German - 1st Book of Adam and Eve

Page 1


DasersteBuchvon AdamundEva

KAPITEL1

1AmdrittenTagpflanzteGottdenGartenimOstender Erde,anderöstlichenGrenzederWelt,jenseitsderer,in RichtungSonnenaufgang,nichtsalsWasserzufindenist, dasdieganzeWeltumfasstundbisandieGrenzendes Himmelsreicht.

2UndnördlichdesGartensbefindetsicheinMeeraus klaren,reinenWaffeln,dieunvergleichlichsind,sodass mandurchihreKlarheitbisindieTiefenderErdeblicken kann

3Undwennsichjemanddarinwäscht,wirderreinvonder ReinheitdesselbenundweißvonseinerWeiße,selbst wennerdunkelhäutigwäre

4UndGottschufjenesMeernachseinemWohlgefallen, dennerwusste,wasausdemMenschenwerdensollte,den ermachenwürde,damit,nachdemerdenGartenwegen seinerÜbertretungverlassenhatte,MenschenaufErden geborenwürden,ausdenenGerechtesterbenwürden,deren SeelenGottamJüngstenTagauferweckenwürde;dann würdensiezuihremFleischzurückkehrenundimWasser jenesMeeresbaden,undallewürdensieihreSünden bereuen

5AlsGottaberAdamausdemGartenEdenhinausführte, setzteerihnnichtandessennördlicheGrenze,damiter nichtandasMeerkämeunderundEvasichdarinwuschen undvonihrenSündengereinigtwürdenunddie Übertretung,diesiebegangenhatten,vergaßenundernicht mehranihreStrafedenkenmüsste

6UndwasdieSüdseitedesGartensbetrifft,sogefieles Gottnicht,dassAdamdortwohnte;dennwennderWind ausdemNordenwehte,brachteerihmaufdieserSüdseite denlieblichenDuftderBäumedesGartens.

7DarumhatGottAdamnichtdorthingesetzt,damiter nichtdensüßenDuftderBäumeriecheundseine ÜbertretungvergesseundTrostfürdasfinde,wasergetan habe,undGefallenandemDuftderBäumefindeundnicht vonseinerÜbertretunggereinigtwerde

8UndweilGottbarmherzigundvongroßemMitleidist undalleDingeaufeineWeiseregiert,dienurerkennt,ließ erunserenVaterAdamimWestendesGartenswohnen, weildortdieErdesehrbreitist.

9UndGottgebotihm,dortineinerHöhleimFelsenzu wohnen–derSchatzhöhleunterhalbdesGartens

KAPITEL2

1AlsaberunserVaterAdamundEvaausdemGarten hinausgingen,tratensiemitihrenFüßenaufdenBoden, ohnezuwissen,dasssietraten

2AlssieaberzumEingangdesGartentorskamenunddie weiteErdevorsichausgebreitetsahen,bedecktmitgroßen undkleinenSteinenundmitSand,dafürchtetensiesich undzittertenundfielenvorSchreckenaufihrAngesicht; undsiewarenwietot

3Dennwährendsiesichbisdahinineinem wunderschönenGartenlandbefundenhatten,dasmit allerleiBäumenbepflanztwar,befandensiesichnunin einemfremdenLand,dassienichtkanntenundnochnie gesehenhatten

4DennzujenerZeitwarensieerfülltvoneinem strahlendenWesenundhattenihrHerznichtaufirdische Dingegerichtet

5DahatteGottMitleidmitihnen;undalsersievordem TordesGartensliegensah,sandteerseinWortzuAdam undEvaalsseinenVaterunderwecktesieausihrem gefallenenZustand.

KAPITEL3

1GottsprachzuAdam:»IchhabeaufdieserErdeTage undJahrebestimmt,undduunddeineNachkommensollen darinwohnenundwandeln,bisdieTageundJahreerfüllt sind;dannwerdeichdasWortsenden,dasdicherschaffen hatundgegendasdugesündigthast,dasWort,dasdich ausdemGartenhervorgebrachtunddichaufgerichtethat, alsdugefallenwarst«

2Ja,dasWort,dasdichwiederrettenwird,wenndie fünfeinhalbTageerfülltsind.“

3AlsAdamaberdieseWortevonGottunddieRedevon dengroßenfünfeinhalbTagenhörte,verstanderihre Bedeutungnicht.

