Idea Spektrum Schweiz 38/2014

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17. September 2014 | 38

Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Wolfgang J. Bittner über Machtphantasien, Gebetsmüdigkeit und das Hören Gottes. Seite 8

„Die Geister unterscheiden“ 5 Eheforum Wenn die Ideale zerbrechen | 11 Freikirchen An der Aussenwahrnehmung und an der Ausbildung schleifen | 13 Gebetsaufruf Eine kleine Fliege bedroht die Weinernte 28 Filmproduzent Alexander Thies will Glaubenshelden bekanntmachen www.ideaschweiz.ch


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G A S T KOM M E N TA R

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Beten ist Verweilen bei einem Freund BIBLISCH Liebe Leserin, lieber Leser „Gebet ist verweilen bei einem Freund.“ Theresa von Avila Ist es nicht erstaunlich, dass die zwölf Jünger Jesus Christus nach all den geschehenen Zeichen und Wundern nicht um die Gabe der Krankenheilung oder Totenauferweckung baten? Was sie bei ihrem Herrn erkannten, war seine enge Beziehung im Gebet mit seinem Vater. Verständlich deshalb ihre Bitte: „Herr, lehre uns beten!“ (Lk. 11,1). Die Antwort von Jesus war das „Unser Vater“. Auch nach 2000 Jahren ist in vielen christlichen Kirchen in aller Welt dieses gemeinsam gesprochene Gebet ein traditioneller Teil des Gottesdienstes. Die Gefahr der Tradition ist dabei das leblose Ritual. Jesus Christus lehrte uns jedoch kein Mantra, sondern gab uns, seinen Nachfolgerinnen und Nachfolgern, mit diesem Gebet die Möglichkeit, in der Beziehung mit dem Vater und dem Sohn durch den Heiligen Geist zu wachsen. Gemeinschaft mit dem Vater zu pflegen, kann nicht ein willentlicher Entscheid sein – es ist die Sehnsucht des Herzens mit dem besten Freund, dem Geliebten, zusammen zu sein. Unser Herr sagte, dass er von sich aus nichts tun kann, sondern nur, was er vom Vater hört und den Vater tun sieht. Warum treffen wir Christen trotzdem so viele Entscheidungen aus unserem Verstand heraus und nehmen Gottes Antwort nicht in Anspruch? Könnte es sein, dass durch unsere humanistische Prägung durch das griechischhellenistische Denken von Vernunft und Verstand, der kindliche Glaube an den Vater im Himmel verloren ging? Die Antwort ist die gleiche, die Jesus den Menschen damals gab: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht in das Reich der Himmel kommen!“ (Mt. 18,3). Kinder suchen bei ihren Eltern Antworten auf ihre Fragen. Erhielten sie keine, kämen sie nicht mehr und suchten andere Quellen. So wartet auch der Vater im Himmel auf seine Kinder, um ihnen in allen Fragen zum Bau seines Reiches Weisung und Rat zu geben. Der Weg dazu sind das Gebet und das Wort Gottes! Durch das Gebet und das Hören auf Gottes Reden werden wir autorisiert, als königliche Priester und Priesterinnen mit seinem Wort in allen Gesellschaftsbereichen die Festungen des Feindes zu zerstören und Gottes Reich aufzubauen. Hans-Peter Lang, Leiter des Vereins Gebet für die Schweiz

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident, Sam Moser Stellvertreter, Paul Beyeler, Hans Lendi, Helmut Matthies, Matthias Spiess, Andrea Vonlanthen Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch

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Chefredaktor: Rolf Höneisen (rh) Büro: Steinackerstrasse 4, 9214 Kradolf-Schönenberg, Tel./Fax 071 642 44 21 E-Mail: rolf.hoeneisen@ideaschweiz.ch Redaktion: Thomas Feuz (tf), Christof Bauernfeind (chb) Erweitertes Team: Christian Bachmann (cb), Mirjam Fisch-Köhler (mf ) Verlagsmanager: Bruno Jordi, 031 818 01 26 verlag@ideaschweiz.ch Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 42; Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch

Bildnachweis: Rolf Höneisen/idea (Titelseite); idea/rh; zvg (Seite 3)

Bring deine Sorgen vor den Herrn, er wird dir helfen. Er wird nicht zulassen, dass der Gottesfürchtige stürzt und fällt. Psalm 55,23

Schon von klein auf wächst der Schweizer mit Sorgen auf; Sorgen um die Zukunft, Sorgen um die Ausbildung, Sorgen um das Einkommen, Sorgen um die Absicherungen, Sorge um Altersvorsorge und vieles mehr. Wie befreiend ist es, wenn wir plötzlich lernen, dass hier ein Vater ist, der uns sagt: „ Sorge dich nicht – ich sorge für dich.“ Nicht sorgen heisst mit anderen Worten VERTRAUEN – denn ich vertraue nun auf Gott, meinen Vater, dass er mich versorgt. Ihn kenne ich und weiss, dass er alles für mich gibt, dass er mich leidenschaftlich liebt und mich nie im Stich lassen würde. Es ist befreiend so zu leben!

Ein Lieblingsbibelwort von Susanna Rychiger, Thun. Sie ist Leiterin der Gebetsbewegung 24-7CH und im Leitungsteam von Gebet für die Schweiz.

Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Franziska Schüller, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Einzelverkaufspreis: CHF 4.– Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: www.jordibelp.ch Spendenkonto: Idea Information AG, 4410 Liestal PostFinance, 3013 Bern, Konto-Nr. 40-788586-4 IBAN-Nr. CH14 0900 0000 4078 8586 4 BIC-Code POFICHBEXXX


N AC H R IC H T E N SC H W E I Z

PARDON Es sind erschütternde Meldungen, die uns in den vergangenen Wochen aus dem Irak erreicht haben. Das ganze Potenzial des Bösen ist zum Ausdruck gekommen, als wir von den grässlichen Taten der IS-Terroristen vernahmen, die an Christen, Jesiden und irakischen Soldaten geschahen. Die enorme Not dieser Menschen und Glaubensgeschwister hat uns einmal mehr ins Gebet geführt. Es war ermutigend und berührend zu erfahren, dass über 300 Freikirchen und reformierte Kirchgemeinden gemeinsam am 24. August der Verfolgten gedacht hatten. Und es hat mich ebenfalls sehr berührt, dass am 7. September in Bern ein ökumenischer Gottesdienst aller christlichen Kirchen in der Schweiz möglich geworden ist. Vertreter der syrisch-orthodoxen, der christ- und römisch-katholischen bis hin zur reformierten Kirche und allen möglichen evangelischen Freikirchen waren im gut besuchten Gottesdienst präsent. Man fragt sich: Gab es das schon einmal? Ich weiss es nicht, ob es in dieser Breite schon geschah. Jedenfalls ist es aussergewöhnlich, dass sich alle christlichen Konfessionen treffen und gemeinsam beten. Pardon, aber ich frage mich dann auch, sind wirklich Hunderte toter Glaubensgeschwister und Tausende gemarterter Mitmenschen nötig, um uns Christen zu vereinen? Ich meine nein, das darf in Zukunft nicht mehr so sein. Trotz aller Unterschiede, die es gibt und die sich teilweise auch nicht harmonisieren lassen, sollten wir Christen öfter zusammen beten und gemeinsam die Stimme erheben. Ich setze mich jedenfalls dafür ein. Marc Jost ist SEA-Generalsekretär (Bereich Gesellschaft) und Grossrat der EVP.

Die Jahreszeiten einer Leiterschaft C-LEADERS Leitungsverantwortliche reflektierten in Winterthur ihre bisherigen Leiterschaftswege und ihre persönlichen Lernprozesse.

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ur wer sich selber kennt und um die verschiedenen Jahreszeiten der Leiterschaft weiss, kann sich als Leiter gut weiterentwickeln. Solche Thesen wurden in einem angeregten, persönlich geprägten Rahmen diskutiert. Markus Züger, Leiter der C-Leaders Fachschule, erläuterte praxisnah, wie wichtig das Erkennen der eigenen Motive ist: etwa den Erfolgsdruck hinter der echten Leidenschaft für eine Vision oder die unverarbeiteten Ängste hinter der nach aussen so beeindruckenden Hingabe.

Die Reise nach innen Wilf Gasser, Gemeindeleiter Chrischona Neftenbach, zeigte anhand des Sechsstufenmodells von Scazzero, wie Mauern im eigenen Leben überwunden werden. Das Beispiel von Jephtah (Richter 11) zeige, wie sich trotz Berufung seelische Verletzungen von früher auf das eigene Umfeld unheilvoll auswirkten, wenn sie nicht erkannt und behandelt würden.

Im Winter den Sommer wollen

Pfarrerin Nica Spreng erklärt das Wesen einer lebendigen Vision.

den, führte abschliessend aus, wie Organisationen in ihrer Entwicklung Jahreszeiten durchlaufen. Wenn die Vision eines Leitungsteams dem Herbst entspricht, die Organisation aber noch im Frühling ist, wird der Prozess schwierig. Werde dies aber reflektiert, dann könnten gute Lösungen gefunden werden. Dieser Spezialworkshop findet seine Fortsetzung in der C-Leaders-Jahresschule, die am 22. Januar 2015 neu beginnt. (mz) •

Nica Spreng, Pfarrerin in Meisterschwan-

b www.c-leaders.ch

5. MARSCH FÜRS LÄBE AM SAMSTAG

halb sollen am Samstag beim Hafen Enge/ Mythenquai in Zürich Betroffene zu Wort kommen, die den Wert des Lebens mit einem Down-Syndrom belegen. Menschliches Leben ist in jeder Ausprägung ein Gottesgeschenk. Das OK freut sich über die spontan zugesagten Aktionen. Ein DJ wird den Marsch auf einem Musikwagen begleiten. Einige Rapper werden sein musikalisches Programm bereichern. Den Teilnehmenden des Marsches werden zudem Hunderte von Plakaten, Ballonen und Bannern abgegeben. Zusätzlich werden viele Marschierende ihre eigenen Instrumente, Plakate und Fahnen mitbringen, um den Marsch zu einem grossen Fest für das Leben werden zu lassen. (rh)

Fest fürs Leben Kurz vor dem 5. „Marsch fürs Läbe“ ist OK-Präsident Daniel Regli voll gespannter Erwartung: „Der Marsch soll ein riesiges Fest für das Leben werden.“ Er hofft auf 2500 bis 3000 Teilnehmende, das sind nochmals mehr als 2013. Zwar ist wieder mit Gegendemos linksautonomer Kräfte zu rechnen, aber andere Kreise sorgen bei Regli für noch mehr Unmut: „Dass der Versuch, Menschen mit Down-Syndrom gänzlich zu eliminieren, von den Medien nicht adäquat diskutiert wird, ist eine Tragödie und an Zynismus kaum zu überbieten.“ Des-

b www.marschfuerslaebe.ch

Foto:s zvg

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NOTIERT EDU: Ärger über „Samschtig-Jass“

Manfred Engeli (links) im Gespräch mit Hansjörg Forster von FamilyLife.

Der Weg der Gnade ist immer offen EHE UND FAMILIE Wie können Menschen in gescheiterten Beziehungen neue Perspektiven gewinnen? Ein Forum in Bern zeigte Wege auf.

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lleinerziehende, kinderlose, verwitwete oder geschiedene Frauen und Männer erzählten von ihren zerbrochenen Idealen. Sie gaben Einblick in ihre Verzweiflung und ihre Verarbeitung der Situation und luden so ein, über Möglichkeiten der Prävention und Wiederherstellung auszutauschen. Zum vierten Kongress der SEA-Arbeitsgemeinschaft Forum Ehe+Familie, in der 30 Organisationen vertreten sind, war der Psychotherapeut Manfred Engeli als Hauptreferent eingeladen. Er hat in der Paartherapie einen eigenen seelsorgerlichen Ansatz entwickelt, die „Finale Ehe-Seelsorge“.

Foto: Mirjam Fisch-Köhler

Vom Schmerz zum Frieden Dr. Manfred Engeli legte konkrete Schritte dar, wie in ein Leben voller Schmerz und Zerbruch wieder Frieden einkehren kann. Er forderte auf, die Verantwortung fürs eigene Denken, Reden und Handeln zu übernehmen, Schuldzuweisungen loszulassen und zu vergeben. „Wer nicht vergibt, wird die Menschen, die ihn verletzt haben, nicht los. Sie bleiben in seinem Lebenshaus. Mit der Vergebung werden wir frei von ihnen und die inneren Wunden können mit Gottes Hilfe heilen.“ Vor dem Weg der Vergebung sei es wichtig, sich selber sein Leid einzugestehen und seine Not vor Gott auszuschütten. Danach komme die Anklage. „Schreiben Sie alles auf, was Sie dem Anderen vorwerfen. Alles! Und dann gehen Sie diese Liste Punkt für Punkt durch und streichen weg, was Sie vergeben haben.“ Oft erkenne man 38.2014

in diesem Prozess den eigenen Anteil am Geschehen. „Wir sind alle Opfer und Täter geworden“, erklärte Engeli. „Aber es gibt einen Weg zurück in den Frieden.“

Kultur der Ehre Hansjörg Forster von FamilyLife betonte: „Es geht darum, eine Kultur der Ehre anstelle von Scham zu entwickeln, in zwischenmenschlichen Beziehungen und in Gemeinden.“ In sieben Workshops wurden Perspektiven für ein Leben nach Tod oder Scheidung, bei Kinderlosigkeit oder dem Leben als Patchworkfamilie, zu Eheund Familientherapie und den Möglichkeiten der Gemeinden aufgezeigt. In den Themengruppen wurde zudem klar, dass viele Paare überfordert sind und in Ehekonflikten die Kinder häufig übersehen werden. Auch erwachsene Kinder leiden sehr, wenn Eltern sich trennen. Auch sie brauchen verlässliche Menschen, die sie begleiten. Die rund 200 Teilnehmenden brachten viele Ideen ein, wie konkret geholfen werden kann. „Vergesst dabei nicht zu fragen, wie jemand unterstützt werden will. Nicht alles, was wir uns ausdenken, passt für die Betroffenen!“ erinnerte Christa Gasser. Oft bedeute es schon viel, Liebe und Zeit zu schenken. Eine abschliessende Talkrunde wurde von ERF Medien aufgezeichnet. Sie wird am 29. September in der Sendung Kompass ausgestrahlt. (mf) • b www.forumehefamilie.ch

In der Sendung „Samschtig-Jass“ ist eine Bordellbetreiberin aufgetreten und das Schweizer Fernsehen verschaffte den Zuschauern einen Einblick in ihr Etablissement. Die EDU Schweiz ist empört: „Alle kennen die menschenverachtenden Tätigkeiten des Sexgewerbes und das Schweizer Fernsehen macht locker mit!“ Möglicherweise habe TV SRF damit seinen Leistungsauftrag missbraucht und seine Kompetenzen überschritten.

NE: Keine Homo-Segnung Der Synodalrat der Neuenburger Reformierten empfiehlt kein Segnungsritual für gleichgeschlechtliche Paare. Der Rat anerkennt das Leid und Unrecht, das homosexuelle Menschen empfinden können. Das Thema des kirchlichen Segens für gleichgeschlechtliche Paare trage aber ein zu hohes Potential in sich und könne zu innerkirchlichen Spannungen führen. TG: Regierung unternimmt nichts Der Kantonsrat und ehemalige ideaChefredaktor Andrea Vonlanthen (SVP) ist mit der Antwort auf seine einfache Anfrage zur laufenden Love-Life-Kampagne nicht zufrieden. Der Regierungsrat will keine Stellung beziehen; er sieht sich als nicht zuständig. Für Vonlanthen ist diese Antwort „penibel, feige und verkürzt“. Der Kanton hätte dazu auf aufrufen können, dass sich die Gemeinden gegen den Aushang der Plakate wehren, so wie es Bischofszell tat. Zweite Bettagsfeier in Arbon Die Feier vom 21. September, 17 Uhr, in der evangelischen Kirche steht unter dem Patronat der Stadt Arbon und wird von einer Projektgruppe mit Vertretern aus allen Ortsparteien verantwortet. Ihre Unterstützung haben auch die evangelische und die katholische Landeskirche zugesagt. Ständerätin Brigitte Häberli wird eine Botschaft halten.


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I NSE R AT E

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Gemeinsam einstehen für Israel ISRAEL-WERKE Nach Werner Scherrers Rücktritt übernimmt ein Viererteam die Leitung der Arbeitsgemeinschaft Israel-Werke Schweiz.

