IZ Doppelausgabe 40/41

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CROWDINVESTING Exporo und Zinsland, die beiden größten Schwarmfinanzierer deutscher Immobilien, fusionieren. Seite 9

4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019 | D12653 | 7,20 EURO

FINANZIERUNG Investoren und Entwickler müssen kaum noch „echtes“ Eigenkapital in die Finanzierung einbringen. Seite 19

Die vorliegende IZ 40-41 ist eine Doppelausgabe. Die nächste Immobilien Zeitung erscheint am 17. Oktober 2019.

GFK Das Marktforschungsinstitut GfK GeoMarketing stellt die Immobilienberatung ein. Führende Köpfe sind weg. Seite 35 ANZEIGEN

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Nicht alle kommen durch

Das Thema Innovation zieht: Fast jeder dritte Messebesucher landete 2018 in der Tech Alley. Quelle: Messe München, åUrheber: Thomas Plettenberg

Der Abschwung eines extrem langen Zyklus wirft seine Schatten voraus. Er wird viele Immobilienunternehmen zwingen, beim Thema Innovation aufzuholen. Für die Proptechs ist das Fluch und Segen zugleich. Wer kein belastbares Geschäftsmodell hat, den bewahrt auch üppiges Investorengeld nicht vor dem Scheitern.

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ast 80% der Immobilienunternehkator dienen. Denn nachdem die Immobimen erwarten laut Messebarometer lienmesse 2008 das letzte Mal über so viele der Expo Real für dieses Jahr ein Hallen verfügt hatte, endete prompt der gutes Ergebnis, 14% rechnen mit Zyklus. Tatsächlich gibt es sowohl für den einer neuen Bestmarke. Die Messe selbst weiter steigenden Bedarf der Immobiliennähert sich mit ihrer Ausstellungsfläche von branche an Innovation als auch für einen 72.250 m2 wieder dem 2008er Flächenrekord wirtschaftlichen Umschwung erste Belege. So in Höhe von 74.000 m2. Zum ersten Mal gibt es konstatierte Martin Rodeck, Vorsitzender nach elf Jahren wieder eine siebte Halle, die des Innovation-Think-Tanks des Zentralen NOVA3, die ganz dem Thema Innovation geImmobilien Ausschusses (ZIA) und Deutschwidmet ist. Die aus dem landchef des EntwickVorjahr bekannte Tech lers Edge Technologies, Die Zeichen des Alley ist in die NOVA3 im Rahmen der vierten Zyklusendes mehren sich gewandert, hier präsenDigitalstudie von ZIA tieren sich 25 Teilnehund EY: „Digitalisiemer des Start-up-Contests sowie mehr als rung hat in den Unternehmensstrategien 40 weitere Proptechs (siehe Tabelle „68 Teilinzwischen einen festen Platz und die hierfür notwendigen Budgets werden gebildet.“ nehmer füllen die Proptech-Bühne“ auf Seite Gleichzeitig mehren sich die Zeichen für 15). Neben den klassischen Start-ups sind in der Halle jedoch auch viele reifere Unternehden Abschwung. Technisch gesehen könnte men aus den Bereichen Technologie und Deutschland bereits zum Ende des dritten Beratung vertreten. Das Thema Innovation Quartals in eine Rezession gerutscht sein, die lässt sich offensichtlich nicht mehr alleine mit entsprechenden Zahlen werden jedoch seidem Proptech-Begriff beschreiben. tens des Statistischen Bundesamts nicht vor Für die Immobilienkonjunktur könnte die Mitte November verfügbar sein. Für die neue Halle jedoch ebenso gut als NegativindiImmobilienwirtschaft selbst suggerieren zu-

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mindest die jüngsten Nachrichten eine Eintrübung, wie auch die Nachrichten der Immobilien Zeitung der letzten Septemberwoche belegen: Irebs-Studie zeigt Rückgang des Kreditneugeschäfts, Verkauf von Neubauwohnungen in Metropolen eingebrochen, IW sieht Ende des Immobilienzyklus. Allerdings wollen nicht alle an das Ende der Komfortzone glauben. Die Investorenumfrage von Engel & Völkers Investmentconsulting etwa hält tapfer dagegen und sieht bisher weder eine Trendwende bei den Preisen noch eine Änderung des Kaufverhaltens (siehe „Zeichen stehen weiter auf Ankauf“ auf Seite 6). Auch Alexandre Grellier, CEO des Datenraumanbieters Drooms, gibt sich betont gelassen: „Ich habe nicht das Gefühl, dass die Immobilienwirtschaft auf eine Krise zusteuert. Es kann manchmal passieren, dass eine Transaktion nicht zustande kommt. Aber das kann im Einzelfall viele Gründe haben und muss noch keinen Kipppunkt bedeuten.“ Herwig Teufelsdorfer, COO beim Proptech 21st Real Estate und zuvor im Vorstand der Buwog, sieht ebenfalls keinen Anlass zur Panik: „Wir blicken auf einen der längsten

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Wachstumszyklen in der Immobilienbranche zurück, unabhängig ob es sich um Projektentwicklung oder Investment handelt. Der Markt ist zwar dabei sich abzukühlen, von einem Abschwung kann aber aktuell noch keine Rede sein. Doch er wird wie in jedem Zyklus kommen.“ Allerdings geht Teufelsdorfer davon aus, dass das mittelfristig billige Geld die Landung in einem kommenden Abschwung dämpfen würde. Die bisher so gefürchtete Zinswende dürfte erst einmal vertagt sein: Die Europäische Zentralbank hat im September nicht nur ihren Hauptrefinanzierungssatz bei Null belassen, sondern zudem ihren Einlagenzins für die Banken um weitere zehn Basispunkte auf -0,5% gesenkt. In einem Abschwung würde der Nachholbedarf an Innovation, der sich in der Immobilienbranche aufgebaut hat, nicht verschwinden – im Gegensatz wohl zu manchem Proptech. „Die Digitalisierung wird weitergehen, ungeachtet einer möglichen wirtschaftlichen Abkühlung“, ist Alexander UbachUtermöhl, Geschäftsführer des ProptechBeteiligungsunternehmens blackprintpartners überzeugt. » Seite 14

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2 MEINUNG

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Zahl der Woche

Zitat der Woche

IN DIESER AUSGABE Datenarmut bremst Digitalisierung

In den BIIS-Investmenthäusern hat die hausinterne digitale Transformation Fahrt aufgenommen. Doch die Datentransparenz zwischen den Sammlerinstanzen könnte nach wie vor besser sein. Seite 4

„Ist der Chef ehrlich mit der Kritik, dreht sich der Mitarbeiter um und hat drei andere Arbeitgeber zu gleichen Konditionen an der Hand.“ Property-Managerin Susanne Tattersall über die ihrer Ansicht nach unterentwickelte Kritikfähigkeit der „Generation Y“

Ideen-Scouting in Kalifornien

Kein Mensch braucht Messen

Mikrobauer trauen sich an die Senioren

Thomas Schneider, CEO von BrickVest, ist überzeugt: Über kurz oder lang werden digitale Plattformen das Informationsbedürfnis der Branche viel besser bedienen, als es jede Immobilienmesse leisten kann. Zur Expo Real nach München fährt er trotzdem.

Für Suche nach neuen Digitalideen hat Goldbeck einen Ableger in Silicon Valley etabliert. Drei Mitarbeiter haben sich heimisch eingerichtet. Seite 10 Mit pantera, i Live und GBI wollen die ersten Mikrowohnungsbauer ihre Zielgruppen um Senioren erweitern. Dafür haben sie unterschiedliche Konzepte entwickelt. Seite 22

Neue Bonava-Chefin redet Klartext

Nach einigen Monaten Einarbeitungszeit sagt die neue Chefin des Wohnungsentwicklers Bonava, Sabine Helterhoff (56), wo es lang geht: „Wir wollen weiterhin spitze bleiben.“ Seite 23

Auf der letzten Welle

Die Wohnungsbranche bemüht sich auf allen Sektoren, mitzunehmen was geht. Das heißt auch: Es wird kräftig gekauft und verkauft. Seite 25

Imagepflege in der Bundesliga

Aroundtown, Wohninvest, CG Gruppe: Immobilienfirmen spielen im Club der Fußballsponsoren mit. Sie wollen wahlweise als sozialverträglich, sympathisch oder dynamisch-innovativ angesehen werden. Seite 28

Hotelinvestoren sind vorsichtig

Auf dem Markt für Hotelimmobilien bleibt das Angebot knapp. Vor allem in den großen Metropolen der Republik gibt es kaum noch Objekte zu kaufen. Während die Betreiber von Hotels auch in sogenannte C-Standorte ausweichen, bleiben die Investoren vorsichtig. Seite 31

Homeoffice statt Firmenwagen

Das Homeoffice hat den Firmenwagen in der Gunst vieler Immobilienprofis abgelöst. Vor allem patriarchalisch geprägte Unternehmen tun sich allerdings schwer mit dem Arbeiten von zuhause. Seite 44

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essen kosten viel Zeit Tag tun, nicht nur zweimal im und Geld für die PlaJahr. In dieser Ära der Datenfülle nung und die Teilund Kommunikationsmöglichnahme. Anmietung von Flächen, keiten gibt es dafür keine EntStandaufbau, Anreise und Unterschuldigung. Außerdem veränkunft, Prospekte und Geschenke, dern sich Ziele und Umstände Ressourcen für die Terminvereinheute oft innerhalb von Wochen. barung und für die Nachbereitung Wir müssen also in Echtzeit der Messetermine. arbeiten. Wir sollten digitale Messen hatten ihren Platz in Plattformen nutzen, um Bezieder Zeit vor dem Internet. Heute hungen zu den für uns relevangibt es Echtzeit-Videokonferentesten Personen aufzubauen, zu zen, virtuelle Arbeits- und Datenrecherchieren, uns über die für räume sowie Tools, die die Komuns am besten geeigneten Anlamunikation und Präsentation gemöglichkeiten zu informieren erleichtern. Wie kann es angesowie Angebote zu vergleichen sichts dessen noch als effektive und zu bewerten, die mit traditioMöglichkeit zur Information über nellen Präsentationsmethoden unsere Produkte gelten, wenn nur schwer vergleichbar scheiMenschen mit Taschen voller Pronen, – und um unsere Investitiospekte über eine Messe laufen? nen sicher zu tätigen. Soll man sich heute noch auf diese Wenn wir so arbeiten, brauWeise über Markttrends und Pro- Thomas Schneider. Urheber: Dr. Thomas Schneider chen wir nur noch die relevantesduktinnovationen informieren? ten Personen selbst zu treffen, Doch Messen gibt es immer noch; die Expo Real wenn wir uns versichern wollen, dass die Vertrauensbasis wächst sogar. Und ich gebe zu, dass auch ich am 7. Oktofür ein gemeinsames Geschäft vorhanden ist. Vielleicht ist ber dort sein werde, um einen Blick auf die neuesten die Realität also folgende: Messen müssen sich neu defiImmobilientrends zu werfen und mich mit Menschen zu nieren. Sie müssen Ballast abwerfen und Aktivitäten treffen, denen ich vielleicht ein ganzes Jahr nicht geschrieabschaffen, die sich über digitale Kanäle besser abwickeln ben habe, mit denen das Gespräch aber immer intereslassen. Stattdessen sollten sie sich ganz auf das konzensant und aufschlussreich ist. trieren, was sie so einzigartig macht: die Möglichkeit, perWarum eigentlich? Die Hauptgründe für den Besuch sönliche Beziehungen aufzubauen und zu pflegen, einer einer Messe sind für mich das Informieren über Deals und Person in die Augen zu schauen und zu erfahren, welches der Aufbau von Partnerschaften. Doch das sollte ich jeden Bauchgefühl ihr Handschlag auslöst.

23 Mal haben elf Angehörige einer chinesischen Familie untereinander geheiratet, um sich durch den Wohnsitzwechsel eine kostenlose staatliche Wohnung im Dorf Feijichangjiao zu sichern. Die Wohnungen werden als Entschädigung für Enteignungen im Rahmen eines Bauprojekts an diejenigen vergeben, die beim lokalen Standesamt als Einwohner gemeldet sind.

Lorenz Maroldt verzweifelt an der Berliner Unvernunft, 28. September 2019 Heute erwecken vor allem Linke und Grüne mit Heilsversprechen und symbolischen „Rückeroberungen“ visionäre Erwartungen, die an der Wirklichkeit scheitern müssen. Und auch die Opposition dreht die Flamme noch ein bisschen höher: Sie raunt von einer Wende zum Sozialismus und spricht von „DDR 2.0“. Doch von Planwirtschaft ist die Koalition so weit entfernt wie der HohenzollernNachwuchs vom Wiedereinzug ins Schloss. Es wirkt so, als hätte Maßlosigkeit von der Stadt Besitz ergriffen, beim Abkassieren der Mieter ebenso wie beim Servieren politischer Wunderrezepte. Es zählt nur noch die Übertreibung.

Anne Viktorin rechnet für den deutschen Immobilienmarkt mit einer weichen Landung im Falle eines Konjunkturabschwungs, 25. September 2019 Die Unternehmen wissen (...): Aus dem Abschwung – sollte er denn kommen – wird kein Absturz werden. Die europäische Zentralbank hat ihr Netz aus niedrigen Zinsen und großzügigen Kapitalspritzen für die Märkte gerade wieder straffer gespannt. Auf der Suche nach vergleichsweise sicheren Anlagemöglichkeiten mit einigermaßen akzeptabler Verzinsung werden Institutionelle wie private Investoren deshalb weiterhin Büros, Geschäftshäuser und Wohnungen kaufen – und so die Preise hochhalten.

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Die meistgelesenen Artikel der vergangenen Woche auf

Der fatale Staatsglaube der Branche

IZ.de

1. Expo Real: Keine Feier vor 19 Uhr! Seite 10 2. Frankfurter Squaire soll an Hana verkauft werden Seite 63 3. Verkauf von Neubauwohnungen in Metropolen eingebrochen IZ 39/19, Seite 9 4. hausInvest kauft mit Millennium-Portfolio Bestlagen ein Seite 3 5. Berlin kauft 6.000 Wohnungen: „Arm, aber deppert“ IZ aktuelll vom 27.9.19 6. ADO Properties verkauft fast 6.000 Wohnungen an Gewobag Seite 68 7. Timo Tschammler und JLL gehen 2020 getrennte Wege Seite 4 8. München testet die 8-Euro-Miete Seite 12 9. SPD wirft bisherige Wohnungspolitik über den Haufen Seite 24 10. Das größte hannoversche City-Projekt des nächsten Jahrzehnts IZ 39/19, Seite 20

Auf dem Immobilienmarkt geraten marktwirtschaftliche Grundregeln zunehmend ins Hintertreffen, kritisiert BIIS-Geschäftsführer Gernor Archner. Selbst die Immobilienbranche zeige zunehmende Staatsgläubigkeit.

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olitisch gewollte NiedrigzinIch vermisse neue marktwirtschaftsen, Nullzinsen und nun Negaliche Ideen, z.B. für mehr staatliche tivzinsen haben zu einem bisNeubautätigkeit mit innovativer Partilang nicht gekannten Preisboom an zipation an steigenden Mieten. den Immobilienmärkten geführt. Der Warum wird die Höhe von ErbbauZins – das Entgelt des Schuldners für rechtszinsen durch die öffentliche die Überlassung von Kapital durch Hand immer noch stur an festen Zinsden Gläubiger – steht Kopf. Auf dem sätzen auf der Basis von (anteiligen) Kopf steht mittlerweile aber auch das Bodenwerten bemessen und nicht wirtschaftspolitische Ordnungsdenlängst prozentual an die Mieterträge ken. Staatliche Verbote ersetzen gekoppelt? Die lokalen Mehrerlöse marktwirtschaftliche Ideen. Durch durch steigende Mieten könnten in Mietendeckel, Mietenbremsen, eingebedarfsgerechte lokale Investitionen schränkte Umlagefähigkeit demund Subjektförderung fließen, statt nächst höhere Grundsteuern, Maklerwie nun in Berlin Gutverdienern den provisionsverbote etc. wird keine einschicken Altbau in Toplage zu subvenzige „bezahlbare“ Wohnung zusätz- Gernot Archner. Quelle: BIIS tionieren, aus denen sie nie mehr auslich gebaut. Der Rückgang der ziehen werden. Jeder weiß auch, dass Baugenehmigungen für Mehrfamilienhäuser in Ballungseine städtebaulich hohe Bauqualität in guten wie selbst räumen ist Menetekel und politischer Skandal zugleich. mittleren Lagen bei steigenden Herstellungskosten und

Bodenpreisen hohe Mieten erfordert. Was ist der menschliche wie städtebauliche Preis für den Qualitätsverzicht infolge gedeckelter Mieten? Kaum jemand spricht über die volkswirtschaftlichen Opportunitätskosten durch diesen zunehmend unflexiblen Immobilienmarkt. Stattdessen beginnen jetzt, wo die Politik sich immer unverhohlener anschickt, die Marktgesetze Stück für Stück weiter zu schleifen, laut dem aktuellen ExpoStimmungsbarometer immer mehr Akteure mit einer stärkeren staatlichen Regulierung zu liebäugeln. Trauen diese Profis staatlichen Stellen wirklich eine größere Problemlösungskompetenz zu als sich selbst? Wenn man sich das wenig innovative Konferenzprogramm der Expo Real zu dem Themenkomplex Wohnen ansieht, könnte man zu diesem Schluss kommen. Bei alledem gehen gerade Grundfesten unserer Wirtschaftsordnung zu Bruch und keinen scheint es zu stören. Der Ökonom Walter Eucken sagte einmal, dass die Menschen nur in bestimmten Ordnungen leben können, aber als Masse dazu tendieren, gerade die funktionsfähigen Ordnungen zu zerstören.

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NACHRICHTEN 3

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Grüne wollen Studenten beispringen

hausInvest macht den Deal des Jahres

Für Studenten ist das Wohnen deutlich teurer als noch vor einem Jahr, hat das Moses Mendelssohn Institut (MMI) ermittelt. Die Preisschübe haben auch die Grünen im Bundestag auf den Plan gerufen. Sie wollen Studenten in Sachen bezahlbarer Bleibe unter die Arme greifen. Mit Mitteln und Mietregulierung.

hausInvest, das 15 Mrd. Euro schwere Schlachtschiff unter den offenen Publikumsfonds, gewinnt das Rennen um das Millennium-Portfolio. Die als Kaufpreis fälligen Milliarden kann der Fonds aus der Portokasse bezahlen.

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W

ir freuen uns sehr, so ein Paket 93%, die Büroflächen sind Koch zufolge unter bekommt man nicht alle Markt vermietet. Von Generali genutzt werTage“, sagt Henning Koch, der den nur die Häuser Frankfurt, Oeder Weg 151 bei Commerz Real das weltund Hamburg, Norderstraße 101. Die Restweite Transaktionsgeschäft verantwortet. laufzeiten der Büroverträge bezeichnet Koch Was nach einer Standardphrase klingt, dürfte als „relativ kurzfristig“. in diesem Fall tatsächlich ernst gemeint sein. Dass über 1.000 Wohnungen Teil des Denn die Chancen, sich auf einen Schlag Deals waren, kommt dem früher ausschließSpitzenlagen wie das Frankfurter Westend, lich auf Gewerbeimmobilien fokussierten den Potsdamer Platz in Berlin, den Münchner Fonds sehr gelegen. Die neue Strategie für Oberanger oder den Hamburger Ballindamm den hausInvest sieht nämlich einen Ausbau zu sichern, sind im abgegrasten deutschen der Wohnungsquote vor. Die MietwohnunInvestmentmarkt dünn gesät. gen stammen aus den Baujahren ab 2000, Commerz Real hat nun Büroobjekte an ihnen stehen laut Commerz Real „keine Maßdiesen und anderen guten Standorten für den nahmen, um kurzfristig Gewinne zu realisieoffenen Publikumsfonds hausInvest erworren“, bevor, sprich: Umlagefähige Moderniben, außerdem Mietwohnanlagen u.a. in sierungsmaßnahmen sind keine geplant. München-Schwabing, Berlin-Mitte und dem Es gab im gesamten Jahr 2019 keinen Hamburger Szeneviertel St. Georg. Der Fonds Paketverkauf mit Gewerbeimmobilien, der erhielt den Zuschlag für das von BNP Paribas größenmäßig auch nur annähernd die Real Estate (BNPPRE) vermarktete MillenDimension des Millennium-Deals erreicht nium-Portfolio, für das die Generali Lebenshätte. Größte Einzeldeals mit Büroimmobiversicherung seit einilien im laufenden Jahr gen Monaten einen waren nach Angaben Für die Objekte standen Käufer suchte. Es von BNP Paribas Real 52 Mrd. Euro bereit besteht aus 49 BüroEstate Consult der Verund Wohngebäuden in kauf der Frankfurter den Metropolen Berlin, Frankfurt, München, Welle für 620 Mio. Euro und des Eastside Hamburg, Düsseldorf, Köln und Stuttgart Tower Berlin (Letzterer brachte Marktkreisen sowie Einzelhandelsimmobilien in den einzufolge 600 Mio. Euro ein). Die historische schlägigen Toplagen von Berlin, Frankfurt, Spitzenmarke für Gewerbeportfolios hielt Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg und bislang der Pegasus-Verkauf von 2007. Gießen. Damals schlug Union Investment BüroimÜber die Kaufkonditionen sickerte bislang mobilien für 2,56 Mrd. Euro an Morgan Stanwenig durch, Koch betont aber, die Rendite ley los. Der für Millennium kolportierte Verder Immobilien liege oberhalb der aktuellen kaufspreis liegt mit rund 2,75 Mrd. Euro noch Performance des hausInvest. Dessen Einjahdeutlich über dieser Marke. hausInvest verreswertentwicklung beträgt derzeit 2,3%. Die fügt über liquide Mittel in Höhe von ca. 4,5 Vermietungsquote der 352.000 m2 liegt bei Mrd. Euro, kann den Deal also aus seinem

Immobel expandiert nach Deutschland

Barmittelbestand finanzieren. Möglicherweise werde anschließend ein Teil der Summe durch Fremdkapital umfinanziert, um den Leverage-Effekt zu nutzen, sagt Koch. „Das ist aber noch nicht entschieden.“ Laut Bloomberg waren an dem milliardenschweren Bieterwettstreit in der Endrunde Union Investment, CBRE Global Investors und Allianz Real Estate beteiligt. „Wir waren entscheidungsschnell und haben das Verfahren für den Verkäufer unkompliziert

Der Potsdamer Platz 5 in Berlin gehört jetzt den hausInvest-Anlegern. Quelle: BNP Paribas Real Estate

gestaltet. Ich gehe davon aus, dass wir daher den Zuschlag erhalten haben“, sagt Koch. Laut BNPPRE summierte sich das Eigenkapital, das seitens in- und ausländischer Investoren für Millennium zur Verfügung stand, auf 52 Mrd. Euro. mol

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HFS

Der belgische Projektentwickler Immobel will in Deutschland Fuß fassen. Michael Henn soll für das börsennotierte Unternehmen hierzulande ein Team aufbauen.

E

in Projekt realisieren die Belgier in Deutschland schon. In Frankfurt steuert Immobel den Bau des Wohnturms Eden im Frankfurter Stadtteil Gallus. Dort entsteht seit Mitte 2018 als Teil eines Wohn- und Gewerbequartiers ein 98 m hohes Objekt mit mehr als 260 Eigentumswohnungen auf rund 20.000 m2 BGF. Eden soll im Jahr 2022 bezugsfertig sein. Dieses Projekt wird noch vom Luxemburger Immobel-Büro gemanagt. Künftig aber soll eine deutsche Mannschaft die hiesigen Geschäfte übernehmen. Mittelfristig könnten bis zu 15 Leute für die neue Tochter hierzulande arbeiten. Deren Vorgabe lautet: In den kommenden drei Jahren soll deutschlandweit ein Projektvolumen von 1 Mrd. Euro realisiert werden.

„Immobel ist in der Lage, auch in Deutschland ,full equity‘ einzukaufen.“ Michael Henn Urheber: Peter Dietz

Einen Deutschlandchef gibt es schon: Michael Henn. Der gebürtige Mannheimer verfügt über zehn Jahre Berufserfahrung in der Immobilienbranche. Zuletzt war der 42Jährige bei der Gerchgroup tätig und verantwortete dort die Leitung des operativen Transaktionsgeschäfts. Nach eigenen Angaben akquirierte er in den vergangenen drei Jahren ein Projektentwicklungsvolumen von rund 6 Mrd. Euro. Unter anderem gehörten

Objekte wie das ehemalige Polizeipräsidium Frankfurt, die alten Deutz-Werke in Köln und das Areal der Holsten-Brauerei in Hamburg zu Henns Portfolio. „In den nächsten Monaten werde ich ein Team aus talentierten und erfahrenen Mitarbeitern aufbauen, dies erfolgt organisch mit dem Ankauf der ersten Projekte“, sagt Henn. Durch die Eigenkapitalstärke der Immobel-Gruppe sei die deutsche Tochter in der Lage, „full equity einzukaufen“. „Auf diese Weise können Grundstücke, die das Interesse diverser Marktteilnehmer geweckt haben, von uns ohne Finanzierungspartner sehr schnell erworben werden“, erklärt Henn. Das deutsche Büro sitzt in Köln. Immobel ist der größte börsennotierte Projektentwickler Belgiens. Das im Jahr 1863 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 100 Mitarbeiter und ist derzeit in Belgien, Luxemburg, Frankreich, Polen und Spanien aktiv. Der Fokus werde auch in Deutschland auf den Assetklassen Büro, Wohnen, Hotel, Mixed Use und Quartiersentwicklung liegen, sagt Olivier Bastin, Chef von Immobel Luxembourg, und fügt an: „Unser Ziel ist es, in den sieben Topstädten mit eigenen Projekten neue Maßstäbe zu setzen.“ Einen Blick wirft der Projektentwickler aber auch auf Bund C-Städte wie Heidelberg, Mannheim, Freiburg und Augsburg. In Europa hat die Gruppe ein Volumen von insgesamt 5,1 Mrd. Euro bei 1 Mio. m2 BGF under development. Deutschland sei für Immobel ein interessanter Markt, sagt Bastin: „Das Geschäftsmodell von Joint Ventures ist ein wichtiger Wachstumstreiber und wird bei Immobel sowohl auf der Eigenkapital- als auch auf der Projektseite eine immer wichtigere Rolle spielen. Hier suchen wir weitere zuverlässige Partner in Europa.“ pdi

ie Grünen-Fraktion hat einen Antrag im Bundestag eingebracht (Drucksache 19/13551), der darauf abzielt, Wohnraum für Studenten bezahlbar zu machen. Sie will Fördermittel von Bund und Ländern, die BafögMietkostenpauschale regional staffeln und dynamisieren und es Hochschulstädten mit Wohnungsnot ermöglichen, rechtssichere Mietobergrenzen zu setzen. Bei bestehenden Verträgen wollen die Grünen den Mietanstieg auf maximal 3% pro Jahr drosseln, die Miete soll die ortsübliche nicht übersteigen. Bei Neuverträgen fordert die Fraktion, die Miete nur 5% über die ortsübliche Miete steigen zu lassen statt wie nach geltendem Recht 10%. Wer dagegen verstößt, soll bis zu 50.000 Euro Strafe zahlen müssen. Die Forderungen kommen nicht von ungefähr. Das MMI hat 98 Hochschulstandorte mit mehr als 5.000 Studierenden daraufhin untersucht, wie schwer es ist, eine Bleibe zu finden. Ein Ergebnis: Bundesweit sind die Mieten für WG-Zimmer binnen eines Jahres um durchschnittlich 7% gestiegen und betragen zu Beginn des Wintersemesters nun monatlich 389 Euro. In einigen Städten sind die Mieten jedoch deutlich teurer, das Plus beträgt um die 10%. So werden in München im Schnitt 650 Euro pro Monat fällig – 50 Euro mehr als ein Jahr zuvor. In Berlin ging die Miete von durchschnittlich 420 Euro im Monat auf 480 Euro nach oben, in Frankfurt von 480 Euro auf 530 Euro. Für Hamburg wird eine Steigerung von 420 Euro auf 450 Euro verzeichnet. Im Scoring steht Hamburg erstmals seit Beginn der Auswertungen vor sieben Jahren vor München auf Platz eins. Grund dafür ist, dass Hamburgs Universität im Juli dieses Jahres den Exzellenzstatus erlangt hat. Das werde das Wohnangebot für Studenten zusätzlich verknappen, heißt es. cr

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4 NACHRICHTEN

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Richtigstellung: Cevdet Caner hält keine Adler-Aktien In der Ausgabe 39/19 wurde an dieser Stelle berichtet, der österreichische Unternehmer Cevdet Caner sei über das Luxemburger Vehikel Mezzanine IX Investors einer der Hauptaktionäre der Wohn-AG Adler Real Estate. Das ist falsch: Caner war niemals an der Gesellschaft beteiligt. mol

Tschammler steigt aus, Karaduman ein Alexander Tegeder von Esri kritisiert die oft noch schlechte Datenlage in Deutschland. Quelle:

„Die Datenlage ist dünn“ Die digitale Transformation in den Investmenthäusern kommt in Fahrt. Doch an transparenten Daten mangelt es offenbar weiter. Darüber hinaus wächst der Unmut über die Proptechs.

N

gen Unternehmen kann die Komplexität der jeweiligen Haussysteme erfassen.“ Viele verhielten sich geradezu naiv. Andreas Ertle von IntReal bläst in das gleiche Horn: „Proptechs

tausch der Daten im eigenen und mit anderen Unternehmen. Frank Hippler von Deka Immobilien und Thomas Müller von Union Investment stellten in einem gemeinsamen

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ach wie vor ist die Datenlage dünn“, beklagt Alexander Tegeder vom Softwarehersteller Esri. Sein Unternehmen visualisiert mithilfe von Daten Objekte nach Bewerterstandards. Bislang hat er 130 Städte auf diese Weise bearbeitet. „Bei einigen Orten funktioniert das aber nicht. Da sitzen die Landesvermessungsämter auf diesen Daten.“ Die mangelnde Transparenz in Deutschland ist ein alljährlicher Dauerbrenner auf dem Kongress des Bundesverbands der Immobilien-Investment-Sachverständigen (BIIS) in Frankfurt. Auch Thomas Müller, Digitalchef von Union Investment, stößt bei maschinell gestützten Lagebewertungen immer noch schnell an seine Grenzen: „In Hamburg haben wir beispielsweise 50.000 Daten zur Verfügung. Das ist zu wenig für unsere KI.“ Diese ziehe die falschen Schlüsse aus einer mangelhaften Datenbasis. Müller ist es dann auch, der sich in einer Podiumsdiskussion dafür ausspricht, die Überführung der verschiedenen Datensysteme komplett im eigenen Hause zu belassen. „Warum sollten wir die Prozesse outsourcen, wenn man so etwas inhouse machen kann?“ Florian Stadlbauer, Head of Digitalization bei Commerz Real, ließ in diesem Zusammenhang seiner Kritik an der Arbeit der Proptechs freien Lauf. „Nur eine Minderheit dieser jun-

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können zwar gute Impulse geben, aber sie brauchen zu lange, um die komplexen Prozesse in den Abläufen zu verstehen.“ Unter dem Stichwort Datenkollaboration widmete sich die Veranstaltung dem Aus-

Vortrag ihre Datenverknüpfungen vor. Allerdings nicht zwischen den beiden Unternehmen, sondern jeweils in den eigenen Häusern. So verlaufe der standardisierte Austausch von Immobiliendaten im Fonds-

Immobilien Zeitung, Urheber: Daniel Rohrig

reportingprozess bei Deka Immobilien mittlerweile erfolgreich. Auch bei Union Investment sei die Dokumentation von Objektbegehungen mittels App laut Müller gut ausgereift. „Wenn dann die Dokumentationssoftware im Hause weiter ausgereift ist, können natürlich auch externe Dienstleister angeschlossen und in die für sie relevanten Datensysteme integriert werden“, sagt Müller. Derzeit sei das aber noch eher Zukunftsmusik. Wie weit die Branche von einem gemeinsamen Datenaustausch und Datenstandards nach wie vor entfernt ist, wurde auch in der Diskussionsrunde schnell deutlich. Da konnte der Moderator Justus Vollrath vom Immobilienberatungsunternehmen Piqon noch so leidenschaftlich nachhaken. Eine konkrete Antwort darauf bekam er von keinem der Diskussionsteilnehmer. Diese scheinen sich umso intensiver auf ihre hauseigenen Digitalprojekte zu konzentrieren. Michael Klingelhöfer von der DeutscheBank-Fondstochter DWS ist sogar noch damit beschäftigt, die Daten des eigenen Hauses nach der Auslagerung beispielsweise der Fondsbuchführung wieder zurückzuholen. Sogar der Terminator hatte einen kurzen Auftritt auf dem BIIS Research Summit, wenn auch nur als Bild. „Sieht so die künstliche Intelligenz der Zukunft aus?“ Mit dieser rhetorischen Frage wollte Alexander Tegeder weniger die imposante Figur Arnold Schwarzeneggers in den Mittelpunkt rücken als vielmehr den Hybriden zwischen Mensch und Maschine an sich. Tegeder erntete viel Zustimmung im Plenun, als er klarstellte, dass auch die Menschen im Zeitalter der künstlichen Intelligenz immer noch einen wichtigen Platz einnehmen werden. „Die Systeme brauchen Menschen, um die ganzen Daten in eine sinnvolle Beziehung zu setzen.“ Aber auch das kann letztlich nur gelingen, wenn genug Daten greifbar sind. dro

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Pünktlich zur Expo Real werden gern hochkarätige Personalwechsel verkündet. JLL vermeldet dieses Jahr den absehbaren Verlust von Deutschlandchef Timo Tschammler. Aydin Karaduman meldet sich beim britischen Baudienstleister ISG zurück, Susanne Klaußner ankert bei Deutsche Investment Retail (DIR) und Pamela Hoerr ist die neue Vorstandsfrau bei Real I.S.

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ast auf den Tag genau zwei Jahre ist es schon her, da trat Karaduman nach nur 21 Monaten als CEO der Gewerbeimmobilien-AG DIC Asset ab. Zuletzt war der heute 54-Jährige als selbstständiger Projekt- und Investmentberater unterwegs. Jetzt betritt der Mann, der annodazumal auch Bilfinger Real Estate führte, wieder die große Immobilienbühne: Beim britischen Baudienstleister ISG schlüpft Karaduman in die neu geschaffene Rolle des Managing Director Europe. Als solcher soll er von seinem Frankfurter Büro aus die Geschäfte auf dem Kontinent mit Büround Handelsimmobilien sowie Rechenzentren ausbauen helfen. Die ISG-Gruppe hat im vergangenen Jahr 2,4 Mrd. Euro und damit fast 30% mehr umgesetzt als im Jahr davor. Die deutsche Landesgesellschaft mit aktuell 84 Beschäftigten hatte daran einen überschaubaren Anteil, wenngleich sie den Umsatz überproportional stark steigerte (von 31,1 Mio. auf 67,8 Mio. Euro). Karaduman hält in seiner neuen Rolle die Zügel der übergeordneten Leitung für die ISGGeschäfte in Deutschland, Frankreich, Spanien, Luxemburg und der Schweiz in Händen. Auch Susanne Klaußner, bis März dieses Jahres das Gesicht des Supermarktinvestors GRR, hat wieder ihren Anker ausgeworfen. Ab 1. Dezember wird sie Geschäftsführerin von Deutsche Investment Retail (DIR). Mit dieser Neugründung will die Kapitalverwaltungsgesellschaft Deutsche Investment neben den Segmenten Wohnen und Büro künftig auch Handelsimmobilien abdecken. Während sich Klaußner bei GRR zuletzt mit 50 Mitarbeitern um rund 400 Immobilien im Wert von 1,4 Mrd. Euro gekümmert hat, wird sie bei Deutsche Investment Retail bei nahezu null anfangen. Geplant ist, dass sie am Standort Nürnberg ein Team aufbaut. Lange rumgefackelt wird aber nicht: Ein erster Retail-Spezialfonds mit einem Gesamtvolumen von etwa 300 Mio. Euro soll in diesem Jahr kommen. Die Pferde wechseln wird auch Pamela Hoerr. Die 46-Jährige kommt zum 1. Januar 2020 in den Vorstand der Fondsgesellschaft Real I.S. Dort wird sie die langjährige Vorstandsfrau Brigitte Walter, die schon Mitte 2019 in Rente gegangen ist, ablösen und die Bereiche Asset- und Fondsmanagement verantworten. Hoerr kommt vom Augsburger Investmentmanager Patrizia, für den sie seit 2016 in Luxemburg als Country Head und Geschäftsführerin fürs Portfoliomanagement arbeitete. Davor leitete sie bei Patrizia das Asset-Management in Deutschland. Getrennte Wege gehen in absehbarer Zeit Timo Tschammler und JLL. Der 42-Jährige werde das Unternehmen auf eigenen Wunsch zum 30. September 2020 verlassen und alle Ämter mit Wirkung zum 31. März 2020 niederlegen, teilte JLL mit. Tschammler war im Oktober 2012 als Vorsitzender der Geschäftsführung von DTZ Deutschland ins deutsche Management Board von JLL gekommen. Im Januar 2017 avancierte er zum CEO und trat damit in die Fußstapfen von Frank Pörschke, der damals auf den Stuhl des President Emea Markets wechselte. Tschammlers Abschied reiht sich bei JLL ein in eine ganze Serie hochkarätiger Abgänge. Die frühzeitige Bekanntgabe der Personalie Tschammler begründet Guy Grainger, CEO von JLL in der Emea-Region, so: Dies gebe JLL „die Möglichkeit einer sorgfältigen internen und externen Suche nach einer geeigneten Nachfolge für die Führung unseres Deutschlandgeschäfts“. hat, cr


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6 NACHRICHTEN

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Garbe-Gruppe pusht Reit für Logistikimmobilien Die neu gegründete Gesellschaft Logistrial Real Estate bereitet den Gang an die Börse vor, um sich Kapital zum Erwerb von Logistikimmobilien zu beschaffen. Hinter der Firma stehen Töchter der Garbe-Gruppe.

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ogistrial hat sich nach eigenen Angaben ein Portfolio mit 20 europäischen Logistikimmobilien gesichert. Darunter sind acht neu zu errichtende Objekte, die zum größten Teil bereits vermietet sind. Mehr als die Hälfte der

Gesamtfläche von rund 619.500 m2 liegt in Deutschland, der Rest der Immobilien steht in Frankreich, Österreich und den Niederlanden. Um Kauf, Übertragung und Management dieser Immobilien zu sichern, hat Logistrial im August und September eine Reihe

von Portfoliokaufverträgen sowie einen Vertrag über das Asset-Management abgeschlossen. Etwa 70% der Immobilien kommen aus dem Hause Garbe. Wie Logistrial mitteilt, wurden die Objekte zum 23. September mit 768 Mio. Euro bewertet. Die Gesamtvermie-

tungsquote soll bei 99% liegen. Die Mietverbilien als exklusiver Asset-Manager weiter. Es träge haben laut Mitteilung eine gewichtete sei dabei vorgesehen, „die zu erwerbenden durchschnittliche Restlaufzeit von rund 8,8 Immobilien überwiegend am Markt oder von Jahren. Für alle 20 Objekte erwartet Logistrial Dritten zu sourcen und nur im Ausnahmefall jährliche Mieteinnahmen von rund 39 Mio. unmittelbar von der GIG zu kaufen“. Euro. Das Kapital aus dem geplanten BörsenDie Garbe-Tochter GuN Investment ist gang soll großteils zum Erwerb des gesicherderzeit noch Alleinaktionärin von Logistrial. ten Objektpakets verwendet werden. GuN habe das Unternehmen, das seit seiner Mit dem Sprung aufs Parkett beabsichtigt Gründung im Jahr 2016 eine VorratsgesellLogistrial bei der Erstplatzierung Bruttoerlöse schaft war, im April dieses Jahres erworben von 550 Mio. bis 605 Mio. Euro einzusamund bei zwei Kapitalerhöhungen 5 Mio. Euro meln. Begleitet wird der investiert, heißt es. Die IPO von Deutsche Bank Garbe-Gruppe habe Noch ist Garbe-Tochter und J.P. Morgan. Logissich zudem verpflichGuN die Alleinaktionärin trial plane bis zum Jahr tet, Angebotsaktien in 2020 ein deutscher Real Höhe von 20 Mio. Euro Estate Investment Trust (Reit) zu werden. Zur zu kaufen. Darüber hinaus sei Garbe mittelUmsetzung der weiteren Wachstumsstrategie bar über Minderheitsbeteiligungen an einiwill das Unternehmen weitere Immobilien gen Immobilienobjektgesellschaften in Höhe erwerben. Mittelfristig werde ein Portfoliovovon rund 30 Mio. Euro beteiligt. GuN werde lumen (GAV) von mehr als 2 Mrd. Euro angenach Abschluss des Börsengangs jedoch strebt. weniger als 5% des gesamten Grundkapitals Garbe Industrial Real Estate (GIG) habe des Unternehmens halten, teilt Logistrial mit. alle bis dato fertiggestellten Immobilien des Vor einem Monat hatte GIG-Geschäftsvon Logistrial gesicherten Portfolios bereits führer Jan Dietrich Hempel im Interview mit verwaltet und sei mit den Projektentwicklunder Immobilien Zeitung auf die Frage zu gen vertraut. „Ein wesentlicher Teil des Porteinem geplanten Sprung aufs Parkett gesagt: folios wird unmittelbar durch GIG an Logis„Ich kann Ihnen versichern: Garbe Industrial trial veräußert“, teilt das Management mit. Real Estate wird nicht an die Börse gehen.“ Die Rollenteilung soll künftig so aussehen: Zur Begründung führte er damals aus: „Wir Logistrial trifft alle wichtigen Entscheidungen haben ausreichend Kapital, um unsere Proetwa bei Investitionen und Verkäufen; Garbe jekte zu finanzieren. Wir haben weder einen Industrial Real Estate entwickelt die ImmoMangel an Investitionsmitteln noch an Flächen, die wir kaufen könnten.“ Trotz steigender Grundstückspreise brauche das Unternehmen kein zusätzliches Kapital, hatte Hempel seinerzeit betont. Die Garbe-Gruppe wird mit Lars Hammerschmidt und ChristoIn Kontinentaleuropa gebe es pher Garbe im Aufsichtsrat von Logistrial verderzeit nur drei börsennotierte treten sein. Die Geschäfte des Unternehmens Logistikimmobiliengesellschaften; wird der Rechtsanwalt und Steuerberater JusLogistrial will die Vierte sein. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Peter Dietz tus Westerburg führen. pdi

„Zeichen stehen weiter auf Ankauf“

Jamestown ist wieder da

Der Produktmangel in A-Städten nimmt zu und weitet sich auf B-Standorte aus. Eine grundsätzliche Trendwende und damit ein Ende des Immobilienbooms kann „derzeit nicht belegt werden“, sagt eine Umfrage von Engel & Völkers Investment Consulting (Evic).

Jamestown meldet sich nach langer Pause mit einem Riesenfonds am Markt zurück. Niedrige Zinsen und wieder günstigere Kaufchancen gaben den Ausschlag.

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olitische Regulierungen sowie die wachsende Produktknappheit scheinen allerdings zunehmend den Wohnsektor zu beeinflussen. Laut der Umfrage unter rund 260 semiprofessionellen und institutionellen Immobilieninvestoren in Deutschland, die Evic mit Unterstützung von Rueckerconsult durchgeführt hat, geben 28% der Befragten an, künftig weniger in diesem Segment investieren zu wollen als bisher. 84% der Befragten erwarten durch die Regulierungen negative Folgen für ihre Investitionen. Allein durch den Mietendeckel sehen 81% der Investoren in Berlin mittelschwere bis schwere Auswirkungen auf ihre Geschäftstätigkeit voraus. Durch die Mietpreisbremse befürchten bundesweit 77% der befragten Unternehmen negative Effekte. Die Befragten verlangen von der Politik die Ver-

steigende Preise voraus, sowohl in den A-Städten (66%), als auch in regionalen Märkten (77%). Das ist eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um fünf respektive neun Prozentpunkte. Gleichzeitig nennen 80% der Befragten die Preisvorstellung des Verkäufers als Grund für nicht abgeschlossene Transaktionen, berichtet Andreas Ewald, geschäftsführender Gesellschafter einfachung der Ausweisung von zusätzlivon Evic. Das heißt: „Auch wenn der Druck chem Bauland und einen stärkeren politiim Markt hoch bleibt, so scheinen Investoren schen Willen bei der Möglichkeit der Nachnicht jede Preisspirale mitzugehen.“ verdichtung. Wegen des Angebotsmangels planen zwei Beim Einzelhandel haben Shoppingcenter Drittel der Investoren höhere Investitionen und „Highstreet Retail“ deutlich in der Invesaußerhalb der Ballungszentren. Der Produkttorengunst verloren, während für Nahvermangel lässt immer mehr Investoren (30%) sorgungs- und Fachauf Mischnutzungsmarktzentren positive und neue Konzepte ausInvestoren weichen auf bis stabile Entwicklunweichen. 53% verschieMischnutzungen aus gen erwartet werden. ben ihr Risikocluster „Grundsätzlich allerweiter zu Core-plus dings stehen die Zeichen weiter auf Ankauf, oder Value-add. Eine Verlagerung weg von insbesondere an Standorten außerhalb der Immobilien kommt aber nur bei 12% infrage. Top Seven und das über alle Nutzungsarten Sehr wichtig ist den Befragten ein ausgehinweg“, analysiert Engel & Völkers die glichenes Verhältnis zwischen Fremd- und Umfrageergebnisse. Eine deutliche Mehrheit Eigenkapital. 47% planen eine Finanzierung der Umfrageteilnehmer sieht für alle Assetihrer Immobilieninvestments mit einem klassen auch in den kommenden Monaten Eigenkapitalanteil von 26% bis 50%. ox

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nde 2017 hatte der bislang letzte Jamestown-Publikumsfonds Nr. 30 seine 572 Mio. USD Eigenkapital zusammen, danach kam nichts mehr. Ursprünglich hatte Jamestown seinen Fonds Nr. 31 bereits vor einem Jahr in den Vertrieb bringen wollen, die Pläne dann Ende 2018 aber verschoben. Als Grund wurden damals „die zuletzt kräftig gestiegenen Leitzinsen der US-Notenbank“ genannt, denen „keine Anpassung der Ankaufsrenditen“ gefolgt sei. Dadurch sei es äußerst schwierig geworden, Objekte zu erwerben, die die Ausschüttungskriterien erfüllten. Im September gab es allerdings eine geldpolitische Wende in den USA: Die USNotenbank senkte den Leitzins zweimal um je 0,25 Prozentpunkte auf nun 1,75% bis 2%. Die Zinssenkung habe die Ankaufsbedingungen verbessert, bestätigt Jamestown. Außerdem gebe es derzeit verkaufswillige Eigentümer, „die ihre USA-Allokation reduzieren, weil sie kurzfristig orientiert sind und/

oder den Markt anders bewerten, weil sie z.B. aktuell politische Unsicherheiten sehen“. Jamestown selbst sieht die Marktentwicklung in den USA durchgehend positiv. Zwar sorge die Politik bisweilen für Spannungen, das Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum entwickele sich hingegen stabil positiv. „Wir bringen Jamestown 31 jetzt an den Start, weil wir aktuell wieder Ankaufsmöglichkeiten sehen, die aus unserer Sicht ein angemessenes Risiko-Rendite-Verhältnis bieten.“ Der Fonds kann bei Privatanlegern nun bis zu 750 Mio. USD Eigenkapital einwerben. Das Minimalziel liegt bei 200 Mio. USD, das Gesamtvertriebsergebnis sei „abhängig von der Verfügbarkeit geeigneter Immobilien und dem Interesse von Privatanlegern“, teilt das Unternehmen mit. Der Fonds investiert in Büro-, Handels- und Wohnimmobilien in den Metropolregionen der US-Ost- und Westküste. Die prognostizierte jährliche Ausschüttung liegt bei 4%. mol

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8 NACHRICHTEN

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Ein enges Rennen um die Flex-Office-Krone

WeWork ist auf Chefsuche Design Offices ist auf dem besten Weg, der größte Flex-Office-Anbieter in Deutschland zu werden. Quelle: Design Offices

Adam Neumann, Gründer und CEO des Coworkinganbieters WeWork, räumt nach Investorendruck seinen Chefposten.

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Die Flex-Office-Branche in Deutschland wird von nur wenigen Anbietern dominiert, die gewaltigen Appetit auf immer neue Flächen haben. Doch die Konkurrenz in den Metropolen und auch in den B-Städten wird größer.

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esign Offices schickt sich an, WeWork den Platz an der Spitze der größten Anbieter flexibler Büroflächen in Deutschland streitig zu machen. Das in Nürnberg ansässige Unternehmen liegt mit 156.000 m2 Fläche an 31 Standorten, die entweder eröffnet oder angemietet sind, im Betreiberranking nur knapp hinter dem US-amerikanischen Unternehmen. Werden lediglich die bereits eröffneten Standorte in Betracht gezogen, liegt Design Offices schon jetzt auf dem ersten Rang, wie aus dem jüngst erschienenen Bericht „Flex Space goes beyond“ von JLL hervorgeht (vgl. „Wenige Anbieter bestimmen den Markt“ auf dieser Seite). Die Plätze auf dem Podium komplettiert die zur International Workplace Group (IWG) gehörende Marke Regus. Diese verdient ihr Geld im Gegensatz zu WeWork und Design Offices mit eher klassischen Businesscentern und nicht

Drei Konzepte im Markt Die Flex-Office-Landschaft in Deutschland teilt sich in drei Felder auf. Den geringsten Anteil machen klassische Coworkingspaces aus, die stark auf den Gemeinschaftsgedanken setzen und vor allem Freelancer ansprechen. Dominierend waren bis zum vergangenen Jahr noch die Businesscenter, die es schon seit Jahrzehnten am Markt gibt. Inzwischen jedoch geht das größte Wachstum von Betreibern aus, die auf ein Hybridmodell setzen, das zwischen Coworking und Businesscentern liegt. Deren Flächen wachsen seit 2016 um 50% bis 90% pro Jahr. rgo

Group aus England dabei, sich auf dem deutking von JLL taucht das Berliner Start-up zwar schen Markt zu etablieren. Laut JLL verfügt noch nicht in der Top-Ten auf, allerdings hat das Unternehmen bisher über 11.000 m2 Fläkein anderer Anbieter im ersten Halbjahr che in Deutschland, die sich auf zwei Stand2019 so viele Standorte neu gemietet wie das orte aufteilen. Allerdings sei in den kommenUnternehmen von CEO Florian Kosak. Derden Monaten eine starke Expansion geplant. zeit verfügt Unicorn über 13 Standorte in BerDas gilt auch für Knotel, einen US-amerikanilin, einen in Potsdam sowie zwei in Lissabon. schen Konkurrenten von WeWork, der bisher Kurzfristig bis Ende dieses Jahres hinzu kometwa 9.000 m2 Fläche in men Flächen in MünDeutschland angemiechen, Köln und HamStarkes Wachstum dank tet hat. Ziel bis Jahresburg. „Bis zum Ende breiter Streuung ende seien 20.000 m2 in des kommenden Jahres Berlin, hieß es von wollen wir auf bis zu 40 Amol Sarva, einem der Gründer von Knotel, Standorte mit einer Durchschnittsgröße von im März dieses Jahres. Im August sicherte 1.500 m2 angewachsen sein“, erklärte Kosak sich Knotel in einer Finanzierungsrunde gegenüber der Immobilien Zeitung den zuletzt 400 Mio. USD für das weitere Wachsanstehende Wachstumskurs, der mit einer tum. Zur Umsetzung der Pläne in Berlin neuen Finanzierungsrunde noch in diesem schweigt das Unternehmen allerdings. „Wir Jahr gestemmt werden soll (Lesen Sie dazu befinden uns derzeit in Verhandlungen über auch „Anbieter flexibler Büros drängen in die lukrativen B-Städte“, IZ 39/19, Seite 10). Bis eine ganze Reihe weiterer Knotel-Standorte in Berlin und sind zuversichtlich, dass wir Ende des Jahres 2023 soll die Zahl der unsere Ziele erreichen können, möchten aber Unicorn-Standorte in Deutschland auf bis zu an dieser Stelle mit Blick auf die laufenden 200 anwachsen. Ganz gezielt nicht nur in Verhandlungen nicht mehr sagen“, heißt es den Metropolen, sondern auch in kleineren von dem Unternehmen. Märkten. Geht der kurzfristige Plan auf, Ein weiterer Flex-Office-Anbieter, der sich hätte Unicorn Ende 2020 etwa 60.000 m2 Fläin den kommenden Jahren Hoffnungen auf che im Portfolio. Ein vorderer Platz im Betreieine Topplatzierung im Betreiberranking berranking wäre dem Unternehmen damit machen kann, ist Unicorn. Im aktuellen Ranwohl sicher. rgo

mit sogenannten Hybridkonzepten, bei denen die Eigenschaften von Businesscentern mit jenen von Coworkingspaces kombiniert werden. Ein anderes Bild an der Spitze der Rangliste ergäbe sich, würden alle Marken der IWG, die im Betreiberranking vertreten sind, zusammengezählt. Das sind neben Regus noch Spaces (Rang 4) sowie Signature (Rang 10). In Kombination wäre die IWG mit ihren Marken unangefochtener Branchenprimus. Dass WeWork trotz des Wachstumskurses der vergangenen Jahre, der sich auch in der großen Anzahl zwar gemieteter aber noch nicht eröffneter Flächen niederschlägt, möglicherweise schon bald vom Thron gestoßen wird, liegt vor allem an der jeweiligen Strategie. Während sich WeWork vornehmlich auf die Top-Lagen in den Top-Städten konzentriert, denkt die Konkurrenz breiter. Für „Flex Space goes beyond“ hat JLL nicht nur die Entwicklung in den Metropolen untersucht, sondern vor allem die sogenannten „Secondary Cities“ in den Blick genommen – also die zehn größten Büromärkte abseits der Big Seven plus zwei weitere Wirtschaftszentren. Dabei fällt auf, dass in der Liste der größten Betreiber zwei Namen Spitzenpositionen einnehmen, die auch in den Metropolen stark vertreten sind – Design Offices und Regus. Beide Unternehmen setzen also darauf, ihre Standorte mehr in der Fläche zur streuen als etwa Konkurrent WeWork. Regus baut zudem besonders abseits der großen Zentren auf die Zusammenarbeit mit Franchisepartnern, die das Risiko dank ihrer lokalen Netzwerke minimieren sollen. Ausruhen können wird sich aber keines der drei Unternehmen auf dem Podium der größten Flex-Office-Betreiber in Deutschland. Denn die Konkurrenz rund um potenzielle Kunden und knappe Flächen wird wachsen. So ist derzeit etwa The Offices

Wenige Anbieter bestimmen den Markt Die größten Flex-Office-Betreiber in den Big Seven WeWork Design Offices Regus Spaces rent24 eröffnet geplant

mindspace The Office Group Friendsfactory Agendis Signature 0

50

100 in 1.000 m²

150

200

© Immobilien Zeitung; Quelle: JLL

dam Neumann zieht die Konsequenz aus den negativen Schlagzeilen, die sein Unternehmen in den vergangenen Wochen produziert hatte, und räumt seinen Posten als CEO von WeWork. Infolge der für einen geplanten Börsengang offen gelegten Geschäftszahlen waren immer größere Zweifel an der Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells des Büroraumvermittlers laut geworden. Zudem wurde von vielen Beobachtern die Machtfülle Neumanns kritisiert. In Summe wurde klar, dass WeWork bei einem Gang an die Börse weit von der ursprünglichen Unternehmensbewertung über rund 47 Mrd. USD würde abweichen müssen. Die Geschäfte des Unternehmens sollen nun erst einmal von einer Doppelspitze geführt werden, bestehend aus den beiden Vorständen Sebastian Gunningham und Artie Minson, bis ein passender Nachfolger für Neumann gefunden worden ist. Die Financial Times berichtete nach dem Wechsel, dass WeWork sämtliche Gespräche über Neuvermietungen auf Eis lege. Das Unternehmen selbst schweigt, aus dem Umfeld heißt es allerdings, die Meldung stimme nicht. Bislang setzt WeWork kompromisslos auf Wachstum. In den deutschen Metropolen hat WeWork derzeit rund 80.000 m2 Fläche im Portfolio, für weitere 80.000 m2 wurden bereits die Mietverträge unterschrieben. rgo

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The Collective kommt nach Deutschland The Collective, ein britischer Anbieter von auf den Gemeinschaftsgedanken ausgerichteten Coliving/Coworkingkonzepten, will nach Deutschland expandieren. Bislang ist The Collective an zwei Standorten in London und einem in New York engagiert und hat rund 8.000 Einheiten in Planung oder Betrieb. Nun sollen „mehrere tausend Einheiten in den sieben größten Städten“ in Deutschland hinzukommen. Zuständig für die Expansion wird ein Team sein, das von einem Berliner Büro aus arbeiten soll. Niels Berl, zuvor Terra Firma Capital Partners, verantwortet das Segment Investment, Björn Munte, der in der Vergangenheit bei Cresco Capital Group und Acrest Property Group tätig war, leitet die Entwicklungsabteilung. rgo

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NACHRICHTEN 9

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Schwarmfinanzierer schließen sich zusammen

Renditen im freien Fall Auf dem europäischen Markt für Logistikimmobilien zieht die Nachfrage weiter an; die Mieten steigen, die Renditen sinken.

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Die Onlineplattformen Exporo und Zinsland – die beiden größten Anbieter von Immobiliencrowdprojekten in Deutschland – fusionieren. Gemeinsam verfolgen die beiden Hamburger Unternehmen, die ihre Mitarbeiter und Räumlichkeiten zusammenlegen und künftig unter der Marke Exporo agieren werden, ambitionierte Pläne.

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aukenschlag auf dem Crowdinvestingmarkt: Der Marktführer Exporo schließt sich mit der Nummer zwei Zinsland zusammen. Die beiden Unternehmen vereinigen sich in einem ersten Schritt in einem Joint Venture, hernach ist die Verschmelzung geplant. Durch den Zusammenschluss entsteht der mit Abstand größte Anbieter von schwarmfinanzierten Immobilieninvestments in Deutschland. Exporo kommt auf ein vermitteltes Kapital von 511 Mio. Euro bei 205 Projekten, Zinsland auf 90 Mio. Euro und 100 Projekte. Im ersten Halbjahr 2019 betrug ihr Marktanteil nach Analyse des Portals crowdinvest.de zusammengerechnet 82%. Nach den Worten von Carl von Stechow, Gründer von Zinsland, ist der Zusammenschluss „der nächste logische Schritt. Vor fünf Jahren sind wir in Hamburg quasi als Nachbarn mit derselben Vision gestartet, jetzt wollen wir unsere Ressourcen bündeln und freuen uns darauf, von den Erfahrungen und Stärken des jeweils anderen profitieren zu können.“ Sowohl auf Anlegerseite als auch bei den Immobilienkunden sollen „erhebli-

che Synergien“ gehoben werden. Zusätzlich werden künftig in der Hafencity ihre Arbeitswerde die Zusammenlegung der IT-Infrastelle aufsuchen. Exporo hat im Vespuccistruktur der beiden Plattformen Kapazitäten Haus weitere Flächen gemietet und damit für weitere Projekte schaffen. Dazu zählt insPlatz für bis zu 250 Mitarbeiter geschaffen. besondere die von Zinsland entwickelte SoftAktuell sind für Exporo und Zinsland zusamwarelösung Caladio, mit deren Hilfe die mengerechnet 191 Arbeitskräfte tätig. Strukturierung und das laufende Reporting Während der Merger auf der Gesellschafvon Immobilienfinanzierungen abgewickelt terebene keine Veränderungen mit sich brinwerden kann. „Die B2B-Erweiterung Caladio gen wird, gibt es in der Führungsebene ein ist die perfekte Ergänzung zu unserem digipaar Ergänzungen. Die beiden Zinsland-Vortalen Angebot“, freut sich Exporo-CEO stände Henning Frank (CEO) und Michael und Mitgründer Simon von Gruenwaldt (CFO) Brunke. rücken in die zweite Zinsland-Team geht Mittelfristig wird die Reihe und nehmen Marke Zinsland vom geschlossen zu Exporo Plätze im Management Markt verschwinden, von Exporo ein, Zinsder geplante Zusammenschluss wird unter land-Gründer von Stechow ergänzt den Exporo firmieren. Wann die Verschmelzung Exporo-Vorstand um die Herren Brunke, erfolgen wird, hängt unter anderem davon Julian Oertzen und Björn Maronde. ab, wie lange die noch laufenden ZinslandDie Ziele der Fusionierten klingen ambiProjekte bis zur Rückzahlung abgewickelt tioniert: „Exporo wird seine Position als fühwerden. Neue Finanzierungen und Investrender Anbieter für digitale Immobilieninments werden in Zukunft ausschließlich über vestments in Europa ausbauen und 2020 Exporo angeboten. Die Mitarbeiter von Zinsnicht nur in drei weiteren Ländern verfügbar land, deren Arbeitsweg zurzeit noch im Poßsein, sondern auch 1 Mrd. Euro Assets under moorweg 2 in Hamburg-Winterhude endet, Management haben“, sagt Brunke. Mit der

Der geplante Zusammenschluss wird unter Exporo firmieren. Quelle: Exporo

Nutzung regulierter, digitaler Wertpapiere werde Exporo den Beweis antreten, „wie disruptive Technologien traditionelle Märkte öffnen und das Nutzerverhalten, wie in Immobilien investiert wird, verändern. Zusätzlich wird die Plattform Caladio den gesamten Wertschöpfungsprozess der gewerblichen Immobilienfinanzierung digitalisieren.“ Für Peter Axmann, Leiter Immobilienfinanzierung bei der Hamburg Commercial Bank, ist der Zusammenschluss der beiden Plattformen nachvollziehbar. „Wenn sie eine Chance haben wollen, den Marktanteil in der gewerblichen Immobilienfinanzierung signifikant zu erhöhen, dann müssen sie größer werden.“ Eine Bedrohung für sein eigenes Geschäft sieht er durch den Zusammenschluss nicht: „Ich sehe eher eine Ergänzung anstatt einer Bedrohung, vergleichbar mit der Beziehung zwischen Banken und institutionellen Mezzaninekapitalgebern. Das ist für Entwickler in vielen Fällen so etwas wie der Schlüssel zum Glück. Mit den Onlineplattformen könnte es zu ähnlichen Kooperationen kommen“, glaubt Axmann. nik

as Neubauangebot im Bereich Logistikimmobilien reicht europaweit nicht aus, um die Nachfrage zu decken. Infolgedessen steigen die Transaktionspreise und Mieten, die Renditen sinken. Laut Catella ist es nur eine Frage der Zeit, wann die Schwelle von 4% Rendite unterschritten wird. Investoren sollten Potenzialregionen besonders berücksichtigen, rät Thomas Beyerle, Head of Research bei Catella. Das Unternehmen hat die europäische Logistiklandschaft mit insgesamt 109 Logistikstandorten in 104 Regionen analysiert. „Eine intelligente Raum- und Standortwahl, irgendwo zwischen Flächenverfügbarkeit, Bezahlbarkeit und Effizienz, wird zur Problemkonstellation für alle Marktakteure“, sagt Beyerle. Die durchschnittliche Spitzenmiete für Logistikflächen beträgt an den analysierten Standorten 5,35 Euro/m2. Im Vergleich zur Vorjahresanalyse stiegen die Mieten in den vergangenen zwölf Monaten somit um knapp 4%. Nach wie vor liegt die Mietpreisspanne in Europa sehr weit auseinander und reicht von der belgischen Logistikregion Lüttich mit 3,25 Euro/m2 bis zu den teuersten Logistikflächen rund um den Standort London Heathrow mit 16,50 Euro/m2. Die durchschnittliche Spitzenmiete in Deutschland betrug im ersten Halbjahr 4,99 Euro/m2 und liegt unter dem europäischen Durchschnitt. Die Spitzenrendite der analysierten Standorte beträgt im Mittel 5,66% und ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 43 Basispunkte gesunken. Somit beläuft sich der Renditeabstand zu den europäischen Büroimmobilien auf nur noch 1,4 Prozentpunkte. pdi

Fondsmanager gründen Verband Am 25. Oktober hält der Verband der Kapitalverwaltungsgesellschaften und Sachwertanbieter (VKS) in Hamburg seine konstituierende Gründungsversammlung ab. Neun Emittenten von Sachwertefonds haben ihn ins Leben gerufen, Vorsitzender ist Klaus Wolfermann von Pro Investor. Weitere Gründungsmitglieder sind Project Investment, Alpha Ordinatum, Hamburger Asset Management, HEP Kapitalverwaltung, Hanseatische Kapitalverwaltung, Hanseatische Fondshaus, DNL Investmentagentur und Dr. Peters. Die Sachwertebranche werde von den bestehenden Verbänden und Institutionen gegenüber Gesetzgebungsinstanzen und Aufsichtsbehörden „nur unzureichend vertreten“, begründen sie ihren Zusammenschluss. Ein weiteres Problem der Branche laut VKS: die sinkende Zahl von Vertriebspartnern. mol

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Exklusives Ensemble am Prachtboulevard. Wo einst das luxuriöseste Kino der Gründerzeit stand, entsteht das neue Gloria Berlin.

„Wir bauen an einem sehr exponierten Standort in der Hauptstadt – diesem hohen Anspruch werden wir gerecht“, kommentiert Peter Knopf, Geschäftsführer der CENTRUM-Projektentwicklung, das neue Geschäftshaus-Ensemble am Kurfürstendamm. Bestehend aus zwei Neubauten und einem historischen Gebäude, wird das Trio mit einer gelungenen Verbindung von Tradition und Moderne die Revitalisierung der beliebten Einkaufsmeile weiter vorantreiben. Finanziert wird das Bauvorhaben von einem ebenfalls traditionsreichen Haus, das 2018 sein 200-jähriges Jubiläum feierte: der Berliner Sparkasse. Konsortialführer ist die Deutsche Hypo. „Die Renaissance der City West als Central Business District hat eine ungebrochene Dynamik“, sagt Marcus Buder, Bereichsleiter gewerbliche Immobilienfinanzierung bei

nummer 15 wird denkmalgerecht saniert. Auf vier Ebenen entsteht repräsentativer Raum für Geschäfte und Boutiquen, darüber sind Büroflächen mit raumhohen Fenstern vorgesehen. Die perfekte Symbiose historischer Elemente und zeitgenössischer Moderne gibt dem Gesamtensemble eine Ausstrahlung urbaner Exklusivität, die dem „neuen“ Kurfürstendamm gut zu Gesicht steht. Besuchen Sie uns auf der EXPO REAL, 7.–9. Oktober 2019, Halle A2, Stand 432. der Berliner Sparkasse. „Mit dem Gloria wird die Gegend um den Breitscheidplatz um ein hochwertiges Gebäudeensemble bereichert, das sich harmonisch in den umgebenden Stadtraum einfügt.“ Ihre hohe Lokalexpertise ist ein wesentlicher Grund dafür, dass die Berliner Sparkasse

in der Hauptstadt als führende Adresse für Immobilienfinanzierung gilt.

Berliner Sparkasse Für die beiden Neubauten des Gloria werden architektonische Elemente aus der Geschichte des Prachtboulevards zitiert. Das Gründerzeithaus mit der Haus-

Gewerbliche Immobilienfinanzierung

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10 NACHRICHTEN

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Die Schreibtische von Janis Pieterwas, Johannes Hengelage und Tim Schönheit stehen im Menlo Park. Quelle: Goldbeck GmbH

Goldbeck goes Silicon Valley

nehmen. Wir wollen Produkt verkaufen, keine Baumasse. Wer sich nur auf die Baustelle konzentriert, hat in zehn Jahren keine Daseinsberechtigung mehr“, ist Jan-Hendrik Goldbeck überzeugt. Seine Mitarbeiter im Valley sollen Innovationen zur Umsetzung der Strategie sammeln. Ihre Türen stehen jedermann offen, auf Spektrum den Lebenszyklus einer Immobilie das Whiteboard im Wohnzimmer können abdeckt: Technologiescouting zwischen Besucher ihre Ansätze notieren. Start-ups, Wohnzimmer und Unicampus. von denen es geschätzt 16.000 im Valley Gesucht werden „Themen, die wir für geben soll, können vorbeikommen, ihre unsere Prozesse und Produkte adaptieren Ideen präsentieren und mit den Leuten aus können“, sagt Jan-Hendrik Goldbeck, der Deutschland diskutieren. Es gibt sofort Feedzusammen mit Max Schütz die Geschäfte der back. Wer im ersten Schritt überzeugt, kommt neu gegründeten Goldbeck US Inc. führt. Der auf eine Liste. Anschließend wird ausgesiebt, Chef erwartet, dass seine Leute vor allem beschreibt Schütz den Ansatz. wertbringende Tools und Software auftun, Einmal pro Woche bespricht das LA-Team die zum Einsatz am Bau taugen. Schütz unterper Skypemeeting mit Kollegen in Bielefeld, mauert: „In Stanford trifft sich das Who is who welche Innovation lohnt, intensiver auf Vorder Bauindustrie. Bechtle, der größte ameriteile für den Baukonzern abgeklopft zu werkanische Baukonzern, ist auch hier.“ den. Dieser „Stage-Gate-Process“ mündet im Schütz selbst ist in Stanford gut vernetzt. Idealfall in ein gemeinsames Projekt – so der Vor seinem Wechsel zu Plan. Schütz berichtet Goldbeck arbeitete er von 100 Ideen, die seit „Wir wollen als Player im am Stanford Center for dem offiziellen Start Valley wahrgenommen Integrated Facility Engides US-Engagements neering (Cife). Das im Juli auf dem Tisch werden“ Institut war maßgeblich lagen. 15 von ihnen an der Entwicklung der digitalen Planungskamen bislang in die engere Wahl. Fünf würund Konstruktionsmethode Building Inforden nun derzeit „tiefer betrachtet“. mation Modeling (BIM) beteiligt, die weltweit Fabian Lenz, Leiter Innovation und Roboviele große Bauunternehmen einsetzen. Jantikspezialist hierzulande, hofft, dass im Laufe Hendrik Goldbeck warb seinen jetzigen des kommenden Jahres die ersten Ideen in Abteilungsleiter BIM nach einer Stippvisite Deutschland ankommen , um in den Produkim Cife ab. tionsprozess sowie in Produkte implemenIm Unterschied zu Wettbewerbern in der tiert zu werden. Besonders gespannt ist er auf überwiegend kleinteilig strukturierten deutInput zu Materialien, Heizen und Kühlen schen Baubranche will Goldbeck bei BIM und sowie Gebäudesensorik. „Daten- und sensoDigitalisierung international vorne mitspierikbasierte Analysetools werden die Betriebslen. „Wir sehen uns als europäisches Technophase billiger machen“, formuliert er die logieunternehmen, weniger als BauunterErwartung.

Google ist da, Apple und Facebook sind es ebenfalls: Das Silicon Valley ist die Topadresse für Unternehmen der Technologie- und IT-Branche. Seit kurzem steht auf einem der Firmenschilder der Name Goldbeck. Das Bauunternehmen aus Ostwestfalen hat sich zum 50-jährigen Bestehen eine Dependance im Tal der Innovationen zugelegt.

Z

um Geburtstag gönnten sich die Bielefelder neben der französischen Baufirma GSE vier Häuser im Menlo Park, einer exklusiven Adresse im Silicon Valley. Dort, fußläufig zur Stanford University, leben, wohnen und

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arbeiten mit Janis Pietermann, Johannes Hengelage und Tim Schönheit drei aus Deutschland entsandte Goldbeck-Mitarbeiter: ein Planer, ein Bauleiter und ein Ingenieur für Technische Gebäudeausstattung (TGA). Der Job des Trios, dessen Know-how-

Im Zusammenspiel mit BIM soll im Sinne des Kunden der Nutzen der Immobilie gesteigert, Kosten reduziert und die Fehlerquote am Bau gedrückt werden. Ein Großteil der BIM-Aktivitäten betrifft Lenz zufolge schon jetzt den Betrieb der Immobilie. Künftig wollen die Bielefelder dieses Engagement ausbauen. Die Planungssoftware einschließlich rund 1.000 Lizenzen liefert der in San Francisco ansässigen Hersteller Autodesk. Goldbeck US soll mit der Softwareschmiede intensiv kooperieren. „Die räumliche Nähe zu Autodesk war auch ein Punkt bei der Standortwahl“, sagt Lenz. Darüber hinaus erwarb Goldbeck eine Industriemitgliedschaft im Cife. „Man darf mitentscheiden, woran geforscht wird“, erläutert Schütz den Vorteil. Das Bauunternehmen plant „Themenfelder zu besetzen, die sich mit der Nutzbarmachung von künstlicher Intelligenz und Robotik für den Bau beschäftigen“, sagt Jan-Hendrik Goldbeck. Der mehrmals jährlich tagende Industrierat entscheidet mit über die Forschungsschwerpunkte. Zudem lädt Goldbeck Studenten des Cife nach Bielefeld ein, um mit ihnen gemeinsam an Projekten zu arbeiten. Eines beschäftigte sich beispielsweise mit der Weiterentwicklung von BIM. Gemeinsame Feiern sind ebenfalls geplant. Am rein industriefinanzierten Cife seien sie in prominenter Gesellschaft, sagt Goldbeck: Apple, Google und Bechtle sind ebenfalls dabei. Wissenstransfer soll auch in Richtung USA funktionieren. Die Häuser in Menlo Park verfügen über mehrere Gästezimmer. Diese stehen Besuchern zur Verfügung. Vor allem aber sollen deutsche Partnerunternehmen wie Hilti und Schüco und andere dort Mitarbeiter einquartieren, die sich von der innovativen Atmosphäre inspirieren lassen wollen. Der Aufenthalt der drei Goldbeck-Mitarbeiter ist auf mindestens zwei Jahre angelegt; sie durften ihre Familien mitnehmen. Über die Kosten für den US-Ableger einschließlich der Cife-Mitgliedschaft schweigt das Familienunternehmen. Kleckern dürfte jedenfalls nicht reichen: „Wir wollen als Player im Valley wahrgenommen werden.“ Bislang ist Goldbeck das einzige große deutsche Bauunternehmen mit diesem ehrgeizigen Anspruch. hi

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Expo-Partys erst ab 19 Uhr!

Sparkassen erhöhen Immobilienquote

Nach anstrengenden Messestunden auf Deutschlands größter Fachmesse für Gewerbeimmobilien kommt ein geselliges Get-together sehr gelegen. Doch feuchtfröhliche Veranstaltungen sieht die Messe München dieses Jahr gar nicht gerne – erst ab 19 Uhr darf anlasslos gefeiert werden.

Im Wertpapiereigengeschäft (Depot A) setzen die deutschen Sparkassen seit einiger Zeit vermehrt auf Aktien und Immobilienfonds. Laut Bundesbank halten die öffentlichrechtlichen Institute Wertpapiere im Wert von 284 Mrd. Euro. Der Aktienanteil ist nach Angaben des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) im Depot A von 2016 bis 2018 von 2% auf 3% geklettert, der Anteil an Immobilienfonds erhöhte sich in diesem Zeitraum von 4% auf 5%, was einem Volumen von rund 14,2 Mrd. Euro entspricht. dro

D

iese Vorgabe hat die Messe München dieses Jahr erstmals in ihre Bestimmungen für Ausstellerveranstaltungen aufgenommen. Dort wird um Beachtung der Tatsache gebeten, dass es sich bei der Expo Real um eine „reine Arbeitsmesse" handele: „Tagesveranstaltungen sollen reine Arbeitsveranstaltungen sein. Veranstaltungen, die als Empfang oder Get-together durchgeführt werden sollen, werden nicht genehmigt.“ Alle Veranstaltungen bis 19 Uhr sind Tagesveranstaltungen. Die Messe München erklärt ihre Maßnahme mit dem Bemühen, die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse aller Aussteller zu vertreten. Größere Standpartys, die schon nachmittags anfingen, seien an den angrenzenden Ständen oft als Störung empfunden worden. Mit der neuen Verordnung wolle die Messe bei den feierfreudigeren Ausstellern mehr Bewusstsein für die Bedürfnisse anderer Aussteller schaffen und einen Rahmen bilden, in dem alle zufrieden sein könnten, heißt es hinter vorgehaltener Hand. Gegen das eine oder andere Sektglas sei

sicher weiterhin nichts einzuwenden. „Es gibt kein Alhohlverbot“, erklärt eine Sprecherin. Wie hart die Messe ihre neuen Regeln durchsetzt, wird sich vor Ort in München zeigen. Thomas Beyerle, Professor an der Hochschule Biberach – die auf der Messe traditionell einen Sektempfang abhält –, äußert Verständnis für die Bemühungen der Organisatoren: „Teilweise ist ab vier Uhr nachmittags in einigen Gängen wirklich kein einfaches Durchkommen mehr.“ Doch entstehe die nachmittägliche Drängelei meist eher aus dem Bedürfnis vieler Immobilienprofis nach Networking und Kommunikation als nach Alkoholkonsum. Letzterer sei wiederum oft auch fester Bestandteil eines Messeauftritts: „Dem Stand der Stadt München beispielsweise würde mit einem Verbot des Alkoholausschanks zur Mittagszeit fast schon die kulturelle Identität entzogen.“ Eine Sondergenehmigung erwirkte die Branchenorganisation RICS, deren WhiskyTasting seit Jahren Tradition hat. „Der Empfang ist gesichert“, sagt Deutschlandchefin Sabine Georgi. mol

Family-Office steigt bei benchmark. ein benchmark. Real Estate hat in Gestalt des Family-Offices Fontas einen neuen Miteigentümer. Die benchmark.-Hauptgesellschafter Götz U. Hufenbach und Martin Hantel haben Anteile aus ihrem Besitz an Fontas und die zugehörige Nürnberger Mogk-Gruppe verkauft, behalten aber die Mehrheit im Unternehmen. benchmark. verfügt über Standorte in Duisburg und Berlin und ist bundesweit aktiv. Der Anteilsverkauf stärke die Kapitalbasis und schaffe Voraussetzungen für weiteres Wachstum. Das Unternehmen betreut Vorhaben im Wert von 300 Mio. Euro. Mit dem neuen Teilhaber könnten sie „deutlich größere Projekte binnen kurzer Zeit akquirieren und umsetzen“, so Hufenbach. mol


NACHRICHTEN 11

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

„Senioren sind plötzlich als Zielgruppe sexy“

Die Elbschlossresidenz gilt bei Orpea und Axion als ein Beispiel für die geplanten Entwicklungen im Premiumsegment. Quelle: Elbschloss Residenz GmbH

Pflegeheimbetreiber Orpea bastelt an der Ausrichtung für die Zukunft. Mit Nachdruck verfolgt werden soll der Ausbau des eigenen Immobilienportfolios. Ganz besonders im Luxussegment, für das sich das Unternehmen einen Partner an Bord geholt hat.

das Know-how für das Fünfsternesegment ins Haus geholt worden“, berichtet Biglands. Das Luxussegment sei bislang kaum erschlossen in Deutschland, allerdings gebe es eine große Zielgruppe, ist Tavridis überzeugt. „Für das Joint Venture suchen wir Standorte mit einer hohen Qualität, wir wollen Betreuung und Pflege weit oberhalb der gesetzlichen Standards anbieten“, sagt er. Die Kaufkraft vor Ort sei einer der entscheidenden Faktoren bei der Standortauswahl. „Wir schauen uns etwa die klassischen urbanen Zentren in Frankfurt, München oder Hamburg an. Aber auch etwa Düsseldorf oder Köln kommen infrage.“ Bei Standorten auf der grünen Wiese sei er dagegen skeptisch. „Die werden in aller Regel nicht ganz so gut ie Spitzenrenditen liegen nicht angenommen.“ erst seit gestern unter 5%, neue Mit der Entwicklung der FünfsternestandProdukte sind knapp. Und doch orte geht eine Veränderung einher, die Orpea wächst die Konkurrenz auf dem ohnehin anstrebt. Der Weg führt weg von der deutschen Pflegemarkt. „Es gibt ein reges in der Pflege in Deutschland klassischen Interesse an Senioren als Zielgruppe. SenioTrennung von Betrieb und Besitz einer ren sind plötzlich sexy, weil alle anderen Immobilie. „Die Bindung von Besitz und Assetklassen leer gefegt sind“, sagt Nikolaos Betrieb der Immobilie in einer Hand ist wichTavridis und zuckt mit den Schultern. So sei tig im Premiumsegment, weil man so einfach er eben derzeit, der Markt. Vor einem knapmehr Kontrolle hat“, erklärt Tavridis. Bigpen Jahr übernahm der Pflegebetreiber lands ergänzt: „Momentan haben wir in Orpea seine Hamburger Axion-Gruppe mit Deutschland eine Eigentumsquote von 10%, insgesamt 985 Betten. Zudem gründeten unser Ziel sind 50%. Das dauert aber ein bissAxion und Orpea ein chen, da neue Entwickgemeinsames Joint lungen immer 36 bis 48 Die Eigentumsquote soll Venture. Das Ziel: unter Monate in Anspruch auf 50% steigen den veränderten Gegenehmen. Alleine ganz benheiten gemeinsam am Anfang alle Geneheine Strategie finden, die Folgen des heißen migungen zu bekommen, dauert meist schon Markts für sich zu nutzen. Die Lösung: mehr ein Jahr.“ Gestemmt werden soll die AufstoService, mehr Komfort, mehr Spezialisierung. ckung der Eigentumsquote mithilfe neuer Und die Ausweitung der bestehenden Mitarbeiter. „Wir haben unser Team für die Geschäftsfelder. Akquise bereits von zwei auf vier Stellen verWachsen soll bei Orpea ganz besonders stärkt und werden noch zwei weitere Stellen das Luxussegment, für das die Axion-Gruppe schaffen“, erklärt Biglands. Der Zielkorridor steht. „Mit Orpea sind wir normalerweise ist klar definiert: jedes Jahr zehn neue Grundeher im Drei- bis Viersternebereich unterstücke. wegs. Das machen wir auch weiterhin, das Die sollen anschließend in Eigenregie entbleibt unser Kerngeschäft. Aber die Nachwickelt, geplant, gebaut und betrieben werfrage verlangt mehr“, erklärt Ian Biglands, der den. „So nehmen wir die gesamte Wertschöpkurz vor der Übernahme der Axion-Gruppe fungskette mit“, sagt Biglands. Einfach sei es aus der Hotellerie zu Orpea gewechselt ist derzeit nicht, die passenden Grundstücke zu und im Pflegekonzern als Chief Real Estate finden. „Wir befinden uns in Konkurrenz mit Officer den Wachstumskurs vorantreiben der klassischen Wohnbebauung und der soll. Durch die Zusammenarbeit mit Axion sei Hotellerie, teilweise auch mit Büros“,

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27.000 Euro/m2 für Wohnen mit Extras Unter der Marke Tertianum baut DPF Investment das Angebot an Premium-Seniorenresidenzen erstmals in Kooperation mit einem Projektentwickler aus. Geplant sind außerdem bis zu 100 „Light-Residenzen“ für eine breitere Zielgruppe.

W

er in die Tertianum Residenz AltBogenhausen einziehen möchte, muss rund 27.000 Euro/m2 investieren. Das ist der durchschnittliche Kaufpreis, den DPF Investment und der Münchner Projektentwickler Legat Living für die 55 Wohnungen, die derzeit in einer ehemaligen Klinik entstehen, aufrufen. „Die Nachfrage ist hoch“, versichert Felix von Braun, Vorstandsvorsitzender von DPF. Die Lage passe und das Haus im Premiumsegment werde „zum exklusivsten Projekt in Deutschland für unsere Zielgruppe“, wie er sagt. Die Zielgruppe, das sind in diesem Fall vermögende Senioren, die sich eine Wohnung mit Service vom Conciergedienstleister bis hin zur Pflege in den eigenen vier Wänden wünschen. Für DPF ist das Fünfsterneprojekt mit mehreren Premieren verbunden. Erstens verkauft die Gesellschaft erstmals einzelne Wohnungen und vermietet sie nicht. „Die Preise sind inzwischen so hoch, dass man schon fast

dazu gezwungen ist, diesen Weg zu gehen“, erklärt von Braun. Und zweitens arbeitet das Unternehmen erstmals mit einem Projektentwickler zusammen. Beim Einzelfall soll es aber nicht bleiben. Vielmehr plant von Braun, dass Geschäftsfeld von DPF zu erweitern, und will sich dafür lokale Kompetenzen sichern. „Wir planen bis zu 100 Light-Residenzen für eine größere Zielgruppe“, sagt er. Dafür wolle er auf das örtliche Know-how lokaler Projektentwickler als Partner zurückgreifen. Während der Markenname Tertianum das Fünfsternesegment für Servicewohnen verkörpere, sollen die neuen Häuser von DPF eher Zwei- bis Dreisterneniveau erreichen. „So ein Konzept hat den Vorteil, dass es auch in kleinen Städten ab etwa 100.000 Einwohnern funktioniert.“ Trotz hoher Standards soll die Miete in den Häusern günstiger als in den Tertianum-Residenzen ausfallen. Dafür werden dann etwa Gemeinschaftsflächen kleiner dimensioniert. Ihm sei bewusst, dass derzeit viele Akteure daran arbeiten, ähnlich gelagerte Wohnkonzepte für Senioren aufzubauen, etwa als betreutes Wohnen oder in Form von Campus-Projekten. „Ja, es ist ein großer Markt. Aber viele, die da momentan rein wollen, kommen aus der Pflegebranche. Unser Ansatz ist dagegen nicht, Geld mit der Pflege zu verdienen. Wir sehen es als eigenständige Wohnform und haben vor dem Hintergrund unserer Premium-Entwicklungen einen anderen Blickwinkel“, sagt von Braun. rgo

Felix von Braun setzt für das Wachstum auf die Kooperation mit Projektentwicklern. Quelle: Tertianum Service GmbH, Urheber: Yves Sucksdorff

verdeutlicht er die Gemengelage. Wenn die Lage stimme, komme eigentlich alles in Betracht. „Auch ein denkmalgeschützter Altbau ist eine Möglichkeit.“ Die Kapazitäten der Häuser sollen dann je nach Grundstück individuell geplant werden. Auch Mischformen unterschiedlicher Konzepte von klassischem betreuten Wohnen bis hin zur stationären Pflege sind angedacht. „Die Kombination verschiedener Formen ist

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für uns ideal, um die komplette Pflegekette abzudecken, etwa mit 50 bis 70 Plätzen für betreutes Wohnen und 80 bis 100 Betten in der Pflege“, sagt Tavridis. Neue Standorte, die im Joint Venture von Axion und Orpea entwickelt werden, bekommen jeweils ihren eigenen Markennamen und stehen damit für sich selbst. Trotzdem erwartet Ian Biglands durchaus indirekte Auswirkungen des Fünfsterne-

segments auf das Kerngeschäft von Orpea. „Die Entwicklung im Premiumsegment und die Zusammenarbeit mit Axion gewährt uns Einblicke, von denen wir bei der Konzeption unserer anderen Häuser profitieren.“ rgo ............................................................................................................................................................................

Auf der Expo Real vom 7. bis 9. Oktober wird Orpea mit einem eigenen Stand in Halle A2, Standnummer 422, zu finden sein.


12 NACHRICHTEN

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Mögen Sie die Moderne nicht, Herr Leibfried? Bauwert-Chef Jürgen Leibfried fühlt sich in den Bauämtern der Metropolen, in denen er baut, nicht wirklich willkommen. Den dort arbeitenden Architekten seien seine Fassaden zu unmodern, glaubt er. Doch das ist kein Grund für ihn, etwas zu ändern: Schließlich würden viele andere Bauherren mit ihren „modernen“ Entwürfen nur die Tatsache kaschieren, dass sie öde Billigbauten herstellen. Immobilien Zeitung: Herr Leibfried, Sie kritisieren, dass zu viele Wohnanlagen nach dem Prinzip „falsch verstandenes Bauhaus“ entworfen werden und dass das die ästhetische Qualität des Neubaus verschlechtere. Wie begründen Sie diese These? Jürgen Leibfried: Ich sehe das Problem darin, dass viele Architekten heute das Bauhaus als Vorwand dafür nutzen, Gebäude mit nichts weiter als nüchternen Lochfassaden auszustatten. Flankiert wird das durch die vorherrschende Überzeugung in den Bauämtern, dass ein Gebäude möglichst nüchtern und schlicht aussehen soll.

man nach dem Krieg dann endgültig loswerden. Die Stadtplaner setzten also auf frei stehende Hochhäuser inmitten von Grünanlagen.

„Wer baut, hat auch Verantwortung gegenüber der Stadt und den Menschen“ Jürgen Leibfried

IZ: Woher kommt Ihrer Meinung nach diese Überzeugung? Leibfried: Die moderne Architektursprache stellt Licht und Funktionalität in den Vordergrund. Sie war eine Gegenbewegung zur großbürgerlichen Bauweise der Jahrhundertwende, die sehr auf dekorative Elemente setzte. Das war nicht immer schön, und auch die Lichtverhältnisse in diesen Gebäuden waren nicht immer optimal. Im Dritten Reich wurde dann teilweise wieder dekorativ gebaut – diese ganzen „alten Zöpfe" zusammen mit ihren dunklen, engen Gassen wollte

Quelle: Bauwert Aktiengesellschaft

IZ: Von den Hochhaussiedlungen haben sich die Planer doch schon lange verabschiedet. Leibfried: Im Studium lernen die Architekten trotzdem weiterhin, dass Dekoration des Teufels ist und eine möglichst schlichte Architektursprache die alleinseligmachende. In den Bauämtern sitzen viele solche Architekten. Ihnen ist eine traditionelle Formensprache bei Wohngebäuden, so wie wir sie bei unseren Projekten bevorzugen, ein Graus.

Ganz im Gegensatz zu den Käufern der Wohnungen: Bei denen kommt das gut an. IZ: Woran sehen Sie das? Leibfried: Daran, dass heutzutage die begehrtesten Wohnquartiere die historischen Gründerzeitviertel sind und nicht die Quartiere mit den Lochfassaden. Und am Verkaufserfolg unserer eigenen Projekte.

IZ: Wenn es so evident ist, dass es die Wohnungssuchenden lieber dekorativ als kühl mögen, müsste dann nicht allmählich bei den Baubehörden ein UmIZ: Man hat allerdings denken stattfinden? „Lochfassaden sehe ich den Eindruck, dass sich Leibfried: Das kann ich auch bei ganz teuren im momentanen Immonicht feststellen. Es bilienboom einfach sieht eher so aus, als ob Häusern.“ alles verkauft ... die hoffen, dass BauLeibfried: Das mag sein. Meiner Meinung wert endlich mal die Kehrtwende einleitet nach hat der, der baut, aber auch Verantworund sich zum schlichten Bauen bekehrt. tung gegenüber der Stadt und den Menschen, die sich dort wohlfühlen sollen. Wenn die hisIZ: Herr Leibfried, kann es sein, dass Sie torischen Viertel die beliebtesten Stadtteile moderne Architektur ganz einfach nicht sind, könnte man es auch als Aufgabe sehen, mögen? diese gestalterische Komponente wiederherLeibfried: Perfekte moderne Architektur ist zustellen. Aber mit traditioneller Bauweise schön, aber auch sehr sehr teuer. Balkone, gewinnen Sie in Deutschland keinen ArchiFenster – der Teufel steckt im Detail. Wenn tekturpreis. Den gewinnen bloß die Gebäude, hier mit billigen Komponenten gearbeitet die dem Architekturgeschmack der aktuellen wird, funktioniert es mit dem Prinzip Dekade am besten entsprechen. Der sich „schlicht und edel“ eben nicht mehr. Das dann als ziemlich kurzlebig erweisen kann. können Sie an vielen Neubauvorhaben beob-

Seit mehr als 35 Jahren investiert, entwickelt und verwaltet Cofinimmo Mietimmobilien. Die Gesellschaft verfügt über ein diversifiziertes Portfolio in Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Deutschland und in Spanien mit einem Gesamtwert von 4 Milliarden EUR.

Dank seiner Erfahrung hat Cofinimmo in Europa ein Portfolio von Gesundheitsimmobilien im Wert von fast 2 Milliarden EUR aufgebaut. Die Gesellschaft verfolgt eine Investitionspolitik, die seinen Aktionären langfristige und sozialverträgliche Investitionen mit einem niedrigen Risiko und regelmäßigen, planbaren und steigenden Dividenden bietet.

Cofinimmo ist notiert bei Euronext Brussels (BEL20).

CARING LIVING WORKING

Es bleibt dabei: Die Preise für Wohnungen in Deutschland steigen weitaus stärker als die Mieten. Das geht aus einer Untersuchung des Verbands IVD hervor, die auf Angaben u.a. von Maklern fürs dritte und vierte Quartal 2019 beruht. Demnach sind die Mieten für Bestandswohnungen um 3,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen, für Neubau um 3,3% (mittlerer Wohnwert). Die Preise für Eigentumswohnungen schnellten dagegen erneut hoch: um 8,3% im Bestand und um 6,9% im Neubau. Eine große Diskrepanz zum Mietplus stellt der IVD vor allem für Berlin und Frankfurt fest. Beispiel Bestandswohnungen: Für Frankfurt meldet er 2,4% höhere Mieten und ein Preisplus von 13,8%. Für Berlin registriert er 2,8% höhere Mieten und um 13% gestiegene Preise. „Der geplante Mietendeckel hat sich noch nicht in den Preisen niedergeschlagen“, folgert IVD-Präsident Jürgen Michael Schick. cr

achten: Da werden Fenster aus billigem Kunststoff eingesetzt, Treppenaufgänge mit den billigstmöglichen Fliesen verkleidet. IZ: Schlichte Fassaden und billige Materialien könnten aber doch auch der Tatsache geschuldet sein, dass Grundstücks- und Baukosten ständig steigen. Dann bleibt dem Bauherrn doch gar nichts anderes übrig als zu sparen? Leibfried: Ich sehe die Lochfassaden, die ich kritisiere, auch bei ganz teuren Häusern. Wenn wirklich billig gebaut werden muss, ist das immer noch kein Grund, an der Gestaltung zu sparen. Mit Farbe und dem Einsatz kleinteiliger Strukturen lässt sich viel machen, das ist keine Preisfrage. IZ: Danke für das Gespräch! Das Interview führte Monika Leykam.

Die Entwickler-AG Gateway Real Estate hat eine überaus positive Gewinnprognose für das Gesamtjahr 2019 gestellt. Gateway rechnet mit einem Ergebnis vor Steuern zwischen 105 Mio. und 110 Mio. Euro. Das ist deutlich mehr als die 41,7 Mio. Euro, die für das Jahr 2018 ausgewiesen wurden und würde auch einen deutlichen Gewinnsprung gegenüber dem ersten Halbjahr 2019 bedeuten: Für die ersten sechs Monate wurde ein Vorsteuerergebnis von knapp 5 Mio. Euro ausgewiesen, das Betriebsergebnis einschließlich Finanzanlagen (Ebit adjusted) im ersten Halbjahr belief sich auf 22,7 Mio. Euro. Für das Gesamtjahr werden über 130 Mio. Euro Ebit adjusted prognostiziert. Im ersten Halbjahr schloss das Unternehmen Verkäufe für Bestandsobjekte in Bochum, Düsseldorf und Siegen ab. Durch weitere Grundstückskäufe wuchs die Gateway-Projektpipeline zum Berichtsstichtag auf 5 Mrd. Euro. mol

München testet 8-Euro-Miete Der Münchner Stadtrat hat ein Pilotprojekt auf den Weg gebracht, das eine Miete von 8 Euro/m2 ermöglichen soll.

M

T. +32 (0)2 373 00 00 info@cofinimmo.be • www.cofinimmo.com

Quelle: Bauwert Aktiengesellschaft

Mietendeckelpläne Gateway erwartet ohne Effekt auf Preise Ergebniswachstum

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Mit Blick auf die demografische Entwicklung hat Cofinimmo die Aufgabe, seinen Partnern und Mietern ein hochqualitatives Pflege-, Lebens- und Arbeitsumfeld zur Verfügung zu stellen. „Caring, Living and Working – Together in Real Estate” lautet das Motto dieser Aufgabe.

So manche der in den 1980er Jahren hoch prämierten Sozialbauten sind heute nur noch schäbig. Ich glaube daran, dass die nachhaltige Wertbeständigkeit auch davon abhängt, ob die Architektur den Menschen gefällt.