4DennAdammeinte,erhättenurnochfünfeinhalbTage biszumEndederWelt

5UndAdamweinteundbatGott,ihmdieszuerklären 6DaerklärteGottinseinerBarmherzigkeitgegenüber Adam,dernachseinemBildundGleichnisgeschaffenwar, dassdies5000und500Jahreseienunddassdanneiner kommenundihnundseineNachkommenerlösenwürde 7DochzuvorhatteGottdiesenBundmitunseremVater AdamindenselbenWortengeschlossen,eheerausdem Gartenherauskam,alserbeidemBaumwar,vondemEva dieFruchtnahmundihmzuessengab.

8DennalsunserVaterAdamausdemGartenEden herauskam,gingeranjenemBaumvorüberundsah,wie GottseinAussehenveränderthatteundwieerverdorrte.

9UndalsAdamdorthinging,fürchteteersich,zitterteund fielnieder;aberGottinseinerBarmherzigkeitrichteteihn aufundschlossdanndiesenBundmitihm.

10UndalsAdamabermalsamTordesGartensstandund denCherubmitdemfeurigenSchwertinderHandsah,und derCherubzornigwurdeundihnfinsteranblickte, erschrakenAdamundEvavorihmundmeinten,erwolle sietötenSofielensieaufihrAngesichtundzittertenvor Furcht.

11AbererhatteMitleidmitihnenunderbarmtesichihrer; underwandtesichvonihnenab,stiegzumHimmelhinauf undbetetezumHerrnundsprach:

12»Herr,duhastmichgesandt,miteinemfeurigen SchwertamTordesGartenszuwachen«

13»AlsaberdeineDienerAdamundEvamichsahen, fielensieaufihrAngesichtundlagenwietotdaOmein Herr,wassollenwirmitdeinenDienerntun?«

14DahatteGottMitleidmitihnenunderwiesihnen BarmherzigkeitundsandteseinenEngel,derdenGarten behütete

15UnddasWortdesHerrnerginganAdamundEvaund erwecktesieauf

16UndderHerrsprachzuAdam:»Ichhabedirgesagt, dassichnachfünfeinhalbTagenmeinWortsendenund dichrettenwerde«

17„StärkedaherdeinHerzundbleibeinderHöhleder Schätze,vonderichdirzuvorgesprochenhabe.“

18AlsAdamdiesesWortvonGotthörte,trösteteihndas, wasGottihmgesagthatteDennGotthatteihmgesagt,wie erihnrettenwürde.

KAPITEL4

1AberAdamundEvaweinten,weilsieausdemGarten, ihrererstenWohnstätte,herausgekommenwaren.

2UndalsAdamseinverändertesFleischansah,weintener undEvabitterlichüberdas,wassiegetanhattenUndsie gingenleisehinabindieSchatzhöhle.

3Undalssiedorthinkamen,weinteAdamübersichselbst undsprachzuEva:»SiehdirdieseHöhlean,dieunser GefängnisindieserWeltundeinOrtderBestrafungsein soll«

4WieverhältessichimVergleichzumGarten?Wieeng istesimVergleichzumRaumdesanderen?

5WasistdasfüreinFelsendortnebenjenenHainen?Was istdieDunkelheitdieserHöhleimVergleichzumLichtdes Gartens?

6»WasistdenndieserFelsvorsprung,derunsSchutzbietet, imVergleichzurGnadedesHerrn,derunsüberschattete?«

7»WasistderBodendieserHöhleimVergleichzudem Gartenland?DieserBodenistmitSteinenbestreut,jener aberistmitköstlichenObstbäumenbepflanzt?«

8UndAdamsprachzuEva:»Siehdirdeineundmeine Augenan,diezuvorEngelimHimmelgesehenhaben,die lobten;undauchsielobtenohneUnterlass«

9»Aberjetztsehenwirnichtmehrwiefrüher;unsere AugensindausFleischgeworden,undsiekönnennicht mehrsosehenwiezuvor«