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ie Leiter der Schweizer Israel-Werke bilden seit 1998 eine Arbeitsgemeinschaft. Mehrmals jährlich treffen sie sich zu Austausch und Gebet. Im Jahr 2003 verabschiedete die IWS eine Grundsatzerklärung. Darin wird die Verantwortung der Christen gegenüber Israel betont, die Staatsgründung Israels 1948 als erfüllte biblische Prophetie bezeichnet, die Bedrängnis Israels beschrieben, die Ersatz-Theologie abgelehnt und die gemeinsame Aufgabe aller Schweizer IsraelOrganisationen formuliert. Die Werke wollen das jüdische Volk, den Staat Israel und die messianische Bewegung unterstützen. Dabei nehmen sie unterschiedliche Aufträge war. Diese reichen vom Gebetsdienst über Öffentlichkeitsarbeit bis zur Unterstützung messianischer Juden, der Rückführung von Juden nach Israel und Hilfsdiensten für Arme und Neueinwanderer.

Werner Scherrer tritt zurück Seit 2003 leitete Werner Scherrer (84) die fünf Jahre zuvor gegründete Arbeitsgemeinschaft der Israel-Werke. Er selbst führte mit der Vereinigung Pro Israel bis heute gegen 80 Reisegruppen nach Israel

und ist verantwortlich für die Zeitschrift „Pro Israel Aktuell“. Am 1. September hat er seine Aufgabe als Vorsitzender IWS altershalber niedergelegt. Wie Werner Scherrer gegenüber idea sagte, sei Israel ein eigenständiges Volk, das aufgrund biblischer Verheissung ein Anrecht habe auf das Land zwischen Mittelmeer und dem Jordan. Er lehne die Ersatz-Theologie ab, nach der die christliche Gemeinde an die Stelle Israels getreten sei. Dass Israel in christlichen Kreisen an Bedeutung verliere, führt Scherrer auf „die Lügen der Medien“ zurück, denen mehr geglaubt werde als der Bibel. Aus diesem Grund erachtet er die Tätigkeit der IsraelWerke als zunehmend wichtiger. Scherrer, der Israel erstmals 1961 besucht hat, sieht den jüdischen Kleinstaat als Land der Zukunft. Er stehe in jeder Hinsicht in voller Entwicklung: „Von Feinden umringt, wird sehr viel gebaut. Das einstige Agrarland konzentriert sich immer mehr auf Tourismus und Industrie.“ Die HolocaustGeneration werde langsam abgelöst und das Leben im Staat sei gekennzeichnet vom Willen, als freie Nation zu überleben.

Der langjährige IWS-Leiter Werner Scherrer.

Neues Leitungsteam Im Zusammenhang mit dem Rücktritt des Vorsitzenden hat sich der IWS-Leitungskreis neu organisiert. Werner Scherrers Aufgaben wurden einem Team übertragen. Vorsitz, Sitzungsleitung und die Vertretung nach aussen werden von Christoph Meister von der „Gemeindehilfe Israel“ übernommen. Mit im Team sind Michael Herwig (Stiftung Schleife), Claire Glauser (RETO) und Hansjörg Bischof (ICEJ). (rh) P b www.iws-net.ch

Gebet gegen Antisemitismus Die Organisation „Gebet für die Schweiz“ lädt zu einem Gebetsanlass nach Bern ein. Aufgrund zunehmender antisemitischer Stimmung soll um Schutz der jüdischen Bevölkerung in der Schweiz gebetet werden. Der Anlass findet am Samstag, 20. September, 10 bis 12 Uhr auf der Grossen Schanze in Bern (direkt über dem Bahnhof) statt.

IDEA-STRASSENUMFRAGE IN BASEL VOR DEM BETTAG: FAST KEINER BETET NIE

Fotos: Christof Bauernfeind/idea

Beten Sie manchmal? Das letzte Mal habe ich aus ziemlicher Verzweiflung wegen der schlimmen Weltsituation gebetet. Das Gebet ist ein Hoffnungsschimmer und gibt mir Zuversicht. Marion, 54, Basel Ich bete manchmal, weil ich schwanger bin. Das ist so ein typischer Moment, wo man sich ein bisschen Beistand wünscht. Birgitt, 33, Basel Ich bete täglich für familiäre Dinge, die Umwelt oder um Schutz vor Erdbeben. Ich bin gläubig, aber aus der Kirche ausgetreten. Anneliese, 55, Basel Ich bete nicht. Noch nie. Ich wüsste nicht warum und sehe keinen Sinn dahinter. Simon, 39, Allschwil BL Ich bete ganz selten, wenn ich mir Sorgen um die Kinder oder meinen Mann mache. Weil man eben doch manchmal Halt sucht. Sabina, 52, Riehen BS 38.2014

Ich bete manchmal für persönliche Dinge, wenn ich mich danach fühle. Ich bin damit aufgewachsen, ich weiss nicht genau, warum ich es tue. Lukas, 35, Muttenz BL Das letzte Mal habe ich gebetet, als ich im Spital war und wieder gesund werden wollte. Ich habe das Gefühl, dass es hilft und dass einen jemand erhört. Ich danke auch, wenn es sehr gut läuft im Leben. Linda,18, Basel Ich bete, weil ich katholisch bin. Für persönliche Dinge, Gesundheit, Familie, Freunde. Carmen, 35, Basel Es kommt manchmal vor, dass ich bete. Das letzte Mal wegen meiner Gesundheit. Ich bete bei Problemen. Schwierig zu sagen warum, weil man sich an irgendetwas halten muss. Olivier, 60, Basel Umfrage: Christof Bauernfeind


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„Es gilt, die Geister zu unterscheiden“ BETEN Wie ein Mensch betet, hängt mit seinem Gottesbild zusammen. Rede ich mit einem Gott, den ich auf meine Anliegen erst aufmerksam machen muss oder rede ich mit meinem Vater, der all das, was ich benötige, schon weiss? Wolfgang J. Bittner im Gespräch mit Rolf Höneisen Wolfgang Bittner, haben Sie heute schon gebetet? Ja. Aber ich spreche nicht gerne über meine Gebete. Es ist so: Beim Beten werde ich mir bewusst, dass Gott gegenwärtig ist. In Gottes Gegenwart geschieht etwas, das ich Gebet nenne. So beginnt mein Tag. Was würde Ihnen fehlen, wenn Sie nicht täglich beten würden? Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Es gibt Hunderttausende von Menschen in der Schweiz, die nicht beten und durchaus gut durch den Tag kommen. Es geht also auch ohne Gebet. Ja, und es ist imponierend, was Menschen auch ohne Got Gottesbezug zu tun vermögen. Gebet ist keine Garantie, erfolgreicher zu leben. Was heisst denn beten? Es heisst, in der Gegenwart Gottes zu leben, mein Inneres in seine Nähe zu bringen. Viele Menschen engen das Beten ein. Sie verstehen darunter nur Bittgebete. Aber Gebet ist kein Weg, der dafür sorgen soll, dass Gott mit uns einverstanden ist. Sondern es ist der Ort, an dem wir auf Gott hören, um mit ihm einverstanden zu sein. Das Gebet, das uns Jesus lehrt – das „Unser Vater“ – beginnt mit den Anliegen Gottes. Er möchte, dass wir an seinen Gedanken für diese Welt teilnehmen. Gebet ist der Weg, mit ihm einverstanden zu sein. Kann man Gott hören? Ja und nein. Man kann ihn hören, aber nicht so wie ich jetzt Sie höre. Es gibt Gedanken in mir, von denen ich

Wolfgang J. Bittner Der in Graz aufgewachsene, mit seiner Frau Ulrike heute in Berlin und Liestal BL wohnende Theologe Dr. Wolfgang J. Bittner (66) ist bei der Fritz Blanke Gesellschaft Studienleiter für den Themenbereich „Theologie und Gesellschaft“. Der Autor mehrerer Bücher führte am 13. September in Rüschlikon einen Studientag über das Beten durch mit dem Titel: „Ist Gebet ein offenes Gespräch oder eine Bedienungsanleitung zur Manipulation Gottes?“ Für Bittner hat der Eidgenössische Dank-, Bussund Bettag nach wie vor eine Bedeutung für die Gesellschaft. „Wir sollten diesen Tag nicht aufgeben“, sagt er. b www.wolfgang-bittner.net

klar sagen kann: „Das ist Wolfgang Bittner“. Dann gibt es auch Impulse, die eindeutig nicht nach mir tönen. Damit ist aber noch nicht gesagt, dass sie von Gott kommen. Es gilt, die Geister zu unterscheiden. Dazu fordert uns der Apostel Paulus auf. Ich messe das Gehörte an dem, was ich von der Bibel und von Gottes Wesen her weiss. Im Römerbrief Kapitel 8 Vers 14 steht, dass diejenigen, die der Geist Gottes führt, seine Kinder sind. Paulus setzt voraus, dass jemand, der mit Gott lebt, eine Ahnung hat vom Geist Gottes und von ihm auch geführt wird.

„Ist es ein Geist, der dich zum Knecht macht oder einer, der dich zum Kind macht?“ Das klingt jetzt ganz einfach – ist es aber offensichtlich nicht ... Paulus Lehre geht ja noch weiter. Es ist, als würde er sagen: „Stopp, pass genau auf!“ Anschliessend beschreibt er zwei Extreme: „Ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, so dass ihr euch immer noch fürchten müsstet, sondern einen Geist der Kindschaft, durch den wir rufen: Abba, Vater!“ Das heisst, wenn sich etwas Geistiges in deinem Leben manifestiert, kann die Quelle ein Geist sein, der dich zum Knecht macht oder einer, der dich zum Kind macht. Paulus rät uns: „Achte gut darauf, welchen Charakter deine Geistführung hat.“ Die Merkmale zur Unterscheidung sind Angst und Vertrauen. Der Geist, der uns versklavt, löst eine innere Furcht aus: Furcht vor Gott oder die Furcht zu versagen oder Gott nicht richtig zu hören. Keimt solche Angst im Herzen, würde Paulus sagen: „Diese Angst kommt nicht von Gottes Geist, sondern vom Geist der Knechtschaft.“ Kommt von Gott ausschliesslich Gutes? Von Gott kommt nichts, das mich ihm gegenüber zur Magd oder zum Knecht macht. Auch nichts, wofür ich ihn durch Treue oder durch Gebete erst zufriedenstellen müsste. Jesus sagt: „Meine Schafe hören meine Stimme.“ Was tun, wenn ich sie nicht höre? Wie lernt man zu beten? Wir sollten von der Meinung wegkommen, das Wichtigste beim Beten sei unser Reden. Das Entscheidende ist das Hören! Das ist vergleichbar mit einer Beziehung zwischen 38.2014


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dein Automat. Ich weiss, was du brauchst.“ Beten heisst, zu Gott zu gehen und zu sagen: „Vater, hier bin ich. Mich interessieren deine Anliegen. Ich möchte daran teilnehmen.“

zwei Menschen. Wenn es bei jedem Treffen nur darum geht, dass einer möglichst viel spricht, dann ist die Beziehung problematisch. Zuhören muss geübt werden, auch beim Beten. Dann werden uns Impulse geschenkt werden, die nicht aus uns sind. Ich behaupte, die meisten Menschen beten, weil sie etwas möchten, das sie sich nicht selber geben können. Wenn die Grundlage einer Kommunikation darin besteht, etwas vom anderen zu wollen, wächst keine Beziehung. Es ist erstaunlich, dass Gott trotzdem immer wieder hilft. Aber das Ziel des Betens ist dies nicht. Kann mein Gebet Gottes Arm bewegen? Dieser Gedanke ist verbunden mit Machtphantasien: „Bete ich richtig, dann bewege ich Gottes Arm. Bete ich nicht, bewegt er sich nicht.“ Dazu wird die Bibel nach Rezepten für erhörliches Gebet abgesucht. Hier stellt sich die Frage nach dem Gottesbild. Bevor Jesus den Jüngern das „Unser Vater“ lehrt, spricht er über das Gottesbild. Er fragt: „Wer ist Gott für dich?“ Darauf benennt er zwei Pole. Wir sollen nicht beten wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen. Das ist das Modell „Automat“. Ich muss ihn oben richtig füttern, dann spuckt er unten das Gewünschte aus. Bediene ich ihn falsch, reagiert er nicht.

Foto: idea/Rolf Höneisen

Wie beten wir richtig? Jesus fährt folgendermassen weiter: „Macht es nicht wie die Heiden; denn euer Vater weiss, was ihr bedürft, noch ehe ihr ihn bittet.“ Beim Beten trete ich in eine Gemeinschaft ein im Wissen, eigentlich komme ich zu spät. Genau. Wozu dann noch beten? Wenn mein Gebet nur ein Bittgebet ist, könnte ich es weglassen. Denn was mich bewegt, das hat Gott schon lange vor mir bewegt. Beten ist Gottes Einladung, mir zu sagen: „Du musst mich nicht von irgendetwas überzeugen. Nimm an meinen Anliegen teil. Ich bin dein Vater, nicht 38.2014

Das Gleichnis der bittenden Witwe, die solange auf den Richter einredet, bis dieser nachgibt, scheint aber zu zeigen, dass die Menge an Gebeten den Ausschlag für deren Erhörung gibt? Dieser Bibeltext bekommt den Preis für das am meisten missverstandene Gleichnis! Es will uns nicht sagen, dass wir beim Beten wie die Witwe vorgehen sollen! Es handelt sich um ein Kontrastgleichnis und ist ähnlich wie das Gleichnis vom bittenden Freund in Lukas 11. Es sagt aus: „Wenn dir schon Menschen in einer Extremsituation helfen, wie viel mehr wird Gott dir helfen.“ Ich frage Sie: Ist Gott wie ein ungerechter Richter, der erst nach langer Zeit widerwillig einlenkt, um eine Witwe endlich loszuwerden? Mit diesen Kontrastgleichnissen will uns Jesus auf aufzeigen, dass Gott ganz anders ist! Der himmlische Vater weiss, was wir brauchen – wir müssen ihm nicht erst mit Bitten lästig fallen. Kann man Gott gar nicht zum Handeln bewegen? Wichtiger ist die Frage: Kann Gott uns zum Handeln bewegen? Beten heisst teilnehmen an Gott und seinen Anliegen. Er sagt mir, was seine Not ist in Bezug auf die Welt und ich sage ihm, was ich wahrnehme. Er macht Vorschläge, ich arbeite in seinem Namen. Jesus sagte, wenn jemand um Brot bittet, wird er keinen Stein bekommen. Wäre es nicht sicherer, eher allgemein zu beten? Wie konkret sollen wir beten? Es spricht nichts gegen konkrete Bitten, solange das Gespräch offen bleibt. Allerdings soll mein Bitten nicht technisch sein, sodass Gott zum Automaten wird. Jesus sagt, dass wir keine Angst zu haben brauchen, von Gott etwas Falsches zu bekommen. Er ist ein liebender Vater, der in einer Beziehung zu seinen Kindern steht. Es gibt Situationen, wo ich den Eindruck habe, hier soll ich ganz konkret beten. Zum Beispiel im Bereich Heilung. Heilung ist ein allgemeines Anliegen Gottes. Also soll ich dafür beten. Mühe habe ich dann, wenn mit dem Heilungsgebet Gott gleichzeitig vorgesagt wird, wie er es umzusetzen hat. Paulus spricht vom unterschiedlichen „Mass des Glaubens“, das Gott schenkt. Viele meiner Gebete sind im allgemeinen Willen Gottes, ohne mit Bestimmtheit zu wissen, auf welche Art und Weise Gott


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handeln wird. Dann gibt es Gebete gemäss der Gabe des Glaubens. In diesen Fällen bete ich konkret, mit der festen Zuversicht auf Erfüllung. Das Mass an Glauben kann ich nicht produzieren. Das ist individuell. Jeder soll sich an das ihm geschenkte Mass halten. Wir sollen uns fragen: Wofür habe ich Glauben? Wie lange soll ich für ein ernstes Anliegen beten? Solange, bis ich die Gewissheit habe, dieses Gebet ist bei Gott deponiert. Er weiss, was wir bedürfen. Dann ist es auch sein Anliegen. Nicht mehr zu beten, soll aber nicht heissen, die Hoffnung zu verlieren. Pfarrer Blumhardt, der in einer Erweckungszeit im 19. Jahrhundert lebte, wurde von einem Kollegen gefragt, wie er es schaffe, für so viele Menschen ständig Fürbitte zu halten. Blumhardt antwortete, er mache es so: Wenn er einen Brief erhalte, dann nehme er ihn in die Hand und bete: „Vater im Himmel, diesen Brief lesen wir jetzt gemeinsam.“ Dann öffne er den Brief, lese alles und beschliesse mit einem Amen. Das sei seine Fürbitte. Und – sollte es Gottes Wille sein, dass er das Anliegen des Schreibenden nochmals prüft – dann werde Gott ihm dieses ins Gedächtnis rufen. Unter Blumhardts Wirken wurde Tausenden von Menschen geholfen. Das Gebet für Kranke erlebt in unseren Tagen eine Renaissance. Trotzdem – warum heilt Gott nur einen kleinen Teil aller Kranken? Blickt man auf die Geschichte zurück, sieht man, dass in Erweckungszeiten überdurchschnittlich viele Menschen geheilt wurden und dann wieder nicht mehr. Jesus sandte die Jünger aus mit dem Auftrag „Predigt und heilt!“ Predigen kann man, heilen kann man nicht. Christen müssen Räume der Hoffnung eröffnen, die bewusst machen, dass Gott auch in meinen persönlichen Lebensumständen handelt. Das gehört zur Praxis der Kirche. Heilung ist Anliegen Gottes. Und es sollte unser Anliegen sein, den Vater zu bitten, die Tür der Heilung neu zu öffnen.

