Idea Spektrum Schweiz 45/2013

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sYneRGIe Das rechte Mass

Als ich die Ordensregel des Benedikt von Nursia las, wurde mir klar, dass jeder, der ins Kloster eintritt, einen tiefgreifenden Paradigmenwechsel vollzieht. Als Normalbürger sind wir es gewohnt, zu nehmen, was und wie viel wir wollen. Wer in ein Kloster eintritt, das nach der Regel Benedikts geführt wird, gibt zunächst seinen ganzen Privatbesitz ab. Ab sofort gehört ihm nichts mehr und er nimmt sich nichts mehr. Es ist die Aufgabe des Abtes, seinen Mönchen alles zu geben, was sie zum Leben benötigen: Kleidung, Nahrung, Arbeitsgeräte etc. Der Mönch ist nicht ein Nehmender, sondern ein Empfangender – und zwar in jeder Hinsicht. Bei der Zuteilung der täglichen Nahrung legt Benedikt relativ genau fest, wie viel jeder Mönch bekommt. Das rechte Mass spielt dabei eine zentrale Rolle. Unmässigkeit und Übersättigung sollen vermieden werden. Das

Losgesagt «idea Spektrum» Nr.42 –«Dürfen Christen die Freimaurerei fördern?» Von 1963-1966 war ich Assistent bei Prof. Joris, Direktor der 2. Medizinischen Universitätsklinik HamburgEppendorf. Damals besuchte ich mehrfach die Gottesdienste von Prof. Helmut Thielicke im «Michel». Es war das erste Mal, dass mir Jesus wichtig wurde. In den 70er/80erJahren fand ich dann zum Glauben an Jesus. In einem Hauskreis wurde ich als «Neuling» damit konfrontiert, dass es die «Gabe der Geisterunterscheidung» gibt. Der betagte Christ Reinhard Dettwiler, der inzwischen verstorben ist, war damit gesegnet. Zu ihm ging ich einige Male mit Patienten, bei denen ich mit meinem medizinischen-psychoanalytischen Wissen nicht weiterkam. Einmal war ich mit einer Patientin dort, als Dettwiler sagte, er müsse mit mir allein sprechen. Er sagte mir auf den Kopf zu, dass in meiner Familie jemand Freimaurer wäre. Ich war total geschockt, denn das traf auf meinen Vater tatsächlich zu. Im gemeinsamen Gebet idea Spektrum 45.2012

rechte Mass ist in unserem Leben immer noch eine sensible Grösse: Wie viel soll ich wovon essen? Wie viel wovon trinken? Was ist das rechte Mass bezüglich Arbeit, Besitz, Medienkonsum und Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen? Das Kriterium des rechten Masses lässt sich auch auf den betriebswirtschaftlichen Kontext anwenden. Es stellt das Dogma des ständigen Wachstums in Frage. Auch auf einer volkswirtschaftlichen Ebene kann man nach dem rechten Mass fragen. Und schliesslich: Was ist das rechte Mass im Konsum von sogenannt freien Gütern wie saubere Luft, Wasser etc.? Die letzten Jahre waren in der westlichen Welt eher von Masslosigkeit geprägt. Wir haben nun einen Punkt erreicht, wo wir uns auf verschiedenen Ebenen die Frage nach dem rechten Mass stellen sollten: Auf individueller Ebene, auf betriebswirtschaftlicher und volkswirtschaftlicher Ebene inklusive zahlreicher ökologischer Fragestellungen. Da wir keine Mönche sind, haben wir keinen

mit einem anderen Christen sagte ich mich daraufhin vom Geist der Freimaurerei los. Bei den Freimaurern gibt es «untere Grade» – die nach aussen hin völlig harmlos erscheinen – und «höhere Grade». Von dem inzwischen verstorbenen holländischen Pastor Willem van Dam, der in der Seelsorge viel mit Freimaurern zu tun hatte, weiss ich, dass in den «höchsten Graden» bei den Zusammenkünften ein Stuhl leer steht, der für den «Satan» reserviert ist. Dr. med. MARKUS BOURQUIN, Uitikon ZH

Ohne Glaube «idea Spektrum» Nr. 44 – «Niederschwellige Hilfe auf hohem Niveau» Einige Aussagen im Bericht über die 150-Jahrfeier der Stadtmission Zürich stimmen nachdenklich. Was bedeuten Aussagen wie: «Heute wollen wir helfen, ohne zu missionieren» oder «unser Tun ist unsere Mission»? Wird hier der christliche Glaube abgelöst von reinem Humanismus? Traurig stimmt mich auch, dass bei der Stadtmission