10AdamsagteabermalszuEva:„WiesiehtunserLeib heuteausimVergleichzudem,dererinfrüherenTagen war,alswirimGartenwohnten?“

11DanachwollteAdamnichtmehrindieHöhleunterdem Felsvorsprunggehen;erhättesieauchniebetreten 12AbererbeugtesichdemGebotGottesundsprachbei sich:»WennichnichtindieHöhlegehe,werdeichwieder einÜbertreter«

KAPITEL5

1DanngingenAdamundEvaindieHöhleundbetetenin ihrereigenenSprache,dieunsunbekanntist,diesieaber gutkannten

2Undwährendsiebeteten,erhobAdamseineAugenund sahdenFelsenunddasDachderHöhle,dieihnbedeckte, sodasserwederdenHimmelnochGottesGeschöpfesehen konnteDaweinteerheftigundschlugsichandieBrust, biserzusammenbrachundwietotdalag

3UndEvasaßweinendda;dennsieglaubte,erseitot 4Dastandsieauf,breiteteihreHändezuGottausund flehteihnumGnadeundErbarmenanundsprach:„OGott, vergibmirmeineSünde,dieichbegangenhabe,und gedenkeihrernichtgegenmich.“

5»DennichalleinhabedeinenKnechtausdemGartenin diesestrostloseDaseinfallenlassen,ausdemLichtindiese

Finsternis,ausderWohnungderFreudeindieses Gefängnis.«

6»OGott,siehaufdiesendeinengefallenenKnechtund erweckeihnvondenToten,damiterweineundBußetue fürseineÜbertretung,dieerdurchmichbegangenhat.«

7"NimmihmseineSeelenichtdieseseineMal,sondern lassihnleben,damiterfeststehenachdemMaßseiner ReueunddeinenWillentuewievorseinemTod.

8»Wennduihnabernichtauferweckst,sonimm,oGott, auchmeineSeele,damitichihmgleichwerde;undlass michnichtalleinindiesemKerkerzurück;dennichkönnte nichtalleinindieserWeltbestehen,sondernnurmitihm«

9»Denndu,oGott,hasteinenSchlafüberihnkommen lassenundhasteinenKnochenausseinerSeitegenommen undhastandessenStelleFleischwiederhergestelltdurch deinegöttlicheMacht.«

10Unddunahmstmich,dasGebein,undmachtestmichzu einerFrau,ihmgleich,mitHerz,VerstandundRede,und seinemFleischgleich;unddumachtestmichnachseinem Antlitz,nachdeinerGnadeundMacht

11„OHerr,ichundersindeins,unddu,oGott,bistunser Schöpfer,dubistes,derunsbeideaneinemTagerschaffen hat“

12»Darum,oGott,gibihmLeben,damitermitmirin diesemfremdenLandsei,solangewirdortwohnenwegen unsererÜbertretung«

13»WennduihmaberdasLebennichtgebenwillst,so nimmauchmich,michwieihn,damitwirbeidean demselbenTagsterben«

14UndEvaweintebitterlichundfielvorlauterKummer aufunserenVaterAdam.

KAPITEL6

1AberGottsahaufsie;dennsiehattensichvorlauter Kummerselbstgetötet

2Abererwürdesieauferweckenundtrösten.

3DarumsandteerihnenseinWort,dasssiestehenund sogleichauferstehensollten

4UndderHerrsprachzuAdamundEva:»Ihrhabtaus freiemWillenübertreten,bisihrausdemGarten herausgegangenseid,indenicheuchgesetzthatte«

5»AusfreiemWillenhabtihreuchdurcheuerVerlangen nachGöttlichkeit,GrößeundeinemerhabenenStand,wie ichihnhabe,abgewandt;sodassicheucheurerstrahlenden NaturberaubteundeuchausdemGartenindiesesraueund leidvolleLandschickte«

6»WennihrdochnurmeinGebotnichtübertretenund meinGesetzgehaltenhättetundnichtvonderFruchtdes Baumesgegessenhättet,zudemicheuchverbotenhatte, euchihmzunähern!UndesgabimGartenbessere Fruchtbäumealsdiesen.«