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„Es ist zu wenig, wenn beten sich darauf beschränkt, immer nur die eigenen Anliegen bei Gott zu deponieren.“ Nicht erhörte Gebete können gebetsmüde machen. Wie lässt sich der Eifer fürs Gebet neu entfachen? Gebetsmüdigkeit ist weit verbreitet. Was ist Ursache der Müdigkeit? Antworten wie: „Ich habe mehrfach gebetet, aber es hat nichts genützt“, signalisieren, dass diese Enttäuschung im Zusammenhang mit einem bestimmten Gottesbild steht. Das ist der erste Punkt, den es zu betrachten gilt. Der zweite liegt beim Blickwechsel weg von meinen, hin zu den Anliegen Gottes. Ein Beispiel: Ist mein Sohn krank, so bete ich nicht mehr für mein Anliegen, um Gott darauf aufmerksam zu machen. Sondern ich entdecke, dass es ein Anliegen Gottes ist, das er schon lange auf dem Herzen trägt und an dem ich teilnehmen kann. Das „Unser Vater“ beginnt mit Gott und endet mit den Anliegen des Menschen. Wir sollten diesen Ablauf bedenken. Etwas anderes ist: Man kann auch an einer Form ermüden. Hier können neue Formen helfen. Es gibt viele Gebetsformen aus anderen, uns weniger bekannten christlichen Traditionen, die sehr hilfreich sein können. Und noch etwas: Ist jemand ganz besonders müde, kann er auch mal die Bibel öffnen und sagen: „Jesus, mit fehlt die Kraft zu beten. Aber hier ist eine schöne Geschichte. Die lese ich dir jetzt vor.“ Wie gesagt: Es ist zu wenig, wenn beten sich darauf beschränkt, eigene Anliegen bei Gott zu deponieren. Aber wenn beten heisst, es in Gottes Gegenwart gut zu haben, dann ist es ein wunderbarer Weg. Herzlichen Dank für das Gespräch.

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Impulse für Pastoren – und ein besseres Profil FREIKIRCHEN Die Leiterkonferenz der Freikirchen (LKF) will ihr Profil nach innen und aussen schärfen und mehr Einfluss nehmen auf die Ausbildung an den theologischen Ausbildungsstätten.

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ber freikirchliche Gemeinden kursieren in der Öffentlichkeit Feindbilder, die immer wieder von Medien bedient werden. Dagegen anzukämpfen, ist schwierig. Dieses Phänomen hat die Leiterkonferenz der Freikirchen in Bern bewogen, sich Gedanken darüber zu machen, wie man als freikirchliche Gemeinde oder als Mitglied einer Freikirche von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden möchte. Der Moderator dieses Konferenzteils, Peter Schneeberger, Präsident des Bundes FEG, zitierte Beispiele solcher Zerrbilder: „Ihr seid gefährlich! Sekten! Wir wollen gar nicht hinhören!“ Oder von diskutablen Wunschbildern von Christen: „Wir müssen zum Konzept Pilgerkirche zurückkehren! Gehasst, verachtet, verfolgt, abgelehnt.“ Dann zitierte Schneeberger auch einen Marketingfachmann: „Ihr habt gute Geschichten in euren Kirchen und Werken! Warum erzählt ihr sie nicht besser? Es ist alles eine Frage des Geschichtenerzählens oder eben des Marketings.“

Foto: Fritz Imhof

Die Wahrnehmung beeinflussen Peter Schneeberger regte an, in Gruppen Alternativen zu den vorhandenen Zerrund Wunschbildern zu erarbeiten. Einige Beispiele aus den Ergebnissen: Eine Freikirche könnte sich als Organisation profilieren, die im Blick auf Erziehung und Arbeit mit Kindern folgende Werte vertritt: Jeder Mensch ist wertvoll – Jedes Kind ist geliebt – Jedes Kind kann verantwortungsvolle Entscheidungen treffen ... Oder: Unsere Gemeindemitglieder zeichnen sich aus durch ehrliches Verhalten am Arbeitsplatz, Lebensfreude, Transparenz beim Umgang mit Geld. Sie setzen sich für soziale Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung ein ... Oder: Unsere Gemeinde ist familienfreundlich, sozial engagiert, ein Ort, wo Menschen die Kraft Gottes erleben. Ihre Mitglieder sind aber auch weltoffen und bereit, mit dem Pluralismus der Gesellschaft zu leben. Sie setzen sich für posi38.2014

Gemeinsam unterwegs, die Kräfte bündeln: Freikirchliche Leiterinnen und Leiter zusammen mit den Führungspersonen theologischer Seminare. Stehend: Peter Schneeberger.

tive Aktionen und Entwicklungen ein. An einer Strategietagung will die Leiterkonferenz diese Ansätze aufnehmen und zu einem Positionspapier – Moderator Peter Schneeberger sprach von einer Charta – weiterentwickeln. Die Arbeitsgruppe „Gesellschaftsfragen“ des VFG wird das Tref Treffen vorbereiten.

Profil nach innen schärfen Der VFG will sein Profil aber auch nach innen schärfen und die Schwerpunkte seiner Arbeit klären. An der Strategietagung im kommenden Dezember will er deshalb seine Arbeits-Schwerpunkte definieren und sie mit der SEA abstimmen, um Doppelspurigkeiten zu vermeiden.

Gute Pastoren – qualifizierte Studierende In einem zweiten Teil befassten sich die Freikirchen-Leiter gemeinsam mit den Leitern der theologischen Seminare ausführlich über Fragen der Berufung, des Berufsbildes und den unverzichtbaren Kompetenzen für den pastoralen Dienst. Dahinter steht die Erfahrung, dass Gemeinden zunehmend in Konfliktsituationen mit ihrem Pastor geraten und dass Pastoren ihren Dienst abbrechen und sich beruflich

neu orientieren. Hinter solchen Prozessen stehen Leidenswege und Enttäuschungen. Im Gespräch zwischen Gemeindeverbands- und Seminarleitern wurden daher Profile für den geistlichen Dienst entwickelt und diskutiert. Oder auch die Frage der Aktualität der Berufung zum Dienst angesprochen. Im Vorfeld hatte sich die Leiterkonferenz mit einem Hirtenbrief an die Ausbildungsstätten gewandt. Diese formulierten ihrerseits ihre Vorstellungen und Wünsche an die Verbände in einem Brief an die VFG-Leiterkonferenz.

An acht Themen weiterarbeiten Als Resultat der Gruppenarbeiten, an denen jeweils Ausbildungs- und Gemeindevertreter teilnahmen, entstand ein Puzzle von Vorschlägen zu acht Themen, die im Plenum eine erste Auswertung erfuhren und in den kommenden Treffen der Seminarleiter und Bewegungsleiter weiter bearbeitet werden. Sie sollen konkrete Entwicklungsprozesse in den Gemeinden (Förderung von Ausbildungswilligen) und in den Seminaren (Anpassung der Ausbildungsgänge) auslösen. • Fritz Imhof b www.freikirchen.ch


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I NSE R AT E | S T E LLE N Der Verein Mission am Nil International ist ein evangelisches Missionswerk zur Vermittlung von Hilfe in personeller und materieller Form mit geographischem Fokus auf das nördliche und östliche Afrika. Die Arbeit umfasst insbesondere die Durchführung von Projekten in den Bereichen Gesundheit, Bildung, Ernährungssicherheit und der Verkündigung des Evangeliums von Jesus Christus.

Die Gemeinde Evangelischer Christen Basel (GEC) ist eine eigenständige Freikirche mit etwa 80 Mitgliedern. Das Miteinander der Generationen ist uns wichtig: Kinder, Jugendliche, Familien sowie junge und ältere Erwachsene sind bei uns zu Hause.

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Aufgaben Als Leiter Administration sind Sie verantwortlich für die Finanzen und IT-Infrastruktur sowie die gesamte Administration in der Schweiz. In Ihrer Funktion arbeiten Sie eng mit der Geschäftsleitung und den Schnittstellen der Einsatzländer zusammen. Fachkenntnisse Sie besitzen eingehende Fähigkeiten und Kenntnisse in den Bereichen IT, Finanzen und Personalverwaltung. Idealerweise verfügen Sie über Erfahrung in Missionsarbeit und Entwicklungszusammenarbeit. Persönlich Sie sind vielseitig interessiert und sind Generalist. Mit Ihrer herzlichen und offenen Art und Ihrer dienenden/diakonischen Grundhaltung werden Sie die Mission als Team-Player sehr gut ergänzen.

Wir • Es erwartet Sie eine herzliche, familiäre Gemeinde mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und ein unterstützendes Miteinander in der Gemeindeleitung. • Bei den Anstellungsbedingungen orientieren wir uns an den Richtlinien der FEG Schweiz. • Wir verfügen über ein Reihenhaus am Stadtrand in Allschwil, das als Dienstwohnung zur Verfügung steht. • Auf unserer Homepage www.gec-basel.ch finden Sie weitere Informationen zu uns.

Das erwartet Sie Sie erwartet ein motiviertes Team und eine faszinierende und vielseitige Aufgabe in internationalem und interkulturellem Umfeld. Ihre Bewerbung richten Sie bitte an: Mission am Nil International, Personalabteilung, Postfach 52 / CH-8934 Knonau oder Email an: personal@nilemail.org

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Ihre Bewerbung senden Sie bitte bis zum 30. September an Nicolai Fullin, Chrischonaweg 36, 4123 Riehen oder gerne auch per E-Mail an info@gec-basel.ch.

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Eine kleine Fliege bedroht die Weinernte GEBETSAUFRUF Die aus Asien eingeschleppte Kirschessigfliege breitet sich epidemieartig aus. Jetzt bedroht sie die kurz bevorstehende Weinernte und wird zum Thema am Eidgenössischen Dank-, Buss- und Bettag.

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er Aargauer Obstbau-Berater Othmar Eicher warnt: „Die Kirschessigfliege wütet in der Region wie noch nie. Nach Kirschen und Beeren befällt sie jetzt Zwetschgen. Und Weinbauern haben Angst, dass es die Fliege auch auf die Trauben abgesehen hat.“ Für die Weinbauern ist die Arbeit eines ganzen Jahres in Gefahr. In der Bergkirche von Hallau SH fand am vergangenen Montag eine Buss- und Fürbittezeit statt. In der Hallauer Bergkirche wurde gebetet: Die Kirschessigfliege ist nur schwer zu bekämpfen. Bauern fürchten um ihre Ernte. Dies soll auch am kommenden Bettag ein Thema sein.

Die Kirschessigfliege (Drosophila suzukii) ist eine Art aus der Familie der Taufliegen (Drosophilidae). Sie ist in Südostasien zu Hause und wurde 1931 erstmals beschrieben. 2009 wurde sie in Spanien, Frankreich, Italien und Slowenien gesichtet; 2011 in der Schweiz, Österreich und Deutschland. Weil Drosophila suzukii die Früchte erst kurz vor der Ernte befällt, ist sie sehr schwer zu bekämpfen. Unmittelbar vor der Ernte dürfen keine Insektizide mehr eingesetzt werden. „Das ist kein banales Insekt, welches mit einer einfachen Massnahme bekämpft werden kann“, erklärt Markus Leumann, Leiter der Fachstelle Weinbau der Kantone Thurgau und Schaffhausen.

In den Weinbaugebieten der Schweiz geht die Angst um. Wie Robert Rahm gegenüber idea sagte, werde die Kirschessigfliege zu einer „gewaltigen Bedrohung für die Früchte in unserem Land“. Der bekennende Christ fragt sich, ob es auch geistliche Zusammenhänge für diese Bedrohung geben könnte. Dabei verweist er auf das Alte Testament. Das Volk Israel habe immer dann Segen und Wohlergehen geniessen dürfen, solange gottesfürchtige Könige regierten. Aber: „Sie erfuhren grosse Heimsuchungen, wenn sich Könige – und mit ihnen das Volk – von Gott lösten und seine Ordnungen missachteten.“

Aufruf von Gebet für die Schweiz

Hohes Zerstörungspotenzial

„... der Wurm verzehrt ihn“

Allen Grund zur Umkehr

Die Kirschessigfliege hat keine natürlichen Feinde. Ihr Zerstörungspotenzial ist hoch. Ein Weibchen legt 200 bis 300 Eier. Sind die Früchte befallen, zeigt sich dies durch kleine Beschädigungen und eingedrückte weiche Flecken an der Oberfläche. Der Schaden wird durch Maden verursacht, die das Fruchtfleisch fressen. Gleichzeitig können bei befallenen Früchten Pilze oder Bakterien auftreten. Sie beschleunigen die Fäulnis. Die Schäden durch die Fliegenstiche können enorm sein. In Südfrankreich wurden beispielsweise die Erdbeeren bis zu 80 Prozent zerstört. In Deutschland landeten bereits grosse Mengen frühreifer Trauben in der Biogasanlage.

Und tatsächlich – in 5. Mose 28,39 warnt Gott: „Weinberge pflanzest und bebaust du, aber Wein wirst du nicht trinken und nicht keltern, denn der Wurm verzehrt ihn.“ Nun fragen sich christliche Bauern, ob die grosse Bedrohung durch die kleine Fliege eine Mahnung für die Schweizer Bevölkerung sein könnte. Robert Rahm erinnert: „Auch in unserem Land werden göttliche Ordnungen, mit dem Segen der Obrigkeit, missachtet. Ich denke an die 11 000 Kinder, die jährlich abgetrieben werden, an die aktive Sterbehilfe, an die Aidskampagne, die den freien Sex propagiert, aber auch an die Geldgier, von der wir uns so oft leiten lassen.“

Robert Rahm, Mitbegründer der Weinkellerei Rahm in Hallau, ist jedenfalls überzeugt, dass das Schweizervolk am Bettag „allen Grund hat, umzukehren und Gottes Ordnungen wieder zu respektieren“. (rh) P

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Am Sonntag ist der Eidgenössische Dank-, Buss- und Bettag. Er wurde in Notzeiten ins Leben gerufen. Ein Anlass also zur inneren Einkehr und äusseren Umkehr, zur Anrufung und Anbetung Gottes. Die Organisation „Gebet für die Schweiz“ ruft im Zusammenhang mit der Bedrohung der Weinernte zur Fürbitte auf. „Die nationale Dimension sehen wir als Ruf Gottes, um sein Angesicht zu suchen und Busse zu tun“, heisst es im Aufruf. Neben dem Schuldbekenntnis für die Missachtung von Gottes Ordnungen, soll auch der Sieg Gottes proklamiert und gegenseitig Segen ausgesprochen werden.