Abt, der uns jeweils das rechte Mass zuweist. Wir sind darauf angewiesen, mit Hilfe unserer eigenen Vernunft dieses selber zu bestimmen. Dazu ist in verschiedener Hinsicht ein Paradigmenwechsel nötig. Christen sollten persönliche Erfahrungen damit haben. Eine Bekehrung hat mit tiefgreifendem Umdenken, also mit einem Paradigmenwechsel zu tun: Mein ganzes Leben gehört nun Christus. Vielleicht haben die letzte Woche publizierten Massnahmen der UBS zu ihrer Strategieanpassung Aspekte der Reduktion auf das rechte Mass? Vielleicht – beziehungsweise hoffentlich – werden andere Unternehmen folgen. Wie halten Sie es mit dem rechten Mass?

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Menschen Tom sommer

Tom Sommer, jahrelang bei Campus für Christus (CfC) engagiert, machte sich 2010 selbständig. Letzten Donnerstag stellte er in der Friedenskirche in Zürich sein «Buch vom Frieden» vor. Dieses geht der Frage nach, wie Menschen den Weg zu Versöhnung und Frieden finden. Thomas Schlag, Theologieprofessor an der Uni Zürich, würdigte das Buch und griff eine biblische Kernaussage auf: «Die Gerechtigkeit ist es, die Frieden bringt» (Jesaja 32,17), denn «Gerechtigkeit und Frieden küssen sich» (Psalm 85,11). (idea)

Klenk folgt auf Walter

DIETER BÖSSER Der Autor, MTh und MSc UZH, ist Studienleiter der Akademie für christliche Führungskräfte (AcF) Schweiz in Basel und Geschäftsleiter des Fachkreises Psychologie und Glaube bei den Vereinigten Bibelgruppen (VBG).

heute der Masterabschluss mehr zählt als die Begleitung in die Jesusnachfolge. Damit lädt man sich Schuld auf, weil der Auftrag von Jesus nicht mehr ausgeführt wird. Ich hoffe, dass wir Christen hierzulande wieder zum Wesentlichen durchdringen. GABRIELE HÜNI, Staad SG

sogar mehr schüler «idea Spektrum» Nr. 41 – Christliche Schulen» Im Bericht werden diverse christliche Schweizer Privatschulen aufgezählt. Darüber haben wir uns sehr gefreut. Unter anderen wurde dort auch unsere Privatschule salta in Gränichen (AG) aufgelistet. Hierzu noch ein Hinweis zur Schüleranzahl: Wir haben in diesem Schuljahr nicht 30, sondern vom Kindergarten bis zur 6. Klasse (1. Oberstufe) 43 Kinder. Dazu kommen noch 5 Spielgruppenkinder. Im Kindergarten und in der Schule haben wir in diesem Schuljahr 9 Kinder mehr als im letzten Schuljahr. MIRJAM GERBER, Privatschule salta, Gränichen AG

Der vierte Geschäftsführer in der 91-jährigen Geschichte des Brunnen Verlags Basel heisst Dominik Klenk, 43. Klenk ist promovierter Philosoph, Journalist und ehemaliger Handballprofi. Von 2002 bis 2012 leitete er die Offensive Junger Christen (OJC). Klenk ist Nachfolger von Andreas Walter, 64, der in den Ruhestand tritt. Walter war 34 Jahre für den mit der Pilgermission St. Chrischona verbundenen, traditionsreichen Verlag tätig, davon 16 Jahre als Geschäftsführer. (idea)

heiri Aeberhard

Fast 40 Jahre arbeiteten Heiri und Elsbeth Aeberhard mit der Schweizer AllianzMission in Brasilien. Mangelhafte medizinische Versorgung, verbreiteter Analphabetismus, Angst vor Geistern und Armut prägen den Alltag der Ribeirinhos (Flussbewohner). Seine Erlebnisse verarbeitet Heiri Aeberhard in spannenden Geschichten. Auf «Jonny, halt den Mund!» folgt «Jonnys Sonne geht im Westen auf». Das Buch kann beim Autor bestellt werden (034 445 10 60, heiri.aeberhard@ sunrise.ch). Fünf Franken des Verkaufspreises gehen an das Projekt «ProRIBEIRINHO», das der Not der Menschen an den Flüssen begegnet. (idea) Bilder: zvg


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