7»AberderböseSatan,dernichtinseinemursprünglichen ZustandbliebundseinenGlaubennichtbewahrte,indem keinWohlgefallenmirgegenüberbestand,undder,obwohl ichihnerschaffenhatte,michverachteteundGott nachfolgte,sodassichihnvomHimmelstürzte–eristes, derdenBaumineurenAugenverlockenderscheinenließ, bisihrdavonaßet,indemihraufihnhörtet«

8»SohabtihrmeinGebotübertreten,unddarumhabeich alldieseLeidenübereuchgebracht«

9DennichbinGott,derSchöpfer,der,alsichmeine Geschöpfeerschuf,nichtdieAbsichthatte,siezu vernichtenDochnachdemsiemeinenZornschwererregt hatten,bestrafteichsiemitschwerenPlagen,bissieBuße taten.

10„WennsieaberimGegenteilinihrerÜbertretung verharrenundverhärtetbleiben,sollensiefürimmerunter demFluchstehen.“

KAPITEL7

1AlsAdamundEvadieseWorteGotteshörten,weinten undschluchztensienochmehr;abersiestärktenihre HerzeninGott,weilsienunspürten,dassderHerrihnen wieeinVaterundeineMutterwar;undausdiesemGrund weintensievorihmundsuchtenseineBarmherzigkeit.

2DahatteGottMitleidmitihnenundsprach:»OAdam, ichhabemeinenBundmitdirgeschlossenundwerdenicht vonihmweichen;ichwerdedichauchnichtindenGarten zurückkehrenlassen,bismeinBunddergroßenfünfeinhalb Tageerfülltist«

3DasprachAdamzuGott:»OHerr,duhastuns erschaffenundunsfürdenGartengeeignetgemacht;und eheichsündigte,hastdualleTierezumirkommenlassen, damitichihnenNamengäbe.«

4»DeineGnadewardamalsaufmir,undichhabejeden nachdeinemWillenbenannt,undduhastsieallemir untertangemacht.«

5»Abernun,Herr,meinGott,daichdeinGebotübertreten habe,werdensichallewildenTieregegenmicherheben undmichundEva,deineMagd,verschlingenundunser LebenvomAngesichtderErdeausrotten«

6»Darumbitteichdich,oGott,dassdu,daduunsausdem GartenherausgeführtundunsineinfremdesLandgesetzt hast,nichtzulässt,dassunsdiewildenTiereschaden«

7AlsderHerrdieseWorteAdamshörte,hatteerMitleid mitihmundfand,dasserwahrhaftiggesagthatte,dassdie wildenTieredesFeldesaufstehenundihnundEva verschlingenwürden,weiler,derHerr,wegenihrer Übertretungzornigaufdiebeidenwar.

8DagebotGottdenTierenunddenVögelnundallem,was sichaufErdenregt,zuAdamzukommenundsichmitihm anzufreundenundihnundEvanichtzubeunruhigen,noch irgendeinGuterundGerechterunterihrenNachkommen 9DafielendieTierevorAdamnieder,wieGottesgeboten hatte;nurdieSchlangenicht,überdieGottzornig gewordenwar,kammitdenanderenTierennichtzuAdam

KAPITEL8

1DaweinteAdamundsprach:„OGott,alswirimGarten wohntenundunsereHerzenerhobenwaren,sahenwirdie Engel,dieimHimmelLobliedersangen;nunabersehen wirnichtmehr,wiewiresgewohntwaren;ja,alswirindie Höhlegingen,wurdeunsdieganzeSchöpfungverborgen“ 2DasprachGott,derHerr,zuAdam:»Alsdumiruntertan warst,hattestdueinhellesWesenindir,unddeshalb konntestduDingeinderFernesehenAbernachdeinem ÜbertrittwurdedirdeinhellesWesengenommen,undes bliebdirnichtmehr,DingeinderFernezusehen,sondern nurnochdasNaheliegende,gemäßderFähigkeitdes Fleisches;dennesisttriebhaft«

3AlsAdamundEvadieseWorteGotteshörten,gingensie ihresWegesundlobtenundverehrtenihnmittraurigem Herzen

4UndGotthörteauf,mitihnenzureden.