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Grosse Angst vor kleiner Fliege


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S Y N E RG I E | LE SE R BR I E F E

SYNERGIE UNORDNUNG UND FRIEDEN Neuerdings überprüft der SAC seine Bergrouten auf Umweltverträglichkeit. Ganze Hügelzüge dürfen nicht mehr begangen werden. Dabei ist der Wildbestand so hoch wie nie. Was soll das? ch bin ein freiheitsliebender bezeichnen. Obwohl ich den Mensch. Vielleicht zieht es mich Zweck einer guten Organisation deshalb so leidenschaftlich in die verstehe und auch praktiziere, Berge. Bis vor Kurzem gab es da ist für mich dafür persönliche Anoben noch keine Vorschriften. strengung nötig. Das hat sich geändert. Touren, die Meine Frau liebt es, wenn ich wir schon immer gemacht haben, ihr vor dem Einschlafen einen sind plötzlich gesperrt. Abschnitt aus der Bibel vorlese. Bruno Jordi Früher durfte man auf der A8 Kürzlich kam dieser Vers: „Denn zwischen der Abzweigung Brünig und dem Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, Brienzersee-Tunnel überholen. Eine dicke sondern des Friedens.“ Seither begleitet weisse Linie machts heute unmöglich. Vor mich dieser Satz. Gott definiert sich nicht zwei Jahren – mein Sohn Gabriel und ich primär als Gott der Ordnung (Gesetz), sonwaren auf der weiten Rückfahrt von einer dern er geht weiter und schildert den ZuUnternehmer-Tagung – konnten wir nach ei- stand, wenn wir Ordnung anstreben: Dann ner Stunde Kriechfahrt in der Kolonne end- herrscht Frieden – mit sich selbst und im lich zwei Autos auf einem langen, geraden nächsten Umfeld. Strassenstück überholen. Resultat: Tacho Der US-Präsident will auf der Welt zwar vor109, Blitz, 800 Stutz Busse. Das tat weh. dergründig Frieden und Ordnung schaffen, Mit Vorschriften tue ich mich schwer. Ich aber nicht um des Friedens Willen. Die amebin im Alltag lieber flexibel, andere wür- rikanische Wirtschaft braucht eine Konjunk Konjunkden dies vielleicht schon als unordentlich turspritze. Dazu seien grosse Kriege nötig,

sagen Wirtschaftsprofessoren in den USA. Diese Woche hatten wir im Medienhaus Jordi das ISO 9001 und 14001 Aufrechterhaltungsaudit. Da wird geprüft, ob wir unsere betrieblichen Hausaufgaben gemacht haben. Schwachstellen (Unordnung) werden aufgedeckt, damit im Unternehmen Frieden (Ruhe) herrscht. Bereits die fünfte Generation leitet die Firma. Damit diese Nachfolgeregelung zum Erfolg werden kann, musste jeder einzelne Bereich erfasst und schriftlich geregelt werden. Nein, nicht um des Gesetzes willen. Uns ist der von Gott versprochene Frieden so wichtig, dass wir alle Grauzonen eliminiert haben wollen. Gegenseitiges Vertrauen ist die beste Basis, um miteinander über Generationen weiterzubauen. M

Den Flüchtlingen helfen zu: „Christen an die Waffen?“, (Nr. 36, S. 10) Gerade im Irak ist der Weg der Bewaffnung falsch. Der Nahe Osten ist ein Pulverfass, das die Sicherheit der ganzen Welt infrage stellt. Seit die ISSchergen sich ausbreiten, bezweifelt dies kaum noch jemand. Warum unternehmen wir nicht alles Erdenkliche, den verfolgten Menschen die Flucht zu ermöglichen und die bereits Geflüchteten massiv zu unterstützen? Es ist denkbar, dass sich heute im Irak biblische Prophetien verwirklichen. Zum Beispiel Jeremia 50,22 und 45f; 51,29. Auch Jesaja hat detailliert über die Zukunft Babylons gesprochen (Jes. 13-14). Hier geht es nicht allein um eine Stadt, sondern um Babylonien, das Land der Chaldäer, den heutigen Irak. Man kann einwenden, dass sich die Prophezeiungen von Jesaja und Jeremia längst erfüllt haben. Vielleicht teilweise, aber niemals so kolossal wie prophezeit; denn die Verwüs-

Einheitskasse wird teurer zu: „Pro und Kontra“, (Nr. 37, S. 17) Wer öfters zum Arzt gehen muss, nimmt die tiefste Franchise und bezahlt im Moment bei der günstigsten Krankenkasse für die obligatorische Grundversicherung ca. 280 Franken und bei der teuersten Kasse ca. 467 Franken im Monat. Wer gesund ist und viel für seine Gesundheit macht, nimmt die höchste Franchise mit einem alternativen Versicherungsmodell und bezahlt bei der günstigsten Krankenkasse ca. 150 Franken und bei der teuersten ca. 305 Franken pro Monat. Wenn eine Einheitskrankenkasse einen Durchschnittspreis anbieten wird, so werden alle, die jetzt die günstigste Krankenkasse haben, mehr bezahlen müssen. Ich bin froh, dass ich die obligatorische Grundversicherung frei wählen kann. Bernhard Dura, Chur GR

tung soll „total“ und endgültig sein (vgl. Jes. 13,19-22; Jer. 50,38-40). Dieses Ereignis steht noch aus. 1932 lebten im Irak etwa 150 000 Juden. In der Folge haben alle Juden den Irak verlassen. Unmittelbar nach dem 13. Kapitel macht Jesaja folgende Aussage: „Der Herr wird sich über die Nachkommen Jakobs erbarmen: Er nimmt die Israeliten wieder als sein Volk an und bringt sie in ihre Heimat zurück. Fremde Völker werden den Israeliten bei der Rückkehr in ihre Heimat helfen.“ Damit wird deutlich, dass sich Jes. 13-14 und Jer. 50-51 auf die Epoche beziehen, in der wir leben. Wenn schon nach Gottes Ratschluss „fremde Völker den Israeliten bei der Rückkehr in ihre Heimat geholfen haben“, wäre es sicher sinnvoller, den Christen beim Verlassen des Irak beizustehen, als sie kriegerisch zu unterstützen. Dies ganz besonders, weil nach Gottes Ratschluss dem Irak unbeschreibliche Zerstörung bevorsteht. Ruedi Staub, Jouxtens VD

Der Autor ist ehemaliger Leiter des Medienhauses Jordi in Belp und Präsident des Vereins Christliche Geschäftsleute Schweiz (CGS).

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Brief der WEA Missionskommission aus Izmir an die weltweite Gemeinde An unsere Geschwister in Christus Gnade und Frieden Wir, die Missionskommission der Weltweiten Evangelischen Allianz WEA, haben uns im Namen des Herrn Jesus Christus für fünf Tage in Izmir (Smyrna) versammelt. Der geographische und geschichtliche Hintergrund wurde uns eine lebendige Erinnerung an die letzten 2000 Jahre Kir Kirchengeschichte, mit der wir verbunden sind. Uns ist bewusst, dass wir heute nur im Besitz des apostolischen Zeugnisses sind, weil viele Männer und Frauen grosse Opfer auf sich nahmen und ihr Leben dafür gaben, das Evangelium unverfälscht weiterzugeben. Die Sendschreiben erinnern uns daran, dass es von Anfang an ein teures Unterfangen war – manchmal beinhaltete es sogar das Martyrium – zu ver verkündigen, dass Jesus Christus der Herr ist und dass er alleine angebetet werden soll. Wir sind dankbar, dass das apostolische Zeugnis treu weitergegeben wurde. Bei unserem Studium von Gottes Wort, in unseren Gesprächen und Fachgruppen haben wir über Gottes Gemeinde und ihre Mission nachgedacht - sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Unser Bestreben war es, auf die Stimme des Heiligen Geistes zu hören. Mit Ernüchperterung haben wir festgestellt, dass wir per manent daran erinnert werden müssen, was es heisst, ein Kind Gottes zu sein und was seine Gnade uns bedeutet. Wir haben gemerkt, dass wir uns sehr leicht von Gottes Liebe entfernen und auch in unserer Arbeit für Gott untergehen können. Der Herr ruft uns auf zu einer herzhaften und ehrlichen Umkehr. Er fordert uns auf, die Liebe zu ihm konstant zu erneuern. Er ruft uns auf, als frohe Jesus- Nachfolger standhaft zu bleiben und ihn zu lieben. Das alte Glaubensbekenntnis, dass die Kirche «eins, heilig, universell und apostolisch» ist, spricht auch heute noch kraftvoll zu uns. Wir rufen die dem Evangelium verpflichtete Glaubensfamilie dazu auf, von Konkurrenzdenken, Imitieren-Wollen und Zersplitterung umzukehren und nach der Einheit in der Nachfolge, im Zeugnis und christlichen Leben zu streben, die der Herr zum Mar Markenzeichen für die Glaubwürdigkeit des

Evangeliums erklärt. Wir verpflichten uns dazu und rufen die Gemeinden auf, Gottes Macht Menschen zu verändern dadurch zu zeigen, dass diese in die ChristusEbenbildlichkeit und zu leidenschaftlichen Nachfolger mit ungeteilten Herzen wer werden, deren Schlichtheit die Heiligkeit ihres Lebens und Denkens zeigt. Wir erkennen an, dass Christi Autorität für die gesamte Welt, jede Nation und die gesamte Schöpfung gültig ist und dass die Fülle Christi sich in der gesamten Gemeinde in globalem Ausmass ausdrückt. Wir verpflichten uns erneut einem Evangelium, das den Lehren des Wortes Gottes treu bleibt und das uns sowohl durch Christus wie auch die Apostel als die Wahrheit weitergegeben wurde, wie einst den ersten Jüngern und Glaubensgeschwistern zuvor. Wir verpflichten uns einem «apostolischen» Lebenswandel, indem wir die Wichtigkeit der Lehre, des Gebets, der Gemeinschaft, des Abendmahls, des Zeugnisses und der Verkündigung anerkennen. Wir haben von dem Schmerz derjenigen gehört, die in vielen Gegenden der Welt für Christus leiden. Wir erkennen das Trauma der Verfolgung an und bezeugen, dass diejenigen, die leiden, unsere Brüder und Schwestern sind. Wir fühlen ihren Schmerz während unserer Versammlung und denken, dass die weltweite Gemeinde sich noch mehr für diese Geschwister engagieren sollte. Wir verpflichten uns zu innigem Gebet für sie und wollen nicht müde werden, ihre Geschichte in unseren Gemeinden zum Thema zu machen. Demütig berufen wir uns auf Jesu Lehre, dass denjenigen, die für ihn leiden, das HerrKönigreich verheissen ist und die Herr lichkeit Christi auf ihnen ruht. Wir beten, dass sie es als Trost empfinden, dass Gott weiss, was er tut. Wir wollen aktiv sein in der Verteidigung derer, denen das menschliche Grundrecht der Glaubensfreiheit abgesprochen wird. HerEinmal mehr haben wir uns der Her ausforderung der Unerreichten und Kirchenfernen gestellt. Mit neuer Über Überzeugung wollen wir uns der Verbreitung des Evangeliums widmen und bitten, dass Gott dazu seinen Segen und Gelingen gibt. Wir sehen mit Sorge, dass die Kirche in der Welt, besonders im Westen, eine Erneuerung durch den Heiligen Geist

braucht und neue Gemeinden entstehen müssen. Diese Tatsache muss zusammen mit den dringenden Bedürfnissen der unerreichten Welt – mit Dringlichkeit und Hartnäckigkeit angesprochen werden. Wir erleben, dass der Herr viele neue Initiativen ins Leben ruft und die Gemeinden sich in manchen Gegenden rapide ausbreiten. Dafür loben wir Gott, den Herrn. Wir beten darum, dass sie auch geistlich und in treuer Jüngerschaft wachsen. Nicht zuletzt wurden wir daran erinnert, dass Gott uns berufen hat, ein «Volk auf der Durchreise» zu sein. Deshalb sollten wir unser Herz nicht an materielle Güter hängen. Das gilt ebenso für die Dinge, die wir in gewisser Weise als Teil unserer Identität empfinden: unser Haus, unser Land unsere Arbeitsstelle. Stattdessen wollen wir unsere wahre und tiefe Identität im Herrn Jesus Christus und in der Familie des Volkes Gottes finden. Wir beten, dass Gott uns in Bewegung hält, indem wir mit ihm gehen – so wie unsere Vorgänger auf dem Glaubensweg – und unsere Herzen im Glauben auf unser himmlisches Ziel ausrichten. Wir beten, dass wir erkennen, was Gott heute noch tut, so dass wir in freudigem Gehorsam unsere Rolle als Gottes Hände, Füsse und Stimme als sichtbare Hilfe in seiner Welt annehmen. Lasst uns über diese Dinge nachdenken und zur Ehre Gottes handeln. Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. (Aus dem Englischen übertragen.)

Für die Deutschschweiz hat die Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen Einsitz in der WEA Missionskommission. Die AEM ist ein Dachverband von 35 Missions-u Hilfswerken sowie 7 Theol. Ausbildungsstätten. Sie fördert Vernetzung, missionstheologische Reflexion, Weiterbildung und Entsendung von Mitarbeitenden im interkulturellen Kontext. www.aem.ch, www.mission.ch

Beten für die Welt: 3x in der Woche ein neues Anliegen per SMS: Sende ein SMS mit: START WELT an 939 (20Rp/SMS)

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S T E LLE N

Wohnheime Zürich Die evangelische Stadtmission engagiert sich in verschieden Bereichen der Gesell­ schaft und will damit zum Wohl der Stadt beitragen. Im Auftrag des Erziehungs­ departements Basel­Stadt betreibt sie eine Tagesstruktur für Kinder der Primar­ stufe I + II (4 –12 Jährige). Auf Februar 2015 suchen wir eine sozialpädagogische

leitungsperson (80 – 100 %)

für die Führung dieses dynamisch wachsenden Betriebs. Die Tagesstruktur befin­ det sich in einem spannenden Trend­Quartier mit vielen sozialen und kulturellen Herausforderungen. Die Betreuung der Kinder ist schulergänzend und modular aufgebaut und teilt sich in ein Mittagsmodul und zwei Nachmittagsmodule. Zu Ihren Aufgaben gehören – Organisation des Betriebs mit zirka 60 Kindern – Führung und Unterstützung des Personals – Weiterentwicklung der Tagesstruktur – Zusammenarbeit mit der Schulleitung der lokalen Primarschule – Sicherung der Qualität des Betreuungsalltags – Pflegen einer offenen wohlwollenden Kultur im Umgang mit Angestellten Eltern, Kindern, Behörden und der Schule Sie bringen mit – Abgeschlossene Ausbildung in Sozialpädagogik und Berufserfahrung – Erfahrung im Ausbilden und Anleiten von Lernenden – Identifikation mit der Vision und den Werten der ESM – Freude am Arbeiten in einem multikulturellen Kontext Wir bieten – Zeitgemässe Entlohnung nach kantonalen Vorgaben – Interessantes und abwechslungsreiches Arbeitsumfeld – Arbeiten in einem motivierten Team von Christen, die sich in der Gesellschaft engagieren – Fachberatung und Weiterbildungsmöglichkeiten. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Bitte schicken Sie Ihre vollständige Bewer­ bung wenn immer möglich elektronisch an Walter Plüss, wp@stadtmission­bs.ch, Evangelische Stadtmission Basel, www.stadtmission­bs.ch

Die Heilsarmee Schweiz ist eine christliche Non-Profit-OrganiDie Heilsarmee Schweiz ist eine christliche Non-Profit-Organisation sation und betreibt in Zürich drei Wohnheime. Wir sind daund für betreibt Wohnheime. Wir sind da für Menschen, die oftmals andernorts keinen Platz mehr Menschen, die oftmalsund andernorts Platz mehr finden. Hilfe ist unbürokratisch umfassend. keinen Wir geben unseren Klienten vorübergehe Unsere Hilfe ist unbürokratisch und umfassend. Wir geben fristig ein Zuhause und leisten professionelle Hilfe. Da wir unsere Angebote für s ge Alkoholkranke stark beeinträchtigte chronisch psychisch Kranke Kliente unseren Klienten sowie vorübergehend oder langfristig ein Zuhause suchen wir per 01.02.2015 oder nachDa Vereinbarung und leisten professionelle Hilfe. wir unsere Angebote für schwerabhängige Alkoholkranke sowie stark beeinträchtigte chronisch psychisch Kranke Klienten ausbauen, suchen wir per 1. Februar 2015 oder nach Vereinbarung

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N AC H R IC H T E N SC H W E I Z | P ODI U M

Die Bibel bunt und vielfältig inszeniert BIBEL UND KUNST Das „Bible Art Project“: Über bildende Kunst erhalten Menschen einen faszinierenden Zugang zu Gottes Wort.

I

nsgesamt 57 Christinnen und Christen zeigten am Wochenende in den beiden idyllischen Zürcher Unterländer Landgemeinden Rorbas und Glattfelden ihr Schaf Schaffen. Das „Bible Art Project“ wurde mit der Unterstützung christlicher Gemeinden und Firmen von Deborah Werren, Simone Früh und Sara Willi ins Leben gerufen.