Bauwert-Projekt Klostergärten in Berlin: Vom Erker bis zur Zierschale im buchsbaumbegrünten Innenhof atmet alles den Geist der guten alten Zeit.

it einem neuen Maßnahmenbündel will die Stadt München mehr günstige Wohnungen schaffen. Herzstück ist ein Pilotprojekt im neuen Stadtteil Freiham im Münchner Westen. Dort will die Stadt Investoren ein Grundstück mit einem Erbbaurecht für 80 Jahre anbieten, auf dem 65 bis 70 Wohnungen mit knapp 7.000 m2 Geschossfläche entstehen können. Im Gegenzug sollen die Investoren garantieren, dass sie bei der Erstvermietung maximal 8 Euro/m2 verlangen. Auch spätere Mieterhöhungen werden begrenzt. Wer bei der Ausschreibung die niedrigste Miete anbieten kann, soll bei der Grundstückvergabe bevorzugt werden.

Vorbild für das Projekt ist die Stadt Wien. In der österreichischen Hauptstadt gibt es eine Gebietskategorie, die bei zwei Dritteln aller neuen Wohnungen eine Höchstmiete von 5 Euro/m2 festschreibt. Dieses Modell sei aufgrund der fehlenden rechtlichen Grundlagen in München nicht umsetzbar. Darum wolle die Stadt ein eigenes Modell testen. Änderungen gibt es auch bei den Grundstücksvergaben für Genossenschaften, Baugemeinschaften oder Mietshäuser-Syndikate. Städtische Grundstücke werden an diese Bauherren künftig zu einem niedrigen Festpreis vergeben. Bisher mussten Genossenschaften Marktpreise bezahlen, die viele Projekte unrentabel machten. „Dazu konnten wir mit dem zuständigen bayerischen Innenministerium eine Einigung erzielen, weil auf diesen Grundstücken vor allem Wohnungen für Menschen in Mangelberufen, Auszubildende, Gering- und Mittelverdiener entstehen sollen“, erklärt Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter. ah


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Als „Design & Build“-Partner nehmen wir sämtliche planerischen und genehmigungsrechtlichen, aber auch zeitlichen und budgetseitigen Herausforderungen eines jeden Projektes an – bei größtmöglicher Transparenz für unsere Kunden.

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DIGITALES 13

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Bei Hubitation gibt es nur noch Sieger

Max Bögl schließt Kooperation mit Kiwi Das Dienstleistungsunternehmen Max Bögl Modul, das zur familiengeführten Bau- und Technologiegruppe Max Bögl gehört, hat eine Kooperation mit dem Berliner Proptech Kiwi vereinbart, das ein schlüsselloses Zugangssystem für Gebäude und Wohnungen anbietet. Als fester Bestandteil des Max-BöglModulbausystems ist die Kiwi-Technologie damit für alle Kunden des Baudienstleisters verfügbar. Hauseingangstüren können mit den Kiwi-Türsensoren nachgerüstet werden, für Wohnungstüren verwendet Max Bögl künftig das Smartdoor-System, das Kiwi mit dem Schweizer Türhersteller Arbonia entwickelt hat. Bei diesen Türen ist die Kiwi-Technologie im Türblatt eingearbeitet. Alle Türen, die mit dem Kiwi-System ausgestattet sind, können kontaktlos per Handy-App oder Transponderchip geöffnet werden, daneben ist nach wie vor die Nutzung eines normalen Schlüssels möglich. us

Der Ausflug zur Expo Real, den die Nassauische Heimstätte als Preis für ihren ProptechWettbewerb Hubitation ausgelobt hatte, spielt für die Teilnehmer fast keine Rolle mehr. Einige sind schon längst keine Start-ups mehr. Viel wichtiger sind die Pilotprojekte mit dem hessischen Immobilienunternehmen, die sich an den Wettbewerb anschließen werden. Und die gibt es der Einfachheit halber mit allen Aspiranten.

D

ie Einladungen zu Start-up-Wettbewerben, bei denen sich junge Proptechs in Kurzvorstellungen einem geneigten Publikum präsentieren, sind im vergangenen Jahr etwas weniger geworden. Die Nassauische Heimstätte (NH) hingegen hatte ihren Wettbewerb names Hubitation überhaupt erst 2018 aufgelegt und hat ihn wegen der viel versprechenden Ergebnisse im September 2019 wiederholt. Schon vergangenes Jahr hatte sich die Jury allerdings schwer damit getan, einen eindeutigen Sieger zu küren, da alle vorgestellten Konzepte etwas für sich hatten. Am Ende durften sich zwei junge Unternehmen am NH-Stand auf der Expo Real präsentieren. Pilotprojekte initiierte das hessische Immobilienunternehmen gar mit vier Proptechs aus dem letztjährigen Teilnehmerfeld. „Auch dieses Jahr haben wir zwei Sieger“, erklärte Thomas Hain, leitender Geschäftsführer der NH-Unternehmensgruppe, am Ende der Jury-Beratungen im Frankfurter Architekturmuseum. „Wenn wir das fortsetzen, wird es nächstes Jahr Tradition.“ Den

Allianz für smarte Wohngebäude steht

Platz auf dem Treppchen durften sich das nehmen sind dieses Jahr mit eigenen Ständen Wiener Unternehmen frameless und das in der Innovationshalle Nova3 auf der ImmoFrankfurter Start-up sphira teilen. Für beide bilienmesse vertreten. spielen Handyaufnahmen eine große Rolle. Auch das IT-Unternehmen UiPath, das Während frameless aus 360-Grad-Fotos virebenfalls am Wettbewerb teilnahm und destuelle Gebäuderundgänge generiert, kann die sen Softwareroboter Bürokräfte von RoutineApp von sphira Handyvideos mit zusätzlitätigkeiten entlasten, ist alles andere als ein chen Informationen Frischling. Es wurde verknüpfen, die der 2005 in Rumänien Acht Pilotprojekte schafft Nutzer eingibt. Auf gegründet, hat aber seiNH nicht allein diese Weise lassen sich nen Firmensitz inzwivirtuelle Betriebsanleischen in New York und tungen für so ziemlich jedes Gerät erstellen, verfügt über mehr als 3.000 Angestellte. Bei das in einem Gebäude vorkommt. der letzten Finanzierungsrunde im April dieDie Jury habe sich vor allem vom Gedanses Jahres versorgte ein Investorenkonsorken leiten lassen, die Start-up-Kultur zu förtium unter Führung des Hedgefonds Coatue dern, betonte Hain. Daher zählen die beiden Management das Technologieunternehmen Preisträger zu den jüngsten Unternehmensmit einer Finanzspritze von 568 Mio. USD. gründungen im Teilnehmerfeld. Für das Das ist mehr als fünfmal so viel, wie im ersten Frankfurter DatenmanagementunternehHalbjahr 2019 an alle deutschen Proptechs men Evana oder den Münchner Drohnenzusammen geflossen ist. flugspezialisten FairFleet dürfte die SiegpräInteressiert sind diese Teilnehmer vor mie, nämlich unter den Fittichen von NH auf allem daran, im Anschluss an die Vorstellung der Expo Real dabei zu sein, ohnehin von ihrer Geschäftsmodelle Pilotprojekte mit geringem Wert gewesen sein. Beide UnterUnternehmen wie NH einfädeln zu können.

Die Immobilienbranche wacht technologisch auf Eine Studie zeigt, dass die Notwendigkeit zur Innovation seitens der Immobilienmanager bejaht wird. Doch es gibt regionale Unterschiede.

M

ehr als die Hälfte (55%) der AssetManager, die die internationale Wirtschaftskanzlei DWF zum Thema Innovation befragt hat, sind der Meinung, dass Technologie bessere Entscheidungen ermöglicht. Größere Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern wollen 2020 im Schnitt 31% ihres IT-Budgets für innovative Technologien aus-

geben, im laufenden Jahr liegt dieser Wert lediglich bei 16%. Die Immobilienbranche befinde sich damit hinsichtlich der Annahme des technischen Wandels an einem Wendepunkt, heißt es in der Studie. Dennoch bleiben regionale Unterschiede. So erwarten die Unternehmen in Großbritannien fast doppelt so oft wie der Rest der Teilnehmer, dass Techniken aus dem Bereich der virtuellen Realität (VR) einen deutlichen Wachstumsbeitrag leisten können. Weltweit wird hingegen dem Bereich der künstlichen Intelligenz das größte Veränderungspotenzial eingeräumt. Für die Innovationsstudie wurden 375 Immobilienprofis aus Australien, Deutschland, China, Großbritannien und den USA befragt. us

Mieter-App Spaceflow drängt nach Deutschland Das bisher auf Ost- und Nordeuropa sowie die USA fokussierte Proptech hat sich im August 1,6 Mio. Euro Investorenkapital besorgt.

S

paceflow, ein tschechischer Anbieter von App-Lösungen für Gebäudenutzer, will verstärkt in die Dach-Region expandieren und hat auf dem deutschen Markt vor allem die Standorte Berlin und München im Visier. Im August hatte sich das Unternehmen 1,6 Mio. Euro in einer Finanzierungsrunde geholt, Wagniskapitalgeber waren Credo Ventures und UP21 (beide aus Tschechien) sowie Day One Capital (Ungarn). In diesen

beiden Märkten war Spaceflow 2016 gestartet, mittlerweile ist das Prager Proptech unter anderem in Skandinavien, Rumänien, Kasachstan, den USA, Großbritannien und Österreich aktiv. Die Spaceflow-App ist als sofort nutzbare Plug-and-Play-Lösung konzipiert, über die der Nutzer Dienste wie Raumbuchung, Schließfächer, Elektrobikes oder Essensbestellungen wählen kann. Prinzipiell ist die App in jedem Gebäudetyp nutzbar, besonders im Fokus stehen jedoch größere Bürokomplexe. So wird Spaceflow Mitte Oktober in The Icon in Wien eingeführt, dem größten und modernsten Objekt von Allianz Real Estate in der Region Mittel- und Osteuropa. Im kommenden Jahr will der Asset-Manager entscheiden, ob er Spaceflow auch in anderen Objekten nutzt. us

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Die NH-Geschäftsführer Constantin Westphal, Monika Fontaine-Kretschmer und Thomas Hain (v.l.). Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Ulrich Schüppler

Damit steigt ihr Bekanntheitsgrad und die Chance, künftig große Verträge mit anderen Branchenvertretern abzuschließen. Doch NH steht vor einem Dilemma: Da die Proptechs alle sehr unterschiedliche Bereiche der Wertschöpfungskette bedienen, sind im Grunde Pilotprojekte mit allen von ihnen sinnvoll. „Unsere Kapazitäten reichen nicht aus, um gleichzeitig acht Pilotprojekte darzustellen“, gab Hain auf der Veranstaltung zu bedenken. Daher hat sich NH mit weiteren Immobilienunternehmen zusammengetan, die ebenfalls als Projektpartner zur Verfügung stehen. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dann geteilt werden. Wer die Partner sind und welches Immobilienunternehmen am Ende welches Proptech betreut, darüber verriet Hain zunächst nichts. Zur Expo Real will NH die Details vorstellen. us

Das Proptech Sensorberg und Jäger Direkt, ein Spezialist für elektrotechnische Lösungen in der Immobilienwirtschaft, haben mit dem zur Strenger-Gruppe gehörenden Wohngebäudeentwickler iQ Intelligentes Wohnen (iQ) eine Kooperation geschlossen. Das Ziel der Allianz ist es, die Digitalisierung und Automation in Wohngebäuden auf eine neue Stufe zu heben. Dazu zählen so unterschiedliche Lösungen wie hauseigene Packstationen, Buchungsmöglichkeiten von Handwerkern per App sowie transparentes Energie- und Kostenmanagement. Das erste gemeinsame Projekt soll ab dem Jahresende 2020 in Ludwigsburg entstehen. In der Erlachhofstraße 23 entwickelt iQ vier Doppelhaushälften unter Verwendung einer Vollholzkonstruktion sowie der Nutzung einer Fotovoltaikanlage und einer begrünten Fassade. us

ImmobilienScout24 plant Standortanalyse Ab dem 1. Quartal 2020 will ImmobilienScout24 ein neues Datenprodukt einführen, mit dem der Nutzer sehen kann, welche Immobilien um eine bestimmte Adresse herum besonders gesucht sind. Basis sind die Anfragen der monatlich 14 Mio. Nutzer. Diese anonymisierten Suchdaten können künftig mit Informationen zu Infrastruktur und Demografie verknüpft werden, um Standortvergleiche zu ermöglichen. Auf der Expo Real wird das neue Tool erstmals vorgestellt. us


14 DIGITALES

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Nicht alle kommen durch » Fortsetzung von Seite 1 „Die spannende Frage ist, ob bei der Immobilienwirtschaft in einem Abschwung die Bereitschaft steigt, sich mit effizienzsteigernden Themen auseinanderzusetzen oder nicht.“ Letztlich könnte die Fähigkeit, die eigene Effizienz zu erhöhen, für ein Immobilienunternehmen entscheidend dabei sein, wie gut eine mögliche wirtschaftliche Schwächephase gemeistert werden kann. Für die Proptechs kann diese Entwicklung einerseits die Chance bieten, sich als Anbieter von Lösungen zu etablieren, die der Immobilienwirtschaft helfen, ihre angestaubten Prozesse in den Griff zu bekommen. Andererseits dürften die Technologieunternehmen selbst von drohenden Budgetkürzungen betroffen sein, denn die wenigsten sind bisher profitabel und nicht auf Zuflüsse ihrer Investoren angewiesen. „Auch das Proptech-Segment wird von einem Abschwung betroffen sein“, sagt daher Sebastian Seehusen, Deutschlandchef des Unternehmens WiredScore, das Bürogebäude auf ihre Netzanbindung hin untersucht und deren Qualität bewertet. „Es ist kein klassischer defensiver Sektor, und wenn der Rotstift bei Immobilienunternehmen angesetzt wird, dann werden auch die Budgets der Proptechs kleiner“, fährt er fort. „Allerdings werden Proptechs, die klare Mehrwerte schaffen, die Krise meistern und gestärkt und mit gefestigten Kundenbeziehungen und reiferen Produkten daraus hervorgehen“, ist sich Seehusen sicher. Für WiredScore selbst wittert er enormes Potenzial. „Hohe Leerstandsraten stellen für uns Chancen dar, denn mit einem Konnektivitätszertifikat sticht man aus der Masse hervor.“ Nun ist Selbstbewusstsein durchaus ein Charakteristikum von Start-ups. Wer nicht an sein eigenes Geschäftsmodell glaubt, der sollte wohl gar nicht erst mit dem Gründen anfangen. Auch Ruzica Pekic, Co-Founderin und Geschäftsführerin von Proptiq, einem Start-up, das demnächst eine Software für professionelle WG-Betreiber auf den Markt bringen will, ist um eine Antwort nicht verlegen: „Mit unserem Geschäftsmodell sehen wir uns für jede wirtschaftliche Phase gut positioniert. Wenn die Gesamtwirtschaft wächst, profitieren wir von der Urbanisierung, die mehr Menschen in die Städte lockt. Wenn die Wirtschaft schrumpft, dürften mehr Wohnungsvermieter Colivingmodelle in Betracht ziehen, um ihre Einnahmen zu stabilisieren. Andererseits müssen Young Professionals im Abschwung vermutlich öfter umziehen, um am Arbeitsmarkt flexibel zu bleiben. Letztlich profitieren wir mit unserer

WG-Managementsoftware von jeder Mieterdieser Unternehmen scheinen ständig auf der fluktuation, egal warum sie erfolgt.“ Suche nach frischem Geld zu sein. Ihr Ob Konnektivitätszertifikate oder WGGeschäftsmodell ist damit oft weniger auf die Verwaltung, das relativ reife und internaEntwicklung eines marktgerechten Produkts tional tätige Proptech WiredScore hat mit ausgerichtet als darauf, dass sich möglichst dem Neuling Proptiq eines gemeinsam: Beide viele Kapitalgeber an ihnen beteiligen.“ Grelbedienen eine klar umrissene Funktion, die lier würde Drooms daher auch nicht als Propeinen Mehrwert für den Nutzer bietet. Das, tech bezeichnen, obwohl das Unternehmen sagt blackprint-Geschäftsführer Ubach-Utertechnologiegetrieben ist. „Bei einem Propmöhl, sei viel entscheitech denken bisher dender als eine von den viele an ein Start-up, Technologie reicht über Investoren prall gefüllte das erst ein paar Jahre Start-ups weit hinaus Kasse. Nur wenn die alt ist und noch keinen potenziellen Kunden Euro Gewinn gemacht das Dienstleistungsangebot eines Proptechs hat. Drooms hingegen haben wir über 20 verstehen und auch brauchen, hat das Jahre hinweg ohne externe Investoren aufgeGeschäftsmodell langfristig eine Chance und baut und waren dabei bis auf 2008 jedes Jahr sichert dadurch das Überleben. profitabel.“ Drooms-Chef Grellier etwa ist skeptisch, Damit das vorzeitige Ende abgewendet was die Überlebensfähigkeit einiger Gewerden kann, muss ein Technologieunterschäftsmodelle angeht. „Ich bin mir nicht nehmen über entsprechendes Know-how der sicher, ob die Entwicklung der typischen Abläufe in der Immobilienwirtschaft verfüProptechs überhaupt etwas mit der gesamtgen. „Es ist zurzeit wahnsinnig viel Investowirtschaftlichen Situation zu tun hat. Viele rengeld am Markt verfügbar“, sagt Proptiq-

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Neben dem Start-up-Bereich bietet NOVA3 ein zusätzliches Forum, um über Technologie zu diskutieren.

Chefin Pekic. „Aber ob ein Geschäftsmodell funktioniert, hängt neben der Grundidee und Quelle: Messe München dem Geld sehr stark von den Branchenkontakten und dem Wissen um den jeweiligen Markt ab. Es ist diese Verbindung von Expertenwissen und Kapital, das Smart Money, das für ein Start-up wirklich zählt.“ Nicht alle Immobilienprofis sind davon stützt dazu den Marktplatz BuiltAPI, eine Art überzeugt, dass Proptechs dieses Wissen Onlineshop für Proptech-Lösungen. Dort sollen künftig über einmal definierte Schnittstelanzapfen, das sie aber bräuchten, um etablierlen (APIs) digitale Anwendungen verschieten Unternehmen bei der Optimierung ihrer denster Unternehmen frei miteinander komProzesse zu helfen. Florian Stadlbauer, Head of biniert werden können, ohne dass der Nutzer Digitalization bei Commerz Real, übte in diesem Zusammenhang auf einer BIIS-Tagung jede einzelne Lösung umständlich für seine Ende September Kritik an den Proptechs. Arbeitsumgebung konfigurieren muss. „Nur eine Minderheit dieser jungen UnterMindestens ebenso wichtig wie Schnittnehmen kann die Komplexität der jeweiligen stellen und die Kombination verschiedener Haussysteme erfassen“, sagte er. Viele StartProptech-Angebote dürften Standards sein, ups verhielten sich geradezu naiv. Andreas die sich die Immobilienbranche selber gibt. Ertle von IntReal argumentierte ähnlich: Denn während im Rechnungswesen Unter„Proptechs können zwar gute Impulse geben, nehmen wie SAP oder in der Büroverwaltung aber sie brauchen zu lange, um die kompleMicrosoft oder Adobe Branchenstandards xen Prozesse in den Abläufen zu verstehen.“ geschaffen haben, ist in der ImmobilienwirtAlexander Ubach-Utermöhl hat täglich schaft kein Technologieplayer groß genug, sowohl mit den Proptechs als auch den etabum ähnliches zu Erreichen. Stattdessen setlierten Immobilienunternehmen zu tun. Seizen Verbände wie gif und RICS auf eigene ner Meinung nach liegt ein Teil des Problems Arbeitskreise, die Richtlinien zum Datenausnicht nur in mangelndem Wissen der Proptausch erarbeiten. techs, sondern in einer überzogenen ErwarWie sich die derzeitige Gemengelage aus tungshaltung bei allen Beteiligten. Wenn ein Abschwungstendenzen und Innovationslust Technologiesegment neu ist, neigen die auf die Proptech-Landschaft auswirken wird, Beteiligten zu Euphorie und erwarten zu darüber gehen die Meinungen durchaus ausgroße Umwälzungen in zu kurzer Zeit – um einander. „Es wird Marktaustritte bei den sich dann enttäuscht abzuwenden. In der Proptechs geben, ehrlich gesagt erwarte ich Innovationsforschung wird dieses Phänomen das schon seit einiger Zeit. Bisher passiert das als Amaras Gesetz bezeichnet – benannt nach nach meinen Informationen nur in sehr Roy Amara, dem Mitgründer des Zukunftsgeringem Maße“, sagt Ubach-Utermöhl. instituts im kalifornischen Palo Alto. Er stellte Hinzu komme eine freiwillige Konsolidiebereits in den 1970er Jahren fest: „Wir neigen rung, die auf Unternehmenszusammendazu, die Wirkung einer Technologie kurzschlüssen beruhe, mit denen die beteiligten fristig zu überschätzen und langfristig zu Technologiefirmen eine größere Schlagkraft unterschätzen.“ Zwischen diesen beiden erreichen wollen. Michael von Roeder, CEO Phasen liegt das sogenannte Tal der Enttäudes Gebäudedigitalisierers Sensorberg, rechschung. „Das ist der Moment, in dem klar net ebenfalls mit einer Marktbereinigung: wird, dass auch mit neuen Technologien „Auf jeden Fall. Gerade in den Bereichen, in keine Wunder möglich denen ein Anbietersind“, erklärt Ubachwechsel verhältnismäDie Experimentierphase Utermöhl, „und dass ßig einfach ist, wird sich nähert sich dem Ende die Einführung neuer der Markt konsolidieProzesse Zeit benötigt ren. Heute befinden wir und Geld kostet. Da müssen jetzt alle durch: uns noch in einer Experimentierphase, die Immobilienunternehmen, die Proptechs sowohl was die Produkte als auch Technolound die Wagniskapitalgeber.“ gien betrifft. In den nächsten Jahren werden Nikolas Samios, Founding Partner des auf sich offene Ökosysteme etablieren. In einem Proptechs spezialisierten Wagniskapitalsolchen Markt werden nicht für jede Stufe der fonds Proptech1 Ventures, plädiert ebenfalls Wertschöpfungskette 30 Akteure benötigt.“ für mehr Realismus beim Thema Innovation. „Es wird insgesamt mehr Property Tech„Ich persönlich sehe weder einen sonderlinology geben“, sagt hingegen WiredScorechen Hype in der Proptech-Szene noch kann Chef Seehusen. „Ich sehe in sämtlichen dieser insofern enden. Der Schlüssel liegt in Assetklassen, in allen Lebenszyklen und Provernünftigen Erwartungshaltungen. Ein so zessen weiterhin viele Herausforderungen, tradiertes und großes Segment wie die Immodie man über technologische Lösungen angebilienbranche kann nicht binnen weniger hen kann. Der technologische Wandel, in Jahre durchdigitalisiert werden. Nur weil dem wir uns gesamtgesellschaftlich befinden, man als Konzern einen Digitalbeauftragten ist erst am Anfang. Und es gibt natürlich weieinstellt oder mal testweise in ein Start-up terhin viele hochklassige Unternehmer, die direkt investiert, ist noch nicht ein bis zwei das am Markt erhältliche Kapital nutzen, um Jahre später alles zigfach effizienter.“ starke Firmen aufzubauen.“ Zwischen den Für die Proptechs sieht Ubach-Utermöhl Positionen von Sensorberg und WiredScore den Königsweg in mehr Kooperationen, die ist aber vielleicht gar kein so großer Unterden Wissensaustausch fördern und vermeischied. Darauf weist blackprint-Geschäftsden helfen, dass gute Ansätze einzelner Startführer Ubach-Utermöhl hin: „Die Gleichsetups isolierte Anwendungen kleiner Einzelzung zwischen Proptech und Digitalisierung probleme bleiben. Das könnte manches löst sich zunehmend auf. Die ImmobilienUnternehmen retten, auch wenn das Investowirtschaft hat erkannt, dass die Digitalisierengeld nicht mehr so üppig fließt. „Was in rung alle Unternehmensbereiche erfassen den kommenden Jahren zunehmen wird, ist wird und nicht nur von den Proptechs geleistet werden kann.“ Also mehr Property Techdie Anzahl der Lösungsbündel“, erläutert er. nology, aber weniger Proptechs? Für alle mit „An denen können mehrere Proptechs beteidem richtigen Geschäftsmodell könnte sich ligt sein oder einzelne Proptechs, die sich mit etablierten Technologieanbietern zusamdamit am Ende selbst der Abschwung noch menschließen.“ blackprintpartners unterals Erfolgsstory erweisen. us


DIGITALES 15

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

68 Teilnehmer füllen die Proptech-Bühne Aussteller in der TechAlley der Halle NOVA3 auf der Expo Real Firma

Land

Stand

geTätigkeitsfeld gründet

Finanzierungen

AgiliCity

Slowenien

A3.240

2017

3D-Stadtplanung

Allthings

Deutschland

A3.140

2013

digitale Gebäudeplattform

AllVR

Deutschland

A3.140

2015

3D-Visualisierung

Archilyse

Schweiz

A3.140

2017

Strukturdatenanalyse von bebauten Räumen

Better@Home Service

Deutschland

A3.140

2018

Altersassistenzplattform

1 Mio. Euro

bGrid

Niederlande

A3.140

2015

Smart-Building-Lösungen

unbekannt

Blocksquare

Slowenien

A3.240

2017

Asset-Tokenisierung per Blockchain

unbekannt

Booqed

Hongkong

A3.240

2016

Marktplatz für Kurzzeitvermietungen

unbekannt

Bots4You

Deutschland

A3.140

2017

autonome Kommunikationssysteme

unbekannt

Breeze Technologies

Deutschland

A3.240

2015

Raumluftsensorik und -analyse

unbekannt

Brick Spaces

Deutschland

A3.140

2014

Vermietung temporärer Laden- und Eventflächen

unbekannt

British Pearl

Großbritannien

A3.240

2010

digitale Immobilieninvestmentplattform

Caala

Deutschland

A3.240

2016

Assistenzsystem für ganzheitliche Gebäudeentwürfe

unbekannt

Capmo

Deutschland

A3.140 / C2.120

2018

digitale Baupläne, Bautagebücher, Mängellisten

unbekannt

Carbon Delta

Schweiz

A3.140

2015

Klimadaten- und -bewertungsplattform

1,7 Mio. CHF

Finanzierungsrunde, 2018, Investoren: Zürcher Kantonalbank, Swiss ICT Investor Club (SICTIC)

Consorto

Niederlande

A3.240

2018

gewerblicher Immobilienmarktplatz

525.000 Euro

Gesamtfinanzierung

Containerwerk eins

Deutschland

A3.140

2017

nachhaltige Wohncontainerlösungen

unbekannt

Convaron

Deutschland

A3.240

2015

Immobiliendatenanalyse

unbekannt

Coozzy AG

Schweiz

A3.140

2016

Immobilienvermarktungs- und -verwaltungstool

unbekannt

corefihub

Deutschland

A3.140

2017

Verwaltung von Immobilienfinanzierungen

unbekannt

Crowdlitoken

Liechtenstein

A3.140

2018

Wertpapiere auf Blockchainbasis

unbekannt

Dimension10

Norwegen

A3.240

2014

Virtuelles Prototyping, Virtual Reality

docunite

Deutschland

A3.140

2017

Datenmanagement für Immobilien

unbekannt

Enerbrain

Italien

A3.140

2015

nachhaltige IoT-Lösungen

unbekannt

Evana

Deutschland

A3.110 / A3.140

2015

Datenmanagement für Immobilien

facilio

USA/Vereinigte Arabische Emirate

A3.240

2017

Gebäudemanagement mittels künstlicher Intelligenz

Field Factors

Niederlande

A3.240

2016

Wassermanagement

unbekannt

FINcredible

Österreich

A3.140

2017

digitale Bonitätsprüfung

unbekannt

Finexity

Deutschland

A3.140

2018

Crowdfinanzierung per Blockchain

unbekannt

GBuilder

Finnland

A3.140

2012

BIM-basierte digitale Customer Journey

unbekannt

Geospin

Deutschland

A3.140

2015

Big-Data-Analyse für urbane Räume

unbekannt

H3 Dynamics Holding

Singapur

A3.240

2015

technische Inspektionen per Flugdrohne

hypcloud

Deutschland

A3.240

2017

Plattform für gewerbliche Immobilienfinanzierung

hystreet.com

Deutschland

A3.140

2018

Analyse von Passantenfrequenzen per Laser

unbekannt

ImmoCheckout

Österreich

A3.140

2018

digitale Vermarktung von Immobilienprojekten

unbekannt

54.000 Euro 13,7 Mio. CHF 1,25 Mio. CHF

11,7 Mio. GBP

4,5 Mio. NOK

nahe 10 Mio. Euro 6,4 Mio. USD

16 Mio. USD 120.000 USD

Inzept3D by W Kubik

Deutschland

A3.140

2018

3D-Architekturmodelle aus CAD-Daten

unbekannt

Dänemark

A3.140

2017

Coliving-Plattform

unbekannt

Locarta

Deutschland

A3.240

2015

Analyse von Passantenfrequenzen per Smartphone

unbekannt

Metr Building Management Deutschland Systems

A3.140

2016

Gebäudemanagement über Multifunktionsgateway

unbekannt

Moasure

Großbritannien

A3.240

2014

Raummessung über Bewegungssensorik

unbekannt

Molteo

Deutschland

A3.240

2015

Cloud-Softwarelösung für die Bauindustrie

unbekannt

A3.240

2016

emissionsarme Fahrzeugpools

unbekannt

MVAW Technologies

Frankreich

noventic

Deutschland

Nuki Home Solutions

Fördergeld, 2017, gefördert durch EU, Republik Slowenien Finanzierungsrunde, 2018, Investoren: Earlybird, Idinvest, Kingstone Capital, Creathor Ventures, Technologiefonds Schweiz

unbekannt

LifeX Aps

MO.Point Mobilitätsservices Österreich

Finanzierungstyp/Anmerkungen

Gesamtfinanzierung, Investoren: Ringier Digital Ventures, Zürcher Kantonalbank u.a. Finanzierungsrunde, 2018, Investoren: CompuGroup Medical Research, B.I.F.

Finanzierungsrunde, 2018, Investoren: BitStone Capital (Zech Group), AC+X Strategic Investments (Aachener Grundvermögen) Gesamtfinanzierung

gegründet als VRnow, Umbenennung infolge eines Geschäftsmodellwechsels

Gesamtfinanzierung

Finanzierungsrunde, 2018, Investor: Patrizia Immobilien Gesamtfinanzierung

gegründet als Spin-off der WU-Wien

Finanzierungsrunde, 2019, Investoren: Capital Management Group, ACA Investments Gesamtfinanzierung Investoren: AC+X Strategic Investments (Aachener Grundvermögen)

Ausgründung der Hochschule Bochum. Gefördert u.a. durch NRW.Bank (Start-up-Darlehen) und BMWi (Exist-Gründerstipendium)

Investoren: Next Big Thing, GBG Unternehmensgruppe

gefördert durch Österreichisches Wirtschaftsministerium, Wirtschaftsagentur Wien

A3.240

2017

modulare Begrünungssysteme

unbekannt

A3.140 / B2.220

2017

klimaintelligente Steuerung von Immobilien

unbekannt

dient zudem als Holding für mehrere seit Jahren aktive Unternehmen aus den Bereichen Ablesedienstleistung und Messgeräte

Österreich

A3.140

2014

Smart-Home-Lösungen, digitale Zugangssysteme

2 Mio. Euro

Gesamtfinanzierung

Offezio

Österreich

A3.140

2019

intelligente Raumkonzepte für Büros

Office App

Niederlande

A3.140

2014

Nutzer-App für Büros

Oriient

Israel

A3.240

2016

Indoor-Navigationssystem

Parking Energy

Finnland

A3.140

2014

Elektromobilitätssystem für Immobilienentwickler

Prop.Exchange

Dänemark

A3.140

2014

digitale Immobilienauktionsplattform

unbekannt

Propster

Österreich

A3.140

2017

Digitaltool für Immobilienentwickler

unbekannt

Propy

USA

A3.240

2016

blockchainbasierte Immobilientransaktionsplattform

15,5 Mio. USD

Gesamtfinanzierung

Raumgold

Deutschland

A3.140

2019

digitale Heizlösung

> 1 Mio. Euro

Gründungskapital, gegründet von EnBW und Mantro

unbekannt 4,3 Mio. USD

Gesamtfinanzierung

4 Mio. USD

Gesamtfinanzierung

5,7 Mio. USD

Gesamtfinanzierung gegründet als Sonderwunschmeister, Kooperation mit 6B47

realxdata

Deutschland

A3.240

2016

Portfoliodatenanalyse und Benchmarking

unbekannt

Recogizer Group

Deutschland

A3.140

2014

Energieoptimierung mittels künstlicher Intelligenz

unbekannt

reInvent

Deutschland

A3.140

2016

Plattform für digitales Planen und Bauen

1 Mio. Euro

Gesamtfinanzierung Kooperation mit 6B47 und wohnungshelden

Roomhero

Deutschland

A3.140

2014

digitaler Innenausstatter

unbekannt

Sablono

Deutschland

A3.140

2013

Plattform für digitales Planen und Bauen

unbekannt

Smart Plants

Norwegen

A3.240

2015

Echtzeitkontrolle von Anlagen

unbekannt

smino

Schweiz

A3.140

2016

Vernetzung von Bauherren, Planern und Behörden

unbekannt

Spaceflow

Tschechien

A3.140

2016

App für Mieterservices und -vernetzung

unbekannt

store2be

Deutschland

A3.240

2015

Plattform für temporäre Laden- und Eventflächen

unbekannt

Thing Technologies

Deutschland

A3.140

2016

Gebäudedigitalisierung

unbekannt

Tower360

Deutschland

A3.140

2017

Big-Data-Plattform für Vermietung und Marketing

unbekannt

vilisto

Deutschland

A3.240

2016

Energieoptimierung mittels künstlicher Intelligenz

unbekannt

Voxelgrid

Deutschland

A3.240

2016

3D-Visualisierung

wohnungshelden

Deutschland

A3.140

2015

digitaler Vermietungsprozess

wtec smartengine

USA/Deutschland

A3.140

1989

LED-Vernetzung über Datenkabel

Kooperationen mit Kintyre Investments und Engel & Völkers

unbekannt > 100.000 Euro unbekannt

Finanzierungsrunde, 2018, Investoren: Lars Grosenick (ex-CEO flowfact), Marc Stilke (Ex-CEO Immobilienscout24) gegründet als IT-Dienstleister, nach Insovlenz 2018 durch die Zech Group übernommen und neu ausgerichtet

© Immobilien Zeitung; Quellen: blackprintpartners PropTech Yearbook 2018, Builtworld.com, Crunchbase, iz.de, PitchBook, Pressemitteilungen und Webseiten der Unternehmen, eigene Recherche

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16 DIGITALES

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Per Online-Plattform schnell zum Wunschmieter Und da kaum ein Vermieter Zeit oder Lust hat, dem ehemaligen Mieter einen Brief zu schreiben, gibt es dafür auf der Plattform eine Zeitung, Urheberin: Dagmar Lange Vorlage, in der Vermieter einfach die abgefragten Sachverhalte bejahen oder negieren können, sowie die Möglichkeit haben, gemachte Angaben mit individuellen Kommentaren abzurunden. Für Vermieter gibt es bei der Registrierung zum Kennenlernen Vermieter schnell im Blick, welche Mietintedrei kostenlose Mieterdatenabfragen, danach ressenten sich gemeldet haben und welche können unterschiedliche kostenpflichtige Dokumente vorliegen. Eine FüllstandsanzeiAbos abgeschlossen werden. ge gibt an, wie viele Unterlagen der MietinteDas Thema Datenschutz ist Matthias ressent bereits hochgeladen hat. Mit dem Klick Reichmann, Mitgründer und Leiter IT bei auf den vom Interessenten zugesandten FreiMieterfaktencheck, besonders wichtig. „Wir gabelink hat der Vermieter alle wichtigen garantieren die strikte Einhaltung der Daten des potenziellen Mieters vor Augen. So DSGVO, unsere Server stehen in Deutschkann der private oder land.“ Der Mietinteresinstitutionelle Vermieter sent kann entscheiden, Digitale Bewerbermappe schneller entscheiden, wer auf welche Daten ersetzt das Papier wer ein solventer und zugreifen kann. Und zuverlässiger Mieter ist, Vermieter werden beim und somit das Vermietungsrisiko minimieren. Umgang mit personenbezogenen Daten Ein weiteres Kriterium, um den richtigen durch die gesicherte Datenübermittlung und Mieter zu finden, sind Referenzen, die MietDatenlöschung unterstützt. interessenten bei ihren bisherigen VermieWie hoch der Nutzen von Mieterfaktentern einholen können. „Diese Mieterrefecheck wird, hängt maßgeblich vom großen renzabfrage beinhaltet auch eine MietschulBekanntheitsgrad ab. Je mehr Kontakte von denfreiheitsbescheinigung. Mietinteressenten, beiden Parteien hinterlegt sind, desto besser. die über eine oder mehrere Referenzen verDa sich das Start-up keine aufwändige Marfügen, haben einen erheblichen Wettbeketingkampagne leisten kann, werden Wohwerbsvorteil, da eine solche Referenz den nungsgesellschaften, Makler und Verbände Charakter eines Empfehlungsschreibens des direkt angesprochen. Auch die Expo Real ist Vorvermieters besitzt“, betont Karl Kohler. ein Pflichttermin. dl Karl Kohler (links) und Matthias Reichmann wollen mit ihrem Portal das Vermieten erleichtern. Quelle: Immobilien

Ein neues Portal will Wohnungssuchende und Vermieter sicher und einfach zueinanderbringen. Statt Papier und unnötiger Besichtigungstermine stellt die Onlineplattform Mieterfaktencheck einen unkomplizierten und vertraulichen Datenaustausch sicher.

W

er kennt es nicht: Womöglich liegen für den Vermieter viele zeitraubende Besichtigungstermine mit Bewerbern, von denen man kaum mehr als den Namen weiß, vor einer Wohnungsvermietung. Umgekehrt stehen Mietaspiranten in einer langen Reihe weiterer Wohnungsbewerber vor der Tür, um sich im Minutenwechsel eine Wohnung anzuschauen und einen guten Eindruck zu hinterlassen. Bei Vermietern wie bei Mietern bleibt wegen der jeweils nur oberflächlichen Beurteilungsmöglichkeit ein schaler Nachgeschmack. Für beide Seiten oft verlorene Zeit. Alles Schnee von gestern, so zumindest der Denk- und Handlungsansatz von Mieterfaktencheck, einem Kennenlern-Portal für Vermieter und Mieter, das seit diesen Mai am Markt ist. Die Gründer des Stuttgarter Start-ups, Karl Kohler und Matthias Reich-

mann, haben die Frage, wie man Wohnungssuchende und Wohnungsanbieter effizienter zusammenbringen kann, auf eine neue Weise angepackt. Die Online-Plattform www.mieterfaktencheck.de ermöglicht Vermietern und potenziellen Mietern einen unkomplizierten und schnellen Austausch von persönlichen Daten und Unterlagen. Damit will die Plattform den Bewerbungsprozess von Mietinteressenten unterstützen und den Vermietern die Informationsbeschaffung erleichtern. Persönliche Dokumente werden datenschutzkonform ausgetauscht. Ein Mietinteressent muss sich auf der Plattform registrieren und dort alle wichtigen Dokumente wie Mieterselbstauskunft oder Einkommensnachweis einstellen. Das ist ein einmaliger und kostenloser Vorgang. Sollten weitere Unterlagen angefordert werden, kann

die „elektronische Bewerbungsmappe“ ergänzt werden. Hat der Interessent den Kontakt zum Vermieter aufgenommen, reicht eine E-Mail, um diesem per Link Zugriff auf einzelne oder alle auf der Plattform hinterlegte Dokumente zu ermöglichen. Falls kein Mietvertrag zustande kommt, können die eigenen Dokumente kostenlos auf dem Portal verbleiben und stehen für die nächste Bewerbung zur Verfügung. Die Vermieterseite reduziert mit dem Portal den bürokratischen Aufwand bei der Wohnungsvergabe. Auf der Startseite hat der

Das Portal zeigt sich neutral gegenüber Vermietern und Mietern. Quelle: mieterfaktencheck.de

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Die Digitalisierung in der Bauwirtschaft ist mehr als BIM, sie zieht sich über die ganze Wertschöpfungskette hin. Künstliche Intelligenz spielt bei der Strabag-Gruppe eine zentrale Rolle.

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er Baukonzern Strabag SE versteht sich den nicht innovativ genug“, stellt er fest. als ein Innovationstreiber der Branche. Gerade im Bereich Public-Private-PartnerBei seinem Innovation Day auf dem Züblinship müsste der gesamte Lebenszyklus einer Campus in Stuttgart, einer der größten Immobilie betrachtet werden. Dank der beKonzern-Veranstaltungen, wurden den Bereits eingesetzten Laserscanner könne man suchern die wichtigsten Innovationen vorgeauf jede neue Situation auf der Baustelle stellt – von Augmented Reality über künstlieingehen. Und mit digitalen Gebäudemodelche Intelligenz und Robotik bis hin zu neuen len könnten endlich auch Roboter optimal Baustoffen und -verfahren für das Bauen von eingesetzt werden. „BIM nützt nur viel, wenn morgen. In abgespeckter Form werden die auch die Automation beim Bauen Fortdigitalen Services auch auf der Expo Real schritte macht“, so Birtel. Lean Construction, präsentiert. also die Vermeidung von Verschwendung Wie wichtig dem Konzern die Arbeit mit durch ein optimales Schnittstellenmanageund das Forschen an neuen Technologien ist, ment, sei das Gebot der Stunde. Und Pralle zeigt die Entscheidung, mit Beginn des komunterstreicht, dass die Digitalisierung ohne menden Jahres das neue Ressort „Digitalisiedie Fachkompetenz von Bauingenieuren rung, Unternehmensentwicklung und Innonicht gelingen kann. vation“ in den Konzern zu integrieren, unter Bei der hausinternen, von Pralle konzider Leitung von Klemens Haselsteiner, der in pierten Erlebnismesse wollten die Teams der den dann sechsköpfigen Vorstand aufsteigt. Unternehmensgruppe zeigen, dass sie MaßDie Herausforderungen sind groß. Einerstäbe setzen. Demonstriert wurde z.B., wie seits sind die ökonomischen Perspektiven für mit standortübergreifender Modellierung der den Bausektor gut, anPlanungsprozess optidererseits ist die Baumiert wird, wie sich virDigitalisierung braucht wirtschaft der größte tuelle Konferenzen für gute Bauingenieure Verbraucher von stoffligemeinsame Entscheichen Ressourcen und dungen nutzen lassen nicht nachwachsenden Rohstoffen. Ebenso oder wie eine modellbasierte Leistungserfasnimmt er beim Energieverbrauch und den sung zum effizienten Controlling beiträgt. Die CO2-Emissionen einen der vordersten Plätze digitale Datenerfassung und -verarbeitung ein. Das sind auch die Hauptantriebsfedern per Drohnenvermessung und Mobile Mapvon Norbert Pralle, Leiter Entwicklung & ping gehören dazu. Eine Oberflächen-DrohInnovation sowie Zentrale Technik bei Strane hilft dabei, Konzepte für Deckschichten im bag. Er will Transformationsprozesse konStraßenbau zu entwickeln. zernintern wie auch mit den Kunden initiieStrabag Property & Facility Services stellte ren. Häufig werde die Digitalisierung in der den humanoiden Roboter Bagstar vor, der Bauwirtschaft nur mit Building Information mit Menschen interagieren und in eine Modelling (BIM) assoziiert, doch das greife zu Smart-Office-Umgebung eingebunden werkurz. Das große Potenzial der Digitalisierung den kann. Noch in der Erprobungsphase ist könne nur durch die Einbeziehung möglichst ein vierbeiniger, hundeähnlicher Roboter, vieler Akteure der Wertschöpfungskette der künftig ganze Rohbauten abgeht, vererschlossen werden. misst und scannt. Digitalisierungsbarrieren So sieht das auch Strabag-Vorstandsvorgibt es noch in der gewerkeübergreifenden sitzender Thomas Birtel. „Oft sind die KunDatenvernetzung. dl


FINANZIERUNG 17

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Margendruck bei Finanzierern sinkt langsam Das Neugeschäft in der gewerblichen Immobilienfinanzierung ist im vergangenen Jahr gesunken. Das ist ein Ergebnis der Studie zum German Debt Project der Irebs-Immobilienakademie. Auf niedrigem Niveau stabil bleiben derweil die Finanzierungsausläufe (LTV). Die Margen haben offenbar mittlerweile die Talsohle durchschritten.

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echs Jahre kannte das Neugeschäft Nach Jahren des Sinkflugs haben sich die bei den deutschen ImmobilienfiMargen mittlerweile auf niedrigem Niveau nanzierern nur den Weg nach oben. eingependelt. Ein Drittel der Banken hat Schon zwei Jahre in Folge hat sich allerdings noch mit einknickenden Margen diese Richtung gedreht. War es 2017 noch ein zu kämpfen. Insgesamt schrumpften die NetRückgang von 6,7%, beschleunigte sich die tomargen seit 2013 im Schnitt um über 30 die Talfahrt 2018 mit 8,4%. Als einen der Basispunkte (bp). Gerade für risikoarme möglichen Gründe sieht Tobias Just, IrebsTransaktionen bewegt sich das MargenniGeschäftsführer und Mitinitiator der Studie veau mit 50 bis 70 bp bereits auf sehr niedzum German Debt Project, dass insbesondere rigem Niveau. „Bei Projektentwicklungen Reits und Immobilien-AGs sich immer häufisinkt nach Angaben vieler Teilnehmer der ger direkt am Kapitalmarkt Geld beschaffen. Druck auf die Margen aber spürbar“, hat Just Am German Debt Project nahmen in festgestellt. Insbesondere bei komplizierten diesem Jahr 24 deutsche Kreditgeber teil. Das Finanzierungen oder größeren Transaktioanalysierte Finanzierungsvolumen betrug nen stiegen die Margen sogar moderat. 93 Mrd. Euro. Die Studie gibt es seit 2013. Nach der Krise im Jahr 2009 schauen die Nachdem der gesamte Darlehensbestand deutschen Kreditinstitute seit einigen Jahren 2017 noch um 0,5% zurückgegangen war, verstärkt über die eigenen Landesgrenzen. stieg er 2018 wieder Insbesondere Engagedeutlich um 3,5%. „Das ments in den USA Finanzierungen in Kreditbuch dürfte auch erfreuen sich wieder den USA legen zu in diesem Jahr weiter zunehmend großer Beliebtheit. Waren es im wachsen“, prognostiJahr 2017 noch gut 6 Mrd. Euro, lag die zierte Just bei der Vorstellung der Studie. „Ein Ziel ist das aber in diesem Jahr per se nicht, Summe der Investments, die über den großen wie uns viele Banken erzählt haben.“ Teich gingen, 2018 bei 7,4 Mrd. Euro. NachInsgesamt erhöhte sich der Anteil der dem 2018 die Finanzierungen in Großbritanaußerordentlichen Kreditrückzahlungen an nien im Bann der Brexit-Diskussion deutlich Banken von 9% auf 10%. Die ordentlichen von 6,5 Mrd. auf 4 Mrd. Euro sanken, gaben Rückzahlungen sanken von 10% auf 6%. Insnun elf der befragten Institute an, dass sie wieder Neugeschäft in Großbritannien tätiggesamt schrumpfte allerdings, gemessen am Darlehensbestand des Vorjahrs, die Summe ten. Generell sehen die meisten Banken nur der Rückzahlungen. „Einige berichten von noch ein begrenztes Risiko durch das Hin und weiterhin sehr hohen Sondertilgungen – auch Her um den EU-Austritt des Landes. weil sie in den letzten Jahren stärker ProjektErhebliche Risiken sehen die Studienteilentwicklungen finanziert haben.“ Darüber nehmer vielmehr in einer Konjunkturabhinaus wachse die Zahl der Konsortialgeschwächung vor allem im Gewerbeimmobischäfte weiter an, die teilweise Bestandteil lienbereich, verschärfte Handelskriege, neue einer neuen Syndizierungsstrategie sind, Schuldenkrisen oder auch durch die Überbeerklärt Just. wertung von Immobilien. Mittelschwere RisiDie Beleihungsausläufe (LTV) halten sich ken sehen die Banken in einem drohenden im Vergleich relativ stabil und haben sich Überangebot in einigen Märkten, in zu vielen bei etwa 64% eingependelt. Bei risikoarmen am Markt agierenden Banken, was anhaltend Finanzierungen sinken die Ausläufe. „Offenintensiven Wettbewerb bedeutet, und auch in der Digitalisierung, die zu Nachfrageeinbusichtlich hält die Kreditvergabe mit den Preiszuwächsen Schritt“, folgert Just. Denn ßen auf den Immobilienmärkten durch beipreisbereinigt wären die Ausläufe gestiegen, spielsweise weniger benötigte Büros führen könnte. Die Mehrheit der befragten Banken wie er errechnet habe.

hält die bislang ausgemachten Risiken auf den Immobilienmärkten für grundsätzlich beherrschbar, sie gehen nicht von heftigen Einbrüchen auf der Nachfrageseite aus. Das Kreditneugeschäft mit Wohnungen ist von 28% im Jahr 2017 auf 31% im vergangenen Jahr gestiegen. „Nur das begrenzte Produktangebot hat Investitionen in diese Assetklasse nicht noch höher ausfallen lassen“, sagte Just. Auch wenn die Premiumlagen weiter dominieren, gewinnen Bürofinanzierungen auch in Nebenlagen immer mehr an Bedeutung. Büros hatten einen Anteil am Zinsvolumen von 31%. Die Logistik profitiert

weiterhin von der Schwäche des Handels. Insgesamt sinkt der Anteil der sehr großvolumigen Aufträge (vgl. Grafik „Die Zahl der großen Tickets schrumpft“). Just möchte daraus aber lieber – insbesondere für die Finanzierung von Gewerbeimmobilien – noch keinen generellen Trend ableiten. „Die Nachfrage nach solchen Mega-Aufträgen ist weiterhin hoch.“ Und die Losgrößen zwischen 50 Mio. und 100 Mio. Euro fangen den Rückgang im Bereich von über 100 Mio. Euro wieder auf. Während bis 2016 die Finanzierung von Projektentwicklungen deutlich unter 30% lag, stieg deren Anteil bereits 2017 auf 36% und

Tobias Just hat bei den Befragten seiner Irebs-Studie kaum Ängste wegen des Brexits und der Regulierungspolitik in Berlin ausgemacht. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Daniel Rohrig

hielt sich 2018 auf dem relativ hohen Niveau von 32%. „Allerdings schwankt dieser Anteil zwischen den einzelnen Banken erheblich“, hat der Immobilienökonom festgestellt. dro

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Die Zahl der großen Tickets schrumpft Losgrößen gewerblicher Immobilienfinanzierungen 100

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© Immobilien Zeitung; Quelle: Irebs

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© Immobilien Zeitung; Quelle: Irebs

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18 FINANZIERUNG

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Banken grübeln über den Umgang mit dem Mietendeckel Der geplante Mietendeckel für Berlin verunsichert nicht nur Wohnungsvermieter und Investoren, sondern auch die Finanzierer und deren Gutachter. Klar scheint jedoch bereits: Die Kreditvergabe wird in Zukunft deutlich verhaltener ausfallen.

In Berlin sollen die Wohnungsmieten ab 2020 gedeckelt werden. Quelle: Pixabay, Urheber: ThomasWolter

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aum ein Tag vergeht, an dem in der Öffentlichkeit nicht über den beabsichtigten Berliner Mietendeckel gestritten wird. Weiterhin sieht der Entwurf die Möglichkeit auf Mietminderung vor, wenn die Wohnkosten nachweisbar mehr als 30% des Haushaltsnettoeinkommens betragen. Die Mieten bei Neuverträgen dürfen je nach Baujahr eine bestimmte Obergrenze nicht überschreiten. Das Dilemma für Vermieter wie auch Finanzierer: Es ist kaum möglich, die Auswirkungen des geplanten Mietendeckels exakt auf jede einzelne Wohnung zu beziffern. Auf der Hand liegt lediglich, dass für bestimmte Wohnungen Ertragseinbußen drohen. „Wir stehen für den Berliner Wohnungsbau am Anfang eines Credit-Squeeze“, orakelte Ronald Slabke, Vorstandschef des Finanzdienstleisters Hypoport, zu dem der Wohnungskreditvermittler Dr. Klein zählt, über Twitter. Damit meint er, dass es bedeutend schwerer wird, für eine vermietete Wohnung eine Finanzierung zu bekommen. Viele Banken seien nervös und würden bereits ihre Sicherheitenwerte überprüfen. Kommt jetzt die große Abschreibungswelle und der Rückzug der Kreditgeber? Die meisten Finanzierer halten sich zu den Folgen des vorgesehenen Mietendeckels für ihr Kreditportfolio und ihre Kreditvergabe noch bedeckt mit dem Hinweis auf den Status der geplanten Regulierung. So wie die DKB, Tochter der BayernLB, die bekundet, dass es noch zu früh ist, „eine konkrete Bewertung möglicher Auswirkungen“ auf das eigene Geschäft „und darüber hinaus öffentlich vorzunehmen“. Auch die Berliner Sparkasse hält sich bedeckt. Etwas forscher tritt da die genossenschaftliche Konkurrenz auf. Zumindest gewährt Carsten Jung, Vorstandschef der Berliner Volksbank, einen Einblick in die Gefühlswelt. „Klar beschäftigen wir uns damit, auch wenn es bislang nur ein Gesetzentwurf ist. Da wir langfristig finanzieren, müssen wir das Risiko, dass dieses Gesetz genau so zur Anwendung kommen wird, einpreisen, auch wenn ich persönlich glaube, dass es noch zu einer Abmilderung kommen wird.“ Jung weist

Helaba geht nach Spanien Die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) erweitert ihren Aktionsradius im Immobilienkreditgeschäft. Ab 2020 wird das Helaba-Büro in Spaniens Hauptstadt Madrid mit Immobilienspezialisten besetzt.

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darauf hin, dass seine Bank aufgrund des ist unwahrscheinlich. Das liegt daran, dass geplanten Mietendeckels das Neugeschäft die Banken bei der Immobilienbewertung die einschränken könnte. „Wir diskutieren Ist-Mieten ansetzen und Mietsteigerungen in gerade intensiv darüber, ob wir die etwa der Regel nicht berücksichtigen. Alleine 1 Mrd. Euro, die wir jedes Jahr in den Wohdaraus ergibt sich bereits ein Sicherheitspufnungsbau investieren, künftig nicht mehr in fer. „Die Banken berechnen die Immobiliender gleichen Größenordnung in die Bücher werte nach konservativeren Annahmen als nehmen werden.“ wir. Uns gegenüber sind die Institute entZwar kann sich auch Peter Axmann, Leiter spannt, da gibt es keinerlei Anzeichen, dass gewerbliche Immobilienfinanzierung bei der sie Adjustierungen nach unten vornehmen“, Hamburg Commercial berichtet Thorsten ArBank, nicht vorstellen, san, Leiter Corporate Banken verlangen größere dass das Risiko aus dem Finance bei Vonovia. Risikopuffer Gesetzentwurf schlaWie die Auswirkungend wird. Dennoch gen auf das Wohnungswill er bei aktuellen Kreditvertragsverhandportfolio der Berlin Hyp ausfallen werden, lungen Risikopuffer für den Fall der Fälle einkann Vorstandsvorsitzender Sascha Klaus bauen. „Etwa 5% mehr Eigenkapital oder eine noch nicht beziffern. „Es gibt verschiedene persönliche Haftung des Kreditnehmers“, Regelungen des Mietendeckels. Um zu beurnennt Axmann Beispiele. Eine etwas höhere teilen, wie das Portfolio davon betroffen ist, Marge würde dagegen wenig nützen, wenn müsste man im Prinzip jede einzelne Woham Ende der Kredit ausfällt. nung hinsichtlich Baujahr, Ausstattung und Dass nun die Sicherheitenwerte der BanNettoeinkommen des Mieters analysieren.“ ken reihenweise zusammenbrechen und eine Nach einer ersten groben Prüfung ist er Abschreibungswelle auf die Institute zurollt, sich aber sicher, dass „unsere konservativen

Finanzierungsstrukturen das aushalten werden“. Die Immobilienfinanzierung werde weiter funktionieren. „Wir werden weiterhin Wohnungen in Berlin finanzieren, natürlich unter Berücksichtigung eventueller Effekte aus einem möglichen Mietendeckel.“ Klaus glaubt, dass der Mietendeckel die Immobiliengesellschaften härter treffen wird als die Banken. „Wenn sie mit künftigen Mietsteigerungen gerechnet haben, die aber nicht kommen, wird das negative Effekte auf ihre Liquidität und damit auf die Bonität haben. Das wird vermutlich den dringend benötigten Neubau einschränken“, befürchtet der Bankchef. Nach Meinung von Jörg Quentin, Leiter des Bewertungsausschusses beim Verband deutscher Pfandbriefbanken, drohen „über den dicken Daumen gepeilt“ Marktwertrückgänge von ca. 10%. Die Beleihungswerte der Banken blieben aufgrund der hohen Sicherheitspuffer von den möglichen Auswirkungen aber unberührt, glaubt Quentin. Es gebe keine Veranlassung zu sagen, „da brennt es irgendwo“. nik

er Plan, in den spanischen Markt einzusteigen, besteht bei der Helaba schon seit geraumer Zeit. „Wir beobachten den spanischen Immobilienmarkt bereits seit einigen Jahren“, sagt Michael Kröger, Leiter Real Estate Finance International bei der Helaba. Seit vier bis fünf Jahren sei die wirtschaftliche Entwicklung stabil, ebenso präsentiere sich der spanische Immobilienmarkt in robuster Verfassung. Finaler Auslöser für die Helaba, einen Fuß in den Markt setzen zu wollen, sei aber das wachsende Interesse internationaler Investoren gewesen, berichtet Kröger. Prämisse war allerdings, dass der Markteintritt mit einer fertigen Strategie begleitet werden sollte, sprich: mit lokaler Marktkenntnis vor Ort. „Das bedeutet Arbeit, die nicht damit getan ist, ein paar Marktberichte zu lesen, sondern sich intensiv mit den Marktusancen auseinanderzusetzen.“ Kröger spricht von einem „Spanien-Mindset“, das über mehrere Jahre entwickelt worden sei. Nun wird mit dem kommenden Jahreswechsel endlich der Startschuss fallen. Ein Team von drei bis fünf Leuten wird das Helaba-Büro in Madrid, das 2020 sein 25jähriges Bestehen feiern wird, ergänzen. In den ersten Jahren liegt die Zielvorgabe laut Kröger für das akquirierte Geschäft bei einem niedrigen dreistelligen Millionenbetrag. Neben Immobilien in Madrid kommen anfangs auch Objekte in Barcelona als Finanzierungsobjekte in Betracht. „Wir wollen erst mal moderat starten. Der Markt ist zudem nicht so groß wie zum Beispiel Paris und abgesehen davon recht kompetitiv.“ Die Expansion nach Spanien sei Ausdruck der Wachstumsstrategie der Helaba in der Immobilienfinanzierung. „Die Bank möchte mehr Geschäft machen“, unterstreicht Kröger. Aber wie passt das mit dem vor wenigen Wochen kommunizierten Sparprogramm der Landesbank zusammen? „Das ist kein klassisches Kostensparprogramm, wie man es ansonsten kennt, sondern ein Wachstumsund Effizienzprogramm“, erklärt Kröger. Effizienzgewinne sollen gezielt in Kunden und Märkte investiert werden. nik

Die Finanzaufsicht gibt sich noch entspannt

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SO NUTZEN VERMITTLER DEN IMMOBILIENBOOM Die DKM, die vom 22. bis 24.10.2019 auf dem Gelände der Messe Dortmund stattfindet, ist die Leitmesse für die Finanz- und Versicherungswirtschaft. Seit der letztjährigen DKM halten jedoch auch verstärkt Immobilienthemen Einzug in das Messeprogramm. Denn seit dem Immobilienboom wachsen die Branchen immer weiter zusammen. Das sogenannte Betongold wird nicht nur als Eigenheim, sondern auch als Kapitalanlage oder Altersvorsorge immer beliebter. Letztere sind Themen, mit denen sich Vermittler aus Sicht der Finanz- und Versicherungsbranche tagtäglich im Auftrag ihrer Kunden beschäftigen.

Immobilienkongress und Themenpark Immobilien Der Kongress Immobilien verschafft Vermittlern aus der Finanz- und Versicherungswirtschaft einen Überblick über die zahlreichen Chancen und Herausforderungen, die der Immobilienboom für ihr Geschäft birgt. Zielgruppe sind aber auch Immobilienmakler, die sich über diese „Schnittstelle“ informieren wollen. In einem Themenpark stellen Unternehmen aus der Immobilienbranche ihre Angebote vor.

WEITERE INFORMATIONEN: www.die-leitmesse.de/kongress/immobilien KOSTENFREIE ANMELDUNG: www.die-leitmesse.de/iz/2019

Eine zu lasche Vergabe von Immobilienkrediten kann die Finanzaufsicht nicht erkennen – was auch daran liegen könnte, dass sie nicht den gewünschten Durchblick hat.

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on der Vergabe von Immobilienkrediten Insgesamt sei festzustellen, dass die Kregehen zurzeit keine erkennbaren Gefahditvergabe in den vergangenen Jahren zwar ren für die Finanzstabilität aus. So seien die deutlich ausgeweitet wurde und die Banken Vergabestandards bei Wohnungskrediten in und Sparkassen bereit sind, zusätzliche Risiden vergangenen Jahren „schrittweise weniken einzugehen, was ihre Ertragslage derzeit ger konservativ geworden, aber noch nicht im stabilisiere. Die Entwicklung ist laut Wuermekritischen Bereich“, sagte Bundesbankling aktuell nicht besorgniserregend. EntVorstand Joachim Wuermeling auf einer scheidend für die Aufseher sei, dass die Bangemeinsamen Pressekonferenz mit der BaFin ken für schlechte Zeiten vorsorgen und StanMitte September. Das Gleiche gelte grunddards nicht weiter absenken. sätzlich auch für Gewerbeimmobilienkredite, Die Ergebnisse der Sonderumfrage seien bei denen die Aufsicht Zuwächse im Volunach den Worten Wuermelings auch deshalb men und Neugeschäft festgestellt hat, aber „ausgesprochen aufschlussreich“ gewesen, „erfreulicherweise ebenfalls keine eindeutige weil bisher die Datenlage schlecht war. Verschlechterung der Vergabestandards“. Gerade beim LTV gebe es „VerbesserungsbeDie Erkenntnis hat die Aufsicht aus einer darf. Diese Lücke wollen wir schließen.“ Und Sonderumfrage bei kleinen und mittelgroßen das soll nach dem Wunsch von Wuermeling deutschen Kreditinstinicht durch Sonderumtuten gewonnen, die fragen, sondern durch Rechtsgrundlage für parallel zu einem eine standardisierte Datenerhebung soll „in Stresstest im April dieDatenerhebung erfolses Jahres durchgeführt gen. Dafür hatte sich Kürze“ kommen wurde. Bei der Abfrage der Ausschuss für zu Wohnungskrediten wurden 1.098 Banken Finanzstabilität, dem Vertreter der Bundesund Sparkassen unter die Lupe genommen, bank, der BaFin und des Bundesfinanzminisbei Gewerbeimmobilien waren es 383 Anbieteriums angehören, bereits im Juni 2015 auster. Neben dem Bestands- und Neukreditvogesprochen. Passiert ist seitdem wenig. Auf lumen mussten die Banken Daten zur Kapieuropäischer Ebene wurde die Datenbank taldienstfähigkeit und den BeleihungsausläuAnaCredit ins Leben gerufen, allerdings ohne fen (LTV) sowie zur Art und Struktur der die Berücksichtigung von ImmobilienkrediFinanzierungen, z.B. ob im Bau befindliche ten. „Wir haben durch die Sonderumfrage Objekte oder Bestandsobjekte finanziert wurzwar wertvolle Daten zur Risikobewertung den, inwiefern die Bank Konsortialkredite erhalten, nichtsdestotrotz hat sich gezeigt, vergeben hat oder in welchem Volumen Nondass die Sonderumfrage nur Daten von Recourse-Darlehen vergeben wurden, melbegrenzter Qualität liefern kann. Nach meiden. Abgefragt wurden Aggregats- und ner Einschätzung ist eine Rechtsgrundlage Durchschnittsdaten auf Portfolioebene, für eine standardisierte Datenerhebung zur Angaben zu Einzelkrediten mussten die InstiImmobilienfinanzierung unbedingt erfordertute nicht machen. Die gewonnenen Daten lich. Wir erwarten in Kürze die Schaffung beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2018. einer entsprechenden Rechtsgrundlage.“ nik


FINANZIERUNG 19

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Baukreditrate sinkt noch ein Stück Die anhaltend niedrigen Zinsen haben die Rate für einen Standardkredit im August nochmals ein Stückchen günstiger gemacht. Im Vergleich zum Juli sank die Rate für einen 150.000-Euro-Kredit mit zehnjähriger Zinsbindung, 2% Tilgung und 80% Beleihung laut monatlicher Analyse des Baukreditvermittlers Dr. Klein um 2 Euro auf 394 Euro. Anfang des Jahres lag die Annuität noch bei 460 Euro. Im Schnitt tilgen Darlehensnehmer ihren Kredit mit 2,91% - der höchste Wert seit Anfang 2018. nik

Aareal finanziert europäische Logistik Mit rund 240 Mio. Euro finanziert die Aareal Bank ein aus drei Gebäuden bestehendes Logistikimmobilienportfolio. Die Neubauten, die von der Aareal Bank als „hochmoderne Logistikplattformen mit umfassender digitaler Funktionalität“ beschrieben werden, befinden sich in Spanien, Frankreich und Großbritannien. Eigentümer der Immobilien sind südkoreanische Investoren, die das Portfolio für 400 Mio. Euro erworben haben und dabei von Knight Frank Investment Management begleitet wurden. Die Laufzeit des Kredits beträgt fünf Jahre. nik

BayernLB schlägt Zelte in Berlin und Hamburg auf Die BayernLB vergrößert ihr Vertriebsnetz auf dem deutschen Immobilienmarkt mit Vor-Ort-Präsenz in Berlin und Hamburg. In der Bundeshauptstadt hat die Landesbank ein Immobilienbüro eröffnet. Am WalterBenjamin-Platz 6 empfangen Martin Kempf und Nicolas Nass Immobilieninvestoren zum Finanzierungsgespräch. Mit ihnen im Büro sitzen 15 Kollegen von der LB ImmoWert, der Bewertungstochter der BayernLB. „Im Großraum Berlin sehen wir besonderes Potenzial im Immobilienbereich für unsere Kunden und die BayernLB“, begründet Bernd Mayer, Bereichsleiter Immobilien bei der BayernLB, das Sesshaftwerden in der Bundeshauptstadt. Kempf und Nass sind beide seit Anfang Juli 2019 bei der BayernLB beschäftigt. Kempf kam von der Berlin Hyp, Nass wechselte von der HypoVereinsbank zur Landesbank. Auch in Hamburg verstärken die Bayern ihre Vertriebskraft mit zwei Neuzugängen: Dirk Mattner kommt ebenfalls von der HypoVereinsbank, Immo Neufeldt wechselt von der Hamburg Commercial Bank, vormals HSH Nordbank, zur Konkurrenz. Ihre Schreibtische haben sie in dem seit 2015 bestehenden Vertriebsbüro der BayernLB in der Großen Bäckerstraße 13, wo sie Seite an Seite mit Kollegen u.a. von der LB ImmoWert sitzen werden. nik

Kaum Eigenkapital nötig Eine immer größer werdende Schar von Nachrangkapitalgeber eifert um die Gunst der Immobilieninvestoren. Für die Finanzierung müssen Eigentümer von Bestandsgebäuden, aber auch Projektentwickler kaum noch Eigenkapital einsetzen.

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er eine Immobilie entwickeln oder ein Portfolio finanzieren möchte, aber nicht über ausreichend Eigenkapital hierfür verfügt, hat die Qual der Wahl: 146 Adressen hat der Finanzdienstleister FAP Finance für seinen Mezzanine-Report ausfindig gemacht, die in den vergangenen zwölf Monaten Nachrangkapital bereitgestellt haben. Ein Jahr zuvor waren es zehn weniger gewesen. Der Wegfall einiger Player, insbesondere aus dem Vereinigten Königreich, sei durch institutionelle Anbieter, Fonds, Crowdinvestingplattformen und Investoren aus dem asiatischen Raum kompensiert worden. Die Folge des zunehmenden Wettbewerbs: Der Druck auf die Margen steigt – und ebenso die Bereitschaft, Kompromisse einzugehen, um an Deals zu kommen. So würden häufiger Bürgschaften oder höhere Vorvermarktungsquoten als Ersatzsicherheiten für einen höheren Kreditauslauf (Loan-to-Value, LTV) akzeptiert. „Hartes“ Eigenkapital müssen die Immobilieninvestoren immer weniger vorhalten: im Schnitt 5% bis 7%. Bei einer vertrauensvollen Zusammenarbeit und bei entsprechender Bonität seien bei Folgedeals auch Bestandsfinanzierungen bis 100% möglich, heißt es im FAP-Report. FAP-Chef Curth C. Flatow hält die hohen LTVs insbesondere bei Projektentwicklungen für problematisch. Aus Sicht des Kapitalgebers stelle sich immer mehr die Frage, „wo das echte Commitment des Entwicklers im

Deal ist“. Wenn etwas schieflaufe, gebe es in solchen Fällen kaum eine Motivation für den Entwickler, Lösungen zu finden. Flatow hält es daher für angebracht, dass sich die Kapitalgeber im Vorfeld damit beschäftigen, wann und wie ein Eingreifen in das Projekt möglich ist und wie dieses im Notfall auch ohne den Entwickler zuende geführt werden kann. Neben Zugeständnissen bei den LTVs und der Besicherung lassen die Kapitalgeber auch

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Natixis Pfandbriefbank setzt auf großes Geschäft

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Datenstand: 30.06.2019; Professionals: AMI zzgl. Immobilienfinanzierung

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ein, rekordverdächtig waren die 240 Das Kreditbuch ist in den vergangenen Mio. Euro, die die Natixis PfandbriefJahren kontinuierlich gewachsen und mittbank (NPB) dem britischen Börsenvehikel lerweile rund 3 Mrd. Euro groß. Der SchwerPhoenix Spree, Eigentümer von Berliner punkt der Ausleihungen ist mit Immobilien Wohnblöcken, vor kurzem lieh, nicht. „Letzaus Frankreich besichert (52%), deutsche Lietes Jahr hatten wir mehrere Finanzierungen genschaften kommen auf einen Anteil von in ähnlicher Größenordnung und sogar eine 37%. Der Rest entfällt auf Italien, Spanien, über 330 Mio. Euro“, unterstreicht Dirk BranPortugal und die Benelux-Staaten. Bei den des, Vorstandsmitglied der NPB. Die 240 Mio. Nutzungsarten dominieren Büros (54%) vor Euro gehören also mehr oder weniger zum Einzelhandel (28%). Tagesgeschäft. Neben der klassischen, pfandbriefgedeckDass die NPB, die erst 2012 gegründet ten Immobilienfinanzierung bietet die NPB wurde, vor solchen Kreditbeträgen nicht auch Junior-, Mezzanine- und unbesicherte zurückschreckt, liegt in erster Linie am MutDarlehen an und gewährt den Kunden über terkonzern Natixis. Die französische Investden Konzern Zugang zum Kapitalmarktgementbank gehört zu schäft. „Durch die EinBPCE, der zweitgrößten bettung in eine InvestFranzösische Mutter als Bankengruppe Frankmentbank können wir Geschäftsgarant reichs. Für die deutsche für unsere Kunden Pfandbriefbank tut sich Lösungen schmieden, damit ein riesiges Netzwerk potenzieller die über das Produktangebot eines klassiGeschäftspartner auf, die sowohl bei der Reaschen Immobilienfinanzierers hinausgehen“, lisierung von Aktivgeschäft behilflich sein sagt Brandes und hebt zwei weitere Pluskönnen als auch auf der Refinanzierungsseite punkte seiner Bank hervor: „Wir können die Prozesse beschleunigen. Zum Beispiel bei komplex und sind sehr schnell.“ der Ausplatzierung von Kreditteilen. Im Der Wettbewerbsvorteil beschert der NPB Schnitt syndiziert die NPB zwei Drittel der ein beträchtliches Neugeschäft. Zum Ende vertraglich vereinbarten Kreditmittel an instides ersten Halbjahres waren es ohne Prolontutionelle Investoren, Banken und eben auch gationen, aber inklusive der noch nicht ausGesellschaften der BPCE-Gruppe, wobei die platzierten Kreditteile 1,25 Mrd. Euro. Für das Syndizierungsquote von Transaktion zu Gesamtjahr liegt die Prognose bei 2,5 Mrd. Transaktion deutlich variieren kann. Pro Euro und damit auf dem Niveau des VorjahGeschäft behält die Pfandbriefbank im Mittel res. Mit ein paar weiteren Finanzierungen wie zwischen 40 Mio. und 45 Mio. Euro auf den für Phoenix Spree dürfte die Vorgabe müheeigenen Büchern. los erreicht werden. nik

bei den Margen mit sich reden bzw. sind dazu bereit, auf Risikoaufschläge zu verzichten. Der Zinssatz verharre oft bei einer Spanne zwischen 6% und 8%. Die Folge: Eine risikoadäquate Bepreisung findet oftmals nicht statt. „Die Zeiten, in denen Mezzanine ein exotisches Produkt mit hohen Zinssätzen war, sind vorbei“, lautet die Schlussfolgerung, die im FAP-Report gezogen wird. Mezzanine habe aufgrund der großen Nachfrage mittlerweile eine „Vitalfunktion in der Immobilienfinanzierung übernommen“. Das spiegele sich nicht zuletzt in den längeren Laufzeiten wider, die bei Bestandsfinanzierungen regelmäßig bis zu drei Jahre betragen, bei Projektentwicklungen sind es in der Regel ca. zwei Jahre – wobei auch hier Laufzeiten bis zu drei Jahren „aufgrund des attraktiv niedrigen Zinsniveaus nicht unüblich“ seien.

www.deka-immobilien.de

Geldgeber für Bauprojekte gibt es zurzeit in Hülle und Fülle. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Nicolas Katzung

Die 53 Mezzaninekapitalgeber, die an der Befragung teilnahmen, finanzierten in den vergangenen zwölf Monaten Immobilien im Umfang von 5,8 Mrd. Euro. Im Schnitt haben sie damit eine IRR-Rendite von 10% bei Bestands- und 12% bei Projektfinanzierungen erzielt. Zu beobachten sei eine „immense Aktivität bei der Prüfung der Finanzierungsvorhaben. Das Finden passender Deals für das eigene Risk-Return-Profil ist deutlich herausfordernder geworden.“ Für das kommende Jahr rechnen sie mit einem Volumen von 7,7 Mrd. Euro. Den Umfang des gesamten Mezzaninekapitalmarkts im vergangenen Jahr schätzt FAP auf 16 Mrd. Euro. nik ........................................................................................................................................................

Der FAP-Mezzanine-Report ist im IZ-Shop erhältlich.


20 FINANZIERUNG

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Nießbrauch und Leibrente als Anlageform Immobilienverrentung mit Leibrenten oder Nießbrauchrecht spielt bisher weder als Kapitalanlage noch im Finanzierungssegment eine große Rolle. Jetzt ist mit Wertfaktor ein Player auf den Markt gekommen, der für die Zielgruppe der Rentner den Teilverkauf der Immobilie bei alleinigem Nießbrauchrecht anbietet. An Investoren für Nießbrauchimmobilien oder Leibrentenmodelle fehlt es nicht.

Entspannte Senioren und ein zufriedener Christoph Neuhaus, Gründer von Wertfaktor. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Friedhelm Feldhaus

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ch war auf der Suche nach einer Idee für ein Start-up“, erklärt Christoph Neuhaus das Motiv für die Gründung von Wertfaktor. Der 38-Jährige ist mit Gründungen vertraut. Als Partner und Geschäftsführer arbeitete er für den niederländischen Venture-Capital-Geber Endeit Capital und verwaltete rund 270 Mio. Euro. Senioren wollen mit ihrer Immobilie ihre Liquidität verbessern, aber weiter im vertrauten Heim leben. Gerade die Rentenlücke der Babyboomer schafft finanziellen Bedarf. Neuhaus und sein Partner Alexander Ey bieten an, 10% bis 50% der Immobilie zu kaufen. Die Verkäufer erhalten das Geld sowie ein lebenslanges Nießbrauchrecht, das erstrangig ins Grundbuch eingetragen wird – und bleiben Teileigentümer. Bei 200.000 Euro oder 42% des ermittelten Werts liegt bisher der Kaufpreis im Mittel. „Wir sind auf gutem Weg, 2019 über 100 Verträge zu kommen.“ Das Kapital kommt von „befreundeten Unternehmern. Es gibt auch Anfragen von Investoren.“ Für die Nutzung zahlen die Verkäufer ein jährliches Nutzungsentgelt von 2,5% bis 3,9% vom Wert des verkauften Teileigentums – je nach Bindungsdauer dieser Summe zwischen

fünf und 15 Jahren. Soll das Objekt ganz verbraucherzentrale verweist dagegen auf eine Verordnung der Kreditwürdigkeitsprüfung bei kauft werden, kümmert sich Wertfaktor um die Abwicklung und erhebt ein DurchfühImmobiliar-Verbraucherdarlehensverträgen rungsentgelt von 6,5% des Gesamtverkaufs(ImmoKWPLV), nach der Alter kein Kritepreises. Das wird auch fällig, wenn Wertfaktor rium für eine Kreditablehnung sein darf. Sconicht mit dem Verkauf beauftragt wird. bel räumt aber ein: „Wenn Menschen zur Nach Bewertung der Verbraucherzentrale Bank gehen, die kein anderes Vermögen Hamburg sind Durchhaben, bekommen sie führungsentgelt und kein Geld, weil für die 3% Nutzungsentgelt für besonders das NutRückzahlung das Eindas verkaufte Teileigentum zungsentgelt zu hoch, kommen fehlt.“ so Berater Dirk Scobel. Für Otto Kiebler ver„Bei einem Immobiliendarlehen liegt der schärft die europäische WohnimmobilienkreZins deutlich niedriger und der Kreditnehditrichtlinie (WIKR) dieses Problem. „Die mer bleibt zudem im Besitz der kompletten sorgt seit März 2016 dafür, dass viele Banken Immobilie.“ Diese Kritik ist nicht neu für die Kreditwünsche Älterer ablehnen.“ Neuhaus, der entgegnet: „Unsere Kunden Gemeint ist der Passus, der die Kapitaldienstwaren alle bei der Bank, haben aber kein Darfähigkeit über die volle Laufzeit des Kredits lehen erhalten, weil sie zu alt sind.“ Die Verdurch den Kreditnehmer selbst zur Voraus-

setzung für die Kreditgewährung macht. Dieser wurde zwar 2017 gemildert, wirkt aber weiter (siehe „Vorgaben für Wohndarlehen entschärft“, IZ 24/18, Seite 5). Kiebler profitiert selbst davon, denn er ist Gründer des Münchner Unternehmens Hausplusrente, das seit 2009 primär das Nießbrauchmodell anbietet. Unternehmer, Family-Offices oder Stiftungen kaufen Immobilien mit Nießbrauchrecht, das für die Bewohner bis zum Tode gilt – unabhängig von einem Verkauf der Immobilie, Insolvenzen, Zwangsversteigerungen. Der Nießbrauchberechtigte und Ex-Eigentümer kann zudem auch nach Auszug Miete kassieren. Beim Verkauf allerdings wird – neben erheblichen Risikoabschlägen – vom Verkehrswert der Nießbrauchwert abgezogen: die Miete pro Jahr multipliziert mit der kalkulierten

Lebenserwartung des Verkäufers. Im dreistelligen Bereich sei die Zahl der jährlich gekauften Immobilien, so Kiebler vage. Das reicht offenbar, denn Hausplusrente hat seit Juli 2018 Dependancen in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Köln/Düsseldorf und Stuttgart eröffnet. „Zudem wird gerade unser Fonds Portfolio Grund & Boden Invest 2019 bei der Finanzaufsicht BaFin geprüft“, so Kiebler. „Voraussichtlich im Oktober kommt er mit einem Volumen von 50 Mio. Euro auf den Markt.“ Anteile gibt es ab 200.000 Euro. 125 Immobilien sollen in den Fonds, der etwa 5% Rendite generieren soll. Während beim Nießbrauch der Verkaufspreis am Stück ausbezahlt wird, bildet er bei der Leibrente die Substanz für die monatliche Rente, die in der Regel bis zum Lebensende gezahlt wird, verbunden mit einem lebenslangen Wohnrecht. Die Deutsche Leibrenten Grundbesitz, Frankfurt, verfügt nach eigenen Angaben etwa 300 Immobilien mit einem Wert von mehr als 100 Mio. Euro. Die Nachfrage zieht an. Sprecherin Claudia Thöring sagt: „Aktuell schließen wir täglich einen Vertrag ab.“ Bei der Immobilienverrentung handele es sich um lange gebundenes Kapital, dem keine Erträge gegenüberstünden, betont Wüstenrot Immobilien. Hier sei die Bonität des Investors für den Verkäufer „von herausragender Bedeutung“. Wüstenrot kooperiert mit der kirchlichen Stiftung Liebenau, die für Menschen ab 65 und einen Immobilienwert ab 200.000 Euro eine Leibrente, genannt Zustifterrente, anbietet. Nach Abzug aller Abschläge für Unterhalt, Risiko, Erlös, Kaufnebenkosten bleibt etwa 25% des Verkehrswerts für die Rente. Knapp 100 Immobilien hat die Stiftung seit 2002 gekauft. ff

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WOHNIMMOBILIEN 21

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

„Die Reform des Mietspiegels ist eine Quadratur des Kreises“ Seit Ende Juni 2019 ist Christine Lambrecht (54) Bundesjustizministerin und hat quasi aus dem Stand ein Riesenpensum zu bewältigen. Die SPD-Politikerin, zuvor Staatssekretärin im Finanzministerium, soll bis zum Jahresende das von der Großen Koalition beschlossene Wohnpaket abarbeiten. Alle neuralgischen Themen von Mietpreisbremse bis Mietspiegel liegen auf ihrem Schreibtisch. Die Ministerin erläutert der Immobilien Zeitung schriftlich, wohin unter ihrer Führung die Reise beim Mietrecht geht. Der erste Eindruck: Es geht jedenfalls zackig. Vorgängerin Katarina Barley (links) und Amtsinhaberin Christine Lambrecht, seit Ende Juni Bundesjustizministerin. Quelle: Imago Images, Urheber: photothek

Immobilien Zeitung: Laut Beschluss der Groden Druck aus dem Wohnungsmarkt herausin denen Mieterinnen und Mieter durch steißen Koalition sollen die im Wohnpaket vernimmt? gende Mietpreise bereits unter Druck stehen, sprochenen Gesetzesvorlagen bis Ende des Lambrecht: Die Mietpreisbremse hat den auch durch Umwandlungen in Eigentum zu Jahres alle fertig sein. Ist das überhaupt realisMietanstieg auf angespannten Wohnungsweiterer Verdrängung der angestammten tisch? Oder steht das einfach mal so drin? märkten nachweisbar verlangsamt. Dies hat Wohnbevölkerung kommen kann. Für die Christine Lambrecht: Die vom Koalitionsdie Studie des Deutschen Instituts für WirtUmsetzung dieses Auftrags steht das Bundesausschuss am 18. August 2019 beschlossenen schaftsforschung vom Dezember 2018 belegt. justizministerium im engen Austausch mit Maßnahmen gehen auf zentrale ForderunDie Wirkungen der Mietpreisbremse sind bisdem Bundesministerium des Innern, für gen des Wohngipfels vom letzten Jahr zurück. lang allerdings moderat. Deswegen wollen Bauen und Heimat, das für die Regelungen Die Forderungen waren daher in ihren wir das Potenzial der Mietpreisbremse besser im Baugesetzbuch zuständig ist. Grundzügen bereits seit letztem Jahr nutzen. Wenn der Vermieter gegen die Mietbekannt, der Koalitionsausschuss hat nun preisbremse verstößt, sollen Mieterinnen IZ: Welchen Sinn macht es, die Verlängerung noch einzelne Details geklärt und festgelegt. und Mieter zukünftig die in der Vergangendes Betrachtungszeitraums des Mietspiegels Das Ministerium hat heit zu viel gezahlte separat von der grundsätzlichen Reform des mit den Vorarbeiten Miete zurückverlangen Mietspiegels zu bearbeiten? Das hat doch eng „Besonders dringend ist zu den beschlossenen können. Voraussetzung miteinander zur tun? die Verlängerung der Maßnahmen schon im ist, dass sie die VerletLambrecht: Hier geht es vom Grundsatz her Mietpreisbremse“ letzten Jahr begonnen. zung der Mietpreisum zwei verschiedene Dinge. Nämlich auf Daher kann ich jetzt bremse innerhalb von der einen Seite um den Begriff, also die sehr schnell die Gesetzentwürfe zur Verlän30 Monaten ab Beginn des Mietverhältnisses Semantik, der ortsüblichen Vergleichsmiete gerung der Mietpreisbremse, zur Verlängerügen. Durch diese Neuregelung erhalten und auf der anderen Seite um den Mietspierung des Betrachtungszeitraums für die ortsVermieterinnen und Vermieter einen deutgel als technisches Abbildungsinstrument für übliche Vergleichsmiete von vier auf sechs lich stärkeren Anreiz, die zulässige Höchstdie ortsübliche Vergleichsmiete. Jahre sowie für die Verteilung der Maklerkosmiete vor Vertragsschluss möglichst genau zu ten beim Wohnungskauf vorlegen. ermitteln und sich von vornherein an die IZ: Können Sie diesen Unterschied näher Mietpreisbremse zu halten. erklären? IZ: Wie ist der aktuelle Stand? Lambrecht: Die ortsübliche Vergleichsmiete Lambrecht: Der Gesetzentwurf zur VerlängeIZ: Und das hilft tatsächlich auch nach Ihrer ist Maßstab für Mieterhöhungen in bestehenrung des Betrachtungszeitraums für die ortspersönlichen Meinung, um den Mietmarkt zu den Mietverhältnissen und für die zulässige übliche Vergleichsmiete ist am 18. September entspannen? Neuvertragsmiete im Geltungsbereich der vom Kabinett beschlossen worden. Beim Lambrecht: Natürlich muss auf angespannMietpreisbremse. Sie wird derzeit gebildet Gesetzentwurf zur Verlängerung der Mietten Wohnungsmärkten mehr Wohnraum aus den üblichen Entgelten, die in einer preisbremse werten wir derzeit noch die Stelgeschaffen werden, um den Druck aus dem Gemeinde für vergleichbaren Wohnraum in lungnahmen von Ländern und Verbänden Wohnungsmarkt zu nehmen. Die Mietpreisden letzten vier Jahren vereinbart oder geänaus. Als nächster Schritt steht auch bei diebremse steht hierzu nicht im Widerspruch. dert worden sind. Diesen Betrachtungszeitsem Vorhaben der Kabinettsbeschluss an. Sie ist im Gegenteil eine sinnvolle Ergänzung. raum für die ortsübliche Vergleichsmiete Der Gesetzentwurf zur Verteilung der MakDas Deutsche Institut für Wirtschaftsforwerden wir verlängern auf sechs Jahre. Denn lerkosten wurde vor kurzem an die Bundesschung hat sogar nachgewiesen, dass die vor dem Hintergrund der insbesondere in länder und Verbände verschickt mit der Bitte Mietpreisbremse den Neubau nicht erBallungsräumen stark gestiegenen Mieten um Stellungnahme. Gleichzeitig arbeiten wir schwert, sondern im Gegenteil attraktiver wurde zunehmend kritisiert, dass lediglich mit Hochdruck an den anderen beiden Vormacht. Denn der Neubau wird von der Mietdie besonders hohen jüngeren Mieten in die haben, also an Vorschlägen zur Reduzierung preisbremse ausdrücklich ausgenommen. ortsübliche Vergleichsmiete eingehen. Der der Umwandlung von Mietwohnungen in Hierbei soll es bleiben. Mietspiegel ist ein wichtiges Instrument für Eigentumswohnungen und an der Mietspiedie Ermittlung der ortsüblichen Vergleichsgelreform. IZ: Hemmnisse für das Umwandeln von miete in der Praxis. Die ortsübliche VerMiet- in Eigentumswohnungen schwächen gleichsmiete kann aber auch anderweitig IZ: Welche Prioritäten haben Sie selbst? die ohnehin geringe Eigentumsquote in ermittelt werden, insbesondere durch ein Lambrecht: Dringende Regelungen, über die Deutschland noch Sachverständigengutsich die Bundesregierung bereits geeinigt hat, zusätzlich und verachten. Mit der Art und „Natürlich muss mehr sollten nicht allein deshalb aufgeschoben schlechtern die AltersWeise, wie ein guter Wohnraum geschaffen werden, weil andere Vorhaben noch zwivorsorge, sagen KritiMietspiegel erstellt schen den Ressorts diskutiert werden. Das ker. Zudem: Wenn werden sollte, hat der werden“ sind wir den Bürgerinnen und Bürgern schulüberhaupt, dann wird Begriff der ortsüblichen dig. Die besonders eiligen Entwürfe werden am liebsten Bestand gekauft, sagen Studien, Vergleichsmiete aber nichts zu tun. Gerade daher früher ins Verfahren gehen. Besonders weil Neubau meist zu teuer ist. Auch das um diese mehr technischen und statistischen dringend ist die Verlängerung der Mietpreiswerde schwieriger. Was halten Sie diesen Fragen geht es bei der Mietspiegelreform. bremse. Denn ohne Verlängerung würde die Vorwürfen entgegen? Und: Welcher Art sollen Mietpreisbremse auf einigen besonders diese Hemmnisse in etwa sein? IZ: Eine Reform des Mietspiegels, der die angespannten Wohnungsmärkten im nächsLambrecht: Die Umwandlung bedarf normaortsübliche Vergleichsmiete festlegt, ist ein ten Jahr auslaufen, in Berlin beispielsweise lerweise keiner Genehmigung, es gibt da also umfangreiches Werk. Ihre Vorgängerin und Ende Mai 2020. Die Länder wiederum brauvom Grundsatz her keine Hemmnisse. AllerParteifreundin, Katarina Barley, nannte vor chen genügend Vorlauf, um die notwendigen dings sieht das Baugesetzbuch die Möglichallem Einfachheit und Vereinheitlichung bei Rechtsverordnungen zu erlassen, mit denen keit für die Länder vor, durch Rechtsverordder Erhebung und damit auch Rechtssichersie angespannte Wohnungsmärkte ausweinung Milieuschutzgebiete zu benennen, in heit ein großes Ziel. Wie sehen Ihre Ziele aus? sen, in denen die Mietpreisbremse gilt. denen die Umwandlung dann einer behördliLambrecht: Die Reform des Mietspiegels ist chen Genehmigung bedarf. Mehrere Städte tatsächlich sehr komplex; die Erwartungen IZ: Die Mietpreisbremse ist ja vielfach ungemit angespannten Wohnungsmärkten haben sind hoch. Letztendlich geht es um eine Qualiebt. Die einen sagen, sie wirkt einfach nicht, von Problemen berichtet, und zwar wegen dratur des Kreises. Einerseits soll die Verbreidie anderen meinen, sie sei, vereinfacht einer großen Zahl an Genehmigungen, die tung von Mietspiegeln gefördert werden, insgesagt, eine grobe Schikane für die Investoaufgrund der bestehenden Regelungen hätbesondere hinsichtlich kleinerer Gemeinden. ren. Sind Sie persönlich der Überzeugung, ten erteilt werden müssen. Sie haben daher Mietspiegel sollen einfach, verständlich und dass die geplante Verlängerung der Bremse gefordert, Genehmigungsmöglichkeiten in für Gemeinden kostengünstig sein. Andererum fünf Jahre, die also möglicherweise noch solchen Gebieten weiter einzuschränken. seits sollen Mietspiegel möglichst vereinheitin eine beginnende Rezession hineinreicht, Letztlich geht es darum, dass es in Gebieten, licht werden und hohen Qualitätsansprüchen

genügen. Schließlich sollen Mietspiegel für mehr Rechtssicherheit sorgen, müssen aber ihrerseits überprüfbar sein. Gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat arbeiten wird an Lösungen, mit

denen die genannten Ziele möglichst weitgehend erreicht werden können. IZ: Wir danken Ihnen für das Interview. Die Fragen stellte Jutta Ochs.

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22 WOHNIMMOBILIEN

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Die Mikro-Karawane zieht weiter zu den Senioren Mit leichtem Gepäck von der großen Wohnung ins kleine Serviced Apartment: Mikrobauer hoffen darauf, dass sich viele Senioren für einen solchen Umzug entscheiden. Quelle: stock.adobe.com, Urheber: rh2010

Nach Studenten und Geschäftsleuten wollen sich Mikrowohnungsbauer nun auch die Zielgruppe Senioren erschließen. pantera und i Live entwickeln für ihre ersten Projekte in Reutlingen und Aalen das Konzept der Serviced Apartments weiter. GBI plant kleine Quartiere für verschiedene Wohn- und Pflegebedarfe. Fondsmanager zeigen Interesse.

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eit Jahren haben Entwickler die Idee, guten Knopf zu drücken: „Ich glaube, dass die Mikro auch für Senioren anzubieten. meisten noch fitten Menschen, die bislang in Namen dafür sind längst ersonnen, einem Einfamilienhaus gelebt haben, nicht in meist irgendetwas mit care und sileine Einrichtung ziehen wollen, in der man ver und best ager. Bislang verdienen die den Themen Krankheit und Tod schwieriger Unternehmen ihr Geld aber mit Studenten aus dem Weg gehen kann.“ und Geschäftsleuten, also mit wenig kompliEins zu eins übertragen die Unternehzierten Zielgruppen, als Senioren es sind. Die menschefs ihre bisherigen Mikrokonzepte nämlich haben kaum Druck umzuziehen – nicht auf die neue Zielgruppe. Sie planen, auf selten auch das Bedürfnis danach – und die Apartments für Studenten und Geschäftserwarten mehr als WLAN und Wäschedienst. leute einige Quadratmeter draufzusatteln, die Manch ein EntwickHäuser auch für Rolller ist nun entschlosstuhlfahrer geeignet zu Bruttoanfangsrenditen sen, für ältere Semester bauen und Serviceangezwischen 4% und 5% zu bauen. i Live und bote anzupassen. Die Einheiten werden mit pantera wollen ihrem Küche und Bad versehen, eine VollmöblieKonzept der Serviced Apartments treu bleiben. GBI hat die Idee erweitert und plant für rung erhalten Käufer auf Wunsch. Senioren Quartiere mit unterschiedlichen pantera startet das erste Mikro-Projekt für Wohn- und Pflegeeinrichtungen. ältere Semester an der Mülheimer Straße Positionieren wollen pantera und i Live ihr 18-26 in Ratingen. Auf einem gut 4.500 m2 neues Produkt zwischen dem klassischen großen Grundstück nahe der Fußgängerzone Wohnen auf der einen Seite sowie den vom sollen nach Abriss der Bestandsgebäude drei Gesetzgeber strenger regulierten Segmenten Neubauten mit knapp 90 Einheiten, 50 Tiefbetreutes Wohnen und Pflegeheim auf der garagenstellplätzen sowie Arztpraxen, einem anderen Seite. Zielgruppe sind die Rüstigen, Café und einem Kiosk entstehen. die sich alleine fühlen, weniger Wohnraum Einzimmerapartments werden etwa 28 m2 möchten und in einer Stadt zentraler leben messen und sollen in Ratingen wie auch in wollen , die aber noch selbstständig sind. Serweiteren Projekten die Ausnahme bleiben. vice soll deshalb angeboten werden, Pflege Der Schwerpunkt liegt auf Zweizimmerwohnicht. i-Live-Geschäftsführer Amos Engelnungen in Größen zwischen 35 m2 und 60 m2. hardt bezeichnet das Konzept als „Life„Menschen, die aus einem großen Haus komstylewohnen für Ältere“. Damit meinen er men, wollen mindestens zwei Räume“, ist und pantera-Vorstand Michael Ries einen Ries sich sicher. Mit einer Klimaanlage in

jeder Einheit will man berücksichtigen, dass heiße Sommer älteren Menschen arg zusetzen können. Auch ein Notrufsystem wird installiert. Wie bei Häusern für Studenten und Geschäftsreisende werden Gemeinschaftsflächen eingeplant. Von den insgesamt etwa 5.600 m2 BGF sind dafür um die 750 m2 vorgesehen, die sich auf die Lobby, einen Speisesaal und zusätzlich eine Cafeteria, auf Gästeapartments, einen Fitnessraum und ein Zimmer für Services – zum Beispiel vom Friseur – verteilen sollen. An den Speisesaal wird eine Küche angedockt, die Frühstück, Mittag- und Abendessen anbietet und auf Wunsch auch aufs Zimmer liefert. Der Entwickler i Live will das erste Serviceprojekt für Ältere in Aalen hochziehen, gemeinsam mit einem städtischen Wohnbauträger. Unter dem Namen The Circle sollen ab dem Sommer kommenden Jahres Apartments für die Zielgruppe 55+, Mikroeinheiten für Pendler und Berufsanfänger sowie eine Kindertagesstätte entstehen. Engelhardt zufolge umfasst das Projekt ca. 8.000 m2 BGF. Davon sind etwa 2.000 m2 für Ältere vorgesehen, verteilt über Einheiten mit eineinhalb, zwei und drei Zimmern, 50 m2 bis 60 m2 groß. Wie bei bisherigen Projekten auch soll es Gemeinschaftsflächen geben und will i Live per Smartphone-App Bewohner miteinander und mit dem Community-Manager vernetzen. Bereits Erprobtes wie Hühnerställe im Garten will man auch bei dieser Zielgruppe

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Wohnen. Wohlfühlen. Werthaltig. Wohnraum ist knapp wie nie. Dagegen hilft nur bauen, bauen, bauen. Doch wir bauen nicht einfach Häuser und Wohnungen. Wir möchten, dass die Bewohner in ihrem Wohnumfeld glücklich leben.