KAPITEL9

1DakamenAdamundEvaausderSchatzhöhleheraus undtratenandasGartentorheran;undsiebliebenstehen, umesanzusehen,undweintendarüber,dasssiees verlassenhatten

2UndAdamundEvagingenvomTordesGartensan dessenSüdseiteundfandendortdasWasser,dasden Gartenbewässerte,dasvonderWurzeldesBaumesdes LebenskamundsichvondortinvierStrömeüberdieErde teilte.

3DatratensienäherandasWasserheranundbetrachteten es;undsiesahen,dassesdasWasserwar,dasunterder WurzeldesLebensbaumsimGartenhervorkam.

4UndAdamweinteundklagteundschlugsichandie Brust,weilervomGartengetrenntwordenwar;under sprachzuEva:

5»WarumhastdusovieledieserPlagenundStrafenüber mich,überdichselbstundüberunsereNachkommen gebracht?«

6UndEvasprachzuihm:„Washastdugesehen,dassdu weinstundsomitmirredest?“

7UndersprachzuEva:SiehstdunichtdiesesWasser,das beiunsimGartenwarunddieBäumedesGartens bewässerteundvondorthinausfloss?

8»AlswirimGartenwaren,kümmertenwirunsnicht darum;aberseitwirindiesesfremdeLandgekommensind, liebenwiresundnutzeneszuunseremNutzen«

9AlsEvadieseWortevonihmhörte,weintesie;undvor lauterWeinenfielensieindasWasserundwolltensich darinumbringen,umniewiederzurückzukehrenunddie Schöpfungzusehen;dennalssiedasWerkderSchöpfung betrachteten,spürtensie,dasssiesichumbringenmussten

KAPITEL10

1DasahGott,derbarmherzigundgnädigwar,siesoim WasserliegenunddemTodenahe,undsandteeinenEngel, dersieausdemWasserzogundsiewietotanden Meeresstrandlegte

2DastiegderEngelzuGotthinauf,wurdefreundlich empfangenundsprach:„OGott,deineGeschöpfehaben ihrenletztenAtemzuggetan.“

3DasandteGottseinWortzuAdamundEva,undsie wurdenvondenTotenauferweckt

4UndAdamsprach,nachdemerauferwecktwordenwar: »OGott,alswirimGartenwaren,brauchtenwirdieses Wassernichtundkümmertenunsnichtdarum;aberseit wirindiesesLandgekommensind,könnenwirnichtohne essein«

5DasprachGottzuAdam:»Solangeduuntermeinem BefehlstandestundeinstrahlenderEngelwarst,kanntest dudiesesWassernicht«

6»AbernachdemdumeinGebotübertretenhast,kannstdu nichtohneWassersein,umdeinenLeibzuwaschenund ihnwachsenzulassen;denneristnunwiederLeibder TiereunddürstetnachWasser«

7AlsAdamundEvadieseWorteGotteshörten,weinten siebitterlich;undAdambatGott,ihnindenGarten zurückkehrenzulassen,damiterihneinzweitesMal ansehenkönne.

8AberGottsprachzuAdam:»Ichhabedirein Versprechengegeben;wenndiesesVersprechenerfülltist, werdeichdichunddeinengerechtenSamenwiederinden Gartenbringen.«

9UndGotthörteauf,mitAdamzureden

KAPITEL11

1DaverspürtenAdamundEvaeinbrennendesVerlangen nachDurst,HitzeundTrauer

2UndAdamsprachzuEva:»Wirwerdenvondiesem Wassernichttrinken,auchwennwirsterbenmüssten.O Eva,wenndiesesWasserinunserInneresgelangt,wirdes unsereStrafeunddieunsererKinder,dienachuns kommenwerden,nurnochvergrößern.«

3DazogensichAdamundEvavomWasserzurückund trankenauchnichtsdavon;sondernkamenundgingenin dieSchatzhöhle.

4DochalsAdamdarinwar,konnteerEvanichtsehen;er hörtenurdieGeräusche,diesiemachteAuchsiekonnte Adamnichtsehen,hörteaberdieGeräusche,dieermachte.