Geschenk, das in einer Schublade zu sehen war. Der siebenarmige Leuchter, der Davidstern, die den Heiligen Geist symbolisierende Taube, der Soldat in der Waffenrüstung: Bei all diesen filigranen Werken zu Themen aus dem Epheserbrief setzte das Ehepaar auf den Werkstoff Papier.

Ein mehrmonatiger Prozess

Als Kontrast dazu stand draussen eine grosse Metallskulptur, welche die Blicke auf sich zog. Ulrich Hertach hatte sich intensiv mit dem Römerbrief befasst. Er sagt: „Durch die Einswerdung mit dem dreieinigen Gott wird der einst sterbliche Mensch zu einer neuen Schöpfung – wiedergeboren in Jesus Christus. Der ‚vergängliche‘ Werkstoff Stahl wird durch eine Legierung zu einem hochwertigen ‚ewigen‘ Chromstahl.“ Videobeiträge und wohltuende Liederbotschaften rundeten den Anlass ab. Angesprochen auf eine Neuauflage, meinte Deborah Werren mit einem Strahlen im Gesicht: „Aufgrund des grossen Erfolges ist das durchaus möglich. Unser Team blickt auf zwar fordernde und anstrengende, aber auch wertvolle und inspirierende Monate zurück.“ Ein Teil des Verkaufserlöses kommt der Quellenhofstiftung Winterthur zugute. (dw) P

Fotos: Daniel Wagner; zvg

Jedes der farbenfrohen Werke der Kunstschaffenden setzt sich mit einem Buch der Heiligen Schrift auseinander. Dieses war den Künstlern zugeteilt worden. Durch die intensive Beschäftigung mit dem Text erfuhren sie einen neuen, tieferen Zugang zu Gottes Wort. Das Resultat dieses mehrmonatigen Prozesses darf sich sehen lassen. Rund 800 Menschen liessen sich an den beiden Ausstellungstagen von der Vielfalt der nicht alltäglichen Bibelpräsentationen inspirieren, was zu manch einer angeregten Diskussion führte. Gearbeitet wurde unter anderem mit Pinsel und Farbe, Ton, Stoffen und Metallen. Sogar Lego-Bausteine kamen zum Einsatz, sie verkörpern den demütigen König David. Inspiriert von den Sprüchen Salomos, formte Heinz Stricker eine bunte Collage mit Kaffeerahmdeckeln. Markus und Daniela Werren gestalteten ein königliches

Chromstahl für die Ewigkeit

Das Bible Art Project: Von der Bibel inspirierte Werke. König David aus Legosteinen.

38.2014

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PODIUM Anstand und Respekt haben in meinem Leben eine wichtige Bedeutung. Ich stelle immer wieder von Neuem den Anspruch an mich, allen Menschen gegenüber die gleiche Wertschätzung und Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Dies ist bisweilen eine grosse Herausforderung. Nicht wegen dem anderen, sondern auch wegen der eigenen Grenzen. Den Mitmenschen bei ihren vielfältigen Anliegen und Bedürfnissen zuzuhören, das ist oft nicht nur einfach eine Zeit-, sondern eben auch eine Willensfrage. Es gibt verschiedene politische Geschäfte, die ich in den vergangenen Jahren erlebt habe, bei denen ich trotz ehrlichen Bemühens gewisse Argumente von Mitdiskutierenden nicht wirklich verstanden habe, da meine Einschätzung von Werten und Gedanken komplett anders lag. In solchen Auseinandersetzungen – im wörtlichen Sinn auf inhaltlicher Ebene – beginnt dann der innere Kampf mit den eigenen Gefühlen. Penetrant die eigene Meinung dem anderen aufzuzwingen, das ist nicht meine Sache. Sie konsequent zu vertreten hingegen schon. Den Grundsatz, meinem Gegenüber auch in der heissesten politischen Diskussion mit Respekt zu begegnen, will ich nicht aufgeben. Es braucht den bisweilen auch leidenschaftlich geführten Diskurs, bevor Entscheidungen gefällt werden. Dabei werde ich mich auch in Zukunft der Wahrheit und der Redlichkeit verpflichtet fühlen. Mit diesem ethischen Verhalten will ich mich nicht von anderen abheben, sondern lediglich einen an mich gestellten Auftrag erfüllen. Christian Lohr ist Publizist, Nationalrat der CVP und wohnt in Kreuzlingen TG.


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Swiss Power am Teenager-Kongress TEENSTREET 4500 Teilnehmende, davon 200 aus der Schweiz. Max Merk und sein Team engagierten sich für bleibende Eindrücke.

Kochen für Tausende: Max Merk hat den Blick fürs Ganze, aber auch ein Auge fürs Detail.

W

enn man gut gegessen hat und der Magen nicht knurrt, kann man auch gut zuhören“, meint Max Merk. Er hat mit seinem Team am internationalen Kongress TeenStreet in Münster (D) vom 2. bis 9. August für rund 4500 Teenager, Leiter und Helfer gekocht. „Nebst der geistlichen Nahrung darf das körperliche Wohl nicht zu kurz kommen“, ist er überzeugt. Bereits zum 22. Mal setzte sich Max Merk zusammen mit seiner Familie mit viel Herzblut für die Verpflegung ein: „Es motiviert mich, wenn ich sehe, wie sich Teenager verändern, wie Heilung stattfindet und wie sie die Herausforderung annehmen, mit Jesus im Alltag zu leben.“

Fotos: zvg

Beeindruckende Organisation Man stelle sich vor: Während die ersten Schnitzel schon gegessen sind, warten noch über 1000 Stück fein säuberlich verpackt auf die Bratstation ... 13 000 Teller, Messer, Gabeln, Löffel mussten täglich abgewaschen werden. Teamleiter Mathias Toggenburger bediente erstmals eine sechs Meter lange Abwaschmaschine. „Obwohl ich in einer christlichen Familie aufwuchs, kapierte ich erst mit etwa 15 Jahren, dass ich Jesus brauchte. TeenStreet motiviert Teenager, ganze Sache mit Gott zu machen. Für dieses Ziel setze ich meine Gaben gerne ein. Mir macht es nichts aus, hinter den Kulissen zu arbeiten und schmutzig zu werden.“ Die Teenager kommen aus unterschiedlichen Lebens- und Glaubenssituationen. Teilnehmer berichten: „Während des 38.2014

Sponsorenlaufs für Waisenkinder in der Ukraine verstauchte ich mir gleich in der ersten Runde den Knöchel. Ich betete um Heilung – und es geschah! So konnte ich schlussendlich 17 Runden laufen.“ „Während unseres Einsatzes in der Stadt sprachen wir einen Mann an, der nach Alkohol roch. Wir kauften ihm etwas zu essen, begleiteten ihn nach Hause und beteten für ihn. Als wir uns verabschiedeten, lächelte er!“ „Ich war wegen einer persönlichen Situation sehr verunsichert und wusste nicht weiter. Ein Bibelvers sprach konkret in mein Leben und half mir.“ TeenStreet steht auch für bleibende Eindrücke: „Die Lieder klingen noch immer in meinem Herzen nach, auch in meinem Schulalltag.“ • Ruth Schelker (OM Schweiz)

TeenStreet wirkt ansteckend Der Kongress TeenStreet ist eine Arbeit des internationalen Missionswerks OM (Operation Mobilisation). TeenStreet will Teens helfen, in ihrer Persönlichkeit und Beziehung zu Gott zu wachsen und sie ermutigen, im Alltag ein fröhliches und ansteckendes Christsein zu (er)leben. Die Teenager kommen aus verschiedenen Frei- und Landeskirchen der Schweiz und aus über 20 anderen europäischen Ländern. Betreut werden sie von freiwilligen Mitarbeitern und dem OM-Heimatpersonal. TeenStreet 2015 findet vom 1. bis 8. August in Of Offenburg (Deutschland) statt. b www.teenstreet.de/de

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BLOG Seit Kurzem haben wir eine neue Mitbewohnerin. Wir sind uns einiges gewohnt: Mücken, Ameisen, Spinnen, Nachtfalter, Geckos ... Doch die kleine Maus ist eine ganz neue Herausforderung. Erst mussten sämtliche Esswaren so platziert oder aufgehängt werden, dass sie nicht erreichbar sind. Dann schlafe ich nur noch mit Ohrstöpseln, weil mich das Getrippel sonst wahnsinnig macht. Wo versteckt sich das Untier bloss tagsüber? Vor zwei Tagen machten wir gemeinsam mit der Nachbarin eine „Jetzt-erwischen-wir-dich“-Ak „Jetzt-erwischen-wir-dich“-Aktion. Vergeblich – aber unterhaltsam. Zugegeben, ich könnte die Maus eh nicht erschlagen. Ob sie uns freiwillig verlassen wird, wenn sie nichts mehr zu fressen findet? Wir gehen davon aus und sind gespannt. Immer mal wieder kommt mir in diesem Zusammenhang meine Mutter in den Sinn. Wenn ich als Kind eine Spinne im Zimmer hatte und um Hilfe rief, meinte sie jeweils: „Also wenn du so tust, überlebst du nie in Afrika!“ Ich habe über die Jahre hier einige neue Fähigkeiten entwickelt, doch die kleine Maus veranlasst mich nach wie vor zur Flucht. Von einer Kollegin erhielt ich eine Karte mit der Aufschrift „Jesus, der Mitbewohner“. Im Johannes-Evangelium sagt Jesus, dass er bei uns wohnen möchte. Wie sieht diese WG wohl aus? Sind Tischgebete und andere Rituale Ausdruck dieses Zusammenlebens? Geht es mehr um den Umgang miteinander? Diese Fragen beschäftigen mich immer wieder. Ich glaube nicht, dass es endgültige Antworten gibt. Ob unsre Mitbewohnerin mitkriegt, dass Jesus mit uns zusammenwohnt? Vielleicht frage ich sie bei Gelegenheit mal. Freundliche Grüsse, Amira

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Späte Erkenntnis: Korruption lohnt sich nicht UNTERNEHMER Bestechung wird mittlerweile zunehmend geächtet – aber leider noch nicht überall.

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estechung ist nicht nur unmoralisch, sondern meist auch ein schlechtes Geschäft. Zu diesem Ergebnis kamen Antikorruptionsexperten bei einem Forum des Bundes Katholischer Unternehmer und der Katholischen Akademie Rabanus Maurus (Frankfurt am Main) in der Mainmetropole. Der Volkswirt und Begründer des Korruptionswahrnehmungsindex, Prof. Johann Graf Lambsdorff (Passau), sagte, in vielen Unternehmen habe sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass sich Geschäfte, bei denen Bestechungsgelder fließen, betriebswirtschaftlich nicht lohnen. Denn oft führe ein korruptes Verhalten der Geschäftspartner auch bei den eigenen Mitarbeitern zur Untreue. Lambsdorff: „Deutschland konnte Exportweltmeister werden, ohne Weltmeister der Bestechung zu sein.“

Ex-Obi-Chef: Ich orientiere mich an den Zehn Geboten Der Gründer der Bau- und Heimwerkermarktkette OBI, Manfred Maus (Leverkusen), sagte in einer Podiumsdiskussion, er habe aus christlicher Verantwortung dafür gesorgt, dass sein Unternehmen keine Bestechungsgelder zahle. Seit seiner Kindheit orientiere er sich an den Zehn Geboten.

. Als von ihm für die Ansiedlung eines OBIMarktes in Schanghai (kommunistische Volksrepublik China) 20.000 US-Dollar Schmiergeld gefordert wurde, habe er auf den Bau verzichtet. Inzwischen habe sich auch in China die Erkenntnis durchgesetzt, dass Korruption die wirtschaftliche Entwicklung gefährde. Maus räumte aber auch ein, in Fragen der Bestechung nicht makel38.2014

Korruption weltweit In diesem Ausmaß wird bei öffentlichen Institutionen und Amtsträgern Korruption wahrgenommen

1.700 km

Korruptionsindex 80-100 (= korruptionsfrei) 60-79 40-59 20-39 0-19 (= sehr korrupt)

„sauberste“ Länder Dänemark 91 Neuseeland 91 Finnland 89 Schweden 89 Norwegen 86 Singapur 86 Schweiz 85 Niederlande 83 Australien 81 Kanada 81 Deutschland 79 Österreich 77

los zu sein. So sei ein Partner in Moskau kurz vor der Einweihung eines OBI-Marktes mit dem Hinweis konfrontiert worden, dass die Verlegung einer Gasleitung ein halbes Jahr dauern werde. So lange müsse das Geschäft geschlossen bleiben. Der Partner habe dann mit 20.000 Euro Bestechungsgeld dafür gesorgt, dass der Markt eher eingeweiht werden konnte. Maus wusste davon: „Mir tat das weh. Denn im Sinne meiner christlichen Überzeugungen habe ich eine Sünde begangen.“

Wenn Geld gefordert wird, können Gespräche helfen Nach Angaben des Leiters der Antikorruptionsabteilung des Chemieunternehmens Evonik, Norbert Löw (Essen), ist Korruption inzwischen in fast allen Ländern ein Rechtsverstoß. Evonik vermittele daher auf allen Unternehmensebenen, dass sich die Firma an Recht und Gesetz halte. In jeder Einheit und Gruppe des Unternehmens gebe es einen Antikorruptionsbeauftragten. Manche angedrohten Proble-

korrupteste Länder Syrien 17 Turkmenistan 17 Usbekistan 17 Irak 16 Libyen 15 Südsudan 14 Sudan 11 Afghanistan 8 Nordkorea 8 Somalia 8 Quelle: Transparency International

me, deren Beseitigung mit der Forderung von Geld verbunden sei, könnten durch Gespräche gelöst werden.

Jeder müsse sich fragen: „Was würde mein Pfarrer dazu sagen?“ Der politische Berater des deutschen Zweiges der Antikorruptionsagentur Transparency International, Peter von Blomberg (Köln), erklärte, dass sich in Deutschland ein tiefgreifender Wertewandel vollziehe. Bestechung werde immer mehr geächtet. Doch genügten dazu umfassende Regelwerke in Firmen nicht. Viel mehr zähle die Eigenverantwortung der Mitarbeiter. Jeder müsse sich fragen: „Was würde mein bester Freund, mein Patenonkel oder mein Pfarrer dazu sagen?“ Eine solche Haltung sei langfristig besser als ein Verbotskatalog, so der Jurist. Dem 1949 gegründeten Bund Katholischer Unternehmer (Köln) gehören nach eigenen Angaben rund 1.200 Inhaber-Unternehmer, Selbstständige und leitende Angestellte an. P b www.bku.de • 0221 272370


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N AC H R IC H T E N

NOTIERT Frankreichs Juden: Auf nach Israel!

„Betet für Schottland!“ UNABHÄNGIGKEIT Die Kirchen bleiben bei der Abstimmung neutral.

I

n Großbritannien wächst die Spannung vor der Volksabstimmung über die Unabhängigkeit Schottlands am 18. September. Umfragen zufolge liegen Befürworter und Gegner unter den 4,2 Millionen Wahlberechtigten Kopf an Kopf. Die Kirchen verhalten sich neutral, rufen aber zum Beten und Fasten auf. Sie setzen sich – ungeachtet des Ausgangs – für Versöhnung ein. 16 protestantische Kirchen und die katholische Kirche unterstützen die Kampagne „Betet für Schottland!“ und rufen Gebetstage aus. Eingeladen sind auch die Hauptkonkurrenten: der schottische Regierungschef Alex Salmond als Anführer der Unabhängigkeitsbewegung und der frühere britische Premier Gordon Brown – er ist ebenfalls Schotte – von der Kampagne „Better Together“ (Besser zusammen) für einen Verbleib im Vereinigten Königreich. An den Gebetstagen öffnen Kirchen und Gemeinden zwischen 7 und 22 Uhr; zu jeder vollen Stunde wird das Vaterunser gebetet.

Versöhnungsgottesdienst John Chalmers, Leiter der mit rund 400.000 Mitgliedern größten Kirche, der reformierten „Kirche Schottlands“, ist in Sorge, dass es nach der Abstimmung zu Spaltungen kommt. Die Sieger sollten jeden „Triumphalismus“ vermeiden. Am

Sonntag nach der Wahl werde die Kirche einen Versöhnungsgottesdienst in der St.Giles-Kathedrale in Edinburgh feiern.