Denn erst, wenn sich Menschen in ihrem Wohnumfeld rundum wohlfühlen, werden vier Wände zu einem echten Zuhause – und eine werthaltige Investition.

Wir sehen uns auf der EXPO REAL A2.424

Berlin

rer Pflege. Zwei erste Projekte sollen im Raum Hannover und nördlich des Bodensees entstehen. Bedarf sieht man allerorten. „Wir wollen solche Quartiere bundesweit entwickeln und sind dabei nicht auf einen bestimmten Städtetyp festgelegt“, sagt Reiner Nittka, Vorstand der GBI Holding. „Auch kommen für uns Städte aller Größe infrage.“ Investoren und Asset-Manager scheinen zumindest interessiert an den neuen Konzepten, auch, weil sie sich mit anderen Formen des Mikrowohnens langsam am Limit sehen. „Bei Studentenwohnungen ist in vielen Städten der Sättigungsgrad erreicht“, beobachtet Michael Keune, Geschäftsführer bei Catella Real Estate Investment Management (Crim). Im Vergleich zum klassischen Wohnungsbau werde für Studentenwohnungen ohne Service denn auch keine Prämie mehr gezahlt. Überdies mache manche Kommune bei Studentenapartments dicht, während man mit der Zielgruppe Senioren auf offene Ohren stoße. Catella tastet sich seit einigen Jahren an Konzepte für Senioren heran. Noch vor drei Jahren kaufte man in Köln eine Seniorenwohnanlage ohne Betreibervertrag. „Die Johanniter bieten dort Service und haben ein Erstvermietungsrecht. Das war die Vorstufe.“ Später konnte der Asset-Manager Immobiausspielen, Neues wie eine Hundepension lien mit Betreibervertrag ins Portfolio der und Kurse zu Körper und Gesundheit dazuFonds holen. Catella bringen Serviced Apartnehmen. „Das Konzept ähnelt dem für anments laut Keune 4,5% Bruttoanfangsrendite. dere Zielgruppen. Es ist nur eher auf Gesund„Das Thema Mikrowohnen hat die Tür geöffheit abgestellt“, erklärt Engelhardt. net für Seniorenwohnkonzepte mit Betreiber, Die Kosten für Käufer einer Wohnung in aber jenseits von regulierten Pflegeeinrichder Grundausstattung beziffert der i-Livetungen.“ Das mache das Produkt für InvesVorstand für das Projekt in Aalen auf etwa toren interessant (siehe auch „Makro4.500 Euro/m2. Hinzu kommen für Käufer Probleme für Mikro-Senioren, Seite 23). feste Kosten in Höhe von etwa 35 Euro pro Betreiber der Immobilien mit Service Monat für Verwaltung und Vermietung durch seien meist dennoch Pflegeanbieter, die „sich i Live und für Bewohner schon frühzeitig ihre auf Wunsch Service. spätere Kundschaft Betreiber sind oft sichern wollen“, gern Ries rechnet damit, dass Pflegeanbieter die Baukosten um die aber auch sofort verdie15% höher sind als bei nen, indem sie Mieter anderen Serviced Apartments. Die Grund„morgens mit dem Bus abholen und rüber zu miete pro Quadratmeter sieht er aber nicht sich in die Tagespflege karren“, wie es ein anderer Asset-Manager ausdrückt. Ambulant höher als bei Einheiten für Geschäftsreisende. Die Bruttoanfangsrendite beziffert Ries, vor stationär, darauf setzt auch die Bundesanalog zu anderen Mikro-Betreiberimmobiregierung aus Kostengründen. Allerdings regt lien, auf 4% bis 5%. „Zurzeit kann man froh sich mittlerweile der Verdacht, dass diese sein, wenn netto eine Vier vor dem Komma neuen Versorgungsformen für den Staat am steht“, sagt Engelhardt. „Ansonsten liegt die Ende doch eher teurer sind. i Live und panWahrheit je nach Lage und Grundstückspreis tera erklären, noch auf der Suche nach Betreiirgendwo zwischen 3,5% und 4,5%.“ bern zu sein. i Live setzt auch in diesem Segment auf Keune denkt derweilen über Serviced den Einzelvertrieb, pantera würde gern an Apartments hinaus in Richtung GBI-Konzept. institutionelle Investoren verkaufen. LetzteRendite werde mit Pflege gemacht, sagt er. res peilt auch GBI an. Der Entwickler will „Sinnvoll ist daher für einen Investor, wenn Quartiere mit Wohnungen für jeweils etwa alles auf seinem Grundstück steht. Dann 150 Senioren bauen. Angedacht sind Mischbekommt er auch um die 6% Bruttoanfangsprojekte mit altersgerechten Einheiten, rendite aus dem Pflegeheim und 4,5% aus ambulanter, teilstationärer und vollstationäbetreutem Wohnen.“ cr


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IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

„Aufgepasst, Männer! Jetzt bekommen wir Kultur!“ land. Bonava hat ja die Devise, „für den Normalbürger Wohnungen zu bauen“. Der Kampf um die passenden Grundstücke ist, das wissen alle, immer härter geworden. Ebenso der um die Baugenehmigungen, die oft alles andere als zügig kommen. Aber auch an diesem Punkt ist Helterhoff lieber genau als pauschalisierend. „Die Bandbreite bei der Bearbeitungszeit reicht von zwölf Wochen bis zu 18 Monaten. Und in den allermeisten Fälbeschäftigt, jetzt öffnet sie sich auch für len tun die Behörden, was sie können.“ Es Gespräche mit Journalisten. Was ihr in dieser fehle aber eben oft einfach am Personal. Phase der Einarbeitung geholfen hat: Boback Parallel zu diesen Widrigkeiten, die von und sie haben „immer sehr eng zusammenaußen kommen, stehe das Unternehmen vor gearbeitet“. Die Gesamtverantwortung an der der großen Herausforderung der DigitalisieSpitze zu übernehmen, ist aber dann doch rung. „Wie sind ein sehr traditionelles Unternoch mal eine ganz andere Herausforderung. nehmen mit oft langjährigen Mitarbeitern, In Deutschland ist stellen aber jedes Jahr Bonava in den verganauch mehr als 100 neue Aktivster Entwickler in genen Jahren gewaltig ein. Wir wollen und wir den Metropolen gewachsen. Tätig ist der müssen da alle gleichEntwickler vor allem im zeitig mitnehmen.“ Von Heimatmarkt Berlin, in Hamburg, Rheindem oft gebrauchten Wort Disruption will Main, Rhein-Ruhr, Köln/Bonn, RheinHelterhoff nicht sprechen. Wohl aber von Neckar/Stuttgart, Sachsen und entlang der einem „Umbruch, den wir bewältigen müsOstseeküste. Im Jahr 2018 verkaufte Bonava sen, obwohl wir, wie unsere guten Zahlen zeiin Deutschland 2.436 Häuser und Wohnungen, in der Vergangenheit hier viel Erfolg gen an Eigennutzer und Investoren. Zum gehabt haben.“ Zugute komme dem UnterEnde des Halbjahres 2019 waren 4.256 Wohnnehmen seine Historie. Die Gründung des einheiten im Bau. Die mehr als 1.000 MitarUrsprungsunternehmens geht zurück in das beiter mit Hauptsitz in Fürstenwalde/Spree Jahr 1964, da war man zunächst im Industrieund in den regionalen Büros erzielen einen bau tätig. Nach der Wende kam dann stärker Jahresumsatz von zuletzt 559 Mio. Euro. Das die Wohnungsentwicklung hinzu. Und schon Unternehmen ist laut bulwiengesa 2019 zum früh habe das Unternehmen eine eigene siebten Mal in Folge der aktivste Projekttechnische Plattform entwickelt, um mögentwickler für Wohnimmobilien in den deutlichst einheitlich und günstig auch mit eigeschen Metropolen. „Das macht uns stolz, das ner Bauabteilung Wohnungen errichten zu freut uns. Es zeigt, wir haben vieles richtig können. Einige Namenswechsel hat Heltergemacht.“ Das heißt aber auch, dass dieses hoff erlebt, zuletzt von NCC zu Bonava. Niveau gehalten werden soll. Und das in Zei„Viel Erfahrung, viel Flexibilität, da lag ten, da die Herausforderungen immer größer immer und liegt weiterhin unsere Stärke“, werden. Helterhoff nennt weltwirtschaftliche sagt die neue Chefin Helterhoff und hat ein Faktoren wie den Handelskrieg China/USA, klares Ziel: Die Nummer eins im deutschen sie nennt den Brexit, aber vor allem auch Metropolen-Wohnungsbau, die will Bonava ungünstige Marktbedingungen in Deutschauch im kommenden Jahren bleiben. ox Die neue Bonava-Chefin Sabine Helterhoff. Quelle: Bonava

Seit Beginn des Jahres ist Sabine Helterhoff als Nachfolgerin von Nils Olov Boback die neue Deutschlandchefin des Wohnungsentwicklers Bonava. In den ersten Monaten war es eher still um sie. Jetzt formuliert sie öffentlich ihr Ziel, und das heißt: „Wir sind der aktivste Wohnungsentwickler in deutschen Metropolen und wollen das trotz aller Umbrüche bleiben.“

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ls Anfang des vergangenen Jahres offiziell wurde, dass BonavaGeschäftsführer Nils Olov Boback mit knapp 66 Jahren von der operativen in die beratende Funktion wechseln will, haben viele in der Branche munter über die Nachfolge spekuliert. Es ist halt auch spannend, wenn da die Leitung eines in

Schweden beheimateten Wohnentwicklungsgiganten auf dem deutschen Markt vakant wird. Als dann im konzernweiten Auswahlverfahren die Entscheidung für Sabine Helterhoff fiel, gab es ein sanftes Raunen. Aus zweierlei Gründen. Zum einen: Die 56-Jährige ist bereits sei 18 Jahren in der Führungsebene als Leiterin Recht/Investorengeschäft

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bei Bonava Deutschland tätig und insofern bekannt wie ein bunter Hund. Dennoch hatten viele sie nicht auf dem Zettel, dachten eher an einen Schweden. Und zweitens: Sie ist eine Frau – eine Seltenheit in den Führungsetagen. Konzernintern habe das gar kein Aufsehen erregt, sagt Sabine Helterhoff. „Wir haben ja den Bezug zu Skandinavien, da sind Frauen an der Spitze eine große Selbstverständlichkeit“, sagt Helterhoff. Die 56-jährige Juristin bleibt im Gespräch immer sehr überlegt am Thema, sucht nach Für und Wider, mag keine Klischees. Ziehe man die Baustellenteams in ihrem Unternehmen ab, seien mehr als 40% der Beschäftigten weiblich, sagt sie. Dennoch sei ihr auch die ein oder andere Eigenartigkeit passiert. Als sie und eine weitere Kollegin erste weibliche Präsidiumsmitglieder in einem Branchenverband wurden, da hieß es sinngemäß: „Aufgepasst Männer, jetzt bekommen wir Kultur!“ Da muss sie lachen, solche Kuriositäten mag sie offenbar gerne. Etwas anders als einige ihrer männlichen Kollegen bemüht sich Helterhoff auch um große Offenheit, wenn sie ihr sachdienlich erscheint. Als sie von ihrer Nominierung erfuhr, berichtet sie, da habe sie sich „sehr gefreut“, aber schon auch etwas nachgedacht. Mit der Familie, dazu gehört ihr Mann und ihr mittlerweile erwachsener Sohn, habe sie das besprechen müssen. „Ohne die Rückendeckung meiner Familie geht gar nichts.“ Und es habe sie auch der Gedanke beschäftigt, ob sie als Juristin ausreichend auf die technischen Fragen eines Wohnungsbauers vorbereitet sei. Die leisen Zweifel waren aber schnell beseitigt. Seit Jahresbeginn hat sie sich mit Volldampf in ihre neue Aufgabe gestürzt, währenddessen war sie eher still

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Makro-Probleme für Mikro-Senioren Entwickler von Mikrowohnkonzepten entdecken immer öfter Senioren für ihre Angebote. Doch ganz problemlos passen die neue Zielgruppe und die Mikroprojekte wohl nicht zusammen.

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eben Mikrowohnangeboten für Studenüber Jahrzehnte eine hohe Nachfrage nach ten und Geschäftsleute forcieren Proneuen Wohnprodukten für eine älter werjektentwickler von Kleinstwohnungen immer dende Bevölkerung in Deutschland verheißt. öfter auch ihr Geschäft mit einer weiteren „Mikrowohnen ist dabei eine Nische, für die Zielgruppe: den Senioren. Die Projektnicht die gleiche Expertise wie etwa für den entwickler pantera und Bau eines Pflegeheims i Live etwa wollen ihre notwendig ist“, sagt sie Demografischer Wandel Konzepte von Serviced und verweist auf untersorgt für hohe Nachfrage Apartments entspreschiedliche rechtliche chend den BedürfnisRahmenbedingungen. sen einer älteren Bewohnerschaft anpassen Allerdings sieht sie für Mikrokonzepte für Senioren nur eine sehr begrenzte Zielgruppe. (lesen Sie dazu auch „Die Mikro-Karawane Die gemischte Nutzung eines Hauses von zieht weiter: zu den Senioren“, Seite 22). Für Sascia Hauke, Geschäftsführerin von Avia Senioren und anderen Zielgruppen sei Fund Solution Services, dem Asset- und Proschwierig, da sich die Ansprüche an den perty-Manager von AviaRent, ist die VerbinWohnraum stark unterscheiden. „Die ältere dung von Senioren und Mikro mit Blick auf Generation wird mehr Wert auf Serviceangedie Marktentwicklung nachvollziehbar. bote am Tag legen, etwa Gemeinschaftsange„Viele wollen derzeit in das Seniorensegment bote oder Reinigungsdienste.“ einsteigen, weil es inzwischen als dauerhaft Ziele ein Projekt ausschließlich auf Senioattraktives Produkt wahrgenommen wird“, ren, sei auch dies mit einigen Schwierigkeiten erklärt sie. Das hänge in erster Linie mit dem verbunden. „Wenn die ältere Generation demografischen Wandel zusammen, der umzieht, wollen die Menschen die Sicherheit,

auch langfristig am neuen Wohnort bleiben zu können. Also auch dann, wenn sie nach und nach im Laufe der Zeit immer mehr Pflege benötigen“, erklärt Hauke. Da stoße Mikrowohnen nach ihrer Ansicht an seine Grenzen. „Ein Mikrowohnkonzept, das nicht vollumfänglich barrierefrei ist, wird nicht für eine große Zielgruppe relevant sein“, gibt sie zu bedenken. So argumentiert auch Ian Biglands, Chief Real Estate Officer beim Pflegeheimbetreiber Orpea, der durchaus mit neueren Wohnformaten für Senioren arbeiten will und dabei verstärkt den Service in den Mittelpunkt rückt. „Es stimmt natürlich, dass sich viele Menschen im Alter räumlich verkleinern wollen, weil sie einfach weniger Quadratmeter brauchen“, sagt er. Allerdings müssten die Wohnungen dann eben altersgerecht, barrierefrei und behindertengerecht ausgestattet werden. „Mit Mikroliving lässt sich das nur schwer vereinen. Hinzu kommt auch noch, dass Menschen im Alter eine andere Erwartungshaltung an den Wohnraum haben, als das bei den klassischen Nutzern von Mikrowohnen vielfach der Fall ist“, sagt er. So verbrächten Senioren sehr viel mehr Stunden am Tag in der eigenen Wohnung als etwa Pendler und Studenten, gibt Biglands zu bedenken. rgo

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IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

„Wir brauchen weitsichtige Investoren“ Hamburg Team hat jüngst einen Teil des Projekts Sartorius Quartier in Göttingen in einen Quartiersfonds eingebracht und setzt auf Nachfolgeprodukte. Betreut werden sollen diese von „Der Quartiersmanager“, einem Joint Venture mit Interboden. Die Geschäftsführer beider Unternehmen sind überzeugt: Als Ganzes gemanagte Quartiere können mehr Stabilität bieten und eine stärkere Wertentwicklung nehmen als zerstückelte Quartiere. Immobilien Zeitung: Überall entstehen neue Quartiere. Folgerichtig, dass auch Quartiersmanagementfirmen gegründet werden? Nicolas Jorzick: Hamburg Team entwickelt seit über 20 Jahren gemischt genutzte Quartiere und wir machen uns dabei viele Gedanken ums große Ganze. Am Ende kaufen dann aber Wohnungsfonds die Wohngebäude und Gewerbeinvestoren die Büroimmobilien und jeder kümmert sich nur noch um seine Häuser. Das beschäftigt uns schon länger. Denn wir meinen, dass ein Quartier mehr ist als die Summe seiner Teile. Wird es gut konzipiert und gemanagt, können Synergien genutzt werden, kann es eine höhere Wohn- und Aufenthaltsqualität bieten, Bewohner und Nutzer damit stärker binden und zur Marke werden. Damit ist eine stärkere Wertentwicklung möglich. Und mehr Stabilität in der Krise. Thomas Götzen: Interboden ist es wichtig, dass Immobilien in 30, 40 Jahren noch nachgefragt sind. Deshalb denken wir aus Sicht

„Mit einem Quartier ist eine stärkere Wertentwicklung möglich und mehr Stabilität.“ Nikolas Jorzick Quelle: Jorzick/Hamburg Team

der Nutzer. Mein Vater, Reiner Götzen, hat vor 30 Jahren das Lebenswelten-Konzept entwickelt, das stark auf Service im Quartier setzt. Die von mir gegründete Gesellschaft Animus bietet Quartiersapplikationen an – die digitale Fortsetzung der Lebenswelten.

IZ: Hamburg Team und Interboden sind Quartiersentwickler, beide Unternehmen bieten Managementleistungen. Warum haben Sie sich zusammengetan? Jorzick: Hamburg Team kennt überdies die Investorenseite, Interboden ist in der Bewirtschaftung stark und bietet eine Quartiers-App – das zentrale Tool im Quartiersmanagement. Damit ergänzen wir uns sehr gut. IZ: Welche Leistungen bietet Ihr Gemeinschaftsunternehmen an? Jorzick: Asset-Management, Property-Management und Fondsmanagement. Wir sind überzeugt davon, dass alles aus einer Hand kommen sollte, um ein Quartier gut zu managen. IZ: Ihr Joint Venture wird erstmals im Sartorius Quartier in Göttingen aktiv. Verwirklichen Sie dort all das, was Ihnen vorschwebt? Jorzick: Das geht am besten in einer ganz frühen Phase von Projekten. Das Sartorius Quartier war schon zu 90% vermietet, als wir den Quartiersmanager gegründet haben, der Vertrag war mit Hansainvest als Fondsadministrator geschlossen. Wir wollen aber auf jeden Fall eine App und darüber Services aus dem Umfeld andocken. Was es geben muss, ist eine Paketannahme und ein Hemdenservice. Damit sind wir beim Thema Markenbildung. IZ: Investoren werden sagen: schön und gut, aber bitte alles ohne höhere Kosten. Götzen: Die Immobilienwirtschaft hat bislang immer vom Grundstück und der typischen Developerkalkulation aus gedacht. Aber die Gesellschaft entwickelt sich weiter. Das merken Entwickler auch. Viele schreiben in ihre Prospekte, dass sie zukunftssichere Immobilien bauen, dass Themen wie neue Mobilitätskonzepte, Mieterstrom und Nebenkos-

tenabrechnungen per App berücksichtigt seien. Investoren finden das auch gut. Aber ja, sie wollen es nicht zahlen. Jorzick: Der Trugschluss ist: Ich kaufe mir eine App und das war es. Eine App muss aber mit Leben gefüllt werden. Götzen: Soll darüber die Nebenkostenabrechnung oder die Kommunikation mit dem Verwalter laufen, muss rechtzeitig die Schnittstelle da sein. Wer Carsharing anbieten will, muss sich um einen Betreiber kümmern. IZ: Wie stellen Sie sich also ein Ideal-Quartier vor? Und wie ist das hinzubekommen? Jorzick: Ideal ist, bestimmte Bausteine schon in der Entwicklung und bei der Vermietung zu berücksichtigen. Bleiben wir beim Beispiel Mobilität: Ich kann zu jeder Immobilie eine Tiefgarage mit 50 Parkplätzen bauen, kann die Stellplätze aber auch in eine Quartiersgarage packen. Damit lassen sie sich je nach Bedarf zwischen den Nutzern umschichten.

„Eigentümer müssen bereit sein, erst einmal einen Teil der Rendite zu geben.“ Thomas Götzen Quelle: Götzen/Interboden

Man kann zudem leichter reagieren, wenn Mieter neue Mobilitätskonzepte fordern. Und wird ein Mobilitätskonzept wie Carsharing nachgewiesen, braucht es weniger Stellplätze. Götzen: Es gibt Carsharing-Betreiber, die ihre Autos nicht in einer Tiefgarage sehen wollen.

Oben gibt es aber nur begrenzt Platz. Es könnte jemand die Autos aus der Tiefgarage auf frei gewordene Flächen nach oben fahren, aber eine Person allein dafür ist nicht wirtschaftlich. Also können wir überlegen: Übertragen wir der Person mehrere Aufgaben, zum Beispiel auch den Paket- und Wäscheservice, schaffen dafür einen Servicepoint und geben ihr für Zeiten des Leerlaufs noch Property-Management-Dienste. Jorzick: Oder lösen wir das Thema mit einem Hotel, wenn eines mit im Quartier ist. Die haben ein Servicedesk, bieten selbst Services an, und der Betreiber könnte zusätzlich das ein oder andere gegen Gebühr übernehmen. IZ: Gutes Quartiersmanagement funktioniert also nur, wenn das Viertel neu gebaut wird und dann in der Hand eines Eigentümers und eines Managers ist? Jorzick: Mit Neubau ist es einfacher, klar. Aber auch Bestand lässt sich gut formen. Den Bestandshaltern wollen wir sagen: Ihr denkt, ihr habt ein Gewerbeensemble. Oder eine Wohnanlage. Aber ihr habt ein Quartier. Und wir können euren Bestand dahin entwickeln. Götzen: Es funktioniert besser, wenn es nur einen Eigentümer gibt. Aber sind es mehr, geht es auch. Unsere Entwicklung Le Flair in Düsseldorf ging an zehn Eigentümer, darunter sechs Wohneigentumsgemeinschaften. Darüber liegt von Anfang an ein Servicekonzept. Kein Managementkonzept, weil wir damals noch nicht so weit waren. Aber das wäre auch gegangen. Indem wir gesagt hätten: Wenn ihr investieren wollt, müsst ihr bestimmte Dinge mittragen. IZ: Da sind wir wieder beim Kostenthema. Ziehen Investoren mit? Jorzick: Es gilt, sie zu überzeugen.

Beim Sartorius Quartier in Göttingen arbeitet das Unternehmen Hamburg Team entlang der Wertschöpfungskette: Es entwickelt, bringt vier Baufelder in seinen Quartiersfonds 1 und erarbeitet mit Interboden Serviceangebote. Quelle: Hamburg Team/Bloomimages

Götzen: Ich denke, wir können Services bieten, ohne dass es am Ende teurer wird. Aber Eigentümer müssen bereit sein, erst einmal einen Teil der Rendite dafür zu geben. Jorzick: Bewohner sind bereit, für Service zu zahlen. Nur nicht den allerletzten Euro sofort. IZ: Letztlich zählt die Rendite. Oder wie haben Sie die Investoren für den Quartiersfonds gewinnen können? Jorzick: Wir brauchen weitsichtige Investoren. Am Ende hat es zwei Jahre gedauert, um drei Versorgungseinrichtungen zu überzeugen: mit den Argumenten Stabilität und Rendite. Das Sartorius Quartier bietet mit Wohnen, langfristig vermieteten Gewerbeflächen und einem Hotel verschiedene Risikoprofile, die sich ergänzen. Wohnen ist der stabile Anker, Gewerbe zieht die Rendite nach oben. Auf Fondsebene erwarten wir eine durchschnittliche Ausschüttung von jährlich 5%. IZ: Welche Ziele hat der Quartiersmanager? Jorzick: Wir wollen innerhalb der kommenden drei Jahre mindestens vier Quartiere mit einem Gesamtvolumen von 400 Mio. bis 500 Mio. Euro an uns binden. Projekte von Entwicklern oder auch eigene Entwicklungen von Hamburg Team und Interboden. IZ: Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Christine Rose.

SPD will Wohnwende mit Deckel

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STRANDBAD TEGEL TRADITION SUCHT INNOVATION

Im Auftrag der Grundstückseigentümerin BBB Infrastruktur GmbH & Co. KG führt die BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH ein Konzeptverfahren durch. Zielsetzung ist die Bestellung eines Erbbaurechts an dem rd. 31.000 m² großen Strandbadgrundstück. Gewünscht sind innovative Konzepte, die die Wiederaufnahme und dauerhafte Beibehaltung des saisonalen öffentlichen Badebetriebs vorsehen, gern ergänzt durch zusätzliche Angebote bis hin zu ganzjährigen Geschäftstätigkeiten.

Die SPD-Bundestagsfraktion will eine „grundlegende Trendwende in der Wohnungspolitik“ einläuten. Die bisherigen Beschlüsse in der Folge des Wohngipfels reichten bei weitem nicht aus. Jetzt soll bundesweit ein Mietendeckel kommen.

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ach den Vorstellungen der SPDBundestagsfraktion sollen im gesamten Bundesgebiet die Mieten in laufenden Verträgen nur noch in Höhe der allgemeinen Preissteigerung angehoben werden dürfen. Zu-

Schwarzer Weg 95 in 13505 Berlin-Reinickendorf Grundstücksgröße: ca. 30.796 m² Das Objekt liegt idyllisch im Norden Berlins, am Westufer des Tegeler Sees. Es verfügt über einen rund 400 Meter langen Sandstrand, der von Kiefernwäldern des Tegeler Forsts eingerahmt wird. Das Gelände ist verkehrstechnisch gut an die Berliner Innenstadt und das brandenburgische Umland angebunden. Die vorhandenen, zweckorientierten Gebäude befinden sich in einem sanierungsbedürftigen Erhaltungszustand. Bis zu seiner Schließung 2016 war das Strandbad mit seinen zahlreichen Sport- und Spielangeboten ein beliebtes Ausflugsziel.

Ein ausführliches Exposé kann unter www.bim-berlin.de/konzeptverfahren heruntergeladen werden. Angebote bitte bis 22.10.2019, 10.00 Uhr an: BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH z. Hd. Herrn Jörg Werschnitzky, Alexanderstraße 3, 10178 Berlin

sätzlich soll die geltende Kappungsgrenze gesenkt werden, die Mieterhöhungen derzeit innerhalb von drei Jahren auf maximal 20% begrenzt, in Städten mit angespanntem Wohnungsmarkt auf 15%. Jetzt ist die SPD für eine generelle Absenkung auf 10%. Weiterhin soll die Mietpreisbremse (bei Neuverträgen eine maximale Mieterhöhung um 10% über der ortsüblichen Vergleichsmiete) im gesamten Bundesgebiet gelten. Die Modernisierungsumlage, die zu Jahresbeginn von 11% auf 8% abgesenkt wurde, soll auf Wunsch der SPD noch weiter sinken und zwar auf 4%. Weiterhin verlangt die SPD klare Regelungen für den Zuschlag bei möblierten Wohnungen, Einschränkungen bei Eigenbedarfskündigungen und Ferienwohnungsvermietungen.

Beim Thema Bauland will die SPD, dass Kommunen für einen Zeitraum Grundstücke nur noch per Erbbaurecht vergeben dürfen. Um Spekulationen zu verhindern, sollen Eigentümer eine Art Wertsteigerungsausgleich an Kommunen zahlen müssen. Weiterhin will die SPD mehr kommunale Wohnungsgesellschaften sowie mehr Personal in Bauämtern. Verpflichtend müssten pro Jahr mindestens 100.000 neue Sozialwohnungen entstehen, dafür seien noch höhere Zuschüsse des Bundes nötig. Die SPD-Bundestagsfraktion konterkariert mit ihren Forderungen die bisherige Wohnungspolitik sowie gerade erst gefasste Beschlüsse der schwarz-roten Bundesregierung im Wohnpaket. Das sieht unter anderem keinen Mietendeckel und eine Verlängerung der Mietpreisbremse um fünf Jahre vor, aber nur auf angespannten Wohnungsmärkten und nicht im gesamten Bundesgebiet, wie die SPD es fordert. An entsprechenden Gesetzesvorlagen arbeitet gerade Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD). Der Mietrechtsexperte der CDU/CSUBundestagsfraktion, Jan-Marco Luczak, urteilt: „Die Vorschläge der SPD zum Mietrecht im Wochentakt zerstören Vertrauen in die Verlässlichkeit von Politik.“ Auch die Verbände wie der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) glaubt, die SPD gefährde die „Zukunft des Wohnens“. ox

Kontakt: E-Mail: StrandbadTegel@bim-berlin.de, Tel.: +49 (0)30 90166 1496 BIM Berliner Immobilienmanagement GmbH Keibelstr. 36 . 10178 Berlin

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Die SPD will bundesweit die Mieten deckeln und die Modernisierungsumlage erneut senken. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Jutta Ochs


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Wohnen surft auf der allerletzten Welle

Die letzte Welle des Wohnungsbooms ist nicht groß. Und sie wird mit vielen verschiedenen Strategien geritten. Quelle: Pixabay, Urheber: Free-Photos

Die große wilde Party auf dem Wohnimmobilienmarkt ist vorbei, was jetzt kommt, ist bestenfalls noch Familienfeier, sagen viele aus der Branche. Auf der Plusseite stehen aus Investorensicht immer noch hohe Kaufpreise, niedrige Zinsen und ein großer Bedarf. Auf der Minusseite sind die zunehmenden politischen Regulierungen und die immer weiter aufklaffende Schere zwischen Miet- und Kaufpreisen. Was macht man in dieser Lage? Mitnehmen, was noch geht, bis auch die Familienfeier endgültig zuende ist.

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urz vor dem großen Branchentreftion zum Vorjahr. Schaut man aber auch da fen vom 7. bis 9. Oktober auf der genauer hin, hat sich die Welt ein wenig verExpo Real in München beschäftigt ändert. Es gibt einen starken Einbruch bei eine zentrale Frage die Gemeinde den Erstverkäufen von Wohnungen, vor der Wohnungsunternehmen. Werden wir im allem in den Metropolen (-18,1% laut neuen Jahr noch dieselben sein oder reißt uns Gewos). Die Preise sorgen zwar noch dafür, das ganze Paket an zu erwartenden dass der Geldumsatz weiter hoch ist (rund 66 Beschwernissen dann nach zehn guten JahMrd. Euro). Laut einer vom Bundesinstitut für ren richtig runter? Der Wendepunkt beim Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Wohnen nämlich, sagen unabhängige Beobbeauftragten Untersuchung sind aber mittlerachter, kommt immer näher. Bis dahin verweile sehr viele Käufer wegen der hohen folgen aber die meisten offenbar dieses Ziel: Preise auf Bestand umgestiegen, Neubau „Mitsurfen auf der letzten Welle des Wohspiele eine immer geringere Rolle. In seinem nungsbooms“, sagt Reiner Braun vom Berlineuen Wohneigentumsreport spricht Accenner Forschungsinstitut empirica. tro ebenfalls von einem deutlichen Rückgang Die Gründe, warum es die letzte Welle sein binnen drei Jahren beim Eigentumswohwird, sind vielfältig. Es werden weitere Regunungsverkauf, beim Neubau sind es sogar lierungen für den Mietmarkt umgesetzt. Die 11,62% im Jahresvergleich. laut Plan der Bundesregierung im kommenDas ist kein gutes Signal für alle, die was den Jahr dann rechtsmit Neubauwohnunkräftige erneut vergen zu tun haben. Die Starker Einbruch bei schärfte und verlänResearcher von Catella den Erstverkäufen von gerte Mietpreisbremse erkennen da sogar eine wird wirken ebenso wie europaweite EntwickWohnungen ein preisdämpfender lung. Zum einen: reformierter Mietspiegel und eine erschwerte „Noch nie seit Ende der 1970er Jahre war die Umwandlung von Miet- in EigentumswohDiskrepanz zwischen Mieten und Kaufpreinungen. Am Horizont sehen zudem einige sen in Europa so ausgeprägt“, stellt Thomas Experten die Rezession kommen mit vielerlei Beyerle, Chefresearcher von Catella, in einem negativen Auswirkungen auf die GesamtwirtÜberblick über die Entwicklung des Wohnens schaft (siehe „Voller Optimismus in die in Europa im ersten Halbjahr 2019 fest. Und: die „durchschnittliche Spitzenrendite“ für Rezession“, IZ 37/19) . Und da gibt es Marktnachrichten von Mehrfamilienhäuser siedelte er bei nur noch nahezu allen Researchern, von Catella über 3,72% an. Braun erwartet, dass sich Investoempiricia, F+B, JLL, ImmobilienScout 24 oder ren künftig auch mit Renditen unter Gewos, die da besagen: Die Dynamik der 2% anfreunden müssten. Mietpreise stockt anhaltend, die fetten Jahre „Und es könnte sein, dass der ein oder sind vorbei. Das belastet eine der letzten andere Entwickler allmählich unter Zeitdruck guten Nachrichten, die es für viele noch gibt: gerät“, sagt Braun zudem voraus. Wer nämDie Dynamik der Kaufpreise für Wohnimmolich kürzlich ein saftig teures Grundstück bilien hält unvermindert an, ca. 7% Preissteizwecks Wohnbebauung gekauft hat, der muss gerung im Jahresvergleich, ein Plus in Relasich mächtig beeilen, um eben noch vom

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Wohnungsboom profitieren zu können. Braun sieht nämlich noch eine weitere bisherige Konstante in der Wohnwelt wanken: „Die Nachfrage lässt nach, weil eigentlich schon ausreichend Wohnungen fertiggestellt werden.“ Das klingt zunächst einmal seltsam angesichts sinkender Wohnungsbaugenehmigungszahlen, die das Statistische Bundesamts (Destatis) stetig registriert. Nach Ansicht von Braun sind allerdings nur die Fertigstellungen für Analysen relevant, die 2018 285.900 Wohnungen ausmachten. Damit seien bereits fünf Sechstel des nach seiner Meinung tatsächlichen jährlichen Bedarfs erreicht. Und der Bauüberhang, also die Lücke zwischen Genehmigung und Fertigstellung, sei ja auch noch da. „Das alles schwächt bereits die Knappheit.“ Vor zwei bis drei Jahren, „in der Sonnenscheinphase“, seien auch in den oberen Preissegmenten schon 100% vor Bau verkauft gewesen, das werde nun längst nicht mehr erreicht, sagt Braun. Der guten Nachrichten für die nähere Zukunft sind also derzeit nicht viele. Aber dämpft das nun alles etwa die Aktivitäten auf dem Markt? Es scheint nicht so. Ein Beispiel: Die in der Schweiz ansässige, aber in Deutschland aktive Gesellschaft Peach Property hat gerade 3.672 Mietwohnungen in Bochum, Essen, Gelsenkirchen, Velbert, Bielefeld und Kaiserslautern gekauft und so ihr Portfolio um rund 40% anwachsen lassen. Allen Mietregulierungen zum Trotz. Noch ein Beispiel: ADO Properties verhandelt derzeit über einen Verkauf von rd. 5.800 Wohnungen. Das Unternehmen besitzt rund 22.000 Wohnungen in Berlin im Wert von rund 4,4 Mrd. Euro. Aus diesen Beispielen lässt sich zum einen der gar nicht neue Teiltrend ablesen, dass B-, C- und D-Städte noch mehr an Attraktivität gewonnen haben. Und es lässt sich vermuten, dass mancher

wegen des Mietendeckels seine Wohnungen bei bulwiengesa: Wieder aufblühende Büroin Berlin jetzt gerne loswerden möchte, ja märkte entwickeln sich in den Innenstädten. eventuell sogar A-Städte gemieden werden. „Alle zulasten des Wohnungsbaus.“ Das Consus-Vorstandschef Andreas Steyer, eher heißt, der Streit um die wenigen Grundstücke auf Premiumlagen ausgerichtet, berichtete wird sich weiter verschärfen. jüngst auf einem Forum über die Attraktivität Die Stimmung in der Branche, auch unter eines Engagements in der B-Stadt Karlsruhe. Aufwertern und Bestandshaltern, die ja einiEs ist in der Branche immer noch viel von ges an geschäftsdämpfender Reglementie„Wachstum“ die rung hinnehmen müsRede, das bedeutet sen, liegt keinesfalls am Sie verbreitern die Basis aber auch, die Basis Boden. „Der Bedarf ist und machen sich zu verbreitern und und bleibt groß, der sich „winterfest“ zu Markt wird sich durchset„winterfest“ machen für alles, was zen“, ist sich Accentroda kommen mag. Der Wohnungsentwickler Chef Jacopo Mingazzini sicher, ein PrivatisieInstone und hat gerade von der Sontowski & rer mit Neubauengagement, der seine früPartner Group die in S&P Stadtbau gebündelhere Basis Berlin längst auf andere Metropoten Aktivitäten im Bereich Wohnimmobilienlen ausgedehnt hat. Der große Bedarf ist der entwicklung gekauft. Insgesamt geht es um große Trost inmitten aller Unbill. 1.000 Wohneinheiten mit einem Volumen Surfen auf der letzten Welle kann derzeit von 300 Mio. Euro, vor allem im Großraum auch heißen, nicht mehr allzu viel ins Nürnberg. Andere nehmen neben Wohnen Bestandsobjekt zu stecken. Ralf Spann, auch Gewerbe in den Bestand (Cube, DeutGeschäftsführer Akelius Europa, kündigte sche Investment) oder auch umgekehrt dies als Konsequenz aus den politischen (Comodus). Investoren verlangen das ja oft Regulierungen an. Akelius habe „in Deutschauch so. Von Depression und Lähmung aus land in den vergangenen neun Jahren 725 Angst vor der näheren Zukunft kann also Mio. Euro investiert. Wir hatten ursprünglich nicht die Rede sein. „Die guten Profis suchen vor, in den nächsten fünf Jahren allein in Berund finden oft noch die wenigen verbliebelin 500 Mio. Euro zu investieren, das wird nen Perlen. Die anderen versuchen, auf den nicht mehr passieren!“ Auch Jakob Mähren, letzten Drücker auf den Zug aufzuspringen. CEO von Mähren, Vermieter im Osten Das kann aber gefährlich werden“, sagt Deutschlands, sagt voraus, dass das BesteBraun. Vor allem in den C-Städten, wo zum hende dem Verfall anheimfallen könnte. Teil derzeit völlig überteuert gekauft werde. Was passiert denn nun, wenn der WendeWer es nicht beherrscht, auf der letzten Welle punkt da und die letzte Welle geritten ist? Stazu surfen, für den kann es angesichts der gnierende Mietpreise, ein zunehmend gesätgebremsten Mietentwicklung auch übel austigter Eigentumswohnungsmarkt und örtligehen. Braun warnt gar vor einer Blasengeche Blasengefahr seien ein mögliches Szenafahr in kleineren Städten. rio, sagt Braun. Auf einen Zeitpunkt will er Eine Gefahr, die möglicherweise allen reisich aber „keinesfalls“ festlegen. Die letzte nen Wohnentwicklern droht, formuliert Welle ist vielleicht kein Kaventsmann, könnte Andreas Schulten, Generalbevollmächtigter aber noch sehr lange auslaufen. ox


Weil ich nicht nur eine Immobilie vermitteln will, sondern ein Zuhause.


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Die Antwort auf Fridays for Future heißt Cradle to Cradle

Plattenbau trifft auf innovatives Konzept: Das C2C LAB ist weltweit das erste Gebäude, das nach Cradle-to-Cradle-Kriterien saniert worden ist. Quelle: Cradle to Cradle e.V., Urheber, Felix Burchardt

Rohstoffe für den Bau von Gebäuden sind endlich. Das Müllaufkommen in der Baubranche ist dagegen immens. Beides sorgt mit dafür, dass sich das Bauen stetig verteuert. Gleichzeitig wächst auch in der Bau- und Immobilienbranche die Erkenntnis, dass sie nicht so weitermachen kann wie bisher. Cradle to Cradle (C2C) kann dazu beitragen, diese Probleme zu lösen. Hierzulande ist das Kreislaufkonzept bei Neubauten bereits auf dem Vormarsch. Weltweit zum ersten Mal kam es jetzt auch bei einer Bestandssanierung zum Einsatz.

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Prinzip zum Einsatz kommt. Berücksichtigt n einem Ostberliner Plattenbau hat wurde es z.B. beim Skaio, einem Hochhaus in sich der Verein Cradle to Cradle daran Holz-Hybridbauweise, das die Stadtsiedlung gemacht, die weltweit erste umfassenHeilbronn errichten ließ. In der Bremer Überde Bestandssanierung nach Cradle-toseestadt entsteht das Handwerkerhaus. Auch Cradle-Kriterien umzusetzen. Das heißt, alle dort werden kreislauffähige Materialien verMaterialien, die im Zuge der Bauarbeiten baut. In Düsseldorf entwickelt der Projektzum Einsatz gekommen sind, erfüllen die entwickler Interboden die Büroimmobilie Ansprüche des Konzepts. The Cradle, bei der ebenfalls C2C-MateriaDas Ergebnis ist seit der Eröffnung Mitte lien zum Einsatz kommen. September an der Landsberger Allee 99c zu Zudem springen mehr und mehr Herstelsehen. Der Verein hat in dem Gebäude, das ler auf den Zug auf. So steigt die Zahl der C2Cdem kommunalen Berliner Wohnungsunterfähigen Materialien auf nehmen Gewobag geTeppiche filtern Feinstaub dem Markt. Listen und hört, seine Geschäftsstelle, Bildungszentrum Plattformen zeigen die aus der Luft und Reallabor eingeentsprechend zertifirichtet. So soll das C2C LAB Interessierten zierten Produkte auf – von der Alufassade bis beispielhaft zeigen, wie das Von-der-Wiegezu Wasserhähnen und Inneneinrichtung mit zur-Wiege-Konzept in die Praxis bzw. bei der Büromöbeln. Bestandssanierung und beim Neubau umgeFür Peter Mösle führt in Zukunft kaum ein setzt werden kann. Zudem dient es dazu, auf Weg daran vorbei, C2C mehr und mehr einden 400 m2 Fläche neue kreislauffähige Prozusetzen. Und das nicht nur, weil er als Partdukte zu testen und das Verständnis für das ner bei Drees & Sommer und Geschäftsführer Konzept zu vertiefen. des C2C-Beratungsunternehmens Epea quasi So sind dort Teppiche verlegt, die FeinWerbung in eigener Sache macht. Vielmehr staub aus der Luft filtern. Die Wände sind mit komme man aus ökologischen, sozialen und Farben aus nachwachsenden Rohstoffen geökonomischen Gründen nicht daran vorbei, strichen, die nicht ausgasen. Pflanzenwände die derzeit gängige Bauweise zu ändern. verbessern die Luftqualität. Die akustische Energieeffizientes Bauen, CO2-Einsparung Deckenlösung ist vollständig kreislauffähig. und der Einsatz erneuerbarer Energien Rund 35 Firmen, die mittlerweile C2C-fähige gehörten mittlerweile zwar zu den StandardMaterialien auf den Markt gebracht haben, kriterien bei vielen Bauvorhaben. Doch das beteiligen sich nach Angaben des Bauherrn sei nur „die halbe Miete“, sagt Mösle. Es gehe an diesem Projekt – vom Teppich- und Armadarum, darüber hinaus die Rohstoffverknapturenhersteller bis zum Unternehmen, das pung z.B. von Sand und vor allem die Vermüldie feuerverzinkte Außenfassade geliefert hat. lung der Erde aufzuhalten. Ziel ist es, im C2C LAB die Vorteile aufzuzeiImmerhin machen Bau- und Abbruchabgen und das Kreislaufkonzept weiter voranfälle etwa die Hälfte des Abfallaufkommens in zubringen. Deutschland aus. Nach Angaben von Drees & Denn wer nach dem Cradle-to-CradleSommer fällt ein erheblicher Teil davon in gifKonzept (C2C) neu baut oder saniert, sorgt tiger Form an. Beides trug in den vergangedafür, dass die Gebäude bzw. die im Zuge nen Monaten und Jahren unter anderem einer Sanierung eingesetzten Materialien am dazu bei, dass sich das Bauen enorm verteuEnde ihrer Nutzungsdauer kein (Sonder-) ert hat. Denn neben den knapper und damit teurer werdenden Rohstoffen sind die MüllMüllhaufen sind. Alle C2C-Produkte sollen deponien mehr und mehr ausgelastet, sodass schadstofffrei und nach ihrem Einsatz wieder die Bauabfälle zum Teil weit transportiert wersortenrein in ihre einzelnen Bestandteile zerden müssen, bis sie entsorgt werden können. legbar sein. So können Materialien – wie z.B. Zwar wurden von den ca. 59 Mio. t BauMetalle oder Holz – entweder in gleichbleischutt, die laut der Initiative Kreislaufwirtbender Qualität erneut eingesetzt werden schaft Bau im Jahr 2016 (aktuellere Zahlen oder als Rohstoff zurück in den biologischen liegen nicht vor) hierzulande angefallen sind, Kreislauf gehen. Um das zu erreichen, gut drei Viertel (45,5 Mio. t) recycelt. Doch braucht es für die Gebäude neben einem das Material kommt meist nur in minderer Montage- auch einen Demontageplan. Qualität zum Einsatz. So wird z.B. der Schutt Ein Konzept, das Schule macht? Gewobag abgerissener Häuser und aufgerissener Stralobt das Engagement des Vereins. Es habe ßen vor allem zum Verfüllen verwendet. Geeinen „wichtigen Beitrag in der Diskussion nau dieses sogenannte Downcycling findet und der Erarbeitung von konkreten Vorschläbei Cradle to Cradle dagegen nicht mehr statt. gen für nachhaltiges Bauen“ geliefert, teilt das Dass dieses Konzept in der Bau- und Unternehmen mit. Deshalb habe es die Immobilienbranche auf immer größeres InSanierung auch genehmigt und finanziell teresse stößt, führt Mösle vor allem auf die unterstützt. aktuelle weltweit geOb das Wohnungsführte Diskussion über unternehmen allerdings Straubenhardt will bei den Klimawandel zuauf den Zug aufspringt Neubauten nur noch C2C rück. Es herrsche – auch und C2C-Produkte auch dank Greta Thunberg bei eigenen Neubauten und Sanierungsprojekten zum Einsatz bringt, und den Fridays-for-Future-Demonstrationen hält es offen. Derzeit seien keine Sanierungen – bei vielen Bürgern und auf politischer nach C2C-Kriterien geplant, informiert die Ebene ein großer Konsens darüber, „dass Pressestelle. „Wir stehen dem für die Zukunft man nicht so weitermachen kann wie bisher. aber positiv gegenüber.“ Wir müssen uns ändern. Das Interesse der Einen großen Schritt weiter ist die gut Menschen ist da.“ Das merkt Mösle zum 11.000 Einwohner zählende Gemeinde Straueinen an einer steigenden Nachfrage nach benhardt. Das südwestlich von Pforzheim dem C2C-Konzept. Zum anderen aber auch gelegene Örtchen will als erste Modellkomdaran, dass in der Baubranche grundsätzlich mune Baden-Württembergs C2C bei Neumehr und mehr nach Veränderung gerufen bauten einsetzen. Und lässt Taten folgen: Den wird. Grundstein für ein Feuerwehrhaus, das nach So habe z.B. der Bund deutscher Archidem Konzept gebaut wird, hat die Gemeinde tekten das Positionspapier „Haus der Erde. Mitte September gelegt. Im Laufe des nächsPositionen für eine klimagerechte Architekten Jahres soll das 9,7-Mio.-Euro-Projekt abtur in Stadt und Land“ veröffentlicht. „Gerade geschlossen sein. Architekten haben das Thema bisher nicht Wie in Straubenhardt gibt es hierzulande so ernsthaft begleitet“, weiß Mösle. Auch die einige Neubauprojekte, bei denen das vom EU arbeitet daran, ein einheitliches System Chemiker Michael Braungart und dem zu finden, mit dem nachhaltige Investments Architekten William McDonough entwickelte definiert werden können. Ein aktueller Ent-

wurf enthalte viele Aspekte, die auch bei C2C grundlegend sind. Wenn Themen wie Decarbonisierung, Kreislauffähigkeit und Entgiftung bzw. Gesundheit bei nachhaltigen Investments berücksichtigt werden sollten, „ist das eine Steilvorgabe“ für C2C, so Mösle. Was fehlt, sind Fachleute, die beim Umsetzen der Projekte helfen. Es brauche Circular Engineers oder Materialfachplaner, die die Herausforderungen mit Bauherren und Architekten lösen, fordert der Epea-Geschäftsführer. Die müssten sich mit Beschaffenheit, Eigenschaften und Fähigkeiten der eingesetzten Materialien auskennen und gleichzeitig planerische Kompetenzen mitbringen. Aber auch hier geht es voran. „Es wird künftig Weiterbildungsangebote geben“, sagt Mösle. „Wir sind deshalb im Gespräch mit verschiedenen Architektenkammern und der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen.“ Nimmt das C2C-Konzept hierzulande also langsam Fahrt auf, sind die Niederländer schon ein ganzes Stück weiter: 2016 hat die Regierung ein Programm für die Kreislaufwirtschaft aufgelegt. Ziel ist es, bis 2050 zirkulär zu sein. Manche Regionen des Landes wollen das noch schneller erreichen. Die Stadt Venlo sieht sich hier z.B. als Vorreiter.

So ist das 2016 fertiggestellte Rathaus dort wurde z.B. in Venlo ausgewertet, welche nach C2C-Kriterien gebaut. Fast 100% der langfristigen Folgen eine Architektur mit eingesetzten Materialien erfüllen die geforschadstofffreien Materialien und Rücksicht derten Standards. Beim Neubau von Schulen auf ein gesundes Arbeitsklima haben kann. kommt es ebenfalls zum Einsatz, und vor Zumal bei der Stadtverwaltung die GebäudeOrt ansässige Unternehmen investieren in kosten nur mit 10% zu Buche schlagen, die C2C-Produkte. Personalkosten aber mit 90%. Deutschland hat also noch einiges aufzu„Sinken aufgrund eines gesünderen holen. Aber das Konzept, das in den verschieGebäudes die jährlichen Krankmeldungen densten Bereichen eingesetzt werden kann, um 1%, spart die Kommunalverwaltung findet mehr und mehr Anhänger aus Gesell600.000 Euro pro Jahr“, sagte Hans Goverde schaft, Politik und Wirtschaft. Entsprechend im April beim Innovationsforum von Drees & gibt es mehr und mehr Sommer in Frankfurt Bauprojekte, die C2C am Main. Er ist Partner Deutschland hat noch teilweise oder aber im Architekturbüro einiges aufzuholen auch komplett berückKraaijvanger Architekts, das die Pläne für das sichtigen. Rathaus geliefert hat. Bis es aber eine relative Breite erreicht, Die in den Gebäuden „gelagerten“ Matevergehen aufgrund der langen Planungs- und rialien sind beim C2C-Konzept grundsätzlich Bauzeit von Projekten allerdings fünf bis zehn ein beständiger Wert. Es gibt bereits KonJahre, weiß Mösle. Wer sich daran wagt, muss zepte, nach denen sie geleast werden. Man– auch aufgrund der bisher vergleichsweise che Firmen – wie Lindner für Bodensysteme – geringen Erfahrung beim Bauen nach C2Cvergeben ein Rücknahmezertifikat. EntspreKriterien – mit einer längeren Planungs- und chend haben sie am Ende ihrer Nutzung Bauphase und möglicherweise auch höheren einen deutlich höheren Wert als konventioKosten rechnen. Doch auf der anderen Seite nell gebaute Gebäude. Auch deshalb kann locken langfristig Vorteile. es sich lohnen, in den „Kreislauf“ einzuDie höhere Anfangsinvestition kann sich steigen. hi durch Einsparungen im Betrieb rechnen. So

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28 MARKETING

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Willkommen in der Bundesliga In der Fußballbundesliga mischen seit einiger Zeit namhafte Immobilienunternehmen als Sponsoren mit: Die Spieler des Aufsteigers Union Berlin tragen seit dieser Saison den Namen Aroundtown auf ihren Trikots spazieren, das Bremer Weserstadion hört jetzt auf den Vornamen Wohninvest, das Logo von Christoph Gröners CG Gruppe prangt auf dem linken Ärmel der Kicker von RB Leipzig und Vonovia zeigt beim Zweitligisten VfL Bochum Flagge. Die Förderer wollen wahlweise als bodenständig und sozialverträglich, sympathisch oder innovativ wahrgenommen werden.

N

icht, dass Unternehmen aus der Namen zurück und setzte gleich noch seinen Immobilienbranche sich nicht eigenen davor (Vonovia Ruhrstadion). Als Union Berlin im Juni nach dem überschon in der Vergangenheit als raschenden Aufstieg Aroundtown als neuen Fußballsponsoren betätigt hätHauptsponsor präsentierte, ging ein Auften. In vorderster Front waren sie dabei schrei durch die Kehlen vieler Unioner. jedoch eher nicht unterwegs. „Soziale Verantwortung und ImmobilieninPierre Hatje fallen auf Anhieb keine nenvestoren passen nicht zusammen – nicht im nenswerten Beispiele ein. Der Gründer des Berlin des Jahres 2019. Es ist eine instinktlose Marketingberaters Impact & Emotions Entscheidung, die gesellschaftliche Dynamibraucht etwas Bedenkzeit, ehe er mit ein paar ken ignoriert, die jeder Einwohner dieser Stadt Beispielen aufwarten kann: der Dresdner spürt“, schrieb einer der Bauträger USD ImmoImmobiliensponsoren Köpfe hinter dem bilien und Zweitligist Union-Fanblog TextilDynamo Dresden; die stoßen nicht bei allen vergehen an die VerDuisburger WohnungsFans auf Gegenliebe einsvorderen gerichtet. baugesellschaft Gebag Wohnungsnot und und der örtliche DrittliMietpreisbremse, Berliner Mietendeckel und gist MSV; Ligakonkurrent Eintracht BraunEnteignungsfantasien ließen grüßen. Dabei schweig und der Braunschweiger Immobiinvestiert Aroundtown selbst nur in Gewerlieninvestor Staake Investment & Consulting. beimmobilien. Allerdings hält Aroundtown „Das Wohninvest Weserstadion, Aroundknapp 39% an der Wohn-AG Grand City, der town bei Union und die CG Gruppe als Ärmelrund 7.200 Wohnungen in Berlin gehören. sponsor bei RB Leipzig sind die prominentesDiese hat die Mieten in seinen Hauptstadtten Beispiele“, bilanziert Hatje. Als prominenwohnungen laut einer Studie der Rosates Beispiel aus der ersten Immobilienliga mit Luxemburg-Stiftung in den letzten Jahren einem Partner aus der Zweiten Fußballbunjeweils um mehr als 5% erhöht. desliga wäre noch Vonovia zu nennen. Der DAX-Konzern gab der Spielstätte des ZweitliDer 1. FC Union Berlin ist allerdings auch gisten VfL Bochum vor drei Jahren den alten nicht irgendein Fußballclub. Zu DDR-Zeiten

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standen die Eisernen für Widerstand gegen die Staatsmacht. Als das Stadion Ende der 2000er dringend saniert werden musste, packten die Fans mit an, weil dem Club, der damals noch in der dritten Liga kickte (aber schon auf dem Weg in die zweite war), die Kohle fehlte. Im gleichen Jahr trennte sich der Verein nach nur zwei Monaten von einem Hauptsponsor, als Der Spiegel die Stasi-Vergangenheit von dessen Aufsichtsratsvorsitzendem enthüllte – und verzichtete auf viel Geld. Heute noch setzt der Club auf Differenzierung. Der Idee, das erste Bundesligaduell von Union mit der Berliner Hertha als Symbol für die deutsche Einheit am 30. Jahrestag des Mauerfalls austragen zu lassen, erteilte UnionPräsident Dirk Zingler eine Absage: „Für mich ist das ein Derby, das steht für Rivalität, für Abgrenzung. Und für Fußball-Klassenkampf in der Stadt“, sagte er der „Berliner Zeitung“. Union verweigert sich, vielleicht vergleichbar mit dem FC St. Pauli, der Kommerzialisierung, so gut es geht. Beiden Clubs ist gemein, dass sie „nicht alles vermarkten, was zu vermarkten wäre“, wie Robert-Nicolas Hoene, Managing Director des Union-BerlinVermarkters U!Sports, dem Informationsdienstleister Sponsors sagte. „Bei Union gibt es gewisse Vermarktungsrichtlinien, denen

Union-Kicker bejubeln den ersten Treffer in der Bundesliga. Mittendrin: Aroundtown. Quelle: 1. FC Union Berlin

wir uns bewusst unterordnen. Zum Beispiel darf der Stadionname nicht verkauft werden, wir lassen keine Eckballverhältnisse oder gelben Karten von Partnern präsentieren.“ Andrew Wallis, Deputy CEO von Aroundtown, hält den Ball im Gespräch mit der ImmoDie 1,7 Mio. Euro, die Aroundtown gebilien Zeitung (IZ) betont flach: „Es gab natürschätzt jeweils für diese und die nächste Spiellich auch ein paar kritische Fanreaktionen, und zeit an Union überweist, hält Hatje für gut anmit denen hatten wir gerechnet. Aber es gab gelegtes Geld: Zu vergleichsweise geringen sehr viel mehr positive Reaktionen. Und die Kosten werde eine hohe mediale Reichweite Leute, die mich heute ansprechen, auch bei erzielt. Daneben vermutet der VermarktungsUnion, stehen uns posiexperte Hospitalitytiv gegenüber. Sie wisGründe hinter dem Auch unbeliebte sen, dass wir den Verein Engagement. Im Preis Sponsoren können ein schon lange unterstütinbegriffen sind eine Lozen. Im Grunde haben ge im Stadion und ein „Teil der Familie“ werden wir ja in dieser Saison Kartenkontingent, was nur unsere bereits bestehende langfristige nicht zuletzt für Geschäftspartner attraktiv ist: Partnerschaft noch stärker ausgeweitet.“ Die „Union gilt als Bastion des antikapitalistischen Frage, ob er jetzt schon von einem ImagegeSystems – das wollen sich viele angucken. Als winn sprechen würde, beantwortete Wallis normaler Fußballfan ist es relativ schwierig, an mit: „Ja.“ eine der 2.000 Gästekarten zu kommen.“ Das Union-Engagement beschreibt Wallis Wohninvest-Chef Panzer sprach vor der als Herzensangelegenheit: „Wir begleiten Presse darüber, was er sich vom 30 Mio. Euro Union Berlin bereits seit zehn Jahren mit groteuren Erwerb der Namensrechte am Weserßer Begeisterung. Berlin ist für Aroundtown stadion bis 2029 erhoffe: „Wir werden bekannunsere Heimat, fast zwei Drittel unserer Mitarter, wir werden hoffentlich auch sympathisch. beiter sitzen hier“, sagte Wallis der IZ. Doch Wir geben uns Mühe, Teil der Bremer Familie auch Aroundtown verfolgt handfeste Intereszu werden.“ Werder stehe für ehrliche Arbeit – sen: „Natürlich wollen wir auch unseren so wolle Wohninvest auch wahrgenommen Bekanntheitsgrad steigern, das ist sicherlich werden. Sein Unternehmen, ließ Panzer ein Effekt.“ Selbst in der Finanzwelt kenne durchblicken, wolle seine Geschäftsaktivität in nicht jeder Aroundtown, und außerhalb sei der nördlichere Gefilde ausdehnen. „Wir sind herBekanntheitsgrad sehr gering. gekommen, um unseren Horizont zu erweiEine Rolle spielt auch die Hoffnung auf tern. Der Stuttgarter Immobilienmarkt ist ein einen Imagetransfer: In einem kurzen Video, sehr gutes Pflaster – aber morgen vielleicht das online ging, als Union seinen neuen nicht mehr.“ Eine Idee für ein Projekt im NorHauptsponsor vorstellte, zeigte sich Wallis den lancierte der Wohninvest-Chef schon: den explizit davon angetan, dass Union als „sehr Bau einer Burnout-Klinik. bodenständig“ gelte. Das ist so ziemlich das Vonovia treibt an der Seite des VfL Bochum Gegenteil der Wahrnehmung, die Aroundebenfalls Imagepflege: Unternehmen und Club seien beide „tief in Bochum verwurzelt“ town in der Öffentlichkeit genießt. Mit seiner und hätten eine „lange Tradition im Ruhrpott“, verschachtelten und von außen nur schwer begründet der Konzern sein Engagement auf zu durchdringenden Konzernstruktur hat Anfrage. Deutschlands größter und börsennosich das Unternehmen den Vorwurf der tierter WohnungsverIntransparenz eingetramieter, der längst im gen. Aroundtown stelle Christoph Gröner Ausland expandiert, will sich quasi selbst Zinsen sorgt für bezahlbare die Kooperation als und Gebühren in Rech„deutliches Bekenntnis nung, um so seine in Eintrittskarten zu unserer Heimatstadt“ Deutschland anfallenverstanden wissen. Vonovia sei „als großes den und hierzulande zu versteuernden Wohnungsunternehmen fest in der GesellGewinne künstlich kleinzuschrumpfen. schaft verankert“ und habe sich dazu verpflichAuch die Immobilienfirma Wohninvest aus tet, „soziale Verantwortung“ für seine Mieter Fellbach bei Stuttgart, die laut Geschäftsführer zu übernehmen. Harald Panzer trotz ihres Namens zu ca. 90% mit Gewerbeimmobilien handelt, erntete keiDie CG Gruppe setzt auf einen Verstärkernen Sturm der Begeisterung, als Werder Breeffekt. Der Projektentwickler sponsert RB Leipmen im Juni verkündete, seine Spielstätte in zig seit 2016 – dem Jahr des BundesligaeinWohninvest Weserstadion umzutaufen. Wertritts der „Roten Bullen“. Beflügelt von einem der-Fans gingen auf die Straße und machten Brausehersteller hat es der erst 2009 gegrünihrem Unmut im Stadion vielfach auf Bannern dete Verein im Eiltempo bis in die Champions Luft: „Immobilienhaie – Vorsicht, bissig!“, League geschafft. Seit zwei Jahren prangt das „Wohninvest enteignen“, „RIP soziale VerantCG-Logo auf dem linken Ärmel der RBwortung“. Kicker. Geschäftspartner sind in der CG-Loge willkommen. Diesen April verlängerte CG bis Marktforscher Hatje rät dazu, anfängliche 2022. Was für ein Image die Firma aus dem Fanproteste nicht überzubewerten: „Das hat RB-Sponsoring saugen will, wird klar, wenn man ja häufiger, dass die Euphorie am Anfang man die zur Vertragsverlängerung verbreitete verhalten ist. Die Gemüter beruhigen sich Mitteilung liest: Darin wimmelt es nur so von auch schnell wieder.“ Manchmal hilft es dem Worten wie „Dynamik“, „Geschwindigkeit“ Sponsor sogar, wenn sein Einstieg eine Welle oder „Innovationsführer“. So schnell und der Empörung auslöst. Bestes Beispiel ist der stark, wie CG gewachsen ist, so erfolgreich russische Erdgaskonzern Gazprom, dessen liest sich bisher die RB-Story. Bei der KonkurName schon seit 2007 auf den königsblauen renz stoßen beide auf wenig Gegenliebe. Trikots von Schalke 04 prangt: „Gerade die Bezahlbare Wohnungen – die wollen alle. vielen negativen Schlagzeilen zu Beginn des CG-Chef Christoph Gröner hat es sich offenEngagements schafften eine hohe Sponsobar zur Aufgabe gemacht, auch für bezahlringbekanntheit und führten zu hoher Werbare Tickets zu sorgen. Im Dokufilm beerinnerung.“ Die lange Laufzeit des GazUngleichland sagt Gröner in seiner Leipziger prom-Engagements bei Schalke und die farbVIP-Loge: „Wir in der Loge sorgen durch liche Übereinstimmung von Verein und unsere hohen Beiträge dafür, dass deren KarSponsor hätten dazu geführt, dass „inzwiten (Anm. d. Red.: gemeint sind die RB-Fans) schen unter den Fußballfans in Deutschland eine äußerst enge Assoziation von Gazprom günstiger bleiben. Wenn der vielleicht für die und Schalke entstanden ist und auch die Karte 20 Euro bezahlt, zahl ich gerade 2.000 Schalke-Fans Gazprom als Teil der Familie Euro für die Karte. Das ist doch ne gewisse wahrnehmen“, so Hatje. Gerechtigkeit, oder?“ hat


MARKETING 29

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Mit VR-Einsatz schneller zum Kaufvertrag Immer mehr Makler setzen virtuelle Techniken für Hausund Wohnungsbesichtigungen ein. In München hat Rohrer Immobilien jetzt ein eigenes Studio eingerichtet, um Kunden Immobilien mittels Virtual Reality (VR) möglichst lebensnah zu präsentieren.

D

as Haus im noblen Münchner reich dargestellt wird, sagt Keussen. Das sei Stadtteil Solln ist noch nicht gegerade bei hochwertigen Wohnungen ein baut. Doch die Wohnungen könVorteil. nen Interessenten schon jetzt „Es gibt Menschen, die mehr sehen wollen betreten. Immer mehr Makler bieten virtuelle als nur Pläne“, weiß der Makler. Nach seinen Rundgänge in Immobilien an. Das Münchner Erfahrungen wird die DachgeschosswohUnternehmen Rohrer Immobilien hat für den nung bei solchen Objekten meist ohne weiVertrieb von Wohnungen ein eigenes Virtual teres gekauft, die nachfolgenden InteressenReality (VR)-Studio eingerichtet. Er wolle ten warten lieber ab, bis der Rohbau fertig ist Investoren und Selbstnutzern eine einzigund der Innenausbau beginnt. Diesen Inteartige Beratungsperspektive bieten, erklärt ressenten will er durch die Technik eine HilSven Keussen, geschäftsführender Gesellfestellung geben, sich schneller zu entscheischafter von Rohrer Immobilien, den Schritt. den. In Solln sind über 30% der Wohnungen In dem karg ausgestatteten Raum steht ein bereits vor Baubeginn reserviert. „Die neue Fernseher in der Ecke. Technik hat wesentlich Auf dem Boden ist eine zu dieser Entscheidung Die Kosten sind nicht das Markierung, auf die sich beigetragen“, vermutet größte Hindernis der Interessent stellen Keussen. soll. Eine Datenbrille, Bis die Technik in die an einen Helm mit eingebauter Skibrille der Vermarktung zum Standard wird, ist es erinnert, ermöglicht den virtuellen Rundgang aber noch ein langer Weg. Viele Bauträger durch die Wohnung. Von einem festen Standund Architekten müssten erst noch überzeugt punkt kann sich der Interessent in dem virtuwerden, die Daten herauszugeben, um die ellen Raum umschauen. Er sieht dabei eine virtuellen Räume zu generieren. „Außerdem Aneinanderreihung von sehr detailreichen müssen sich Bauträger, Architekten und Computerentwürfen der Wohnung. Mit Innenarchitekten frühzeitig auf die Ausstateinem Klick bewegt er sich sprunghaft von tungsdetails festlegen“, erläutert Keussen. einem festgelegten Punkt zum anderen. An Die Kosten sind dabei nicht das größte Hinjedem Standort kann er einen Rundumblick dernis. Die Umrechnung der Daten ist mit starten. Der fotorealistische 360-Grad-Blick wenigen hundert Euro pro Raum vergleichsbiete den Vorteil, dass die Ausstattung detailweise günstig.

Rohrer setzt die Technik nicht nur in der Vermarktung seiner Kaufimmobilien ein, sondern auch in der Vermietung. In Berlin und München verwaltet die Gruppe rund 8.500 Wohn- und Gewerbeeinheiten. Wenn eine Wohnung leer wird, stellt die Hausverwaltung mittlerweile routinemäßig eine Kamera auf, um einen 360-Grad-Rundgang aufzunehmen. Der nächste Schritt ist Virtual Reality. Mit Hilfe von VR-Brillen können sich die Nutzer in einer computergenerierten Umgebung frei bewegen. Wie bei einem Computerspiel geht man bei Wohnungen oder Gewerbeeinheiten von Raum zu Raum. Die Möglichkeiten sind hier schier unendlich. So kann der Betrachter das Gebäude verlassen und sich die Umgebung anschauen oder in der Wohnung die Farbe der Fliesen oder die Beschaffenheit des Fußbodens verändern. Die Kehrseite ist, dass diese virtuelle Realität enorme Rechnerkapazitäten benötigt, wenn sie ruckelfrei funktionieren soll. Das zeigt sich im Preis der Highend-Rechner, die mit einigen Tausend Euro zu Buche schlagen. Zudem ist die virtuelle Realität nicht für jeden etwas. Ein flaues Gefühl im Magen bis hin zu Übelkeit kann sich beim ungeübten

Das virtuelle Maklerbüro bei Rohrer in München. Quelle: Rohrer Immobilien GmbH

Hochwertige Animationen reichen künftig wohl nicht mehr aus, um Interessenten eine Wohnung näher zu bringen. Viele wollen schon vor Baustart mitten drin stehen.

Betrachter schnell einstellen. Und dass sich die Interessenten schlecht fühlen, wollen Makler tunlichst vermeiden. Urheber: Smabu GmbH Daher biete Rohrer Interessenten in dem VR-Raum die Brille lediglich an, sagt Keussen. Wer sie nicht aufsetzen wolle, könne den Rundgang auch ganz normal am Bildschirm machen, dann halt ohne das Gefühl, mittendrin zu sein. Hier haben die 360-Grad-Rund„Wir machen das bei Immobilien, die nicht blicke einen großen Vorteil. Um einen leicht zu vermarkten sind“, fährt der RohrerEindruck von der Wohnung zu bekommen, Chef fort. Das gelte vor allem für ältere Beist keine Brille nötig. Die Bilder lassen sich standsimmobilien. „Meist sind die Gegebengenauso am Rechner oder am Mobiltelefon heiten und die Einrichtung nicht zeitgemäß betrachten. Mit der entsprechenden Software und die Grundrisse optimierbar. Um die Vorsind am Smartphone stellungskraft der Inteebenfalls Schwenks, ressenten anzuregen VR wird dem Vertrieb also quasi das Umherund die Immobilie entbeim verkaufen helfen schauen wie mit der sprechend positiv zu Brille möglich. Allerpräsentieren, bietet die dings fehlt das Empfinden, selbst im Raum zu 3D-Technik ein optimales Einsatzgebiet“, stehen. erklärt Keussen. Danke virtueller Realität Keussen denkt weiter. „Wir überlegen, ob könne man bei Renovierungen Vorherman das auch als holografisches Modell Nachher-Szenarien darstellen. Das erleichdarstellen kann, um das man dann herumgetere es potenziellen Käufern sich vorzustelhen und das man drehen kann.“ Die entsprelen, was sie mit einem veralteten Bad aus den chende Software gebe es bereits am Markt. 70er Jahren machen können. „Wir experimentieren uns da jetzt rein“, Ein Hindernis sind teilweise noch die sagt Keussen. Derzeit lernten sie, welche AnBauträger, die nicht an die Vorteile forderungen die Kunden hätten, und passten der neuen Technik glauben. Oder sie derzeit die Software und die Ausstattung entsprewegen des schnellen Absatzes nicht nötig chend an. haben. Doch Keussen weiß: „Es wird wieder Bisher hat Rohrer etwa 20.000 Euro bis die Zeit geben, wo der Verkauf Mühe macht. 25.000 Euro investiert. Ein Engagement, das Dann werden solche Tools im Vertrieb sich nach der Keussens Überzeugung lohnt. helfen.“ ah

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30 HOTELIMMOBILIEN

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

„Trüffelsuche im Bestand bringt Rendite“ Martina Fidlschuster ist eine, die Fehlentwicklungen am Hotelmarkt klar benennt. Momentan sieht sie aber keine gravierenden. Quelle: Immobilien

Während die deutsche Konjunktur erste Warnzeichen sendet, gibt es keine Anzeichen für eine mögliche Krise der Hotellerie, sagt Martina Fidlschuster, geschäftsführende Gesellschafterin von Hotour Hotel Consulting. Und selbst wenn es anders wäre, könnte das der Hotelmarkt angesichts des starken Nachfragewachstums der vergangenen Jahre gut verkraften. Die größten Renditechancen für Investoren sieht sie in Kauf und Revitalisierung von älteren Hotels. Deswegen ist sie auch gespannt, was Käufer Aroundtown aus dem Hilton am Berliner Gendarmenmarkt macht.

Immobilien Zeitung: Zuletzt gab es einige wie sich die Auslastung entwickelt, wenn an Anzeichen dafür, dass die deutsche Wirtden jeweiligen Standorten alle projektierten schaft in eine Krise rutschen könnte. Zum Hotelprojekte tatsächlich eröffnen würden. Beispiel ist der ifo-Geschäftsklimaindex im Am Beispiel Frankfurt lässt sich aufzeigen, August auf den niedrigsten Wert seit 2012 mit welchen Effekten man rechnen müsste. gefallen. Was bedeutet das für die Hotellerie? Wenn die Nachfrage wie in den letzten Jahren Martina Fidlschuster: Interessant, dass Sie jährlich um 6% wächst, liegt die Auslastung von einer Krise sprechen, ich kann bis dato der Frankfurter Hotels innerhalb kürzester keine Anzeichen für eine echte Krise erkenZeit wieder auf dem aktuellen Niveau. Selbst wenn es gar kein Nachfragewachstum mehr nen. Wenn Sie sich die Zahlen von BenchmarkAnbietern wie beispielsweise STR Global angeben sollte, läge die Auslastung auf dem schauen, dann sehen Sie beim RevPar (UmNiveau von 2002/2003. Das wäre nicht optimal, aber keine absolute Katastrophe. satz pro verfügbarem Zimmer, Anm. d. Red.) dieses Jahr erneut Zuwächse an fast allen Primärstandorten. Und die IZ: 2018 erfuhren aber reagieren auf Krisen auch einige Städte einen „Viele der ‚zu hohen‘ erfahrungsgemäß viel RevPar-Rückgang. Lag Pachten sind gar nicht zu schneller. Zudem verdas daran, dass dort hoch“ zeichnet der Hotelzu viele neue Hotels markt Deutschland insgebaut wurden? gesamt erneut ein Übernachtungsplus. Fidlschuster: Nach dem ersten Eindruck könnte man das tatsächlich meinen. Aber man IZ: Aber droht angesichts der vielen Hotelmuss sich die Situation in jedem Einzelfall geprojekte in der Pipeline nicht ein Druck auf nauer anschauen, weil es unterjährig durchdie Rentabilität von Hotels? aus zu Rückgängen beim RevPar kommen Fidlschuster: In den vergangenen 20 Jahren kann – zum Beispiel durch Messen. Hinzu war in allen wichtigen Hotelmärkten das kommen die Veränderungen in den StichproNachfragewachstum größer als das Angeben, da die Benchmark-Anbieter zunehmend botswachstum. So gab es 2018 in Frankfurt auch preisgünstigere Hotels berücksichtigen. alleine 230.000 mehr Übernachtungen chineDie Hotelkonzepte verändern sich. Man kann sischer Gäste als 2008, bei allen asiatischen also nicht Äpfel mit Birnen vergleichen. Wir Gästen lag der Zuwachs bei 700.000 Übersehen inzwischen kaum noch neue Full-Sernachtungen. Zum Vergleich: Ein Markt wie vice-Hotels, weil dort die Baukosten im VerMainz hat im Jahr rund 900.000 Übernachhältnis zur Pacht für den Entwickler untungen. Das heißt, allein mit den zusätzlichen günstiger sind und weil die Hotelketten daasiatischen Gästen in Frankfurt ließen sich von ausgehen, dass im oberen Bereich eine fast alle Mainzer Hotels gut füllen. Wir haben Marktsättigung eingetreten ist. Deswegen setmal für alle deutschen Städte ausgerechnet, zen Hotelketten auf Limited-Service-Hotels,

Zeitung, Urheber: Peter Maurer

Fidlschuster: Viele Gäste brauchen gar nicht mehr alle Dienstleistungen, die ein Hotel anbietet. Sehen Sie sich an, wie gut die Bäckereien neben Hotels laufen. Die Gäste gehen dahin, weil ihnen das Hotelfrühstück zu teuer ist. IZ: Das heißt, Hotels könnten auch auf das Frühstücksangebot verzichten? Fidlschuster: Die Grenzen zwischen Wohnen und Hotel verschwimmen immer mehr. Wir sehen zum Beispiel Konzepte ohne Rezeption. Wir werden sicherlich mehr Übernachtungsmöglichkeiten bekommen, die keinem klassischen Hotel mehr entsprechen. Sehen Sie sich nur den Boom der Serviced Apartments an. Die werden Hotels nicht ersetzen, sind aber eine gute Ergänzung und auch eine Antwort auf Personalmangel und steigende Lohnkosten. denn im Zwei- bis Dreisternesegment gibt es sind die Pachten dennoch erwirtschaftbar. noch viele Privatbetriebe, die aus Sicht Allerdings wenn wir als Gutachter beauftragt der Ketten verdrängt werden können. Die werden, stoßen wir auch immer wieder auf Hotelketten melden die Zahlen ihrer neuen Pachten, die wir kritisch sehen. Gleichwohl Limited-Service-Hotels an Benchmark-Anbieist das immer eine Einzelfallbetrachtung. ter wie STR, die von diesen verdrängten Privatbetriebe haben das nicht getan. Da die IZ: Es kommt auch vor, dass im Laufe eines neuen Hotels tendenziell günstiger sind, Projekts die Pachten steigen … werden die Durchschnittswerte verwässert. Fidlschuster: Viele Projektentwickler sichern In Hamburg zum Beispiel ist der RevPar nach sich sehr frühzeitig den Pachtvertrag. Es kann den Benchmark-Anbietern vergangenes Jahr dann vorkommen, dass in der Projektphase gesunken. Allen Hamburger Hotels, die ich die Baukosten davonlaufen – etwa weil die kenne, geht es aber gut. Deswegen wette ich Baubehörden überlastet sind und die Baugeeine Kiste Champagner, dass es sich nur nehmigung sehr lange auf sich warten lässt. um einen statistischen Dann sehen wir des Effekt handelt. Ich bin Öfteren Nachträge. „Die Grenzen zwischen auch der festen ÜberHotel und Wohnen zeugung, dass es insgeIZ: Weil ohne diese samt im Zwei- bis DreisNachträge das Projekt verschwimmen“ ternesegment in den scheitert? meisten Märkten noch Platz gibt. Mit den Fidlschuster: Genau. Dann kommt der Hoteheutigen Materialien und dem heutigen lier ins Spiel: Wenn er vernünftig ist, rechnet er Innendesign kann ein Budgethotel genauso nach, ob er die höhere Pacht noch nachhaltig schick werden wie ein Viersternehotel. erwirtschaften kann. IZ: Unter den Betreibern gibt es einen starken Wettbewerb um Standorte. Dabei ist häufig zu hören, dass manche einen aggressiven Kurs fahren und zu hohe Pachten bezahlen. Fidlschuster: Viele der sogenannten zu hohen Pachten sind Pachten von LimitedService-Hotels, die an Standorten gebaut werden, an denen früher nur Luxus- oder First-Class-Hotels entstanden wären. Im Vergleich zu anderen Mittelklassehotels erscheint die Pacht dann hoch. Wenn das Hotel aber aufgrund seiner guten Lage entsprechend höhere Zimmerpreise erzielen kann,

IZ: Wie häufig ist er vernünftig und rechnet gewissenhaft nach? Und wie häufig sagt er sich, ich habe schon viel Zeit und Geld in das Projekt investiert, es vielleicht auch schon öffentlich angekündigt, ich will jetzt nicht mehr aussteigen? Fidlschuster: Tja ... das ist eine gute Frage. Um die zu beantworten, bräuchte ich eine Glaskugel. IZ: Angesichts des Trends zu LimitedService-Hotels: Wie weit lässt sich der Service noch limitieren?

IZ: Wo sehen Sie für Investoren derzeit die besten Chancen? Fidlschuster: Die Trüffelsuche im Bestand ist der Renditehebel für Hotelinvestments. Jeder relativ unerfahrene Hotelinvestor kann ein Limited-Service-Hotel mit 20-jährigem Pachtvertrag kaufen. Bei revitalisierungsbedürftigen Bestandshotels gibt es dagegen deutlich weniger Konkurrenz, weil Investoren für solche Objekte Markt-, Bau- und Betreiber-Know-how brauchen. IZ: Nennen Sie für eine solche Transaktion doch bitte ein Beispiel. Fidlschuster: Spannend finde ich den Kauf des Hilton am Berliner Gendarmenmarkt durch Aroundtown. Das Hotel liegt in einer Toplage und hat sehr große Flächen, die anders genutzt werden könnten. IZ: Also als zusätzliche Zimmer? Fidlschuster: Zum Beispiel. In dieser Lage wäre aber eventuell auch eine Ergänzung des Hotels durch Einzelhandel oder Gastronomie möglich. In New York haben wir schon gesehen, dass ein Teil von älteren Hotels in Eigentumswohnungen umgewandelt wurde. Mit deren Verkauf wurde dann der Umbau des übrigen Hotels finanziert. Angesichts des demografischen Wandels mit mehr älteren Menschen ist eine Anbindung von Wohnungen an die Dienstleistungen eines Hotels eine attraktive Option. Ich bin sehr gespannt, was Aroundtown aus dem Hilton macht. IZ: Frau Fidlschuster, vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Peter Maurer, freier Journalist in Wiesbaden.

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HOTELIMMOBILIEN 31

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Hotelbetreiber sind mutiger als die Investoren Der Hotelmarkt München ist gefragt – bei Investoren und bei Betreibern wie Motel One. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Peter Dietz

Auf dem Markt für Hotelimmobilien bleibt das Angebot knapp. Vor allem in den großen Metropolen der Republik gibt es kaum noch Objekte zu kaufen. Während die Betreiber von Hotels auch in sogenannte C-Standorte ausweichen, bleiben die Investoren vorsichtig. Mit Blick auf die Renditepotenziale präferieren die institutionellen Anleger Luxushäuser in den Topstandorten.

A

nleger scheuen im Gegensatz zu Betreibern noch die flächendeckende Investition in C-Städten“, sagt Andreas Ewald, geschäftsführender Gesellschafter von Engel & Völkers Hotel Consulting (EVHC). Zusammen mit Rueckerconsult hat sein Unternehmen rund 150 nationale und internationale Hotelbetreiber sowie Investoren befragt. Das Ergebnis ist: Die Marktspieler bewerten die Gesamtlage zwar noch positiv. Grund zur Sorge gibt es dennoch. Da ist etwa der drohende globale Abschwung, der Touristen und Geschäftsreisende zum Sparen zwingen könnte. Betreiber von Hotels fürchten vor allem Verwerfungen infolge eines Überangebots von Zimmern in

den Metropolen. Schließlich ist der Expansionsdruck der Hotelketten nach wie vor groß. Investoren dagegen sehen mit Stirnrunzeln auf das Auseinanderdriften von nachhaltig erzielbaren Mieteinnahmen und rasant steigenden Baukosten. Die Hotelketten weichen in Reaktion auf den Produktmangel in den Metropolen vermehrt in B- und C-Städte aus. Sie sind offenbar mutiger bei der Erschließung neuer Märkte als die Anleger. „Unsere Befragung hat gezeigt, dass Betreiber in kleineren Märkten derzeit expansiver unterwegs sind als der Großteil der Investmentgesellschaften“, erzählt EVHC-Director Matthias Hautli. Dabei hatten die Experten der großen Maklerhäuser

vorhergesagt, dass sich die institutionellen Anleger deutlich stärker in B- und C-Städten engagieren werden. Doch noch herrscht offenbar Vorsicht und Zurückhaltung vor. Einen wesentlichen Unterschied zwischen Hotelbetreibern und Investoren zeige das Umfrageergebnis bei der Einschätzung der Potenziale von Standort und Hotelsegment. Im Hinblick auf die Renditeaussichten schätzen Anleger laut der Analyse vor allem Luxushotels in den A-Städten positiv ein. „Das kann auf die starke Wertsteigerung von Trophy Assets zurückgeführt werden“, erläutert Ewald. Betreiber von Hotelimmobilien hingegen erwarten laut Umfrageergebnis größere Chancen am anderen Ende der Skala. Sie

sehen Budgethotels als das profitabelste Geschäftsmodell. Die Meinung zwischen Betreibern und Investoren geht auch bei der Bewertung der Angebotsüberkapazität auseinander: Während 90% der Hotelbetreiber zu viele Betten in einer Stadt als potenzielles Risiko wahrnehmen, schätzt lediglich knapp die Hälfte der Investoren diesen Aspekt als gefährlich ein. Dabei setzt sich der Kapazitätsausbau fort. In den zehn wichtigen deutschen Hotelstandorten kommen laut dem Maklerhaus Dr. Lübke & Kelber in den nächsten Jahren insgesamt 87.200 Betten zusätzlich auf den Markt – das entspreche einer Kapazitätserweiterung von fast 18%. So kommen in Ham-

burg mit 36 Hotelprojekten rund 15.500 Betten hinzu. Das Angebot in Düsseldorf wird sich voraussichtlich um 11.300 Betten erhöhen und mit einem Plus von 40% den größten Zuwachs verbuchen. Relativ niedrig fällt dagegen die geplante Steigerung des Zimmerangebots in Dresden (plus 6,3%) und Berlin (plus 7,5%) aus. Etabliert haben sich offenbar gewerbliche Wohnkonzepte an der Schnittstelle zwischen Wohnen und Hotel – sogenannte Serviced Apartments. 81% der von EVHC und Rueckerconsult befragten Hotelbetreiber sehen darin ein attraktives Betriebskonzept; fast zwei Drittel gehen davon aus, dass Serviced Apartments die Wettbewerbssituation am Hotelmarkt zusätzlich verschärfen. „Für knapp drei Viertel der Investoren sind gewerbliche Wohnkonzepte eine ernstzunehmende Alternative zu klassischen Hotelinvestments“, betont Ewald. Etwa 40% der Investoren geben an, mit Serviced Apartments im Vergleich zu klassischen Hotels ein Renditepremium erzielen zu können. In Deutschland wurden laut Colliers International in den ersten sechs Monaten des Jahres rund 1,6 Mrd. Euro in Hotelimmobilien investiert. Im Vorjahresvergleich gab der Markt wegen des Produktmangels um 14% nach. Wegen der gestiegenen Baukosten und der geringeren Margen sei auf Seiten der Entwickler inzwischen eine gewisse Zurückhaltung zu erkennen, meldet das Maklerhaus JLL. Der Rückgang des Gesamttransaktionsvolumens für 2019 könnte deshalb deutlich ausfallen: Die JLL-Experten erwarten, dass es mit rund 3 Mrd. Euro ein Viertel unter dem Fünfjahresschnitt liegen wird. pdi

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32 HOTELIMMOBILIEN

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Deka Immobilien hat das InterCity Hotel in Graz von Entwickler GBI gekauft. Noch vor wenigen Jahren wäre ein Projekt in der Stadt wohl für beide nicht in Frage gekommen. Quelle: GBI, Urheber: Alt/Shift

Österreich erwacht Der deutsche Hotelinvestmentmarkt schwächelt, der österreichische boomt – und beides hängt eng zusammen. Denn der deutsche Markt ist leergekauft und nun wendet sich der Blick der Investoren in Richtung des kleineren Nachbarn.

S

atte 20% lag der deutsche Hotelinvestmentmarkt nach Zahlen von JLL zur Jahresmitte unter dem Vergleichswert von 2018, auch der Fünfjahresschnitt wurde um 14% verfehlt. Und das vor allem, weil nicht genug Hotels auf dem Markt waren. In Österreich dagegen wurden bis Ende August laut dem auf

Hotels spezialisierten Makler Christie & Co Hotels für rund 950 Mio. Euro verkauft. Damit liegt das Volumen bereits jetzt sowohl um mehr als das Doppelte über dem Wert des Vorjahrs (420 Mio. Euro) als auch über dem Schnitt der letzten Jahre (rund 450 Mio. Euro). Der Rekordwert von knapp 1 Mrd. Euro aus dem Ausnahmejahr 2016 dürfte die-

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ses Jahr sehr wahrscheinlich fallen. Denn in der Pipeline seien noch viele attraktive Projektentwicklungen im Volumen von mehreren hundert Millionen Euro, die innerhalb der nächsten zwölf Monate wahrscheinlich verkauft würden, sagt Lukas Hochedlinger, Christie-Chef für Nord- und Zentraleuropa.

hätten Investoren und Betreiber bisher vernachlässigte Märkte entdeckt und diese aus dem Dornröschenschlaf erweckt, meint Widmann. Österreich ist für Investoren keinesfalls nur eine vorübergehende Notlösung, sondern es spricht viel dafür, dass der Markt grundsätzlich attraktiv ist. „In den letzten 15 Jahren haben sich die Gästeankünfte in Wien verdoppelt, das ist im deutschsprachigen Raum nur mit Berlin vergleichbar“, betont Widmann. Außerdem gebe es am Wiener Hotelmarkt weniger Schwankungen als an allen anderen großen Märkten. Zudem wurde in Österreich zuletzt die Verkehrsinfrastruktur deutlich verbessert, erläutert der Wiener Hotelexperte. So sei nicht nur der Flughafen Wien erweitert worden, sondern es seien in vielen größeren Städten neue Hauptbahnhöfe gebaut worden. Unter anderem das habe wiederum zu großen Entwicklungsprojekten und somit auch Hotelprojekten geführt. Am Wiener Hauptbahnhof entstehe zum Beispiel ein neuer Stadtteil in fußläufiger Entfernung zum Zentrum – eine sehr attraktive Lage für Hotels. Ein weiterer Grund für den Boom am österreichischen Hotelinvestmentmarkt ist, dass deutsche Hotelbetreiber ihn für sich entdeckt haben und ihre Investoren mitbringen – oder gleich selbst kaufen, da die PachthöMichael Widmann vom Wiener Büro von hen mancherorts bereits kritische Höhen PKF hotelexperts, sieht einen Verlagerungserreicht haben. Und so finden sich unter den effekt, nachdem die Märkte in England und Käufern dieses Jahres auch die deutschen Deutschland abgegrast seien. Gerade für Hotelgruppen Plaza (Amedia Express Salzburg City, Best Western Plus Plaza Hotel Graz deutsche Investoren sei Österreich angesichts der gleichen Sprache, einer ähnlichen und Best Western Plaza Hotel Wels), Event Kultur und der Dominanz des Pachtvertrags (K+K Palais Hotel und K+K Hotel Maria Theeine naheliegende Alternative. resia in Wien) und Dr. Lohbeck Privathotels Nun herrscht aber auch in Österreich das (Romantik Hotel im Park Bad Radkersburg). Problem, dass zu wenige Hotels zur VerfüZwar ist der österreichische Markt dem gung stehen, um den Investitionsdruck der deutschen sehr ähnlich, Widmann warnt Käufer zu lindern. Da die zusätzliche Nachaber davor, die Unterschiede zu unterschätfrage die Preise antreibt, sind heute allerdings zen. Einige Hotelgesellschaften hätten sich Transaktionen möglich, die bisher nicht bereits böse verkalkuliert, weil sie die monatklappten. „Es gibt einige Hotels, die seit länliche Gehaltssumme mal zwölf gerechnet gerem auf dem Markt sind, aber zu teuer hatten – in Österreich gibt es aber 14 Gehälter. waren. Heute hat sich das Marktniveau den Für Investoren relevanter sind die MinPreisvorstellungen der Verkäufer angepasst“, destgrößenverordnungen für Hotelzimmer sagt Hochedlinger. Für gute Hotels lägen die auf Länderebene. So muss in Wien ein EinzelRenditen aktuell bei 4% bis 4,5%, die Spitzenzimmer mindestens 9 m2 und ein Doppelzimrendite etwas darunter. mer 15 m2 groß sein – zuzüglich mindestens Möglich wurde so auch der Verkauf der 3 m2 für das Bad. So manche Budgethotels beiden größten österreichischen Hotels, beiliegen mit ihren Raumkonzepten darunter de in Wien gelegen. Der und müssen diese für den österreichischen deutsch-österreichische „Die österreichische Asset-Manager WealthMarkt anpassen, sagt Provinz wird plötzlich Widmann. Er rät Käucore hat für über wieinteressant“ fern zu prüfen, ob bei gend koreanische Investoren das Hilton Parkeinem Hotel die Minview mit 579 Zimmern für rund 370 Mio. Euro destgrößen für Einzel- und Doppelzimmer gekauft. Außerdem ging das Hotel Ananas mit eingehalten werden. 539 Zimmern an eine Firma des österreiZudem müssten sich Investoren viel stärchischen Unternehmers Michael Tojner. ker mit der politischen Seite von Projekten Bemerkenswert ist, dass nicht nur Dickauseinandersetzen. „In Deutschland gibt es schiffe verkauft wurden, sondern auch sehr zwar auch Diskussionen, aber da geht es eher viele kleine und mittlere Hotels, davon viele um persönliche Befindlichkeiten“, meint in der Provinz. Beispielsweise hat Deka Widmann. In Österreich würden Projekte Immobilien das InterCity-Hotel in Graz gedagegen oft stark parteipolitisch betrachtet. kauft, das kommenden Sommer eröffnen soll. „Es werden oft schöne Projekte verhindert, Bisher galt in Österreich nur Wien als attrakum der anderen politischen Seite zu schatives Ziel für Investoren, vielleicht noch mit den.“ Beispielsweise kann der Berater von Abstrichen Salzburg. einem Projekt berichten, das gescheitert ist, In Deutschland sei die Industrie wesentweil der Architekt der Sohn des Ex-Bürgerlich stärker in der Fläche verteilt, erklärt meisters war, der neue Bürgermeister aber Hochedlinger. Da gebe es in kleineren Städeiner anderen Partei angehörte. Trotzdem ten Industrie-Weltmarktführer, die alleine sollten sich Investoren und Betreiber nicht zwei bis drei Hotels füllen. In Österreich abschrecken lassen, meint Widmann. „Ein sei das außer in Linz deutlich weniger ausHotel in Wien hat auch einen gewissen Spaßgeprägt. Deswegen seien die Märkte vieler faktor.“ Landeshauptstädte sehr klein, gleichwohl sich wie eben das InterCity Graz dort attrakDer Autor: Peter Maurer ist freier Journalist in tive Hotels finden. In den kleineren Städte Wiesbaden.

Die Bewertung von Hotels ist veraltet 8,500 participants 80 countries 2,200 cities and property developers 2,000 retailers 1,000 investors

Die Ermittlung des Beleihungswerts von Hotels braucht dringend eine Reform, meint der ZIA-Hotelausschuss.

D

ie in der Beleihungswertermittlungsverordnung (BelWertV) aus dem Jahr 2006 vorgegebenen Wertparameter berücksichtigen nach heutigen Erkenntnissen nicht das langfristige Marktgeschehen, meint der Hotelausschuss des Zentralen Immobilien Ausschusses (ZIA). „Es ist an der Zeit, die Umbrüche und Innovationen der letzten 13 Jahre in einer neuen BelWertV 2020 zu verankern.“ So hält er eine Ausweitung der wirtschaftlichen Nutzungsdauer von 40 auf 60 Jahre für sinnvoll. Zwar müsse ein Hotel nach Ablauf eines Mietvertrags umfassend modernisiert werden, aber auch bei Einkaufszentren mit 50

Jahren Nutzungsdauer seien Revitalisierungszyklen von 20 Jahren üblich. Büroimmobilien mit einer maximalen Nutzungsdauer von 60 Jahren können ebenfalls nach 20 Jahren veraltet sein. Zweiter Kritikpunkt des ZIA: Die BelWertV schreibt Bandbreiten des Kapitalisierungszinssatzes zwischen 6,5% und 8,5% vor. Während die jeweiligen Bandbreiten bei anderen Assetklassen für erstklassige Immobilien um 0,5 Prozentpunkte unterschritten werden dürfen, ist dies bei Hotels nicht zulässig. Das will der ZIA ändern. Bei Prime-Hotelimmobilien sei auch bei einem Unterschreiten des aktuellen Mindestansatzes um 0,5%-Punkte der Beleihungswert „selbst bei deutlichen Marktschwankungen ungefährdet“, betont die stellvertretende Ausschussvorsitzende Gaby Deike. Der Autor: Peter Maurer ist freier Journalist in Wiesbaden.