5DaweinteAdamtiefundschlugsichandieBrust;under standaufundsprachzuEva:„Wobistdu?“

6Undsiesprachzuihm:»Siehe,ichsteheindieser Finsternis«

7Dannsagteerzuihr:»ErinneredichandieschöneNatur, inderwirlebten,alswirimGartenwohnten!«

8»OEva!GedenkederHerrlichkeit,dieunsimGarten umgabOEva!GedenkederBäume,dieunsimGarten beschatteten,alswirzwischenihnenwandelten.«

9„OEva!Erinneredich,dasswirimGartenwederNacht nochTagkanntenDenkandenBaumdesLebens,ausdem dasWasserflossundderunsmitseinemGlanzerfüllte! Erinneredich,oEva,andenGartenundseinenGlanz!“

10DenktanjenenGarten,indemkeineFinsterniswar,als wirdarinwohnten.

11„KaumwarenwirindieseSchatzhöhleeingetreten, umfingunsdieDunkelheit,biswireinandernichtmehr sehenkonntenundalleFreudendiesesLebenseinEnde gefundenhatten“

KAPITEL12

1DaschlugAdamsichandieBrust,erundEva,undsie trauertendieganzeNachtbiszumMorgengrauen,undsie seufztendieganzeNachtlanginMiyazia

2UndAdamschlugsichselbstundwarfsichvorbitterem Kummerundweilessofinsterwar,inderHöhleaufden Bodenundbliebdortliegenwietot

3EvaaberhörtedasGeräusch,daserbeimAufprallauf dieErdemachteUndsietasteteihnmitihrenHändenab undfandihnwieeinenLeichnam

4Daerschraksie,sieverstummteundbliebbeiihm.

5AberderbarmherzigeHerrsahzu,wieAdamstarbund EvaausFurchtvorderFinsternisschwieg

6UnddasWortGotteserginganAdamunderweckteihn vondenTotenundöffneteEvadenMund,damitsiereden konnte

7DastandAdaminderHöhleaufundsprach:»OGott, warumistdasLichtvonunsgewichenundFinsternisüber unsgekommen?WarumlässtDuunsindieserlangen Dunkelheit?WarumquälstDuunsso?«

8»UnddieseFinsternis,oHerr,wowarsie,ehesieüber unskam?Sieistsofinster,dasswireinandernichtsehen können«

9DennsolangewirimGartenwaren,sahenwirwederdie Finsternisnochwusstenwir,wassieistIchwarvorEva nichtverborgen,undsiewarvormirnichtverborgen,bis jetzt,wosiemichnichtmehrsehenkann;undkeine Finsterniskamüberuns,umunsvoneinanderzutrennen 10»WirbeidewarenineinemhellenLicht.Ichsahsie, undsiesahmichDochseitwirindieseHöhlegekommen sind,istFinsternisüberunsgekommenundhatuns getrennt,sodassichsienichtseheundsiemichnicht sieht«

11"OHerr,willstDuunsdannmitdieserFinsternis plagen?"

KAPITEL13

1AlsGott,derbarmherzigundvollerMitleidist,Adams Stimmehörte,spracherzuihm:

2„OAdam,solangederguteEngelmirgehorsamwar, ruhteeinhellesLichtaufihmundaufseinenHeerscharen“ 3AlserabermeinGebotübertrat,nahmichihmseine leuchtendeNatur,underwurdefinster.

4UndalserimHimmelwar,indenBereichendesLichts, wussteernichtsvonderFinsternis

5Abererhatübertreten,undichhabeihnvomHimmelauf dieErdefallenlassen;unddieseFinsterniskamüberihn 6Undaufdir,Adam,alsduinmeinemGartenwarstund mirgehorsamwarst,ruhteauchdieseshelleLicht.