„Zünglein an der Waage“ Die katholische Kirche Schottlands hat sich ebenfalls zur politischen Neutralität verpflichtet. Gleichwohl könnten Katholiken das „Zünglein an der Waage“ bilden, und zwar für die Unabhängigkeit. Etwa 30 % der Katholiken votieren für ein eigenständiges Schottland; bei den Konfessionslosen sind es 26 % und bei den Reformierten 17 %. In ganz Großbritannien ist eine große Mehrheit der Christen gegen eine Unabhängigkeit Schottlands. Einer Umfrage der Britischen Evangelischen Allianz zufolge wären 74 % der Evangelikalen „traurig“, wenn sich Schottland abspalten würde. P

Schottland Einwohner: 5,3 Millionen Reformierte „Kirche Schottlands“ 42 % Konfessionslos 28 % Katholische Kirche 16 % Andere protestantische/ anglikanische Kirchen 7% Keine Angaben 5% Muslime 1% Andere Religionen 1%

USA: „Ja, es geht um Zahlen!” Evangelikalen Gemeinden in den USA wird oft vorgeworfen, dass es ihnen nur um große Zahlen gehe. „Ja“, erwidert der Hauptpastor der Mega-Gemeinde NewSpring (Neuer Frühling), Perry Noble (Columbia/Bundesstaat Süd Carolina), „uns geht es tatsächlich darum – weil es auch Jesus darum geht“. Jede Woche besuchen im Durchschnitt 32.000 Personen die baptistischen NewSpring-Gemeinden an 10 Standorten in Süd Carolina. Im August waren es rund 40.000, und das Ziel sind 100.000. Am 7. September wurden 2.335 Personen getauft. Noble verweist auf die Bibel. Aus einem Dutzend Jünger seien zunächst 120 Nachfolger geworden; nach Pfingsten sei die Zahl auf 3.000 geschnellt – per Definition die Untergrenze einer „Mega-Gemeinde“. Die Christenheit sei danach weiter schnell gewachsen. Noble: „Kann es sein, dass viele Christen Mega-Gemeinden nicht mögen, weil ihre Zweifel größer sind als ihr Glaube, dass Gott eine große Kirche bauen kann?“ b www.perrynoble.com

Foto: picture alliance / empics

Ja oder Nein für ein unabhängiges Schottland: Wer hat die Mehrheit?

Immer mehr französische Juden wandern nach Israel aus. In den ersten acht Monaten dieses Jahres brachen nach Angaben der Einwanderungsorganisation Israels 4.566 französische Juden ins Heilige Land auf. Damit überholte Frankreich die Ukraine (3.252) und Russland (2.632). Seit dem Zerfall der Sowjetunion waren die meisten Juden aus diesen Staaten nach Israel ausgewandert. „Frankreich ist heute das führende Land für jüdische Einwanderung nach Israel“, sagte der Direktor des französischen Büros der Organisation, Ariel Kandel (Paris). Er erwartet, dass im gesamten Jahr 2014 1 % der rund 606.000 französischen Juden nach Israel ziehen. Ursache ist vor allem der zunehmende Antisemitismus in Frankreich. Die Zahl derartiger Zwischenfälle lag allein im ersten Quartal 2014 mit 140 rund 40 % höher als im selben Zeitraum des Vorjahres. Zuletzt kam es während des Gaza-Konflikts zu antisemitischen Attacken meist arabischstämmiger Islamisten auf Synagogen und jüdische Restaurants.

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N AC H R IC H T E N

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In Mossul werden Kirchen zu Moscheen umfunktioniert NORDIRAK IS verschenkt Häuser von Christen. Wie sich die Vertriebenen auf ihre Rückkehr vorbereiten.

I

n der vom „Islamischen Staat“ (IS) besetzten Großstadt Mossul im Nordirak werden Kirchen in Moscheen umgewandelt. Zudem haben die IS-Terroristen historische Gebäude mit christlicher Architektur gesprengt. Das berichtet die baptistisch geprägte „Libanesische Gesellschaft für Erziehung und soziale Entwicklung“ unter Berufung auf Augenzeugen. Nach Angaben von Direktor Nabil Costa (Beirut) schweigen seit dem 20. Juli die Kirchenglocken in

der Zwei-Millionen-Stadt. Alle 1.200 christlichen Familien seien geflohen. Die IS habe ihre Häuser entweder geplündert oder Muslimen geschenkt. Jetzt versuchten die geflohenen Christen, mit Hilfe von Augenzeugen Dokumente aufzusetzen, um sich ihr früheres Eigentum bestätigen zu lassen. Sie bereiteten sich auf die Zeit nach der IS-Herrschaft vor. Allerdings könne das noch Jahre dauern.

Sex-Partys für IS-Kämpfer Wie Costa weiter berichtet, haben die islamischen Terroristen Christen in der Provinz Ninive nahe Mossul in Flugblättern aufgefordert, ihre unverheirateten Töchter IS-Kämpfern für Sex-Partys zur Verfügung zu stellen. Sonst würden sie nach dem islamischen Gesetz, der Scharia, bestraft.

Kirchen im Westen, verhindert weiteren Völkermord!

Auf der Mauer einer Kirche in Mossul ist die arabische Aufschrift „Kein Eintritt auf Anordnung des Islamischen Staates“ zu sehen.

Nach Einschätzung des Dachverbandes der Protestanten in Syrien und im Libanon ist die Existenz der Christenheit im Nahen Osten durch Völkermord bedroht. Kirchen im Westen sollten auf ihre Regierungen einwirken, um die Vernichtung und Vertreibung zu verhindern. Grundlage für ein friedliches Miteinander der Religionen seien bessere Bildungs- und soziale Einrichtungen. Den Aufruf haben der Präsident des Dachverbandes, Salim Sahiouny (Beirut), sowie rund 50 Pastoren und leitende Mitarbeiter christlicher Werke unterschrieben. P

Verfolgung schweißt Christen zusammen TAGUNGEN Orthodoxe, Katholiken und Protestanten verbünden sich.

Fotos: picture alliance / dpa, AINA News / IDC

D

ie Verfolgung durch islamistische Terrorgruppen im Nahen und Mittleren Osten sowie Teilen Afrikas und Asiens lässt Christen enger zusammenrücken. Über Konfessionsgrenzen hinweg verbünden sie sich und erheben gemeinsam ihre Stimme für die Verfolgten – nicht nur für Christen, sondern etwa auch für Jesiden und gemäßigte Muslime. Im Irak und in Syrien, Nigeria und Kamerun, Somalia und Kenia, Indonesien und den Philippinen wüten Gruppen wie der „Islamische Staat“ (IS), Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde), El Shabab (Die Jugend) oder die Islamische Befreiungsfront der Moro. Sie wollen einen islamischen Gottesstaat errichten und vertreiben oder verfolgen Andersgläubige mit ungeheurer Grausamkeit. In Washington sind orthodoxe, katholische und protestantische Kirchen38.2014

führer, darunter auch Evangelikale, aus dem Nahen und Mittleren Osten, Europa und Nordamerika zusammengekommen, um ein internationales Vorgehen gegen den islamistischen Terror zu fordern. Die 3-tägige Konferenz, die am 11. September zu Ende ging, stand unter dem Motto „In Verteidigung der Christen“.

Internationale Konferenz geplant Am 10. September gab das „Globale Christliche Forum“ in Straßburg bekannt, dass es das Thema „Diskriminierung, Verfolgung und Martyrium“ von Christen zum Thema einer internationalen Konferenz machen will, die Ende 2015 stattfinden soll. Bis dahin sollen Daten über religiöse Verfolgung gesammelt und gesichtet werden. Ferner werden Teams die besonders betroffenen Länder besuchen und die Ursachen der

Die Konferenz in Washington begann mit einem Gebetsgottesdienst, der von Geistlichen unterschiedlicher Konfessionen geleitet wurde.

Verfolgung erkunden. Dem Forum gehören Repräsentanten des Weltkirchenrats, des Vatikans, der Weltweiten Evangelischen Allianz und der Pfingstkirchlichen Weltgemeinschaft an. Der deutsche Pfingstpastor Ingolf Ellßel (Tostedt), der dem Gremium angehört, sagte, er hoffe, dass dies der Anfang eines neuen Prozesses der Einheit unter den Christen sei. P b www.indefenseofchristians.org www.globalchristianforum.org


SYRIEN

Die Gräueltaten der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ (IS) sind so brutal, dass manche Christen keinen anderen Ausweg sehen, als die Dschihadisten auch mit Waffen zu bekämpfen. Denn die islamischen Extremisten wollen ihr Kalifat im gesamten Nahen und Mittleren Osten errichten und alle Christen vertreiben – und zwar genau aus jener Region, in der vor knapp 2.000 Jahren die ersten christlichen Gemeinden entstanden. So wurde Saulus in Damaskus zum Apostel Paulus, also in Syrien, wo heute der Bürgerkrieg tobt. Das „Bild der Woche“ zeigt christliche Soldaten. Sie knien vor dem Altar einer syrischen Kirche in Al-Qusayr, die islamische Extremisten schwer beschädigt und geschändet haben.

Mittelmeer

Das Bild der Woche

TÜRKEI

LIBANON ISRAEL

SYRIEN

IRAK

Al-Qusayr

DAMASKUS HAUPTSTADT JORDANIEN

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P RO & KON T R A

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Ist Gewalt im Islam angelegt? EXTREMISMUS Terrororganisationen wie der „Islamische Staat“ (IS) im Irak und in Syrien oder Boko Haram in Nigeria berufen sich bei ihren Gräueltaten auf den Koran. In Stellungnahmen mancher westlicher Muslimverbände heißt es dazu, die Terroristen pervertierten eine im Grunde friedliche Religion. Ist Gewalt im Islam angelegt, oder wird die Religion bewusst missbraucht?

Es soll Blut vergossen werden, bis der Islam die Weltherrschaft übernimmt.

PRO

Ein Moslem kann laut Koran zugunsten der Verbreitung des Islam Unwahrheiten erzählen. Zum Beispiel, dass der Islam friedlich ist! Solange er in der Minderheit ist, tritt der Islam als friedliche Religion auf. Sobald er die Oberhand hat, zeigt er sein wahres Gesicht, nämlich die Forderung der Unterwerfung Andersgläubiger. Im Koran steht (Sure 47,35): „… und ladet ( Juden und Christen) nicht ein zum Frieden, während ihr die Oberhand habt“. Laut Koran ist die Welt in zwei Teile geteilt: Haus des Islam (islamische Länder) und Haus des Krieges (nicht islamische Länder). Nach der islamischen Lehre soll Blut vergossen werden, bis der Islam die Weltherrschaft übernimmt. Während ein Moslem den Islam mit der Sure 2,256 („Es gibt keinen Zwang im Glauben“) verteidigt und ihn friedlich darstellt, wird ein radikaler Islamlehrer der Boko Haram in Nigeria oder des IS im Irak seinen Anhängern andere Verse

Extremisten reißen Verse des Koran bewusst aus ihrem textlichen und historischen Kontext heraus.

Foto: privat, PR

KONTRA

Die grausamen Bilder der Massenexekutionen von Zivilisten durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“, die sich schnell in den Medien verbreiten, sind mehr als schockierend. Es ist kaum begreifbar, dass eine solche menschenabscheuliche Aggression im 21. Jahrhundert stattfindet. Bitter für den Islam ist, dass diese menschliche Tragödie in seinem Namen stattfindet. Extremisten, die ihre Gräueltaten im Namen des Islams legitimieren, berufen sich auf einzelne koranische Verse, die sie aus ihrem textlichen und historischen Kontext herausreißen, um ihr Vorgehen religiös zu begründen. Der Koran, ähnlich wie die Bibel, wurde in einem bestimmten historischen Kontext verkündet und spricht bestimmte Ereignisse an, darunter auch kriegerische Auseinandersetzungen im 7. Jahrhundert auf der arabischen Halbinsel. Eine Lesart des Korans, die diese historische Kontextualisierung verweigert, 38.2014

Mahin Mousapour ist evangelische Pastorin der persischen Gemeinde „Neuer Bund“ in Frankfurt am Main. Die meisten ihrer Gemeindemitglieder sind – wie Mousapour selbst – ehemalige Muslime.

lehren, um aus ihnen stolze Mörder zu machen. Sure 9,5: „Und wenn die heiligen Monate abgelaufen sind, dann tötet die Ungläubigen, wo ihr sie findet, greift sie, umzingelt sie und lauert ihnen überall auf!“ Der Islam akzeptiert die Menschenrechte immer nur unter dem Vorbehalt der Scharia. Ich leite eine Gemeinde von Christen mit islamischem Hintergrund, die auch von Islamisten hier in Deutschland verfolgt werden. Sie bedrohen uns, weil Moslems sich nicht zum Christentum bekehren dürfen. Ich entgegne ihnen, dass sie in ihren Moscheen Christen zum Islam bekehren, und kein Pfarrer hat sie bis heute verfolgt. Aber sie versuchen, mich und andere Konvertiten einzuschüchtern und zu bedrohen. Sie gebrauchen die Demokratie in Deutschland, um das Land zu islamisieren, haben überhaupt keine Angst vor dem deutschen Gesetz und unterdrücken uns als verfolgte Christen in Europa! Wahnsinn … P

Der Muslim, Prof. Mouhanad Khorchide, ist seit 2010 am Centrum für Religiöse Studien an der Universität in Münster für islamische Religionspädagogik zuständig. 2012 erschien sein Buch „Islam ist Barmherzigkeit“.

bietet eine Grundlage für Missbrauch. Letztendlich sagt die 21. Sure des Koran zum Verkündungsauftrag des Propheten Mohammeds: „Wir [Gott] haben dich [Mohammed] lediglich als Barmherzigkeit für alle Welten entsandt“, und das ist der Selbstanspruch des Korans an Mohammeds Verkündung. Jede Lesart seiner Biografie, die diesem Kriterium der Barmherzigkeit widerspricht, ist zurückzuweisen. Zwar kann die Theologie durch die historische Verortung von Gewalt in den heiligen Schriften eine Legitimation für Gewalt im Namen der Religion verhindern, aber die Praxis zeigt, dass das Problem damit nicht gänzlich eingedämmt werden kann, denn Gewalt ist kein rein religiöses, sondern ebenso ein politisches und soziales Phänomen. Wir brauchen neben theologischer Aufklärung auch die entsprechenden politischen und sozialen Maßnahmen gegen Gewalt. P


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BI BL I SC H E S N E U E R Z Ä H LT

Ich werde sie zertreten wie Schaben DAMASKUSERLEBNIS Der Apostel Paulus (Hebräisch: Saulus), größter Theologe der Weltgeschichte, war einst ein großer Christenverfolger. Er meinte als frommer Jude, damit Gottes Willen zu tun. Auf dem Weg nach Damaskus begegnet ihm Jesus, und sein Denken wird vom Kopf auf die Füße gestellt. Titus Müller erzählt die Begebenheit aus Apostelgeschichte 9,1–19 und 26,1–18 neu nach. Saulus schritt kräftig aus. Er musste den Kopf freikriegen, er hatte wieder von den Schreien geträumt. Die Erwachsenen, die er festnahm, schrien nie, es waren ihre Kinder, die schrien, und sie konnten am allerwenigsten für die Verirrungen der Eltern. Sicher fand sich ein Onkel oder eine Tante, bei denen sie aufwachsen konnten, aber der Schmerz, den er ihnen durch die Festnahme der Eltern zufügte, machte ihm dennoch zu schaffen. Der Einzelne zählt nicht, sagte er sich. Es geht um das Volk. Seit Jahrhunderten verteidigten sie ihren Glauben gegen Versuche, ihn zu verwässern oder umzuformen. Der Glaube war für Israel eine Frage von Leben und Tod. Deshalb mussten Häretiker aus dem Volk ausgerottet werden, sonst fraß sich die Fäulnis weiter und steckte die Nachbarn und Freunde an, und am Ende verrieten sie erneut den Bund mit Gott. Sein Volk hatte doch eine besondere Aufgabe! Dieser Gedanke tröstete ihn. Er war unterwegs, um Gottes Volk zu schützen. Die beiden Beamten, die ihm der Hohe Rat mitgegeben hatte, hielten sich hinter ihm, sie redeten leise. Wahrscheinlich klagten sie, dass er keine Mittagspause einlegte. Jeder vernünftige Reisende rastete in den heißen Mittagsstunden, natürlich. Aber die Christen in Damaskus hatten sicher schon Wind davon bekommen, was ihnen drohte. Während er, Saulus, gen Norden marschierte, verkrochen sie sich in ihre Verstecke. Er musste schnell sein, sie fi nden und sie zertreten wie Schaben. Als er davon erfahren hatte, dass etliche Christen Jerusalem verließen und nach Damaskus flohen, hatte er gleich den Hohen Rat um eine Vollmacht gebeten. Damaskus besaß viele Synagogen. Sie würden versuchen, dort bei den Juden unterzuschlüpfen. Auch für die Juden in Damaskus galt das Wort des Hohen Rats, er würde jedes Mitglied der Christensekte ausfi ndig machen. Am Ende brachte er sie gefangen nach Jerusalem, wo ihnen der Prozess gemacht werden würde. Wenn dieser Jesus wüsste, was er angerichtet hatte! Statt das Volk und den Glauben zu schützen, hatte er im unbeschnittenen Heiden einen Bruder gesehen. Er lobte den Glauben eines römischen Hauptmanns und führte Samariter als Beispiel für Barmherzigkeit an, sogar notorischen Sündern reichte er die Hand, Prostituierten, Betrügern.