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EINZELHANDEL 33

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

„Wir sorgen für nachhaltige Mieten“ Einzelhändler treffen nicht selten falsche Standortentscheidungen, sagt der Retailberater B&P Bergmannpartners, der helfen will, es besser zu machen. B&P-Geschäftsführer Thomas Bergmann, Moritz Koenig und Georg Ludwig Eisenhauer setzen dafür ein Big-Data-Tool ein, das zeigen soll, in welchen Lagen sich auf welche Weise Geld verdienen lässt. Immobilien Zeitung: Das Modeunternehmen Gerry Weber steckt in der Insolvenz, das Ladennetz in Deutschland soll bis Ende 2019 um 146 auf nur noch rund 220 Filialen schrumpfen. Die Optikerkette Eyes + More dagegen hat mit einem neuen Investor im Rücken ein paar Gänge höher geschaltet und will 2019 und 2020 jeweils mindestens 40 Geschäfte in Deutschland eröffnen. Sie beraten beide Unternehmen. Leben Sie zurzeit in zwei Paralleluniversen? Thomas Bergmann: Eigentlich nicht. Das grundsätzliche Thema ist für beide Kunden gleich.

Georg Ludwig Eisenhauer: Wir wurden nach Beantragung der Insolvenz für einen Großteil des Portfolios beauftragt. Unser Auftrag ist die Umsetzung des Restrukturierungsprogramms. Als wichtigste Aufgabe kümmern wir uns um Laufzeitrechte und Miethöhen. Wir sind die Kämpfer in vorderster Front.

gehen. In weniger potenten Lagen werden strukturelle Leerstände bestehen, die man kaum noch attraktiv vermieten kann. Das erleben wir bereits heute. Bildlich gesprochen brechen die 25 Meter links und 25 Meter rechts einer Fußgängerzone weg und alles fokussiert sich auf die Toplage in der Mitte.

IZ: Die Entscheidung, welche Läden geschlossen oder fortgeführt werden, erfolgt auf der Grundlage Ihrer Analyse? Bergmann: Nein, Gerry Weber ist ein Sonderfall. Hier gab es aufgrund der laufenden Restrukturierung klare Vorgaben aus dem Konzern.

IZ: Stichwort Anpassungsfähigkeit: Vermieter sollen sich immer flexibler bei Mietvertragslaufzeiten zeigen. Eisenhauer: Bei der hohen Taktzahl der Veränderungen im stationären Retail sind Zehnjahresmietverträge doch realitätsfremd. Diese stammen aus einer Zeit, als Vermieter sich Mieter aussuchen konnten. Vermieter und Mieter müssen jetzt viel mehr als Partner

IZ: Wie das? Bergmann: Die Basis unserer Arbeit ist immer unser Erfahrungsschatz und eine BigData-Analyse.

IZ: Wird jeder Gerry-Weber-Laden, der rote Zahlen schreibt, geschlossen? Oder sieht Ihre Analyse für den einen oder anderen defizitä„Alles fokussiert sich auf IZ: Big-Data-Analyse? ren Laden die Chance Top-Lage in der Mitte“ Moritz Koenig: Wir finfür einen Turnaround? den heraus, in welchen Und umgekehrt: WerLagen und wie man dort Geld verdient. Dafür den auch Geschäfte geschlossen, die noch haben wir ein IT-Programm namens CIMT schwarze Zahlen schreiben, weil die Lage entwickelt. keine Zukunft mehr hat? Eisenhauer: Ja, natürlich schauen wir auf die IZ: Sie zählen die Bushaltestellen in der zukünftige Nachhaltigkeit eines Standorts. Umgebung oder berechnen, wie viel Zeit ein Wenn diese gegeben ist, kann auch ein defiziKunde von der nächsten U-Bahnstation zum tärer Laden weiterbetrieben werden und Laden braucht? umgekehrt. Das Ganze muss sich aber die Koenig:Solche quantitativen Faktoren gehöWaage halten. In der Insolvenz hat man einmal zeitlich begrenzten Zugriff auf das Portforen dazu, sind jedoch nicht ausschlaggebend. lio, um notwendige Änderungen durchzufühEntscheidend ist die Frage: Wer kommt mit ren. Diesen Moment nutzen wir und sorgen welchem Ziel an einem bestimmten Laden vorfür nachhaltige Mieten und Laufzeitflexibilibei? Das hört sich zunächst trivial an, ist aber tät. Da bleibt kein Platz für Experimente. hinsichtlich der Datenerfassung und -auswertung ein komplexes Thema. In unsere Analyse IZ: Seit wann holen sich Händler Unterstütfließen über 150 Variablen ein. Natürlich mit zung aus der Immobilienbranche? sämtlichen Faktoren, die man zuverlässig Bergmann: Retail-Beratung gibt es schon quantifizieren kann. Wichtiger sind aber die lange. Mit der Krise im stationären Einzelqualitativen Faktoren. Wir lernen aus dem handel haben sich unter diesem Begriff aber Bestand und extrapolieren das in die Zukunft. auch viele zweifelhafte Mietendrücker und IZ: Eine Lagebewertung anhand von Abmieter im Markt platziert. Meistens Einzelbestimmten Faktoren – das hört sich nicht kämpfer, die versuchen, pauschal Mieten sehr neu an. durch eine längere Laufzeit um ein paar ProBergmann: Völlig richtig, experimentiert hat zent zu drücken. Das lindert zwar kurzfristig damit wahrscheinlich jeder Retailer bereits. ein wenig die Schmerzen des Auftraggebers, Aber schauen Sie sich doch bloß die vielen nimmt aber durch die dann längeren Mietfalschen Standortentscheidungen an, die in vertragslaufzeiten mittelfristig überlebensden meisten Filialportfolios zu finden sind. wichtige Flexibilität, um auf anhaltende Händler scheitern oft an Immobilienthemen. Umsatzrückränge reagieren zu können. Sie müssen die Standortfrage klären, denn die ist als einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren IZ: Wie haben Sie es als junges Unternehmen in einem filialisierten System häufig wichtiger – B&P Bergmannpartners ist erst zwei Jahre als Personal und Sortialt – geschafft, sich bei ment. Da geht es um die Gerry Weber im Pitch „Fünf Jahre sind heute die berühmten fünf Meter durchzusetzen? neuen zehn Jahre“ und um die LadenBergmann: Mit weit größe, um den Zuüber 1.500 Stores im schnitt oder die Wahrnehmung eines Ladens Management gehören wir wahrscheinlich im Straßenraum. Wenn Sie zehn Experten zu bereits heute schon eher zu den Größeren. einem Standort befragen, bekommen Sie Unser Vorteil liegt aber anderswo: Wir manazehn verschiedene Einschätzungen zu hören. gen nur Handelsimmobilien und dies nur auf Das ist selten analytisch, sondern oft bauchder Mieterseite. Das schafft einen klaren getrieben und hat viel mit Erfahrung zu tun. Fokus und macht uns unabhängig von Wir bringen den Bauch und die Erfahrung mit Vermieterinteressen. Die Branchengrößen den Zahlen zusammen und erstellen so eine haben hier ja signifikante Verstrickungen mit verlässliche Lagebewertung. Gebäudeeigentümern. IZ: Klingt so, als könnte jeder Händler mit Ihrer Software per Mausclick erfahren, welche Lagen sich für ihn lohnen. Wie können Sie garantieren, dass die Resultate Ihres BigData-Modells zuverlässig sind? Koenig: Der Schlüssel zum Erfolg ist die Reduktion der Datenkomplexität. Ein Beispiel: Zur Einschätzung der Erreichbarkeit einer Lage wird häufig die Entfernung zu U-Bahn und nächstem Bus gemessen. Was ist aber, wenn die gemessene Distanz von einer vierspurigen Straße ohne unmittelbaren Fußgängerübergang durchschnitten wird? Der Datenpunkt ist ohne eine qualitative Bewertung nichts wert. Modelle, die diesen Umstand ignorieren, scheitern an der Komplexität der Realität. Unser Ansatz kombiniert quantitative Datenpunkte automatisiert mit einer qualitativen Bewertung. IZ: Welche Leistungen umfasst Ihr Mandat für Gerry Weber?

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agieren. Fünf Jahre sind heute die neuen zehn Jahre; bei uns zudem noch meist mit Umsatzmiete, Sonderkündigungsrechten und Optionen ausgestattet – also dem vollen Programm, um flexibel reagieren zu können. IZ: Mit Eyes + More („Hier kommt der Action unter den Brillenfilialisten“, IZ 30/2019) ist eine Optikerkette zurzeit der expansivste Filialist in ECE-Centern. Was sagt das über die deutsche Shoppingcenterbranche? Bergmann: Zunächst sagt das doch weniger über die Centerbranche als über ein verändertes Konsumverhalten aus. Aber es stellt sich die Frage, wie flexibel Centerbetreiber reagieren. Viele sperren sich ja beinahe gegen diesen Wandel. Bei Mode heißt es, Wettbe-

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werb belebt das Geschäft, aber bei einem neuen Optiker bestehen meist Bedenken um den Umsatz der Alteingesessenen. Es war ein langer Weg, um zu zeigen, dass der Optikermarkt eine Vielzahl unterschiedlicher Preisund Modekonzepte aufzubieten hat – mehr als es einige Centerbetreiber zu glauben wagten. IZ: Meine Herren, besten Dank für das erhellende Gespräch! Das Interview führte Harald Thomeczek.

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IZ: Wie weit sind Sie mit der Neujustierung des Ladennetzes von Gerry Weber? Eisenhauer: Wir sind da fast durch. Wir haben schon jeden Standort neu verhandelt oder stehen kurz vor Vertragsabschluss. IZ: Hat der Modehandel das Schlimmste überstanden? Bergmann: Es wird noch weitergehen. Umso wichtiger ist es, über neue Formen des Standortmanagements nachzudenken. Der wesentliche Erfolgsfaktor eines filialisierten Einzelhändlers bleibt der für das eigene Konzept richtige Standort. Diejenigen, die sich hier flexibel und anpassungsfähig zeigen, werden auf Dauer gute Geschäfte machen. IZ: Was bedeutet das für die Innenstädte? Bergmann: In den Ia-Lagen einen substanziellen Wandel. Gegenwärtig werden ca. 60% von Modeläden belegt. Viele dieser Flächen werden an andere, expansive Konzepte

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IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

„Handel besteht aus mehr als der Textilkrise“ Der filialisierte Einzelhandel erwartet mehrheitlich eine positive Umsatzentwicklung im zweiten Halbjahr 2019. Die größte Flächennachfrage kommt vom Lebensmitteleinzelhandel (LEH). Dagegen lassen Immobilieninvestoren Kaufzurückhaltung erkennen.

D

er deutsche Einzelhandel ist optimistisch wie lange nicht mehr.“ Das ist eine Aussage des 14. Hahn Retail Real Estate Reports. Bei der Händler- und Investorenbefragung, die Teil des Marktberichts ist, gaben 60% der Befragten an, dass sie im zweiten Halbjahr 2019 mit steigenden Umsätzen rechnen. Das ist der höchste Wert seit 2011 (68,3%). An der Umfrage nahmen 68 Vertreter des filialisierten Einzelhandels und 58 Beschäftigte von Immobilieninvestoren und Kreditbanken teil. Die Aussagen der Händler stehen im Einklang mit der Erlösentwicklung im deutschen Einzelhandel. Im ersten Halbjahr 2019 wurde nominal 2,9% und real 2,2% mehr umgesetzt als im entsprechenden Vorjahreszeitraum. Damit bleibt die Branche einnahmenmäßig in der Erfolgsspur. „Der Einzelhandel war einmal das Sorgenkind, das hat sich dramatisch geändert“, sagte Ralf-Peter Koschny, Sprecher des Vorstands von bulwiengesa, bei der Vorstellung des Hahn-Reports. Inzwischen sei der Konsum eine Stütze der Konjunktur. Während die Handelsunternehmen insgesamt eine etwas geringere Expansionsneigung erkennen lassen, fährt der Lebensmitteleinzelhandel (LEH) flächenmäßig einen strammen Expansionskurs. 86% der LEHUnternehmen wollen ihre Verkaufsflächen erweitern, rund 79% wollen auch die Zahl der Filialen erhöhen. „Der LEH und die Drogeriemärkte sind die Wachstumslokomotive des deutschen Einzelhandels“, sagte Thomas Kuhlmann, der Vorsitzende des Vorstands von Hahn. Das Unternehmen investiert in Immobilien des großflächigen Einzelhandels. Optimistisch in die Zukunft blicken laut Umfrage auch Filialisten des Bereichs Hobby und Freizeit (u.a. Spielwaren). Eingetrübt hat sich dagegen die Stimmung bei Schuh- und Accessoiregeschäften. Rechneten hier 2018 noch 75% mit steigenden Umsätzen, sind es in diesem Jahr nur noch 40%. Überwiegend positiv sind die Umsatzerwartungen bei Bauund Gartenmärkten: 60% gehen von einem Plus in der zweiten Jahreshälfte aus. Dagegen scheint sich bei Investoren und den sie finanzierenden Banken Zurückhaltung anzudeuten. Der Anteil derjenigen, die stark oder moderat zukaufen wollen, liegt 2019 bei 44%. 2018 waren es noch 67%. Der Grund für die Skepsis könnte darin begründet gut aufgestellte Fachmarktzentren erstmals sein, dass mittlerweile 82% der Investoren teurer als Shoppingcenter an B-Standorten.“ „gewisse Übertreibungstendenzen“ am deutFachmarktzentren der Spitzenklasse rentierschen Investmentmarkt für Einzelhandelsimten mit 4,15%, Einkaufszentren in B-Städten mobilien erkennen. Den größten Risikofaktor mit 4,85%. Lediglich Shoppingcenter an sieht die Kapitalseite mit überwältigender A-Standorten (4%) liegen preislich über den Mehrheit (91%) im Onlinehandel. Die Premium-Flachmännern. Zurückhaltung der Banken bekommt Hahn Poppinga warnte davor, Shoppingcenter als Investor angeblich aber nicht zu spüren. nur durch die Brille von Investoren und Dar„Wir haben in diesem Jahr schon eine Menge lehensgebern zu sehen. „Dass die Renditen eingekauft. Die Bereitschaft, uns zu finanziesteigen, heißt ja nicht, dass die Händler dort ren, ist riesengroß“, immer unzufrieden versicherte Kuhlmann. sind. Es gibt wunderHoher Modeanteil bei Jan-Dirk Poppinga, bare Einkaufszentren in Co-Head Retail InvestDeutschland und nicht Einkaufszentren wirkt sich ment beim Maklerunnur zehn oder zwölf preismindernd aus ternehmen CBRE, wundavon.“ Die aktuellen dert sich manchmal Probleme des Immobiüber den Run auf Fachmarktzentren. „In lientyps hießen „Geschossigkeit, Rückgang Fachmarktzentren wird das Kapital nur so der Mieten und Textilkrise“, sagte Poppinga, hineingepumpt, bei Shoppingcentern um auf Nachfrage hinzuzufügen: „Dreischauen Investoren dagegen genauer hin.“ geschossigkeit in einer C-Stadt ist schon deutPoppinga machte keinen Hehl daraus, dass lich problematisch.“ Ebenfalls auf Nachfrage ihm Einkaufszentren als Investmentobjekte bestätigte Poppinga, dass sich ein hoher besonders am Herzen liegen, räumte aber Modeanteil in Einkaufszentren inzwischen ein: „In den ersten zwei Quartalen 2019 waren preismindernd auswirke. „Bei Fachmarkt-

zentren ist diese Komponente noch nicht unbedingt wertmindernd, wenn es sich beim Textiler um ein Discount-Format handelt.“ Großes Potenzial sieht der Investmentexperte für eine logistische Nutzung von Einkaufszentren. „Es gibt innerstädtisch kein besseres Objekt, das über eine gute Anlieferung und jetzt frei werdende Flächen verfügt.“ Koschny findet den Preisrückgang bei Shoppingcentern normal. „Jahrelang sind die Preise und Mieten bei Shoppingcentern immer nur gestiegen, dass wir da jetzt eine Korrektur kriegen, ist doch völlig logisch.“ Kuhlmann würde sich freuen, wenn nicht immer nur die Pessimisten zu Wort kämen. Er appellierte an die Fachpresse, den Einzelhandel nicht „totzuschreiben. Der Handel besteht aus mehr als Shoppingcentern und Textilkrise“. cvs

Elgetis DKR erhält Geld aus Boston

FIM kauft vier Lebensmittelmärkte

Ratisbona-Fonds ist zur Hälfte investiert

Die auf Fachmarktimmobilien spezialisierte Immobilien-AG Deutsche Konsum Reit (DKR) hat ihre Kapitalerhöhung abgeschlossen. Es wurden 2 Mio. neue Aktien zum Preis von 15,50 Euro verkauft, wodurch dem Unternehmen brutto 31 Mio. Euro zufließen. Rund 15% der neuen Aktien haben zwei Gesellschaften gezeichnet, die dem Vorstandsvorsitzenden der DKR, Rolf Elgeti, zuzurechnen sind (Obotritia Capital, Babelsberger Beteiligungs GmbH). Das frische Kapital soll zur Finanzierung „identifizierter Akquisitionsmöglichkeiten“ eingesetzt werden. Neu im Aktionärskreis der DKR ist die Massachusetts Financial Services Company (MFS) aus Boston (USA), die u.a. auch Anteile an Deutsche Wohnen hält. Der MFS gehören seit dem 19. September rund 3% des Aktienkapitals von Deutsche Konsum Reit. cvs

Die Unternehmensgruppe FIM aus Bamberg hat für den eigenen Bestand vier Fachmarktimmobilien gekauft, die an Filialisten des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) vermietet sind. Im Landkreis Bayreuth wurden das Fachmarktzentrum Plech (Ankermieter: Rewe, Aldi, McDonald‘s) erworben sowie das Fachmarktzentrum Hollfeld (Rewe, Norma). Dazu gesellen sich ein Rewe-Markt in Auerbach (Sachsen) und eine Netto-Filiale in Königs Wusterhausen (Brandenburg). In Auerbach will FIM die Gebäude abreißen und zwei neue errichten. „Vorgesehen ist, die Mieter vom Bestand direkt in den Neubau umzusiedeln“, erklärt FIM. Die Bauarbeiten sollen frühestens 2021 beginnen. Gründer und geschäftsführender Gesellschafter von FIM ist der ehemalige Norma- und KauflandManager Hans-Joachim Fleischer. cvs

Die von Gregor Volk geführte Firma Ratisbona Asset Management (RAM) hat für den Ratisbona Handelsimmobilien Core Plus Fonds acht Supermärkte gekauft. Akquiriert wurden z.B. Immobilien in Stockelsdorf (Mieter: Rewe und Aldi), in Königsmoos (Edeka) und in Mönchengladbach (Netto). Der Fonds hält damit rund 30 Gebäude, die an Filialisten des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) vermietet sind. Die gewichtete Restlaufzeit der bestehenden Mietverträge (Walt) beträgt 14 Jahre. Der im September 2018 aufgelegte Fonds will 300 Mio. Euro ausgeben und ist mit den oben genannten Transaktionen zur Hälfte investiert. RAM gehört zur RatisbonaGruppe aus Regensburg, die von Rudolf Schels, dem Gründer des Lebensmitteldiscounters Netto, und seinem Sohn Sebastian geleitet wird. cvs

Kein Platz mehr frei: Wegweiser zu Fachmärkten in Wiesbaden. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Christoph von Schwanenflug


EINZELHANDEL 35

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

GfK zieht sich aus Gutachterei zurück GfK GeoMarketing war in der Standort- und Immobilienberatung einmal führend. Unter dem neuen Eigentümer KKR wird dieses Geschäftsfeld nicht fortgeführt. Es ist offenbar nicht mehr lukrativ genug. Wichtige Mitarbeiter haben das Unternehmen verlassen.

G

fK GeoMarketing kehrt der Standsehr guten Ruf. Vor allem bei der Begutachort- und Immobilienberatung tung von Einkaufszentren habe die Firma den Rücken. Das erfuhr die eine starke Marktposition besessen. „Da sind Immobilien Zeitung (IZ) aus sie mir laufend untergekommen. Auch im unabhängigen Quellen. Das Geschäftsfeld sei Ausland. Aber Sie wissen ja, wie sich der dem Eigentümer von GfK, dem FinanzinvesTransaktionsmarkt für Shoppingcenter enttor KKR, nicht lukrativ genug. „KKR hat sämtwickelt hat. Das Auftragsvolumen ist stark liche Segmente von GfK auf ihre Rendite hin zurückgegangen, und das war ein Hauptgeanalysiert. Die Standortforschung ist dabei schäftsfeld von GfK.“ hinten heruntergefallen“, berichtet ein MitDie Honorare für Gutachten hängen vom bewerber. In Zukunft werde sich GfK GeoAufwand ab. Die Kosten reichen von mittleMarketing mehr auf die Einzelhändler und ren vierstelligen Beträgen, z.B. für die Auswirweniger auf die Immobilienbranche als Kunkungsanalyse für die Erweiterung eines den konzentrieren, heißt es. Supermarkts, bis zu niedrigen sechsstelligen Aus dem Immobilienbereich seien zwar Beträgen, wenn es um die möglichen Folgen noch einige Mitarbeiter da, viele hätten das eines großen Outletcenters geht. Gerade solUnternehmen aber verlassen, erfuhr die IZ. che Gutachten sind zeit- und personalinten„Sie wurden bei Wettbewerbern mit Kusssiv. So hat ecostra im Zusammenhang mit hand genommen“, berichtet ein Marktteileinem geplanten Outlet eine Bestandsaufnehmer. Dazu zählen Felix Schrader (ging zu nahme des Einzelhandels in Dortmund bulwiengesa) und Leif gemacht. Sechs PersoKrägenau (jetzt BBE). nen klapperten die Eigentümer KKR Dem Vernehmen nach ganze Stadt ab und will GfK „ins digitale arbeitet auch Sebastian maßen per Schrittmaß Müller, Autor des EinzelZeitalter bringen“ jeden einzelnen Laden handelsteils des „Frühaus. „Die Vor-Ortjahrsgutachten Immobilienwirtschaft“ des Erhebung dauerte drei Wochen, die einzelbeZentralen Immobilien Ausschuss (ZIA), nicht triebliche Umsatzschätzung in unserem Büro mehr für GfK. Manual Jahn, sein Vorgänger dann noch einmal eine Woche“, berichtet als Immobilienweiser, war bereits 2017 zum ecostra-Chef Joachim Will. Bei solchen VorSupermarktinvestor Habona gewechselt. Ort-Expeditionen, die gerne von darauf speDie Standort- und Immobilienberatung zialisierten Teams von Geografie-Studenten umfasst vor allem Gutachten, z.B. für die ausgeführt werden, kommen dann Zahlen Genehmigung großer Handelsimmobilien. wie diese heraus: 2013 gab es in Dortmund Es gibt kommunale Gutachten, etwa für die 3.081 Betriebe des Einzelhandels und LadenEntwicklung von Einzelhandelskonzepten, handwerks mit einer Verkaufsfläche von insund Standortanalysen für Handelsunternehgesamt 863.200 m2 und einem Umsatz von men. Ferner Finanzierungsgutachten für rund 2,9 Mrd. Euro. Banken – die sogenannten Marktwert- und Will zufolge herrscht zwischen GutachterBeleihungswertgutachten – sowie Gutachten firmen ein harter Wettbewerb. „Die Privatzur Nachhaltigkeit von Mieten. Auch bei stritwirtschaft ist ja bereit, zum Teil noch ganz tigen Ansiedlungen, die vor Gericht landen, ordentliche Preise zu zahlen. Bei Kommunalwird auf Gutachter zurückgegriffen. Bekannte gutachten ist das anders. Da geht es stark Firmen sind bulwiengesa, BBE, GMA, Cima, über den Preis.“ Der Preiskampf werde Acocella, Junker + Kruse, Stadt + Handel, Dr. dadurch angeheizt, dass es reichlich EinzelLademann & Partner oder ecostra. kämpfer gebe, die nach dem Prinzip der Einem Mitbewerber zufolge hat GfK GeoSelbstausbeutung arbeiteten. „Viele in dieMarketing in der Immobilienbranche einen sem Markt versuchen, sich selbstständig zu

Ladensterben in England

machen, vor allem Geografen.“ In diesem rungsschatz von Mitarbeitern.“ Er werde Wettbewerbsumfeld sieht GfK unter dem „allem Anschein nach mit einem reduzierten, Eigentümer KKR offenbar keine ausreichenaber aus Konzernsicht möglicherweise besser den Ertragschancen mehr. Stattdessen geht skalierbaren Leistungspaket“ fortgeführt. Das es darum, die Arbeit zu digitalisieren. 2018 Unternehmen selbst erklärt auf IZ-Anfrage: sagte Johannes Huth, Europachef von KKR, „Als Ergebnis der neuen Unternehmensstraim Interview mit der Zeitschrift Capital über tegie hat sich GfK entschlossen, sich im die Pläne mit GfK: „Wir Bereich GeoMarketing wollen helfen, diese auf Software, Karten Habona gründet mit Firma ins digitale Zeitund Daten sowie auf alter zu bringen.“ GfK-Mitarbeitern ein analytisches ConsulEinem Mitbewerber ting zu fokussieren.“ eigenes Research zufolge schlägt diese Ehemalige MitarStrategie auch auf GfK beiter kommentieren GeoMarketing durch: „Dem Vernehmen die Entwicklung mit Bedauern. Manuel Jahn nach wird sich der Bereich vor allem auf Softerklärt: „In den zwölf Jahren, die ich das Real ware, Daten sowie digitale Lösungen konzenEstate Consulting, die frühere GfK Prisma, trieren, die auf Daten, Modellen und Algobegleiten durfte, hat sich der Bereich, in aller rithmen fußen und weniger auf den ErfahBescheidenheit darf ich das sagen, als bevor-

Grundsteinlegung für das neue Hauptquartier von GfK in Nürnberg 2018. Quelle: APA Kohlenhof GmbH

zugter Partner der Immobilienwirtschaft für die Beratung von Handelsimmobilien insbesondere an der Seite von Banken und Investoren durchgesetzt. Da wir bei Habona auf die bisherige Qualität und Tiefe der Standortforschung nicht verzichten wollen, haben wir aus ehemaligen GfK-Mitarbeitern unlängst ein eigenes Habona-Research gegründet. Konsumdaten und Software wollen wir auch weiterhin von der GfK beziehen.“ cvs

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„We have sacrificed communities for convenience.“ Die Krise der innerstädtischen Geschäftsstraßen in England spitzt sich zu. Im Schnitt standen rund 12% der Läden dort im ersten Halbjahr 2019 leer.

W

ährend in Deutschland der Handelsverband Deutschland (HDE) vor dem Verlust von 50.000 Läden bis 2025 warnt, ist das Ladensterben auch in England ein großes Thema. Bereits 2011 beauftragte der damalige britische Premierminister David Cameron Mary Portas mit einer Untersuchung der innerstädtischen Geschäftsstraßen (High Streets). Die Einzelhandelsexpertin schrieb: „Wir haben unsere Gemeinwesen der Bequemlichkeit geopfert“ („We have sacrificed communities for convenience“), und machte 28 Vorschläge, wie man den High Streets wieder Leben einhauchen könnte. „The Portas Review“ empfiehlt z.B., große Filialisten in ihren Geschäftsberichten dazu zu verpflichten anzugeben, was sie für die High Streets getan hätten.

Acht Jahre später scheint sich am kritischen Zustand der rund 5.400 High Streets nichts geändert zu haben. Einem Bericht der Tageszeitung The Guardian zufolge standen im ersten Halbjahr dieses Jahres 12% der Geschäfte leer. England habe im ersten Halbjahr 1.234 Läden verloren, heißt es. Das sei der höchste Wert seit Beginn der Messungen 2010. Besonders betroffen vom Ladensterben seien Modegeschäfte, Restaurants und Immobilienmaklerbüros (siehe Tabelle „Exodus der Modeläden“ auf dieser Seite). „Die Regierung muss sich um die Krise unserer High Streets kümmern“, wird Paddy Lillis, Generalsekretär von Usdaw, der Gewerkschaft der Ladenbeschäftigten, zitiert. Es scheint, die Zeit für einen neuen „Portas Review“ ist gekommen. cvs

Exodus der Modeläden Saldo Eröffnungen und Schließungen Läden Großbritannien 2019* Nettoverlust

Anzahl

Nettogewinn

Anzahl

Mode

118

Imbiss

26

Restaurants

103

Fitnessstudios

17

Immobilienmakler

100

Tierbedarf

9

Pubs

96

Convenience

7

Bankfilialen

76

Spezialkleidung

7

*1. Januar bis 1. Juli 2019

© Immobilien Zeitung; Quelle: The Guardian auf Grundlage von Local Data Company

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36 EINZELHANDEL Commerzbank will 200 Filialen schließen Die Commerzbank will im Rahmen ihrer strategischen Neuausrichtung (Strategieprogramm Commerzbank 5.0) ihr Filialnetz deutlich verkleinern. Von etwa 1.000 deutschen Geschäftsstellen sollen rund 200 geschlossen werden, kündigt das Unternehmen an. Das Kreditinstitut will die Schließungen bis zum Jahr 2023 abgeschlossen haben. „Das ist der Plan“, sagte ein Sprecher der Bank. 2017 hatte es noch geheißen, die Bank wolle die Zahl ihrer Geschäftsstellen um 100 erhöhen. Presseberichten zufolge denkt auch die Deutsche Bank über eine Ausdünnung ihres Filialnetzes nach. cvs

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

2037 macht in Deutschland der letzte Metzger dicht

Atelier NA zieht wieder von dannen Der französische Maßkonfektionär Atelier NA hat seine Läden in Deutschland wieder geschlossen. Das Unternehmen hatte Ende 2016 im Haus Kurfürstendamm 173 in Berlin debütiert. Danach wurden noch Geschäfte in Frankfurt (Kaiserstraße 23), Stuttgart (Calwer Straße 26) und Düsseldorf (Benrather Straße 12) gemietet. Atelier NA wurde bei seiner Deutschlandexpansion immobilienseitig von Colliers International beraten. cvs

Modelabel Balr. taucht stationär auf Das niederländische Modelabel Balr. eröffnet demnächst einen 134 m2 großen Laden im Centro Oberhausen. Es ist nach Amsterdam und Utrecht der dritte Laden der Marke und der erste in Deutschland. Balr. verkaufte seine Produkte zunächst nur online. cvs

Heberer betreibt zwölf Glockenbäckereien Die Wiener Feinbäckerei Heberer übernimmt von Rewe zwölf Filialen der Marke Glockenbäckerei. Neun Läden liegen in Frankfurt, drei in Offenbach. Übernommen werden z.B. die Glockenbäckereien am Frankfurter Riedberg und in der Europaallee Frankfurt sowie im The Squaire am Frankfurter Flughafen. Die Filialen sind unlängst umgeflaggt worden. Außerdem hat Heberer im ersten Quartal 2019 im Kranzler Eck in Berlin (Kurfürstendamm 19-24) ein Café der Marke Wiener Feinbäcker mit 112 m2 Fläche eröffnet. Heberer nennt es ein „Szene-Café“. Vormieter war die Sparkasse. Das Familienunternehmen erzielte im ersten Halbjahr 2019 einen Umsatz von 37 Mio. Euro, ein Plus von 2,3 Mio. Euro gegenüber dem ersten Halbjahr 2018. Das operative Ergebnis (Ebitda) betrug 1,5 Mio. Euro. Heberer hat schwere Zeiten hinter sich und schrumpfte das Filialnetz 2014 und 2015 deutlich. Mit zwei Anleihen wurde die Liquidität gesichert. Jetzt sieht sich die Firma wieder auf Kurs. Auf bestehender Fläche sei im ersten Halbjahr 2019 ein Umsatzplus von 4,1% erzielt worden. cvs

Im Jahr 2037 macht in Deutschland der letzte Metzger dicht, 2039 sind die Bäcker ausgestorben, schon 2036 die Bauern und bereits 2034 alle Wirtshäuser geschlossen. Dies hat der Bundesverband der Regionalbewegung (BRB) anhand der aufgegebenen Betriebe der vergangenen Jahre hochgerechnet. Um das Szenario zu verhindern, fordert der Verband ein milliardenschweres Bundesprogramm Regionale Wertschöpfung.

U

m auf die drohenden Tode der Gastwirte und Landwirte seien Garanten Handwerksberufe und die weitlebenswerter Städte. Und für die Nahversorreichenden, negativen Folgen gung gerade in der Fläche unabdingbar. hinzuweisen, stellte der Verband Allerdings sind diese Handwerksberufe akut vergangene Woche je einen Vertreter der bedroht. Basierend auf Zahlen des Statistibedrohten Handwerksberufe öffentlichkeitsschen Bundesamts ergibt sich für die vier auswirksam in einen Plexiglaskasten auf den gewählten Bereiche der Nahversorgung eine Pariser Platz am Brandenburger Tor in Berlin alarmierende Realität, sagt Sindel, Betreiber zur Schau. Schnell versammelten sich Heereines fränkischen Gasthauses, betrübt. scharen von Touristen um diese „Attraktion“, Die Zahl der Bäcker hat sich von 1998 bis junge Mädchen zückten 2018 um 49% reduziert. die Handys und schosIm Fleischerhandwerk Ohne Handwerk keine sen mit dem Fleischer sind im gleichen Zeitlebenswerte Städte und seiner Wurst, der raum ebenfalls 49% der hübschen Bäckerin und Betriebe geschlossen dem Vollkornbrot, dem Gastwirt mit Bier in worden. Die Anzahl kleiner landwirtschaftlider Hand sowie dem Landwirt mit Mistforke cher Betriebe (bis 50 ha Fläche) ist seit Mitte ihre Selfies. Für die mitgebrachten Flyer der der 1990er Jahre um 48% zurückgegangen. Regionalbewegung sowie ernsthaften Für Wirtshäuser ist der Rückgang mit 59% seit Gesprächen waren diese Zuschauer aber 1994 am dramatischsten. „Wenn kein nicht zu haben. Umdenken und entsprechendes Handeln Doch die Aktion Rote Liste Nahversorger stattfindet, dann sind diese Berufe in 15 bis 20 sei keine Passantengaudi, betont VerbandsJahren Geschichte“, so Sindel. Und das hätte vorsitzender Heiner Sinde. Fleischer, Bäcker, fatale Folgen.

Künftige Generationen werden Metzger, Bäcker, Bauern und Wirte nur noch im Wachsfigurenkabinett bewundern können, befürchtet die Regionalbewegung. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Gerda Gericke

„Kleine Lebensmittelhandwerker sind ein gegründeten Aktionsbündnis als kein domiunerlässliches Element im regionalen Wirtnierendes Problem. Traditionelle Handwerschaftskreislauf“, betont Heiner Sindel. Ohne ker gingen ihrem Beruf häufig in der eigenen ihre Arbeit gäbe es keine lebenswerten Immobilie nach. Städte. Dazu sei „ein rigoroses Umdenken in der „Todesursachen“ seien zu wenige FachFörderpolitik nötig, von der heute wenige kräfte, fehlende Nachfolge, zeitfressende Alphatiere der Lebensmittelindustrie auf Bürokratie, steigende Preise für Pacht und Kosten des Handwerks und der bäuerlichen Kauf von landwirtschaftlichen Flächen sowie Landwirtschaft profitieren“. Damit sich fehlende Wertschätzung von HandwerksKleinbetriebe in diesem „Haifischbecken“ berufen. Ein Ausweg wieder behaupten könaus dem Dilemma seien nen, müssten überborMilliarden für die Kleinen strikte regionale Strukdende bürokratische statt für Alphatiere turen, erläutert der Auflagen zurückgefahGastwirt. Jede Großren werden. stadt und jeder Landkreis einen Schlachthof, Gleichzeitig fordert die Regionalbeweeine Mühle, eine Brauerei zählt der Vorsitgung, ein „Bundesprogramm Regionale zende auf, denn kurze Wege vom Erzeuger Wertschöpfung“ aufzulegen, das nicht nur zum Verbraucher sorgten für weniger VerLippenbekenntnis für die kleinen Handkehrsströme und sparen Energie. Böse Verwerksbetriebe, sondern adäquat mit Finanzmieter, die kleine Betriebe mit zu hohen Formitteln in Milliardenhöhe ausgestattet ist, um derungen vergraulen und ihre Geschäfte lieüber eine Gießkannenförderung hinaus tatber an zahlungskräftige Ketten vermieten, sächlich Teil zukünftiger Klimaschutzmaßsieht Sindel und seine Mitstreiter im 2005 nahmen zu werden. gg

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38 MOBILITÄT

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

„Mobility as a Service“ ist die Zukunft

switchh verbindet in Hamburg ÖPNV, Carund Bikesharing auf einer Plattform. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: FriedhelmFeldhaus

Über die Zukunft der Mobilität und die Auswirkungen auf die Immobilienbranche wird viel diskutiert. Die Digitalisierung bringt „Mobility as a Service“ nach vorne – also mieten/teilen statt besitzen. Bis es so weit ist und auch klarer wird, in welchem Verhältnis E-Mobilität und Wasserstofftechnologie eine Rolle spielen, werden Arbeitsstätten und Wohnungen mit Ladestationen ausgerüstet.

W

ir haben heute die technologiReach Now, die Car2go, Drive Now und Free schen Antworten für die MobiNow (vormals Mytaxi), Nextbike (Fahrrad) lität der Zukunft – aber was war und Tier (E-Scooter) verknüpft. noch mal die Frage?“ Thomas Für die Betreiber werden die Fahrzeuge zu Sauter-Servaes, Dozent an der Züricher fahrenden Sensoren, die die Umgebung scanHochschule für angewandte Wissenschaft nen, sich mit stationären Sensoren vernetzen ZHAW), vermisst „die Vision einer Stadt von und anonyme Bewegungsprofile liefern – morgen“. Und er ist nicht der Einzige beim Daten, die für Wertschöpfung sorgen. Durch ZIA-Mobilitätstag in Hamburg. die Vernetzung verschwimme der UnterDaniel Kinz, Landesvorsitzender des Bunschied von individueller und öffentlicher des Deutscher Architekten (BDA) Hamburg, Mobilität. In diesem Prozess wandelt sich die ist es ein Rätsel, „wie es die Menschen nur Rolle des Autos vom Repräsentanten indivizulassen konnten, dass die Stadt mit Autos dueller und ineffizienter Fortbewegung zum vollgestellt wird – bequem vor die Haustür“. autonom fahrenden On-Demand-RoboCar. Der Berliner Architekt „Der Innenraum Eike Becker hatte zuvor wird zum MultifunktiRoad Office statt eine Prognose wiederonsraum“, so SauterHomeoffice gegeben, dass infolge Servaes, und schafft der neuen urbanen einen neuen Third Mobilitätsformen bis 2030 die Zahl der Pkws Place: „Road Office statt Homeoffice“. Das um 30% zurückgehen werde. „Wir brauchen bleibt nicht ohne Konsequenzen für Stadteine Qualifizierung des öffentlichen Raums. und Regionalentwicklung. „Anerkannte Wie wollen wir die Flächen nutzen?“ Und Road-Office-Zeiten erhöhen die Attraktivität auch Kinz fragt: „Wenn wir das hinkriegen, des suburbanen Raums.“ Sobald 5G funktiowie wollen wir dann leben und wohnen? Was niert, müsste man vielleicht ergänzen. Der ist wertvoll an der Stadt? Im Kopf sind wir Schweizer Dozent sieht hier bereits den Next schon ganz schön weit, aber in der UmsetUrban Sprawl, die weitere Zersiedelung der zung, bei der jeder abgeben muss, noch Metropolregionen. nicht.“ Mit Blick auf E-Scooter etwa warnt der Sauter-Servaes sieht ebenfalls ein RealiZukunftsforscher davor, einfach mehr Fahrzeuge auf die Straße zu lassen. „Wir werden sierungsproblem in der Gegenwart, die hart regulieren müssen, sonst kommen wir schwierige „Akzeptanz neuer sozialer Praxis“. Hier müsse man umdenken – von „access to nicht zu einer lebenswerten Stadt.“ Der Ausaccept“. Wie die Zukunft der Mobilität aussebau des ÖPNV allein wird es nicht richten, hen wird, ist für ihn klar: „In Zukunft werden rechnet Sauter-Servaes am Schweizer Beinicht mehr Fahrzeuge verkauft, sondern Sitzspiel vor. So gibt es in der Schweiz 600.000 plätze“ – Mobility as a Service, wie über die Sitzplätze im ÖPNV – 4% der vorhandenen 16 von BMW und Daimler betriebene Plattform Mio. Pkw-Sitze, die allerdings im Berufsver-

kehr auch nur zu gut einem Viertel ausgelastet sind. Mit dem Ausbau des ÖPNV allein lässt sich die Transportkapazität des MIV (motorisierter Individualverkehr) nicht kompensieren. Die stärkere Nutzung von MitfahrApps würde die Pkw-Auslastung erhöhen, als ein Angebot aus dem diversifizierten Portfolio von Mobility as a Service. Eine andere Rechnung macht Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) auf. Er verweist auf den Modal Split an Elbe und Alster. Der Anteil des MIV ist hier von 47% im Jahr 2002 (davon 13 Prozentpunkte Beifahrer) auf 36% im Jahr 2017 (10% Beifahrer) gesunken. Zugelegt hat der öffentliche Verkehr (ÖV) von 19% auf 22%, aber vor allem der Radverkehr (9% auf 15%) sowie der Anteil der Fußgänger (25% auf 27%). Der Sozialdemokrat will das U- und S-Bahnnetz weiter ausbauen – etwa durch die vollautomatisierte U5, die ab 2021 zwischen Winterhude und der Innenstadt entstehen soll, von da Richtung Stellingen zu den Arenen des HSV führt und auch die Science City Bahrenfeld im 90-Sekundentakt 24 Stunden täglich anbinden soll. Zudem will Tschentscher einen Teil der 350.000 Einpendler täglich in Hamburg sesshaft machen und so für kürzere Wege zwischen Arbeitsplatz und Wohnort sorgen. 120.000 Wohnungen könnten allein an den Magistralen entstehen. Gerade fand in Hamburg ein einwöchiges Bauforum zu den Perspektiven und Potenzialen der Magistralen statt. „Wir bringen die Stadt dahin, wo die Mobilitätsangebote bereits sind.“ Voraussetzung zur dichteren Besiedlung der Magistralen ist eine deutliche Reduzie-

rung der Abgas- und Lärmemissionen. Statt Andreas Seithe etwa, Geschäftsführer bei sich mit den Widerständen neuer sozialer PraOtto Wulff Bauunternehmung. „Die Hafenxis zu beschäftigen, setzt man mit E-Autos auf city etwa hat E-Mobilität bereits gut vorgeeine gewisse Kontinuität des MIV. „Hamburg dacht.“ Allerdings stört den Projektentwickhat schon jetzt das bundesweit dichteste Netz ler, dass die Zahl der Stellplätze auf den Fakan öffentlichen Ladestationen“, erklärt Peter tor 0,4 begrenzt ist und davon auch noch 30% Lindlahr, der als Geschäftsführer von hySolufür Carsharing zur Verfügung gestellt werden tions das Modellprojekt Elbe (Electrify builsoll. „Das kostet 50.000 Euro je Stellplatz, dings for EVs) betreut. „80% der Ladevordenen keine Erlöse gegenüberstehen.“ gänge finden allerdings entweder zuhause Zudem muss Raum für drei Fahrräder je oder am Arbeitsplatz statt.“ Wohnung eingeplant werden. Lindlahr erwartet eine dynamische EntSeithe macht die Ungewissheit zu schafwicklung des Anteils von E-Autos von heute fen, wohin sich die Mobilität entwickeln wird. 9.500 (Anteil: 1,1%) über 45.000 im Jahr 2023 „Manche Projekte dauern zwölf Jahre. Was (5,7%) auf 280.000 im will der Nutzer dann?“ Jahr 2030 (37%). „Um Sein Unternehmen „Wir brauchen Sie, mit dieser Entwicklung glaube an die Zukunft die Strippenzieher“ Schritt zu halten, müsdes autonomen Fahsen wir das E-Auto als rens. „Aber wann? Wir Teil der Immobilie inkludieren.“ Verschiemüssen diese Fragen schon in Leistungsphadene Betreiber und Investoren sollen über se 1 entscheiden und bis Leistungsphase 4 zu das Stadtgebiet eine kritische Masse von Ende denken. Dann gehen die Wohnungen in Ladepunkten realisieren. Dieses dezentrale den Vertrieb.“ Auch sieht der Geschäftsführer Lademanagement wird jedoch über eine das Potenzial der Wasserstofftechnologie. Schnittstelle mit einem zentralen Lastmana„Wir rüsten alle Projekte für E-Mobilität vor.“ gement verknüpft, das eine Überlastung des Das kostet nach Seithes Aussage je Anschluss Stromnetzes verhindert. 7.400 Ladepunkte 3.500 Euro und der Nutzer zahlt die Betriebssollen mit Elbe entstehen. Nach Förderanträkosten. Doch während in einem Otto-Wulffgen bei der Investitions- und Förderbank Projekt bis dato nur einer von 64 Anschlüssen Hamburg (IFB) werden 40% bis 60% der genutzt wird, sind es in einem anderen Make-ready-Kosten für die Ladepunkte immerhin 20%. gefördert. 16 Mio. Euro Fördermittel stehen Oliver Bertram, Wideshot Design, möchte bereit. „Wir brauchen Sie, die Strippenzieher weiter in die Zukunft denken und handeln. der Immobilienbranche“, so Lindlahr. „Und „Wir wissen nicht, wie wir die Politik einbinwir bezahlen Sie.“ den können. Sie hat keine Vision, weil sie Doch die Strippenzieher haben bereits fürchtet, sich noch weiter von den Bürgern zu Erfahrungen mit der Einrichtung von E-Ladeentfernen. Die Kommunikation der Vision punkten in Neubauprojekten gemacht, muss besser werden.“ ff

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IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

FACILITY- UND PROPERTY-MANAGEMENT 39

Autonomes Parken braucht andere Parkhäuser und Tiefgaragen Was genau im Parkhaus oder der Tiefgarage der Zukunft vor sich geht, lässt sich derzeit noch nicht absehen. Wer heute ein neues Parkobjekt entwickelt, sollte sich aber mit BIM und Datenleitungen auf das autonome Parken vorbereiten.

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elbstfahrende Autos sind ein großes Zukunftsthema für die Automobilindustrie. Mit ihnen und vor allem mit autonomen Parkvorgängen werden sich früher oder später auch diejenigen beschäftigen müssen, die Tiefgaragen und Parkhäuser bauen und betreiben. „Ja, das Thema wird in der Branche diskutiert, aber es ist in großen Teilen noch ein Blick in die Glaskugel“, sagt Stephan Pieper, Geschäftsführer von Goldbeck Parking Services. Auf der technischen Seite sind beispielsweise Standards noch in der Entwicklung, nach denen Fahrzeuge verschiedener Hersteller miteinander und mit externen Steuereinrichtungen kommunizieren. Alexandra Lazar, Projektmanagerin im Team Innovation bei Goldbeck, geht davon aus, dass diese orientieren kann, oder muss ich als Betreiber Standards in drei bis fünf Jahren als ISO- oder dem Auto Anweisungen geben?“, nennt PieDIN-Normen vorliegen. „Was die reine Techper zwei mögliche Modelle, die unterschiednik betrifft, sind die Automobilhersteller und liche technische Ausstattungen erfordern. die Zulieferer schon relativ weit in der Die Aufgabenstellungen sind trotz der gerinAbstimmung“, berichtet sie aus Branchengen Geschwindigkeiten in einem Parkhaus gremien. Die praktische Erprobung ist anspruchsvoll. „Das autonome Fahren auf zumindest angelaufen: Zusammen mit Apcoa der Autobahn ist wesentlich einfacher als in Parking, Automobilunternehmen und der einem Parkhaus“, betont Pieper. Technischen UniversiDazu kommen tät Braunschweig nutzt rechtliche Fragen. Wer Wer steuert und wer Goldbeck im Projekt heute in ein Parkhaus haftet bei Schäden? SynCoPark ein neu hineinfährt, schließt erbautes Forschungseinen Vertrag mit dem parkhaus am Flughafen Braunschweig als Betreiber ab. Bei einem autonomen Fahrzeug Testfeld für Parkvorgänge in verschiedenen ist unklar, wer Vertragspartner ist und wer Automatisierungsstufen. haftet, falls das Fahrzeug Schäden anrichtet. Doch auch mit klaren technischen StanIst es der Fahrer, der überhaupt nicht am dards werden die Abläufe für das autonome Steuer gesessen hat? Ist es der Hersteller des Parken oder das autonome Valet-Parken Fahrzeugs oder der Programmierer der Soft(AVP), wie es oft genannt wird, noch nicht ware, die offenbar der Situation nicht restlos geklärt sein. „Müssen wir in Parkhäugewachsen war oder falsch entschieden hat? sern bestimmte Markierungen einbauen, an Pieper rechnet damit, dass in fünf bis zehn denen das Fahrzeug sich wirklich autonom Jahren die ersten Parkhäuser gebaut werden,

Batteriespeicher im Test Der Ökoenergieversorger Polarstern hat Batteriespeicher in Mieterstromprojekten getestet und zieht eine positive Erfolgsbilanz. Die Häuser decken damit einen großen Teil ihres Strombedarfs.

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ährend bei Eigenheimen inzwischen von 79 kWp sowie ein Speicher mit 79 kW zum Batteriespeicher zusammen mit jeder Einsatz. Diese ermöglichen je nach Sonnenzweiten Photovoltaikanlage (PV-Anlage) einstrahlung, dass die Stromversorgung der installiert werden, steckt das Thema bei verWohnungen bis zu 100% mit Solarstrom mieteten Immobilien noch in den Kindergedeckt wird. „Ganzjährig gehen wir von schuhen. Das lag an rechtlichen Hürden und einem Autarkiegrad in Höhe von 70% aus“, mangelnden Renditen, erklärt Polarsternberichtet Henle. Damit lägen die StromkosGeschäftsführer Florian Henle: „Das Delta ten für die Mieter 16% unter denen des zwischen selbst erzeugtem und genutztem Grundversorgertarifs. Um gleiche StromStrom und Strom aus dem öffentlichen Netz preise für alle Mieter zu gewährleisten, hat war lange zu klein, sprich die Zusatzrendite Polarstern ein Konzept entwickelt, das die verglichen zu einer reinen PV-Anlage zu Solarstromversorgung der sechs Gebäude an gering.“ einem zentralen Anschluss zusammenführt. Doch gestiegene Netzentgelte und StromDer Batteriespeicher ist netzgeführt, benötigt börsenpreise hätten das inzwischen geänalso noch einen Anschluss an das Stromnetz. dert. Nun liege der Preisvorteil von MieterPolarstern weist aber darauf hin, dass es auch stromprojekten bei stolzen 15%. Bei einem Modelle mit Notstromfunktion gibt, die Münchner Haushalt mit einem Jahresstromunabhängig vom Netz funktionieren. verbrauch von rund 2.200 kWH mache das In Pulheim werden bei den 21 Wohnunjährlich etwa 120 Euro brutto aus. gen des Mehrfamilienhauses mit einer über Sinkende Preise für PV-Anlagen und eine Leistung von 38 kWp verfügenden PVStromspeicher sorgten zusammen mit den Anlage und einem 35-kW-Speicher Strompreise erreicht, die 13% neuen Nutzungsmögunter denen der Grundlichkeiten von SonnenEs werden hohe versorgung liegen. Der strom für HeizungswärAutarkiegrade erreicht Autarkiegrad beträgt in mepumpen und E-Mobilität zudem dafür, dass der Immobilie in den sich die Technik immer schneller rechnet. Sommermonaten 96%. Polarstern arbeitet „Ziel des Einsatzes von Gewerbespeichern im dort mit enerix Pulheim, einem ServiceanbieMieterstom ist die Stärkung der lokalen ter für dezentrale Energiesysteme, zusamStromversorgung und nicht die Einspeisung men. „Mit der Anlagentechnik haben wir die ins öffentliche Netz“, betont Henle. GesunKriterien der vom Bauherrn angestrebten kene Fördersätze für die Einspeisung des Förderung KfW 40 plus erfüllt und die Stroms ins Stromnetz hätten den EigenverErtragsprognosen bisher sogar übertroffen“, brauch durch Mieter zusätzlich attraktiv sagt enerix-Geschäftsinhaber Martin Schmitt. gemacht. Bei Speichersystemen kommt es PolarEinem Praxistest unterzogen hat Polarstern zufolge auf Flexibilität an. Dies gelte bei stern die Kombination aus Photovoltaik und Mieterstromprojekten stärker als in EigenheiBatteriespeichern in einer Münchner Passivmen. Entsprechende Anbieter entwickeln hauswohnanlage und in einem KfW-40-plusdazu Anlagen, die speziell auf den Kunden Mehrfamilienhaus im nordrhein-westfälizugeschnitten sind. Sie kombinieren verschen Pulheim. In München kommen für 55 schiedene schlüsselfertige StandardkompoMietwohnungen des Bauträgers Nest Ecoarnenten aus ihren Baukästen zu einem indivichitektur eine PV-Anlage mit einer Leistung duellen System. law

die auf AVP ausgelegt sind. Ob und wie weit sich Bestandsobjekte darauf umrüsten lassen, ist fraglich. Wer heute ein neues Parkhaus oder eine Tiefgarage bauen lässt, sollte sich nach seiner Auffassung dennoch auf das autonome Parken vorbereiten. Dazu kann die Erfassung des Objekts im Building Information Modeling ebenso beitragen wie ausreichend leistungsfähige Datenleitungen auf allen Ebenen der Immobilie. „Die fehlende Internetverbindung gerade in Tiefgaragen ist schon heute für das Abwickeln von Carsharing ein Problem“, sagt Pieper. Er warnt davor, von AVP eine durchschlagende Lösung für Platz- und Verkehrsprobleme der Innenstädte zu erwarten. Sicher könnten mit der Technik eher unbeliebte Stellplätze auf der obersten Ebene von Parkhäusern oder in den hinteren Ecken von Tiefgaragen besser ausgelastet werden. „Auf der anderen Seite braucht man größere, überdachte Drop-off-Zonen, wo Fahrer aussteigen und ihr Fahrzeug an die autonome Steuerung übergeben“, gibt Pieper zu bedenken.

Auch sei autonomes Parken nicht in jedem Fall sinnvoll. Es ergebe beispielsweise keinen Sinn, das Auto vom Rand der Fußgängerzone autonom zu einem weiter außenliegenden Parkhaus zu schicken, dann shoppen zu gehen und das Fahrzeug nach einer halben Stunde zurückzurufen. Ein solcher Pendelverkehr werde den Stau eher noch verschlimmern. Bei Großveranstaltungen sei der Gewinn an Komfort voraussichtlich ebenfalls gering. „Wenn alle gleichzeitig aus einem Konzert kommen und ihre Autos rufen, dann stehen sie eine halbe Stunde da, bis die Fahrzeuge angekommen sind. Da macht es auch keinen großen Unterschied, ob man eine halbe Stunde braucht, um sich am Steuer selbst aus dem Parkhaus rauszuquälen“, beschreibt Pieper eine denkbare Situation. Sinn ergebe AVP vielmehr bei längeren Parkzeiten, etwa für Mitarbeiterparkhäuser großer Unternehmen, an Flughäfen oder Bahnhöfen. Nicht zuletzt müssen Eigentümer und Betreiber von Parkhäusern den Mehrauf-

So oder doch ganz anders? Noch gibt es das Parkhaus für autonome Autos nur in Visionen und Visualisierungen. Quelle: stock.adobe.com, Urheber: chesky

wand für die autonome Parktechnik auch finanzieren. Das bedeutet für die Nutzer höhere Gebühren im Vergleich zum hergebrachten Parken. Wie viele sich den Zeitgewinn und das Mehr an Bequemlichkeit auch wirklich etwas kosten lassen, sei noch nicht abzusehen. Lazar rechnet ohnehin damit, dass sich autonomes Parken zunächst auf den Werksgeländen der Autohersteller und nicht im eigentlichen Verkehrsraum etabliert: „Dort müssen große Mengen von Fahrzeugen, wenn sie aus der Produktion kommen, zunächst abgestellt werden. Dabei kann AVP seine Stärken ausspielen.“ vt

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40 FACILITY- UND PROPERTY-MANAGEMENT

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Reinraumtraining im Technologiezentrum

Kölner COO ökozertifiziert Das Cologne Oval Office hat ein Gefma-160-Zertifikat für seinen nachhaltigen Betrieb erhalten. Im Gebäude ist Apleona im Einsatz.

Der Osnabrücker Facility-Manager Piepenbrock hat sein Technologiezentrum PTZ erweitert. Dort trainieren seine Mitarbeiter unter anderem das richtige Verhalten in Reinräumen und den Umgang mit Reinigungsrobotern.

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enn Profis Reinigungsmaschinen bedienen, sieht das sehr einfach aus, doch der Selbstversuch des Autors mit einer Teller-Reinigungsmaschine scheiterte vor zwei Jahren im PTZ kläglich im Kabelsalat. Deshalb macht ein Ort, an dem die richtige Handhabe trainiert wird, durchaus Sinn. Piepenbrock betreibt das PTZ seit zehn Jahren und ist nun innerhalb des Osnabrücker Stadtteils Fledder damit in eine Lagerhalle umgezogen, die fußläufig vom Hauptsitz aus erreichbar ist und an die unternehmenseigene Schulungsakademie angrenzt. Die Zahl der Mitarbeiter, die im PTZ trainiert werden, stieg über die Zeit an und lag zuletzt bei gut 900 im Jahr. Doch der geschäftsführende Gesellschafter Arnulf Piepenbrock sieht noch Luft nach oben. In der neuen Halle verfügt das PTZ mit 550 m2 Fläche nicht nur über mehr als doppelt so viel Kapazität, sondern auch über neue Trainingsmöglichkeiten für Spezialfelder des Reinigungsgeschäfts. Dazu zählt die Reinigung von Reinräumen, wie sie in Krankenhäusern oder Sicherheitslaboren zum Einsatz kommen. Diese stellen nicht nur an die medizinischen Fachkräfte, sondern auch an die darin tätigen Facility-Manager enorme Anforderungen. So ist eine besondere Ankleidetechnik für den Vollschutzanzug erforderlich, zu dem auch eine Haube, Handschuhe, Slipper, Überziehschuhe und eine Atemmaske gehöchendeckend auf ihre Hände aufgetragen ren. In den üblicherweise recht warmen Reinhaben. Zudem hilft es ihnen beim Check, ob räumen stellt sich das Komplettoutfit schnell sie eine korrekte Lappenwischtechnik anals schweißtreibend heraus. Ein falscher wenden. So darf nur der Lappen, nicht aber Handgriff beim Anzieder Handschuh mit den hen und der Anzug und zu reinigenden Flächen Der Markt ruft immer damit auch der Raum in Kontakt kommen. mehr nach Digitalisierung sind kontaminiert. Im Dazu muss der Lappen PTZ können die Mitarbesonders gefaltet sein. beiter deshalb das Anziehen üben, bis sie die Bei der Verwendung von Bodenwischern nötige Routine erlangen, ohne dass der lausetzt Piepenbrock im Reinraum Modelle mit fende Betrieb beim Kunden gestört wird. vorgetränkten Wischbezügen ein, die in sehr Gleiches gilt für die richtige Säuberung der kurzen Abständen ausgetauscht werden, Hände, bevor die Arbeit aufgenommen wird. ohne dass der Mitarbeiter sie in die Hand Durch die Verwendung von Schwarzlicht nehmen muss. können die Reinigungskräfte im Übungsfall Ebenfalls als Testlabor dient das PTZ für sehen, ob sie das Desinfektionsmittel fläautonome Scheuersaugautomaten. „Der

Markt ruft immer mehr nach Digitalisierung“, berichtet Laura Hein, Anwendungstechnikerin bei Piepenbrock. Im PTZ wird die Funktionsweise der Roboter demonstriert, die es mit oder ohne Sitzmöglichkeit gibt. Ein Mitarbeiter fährt mit dem Gerät zunächst die zu reinigende Fläche ab. Danach erstellt dieses mit Hilfe seiner Sensoren eine Karte und verrichtet fortan autark seine Arbeit von einem Startpunkt aus, den die Reinigungskraft mittels akustischer Signale findet. Die Maschinen sind mit 1 km/h bis 4 km/h recht langsam unterwegs und reinigen rund 1.500 m2 in der Stunde. Dabei kommen sie auf 20 cm an Wände heran und umfahren eigenständig Hindernisse. „Die Sicherheit hat die höchste Priorität“,

Beim Anziehen der Reinraumkleidung muss von Kopf bis Fuß jeder Handgriff korrekt sitzen, sonst besteht Kontaminationsgefahr. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Lars Wiederhold

erklärt Hein. Für die Mitarbeiter gibt es noch genug zu tun. Sie warten, laden und befüllen die Maschine und tauschen Wischlippen aus. Zudem müssen sie schnell auf Störungen reagieren, z.B. wenn viele Menschen im Umfeld unterwegs sind. Ansonsten sollen sie die Zeitersparnis, die sie durch die Maschine gewinnen, für begleitende Reinigungsarbeiten z.B. an den Sanitäreinrichtungen nutzen. law

it dem Ökozertifikat der Europäischen Union werden der 2010 fertiggestellten Kölner Immobilie am Gustav-HeinemannUfer 72 mit rund 30.000 m2 Bürofläche seit einiger Zeit hohe Maßstäbe bei der Nachhaltigkeit der Bausubstanz, z.B. der Fassade, attestiert. Beim Immobilienbetrieb setzt dagegen das jüngst verliehene Zertifikat des FM-Branchenverbands Gefma an. Um die insgesamt 24 Kriterien der Zertifizierung zu erfüllen, greift das Team um Rainer Odenhoven vom Facility-Manager Apleona HSG unter anderem auf Digitalisierung zurück: „Die Büroflächen in dem Gebäudeensemble sind mit Präsenzsensoren ausgestattet“, erklärt Odenhoven. Befinde sich niemand in einem Raum, werde dieser nicht beheizt. „Die Heizung läuft nicht durchgehend, aber es braucht auch niemand beim Start in den Arbeitstag zu frieren“, erläutert Objektleiter Jochen Arlt. Apleona schult zu diesem Aspekt die Büronutzer in Infoveranstaltungen. Weitere Optimierungen hat der Dienstleister bei der Lüftungstechnik im Gebäudekomplex umgesetzt und dadurch die Energiekosten um 20% gesenkt. Zudem gewinnen die Brunnenanlagen des COO im Sommer Wasser aus dem Rhein, dem über Wärmetauscher die Kälte entzogen wird. Diese wird dann zur Kühlung über die Decken der Räume genutzt. Das Wasser wird danach dem Fluss zurückgegeben. „Es kommt auf die ganzheitliche Perspektive an“, erklärt Projektleiter Odenhoven. „Nehmen wir die technischen Anlagen im Gebäude. Diese können noch so modern sein. Ihr Wirkungsgrad ist erst dann gut, wenn sie im harmonischen Zusammenspiel aller technischen Einrichtungen ihren vollen Wirkungsgrad entfalten.“ Sehr wichtig ist laut Gefma-Auditorin Annelie Casper eine gute Dokumentation aller FM-Prozesse in einer Immobilie „Nur so lassen sich Ursachen und Wirkungen langfristig erkennen, um daraus ökologisch und ökonomisch sinnvolle Facility-ManagementStrategien abzuleiten.“ Casper hat das gesamte Audit digital durchgeführt. Die Daten könnten auf diese Weise besser ausgetauscht und Prozesse transparenter gemacht werden. law

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m BIM vernünftig nutzen zu können, Wiege bis zur Bahre“ zu unterstützen. Im müssen Unternehmen im ImmobilienBestand könnten dagegen nicht einfach management bereits einen hohen organisaWände aufgerissen werden. Selbst moderne torischen Reifegrad erreicht haben. Das geht digitale Vermessungsmethoden lieferten aus Workshops hervor, die Studierende der nicht viel mehr als die Gebäudemaße. „Der Fachhochschule (FH) Münster im Projekt richtige Zeitpunkt für den Einsatz von BIM im BIM4BOOM gemeinsam mit dem Karlsruher Bestand ist deshalb oft erst die grundlegende Institut für Technologie, BASF und 20 PraktiRevitalisierung eines Gebäudes“, erklärt kern aus dem Corporate Real-Estate ManageBernhold. ment (CREM) veranstaltet haben. Es seien Zuvor könne ein BIM-System gegenüber nur hohe Wertschöpfungspotenziale erreicheinem Computer-Aided Facility Managebar, wenn die Unternehmen die aus dem BIM ment (CAFM), in das ebenfalls Daten zu gewonnenen Daten in ihre Prozesse wie z.B. Gebäuden und Prozessen eingepflegt werdie Anlagenwartung oder die Betriebskostenden, sein Mehrpotenzial im Bestand nicht abrechnung sowie in ihre Gesamtstrategie richtig ausspielen. Je effektiver ein CAFMeinbinden können. System bereits genutzt „BIM muss als Bestandwird, umso geringer Bislang herrscht Trial teil der digitalen Transsind die zusätzlichen and Error vor formation des UnterWertschöpfungspotennehmens verstanden ziale durch das BIM, werden“, betont die Arbeitsgruppe. Es dürfe lautet denn auch eine der weiteren Thesen nicht als solitäres Element innerhalb der von BIM4BOOM. Organisation betrachtet werden. Ein weiteres Problem für den Einsatz von Dazu müsste den Unternehmen aber erst BIM im Gebäudebestand deckt die Arbeitseinmal bewusst sein, wozu die Daten übergruppe bei veralteter Anlagentechnik auf. haupt nutzbar sind. Deshalb empfiehlt die Viele Maschinen älteren Baujahrs müssen Arbeitsgruppe BIM4BOOM Unternehmen noch händisch eingestellt werden und verfüvor der Nutzung von BIM, ein Prozessmodell gen über keine Datenschnittstellen. Für die und daraus wiederum ein Datenmodell zu digitale Prozessabwicklung sei es aber erforentwickeln. Gerade Prozesse, die durch einen derlich, die Systemkomponenten miteinanhohen Automatisierungs- und Technisieder zu verknüpfen. Nur so sei es möglich, Vorrungsgrad geprägt sind und deshalb in der teile z.B. für eine vorausschauende AnlagenRegel standardisiert ablaufen, seien dafür gut wartung zu generieren. geeignet. Von einer Digitalisierung aller Doch BIM müsse noch weit über die betrieblichen Prozesse rät die Gruppe wegen Daten einer einzelnen Immobilie hinausder undosierten Datenflut dagegen ab. gehen. Die Arbeitsgruppe hofft deshalb, dass Das Problem ist allerdings allein schon oft, sich das Thema künftig nicht mehr nur auf überhaupt die notwendigen Daten zu erhaleinzelne Pilotprojekte konzentriert. In der ten. Es tritt vor allem im Immobilienbestand Praxis herrsche die Methode Trial and Error auf. „Im Neubau ist BIM inzwischen gesetzt“, vor. Besser sei es, Daten aus einer Vielzahl sagt Torben Bernhold, Professor für Immobivon BIM-Modellen auf einer gemeinsamen lienmanagement und Immobilienökonomie Big-Data-Plattform zu sammeln. Auf diese an der FH Münster. Dort sei BIM in der Lage Weise könne eine Art „Schwarmintelligenz“ eine integrale Planung für den gesamten geschaffen werden, von der alle Beteiligten Lebenszyklus einer Immobilie „von der profitieren. law


JOB UND KARRIERE 41

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Leben oder Bonus? Ganz klar: Leben! „In anderen Unternehmen könnte ich mehr verdienen“, sagt Jens Nagel. Bonus ist für den Deutschlandchef des schwedischen Asset-Managers Hemsö ein Fremdwort. In den Ohren von Jim Hartley, dem Nordeuropaleiter des britischen Logistikentwicklers Segro, klingt das Wort Bonussystem dagegen vertraut. Nur für die Arbeit lebe er trotzdem nicht, versichert Hartley, ganz im Gegenteil: „Ich bin das beste Beispiel für Work-Life-Balance.“

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evor Jens Nagel heimkehrte, was?“ Überstunden von Mitarbeitern würden sicherte er sich noch schnell die auf Dauer dem Chef angelastet. Seine fünf schwedische Staatsbürgerschaft. Kollegen im Berliner Büro und auch er selbst Nicht weniger als 15 Jahre hat der kämen mit den vertraglich vereinbarten 40 Head of German Business des skandinaviStunden jedenfalls super zurecht. Er selbst schen Sozialimmobilieninvestors Hemsö in spare sich „den ganzen Corporate-Bullshit“ Schweden gelebt. Vor acht Jahren verließ der und arbeite auch als Geschäftsführer zu 95% gebürtige Westberliner seine Wahlheimat operativ. „Ist doch Imponiergehabe, wenn wieder – um für Hemsö ein deutsches Standmir einer erzählt, er war bis halb neun im bein in Berlin aufzuBüro. Der hat doch bauen. „Für mich war nicht so lang durchge„In Deutschland weiß es klar, dass ich nie zu knüppelt.“ der Chef am besten“ einem deutschen UnDer Übergang zwiternehmen gehe, wenn schen Arbeit und Priich zurückkomme“, sagt Nagel trocken. vatleben verlaufe in Schweden „oft fließend“. Eine Anwesenheitspflicht im Büro gebe es In Deutschland überlagere der Job vieles, „der Mensch definiert sich über seinen meist nicht, Homeoffice sei „fast immer mögBeruf“. In Schweden ernte jemand, der damit lich“. Fünf Wochen Urlaub im Sommer seien angebe, er habe „letzte Woche 80 Stunden quasi Standard. Damit sich nicht zu viele gearbeitet“, statt anerkennender Blicke nur unerledigte Aufgaben auftürmen, setze sich die spöttische Frage: „Biste ein No-Lifer, oder der Schwede in seinem langen Sommerur-

laub einen Tag die Woche an den Schreibganz gut dabei – wird aber von Jim Hartley um tisch. Längen geschlagen. Hartley ist Business Unit Auch die Entscheidungskultur ist in Director Northern Europe bei Segro. Das ist Schweden ganz anders. „In Deutschland schon die achte Rolle, die er bei dem britiweiß es der Chef am besten, die Mitarbeiter schen Logistikimmobilienentwickler bekleiwerden in die Entscheidungsfindung meisdet. Das Unternehmen hatte ihn vor 18 Jahtens nicht eingebunden“, sagt Nagel. In ren frisch von der Uni weg verpflichtet. Einen Schweden entscheidet – am Ende natürlich anderen Arbeitgeber hat Hartley nie gesehen. auch der Chef. Aber: „Wenn ich als Chef Heute lebt er mit seiner Frau und seinen beietwas verändern will, den Kindern in Paris binde ich meine Leute und führt von dort aus „Nicht zu faul, mich von Anfang an in den die Segro-Länderteams woanders zu bewerben“ Entscheidungsprozess in Deutschland – Düsmit ein. Erstens ist die seldorf, Hamburg und Basis ja der Spezialist fürs operative Geschäft, München – und den Niederlanden (Amsund zweitens erspart es mir später Friktionen, terdam) und ist auch für das Geschäft in wenn ich die Mitarbeiter initial einbinde – Österreich zuständig. gerade wenn sie in der Entscheidungsphase Die meisten von Hartleys 42 Untergebenen nicht alles zu 100% mittragen.“ sitzen in Düsseldorf, aber nicht alle an einem festen Schreibtisch: Etwa 60% bis 70% der Auch die Maßstäbe für persönlichen Erfolg, Belegschaft seien ziemlich mobil unterwegs, versichert Nagel, seien andere als in Deutschweshalb nicht für jeden Mitarbeiter – mit Ausland. „Vorgesetzte sehen die Anzahl der ihnen nahme von Querschnittsfunktionen, die die untergeordneten Mitarbeiter oder den Umsatz, ganze Woche im Büro verbringen – ein eigener den sie verantworten, nicht als Kriterien für Arbeitsplatz vorgehalten werde. Segro verfolge Erfolg im Job. Entscheidend ist, dass die selbst daher eine „clear desk policy“: Wer sein Tagegesetzten Ziele erreicht werden.“ Und noch ein werk verrichtet hat, soll dem nächsten KolleDifferenzierungsmerkmal: Fette Extrabeute genden den Schreibtisch blank hinterlassen. winkt Leitwölfen zumindest bei Hemsö nicht. Ein 13. Monatsgehalt gibt es bei Segro „Boni sind für die Geschäftsleitung ausgenicht, aber dafür Boni. Zwischen 20% und schlossen, nur Mitarbeiter können einen 75% können sich Fach- und Führungskräfte Bonus von bis zu einem Monatsgehalt erhaldazuverdienen. Wenn die selbst gesteckten ten“, so Nagel. „In anderen Unternehmen Ziele übertroffen werden, ist sogar mehr drin. könnte ich mehr verdienen“, konstatiert der „Das läuft sehr mechanisch ab“, versichert Deutschlandchef von Hemsö nüchtern. Wenn sich Begeisterung für einen ArbeitHartley. Statt Wohltaten nach Gutsherrenart geber in Jahren der Unternehmenszugehözu verteilen, werde jeder Kollege nach transrigkeit messen lässt, dann ist Nagel schon parenten und klaren Regeln bewertet. Nicht ganz so klar festgelegt ist die Kleiderordnung bei Segro. „Wir überlassen das weitgehend unseren Kollegen“, sagt Hartley – wobei: Zerrissene Jeans und Flip-Flops, merkt der Nordeuropachef an, sind bei den Bei Segro in Düsseldorf ist gerade nicht börsengelisteten Briten eher nicht opportun. viel los, die Asset-Manager sind alle Die Krawatte müsse zwar nicht jeden Tag ins ausgeflogen. Nicht umsonst setzen die Briten auf geteilte Arbeitsplätze. Quelle: Segro Büro mit, aber Business Casual – z.B. Anzug

Bei Hemsö in Berlin nimmt man es mit der Kleiderordnung eher locker. Quelle: Hemsö, Urheber: Jens Nagel

mit Hemd ohne Krawatte – solle es schon sein. Bei Hemsö sieht man das weniger eng: Hier sind T-Shirt, Shorts und Sneaker willkommen. Hauptsache, das Ergebnis stimmt. Dass er bis zur Rente bei Segro bleibt, will Hartley nicht ausschließen – nicht allein wegen des schnöden Mammons: „Ich bin das beste Beispiel für Work-Life-Balance“, frohlockt er mit Blick auf sein beruflich-privates Flottieren zwischen Paris, London und den Segro-Büros in Deutschland und Holland. „Ich bin nicht etwa zu faul, um mich woanders zu bewerben.“ hat

Jim Hartley von Segro trägt zwar nicht jeden Tag Krawatte. Kurze Hosen im Job sind aber ein No-Go. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Peter Dietz

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42 JOB UND KARRIERE

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

„Der nächste Kollege braucht IT-Wissen, kein Immobilien-Know-how“ Die Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft und ihre Auswirkungen auf die Berufsbilder ist ein kontrovers diskutiertes Thema. Für Objektverwalter wie Markus Reinert von IC Immobilien ist es noch „viel zu früh“, über veränderte Anforderungen zu sprechen. Analyseexperte Jens R. Rautenberg von Conversio hingegen spürt den „Atem der Technik“ im Nacken.

Die digitale Welt der Immobilie wächst. Das bekommen Akteure der Branche unterschiedlich stark zu spüren. Urheber: sahiltrikha786, Quelle: pixabay.com

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ens R. Rautenberg zögert. Der Gründer des Kölner Analysehauses Conversio Wahre Werte denkt lange über seine Antwort auf die Frage nach, ob er denn seinem Nachwuchs empfehlen würde, auch ein solcher Analyseexperte zu werden, wie er es ist. Das Problem ist, dass Rautenberg schon jetzt die Digitalisierung im Berufsalltag spürt. Der Bedarf an seinem Berufsstand werde zurückgehen, darin sei er sich „ganz, ganz sicher“. Gerade die Felder Standort- und Objektanalyse seien im Wandel. „Es ist noch gar nicht lange her, da stand die Objektanalyse im Mittelpunkt“, sagt Rautenberg. Fakten wie Neu- oder Altbau, Projekt oder Bestand, Baujahr und Größe waren die ersten, die abgefragt wurden. Dann sei der Dienstleister rausgefahren und habe sich das Objekt der Begierde angeschaut und dabei die Lage in Augenschein genommen. „Innerhalb der vergangenen drei bis vier Jahre hat sich das gewandelt“, sagt Rautenberg. Jetzt liegt der

Fokus seiner Arbeit zunächst auf der Analyse des Standorts. Mit der Anschrift könnten vom Schreibtisch aus Daten wie Art und Zahl der Transaktionen vor Ort, Quadratmeterpreise, Faktoren, Mieten im Bestand und bei Neuverträgen abgerufen werden. „Vor drei Jahren noch haben wir einen Mietspiegel bei der Stadt angefordert und mussten einen frankierten Rückumschlag beilegen“, erinnert er sich. Darüber könne er nur noch schmunzeln. Heutzutage erwarten Auftraggeber oft innerhalb von Stunden eine Einschätzung zu Objekt und Lage. Wer sich der Digitalisierung entzieht, werde Aufträge verlieren.

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Rautenberg sieht diese Entwicklung allerderungen reagieren. Rautenberg rät, mehr ins dings kritisch. „Das Objekt rückt dabei ein eigene Marketing zu investieren und sich auf Stück weit nach hinten“, bemerkt der Berater. eine Assetklasse zu spezialisieren. Conversio „Wenn es von der Datenlage her passt, dann selbst fokussiert sich seit Gründung auf sind 75% bis 80% des Weges zur Transaktion Wohnimmobilien in unterschiedlicher Ausschon erledigt.“ Das Urteil des Gutachters, prägung. „Das wird auch so bleiben“, betont der sich das Objekt vor Ort anschaut, mache der Inhaber. dann nur noch den Rest aus. Das gehe so Was sich allerdings bei den Kölnern verlange gut, wie die momentane Hochphase ändern wird, ist die Zusammensetzung des anhalte. Steigende Verkaufs- und Mietpreise Teams. In einer seiner nächsten Stellenanzeimachten manch eine Fehlentscheidung wett. gen wird Rautenberg wohl einen ITler suchen Spätestens jedoch mit einer Seitwärtsbewemüssen – nicht zur Pflege der Firmenrechner, gung des Markts werde sich das ändern und sondern als Teil des Analyseteams. Immobiprofessionelle sowie detailliertere Einschätlien-Know-how muss er oder sie nicht unbezungen zu Objekt und Lage wieder mehr dingt mitbringen, das der Kollegen reicht, es wertgeschätzt. Dem geht viel mehr darum, Berufsstand komme es Daten zu sammeln, zu Der Technik fehlt noch zudem zupass, wenn strukturieren und sie der Weitblick der Gesetzgeber wieder wieder anders aufbeneue Regeln für den reitet auszugeben. Ob Wohnungsmarkt einführt. Denn örtlich es da um Häuser oder andere Produkte geht, unterschiedlich gehandhabte oder mancherist im Grunde zweitrangig. orts gar erst geplante Instrumente Um Immobilienexperten wie Rautenberg wie Mietpreisbremsen, Mietdeckel, Milieuauch weiterhin bei der Personalsuche zu unschutzsatzungen seien aktuell nur sehr terstützen, hat sich jüngst Richard-Emanuel aufwendig digital abzubilden, belastbare Goldhahn, Geschäftsführer der PersonalbeMietpreisprognosen also kaum mit einem ratung Cobalt Recruitment Deutschland, GeKlick darstellbar. Dazu brauche es einen Profi danken darüber gemacht, ein eigenes Gemit Sachverstand und Weitblick. schäftsfeld mit digitalen Berufsbildern mit Doch die Konkurrenz aus dem Netz Immobilienbezug zu eröffnen. Doch das Vorwächst, das fängt schon bei den Onlineimmohaben hat er ad acta gelegt. Es habe sich vor bilienportalen für den Laien an. Nach nur allem herausgestellt, dass ähnlich wie Conwenigen Klicks soll er seine Immobilie bewerversio viele andere Firmen bereit sind, bei ten können, und das zu einem Spottpreis im den gesuchten ITlern auf das ImmobilienwisVergleich zu Forderungen eines Profis. Die sen zu verzichten. Reine Informatiker, SpeFolge: Bewerter müssen auf diese Herausforzialisten in Datenbanken, Blockchain und

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Software-Programmierung zu vermitteln, ist für Goldhahn allerdings zu fachfremd. Im Lichte der Digitalisierung betrachtet, bemerkt der Personalberater kaum veränderte Anforderungen an die jungen Immobilienfachkräfte. „Dieser Hype ist mindestens verfrüht, wenn nicht sogar übertrieben“, sagt Goldhahn. Damit stößt er ins gleiche Horn wie Markus Reinert. „Die Immobilienwirtschaft befindet sich da noch in der Steinzeit“, sagt der Vorstandsvorsitzende von IC Immobilien. Bei vielen Unternehmen fehle noch die Grundlage, um überhaupt von Digitalisierung sprechen zu können. Sie scheiterten schon daran, alle Objektunterlagen, z.B. kaufmännische Dokumente, technische Planunterlagen und Grundbuchauszüge, im digitalen System abzulegen. Auch von einer papierlosen Mieterakte sei die Branche noch weit entfernt, das aber auch, weil die Technik dafür noch nicht ausgereift genug sei, z.B. beim Einlesen von Mietverträgen. Etliche unterschiedliche Sprachen, verschiedene Gesetzgebungen und individuelle Besonderheiten gilt es dabei zu berücksichtigen. Reinert weiß aus Gesprächen mit ProptechFachleuten, dass die Fehlerquote beim maschinellen Einlesen zurzeit bei 5% bis 7% liegt. „Selbst wenn sie nur bei 1% liegen würde, hieße das für mich, dass ich den Fehler finden muss“, sagt Reinert. Denn dieser eine Fehler könnte unter Umständen große und kostspielige Folgen haben. Die Konsequenz: Die digitalisierten Mietverträge müssten erneut von einem Mitarbeiter kontrolliert werden. Ein Anreiz, viel Geld in diese Art von Digitalisierung zu investieren, ist das nicht gerade. „Bei aller künstlicher Intelligenz, man wird nie eine 100%ige Sicherheit erreichen“, weiß auch Reinert. „Auch bei Menschen nicht.“ Aber für ihn sei derzeit das von IC-Mitarbeitern praktizierte Vier- bis Sechs-AugenPrinzip in Verbindung mit weiteren Prüfmechanismen beim An- und Ablegen eines Mietvertrags sicherer als lediglich ein Klick am Rechner. Abgesehen davon ersetzt im Berufsalltag der Umgang mit digitalen Daten nicht den Einsatz eines Objektverwalters vor Ort. „Mieterbetreuung und -management sind ein hohes Gut“, sagt Reinert. Das sei der Schlüssel dafür , eine Immobilie stabil zu halten und aufzuwerten. Die Digitalisierung könne dabei unterstützen, die Arbeit eines Verwalters effizienter und professioneller zu machen. Aber so weit, Mitarbeiter zu ersetzen, sei die Technik noch lange nicht. api


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44 JOB UND KARRIERE

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

„Was früher der Firmenwagen war, ist heute das Homeoffice“

Genau so sieht Homeoffice nicht aus, doch mit exakt diesem Motiv trommelte die SPD auf Twitter für ein Recht auf Heimarbeit. Quelle: iStock.com, Urheber: Halfpoint

Sich nicht mehr jeden Tag ins Büro kämpfen zu müssen, sondern seine Arbeit auch in Ruhe zuhause zu erledigen, wenn der Job es zulässt: Das wünscht sich auch mancher Immobilienprofi. In der Gunst einiger nimmt das Homeoffice heute den Platz ein, der früher dem Firmenwagen gebührte. Personalberater wie Kathrin von Hardenberg und Christoph Hartmann werben für ein größeres Entgegenkommen der Arbeitgeber. Viele Unternehmen hätten noch nicht verstanden, wie wichtig das Thema ist. Und werden kalt erwischt, wenn ein Kandidat deshalb absagt.

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arcus Müller (Name von der gewähren. Man wolle keinen Präzendenzfall schaffen. Nichts zu machen. Redaktion geändert) kann es immer noch nicht fassen: Sein „Ich habe konkrete Fälle in den letzten Wechsel ist geplatzt. Aus dem Jahren erlebt, wo Wechsel unter anderem am Nichts hatte er ein JobThema Homeoffice geangebot erhalten: gute scheitert sind“, bestäEine Frage der „Offenheit Bezahlung – fast 40% tigt Christoph Hartder Führungsspitze“ mehr, als er zurzeit vermann, Geschäftsführer dient –, eine echte Herbei der Personal- und ausforderung und viel Freiraum bei der Unternehmensberatung Deininger. „BewerGestaltung der ihm zugedachten Rolle. Doch ber gucken sich mehr denn je die Kultur und den einen Tag Heimarbeit, den ihm sein jetziPhilosophie eines Hauses an, bevor sie eine ger Arbeitgeber zugestand, den wollte ihm die finale Entscheidung treffen. Da gehört der Firma, die bei ihm anklopfte, partout nicht Bereich Homeoffice klar dazu.“

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Das Erstaunen ist groß, wenn der eigentlich wechselwillige Favorit dann überraschend doch absagt: „Die Thematik haben wir auf allen Hierarchieebenen“, konstatiert Hartmann, der Positionen in der Immobilienwirtschaft besetzt. „Den einstellenden Unternehmen ist in den entscheidenden Gesprächen nicht immer bewusst, dass Homeoffice heute eine nicht zu unterschätzende Rolle spielt – oder es wird bewusst nicht berücksichtigt.“ Andere Branchen sind da schon weiter, etwa die IT- oder die Pharmabranche, wie Hartmann von seinen Kollegen weiß.

Die Nachfrage wächst, die Gründe sind Summa summarum setzen 30 bis 40% der vielfältig: Mitfünfziger wollen einfach mal in Immobilienprofis das Homeoffice zumindest Ruhe arbeiten und/oder haben keine als ein Auswahlkriterium bei der Jobwahl ein, Lust, sich täglich mühsam durch den Großschätzt Kathrin von Hardenberg, Partnerin stadtverkehr zu kämpbei Indigo Headhunfen. Mütter und Väter ters. „Früher wurde Viele Immobilienjobs möchten ihren Nachder Firmenwagen über taugen fürs Homeoffice wuchs nicht komplett alles gestellt. Der inteoutsourcen. Wieder ressiert heute kaum andere kümmern sich um Ältere. Selbst Jünnoch einen. An diese Stelle ist jetzt das Homegere ohne Nachwuchs oder pflegebedürftige office getreten“, sagt von Hardenberg. Angehörige fragen heute mit größter SelbstDas Reich der Arbeitgeber zerfällt beim verständlichkeit nach einer flexibleren Homeoffice grob in zwei Lager. Neben der Arbeitszeit- und -platzgestaltung. Unternehmenskultur spielt auch die technische Ausstattung eine nicht unwichtige Rolle. Da sind die einen, die sich dem Thema zumindest angenähert oder gar schon feste, verlässliche Leitplanken einzogen haben: „Größere Unternehmen – alles jenseits der 300, 400 Mitarbeiter – haben sich auf die wachsende Nachfrage oft schon eingestellt“, sagt von Hardenberg. Über Zusatzvereinbarungen wird das den Mitarbeitern eingeräumte Recht auf Heimarbeit in Arbeitsverträgen fixiert. Mit über 5.000 Direktionen und GeschäftsstelDer Teufel steckt im Detail: Wie häufig darf len betreut die Deutsche Vermögensberatung ich das Homeoffice in Anspruch nehmen? Unternehmensgruppe rund 8 Mio. Kunden Muss ich es ankündigen, wenn ich von dieser zu den Themen Finanzen, Vorsorge und Absicherung. Die DVAG ist Deutschlands größOption Gebrauch mache – und wem bin ich zu te eigenständige Finanzberatung. Sie bietet Rechenschaft verpflichtet? Ist der Datenschutz umfassende und branchenübergreifende Allgewährleistet? „Falls Papiere offen herumliefinanzberatung für breite Bevölkerungskreise, gen, muss der Raum abschließbar sein, damit getreu dem Unternehmensleitsatz „Vermöniemand Zutritt erhält, der nicht zum Untergensaufbau für jeden!“ nehmen gehört“, erklärt von Hardenberg. Wird In unserer Servicegesellschaft im Herzen Frankder heimische Rechner auch privat genutzt, furts setzen wir mit Leidenschaft alles daran, muss sich der Mitarbeiter für den Unternehunsere Kunden zu unterstützen und damit die mensaccount separat einloggen. Unternehmensgruppe Tag für Tag ein Stück weiter nach vorne zu bringen. Gerade in der Immobilienbranche fremdeln viele Firmen mit dem Homeoffice, finDabei möchten Sie uns unterstütden die beiden Personalberater. Meist seien zen? Dann freuen wir uns ab sofort im Bereich Immobilienmanagement am das, meint von Hardenberg, eher patriarchaStandort Frankfurt auf Sie. lisch geführte Häuser, wo die Chefs in dem Glauben sozialisiert wurden, dass Führen Kontrollieren bedeutet. „Letztlich hat Homeoffice etwas mit der Offenheit der Führungsspitze zu tun“, resümiert sie. Doch die Arbeitgeber werden die Bedürfnisse zumindest einer Teils ihrer Belegschaft nicht auf Dauer ignorieren können, ist sich die Personalberaterin sicher: „Unternehmen Nach gründlicher Einarbeitung verstärken Sie uns im Team Projektmanagement und möchten gute Leute haben – dann müssen sie unterstützen darüber hinaus unser Technisches Gebäudemanagement: sich auch auf Themen wie Homeoffice einlassen“, fordert von Hardenberg. Wer das tut, > Erste nachweisliche Berufserfahrung in einem Das sind Ihre spannenden Aufgaben wird belohnt, sagt sie: „Mitarbeiter und KanIngenieurbüro > Selbstständige Planung in der Technischen Gebäudeausdidaten sehen immer das Gesamtpaket. rüstung (Fachbereich Heizungs-/ Lüftungs-/ Sanitär-/ Kälte- > Ganzheitliches Verständnis für technisch komplexe Wenn ich das eine – Homeoffice und so mehr Zusammenhänge und Kenntnisse im Planungsprozess technik oder im Fachbereich Elektro-/ Nachrichtentechnik) Lebensqualität – bekomme, schaue ich beim > Sehr gute MS-Office Kenntnisse > Klärung der Aufgabenstellung, Erstellen von Konzepten, anderen – dem Gehalt – vielleicht nicht mehr Abwägung von Alternativen > Selbstständige, strukturierte und gewissenhafte ganz so genau hin.“ Arbeitsweise > Zeichnerische Darstellung von Planungen mit AutoCAD Das Argument, nicht jeder Job tauge für > Ausgeprägte lösungsorientierte Herangehensweise > Erstellen von Ausführungsplänen, Vorbereiten von Homeoffice, lassen die Personalberater nur Technischen Leistungsbeschreibungen, Vorbereiten und > Teamfähigkeit sowie Belastbarkeit auch bei hohem bedingt gelten. Mitarbeiter in einem KundenMitwirken bei Vergaben Arbeitsanfall servicecenter mit festen Präsenzzeiten oder > Überwachung der Ausführung bis einschließlich Abnahme > Überzeugende Kommunikationsfähigkeit sowie Mangelbeseitigung Bauarbeiter, Techniker und Facility-Manager, die nah an der Immobilie dran sind, können > Prüfen von Planungsleistungen sowie Koordinieren und Steuern der externen Projektbeteiligten den Ort ihres Tuns nur schwer in die häusliDas bieten wir Ihnen > Mitwirkung bei der Erstellung von Technischen Due chen Mauern verlegen. Doch schon Projekt> Spannende und vielseitige Aufgaben Diligences und Anlagendokumentationen oder Bauleiter könnten problemlos einen Tag > Ein engagiertes, innovatives Team mit viel Raum für Eigeninitiative und flache Hierarchien die Woche zuhause ihre Kalkulationen anstellen. 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Keiner erklärt ihm aber, warum das so sein soll.“ hat

Projektingenieur (m/w/d) Technische Gebäudeausrüstung


JOB UND KARRIERE 45

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Homeoffice ist ein Thema, das nicht allen behagt

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as Thema Homeoffice ist unter Nachwuchskräften ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl des Arbeitgebers, berichten Personalberater. Das ist Grund genug, bei den fünf Erstplatzierten des Arbeitgeberrankings der Immobilien Zeitung (siehe „Der Nachwuchs votiert für JLL“, IZ 27/19, Seiten 1 und 12) nachzufragen, wie sie es mit der Arbeit von zuhause aus handhaben. Die technischen Voraussetzungen für Homeoffice zu schaffen, ist eine der Herausforderungen auf dem Weg, gelegentliches Arbeiten am Küchentisch oder im heimischen Büro zu ermöglichen. Eine andere ist die arbeitsrechtliche Komponente. Manche der befragten Firmen verfügen über ein Regelwerk, das für jeden Mitarbeiter gilt. Dort ist u.a. der Umgang mit gesetzgeberischen Vorgaben wie Arbeitsschutz und die Gestaltung der Arbeitsbedingungen festgehalten. Auch wegen der rechtlichen Rahmenbedingungen ist Homeoffice oft nicht so spontan umsetzbar, wie mancher Arbeitnehmer es wünscht. Dass das Thema zunehmend in den Fokus rückt, zeigt der Vorstoß des Bundesarbeitsministeriums Anfang 2019, Homeoffice per Gesetz als Recht für alle festzuzurren. api

CBRE

JLL Das internationale Immobilienberatungsunternehmen JLL bietet grundsätzlich all seinen Mitarbeitern die Möglichkeit, nach Rücksprache mit dem Vorgesetzten Homeoffice zu machen – außer den Empfangsmitarbeitern, die der Natur des Jobs entsprechend stets vor Ort sein müssen. Das Unternehmen bietet zwei Varianten des Homeoffices: mal das „mobile Arbeiten“ unregelmäßig je nach Bedarf, mal als sogenannte „alternierende Telearbeit“, die bis zu zweimal wöchentlich genutzt werden kann und wegen ihrer Regelmäßigkeit einer schriftlichen Genehmigung bedarf. Diese Standards wurden 2016 eingeführt. In der Homeoffice-Guideline hat JLL festgelegt, dass der Mitarbeiter daheim ein passendes Arbeitsumfeld gewährleisten muss. „Es muss grundsätzlich den rechtlichen Anforderungen sowie den arbeitsmedizinischen und ergonomischen Bestimmungen entsprechen“, sagt Izabela Danner, CHRO Northern Europe. Ergänzend gebe es jährlich eine verpflichtende Onlineschulung zum Thema Homeoffice und Arbeitssicherheit.

Dem Thema Arbeitszeiterfassung begegnet JLL recht locker. „Wir haben bei JLL grundsätzlich die Vertrauensarbeitszeit“, sagt Danner. Mit der Nutzung von Homeoffice verfüge der Mitarbeiter zwar über mehr Freiheiten, verpflichte sich allerdings auch, „die Leistung gleichwertig zu erbringen, erreichbar zu sein, an Telefonkonferenzen und Webmeetings teilzunehmen usw. Genauso ist er dafür verantwortlich, seine Arbeitszeiten auf das nötige Maß zu beschränken. In der Praxis ist hier vor allem das Vertrauensverhältnis zwischen Teamleiter und Teammitgliedern entscheidend.“ Mobil ist JLL auch im Büro in Frankfurt. Dort gibt es zum Beispiel kaum personalisierte Arbeitsplätze. Das sorge „täglich für neue Konstellationen und Dynamik“, erzählt die Personalchefin. api

Im Grunde dürfen alle Mitarbeiter des Immobilienberatungsunternehmens CBRE Homeoffice nutzen – in Abstimmung mit dem Vorgesetzten und unter der Voraussetzung, dass die betrieblichen Prozesse nicht beeinträchtigt werden. Bis zu 20% der Arbeitszeit dürfe der Mitarbeiter im Homeoffice verbringen, erklärt Personalchef Mike Schrottke. Genutzt werde das vor allem dann, wenn die Kinderbetreuung spontan ausfällt, das Kind krank ist oder der Mitarbeiter einfach mal ein paar Stunden Ruhe fürs konzeptionelle Arbeiten braucht. Es gebe Kollegen, so erzählt Schrottke weiter, die das Homeoffice recht regelmäßig nutzen, andere nur nach Bedarf. Das hänge auch stark von den Abteilungen ab. Im Investmentbereich zum Beispiel werde Homeoffice eher weniger praktiziert, weil es sehr viele Ad-hoc-Termine gibt, an denen die Mitarbeiter teilnehmen müssen. In anderen Bereichen hingegen sei es nicht unüblich und werde vor allem von Müttern genutzt. Ein erhöhtes Interesse an Homeoffice über die vergangenen Jahre bemerkt

Izabela Danner, CHRO Northern Europe bei JLL.