Während das jüdische Volk darum rang, den Sabbat zu heiligen und wenigstens die einfachsten Regeln zu beachten, was Reinheit und Unreinheit betraf, sagte Jesus Dinge wie: „Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht“ oder „Was zum Mund hineingeht, macht nicht unrein“. Man hatte, was unrein und verdorben war, von sich zu stoßen. Das begriffen diese Christen nicht. Trotzdem hegte er, Saulus, Zweifel daran, ob seine Antwort auf ihr Fehlverhalten die richtige war. Etliche Christen waren bereits durch sein Zutun hingerichtet worden. War er besser als die Zeloten, die den Römern auflauerten, um sie zu ermorden? Er rechnete es Jesus hoch an, dass er der Versuchung widerstanden hatte, sich als Kriegsherr und Rächer Israels zu präsentieren. Gelegenheiten dazu hätte es genügend gegeben. Er hätte eine große wütende Meute hinter sich vereinen und den blutigen Aufstand gegen die Römer ausrufen können, so wie es viele vom Messias erwarteten. Aber er war sanft gewesen, gütig und vergebungsbereit. Saulus musste sich eingestehen, dass Jesus ihn faszinierte. Die wenigen Gelegenheiten, bei denen der Rabbi aus der Haut gefahren war, hatten berechtigte Anlässe gehabt. Dass er die raffgierigen Händler mit Peitsche und Stock aus dem Tempel gejagt hatte, verlangte einem Hochachtung ab. Es war längst überfällig gewesen, dass das jemand tat, nur hatte niemand es gewagt gehabt. Er würde noch einmal mit Rabbi Gamaliel über Jesus reden, wenn er zurück in Jerusalem war. Sein Meister und Lehrer hatte Jesus des Öfteren im Sanhedrin verteidigt, er lehnte ihn zumindest nicht rundweg ab. Womöglich hatten ihn seine Nachfolger nur missverstanden. Bewies nicht allein schon seine Niederlage, der Tod am Kreuz, dass er nicht der Messias gewesen sein konnte? Und trotzdem verbreiteten die Christen den Irrglauben, er sei Gottes Sohn gewesen. „Ewiger Gott, Schild Abrahams, du siehst, ich bin unterwegs nach Damaskus, um die zur Strecke zu bringen, die deinen Namen beflecken. Ich bitte dich, schenke mir Gelingen und hilf –“ Er stockte. Woher kam dieses Geräusch? Plötzlich war es hell um ihn herum wie von tausend Sonnen. Gott beantwortete sein Gebet! Saulus fiel auf die Knie. Seine Hände zitterten, und er hielt den Atem an. Demütig senkte er das Haupt. ideaSpektrum 38.2014


Foto: Thomas Zacharias

BI BL I SC H E S N E U E R Z Ä H LT

Eine Stimme, die von überallher zugleich zu kommen schien, sagte: „Saulus, warum verfolgst du mich?“ Verfolgen? Aber … Aber das konnte nicht sein, Jesus war nicht der Messias gewesen. Wenn er die Christen verfolgte, waren das doch Gottes Feinde! „Wer bist du, Herr?“ Etwas in ihm fürchtete die Antwort. „Ich bin Jesus, den du verfolgst.“ Er schluckte trocken. Alles, was er geglaubt und getan hatte in den letzten Jahren, war falsch gewesen. Er hatte Unschuldige verfolgt und ihnen das Leben genommen. Seine Gebete, sein Vertrauen, dass Gott diese Säuberungsarbeit unterstützte ... War es nicht immer wieder eigenartig für ihn gewesen, dass schlechte Menschen so bereitwillig starben, ohne ihn anzufeinden oder sich zu wehren? Hatte es ihn nicht verwundert, dass die Christen sich so fürsorglich um die Armen kümmerten und sogar den frommen jüdischen Familien verziehen, die sie aus der Synagoge geworfen hatten und vor ihnen auf die Straße spuckten? „Ich war so blind“, stammelte er. „Steh auf und geh in die Stadt“, sagte die Stimme. „Dort wird man dir sagen, was du tun sollst.“ Er konnte es nicht. Er blieb am Boden liegen. Vielleicht war es am besten, wenn er an Ort und Stelle starb. Seine Begleiter kamen und fassten ihn an den Armen. „Was war das? Hast du das gehört?“ Mühsam richtete er sich auf. Als er die Augen öffnete, sah er nichts. Er war blind. Dort wird man dir sagen, was du tun sollst. Jahrelang hatte er immer gewusst, was zu tun war. Jetzt übernahm der Messias das Ruder. Jesus. Der Messias. Er atmete nur vorsichtig, als sei er nicht sicher, ob er atmen dürfe. Er machte behutsam die ersten Schritte. Die nächsten drei Tage aß er nichts und trank nichts. Die Beamten des Hohen Rats führten ihn nach Damaskus. In der Stadt wartete man bereits auf ihn. Einer der Menschen, die er hatte gefangen nehmen und töten wollen, stellte sich als Hananias vor und legte ihm die Hand auf den Kopf. „Bruder Saulus.“ Erstaunt dachte Saulus: Er nennt mich seinen Bruder? Aber er müsste mich hassen! Ich habe den Christen so viel angetan!

ideaSpektrum 38.2014

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So stellt sich der Künstler Thomas Zacharias die Bekehrung des Paulus in seinem Buch „Farbholzschnitte zur Bibel“ vor.

„Der Herr Jesus schickt mich“, sagte Hananias. „Zuerst hatte ich Angst, dir zu begegnen. Aber der Herr sagt, du wirst seinen Namen vor die Söhne Israels tragen und vor Nationen und Könige. Du bist sein auserwähltes Werkzeug. Nun sollst du wieder sehen und mit dem Heiligen Geist erfüllt werden.“ In diesem Augenblick kehrte sein Augenlicht zurück. Er sah einen Mann mit Lockenkopf, der ihn bedeutungsschwer anblickte. Ich, ein Werkzeug des Messias? „Hananias“, sagte Saulus mit brüchiger Stimme, „ich möchte dich um Vergebung bitten.“ P


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IN T ERV IEW

Alexander Thies

FILMPRODUZENT Er hat die weitverbreitetsten deutschen christlichen Filme produziert und ist doch

idea: In diesem Sommer startete Ihr Internetangebot zur Reformation: „LU T H E R BA SE“ (www.lutherbase.de). Warum macht eine Filmproduktionsfirma so etwas? Thies: Wir wollen das, was Reformation bedeutet, anders als bisher verdeutlichen. Wir gehen nicht von abstrakter Theologie aus, sondern davon, was damals die Menschen bewegt hat. Und das tun wir, indem wir die Stätten der Reformation mit Musik und kurzen Filmen vorstellen. Wir haben festgestellt, dass die Nutzer dadurch ermuntert werden, sich dann auch theologisch mit der Reformation zu beschäftigen. Warum macht das die evangelische Kirche nicht selbst? Es ist unsere Initiative gewesen, und zuerst stimmte ihr der damalige Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bernd Neumann, zu. Er unterstützte das Projekt sofort. Die EKD hat sich prinzipiell positiv geäußert, konnte uns aber finanziell nicht helfen.

„Luther“ ist der erfolgreichste deutsche Film in den USA Ihr Lutherfilm ist der erfolgreichste deutsche Film in den USA geworden. Wie erklären Sie sich das? Unser Ziel war, Glaubenshelden aus dem deutschsprachigen Bereich – wie eben Luther, Bonhoeffer und Schweitzer

– einem ausländischen Publikum bekanntzumachen. Wir haben Luther nicht in erster Linie als Theologen vorgestellt, sondern als Menschen, der zunächst von vielen Unsicherheiten und von Angst vor einem zürnenden Gott geprägt war. Dann aber hat er aus seiner neuen Sicht des Neuen Testamentes Vertrauen zu Gott und damit Sicherheit gewonnen. Zum Erfolg trug auch bei, dass wir ausgezeichnete Schauspieler hatten, wie Joseph Fiennes, der den jungen Luther spielte, oder Peter Ustinov. Und natürlich haben wir die Sehgewohnheiten der Nordamerikaner berücksichtigt, also mehr Hintergrundwissen einfließen lassen, als es im deutschsprachigen Raum nötig gewesen wäre. Die Glaubwürdigkeit der Darstellung hat die Amerikaner besonders beeindruckt. Und das Echo im Mutterland der Reformation? Insgesamt 3,5 Millionen Menschen haben den Historienfilm bisher im deutschen Sprachraum gesehen – abgesehen von Millionen Fernsehzuschauern, denn der Film wird seit Jahren am Reformationstag (31. Oktober) beispielsweise in der ARD wiederholt. Viele sind fasziniert, dass Luther nicht drumherum redet, sondern sagt, was Sache ist. Der Film hat zahlreiche Diskussionen ausgelöst und die Reformation vielen Menschen ganz neu nahegebracht.

Foto: PR

vielen Christen unbekannt: Alexander Thies, Geschäftsführer des Filmunternehmens NFP, das an den Standorten Halle an der Saale, Berlin und Wiesbaden tätig ist. Sein Vater – Franz Thies – hatte die Firma 1956 gegründet. Er ist unter anderem Erfinder der Mainzelmännchen des ZDF. Alexander Thies ist es zu verdanken, dass drei evangelischen Christen ein Film gewidmet wurde: Dietrich Bonhoeffer (2000), Martin Luther (2003) und Albert Schweitzer (2009). Sie liefen sowohl in Kinos als auch im Fernsehen. Thies ist ebnso Vorstandsvorsitzender der Allianz Deutscher Produzenten – Film und Fernsehen, die einen Umsatz von rund 4 Milliarden Euro repräsentiert. Mit ihm sprach idea-Leiter Helmut Matthies (Wetzlar).

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»Zweifel, Weitblick und Mut«

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Der Tagesspiegel

»Die Persönlichkeit Bonhoeffers ist hervorragend dargestellt.« Johanna Rathgens, Witwe des 20. Juli

»Viel Gefühl – beeindruckend« Der Spiegel

Bonhoeffer

Was fasziniert Sie an Luther? Dass man keine Angst zu haben braucht, wenn man Gott und seinem Wirken vertraut. Die vielen Fragezeichen, die im Leben kommen, sollten wir als Herausforderungen ansehen, sie mit Gott als Begleiter zu bewältigen. Er hat uns unser Leben geschenkt und sagt: Nun mach was draus! Wie kam es überhaupt zur Idee für den Lutherfilm? Ich habe eine Zeit lang als Investmentbanker in den USA gearbeitet, bevor ich in das Unternehmen meiner Eltern eingestiegen bin. Dabei habe ich festgestellt, dass das Thema Religion dort eine Riesenrolle spielt und viele Amerikaner deutsche Wurzeln haben. Und dann wollte ich den Amerikanern, deren Deutschlandbild noch stark von der nationalsozialistischen Zeit geprägt war, zeigen, dass es auch ganz andere Deutsche gegeben hat, wie eben Dietrich Bonhoeffer (1906–1945), der in den USA kaum bekannt war. Nachdem dieser Film sehr erfolgreich war, haben wir uns an Martin Luther gewagt.

wieschendor f.design

D I E L E T Z T E S T U F E

NFP teleart präsentiert einen

Eric Till Film Ulrich Tukur • Ulrich Noethen • Robert Joy • Johanna Klante • R.H. Thomson • John Neville • Blu Mankuma Kamera Sebastian Richter Schnitt Roger Mattiussi Kostüme Wiebke Kratz Szenenbild Gerd Staub Musik Claude Desjardins • Eric Robertson Produzenten Gabriela Pfändner • Kurt Rittig • Alexander Thies • Karla Krause • Deanne Judson • Richard Nielsen • Christian Stehr eine NFP teleart Produktion in Koproduktion mit Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg und Norflicks Productions in Zusammenarbeit mit Eikon • Studio Babelsberg Independents • Chum City Television • Oregon Public Broadcasting • Wisconsin Public Broadcasting mit Unterstützung von Aid Assocication for Lutherans • Filmboard Berlin Brandenburg • Media Programm der Europäischen Union produziert im Rahmen des deutsch-kanadischen Koproduktionsabkommens Im Vertrieb von Central Film Mit freundlicher Unterstützung der UFA - Theater

abel s be Babe

STUDIO

www.bonhoeffer-derfilm.de

INDEPENDENTS

Filmplakat zum Kinostart 2000

38.2014

JOSEPH FIENNES ALFRED

MOLINA

JONATHAN

FIRTH

CLAIRE

COX

VERÄNDERTE DIE

PETER

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USTINOV

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BRUNO

GANZ

FÜR IMMER

© NFP tv 2003

FOTOS: ROLF VON DER HEYDT

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ARTWORK: BECHTOLD/LÖFF

Beeindruckt Sie bei Bonhoeffer der brillante Theologe aus Breslau oder der Widerstandskämpfer im Dritten Reich? Man kann beides nicht trennen. Bonhoeffer hat das gemacht, was er gesagt und geschrieben hat, dass man nämlich in großen Notsituationen als Christ auch politisch handeln muss. Er gebrauchte dabei das folgende Bild: „Wenn ein Wahnsinniger mit dem Auto durch die Straßen rast, kann ich als Pastor, der dabei ist, nicht nur die Überfahrenen trösten und beerdigen, sondern ich muss dazwischenspringen und ihn stoppen, ich muss dem Rad in die Speichen fallen.“ Mich fasziniert hier Bonhoeffers aufrechter Gang und dass man sich als Christ nicht von Angst leiten lassen darf. Solche Menschen braucht jedes Land – auch heute. Ich muss mich selbst auch immer wieder fragen: Wie verhalte ich mich in schwierigen Situationen? Weiß ich, dass ich mich letztlich allein Gott gegenüber verantworten muss? Für mich ist unheimlich beeindruckend, wie Bonhoeffer zusammen mit anderen Gefangenen am Sonntag nach Ostern Gottesdienst im KZ Flossenbürg (Oberpfalz) hält. Plötzlich heißt es: „Gefangener Bonhoeffer mitkommen“. Und er verabschiedet sich im Wissen, was auf ihn zukommt, mit den Worten: „Das ist das Ende – für mich der Beginn des Lebens“. Am nächsten Tag – den 9. April 1945 – wurde er hingerichtet. Diese Gottesgewissheit ist mein Vorbild. Und ich freue mich, dass der Film in den USA ein Riesenerfolg war. Er wurde ja nicht nur im Kino gezeigt, sondern auch in 430 örtlichen Fernsehstationen. In den USA war man vom Bonhoefferfilm so begeistert, dass er zum ersten deutschen Film überhaupt wurde, der vor dem Kongress – also vor den Mitgliedern des US-Parlaments – präsentiert wurde. Dazu hatten wir eine Einladung bekommen, was eine große Ehre war. Der Bonhoefferfilm wird auch jedes Jahr bei der sogenannten Holocaust-Woche in den USA vorgeführt – die zur Erinnerung an das Dritte Reich veranstaltet wird. Hat sich dadurch das Deutschlandbild bei den Amerikanern geändert? Die Amerikaner haben gesehen, dass nicht alle Deutschen Nationalsozialisten waren, sondern es auch viel Widerstand gab. Und O

NFP PRÄSENTIERT EINE PRODUKTION DER NFP TELEART IN ZUSAMMENARBEIT MIT THRIVENT FINANCIAL FOR LUTHERANS UND EIKON UNTERSTÜTZT VON DEGETO FILM EVANGELISCHE KIRCHE DEUTSCHLAND GERMAN INFORMATION CENTER (WASH., D.C.) JOSEPH FIENNES IN LUTHER MIT ALFRED MOLINA JONATHAN FIRTH CLAIRE COX SIR PETER USTINOV BRUNO GANZ UWE OCHSENKNECHT MATHIEU CARRIÈRE BENJAMIN SADLER JOCHEN HORST MARIA SIMON CHRISTOPHER BUCHHOLZ MARCO HOFSCHNEIDER LARS RUDOLPH DORIS PRUSOVA CASTING BRIGITTE ROCHOW HERSTELLUNGSLEITUNG PETER SCHILLER GESAMTAUSSTATTUNG ROLF ZEHETBAUER KAMERA ROBERT FRAISSE MASKE HASSO VON HUGO KOSTÜME ULLA GOTHE STANDFOTOS ROLF VON DER HEYDT SCHNITT CLIVE BARRETT MUSIK RICHARD HARVEY DREHBUCH CAMILLE THOMASSON BART GAVIGAN PRODUCER BRIGITTE ROCHOW CHRISTIAN P. STEHR PRODUZENTEN ALEXANDER THIES KURT RITTIG DENNIS CLAUSS FRANZ THIES GABRIELA PFÄNDNER REGIE ERIC TILL GEFÖRDERT MIT MITTELN VON: German Information Center

WWW.LUTHER-DER-FILM.DE SOUNDTRACK UND BUCH ZUM FILM JETZT IM HANDEL

Filmplakat zum Kinostart 2003

J E RO E N K R A B B É B A R B A R A H E RS H E Y JUDITH GODRÈCHE SAMUEL WEST J O N A T H A N F I RT H

V O N D E N P RO D U Z E N T E N VON „LUTHER“

© 2009 SALINAS FILMGESELLSCHAFT UND TWO OCEANS PRODUCTION. ALLE RECHTE VORBEHALTEN. FOTOS: STEFAN FALKE. GESTALTUNG: PROPAGANDA B.