KOMMENTAR

Schrottke derweil nicht. Es sei ein Thema, das einfach im Arbeitsalltag mitlaufe. Technisch betrachtet sind alle CBREler mit Laptops und Handys für das mobile Arbeiten ausgerüstet. Sie verfügen zudem über zahlreiche Programme, die den digitalen Wissenstransfer und die Kommunikation per Chat oder Video unterstützen. Dadurch, dass die sensiblen Unternehmensdaten auf einem Server liegen, sei deren Sicherheit bei einem Zugriff außerhalb des Büros gegeben. Auch CBRE folgt im Übrigen dem Trend in der Arbeitsplatzgestaltung und bietet seinen Mitarbeitern künftig im Frankfurter Omniturm viele mobile Arbeitsplätze, die nicht mehr fest zugewiesen werden. Da CBRE selbst als Berater im Workplace Management auftrete, sollten auch die eigenen Büros modern sein, sagt Schrottke. api

Mike Schrottke, Head of Human Resources bei CBRE in Deutschland. Quelle: CBRE

Quelle: JLL, Urheberin: Anastasia Kromm

Zu „Homeoffice ist ein Thema, das nicht allen behagt“ Das Thema Homeoffice scheint für Personaler und Geschäftsführer ein ganz heißes Eisen zu sein. Früher hat es irgendwie funktioniert, dem einen Mitarbeiter teilweise zuhause zu arbeiten zu gewähren, dem anderen nicht. Vielleicht ließen sich da die individuellen Gründe besser vermitteln. Inzwischen wird es damit schwieriger. Mehr Mitarbeiter pendeln jeden Tag weite Strecken zwischen dem Büro und ihrem Zuhause, viele sehnen sich nach der Ruhe am Küchentisch, wenn konzeptionelle Aufgaben anstehen, andere sind auf das Homeoffice angewiesen, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bekommen. Die Gründe dafür, nicht am Schreibtisch gefesselt zu sein, werden immer vielfältiger. Gut, wenn sich Unternehmen auf eine für alle Mitarbeiter gültige Regelung berufen können. Dann können sie unbefangen aus dem Alltag mit Homeoffice berichten. Demgegenüber zeigt unsere kleine Umfrage, dass es Unternehmen gibt, die sich bei dem Thema eher zurückhalten. Warum? Vielleicht ist es die üppige Vielfalt der aktuellen Möglichkeiten? Vielleicht fürchten sie, dass zu viel Transparenz Begehrlichkeiten weckt? Vielleicht sind sie aber auch gerade auf dem Weg zur Regulierung und wollen nicht gestört werden? api

BEOS „Homeoffice spielt bei uns eine sehr große Rolle und ist an der Tagesordnung“, sagt Holger Matheis, der im Vorstand des Berliner Projektentwicklers und Asset-Managers Beos für Personalthemen verantwortlich ist. Das hängt u.a. damit zusammen, dass die Arbeitsplätze in der Unternehmenszentrale knapp kalkuliert sind, Homeoffice also schon im Raumkonzept eingerechnet worden ist. „Wir haben nicht festgeschrieben, wann und wie viele Tage Homeoffice die Mitarbeiter nehmen dürfen“, sagt Matheis. Das könnten „auch mal zwei Tage die Woche“ sein. Voraussetzung ist, dass die Abwesenheit mit dem Vorgesetzten und dem Team abgesprochen ist. Abgesehen von den Kolleginnen und Kollegen am Empfang dürfen alle 200 Beschäftigten das Arbeiten ab und an nach Hause ver-

CORPUS SIREO

legen. Anfangs ohne konkrete Regelung gehandhabt, gibt es nun eine HomeofficeVereinbarung mit jedem Mitarbeiter. Darin sind u.a. gesetzgeberische Vorgaben wie der Arbeitsschutz thematisiert. „Eigentlich ist das ja lustig“, bemerkt Matheis, mit Blick auf die Rechtslage. Beim mobilen Arbeiten, das überall – also auch Zuhause – stattfinden kann, interessiere sich der Gesetzgeber hingegen nicht für das Arbeitsumfeld. „Die Nachfrage nach Homeoffice hat sich in den vergangenen Jahren erhöht“, erzählt Matheis. Gerade bei Neueinstellungen sei es inzwischen ein wichtiges Thema. Dabei habe ein neuer Kollege in seinen ersten sechs Monaten bei Beos wohl kaum Gelegenheit dazu. Es gebe dann einfach zu vieles vor Ort zu lernen und zu erfahren. Technisch gesehen arbeiten alle Mitarbeiter in der Cloud, sie haben also von überall aus Zugriff auf die relevanten Daten. Das ist eine Folge des sogenannten Werkbankprinzips, der flexiblen Arbeitsplätze bei Beos. Der mobile Umgang mit Daten und mit der Cloud werde regelmäßig geschult. api

Seit Anfang 2018 gibt es beim Immobiliendienstleister Corpus Sireo eine Regelung für mobiles Arbeiten. Nach Absprache mit der Führungskraft können die Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz kurzzeitig nach Hause verlegen, z.B. um somit Beruf und Familie besser unter einen Hut zu bekommen. „Bisher haben wir damit positive Erfahrungen gemacht“, resümiert Yvonne Hoberg, Mediensprecherin bei Corpus Sireo. „Sowohl Mitarbeitende als auch Vorgesetzte nutzen das Arbeitsmodell. Unabhängig von diesem Modell hat jeder Mitarbeitende bei uns einen eigenen Arbeitsplatz.“ api

Yvonne Hoberg, Mediensprecherin bei Corpus Sireo.

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B2.340

BNP Paribas Real Estate möchte sich zum Thema Homeoffice nicht äußern. api

Estate, Köln, Urheber:

Philipp Benseler, Head of Human Resources bei BNPPRE. Quelle: BNP

Oliver Nauditt

Paribas Real Estate

Quelle: Corpus Sireo Real

Holger Matheis, im Beos-Vorstand u.a. fürs Personal zuständig. Quelle: Immobilien Zeitung

BNPPRE


46 JOB UND KARRIERE

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Architektonischer Eigensinn hat Tradition bei Patzschkes

Trotz unterschiedlicher Frisur unschwer als eineiige Zwillinge zu erkennen: Jürgen (links) und Rüdiger Patzschke, hier mit Rüdigers Sohn Robert (rechts) und Jürgens Sohn Till-Jonathan. Quelle: Patzschke Architekten; Urheber: Waldemar Salesski

Als die Zwillingsbrüder Rüdiger und Jürgen Patzschke vor 50 Jahren ihr Büro gründeten, hatten sie sich einer Architektur jenseits des damaligen Mainstreams verschrieben. Statt glatter Rasterfassaden schufen sie Häuser im klassischen Stil. Damit ernteten sie bei Architekturkritikern reichlich Häme. Das galt vor allem für ihr bis heute bekanntestes Bauwerk, das Hotel Adlon Kempinski in Berlin. Die Zwillinge blieben ihrem Stil treu und ihr Büro, das inzwischen mehrere ihrer Kinder fortführen, läuft heute besser denn je. Die Immobilien Zeitung sprach mit den 80-jährigen Brüdern und Rüdiger Patzschkes Sohn Robert über ihre Karriere, architektonischen Eigensinn und das Glück, damit nicht allein zu sein.

Immobilien Zeitung: Das Hotel Adlon ist Ihr bekanntestes und zugleich umstrittenstes Bauwerk. Wie kamen Sie zu dem Auftrag? Rüdiger Patzschke: Otto Walterspiel von Kempinski suchte damals nach Architekten für den Neubau des Adlons. Er wollte keine Replik, aber ein Gebäude, das in der Anmutung an das alte Adlon erinnert. Bevor er auf uns zukam, hatte er sich schon die Ideen mehrerer namhafter Büros angesehen und durch die Bank Entwürfe mit Lochfassaden und wenig repräsentativen Eingängen erhalten. Wir lieferten ihm drei Entwürfe, von denen einer genauso gebaut worden ist, wie wir ihn gezeichnet haben. IZ: Sie haben mit der Hand gezeichnet? Jürgen Patzschke: Ja, das machen wir in der Entwurfsphase bis heute so. Eine Fassade

bekommt einen ganz anderen Charakter, wenn man mit der Hand zeichnet und nicht einfach ein Raster in einen Computer eingibt. IZ: Für das im traditionellen Stil gebaute Adlon sind Sie von Architekturkritikern sehr angefeindet worden. Wie hat sich das ausgewirkt? Jürgen Patzschke: Wir haben viel Honorar für das Adlon bekommen, aber danach gab es erst einmal fünf Jahre lang keine Aufträge. IZ: Und wie haben Sie weitergemacht? Rüdiger Patzschke: Unbeirrt. Wir waren Überzeugungstäter. Wir wollten nicht teilhaben an einer Architektur, die eine Stadt unpersönlich und unbewohnbar macht. IZ: Woher kam diese Überzeugung? Jürgen Patzschke: Als wir als junge Menschen mitbekommen haben, dass der Stuck von den Fassaden der Gründerzeithäuser abgeschlagen worden ist, waren wir entsetzt. Wir empfanden es als eine Art architektonische Bücherverbrennung. Da sind Kulturen abgeschlagen worden! Rüdiger Patzschke: Im Studium war das Bauhaus das Maß aller Dinge, so als hätte es zuvor keine Architektur gegeben. Und in der Stadtplanung herrschte das Denken vor, dass man Arbeiten und Wohnen trennen müsse. Wir fanden es dagegen wunderschön, in einem Wohnviertel in Zehlendorf zu arbeiten, wo wir bis heute unser Büro haben. Dass man die historische europäische Stadt als positiv empfinden konnte, diese Gedankengänge gab es damals nicht. Heute fahren alle Leute gerne in alte Städte und die Menschen leben am liebsten in intakten historischen Stadtvierteln.

Architektur durchsetzen will, die vom Mainstream abweicht, der hat schlechtere Karten als zwei, die sich den Rücken stärken. Allein hätten wir nicht gegen den ganzen Architekturkult der Moderne bestehen können. Robert Patzschke: In der modernen Architektur wird immer alles intellektualisiert. Stadträume und Lebensräume zu erhalten und zu schaffen, das ist das, was uns wichtig ist. Wir haben in Berlin-Mitte um die 30 Gebäude errichtet, an denen die meisten Leute vorIZ: Wie haben Sie es beilaufen, ohne sie geschafft, sich gegen die bewusst wahrzunehDas Abschlagen von Stuck damals vorherrschende men, weil sie sich war eine architektonische Architekturauffassung nicht in den Vorderdurchzusetzen? grund drängen. Aber Bücherverbrennung Rüdiger Patzschke: Hersie fühlen sich wohl, mann Hesse hat einen wunderbaren Aufsatz weil wir bei unserer Architektur auf Elemente über Eigensinn verfasst, in dem es darum zugreifen, die sich bewährt haben und daraus geht, sich von den Erwartungen des Umfelds eine eigene Schöpfung kreieren. freizumachen und seinen eigenen Sinn zu entdecken und dazu zu stehen. Für uns war es IZ: Stört es Sie nicht, wenn Architekturkritiker leichter, unseren Eigensinn zu verteidigen, lästern? weil wir zu zweit waren und sind. Der dopRobert Patzschke: Nein. Es ist viel wichtiger, pelte Eigensinn hat uns sehr geholfen. wie die Architektur auf die Menschen wirkt. Jürgen Patzschke: Wer allein ist und eine Jeder Mensch hat ein Gefühl, eine Assozia-

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tion oder ein Erlebnis, wenn er irgendwo entlangläuft. Und deshalb ist jeder Mensch ein berechtigter Architekturkritiker. Jürgen Patzschke: Neotraditionalisten wie wir reflektieren am besten, was die Menschen wollen. Sie wollen einen Wiedererkennungseffekt und ein Wohlgefühl. Wir haben von Anfang an so gebaut, wie wir es für richtig hielten, und haben uns nicht dem Zeitgeist unterworfen. Bei Umfragen lagen wir immer weit vorn, auch wenn Architekturkritiker anderer Meinung waren. Rüdiger Patzschke: Inzwischen gibt es Untersuchungen über die Wirkung monotoner, großflächiger Fassaden auf die Psyche (siehe „Diese Architektur tut nicht gut“, IZ 33/2018, Seite 1). Das Institut für Wohn- und Arbeitspsychologie hat beispielsweise empirisch bewiesen, dass solche Fassaden die Menschen stressen, während kleinteilig strukturierte, abwechslungsreich gestaltete Fassaden sich positiv auf das Wohlbefinden auswirken. Das ist natürlich eine tolle Bestätigung für uns. Mittlerweile gibt es auch immer mehr Architekten, die sich rückbesinnen. Manche von ihnen bauen traditioneller als wir. Und inzwischen haben wir Entwickler wie Bauwert oder Diamona & Harnisch gefunden, die unsere Auffassung von Architektur teilen. IZ: Wie sind Sie beiden eigentlich zu ihrem Beruf gekommen? Wollten Sie schon immer Architekten werden? Jürgen Patzschke: Nein, als Kinder wollten wir Förster werden (lacht) . Während des Zweiten Weltkriegs war unsere Mutter mit uns und unserem älteren Bruder in der Uckermark evakuiert, weil es in Berlin zu gefährlich war. Wir sind in Joachimstal eingeschult worden und haben dort, so schlimm das klingt, die sonnigste Zeit unserer Kindheit verbracht. Da war Wasser und Wald, wir suchten Maikäfer und fuhren mit dem Leiterwagen zur Schule. Rüdiger Patzschke: Bei einem unserer Streifzüge landeten wir vor einem Anwesen, das uns sehr beeindruckte. Dort trafen wir auf den Förster, der uns das Haus zeigte und so tat, als ob es seines wäre. Wir dachten, Förster muss ein toller Beruf sein: Man kann immer im Wald sein und in einem so schönen Haus wohnen. Später erfuhren wir, dass es sich bei dem Haus um Carinhall, den Landsitz von Reichsmarschall Hermann Göring gehandelt hatte. Den Förster redete uns unsere Mutter übrigens genauso aus wie den Wunsch, Landschaftsgärtner zu werden: „Wenn die Zeiten schlecht sind, werden in Parks Radieschen und Kohlrabi gepflanzt“, sagte sie.

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IZ: Haben Sie schlechte Zeiten erlebt? Jürgen Patzschke: Ja, wir haben sehr schlechte Zeiten erlebt. Als die Ostfront näherrückte, machte sich unsere Mutter mit uns auf den Weg nach Berlin. Dort erst begriffen wir das Elend des Krieges. Das Haus, in dem wir gewohnt hatten, war zerstört, unser Vater tot und unsere Mutter wusste nicht, wie sie uns satt bekommen sollte. Wir bettelten damals in der Nachbarschaft um Kartoffelschalen, aus denen unsere Mutter eine Art Puffer machte, damit wir was zu essen hatten.

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das Jahr, in dem wir unser gemeinsames Büro angemeldet haben, begannen die Planungen. Statt mit Spiegelglasscheiben wie sie damals Mode waren, haben wir das Ganze im Stil eines Bazars mit Rundbögen, weiß getünchten Mauern, Kolonnaden und einem zentralen Platz gebaut. Diese Anlage ist gut angekommen und blüht bis heute. Das war für uns sehr selbstbewusstseinsfördernd! IZ: Sie haben auch in vielen anderen Ländern gebaut, vor allem in Indien. Wie kam es zu diesen Projekten? Jürgen Patzschke: Das war eigentlich ein Zufall. Mitte der 60er hatte ich vor, von Istanbul aus nach Abu Simbel zu reisen, um beim Wiederaufbau der Tempel mitzuarbeiten, die für den Bau des Assuan-Staudamms abgetragen worden waren. Doch ich kam zu spät in Istanbul an. Zurück nach Hause fahren wollte ich aber auch nicht, nachdem ich groß getönt hatte, ich mache beim Abu Simbel mit, also reiste ich weiter Richtung Indien.

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IZ: Sie sind dort länger geblieben? Jürgen Patzschke: Nein, aber wir haben zusammen mit unseren Familien viel Zeit dort verbracht und waren fast jedes Weihnachten in unserem ehemaligen Plantagenhaus im heutigen Goa. Einige unserer engsten Freunde sind Inder, das sind wunderbare Menschen. Robert Patzschke: Ich war mit 17 für ein Jahr auf einem Internat in Indien und dort der einzige Nicht-Inder. Auch ich liebe das Land und die Menschen. Frisch vermählt und gleich nach dem Studium bin ich dann 2005 zusammen mit meiner Frau nach Indien aufgebrochen, um eine Dependance unseres Büros aufzubauen. Wir haben fast zehn Jahre in Indien gelebt.

IZ: Wie kamen Sie dann zur Architektur? Rüdiger Patzschke: Das lag ziemlich nah, schon unser Vater und unser Großvater waren Architekten.

IZ: Sie haben mittlerweile gemeinsam mit den Söhnen Robert und Till-Jonathan und ihren Partnern Michael Mohn und Christoph Schwebel nicht nur zwei Ateliers mit zusammen etwa 60 Mitarbeitern in Berlin und eine Dependance in Indien, sondern auch in Paris. Wie kam es dazu? Jürgen Patzschke: Meine Tochter Tatjana lebt in Paris und betreibt dort ein kleines Büro. Auch mein Sohn Till-Jonathan ist Architekt und arbeitet in dem Berliner Atelier in der Pfalzburger Straße. Und mein Jüngster Thaddäus tritt ebenfalls in unsere Fußstapfen. Neben seinem Masterstudium arbeitet er in unserem Atelier am Bahnhof Grunewald.

IZ: Was war das erste größere Projekt, das Sie gemeinsam gebaut haben? Jürgen Patzschke: Das war ein Einkaufzentrum mit Restaurants, Boutiquen und einem Theater in Bahia Feliz auf Gran Canaria. 1969,

IZ: Das klingt so, als könnte es das Büro von Patzschke & Partner Architekten auch in den nächsten 50 Jahren noch geben! Meine Herren, vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führt Martina Vetter.


JOB UND KARRIERE 47

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

„So viel anders sind die Jungen gar nicht“ Geld ist ihnen angeblich nicht mehr so wichtig, der Job nicht mehr alles im Leben: Über die Vertreter der Generation Y, die Mittzwanziger bis Enddreißiger also, kursieren viele Gerüchte. Susanne Tattersall, geschäftsführende Gesellschafterin des Property-Managers Tattersall Lorenz mit Hauptsitz in Berlin, sieht dagegen viele Gemeinsamkeiten mit den Älteren, nicht zuletzt beim Thema Geld. Immobilien Zeitung: Frau Tattersall, wenn ich über die steigenden Gehaltswünsche von Immobilienstudenten zum Berufseinstieg schreibe, bekomme ich oft vorgehalten: Junge Leute sind doch gar nicht so fixiert auf den schnöden Mammon. Ihnen lägen ganz andere Dinge am Herzen als Vorgängergenerationen. Haben meine Kritiker Recht? Susanne Tattersall: So gravierend anders sind die Jungen gar nicht. Bei jungen Menschen überzeugen immer noch die gleichen Faktoren wie bei den Älteren. Ich kann jedenfalls nicht bestätigen, dass es jungen Menschen nicht auch ums Geld und andere Benefits – z.B. ein Jobticket – geht. Die Gehaltsvorstellungen der Jungen sind in den vergangenen Jahren um ca. 30% gestiegen. IZ: Tragen die Jungen ihre Gehaltswünsche offensiv vor? Tattersall: Im Gegenteil. In Bewerbungsgesprächen ist das oft der letzte Punkt. IZ: Das deutet eher darauf hin, dass ihnen Geld doch nicht so wichtig ist. Tattersall: Das habe ich anders erfahren: Sie haben keinen Zweifel daran, dass man ihnen genau das zahlt, was sie verlangen. Deshalb machen sie kein großes Aufhebens ums Gehalt. IZ: Bei unserer diesjährigen Umfrage kam heraus: Bachelorstudenten möchten direkt nach dem Abschluss 45.000 Euro haben, Masterstudenten beziffern ihr Wunschgehalt nach dem Studium auf 52.500 Euro. Wie realistisch ist das? Tattersall: Da muss man differenzieren. Hat derjenige z.B. vor dem Studium schon eine Ausbildung gemacht? Ein Bachelorabsolvent mit einem zweijährigen Studium startet deutlich unter 40.000 Euro. Bei einem Masterabsolventen kann ich schon eher verstehen, wenn er in Richtung 50.000 Euro schaut. Dann kommt es auf die Region an: In Berlin sind die Gehälter am niedrigsten, im Süden am höchsten, Frankfurt, Düsseldorf oder Hamburg liegen dazwischen. Entscheidend ist auch die Branche: Ein Property-Manager wie wir kann einem Absolventen keine 50.000 Euro zahlen.

IZ: Wonach richtet sich Tattersall Lorenz bei IZ: Stellen Sie überhaupt Unterschiede zwischen den sogenannten Millenials und Vorder Gehaltsfindung? gängergenerationen fest? Tattersall: Ein Orientierungspunkt ist der Tarifvertrag der Wohnungswirtschaft, weil der Tattersall: Der größte Unterschied ist in meiauf die Funktionen abhebt, die es auch in der nen Augen, dass die junge Generation häufig Verwaltung von Gewerbeimmobilien gibt. Der nicht mehr in der Lage ist, Kritik anzunehmen. Tarifvertrag ist unDas hemmt sie in ihrer Entsere Richtschnur wicklung – und erschwert „Die Jungen können oft für die GrundgeFeedbackgespräche: Ist der nicht mit Kritik umgehen“ hälter. Insgesamt Chef ehrlich mit der Kritik, liegen wir aber 20% dreht sich der Mitarbeiter um bis 30% drüber, weil Gewerbeimmobilien doch und hat drei andere Arbeitgeber zu gleichen eine ganz andere Welt sind als Wohnungen. Konditionen an der Hand.

Tattersall: Wenn wir befristete Verträge anbieten würden, würden wir keinen einzigen Mitarbeiter mehr gewinnen. Die Jungen wollen nicht fremdbestimmt sein, sondern selbst bestimmen, wann sie ein Arbeitsverhältnis beenden.

IZ: Wenn Sie beim Geld nicht mit AssetManagern & Co. mithalten können: Was werfen Sie sonst in die Waagschale? Tattersall: Die Reputation unseres Unternehmens ist ein entscheidendes Kriterium. Wir verwalten für interessante Kunden interessante Immobilien. Und wir sind im besten Sinne Mittelstand: Wer sich bei uns im Unternehmen wirklich einbringt, kann sich entwickeln und es weit bringen – anders als vielleicht in einem Konzern mit starren Strukturen. Wir wachsen stark, sind inhabergeführt und bemühen uns um agile Führung, z.B. mischen wir Teams je nach Projektaufgaben neu. Das ist wichtig, weil wir viele junge Leute und viele Akademiker bei uns haben.

IZ: Dürfen Ihre Leute auch von zuhause oder unterwegs arbeiten? Tattersall: Wir ermöglichen mobiles Arbeiten,

IZ: Können Sie es da noch leisten, Nachwuchskräften und Einsteigern befristete Verträge anzubieten?

IZ: Wie wichtig ist die Balance zwischen Leben und Arbeiten? Tattersall: Ohne flexible Arbeitszeiten geht es heute nicht mehr. Selbst Berufseinsteiger scheinen manchmal nach der Devise zu agieren: Wie male ich mir mein Berufsleben?

Manchmal muss sich Susanne Tattersall doch sehr über die Wünsche des Nachwuchses wundern. Urheber: Bernd Brundert

begrenzen es jedoch klar: Mehr als zwei Tage im Monat halten wir nicht für sinnvoll. Wir haben mit unseren Führungskräften Kriterien erarbeitet, wie sie Aufgaben für mobiles Arbeiten vergeben und wie sie die Aufgabenerfüllung kontrollieren. Wir hatten in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht und mussten Leitplanken setzen. Die Mitarbeiter sind froh, wenn es klare Regeln für alle gibt. IZ: Vielen Dank für die nette Unterhaltung! Die Fragen stellte Harald Thomeczek.

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IZ: Wie viele Junge beschäftigen Sie denn in Berlin und den fünf Niederlassungen? Tattersall: Von unseren rund 140 Mitarbeitern gehören ca. 40% zur jüngeren Generation, wir beschäftigen aktuell allein 24 Werkstudenten. IZ: Die Vertreter der Generation Y haben ja angeblich ein anderes Verhältnis zu ihrem Beruf als ihre Väter und Großväter. Job und Karriere sind nicht mehr alles im Leben. Tattersall: Auch da kann ich keine großen Unterschiede erkennen. In jeder Generation gibt es solche und solche. Manche wollen lieber einen Nine-to-five-Job wie ihre Großeltern, andere verausgaben sich gern bei der Arbeit. Das ist eher eine Sache der Persönlichkeit als der Generation. Der eine ist ja eher der Frontmann, der andere eher fürs Backoffice geschaffen, aber beide wollen sinnhaft arbeiten und herausgefordert und gefördert werden.

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Beim Maklerhaus Colliers International werden ab Anfang kommenden Jahres neue Regionalmanager in Berlin und Frankfurt tätig sein. Die Berliner Niederlassung wird künftig von Kemal Zeyveli geführt, der bereits seit Februar 2018 im Team Capital Markets von Colliers in der Bundeshauptstadt aktiv ist. Davor war er unter anderem bei PwC, JP Morgan, CBRE sowie Berlin Hyp tätig und bringt Kompetenz aus den Bereichen Investment und Finanzierung mit. Er folgt auf Robert-Christian Gierth, der sich als Projektentwickler selbstständig macht. In der Mainmetropole wird der bisherige Regionalmanager Matthias Stanke bei Colliers zwar künftig Geschäftsführer bleiben und als solcher im Bereich Bürovermietung strategische Kunden betreuen. Die Leitung des Regionalbüros in Frankfurt aber wird Stanke auf eigenen Wunsch abgeben. Wie aus Branchenkreisen zu hören ist, wird Anton Holler dessen Position übernehmen und Geschäftsführer werden. Holler ist derzeit Executive Director und Head of Investment beim Frankfurter Investment- und Asset-Manager GEG German Estate Group. Holler leitete vor seinem Anheuern bei GEG unterschiedliche Investmentteams etwa bei Cushman & Wakefield und Deutsche Immobilien Chancen. pdi

schlüpft Hosang nun in die Haut des Director Germany. Als solcher soll Hosang „die Nähe zum und die Vernetzung im deutschen Markt ausbauen“, heißt es. Dazu gehört auch, Investoren von außerhalb der Allianz-Gruppe für gemeinsame Projekte an Land zu ziehen. Ganz nach dem Vorbild eines Forward-Deals in Berlin (Edge East Side Berlin), den Allianz Real Estate vor wenigen Wochen zusammen mit der Bayerischen Versorgungskasse gestemmt hat. hat

Holger Hosang, Head of Asset Management (AM) North & Central Europe bei Allianz Real Estate, bekommt eine zusätzliche Rolle. Neben seiner Verantwortung für das gesamte AM-Team in Zentral- und Nordeuropa

Weitere Personalien finden Sie bei www.iz-jobs.de

Alexander Stuwe (41) tritt bei der Berlin Hyp zum 1. Januar 2020 in die Fußstapfen des Chief Risk Officers. Als solcher beerbt er den amtierenden Risikovorstand Roman Berninger. Der 58-jährige Berninger geht, wenn sein Vertrag zum 31. Dezember 2019 ausläuft, in den Ruhestand. Er arbeitet seit knapp zwölf Jahren bei der Berlin Hyp, davon zehn Jahre im Vorstand. Bis Stuwes Bestellung zum Vorstand wirksam wird, wird Berningers Nachfolger sich zunächst als Generalbevollmächtigter um die Ressorts Risikocontrolling, Kredit, Risikobetreuung und Wertermittlung kümmern. Stuwe kommt von der Nord/LB, wo er aktuell als Bereichsleiter Risikocontrolling seine Brötchen verdient. hat

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48 RECHT UND STEUERN

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

LITERATURHINWEISE

Ingrid Gerstbach: Innovationsräume – Raumkonzepte für agile Teams. Carl Hanser Verlag München, 2019, 149 Seiten, kartoniert, 39,90 Euro

Die Arbeitswelt von morgen schon heute „Ein Raum sind vier Wände plus Menschen plus Zweck“, definiert Ingrid Gerstbach in ihrem Buch „Innovationsräume – Raumkonzepte für agile Teams“. Doch wie kann ein Raum so gestaltet werden, dass er erstens möglichst optimal seinen Zweck erfüllt und sich die Menschen darin zweitens auch noch wohlfühlen? Und in welchem Verhältnis stehen diese beiden Bedingungen zueinander? Auf knapp 150 Seiten beschäftigt sich Gerstbach mit verschiedenen Versuchen, motivierende und ansprechende Arbeitsräume zu kreieren, die den Bedürfnissen der in ihnen arbeitenden Menschen genauso gerecht werden wie den Erfordernissen der Unternehmen. Zugrunde liegt diesen Versuchen der Gedanke, dass sich Arbeit durch die Entwicklung neuer Technik massiv verändern wird. „Selbst die Arbeit von Buchhaltern wird mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 95% von automatisierten Prozessen übernommen werden“, lautet eine ihrer Thesen. Entsprechend gewinne Kreativität als menschliche Fähigkeit, die am wenigsten durch technische Prozesse ersetzt werden kann, immer stärker an Bedeutung. Dieser Entwicklung müssten auch die internen Strukturen von Firmen und letztlich die Arbeitswelten Rechnung tragen. Zu beachten gibt es dabei viel, wie Gerstbach darlegt. In ihrem Buch zeigt sie Beispiele für praktische Detaillösungen wie beschreibbare Wände oder Mobiliar mit Rollen und warnt vor dem Einsatz von zu viel Technik. Sie dämpft allerdings auch die Erwartungen, die Unternehmen mit der Umgestaltung ihrer Räume verknüpfen sollten. Statt auf einen massiven Kreativitätsschub sollten diese sich lieber auf eine konsistente Vorwärtsbewegung einstellen – und dabei bloß nicht die Geduld verlieren. rgo

Patrick Zasada: Immobilien einzigartig fotografieren. Profitipps für Architekturaufnahmen. Bildner Verlag, 1. Auflage, 2019, 320 Seiten, gebunden, 39,90 Euro.

Wir wollen bessere Fotos von Immobilien!

Kaufpreisminderung bei zu engem Tiefgaragenstellplatz

Vollstreckungsschutz muss rechtzeitig beantragt werden

Baurecht. Wird eine Eigentumswohnung mit besonderem Komfort beworben, darf der zugehörige Tiefgaragenstellplatz nicht zu eng sein. Ein Durchschnittsfahrer muss mit einem Fahrzeug der gehobenen Mittelklasse problemlos einparken können.

Zwangsvollstreckungsrecht. Stellt ein Mieter, der zur Räumung einer Wohnung verurteilt ist, in der Berufung keinen Vollstreckungsschutzantrag, darf das Revisionsgericht nicht anordnen, die Zwangsvollstreckung einzustellen.

OLG Braunschweig, Urteil vom 20. Juni 2019, Az. 8 U 62/18

BGH, Beschluss vom 7. Dezember 2018, Az. VIII 146/18

Rechtsanwalt Dr. Volker Stehlin von Friedrich Graf von Westphalen & Partner

Rechtsanwältin Nicola Lotz von der Kanzlei Lotz Quelle: Kanzlei Lotz

Quelle: FGvW ................................................................................................................................................................................

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DER FALL

DER FALL

Der Käufer einer Eigentumswohnung verklagte den Bauträger. Er hatte durch einen Bauträgervertrag eine Eigentumswohnung erworben, zu der auch das Sondernutzungsrecht an einem Tiefgaragenstellplatz gehörte. Die Wohnung befand sich in guter Wohnlage und wurde mit einem „besonderen Komfort“ beworben – entsprechend hoch war ihr Preis. Den Tiefgaragenstellplatz allerdings konnte der Kläger mit seinem Fahrzeug der geho-

benen Mittelklasse nicht richtig nutzen: Er musste zum Einparken entweder fast 60 m weit rückwärts fahren oder auf einer 6 m breiten Fahrgasse wenden. Zudem waren die Abmessungen des Stellplatzes im Vergleich mit den anderen in der Tiefgarage schmal. Also forderte der Käufer vom Bauträger eine Minderung des Kaufpreises wegen eines Mangels. Der Bauträger verweigerte dies.

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DIE FOLGEN Das OLG Braunschweig hielt eine Minderung des Stellplatzkaufpreises um zwei Drittel für angemessen. Dass die anerkannten Regeln der Technik und öffentlich-rechtliche Normen eingehalten werden, ist nach Ansicht des Gerichts bei Bauträgerverträgen stets der stillschweigend vereinbarte Mindeststandard. Ein Bauwerk, das diese Regeln zwar einhält, kann dennoch mangelhaft sein, wenn es die vereinbarte Funktionstauglichkeit nicht aufweist. Bei einem Stellplatz muss dies durch die Auslegung aller vertraglichen

Umstände ermittelt werden, wenn es keine ausdrücklichen Vereinbarungen gibt. Dazu gehören auch die Gesamtumstände der verkauften Wohnung. Da zu erwarten war, dass Käufer einer teuren Wohnung auch Kraftfahrzeuge wenigstens der gehobenen Mittelklasse fahren, müssen die Stellplätze auch mit solchen Fahrzeugen in zumutbarer Weise erreicht werden können. Hier konnte der Stellplatz aber nur mit Kleinfahrzeugen benutzt werden. Deshalb musste der Bauträger den Kaufpreis mindern.

Die Mieter eines Einfamilienhauses sind vom Vermieter auf Räumung verklagt und in der Berufungsinstanz auch dazu verurteilt worden. Das Berufungsgericht hat das Urteil für vorläufig vollstreckbar erklärt (§ 708 Nr. 10, §§ 711, 713 ZPO ohne Sicherheitsleistung). Eine Abwendungs-

befugnis nach § 711 ZPO wurde nicht ausgesprochen. In der Berufungsinstanz haben die Mieter keinen Antrag auf einstweilige Einstellung der Zwangsvollstreckung gestellt, sie stellen ihn aber mit ihrer Nichtzulassungsbeschwerde beim BGH.

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DIE FOLGEN Der BGH lehnte den Vollstreckungsschutzantrag als unbegründet ab. Das Revisionsgericht kann zwar bei vorläufig vollstreckbaren Urteilen auf Antrag die einstweilige Einstellung der Zwangsvollstreckung nach § 719 Abs. 2 ZPO anordnen, wenn die Vollstreckung dem Schuldner einen nicht zu ersetzenden Nachteil bringen würde und kein überwiegendes Interesse des Gläubigers entgegensteht. Das gilt auch bei der Nichtzulassungsbeschwerde (§ 544 Abs. 5 Satz 2 ZPO). Einen solchen Nachteil stellt der Verlust der Wohnung und des Lebensmittelpunkts häufig dar. Kann der Schuldner aber diesen Nachteil selbst vermeiden, darf dem Vollstreckungsschutzantrag nicht stattge-

geben werden. Hier sind die Mieter selbst schuld, weil sie den Antrag in der Berufungsinstanz nicht rechtzeitig gestellt haben. In solch einem Fall darf das Gericht dem Vollstreckungsschutzantrag nur noch stattgeben, wenn es dem Schuldner aus besonderen Gründen nicht möglich oder zumutbar war, den Antrag zu stellen. Solche Gründe haben die Mieter hier jedoch nicht angegeben. Auch wenn das Berufungsgericht den Mietern die Abwendungsbefugnis eingeräumt hätte, hätte das nicht geholfen: Denn auch wenn der Vermieter nur gegen Sicherheitsleistung hätte vollstrecken können, hätten sie durch die Räumung dennoch ihre Wohnung verloren.

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WAS IST ZU TUN?

WAS IST ZU TUN?

Das Urteil verdeutlicht, dass die anerkannten Regeln der Technik und gesetzliche Vorgaben nur der vertraglich geschuldete Mindeststandard sind. Wird eine Wohnung dagegen als besonders komfortabel oder hochwertig beworben, müssen auch die Räume und die Rechte, die mit der Wohnung verbunden sind, dieses Versprechen einlösen. Bauträger müssen in diesen Fällen großzügigere Flächen vor-

sehen, wenn sie Stellplätze planen. Wollen sie das nicht tun, muss das im Vertrag ausdrücklich geregelt sein. Für Käufer ist die Entscheidung ein Hinweis darauf, beim Erwerb einer Eigentumswohnung nicht nur auf die Wohnung selbst zu achten, sondern auch auf die Lage und Abmessungen des mit erworbenen Stellplatzes. ahl

Vermieter können sich gegen einen Vollstreckungsschutzantrag erfolgreich wehren. Dazu sollten sie sich gründlich mit den Begründungen des Schuldners und den formellen Voraussetzungen für den Antrag auseinandersetzen. Einstweiliger Vollstreckungsschutz nach § 712 ZPO darf gemäß § 714 Abs. 1 ZPO nur bis zum Schluss der mündlichen Verhandlung beantragt werden, und der Antrag muss

begründet sein. Stellt der Schuldner den Vollstreckungsschutzantrag nicht rechtzeitig, darf das Gericht nur noch nachträglich entstandene Gründe berücksichtigen – oder der Schuldner muss die Verzögerung begründen. Darüber hinaus muss das Gericht die Interessen des Gläubigers gegen die des Schuldners abwägen, und ein Rechtsmittel muss Aussicht auf Erfolg haben. ahl

In Mikroapartments muss man dauerhaft wohnen können

Ohne klare Vereinbarung kein steuerfreier Rückkauf bei ÖPP

Öffentliches Recht. Mikrowohnungen müssen die Mindestanforderungen an Wohnraum erfüllen. Dazu müssen sie sanitäre Einrichtungen, Kochgelegenheiten und einen mindestens 10 m2 großen Wohnbereich aufweisen.

Steuerrecht. Wird in einer öffentlich-privaten Partnerschaft nur eine Option zum Rückerwerb eines Erbbaurechts vereinbart, ist der Rückkauf nicht grunderwerbsteuerfrei. Der Rückerwerb muss eindeutig vereinbart werden.

OVG Hamburg, Beschluss vom 21. August 2019, Az. 2 Bs 148/19

Rechtsanwalt Dr. Kaspar H. Möller von O&P Oberthür & Partner

Rechtsanwalt und Steuerberater Christian Palm von Peters, Schönberger & Partner

BFH, Urteil vom 10. April 2019, Az. II R 16/17 Quelle: O&P

Jeder, der schon einmal Gebäude fotografiert hat, kennt die Schwierigkeiten: verzerrte Perspektiven, es passt nicht alles aufs Bild, Blendenflecke oder das ganze Gebäude ist viel zu dunkel, der Himmel zu hell. Die Hoffnung, mit einem Mobiltelefon mithilfe einiger Tipps schnell bessere, für berufliche Zwecke brauchbare Bilder machen zu können, wird nach der Lektüre dieses Werks anfangs getrübt. Im ersten Drittel des Buchs widmet sich der Autor detailliert der Kamera- und Objektivauswahl und geht auch auf die Kosten einer empfehlenswerten Ausrüstung ein. Die Grundlagen der Bedienung einer professionellen Kamera und technische Aspekte, wie das Zusammenspiel von ISO-Werten, Blende und Belichtungszeit, werden eingehend erläutert. Der größere Teil des Buches zeigt jedoch Möglichkeiten der Bildkomposition, die durchaus auch ohne ein Profi-Equipment umgesetzt werden können. Wie muss ich stehen, um eine ansprechende Aufnahme zu erhalten? Welche und vor allem wie viele Details erzeugen Spannung im Bild? Wie wirken Licht und Schatten zusammen und was ist bei der Linienführung zu beachten? Dazu gibt es einige leicht zu befolgende Regeln und viele Bildbeispiele, die Patrick Zasada aus seiner Tätigkeit als Immobilienfotograf mitbringt. Wer sich an der hin und wieder holprigen Grammatik und Rechtschreibung nicht stört, kann hier wertvolle Hinweise für bessere Gebäudefotos erhalten. Yvonne Orschel

Zu beziehen über www.iz-shop.de.

Quelle: PSP

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DER FALL

DER FALL

Ein Bauherr betreibt auf einem Grundstück in einem Wohngebiet ein kleines Hotel. Er will das Gebäude um zwölf Mikroapartments aufstocken, und die zuständige Behörde hat ihm dafür eine Genehmigung erteilt. Ein Nachbar wehrt sich gegen das Vorhaben und hat vor dem Verwaltungsgericht einen Baustopp erwirkt. Das Gericht begründet dies damit, dass es sich bei dem Bauvorhaben nicht um eine Wohnnutzung, sondern um eine

Ausweitung des bestehenden Beherbergungsbetriebs handelt. Die Apartments würden die Anforderungen, die an eine dauerhafte Wohnnutzung gestellt werden, nicht erfüllen. Das Hamburgische Oberverwaltungsgericht hat die Entscheidung des Verwaltungsgerichts aufgehoben: Mikrowohnungen sind spezielle Wohnungstypen, die sich durch geringe Größe und eine flächenoptimierte Gestaltung auszeichnen.

Die Klägerin ist eine Anstalt öffentlichen Rechts (AöR). Sie schloss 1996 mit einer KG einen Erbbaurechtsvertrag über 40 Jahre, um eine Kläranlage auf ihrem Grundstück modernisieren zu lassen. Die KG verpflichtete sich in weiteren Verträgen zur Reinigung der Abwässer. Die AöR gab zudem ein Angebot zum Rückkauf des Erbbaurechts mit einer Annahmefrist zum 31. Dezember 2012 ab, und die KG nahm

diese Option an. Für den Rückerwerb setzte das Finanzamt Grunderwerbsteuer fest, wogegen die AöR Einspruch erhob: Der Rückkauf sei nach § 4 Nr. 9 GrEStG a.F. steuerfrei. Das Finanzamt argumentierte, es handele sich nicht um eine öffentlich-private Partnerschaft, sondern um ein reines Finanzierungsgeschäft. Steuerfrei wäre der Rückerwerb nur zum Ende der Laufzeit des Erbbaurechts.

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DIE FOLGEN Mikrowohnungen leisten vor allem in Ballungsräumen einen Beitrag, um den Wohnraummangel zu lindern. In der Praxis ist die Abgrenzung zwischen den jeweils zulässigen Nutzungsarten nach Maßgabe der Baunutzungsverordnung allerdings nicht immer zweifelsfrei möglich. Mikroapartments können je nach konkretem Nutzungszweck in Boardinghäusern auch gewerbliche Nutzungen, also Beherbergungsbetriebe, sein. Das Oberverwaltungsgericht argumentiert hier mit dem Hamburgischen Wohnraum-

schutzgesetz zugunsten einer Wohnnutzung. Das Gesetz definiert Mindestanforderungen an „erträgliche“ Wohnverhältnisse: eine ausreichende Heizung, eine Anschlussmöglichkeit für einen Herd, ein Anschluss an die Wasserversorgung, ein WC sowie ein Wohnraum von mindestens 10 m2, der ausreichend belüftet und beleuchtet wird. Werden solche Räume dauerhaft vermietet, kann auch angenommen werden, dass sie darauf angelegt sind, dass Nutzer sich hier auf Dauer häuslich niederlassen.

DIE FOLGEN Das Finanzgericht gewährte die Befreiung von der Grunderwerbsteuer: Eine Steuerbelastung von ÖPP-Projekten soll vermieden werden, weshalb es keinen Unterschied macht, wie sich ein Rückerwerb des Grundbesitzes an die öffentliche Hand vollzieht. Auf die Revision des Finanzamts hob der BFH das Urteil aber auf. Der BFH war zwar auch der Ansicht, dass eine ÖPP vorliegt. Denn es handelte sich hier um eine Kooperation zwischen privaten und öffentlich-rechtlichen Partnern, es werden nicht bloß finanzielle Mittel zur Ver-

fügung gestellt. Der Grundbesitz ist auch gebraucht worden, um eine hoheitliche Aufgabe – die Abwasserbeseitigung – zu erledigen. Für die Befreiung von der Grunderwerbsteuer ist aber eine eindeutige Rückübertragungsvereinbarung eines noch laufenden Erbbaurechts am Ende des Vertragszeitraums nötig. Eine einseitige Option, wie es hier der Fall war, genügt nicht. Denn bei der Option steht nicht fest, dass am Ende der Vertragslaufzeit das Erbbaurecht tatsächlich rückübertragen wird.

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WAS IST ZU TUN? Sinkende Haushaltsgrößen, stark wachsende Metropolen, steigende Mobilität von Arbeitnehmern – all dies sind Gründe für die steigende Nachfrage nach Kleinstwohnungen. Für Investoren sind Mikroapartments wegen der zu erzielenden Quadratmeterpreise reizvoll. Werden solche Wohnanlagen geplant, müssen Bauherren ein besonderes Augenmerk auf das jeweilige Nutzungskonzept legen

und darauf, dass die Apartments die Mindestanforderungen für eine Wohnnutzung einhalten. Indem das OVG Hamburg auf das Wohnraumschutzgesetz Bezug nimmt, gibt es eine wichtige Konkretisierung, was die Ausstattung und Größe der Apartments angeht. Vergleichbare Regelungen finden sich unter anderem auch in Berlin, Bremen, Hessen und NordrheinWestfalen. ahl

WAS IST ZU TUN? Nach dem Urteil des Bundesfinanzhofs ist klar, dass die Partner einer ÖPP die Rückübertragung des Erbbaurechts durch eine klare beiderseitige Vereinbarung festlegen müssen, wenn sie eine Grunderwerbsteuerbefreiung erhalten wollen. An diese Vorgabe werden sich ÖPPVertragspartner nun halten müssen. Auch gibt der BFH in seiner Entscheidung konkrete Kriterien vor, in welchen Fällen überhaupt eine ÖPP vorliegt. Ausdrück-

lich offen lässt das Gericht hingegen, ob die Laufzeit des Erbbaurechts zwingend mit der Kooperationsdauer der ÖPP übereinstimmen muss. Diese Frage muss der BFH noch verbindlich klären. Jedenfalls lässt sich dem Urteil eindeutig entnehmen, dass nicht eine Partei beliebig darüber entscheiden darf, ob das Erbbaurecht rückübertragen wird oder nicht, wenn der Rückkauf grunderwerbsteuerfrei sein soll. ahl


RECHT UND STEUERN 49

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Die Behörden wollen höhere DSGVO-Bußen Die Aufregung war groß, als im Mai 2018 die Datenschutzgrundverordnung, kurz DSGVO, wirksam wurde. Inzwischen ist Ruhe eingekehrt. Die Behörden haben wenig Personal für Kontrollen; Bußgelder gab es selten. Jetzt steht eine Wende an: Die Datenschützer entwickeln ein Bußgeldmodell, das es in sich hat.

Steuertrödler zahlen weiterhin 6%

Immobilienfirmen und Datenschützer müssen künftig sehr viel rechnen, wenn es um DSGVO-Verstöße geht. Quelle: stock.adobe.com, Urheber:pressmaster

B

ei Verstößen gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) drohen künftig deutlich höhere Bußgelder als bislang gedacht. Obwohl das Modell offiziell noch nicht verabschiedet ist, wenden einzelne Datenschutzbehörden der Bundesländer es bereits an. Das geht aus einem Bußgeldbescheid hervor, der der Immobilien Zeitung (IZ) vorliegt. Aus dem Papier erschließt sich, wie die Datenschützer künftig Bußgelder berechnen wollen. Unter dem Strich kann sich eine Pönale (Art. 83 DSGVO) bis in den Milliardenbereich hinein ergeben. In der Immobilienbranche könnte das Modell Wohnungskonzerne, Entwickler und Betreiber von Einkaufszentren viel Geld kosten. Die Datenschutzkonferenz (DSK), in der die Datenschutzbehörden des Bundes und der Länder organisiert sind, will sich zu Einzelheiten des Entwurfs nicht äußern. Sie bestätigt aber die Existenz eines Konzepts „zur Zumessung von Geldbußen“ mit dem Ziel, „eine systematische, transparente und nachvollziehbare Bußgeldzumessung zu gewährleisten“. Die angedachte Leitlinie ist vielschichtig. Sie erfordert zahlreiche Rechenschritte und arbeitet mit einer Reihe von Zu- und Abschlägen. Allein die Erläuterungen zum Berechnungsbogen umfassen mehr als zehn Seiten. Dreh- und Angelpunkt ist der Unternehmensumsatz. An ihm „hän„wirtschaftliche Grundwert“ wird zusätzlich gen die Sanktionsmechanismen“, erläutert um Art und Schwere des monierten Fehlers Christoph Ritzer aus der Kanzlei Norton Rose ergänzt. Die Skala reicht von Faktor 1 für Fulbright in Frankfurt. Der Umsatz bildet die leicht bis 14,4 für sehr schwerer Verstoß. Mit Basis für die dem betroffenen Unternehmen diesem Faktor wird der Tagessatz multiplidrohenden Zahlungen. ziert. Wybitul macht eine Beispielrechnung Ritzer und Tim Wybitul von Latham Watfür eine Immobilienfirma auf. Deren Jahreskins, ebenfalls Frankfurt, haben bereits mit umsatz von 1 Mrd. Euro ergibt einen Tagesder Bezeichnung Unternehmen ein Problem: satz von 2,7 Mio. Euro. Dieser Betrag mit dem „Ist die einzelne Gesellschaft gemeint, die Faktor 1 bis 4 malgenommen, summiert sich gegen die Datenschutzgrundverordnung zu einem Strafkorridor zwischen 2,7 und 10,8 verstoßen hat, oder der gesamte Konzern?“ Mio. Euro. Als Kriterium für die Einstufung Ritzer verdeutlicht die Thematik an einem von leicht bis schwer werden unter anderem Shoppingcenter. Desdie Dauer des Verstosen Betreiber verwaltet ßes, Art, Zweck und Bußgeld berechnet sich quasi nebenher einen Umfang der Datenvernach dem Umsatz des kleinen Wohnungsbearbeitung, Zahl der stand. Mache die Verbetroffenen Menschen ganzen Konzerns waltungseinheit einen und der ihnen entstanFehler im Umgang mit dene Schaden genannt. personenbezogenen Daten, bilde im Eine unerwünschte Werbemail könnte „als schlimmsten Fall nicht deren relativ niedriger leichte Übertretung gewertet werden, die Umsatz die Grundlage für die Berechnung Überwachung von Mitarbeitern als schwere“, des Bußgelds, sondern der Gesamtumsatz gibt Wybitul Hinweise für die Praxis. Ein des Konzerns – einschließlich weltweiter „Otto-Normal-Verstoß“ schlage wahrscheinAktivitäten. Ritzer mahnt außerdem: „In der lich mit acht oder neun Punkten zu Buche. Immobilienbranche treiben Verkauf und Herauskäme ein Bußgeld jenseits der Marke Erwerb den Umsatz.“ Infolge der hohen von 20 Mio. Euro. Baufirmen und Entwickler Preise könnten schon geringe DSGVOgenerieren wesentlich höhere Umsätze als im Verstöße zu hohen Bußen führen – wenn das Beispiel. Entsprechend steigt das BußgeldpoModell kommt wie vorgesehen. tenzial. „Der Umsatz hat eine enorme HebelDie Anwälte sind sich einig, dass Entwickwirkung“, unterstreicht der Anwalt. ler und Wohnungsgesellschaften damit rechFirmen müssen diese Kenngröße selbst nen müssen, dass die Behörden auf die Kennangeben. Ab 500 Mio. Euro sind konkrete zahl der ganzen Gruppe abzielen. Wybitul Zahlen gefordert. Bei Werten darunter wollen fasst unter Berufung auf Erwägungsgrund die Datenschützer offenbar mit sogenannten 150, Satz 3 DSGVO zusammen: „Fehler der Größenklassen arbeiten. In der kleinsten sind Töchter werden der Mutter zugerechnet.“ Betriebe mit bis 700.000 Euro Jahresumsatz Das sollte vorsorglich in der firmeninternen einsortiert. Ab 10 Mio. Euro würde die mittRisikowertung berücksichtigt werden. lere Klasse beginnen, ab 50 Mio. Euro gilt die Und so soll das Modell weiter funktionieKategorie Großunternehmen. ren: Der Jahresumsatz wird durch 360 geteilt, Je nachdem, ob Fahrlässigkeit oder Vorum einen Tagessatz zu ermitteln. Dieser satz angenommen wird, sind prozentuale

Der Zinssatz auf Steuernachzahlung bleibt, wo er ist: bei 6% pro Jahr. Der Finanzausschuss des Bundestags lehnte mit Mehrheit einen FDP-Antrag auf Senkung zurück. Für Immobilienunternehmen geht es unter anderem um Gewerbe-, Umsatz- und Körperschaftsteuer. Die Liberalen hätten den Zinssatz gerne auf 0,1% gesehen. Wegen des niedrigen Zinsniveaus sei der Satz, den Finanzämter normalerweise von säumigen Zahlern verlangen, unverhältnismäßig und benachteilige die Steuerzahler. Im Ausschuss hielt die Bundesregierung dagegen, der Zins orientiere sich nicht am Markt, sondern an den Verzugs- und Überziehungszinsen. Das Bundesfinanzministerium hatte bereits 2018 die Finanzämter schriftlich angewiesen, den Zinseinzug zu stoppen (Az. IV A 3 S – 0465/18/ 1005-01, 2018/0482980). Grund war eine Eilentscheidung des Bundesfinanzhofs, dem wie der FDP 6% als zu hoch erschien. (Beschluss vom 25. April 2018, Az. IX B 21/ 18). Außerdem hegten die Richter Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit. Sie baten deshalb das Bundesverfassungsgericht um Prüfung. Dessen Urteil steht aus. hi

Brandschutz für Holzbau gelockert

Zuschläge (bis zu +25%) vorgesehen, die auf die zuerst ermittelte Buße obendrauf kommen (Art. 83 Abs. 2 DSGVO). Auch frühere Verstöße werden der Leitlinie zufolge zusätzlich kosten (bis zu +300%). Waren sensible personenbezogene Daten betroffen sind, werden bis zu 25% aufgeschlagen. Mildernde Rabatte enthält der Katalog ebenfalls. Sie kommen demnach für sehr gute Zusammenarbeit mit den Datenschutzbehörden (-25%) und Selbstanzeigen (-25%) infrage. Technische und organisatorisch sauber aufgesetzte Vorkehrungen zum Schutz der Daten wirken sich nicht aus, wohl aber das Einhalten der Regeln und Schadensbegrenzung. Laut DSGVO darf die Strafe für Datenverstöße höchstens 4% des Jahresumsatzes eines Unternehmens ausmachen bzw. die Grenze von 20 Mio. Euro nicht überschreiten. Weil die deutschen Behörden jetzt mit den Zuschlägen arbeiten wollen und sich offenbar auf den kompletten Umsatz von Unternehmensgruppen als Basis verständigt haben, dürfte die geplante Leitlinie „zu deutlich höheren Bußgeldern führen, als bislang verhängt wurden“, sagt Wybitul. Er rechnet mit zweistelligen Millionenbeträgen. Beabsichtigt seien wirksame und abschreckende Geldbußen. Deren Höhe soll die Öffentlichkeit nach dem Willen der Behörden als angemessen für die Größe des Unternehmens wahrnehmen. Mit anderen Worten: Die „Großen“ sollen nach Volkes Meinung nicht zu billig davonkommen. In der angeheizten Diskussion um die gesellschaftliche Verantwortung der Immobilienbranche könnte dieser Punkt problematisch sein. Experten mutmaßen, dass Datenschützer aus Bundesländern, die wie Berlin der Branche sehr kritisch gegenüberstehen, aus politischen Gründen härtere Bußen verhängen werden als etwa die Kolle-

gen in Bayern: „Die Berliner sind Überzeugungstäter.“ Die Anwälte Ritzer und Wybitul glauben, dass das neue Berechnungsmodell der DSK übers Ziel hinausschießt. Sie halten die drohenden Sanktionen für unverhältnismäßig. „Es ist nicht im Sinne der Datenschutzgrundverordnung“, kritisiert Ritzer. Wybitul macht dies an der Verknüpfung mit dem Jahresumsatz des Gesamtunternehmens fest. Dadurch würden Bußgelder möglich, die selbst die des nicht gerade als sanft geltenden Kartellrechts überträfen. Das Kartellrecht orientiert sich am Einzelumsatz und den wirtschaftlichen Vorteilen, die ein Unternehmen aus Verstößen zieht: entweder an Gewinn oder Einsparung, weil es zum Beispiel auf aufwendige Compliancestrukturen oder IT-Prozesse verzichtete. Daran sollten sich auch die Datenschützer orientieren, meint der Experte. Im Übrigen fällt die Leitlinie als zu kompliziert durch. In einem Prozess könnte es für die Datenschützer deshalb schwierig sein, nachzuweisen, dass das ermittelte Bußgeld schuld- und tatangemessen ist. „Ich bin mal gespannt, wie Richter, die mit Mord, Totschlag und Diebstahl zu tun haben, mit einem Mailverstoß umgehen“, sagt ein Anwalt. Bei Bußgeldern ab 100.000 Euro sind die Landgerichte zuständig, unterhalb dieses Betrags die Amtsgerichte. Aktuell zieht die DSK ihren Entwurf „in konkreten Bußgeldverfahren begleitend“ heran, um ihn auf „Praxistauglichkeit und Zielgenauigkeit zu testen“. Parallel bringen die Behörden ihre „Zumessungsüberlegungen“ europäischen Kollegen nahe. Ziel ist ein einheitliches Konzept. Darüber wird derzeit verhandelt. Für die beim Datenschutz häufig etwas lässige Immobilienbranche heißt es, Strukturen und Prozesse im Griff haben, um Bußen vorzubeugen. hi

Die Musterbauordnung (MBO) wird zugunsten von Holz geändert. Im Kern geht es um erleichterte Anforderungen im Brandschutz: Holz darf künftig in Gebäuden bis zur Hochhausgrenze an Stelle feuerbeständiger Bauteile zum Einsatz kommen. Das hat die Bauministerkonferenz auf ihrem jüngsten Treffen im September entschieden. Im Brandschutz liegt die sogenannte Hochhausgrenze bei maximal 22 m. Bis zu dieser Höhe werden dem Beschluss zufolge auch Fassadenverkleidungen aus Holz möglich, ohne dass Sondergenehmigungen zu beantragen wären, vorausgesetzt, die technischen Baubestimmungen nach Muster-Holzbaurichtlinie werden eingehalten. Dazu zählt die Montage von Brandriegeln in der Fassade, um den Überschlag von Flammen auf das Gebäude zu verhindern. Für Brandwände und Treppenhäuser, die als Fluchtweg dienen, bleibt das Baumaterial Holz weiterhin tabu. Der Beschluss kam auf Betreiben Hamburgs zustande. Die Hansestadt hat zusammen mit einigen anderen Bundesländern bereits die Vorschriften der landeseigenen Bauordnungen zugunsten des natürlichen und relativ kostengünstigen Baustoffs vereinfacht (siehe „Aus Holz gebaut“, IZ 5/19, Seite 1). hi

Die DUH darf weiter klagen und abmahnen Der Bundesgerichtshof hat in einem jetzt veröffentlichten Urteil vom 4. Juli 2019 die exzessive Abmahnpraxis der Deutschen Umwelthilfe (DUH) für rechtmäßig befunden (Az. I ZR 149/ 18). Der Verein bewege sich mit seinen Klagen im rechtlichen Rahmen. Ihr Vorgehen begründet die DUH u.a. mit fehlenden Kontrollen seitens der Behörden. Zwar ging es in dem Urteil um Klagen wegen fehlend er oder falscher Abgasangaben von Dieselautos, doch die DUH hat seit einigen Jahren auch die Immobilienbranche im Visier und mahnt auf Basis der Energieeinsparverordnung (EnEV) ab (vgl. „Wir werden weiter aktiv bleiben“, IZ 4/17, Seite 8). Jüngst warf der Verein den Behörden vor, die Angaben zum Energieausweis nach EnEV in Miet- und Verkaufsannoncen nicht oder nur schlampig zu prüfen. 15 Bundesländer weigerten sich, „Vermieter und Verkäufer von Immobilien zur Angabe von Energiekosten und -effizienz zu bringen“, hieß es. Es gebe ein „erschreckendes Vollzugsdefizit bei der Durchsetzung der in der EnEV vorgeschriebenen Informationspflichten“. hi

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50 RECHT UND STEUERN

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

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Immobilien anwälte wer sie sind was sie leisten wie viel sie kosten

Ein Subunternehmer muss schon im Angebot benannt werden

Kein Vorsteuerabzug auf „Gegenleistung“ für Genehmigungg

Vergaberecht. Hat ein Bieter im offenen Vergabeverfahren in seinem Angebot erklärt, eine bestimmte Teilleistung selbst zu erbringen, darf er nicht nachträglich mitteilen, dass sie ein Subunternehmer übernimmt.

Steuerrecht. Der EuGH wird entscheiden, ob Erschließungen, die als „Gegenleistung“ für eine Baugenehmigung erbracht werden, umsatzsteuerpflichtig sind und ob ein Recht auf Vorsteuerabzug besteht.

VK Südbayern, Beschluss vom 5. Juni 2019, Az. Z3-3-3194-1-06-02/19

Rechtsanwältin Dr. Berit Geuenich-Schmitt von DLA Piper

Rechtsanwalt und Steuerberater Rolf Krauß von Kucera

BFH, Beschluss vom 13. März 2019, Az. XI R 28/17 Quelle: DLA Piper

Quelle: Kucera, Urheberin: Diana Ninov

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DER FALL

DER FALL

Bei einem europaweiten VOB/A-Verfahren über OP-Wandsysteme in einer Klinik kam es zum Streit. Die Wände sollten vom jeweiligen Bieter nach den Vorgaben des Leistungsverzeichnisses geplant, gefertigt und montiert werden; die Fertigung war eine der Hauptleistungspflichten. Das Unternehmen, das den Zuschlag erhalten sollte, gab an, dass es die Fertigung von

einem „direkt nachgeschalteten Kooperationspartner“ durchführen lassen werde, benannte die Firma aber nicht als Nachunternehmer im Angebot. Ein Konkurrent rügte deshalb die Entscheidung der Vergabestelle, dem Unternehmen den Zuschlag zu geben. Die Rüge wurde zurückgewiesen, und der Konkurrent erhob einen Nachprüfungsantrag.

Klägerin in diesem Rechtsstreit ist eine GmbH, die einen Steinbruch betreibt. Das Regierungspräsidium genehmigte ihr die Erweiterung des Steinbruchs, machte aber die Erschließung einer öffentlichen Gemeindestraße, die im Eigentum der Stadt steht, zur Auflage. Die GmbH beauftragte ein Unternehmen damit, die Erschließung durchzuführen. Die dafür in

Rechnung gestellte Umsatzsteuer machte der Steinbruchbetreiber als Vorsteuer geltend; einen Umsatz gegenüber der Stadt aufgrund der Erschließung erklärte er nicht. Das Finanzamt sah in dem Ausbau der Straße eine unentgeltliche Wertabgabe der Firma gegenüber der Stadt und unterwarf sie der Umsatzsteuer. Die Sache landete beim BFH.

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DIE FOLGEN

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Mit Erfolg! Der Zuschlag auf das Angebot würde den Konkurrenten in seinen Rechten verletzen, denn die Bieter haben Anspruch darauf, dass die Vergaberegeln eingehalten werden. Hier aber kann das Unternehmen die Leistung nur nach einer unzulässigen Änderung seines Angebots erbringen, nämlich indem es einen dort nicht aufgeführten Nachunternehmer beauftragt. Das Angebot muss aber so gewertet werden, wie es eingegangen ist: ohne Beteiligung des Subunternehmers. Damit ist der Bieter nicht leistungsfähig,

und sein Angebot muss ausgeschlossen werden. Bei der Abgrenzung von Nachunternehmerleistungen und reinen Hilfsleistungen kommt es darauf an, welche konkreten Aufgaben nach dem ausgeschriebenen Vertrag im Einzelnen zu erbringen sind. Unterauftragnehmer nach Art. 71 Richtlinie 2014/24 EU führen einen Teil der geforderten Arbeiten selbstständig aus. Die Fertigung ist hier eine der Hauptleistungspflichten, der Nachunternehmer hätte daher im Angebot genannt werden müssen.

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WAS IST ZU TUN? Die Entscheidung der VK Südbayern verdeutlicht, wie relevant der Unterschied zwischen reinen Hilfsleistungen, etwa Leistungen von Lieferanten, und Nachunternehmerleistungen ist. Während erstere im Vergabeverfahren unerwähnt bleiben können, müssen letztere im Rahmen der Eignungsprüfung benannt werden. Darauf sollten bietende Unternehmen unbedingt achten. Diese Unterscheidung leuchtet ein: Der öffentliche Auftraggeber hat ein legitimes Interesse daran, sich ein

Bild über all jene Personen bzw. Unternehmen zu machen, die wesentlich zur Leistungserbringung beitragen. Dazu gehören naturgemäß auch jene, die nicht nur als reine Lieferanten, sondern als Nachunternehmer einen erheblichen Leistungsanteil erbringen. Nach der VK Südbayern kommt es zur Abgrenzung der beiden Typen auf den Leistungsgegenstand des jeweiligen Verfahrens an und auf die Frage, welche Leistungen wesentlich sind. ahl

Nach der bisherigen Rechtsprechung des BFH ist hier ein Vorsteuerabzug ausgeschlossen, da die Leistung, die der Steinbruchbetreiber eingekauft hat – nämlich die Erschließungsmaßnahmen – direkt und unmittelbar für eine nichtwirtschaftliche Tätigkeit der GmbH verwendet wurde: eine unentgeltliche Lieferung der verbesserten Gemeindestraße an die Stadt. An dieser Sichtweise sind dem BFH nun Zweifel gekommen, deshalb hat er die

Frage dem EuGH zur Klärung vorgelegt. Dabei kommt ein Vorsteuerabzug grundsätzlich in Betracht, wenn entweder der entsprechende Aufwand unmittelbar und direkt mit einem steuerpflichtigen – entgeltlichen oder unentgeltlichen – Ausgangsumsatz im Zusammenhang steht oder wenn der Aufwand in den Gemeinkosten für steuerpflichtige Umsätze des Unternehmens allgemein mitberücksichtigt wird.

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WAS IST ZU TUN? Aus dem Vorlagebeschluss lässt sich entnehmen, dass der BFH seine Position zur Steuerpflicht und zum Vorsteuerabzug im Zusammenhang mit Erschließungen als „Gegenleistungen“ für öffentlich-rechtliche Genehmigungen neu überdenken will und hierbei auf Vorgaben des EuGH hofft. Dass er die erhält, darf allerdings bezweifelt werden. Denn letztlich hängt der Vorsteuerabzug von einer Zuordnung zu Ausgangsumsätzen – und damit von einer tatsächlichen Frage – ab, die der EuGH nicht beantworten kann und wird. Zudem hat der Vorsteuerabzug für den Steuerpflichti-

gen keinen wesentlichen Mehrwert, wenn er durch eine Umsatzsteuer auf einen entsprechenden Ausgangsumsatz wieder ausgeglichen wird. Dies wäre hier indes immer dann der Fall, wenn der Aufwand für die Erschließung nicht in die allgemeinen, ohnehin schon steuerpflichtigen, Ausgangsumsätze mit eingeht. Da schwer abzusehen ist, wie das Verfahren enden wird, und oftmals hohe Beträge im Raum stehen, ist Steuerpflichtigen dringend zu empfehlen, die jeweiligen Veranlagungen „offen“ zu halten und das Ergebnis des Verfahrens abzuwarten. ahl

Wer Flächen nur mitbenutzen darf, ist noch kein Mitbesitzer

Vermieter muss keine fiktiven Maklerkosten ersetzen

Mietrecht. Hat ein Gewerbemieter bloß ein Mitbenutzungsrecht an Verkehrsflächen, kann er nicht verhindern, dass der Vermieter sie verändert. Dazu müsste er Mitbesitzer der Flächen sein.

Maklerrecht. Bei einer unberechtigten Eigenbedarfskündigung kann der Mieter zwar Maklerkosten für eine neue Mietwohnung als Schadenersatz vom Vermieter einfordern, nicht aber Kosten, die ihm für einen Hauskauf entstanden sind.

Rechtsanwalt Michael Eggert von Kiermeier Haselier Grosse

OLG Dresden, Beschluss vom 17. Juni 2019, Az. 5 U 880/19

AG Brandenburg, Urteil vom 31. Juli 2019, Az. 31 C 131/18

Rechtsanwalt Carsten Küttner von WIR Breiholdt Nierhaus Schmidt

Quelle: KHG

Quelle: WIR BNS

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DER FALL

DER FALL

Ein Logistikunternehmen hatte in einem Logistikobjekt eine einzelne Lagerhalle gemietet. Der Mietvertrag berechtigte die Firma ausdrücklich, die zugehörigen Verkehrsflächen mitzubenutzen. Die Vermieterin beabsichtigte, auf dem Grundstück weitere Hallen zu errichten, die die bestehenden Verkehrsflächen teilweise überdecken würden. Der Mieter will daraufhin

im einstweiligen Rechtschutz verbieten lassen, dass die Verkehrsfläche, die er laut Vertrag nutzen darf, beeinträchtigt wird. Ohne Erfolg: Das LG sieht keinen Unterlassungsanspruch des Mieters, und das OLG kündigt in einem Hinweisbeschluss an, die Berufung wegen offensichtlich fehlender Erfolgsaussicht nach § 522 Abs. 2 ZPO zurückzuweisen.

Ein Vermieter kündigte das Mietverhältnis mit einer Mieterin und begründete das unter anderem damit, dass er die Räume für einen Hauswart benötige. Die gekündigte Mieterin beauftragte daraufhin einen Makler. Er sollte ihr einen Kaufvertrag über ein mit einem Wohnhaus bebautes Grundstück vermitteln. Nachdem die Mieterin aus der Wohnung aus-

gezogen war, ist jedoch nicht der Hausmeister, sondern eine andere Mieterin in die Wohnung eingezogen. Die gekündigte Mieterin verlangt nun vom Vermieter, dass er ihr einen Teil der Maklerkosten ersetzt. Sie fordert Kosten in einer Höhe ein, die für die Vermittlung einer vergleichbaren Mietwohnung angefallen wären. Das lehnt der Vermieter ab.

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DIE FOLGEN

DIE FOLGEN

Das OLG ist der Ansicht, dass nach dem Wortlaut des Mietvertrags nur die Halle selbst Mietobjekt geworden ist, die Verkehrsfläche aber nicht. An ihr hat das Logistikunternehmen kein exklusives Nutzungsrecht, sondern nur ein Mitbenutzungsrecht. Dehalb kann der Mieter Besitzschutzansprüche nur hinsichtlich der Halle geltend machen. Diese Ansprüche werden durch die Neubauten aber

nicht verletzt, da die Halle immer noch – sogar mit Lkw – erreichbar ist. Mit Blick auf die teilweise wegfallenden Verkehrsflächen kann der Mieter keinen Besitzschutz geltend machen, selbst wenn die Zufahrt künftig weniger komfortabel sein wird. Denn das bloße Recht zur Mitbenutzung ist kein Mitbesitz, und der wäre notwendig, um Unterlassungsansprüche geltend machen zu können.

Die gekündigte Mieterin klagt das Geld ein, aber ihre Klage wird abgewiesen. Ein Mieter kann zwar bei einer unberechtigten Eigenbedarfskündigung grundsätzlich die Maklerkosten verlangen, die ihm für die Anmietung einer Ersatzwohnung entstanden sind. Hier aber stehen die Kosten für den Makler in keinem Kausalzusammenhang mit der Kündigung. Die Mieterin hat nämlich keine vergleichbare Miet-

wohnung gesucht und für eine derartige Suche auch keinen Makler bezahlen müssen. Damit sind ihr auch keine Kosten in der Höhe entstanden, die sie nun von ihrem ehemaligen Vermieter einfordert. Ansprüche auf einen „fiktiven“ Kostenersatz, das heißt auf eine Teilsumme des tatsächlichen Maklerhonorars, hat die Klägerin nicht, entscheidet das AG Brandenburg.

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WAS IST ZU TUN?

WAS IST ZU TUN?

Die Entscheidung des OLG ist für den Mieter ernüchternd, entspricht aber der zivilrechtlichen Dogmatik und den zu diesem Problemkreis bisher ergangenen höchstrichterlichen Urteilen. Ganz egal, was im Mietvertrag steht: Jeder Mieter hat neben der exklusiven Nutzung des Mietobjekts immer das Recht, die Gemeinschaftsflächen, insbesondere Zugangswege, mitzubenutzen. Das gilt im Gewerbemietrecht genauso wie im Wohnraummietrecht. Dieses bloße Mitbenutzungsrecht macht ihn aber nicht zum Mitbesitzer dieser Gemeinschaftsflächen. Er hat deshalb auch nicht das Recht, eine Störung durch

den Vermieter oder durch Dritte abzuwehren. Selbst wenn das Mitbenutzungsrecht an einer Zuwegung im Mietvertrag aufgenommen wurde, ändert sich an dieser Rechtslage nichts. Der Mieter hätte erst dann Abwehrrechte, wenn die Zuwegung so stark verändert wird, dass er dadurch sein Mietobjekt nicht mehr bestimmungsgemäß nutzen kann. Will der Mieter schon unterhalb dieser Schwelle Abwehrrechte bei Veränderungen der Zuwegung haben, muss er sich im Mietvertrag vom Vermieter ausdrücklich den Mitbesitz daran einräumen lassen. ahl

Wenn der gekündigte Mieter entscheidet, eine Ersatzwohnung zu kaufen, darf der Vermieter nicht besser stehen, als wenn er eine neue Wohnung anmieten würde. Deshalb wäre es denkbar, Transaktionskosten als ersatzfähigen Schaden anzuerkennen, wenn es einem Mieter wegen eines Wohnungsmangels nicht gelingt, eine adäquate Mietwohnung zu finden. Die Beweislast trifft dabei aber den Mieter, auch müsste er die Höhe des Schadens belegen. Der wäre begrenzt auf die Kosten, die für den Nachweis bzw. die Vermittlung einer vergleichbaren Mietwohnung angefallen wären. Allerdings ver-

weist das Gericht darauf, dass unter Beachtung des § 2 Abs. 1a WoVermittG das sogenannte Bestellerprinzip – in der Regel keine Maklergebühren mehr zu lasten des Mieters anfallen. Damit dürfte bei einer „vorgetäuschten“ Eigenbedarfskündigung gar kein ersatzfähiger Schaden mehr entstehen. Ein Makler sollte einem gekündigten Mieter demnach auch keine Hoffnung machen, dass er bei einem Wohnungs- oder Hauskauf einen Teil der Maklerkosten vom Vermieter zurückfordern kann. Diese Hoffnung dürfte enttäuscht werden und die Enttäuschung auf den Makler zurückfallen. ahl


IMMOBILIEN ZEITUNG

FOKUS NRW 4.10.2019, AUSGABE 40-41/2019, SEITE 51

DÜSSELDORF Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) sagt im Interview, wie sie für mehr Wohnungsbau sorgen will. Seite 54

DUISBURG Nach sieben Jahren ist Martin Linne nach Duisburg zurückgekehrt – dieses Mal als Planungsdezernent. Seiten 56 und 57

RUHRGEBIET Im Revier gibt es viele Handelsflächen. Die Nachfrage ist zu gering, eine Besserung nicht in Sicht. Seite 60

NORDRHEIN-WESTFALEN An vielen NRW-Standorten fehlt ein ausreichendes Angebot an betreutem Wohnen. Seite 61

Was wurde aus den Warenhäusern?

„Wir bringen den Wohnungsbau voran. Und die Menschen zueinander.“

Fördern, was NRW bewegt.

Ruhrgebiet. In den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Warenhäuser im Revier geschlossen. Einige davon bekommen gerade ein neues Leben eingehaucht. Bei anderen sind solche Versuche bereits gescheitert.

W

as, so fragen sich viele, wird angesichts des Zusammenschlusses von Karstadt und Kaufhof aus den Standorten in Nordrhein-Westfalen (NRW), in denen es heute noch beide Warenhäuser gibt? Ist das das Ende der Fußgängerzonen, wie wir sie kennen? Sicher ist, dass es im Ruhrgebiet derzeit keine rosige Stimmung unter den Handelsmaklern gibt (lesen Sie auch „Zu viel Handelsfläche in den Ruhrgebietsstädten“ auf Seite 60). Zu groß ist das Flächenangebot, zu stark die Konkurrenz des Internethandels und zu mächtig sind die überall entstandenen Shoppingcenter. Die „Zeit des monolithischen Einzelhandels in Warenhausgebäuden“ ist vorbei. So

drückt es Jörg Lehnerdt, der Niederlassungsleiter Köln der BBE Handelsberatung, aus. Was der Handelsfachmann damit sagen will: Nach dem Auszug des Warenhausbetreibers wird sich kein anderer Handelsmieter finden, der die gesamte Fläche nutzt, vermutlich wird es nicht einmal möglich sein, die jeweilige Immobilie zu unterteilen und dann mehrere Händler anzusiedeln. Was ein bisschen nach Horrorszenario klingt, ist an einigen Standorten im Ruhrgebiet längst Realität. Bereits in den vergangenen Jahren wurden zahlreiche Warenhäuser geschlossen. Wer sich die Wandlung dieser Immobilien in Recklinghausen, Gelsenkirchen-Buer, Herne oder Bottrop anschaut, stellt schnell fest, dass Lehnerdt mit seiner Einschätzung Recht hat. Es lässt sich aber

auch erkennen, dass mit einiger Fantasie und unternehmerischem Mut aus der Altlast in der Fußgängerzone eine Bereicherung für die gesamte Stadt werden kann. Als ein solches Beispiel kann das Projekt Neue Höfe am Robert-Brauner-Platz in Herne gelten. Seit 2009 stand das frühere Hertie-Haus in der Herner Innenstadt leer. Schließlich schrieb die Stadtentwicklungsgesellschaft im Jahr 2014 einen Wettbewerb für die Immobilie in der Bahnhofstraße 65-71 aus. Für das unter Denkmalschutz stehende Gebäude aus dem Jahr 1961 hatten sich ursprünglich 25 Investoren interessiert. Als Gewinner ging 2016 das Aachener Unternehmen Landmarken hervor. Landmarken verzichtete von Anfang an auf die Ausweisung größerer Handelsflächen

Landmarken aus Aachen macht Herne den Hof. So zumindest lautet der Werbespruch für das Projekt Neue Höfe in der Herner City.

Ulrich Brombach und Stefan Zellnig, Vorstände der Wohnungs-Genossenschaft GWG Neuss, schaffen bezahlbaren Wohnraum. Für ein solides finanzielles Fundament sorgt die NRW.BANK mit der Wohnraumförderung des Landes.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Thorsten Karl

Die ganze Geschichte unter: nrwbank.de/gwg

bei der Neubelebung des Objekts. Ein Hotel oder Wohnungen waren zunächst angedacht, doch davon mussten die Aachener mangels Mietern wieder abrücken. Stattdessen fokussieren sich die Entwickler nun auf Büroflächen in den Neuen Höfen Herne und können sich über einen inzwischen erfreulichen Vermietungsstand in dem Projekt freuen. So hat die FläktGroup einen Mietvertrag über 4.600 m2 Bürofläche auf den Etagen drei und vier sowie im ersten Obergeschoss unterzeichnet. Das zweite Stockwerk mit rund 1.800 m2 hat der Coworkinganbieter Regus gemietet. Das Fitnessstudio McFit hat einen Kontrakt über 2.300 m2 für das Untergeschoss unterzeichnet. Nun fehlen noch Nutzer für die Gastronomie und die Handelsflächen im Erdgeschoss. » Seite 52

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IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Was wurde aus den Warenhäusern? » Fortsetzung von Seite 51 Seit einigen Wochen laufen die Entkernungsarbeiten – die Fassade muss erhalten bleiben und auch das Tragwerk wollen die neuen Eigentümer nutzen. Im Moment sind rund zwei Drittel der 13.500 m2 vermietet. Im kommenden Jahr sollen die Neuen Höfe fertiggestellt sein. Schon seit längerem abgeschlossen ist die Umwandlung des früheren Hertie-Warenhauses im Gelsenkirchener Stadtteil Buer. Die Geschichte der Neubelebung klingt ein bisschen wie aus dem Märchenbuch. 2009 schloss das rund 10.000 m2 große Warenhaus und stand zunächst zwei Jahre komplett leer, bis sich ein Möbelhändler auf rund 2.000 m2 im Erdgeschoss einmietete. Wie auch an anderen mittelgroßen Standorten machte der großflächige Leerstand der gesamten Fußgängerzone zu schaffen. Und wie auch anderswo standen keine potenziellen Investoren Schlange, die ein großes und heruntergewirtschaftetes Handelsobjekt erwerben und revitalisieren wollten. Was die Geschichte des Objekts in dem Gelsenkirchener Stadtteil so märchenhaft macht, hat vor allem mit ihrem Standort zu tun. Wenn die meisten Entwickler beim Wort Gelsenkirchen die Nase rümpfen, dann wissen sie nicht, dass der Stadtteil Buer mit dem Bild, das sie von Gelsenkirchen haben, so gar nichts zu tun hat. „Buer ist eine münsterländische Kleinstadt, die zufällig zu Gelsenkirchen gehört“, bringt es Lehnerdt auf den Punkt. Tatsächlich wirkt bei einem Besuch in der Buerer Hochstraße die Welt sehr in Ordnung. Es sind vor allem ältere Menschen unterwegs, es gibt einen C&A, einen Saturn-Markt und allerhand kleine Ladengeschäfte. Die Menschen sitzen in Straßencafés und quatschen, von Leerstand ist in den Handelslagen wenig

zu sehen. Auch der ehemalige Hertie fügt sich, voll vermietet, in diese Szenerie. Seine Umwandlung in das Linden-Karree wurde nicht von einem hochprofessionellen Immobilienentwickler realisiert. Vielmehr fanden sich 16 Bueraner mit dem nötigen

Kleingeld zusammen und kauften das leer stehende Objekt aus dem Jahr 1912. Wer diese Herrschaften sind, wird in Buer nicht kommuniziert. Nur so viel: Sie sind im Städtchen gut vernetzt und gaben neben der möglichen Rendite als Kaufgrund an, auch dem

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Wo Moses dran steht, ist schon lange kein Moses mehr drin: Nach nur vier Monaten meldete das Kaufhaus in Bottrop Insolvenz an.

Gemeinwohl dienen zu wollen. Der Nutzungsmix ist entsprechend: Im Erdgeschoss befindet sich Einzelhandel und Gastronomie, Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Thorsten Karl in der zweiten Etage Stadtbibliothek und VHS, im dritten und vierten Obergeschoss eine Seniorenpflegeeinrichtung mit 60 Betten. Und nach einigen Mieterwechseln ist auch im ersten Obergeschoss wieder ein Fitnessstudio eingezogen: Das Kraftwerk.Buer sorgt für die Vollvermietung des LindenAls der nur wenige Hundert Meter weiter Karrees. gelegene und rund 10.500 m2 große Karstadt Wenn es nach den Eigentümern des frühedann doch geschlossen wurde, hatte der ren Karstadts am Recklinghäuser Markt geht, Eigentümer Highstreet bereits einen Kaufdann dürfte sich die Geschichte aus Buer in vertrag mit der Devello-Holding unterzeichder vestischen Stadt gerne wiederholen. Nach net. Die präsentierte vielversprechende Pläne verschiedenen Anläufen hat jetzt eine Koopezur Umwandlung des riesigen Warenhauses ration von GRS Beteiligungen und Competo in eine moderne Innenstadtimmobilie. Capital Partners das Düsseldorfer Büro AIP Bereits ein Jahr vor der Schließung des Planung beauftragt, das Karstadts hatte das Einaltehrwürdige und rund zelhandelsunternehEine Erfolgsgarantie gibt 30.000 m2 BGF mesmen Moses-Sauer aus es für die Umwandlung sende Haus einer neuen Bad-Neuenahr einen Nutzung zuzuführen. Mietvertrag über 7.000 nicht Von Warenhaus ist in m2 Fläche mit Devello abgeschlossen. Als weidem Konzept, das auf terer Handelsnutzer unterschrieb das Dorsteden Namen Marktquartier hört, nicht mehr die ner Schuhhaus Ostermann den Vertrag für Rede, vielmehr sollen neben einem Hotel der eine Fläche und der Onlinehändler Home24 Marke Holiday Inn Express betreutes Wohnen, kündigte an, auf rund 1.200 m2 Möbel und Gastronomie, Einzelhandel und Büros sowie Accessoires in der Immobilie anzubieten. Für eine Kindertagesstätte einziehen. Das Innere die oberen Etagen fand sich mit Best Western des Komplexes wird entkernt, sodass Wohnunein Hotelbetreiber, der dort 157 Zimmer vergen entstehen können. Der aktuelle Vermiemieten will. Rund 35 Mio. Euro investiert tungsstand liegt bei rund 70% der Flächen, Devello in die Umwandlung des Objekts. gerade hat Aldi einen Vertrag für das ErdgeEnde September 2018 eröffnete in der schoss unterzeichnet. Im Frühjahr 2021 soll Bottroper Innenstadt das Kaufhaus Moses auf das Marktquartier fertiggestellt sein. Ist also die Umwandlung von ehemaligen rund 7.000 m2. Doch dann ging alles schief: Warenhäusern gar ein Erfolgsgarant? Die Ende Januar 2019 stellte die Moses GmbH, die Betreiberin des Warenhauses, beim Frage dürfte bei der Hamburger Gesellschaft zuständigen Amtsgericht in Essen Antrag auf Devello vermutlich für ein schmerzverzerrtes Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Seit Lächeln sorgen. Ihr Vorhaben, den seit 2016 dem späten Frühjahr ist das Geschäft im Zentrum von Bottrop leer stehenden Kargeschlossen. Mittlerweile hat auch das stadt in der Hansastraße 7 in die florierende Schuhhaus Ostermann dichtgemacht. Immischgenutzte Immobilie Althoff-Arkaden zu merhin: Im Oktober soll das Hotel seine Pforverwandeln, wirkt aktuell wie eine Bauruine. ten eröffnen. thk Dabei begann in Bottrop alles so verheißungsvoll. Zunächst einmal widerstand die Stadtspitze jahrzehntelang allem Werben der Centerentwickler, in der Innenstadt ein Einkaufszentrum zu errichten. Stattdessen entstand auf der kahlen Fläche des Berliner PlatSo schön kann ein altes Warenhaus zes ein 6.000 m2 großer Vollversorger von umgewandelt werden. In Kaufland, über dem noch einmal dieselbe Gelsenkirchen-Buer stand allerdings nicht Fläche für Büros errichtet wurde.

die Rendite im Vordergrund.

Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Thorsten Karl

In der Ostspitze des „Ehrenveedels“ ist der gewerbliche Teil des Quartiers angesiedelt: mit Büro-, Dienstleistungs- und Gastronomieflächen zur Miete. Insgesamt werden dort 4 Bürogebäude mit einer BGF von insgesamt rund 27.000 m² errichtet. www.ehrenveedel.com

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IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

BaseCamp kauft BlueGate Regionalplan Ruhr auf die nächste Legislaturperiode verschoben Aachen. Die BaseCamp Group, Entwickler und Betreiber von Studentenapartments mit Sitz in London, hat für den European Student Housing Fund II die Projektentwicklung BlueGate gekauft. as fünfteilige Gebäudeensemble entsteht derzeit auf einem 10.300 m2 großen Grundstück an der Zollamtstraße direkt neben dem Hauptbahnhof. Geplant wurde das Projekt von Merkur Development, Rüsselsheim, und Bluestone Development. Generalunternehmer ist die Firma Harfid aus Essen, die mit einem Volumen von 65 Mio. Euro beauftragt wurde. Die Bruttogrundfläche des BlueGate beträgt rund 36.000 m2. Seit Mai dieses Jahres haben die Bauarbeiten für 6.000 m2 Bürofläche sowie knapp 5.600 m2 Fläche für Einzelhandels-, Service- und Gastronomieangebote, ein Hotel mit 160 Zimmern und 300 Studentenapartments begonnen. Zudem ist eine öffentliche Tiefgarage mit 2.019 Stellplätzen geplant. Die Apartments für Studierende bleiben im Bestand der Gruppe und BaseCamp wird sie nach der Fertigstellung auch betreiben. Das Hotel ist bereits an die deutschlandweit tätige Hotelgesellschaft Success Hotel Management verpachtet, die dort ein Holiday-InnExpress-Hotel in der Kategorie Dreisterneplus eröffnen wird. Die Büro- und Einzelhandelsflächen befinden sich derzeit auf der Suche nach Mietern, berichtet Andreas Junius, Partner und Managing Director der

Es bleibt bei 80 Plätzen Nordrhein-Westfalen. Das NRWGesundheitsministerium erteilt Gerüchten, nach denen eine Lockerung der Kapazitätsgrenze für Pflegeheime angedacht sei, eine Absage.

B

ranchenkenner hatten gegenüber der Immobilien Zeitung davon berichtet, dass die Anhebung auf 100 Plätze pro Heim politisch diskutiert werde. „Nein, es gibt keinerlei Überlegungen dazu, die generelle Platzzahlobergrenze für neu zu errichtende Einrichtungen von 80 Plätzen pro Einrichtung zu erhöhen“, stellt nun das Ministerium auf Nachfrage klar. Allerdings wurden in der ersten Hälfte dieses Jahres anderweitige Lockerungen umgesetzt. So wurde mit der Novelle des Wohn- und Teilhabegesetzes eine neue Ausnahme zur Überschreitung der Platzzahlobergrenze in den Fällen zugelassen, „in denen zusätzliche gesonderte separate Kurzzeitpflegeplätze in einer Einrichtung geschaffen werden“. Für jeden so geschaffenen Kurzzeitpflegeplatz dürfe jeweils ein zusätzlicher Platz für die stationäre Dauerpflege eingerichtet werden. „Die maximale Platzoberzahlgrenze liegt in diesen Fällen bei 120 Plätzen pro Einrichtung“, heißt es aus dem Ministerium. Darüber hinaus könne die Überschreitung der Grenze von 80 Plätzen pro Pflegeheim genehmigt werden, „wenn wichtige Gründe vorliegen und die Interessen der Bewohnerinnen und Bewohner nicht entgegenstehen.“ Von diesem Ermessensspielraum sei jedoch nur sehr restriktiv Gebrauch zu machen. rgo

Hermes eröffnet am Airport Münster Greven. Rund 42 Mio. Euro kostete der Neubau des Verteilzentrums am Flughafen Münster/Osnabrück, das künftig von Hermes genutzt wird. Ab Oktober, dem Beginn der Inbetriebnahme, werden in dem Objekt täglich über 100.000 Sendungen verarbeitet. Bauherr der Immobilie ist ECE. Insgesamt investiert Hermes in den Ausbau seines Logistiknetzwerks rund 300 Mio. Euro. thk

Lidl ist jetzt an der Königsallee Düsseldorf. Der Discounter Lidl hat eine rund 700 m2 große Fläche an der Düsseldorfer Königsallee 63 eröffnet. Die Filiale ist auf die Kundschaft aus den umliegenden Büros und Geschäften ausgelegt und verfügt über keine eigenen Parkplätze. „Unsere Filiale auf der Kö’ bringt zuverlässige Nahversorgung in die hochfrequentierte Innenstadtlage“, erklärt Stephan Zwierzynski, Leiter des Lidl-Immobilienbüros Düsseldorf. Mit der Eröffnung von Lidl ist nach Aldi (Hausnummer 106) auch der zweite große deutsche Discounter auf der Königsallee vertreten. thk

BaseCamp Group. Ob sie im Eigentum des Unternehmens bleiben oder an einen Investor veräußert werden, entscheide sich nach der für das dritte Quartal 2020 vorgesehenen Fertigstellung. Die aktuelle Planung des Projekts BlueGate datiert bereits auf das Jahr 2013. Ursprünglich hieß es von den Entwicklern, sie rechneten mit der Baugenehmigung im Jahr 2014. Eine Fertigstellung des Gesamtvorhabens war dann für das Jahr 2016 angedacht. Passiert ist aber lange nichts. 2016 schließlich erfolgte der Abriss der Bestandsbebauung. Dann herrschte wieder Stillstand und das Baugrundstück präsentierte sich den Aachenern als Trümmerlandschaft. Doch seit Anfang Februar 2019 liegt die Baugenehmigung vor. Die BaseCamp Group betreibt hierzulande derzeit in Potsdam, Leipzig und Berlin (hier in einem Joint Venture mit The Student Hotel) Studentenapartments. In Bau und Planung befinden sich neben dem Objekt im BlueGate ein zweites in Aachen (Theaterstraße) sowie jeweils eins in Dortmund und Göttingen. In der Pipeline hat das Unternehmen zudem Projekte in Nürnberg, Frankfurt am Main, Hannover und Essen, berichtet Junius. hi/thk

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deren Abarbeitung den Zeitplan sprengen as Ruhrgebiet ist nur scheinbar ein growird. Die Reaktion auf diese Entscheidung fällt ßes Ganzes. Tatsächlich ist es eine erwartungsgemäß negativ aus: Die meisten Ansammlung von Kommunen, die ihre Parbefürchten fehlende Planungssicherheit und tikularinteressen vertreten und dem Nachdadurch stockende Investitionen. barn wenig gönnen. Erschwerend kommt Der Essener Immobilienprofi Eckhard hinzu, dass das Revier traditionell von drei Brockhoff findet die Idee des Regionalplans Regierungsbezirken verwaltet wird: In Arnssehr gut. „Einen gemeinsamen Entwicklungsberg, Düsseldorf und Münster wird unter plan halte ich für genau anderem entschieden, den richtigen Weg. Die was im Revier geplant, Zu viele Einsprüche, zu einzelnen Städte müsgebaut und genehmigt wenig Personal sen aufhören, sich als wird. Das sollte der RegioKonkurrenten zu benalplan Ruhr ändern, dessen Erarbeitung im trachten“, so Brockhoff. Juli vergangenen Jahres beschlossen wurde. Es seien die verborgenen Stärken und Auf satten 2.500 Seiten hatten sich die BeteiChancen des Reviers, die es gemeinsam zu ligten inzwischen darauf geeinigt, wie die Fläheben gelte. „Vielfach herrscht noch ein verchenplanung zwischen Xanten und Hamm staubtes und trauriges Bild vom Ruhrgebiet in (von West nach Ost) beziehungsweise Haltern den Köpfen von Entscheidern und Investound Ennepetal (von Nord nach Süd) künftig ren. Das muss sich ändern. Beispielsweise geregelt werden soll. Dann hagelte es über das Areal des Stahlwerks Phoenix West in 5.000 Stellungnahmen und Einsprüche und Dortmund mit einer Gesamtgröße von 110 ha letztlich setzte sich die Gewissheit durch, dass beschreibt eine hervorragende Entwicklung

und gehört heute den größten Innovationsstandorten Deutschlands. Bald werden auf dem Gebiet mehr Menschen beschäftigt sein als je zuvor.“ Andere Beispiele seien das frühere Opelwerk in Bochum oder die Flächen rund um das Oberhausener Centro. Klar ist aber auch, dass es mit der Umwidmung ehemals schwerindustriell genutzter Flächen im Ruhrgebiet nicht getan sein wird. Vielmehr benötigt das Revier auch Flächen für den Neubau von Gewerbeimmobilien. Ein Blick auf die aktuellen Leerstandsquoten auf den Büromärkten im Ruhrgebiet spricht eine deutliche Sprache: Mit 3,9% weist Essen noch die höchste Leerstandsquote auf, gefolgt von Dortmund mit 2,6% und Duisburg mit 2,5%. Alle drei Standorte gelten damit als praktisch voll vermietet. Investoren anzulocken dürfte also als oberstes Ziel im Revier gelten. Allerdings sind die Alleingänge der jeweiligen Stadtoberen selten hilfreich. Brockhoff fordert hingegen eine Stärkung der regionalen Wirtschaftsförderung der Business Metropole Ruhr. Ein gemeinsames Vorgehen sei aber nicht nur bei der Flächenausweisung nützlich, sondern darüber hinaus beispielsweise auch bei der Gewerbesteuer. „Die Stadt Mülheim an der Ruhr plant aktuell eine Erhöhung des Hebesatzes auf 580 Euro. Das halte ich für wenig motivierend, sich mit einem Gewerbe in Mülheim anzusiedeln.“ thk

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Mitten im Grünen und doch am Airport:

In Ratingen entsteht mit dem „Schwarzbach Quartier“ ein nachhaltiger Business-Standort Den Flughafen Düsseldorf gleich um die Ecke und die ganze Welt direkt vor der Tür: Mit dem Schwarzbach Quartier in Ratingen entsteht der größte nordrhein-westfälische Businessstandort, der einen Flughafen zum Nachbarn hat. In den nächsten Jahren wachsen auf dem ehemaligen Industrieareal sechs Gebäudekomplexe mit Platz für Büro-, Hotelund Gastronomienutzungen zu einem Quartier mit 100.000 m² Nutzfläche zusammen.

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Der hohe Nachhaltigkeitsanspruch wird durch ein Umweltsiegel bestätigt: Sowohl die Einzelgebäude als auch das Quartier werden nach dem internationalen Nachhaltigkeitsstandard LEED zertifiziert – angestrebt ist der Goldstandard. Das erste Bürogebäude ist bereits in Bau und hat auch schon erste Mieter. Der international agierende Investment Manager Infrared Capital Partner lässt das Projekt durch CUBE Real

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Bilder: Schwarzbach Quartier/ Cadman

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Ruhrgebiet. Zum ersten Mal seit 1966 sollte die Flächenplanung einheitlich für das gesamte Ruhrgebiet erfolgen. Am 13. September gab der verantwortliche RVR bekannt, dass der Plan verschoben werden muss.


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„Die Landesregierung prüft die Wirksamkeit der Mietpreisbremse“ Ina Scharrenbach ist seit Juni 2017 NRW-Bauministerin im Kabinett von Armin Laschet. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Thorsten Karl

Scharrenbach: Die Landesregierung wird die Wirksamkeit des Instrumentes mit der nötigen Sorgfalt prüfen und dann entscheiden. IZ: Kommen wir zurück auf Ihre Wohnungsbaupolitik. Es gibt eine Vielzahl von Initiativen und Programmen aus Ihrem Hause. Besteht da nicht das Risiko, dass sich das Bauministerium im Kleinklein verzettelt und die großen Baustellen des Wohnungsmangels nicht angefasst werden? Scharrenbach: Die Verfügbarkeit von Grundstücken ist der entscheidende Engpass, wenn es darum geht, mehr Wohnraum verwirklichen zu können. Deshalb habe ich die Landesinitiative Bau.Land.Leben gestartet: Eine große Werkstatt mit fünf Maschinen. Unter diesem Motto werden – bundesweit einmalig – Unterstützungsinstrumente des Landes gebündelt. Mit einer Konzentration der Kräfte und zusätzlichem Geld wollen wir gewährleisten, dass un- und untergenutzte Grundstücke schneller zur Verfügung stehen. Die Landesregierung kann die Preise für Baumaterialien nicht beeinflussen, aber sie kann die Kommunen unterstützen, wenn es darum geht, Land für neuen Wohnraum zu identifizieren und bereitzustellen. Letztlich sind es nur die Städte und Gemeinden, die darüber entscheiden, wo und was gebaut wird. Hierbei unterstützt das Land die Kommunen.

Nordrhein-Westfalen. Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) hat zahlreiche Initiativen für mehr Wohnungsbau angestoßen. Im Gespräch mit der Immobilien Zeitung erklärt sie, warum diese sinnvoll sind.

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lin verrennt sich mit ihrem Vorgehen immer weiter. IZ: Die Mietpreisbremse wird derzeit immer wieder aus der beinahen Vergessenheit geholt. Sei es in Berlin oder auch durch Ihren Fraktionsvorsitzenden Bodo Löttgen, der das im Koalitionsvertrag beschlossene Ende der Mietpreisbremse in NRW noch einmal überdenken will. So sagte er zumindest.

IZ: Was ist dabei herausgekommen? Scharrenbach: Wir haben 250 Kommunen angeschrieben, die über Schienenhaltepunkte verfügen, und ihnen ein Gesprächsangebot unterbreitet. Sofern die Kommune davon Gebrauch macht, werden in einem gemeinsamen Gespräch alle erforderlichen Akteure Potenziale für Wohnbauland identifiziert. Zum Stand zum Ende der Sommerferien waren 80 konkrete Planungszusagen in 60 Städten erteilt. IZ: Die sind über das ganze Bundesland NRW verteilt? Scharrenbach: Nein, zunächst hatten wir das Programm für Städte in den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf gestartet. Seit Februar 2019 ist es auf ganz NordrheinWestfalen ausgeweitet worden. IZ: Das nächste Werkzeug hört auf welchen Namen? Scharrenbach: Das ist der Bau.Land.Check. Hier bieten wir den Städten und Kommunen eine kostenlose Beratung an, um un- oder untergenutzte Flächen zu mobilisieren. Kommunen, die über Liegenschaften im besonderen Landesinteresse verfügen, können die Leistungen kostenlos abrufen. Die Kommunen wählen entsprechende Potenzialflächen aus ihrem Stadt- oder Gemeindegebiet aus und werden von Experten der landeseigenen Entwicklungsgesellschaft NRW.Urban beraten. Größere Standorte (etwa ehemalige militärische Liegenschaften) werden individuell und projektbezogen entwickelt. IZ: Ein ebenfalls neues Programm? Scharrenbach: Nein, das gibt es schon eine ganze Weile, hatte aber bislang nicht die gewünschte Resonanz gefunden. Darum hat das Ministerium dieses Programm überarbeitet und komplett neu aufgestellt. IZ: Werkzeug Nummer drei? Scharrenbach: Bau.Land.Kommunal ist das Synonym für die Bereitschaft, Kommunen schnell, effizient und kostenneutral bei der Entwicklung neuer Baugebiete zu unterstützen, damit mehr Wohnraum bereitgestellt werden kann. Hintergrund dieses Unterstützungsangebots sind die in einigen Kommunen fehlenden finanziellen und personellen Ressourcen, um Planungen zügig umsetzen

IZ: Wie muss ich mir das Werkzeug konkret vorstellen? Scharrenbach: Hat eine Stadt eine große ungenutzte Fläche identifiziert und braucht Know-how und Fachkräfte, kann diese „Maschine“ greifen. Sofern mit der Kommune eine entsprechende Vereinbarung erzielt werden kann, stellt das Ministerium das Paket zur Verfügung, mit dem sie diese Fläche entwickeln kann. Ferner arbeiten wir gerade an einem Planer- und Gutachterpool, auf den die Kommunen zurückgreifen sollen dürfen. IZ: Das vierte Werkzeug hört auf welchen Namen? Scharrenbach: Das ist das Bau.Land.Forum. Hier bringen wir die Partner beim Bauen zusammen. Beim jährlichen Bauland-Dialog findet ein Austausch zwischen den Vertreterinnen und Vertretern des Ministeriums für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, der NRW.Bank, der BEG, NRW.Urban und des Verbands für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV) statt. Außerdem gibt es die Plattform „Forum Baulandmanagement Nordrhein-Westfalen“ sowie das Vorhaben, konkrete Planungshilfen für die Kommunen, die beispielsweise Lösungen für immer wieder auftauchende Herausforderungen beinhalten, zu erarbeiten. IZ: Und last but not least? Scharrenbach: Gibt es noch das Instrument Bau.Land.Partner. Das dient dem Ziel, Hemmnisse bei der Aktivierung von ungenutzten und brachgefallenen Grundstücken gemeinsam mit den Kommunen und Grundstückseigentümern zu beseitigen.

Scharrenbach: Manche Themen erfahren eine Renaissance – dazu gehört auch das Mitarbeiterwohnen. Viele Unternehmen beschäftigen sich auch in Nordrhein-Westfalen mit dieser Frage: Die Gewinnung von Fachkräften und die Bindung von Fachkräften an den jeweiligen Unternehmensstandorten sind dabei positive Nebeneffekte. Die IHK zu Köln hat zu dem Thema im September eine Informationsveranstaltung angeboten, die unternehmensseitig sehr gut besucht war. IZ: Neben dem Wohnraummangel gibt es landesweit auch einen Büroflächenmangel. In Köln liegt die Leerstandsquote auf dem Büromarkt unter 3%. Hat das Land Hebel, die

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es ansetzen könnte oder sollte, damit die Ansiedlung von Unternehmen nicht daran scheitert, dass sie keine Büroräume finden? Scharrenbach: Es konkurrieren letzten Endes immer mehrere Nutzungsarten um die vorhandenen Bauflächen. Was gebaut wird, muss vor Ort entschieden werden. Das Gefüge in der Stadt muss aber gewahrt bleiben. Es kann nicht sein, dass, wie beispielsweise in München, kaum noch jemand im Stadtzentrum lebt, weil dort nur noch Büroflächen sind.

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Immobilien Zeitung: Frau Ministerin, halten Sie eine Deckelung der Mieten nach dem Vorbild des Landes Berlin für sinnvoll? Ina Scharrenbach: Ich halte eine solche Deckelung nicht für sinnvoll. Wir betreiben hier in Nordrhein-Westfalen (NRW) eine andere Wohnungsbaupolitik, als es das Land Berlin tut. Nur ein Mehr an Wohnungsbau ist der beste und nachhaltigste Schutz für Mieterinnen und Mieter. Die Landespolitik in Ber-

IZ: Welches ist nun die erste dieser fünf Maschinen? Scharrenbach: Das heißt Bau.Land.Bahn. Im Oktober 2018 haben wir rund 250 Kommunen angeschrieben und ihnen ein Gesprächsangebot unterbreitet. Im Rahmen der Landesinitiative „Bauland an der Schiene“ werden seit knapp einem Jahr Wohnbaulandpotenziale im Umkreis von rund 3 km an Schienenhaltepunkten identifiziert. Wenn die Kommune will, unterstützt die Landesregierung die erforderlichen Rahmenplanungen und Strukturkonzepte mit bis zu 50%. Hier arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Ministeriums und der BahnflächenEntwicklungsGesellschaft (BEG) NordrheinWestfalen Hand in Hand. Die BEG ist eine gemeinsame Tochter des Landes NordrheinWestfalen und der Deutschen Bahn.

zu können. Im Rahmen der kooperativen Baulandentwicklung, die bereits mit mehreren Kommunen vereinbart wurde, übernimmt das Landesunternehmen NRW.Urban die Funktion einer Entwicklungsgesellschaft auf Zeit. Mit dem Entwurf für den Landeshaushalt 2020 wird vorgeschlagen, den Bürgschaftsrahmen von bisher 100 Mio. auf 200 Mio. Euro zu verdoppeln.

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IZ: Halten Sie eine gesonderte Förderung besonders zeitsparenden und schnellen Bauens für sinnvoll – Stichwort serielles Bauen? Scharrenbach: Das Thema serielles/modulares Bauen steht seit Jahren auf der Tagesordnung. Und: Niemand hindert Bauherrschaften daran, seriell und/oder modular zu bauen, wenn die baurechtlichen Vorschriften eingehalten werden. In Nordrhein-Westfalen gab es dazu im Jahr 2017 einen Landeswettbewerb. Dabei war das serielle Bauen ein Themenschwerpunkt der Entwurfsaufgabe. Darüber hinaus denke ich aber, jeder Bauherr kann so bauen, wie er möchte. IZ: Angesichts der eher schleppenden Fertigstellungszahlen auf dem Bau, wäre nicht eine Stärkung von kommunalen, genossenschaftlichen oder gar den Aufbau einer neuen landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft nötig? Scharrenbach: Bei der Frage nach einer landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft ist meine Antwort ein klares Nein. Wir stellen bis 2022 rund 5,5 Mrd. Euro zur Unterstützung öffentlich geförderten Wohnungsbaus zur Verfügung. Die Nachfrage nach den Geldern aus der nordrhein-westfälischen Wohnungswirtschaft ist verlässlich. Landesweit tragen genossenschaftliche, kommunale, kirchliche und private Unternehmen aus der Wohnungswirtschaft dazu bei, dass mehr Wohnraum entsteht.

IZ: Abschließend würde ich gerne noch über das Thema Innenstädte reden. Viele Shoppingcenter entwickeln sich derzeit zu Sorgenkindern. Und sie ziehen die sie umgebende Fußgängerzone oder die ganze City mit ins Elend. Sieht das Ministerium Ansatzpunkte, die Innenstädte irgendwie zu pushen? Scharrenbach: Die Landesregierung hat die Landesinitiative Zukunft.Innenstadt.Nordrhein-Westfalen ins Leben gerufen. Die Initiative hat zusammen mit den Bündnispartnern das Ziel, die Städtebau- und Wohnungspolitik in den Stadtzentren weiterzuentwickeln, Förderschwerpunkte zur Innenstadtentwicklung auszugestalten sowie Stadtund Ortskerne zu stärken. Die Initiative wird von Partnern der kommunalen Familie, des Handels, der Wohnungswirtschaft, der Baukultur sowie vom Netzwerk Innenstadt und der Arbeitsgemeinschaft Historische Stadtund Ortskerne getragen. Es geht hierbei um das Zusammenspiel von Leben, Wohnen und Handel. In den Zentren der Städte und Gemeinden kristallisieren sich wie in keinem anderen Raum die Erwartungen der Bevölkerung an lebendige Atmosphäre, qualitätsvolle und funktionale öffentliche Räume, unversehrte Gebäude und vielfältige Angebote. Wir wollen mit der Landesinitiative die Ansätze, die in unseren Städten bestehen, noch besser miteinander verknüpfen und vermehrt in die Breite bringen.

IZ: Und die Wiederentdeckung der Idee von Werkswohnungen finden Sie nicht charmant?

IZ: Frau Scharrenbach, danke für das Gespräch. Das Interview führte Thorsten Karl.


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Schöner Wohnen, ausgerechnet in Gelsenkirchen

Im Sommer kommenden Jahres werden die Häuser bereits fertig sein.

Gelsenkirchen. Die Stadt Gelsenkirchen gilt als das größte Problemkind unter den westdeutschen Großstädten. Die höchste Arbeitslosigkeit, hohe Verschuldung der Einwohner, und überhaupt scheint hier niemand freiwillig leben zu wollen. Doch weit gefehlt, findet Bonava und errichtet hier 28 Eigenheime.

N

atürlich ist auch dem Unternehmen aus Fürstenwalde an der Spree bekannt, dass Gelsenkirchen keine Top-Adresse ist. „Ja, es gibt das Stigma Gelsenkirchen“, sagt Bonava-Regionsleiter Thomas Haucke. „Der Standort ist wie auch andere Teile des Ruhrgebiets negativ besetzt.“ Aber, es bedarf eben eines genauen Blicks auf den Mikrostandort, auch und gerade im Ruhrgebiet. So ist das Bonava-Vorhaben Teil des Neubaugebiets Am Buerschen Waldbogen. Und wer sich nur ein bisschen mit Gelsenkirchen auseinandersetzt, der erfährt schnell: Buer ist anders, besser, und irgendwie nur zufällig ein Stadtteil von Gelsenkirchen. „Es gibt innerhalb der Städte ein gravierendes Gefälle“, erklärt Haucke.

„Buer ist ohne Zweifel der beste Stadtteil jemand, der sich fragt, ob er eine teure Eigenvon Gelsenkirchen. Wir sind hier in Preisretumswohnung in Düsseldorf kauft oder lieber gionen vorgestoßen, an die man am Standort ein Eigenheim mit 165 m2 bis 185 m2 Wohnvor fünf Jahren nicht einmal zu denken fläche in Buer. Im Wesentlichen kommen die gewagt hat.“ Damit meint er nicht nur sein Käufer aber aus Gelsenkirchen und der näheVorhaben auf dem knapp 7.000 m2 großen ren Region. Teilstück der Entwicklungsfläche. Bonava Einer der Gründe sei, dass das Areal der errichtet dort 22 Doppelhaushälften und ehemaligen Kinderklinik, auf dem der Buersechs Reihenhäuser. sche Waldbogen ent„In der Nachbarsteht, infrastrukturell top Weitere Wohnprojekte schaft sind mittlerweile angebunden ist. Kita, sind im Revier geplant Einfamilienhäuser entEinzelhandel, ÖPNV standen, deren Kosten und die Verbindung zum im siebenstelligen Bereich liegen.“ Die Fernstraßennetz – alles ist schnell erreichbar. Objekte seines Unternehmens sind eher in Weil die Preußen im Revier so gute Erfahrunder 400.000-Euro-Klasse angesiedelt. Über gen gemacht haben, wollen sie weitere Promangelnde Nachfrage kann sich Haucke jekte starten. „Hier sind die Perspektiven besnicht beschweren. Ein typischer Kunde sei ser als die Prognosen“, sagt Haucke. thk

Vonovia wird Wohnungsentwickler Bochum. Deutschlands größter Vermieter Vonovia will künftig nicht nur seinen Bestand pflegen, sondern verstärkt neuen Wohnraum schaffen – durch Neubau und Aufstockung.

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und 1 Mio. Menschen leben deutschlandweit in Wohnungen der Vonovia, ein Viertel davon in Nordrhein-Westfalen (NRW). In den vergangenen Jahren haben die Bochumer alleine rund 60 Mio. Euro in vier nordrhein-westfälische Wohnquartiere investiert: In Bielefeld-Sennestadt, AachenPreurswald, das Essener Eltingviertel und in Dortmund-Westerfilde. Vor allem in letzterem habe sich das Unternehmen bemüht,

neben rein baulichen Maßnahmen eine Gesamtaufwertung dieses Quartiers zu schaffen, erklärt Mario Stamerra, Geschäftsführer West der Vonovia. Neben dem Aufwerten von Quartieren steht künftig verstärkt das Aufstocken im Fokus des Unternehmens. So entstehen in Grevenbroich rund 1.200 m2 zusätzlicher Wohnraum durch die Aufstockung von vier Wohnhäusern. Zudem werden die Objekte mittels Geothermie beheizt.

Als klassische Bauherrin will Vonovia in Zukunft ebenfalls verstärkt auftreten: Im Moment baut sie in NRW rund 600 Wohnungen, weitere 460 sind demnach in Planung. Und in den zurückliegenden Monaten wurden 140 Einheiten fertiggestellt. Als größter deutscher Vermieter war Vonovia immer wieder in Kritik geraten, das Image hatte in der Vergangenheit stark gelitten. Umso stärker betont Stamerra das Bewusstsein „unserer sozialen Verantwortung als großer Vermieter“. Inzwischen beteilige sich das Unternehmen an Landesinitiativen gegen Wohnungslosigkeit und an einer Demenz-WG in Essen-Katernberg. Die Nachfrage sei so groß, dass inzwischen eine zweite eröffnet und eine dritte in Planung sei. thk

Quelle: Bonava

KOMMENTAR Zu „Schöner Wohnen, ausgerechnet in Gelsenkirchen“ Da muss wohl erst ein Entwickler aus Ostdeutschland kommen, um die Potenziale des Wohnungsmarkts im Revier zu heben. Lokale Bauherren setzen hingegen im Ruhrgebiet auf das, was hier schon immer gebaut wurde: Geschosswohnungsbau und billige Reihenhausscheiben. Sicher, auch die braucht die 5-Mio.-Einwohner-Region, aber eben nicht nur. Über Jahrzehnte lief das im Ruhrgebiet nämlich so: Wer es sich leisten konnte und eine Familie hatte, der baute sich ein Eigenheim im Münsterland, im Sauerland oder am Niederrhein. Denn Bauplätze für Einfa-

milienhäuser im Revier wurden praktisch nie ausgeschrieben – und schon gar nicht für solche im höherpreisigen Segment. Einen mutigen und überaus erfolgreichen Schritt wagte schließlich die Stadt Dortmund. Rund um den neu entstandenen Phoenixsee lockte sie Wohlhabende – und sie kamen. Nicht nur die Millionäre vom BVB, sondern auch Familien, die sonst hätten ins Sauerland ziehen müssen, um den Traum vom Eigenheim zu realisieren. Das Ruhrgebiet, so viel ist klar, braucht mehr Wohnraum für Wohlhabende. Nicht nur, aber eben auch! thk

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Quelle: Blossey

KONZEPTVERGABE GRUNDSTÜCKSVERKAUF TEILFLÄCHE WILHELMSTR. 19 IN HAMM Die Stadtentwicklungsgesellschaft Hamm beabsichtigt den Verkauf des Grundstückes Wilhelmstr. 19 im Hammer Westen im Rahmen einer Konzeptvergabe. Neben frei finanziertem und ggf. gefördertem Wohnungsbau soll hier auch eine Einrichtung für Tagesmütter und -väter („Großtagespflegeeinrichtung“) mit rund 220 m² Fläche entstehen, die das Betreuungsangebot für Kinder im Vorschulalter im Stadtteil verbessert. Die Großtagespflege wird durch die Stadt Hamm finanziert und von einem durch sie benannten Träger betrieben werden.

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Der Zuschlag für den Verkauf des Grundstücks soll über ein zweistufiges Verfahren (Interessenbekundung zur Auswahl der Bieter und anschließender Verkauf im Rahmen der Konzeptvergabe) erfolgen. Die Entscheidung wird nicht über den Kaufpreis getroffen werden (dieser orientiert sich am Bodenrichtwert und wird mit 110 €/ m² vorgegeben), sondern über die Qualität des eingereichten Bebauungsentwurfes und über die vorgeschlagene Nutzung des Grundstückes. Das Grundstück weist eine Fläche von 1326 m² auf. Im Rahmen des nun laufenden Bewerbungsverfahrens können sich interessierte Investoren zusammen mit einem Architekturbüro bewerben. Die SEG Hamm freut sich auf Ihre Bewerbung! Auswahlverfahren: Konzeptvergabe Abgabefrist für die Bewerbung: 04. November 2019, 17 Uhr Projekt-Exposé und Bewerbungsunterlagen unter: www.scheuvens-wachten.de Schriftliche Rückfragen: wilhelmstrasse@scheuvens-wachten.de


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IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

„Ich will gestaltete Räume hinterlassen“ Duisburg. Martin Linne war von 2002 bis 2011 Leiter des Amtes für Stadtentwicklung und Projektmanagement in Duisburg. Dann wechselte er als Baudezernent in die Nachbarstadt Krefeld. Seit wenigen Monaten ist er nach Duisburg zurückgekehrt, nun als Planungsdezernent.

Immobilien Zeitung: Herr Linne, Sie sind Anfang Juni dieses Jahres als Planungsdezernent nach Duisburg zurückgekehrt. Wie kam es dazu? Martin Linne: Weil ich letztlich in Duisburg deutlich interessantere Entwicklungsperspektiven gesehen habe als in Krefeld, wo ich zuvor als Baudezernent tätig gewesen bin. Allerdings konnte ich nach meiner Wahrnehmung auch in Krefeld durchaus eine Menge anschieben. Letztlich stand ich vor dem Luxusproblem, mich für eine von zwei attraktiven Aufgaben entscheiden zu müssen. Ich habe daraufhin zahlreiche Gespräche hier in Duisburg geführt und festgestellt, dass viele entscheidende Stellen mit neuen Leuten

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besetzt waren, die so ähnlich wie ich ticken. Und natürlich hatte es auch seinen Reiz, Projekte fertigzustellen, die ich vor meinem Weggang aus Duisburg auf den Weg gebracht hatte und die nun in der Realisierungsphase „Viele haben sind.

wäre ich nur

IZ: Und der Empfang Wochen weg war herzlich? Linne: Nun, es war sehr, sehr nett und erfreulich. Allerdings haben viele Leute hier so getan, als sei ich nur sieben Wochen weg gewesen. Ich habe dann immer erklären müssen, dass es doch sieben Jahre und sieben Monate waren und auch ich

eine gewisse Zeit für ein Update benötige. Unter dem Strich habe ich hier eine sehr gute Kommunikation zwischen dem Verwaltungsvorstand und den kommunalen Gesellschaften vorgefunden, inklusive regelmäßiger Trefso getan, als fen beim Oberbürgermeister. sieben

gewesen“

IZ: Was Sie auch vorgefunden haben, sind zwei gigantische Entwicklungsvorhaben unter städtischer Ägide: das Projekt Sechs Seen Wedau und die Duisburger Freiheit. Beide gehören ja nun der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gebag.

Linne: Ganz genau. Ich weiß noch, dass ich im Auto gesessen habe, als im WDR berichtet wurde, dass das 30 ha große ehemalige Güterbahnhofsareal wieder in städtischer Hand ist. Das war zu einem Zeitpunkt, an dem ich mich für einen der beiden Arbeitgeber entscheiden musste. Der Erwerb der Duisburger Freiheit hat meine Rückkehr nach Duisburg, diesmal als Planungsdezernent, durchaus sehr positiv beeinflusst. Beide Standorte stellen eine Riesenchance für die Wirtschafts- und Stadtentwicklung in Duisburg dar, um die uns sicherlich viele andere Großstädte in der Region beneiden.

Als wäre er nie weg gewesen: Martin Linne, Jahrgang 1961, in seinem Büro im Duisburger Stadthaus. Bis zu seinem Ruhestand in rund zehn Jahren will er unter anderem die beiden riesigen Projekte Sechs Seen Wedau (60 ha) und Duisburger Freiheit (30 ha) weitgehend realisiert wissen. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Thorsten Karl

IZ: Können Sie eine Hausnummer nennen, IZ: Die Geschichte der Fläche erscheint mit welcher Bruttogrundfläche (BGF) auf schier endlos – und dabei sieht sie immer dem Areal gerechnet werden kann? noch genauso aus wie in den vergangenen Linne: Das kann man zurzeit nur grob schät20 Jahren. zen, zumal noch etliche Fragen offen sind. Linne: Ja, es scheint fast so. Erst sollte auf Beispielsweise die, ob der von Foster geplante dem Gelände ein Stadion für den MSV DuisSee im Zentrum des Areals kommt, was ich burg, dann das riesige mir wünschen würde. Urban-EntertainmentAber ganz grob über „Acht bis zehn Jahre sind Center Multi Casa geden Daumen gepeilt für die Duisburger Freiheit baut werden. Dann gab können auf der Duisein realistischer Zeitraum“ burger Freiheit bis zu es den großartigen Masterplan von Norman 900.000 m2 BGF entFoster namens Duisburger Freiheit. Später stehen – natürlich nicht auf einen Schlag. kaufte Kurt Krieger die Fläche, um ein MöbelDie Erschließungsmaßnahmen dürften 2022 zentrum zu errichten. 2010 fand auf ihr die beginnen. Ich denke, acht bis zehn Jahre Love Parade statt und danach gab es einen sollten einen realistischen Zeitraum für die jahrelangen Stillstand. Später wollte Krieger Entwicklung der Freiheit darstellen. Genauso ein Factory-Outlet-Center bauen, das aber lang hat in etwa auch der Innenhafen gevon den Duisburger Bürgern abgelehnt braucht, bis er fertig war. Dann werde ich wurde. Letztlich konnte die Gebag die Fläche 67 Jahre alt sein und könnte beruhigt in von Krieger-Bau für die Stadt erwerben, um Pension gehen. Ich möchte kein Papier nun endlich ein zukunftsfähiges Konzept hinterlassen, sondern gestaltete Räume. Inzu realisieren. sofern passt das mit dem Zeitplan für die Duisburger Freiheit sehr gut. IZ: Und jetzt soll sie möglichst schnell entwickelt werden? IZ: Es gibt aber noch weitere große EntwickLinne: Ja natürlich, doch ganz so schnell lungsflächen in Duisburg. wird es nicht gehen. Unser OberbürgermeisLinne: Ja, zum Beispiel das Gelände für ter Sören Link hat ein breites Beteiligungsdie Internationale Gartenausstellung 2027 konzept initiiert. Und natürlich ist es auch (IGA). sinnvoll, den mittlerweile zehn Jahre alten Plan von Norman Foster zu aktualisieren und IZ: Ich meinte jetzt eher keine Blumenbeete. einen neuen Bebauungsplan aufzustellen. Linne: Nein, durchaus nicht. Schauen Sie, die Bundesgartenschau, die dieses Jahr in IZ: Also kann man noch nichts Genaueres Heilbronn stattgefunden hat, war ein Motor sagen, was künftig auf der Duisburger Freifür die Stadtentwicklung. So soll es bei heit entstehen soll? der IGA 2027 auch in Duisburg sein. Sie Linne: Unsere Überlegungen tendieren zu wird im Rheinpark stattfinden, wo wir aneinem nutzungsgemischten, lebendigen und grenzend auch Entwicklungsflächen für stabilen Quartier, in dem 30% bis 40% der Flä2.000 bis 3.000 Wohneinheiten haben und chen zu Wohnzwecken und der weitaus gröein weiteres Stück Stadt direkt am Rhein ßere Teil als Büro- und Dienstleistungsfläche ermöglichen. genutzt werden. Zudem wird es um einen qualitätsvollen, grünen Außenraum gehen. IZ: Apropos Wasser. Lassen Sie uns über das Aber wichtig sind uns auch die Anregungen Projekt Sechs Seen Wedau sprechen. aus dem Beteiligungsprozess. Linne: Sehr gerne. Für dieses Projekt und für die Duisburger Freiheit hat die Gebag IZ: Duisburg hat auf der einen Seite den eine eigene Flächenentwicklungsgesellschaft wirklich niedrigen Büroflächenleerstand von gegründet. In Wedau wird aktuell mit rund gerade einmal 2%. Andererseits scheint es 3.000 Wohneinheiten das größte Wohnungsschwer zu sein, höherwertige Büros mit den bauprojekt in Nordrhein-Westfalen mit heentsprechenden Mietpreisen im Ruhrgebiet rausragenden Lagequalitäten vorbereitet. zu entwickeln. Dies wird auf beiden Standorten dadurch Linne: Dann lassen Sie mich einmal die Vorermöglicht, dass die Gebag Eigentümerin teile der Duisburger der Flächen ist bezieFreiheit definieren: Das hungsweise sein wird. „Flächenwertzuwächse Gelände misst rund 30 Daher wird die Stadt ha am Stück, es hat alle Duisburg künftig eine sollten in kommunale Bahnanschlüsse von der deutlich aktivere BoKassen fließen“ S-Bahn bis zu mehreren denpolitik betreiben ICE-Linien in fußläufials bisher. Eine Stadt ger Entfernung. Es gibt eine eigene Auffahrt sollte sich nicht aus kurzfristigen monetären auf die Autobahn A 59. Der Düsseldorfer Gründen von ihrem gesamten Tafelsilber Flughafen ist rund 15 Minuten entfernt. Die trennen. Flächenwertzuwächse, die durch künftigen Bewohner und Angestellten auf die Stadt ausgelöst werden, sollten auch in dem Areal sind von dort aus auch schneller die kommunalen Kassen fließen. Duisburg am Airport, als es aus der Düsseldorfer Innenwird sich künftig Entwicklungspartner sustadt möglich ist. Ich konstatiere, dass es chen, die zum Beispiel über eine Bauverpflichtung auch greifbar sind. Das Bauen sich somit um die verkehrlich am besten erbleibt dabei vorrangige Aufgabe privater Partschlossene Entwicklungsfläche dieser Größe ner und Unternehmen. Zudem planen wir, in ganz Nordrhein-Westfalen, wenn nicht wie es im Moment im gesamten Bundesgesogar in ganz Deutschland, handelt. Und: Im biet in der Diskussion ist, zukünftig wieder Norden grenzt an die Duisburger Freiheit häufiger das Mittel des Erbbaurechts in zeneine echte City und keine künstliche Airport City und im Süden liegt der Sportpark Wedau tralen Bereichen einzusetzen. Gerade auch, fast direkt am Areal. Also mehr Qualitätsum eine langfristig steuernde Einflussnahme aspekte sind kaum vorstellbar. » Seite 57 auf die Nutzung zu behalten.


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„Ich will gestaltete Räume hinterlassen“ » Fortsetzung von Seite 56 IZ: Kommen wir zurück auf die Sechs Seen Wedau. Linne: Vor einigen Jahren, noch unter der alten Landesregierung, gab es den Wettbewerb Stadt.Umland.NRW, aus dem die Region Düsseldorf, Duisburg, Ratingen und Meerbusch als einer der Sieger hervorgegangen ist. Ziel ist es, gemeinsam über die Themen Nahverkehr und auch Baulandausweisung nachzudenken. Düsseldorf weiß nicht ansatzweise, wie es den Zuzug von Menschen bewältigen soll. In dem Projekt Sechs Seen Wedau sehe ich daher eine große Chance für Duisburg, das ja im Süden der Stadt, also ganz nahe bei Düsseldorf, liegt. Wenn dann noch die Ratinger Weststrecke der Bahn kommt, können die Bewohner von Sechs Seen Wedau künftig von der Haustür aus ohne Umstieg bis Duisburg oder Düsseldorf Hauptbahnhof fahren. Sechs Seen Wedau ist also ein regionaler Wohnstandort mit höchster Qualität. So schnell werden wir die Flächen dort gar nicht vermarkten können, wie sie nachgefragt werden. Zunächst einmal arbeiten wir aber an den Vorbereitungen für den Satzungsbeschluss Anfang 2020. IZ: Wie sieht es mit den anderen bekannten Entwicklungsarealen aus. Was macht das Mercartorquartier? Linne: Das geht im November in den Rat für den Satzungsbeschluss. Aktuell laufen die Kaufvertragsverhandlungen für die Grundstücke.

IZ: Ganz in der Nähe befindet sich das Sorgenkind Münzstraße. Hier ist kaum noch Einzelhandel zu finden. Und wirkliche NeuentIZ: Das Projekt Duo am Marientor ist geplatzt. wicklungen gibt es hier auch nicht. Nun hört man, dass auch hier die Gebag Linne: Ja, das ist richtig. Heute wirkt es nur bauen soll, und zwar noch erstaunlich, dass ihre eigene Zentrale? dort einmal vier Händ„Düsseldorf weiß nicht Linne: Das ist so nur ler auf rund 44.000 m2 ansatzweise , wie es den teilweise richtig. Die nur Textil angeboten Zuzug bewältigen soll“ Gebag wird das rund haben: Boecker, Peek & 1 ha große Areal am Cloppenburg, C&A und Rand der Altstadt vermarkten – und zwar SinnLeffers. Keiner von ihnen ist mehr da. ebenfalls im Erbbaurecht. Dort soll statt einer Allerdings gibt es auch eine recht gute Fremonolithischen Großstruktur eine altstadttyquenz in der Münzstraße, alleine schon pische Struktur entstehen. Das soll die Gebag durch das florierende Deko-Geschäft. Aber planen und vermarkten. auch wir sehen keine Zukunft der Münz-

straße als Handelsstandort. Hier müssen gerade verbreitert und die Straßenmitte mit andere, intelligente Nutzungsmischungen Bäumen bepflanzt. her. Die Münzstraße wird aber auch durch die beiden Neubauprojekte profitieren, die IZ: Wo sehen Sie denn Duisburg in rund zehn im Innenhafen entstehen. Das Plateno-Hotel Jahren, zu Ihrer Pensionierung? und der Büroneubau Linne: Wenn man von Krankikom. Zudem heute mit der Bahn „Wir sehen keine Zukunft wird die Stadt den nach Duisburg kommt, für die Münzstraße als Calaisplatz neu gestaldann sieht man erst die Handelsstandort“ ten und damit das Ende Brache der Duisburger der Münzstraße deutFreiheit und dann den lich aufwerten. Apropos, wir werten auch die wohl schäbigsten Großstadt-Hauptbahnhof Friedrich-Wilhelm-Straße auf und gestalten in ganz Deutschland. Und das bestätigt alle – sie zu einem Boulevard um. Der Straßenquerim Übrigen nicht berechtigten – Vorurteile, schnitt wird neu organisiert und der Bürgerdie die Menschen von dieser Stadt haben. In steig auf der zur City zugewandten Seite wird zehn Jahren werden die Bahnreisenden einen

Still ruht die Duisburger Freiheit. Optisch hat sich seit 20 Jahren auf dem Areal nichts verändert. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Thorsten Karl

schicken Bahnhof sehen und eine interessant designte Duisburger Freiheit. Dann entdecken sie hoffentlich auch die vielen anderen Qualitäten, die Duisburg bereits heute zu bieten hat! IZ: Herr Linne, wir danken für das Gespräch. Das Interview führte Thorsten Karl.

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In Hannibal II herrscht die große Leere Vor zwei Jahren wurden in Nordrhein-Westfalen Wohnhochhäuser wegen Mängeln beim Brandschutz geräumt. Mehrere hundert Menschen mussten raus aus ihrem Zuhause. In den Gebäuden in Dortmund und Bochum tut sich seither nichts.

Ä

rgerlich bis zum Es-geht-nicht mehr“ nennt Rainer Stücker, Vorstand des Mietervereins Dortmund, das, was mit dem riesigen Wohnkomplex Hannibal II passiert. Oder eher nicht passiert. Seit 2017 stehen die 412 Wohnungen leer. Damals rückte die Stadt an und ließ das Haus wegen gravierender Mängel beim Brandschutz räumen. Rund 750 Menschen mussten innerhalb kurzer Zeit ihr Zuhause verlassen. Ähnliches erlebten die Mieter des Lohring-Hochhauses in Bochum. In Wuppertal traf es 71 Bewohner eines Hauses, das die Kommune wegen „unmittelbarer Gefahr für Leib und Leben“ dichtmachte. Auslöser der schlagzeilenträchtigen Aktionen

war die Brandkatastrophe des Londoner durch uns umgesetzt. Die Mieter konnten Grenfell Towers im Juni 2017. Sie kostete 72 innerhalb weniger Wochen zurückkehren. Menschen das Leben. Mutmaßliche Ursache Mit dem Vermietungsstand sind wir sehr waren brennbare Fassaden-Dämmstoffe zufrieden“, sagt Robert Döring, Sprecher des kombiniert mit anderen Mängeln. In Eigentümers Vivion, ehemals Intown. Das Deutschland rückten daraufhin landauf, Problem waren die Rettungswege. landab Behörden und Feuerwehren zur Vivion gehört auch Hannibal II, wo „allgeÜberprüfung von meine BrandschutzHochhäusern aus. Ein mängel“ auffielen. Für Nach Räumungen bleiben Ergebnis waren die die Bewohner scheint Leerstand und Stillstand Räumungen in Dorteine Rückkehr in die mund, Bochum und heimischen vier Wände Wuppertal. Das Wuppertaler ist das einzige in weite Ferne gerückt. „Das Objekt wird minder drei Häuser, in das die Mieter wieder eindestens noch fünf, sechs Jahre leer stehen“, ziehen durften. „Die Vorgaben der Brandmutmaßt Stücker. Ein Grund ist ein Gerichtsschutzbehörden wurden 2017 sehr kurzfristig streit zwischen Vivion und der Stadt Dort-

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Nach einer Kontrolle durch Stadt und Feuerwehr mussten die Bewohner von Hannibal II ihre Wohnungen verlassen.

mund. Vivion hält die Räumung für unrechtmäßig und klagte gegen die OrdnungsverfüQuelle: Stadt Dortmund, Urheber: Roland Gorecki gung. Das Verfahren zieht sich bereits seit 2017 vor dem Verwaltungsgericht Gelsenkirchen. Ein Entscheidungstermin steht in den Sternen. Bislang würden lediglich Schriftsätze ausgetauscht. Eine mündliche Verhandlung habe noch nicht stattgefunden, Dieser „Supertopentwurf“ wollte die Fassade bestätigen Beteiligte. Zu Details schweigen aufbrechen, die Grundrisse der Wohnung beide Seiten. verändern und Gewerbe im Erdgeschoss Der Mieterverein kreidet Vivion ein Spiel ansiedeln. „Unbezahlbar“, glaubt Mieterverauf Zeit an. Das Unternehmen habe in der ein-Vorstand Stücker. Die neuen Pläne hält er Sache statt eines Eilantrags „sofort das regudagegen „für eine vernünftige Sache“. läre Hauptverfahren angestrengt“ – wissend, Im Streit mit dem Eigentümer könnte desdass dieses lange dauern würde. „Und jetzt sen Bauantrag der Stadt Dortmund nutzen. dümpelt das Ganze.“ Mit dem Ergebnis, dass Um die Baugenehmigung zu bekommen, dem Wohnungsmarkt 412 Einheiten fehlten. muss ein Bauantrag alle Maßnahmen enthalUnd die Mieter erst einmal da bleiben, wo sie ten, die erforderlich sind, damit ein Objekt unterkamen: in städtischen und privaten wie Hannibal II wieder bezogen werden Ersatzwohnungen und sogar in einer Überkann. Weil üblicherweise nur behoben wird, gangseinrichtung. was falsch war, listet ein Bauherr im BauanAn die 40 der ursprünglich rund 380 Miettrag zum Beispiel die monierten Brandparteien möchten nach Kenntnis des Mieterschutzmängel auf, um sich dann von der Bauvereins gerne zurück und halten deshalb den behörde die angestrebten ErtüchtigungsMietvertrag mit Vivion aufrecht. Der Eigentümaßnahmen rechtlich absichern zu lassen. mer selbst habe niemandem gekündigt. Mit Blick darauf sagte der zuständige DortGrundsätzlich bleibt bei Räumung der Mietmunder Dezernent Ludger Wilde (SPD) vertrag bestehen“, erläutert Stücker. Weil jüngst in einem Fernsehinterview denn auch, aber von einem die Maßnahmen zu 100%igen Mangel ausHannibal II, „die über „Das Gebäude ist zugehen sei, bekomme den Bauantrag an uns leergeräumt. Punkt.“ ein Eigentümer keine herangetragen wurMiete. Deshalb geneden“, belegten, dass riere der Eigentümer mit Hannibal II keinen „die Räumung unausweichlich war“. ExperCashflow. „Das ist schon ein Phänomen im ten halten es für möglich, dass Vivion der Immobilienbereich“, meint Stücker. StattdesStadt einen außergerichtlichen Vergleich sen produziert das Gebäude Kosten, unter anbietet, wenn diese die Baugenehmigung anderem für einen Sicherheitsdienst, der die erteilt. Die Klage um die Räumung wäre dann unfreiwillig leergezogene Immobilie an sievom Tisch und das Gebäude für einen Verben Tagen die Woche rund um die Uhr kauf an potenzielle Investoren interessanter. bewacht. Hinzu kommt die juristische AuseiMarkteilnehmer wollen wissen, dass der nandersetzung, bei der ein mindestens sechsKomplex bereits einem Asset-Manager aus stelliger Betrag im Raum steht. Berlin angeboten wurde. Vivion, das Hannibal II von der TochtergeIn Bochumer Lohring-Komplex herrscht sellschaft Allsite Property verwalten lässt, will seit Sommer 2018 Leer- und Stillstand. An die Immobilie eigenen Angaben zufolge revidem mehr als 50 Jahren alten Hochhaus hattalisieren. Am 26. April dieses Jahres reichte ten die Behörden bei einer Brandschau Prodas Unternehmen bei der Stadt einen Bauanbleme entdeckt. Es habe praktisch keinen trag ein. Dieser umfasse „sämtliche MaßnahBrandschutz gehabt, so der Befund, Die Räumen, um das Gebäude wieder an das Netz zu mung folgte. Seither tut sich nichts mehr. nehmen“, sagt Döring. Konkreter möchte er „Das Gebäude ist leergeräumt. Punkt“, lautet nicht werden. Die Kommune hält sich ebendie knappe Auskunft der Stadt zur Situation. falls bedeckt: „Zurzeit läuft die inhaltliche Ihr seien die Hände gebunden. „Wir haben Prüfung; das bauordnungsrechtliche Verfahkeine Aktien drin“, sagte Sprecher Thomas ren ist noch nicht abgeschlossen“, so eine Sprenger. Dabei würde sich die Kommune Sprecherin. „über eine Belebung freuen“. Bislang habe Der Antrag ist bereits der zweite von der Eigentümer keinen Bauantrag gestellt. Vivion zu Hannibal II. Den ersten zog der Zuletzt firmierte Immonex Property als Eigentümer 2018 zurück. Das neue Papier Eigentümer. Die Gesellschaft sitzt in Bochum sieht dem Vernehmen nach eine General– an der Adresse Wittener Straße, an der der überholung des Komplexes vor und den Lohring-Komplex steht. hi Brandschutz auf Vordermann zu bringen mit dem Ziel, „mit dem Gebäude im alten Zuschnitt wieder an den Start zu gehen.“ Marktkenner schätzen die Investition auf 20 Mio. Euro. Der aktuelle Antrag erscheint Auch im Lohring-Haus in Bochum deutlich bescheidener als sein Vorgänger. wohnt niemand mehr. Quelle: Stadt

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Foto: © Christoph Seelbach

Bochum, Urheber: Lutz Leitmann


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Bielefeld sollte von Wohninvestoren entdeckt werden Bielefeld. Steigende Einwohnerzahlen, Miet- und Kaufpreise, solide wirtschaftliche und sozioökonomische Kennzahlen: Bielefeld ist vielleicht in den Köpfen vieler Investoren nicht die erste Adresse, wenn es um Wohninvestments geht. Aber die ostwestfälische Stadt ist nach einem Scoring von Wealthcap und bulwiengesa durchaus ein attraktives Pflaster für langfristige Investments. deutlich mehr“, so Zehrer. Bei Bestandsmiering neben dem Makro- auch Mikrostandorte ten geht es ebenfalls nach oben: von 6 in den Städten. In Bielefeld sind es insgesamt Euro/m2 2010 auf knapp 8 Euro/m2 im ver92 Quartiere. Zwölf davon haben mindestens gangenen Jahr. „Das passt ziemlich gut zur 35 Punkte erreicht und sind damit TopBevölkerungszunahme.“ standorte. Ein Plus bei Mieten, Kaufpreisen, EinwohFür alle gilt: Sie haben eine gute ÖPNVnern: „Bielefeld entwickelt sich anständig“, Anbindung. „Das sieht bei anderen und auch sagt Zehrer. Was er größeren Städten oft damit auch meint: ganz anders aus“, sagt Auch Studenten lieben Münchner Verhältnisse Zehrer. Auch in den Bielefeld sind weit entfernt. Kategorien GastronoWealthcap wolle Wohnmie und schulische immobilien kaufen, die für viele Menschen Erstbildung gab es für die Topstandorte meist zugänglich sind. Da passe auch Bielefeld. Die eine hohe Punktzahl. Einwohner geben dort nach seinen Zahlen im Zu diesen besten Lagen zählt auch der Schnitt etwa 21% ihres Einkommens für Mietaußerhalb des Zentrums gelegene Bezirk kosten aus. „Die Stadt ist ein erschwingliches Sennestadt (43 Punkte). Die in den 50er und Pflaster.“ 60er Jahren gegründete Großwohnsiedlung Aber auch von Quartier zu Quartier könhat bei den Mikrokriterien (insgesamt neun) nen Angebot und Nachfrage sehr unterNeubauprojekte, Kauf- und Mietpreisentschiedlich sein. Deshalb untersucht das Scowicklung, Grün- und Erholungsflächen, Gas-

tronomieangebot, Lebensmittelversorgung und schulische Erstbildung Spitzenwerte erreicht. Nur bei der Attraktivität der Wohnlage und der ÖPNV-Anbindung hakt es. „Sennestadt ist eine echte Potenziallage“, beurteilt Zehrer das Ergebnis. 2016 betrug der durchschnittliche Mietpreis pro Quadratmeter 5,58 Euro, 2018 lag er bei 7,15 Euro. Die angebotenen Kaufpreise für Bestandsimmobilien kletterten im gleichen Zeitraum von 879 Euro/m2 auf 1.453 Euro/m2. Im innerstädtisch gelegenen Viertel Nordpark (35 Punkte) zeigt sich ein differenzierteres Bild: Höchstpunkte erhält es bei ÖPNVAnbindung, Gastronomieangebot und Mietpreisentwicklung. Schwächer fällt die Beurteilung bei der Attraktivität der Wohnlage, Neubauprojekten sowie Grün- und Erholungsflächen aus. Nordpark sei ein eher teureres Viertel, sagt Zehrer, und punkte wahrscheinlich vor allem bei Studenten, die die

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Wohnen auf ehemaligen Zechenarealen

Im Kreativ.Quartier Lohberg in Dinslaken ist das neue attraktive Wohnquartier „Wohnen am Bergpark“ weit vorangeschritten. Über 100 Grundstücke für Einfamilien- und mehrgeschossige Mietshäuser sind dort am Fuß der begrünten Halde entstanden.

Die RAG Montan Immobilien gestaltet neue Stadtquartiere mit attraktiver Wohnqualität Bei der Entwicklung ehemaliger Bergwerksareale hat das Thema Wohnen seit einigen Jahren einen immer größeren Stellenwert bekommen. Denn attraktive Grundstücke für den Bau von Einfamilienhäusern oder den Geschosswohnungsbau sind Mangelware. Aufgrund der gestiegene Nachfrage nach Wohnbaugrundstücken richtet sich die RAG Montan Immobilien bei der Entwicklung der ehemaligen Bergwerksstandorte im Ruhrgebiet und im Saarland an den Marktanforderungen aus und integriert vermehrt das Thema Wohnen in die Flächenentwicklung. Inzwischen kann das Unternehmen mehrere erfolgreich abgeschlossene Wohnquartiere vorweisen, weitere sind in Planung.

Wohnen im Grünen Eine echte Erfolgsgeschichte schreibt die RAG Montan Immobilien am Niederrhein in Neukirchen-Vluyn und in Dinslaken.

Auf rund 72.000 Quadratmetern Fläche der früheren Schachtanlage Niederberg 1/2/5 wurde in Neukirchen-Vluyn ein neues Quartier unter dem Titel „Wohnen im Grünen“ entwickelt. Seit 2012 ist hier zwischen den Ortsteilen Neukirchen und Vluyn an der Niederrheinallee ein attraktives Wohngebiet entstanden, das in mehreren Bauabschnitten realisiert wurde. Insgesamt sind rund 300 Grundstücke für Wohnimmobilien entwickelt und vermarktet worden. Die RAG Montan Immobilien plant in 2019 zur Erweiterung dieses Wohnquartiers den Erwerb von angrenzenden rund 35.000 Quadratmetern Fläche von der Stadt für weitere Wohnbauprojekte. Im Kreativ.Quartier Lohberg in Dinslaken, dem Areal der ehemaligen Zeche Lohberg, ist die Vermarktung der Grundstücke im neu entstandenen Wohnquartier „Wohnen am Bergpark“ nahezu abgeschlossen. Die über 100 Grundstücke sind inzwischen vermarktet bzw. reserviert.

Am nördlichen Rand des Ruhrgebietes in Oer-Erkenschwick am Naturpark „Hohe Mark“ hat die RAG Montan Immobilien das Calluna-Quartier realisiert. Die Wohnbaugrundstücke sind komplett vermarktet. In den vergangenen sieben Jahren sind dort 50 Einfamilien- und Doppelhäuser sowie zehn Mehrfamilienhäuser entstanden. Für die kommenden Jahre sind zwei weitere Wohnbauprojekte auf Arrondierungsflächen rund um die ehemalige Bergwerksfläche geplant. In Dortmund wurden im Stadtteil Derne auf dem ehemaligen Zechengelände Gneisenau gleich zwei neue Wohnquartiere realisiert. Die Quartiere „Wohnen am Stadtteilpark“ und „Wohnen am Hochzeitswald“ bieten 50 Grundstücke für Eigenheime, Reihenhäuser und Geschosswohnungsbau. Mit Stadtteilpark und neuem Dienstleistungs- und Einzelhandelszentrum finden die neuen Bewohner dort ideale Bedingungen für ruhiges und gleichzeitig zentrales Wohnen in der Stadt vor.

DGN verlässt Düsseldorf Kaarst. Deutsche Gesundheitsnetz Service (DGN), ein Anbieter im eHealth-Bereich, verlagert den Firmensitz von Düsseldorf ins westlich der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt gelegene Kaarst. Den Kaufvertrag für ein rund 8.400 m2 großes Grundstück, auf dem das Gebäude errichtet werden soll, haben DGN-Geschäftsführer Armin Flender und der Kaarster Wirtschaftsförderer Sven Minth vor kurzem unterzeichnet. Noch in diesem Jahr soll mit den Bauarbeiten für die Zentrale begonnen werden. Der Umzug der Mitarbeiter in den neuen Unternehmenssitz unweit des künftigen Gewerbegebiets Hüngert am Kaarster Kreuz ist für Mitte 2021 vorgesehen. hi

Fotocredit: RAG Montan Immobilien / Thomas Stachelhaus

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etzt ist es endlich amtlich: Bielefeld existiert. Ein Vierteljahrhundert, nachdem die Bielefeld-Verschwörung und damit die Behauptung aufkam, dass es die Stadt in Ostwestfalen gar nicht gibt. 2.000 Versuche folgten einem Aufruf der städtischen Marketingabteilung, den Beweis für die Nichtexistenz der Stadt zu erbringen. Immerhin hatte sie dafür eine Belohnung von 1 Mio. Euro versprochen. Weil trotz der vielen Einsendungen der endgültige schlüssige Beweis für die Nichtexistenz Bielefelds ausblieb, war der Marketingcoup perfekt: Die Stadt schaffte es mit der Aktion sogar mit einem üppigen Bericht ins heute journal. Auch wenn die Großstadt im Teutoburger Wald, Sitz einer Universität und des Puddingherstellers Dr. Oetker, um Aufmerksamkeit buhlt: Es läuft für den Standort, zumindest was den Wohnungsmarkt aus Investorensicht angeht, seit Jahren eigentlich schon rund. Und auch für die Zukunft gibt es eine gute Prognose. Das zeigt ein Scoring, das der Asset- und Investmentmanager Wealthcap zusammen mit dem Analyseinstitut bulwiengesa durchgeführt hat. Future Locations heißt es und bietet die Möglichkeit, Makro- und Mikrolagen in Städten aller Größen zu analysieren. Mit dessen Hilfe sollen die „zukunftsstärksten Wohnlagen“ gefunden werden, sagt Sebastian Zehrer, Leiter Research bei Wealthcap. Hintergrund ist, dass das Unternehmen seit einiger Zeit den Fokus nicht mehr ausschließlich auf Büroimmobilien setzt, sondern auch Fonds für Wohnimmobilien auflegt. Für den ersten, Wealthcap Spezial Wohnen 1, ist bei einer geplanten Laufzeit von zehn Jahren eine laufende Cashflowrendite mit 3% bis 3,5% p.a. prognostiziert, die Gesamtrendite soll 4% bis 4,5% betragen. Investiert wird hier in Standorte, die auch „über zehn, zwölf Jahre solide und gut prognostizierbare Renditen erwarten lassen“, so Zehrer. Das können in der Assetklasse Wohnen eben nicht nur die A-Standorte, sondern auch Orte der Kategorien B, C – wie Bielefeld – oder D sein. Für die ostwestfälische Stadt kommt das Makroscoring, das insgesamt zehn wirtschaftliche und soziodemografische Kriterien berücksichtigt, auf 35 von möglichen 50 Punkten. Gute Werte erhält Bielefeld vor allem in den Bereichen Kaufpreisentwicklung, Mietsteigerungspotenzial, nachhaltige Wohnungsnachfrage, Beschäftigung, Erschwinglichkeit und Sicherheit. Nicht so gut sieht es bei Wirtschafts- und Innovationskraft aus. Zehrer hat dazu konkrete Zahlen: Sank die Einwohnerzahl von 2004 bis 2010 von gut 328.000 auf 323.000, ist sie seitdem kontinuierlich gestiegen – 2018 lebten wieder 334.000 Personen in der Stadt. „Bielefeld ist eine Schwarmstadt. Das gefällt uns gut“, sagt Zehrer. Das heißt: Vor allem ein Plus bei den Studierenden sorgt für mehr Einwohner. Entsprechend habe im gleichen Zeitraum auch die Zahl der Ein- und Zweipersonenhaushalte zugenommen. Bei Haushalten mit drei und mehr Personen gab es kaum Veränderungen. Im Gegensatz dazu ist der Bestand an Wohnfläche seit 2010 kaum gewachsen, weiß Zehrer. Das spreche deutlich für eine nachhaltige Wohnungsnachfrage. Nicht nur nach dem Scoring von Wealthcap und bulwiengesa sind die Miet- und Kaufpreise in Bielefeld in den vergangenen Jahren wie vielerorts in Deutschland deutlich gestiegen. Die durchschnittliche Kaltmiete bei einem Neubau ist nach Zehrers Zahlen zwischen 2010 und 2018 von etwa 7 Euro/m2 auf 10 Euro/m2 gestiegen. „In der Spitze ist es

zentrale Lage den grünen Randbezirken vorziehen. Die Mietpreise sind zwischen 2016 und 2018 von 7,84 Euro/m2 auf 9,83 Euro/m2 gestiegen. Bei den Kaufpreisen ging es von 1.953 Euro/m2 auf 2.115 Euro/m2. Quelle (35 Punkte) ist eine grüne Siedlung am Rande von Bielefeld, geprägt von ökologisch orientierten Wohnprojekten. Es weist eine dynamische Miet- und Kaufpreisentwicklung, viele Erholungsflächen und eine gute Lebensmittelversorgung auf. Weniger gut ist das Angebot bei der schulischen Erstbildung und der Attraktivität der Wohnlage. Die pro Quadratmeter verlangten Mietpreise sind in den vergangenen zwei Jahren von 6,53 Euro auf 7,49 Euro vergleichsweise moderat gestiegen. Beachtlich ist dagegen die Entwicklung bei den angebotenen Kaufpreisen: Sie haben sich von 1.175 Euro/m2 auf 2.572 Euro/m2 mehr als verdoppelt. Alles in allem hat Bielefeld in den vergangen Jahren „eine solide Entwicklung hingelegt“, berichtet Zehrer. Und es spreche aktuell vieles dafür, dass es in den kommenden zehn bis 15 Jahren so weitergeht. Auch wenn es trotz des offiziell ausgerufenen Endes der Bielefeld-Verschwörung doch noch Menschen geben sollte, die an der Existenz der Stadt zweifeln. hi

Das neue Wohnbaugebiet „An der Geißwies“ im saarländischen Friedrichsthal zeichnet sich aus durch die Kombination aus Lage im Grünen und der Nähe zum Stadtzentrum. Insgesamt realisiert die RAG Montan Immobilien dort 60 Wohnbaugrundstücke in zwei Bauabschnitten. Das Unternehmen zieht für das vergangene Jahrzehnt eine positive Bilanz: Rund 4.000 Menschen haben auf alten Zechenstandorten ihr neues Zuhause gefunden. Insofern plant die RAG Montan Immobilien noch weitere Wohnbauprojekte im Ruhrgebiet und Saarland. Auf ehemaligen Bergwerksflächen in Kamp-Lintfort, Gelsenkirchen, Castrop-Rauxel und Hamm kann so weiterer Wohnraum für mehrere tausend Menschen entstehen.

Im Welterbe 1-8, 45141 Essen info@rag-montan-immobilien.de www.rag-montan-immobilien.de Ansprechpartner: Herr Christoph Happe Christoph.Happe@rag-montanimmobilien.de Telefon: +49 (0) 201 378-1840

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Eine echte Erfolgsgeschichte: Auf dem ehemaligen Kohlenlager des Bergwerkes Niederberg 1/2/5 in Neukirchen-Vluyn sind rund 300 Wohnhäuser entstanden. 2018 sind die letzten 64 Wohnbaugrundstücke veräußert worden.

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60 NORDRHEIN-WESTFALEN

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Eine Flut unvermieteter Handelsfläche in den Ruhrgebietsstädten

Ruhrgebiet. Praktisch jede Stadt im Revier zwischen Duisburg und Hagen wollte in den 1990er und 2000er Jahren ein schickes innerstädtisches Shoppingcenter. Und fast jede Stadt bekam ein solches. Mittlerweile ist der stationäre Handel unter Druck und immer mehr Ladengeschäfte im Ruhrgebiet stehen leer. An manchen Standorten würden die Retailmakler am liebsten auflegen, wenn ein Immobilieneigentümer anruft.

S

chadenfreude oder ein „Ich hab’s ja immer gesagt“ sind beim Blick auf die Fußgängerzonen im Ruhrgebiet sicher nicht angebracht. Dennoch ist fast allen Städten im Revier seit längerer Zeit eines gemein: Die Leerstände im Handel steigen und selbst Interimsnutzer finden sich kaum noch. Etwas weniger dramatisch, aber immer noch deprimierend, sieht es in vielen innerstädtischen Shoppingcentern aus.

Sei es im Duisburger Forum, in dem Wenig rosig sind auch seine EinschätzunSaturn seine Fläche verkleinert hat, das Café gen für Essen. „Zehn Jahre Limbecker Platz – ausgezogen ist und Karstadt mit einer Flädas sieht man der Stadt auch an“, erklärt er. chenreduzierung droht. Sei es im Limbecker Gefühlt hätte sich die City nach fünf Jahren Platz in Essen, in dem sich die Leerstände von der Centereröffnung erholt, „aber jetzt ist aneinanderreihen. Oder sei es im Palais Vest die Innenstadt wieder abgesackt“. Das zeige in Recklinghausen, in dem auch die eine oder sich auch am wenig homogenen Besatz in andere Ladenfläche auf neue Nutzer wartet. den Haupteinkaufsmeilen, der Kettwiger und Andere Center, die schon zuvor von Leerder Limbecker Straße. „Es gibt in Essen defistand geplagt waren, bieten mittlerweile ein nitiv einen Angebotsüberhang bei HandelsBild der Trostlosigkeit. Da wären die Duisburflächen und die Mietpreise zeigen dementger Königsgalerie und das City Palais zu nensprechend nach unten.“ nen oder die frisch verGroße leer stehende kaufte Rathaus-Galerie Ladenflächen wie die, Keine guten Aussichten in Essen. Hier, so macht in denen einmal die für Duisburg es den Eindruck, helfen Mayersche Buchhandauch bauliche Finanzlung und Sport Scheck spritzen, wie die von 8 Mio. Euro, die Eigentüihre Filialen hatten, würden die Lagen mer Hannover Leasing kürzlich in das City optisch weiter nach unten ziehen. „Händler Palais gepumpt hat, kaum noch, neue Händmit auslaufenden Verträgen sprechen sehr ler in die Objekte zu locken. selbstbewusst mit den Vermietern. Aber „Das City Palais ist bitter, das Forum noch einige Eigentümer lassen nicht mit sich reden okay, vor allem, weil man da gut parken kann, und als Folge stehen deren Flächen dann leer und von der Königsgalerie wollen wir besser oder werden mit Interimsnutzern belegt.“ nicht reden“, resümiert Frank Emmerich, Und die kleineren Revierstädte? Auch hier Head of Retail bei CBRE. Die Aussichten für gibt es wenig Erfreuliches zu berichten. Duisburg seien generell wenig erbaulich. Bochum und Mülheim werden von den „Die Königstraße ist sehr lang und leider auch jeweiligen Centern auf der grünen Wiese sehr breit. Die Lage dort wird von Jahr zu Jahr dominiert. Der Umbau des Ruhrparks ist schlechter, mittlerweile tut sich selbst die abgeschlossen und die vielen Millionen Euro Gastronomie schwer. Ich glaube nicht, dass scheinen sich für den Eigentümer Unibail zu es für einen Turnaround reicht.“ lohnen. Das sieht auch Emmerich so: „Das

Große Flächen ohne Nutzer fallen in den Fußgängerzonen des Reviers noch häufiger auf als die vielen kleinen leer stehenden Läden.

Center ist sehr gut geworden. Unter anderem deshalb geht es dem Limbecker Platz nicht gut.“ Die Bochumer Innenstadt leidet noch Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Thorsten Karl stärker als zuvor unter dem Ruhrpark. Dementsprechend hat die OFB bei ihrer Neuentwicklung Viktoria Karree in der Bochumer City den Wohnanteil erhöht – augenscheinlich weil es nicht genug Nachfrage nach den Ein Stern leuchtet dennoch am RetailHandelsflächen gibt. Firmament des Ruhrgebiets: Dortmund! Auf Die große Sanierung steht dem Mülheidem Westenhellweg herrscht nach wie vor mer Rhein-Ruhr-Zentrum noch bevor. Auf ein Nachfrageüberhang seitens der Händler das Ergebnis des 200-Mio.-Euro-Investments bei konstanten Mieten. Zudem ist die Dortdarf man gespannt sein. munder Ia-Lage gut „Die Mikrolage ist Grastrukturiert: Alle wichtiDortmund ist der Stern nate“, findet Emmerich: gen Filialisten sind voram Retail-Firmament Eigene Autobahnabhanden und aufgereiht fahrt, U-Bahn und wie an einer PerlenBusse halten am Center. Auch die Ideen des schnur, beschreibt es Emmerich. „Gute FläEigentümers findet er gut. „Aber 140.000 m2 chen bekommt man in Dortmund schnell Handelsfläche müssen erst einmal gefüllt vermarktet. Aber kranke Mieten zahlt auch werden. Wenn das Center 60.000 m2 hätte, hier keiner mehr.“ würde ich sagen: Das ist hinzukriegen. Aber Abseits des Westenhellwegs tut sich auch bei 140.000 m2 muss man vermieten wie ein die größte Ruhrgebietsstadt schwer. Die Wahnsinniger.“ Und der Handelsstandort Ansiedlung von Decathlon in der KampMülheimer City? „Welche Mülheimer City?“, straße dürfte dort die letzte große Vermietung fragt Emmerich lapidar. auf absehbare Zeit sein. „Und auf dem Ostenhellweg läutet das Totenglöckchen“, sagt Noch dramatischer ist die Situation in Emmerich. Dennoch – wenn es einen guten Hagen, wo sich zwei benachbarte Center kanStandort im Revier gibt, dann ist es Dortnibalisieren. Zwar sind die Mietpreise in der mund. „Man sollte die Leuchtreklame ,Essen Hagener Fußgängerzone schon länger im Sinkdie Einkaufsstadt‘ am besten dort abmontieflug, „aber es gibt einfach keine Mieter für frei ren und in Dortmund aufhängen.“ thk werdende Flächen“, sagt der Flächenmakler.

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NORDRHEIN-WESTFALEN 61

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Viel Potenzial für betreutes Wohnen in NRW

Sie hat offenbar gut lachen, weil sie einer seniorengerechten Wohnung lebt. Das ist in vielen Regionen Nordrhein-Westfalens gar nicht so einfach. Quelle: iStock.com, Urheber: SolStock

Nordrhein-Westfalen. In Deutschlands bevölkerungsreichstem Bundesland gibt es reichlich Bedarf an betreutem Wohnen, wobei die Unterschiede zwischen den Städten immens sind. Das geht aus einer Erhebung des Berliner Seniorenimmobilienspezialisten Terragon hervor.

D

emnach ist Mülheim an der Ruhr und andere schlecht mit Seniorenwohnunmit 0,6 betreuten Wohnungen gen ausgestattet sind.“ In jedem Fall aber auf 100 Einwohnern in der zeigten die Zahlen das Potenzial der Region. Altersgruppe ab 70 Jahren am Denn bundesweit schätzt das Unternehmen schlechtesten versorgt. Es folgen Mönchenden Bedarf an betreutem Wohnen auf 9,8% gladbach mit 0,9 und Solingen mit 1,1. Am aller Haushalte mit einem Haushaltsvorstand höchsten ist der Wert im Stadtkreis Hamm im Alter von 70 Jahren und mehr ein. Insgemit 8,5, in Essen mit 8,1 und in Herne mit 6,5 samt weist die Datenbank von Terragon im (siehe Tabelle „Mülheim und Mönchengladgesamten Bundesland 1.587 Servicewohnanlagen mit 62.119 Apartments aus. Obwohl bach sind besonders schlecht versorgt“). Der Landesdurchschnitt liegt bei 3,3, der im Bund Essen nur die viertgrößte Stadt Nordrheinbei 3,5. Westfalens ist, sind dort die meisten betreuDass die Werte derten Wohnungen vormaßen weit auseinanhanden, nämlich 5.573 Essen hat die meisten dergehen, ist nicht in 113 Wohnanlagen. Seniorenwohnungen ungewöhnlich. „Ein Aus Investorensicht ähnliches Bild zeigt sich wichtig ist die Tatsache, bundesweit“, sagt Michael Held, Vorstandsdass rund 70% der 70-plus-Haushalte eine vorsitzender von Terragon. „Es gibt auch kein Miete von bis zu 800 Euro/Monat leisten könerkennbares Muster, warum bestimmte nen, die Terragon für eine betreute Wohnung Städte und Landkreise vergleichsweise gut im Durchschnitt zugrunde legt. „Deshalb

benötigt die Branche auch keine direkten öffentlichen Subventionen für den Bau von Seniorenwohnungen“, sagt Held selbstbewusst. „Die Politik sollte sich vielmehr auf die Versorgung der 30% weniger wohlhabenden Haushalte konzentrieren.“ Das könne beispielsweise über Veränderungen beim Wohngeld erfolgen, um damit auch die Serviceleistungen im betreuten Wohnen zu finanzieren. Unterstützung für die Entwicklung von Seniorenwohnungen wünscht sich Held eher auf der Ebene von Planung und Genehmigung. So könnten bei der Vermarktung von kommunalen Grundstücken statt einer Vergabe an den Meistbietenden öfter Konzeptvergaben angewandt werden, die den Anteil an Wohnungen für ältere Menschen zu einem Bewertungskriterium machen. Das helfe auch dabei, die Preise für betreutes Wohnen im Rahmen zu halten. „Nur so über-

Xxxx

Versorgung mit betreutem Wohnen Ort

Versorgungsgrad Ort in %*

Versorgungsgrad in %*

Versorgungsgrad Ort in %*

Hamm

8,5

Landkreis Borken

2,9

Landkreis Paderborn

2,1

Essen

8,1

Rhein-Sieg-Kreis

2,8

Hochsauerlandkreis

2,1

Herne

6,5

Rhein-Erft-Kreis

2,7

Wuppertal

1,9

Düsseldorf

5,8

Landkreis Lippe

2,7

Landkreis Olpe

1,9

Hagen

5,8

Bottrop

2,7

Landkreis Kleve

1,8

Bielefeld

5,7

Landkreis Höxter

2,6

Oberhausen

1,7

Münster

5,6

Landkreis Soest

2,6

Duisburg

1,7

Köln

5,6

Rheinisch-Bergischer Kreis

2,6

Landkreis Siegen-Wittgenstein

1,7

Landkreis Unna

4,8

Landkreis Euskirchen

2,5

Rhein-Kreis Neuss

1,4

Bonn

4,6

Landkreis Warendorf

2,5

Leverkusen

1,4

Remscheid

4,6

Landkreis Minden-Lübbecke

2,4

Gelsenkirchen

1,4

Landkreis Mettmann

4,4

Landkreis Steinfurt

2,4

Landkreis Herford

1,4

Recklinghausen

3,9

Landkreis Heinsberg

2,4

Landkreis Viersen

1,4

Dortmund

3,5

Bochum

2,3

Ennepe-Ruhr-Kreis

1,2

Märkischer Kreis

3,1

Landkreis Coesfeld

2,3

Solingen

1,1

Städteregion Aachen

3,0

Landkreis Wesel

2,3

Mönchengladbach

0,9

Oberbergischer Kreis

3,0

Landkreis Düren

2,1

Mülheim an der Ruhr

0,6

Landkreis Gütersloh

2,9

Krefeld

2,1

*Anteil der Apartments je 100 Seniorenhaushalte 70+ in NRW

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© Immobilien Zeitung; Quelle: Terragon

zeugt man ältere Menschen, ihre zu großen Mio. Euro betragen. An mehreren anderen Wohnungen aufzugeben und in seniorengeStandorten in Nordrhein-Westfalen ist Terrarechte Apartments umzuziehen“, ist Held gon in fortgeschrittenen Verhandlungen. „Da überzeugt. Das mache diese Wohnungen für wird es spätestens Anfang 2020 Kaufverträge jüngere Familien frei und helfe so bei der geben“, kündigt Held an. Wohnraumversorgung insgesamt. Auf der Investorenseite sieht der Vor„Ein weiterer Ansatzpunkt sind die Stellstandsvorsitzende Bewegung. Zwar seien platzsatzungen“, sagt institutionelle InvestoHeld. In zahlreichen ren immer noch eher an Die Politik soll günstiges Kommunen würden bis Pflegeheimen interesBauland liefern zu zwei Autostellplätze siert, es sei aber ein pro Wohneinheit verzunehmendes Interesse langt. Da viele Senioren nicht mehr oder nur an betreutem Wohnen festzustellen. Die Entnoch selten Auto fahren, sei diese Zahl viel zu wickler solcher Objekte müssen sich Helds hoch gegriffen. Nach seinen Erfahrungen Auffassung nach stärker als bisher mit reicht für Seniorenwohnobjekte ein Stellplatz Ambient Assisted Living (AAL) auseinanderfür zwei Wohneinheiten aus. „Überhaupt eigsetzen, also mit elektronischen Systemen, die nen sich Seniorenwohnanlagen besonders Bewohnern den Alltag erleichtern, ihre gut für Carsharing“, sagt Held. Da die BewohSicherheit erhöhen und jederzeit eine Komner ohnehin an gemeinsam genutzte Servicemunikation mit ihnen ermöglichen. Das sei einrichtungen gewöhnt seien und eine entinsbesondere deshalb wichtig, um betreutes sprechende Verwaltungsstruktur bestehe, Wohnen auch für Menschen nutzbar zu lasse sich dort Carsharing mit wenig Aufwand erhalten, die mental eingeschränkt sind. als zusätzliche Dienstleistung anbieten. Allerdings sieht Held das nicht als großes Terragon verfolgt derzeit in einem Joint bautechnisches Problem an. Die meisten Venture mit der Sax-Gruppe das Projekt WelAAL-Systeme seien ohnehin so ausgelegt, ker Quartier mit rund 190 Seniorenwohnundass sie sich gut in Bestandsgebäuden integen in Duisburg. Für das Frühjahr 2020 ist der grieren und angesichts der schnellen techniBaubeginn für das Areal im Dellviertel schen Weiterentwicklung auch wieder ausgeplant. Die Gesamtinvestition wird rund 80 tauschen lassen. vt

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Quelle: Blossey

KONZEPTVERGABE GRUNDSTÜCKSVERKAUF WILLY-BRANDT-PLATZ 1-3 IN HAMM Die Stadtentwicklungsgesellschaft Hamm beabsichtigt den Verkauf des Grundstückes am Willy-Brandt-Platz 1-3 in der Stadtmitte Hamms im Rahmen einer Konzeptvergabe. Die Stadtentwicklungsgesellschaft möchte das Grundstück an einen Investor veräußern, der hier einen dem Standort angepassten Nutzungsmix mit einem Gebäude mit einer hohen städtebaulichen und architektonischen Qualität realisiert. Der Zuschlag für den Verkauf des Grundstücks soll über ein zweistufiges Verfahren (Interessenbekundung zur Auswahl der Bieter und anschließender Verkauf im Rahmen der Konzeptvergabe) erfolgen. Die Entscheidung wird nicht über den Kaufpreis getroffen werden (dieser orientiert sich am Bodenrichtwert und wird mit 455 €/ m² vorgegeben), sondern über die Qualität des eingereichten Bebauungsentwurfes und über die vorgeschlagene Nutzung des Grundstückes. Das Grundstück weist eine Fläche von 2.275 m² auf. Im Rahmen des nun laufenden Bewerbungsverfahrens können sich interessierte Investoren zusammen mit einem Architekturbüro bewerben. Die SEG Hamm freut sich auf Ihre Bewerbung! Auswahlverfahren: Konzeptvergabe Abgabefrist für die Bewerbung: 04. November 2019, 17 Uhr Projekt-Exposé und Bewerbungsunterlagen unter: www.scheuvens-wachten.de Schriftliche Rückfragen: willy-brandt-platz@scheuvens-wachten.de


62 VERANSTALTUNGEN

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Veranstaltungen Öffentliches Baurecht für Investitionsvorhaben (Seminar)

Wiesbaden Mo., 4.11.2019

Grundlagen zur Aufstellung von Bebauungs- 325,– EUR plänen, Zusammenarbeit mit Privaten durch städtebaulichen Vertrag, Schaffung von Baurecht und Gestaltungsmöglichkeiten im Rahmen des § 34 BauGB

Südwestdeutsche Fachakademie der Immobilienwirtschaft, Bahnhofstr. 52, 65185 Wiesbaden, Tel.: 0611/9501880, Fax: 95018815, E-Mail: info@sfa-immo.de

Neues Recht und aktuelle Rechtsprechung im Bauvertrags- und Bauträgerrecht (§15 FAO) (Seminar)

Leipzig Sa., 16.11.2019

Vertragsrecht, Haftungsrecht, Schadensberechnung bei Architekten- und Ingenieurfehlern, Honorarrecht – die Zukunft der HOAI nach dem EuGH-Urteil

340,– EUR

Arber Seminare, Gottlieb-Daimler-Ring 7, 74906 Bad Rappenau, Tel.: 07066/90080, Fax: 900822, E-Mail: kontakt@arber-seminare.de

Praxistagung Building Information Modeling (BIM) – Chancen und Potenziale in der Baubranche nutzen (Fachtagung)

München Di., 5.11.2019

Wie setze ich ein BIM-Projekt strategisch auf?, rechtliche Neuerungen und Vergaberecht, digitales Planen, BIM in der Bauausführung, BIM aus Sicht des FacilityManagements

Akademie Herkert, Forum Verlag Herkert, Mandichostr. 18, 86504 Merching, Tel.: 08233/381123, Fax: 08233/381222, E-Mail: service@akademie-herkert.de

22. Euro Finance Week 2019 (Konferenz)

Frankfurt am Main Mo., 18.11.2019 bis Fr., 22.11.2019

Jeden Tag finden Foren und Konferenzen zu je einem finanzorientierten Thema statt. Am Montag macht das „Frankfurt European Real Estate Forum“ den Anfang.

890,– EUR/Tag

dfv Euro Finance Group, Mainzer Landstr. 251, 60326 Frankfurt, Tel.: 069/75953133, Fax: 75953159, E-Mail: eurofinance@dfv.de

26. Handelsblatt Jahrestagung: Immobilienwirtschaft 2019 (Jahrestagung)

Berlin Di., 5.11.2019 bis Mi., 6.11.2019

die Konjunktur schwankt – der Immobilien- 2.300,– EUR markt ist sicher, Automatisierung immobilienwirtschaftlicher Geschäftsprozesse, die Gesundheitsimmobilie als Assetklasse, schnell und kostengünstig bauen

Euroforum Deutschland, Toulouser Allee 27, 40211 Düsseldorf, Tel.: 0211/887433849, Fax: 887434000, E-Mail: anmeldung@euroforum.com

Baulicher Brandschutz in Versammlungs- & Verkaufsstätten (Seminar)

Hanau Di., 19.11.2019

brandschutztechnische Maßnahmen für Verkaufsstätten und Versammlungsstätten, bauordnungsrechtliche Mindeststandards für Brandschutz

259,– EUR

design security forum, Technologiepark Hanau, Margarete-von-WrangellStr. 21, 63457 Hanau, Tel.: 06181/ 90685080, Fax: 90685084, E-Mail: organisation@design-security-forum.de

Immobilien-Dialog Leipzig (Dialog)

Leipzig Mi., 6.11.2019

Schnell und smart zum Immobiliendeal, gemeinschaftliche Wohnprojekte in Quartieren, Knackpunkt Kaufkraft in Leipzig – Potenzial für die Immobilienbranche?

970,– EUR

Heuer Dialog, Tatjana Evseev, Nordstr. 118, 40477 Düsseldorf, Tel.: 0211/4690523, Fax: 463051, E-Mail: evseev@heuer-dialog.de

Immobilien-Brunch Wiesbaden (Sonstige)

Wiesbaden Mi., 20.11.2019

frischer Wind in Wiesbaden: Erweiterung, Wachstum und Innovation – Diskussion mit OB Gert-Uwe Mende, Hans-Martin Kessler, Stadtrat für Stadtentwicklung und Bau, und Immobilienökonomin Alexandra May

300,– EUR

Heuer Dialog, Nathalie Holtz, Luisenstr. 24, 65185 Wiesbaden, Tel.: 0611/97326921, Fax: 9732688, E-Mail: holtz@heuer-dialog.de

Schallschutzforum (Forum)

Dresden Mi., 6.11.2019

welcher Schallschutz geschuldet ist, Schallschutz massiv, Raumakustiklösungen, Trittschallschutz bei Treppen – von der Planung bis zur Abnahmemessung, aktuelle Rechtsprechung beim Schallschutz

kostenfrei

Schöck Bauteile, Vimbucher Str. 2, 76534 BadenBaden, Tel.: 07223/967435, Fax: 967454, E-Mail: schoeck@schoeck.de

Immobilien-Dialog Wirtschaftsraum Düsseldorf (Dialog)

Düsseldorf Mi., 20.11.2019 bis Do., 21.11.2019

von Mietpreisexplosion bis Leerstand – politische Antworten auf heterogene Wohnungsmärkte in NRW, das Fundament der digitalen Immobilienwirtschaft nimmt Form an, living and working as a service

440,– EUR

Heuer Dialog, Jutta Rosenbaum, Nordstr. 118, 40477 Düsseldorf, Tel.: 0211/4690519, Fax: 463051, E-Mail: rosenbaum@heuer-dialog.de

The Class Conference 2019 (Konferenz)

Berlin Mi., 6.11.2019 bis Do., 7.11.2019

the Co-Revolution: coworking, coliving, microapartments, new concepts for blending intergenerational living, funding the University of the Future: real estate as a leverage

799,– EUR

The Class of 2020, Weesperstraat 61 1018 VN Amsterdam, Tel.: (+31)20/290 0300, E-Mail: info@theclassof2020.org

StrategieTage Facility Management und Energy (Tagung)

Köln Mi., 20.11.2019 bis Fr., 22.11.2019

wie Uber & Co die Wertschöpfungsarchitek- kostenfrei tur im Facility-Management verändern werden, Onlinemarktplatz, Qualitätsmessung in Echtzeit und Benchmarking, Veränderungen im Facility- und Energiemanagement

business factors Deutschland, Tauentzienstr. 15, 10789 Berlin, Tel.: 030/76765520, Fax: 767655299, E-Mail: request@businessfactors.de

Immobilien-Dialog Bremen (Dialog)

Bremen Do., 7.11.2019

grüner Aufbruch in Bremen? Visionen, Ziele 970,– EUR und Prioritäten, neue urbane Intelligenz, das Tabakquartier – neues Leben auf dem Brinkmann Areal, Europahafenkopf und City Parkhaus

Heuer Dialog, Tina Hantel, Nordstr. 118, 40477 Düsseldorf, Tel.: 0211/4690544, Fax: 463051, E-Mail: hantel@heuer-dialog.de

Wohn- und Nichtwohngebäude: Prüfung und Optimierung von Wartungsverträgen (Seminar)

Dortmund Do., 21.11.2019

Anlagenübersicht, Wartungsleistungen Hochbau und Technik, Vertragskataster, notwendige Leistungen, Strategie, Bündelung der Leistungen, Ausschreibung, Kostenvergleich, Vergabe, Kontrolle

355,– EUR

vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung, Fritschestr. 27-28, 10585 Berlin, Tel.: 030/ 390473610, Fax: 390473190, E-Mail: seminare@vhw.de

1. Ruhr Immobilienkongress (Kongress)

Mülheim an der Ruhr Do., 7.11.2019

Office: hier kann noch Geld rollen – stärks- 350,– EUR te Assetklasse hat Flächen zu bieten, Logistik: ein Markt zwischen Revitalisierung und Neubau, Hotel: nach dem Stillstand nun der Boom?

W&R Immocom, Richterstr. 7, 04105 Leipzig, Tel.: 0341/697697731, Fax: 6976977790, E-Mail: teschke@wundr.de

Basiswerkzeuge für ein umfassendes Bauträger-Scoring (Seminar)

Berlin Fr., 22.11.2019

Standortscoring auf Makroebene, Assetscoring mit Marktparametern, Grundstücksund Planungsrecht, Planungs- und Bauausführung, Kalkulation, finanzielle Lage, Controlling

650,– EUR

ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss, Leipziger Platz 9, 10117 Berlin, Tel.: 030/20215850, Fax: 202158529, E-Mail: info@zia-deutschland.de

EffizienzTagung Bauen+Modernisieren (Tagung)

Hannover Fr., 22.11.2019 bis Sa., 23.11.2019

Gebäudeenergiegesetz, Verknüpfung von BIM und nachhaltigem Bauen, umfassende Gebäudesanierung mit Qualitätssicherung, fünfstöckiges Strohballenpassivhaus, solare Architektur

299,– EUR

Energie- und Umweltzentrum am Deister, Zum Energie- und Umweltzentrum 1, 31832 Springe, Tel.: 05044/97520, Fax: 97566, E-Mail: bildung@e-u-z.de

Vertrags- und Nachtragsmanagement am Bau (Seminar)

Wuppertal Mo., 25.11.2019

Ausschreibung und Vertragsgestaltung unter Beachtung wirksamer Vertragsregelungen, Vergütungsmanagement, Bauinhalt, Bauzeit, Erschwernisse, Behinderungsnachtrag, Leistungsverweigerungsrechte

640,– EUR

Technische Akademie Wuppertal, 42097 Wuppertal, Tel.: 09187/931210, Fax: 02027495216, E-Mail: anmeldung@taw.de

495,– EUR

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Frühbucherpreis bis 30. Oktober refd2019.de

11. Deutscher Fachmarktimmobilien-Kongress (Jahreskongress)

Düsseldorf Mo., 11.11.2019 bis Di., 12.11.2019

den Kunden verstehen – wie beeinflusst die unbewusste Wahrnehmung die Wahl der Einkaufsstätte?, neue Store-Konzepte für die Großfläche, vom Shoppingcenter zum Einkaufsquartier

1.590,– EUR

Heuer Dialog, Tina Hantel, Nordstr. 118, 40477 Düsseldorf, Tel.: 0211/4690544, Fax: 463051, E-Mail: hantel@heuer-dialog.de

Wohn-Dialog Berlin (Dialog)

Berlin Di., 26.11.2019

Future Cities, Wo ist Wohnraum (auch bei Nicht-Wohngebäuden) noch zu finden?, Instrumente der Beschleunigung im Wohnungsneubau, Enteignung baut nicht – was sind die Alternativen?

1.180,– EUR

Heuer Dialog, Tatjana Evseev, Nordstr. 118, 40477 Düsseldorf, Tel.: 0211/4690523, Fax: 463051, E-Mail: evseev@heuer-dialog.de

Nahversorgung neu denken? Entwicklungstrends, planungsrechtliche Aspekte und städtebauliche Potenziale (Fachtagung)

Berlin Mo., 11.11.2019 bis Di., 12.11.2019

zum Umgang mit großflächigem Lebensmitteleinzelhandel in der Bauleitplanung, Mischnutzungskonzepte im Bauplanungsrecht, wirtschaftliche und städtebauliche Potenziale guter Supermarktarchitektur

350,– EUR

Institut für Städtebau Berlin, Schicklerstr. 5-7, 10179 Berlin, Tel.: 030/2308220, Fax: 23082222, E-Mail: info@staedtebau-berlin.de

BIM World Munich (Fachtagung)

München Di., 26.11.2019 bis Mi., 27.11.2019

Veranstaltung für anwenderbezogene Lösungen rund um die Modellierung von Gebäudeinformationen und neue Technologien für Bauwesen, Immobilienwirtschaft und Stadtplanung

550,– EUR

Navispace AG, Keramikstr. 4, 82211 Herrsching am Ammersee, Tel.: 08152/9988622, E-Mail: info@bim-world.de

Hessischer Architektentag: Potenziale für den Wohnungsbau (Tagung)

Neu-Isenburg Di., 12.11.2019

Potenziale – ungenutzte Flächen für bezahlbaren Wohnraum, robuste Strukturen – neue Formen des städtischen Wohnens, Innovation – Baukultur und Wohnungsbau mit Holz

95,– EUR

Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen, Bierstadter Str. 2, 65189 Wiesbaden, Tel.: 0611/17380, Fax: 173840, E-Mail: info@akh.de

Real Estate Finance Day 2019 (Tagung)

Frankfurt am Main Mi., 27.11.2019

Null-Zins-Umfeld, Politik, Baukosten: Wege zur Entschärfung der Damoklesschwerter, Anforderungen an Gebäudenutzungen zur Gewährleistung zukünftiger Finanzierungen, Real Estate Asset Risks

495,– EUR

Frankfurt School Verlag, Adickesallee 32-34, 60322 Frankfurt a.M., Tel.: 069/154008267, Fax: 154008657, E-Mail: info@frankfurt-school-verlag.de

14. DVFA Immobilien Forum (Forum)

Frankfurt am Main Di., 12.11.2019

die Rolle des Immobiliensektors für die Finanzstabilität, Migrationsbewegungen und deren Auswirkungen auf Angebot und Nachfrage, CO2-Bepreisung und die Auswirkung auf die Immobilienbranche

295,– EUR

DVFA, Mainzer Landstr. 47a, 60329 Frankfurt am Main, Tel.: 069/5000423155, Fax: 264848489, E-Mail: anmeldung@dvfa.org

Aareon Forum 2019 (Kongress)

Hannover Mi., 27.11.2019 bis Do., 28.11.2019

vernetzt, direkt und effizient: mobile Wohnungsabnahme mit RELion, #postdigital: die Automation der Mieterkommunikation, Enabler der digitalen Wohnungswirtschaft: Aareon Rechenzentrum

730,– EUR

Aareon, Isaac-Fulda-Allee 6, 55124 Mainz, Tel.: 06131/3010, Fax: 301419, E-Mail: ruth.bone-girnth@aareon.com

Bauen mit Holz – und nebenbei energieeffizient! (Seminar)

Balingen Do., 14.11.2019

Bauen mit Holz – nachhaltig und energieeffizient, sinnvoller Holzbau, Vorstellung einer Projektsammlung von Neubauten und Sanierungen im Holzbau, baupraktische Übungen

169,– EUR

Akademie der Ingenieure AkadIng, Gerhard-Koch-Str. 2, 73760 Ostfildern, Tel.: 0711/79482221, Fax: 79482223, E-Mail: info@akademie-der-ingenieure.de

2. Frankfurter Immobilienkongress (Kongress)

Frankfurt am Main Do., 28.11.2019

Legenden-Status: bieten die Zeil & Co dem Onlinehandel die Stirn?, Logistik: Mangel, Mangel, Mangel – gefährdet das fehlende Angebot den Standort?, Wohnen: Stagnation auf hohem Niveau

350,– EUR

W&R Immocom, Richterstr. 7, 04105 Leipzig, Tel.: 0341/697697731, Fax: 6976977790, E-Mail: teschke@wundr.de

Gewerberaummietverträge bei Immobilienprojektentwicklungen (Seminar)

Düsseldorf Do., 14.11.2019 bis Fr., 15.11.2019

die Parteien des Mietvertrags, Rücktrittsrechte, die Bedeutung der Bauausschreibung, die Erhaltungslast des Mietgegenstandes, Besonderheiten bei Spezialimmobilien

1.690,– EUR

Sugema, Marcobrunnerstr. 7, 65197 Wiesbaden, Tel.: 0611/449058, Fax: 446431, E-Mail: info@sugema.de

Lärmschutztage NRW (Fachtagung)

Essen Do., 28.11.2019 bis Fr., 29.11.2019

Lärmschutz in der Bauleitplanung: Wording von Schallgutachten, reflektierender Schall bei der Nachverdichtung, Verbindlichkeit von Lärmaktionsplanung, Umgang mit Parkplatzlärm

350,– EUR

Institut für Städtebau Berlin, Schicklerstr. 5-7, 10179 Berlin, Tel.: 030/2308220, Fax: 23082222, E-Mail: info@staedtebau-berlin.de

VOB/B kompakt: die wichtigsten Themen des Bauvertragsrechts (Seminar)

Mannheim Fr., 15.11.2019

Abschluss des Bauvertrags, Vollmacht, Ver- 399,– EUR gütung der Bauleistungen, Bauzeit und Ansprüche des Auftraggebers und -nehmers, Kündigung des Bauvertrags, Abnahme, Mängelansprüche

id Verlag, Heinrich-von-Stephan-Str. 3, 68161 Mannheim, Tel.: 0621/1203218, Fax: 28383, E-Mail: sandra.koden@ibr-seminare.de

26. Freiburger Immobilientage (Tagung)

Freiburg im Breisgau Do., 28.11.2019 bis Fr., 29.11.2019

Liegenschaftszinssätze im Spannungsfeld zwischen Märkten und Modellen, Wertermittlung von Erbbaurechten und Erbbaugrundstücken, Virtual Reality in der Immobilienwirtschaft

450,– EUR

Deutsche Immobilien-Akademie, Uni Freiburg, Eisenbahnstr. 56, 79098 Freiburg, Tel.: 0761/207550, Fax: 2075533, E-Mail: akademie@dia.de

Tech in construction (Fachmesse)

Berlin Fr., 15.11.2019 bis Sa., 16.11.2019

Start-up-Messe für Innovationen in der Baubranche

Wirtschaftsverlag Roland Riethmüller, Mozartstr. 29, 12247 Berlin, Tel.: 030/76902404, E-Mail: support@tech-in-construction.de

Mängelansprüche nach BGB und VOB/B aus juristischer und technischer Sicht (Seminar)

Erfurt Fr., 29.11.2019

bautechnische Notwendigkeiten im Zusam- 360,– EUR menhang mit den physikalischen Grundlagen anhand von mehrstöckigem Gewerbebau in Holzrahmenbauweise, Aufstockung eines Bestandsgebäudes

Arber Seminare, Gottlieb-Daimler-Ring 7, 74906 Bad Rappenau, Tel.: 07066/90080, Fax: 900822, E-Mail: kontakt@arber-seminare.de

399,– EUR

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IMMOBILIEN ZEITUNG

IMMOBILIEN-DIALOG LEIPZIG 6. NOVEMBER 2019 | LEIPZIG

REGIONALE MÄRKTE

heuer-dialog.de/10973

4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019, Seite 63

HAMBURG Das Stadtgebiet an den Elbbrücken ist heute ein Transitraum und soll ein urbaner Stadteingang werden. Seite 64

BERLIN Ein lange geplantes Hotelhochhaus soll jetzt endlich realisiert werden. Cesa und UBM realisieren das Projekt. Seite 70

BAYERN Sebastian Körber (FDP), Vorsitzender des Bauausschusses im Landtag, im Gespräch über die Reform der Bauordnung. Seite 72

STUTTGART Eine seltene Allianz aus Wohnungsverband und Mieterbund will Mieten gesetzlich begrenzen. Seite 73 ANZEIGEN

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Hahn-Gruppe kauft die Killesberghöhe

Das Squaire soll an Hana verkauft werden

Das Bürohaus Squaire fällt nicht nur aufgrund seiner Größe auf, sondern auch durch seine Rundungen und die Stelzen, auf denen es steht. Quelle: imago images, Urheber: Westend61

Frankfurt. Schon in wenigen Tagen will Blackstone den Verkauf von Deutschlands wohl größtem Bürogebäude festmachen. Offenbar steht die amerikanische Investmentfirma in weit fortgeschrittenen Verhandlungen mit Hana Financial Investment.