Fotos: PR (3)

Begeisterung in den USA über den Bonhoefferfilm

PRÄSENTIERT EINE MIT BETEILIGUNG GEFÖRDERT NFP KOPRODUKTI ON DER SALINAS FILMGESELLSCHAFT TWO OCEANS PRODUCTION UND ARD DEGETO VON ARTE VON MITTELDEUTSCHE MEDIENFÖRDERUNG MEDIENBOARD BERLIN-BRANDENBURG FILMFÖRDERUNGSANSTALT HESSENINVESTFILM FILMSTIF TUNG NORDRHEIN-WESTFALEN DEUTSCHER FILMFÖRDERFONDS FILMFERNSEHFONDS BAYERN UND DEPARTMENT:TRADE AND INDUSTRY, REPUBLIK SÜDARFIKA JEROEN KRABBÉ BARBARA HERSHEY IN „ALBERT SCHWEITZER MIT JUDITH GODRÈCHE SAMUEL WEST JEANETTE HAIN PATRICE NAIAMBANA JONATHAN FIRTH UND ARMIN ROHDE AUSSTATTUNG TOM HANNAM KOSTÜM MOIRA MEYER WOLFGANG ENDER MASKE AYTEN MORGENSTERN DERRICK BOSCH CASTING EMMA STYLE NINA HAUN ANA FEYDER KAMERA CINDERS FORSHAW BSC SCHNITT OLI WEISS KOMPONIERTMUSIVONK COLIN TOWNS PRODUZENTEN ALEXANDER THIES CHARLES A. SEILLER CHRISTIAN P. STEHR KOPRODUZIERT HERSTELLUNGS PRODUZIERT NACH EINEM ORIGINAL VON GISELHER VENZKE BERTHA SPIEKER HANS-WOLFGANG JURGAN LEITUNG OLIVER LÜER PRODUCER ELIZA MELLOR VON ALEXANDER THIES DREHBUCH GAVIN MILLAR DAVID HOWARD DREHBUCH VON JAMES BRABAZON REGIE GAVIN MILLAR GEFÖRDERT MIT MITTELN VON

www.

a lb e rt s chwe it z e r -de r film .de

Filmplakat zum Kinostart 2009


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IN T ERV IEW

dann sind sie ebenso beeindruckt, welche unglaubliche Wirkung der christliche Glaube bei Bonhoeffer hatte.

Albert Schweitzers starkes Zeugnis Der dritte Glaubensheld, über den Sie einen Film produziert haben, ist Albert Schweitzer (1875–1965), der evangelische Theologe aus dem damals deutschen Elsass und spätere Friedensnobelpreisträger (1952). Warum gerade er? Auch er hat etwas ganz Besonderes getan, indem er Europa hinter sich gelassen, sich in eine völlig fremde Welt begeben und im zentralafrikanischen Gabun zu damaliger Zeit – 1913 – etwas Einmaliges aufgebaut hat: das Tropenhospital Lambarene. Was im Übrigen kaum jemand weiß: Er hat es geschafft, in einer Welt voller verfeindeter Stämme Menschen dazu zu bringen, sich gegenseitig zu helfen. Wenn vier Männer aus vier verschiedenen Volksstämmen einen fünften Kranken auf einer Bahre gemeinsam ins Krankenhaus nach Lambarene tragen, dann ist das ein starkes Zeugnis christlichen Friedens.

Und was ist mit den Glaubenshelden in der DDR? Warum gibt es eigentlich noch keinen Film über die Glaubenshelden in der zweiten Diktatur im letzten Jahrhundert in Deutschland, den 40 Jahren SED-Sozialismus? In einer Evangelisation von Pfarrer Theo Lehmann haben die entscheidenden Montagsgebete in Leipzig ihren Ursprung. Mit der Aktion von Pfarrer Harald Bretschneider „Schwerter zu Pflugscharen“ wurde eine ganze Diktatur ins Wanken gebracht ... Diese mutigen Christen leben ja noch! Sie sprechen mir aus dem Herzen. Aber wir haben leider bisher keinen Partner dafür in Deutschland gefunden, weder bei den öffentlich-rechtlichen Sendern ARD und ZDF noch bei den privaten. Eigentlich müssten das ja auch die Kirchen mitfinanzieren, die derzeit über genügend Geld verfügen. Wir werden uns bemühen! Die Bedeutung der Friedlichen Revolution von 1989 kann man ja kaum überschätzen, wenn ich nur daran denke, dass zwei der höchsten Repräsentanten unseres Staates – Bundespräsident Gauck und Bundeskanzlerin Merkel – genau von diesem Teil unserer deutschen Geschichte geprägt sind. Was Christen in der DDR-Zeit bewirkt haben, wäre es absolut wert, im Kino gezeigt zu werden.

Die Kirchen sollten Filme stärker nutzen Müssten nicht die Kirchen überhaupt viel mehr in christliche Filme investieren, erreichen sie doch häufig Menschen, die keine Kirche mehr betreten? So ist es. Wir haben bei unseren drei christlichen Filmen erlebt, dass viele Zuschauer sehr berührt waren. Wenn die Kirche ihrem Auftrag gerecht werden will, alle Menschen zu erreichen, muss sie es auch über die Möglichkeit des Kino- oder Fernsehfilms tun. Gehen die Menschen nicht in den Gottesdienst, muss die Kirche zu ihnen gehen. Da-

bei ist es jedoch wichtig, die Zuschauer nicht belehren zu wollen. Da wird abgeschaltet. Wir müssen sie unterhalten, und das Leben von Luther, Bonhoeffer und Schweitzer ist derart spannend, dass man allein über das filmische Erzählen Menschen nicht nur fesselt, sondern sie auch ermutigt, sie sich zum Vorbild zu nehmen.

Hollywood setzt auf religiöse Filme Aus Hollywood wird gemeldet, dass man dort in diesem Jahr stark auf religiöse Filme setzt. So habe der Streifen „Den Himmel gibt’s wirklich“ (Heaven Is For Real) in den ersten sieben Wochen umgerechnet 48 Millionen Euro eingespielt, „Der Sohn Gottes“ 45 Millionen und „Gott ist nicht tot“ bisher 41 Millionen. Diese Summen sprechen für ein großes Interesse. Oft ist es ja so, dass Wellen aus den USA nach Deutschland überschwappen. Rechnen Sie damit, dass auch in Deutschland religiöse Filme beliebter werden können? Wir leben im deutschsprachigen Europa in einer etwas anderen Kultur. Aber ich rechne schon damit, dass es überschwappt, wie das in einer global gewordenen Welt üblich ist. Ich sehe christliche Filme aber aus einem ganz anderen Grund für wichtig an: Es ist notwendig, dass wir als Christen selbstbewusster das vertreten, was uns ausmacht. Und da gibt es viele biblische Geschichten, die wir filmisch noch nicht erzählt haben.

Der christliche Glaube ist mein Fundament Welche Geschichte von Jesus würden Sie denn gerne einmal filmisch aufarbeiten? Den Prozess vor dem Hohen Rat mit der Menschheitsfrage, die der Statthalter Pilatus stellte: „Was ist Wahrheit?“ (Johannesevangelium 18,38). Hier wird in seltener Klarheit deutlich, was Christus ausmacht und was er will, wenn HIER S E H E ICH, er sagt: „Ich bin ein König. ICH KANN N IC HT ANDERS digitales Sigh ! Ich bin dazu geboren und in tseeing die Welt gekommen, dass ich die Wahrheit bezeugen soll. Wer aus der Wahrheit ist, der hört meine Stimme“ (Johannesevangelium 18,37 b). Für mich wird die Faszination der Persönlichkeit von Christus hier besonders deutlich. Und was bedeutet Ihnen der christliche Glaube? Er ist mein Fundament. Herzlichen Dank für das Gespräch. Die neue Internetplattform LUTHERBASE stellt Menschen und Städte der Reformation in Filmbeiträgen vor.

UTHERBAS E im Web und kostenfrei al s App

38.2014


DI E K LE I N E K A NZ E L

» Beeile dich, dass du bald zu mir kommst … Beeile dich, dass du vor dem Winter kommst. «

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Jeffrey Myers ist Pfarrer der Evangelischen Marktkirche in Wiesbaden.

Aus dem 2. Brief des Paulus an Timotheus 4,9 und 21a

Foto: picture-alliance/ dpa

Komm noch vor dem Winter! Mit der Tagundnachtgleiche am 23. September, an der der lichte Tag und die Nacht gleich lange dauern, beginnt der astronomische Herbst. Die Tage werden kürzer, die Felder sind abgemäht, das Laub verfärbt sich, die Chrysanthemen blühen. Um diese Zeit schrieb der Apostel Paulus in einem Brief an seinen Mitarbeiter Timotheus: Beeile dich! Komm bald zu mir! Das war Einladung und Mahnung zugleich: Es ist Zeit, Vorbereitungen für den Winter zu treffen. Auch wir sollten überlegen, was zu tun ist – im Persönlichen wie in Gemeinde und Kirche. Vielleicht heißt es, Veränderungen vorzunehmen im Lebensstil, in Beziehungen, in Zielsetzungen; Orte zu verlassen, die zu eng oder zu bequem geworden sind; Abschied zu nehmen von Lebensabläufen, die kränken oder einschränken; nicht länger zu zögern, um Vergebung zu üben oder um Vergebung

zu bitten. Wie schnell der Sommer vergangen ist! Höchste Zeit, uns zu engagieren, damit die kommende Welt Gottes Gestalt annimmt – schon heute, hier, noch vor dem Winter! In seinem Brief bat Paulus Timotheus um dreierlei: um einen warmen Wintermantel, um Lektüre für die langen Winterabende – aber vor allem um seine Nähe, Freundschaft, Begleitung. Zu wem will Gott uns heute schicken mit einem warmen Mantel, mit Inspiration – und mit unserer Liebe, Freundschaft, der Einladung zum Glauben? Beeil dich! Gott fordert uns auf, in Bewegung zu bleiben. Doch der uns ruft und mit Aufgaben betraut, ist auch derjenige, der uns begleitet und befähigt, stärkt und segnet. Das letzte Wort soll immer Gnade sein – am Ende des Briefes wie auch im Leben: Der Herr sei mit deinem Geist! Die Gnade sei mit euch! P

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PORTRÄT

Ein Onlineshop gegen die Armut FAIRER HANDEL Carola Koch hat einen Onlineshop mit handgefertigten Produkten gegründet. Mit „fairSCHENKEN“ will sie sozial Benachteiligten eine Chance geben. Von Christian Bachmann Sie sei keine geborene Verkäuferin, sagt Carola Koch von sich selber, während sie einige Geschenke aus ihrer Tasche kramt. „Die Klämmerlischürze wäre ein ideales Geschenk für deine Frau“, sagt sie und faltet die farbige Schürze auf. „Wäre übrigens auch ganz praktisch für dich selber.“ Produziert wurde die Schürze im Patchworkprojekt der SIM (Serving in Mission) in Lima, Peru. In dieser Lehrwerkstätte können Mütter in extremer Armut mit dem Verkauf ihrer Produkte zum Lebensunterhalt ihrer Familie beitragen.

Die Armut in Dubai liess sie handeln Carola Koch aus Weinfelden ist Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern und betreut den Onlineshop von „fairSCHENKEN“ ehrenamtlich. Mit ihrer Familie hat sie sechs Jahre in Dubai gelebt, wo ihr Mann Daniel als Lebensmittelingenieur für die weltweit grösste Aromafirma tätig war. In der dortigen Klassengesellschaft mit markanten Unterschieden zwischen Arm und Reich, Privilegierten und Ungebildeten, hat die 43-Jährige eine Ahnung erhalten, was Armut bedeutet.

Zurück in der Schweiz liess sie der Gedanke nicht mehr los, einen eigenen Shop auf die Beine zu stellen. Sie wollte damit Menschen aus dem Weltsüden einen Absatzmarkt für ihre handgefertigten Produkte bieten. Durch einen Bekannten kam sie mit Christoph Grunder in Kontakt. Der damalige Geschäftsführer der Sozialunternehmung „Meilestei“ hegte Ausbaupläne für den eigenen Onlineshop.

200 Produkte von 20 Herstellern Im November 2012 wurde fairschenken.ch aufgeschaltet. Träger ist der „Meilestei“. Der Onlineshop bietet rund 200 Produkte wie Taschen, Geschenksets, Spielwaren und Dekoartikel von 20 verschiedenen Herstellern. Dazu gehören Schweizer Vereine und Stiftungen, aber auch von Christen betreute Projekte in Afghanistan und den Philippinen. Eigenprodukte aus dem Suchtrehabilitationsprogramm von „Meilestei“ sind im Shop ebenfalls erhältlich.

Die Menschen mit Gottes Augen sehen „Ich fühle mich sehr privilegiert, in der reichen Schweiz zu leben“, sagt die

Familienfrau über ihre Motivation, sich für Arme einzusetzen. Gott habe sie in diese Welt gestellt, um soziale Verantwortung wahrzunehmen. Sie achte darauf, T-Shirts nicht in Billigläden zu kaufen, sondern bei Händlern, die auf eine faire Produktion Wert legen. Jesus Christus habe sich über alle Konventionen hinweg gesetzt und alle Menschen gleich behandelt. In seinem Jüngerteam waren komplett unterschiedliche Typen: Fischer, Zöllner, Freiheitskämpfer. „Ich will dazu beitragen, Unterschiede zu verringern, und versuche, alle Menschen mit Gottes Augen zu sehen“, betont Koch. Für sie sei dies eine Lebenseinstellung, ja vielmehr eine Berufung.Noch befindet sich „fairSCHENKEN“ in der Anfangsphase. Das Ziel ist, das Projekt stärker in die Sozialunternehmung „Meilestei“ zu integrieren. Die Pionierin wünscht sich, dass Menschen mit einer sozialen Beeinträchtigung Aufgaben im Einkauf und in der Betreuung des Onlineshops übernehmen. P b www.fairschenken.ch

DAS WORT DER WOCHE » Wenn im Namen des Islam Grausamkeiten begangen werden, heißt es immer, die Terroristen pervertierten eine friedliche Religion. Stimmt das wirklich? ... Die Enthauptungen zwingen uns, die zentrale Figur des Islam zu bewerten, den Propheten Mohammed, denn die Mörder erklären, sie handelten in Mohammeds Sinne. Sie wollen auch uns alle enthaupten, wenn wir uns ihnen nicht beugen … Wenn man den Koran und die Hadith (die vielen Geschichten aus Mohammeds Leben) gelesen hat, fällt es einem wirklich schwer, ihnen darin zu widersprechen. Aber besser, man hält den Mund angesichts der unangenehmen Schlussfolgerungen. « Der niederländische Schriftsteller Leon de Winter in der Tageszeitung „Die Welt“ (11. 9., Berlin)

38.2014


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