M

ehrere internationale Medien melden, dass Hana Financial Investment kurz vor dem Erwerb des Büro- und Hotelgiganten Squaire am Frankfurter Flughafen steht. Marktkreise in Frankfurt bestätigten der Immobilien Zeitung diese Meldung. Hana Financial Investment steht demnach zusammen mit dem in London ansässigen Asset-Manager AGC Equity Partners in fortgeschrittenen exklusiven Verhandlungen mit dem Eigentümer Blackstone, der das Squaire über seine Plattform Officefirst führt. Als Kaufpreis stünden 1,3 Mrd. südkoreanische Won fest, was nach aktuellem Wechselkurs rund 986 Mio. Euro entspricht. Das Squaire

gilt mit 143.000 m2 Gesamtmietfläche als größtes Bürogebäude Deutschlands. Bis spätestens Anfang Oktober soll der Kaufvertrag unterschrieben werden. Hauptmieter des Squaire sind das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen KPMG mit rund 45.000 m2 Mietfläche, die Fluggesellschaft Lufthansa, der Reifenhersteller Michelin (7.000 m2) und zwei Hotels der Marke Hilton: das Hilton Frankfurt Airport mit 249 Zimmern und das Hilton Garden Inn Frankfurt Airport mit 334 Zimmern. Anfang 2019 lag die Vermietungsquote bei 98%. Das durch seine runden Formen und die Stelzen, auf denen es steht, markante

Gebäude wurde in den Jahren 2007 bis 2011 gruppen gehört, den Frankfurter Büroturm über dem Fernbahnhof des Flughafens Trianon und das Eschborner Bürohaus Helix. errichtet. Entwickler war IVG, in dessen Darüber hinaus wurden u.a. ein großes Bestand das Squaire trotz mehrerer VerkaufsSolarkraftwerk in Spanien und der noch im versuche blieb, bis Mitte 2016 das BüroportBau befindliche neue Hauptsitz der BNP Parifolio des Unternehmens bas Bank in Polen als Officefirst ausgeglieerworben. Hana interessiert sich dert wurde. Nach einem Die jüngsten Ververstärkt für Europa missglückten Börsenmietungen im Squaire gang erwarb Blackstone beziffern Marktkreise Ende 2016 Officefirst. auf 25 Euro/m2 bis 27 Euro/m2. Officefirst Hana Financial Investment ist seit dem selbst gab Anfang 2019 den jährlichen vergangenen Jahr verstärkt auf dem deutCashflow aus den Mieten mit 55 Mio. Euro an, schen Immobilienmarkt aktiv. Im Rheinden Walt (gewichtete durchschnittliche Main-Gebiet erwarb das Unternehmen, das Mietvertragsrestlaufzeit) mit mehr als zehn zu einer der größten koreanischen BankenJahren. vt

Stuttgart. Die Württembergische Lebensversicherung hat das viergeschossige Stadtteilzentrum Killesberghöhe an die Hahn-Gruppe verkauft. Die Ende 2012 fertiggestellte MixedUse-Immobilie an der Ecke Am Kochenhof/ Stresemannstraße verfügt über eine Mietfläche von 19.500 m2 und ist fast vollständig und langfristig vermietet. Ankermieter sind Edeka, Aldi, dm und Alnatura. Weitere Mietflächen nutzen Arztpraxen, ein Fitnessstudio, Büros und Gastronomen. Zum Objekt gehört eine Tiefgarage mit 320 Stellplätzen auf zwei Ebenen. Die Ankaufsfinanzierung stellt die M.M. Warburg Hypothekenbank zur Verfügung. Für den Käufer war die Kanzlei Hogan Lovells beratend tätig, für den Verkäufer Henkel Rechtsanwälte. Die technische Prüfung unterstützte Brand Berger. Das Objekt soll noch dieses Jahr an den Käufer übergehen. Die Hahn-Gruppe plant zur Aufwertung der Immobilie einen Teil der Non-Food-Flächen in Büroräume umzuwandeln. dl

Nürnberg mietet 42.000 m2 im The Q Nürnberg. Die Düsseldorfer Gerchgroup hat einen Großmieter für das ehemalige QuelleVersandzentrum gefunden. Die Stadt Nürnberg wird für 25 Jahre rund 42.000 m2 in dem Gebäude mieten. Das beschloss der Stadtrat. Die Miete wird bei 16,95 Euro/m2 liegen. Die Stadt will in der Immobilie ab 2024 verschiedene Ämter zusammenlegen, die derzeit in teilweise stark sanierungsbedürftigen Gebäuden untergebracht sind. ah

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Büro- & Gewerbeflächen | Stadtlage Konstanz 46.000 m2 Neubaupotenzial | 13.000 m2 Bestand bezugsfertig Vorprojektentwicklung | Positiver Bauvorbescheid Der Berliner Spezialist für beschränkte Gebotsverfahren, die BÜRO DR. VOGEL GMBH, bietet im Alleinauftrag das Konstanzer DR. KADE Areal zum Erwerb an. Verkauf als Asset Deal, direkt von Eigentümer, provisionsfrei. Interessenten können sich ab sofort auf der Webseite www.konstanz.space für das Gebotsverfahren registrieren oder auf www.bdrv.net informieren.

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64 NORDDEUTSCHLAND

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Stadteingang mit Elbdome und Brückenpark Hamburg. In den nächsten 15 Jahren soll das Gesicht des südlichen Stadteingangs an den Elbbrücken deutlich attraktiver werden. In einem städtebaulichen Testplanverfahren sind mit Brückenpark, Superwohnblock, Elbdome und urbanen Stadtkanten Lösungsansätze entstanden, „die extrem gut sind und die wir gar nicht erwartet hatten“, wie es Oberbaudirektor Franz-Josef Höing verblüfft formulierte. Rechts der Elbtower von Signa, unten das Elbbrückenquartier der Hafencity, oben die komplettierte Stadtkante von Rothenburgsort samt dem neuen Huckepackbahnhof Richtung Billebogen (oben Mitte), links die in Elbe mündende Bille und am Bildrand die Amsinckstraße mit neuen Hochpunkten am Eingang von Hammerbrook. Und dazwischen sieht die Züricher Arge E2A mit Hager Partner Landschaftsarchitekten den großzügig angelegten Elbbrückenpark mit dem dreieckigen Elbdome im westlichen Bereich des heutigen Autobahnkleeblatts. Quelle: BBEG, Urheber: E2A mit Hager Partner Landschaftsarchitekten

W

er bisher die Elbbrücken über2025 zwischen die Elbbrücken stellen, am quert, dessen Blick schweift Südufer der Elbe ist bis 2025 die Fertigstellung nach Westen über die Elbe zur des Hafenmuseums auf dem Kleinen GrasSilhouette der Hafencity, des brook vorgesehen sowie der ersten WohnunHafens und der Innenstadt. Die unmittelbare gen in der Nachbarschaft. Am nördlichen Nachbarschaft der Elbbrücken ist hingegen Ufer hat die Billebogenentwicklungsgesellkeine Offenbarung der Stadtplanung. „Da ist schaft (BBEG), eine von Jürgen Brunsin 100 Jahren vieles abgestellt worden oder Berentelg geführte Tochter der HafenCity stehen geblieben“, wie Hamburg, den Neuen Oberbaudirektor FranzHuckepackbahnhof in Hafencity, Veddel und Josef Höing den unsordie Entwicklung geRothenburgsort treffen sich tierten Raum zwischen nommen. der nördlichen Veddel Mit dem städteund dem Grasbrook auf der südlichen Seite baulichen Testplanverfahren soll „erstmals der Norderelbe sowie Rothenburgsort und eine Gesamtperspektive auf den Stadt- und dem Billebogen am nördlichen Ufer skizziert. Landschaftsraum von der Norderelbe bis Das soll und wird sich ohnehin ändern. zum Billebogen“ entstehen, so erklärt BrunsDenn von Westen her nähert sich die HafenBerentelg die Klammer, mit der die anliegencity am Baakenhafen entlang den Elbbrüden Stadtteile an den Elbbrücken zusammencken, den 244 m hohen Elbtower soll Signa bis gezogen werden. Die nördliche Veddel etwa

sei ein fantastisches Quartier der Schumades HSV und die Basketballer der Hamburg cher-Ära, sagt Höing. „Die Veddel liegt nur Towers mit bis zu 9.000 Plätzen – sowie die 100 m von der Elbe entfernt, hat aber noch nie Gestaltung des Landschaftsraums im Umfeld das Wasser gesehen.“ An der Elbe soll die der Bille-Mündung in die Elbe. Veddel künftig auf das geplante Quartier auf Cobe Architekten aus Kopenhagen sehen dem Grasbrook treffen. den Elbdome nahe dem Elbtower und die Seit Januar versuchten sich zunächst Elbbrücken gesäumt durch weitere Hochsechs, zuletzt drei Büros daran, das 43 ha punkte. Höing spricht von einem „Stakkato große Wettbewerbsvon Hochhäusern“. gebiet „zu einem großInmitten eines großzüKeine Ladenhüterflächen, städtischen Eingangsgigen Brückenparks um sondern spannende Lagen raum in die innere den Brandshof hat die Stadt“ weiterzuentwiZüricher Arge E2A mit ckeln, berichtet Höing. Zu den Kernaufgaben Hager Landschaftsarchitekten den Elbdome zählten der Um- und Rückbau des 1962 fertigplatziert. Die Stadtkante von Rothenburgsort gestellten, überdimensionierten Autobahnist östlich der Billhorner Brückenstraße komkleeblatts zwischen Billhorner Brückenstraße plettiert worden. Hier sieht Höing in der zweiund Billhorner Röhrendamm, die Integration ten Reihe auch Raum für Wohnungen. Hochder multifunktionalen Veranstaltungshalle häuser gibt es in der zweiten Reihe Richtung Elbdome – als Heimstätte für die Handballer Billebogen und am Eingang von Hammer-

Europa-Center baut in Finkenwerder

Tritax kauft zwei Hallen von Müller

BMO erwirbt Bremer Cecilienhöfe

Campus für Société Générale

Hamburg. Zum Jahresbeginn 2022 plant Europa-Center in Hamburg-Finkenwerder ein Bürogebäude des Typs AirDock zu errichten. Die fünfgeschossige Immobilie misst insgesamt 12.000 m2 und entsteht auf der Rüschhalbinsel in Nachbarschaft der Zwillingsgebäude Air24 und Air30 sowie eines Parkhauses und einer Fertigungshalle, die ebenfalls von Europa-Center betrieben werden. Das Gebäude soll als BIM-Projekt errichtet und im DGNB-Gold-Standard zertifiziert werden. Komplett mieten wird es voraussichtlich ein Airbus-Zulieferer, mit dem Europa-Center „vielversprechende Gespräche“ führe. ff

Bremen. Im Güterverkehrszentrum (GVZ) Bremen hat Tritax Eurobox für 60,3 Mio. Euro zwei zusammen 57.537 m2 große Logistikhallen gekauft. Eine Halle wurde 2019 fertiggestellt und ist für zehn Jahre an Kieserling Spedition + Logistik vermietet. Die andere, 2013 errichtete Halle wird von Kieserling, Thimm Packaging Systems sowie Bremer Spirituosen genutzt. Der Verkäufer ist wohl Michael Müller, CEO vom Compass Logistics International (CLI), der die Spedition Kieserling 2013 gekauft und nach Sanierung Anfang 2018 an L.I.T. (Logistik-Information-Transport) in Brake/Niedersachsen verkauft hat. ff

Bremen. Bis zum ersten Halbjahr 2021 entwickelt eine Projektgesellschaft von DS Bauconcept im Bereich Hafenkante der Bremer Überseestadt das Wohnprojekt Cecilienhöfe. In zwölf Wohnhäusern sind 134 Wohnungen vorgesehen, dazu vier Gewerbeeinheiten sowie 116 Tiefgaragenstellplätze. Die Cecilienhöfe sind Teil des im Bau befindlichen Cecilienquartiers, zu dem auch zwei Bürogebäude gehören. BMO Real Estate Partners hat die Cecilienhöfe für den Immobilien-SpezialAIF Best Value Wohnen I erworben, der seit dem Sommer 2017 Bestandsimmobilien und Neubauprojekte in Deutschland kauft. ff

Hamburg. Für 115 Mio. Euro realisiert die ECE den Bürocampus der Société Générale in Barmbek. Für den Komplex erfolgte kürzlich der erste Spatenstich.

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m Frühjahr 2022 soll der Campus der französischen Bankengruppe Société Générale auf einem 10.000 m2 großen, vormals städtischem Areal an der Ecke Fuhlsbütteler Straße/Hebebrandstraße fertiggestellt sein. Die ECE entwickelt den 25.000 m2 BGF großen Komplex mit einem Investitionsvolumen von 115 Mio. Euro. Die Société Générale wird etwa 17.000 m2 der gesamten 22.000 m2 Mietfläche mit 1.200 Beschäftigten beziehen. Für die verbleibenden 5.000 m2 hat der Finanzdienstleister eine Option. Ankermieter sind die zur Bankengruppe der Société Générale gehörenden

brook an der Amsinckstraße. Weiter nach Norden in einen Sportpark an die Bille setzt das deutsche Team aus gmp Architekten und WES Landschaftsarchitekten den Elbdome. Auf der Südseite der Norderelbe sieht gmp einen Superblock nach Schumacherschem Vorbild mit einem Veddeler Balkon zur Elbe. „Es geht nicht nur um robuste städtebauliche Strukturen, sondern um Handlungsstrategien für die Raumentwicklung“, betont Höing. Was wohin kommt, soll in den nächsten zehn Monaten in einem Leitkonzept niedergelegt werden – begleitet von Beteiligungsverfahren beginnend mit einer Stadtwerkstatt am 16. November. „Die meisten Grundstücke, die bebaubar sind, dürften in 15 Jahren bebaut sein“, sagt BrunsBerentelg. Auch Höing unterstreicht: „Das sind keine Ladenhüterflächen, sondern spannende Lagen.“ ff

Unternehmen Bank Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (BDK) und Hanseatic Bank. Der sechsgeschossige Neubau, der nach Entwürfen von ECE-Architekten von Goldbeck Nord gebaut wird, wird mit Raum für insgesamt 1.700 Arbeitsplätze realisiert. Die S-Bahnstation Rübenkamp sorgt für die ÖPNV-Anbindung. Dazu gibt es 350 Stellplätze für Pkw in der Tiefgarage sowie 250 Fahrradstellplätze. Im Stadtteil gab es vorab Diskussionen um die Zukunft der zwei historischen Landarbeiterhäuser. Die ECE wird eines der beiden erhalten, sanieren und mit Sozialräumen sowie gemeinschaftlichen Nutzungen belegen, wie etwa Eltern-Kind-Büros. ff

Die Société Générale hat bereits 17.000 m2 der 22.000 m2 Bürofläche gemietet und hat eine Option auf die gesamte Mietfläche. Quelle: ECE, Urheber: bloomimages


NORDDEUTSCHLAND 65

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

„Ich möchte keine Politik wie im Land Berlin“

Björn Jesse, Olaf Duge, Klaus-Peter Hesse, Jens P. Meyer, Andreas Dressel, Heike Sudmann, Richard Winter, Jörg Hamann und Moderator Robert Heinemann (v.l.). Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Friedhelm Feldhaus

Hamburg. Mit Blick auf die Bürgerschaftswahl im Februar 2020 versuchen die Parteien eigene Akzente zu setzen – gerade auch in der Wohnungspolitik. Die Grünen etwa wollen mehr kommunale und städtische Wohnungen, die Linken die Abschöpfung von Grundstücksgewinnen, die FDP und CDU mehr Serviceorientierung in der Bauverwaltung und die SPD eine Reform des Erbbaurechts.

H

amburg ist nicht Berlin. Insbebei der Mieterhöhung über einen längeren sondere nicht in immobilienZeitraum nicht maximal ausschöpfen. wirtschaftlichen Fragen und Gastgeber Richard Winter, selbst beim ZIA ganz besonders nicht im Ton, Nord und JLL-Chef in Hamburg, gibt die der zwischen Immobilienwirtschaft und PoliRichtung der Diskussion vor. „Der Markt tik sowie zwischen den Politikern verschiederegelt aktuell die Sättigung nach oben. Mit ner Parteien angeschlagen wird. Das betont teuren Wohnungen ist nicht mehr viel zu verder Hamburger Finanzsenator Andreas Dresdienen.“ Es müsse mehr im günstigen Segsel (SPD) gleich zu Beginn der Diskussion mit ment gebaut werden, um die Knappheit an den baupolitischen Sprechern der anderen Wohnraum hier binnen der nächsten zehn Bürgerschaftsfraktionen, zu der der WirtJahre zu beheben. schaftsrat der CDU und der ZIA Nord eingeZwar liegt Hamburg unter den sieben laden haben. größten deutschen Städten mit 58 fertigge„Ich möchte keine Politik wie im Land Berstellten Wohnungen je 10.000 Einwohner auf lin. Ein feindliches VerPlatz eins, doch der rothältnis mit der Immobigrüne Senat setzt auch Kappungsgrenze soll auf lienbranche wird kein auf eine stärkere Regu10% abgesenkt werden einziges wirtschaftlilierung. Im September ches und soziales Prohat der Senat eine Bunblem lösen. Auch in der nächsten Legislaturdesratsinitiative zur Reform des Mietrechts periode wollen wir das Bündnis für das Wohangeschoben. Dazu gehört die Senkung der nen erneuern.“ Zum verbindlichen Ton mitKappungsgrenze für Gebiete mit angespanneinander passt, dass der Landesverband ten Wohnungsmärkten von jetzt 15% auf 10% Hamburg des CDU-Wirtschaftsrats in seinen binnen drei Jahren. an diesem Abend vorgestellten Forderungen Diese Forderung findet sich auch im „für eine nachhaltige Flächen- und ImmobiPapier zur „grundlegenden Trendwende in lienpolitik“ einen Vorschlag der Grünen der Wohnungspolitik“, das die SPD-Bundesnamentlich aufgreift, Wohnungseigentümer tagsfraktion Ende September veröffentlicht steuerlich zu entlasten, die ihren Spielraum hat. Dazu kommt die Ausweitung der Miet-

9,1% Rendite in Bremerhaven Hamburg. Am Wohnungsmarkt in Norddeutschland schwächt sich die Dynamik bei Renditen und Mieten ab. Gut ist das Risiko-Rendite-Verhältnis in Braunschweig, Flensburg, Schwerin und Wolfsburg.

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uf der Suche nach hohen Bruttorenditen in Norddeutschland wird man nach den Zahlen der neuesten Wohnungsmarktstudie von Wüest Partner in Bremerhaven mit 9,1% fündig sowie in Wilhelmshaven mit 7,7% im Mittel. Allerdings ist Wilhelmshaven unter den untersuchten 15 Oberzentren die einzige Kommune mit negativer Bevölkerungsprognose bis 2030 und in beiden Hafenstädten liegt die Arbeitslosigkeit im zweistelligen Bereich. Dafür sind beide Städte aus Mieterperspektive durch eine Wohnkostenbelastungsquote von 22,4% und 22,7% je Haushalt sehr attraktiv. Ganz oben liegt hier Hamburg (31,9%), gefolgt von Oldenburg (30,3%) sowie Lüneburg, Bremen, Kiel, Osnabrück mit jeweils über 28%. „In Hamburg ist ein Niveau erreicht, mit dem Verdrängung einsetzt“, erklärt Volker Ottenströer, Standortleiter von

Wüest in Hamburg. Und das gelte nicht nur für Hamburg. Über 60% ist die Angebotsmiete im Median der letzten zehn Jahre in Hannover, Braunschweig und Wolfsburg gestiegen, die Kaufkraft hingegen nur zwischen 9,4% und 14,2%. Nach Hamburg (13,03 Euro/m2) wurden hohe Angebotsmieten in Lüneburg (9,83 Euro/m2), Hannover (9,55 Euro/m2) und Wolfsburg (9 Euro/m2) ermittelt. „Aus Investorensicht ist die Nachfrageseite intakt“, so Ottenströer. „Allerdings wachsen die Mieten langsamer, wie auch die Kaufpreisfaktoren, die schon ein sehr hohes Niveau erreicht haben.“ Ein günstiges Rendite-Risiko-Profil hat Wüest im Norden für Schwerin, Wolfsburg, Flensburg, Braunschweig und Lübeck ermittelt. In Schwerin etwa sind die Mieten in den letzten zehn Jahren nur um 25% auf 6,90 Euro/m2 gestiegen, die Wohnkostenbelastungsquote ist mit 20,7% die niedrigste im Vergleich, während die Kaufkraft mit 15% seit 2014 am stärksten zugelegt hat. ff

Niedrige Wohnkosten, attraktive Wasserlagen, aber hohe Arbeitslosigkeit, schwache wirtschaftliche Perspektiven und Wohnungsbau über Bedarf prägen Wilhelmshaven. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Friedhelm Feldhaus

preisbremse auf ganz Deutschland, die Grundstücksvergabe im Erbbaurecht, die Absenkung der Modernisierungspauschale auf 4% sowie eine Abgabe auf Wertsteigerungen bei bebaubaren Grundstücken. „Die Beschlüsse greifen einige Hamburger Punkte auf“, kommentiert Dressel vorsichtig. „Das ist gut. Dort, wo sie über das hinausgehen, wird es schwierig – denn es ist in der Wohnungspolitik aktuell ein schmaler Grat zwischen gut gemeint und gut gemacht. Wir müssen deshalb bei diesen Maßnahmen immer auch den Konsens zwischen den Beteiligten, zwischen Mieter- und Vermieterseite suchen.“ Jörg Hamann (CDU) sieht ein Muster im Handeln der SPD. „Rot-Grün wird von den Linken getrieben. Zuerst werden die Vorschläge der Linken abgelehnt, um dann später als eigene Ideen beschlossen zu werden.“ So werde es mit dem Mietendeckel auch gehen. Den lehnt Hamann genauso ab wie die zunehmende Anwendung des Vorkaufsrechts oder die Ausweitung des Erbbaurechts. Zum Erbbaurecht bereitet Rot-Grün gerade eine Novellierung vor. Die noch nicht öffentliche Drucksache sieht nach ersten Informationen eine Absenkung der Erbpacht auf 1,5% bis 1,75% vor sowie vor allem eine Entlastung für die Wohnungsunternehmen,

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deren Erbpachtverträge demnächst auslaulen oder der Ausbau urbaner Zentren in den fen. Durch die dynamische Entwicklung der Außenbezirken, um städtische Nutzungen Bodenrichtwerte würden sich die Erbpachten auf kurzem Wege zu konzentrieren. für Wohnungsgesellschaften dramatisch Die größten Verdichtungspotenziale sieht multiplizieren – mit der Konsequenz von Heike Sudmann, StadtentwicklungssprecheMietsteigerungen bis zu 2,50 Euro/m2. Eine rin der linken Bürgerschaftsfraktion, in den der angestrebten Entlastungen ist ein Median Villenquartieren des Hamburger Westens. der Bodenrichtwerte aus den letzten sieben Und statt teuer den Grasbrook zu erschlieJahren als Basiswert für den Erbbauzins. ßen, empfiehlt sie, das 17 ha große Messege„Grundstücke flächendeckend nur mit Erblände in der City als urbanes Quartier zu entbaurecht vergeben werden wir nicht“, erklärt wickeln. Zur Eindämmung der GrundstücksSenator Dressel. spekulation will sie zudem die „leistungslosen Genau das sieht jedoch das „RegierungsGewinne“ aus der Wertsteigerung von programm“ der Grünen vor, das wenige Tage Grundstücken abschöpfen. nach der Runde vorDamit liegt sie beim gestellt wurde, worüFDP-Kollegen Jens P. Grüne wollen bis zu ber aber StadtentMeyer ganz falsch. „Wir 50% Sozialwohnungen wicklungssprecher müssen alles dafür tun, Olaf Duge (Grüne) das Wohnungsangebot zu an diesem Abend schwieg. Weitere Sticherhöhen.“ Dabei soll auch die Eigentumsbilworte sind die konsequente Nutzung des Vordung für kleine und mittlere Einkommen kaufsrechts, das Vorkaufsrecht der Mieter auf gefördert werden. Mit Hamann fordert er Genossenschaften und Mieter-GmbHs auseinen Mentalitätswechsel bei den bezirkliweiten, mehr Wohnungen in städtischem chen Genehmigungsbehörden. „Es muss eine Besitz etwa durch Gründung einer zweiten serviceorientierte, positive Haltung gegenstädtischen Wohnungsgesellschaft neben der über Bauanträgen geben.“ Zur Grundsteuer Saga, Neubauquote von 50% Sozialwohnunherrscht zwischen SPD, CDU und FDP Einiggen in stark nachgefragten Vierteln, weniger keit, sich durch die Öffnungsklausel einen Abriss, höhere Verdichtung an den MagistraHamburger Weg offenzuhalten. ff


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IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Verkäufer verlangen häufig überzogene Preise

WeWork füllt Schillerportal Im Westend liegen die Kaufpreisfaktoren für Wohn- und Geschäftshäuser zwischen 26 und 35. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Lars Wiederhold

Frankfurt. DIC Asset hat das Schillerportal, Schillerstraße 19-25, komplett vermietet. Möglich machte das ein Vertrag mit dem Coworkinganbieter WeWork über 4.700 m2 Bürofläche. Die DIC-Tochterfirma GEG German Estate Group führt das Objekt mit einer vermietbaren Fläche von rund 8.600 m2 in einem Individualfonds für einen internationalen institutionellen Investor. Der Mietvertrag wurde durch Colliers vermittelt. Das sechsgeschossige Schillerportal zwischen Schillerstraße und Taubenstraße besteht aus einem denkmalgeschützten Altbau aus dem Jahr 1913 und einem neueren Bürogebäude, die durch Brücken miteinander verbunden sind. Es war bislang auch unter dem Namen Börsencenter bekannt und im Jahr 2018 von Catalyst Capital mit einer Belegung von 45% an GEG verkauft worden. Kürzlich wurde eine schon unter Catalyst begonnene Kernsanierung abgeschlossen. vt

Biomarkt mietet im Fünf-Häuser-Quartier

Frankfurt. Die Verkäufe von Wohn- und Geschäftshäusern sind zurückgegangen, berichtet EVC Rhein-Main als neuer Lizenzpartner von Engel & Völkers.

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nsgesamt 362 Verkäufe von Wohn- und 2021 sukzessive auf insgesamt 52 Mitarbeiter Geschäftshäusern zählte Engel & Völaufgestockt werden. Dahl bleibt parallel auch kers im vergangenen Jahr im Frankfurfür die Region Rhein-Ruhr zuständig. ter Stadtgebiet. Das sind 71 weniger als Für das kommende Jahr erwarten die im Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig stieg aber Researcher von EVC Rhein-Main bei den das Transaktionsvolumen von 1,035 Mrd. Wohn- und Geschäftshäusern eine etwa staEuro auf den Rekordwert von 1,079 Mrd. gnierende Zahl von Verkäufen von 350 bis 375 Euro. „Akteure sind in Frankfurt vor allem Gebäuden. Beim Transaktionsvolumen Privatinvestoren aus könne eine erneute dem Rhein-Main-GeSteigerung auf bis zu Generationenwechsel biet“, berichtet Ulrich 1,1 Mrd. Euro erreicht bieten Chancen Dahl, geschäftsführenwerden. der Gesellschafter von „Mangels AlternatiEVC Rhein-Main. Viele Gebäude würden offven wird nur wenig gehandelt“, sagt Kai Wolfmarket gehandelt. ram, geschäftsführender Gesellschafter vom EVC Rhein-Main ist in diesem Jahr als auf Portfolioverkäufe und große EinzelinvestLizenzpartner von Engel & Völkers neu ments spezialisierten Unternehmen Engel & gegründet worden. 2018 war der vorherige Völkers Investment Consulting. Wer verkauLizenzpartner Engel & Völkers Main-Taunus fen will, habe oft überzogene Preisvorstellununter Führung von Felix von Saucken zu Colgen, weiß Dahl. Die Ursache dafür sieht er bei liers International gewechselt und hatte das privaten Investoren darin, dass sich diese Team und den Bestand an Researchdaten schon vorab in den digitalen Immobilienbörmitgenommen. Inzwischen sind mehrere sen „kundig“ gemacht haben und die dort Mitarbeiter wieder zurückgekehrt. Das Team aufgerufenen hohen Angebotspreise als revon EVC Rhein-Main verfügt über 25 Mitaralistisch bewerten. Doch zu hohe Preisvorbeiter, davon acht Researcher, und soll bis stellungen beobachtet Wolfram teils auch im

Portfolioverkauf bei professionellen Verkäufern: „Wir haben wegen des Preises schon einige Pitches verloren.“ Nicht selten kämen diese Unternehmen später aber wieder zurück, wenn sie mit dem Verkauf im ersten Anlauf nicht erfolgreich waren. Im Neubau kam in Frankfurt an Wohnund Geschäftshäusern in den vergangenen Jahren nur wenig hinzu. Der Großteil des Bestands konzentriert sich auf Gebäude aus der Gründerzeit sowie den 1950er bis 1980er Jahren. Die höchsten Preise für Wohn- und Geschäftshäuser lassen sich in Frankfurt im Westend, im westlichen Nordend und im nördlichen Sachsenhausen erzielen. Dort liegen die Preise zwischen 4.000 Euro/m2 und 7.200 Euro/m2 und zwischen dem 26- und dem 35fachen der Nettokaltmiete. Angrenzend an die Toplagen befinden sich Standorte wie Bockenheim oder das östliche Nordend mit Preisen zwischen 2.800 Euro/m2 und 4.300 Euro/m2 und Kaufpreisfaktoren von 23 bis 28. Dahl sieht insbesondere im Frankfurter Westen in Stadtteilen wie z.B. Nied wegen der guten S-Bahn-Anbindung Potenzial. Als gebürtiger Kölner könne er einen objektiven Blick auf Standorte wagen, die bei vielen Frankfurtern ein eher negatives Image aufweisen. Insbesondere Frankfurt-Höchst habe zudem mit seinem historischen Kern viel zu

bieten. „Unentdeckte Schätze“ in Frankfurt zu finden, sei aber generell schwierig, bedauert Dahl. Eine große Chance für Verkäufe von Wohn- und Geschäftshäusern sieht EVC Rhein-Main gerade im Frankfurter Umland in den vielen Generationenwechseln von Immobilieneigentümern. Selbst bei Erbengemeinschaften komme es trotz längerer Verhandlungen in der Regel zum Immobilienverkauf. Grund sei, dass die Erben häufig über das Bundesgebiet verstreut wohnen und die Verwaltung eines weit entfernten Gebäudes scheuen. law

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Saturn zieht in die Rhein-Galerie

ZigZag soll bald erste Mieter finden

Ludwigshafen. Der Elektronikhändler Saturn wird mit seiner Ludwigshafener Filiale umziehen. Für den Herbst 2020 ist die Eröffnung mit rund 2.000 m2 Verkaufsfläche im Einkaufszentrum Rhein-Galerie geplant. Dafür gibt Saturn seine Niederlassung im Rathaus-Center auf, das voraussichtlich Ende 2021 komplett schließt. In der Rhein-Galerie wird Saturn vor allem aktuell von Rewe und der Drogeriekette dm genutzte Flächen belegen. Rewe will das Center verlassen, dm innerhalb des Gebäudes umziehen. Die Leerstandsquote der Rhein-Galerie liegt derzeit bei rund 4% bzw. acht von 130 Mietbereichen, wie Centermanager Christoph Keimes auf Anfrage der Immobilien Zeitung sagte. vt

Mainz. Das Büroprojekt ZigZag im Zollhafen steht im Rohbau. Entwickler CA Immo will bald Mietverträge für die ersten Flächen unterschreiben. Mit dem zugehörigen Büroturm möchte sich das Unternehmen aber noch etwas Zeit lassen.

Sachs plant Lager und Vollsortimenter Kaiserslautern. Eine Investorengruppe plant im Nordosten von Kaiserslautern die Entwicklung eines Grundstücks, auf dem ein inzwischen ungenutztes Betonmischwerk steht. Auf dem Areal Mainzer Straße, Ecke Ländelstraße sind ein Abhollager für Baustoffe und ein Gebäude vorgesehen, das im Erdgeschoss einen Einzelhandels-Vollsortimenter mit 1.500 m2 Verkaufsfläche, im ersten Stock ein Parkdeck und im zweiten Stock ein Fitnessstudio aufnehmen soll. Die kommunalpolitischen Unterlagen zur derzeit laufenden Bebauungsplanänderung nennen die Investoren nicht. Allerdings wurde die zugehörige Verkehrsuntersuchung vom ortsansässigen Unternehmen Sachs Real Estate in Auftrag gegeben. In diesem Gutachten werden der Lebensmittelhändler Wasgau, der auf der gegenüberliegenden Straßenseite ansässige Baumarkt Hornbach mit einem rund 4.000 m2 großen Lager und das Fitnessstudio FitX mit rund 2.000 m2 Fläche als Nutzer des Objekts genannt. vt

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ür das Bürogebäude ZigZag im Zollhafen hat CA Immo vor wenigen Tagen Richtfest gefeiert. Allerdings ist noch kein einziger der 4.600 m2 in dem Gebäude vermietet. Michael Morgan, Geschäftsführer von CA Immo Deutschland, sieht das gelassen: „Ich bin überzeugt, dass wir in den kommenden acht bis zehn Wochen zwei Vermietungen melden können“, sagte Morgan im Gespräch mit der Immobilien Zeitung. Das ZigZag, in das CA Immo rund 16 Mio. Euro investiert, soll etagenweise vermietet werden, wobei das unterste der sechs Geschosse ein Gastronomiekonzept und eine kleinere Büroeinheit enthalten wird. Für Mitte 2020 ist die Fertigstellung geplant.

Die Ausrichtung hat sich vom ursprünglichen Entwurf eines Orts für Start-ups entfernt. Nun werden voraussichtlich auch etablierte Firmen zu den Nutzern gehören. Ein Grund dafür dürfte sein, dass die Miete ein neues Spitzenniveau für Mainz darstellen wird. Morgan rechnet mit 16 Euro/m2 oder etwas mehr. „Die übrigen Büroprojekte in der Nachbarschaft am Zollhafen werden auch in dieser Größenordnung liegen“, sagte er voraus. Derzeit werden Büroflächen in Mainz in der Spitze für 14,50 Euro/m2 vermietet. Neben dem ZigZag ist ein Elfgeschosser geplant und damit für Mainzer Verhältnisse ein Büroturm. Auf den Termin für den Baubeginn des Turms will Morgan sich nicht fest-

Dreieich. Der Biomarkt Naturwarenzentrum Dreieich wird Handelsankermieter in der Quartiersentwicklung Neue Mitte in Dreieich-Sprendlingen. Der Biohändler will 730 m2 Verkaufs- und rund 150 m2 Lagerfläche nutzen und seine derzeitigen Geschäftsräume an der Fichtestraße 65 mit rund 500 m2 Verkaufsfläche aufgeben. Vermieter ist das Unternehmen Schoofs Immobilien, das das rund 7.600 m2 große Areal an der Hauptstraße 22-38a unter dem Namen Fünf-HäuserQuartier neu entwickelt. Die Fläche war nach dem Umzug der Beratungsfirma Schüllermann im Jahr 2011 weitgehend aus ihrer bisherigen Nutzung gefallen. Schoofs plant eine Entwicklung mit mehreren Einzelhandelsund Gastronomienutzern sowie rund 60 Seniorenwohnungen, die im Frühjahr 2021 abgeschlossen sein soll. Derzeit laufen die Erdarbeiten für eine Tiefgarage. Medienberichten zufolge verhandelt Schoofs mit einer Drogeriekette und Bäckereien wegen möglicher Ansiedlungen. Zunächst war Rewe als Ankermieter vorgesehen. Das Handelsunternehmen hatte aber im Juli Abstand davon genommen. vt

legen, auch wenn das Vorhaben weiter verfolgt werde. „Wir müssen darauf achten, den Büromarkt Mainz nicht mit zu viel Produkt zu überfluten“, sagte er. Gestartet ist CA Immo auf der anderen Seite des ZigZag an der IngeReitz-Straße mit den Erdarbeiten für die Quartiersgarage. Anfang des Jahres 2020 sollen dort gut 400 Autostellplätze für Bewohner und Arbeitnehmer im Zollhafen zur Verfügung stehen. Der Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) teilt die Vorsicht bei Neuentwicklungen für den überschaubaren Büromarkt Mainz nicht. Schließlich sei die Nachfrage in der gesamten Region so hoch, dass alle Städte gemeinsam sie kaum bedienen könnten. „Die Nachfrage führt dazu, dass die Städte in Rhein-Main sich nicht mehr als Konkurrenten betrachten müssen“, sagte Ebling beim Richtfest. CA Immo will noch in diesem Jahr in einem Joint Venture mit UBM Development auf dem Baufeld Hafeninsel V – Kaufmannshof im Zollhafen den Bau von rund 50 Wohnungen und rund 3.000 m2 Bürofläche anlaufen lassen. Im Jahr 2020 wird in der gleichen Konstellation der Baustart für rund 90 Wohnungen auf dem Baufeld Hafeninsel IV – Flösserhof erfolgen. vt

Projektbeteiligte und Vertreter der Stadt Mainz freuen sich sichtlich über das Richtfest des ZigZag. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Volker Thies

220 Wohnungen auf einer Römerstadt Frankfurt. Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft ABG steht kurz vor dem Kauf von Flächen für rund 220 Wohnungen in der Nordweststadt. Es handelt sich um das Areal In der Römerstadt 126-134, das derzeit noch Baracken trägt, die früher von den US-Streitkräften genutzt wurden. ABG erwartet für die kommenden Wochen einen Vertragsabschluss mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben als Verkäuferin der Fläche. Bauplanungsrecht für eine Wohnbebauung bestehe bereits. ABG will die Hälfte der Wohneinheiten als geförderten Wohnungsbau errichten. Widerstand kommt allerdings aus dem zuständigen Ortsbeirat. Dieser will die Fläche wegen dort vorhandener Überreste einer römischen Siedlung zu einem archäologischen Garten machen. Medien gegenüber zeigt sich ABG-Geschäftsführer Frank Junker zuversichtlich, dass sich Wohnbebauung und eine Darstellung römischer Funde auf dem Gelände in Einklang bringen lassen. vt

Mehr Wohnraum unterm Dach Hessen. Die hessische Untergliederung des Wohnungseigentümerverbands Haus & Grund drängt auf bessere Rahmenbedingungen für Aufstockung und Dachausbau an Bestandsgebäuden. Dazu hat die Organisation sechs Forderungen formuliert, die sie als „konstruktiven Beitrag zur Verbesserung des Wohnungsangebots in den Ballungsräumen“ sieht, insbesondere im Rhein-Main-Gebiet. So sollen Aufstockungen automatisch als genehmigt gelten, wenn die zuständige Behörde drei Monate nach dem Erhalt der vollständigen Antragsunterlagen keine Entscheidung getroffen hat. Ausbauten bestehender Dachgeschosse will Haus & Grund sogar vollständig genehmigungsfrei stellen. Eine Stellplatzablöse soll weder bei Aufstockungen noch bei Dachausbauten anfallen und in beiden Fällen sollen die Vorschriften zur Mietpreisregulierung und zur Kündigungsbeschränkung dauerhaft abgeschafft werden. Auf Landesebene verlangt der Verband eine zentrale Anlaufstelle für die technisch-rechtliche Begleitung von Bauanträgen zur Aufstockung und einen Fördertopf sowohl für Dachausbauten als auch für Aufstockungen in Kommunen mit angespanntem Wohnungsmarkt. Einige dieser Punkte sind von kürzlich vorgestellten Reformen in Bayern übernommen worden. Parallel zum Nachbarbundesland fordert Haus & Grund auch für Hessen eine Personalaufstockung bei den Baubehörden. vt


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IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Millionen Fördermittel für den Fernsehturm

Halbzeit für Dolgenseecenter Mit 25,6 Mio. Euro wird neues Leben auf dem 50 Jahre alten Turm subventioniert. Quelle: Deutsche Funkturm GmbH (DFMG)

Dresden. Häuser, Grundstücke, Läden, Hallen und Lager haben viele Aussteller auf der Gewerbeimmobilienmesse Expo Real in der kommenden Woche in München im Gepäck. Einen Fernsehturm aber hat nur Dirk Hilbert (FDP), Oberbürgermeister der sächsischen Landeshauptstadt Dresden, dabei. Gleichzeitig winkt das Rathaus mit einem dicken Scheck über mehr als 25 Mio. Euro.

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er 252 m hohe Fernsehturm sei ein „interessantes Investitionsprojekt für innovative Investoren“, hat die Marketingabteilung dem Regierungschef ins Manuskript geschrieben. Und 08/15 wird an diesem emotionsgeladenen Ort wohl auch kaum funktionieren. Dabei steht nicht der 7.300 t schwere Turm selbst im Schaufenster. Der ist und bleibt im Eigentum der Gesellschaft DFMG Deutsche Funkturm, einer Tochter der Telekom. Gesucht werden dagegen Fachleute, die die offene Aussichtsplattform in 148 m Höhe mit spektakulärem Blick über das Elbtal wiederbeleben und das darunterliegende Café mit zuletzt 130 Plätzen betreiben wollen.

Berlin. Mit Torwandschießen durch Kicker des Bundesligisten und Kultvereins 1. FC Union Berlin und im Beisein politischer Prominenz feierte die kommunale Wohnungsgesellschaft Gewobag jetzt Halbzeit für das Lichtenberger Wohnquartier Dolgenseecenter. Errichtet werden 678 Wohnungen. Dank „lean construction“, freute sich GewobagChefin Snezana Michaelis, beträgt die Bauzeit nur 33 Monate. Das Viertel wird von der OFF Immobilien-Beteiligungsgesellschaft auf einem Areal zwischen Rummelsburger Bucht und Tierpark Berlin errichtet. Ein grüner Boulevard, Freizeitbereiche, Gewerbe und eine Kindertagesstätte runden das Vorhaben ab. Die Hälfte der neuen Wohnungen wird mietpreis- und belegungsgebunden angeboten. Die Fertigstellung des ersten Bauabschnitts mit 198 Wohnungen erfolgt im Dezember 2019. gg

Richtfest in der Wissenschaftsstadt

Zu DDR-Zeiten zog es jährlich etwa 200.000 Gäste in die „Nadel“, wie der Turm im Stadtteil Wachwitz im Volksmund heißt. Sie fuhren mit dem Schnellaufzug in 25 Sekunden hoch zum Café oder erklommen die 750 Stufen. 1991 machte die Telekom-Tochter den Turm für den Publikumsverkehr dicht. Brandschutz lautete die seinerzeitige Begründung. Seitdem gab es unterschiedliche Bemühungen, den bei den Dresdnern beliebten Ausflugsort, etwa 7 km vom Zentrum entfernt, neu zu beleben. Vor zwei Jahren hat der Verein Fernsehturm Dresden eine Machbarkeitsstudie vorgelegt, bezahlt vom Freistaat und der Stadt. Das Ergebnis der Untersuchung: Einfach wird es nicht. 15,5 Mio. Euro

sollte es vor zwei Jahren kosten, ein Turmcafé zu installieren, die Aussichtsplattform zu eröffnen und rundherum Geld in einen Park zu stecken. 230.000 Besucher pro Jahr müssten kommen, um die kalkulierten Betriebskosten von 1,4 Mio. Euro jährlich zu stemmen. Zum Vergleich: Der Berliner Fernsehturm bringt es auf jährlich mehr als 1 Mio. Menschen. Um die große Aufgabe zu stemmen, hält Hilbert in den bayerischen Messehallen Ausschau nach „einem mit derartigen touristischen Plattformen erfahrenen und idealerweise international agierenden Unternehmen mit umfangreichen Erfahrungen in den Bereichen Tourismus, Vermarktung, Gastronomie, Events und Sondernutzung“. Und

schön einrichten sollte der Gesuchte können: Den neuen Herren über die angebotenen Bereiche „obliegt vollumfänglich der Innenausbau, bei dem ihm bestmögliche Gestaltungsfreiheit gewährt wird“, heißt es. Auch in den „gemeinschaftlichen Planungsprozess“ soll sich der Investor einbringen. Doch Hilbert fordert nicht nur, er fördert auch und winkt mit einem dicken Scheck. Land und Stadt buttern kräftig zu. Insgesamt stehen öffentliche Fördermittel in Höhe von 25,6 Mio. Euro für die erforderlichen Baumaßnahmen zur Verfügung. Der Bund schießt 12,8 Mio. Euro im Rahmen der Denkmalförderung zu, Land und Stadt jeweils 6,4 Mio. Euro. gg

Berlin. Der Büroturm B5 mit seinen 25 Höhenmetern ist der Hingucker auf dem Campus Am Oktagon in der Wissenschaftsstadt Adlershof. Jetzt trägt er den Richtkranz. Der Siebengeschosser mit 3.600 m2 Fläche an der Rudower Chaussee, Ecke HermannDorner-Allee stammt aus der Feder von GBP Architekten, Berlin. Bauherr des Türmchens ist der Berliner Projektentwickler immobilien-experten-ag. Nach seiner Fertigstellung im Frühjahr 2020 soll das Haus nach Bauherrenangabe das „Landmark-Gebäude“ eines Areals mit 17 Neubauten sein. Die Bruttogrundfläche auf dem 55.000 m2 großen Grundstück wird dann 85.000 m2 betragen. Die vier fertigen Häuser sind bis auf 400 m2 voll vermietet. Grund für Mareike Lechner, Vorstandsfrau von immobilien-experten-ag, den Tower B5 ohne Vorvermietung zu beginnen. Gelockt wird mit Mieten ab 16 Euro/m2. Bislang vergebens. Im Schnitt 16,50 Euro/m2 wird in der benachbarten Brainbox verlangt. Der 30 m hohe Turm, der ebenfalls für sich in Anspruch nimmt, ein Landmark-Gebäude zu sein, war zum Richtfest dieser Tage zu 30% vermietet. gg

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Energiemanagement 4.0 für die nachhaltige Stadt Das Land Berlin hat sich zum Ziel gesetzt, die Energieversorgung der Landesliegenschaften bis 2030 CO!-neutral zu gestalten. Einen wichtigen Beitrag zum Erreichen dieses Zieles leisten kleine clevere Kisten in den Kellern, welche die Wärmeversorgung digital steuern.

Digital zur Wärmewende

Wärmesteuerung mit System

Wir alle wollen eine klimaneutrale Zukunft. Doch was müssen wir dafür tun? Mit Fokus auf den Wärmesektor bedeutet dies neben einer CO!-ärmeren Energieerzeugung auch die intelligente Steuerung der Wärmeversorgung. Wärme Smart Meter helfen dabei. Sie verbessern die Energieeffizienz und helfen Kosten zu senken.

„Smart Meter“ heben das gesamte Energiemanagement auf ein neues Level. Alle 15 Minuten senden sie hausbezogene Wärme-Verbrauchsdaten wie Temperatur, Druck und Durchflussmenge per GMS-Signal an die Vattenfall-Wärmeleitwarte. Das ermöglicht eine effizientere Steuerung des gesamten Fernwärmesystems. Die gewonnenen Daten helfen defekte Zähler zu erkennen und Störungen zu analysieren.

Im Keller zu Hause: Smart Meter CO2 können Sie sich sparen Der „Startschuss“ für die digitale Zukunft der Fernwärme in Berlin fiel im Keller des Roten Rathauses. Mit der Inbetriebnahme des ersten fernauslesbaren Wärmezählers setzte die Politik ein deutliches Zeichen. Doch nicht nur die Heizungskeller der öffentlichen Einrichtungen werden zunehmend von den cleveren Kisten bevölkert. Auch Industrie, Handel und Wohnungswirtschaft setzen auf eine intelligente Steuerung ihres Wärmeverbrauchs.

Auch für den Kunden hat die transparente Darstellung des Wärmeverbrauchs große Vorteile. Die Daten vereinfachen nicht nur die Abrechnung und Störungsanalyse. Smart Meter-Kunden der Wärme Berlin haben die Möglichkeit, ihre aktuellen Verbrauchs- und Leistungsdaten in Echtzeit einzusehen. Somit sind sie auch eine valide Basis für individuelle energetische Optimierungen und Gebäudesanierungen. Jeder installierte Smart Meter ist ein Baustein auf dem Weg zu Berlins großem Ziel: Klimaneutralität bis 2050.

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IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Gewobag kauft für viel Geld bei ADO ein Berlin. 920 Mio. Euro beträgt der Kaufpreis für das Portfolio aus 5.894 Wohn- und 70 Gewerbeeinheiten, das in den Bestand der kommunalen Gewobag übergehen soll. Verkäufer der Wohnblöcke, die sich in zwei großen zusammenhängenden Gebieten in Spandau und Reinickendorf befinden, ist ADO Properties. Das Unternehmen, dem ausschließlich Wohnungen in Berlin gehören, trennt sich damit von etwa einem Viertel seines Bestands und macht ein gutes Geschäft: Der Kaufpreis liegt beim 32fachen der Jahresnettokaltmiete.

D

ie Nachricht war ein Paukenschlag: Die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gewobag kauft für viel Geld einst kommunale Bestände wieder zurück. „Mit dem Erwerb von knapp 6.000 Wohneinheiten schließen wir den größten Rekommunalisierungsankauf in der Geschichte Berlins ab“, sagt Stadtentwicklungssenatorin Kathrin Lompscher (Die Linke). Demnach handelt es sich bei der Transaktion um ehemalige

Bestände der GSW, die das Land Berlin 2004 verkaufte und die seither mehrmals den Eigentümer wechselten. Die jetzt zurückerworbenen Wohnungen stammen fast komplett aus einem Paket, welches die Deutsche Wohnen für 375 Mio. Euro an ADO Properties verkauft hatte. „Als wir die Portfolios im Jahr 2015 erwarben, waren einige der Immobilien und Außenanlagen in keinem zeitgemäßen Zustand und mussten instandgesetzt wer-

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den“, erklärt Ran Laufer, CEO von ADO ProSicherheit zurückgeben, die sie durch die perties. Man habe in den letzten Jahren zwischenzeitliche Privatisierung verloren „erheblich“ in die Bestände investiert. Wie hatten“, begründet Lompscher den Erwerb. viel Geld ADO für die Sanierung der ab den Die Entscheidung ist politisch gewollt. Der 1960er bis in die 1990er Jahre errichteten Rot-Rot-Grüne Senat will die kommunalen Sozialwohnungen in die Hand genommen Bestände in den nächsten Jahren stetig aushat, beantwortete das bauen und zwar nicht Unternehmen bis zum nur durch Neubau, 2.260 Euro/m2 zahlt Redaktionsschluss diesondern auch durch Gewobag für das ser Ausgabe nicht. Zukäufe. Derzeit gibt es Die enorme Wertinsgesamt 1,4 Mio. Wohnungspaket steigerung von 375 auf Mietwohnungen in 920 Mio. Euro, die das Wohnungspaket innerBerlin, davon gehörten Ende 2018 mehr als halb der vier Jahre zwischen Erwerb und 306.000 den landeseigenen WohnungsbaugeVerkauf durch ADO erfahren hat, dürfte aber sellschaften. vor allem den stark gestiegen VerkaufspreiAufgabe der Gewobag ist es, ihren Bestand sen in Berlin zuzuschreiben sein. Ein von derzeit 62.000 Wohnungen in den nächsSchnäppchen ist der Kauf jedenfalls nicht. ten zehn Jahren auf 80.000 zu erhöhen. Wenn 2.260 Euro/m2 zahlt Gewobag umgerechnet der Deal mit ADO wie geplant zum 1. Dezemfür die Einheiten mit 407.000 m2 Gesamtmietber dieses Jahres über die Bühne geht, besitzt fläche. Das klingt zwar noch nach einem das Unternehmen, das zudem zahlreiche halbwegs vernünftigen Preis, doch das Bild Großbauvorhaben mit mehreren tausend ändert sich mit Blick auf die DurchschnittsWohnungen in der Pipeline hat, 68.000 Einmiete des Portfolios, die Gewobag zufolge heiten. derzeit bei 5,90 Euro/m2 liegt. Bei knapp 29 Neu bauen könnte Gewobag übrigens Mio. Euro pro Jahr würde die Nettokaltmiete auch auf den von ADO erworbenen Liegenbei diesem Quadratmeterpreis hochgerechschaften. Laut Laufer bieten die Flächen ein net liegen. Der Kaufpreis von 920 Mio. Euro erhebliches Nachverdichtungspotenzial. So entspräche demnach dem 32fachen der betrachtet macht der Kauf wiederum Sinn, Jahresnettokaltmiete. denn Bauland ist knapp und teuer in Berlin „Die Fehler, die in der Vergangenheit mit und die Neubaupreise sind ebenfalls enorm dem Verkauf dieser Bestände gemacht wurgestiegen in den letzten Jahren. den, können wir nicht rückgängig machen, Der Erwerb erfolge ohne Landeszuwohl aber den Mieterinnen und Mietern die schüsse, teilt die Gewobag mit, die sich erst

Gewobag in Kauflaune: Erst Anfang dieses Jahres kaufte das Unternehmen Wohnungen in den Blöcken an der Karl-Marx-Allee. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheberin: Martina Vetter

vor kurzem per Schuldschein 700 Mio. Euro frische Liquidität besorgt hat. Von den 920 Mio. Euro, die bei dem Deal an ADO fließen sollen, werden etwa 340 Mio. Euro durch die Übernahme von Nettoverschuldungen der verkauften Gesellschaften in gleicher Höhe beglichen. Die Berliner Senatsverwaltung für Finanzen und der Aufsichtsrat der Gewobag haben dem Geschäft bereits zugestimmt, bei dem Gewobag von der Kanzlei Greenberg Traurig beraten wurde. Für ADO prüfte die Kanzlei Herbert Smith Freehills die Verträge. Der vereinbarte Verkauf des Wohnungspakets bedeutet für ADO eine deutliche Verringerung der Schulden. Die Beleihungsquote von ADO sinkt damit von bislang 38% auf etwa 21%. Zugleich steigt der Epra Net Asset Value auf 62,60 Euro pro Aktie. Darüber dürfte sich auch Adler Real Estate freuen. Die Wohn-AG hatte, wie berichtet, erst jüngst ein Drittel der Aktien von ADO erworben. mv Lesen Sie hierzu auch den Kommentar „Berlin kauft 6.000 Wohnungen: Arm, aber deppert“ von Thomas Porten auf www.iz.de.

Schlachthof wird zum Bürokomplex SAP zieht ins neue Bahnhofsviertel Berlin. 30.000 m2 Bürofläche hat SAP im Quartier Heidestraße am Berliner Hauptbahnhof gemietet. Unterschrieben hat SAP-Technologievorstand und Wahl-Berliner Jürgen Müller im QH Track getauften Gebäude.

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auherr in Berlins neuem Bahnhofsviertel ist Thomas Bergander, Geschäftsführer der 2014 gegründeten Gesellschaft Quartier Heidestraße. Diese ist ein Unternehmens der Taurecon Real Estate, hinter der ein betuchtes Family-Office steht. SAP, der nach eigenen Angaben weltgrößte Anbieter von Unternehmensanwendungen mit Hauptsitz in Walldorf, wird in der Europacity einen digitalen Campus für bis zu 1.200 Mitarbeiter schaffen. QH Track markiert den westlichen Eingang zum 8,5 ha großen Entwicklungsgebiet nördlich vom Hauptbahnhof und westlich der Heidestraße. Der langgestreckte, 550 m lange Gebäuderiegel entlang der Bahntrasse – daher der englische Name track (auf Deutsch: Schiene) – soll das übrige Quartier vom Lärm der Bahntrasse abschirmen. Die neun Baukörper sind in fünf bis 14 Obergeschosse unterteilt. Das höchste Gebäude des Ensembles misst 55 m. Im QH Track entstehen insgesamt rund 104.000 m2 Bürofläche. Damit gehört das Projekt zu den größten Bürobauten, die derzeit in der deutschen Hauptstadt realisiert werden. Gebaut wird nach dem Entwurf des Schweizer Architekturbüros EM2N. Fix und fertig sollen die

Gebäude im Jahr 2023 sein. SAP darf seine Computer aber schon ab Ende 2022 aufstellen. Der Büroriegel ist das dritte Haus im Quartier Heidestraße, in dem derzeit knapp 160.000 m2 Büro- und Gewerbefläche sowie 920 Wohnungen geplant sind. Das börsennotierte Unternehmen SAP passt gut zur Strategie der Entwickler, freut sich Bergander. Vernetzung wird im Quartier Heidestraße nämlich großgeschrieben, so die Bauherren. Obgleich jedes der Bürogebäude eine eigene Adresse ausbilden soll, sind alle Gebäude des Riegels ebenso wie das gesamte Quartier miteinander vernetzt. In dem neuen Stadtviertel sollen smarte Technologien das Leben leichter machen und deshalb wird jedem Haus ein eigenes „digitales Nervensystem“ installiert, das die Steuerung von Heizung, Licht, Fahrstuhl oder Klima ebenso regelt wie die Buchung eines Parkplatzes oder eines Tagungsraums. Mit der Entscheidung seines Unternehmens für diesen Standort entstehe „ein digitaler Hub, der hervorragend in unser Konzept eines smarten und digitalen Quartiers passt“, erklärte Bergander anlässlich der Unterzeichnung des Vertrags. gg

Berlin. Wo vor knapp 140 Jahren jährlich über 1,2 Mio. Tiere ihr Leben ließen, wurde jetzt der Grundstein für ein DSTRCT – gesprochen Distrikt – getauftes Büroensemble gelegt. Knapp ein Drittel der 52.000 m2 großen Fläche am Alten Schlachthof in der Landsberger Allee im Bezirk Pankow ist vermietet.

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auherr auf dem 1881 errichteten Central-Vieh- und Schlachthof ist der slowakische Entwickler HB Reavis, der damit sein Engagement in Deutschland startet. Entwerfen ließ sich Reavis-Deutschlandchef Marcel Sedlák ein Ensemble aus Alt- und Neubau. Die Pläne für die Gebäude zwischen Landsberger Allee, Otto-Ostrowski-Straße und Hermann-Blankenstein-Straße stammen vom Architekturbüro Gewers Pudewill aus Berlin. Errichtet werden, wie heutzutage meist üblich, keine 08/15-Zellenbüros, sondern „innovative Büro- und Konferenzflächen für unterschiedliche Arbeitsplatzkonzepte“. Der dazu kreierte Slogan lautet: Work. Eat. Meet. Um also bei der Arbeit auch essen zu können – und das nicht allein –, gibt es am durch Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg zerstörten Schlachthof nicht nur Kontore, sondern auch Gastronomieangebote. In der historischen Viehauktionshalle sind ein Foodmarket sowie Cafés und ein Restaurant vorgesehen. Sedlák verspricht nicht nur „frische und vollwertige Speisen“ für einen gelungenen Arbeitstag. „Wir sind davon überzeugt, dass jeder Mensch einen modernen und gesunden Arbeitsplatz verdient“, hieß es bei der Grundsteinlegung. Deshalb werden die Büroräume flexibel gestaltet und mit neuester, digitaler

Technologie ausgerüstet. Zudem erforscht Reavis nach eigenen Angaben die Gewohnheiten der Menschen an ihrem Arbeitsplatz. Die daraus gewonnenen Erkenntnisse sollen dabei helfen, sowohl die Gesundheit wie auch die Produktivität des Einzelnen zu fördern. Mit diesen Versprechen will Reavis „die existierende Berliner Kreativ- und Technologieszene“ aus ihren angestammten Revieren in der Innenstadt mit seiner hohen Dichte an Kneipen und Latte-Macchiato-Shops in den nahen Osten locken. Und ein Anfang ist gemacht. Die ersten beiden Mieter heißen Strato und Ionos. Beides sind Töchter des börsennotierten Netzanbieters United Internet aus Montabaur. Zusammen haben die Tech-Unternehmen für 16.000 m2 unterschrieben. 2021 werden über 650 Mitarbeiter der beiden Gesellschaften den Neubau beziehen. Damit ist knapp ein Drittel der Fläche im DSTRCT vermietet. Über die aufgerufenen Mietpreise schweigen die Slowaken. Vergleichbare Räumlichkeiten im Umfeld werden derzeit für um die 18 Euro/m2 im Internet angeboten.

Eine frühere Planung ist mit der Grundsteinlegung vom Tisch. 2008 hatte die Firma UBX 2 Objekt Berlin aus München ein Kongress- und ein Einkaufszentrum geplant. Dagegen sprach sich die Bürgerinitiative Nichtnochncenter aus. Auslöser war die Angst vor Lärm, Krach und Lieferverkehr. Nach dem Fall der Mauer ging die Politik davon aus, dass die Wirtschaft boomen und Hunderttausende neue Einwohner nach Berlin strömen würden. Um den avisierten Heerscharen Platz zu bieten, wies der Senat fünf innerstädtische Brachen als städtebauliche Entwicklungsflächen aus. Eine davon war der stillgelegte Alte Schlachthof. Bis Ende 2007 flossen 158 Mio. Euro öffentliches Geld in die Entwicklung des insgesamt 50 ha großen Areals. Später entstanden Wohnhäuser und Gewerbebauten. Übrig blieben bis zuletzt eigentlich nur die riesigen roten Backsteinhallen. Das ist jetzt auch Geschichte. gg

In den heute denkmalgeschützten Hallen befand sich bis 1991 eine Großschlachterei. Quelle: HB Reavis Germany


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IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

„Kauft Land! Gott erschafft keines mehr!“

Die Häuser im Midfield-Areal könnten durch eine Brücke verbunden werden. Mit solchen futuristischen Bildern will der Flughafen Investoren anfüttern. Quelle: Flughafen Berlin Brandenburg GmbH, Urheber: amd/Astoc

Schönefeld. Im Oktober 2020 werden am hauptstädtischen Airport BER Flugzeuge starten und landen. Da brauche man gar nicht so skeptisch zu gucken, lacht ein bestens gelaunter Flughafenchef, der gegen gutes Geld und für tolle Ideen wertvolles Bauland rund um den Flughafen auf den Markt wirft. Einzelheiten verrät er auf der Gewerbeimmobilienmesse Expo Real kommende Woche in München.

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ohldosiert wird Engelbert Ferner spielt ihm der verrückt gewordene Lütke Daldrup, seit Anfang Immobilienmarkt in der deutschen Haupt2017 Geschäftsführer der Flugstadt in die Hände. Grundstücke in der Stadt hafengesellschaft Berlin Bransind pfefferteuer. Und die Preise für die mehr denburg (FBB), peu à peu am Ende weit über als raren Areale steigen weiter. Da sind sich 1 Mio. m2 BGF auf den Markt schieben. Auf die Fachleute allesamt sicher. Investoren der Messe vorgezeigt werden die aktuellen müssen darum an die Ränder ausweichen. Baufelder Airport City, Midfield Gardens und Hinzu komme, dass er ja nicht schnell Airgate mit zusammen 375.000 m2. Das Nettoverkaufen müsse, sagt der Chef der Gesellbauland ist 270.000 m2 schaft, die dem Bund groß, die realisierbare sowie den Ländern BerWohldosierte Verkäufe BGF liegt bei 815.000 lin und Brandenburg statt Verwertungsdruck m2. Die einzelnen Baugehört. „Verwertungsfelder messen zwischen druck?“, fragt der 622.500 und 7.500 m2. Vergeben werden die Jährige und lehnt sich entspannt zurück. Areale ohne Eile, betont der Großgrund„Nö!“. Gespannt und neugierig sei er, was die besitzer weise lächelnd. Einmal weiß „DränInvestoren so vorschlagen, wenn er in Müngelbert“, wie ihn seine früheren Kollegen chen getreu dem berühmten Ausspruch Mark im Berliner Bausenat nannten, was er hat. Twains: „Kauft Land! Gott erschafft keines Land am drittgrößten deutschen Airport mehr!“ in die Messehallen ruft. mit 55 Mio. Fluggästen per anno und bis Konkret hat Lütke Daldrup in einem erszu 60.000 Beschäftigten im Jahr 2040. Hinzu ten Schritt sechs Baufelder im Münchner kommt Planungsrecht auf den Arealen. Das Gepäck, 24.000 m2 groß für 108.000 m2 BGF. erspare viele zeitraubende Schleifen, sagt Die Areale befinden sich im südlichen Teil der in der Berliner Verwaltung gestählte Exdes Mittelfelds zwischen dem vertrackten Politiker. Hauptterminal, dessen Brandschutzproble-

Vom Tüftler und Drucker zum digitalen Start-up

matik einer Eröffnung des Flughafens bislang im Wege steht, und der Autobahn. Die Grundstücksgrößen liegen zwischen 3.500 und 4.500 m2 bei einer GFZ von maximal 4,2. Gebaut werden kann maximal 24 m oder sieben Stockwerke hoch. Sehen will der Flughafenchef dort ein „hochwertiges, urban geprägtes nachhaltiges Quartier“. Konkret heißt das: Büros, Gewerbe, Hotels, Kongressangebote auf den heute noch öden Ländereien rund um den Airport. Damit nach dem letzten Flieger aber nicht die Bürgersteige hochgeklappt werden, verlangt der Grundstückseigner eine „hohe Nutzungsmischung im Quartier.“ Möglich wird die durch Gaststätten, Restaurants, Nahversorger, kulturelle Einrichtungen. „Darüber hinaus werden Mixed-UseImmobilien präferiert“, sagt Lütke Daldrup. Vorgeschrieben sind damit mindestens drei Nutzungsarten pro Gebäude. Denkbar ist, die neuen Häuser im Midfield-Areal durch einen „People Mover“ zu verbinden. Gemeint ist eine Brücke. Ein Bild hat der Chef hinter seinen Schreibtisch am Flughafen in Schönefeld aufgehängt.

Das letzte Grundstück der Airport City am Schönefeld vor Jahren in die Bücher legte, Willy-Brandt-Platz kommt zu einem späteren noch bevor ein Raumordnungsverfahren Zeitpunkt auf den Markt. Auch Interessenten abgeschlossen war. Das war eine krasse Fehlfür Grundstücke im sogenannten Airgate ententscheidung. Die Eile kam den Steuerzahler lang der Schönefelder Allee müssen noch teuer zu stehen. warten. Anders als viel näher am Flughafen Apropos verkaufen: Ob die jetzt ins Schaudran, wo Büros, Hotel und Gewerbe gefragt fenster gestellten Grundstücke verkauft wersind, kann sich ELD, wie er sich praktisch den, ist noch gar nicht ausgemacht, sagt der pragmatisch angesichts seines langen geschäftstüchtige Chef. Der Raumplaner kennt Namens nennt, hier ein Dutzend Modelle, wie man öffentliches Land auch gewerbliches WohDickes Portemonnaie Investoren an die Hand nen vorstellen. allein reicht nicht Noch mehr Platz hat geben kann. Sie zu verLütke Daldrup in Altkaufen oder in Erbpacht Schönefeld im Köcher. Dort befinden sich zu vergeben, seien nur zwei davon. jetzt das Terminal des alten DDR-Flughafens, Auch bekommt nicht derjenige mit dem die übrigen Airportgebäude und der riesige dicksten Portemonnaie den Zuschlag. StattParkplatz. Doch diese Areale kann die FBB dessen wird ein Konzeptverfahren angeerst verkaufen, wenn der alte Flughafen dicht, wandt. Projektidee, Nutzungskonzept und macht. In zehn Jahren, meint der Chef. Hofnatürlich der Verkaufspreis oder Erbbauzins fentlich. spielen eine Rolle. Wie was gewichtet wird, Auf der Stelle kaufen können Investoren wird nicht verraten, doch der Preis, sagt der weiter abgelegene dicke Batzen Land auf dem Kaufmann, „spielt schon eine große Rolle“. sogenannten Baufeld Ost. Zur Erinnerung: Doch noch schweigt er über Preise. Eisern. Das ist ein Grundstück, das sich das Land Interessenten könnten ja anrufen. Oder auf Berlin zur Erweiterung des alten Flughafens die Messe fahren. gg

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WIR INVESTIEREN IN EINZELHANDELSIMMOBILIEN - Auch im TeileigenTum Berlin. Büros und Gewerberäume in der deutschen Hauptstadt sind knapp und rar. Das wird zu weiter steigenden Gewerbemieten führen – hauptsächlich in der angesagten Innenstadt.

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as geht aus einer Untersuchung hervor, die das Analyseunternehmen bulwiengesa gemeinsam mit dem Maklerunternehmen Savills im Auftrag der vor zwölf Jahren privatisierten Gewerbesiedlungs-Gesellschaft GSG Berlin vorgenommen hat. Zu verdanken ist das dem Wandel der Berliner Wirtschaft „Der Schritt vom Unternehmenstypus Tüftler oder Druckerei zum Unternehmenstypus digitales Start-up hat binnen fünf Jahren zu rasant steigenden Mieten geführt“, erläutert bulwiengesa-Analyst Andreas Schulten. Grund zur Freude haben aber nur Vermieter in den gefragten innerstädtischen Lagen, wo junge Kreative und die

Die Gewerbehöfe in der Schlesischen Straße im zentralen Bezirk Kreuzberg. Quelle: GSG Berlin

digitale Bohème Leben und Arbeiten unter einen Hut bekommen wollen. So stieg die durchschnittliche Gewerbemiete bei Neuvermietungen im GSG-Bestand im gefragten Friedrichshain-Kreuzberg innerhalb eines halben Jahrzehnts um 10 Euro/m2, erläutert GSG-Geschäftsführer Sebastian Blecke. Anders sieht es an den Rändern aus. Bürospitzenmieten in den Innenstadtbezirken von 36 Euro/m2 – mit Ausreißern nach oben – stehen im Plattenbaubezirk MarzahnHellersdorf Flächen gegenüber, die ab 4 Euro/m2 einspielen. Und nebenan in Lichtenberg stiegen die Mietpreise bei Neuabschlüssen um rund 1% pro Jahr. Das ist weniger als die Inflationsrate. In den kommenden zwei Jahren drücken 1,5 Mio. m2 Bürofläche auf den Markt. Und die Mieten werden wohl steigen, prophezeit Schulten – „allerdings nicht mehr so schnell wie in den Jahren zuvor.“ gg

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Beispiele: Supermärkte, Discounter, Fachmarktzentren,

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IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Die „Banane“ bekommt ihr Hotelhochhaus Berlin. Zehn Jahre nach dem Realisierungswettbewerb soll nun endlich der ursprünglich von Porr Solutions (heute Strauß & Co. Development) geplante Cesa-Turm gebaut werden. Die neuen Bauherren sind UBM Development und die Berliner Cesa-Unternehmensgruppe, die das Projekt als Joint-Venture-Partner stemmen wollen. Der Turm wird auf dem 4,5 ha großen Areal südlich vom Alexanderplatz, zwischen S-Bahnviadukt und Alexanderstraße, entstehen, das wegen seiner leicht gebogenen Form Banane genannt wird.

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ass Bauland in bester InnenAlexa allerdings nicht. Zwar gab es einige Entstadtlage vor noch nicht allzu wickler, die zunächst bauen wollten, dann langer Zeit von vielen Investoren aber doch wieder das Handtuch warfen oder geschmäht wurde, kann man weiterverkauften. Auch das 2.126 m2 große sich in diesen Tagen kaum vorstellen. Doch Baugrundstück am Südzipfel der Banane Anfang der 2000er Jahre musste die mit der wechselte den Besitzer. 2013 erwarb Cesa die Vermarktung der FläFläche und mühte sich, chen auf der Banane das vom Bezirk Mitte Im vierten Quartal 2020 beauftragte städtische und Porr schon 2009 soll Baubeginn sein Wohnungsbaugesellangeschobene Verfahschaft Degewo die ren für einen vorhabenGrundstücke noch anbieten wie sauer Bier. bezogenen Bebauungsplan weiter voranzuEntwickler Sonae Sierra realisierte mit dem bringen. Einkaufszentrum Alexa das erste Vorhaben Sechs Jahre dauerte es dann trotzdem im nördlichen, vis-à-vis vom Alexanderplatz noch einmal, bis der Bebauungsplan endlich liegenden Teil des Areals. von den Bezirksverordneten am 5. September Die erhoffte Initialzündung für die Entdieses Jahres verabschiedet wurde. Rechtswicklung der südlich auf der Banane gelegekräftig wird der städtebauliche Vertrag nach nen Baugrundstücke war das 2006 eröffnete der Veröffentlichung im Amtsblatt, die kurz

bevorsteht. Cesa war in den Jahren zuvor nicht untätig. Es mussten komplizierte Abstimmungen mit den Denkmalbehörden und den Berliner Verkehrsbetrieben getroffen werden, um den Hochhausbau zu ermöglichen. Unter dem Baugrund verläuft nämlich ein denkmalgeschützter Zugangstunnel zum benachbarten U-Bahnhof Jannowitzbrücke. Dieser musste vom Hochhausgrundstück auf öffentliches Straßenland verlegt werden, was komplexe Vorplanungen nötig machte. Um das komplizierte Bauvorhaben stemmen zu können, holte sich Cesa den Entwickler UBM mit ins Boot, der im Bereich Hotelentwicklungen und Hochhausbau Erfahrungen aufweisen kann und außerdem mit seiner 2018 gegründeten Tochter UBM Hotels Management einen Partner im Boot hat, der als Pachtgesellschaft gut mit den wichtigen Hotelbetreibern vernetzt ist. So kommt es, dass schon vor Baubeginn ein Betreiber

Das Design für die Lobby des flippigen Moxy-Hotels stammt vom Berliner Studio Aisslinger. Urheber: Studio Aisslinger

gefunden wurde. Marriott wird das Hotelhochhaus mit seinen beiden Marken Moxy Hotel und Residence Inn by Marriot bespielen. Während die geplanten 445 Zimmer im Moxy-Hotel mit ihrem trendigen Design vor allem jüngeres Publikum ansprechen sollen, sind die Longstay-Suiten des Residence Inn eher für Geschäftsleute gedacht, die sich längere Zeit in der Stadt aufhalten. „Sie könnten aber auch für eine Nacht gebucht werden“, sagt Rolf Hübner, Geschäftsführer von UBM Hotels. Für ihn ist Marriott mit den beiden Konzepten der perfekte Partner an diesem Standort. Alle Projektpartner stehen also in den Startlöchern. Ab dem vierten Quartal wollen diese mit den Hochbauarbeiten beginnen. Geplant ist ein 20-Geschosser, der sich aus einem Sockelgebäude erhebt, das sich an der Berliner Traufhöhe orientiert. Während der Turm mit der südlichen Straßenfassade an der Schicklerstraße bündig an den darunterliegenden Sockel anschließt, tritt er aus der Bauflucht der Sockelgeschosse an der Dircksenstraße leicht und an der Alexanderstraße deutlich zurück. Zudem wird das Hochhaus durch Staffelungen der Geschosse gegliedert, wodurch der Turm nach oben hin schmaler

NEUE JOHANNISVORSTADT In Chemnitz

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wird. „Das Gebäude sieht von jeder Seite anders aus“, sagt Christian Berger, Geschäftsführer von UBM Development Deutschland, und zeigt sich mit dem Entwurf von Gewers & Pudewill höchst zufrieden. Für den Turm strebt Berger eine LEEDGold-Zertifizierung an. Nachhaltige Baustoffe und kurze Transportwege gehören zu den Kriterien, die dabei mit relevant sind. Die Fassade solle deshalb beispielsweise mit Naturstein aus Deutschland, vermutlich Sandstein, verkleidet werden, erklärt Berger. Nachhaltig soll das Hochhaus aber auch im Sinne der Stadtentwicklung sein. Im Erdgeschoss sind Flächen für Läden und Restaurants vorgesehen, um nach Fertigstellung mehr Leben in das heute noch ziemlich öde Umfeld zu ziehen: „Wir wollen auf keinen Fall, dass hier abends die Bürgersteige hochgeklappt werden“, sagt Berger. mv

Lieferando statt Zalando

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Nicht nur der Bauherr, sondern auch die Architekten haben gewechselt. Der aktuelle Entwurf stammt von Gewers & Pudewill. Urheber: Gewers & Pudewill

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Berlin. Nachdem Zalando den Mietvertrag für 34.000 m2 Bürofläche auf dem im Bau befindlichen Cuvry Campus in Kreuzberg 2018 aufgelöst hatte, wird jetzt Lieferando neuer Ankermieter. Der Makler Avison Young vermittelten den Mietvertrag mit der Gesellschaft yd.yourdelivery, die den Onlinelieferdienst für Essen betreibt. Entwickelt und verwaltet wird der aus sechs Gebäuden bestehende Campus mit 38.000 m2 Gesamtmietfläche von der in Berlin ansässigen Firma Terra-Contor, die zur Unternehmensgruppe von Artur Süsskind gehört. Nach Angaben von Terra-Contor-Prokurist Yves Süsskind sind mit Lieferando als Nutzer jetzt wieder alle Flächen auf dem Campus an der Cuvrystraße, Ecke Schlesische Straße vergeben. Ende 2020 soll alles fertig sein. mv

Wohnquartier in Pankow geplant Das Projekt „Neue Johannisvorstadt“ bietet die einzigartige Gelegenheit, sich an einer großvolumigen Innenstadtentwicklung in zentraler Lage zu beteiligen. Auf vier Baufeldern entwickeln wir über 65.000 m² BGF neue Flächen. Es entstehen ein Hotel, ein Gesundheitszentrum und hochwertige innerstädtische Wohnungen. Erfahren Sie mehr an unserem Stand A2.430 auf der Expo Real, wir freuen uns auf Ihren Besuch! HANSA Real Estate E3E4 Projektentwicklung GmbH Chopinstraße 4 in 04103 Leipzig

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Berlin. Die kommunale Gesellschaft Gewobag und Interhomes, Bremen, haben sich zusammengetan, um an der Ludwig-QuiddeStraße im Norden von Pankow ein Quartier mit 600 Wohnungen zu errichten. 300 davon wird Gewobag übernehmen, von diesen sollen 60% gefördert werden. Der Bebauungsplan für das bislang unbebaute Gebiet inmitten von Einfamilienhäusern befindet sich in Aufstellung. Ab voraussichtlich 2022 kann es auf dem gut 3,4 ha großen Grundstück losgehen. Beide Unternehmen kooperieren bereits beim Projekt Mein Falkenberg, wo Interhomes 606 Einheiten für Gewobag baut. mv


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Hinterm KnorrHochhaus geht’s weiter München. Auf dem ehemaligen Firmengelände der Firma Knorr im Münchner Norden geht die Entwicklung weiter. Neben einem Hochhaus sollen ein weiteres Bürogebäude, ein Seniorenheim und 600 Wohnungen entstehen.

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as Hochhaus am Oberwiesenfeld ist. Knorr-Bremse-Haupteigentümer Heinz im Münchner Norden hatte vor Hermann Thiele hat das Firmengelände in mehr als einem Jahr für Aufsehen den vergangenen Jahren schon deutlich gegesorgt (siehe „Die 100 Meter schrumpft. Zusammen mit verschiedenen Entwicklern entstanden unter anderem Hosind das Minimalziel“, IZ 20/18, Seite 19). Mindestens 115 m sollte es ursprünglich tels, die Büroensembles MO82 und H2O, eine hoch werden, bis zu 130 m waren im GeSchule und der Olympia Wohnpark. Nun soll spräch. Angesichts des die Entwicklung weiter2 immer noch nicht gehen. Knorr-Bremse Aktuell sind 47.000 m vorgestellten Hochzieht sich noch weiter Büroflächen geplant hausrahmenplans und in den nördlichen Teil der wieder auflebenden des Areals zurück und macht noch einmal gut 56.000 m2 Fläche frei. Diskussionen um Hochhäuser in der Stadt wollte der Bauherr, die Münchner Firma Dort plant Opes, die private ImmobilienOpes Immobilien, nicht lange auf eine Baufirma Thieles, etwa 600 Mietwohnungen, ein genehmigung warten. Das Haus wurde auf 99 Zentrum mit betreutem Wohnen und Seniom gekappt, etwas gedreht und schon stehen renwohnungen sowie rund 47.000 m2 die Chancen auf eine schnelle Baugenehmigewerbliche Flächen. Außerdem wird es ein gung gut. Quartierszentrum Doch das geplante Hochhaus ist nur ein mit Einkaufsmöglichkeiten, Dienstleistungen Teil der Quartiersentwicklung, die auf dem und Ärzten geben. Schließlich sollen bei Gelände der Firma Knorr-Bremse geplant Knorr einmal mehr als 2.000 Menschen

leben. Weitere 1.000 Hotelzimmer sind vorlungsbeschluss vom Juli 2019 auf den Weg handen sowie rund 6.000 Arbeitsplätze. gebracht, sagt Büllesbach. Von den Büroflächen entfallen rund Beim Wohnpark plant Opes, die Wohnun26.000 m2 auf das Hochhaus. Dieses soll gen insbesondere an Beschäftigte der Firmen nach den neuesten Plänen zwei getrennte im Quartier zu vermieten. So sollen etwa die Lobbys bekommen. Das ermögliche getrennPflegekräfte für das geplante Seniorenheim te Eingänge für einen großen Ankermieter die Möglichkeit bekommen, in der Nähe ihrer und die anderen Mieter, Arbeitsstätte zu woherklärt Opes-Geschäftsnen. „Es soll ein QuarOpes will weiter bauen führer Jürgen Büllestier der kurzen Wege und Immobilien zukaufen bach. Weitere 21.000 m2 werden“, sagt Büllesfür Büros sind in einem bach. Zunächst soll es Neubau entlang der Moosacher Straße gefür die Wohngebäude einen Architektenwettplant. Der dreiteilige Komplex soll schnell gebewerb geben. Die Entscheidung ist für baut werden. Schon im kommenden Jahr Anfang 2020 geplant. könnte es losgehen. Für das noch junge Unternehmen ist es Der bislang gültige B-Plan sieht auf der derzeit das größte Projekt. Doch es soll nicht gesamten Fläche gewerbliche Nutzungen vor. das einzige bleiben. In den kommenden JahStadt und Bauherr waren sich allerdings ren will Opes auf bereits erworbenen Grundeinig, dass München an dem Standort auch stücken in ganz Bayern Projekte verwirkliWohnungen vertragen könnte. Nun muss ein chen. Vor allem der Großraum München neuer B-Plan her. Dieser sei mit dem Aufstelspiele dabei eine Rolle, so Büllesbach. Dabei

Mit dem Opes Campus entstehen im Münchner Norden rund 21.000 m2 Bürofläche. Quelle: Opes Management GmbH, Urheber: Henning Larsen Architects

konzentriert sich Opes auf Büros und Hotels. Weitere Wohnungen will Büllesbach zwar nicht ausschließen, doch angesichts der aktuellen Entwicklung und den zunehmenden Auflagen für den Mietwohnungsbau hätte der Wohnungsbau momentan „keine erste Priorität“. Zusätzlich will Opes auch als Käufer von Grundstücken und fertigen Projekten am Markt auftreten. Man suche Immobilien zwischen 20 Mio. und 200 Mio. Euro vor allem in Hamburg und München sowie in einigen anderen ausgewählten europäischen Städten, so Büllesbach. ah

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IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

„Für den großen Wurf fehlt der bayerischen Bauordnung noch viel“ Erstmals gibt es in Bayern seit dem vergangenen Jahr einen eigenen Ausschuss für Wohnen, Bau und Verkehr. Den Vorsitz hat der FDP-Abgeordnete Sebastian Körber übernommen. Der ausgebildete Architekt und Unternehmer bewertet im Gespräch mit der Immobilien Zeitung die Vorschläge zur Reform der Bauordnung der bayerischen Landesregierung und fordert von der Immobilienbranche mehr Experimentierfreude. Immobilien Zeitung: Der bayerische Bauund Verkehrsminister Hans Reichhart hat vor wenigen Tagen seine Ideen für eine Reform der bayerischen Bauordnung vorgestellt. Wie bewerten Sie die Vorschläge? Sebastian Körber: Die Novelle der Bauordnung wird seit einem halben Jahr mehr oder weniger verschleppt. Ich hätte mir schon vorgestellt, dass der Gesetzestext Ende dieses Jahres in Kraft treten kann. Aber es liegt ja immer noch nichts vor, was man diskutieren kann. Aktuell glaube ich, dass es vor März nächsten Jahres nichts wird. Vielleicht werden die Pläne zufällig auch erst nach der Kommunalwahl in Bayern umgesetzt.

schauen, wie jemand raus kommt, wenn es brennt. Wenn das genehmigungsfrei ist, muss irgendwann vielleicht die Genehmigungsbehörde eine Nutzungsuntersagung erlassen, weil der Eigentümer die großen Fenster nach hinten raus eingebaut hat und es keinen Rettungsweg gibt, wo die Feuerwehr anleitern kann. Das birgt riesige Gefahren und Vermögensschäden für die Eigentümer.

IZ: Ein Ziel des Ministers und eine Forderung von Ihnen ist ja die Verkürzung der Fristen für schnellere Bauanträge. Körber: Das finde ich gut. Allerdings sollte man vorher prüfen, ob genug Personal in den Bauämtern vorhanden ist. Sowohl in den IZ: Einige Eckpunkte sind ja jetzt bekannt. So staatlichen Bauämtern wie auch in den örtlisoll etwa der Holzbau gefördert werden. chen Baugenehmigungsbehörden haben wir Körber: Davon halte ich gar nichts. Warum Personalmangel. Wichtig ist hier aber die soll ein Baustoff privilegiert werden? Beim Vollständigkeit der Unterlagen vorab innerrichtigen Holzbau reden wir von Häusern halb von vier Wochen verbindlich festzustelaus massivem Vollholz. len. Es kann nicht sein, Wenn die Bäume in der dass irgendwo eine Dachausbau ohne Region geschlagen wurUnterschrift fehlt und Genehmigung wäre ein den, ist das tatsächlich der Bauträger erst nach nachhaltig. Wenn ich drei Monaten einen katastrophaler Fehler aber HolzrahmenbauBrief bekommt, dass weise mache, kommt das Holz überwiegend die Unterlagen unvollständig sind. Das kostet mit dem Lkw aus Osteuropa. Daran ist nicht Zeit. Ich will niemandem unterstellen, dass er viel ökologisch. das böswillig macht, vielfach sind die Behörden einfach unterbesetzt. Daher ist die libeIZ: Auch beim Brandschutz sind Erleichterale Forderung einer Vollständigkeitsprüfung rungen geplant. der Unterlagen viel wichtiger als die folgende Körber: Hierzu liegen mir keine Details vor. geplante Zwölfwochenfrist. Beim Holzbau sind Erleichterungen geplant, diese halte ich für wettbewerbsverzerrend IZ: Ministerpräsident Markus Söder hat dafür und nicht zielführend. Ich könnte mir hier gut 250 Stellen versprochen. Reichen die aus? vorstellen, die Feuerwehren oder KreisbrandKörber: Eher nein. Bei dem aktuellen Fachräte mehr und verbindlich einzubeziehen kräftemangel im Ingenieurs- und Architekanstatt aufwendiger Brandschutznachweise tenbereich bin ich gespannt, woher die Fachund Prüfgutachten. kräfte kommen sollen. Bei den teilweise sehr langen Wartezeiten für die Bearbeitung von IZ: Der Minister will unter anderem, dass Bauanträgen, die ich aus meiner täglichen Dachgeschosse genehmigungsfrei ausgebaut Berufspraxis kenne, denke ich, es wird auch werden können. mit 250 zusätzlichen Stellen nicht getan sein. Körber: Das erachte ich als katastrophal Der Mangel geht noch auf den CSU-Politiker falsch. Wenn Sie ein Dachgeschoss einfach Stoiber und seine Verwaltungsreform zurück. ausbauen dürfen, kommen Sie schnell in die Auch alle nachfolgenden VerantwortungsträGebäudeklasse vier. Das heißt, Sie müssen ger haben hier jahrelang geschlafen und nicht

erkannt, dass eine zunehmende Bautätigkeit eben auch mehr Mitarbeiter erforderlich macht. IZ: Kommen soll auch die Digitalisierung von Bauanträgen. Körber: Die Digitalisierung ist überfällig und gut. Wir haben heute alles im Computer und

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können das mit den Behörden austauschen. Das Ministerium hatte dazu Pilotprojekte geplant. Meines Wissens ist da aber immer noch nichts passiert. IZ: Bei den Abstandsflächen sind ebenfalls Änderungen geplant. Körber: Das soll nach meinen Informationen aber nur Gartenstädte oder stark durchgrünte Stadtteile betreffen. Das ist mir noch zu suspekt. Die geplante Reduzierung auf 0,4 H finde ich jedoch gut. IZ: Was fehlt Ihrer Meinung nach noch? Körber: Ich würde gerne auf der Bundesebene die Umweltverträglichkeitsprüfungen wieder eindampfen und das Verbandsklagerecht überarbeiten. Es kann nicht sein, dass wegen Büschen und Fröschen länger geklagt werden kann als bei nachbarschaftlichen Interessen. Ein guter Anwalt kann ein Vorhaben zwei bis drei Jahre blockieren. Aber das sind Bundesangelegenheiten. Hier sollte der Freistaat im Bundesrat mit einer Initiative tätig werden. Was hierbei immer vergessen wird: Die CSU stellt den Bundesbauminister mit Horst Seehofer. Dieser fällt in dieser Rolle natürlich meist durch Abwesenheit oder Untätigkeit auf. Jedoch sollte es theoretisch ein Leichtes sein, auf der Bundesebene etwas anzustoßen. Das Ganze geht mir viel zu langsam. IZ: Woran liegt das? Körber: Schon 2015 gab es die Expertenkommission des Bundes zu Baukostensenkung. Deren Ergebnisse könnte man alle umsetzen. Das einzige, was umgesetzt wurde, ist das Urbane Gebiet. Das finde ich gut, weil es in der Großstadt hilft, nachzuverdichten. Doch was kam dann? Die Immobilen Zeitung hat mal 50 Vorschlage gemacht, wie man Bauen sofort günstiger machen kann. Das kann man alles umsetzen (siehe „50 Vorschläge gegen die Wohnungsnot“, IZ 17/2019, Seite 1). IZ: Im kommenden Jahr will der bayerische Bauminister sein Amt aufgeben und Landrat werden. Wenn Sie sein Nachfolger werden könnten, was würden Sie auf Landesebene sofort anpacken? Körber: Die Novelle der Bayerischen Bauordnung muss um Verordnungen und andere Gesetze ergänzt werden, damit ein großer Wurf entsteht und das Bauen günstiger wird: Brandschutz, Lärm, Stellplätze, Entsorgung und alles, was hilft, Bürokratie abzubauen und Kosten zu reduzieren, damit schneller, günstiger und mehr gebaut wird. Außerdem sollte es Jour-Fix-Termine geben, wie man es auf einer Baustelle macht. Dann sitzen alle relevanten Abteilungen und Behörden am Tisch, diskutieren und entscheiden vor Ort. Man muss da einen Zeitdruck aufbauen, damit sich etwas bewegt. Viele junge Familien und auch gut verdienende Singles in der

Sebastian Körber (39) sitzt seit Ende 2018 für die FDP im bayerischen Landtag. Zuvor war er Bundestagsabgeordneter und arbeitete für die Forchheimer Immobiliengruppe denkmalneu. Quelle: Immobilien Zeitung, Urheber: Alexander Heintze

Großstadt können sich Wohneigentum nicht mehr leisten. Ich würde daher sofort die Grunderwerbsteuer für die erste selbstgenutzte Immobilie abschaffen. So können wir den Menschen wirklich helfen. Das Baukindergeld nutzt hier eher nichts. IZ: Im vergangenen Jahr forderten Sie die Immobilienbranche auf, flexibler und kreativer zu werden (vgl. „An Ideen mangelt es nicht“, IZ 10/19, Seite 25). Wie soll das konkret aussehen? Körber: Die Immobilienbranche muss Innovationstreiber sein, vor allem in zwei Themenfeldern. Zum einen bei der Digitalisierung. Das Thema BIM fassen die meisten nur mit Handschuhen an, weil es erst einmal Geld kostet. Aber es ist eine riesige Zukunftschance. Unsere Architekten und Planer sind hier weltweit führend und haben schon einen sehr guten Ruf. Wir dürfen das Thema Digitalisierung nicht verschlafen. Das zweite, was ich manchmal vermisse, ist die Experimentierfreude, was neue Konzepte angeht. Seien es etwa Shared-Space-Konzepte, Wohnen und Arbeiten der Zukunft, experimentelles Wohnen oder altersgerechtes Wohnen. Das sind riesige Themen. Außerdem müssen wir den öffentlichen Raum mitgestalten und Stadt und ländlichen Raum gemeinsam denken. Das kann dazu führen, dass man mal eine S-Bahn oder eine Haltestelle mitfinanziert, weil man so neue Flächen erschließt. IZ: Herr Körber, vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Alexander Heintze.

Das ist der Bau-Ausschuss Der Ausschuss für Wohnen, Bau und Verkehr im bayerischen Landtag ist einer von 14 ständigen Fachausschüssen. In dem Ausschuss sind 18 Abgeordnete vertreten: acht von der CSU, drei von den Grünen, je zwei von den Freien Wählern, der SPD und der AfD sowie ein Mitglied der FDP. Aufgabe des Ausschusses ist es, den Landtag bei der Vorbereitung von Anträgen und Gesetzentwürfen zu beraten sowie Beschlüsse zu erarbeiten.


BADEN-WÜRTTEMBERG 73

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Bürocampus am Löwentor wächst weiter

Wealthcap kauft das Gate Eleven Blick von Südwesten auf den künftigen Bürocampus. Das Gebäude links ist fertiggestellt. Quelle: LBBW Immobilien, Urheber: Bernd Heller

Stuttgart. LBBW Immobilien hat zum zweiten Mal den Spaten für den Leo Business Campus am Löwentor gestochen. Der zweite und größere Bauabschnitt umfasst zwei Gebäude und soll bis 2021 vollendet werden. Aufgrund der prominenten Lage rechnet das Unternehmen mit einer hohen Nachfrage nach den nachhaltig geplanten Büroflächen.

A

uf dem rund 11.500 m2 großen Grundstück beim Pragsattel werden insgesamt 27.400 m2 Bürofläche entstehen, die sich auf drei fünf- bis siebengeschossige Gebäude verteilen. Co-Investorin ist die SV SparkassenVersicherung. Das Architekturbüro KSP Jürgen Engel Architekten hat das Gebäudeensemble entworfen, zu dem auch eine Tiefga-

Leinfelden-Echterdingen. LC Liegenschaft hat sich von der Büroimmobilie Gate Eleven getrennt. Das Objekt mit einer vermietbaren Fläche von rund 11.700 m2 hat der Investmentmanager Wealthcap aus München erworben. Zu den sechs Obergeschossen am Fasanenweg 11, direkt an der Autobahn 8 in der Nähe des Stuttgarter Flughafens, kommen zwei Untergeschosse mit Archivflächen und einer Tiefgarage mit 150 Stellplätzen, dazu 37 Stellplätze im Außenbereich. LC Liegenschaft hatte die Immobilie aus dem Jahr 1992 im letzten Jahr umfassend saniert. Die Jahresmiete beträgt rund 2 Mio. Euro bei einem Walt (durchschnittliche Restlaufzeit der Mietverträge) von zehn Jahren. Hauptmieter auf etwa 76% der Fläche ist das Land Baden-Württemberg, weitere Mieter sind Braincourt und Alpine Electronics. dl

Projekt nachhaltige Citylogistik

rage mit 277 Stellplätzen gehört. Frank Bersorgen. Wie für den fertiggestellten ersten lepp, Geschäftsführer von LBBW Immobilien Bauabschnitt mit 7.800 m2 Mietfläche wird und selbst gelernter auch für den zweiten Architekt, betonte beim Bauabschnitt eine Barings sieht gutes Spatenstich die hohe Gold-Zertifizierung von Mietpotenzial architektonische QualiDGNB angestrebt. tät durch QuartiersBereits dieses Frühplätze, große Dachterrassen und Grünfläjahr hatte Barings Real Estate den Gesamtchen, die für eine hohe Aufenthaltsqualität komplex für über 100 Mio. Euro für einen

DMB und vbw fordern gesetzliche Mietenbremse

institutionellen Investor gekauft. Ankermieter im ersten Bauabschnitt ist die Telekom. Laut Berlepp zeige die frühzeitige Vermietung, dass der „Bedarf an innovativen Büroflächen in sehr guten Lagen weiter hoch ist“. Das gebogene mittlere Gebäude wird eine Mietfläche von etwa 11.100 m2 erhalten, das danebenliegende Gebäude etwa 7.000 m2 Mietfläche umfassen. dl

Stuttgart. Unter dem Namen Park-up hat ein Konsortium aus Fraunhofer IAO, veloCarrier, evopark und Apcoa ein Konzept für eine nachhaltige Citylogistik entwickelt. Öffentlicher Parkraum wird als Umschlagplatz für Lastenräder genutzt. Der Parkhausbetreiber Apcoa setzt das Projekt in drei seiner zentralen Parkhäuser in Stuttgart um. Die Grundidee: eine nachhaltige Stadtlogistik braucht Parkflächen, an denen Sendungen von größeren auf kleinere Fahrzeuge wie Lastenräder umgeschlagen werden können. In Zeiten, in denen Logistiker aktiv sind, sind Parkhäuser nicht voll ausgelastet. Diese Flächen können nun temporär für Logistikzwecke gemietet werden. Ein Display signalisiert dem Autoverkehr, dass der Platz gebucht ist. Logistiker können über ein Webportal Stellplätze reservieren. Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt mit 1,71 Mio. Euro. dl

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Baden-Württemberg. Der Verband der Wohnungsund Immobilienunternehmen und der Mieterbund fordern vom Bundesjustizministerium, Klarheit zu schaffen, was eine angemessene Miete ist.

D

a die Mietpreisbremse in Badendes Wirtschaftsstrafgesetzes. Geschäftsführer Württemberg nach einem Urteil des Ottmar Wernicke: „Hier sollen Vermieter kriLandgerichts Stuttgart nicht greift, fordern minalisiert werden, die sich gerade in Städten der Mieterbund Baden-Württemberg (DMB) ohne Mietspiegel sehr schwer tun, die ortsübund der Verband baden-württembergischer liche Vergleichsmiete festzustellen. Die bisWohnungs- und Immobilienunternehmen herige Gebietskulisse der Mietpreisbremse in (vbw) in seltener Einigkeit, Auswüchsen bei Baden-Württemberg galt gerade in Kommuden Wohnungsmieten per Bundesgesetz nen, die über keinen Mietspiegel verfügen. einen Riegel vorzuschieben. Das darf nicht sein.“ In einer gemeinsamen Erklärung appellieGaßmann hofft „auf die Einsicht der Groren die beiden Verbände für eine Reform des ßen Koalition in die Dringlichkeit zur EinWirtschaftsstrafrechts. Damit könnten dämmung der Mietpreisexplosion, wenn sie „Marktexzesse bei den Mietpreisen wirksam länderspezifische Regelungen wie den ‚Berlibegrenzt“ werden, heißt ner Mietendeckel‘ veres in der Verbändeerklämeiden will“. Die im Das Wirtschaftsstrafgesetz rung. „Der Gesetzgeber vbw zusammengemuss ertüchtigt werden sollte den schwarzen schlossenen kommuSchafen am Wohnungsnalen und genossenmarkt Grenzen setzen. Sie verzerren das Bild schaftlichen Wohnungsunternehmen würdes redlichen Vermieters und treiben die den zeigen, „dass man zu fairen Preisen auch Preise an“, ist vbw-Verbandsdirektorin Iris unterhalb der Marktmiete gutes und sicheres Beuerle überzeugt. Wohnen ermöglichen und dabei solide wirtEigentlich sieht § 5 des Wirtschaftsstrafgeschaften kann“, sagt Gaßmann. Laut Ines setzes (WiStG) bereits eine Geldbuße von bis Beuerle liegen die aktuellen Kaltmieten bei zu 50.000 Euro vor, wenn Vermieter „unangeden vbw-Mitgliedsunternehmen im Schnitt messen hohe Entgelte“ für Wohnraum forbei 6,61 Euro/m2 und damit weit unter den dern. Doch seit einem Urteil des Bundesgevergleichbaren Mietspiegelmieten. richtshofs aus dem Jahr 2004 sei der Paragraf Beuerle spricht sich gegen einen Mietenfaktisch außer Kraft gesetzt. Seither müsse deckel und eine Mietpreisbremse aus, denn der Mieter nachweisen, dass der Vermieter die vbw-Mitgliedsunternehmen müssten das geringe Wohnungsangebot zur Durchsetenergetisch sanieren und bräuchten dafür zung eines hohen Mietpreises ausgenutzt hat. eine moderate Marge. Mit einem Mietende„Diesen Nachweis zu führen, ist in der Praxis ckel würden auch sie bestraft, obwohl die wahnsinnig schwierig“, sagt Rolf Gaßmann, vbw-Mitglieder bereits die niedrigsten MieVorsitzender des Deutschen Mieterbunds ten bieten würden. Im Gegenteil würde ein Baden-Württemberg. Mietendeckel zu Vorzieheffekten bei MieterDer Vorstoß der beiden Verbände geht in höhungen führen. Richtung des Bundesjustizministeriums. Das Gaßmann hingegen sieht die Mietbremse hatte diesen Mai nach Ansicht von DMB und bei Neuvermietungen als notwendig an. vbw einen praxistaugliDenn die greife bereits, chen Reformvorschlag wenn bei einer NeuHaus & Grund: Vermieter gemacht, um die Mietvermietung die Miete werden kriminalisiert preise zu begrenzen, der 10% über der ortsüblijedoch wieder aus der chen Vergleichsmiete geplanten Reform herausgestrichen wurde. liegt. Die Mietpreisbremse ist seit diesem Darin war eine zivilrechtliche Regelung vorMärz in Baden-Württemberg aufgrund eines gesehen. Mieten, die um mehr als 20% die Urteils des Landgerichts Stuttgart aus formelortsüblichen Entgelte überschreiten, sollten len Gründen nicht wirksam. Gaßmann verunwirksam sein. Als Sanktion sollte die überweist darauf, dass bei seiner Recherche über zahlte Miete vom Mieter zurückgefordert Immobilienscout24 die Suche nach einer werden können, ein Bußgeld durch den VerZweizimmerwohnung mit etwa 70 m2 in mieter war hingegen nicht vorgesehen. Der Stuttgart zwar 248 Treffer ergab, aber nur eine neue „Entwurf eines Gesetzes zur VerlängeWohnung mit einem Preis unter 10 Euro/m2 rung und Verbesserung der Regelungen über angezeigt wurde. „Die Wiedervermietungsdie zulässige Miethöhe bei Mietbeginn“ entmieten laufen den Bestandsmieten davon.“ hält diesen Vorschlag nicht mehr. Das Wirtschaftsministerium erhebt zurzeit Der Verband Haus & Grund Württemberg neue Daten, um eine Mietpreisbremse sieht keine Notwendigkeit für eine Reform Anfang 2020 auf die Schiene zu setzen. dl

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74 STATISTIK Wer sich grundsätzlich über Trends auf dem Wohnimmobilienmarkt Deutschland informieren möchte, steht vor einem Problem: Es gibt nicht den einheitlichen Index, sondern zahlreiche Preisreihen unterschiedlichster Marktakteure. Nicht nur die abgebildeten Marktsegmente variieren darin, sondern auch Datenquellen, Marktabdeckung, Berechnungsverfahren, Frequenz und Aktualität. Dennoch haben sie alle ihre Berechtigung, da sie jeweils spezifischen Anforderungen dienen können.

Destatis: HPI

argestellt werden der EPX von Europace, der IMX von ImmobilienScout24 (jeweils monatlich), der Wohn-Index von F+B, Immobilienpreisindizes von vdp und der Deutschlandindex von empirica (jeweils vierteljährlich) sowie der HPI des Statistischen Bundesamts, der DEIX von Gewos und der Immobilienindex von BulwienGesa (jeweils jährliche Aktualisierung). Damit enthält der IZ-Indexüberblick Datenreihen zu einer Vielzahl von Wohnungsmarktsegmenten: Kaufobjekten, Mietimmobilien und Baugrundstücken, einzelnen Teilsegmenten wie neu errichteten, selbst genutzten Eigenheimen und Eigentumswohnungen sowie Indizes heruntergebrochen auf Einfamilienhäuser, Mehrfamilienhäuser und Eigentumswohnungen. Wichtig für die Beurteilung der Qualität eines Index ist das Wissen um die Datenquellen. Einige der hier abgebildeten Indizes basieren auf Kaufpreissammlungen der Gutachterausschüsse, die Kopien sämtlicher

Kauffälle in Deutschland und damit auch die tatsächlich gezahlten Preise erhalten. Anderen liegen Kreditdaten (ebenfalls Transaktionspreise) von Finanzinstituten zugrunde oder sie beziehen sich auf inserierte Mietund Kaufpreise. Weitere Quellen sind Gutachten und Befragungen von Marktakteuren. Anbieter, die mit Angebotspreisen arbeiten, räumen ein, dass diese Preise von tatsächlich gezahlten abweichen können. Vorteile ihrer Datenquellen sehen sie darin, dass inserierte Preise in der Regel schneller verfügbar sind als Transaktionspreise und die Stimmung am Markt besser reflektieren. Zudem seien aufgrund der meist großen Datenmenge Trendänderungen, wie zu erwartende Knappheiten und Überangebote in einzelnen Teilmärkten, früher erkennbar. Ein weiteres Kriterium für die Qualitätsbeurteilung ist die Berechnungsmethode. Um die reine, aus der Marktkonstellation resultierende Preisentwicklung darstellen zu können, bedienen sich etliche Indexanbieter so

HPI

Preisentwicklung kurzfristig

130

130 125,0 124,2 119,8

Häuserpreisindex (Neubau und Bestand) Neue Wohnimmobilien Bestehende Wohnimmobilien

120

125,0 124,2 120

119,8

110 100 90

110

100

80 Häuserpreisindex (Neubau und Bestand) Neue Wohnimmobilien Bestehende Wohnimmobilien

90 70 *vorläufige Werte

60

Europace: EPX hedonic

2005 = 100

152,0

2011

2012

2013

2014

2015

2016

2017

175 170 165 160 155 150 145 140 135 130 125 120 115 110 105 100 95 90

2018 2019

152,0

Eigentumswohnungen, neu und Bestand Ein- und Zweifamilienhäuser, neu Ein- und Zweifamilienhäuser, Bestand

F+B Wohn-Index

Miet- und Kaufpreise langfristig

Miet- und Kaufpreise kurzfristig 170,2

Eigentumswohnungen Neuvertragsmieten Mehrfamilienhäuser

F+B-Wohn-Index Bestandsmieten Einfamilienhäuser 142,5 142,4

123,7 117,0 111,5

175 170 165 160 155 150 145 140 135 130 125 120 115 110 105 100 95 90

170,2

142,5 142,4

123,7 117,0 111,5

Eigentumswohnungen Neuvertragsmieten Mehrfamilienhäuser III. Quartal 2018

Gewos-DEIX

Kaufpreise langfristig

Kaufpreise mittelfristig

180 170 160

140 130

185,0

170,0

170

170,0

153,0

160

153,0

147,0

150

147,0

140 130

120

120

110

110

100

100

90

90

80

II. Quartal 2019

180

2000 = 100

150

I. Quartal 2019

190

185,0

Eigentumswohnungen Ostdeutschland Einfamilienhäuser Ostdeutschland Eigentumswohnungen Westdeutschland Einfamilienhäuser Westdeutschland

F+B-Wohn-Index Bestandsmieten Einfamilienhäuser

IV. Quartal 2018

Gewos-DEIX 190

2000 = 100

171,3 167,0

F+B Wohn-Index 175 170 165 160 155 150 145 140 135 130 125 120 115 110 105 100 95 90

I. Quartal 2019*

08/18 09/18 10/18 11/18 12/18 01/19 02/19 03/19 04/19 05/19 06/19 07/19

2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019

Gewos-DEIX Der DEIX ist ein vom Gewos Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung konzipierter Index, der die tatsächliche Preisentwicklung für Eigenheime und Eigentumswohnungen in Ost- und Westdeutschland abbildet. Die Indexreihe beginnt im Jahr 2000 und wird jährlich aktualisiert. Grundlage ist die von Gewos über alle Städte und Landkreise hinweg erstellte Immobilienmarktanalyse IMA. Dafür ermittelt das Institut auf Basis von Werten der Gutachterausschüsse die Anzahl verkaufter Immobilien sowie die damit erzielten Umsätze und ergänzt die Daten durch eigene Auswertungen. Mit jährlich über 500.000 Käufen ist das Marktgeschehen abgebildet. Der Index wird aus Durchschnittspreisen gebildet, Qualitätseffekte wie Lage und Qualität bleiben unberücksichtigt. Gewos geht aber davon aus, dass sich die qualitativen Abweichungen aufgrund der großen Datenzahl ausgleichen.

171,3 167,0

Index (ø 2004 = 100)

2005 = 100 Index (ø 2004 = 100)

F+B Wohn-Index Deutschland

2010

IV. Quartal 2018

Kaufpreise kurzfristig

Eigentumswohnungen, neu und Bestand Ein- und Zweifamilienhäuser, neu Ein- und Zweifamilienhäuser, Bestand

2009

III. Quartal 2018

EPX

Kaufpreise langfristig

'07 2008

F+B Forschung und Beratung berechnet den F+B Wohn-Index Deutschland, der als einziger Index den gesamten Wohnungsmarkt widerspiegelt. Zusammengesetzt ist er aus fünf Einzelwerten: zum einen aus Kaufpreisindizes jeweils für Eigentumswohnungen, für Ein- und Zweifamilienhäuser, Reihen- und Doppelhäuser sowie für Geschosswohnungsbauten; zum anderen aus Mietpreisindizes für Neuvertragsmieten und Bestandsmieten. Die nach hedonischer Regressionsmethode auf Basis von Angebotspreisen ermittelten Zeitreihen beginnen 2004 und werden vierteljährlich aktualisiert. Die Indizes basieren auf von IDN Immodaten gelieferten Daten. Bislang gingen etwa 25 Mio. von Dubletten gereinigte und auf Plausibilität geprüfte Datensätze ein. Um nah an die tatsächlichen Transaktionspreise zu kommen, werden empirisch ermittelte Abschläge vorgenommen.

II. Quartal 2018

EPX 175 170 165 160 155 150 145 140 135 130 125 120 115 110 105 100 95 90 85

*vorläufige Werte

80 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019*

Die von der Hypoport-Tochter Europace unter der Bezeichnung EPX monatlich veröffentlichten Indizes spiegeln die Kaufpreisentwicklung von selbst genutztem Wohneigentum wider. Ermittelt werden Werte für Eigentumswohnungen (neu und gebraucht zusammengefasst), neu errichtete Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Bestandseigenheime. Der Index basiert auf im Mittel etwa 30.000 privaten Immobilienfinanzierungen, die pro Monat über die B2B-Finanzplattform Europace abgewickelt werden; mehr als 300 Anbieter von Finanzprodukten nutzen sie. Ermittelt wird der Index mittels eines hedonischen Berechnungsverfahrens. Der Basiswert 100 wurde für August 2005 definiert. Neben den Indizes, die bundesweite Entwicklungen wiedergeben, erstellt Hypoport vierteljährlich Werte für 15 Ballungsräume. Die Daten werden in Zusammenarbeit mit Finpolconsult ermittelt.

genannter hedonischer Verfahren. Ziel ist es, die im Preis enthaltenen Qualitätseffekte wie Lage, Größe, Baujahr und Ausstattungsmerkmale herauszufiltern. Zudem soll gewährleistet werden, dass es sich nicht auf den Indexwert niederschlägt, wenn in einem Erfassungszeitraum zum Beispiel sehr viele hochpreisige Immobilien gehandelt werden. Reine Preisentwicklungen können auch über die Matched-Model-Methode (oder: GleicheGüter-Ansatz) errechnet werden, wie sie das Statistische Bundesamt anwendet, wenn es nicht auf einzelne Objektpreise, sondern auf Preise für Bauleistungen aus der Baupreisstatistik zurückgreift. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Marktabdeckung, die in keinem der Indizes vollständig gegeben ist. Ebenso spielen die Länge der Datenreihe, die Veröffentlichungsfrequenz sowie die Aktualität der Indizes eine Rolle bei der Beurteilung der Preisreihen. Worin sich die einzelnen Indizes konkret unterscheiden, ist in den Infokästen der Reihen dargestellt.

HPI

Preisentwicklung langfristig

2015 = 100

Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat seine Häuserpreisindizes an die Vorgaben einer EU-Rechtsverordnung zu WohnimmobilienPreisindizes angepasst. Ermittelt werden drei Werte: Der Index für neu errichtete Wohnimmobilien spiegelt die Preisentwicklung von schlüsselfertigen Eigenheimen und Eigentumswohnungen wider, in den Index für bestehende Wohnimmobilien gehen die Preise gebrauchter Objekte ein. Berücksichtigt werden der Preis für Immobilie und (anteilig) Grundstück. Beide Indizes bilden den Häuserpreisindex. Die auf Gutachterausschussdaten beruhenden und nach hedonischem Verfahren berechneten Werte spiegeln die tatsächliche Kaufpreisentwicklung wider. Die Daten sollen in einen EU-Verbraucherpreisindex einfließen und dienen dem Internationalen Währungsfonds als Indikator zur Beurteilung der wirtschaftlichen und finanzwirtschaftlichen Entwicklung der EU-Staaten.

D

2015 = 100

Empirica meldet einen Preisanstieg für Eigentumswohnungen von 6,5% für das zweite Quartal 2019 im Vergleich zum Vorjahresquartal.

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Eigentumswohnungen Ostdeutschland Einfamilienhäuser Ostdeutschland Eigentumswohnungen Westdeutschland Einfamilienhäuser Westdeutschland

80 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018

2013

2014

2015

2016

2017

2018


STATISTIK 75

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

vdp-Immobilienpreisindex

vdp-Index

vdp-Index

Preisentwicklung langfristig

Preisentwicklung kurzfristig

175 170 165 160 155 150 145 140 135 130 125 120 115 110 105 100 95

175

171,9

Eigentumswohnungen Mehrfamilienhäuser Wohneigentum gesamt Eigenheime

171,9

170 165 154,3 149,9 148,8

160

2010 = 100

2010 = 100

Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) veröffentlicht für die interessierte Öffentlichkeit vierteljährlich transaktionsbasierte Miet- und Preisindizes zur Entwicklung der Wohn- und Gewerbeimmobilienmärkte in Deutschland. Mit diesen Indizes werden zeitnahe und verlässliche Marktinformationen bereitgestellt. Grundlage zur Ermittlung der Indizes ist die vdp-eigene Transaktionsdatenbank, die derzeit rund 3 Mio. Fälle umfasst. Diese wird quartalsweise im Durchschnitt um 60.000 Objekte mit detaillierten objektbezogenen Daten zu kreditfinanzierten Verkaufsfällen erweitert, die mehr als 580 Kreditinstitute liefern.

155 150

154,3 149,9 148,8

145 140 135

Eigentumswohnungen Mehrfamilienhäuser Wohneigentum gesamt Eigenheime

130 125 120 115 '05 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 '19

Kaufpreise mittelfristig

230 220 210 200 190 180 170 160 150 140 130 120 110 100 90 80 70 60 50 40

ImmobilienScout24: IMX

1990 = 100

1980

1985

1990

1995

2000

2005

2010

220,9 214,9 203,9

198,8

Einfamilienhäuser-Grundstücke Gesamtindex Wohnen (Kauf und Miete) Eigentumswohnungen neu Reihenhäuser neu 2012

2015

2013

2014

bulwiengesa-Index

bulwiengesa-Index

Mieten langfristig

Mieten mittelfristig

230 220 210 200 190 180 170 160 150 140 130 120 110 100 90 80 70 60 50 40

II. Quartal 2019

230 220 210 200 190 180 170 160 150

110 100 90 2015

2016

2017

2018

230 Wohnungsmiete Bestand (Wiedervermietung) Gesamtindex Wohnen (Kauf und Miete) Wohnungsmiete Neubau

Wohnungsmiete Bestand (Wiedervermietung) Gesamtindex Wohnen (Kauf und Miete) Wohnungsmiete Neubau

220

211,1 203,9

210 200

173,6

211,1 203,9

190 180

173,6

170 160 150 140 130 120 110 100

1980

1985

1990

1995

2000

2005

2010

2015

2012

2013

2014

2015

2016

empirica-Deutschlandindex

empirica-Deutschlandindex

Preisentwicklung langfristig

Preisentwicklung kurzfristig

165 160 Wohnungsmieten 155 Eigentumswohnungen 150 Ein- und Zweifamilienhäuser 145 140 135 130 125 120 115 110 105 100 95 90 85 2007 2008 2009 2010 2011 2012

163,0 152,0

135,0

2013

2014

2015

2016

2017

205,3

151,3 141,8

205,3 189,1

155

125

115

115

116,5*

105

105 *Datenerhebung endet Juli 2015

2015

2016

2017

2018

2019

151,3

145

125

2014

II. Quartal 2019

165

135

2013

I. Quartal 2019

185

135

2012

IV. Quartal 2018

175

145

2011

Wohnungsmieten Eigentumswohnungen Ein- und Zweifamilienhäuser

195 189,1

155

95 2010

135,0

205

3/2007 = 100

165

152,0

Miet- und Kaufpreise kurzfristig

Eigentumswohnungen neu Eigentumswohnungen Bestand Eigenheime Bestand Eigenheime neu Wohnungsmieten

175

2018

IMX

205

185

2017

163,0

III. Quartal 2018

Miet- und Kaufpreise langfristig

195

165 160 155 150 145 140 135 130 125 120 115 110 105 100 95 90 85

2018 2019

IMX

3/2007 = 100

ImmobilienScout24 (IS24) ermittelt vierteljährlich aus inserierten Angebotspreisen den hedonischen Index IMX-Miete sowie den Index IMX-Kauf (jeweils neue sowie bestehende Wohnungen und Eigenheime, d.h. Einfamilienhäuser, Doppel- und Reihenhäuser). Im April 2010 auf der Basis von über 8 Mio. auf dem Portal veröffentlichten Angeboten gestartet – zurückgerechnet wurde bis März 2007 –, liegen den Kaufindizes nun für jeden Monat insgesamt etwa 150.000 neue Angebote zugrunde. Der Mietindex wurde auf der Grundlage von Angeboten im September 2011 erstmals veröffentlicht und reicht bis März 2007 zurück. Ermittelt werden die Indizes, indem Doppler und Ausreißer herausgefiltert werden und anschließend eine hedonische Glättung der Rohdaten durchgeführt wird. Bei den Berechnungen arbeitet IS24 mit dem Rheinisch-Westfälischen Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) zusammen.

I. Quartal 2019

140 130 120

1990 = 100

1990 = 100

2004 = 100

empirica zeichnet für jedes Quartal die Preisund Indexentwicklung von Mietwohnungen, Eigentumswohnungen und Eigenheimen auf der Basis von Angebotspreisen nach. Bis Ende März 2012 basiert dieser Index auf Zahlen von IDN Immodaten; empirica verwendete davon etwa 1,4 Mio. Daten pro Jahr. Seither wird er mit den Daten der empirica-Tochter empiricasysteme fortgeführt, die Inserate aus Internetquellen und Printmedien auswertet und diese durch Zusatzerhebungen und amtliche Daten ergänzt. Laut dem Deutschlandindex von empirica erhöht sich aufgrund neuer Auswertungsverfahren die Datenqualität. Um nah an die tatsächlichen Preise zu kommen, berechnet das Unternehmen für alle Landkreise und kreisfreien Städte hedonische Miet- und Kaufpreise. Sie werden, gewichtet nach der Zahl der Haushalte in einer Kommune, zu Deutschlandindizes zusammengefasst. Die hier veröffentlichten Indizes spiegeln die Entwicklung für Neubauten (die letzten zehn Baujahrgänge) wider.

220,9 214,9 203,9 198,8

Einfamilienhäuser-Grundstücke Gesamtindex Wohnen (Kauf und Miete) Eigentumswohnungen neu Reihenhäuser neu

2004 = 100

1990 = 100

bulwiengesa-Index

Kaufpreise langfristig

1975

empirica-Deutschlandindex

IV. Quartal 2018

bulwiengesa-Index

1975

(bis 1990 früheres Bundesgebiet)

bulwiengesa veröffentlicht jährlich Wohnimmobilienindizes beginnend mit dem Jahr 1975. Damit erstellt das Beratungsinstitut unter allen Indexanbietern die bislang längste Datenreihe. Der Wohnimmobilienindex setzt sich aus fünf Einzelindizes zusammen: Wohnungsmieten Neubau und Wiedervermietungen im Bestand sowie den Kaufpreisindizes Neubaureihenhäuser und Neubaueigentumswohnungen sowie Grundstückspreise für Einfamilienhäuser. Die Indexwerte basieren bis zur Wiedervereinigung im Jahr 1990 (Basiswert 100) auf den Miet- und Preisänderungen in 49 westdeutschen Städten; danach dehnt bulwiengesa die Berechnungen auf bundesweit 125 Städte aus. Die Indizes werden auf der Basis mehrerer Quellen berechnet. In erster Linie sind das eigene Markt- und Standortanalysen aus der Gutachtertätigkeit sowie Erhebungen unter etwa 500 Marktakteuren wie Immobilienmaklern, Banken und Projektentwicklern, die Angaben unter anderem zu in Verträgen festgeschriebenen Preisen machen. Zudem werden Daten von etwa hundert Gutachterausschüssen, Angebotsmietund Kaufpreise sowie Marktberichte ausgewertet. Zur Berechnung der Einzelindizes gewichtet bulwiengesa die für die 125 Standorte gewonnenen Daten abhängig von der Einwohnerzahl. Der Wohnimmobilienindex wird anschließend aus den fünf gleichgewichteten Einzelwerten zusammengesetzt. Neben den bundesweiten Wohnindizes sind Indexwerte auch erhältlich für die einzelnen 125 Standorte sowie Werte differenziert nach vier Markttypen – von den sieben sogenannten A-Standorten über die mehr als 200.000 Einwohner zählenden B-Städte bis hin zu kleinen, für den Immobilienmarkt weniger bedeutenden D-Kommunen. Die von bulwiengesa ermittelten Indizes dienen unter anderem der Deutschen Bundesbank als Grundlage für ihre Immobilienpreisbeobachtungen.

(bis 1990 früheres Bundesgebiet)

bulwiengesa-Index

III. Quartal 2018

141,8

Eigentumswohnungen neu Eigentumswohnungen Bestand

Eigenheime Bestand Wohnungsmieten

95 04/18 05/18 06/18 07/18 08/18 09/18 10/18 11/18 12/18 01/19 02/19 03/19


76 HYPOTHEKENZINSEN

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Hypothekenzinsen

Zinsen der Banken, Vermittler, Direktbanken und Versicherungen Institut

5 J. nom. (5 J. eff.)

10 J. nom. (10 J. eff.)

15 J. nom. (15 J. eff.)

Beleihungsgrenze1)

Aufschlag bei 80 % Beleihung

Bereitstellungszinsen

Taxkosten

Besonderheiten

Stand 30.9.2019 Kontakt

Banken/Bausparkassen Aachener Bausparkasse

1,45 (1,54)

1,25 (1,30)

1,70 (1,75)

80% des BW

0,25% ab dem 7. Monat

keine

0241 47 49 26 80

BB-Bank

0,62 (0,64)

0,67 (0,69)

1,07 (1,09)

60% des BW

0,25% ab dem 4. Monat

keine

Commerzbank

0,59 (0,59)

0,50 (0,50)

0,75 (0,75)

60% des BW

0,25% ab dem 61. Tag

keine

DB Privat-und Firmenkundenbank

0,79 (0,79)

0,62 (0,62)

0,95 (0,95)

60% des BW

0.25% ab dem ab 7. Monat

keine

nur für Neugeschäfte; regionale Unterschiede

069 91 01 00 00

Debeka Bausparkasse

0,39 (0,39)

0,75 (0,75)

0,99 (0,99)

60% des BW

0,25% ab dem 10./13.* Monat

keine

*selbst genutzte Neubauten und Umfinanzierungen

0261 9 43 48 76

Degussa Bank

0,25 (0,25)

0,45 (0,45)

0,95 (0,95)

60% des KP/GK

0,25% ab dem 10. Monat

Freiberufler/Selbstständige zzgl. 0,15%

069 36 00 38 80

Hypovereinsbank

0,25 (0,25)

0,45 (0,45)

0,74 (0,74)

60% des BW

individuell

keine

Sondertilgung bis 10% p.a. möglich

0800 5 04 05 06

Postbank

1,37 (1,44)

1,02 (1,06)

1,33 (1,36)

60% des BW

0,25% ab dem 4. Monat

keine

0228 55 00 20 10

Santander

0,45 (0,51)

0,55 (0,58)

0,85 (0,88)

60% des KP/VW

0,25% ab dem 13. Monat

keine

0800 8 07 05 10

Steyler Bank

0,75 (0,75)

0,98 (0,99)

60% des BW

0,08% ab dem 7. Monat

keine

Wüstenrot Bausparkasse

0,80 (0,80)

0,75 (0,75)

1,20 (1,21)

60% des BW

0,25% ab dem 4. Monat

keine

01802 31 30 00

keine Bearbeitungsgebühr

0721 14 10 069 98 66 09 00

Zinsbindungszeit bis 30 Jahre möglich

02241 1 20 50

Direktbanken/Vermittler Comdirect

0,25 (0,25)

0,42 (0,42)

0,70 (0,70)

60% des BW

0,25% ab dem 7. Monat

keine

04106 7 08 25 25

DTW-Immobilienfinanzierung

0,25 (0,25)

0,28 (0,28)

0,60 (0,60)

60% des BW

ca. 0,208% ab dem 7. Monat

keine

0621 86 75 00

Dr. Klein

0,23 (0,26)

0,32 (0,35)

0,54 (0,57)

60% des BW

0,25% ab dem 7. Monat

keine

0800 8 83 38 80

Enderlein

0,25 (0,25)

0,42 (0,42)

0,64 (0,64)

60% des BW

ING

0,59 (0,64)

0,79 (0,82)

1,11 (1,13)

60% des KP/GK

0,15% ab dem 7./12. Monat

keine

Interhyp

0,25 (0,25)

0,42 (0,42)

0,70 (0,70)

60% des BW

0,25% ab dem 7. Monat

keine

0800 2 00 15 15 15

MKIB

0,29 (0,29)

0,33 (0,33)

0,65 (0,65)

60% des KP

0,015% ab dem 13. Monat

keine

030 6 40 88 10

60% des BW

0,25% ab dem 4. Monat

0521 58 00 40 regionale Zinsvergünstigungen in ausgewählten Städten und Landkreisen

069 50 50 01 09

Regionale Anbieter Genossenschaftsbank München

0,80 (0,80)

Hannoversche Volksbank

0,70 (0,70)

1,00 (1,01)

1,60 (1,61)

60% des BW

0,25% ab dem 3./7. Monat

keine

0511 12 21 66 65

Leipziger Volksbank

0,35 (0,40)

0,45 (0,48)

0,80 (0,83)

60% des BW

0,25% ab dem 10. Monat

keine

0341 6 97 90

Nassauische Sparkasse

0,59 (0,59)

0,57 (0,57)

0,86 (0,86)

60% des BW

0,25% ab dem 7. Monat

keine

0611 36 40

National-Bank (Region Rhein Ruhr)

0,48 (0,50)

0,55 (0,57)

0,79 (0,81)

60% des BW

0,25% ab dem 4./13.* Monat

keine

Ostsächsische Sparkasse Dresden

0,95 (0,95)

0,78 (0,78)

0,96 (0,96)

60% des BW

individuell

keine

PSD Bank Berlin-Brandenburg

0,74 (0,75)

0,84 (0,85)

1,24 (1,26)

60% des KP/HK

0,25% ab dem 13./7. Monat

keine

Zinsaufschlag von 0,2% für Selbstständige/Freiberufler

030 8 50 82 56 00

PSD Bank Hannover

0,96 (0,96)

1,20 (1,21)

1,58 (1,59)

60% des KP/VW

0,25% ab dem 5./16.* Monat

keine

*bereitstellungsfreie Zeit: 4 Monate bei Objektkauf und 15 Monate bei Neubau

0511 96 65 30

PSD Bank Hessen-Thüringen

0,63 (0,65)

0,78 (0,80)

1,30 (1,33)

60% des BW

0,25% ab dem 7./13.* Monat

erst ab 300 TEuro

*bereitstellungsfreie Zeit: 12 Monate bei Neubauvorhaben

06196 9 38 43 60

PSD Bank Koblenz/Mainz

0,50 (0,51)

0,69 (0,70)

1,04 (1,06)

80% des BW

0,25% ab dem 13. Monat

keine

0261 1 30 10

PSD Bank München

0,44 (0,46)

0,54 (0,56)

0,85 (0,87)

60% des BW

120 Euro

0821 5 04 92 60

PSD Bank Nürnberg

0,39 (0,39)

0,54 (0,54)

0,74 (0,74)

60% des KP/GK

0,25% ab dem 12./25. Monat

keine

Berechnung erfolgt ohne Nebenkosten

0800 2 38 55 44

PSD Bank RheinNeckarSaar

0,64 (0,66)

0,64 (0,66)

0,84 (0,86)

60% des BW

0,25% ab dem 13. Monat

100 bis 150 Euro

Mindesttilgung 2%

0711 9 00 50 29 00

PSD Bank Rhein-Ruhr

0,54 (0,56)

0,59 (0,61)

0,99 (1,01)

60% des BW

0,25% ab dem 13. Monat

keine

für Neukredite

0211 17 07 99 22

PSD Bank West

0,49 (0,50)

0,59 (0,61)

0,74 (0,76)

60% des VW

0,25% ab dem 4. Monat

keine

PSD Bank Westfalen-Lippe

0,59 (0,60)

0,99 (1,01)

1,39 (1,41)

60% des BW

0,25% ab dem 13. Monat

keine

Sondertilgungen bis 5% p.a. mit zweimaliger Änderungsmöglichkeit

0251 1 35 10

Sparda-Bank Baden-Württemberg

0,58 (0,59)

0,58 (0,59)

1,07 (1,09)

60% des KP

0,25% ab dem 7./13. Monat

keine

Volltilgerkonditionen mit Zinsabschlag ab Laufzeit 10 Jahre möglich

0711 20 06 38 02

Sparda-Bank Hamburg

0,34 (0,34)

0,59 (0,59)

0,95 (0,95)

60% des BW

Sparda-Bank Hannover

0,55

0,55

1,00

60% des BW

0,25% ab dem 7. Monat

Sparda-Bank Hessen

0,57 (0,59)

0,62 (0,64)

1,10 (1,13)

60% des BW

0,01% ab dem 7. Monat

0,72 (0,72)

1,20 (1,21)

60% des BW

0,25% ab dem 3./7. Monat

keine

Sparda-Bank Leipzig

089 86 30 30

*Neubau

0800 6 22 28 36 0351 45 50

0800 2 99 39 92

individuell

040 5 50 05 50

keine

0511 3 01 80 Laufzeit: 12-180 Raten (1-15 Jahre)

069 7 53 70

Tilgungssatzwechsel bis zu zweimal möglich

0341 7 02 27 21

Sparda-Bank München

0,60 (0,62)

0,60 (0,62)

0,94 (0,96)

60% des BW

0,25% ab dem 7. Monat

keine

089 55 14 24 00

Sparda-Bank Nürnberg

1,00 (1,00)

0,60 (0,60)

0,95 (0,95)

60% des KP

individuell

150 Euro Besichtigung

0911 60 00 80 00

0,75 (0,77)

1,10 (1,13)

60% des BW

0,25% ab dem 7. Monat

keine

0941 5 83 12 22 06131 6 36 32 63

Sparda-Bank Ostbayern Sparda-Bank Südwest

0,50 (0,50)

0,80 (0,80)

1,14 (1,14)

60% des BW

0,25% ab dem 13. Monat

keine

Sparda-Bank West

0,40 (0,40)

0,60 (0,60)

0,90 (0,90)

60% des BW

0,20% ab dem 7. Monat

keine

Online-Antrag möglich; Bereitstellungszinsen für Neubauten ab 13. Monat möglich

0211 99 33 30 30

Sparkasse Duisburg

0,58 (0,62)

0,77 (0,81)

1,12 (1,17)

60% des BW

0,25% ab dem 7./13. Monat

keine

individuelle Tilgungsvereinbarungen, anfängliche Mindesttilgung aktuell 2% p.a.

0203 28 15 85 50 00

Sparkasse Leipzig

0,80 (0,86)

0,86 (0,89)

1,41 (1,44)

60% der GK

0,25% ab dem 7. Monat

keine

bei Finanzierungsbedarf bis 250 TEuro (darüber: abweichendes Entgelt)

0341 98 60

Stadtsparkasse Düsseldorf

0,34 (0,34)

0,54 (0,54)

0,87 (0,87)

60% des KP

0,15% ab dem 4. Monat

keine

Preisvorteil bei Online-Antrag: 0,05%

0211 8 78 21 11

Volksbank Bremerhaven Cuxland

0,82 (0,87)

0,82 (0,87)

60% der GK

0,25% ab dem 4. Monat

keine

04747 94 98 45 98

Volksbank Göppingen

0,82 (0,84)

0,71 (0,72)

1,11 (1,13)

80% des BW

0,25% ab dem 4. Monat

keine

07161 62 00

VR Bank Meißen Großenhain

0,65 (0,65)

1,10 (1,11)

2,10 (2,12)

60% des BW

0,25% ab dem 4. Monat

keine

03521 46 75 00

VR Bank Niederschlesien

0,59 (0,60)

0,71 (0,73)

0,90 (0,92)

60% des BW

0,25% ab dem 7. Monat

keine

03581 4 64 60

Volksbank Rhein-Lippe

0,81 (0,83)

0,79 (0,81)

0,99 (1,01)

60% des BW

0,25% ab dem 6. Monat

keine

02852 85 15 77

Volksbank Schwarzwald Baar Hegau

0,50 (0,51)

0,78 (0,79)

60% des BW

0,30% ab dem 4. Monat

keine

07721 80 20

1) Die Beleihungsgrenze richtet sich nach dem Kaufpreis (KP) bzw. den angemes senen Gestehungskosten (GK) oder dem Verkehrswert (VW) oder nach dem von den Instituten festgelegten Beleihungswert (BW). 2) Mindesthöhe der Lebensversicherung in% der Bau- bzw. Gestehungskosten.

Für Banken und Versicherungen gelten folgende Rahmenbedingungen: erstrangige Darlehen bis zu einer Beleihungsgrenze von max. 80 % des Beleihwerts (BW), Verkehrswerts (VW), Kaufpreises (KP) oder der angemessenen Gestehungskosten (GK). Die anfängliche Tilgung beträgt 1% bei 100 % Auszahlung des Darlehensbetrags.

Alle Angaben ohne Gewähr. Quelle: Biallo & Team, Schondorf Bei Anregungen und Änderungswünschen: Tel. 08192 93379-0


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IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Stellenangebote

Zeitgeist Asset Management ist ein Asset Manager und Projektentwickler mit Büros in Prag, Berlin und Warschau und erwirbt, entwickelt, finanziert und verkauft Immobilieninvestitionen für private und institutionelle Investoren. In 2014 gegründet, hat Zeitgeist Asset Management mittlerweile über 200 Mio. EUR Eigenkapital investiert und verwaltet mehr als 500 Mio. EUR Kundenvermögen (AUM). Der Schwerpunkt liegt dabei im Private Rental Sektor und der Baulandentwicklung. Im Rahmen unserer dynamischen Geschäftsexpansion suchen wir für unseren Standort Berlin zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine(n) Wir sind ein inhabergeführtes Immobilienbewertungsunternehmen fokussiert auf die Bewertung von Spezial- und Gewerbeimmobilien mit bundesweitem Tä!gkeitsschwerpunkt für na!onale und interna!onale Au!raggeber.

Projektentwickler (m/w/d)

Zur Verstärkung unseres Teams an den Standorten Hamburg und Düsseldorf suchen wir

Ihre Aufgaben:

Junior-/Senior-Sachverständiger (m|w) Immobilienbewertung

• Übernahme von Bauherrentätigkeiten in der Konzeption, Entwicklung und Abwicklung von Immobilienprojekten

Ihre Aufgaben:

• Projektmanagement über alle Phasen mit Sicherstellung der Einhaltung von Kosten, Terminen und Qualitäten

• Erstellung und Plausibilisierung von Markt- und Beleihungswertgutachten für Gewerbe-, Wohn- und Spezialimmobilien inkl. der Durchführung von Besich!gungsterminen • Bewertung von Einzelobjekten sowie Immobilienpor"olios • Mitarbeit bei der Qualitätskontrolle und/oder in der Prozessop!mierung von Immobilienbewertungen • Anfer!gung von Standort- und Marktanalysen • Durchführung von Wirtscha!lichkeitsberechnungen sowie Szenarioanalysen • Mitarbeit bei Due-Diligence-Prozessen • Mitarbeit bei der Akquisi!on

• Erstellen von Präsentationen und Berichten

• Regelmäßiges Reporting gegenüber der Geschäftsführung und Investoren

• Umgang mit Behörden und Ämtern sowie Fachbeteiligten und Interessenvertretern

• Zusammenarbeit mit dem Asset Management im Zuge der Vermarktung/Vermietung Ihr Profil:

Ihre Qualifika!onen:

• Erfolgreich abgeschlossenes Studium der Architektur, des WirtschaftsBauingenieurwesens oder des Real Estate Managements (IREBS, EBS o.ä.)

• Abgeschlossenes immobilienspezifisches oder technisch/kaufmännisches Hochschulstudium (Immobilienwirtscha!, Architektur, Bauingenieurwesen, Geographie oder vergleichbar) • Berufserfahrung in der Immobilienbewertung • Qualifizierung nach DIN EN ISO 17024, CIS HypZert (F) bzw. (S) oder öffentliche Bestellung wünschenswert • Strukturierter und lösungsorien!erter Arbeitss!l • Ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein und hohe Kundenorien!erung • Sehr gute Englischkenntnisse in Wort und Schri! wünschenswert • Sicherer Umgang mit MS Office Produkten (v.a. Word, Excel und Power-Point) • Fahrerlaubnis Klasse B sowie Reisebereitscha!

• Erfahrungen in der Bau- oder Immobilienwirtschaft

• Technisches und kaufmännisches Verständnis

• Eigenständige, analytische und lösungsorientierte Arbeitsweise • Kommunikationsstärke und Sozialkompetenz

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Die HanseMerkur Grundvermögen AG bündelt sämtliche Immobilienak!vitäten der HanseMerkur Versicherungs­ gruppe unter einem Dach. Wir sind für das Management eines bedeutenden, ste!g wachsenden Immobilienvermögens verantwortlich und etablieren hierfür Immobilien­Spezialfonds und andere Investmentvehikel, an denen sich neben den Versicherungsgesellscha!en der HanseMerkur weitere ins!tu!onelle Investoren beteiligen können.

INVESTMENT MANAGER (m/w/d)

OBJEKTBUCHHALTER (m/w/d)

IHRE AUFGABEN ■

IHRE AUFGABEN

Eigenverantwortliche Iden!"ka!on und ganzheitliche projektleitende Akquisi!on von strategiekonformen Objekten und Projektentwicklungen in Deutschland Erstellung von objektbezogenen Cash­Flow­ und Risikoanalysen Koordina!on und ganzheitliche Steuerung der kaufmännischen, rechtlichen, steuerlichen und techni­ schen Due Diligence Teilnahme an und Durchführung von Vertragsverhand­ lungen mit Unterstützung durch den Leiter Investment Eigenverantwortliche Erstellung von Präsenta!onen, Beschluss­ und Erwerbsvorlagen

IHR PROFIL ■

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Abgeschlossenes wirtscha!swissenscha!liches Studium mit Schwerpunkt Immobilienwirtscha! (Master/Diplom) Mindestens dreijährige Berufserfahrung im ins!tu!o­ nellen Investmentbereich Fundierte Kenntnisse im Financial Modelling (Excel­ basiert) und in der Strukturierung von Share und Asset Deals Sehr gute Kenntnisse des deutschen Immobilienmarktes Ausgeprägtes und belastbares Netzwerk zu Bestands­ haltern, Projektentwicklern und anderen relevanten Mark"eilnehmern Hohe Belastbarkeit, ausgeprägtes Qualitätsbewusstsein, sehr gute analy!sche Fähigkeiten Englisch verhandlungssicher in Wort und Schri! vorteilha!

Bearbeitung sämtlicher buchhalterischer Aufgaben für Wohn­ und Gewerbemietobjekte Budgeterstellung, Budgetcontrolling, Dokumenta!o­ nen sowie Datenanalysen und Repor!ngs Durchführung der Debitoren­ und Kreditorenbuch­ haltung inklusive Abwicklung des Zahlungsverkehrs Vorbereitung der monatlichen Repor!ng Packages für die Fondsbuchhaltung Durchführung des Forderungsmanagements in Abs!mmung mit dem kaufmännischen Property Management Enge Zusammenarbeit mit dem Property Management und Abs!mmung mit dem Asset Management Ak!ve Mitgestaltung von Buchhaltungsprozessen

IHR PROFIL ■

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Erfolgreich abgeschlossene kaufmännische Aus­ bildung, idealerweise als Immobilienkaufmann oder Buchhalter, alterna!v kaufmännisches Studium Mehrjährige Erfahrung in der Buchhaltung gewerb­ licher Objekte Gute Kenntnisse in einer Hausverwaltungsso!ware Ausgeprägtes Zahlenverständnis und Freude am Um­ gang mit buchhaltungsbezogenen Fragestellungen Hohes Maß an Teamfähigkeit, ausgeprägtes Qualitäts­ bewusstsein und Kommunika!onsvermögen

PROPERTY MANAGER (m/w/d) IHRE AUFGABEN ■

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Kaufmännische Betreuung von Wohn­ und Gewerbe­ immobilien Beau!ragung und Steuerung externer Dienstleister Enge Zusammenarbeit mit dem technischen Objekt­ management, insbesondere dem Facility Management Korrespondenz mit Mietern sowie mit weiteren internen und externen Stakeholdern Erstellung und Nachhalten der Stammdaten sowie Überwachung der mietvertraglichen Vereinbarungen Repor!ng, Budgeterstellung und Budgetkontrolle Erstellung von Betriebskostenabrechnungen Unterstützung der Monatsabschlüsse im Rahmen der Objektbuchhaltung

IHR PROFIL ■

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Ausbildung zum Immobilienkaufmann, gern verbunden mit einer Zusatzquali"ka!on oder erfolgreich abge­ schlossenes Studium der Immobilienwirtscha! Mehrjährige Erfahrung in der Verwaltung gewerb­ licher Immobilien Belastbare Kenntnisse im Miet­ und Vertragsrecht Gute Kenntnisse in einer Hausverwaltungsso!ware Strukturierte und eigenverantwortliche Arbeitsweise Hohes Maß an Teamfähigkeit, ausgeprägtes Qualitäts­ bewusstsein und Kommunika!onsvermögen gepaart mit sicherem Au!reten

MANAGER IT-SICHERHEIT UND -ORGANISATION (m/w/d) IHRE AUFGABEN ■

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Ausarbeitung und Op!mierung von Regelungen und Prozessen Weiterentwicklung, P#ege und Überwachung eines internen Kontrollsystems (IKS) Verantwortung für das Organisa!onshandbuch und Sicherstellung der Aktualität von Prozessbeschreibungen Auslagerungsmanagement (u. a. Überwachung, Analysen, Dokumenta!on der Auslagerungen) IT­Sicherheitsmanagement (Umsetzung und Fortent­ wicklung der IT­Sicherheitsanforderungen) Enge Zusammenarbeit mit den Bereichen Interne Revision und IT­Sicherheit sowie Ansprechpartner für die Abteilung Datenschutz der HanseMerkur Versicherungsgruppe Schni"stelle zu externen IT­Dienstleistern Ggf. Übernahme der Compliance­Funk!on

IHR PROFIL ■ ■

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Erfolgreich abgeschlossenes Studium Ausgeprägtes Organisa!onsvermögen, strukturierte und zielorien!erte Arbeitsweise Kenntnisse im Prozessmanagement und erste Projekt­ erfahrung Fundierte Kenntnisse in IT­Technologien, IT­A!nität Sehr gute EDV­Kenntnisse in gängigen O!ce­ Anwendungen Unternehmerisches Denken gepaart mit sicherem Au!reten sowie Durchsetzungsvermögen Ausgeprägte Kommunika!ons­ und Organisa!ons­ fähigkeit

WIR HABEN VIEL VOR. WOLLEN SIE DABEI SEIN? Dann freuen wir uns auf Ihre Bewerbungsunterlagen mit Angabe Ihres frühestmöglichen Eintri"sdatums und Ihrer Gehaltsvorstellung. HanseMerkur Grundvermögen AG | Warburgstraße 4 | 20354 Hamburg | Isabelle Junge | karriere@hmg.ag | Tel: +49 40 60 77 72 123 | www.hmg.ag


Leiter (m/w/d) Transaction Management Residential Standort: Hamburg Das Firmenprofil

Das Aufgabengebiet

Unser Mandant ist ein volldigitalisierter Real Estate Asset Manager mit Fokus auf den deutschen Wohnimmobilienmarkt mit Hauptsitz in Hamburg. Das innovative Unternehmen nutzt datengetriebene Anlagestrategien, um renditemaximierte Investitionsentscheidungen zu treffen. Darüber hinaus unterstützt die Technologie aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz einen Großteil der Renovierungsentscheidungen innerhalb des Bestandes. Der Investitionsfokus liegt auf Immobilien, bei denen durch bauliche Maßnahmen und Optimierungen überdurchschnittliche Wertsteigerungen erreicht werden können.

- Eigenverantwortliche Identifizierung geeigneter Investments bei selbstständiger, effizienter und zielorientierter Priorisierung, Evaluierung sowie Verhandlung bis zum Vertragsabschluss (An- und Verkauf) - Eigenständige Abwicklung der gesamten Akquisitionsund Verkaufsprozesse von A–Z sowie Vor- und Nachbereitung der Verträge - Verantwortung für den weiteren Aufbau der Abteilung sowie später fachliche und disziplinarische Zuständigkeit für das Transaktionsteam (geplant sind ca. fünf Teammitglieder in Hamburg) - Auswahl der potenziellen Objekte sowie Durchführung und Koordination von ersten Objektbesichtigungen - Steuerung und Koordination von internen Fachabteilungen sowie Auswahl, Koordination und Überwachung von externen Dienstleistern - Stetige Durchführung von Markt-, Standort- und Wettbewerbsanalysen - Enge Zusammenarbeit mit internen Abteilungen (u. a. Refurbishment und Property Management) - Aufbau, Erweiterung und Pflege des bestehenden geschäftlichen Netzwerks zu Geschäftspartnern sowie Zielkontakten (Makler, Eigentümer, Investoren, Bestandshalter, Projektentwickler) - Repräsentation des Transaktionsteams und des Unternehmens am Markt

Im Zuge der Expansionspläne und zum weiteren Aufbau der Transaktionsabteilung suchen wir exklusiv für unseren Mandanten zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen erfahrenen Leiter (m/w/d) Transaction Management, der federführend die An- und Verkäufe des Unternehmens in Hamburg verantwortet. Hauptaufgabe der Funktion wird es sein, in enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung die operative An- und Verkaufsstrategie des Unternehmens umzusetzen sowie das Portfoliowachstum qualitativ hochwertig voranzutreiben.

Interesse geweckt? Dann senden Sie bitte Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen unter Angabe der Referenznummer JHo/1282850 an bewerbung@cobaltrecruitment.com oder rufen Sie unseren spezialisierten Berater Jason Holmes unter +49 (0)30 577 00 5125 an, um vorab weitere Einzelheiten zu dieser Position zu erfahren. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Das Anforderungsprofil - Abschluss eines (BA-, Fach-)Hochschulstudiums der Fachrichtung Immobilienwirtschaft und/ oder eine abgeschlossene Ausbildung zur Immobilienkauffrau/zum Immobilienkaufmann zzgl. mehrjähriger Praxiserfahrung

- Mehrjährige, einschlägige Erfahrung sowie belegbare Erfolge im Bereich Transaction/An- und Verkauf von Wohnimmobilien - Führungskompetenz und Erfahrung im Aufbau einer Abteilung - Unternehmerisches Denken sowie die Fähigkeit, Opportunitäten zu erkennen - Umfangreiche Kenntnisse des Hamburger Wohnimmobilienmarktes sowie ein hervorragendes funktionierendes Netzwerk zu unterschiedlichen Marktteilnehmern - Professionelles Auftreten und sehr verbindliche Kommunikation im internen Kontext sowie im externen Umgang mit Dienstleistern und sonstigen Partnern - Verhandlungssichere Deutschkenntnisse, gute Englischkenntnisse sind erwünscht - Reisebereitschaft innerhalb Deutschlands

Das Angebot - Ein erfahrenes und unternehmerisches Geschäftsführungsteam, das zusammen mit den Eigentümern an einem Strang zieht - Ein dynamisches Umfeld, hohes Maß an gebotener unternehmerischer Freiheit und attraktive Entwicklungsperspektiven - Die Möglichkeit, aktiv am Aufbau des Unternehmens mitzuwirken - Ein zentral gelegenes Büro, das infrastrukturell gut angebunden ist - Moderne, großräumige und lichtdurchflutete Büroräume - Hochwertig ausgestattete Technik - Ein attraktives, marktgerechtes und leistungsorientiertes Vergütungspaket, inkl. Firmenwagen

Niederlassungsleiter (m/w/d) im Asset Management Residential Standort: Hamburg Das Firmenprofil

Das Aufgabengebiet

Unser Mandant ist ein volldigitalisierter Real Estate Asset Manager mit Fokus auf den deutschen Wohnimmobilienmarkt mit Hauptsitz in Hamburg. Das innovative Unternehmen nutzt datengetriebene Anlagestrategien, um renditemaximierte Investitionsentscheidungen zu treffen. Darüber hinaus unterstützt die Technologie aus dem Bereich der künstlichen Intelligenz einen Großteil der Renovierungsentscheidungen innerhalb des Bestandes. Der Investitionsfokus liegt auf Immobilien, bei denen durch bauliche Maßnahmen und Optimierungen überdurchschnittliche Wertsteigerungen erreicht werden können.

- Leitung der Niederlassung in Hamburg - Ganzheitliche, operative und finanzielle Verantwortlichkeit für sämtliche Bereiche der Niederlassung wie z. B. Refurbishment, Transaction und Property Management - Mitwirkung beim weiteren Aufbau und proaktive, stetige Weiterentwicklung der Prozessabläufe unter Nutzung von Marktchancen in Abstimmung mit der Geschäftsführung - Pflege und Ausbau bestehender und zukünftiger Beziehungen zu Partnern, Kunden sowie weiteren Dienstleistern - Fachliche und disziplinarische Führung des vorhandenen Teams sowie Rekrutierung, Einarbeitung und Entwicklung neuer Mitarbeiter - Verantwortung für die regelmäßige Budgeterstellung sowie das kontinuierliche Controlling - Koordination interdisziplinärer Teams bestehend aus externen und internen Fachkräften (u. a. Architekten, Bauleiter, Juristen, Makler, Property Manager, Techniker, Banken) - Repräsentation des Unternehmens am Markt

Zur Führung der Niederlassung in Hamburg suchen wir exklusiv für unseren Mandanten zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen unternehmerischen Immobilienkaufmann aus dem Bereich Wohnimmobilien, der innovativ und eigenverantwortlich als Niederlassungsleiter (m/w/d) im Asset Management den operativen Geschäftsbetrieb in Hamburg verantwortet. Hauptaufgabe der Funktion wird es sein, in enger Zusammenarbeit mit der Geschäftsführung das Wachstum der Niederlassung voranzutreiben und damit substanziell zum Erfolg der Unternehmensgruppe beizutragen.

Interesse geweckt? Dann senden Sie bitte Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen unter Angabe der Referenznummer JHo/1282849 an bewerbung@cobaltrecruitment.com oder rufen Sie unseren spezialisierten Berater Jason Holmes unter +49 (0)30 577 00 5125 an, um vorab weitere Einzelheiten zu dieser Position zu erfahren. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Das Anforderungsprofil - Abgeschlossenes wirtschaftswissenschaftliches oder anderes adäquates Hochschulstudium (bspw. Immobilienwirtschaft, Wirtschaftsingenieur-/Bauingenieurwesen) - Mehrjährige Berufserfahrung im wohnwirtschaftlichen Bereich und nachweisbare Erfolge im Aufbau von Geschäftsbereichen - Führungskompetenz und nachweisliche Erfahrung in der Aufstellung sowie Führung von interdisziplinären Teams - Unternehmergeist mit sehr guter kaufmännischer Expertise, solidem technischen Verständnis sowie ausgeprägten Problemlösungsfähigkeiten - Geistige Flexibilität, Selbstorganisation und Umsetzungsgeschwindigkeit

- Professionelles Auftreten und sehr verbindliche Kommunikation im internen Kontext sowie externen Umgang mit Dienstleistern und sonstigen Partnern - Verhandlungssichere Deutschkenntnisse, gute Englischkenntnisse sind erwünscht - Reisebereitschaft innerhalb Deutschlands

Das Angebot - Ein erfahrenes und unternehmerisches Geschäftsführungsteam, das zusammen mit den Eigentümern an einem Strang zieht - Ein dynamisches Umfeld, hohes Maß an gebotener unternehmerischer Freiheit und attraktive Entwicklungsperspektiven - Die Möglichkeit, aktiv am Aufbau des Unternehmens mitzuwirken - Ein zentral gelegenes Büro, das infrastrukturell gut angebunden ist - Moderne, großräumige und lichtdurchflutete Büroräume - Hochwertig ausgestattete Technik - Ein attraktives, marktgerechtes und leistungsorientiertes Vergütungspaket, inkl. Firmenwagen sowie Unternehmensbeteiligung

Recruitment | Beratun ng | Karrie ere www.cobaltrecruitment.de Berlin | Düsseldorf | Frankfurt | Hamburg | München | S Stuttgart | Wien


80 ANZEIGEN

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Stellenangebote Als Projektsteuerer und Objektüberwacher betreuen wir für Investoren, Generalunternehmer oder auch für unsere hauseigenen Entwicklungen stets ansprechende Grundstücke, um neue eindrucksvolle Immobilien entstehen zu lassen. Unser Leistungsspektrum erstreckt sich hierbei von Logistik, Gewerbe, Industrie auch über Wohnungsprojekte und Quartiersentwicklungen.

Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir ab sofort (m/w/d)

Senior-Sachverständige für Immobilienbewertung (CIS HypZert (F)) für Köln, Hamburg und deutschlandweit (Voll- oder Teilzeit) Aufgabenschwerpunkte • Erstellung und Plausibilisierung von Verkehrs-, Beleihungs- und Mietwertgutachten • Verantwortung und Koordina!on von Bewertungsmandaten • ak!ve Mitarbeit bei der Unternehmensentwicklung und digitalen Transforma!on Unser Angebot • abwechslungsreiche Tä!gkeit im na!onalen und interna!onalen Kontext • professionelles und modernes Arbeitsumfeld mit !achen Hierarchien • a#rak!ves Gehaltspaket mit weiteren Vergüns!gungen • !exible Arbeitszeitmodelle • individuelle Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten Wir freuen uns über Ihre aussagekrä"ige Bewerbung mit Gehaltsvorstellung und möglichem Einstellungstermin an personal@schraeder.eu. Mehr Informa!onen zu SCHRÄDER & Co. und der Vakanz unter www.schraeder.eu.

SCHRÄDER & Co. gehört zu den führenden deutschen Sachverständigenbüros für Immobilienbewertung mit Büros in Köln, Bonn und Hamburg.

Für unsere Kunden wie Finanzins!tute, ins!tu!onelle Investoren, Privatpersonen sowie Gerichte erstellen wir Verkehrswertgutachten, Beleihungswertgutachten und Mietwertgutachten.

MAKLERUNTERNEHMEN & PROJEKTENTWICKLUNGEN

Unser Anspruch ist die Entwicklung von nachhaltigen und langlebigen Immobilien und Quartieren. Wir suchen für interessante Projekte zur Verstärkung unseres Teams einen

Bau-/Projektleiter (m/w/d) mit hohem Bewusstsein für Kosten und Termine, Qualitäten, Organisationstalent sowie einem verbindlichen Auftreten gegenüber unseren Geschäftspartnern und Kunden. Ihre Aufgaben: • Organisation und Steuerung der Termin-, Kosten- und Qualitätssicherung • verantwortungsvolle Leitung des Bauprojektes Ihr Profil: • abgeschlossenes Studium zum Bauingenieur oder Architekten • Berufserfahrung in der Leitung von Bauprojekten insbesondere im Schlüsselfertigbau • selbständige Arbeitsweise • ausgeprägte Team- und Kommunikationsfähigkeit • Flexibilität und Einsatzbereitschaft Wenn Sie sich gern in einem hoch motivierten Team engagieren möchten, schicken Sie Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen unter Angabe Ihres möglichen Eintrittstermins und Ihrer Gehaltsvorstellung bitte an nachstehende Email: s.hennig@rode-ing.de Für Rückfragen erreichen Sie uns unter der Rufnummer: +49 (030) 817 254 10-0. RODE Ingenieurgesellschaft mbH

Unser Por"olio setzt sich aus Wohn-, Gewerbe- und Spezialimmobilien zusammen, die sowohl deutschlandweit als auch interna!onal gelegen sind.

Hauptbüro Berlin Landsberger Allee 366 12681 Berlin

Zweigstelle Dresden Wittenberger Straße 86 01277 Dresden

Wir wachsen, wachsen Sie mit uns! Als Maklerunternehmen mit über 40-jähriger Tradition sind wir der perfekte Ansprechpartner, wenn es um den Kauf oder Verkauf hochwertiger Immobilien geht. Als inhabergeführtes Familienunternehmen suchen wir nun für unseren Hauptsitz Münster und den Filialen Hamburg, München, Tegernsee und Garmisch-Partenkirchen motivierte

Immobilienmakler (m/w/d) Wenn Sie als vertriebsstarke Unternehmerpersönlichkeit neben einer großen Leidenschaft für Immobilien ebenso viel geschäftlichen Ehrgeiz mitbringen, erwarten Sie bei der „Dr. Theissen Group“ hervorragende Perspektiven. Ansprechpartner bei uns am Hauptsitz in Münster sind: Diplom-Betriebswirt Hubertus Johannes Theissen (CEO) und Dr. rer. pol. Hubertus Heinrich Theissen (CFO)

Wir freuen uns schon jetzt darauf, Sie kennen zu lernen – auch gerne auf der EXPO REAL 2019 in München oder in unserer Filiale München, Maximilianstr. 13 (neben dem Hotel Vier Jahreszeiten)! Hauptsitz: 48165 Münster · Hansestraße 77 · Hanse-Büro-Center T 02501 - 9250-0 · 0800 - 520 520-0 · F 02501 - 9250-99 info@dr-theissen-gmbh.de · www.dr-theissen-gmbh.de Filialen: Norderney · Sylt · Hamburg · München · Tegernsee · Garmisch-Partenkirchen

erkennen · entwickeln · erschaffen

Ihr Stellenmarkt-Team HELGE ANDREAS ROHMUND Disposition Stellenmärkte

SASKIA THAU Mediaberatung Stellenmärkte

MARTINA WALKER Leitung Verkauf Stellenmärkte MIRIAM KLÄS Projektmanagement Job & Karriere

Seite 41 das Job & Karriere Special zur Expo Real Lesen Sie ab

CHRISTINE WINCKELMANN Mediaberatung Stellenmärkte, Disposition

Ihre Ansprechpartner: Martina Walker Tel. 0611 973 26-64 walker@iz.de Saskia Thau Tel. 0611 973 26-43 thau@iz.de Christine Winckelmann Tel. 0611 973 26-46 winckelmann@iz.de Helge Andreas Rohmund Tel. 0611 973 26-930 rohmund@iz.de www.iz-jobs.de

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ANZEIGEN 81

IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Stellenangebote Wir als Ehret+Klein GmbH sind ein inhabergeführter Projektentwickler, der zukunfts- und bedarfsgerechte Quartiere initiiert und realisiert. In unserem Firmensitz in Starnberg sind wir mit rund 70 Ingenieuren, Kaufleuten, Projektentwicklern und Spezialisten tätig. Damit bieten wir Anlegern besonders profitable Investitionsprodukte und schaffen dabei Werte über alle Phasen des Lebenszyklus unserer Immobilien: Von der Akquisition und der Entwicklung einer Vision über die Realisierung von Quartieren sowie das Investment, Asset und Property Management, bis hin zur Gestaltung maßgeschneiderter Nutzerkonzepte und Verkaufsstrategien. Unser Anspruch ist es zukunftsweisende urbane Lebensräume als nachhaltige und profitable Erbstücke für die Gesellschaft zu gestalten. Unter Berücksichtigung sämtlicher Aspekte der sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit möchten wir die Lebensqualität in allen Facetten verbessern. Dabei sind wir uns der großen Verantwortung bewusst und beziehen sämtliche Interessensgruppen proaktiv mit ein.

Wen wir suchen Für diesen Weg und zur zielgerichteten Umsetzung dieser Vision suchen wir nach Persönlichkeiten mit Teamgeist, Passion und Ehrgeiz. Werfen Sie einen Blick auf nachfolgenden Fragen und überprüfen selbst Ihre Passgenauigkeit: • • • • • •

Fühlen Sie sich von einem die Zukunft selbst gestaltenden Kreis von Teamplayern angesprochen? Sind Sie „hungrig“ nach Wertschöpfung und persönlicher Weiterentwicklung? Möchten Sie gestalten und nicht bloß ausführen? Sind Ihnen neben inhaltlichen Herausforderungen teamverzahnende Aktivitäten wichtig? Verfügen Sie über einen ausgeprägten unternehmerischen Denkansatz und stehen für Vernetzung? Bringen Sie einen planerischen, kaufmännischen oder technischen Hintergrund mit und fühlen Sie sich in der Immobilienbranche zu Hause?

Jetzt bewerben! Die oben genannten Punkte können Sie bejahen? Sind Sie ideenreich, zielstrebig und können Leidenschaft und Verantwortungsbewusstsein mit fachlichem Know-how vereinen, dann senden Sie Ihre Unterlagen an bewerbung@ehret-klein.de. Gerne steht Ihnen Frau Friederike Schönleber vorab telefonisch unter +49 8151 652 25 180 für Rückfragen zur Verfügung.

BAUEN KANN JEDER.

Wir freuen uns auf Sie!

ehret+klein gestaltet Lebensräume.

Ansprechpartner Frau Friederike Schönleber Teamleitung Personal Tel. +49 8151 652 25 180 bewerbung@ehret-klein.de

Ehret+Klein GmbH Gautinger Straße 1d Büroräumlichkeiten: Petersbrunner Straße 17 82319 Starnberg

Vorstandsreferent (m/w/d) Standort: Berlin | Anstellung: Vollzeit

Die bulwiengesa appraisal GmbH sucht zur Verstärkung der Teams in Berlin, Frankfurt (Main) zum nächstmöglichen Zeitpunkt und in Essen zum 01.01.2020

Gutachter für die Immobilienbewertung (w/m/d) in Vollzeit

DAS SIND WIR Die POLIS ist ein stetig wachsendes und kapitalstarkes Unternehmen, das Büroimmobilien für den eigenen Bestand erwirbt und auf die Modernisierung oder Revitalisierung sowie die Verwaltung dieser Objekte fokussiert ist. Als Spezialist mit langjähriger Erfahrung für die Immobilienmodernisierung und -bewirtschaftung konzentrieren wir uns auf Büroimmobilien mit Wertsteigerungspotenzial in innerstädtischer Lage an den wichtigsten deutschen Bürostandorten.

Wir suchen ab sofort zur Verstärkung unseres Teams einen Vorstandsreferent (m/w/d) für unser Berliner Büro. DAS BIETEN WIR • • • • • • •

Flexible Arbeitszeiten für Ihre ausgewogene work-life-balance. Vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten, sodass Sie über sich hinauswachsen können. Open-door-policy und flache Hierarchien für ein kollegiales und positives Arbeitsumfeld. Regelmäßige Mitarbeiterevents und Teamessen. Moderne Arbeitsumgebung, damit Sie sich bei uns wohlfühlen. Mitarbeitervergünstigungen, z.B. Urban Sports Club, ProFit und Rabatte bei Partnerunternehmen. Smartphone und Tablet, dass Ihnen auch zur privaten Nutzung zur Verfügung steht.

Die bulwiengesa appraisal GmbH ist eine 100%ige Tochter der bulwiengesa AG mit dem Schwerpunkt Immobilienbewertung. Die bulwiengesa AG ist das größte unabhängige Forschungs- und Beratungsunternehmen für die Immobilienbranche in Deutschland mit Partnern in London (Europa) und New York (global). Unsere Kunden sind vorwiegend Investmentgesellschaften, Bauträger, Banken und der öffentliche Sektor. Für sie erstellen wir Einzelgutachten, Portfolioanalysen und Marktstudien. Mit dem Datenportal www.RIWIS.de sind wir „das älteste PropTechUnternehmen Deutschlands“. Unser interdisziplinäres Team mit ca. 100 Mitarbeitern ist vertreten in Berlin, Frankfurt am Main, Hamburg und München. Diese Aufgaben erwarten Sie: Sie werden Teil unseres Teams und unterstützen uns tatkräftig bei • der Ermittlung von Markt- und Beleihungswerten • der Bewertung von bundesweiten Portfolios • der Teilnahme an Besichtigungen

DIESE TÄTIGKEITEN WARTEN AUF SIE

DAS BRINGEN SIE MIT

Diese Fähigkeiten bringen Sie mit:

• Unterstützung des Vorstandes bei der Erarbeitung von strategischen Projekten und deren Umsetzung • Inhaltliche und formale Erstellung sowie Qualitätskontrolle von Aufsichtsratsvorlagen, Berichten und Pressemitteilungen • Koordination und Analyse bestehender sowie möglicher neuer Geschäftsfelder und -ansätze • Recherche und Aufbereitung von Informationen, Erarbeitung von Entscheidungsvorlagen und Ableitung von Handlungsempfehlungen (z.B. Marktanalyse unserer Standorte und Portfoliostrategie) • Kontrolle der Umsetzung der Kommunikationsstrategie mit der Kommunikationsagentur • Koordination der Aktualität der Webseite • Mitwirken bei der Analyse und Optimierung von Prozessen • Inhaltliche Überwachung von besonderen operativen Projekten inkl. Reporting

• Abgeschlossenes betriebswirtschaftliches Studium (Masterstudium/ Diplomkaufmann/-frau), idealerweise mit immobilienwirtschaftlichem Bezug • Erste Berufserfahrungen in ähnlicher Position oder einschlägige Praktika • Entsprechendes Know-how im Immobilienbereich • Ausgezeichnete Sprachkenntnisse in Deutsch und Englisch in Wort und Schrift • Sicherer Umgang mit allen gängigen MS-Office Anwendungen (insbesondere Excel, Word und PowerPoint) • IT-Affinität und Bereitschaft sich in weitere Systeme einzuarbeiten • Organisations- und Kommunikationsgeschick • Analytisches Denkvermögen und Zahlenverständnis

• Ein abgeschlossenes immobilienspezifisches oder wirtschaftswissenschaftliches Studium bzw. eine vergleichbare Berufsausbildung • Erfahrungen in der Immobilienbewertung (nationale oder internationale Verfahren) – eine abgeschlossene Zertifizierung ist erwünscht, aber nicht Bedingung • Hohes Engagement, Einsatzbereitschaft und die Entschlossenheit zur Weiterentwicklung • Strukturierte, selbstständige, und teamorientierte Arbeitsweise • Freundliche und präzise Kommunikation

SIND SIE DABEI? Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben und Sie nach neuen Herausforderungen suchen, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung über bewerbung@polis.de. POLIS Immobilien AG I Wiebke Bartetzko | HR Managerin | +49-30-225 00 293

Wir bieten Ihnen: • • • •

Ein modernes und aufgeschlossenes Arbeitsumfeld Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis Fachliche und persönliche Weiterentwicklung Ein ausgezeichnetes und interdisziplinäres Team

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann würden wir uns gerne näher vorstellen und Sie besser kennenlernen. Wir freuen uns auf Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen mit Lebenslauf und Arbeitszeugnissen. Bitte fügen Sie Ihren Angaben Ihren frühestmöglichen Eintrittstermin sowie Ihre Gehaltsvorstellung bei. Bewerbungen senden Sie bitte per E-Mail mit Anlagen als PDF-Dokument an: karriere@bulwiengesa.de Als Ansprechpartner steht Ihnen für Fragen auch gerne telefonisch Herr Sven Carstensen zur Verfügung: +49 30 27 87 68 10

Erscheinungstermine und Anzeigenschlüsse der Immobilien Zeitung 42/2019 Textteil Anzeigenteil

17.10.19 09.10.19 11.10.19

44/2019 Textteil Anzeigenteil

31.10.19 23.10.19 25.10.19

46/2019 Textteil Anzeigenteil

14.11.19 06.11.19 08.11.19

48/2019 Textteil Anzeigenteil

28.11.19 20.11.19 22.11.19

50/2019 Textteil Anzeigenteil

12.12.19 04.12.19 06.12.19

01-02/2020 Texteil Anzeigenteil

09.01.20 02.01.20 03.01.20

04/2020 Texteil Anzeigenteil

23.01.20 15.01.20 17.01.20

43/2019 Textteil Anzeigenteil

24.10.19 16.10.19 18.10.19

45/2019 Textteil Anzeigenteil

07.11.19 30.10.19 01.11.19

47/2019 Textteil Anzeigenteil

21.11.19 13 .11.19 15.11.19

49/2019 Textteil Anzeigenteil

05.12.19 27.11.19 29.11.19

51/2019 Textteil Anzeigenteil

19.12.19 11.12.19 13.12.19

03/2020 Texteil Anzeigenteil

16.01.20 08.01.20 10.01.20

05/2020 Texteil Anzeigenteil

30.01.20 22.01.20 24.01.20

Kontakt Tel.: 0611/97326-13, 24, 26, 43, 64 | E-Mail: anzeigen@iz.de


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IMMOBILIEN ZEITUNG 4.10.2019, Ausgabe 40-41/2019

Stellenangebote

Looking for the best! Unser Mandant ist einer der führenden, deutschen Immobilienentwickler in den Top-NeunStädten in Deutschland. Der Schwerpunkt liegt in der Entwicklung von Quartieren und im standardisierten Geschosswohnungsbau. Es wird entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Immobilienentwicklung agiert, was unter anderem die Akquisition, die Entwicklung & Planung, den Vertrieb, den Bau und die Vermietung sowie damit im Zusammenhang stehende Dienstleistungen umfasst. Mit Blick auf die aktuellen und zukünftigen Projektentwicklungsaktivitäten am Standort Stuttgart, wird zum Aufbau eines lokalen Teams ein

Niederlassungsleiter Stuttgart (m/w/d) gesucht. Sie kennen den Stuttgarter Immobilienmarkt langjährig, sind bestens vernetzt und verfügen über Erfahrungen in der ganzheitlichen Entwicklung von Wohn- und / oder Gewerbeprojekten. Dabei decken Sie idealerweise sowohl die kaufmännischen als auch die technischen Aspekte von der Grundstücksakquisition über die Konzeption, die Planung und Realisierung, sowie die Vermarktung an die Endinvestoren bzw. Eigentürmer ab.

Ihr Aufgabenbereich: • Auf- und Ausbau der Stuttgarter Niederlassung sowie des entsprechenden Teams • Übernahme der fachlichen und disziplinarischen Personalverantwortung, Förderung und Entwicklung der Mitarbeiter • Aktive Betreuung der Projekte zusammen mit der Projektleitung • Leitung des Projektteams und Koordination der internen und externen Schnittstellen • Entwicklung von Projektkonzepten unter Berücksichtigung von Standort-, Markt- und nutzerspezi!schen Anforderungen • Aufstellung von Wirtschaftlichkeitsberechnungen, Budgets und Investitionsentscheidungen • Strukturierung und Herbeiführung von planungsrechtlichen und bauordnungsrechtlichen Genehmigungsverfahren

WERDEN SIE TEIL UNSERES CORPORATE REAL ESTATE TEAMS Head of CREM (JOB ID: 126447BR) // CREM Manager (JOB ID: 116766BR) Unser Corporate Real Estate Management ist für das gesamte Immobilienportfolio der Continental AG, einem m der größten Automobilzulieferer der Welt, verantwortlich. Als erster Ansprechpartner für über 550 Standorte weltweit, in allen Assetklassen, sind wir die Experten, bieten we e rtscha!fende Lösungen und gestalten gemeinsam mit den Geschäftseinheiten die Strate g ie für da s ge samte Po r t folio in e ine m durch Technologie geprägten Umfeld. Möchten Sie unserer Team verstärken? Dann bewerben Sie sich jetzt: continental-karriere.de

• Verantwortung für die erfolgreiche Umsetzung der Projektentwicklungen vor Ort sowie den zielgerichteten Einsatz der vorhandenen Ressourcen IHR ANSPRECHPARTNER Oliver Rüsing o.ruesing@heuer-karriere.de

Ihr Pro!l:

• Aufgabenrelevantes Fachhochschul- bzw. Hochschulstudium mit mehrjähriger, einschlägiger Erfahrung in der Projektentwicklung von Wohn- und/oder Gewerbeimmobilien

Bernd Heuer Karriere GmbH & Co. KG

• Erfahrung in der Konzeption, Realisierung und Vermarktung komplexer Projektentwicklungen und Bauprojekte

BÜRO DÜSSELDORF Roßstr. 96, 40476 Düsseldorf

• Ausgeprägte betriebswirtschaftliche Kenntnisse sowie fundiertes technisches Verständnis und Kenntnis der aktuellen Verordnungen

TELEFON: +49 211 469040 FAX: +49 211 463005 WEB: www.heuer-karriere.de

• Hohe Projekt- und Prozessmanagementkompetenzen • Persönliches und tragfähiges Netzwerk zu relevanten Marktteilnehmern in der Region Haben wir Ihr Interesse geweckt? – Dann freut sich Herr Oliver Rüsing auf Ihre aussagefähige Bewerbung, die wir selbstverständlich absolut vertraulich behandeln. (o.ruesing@heuer- karriere.de) Wir freuen uns, Sie kennen zu lernen!

Diese Woche bei IZ!JOBS.de JOBS DER WOCHE Associate Director Technical Asset Management (m/w/d)

PATRIZIA Deutschland GmbH

Deutschlandweit

Fund Manager (m/w/d)

PATRIZIA Immobilien KVG mbH

Augsburg

Kaufmännischer Projektleiter (m/w/d)

PATRIZIA Deutschland GmbH

München

Associate Fund Services – Fund Accounting (m/w/d)

PATRIZIA Immobilien KVG mbH

Hamburg

Immobiliencontroller Projektentwicklung (m/w/d)

PATRIZIA Deutschland GmbH

Augsburg

Consultant (Immobilien-/Marktanalysten) (w/m/d)

bulwiengesa AG

Frankfurt am Main

Associate Director Asset Management (m/w/d)

PATRIZIA Deutschland GmbH

deutschlandweit

Analyst Asset Management Systems (m/w/d)

PATRIZIA AG

Augsburg

Senior Associate Asset Management (m/w/d)

PATRIZIA Deutschland GmbH

Berlin

Director Fund Management (m/w/d)

PATRIZIA Immobilien KVG mbH

Augsburg

Associate Director Acquisition Logistics (m/w/d)

PATRIZIA Deutschland GmbH

Hamburg

Immobilienverwalter (m/w/d)

RT Facility Management GmbH & Co.KG

Leipzig

Technische Objektingenieurin / Technischer Objektingenieur (w/m/d)

Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Freiburg

Senior Development Director (m/w/d)

Cobalt Recruitment

Köln

Fondsmanager (m/w/d)

HEICO Investment Management Wiesbaden GmbH

Projektmanager (m/w/d) für die Grundstücks- und Immobilienentwicklung

HafenCity Hamburg GmbH

Hamburg

Immobiliengutachter (m/w/d) – Junior Consultant / Consultant / Senior Consultant

Colliers International Valuation GmbH

Frankfurt am Main, Berlin und München

Weitere Stellen finden Sie unter www.iz-jobs.de

IHR JOB-PORTAL FÜR DIE IMMOBILIENBRANCHE

Im Fokus der CEV steht die komplette Bandbreite des Asset, Property und Center Managements für Handelsimmobilien. Seit 1994 betreuen wir unter anderem den Marktführer im Lebensmitteleinzelhandel und inzwischen mehr als 2.200 Assets. Hierzu gehören Shopping Center, Fachmarktzentren, Supermärkte und Discounter. Unsere 110 Mitarbeiter managen über 3.700 Mietverträge und eine Fläche von insgesamt 3,9 Millionen m². Im Ranking der TOP 3 Center Manager ist die CEV ebenso zu finden wie unter den TOP 3 der Supermarkt und Discounter Manager. Gezieltes Begleiten von Akquisitionen und Investments im Transaktionsprozess führen Sie zum nachhaltigen Erfolg. Was Sie von uns erwarten dürfen • Attraktiver, sicherer Arbeitsplatz • Anspruchsvolle, abwechslungsreiche Tätigkeit • Teamorientiertes Arbeitsklima • Leistungsgerechtes Einkommen • Alle sozialen Leistungen eines fortschrittlichen Unternehmens Wir suchen zur Verstärkung unseres Teams am Standort Hamburg zum nächstmöglichen Zeitpunkt

TGA-Manager (m/w/d) Ihre Aufgaben • Steuerung von Architekten- und Ingenieurbüros bei der Planung und Durchführung von deutschlandweiten Bauprojekten • Vorbereitung von Ausschreibungen sowie Koordinierung, Überwachung und Abrechnung von TGA-Leistungen • Technische Bewertung (Plausibilisierung) von Planungs- und Leistungsverzeichnissen • Projektierung, Planung und Steuerung von Neu- und Umbauprojekten im Bereich TGA unter Berücksichtigung der anerkannten allgemeingültigen Regeln der Technik, behördlicher Auflagen sowie interner Vorgaben (z.B. Mieterbaubeschreibungen) Ihr Profil • Abgeschlossenes Fachhochschulstudium im Bereich Versorgungstechnik oder Elektrotechnik / MSR Technik / Energietechnik • Erfahrung bei der Projektsteuerung im Bereich von Gewerbeimmobilien und Produktionsstätten • Erfahrungen in der Planung und dem Betrieb von energietechnisch optimierten Erzeugungs- und Verbrauchseinheiten • Erfahrung im Bereich technischer Prozesse MSR und GLT • Ausgeprägte Kommunikationsstärke und IT-Affinität

Elektroniker Energie- und Gebäudetechnik im technischen Gebäudemanagement (m/w/d) Ihre Aufgaben • Betreiben der gebäudetechnischen Anlagen in enger Zusammenarbeit mit dem Objektleiter • Selbstständige Durchführung von Wartungen, Inspektionen und Instandsetzungen sowie die Beseitigung von Störungen technischer Anlagen und Einrichtungen der Elektro- und Haustechnik • Begleitung und Kontrolle von Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten an gebäudetechnischen Anlagen • Allgemeine Haustechnikertätigkeiten in den Bereichen Elektro- und Heizungs-, Lüftungs-, Klima und Sanitärtechnik Ihr Profil • Abgeschlossene Ausbildung im Bereich Elektrotechnik, z.B. als Elektroniker/in (m/w/d) für Energie- und Gebäudetechnik, • Elektroinstallateur/in (m/w/d) oder vergleichbare berufliche Qualifikation • Mehrjährige Berufserfahrung in der Elektro- oder Gebäudetechnik • Mehrjährige Berufserfahrung bezüglich Wartung, Inspektion, Instandsetzung und Inbetriebnahme von gebäudetechnischen • Anlagen sind wünschenswert • Einsatzbereitschaft, Teamfähigkeit und selbstständige Arbeitsweise Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung unter www.cev.de sowie über Ihren Besuch am Messestand 420 in Halle C1.


Looking for the best Seit über 40 Jahren ist Bernd Heuer Karriere marktführend in der Rekrutierung von Vorständen, Geschäftsführern sowie Fach- und Führungskräften der Immobilien-, Bau- und Finanzwirtschaft. Darüber hinaus beraten wir unsere Mandanten in der Personalentwicklung und im Interim Management. In diesen Segmenten sind wir mit mehr als 2.500 erfolgreich durchgeführten Projekten, zahlreichen Assessment Centern und jährlich über 90 besetzten Positionen für Immobilienunternehmen, private und institutionelle Investoren, Banken, Fonds, Private Equity Häuser und Family Offices aktiv. ANSPRECHPARTNER Thomas Flohr +49 172 7219654 Inga Beyler

Karriereperspektiven 2019 / 2020 der Real Estate Industry Unsere Mandanten suchen Sie (m/w/d) in den folgenden Herausforderungen:

DIGITALIZ ATION & INNOVATION CBO Rhein-Main; Head of IT Smart Buildings Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart; Bereichsleiter BIM Süddeutschland; Leiter digitale Administration und Systeme Rhein-Main/Süddeutschland FAMILY OFFICES Geschäftsführer Development Wohnbau Norddeutschland; Geschäftsführer Development Gewerbeimmobilien Standort Düsseldorf; Geschäftsführer Real Estate Management & Development Baden-Württemberg K APITAL ANL AGEINDUSTRIE Führungskraft/Geschäftsführer Aufbau KVG Rhein-Main; Head of Investment Rhein-Main; Fonds-, Investment-, Assetmanager bundesweit DE VELOPMENT Vorstand Development Wien; Geschäftsführer Deutschland Acquisition & Development Düsseldorf und Süddeutschland; Head of Technical Development Süddeutschland; Niederlassungsleiter Projektentwicklung Stuttgart und Frankfurt; Head of Development bundesweit (KVG) in Hamburg; Technische Projektentwickler bundesweit

+49 172 2356030 Stefanie Schröder +49 173 2578337

REAL ESTATE MANAGEMENT Leiter Property Management Rhein-Neckar; Head of Asset Management Rhein-Main WOHNUNGSWIRTSCHAF T Leiter Wohnungsmanagement und Vermietung Freiburg; Technischer Leiter Freiburg

BERND HEUER KARRIERE GMBH & CO. KG BÜRO DÜSSELDORF Roßstraße 96, 40476 Düsseldorf BÜRO FRANKFURT Bockenheimer Landstraße 31, 60325 Frankfurt am Main REPRÄSENTANZ BERLIN Jägerstraße 41, 10117 Berlin-Mitte TELEFON +49 / 211 / 46 90 40

BAUWIRTSCHAF T Kaufmännischer Geschäftsführer Bauholding Norddeutschland; Leiter Großprojekte Düsseldorf; Leiter Planung Norddeutschland; Geschäftsführer Ausführung Berlin; Geschäftsführer Planung Hessen ZENTR ALFUNK TIONEN CFO Hamburg; Head of HR Berlin

MAIL info@heuer-karriere.de

Weitere Angebote für Führungskräfte und Spezialisten der Real Estate Industry finden Sie unter www.heuer-karriere.de

WEB www.heuer-karriere.de

Wir freuen uns, Sie kennenzulernen!


Senior Development Director (m/w/d) Standort: Köln

Stellv. Bereichsleiter (m/w/d) Hotelimmobilien Standort: Frankfurt am Main

Das Firmenprofil

Das Firmenprofil

Unser Mandant, die IMMOBEL GROUP, ist ein etablierter und innovativer europäischer Projektentwickler, der heute auf eine über 150-jährige, einzigartige Erfolgsgeschichte zurückblickt. Das im Markt höchst angesehene Unternehmen gehört mit einer Marktkapitalisierung von über 600 Millionen Euro, einem momentanen Projektentwicklungsvolumen von 4,4 Milliarden Euro und rund 1 Mio. m² BGF in der Entwicklung zu den Key-Playern in der Immobilienentwicklung. Die IMMOBEL Group ist führend im belgischen Immobilienentwicklungssegment und im BEL Mid Index des Euronext in Brüssel gelistet.

Unser Mandant ist eine Hotelkette mit unterschiedlichen Hotelklassen, dessen Portfolio knapp 150 Hotels in 20 Ländern umfasst. Unser Kunde ist in der Hotellerie ein international renommiertes Unternehmen, in dem sich nicht nur die Führungsebene, sondern jeder einzelne Mitarbeiter Gastfreundschaft und das allumfassende Wohlbefinden des Gastes als höchstes Ziel gesetzt hat. Die Werte unseres Mandanten stehen in engem Zusammenhang mit dem Unternehmensbild und finden in dessen Verhaltenscodex Anwendung: Globale Verantwortung – Ethisches Verhalten – Umweltverantwortung – Wertschätzender Umgang mit Kollegen – Vertraulichkeit & Datenschutz. Neben der Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Team bietet unser Mandant ein modernes, gut ausgestattetes Arbeitsumfeld in zentraler Lage in Frankfurt am Main.

Die Entwicklungsbereiche des Unternehmens beziehen sich auf großvolumige Im mmobilienprojekte in den Segmenten Büro, Wohnen, Hotel sowie Quartiersentwicklung in Gesamtdeutschland. Nach intensiver Marktbeobachtung und dem Aufbau von nötigen Kompetenzen hat die IMMOBEL GROUP den jetzigen Zeitpunkt als ideal für seinen Markteintritt in Deutschland identifiziert. Ein am Markt erfahrender Manager steht als CEO ab sofort an der Spitze des Deutschlandgeschäftes der Gruppe.

Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung und der stetigen internationalen Expansion suchen wir für unseren Mandanten einen Stellvertretenden Bereichsleiter (m/w/d) Hotelimmobilien im Bereich Bau/Einrichtung/Technik, der zum nächstmöglichen Zeitpunkt das operative Tagesgeschäft vollumfänglich verantwortet und mitbetreut.

Vor diesem Hintergrund suchen wir für unseren Mandanten ab sofort für den Unternehmenssitz in Köln einen mit Begeisterung agierenden und fachlich höchst kompetenten Senior Development Director (m/w/d) in unbefristeter Festanstellung. Hierbei handelt es sich um eine neu geschaffene Position. Der passende Kandidat (m/w/d) sollte auf höchstem Niveau und verantwortungsvoll arbeiten, um perspektivisch die Leitung eines eigens aufgebauten Teams von mehreren Mitarbeitern (m/w/d) zu übernehmen. Der erfolgreiche Bewerber (m/w/d) bringt langjährige und einschlägige Erfahrung in der Projektakquisition sowie der vollumfänglichen Projektentwicklung mit und besitzt zu seinem hohen kaufmännischen Know-how ein ausgeprägtes technisches Verständnis gepaart mit unternehmerischem sowie analytischem Sachverstand.

Das Aufgabengebiet -Durchführung und Vor- und Nachbereitung von Akquisitionsprozessen sowie Identifikation, Evaluierung und Akquise neuer Projekte -Eigenverantwortliche, ganzheitliche kaufmännische Projektentwicklung inkl. der Planungs- und Nutzungskonzepte während der gesamten Projektlaufzeit in allen Leistungsphasen für großvolumige Projekte (Büro-, Wohn- und Hotelimmobilien sowie Quartiersentwicklungen) in Gesamtdeutschland -Erarbeitung von Machbarkeitsstudien, Erstellung von Wirtschaftlichkeits- und Investitionsberechnungen inkl. der kaufmännischen Due Diligence sowie Durchführung von Standort-, Markt- und Trendanalysen -Kenntnisse und Netzwerk in der Finanzbranche und Erfahrungen im Cash Flow Modeling -Selbstständige Führung von Verhandlungen von An- und Verkaufs- sowie Miet- und Pachtverträgen, Vereinbarungen und/oder Kooperationen -Erarbeitung der wirtschaftlichen und städtebaulichen Projektparameter inklusive Definition der Leistungsanforderungen an interne sowie externe Projektpartner -Stetige Pflege und Ausbau eines externen Netzwerkpools von relevanten regional operierenden Partnern -Enge Zusammenarbeit und Kommunikation mit dem Technical Development Director sowie internen Abteilungen im Ausland -Direktes Reporting an den CEO Germany

Das Aufgabengebiet

Das Anforderungsprofil

-Stellvertretung des Geschäftsbereichsleiters -Unterstützung des Geschäftsbereichsleiters bei der Weiterentwicklung von Geschäftsstrategien, der Planung von Personalressourcen und dem Projektmanagement innerhalb Deutschlands -Übernahme der Gesamtverantwortung inkl. des Budgets für unterschiedliche Projekte als Projektleiter (m/w/d) sowie Begleitung der Bauphase und Bauherrenvertretung -Eigenverantwortliche Leitung und Steuerung von komplexen Projekten über alle Leistungsphasen hinweg -Fachliche Führung von Mitarbeitern (m/w/d) sowie Ausbau des bestehenden Teams inkl. Personalunterstützung, Training und Personalentwicklung -Überwachung des Projekterfolges in Hinblick auf Kosten, Qualitäten und Termine sowie Kontrolle von Investitionsmaßnahmen -Vergabe und Vertragsverhandlung von Planer- und Bauleistungen; Teilnahme an Bauherren- und Projektbesprechungen -Leitung und Unterstützung konzernweiter Projekte -Laufende Kontrolle der einzelnen Projektteams

-Abgeschlossenes Studium (Bauingenieurwesen, Architektur, Innenarchitektur, Wirtschaftsingenieurwesen), alternativ eine abgeschlossene Ausbildung mit relevanten und qualifizierenden Fortbildungen (Bautechnik) im beschriebenen Fachbereich und Projektleitungserfahrung -Mehrjährige fundierte Berufserfahrung in einer vergleichbaren Position inklusive mehrjähriger Führungserfahrung wird vorausgesetzt -Langfristige Vision und das Potenzial, das Unternehmen unseres Mandanten strategisch weiterzuentwickeln -Fundiertes bauliches, technisches sowie wirtschaftliches Wissen innerhalb der Hotelbranche wünschenswert -Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse -Hohe Dienstleistungsorientierung auch in Stresssituationen -Sehr gute Gesprächs- und Verhandlungsführung sowie selbstständige, strukturierte und ergebnisorientierte Arbeitsweise mit Führungsfähigkeiten -Ausgeprägte Kenntnisse des VOB, HOAI und AHO

Interesse geweckt? Dann senden Sie bitte Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen unter Nennung der Referenznummer SF/1282698 an bewerbung@cobaltrecruitment.com oder rufen Sie unsere spezialisierte Beraterin Sahar Faraji unter +49 (0)69 34877 4475 an, um vorab weitere Einzelheiten zu dieser Position zu erfahren. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Das Anforderungsprofil -Abgeschlossenes Studium mit Schwerpunkt Betriebswirtschaft, Wirtschaftsingenieurwesen, Bauingenieurwesen und/oder Immobilienbezogenes (Fach-)Hochschulstudium, vorzugsweise ergänzt um eine (immobilien-) wirtschaftliche Zusatzausbildung -Belegbare Erfolge in der Projektakquise sowie der anspruchsvollen und vollumfänglichen Projektentwicklung von großvolumigen Immobilienprojekten in Deutschland -Kenntnisse verschiedener Immobiliennutzungsklassen wünschenswert, mindestens zwei der folgenden Sektoren: Büro, Wohnen, Hotel, Quartiersentwicklung -Erfahrung in der Motivation, Koordination und Führung eines größeren Projektteams (intern/extern) -Interdisziplinäres Wissen in betriebswirtschaftlichen, technischen, rechtlichen und organisatorischen Bereichen sowie Sicherheit in der Beurteilung von Planungskonzepten und -alternativen -Umfangreiche Kenntnisse des deutschen Immobilienmarktes und Baugewerbes sowie funktionierendes und belastbares Netzwerk -Ausgeprägter Unternehmergeist mit Sinn für Marktchancen und Trends -Verhandlungsgeschick sowie Abschlusssicherheit -Professionelles, sympathisches und seriöses Auftreten gegenüber Partnern, Behörden sowie externen Dienstleistern -Hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein, stark ausgebildetes Selbstmanagement, ergebnisorientierte Arbeitsweise, Einsatzfreude und Organisationstalent -Sichere Beherrschung der gängigen MS-Office-Anwendungen, insbesondere ausgezeichnete Excelkenntnisse -Fließende bis verhandlungssichere Englischkenntnisse -Hohe Bereitschaft zur Reisetätigkeit innerhalb Deutschlands

Das Angebot -Eine anspruchsvolle und abwechslungsreiche Aufgabe in einer wirtschaftlich äußerst gut aufgestellten, renommierten, weltoffenen sowie unternehmerisch geprägten Immobilienorganisation mit Erfolgsfaktor -Flache Unternehmenshierarchie sowie kurze und schnelle Entscheidungswege (keine Konzernstruktur!) -Motivierte sowie höchst professionelle und fachlich kompetente Kollegen (m/w/d) -Hoher Gestaltungsfreiraum sowie Entwicklungsperspektiven -Offenheit für Ideen und Impulse sowie intensives Zusammenspiel mit dem CEO Germany -Höchst moderner Arbeitsplatz im Herzen Kölns

Leiter (m/w/d) Projektentwicklung Deutschland Standort: Bayern Das Firmenprofil Unser Mandant entwickelt und realisiert großvolumige Gewerbe-, Wohn- sowie Geschäftsimmobilien im In- und Ausland. Neben der überdurchschnittlichen Eigenkapitalquote bei Projektfinanzierungen bilden die knapp 150 Mitarbeiter (m/w/d) mit jahrzehntelanger Markterfahrung die Basis für den bisherigen Geschäftserfolg. Im exklusiven Auftrag unseres Mandanten suchen wir einen Leiter (m/w/d) Projektentwicklung. Neben Passion und fundierter Expertise für die Projektentwicklung ist ein belastbares Netzwerk zu relevanten Markteilnehmern wie bspw. Grundstückseigentümern und Ankermietern gefragt.

Das Aufgabengebiet

Das Angebot

-Bundesweite, fachliche wie auch personelle Verantwortung für die Bereiche Akquise und Projektentwicklung (Gewerbe- und Handelsimmobilien) -Grundstücks- und Projektakquise durch den Aufund Ausbau von belastbaren Geschäftsbeziehungen -Ankaufsbetreuung sowie Unterstützung beim Abschluss von Kauf-, Dienstleistungs- und Miet-/ Pachtvertragsverhandlungen -Steuerung der Einheiten der Projektentwicklung und -planung bis zur Übergabe an die technische Abteilung -Ansprechpartner (m/w/d) für funktionsübergreifende und konzeptionelle Fragestellungen unter Berücksichtigung eigenverantwortlich geplanter, operativer sowie strategischer Ziele

-Anspruchsvolles und spannendes Aufgabengebiet mit voller Ergebnisverantwortung -Führung u. Entwicklung mehrerer Teams mit insg. 60 Mitarbeitern (m/w/d) -Attraktiver, sicherer Arbeitsplatz mit Entwicklungsperspektive auf strategische Positionen -Direkte Berichtslinie an die Geschäftsführung -Attraktive Vergütung

Interesse geweckt?

Dann senden Sie bitte Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen unter Angabe der Referenznummer DB/1282742 an bewerbung@cobaltrecruitment.com oder rufen Sie unseren spezialisierten Berater Daniel Bauer unter +49 (0)69 3 4877 4470 an, um vorab weitere Einzelheiten zu dieser Position zu erfahren.

Dann senden Sie bitte Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen unter Nennung der Referenznummer NDu/1282760 an bewerbung@ cobaltrecruitment.com oder rufen Sie unsere spezialisierte Beraterin Nadja Dubey unter +49 (0)89 215 4767 81 an, um vorab weitere Einzelheiten zu dieser Position zu erfahren.

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung!

Interesse geweckt?

Treffen Sie uns auf der EXPO REAL 2019 Messe München, 7.– 9. Oktober 2019 Halle A2, Stand 510


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