7„AlsichabervondeinerÜbertretunghörte,nahmichdir dieseshelleLichtDochausmeinerBarmherzigkeit verwandelteichdichnichtindieFinsternis,sondern machtedichzueinemLeibausFleisch,überdenichdiese Hautausbreitete,damiterKälteundHitzeertragenkönne“

8»HätteichmeinenZornschwerüberdichkommenlassen, sohätteichdichvernichtet;undhätteichdichindie Finsternisverwandelt,sowäreesgewesen,alshätteich dichgetötet.«

9»AberinmeinerBarmherzigkeithabeichdichso geschaffen,wiedubist;alsdu,Adam,meinGebot übertratst,vertriebichdichausdemGartenundließdichin diesesLandkommenundgebotdir,indieserHöhlezu wohnen;undFinsterniskamüberdich,wiesieüberden kam,dermeinGebotübertrat«

10»SohatdichdieseNachtgetäuscht,AdamSiedauert nichtewig,sondernnurzwölfStunden;wennsievorüber ist,kehrtderTagzurück.«

11"Seufzenichtundseinichterschüttert;undsprichnicht indeinemHerzen,dassdieseFinsternislangundmühsam andauert;undsprichnichtindeinemHerzen,dassichdich damitplage"

12„StärkedeinHerzundfürchtedichnicht!Diese FinsternisistkeineStrafeIchaber,Adam,habedenTag geschaffenunddieSonnehineingesetzt,damitsieLicht gibt,damitduunddeineKindereuerWerktun.“

13Dennichwusste,dassdusündigenundübertretenund indiesesLandkommenwürdestDochwollteichdich

nichtzwingen,nochdicherhörenlassen,nochdich einsperren;nochdichverdammendurchdeinenFall,noch durchdeinenWegvomLichtindieFinsternis,nochdurch deinenWegausdemGartenindiesesLand.

14DennichhabedichausdemLichtgeschaffenund wollteKinderdesLichtsausdirhervorbringen,diedir ähnlichsind

15»AberduhastmeinGebotkeineneinzigenTaggehalten, bisichdieSchöpfungvollendetundallesdaringesegnet hatte«

16»DagebotichdirimHinblickaufdenBaum,dassdu nichtdavonessensollstDochichwusste,dassderSatan, dersichselbstbetrog,auchdichbetrügenwürde.«

17»DarumhabeichdirdurchdenBaumkundgetan,dass duihmnichtnahensollstUndichhabedirgesagt,dassdu nichtvonseinerFruchtessennochdavonkostennochdich unterihnsetzennochihmnachgebensollst«

18»Wäreichnichtgewesenundhätteichnichtzudir gesprochen,Adam,überdenBaum,undhätteichdich ohneGebotgelassen,undduhättestgesündigt–daswäre eineSündemeinerseitsgewesen,weilichdirkeinGebot gegebenhätte;duwürdestdichumdrehenundmichdafür tadeln«

19„Aberichhabedirgebotenunddichgewarnt,unddu bistgefallen.SokönnenmeineGeschöpfemichnicht tadeln;sonderndieSchuldliegtalleinbeiihnen“

20Und,Adam,ichhabedirunddeinenKindernnachdir denTaggeschaffen,damitsiedaranarbeitenundsich abmühenUndichhabedieNachtgeschaffen,damitsie sichvonihrerArbeitausruhenunddamitdieTieredes FeldesnachtshinausgehenundihrFuttersuchen. 21»NunistnurnochwenigFinsternisübrig,oAdam;und baldwirddasTageslichterscheinen«

KAPITEL14

1DasprachAdamzuGott:»OHerr,nimmmeineSeele undlassmichdieseFinsternisnichtmehrsehen;oder bringemichaneinenOrt,wokeineDunkelheitist«

2AberGott,derHerr,sprachzuAdam:»Wahrlich,ich sagedir:DieseFinsterniswirdvondirweichenanjedem Tag,denichfürdichbestimmthabe,biszurErfüllung meinesBundes;dannwerdeichdicherrettenunddich wiederindenGartenzurückbringen,indieWohnungdes Lichts,nachderdudichsehnst,wokeineFinsternisist Dorthinwerdeichdichbringen–insHimmelreich.«

3UndGottsprachabermalszuAdam:„AlldiesesElend, dasduwegendeinerÜbertretungaufdichnehmenmusstest, wirddichnichtausderHandSatansbefreienundwirddich nichterretten“

4»AberichwerdeestunWennichvomHimmel herabkommeundFleischvondeinemSamenwerdeund dieKrankheitaufmichnehme,anderduleidest,dannwird dieFinsternis,diedichindieserHöhlebefallenhat,auch michimGrabbefallen,wennichFleischvondeinem Samenbin«

5»Undich,derichkeineJahrehabe,werdederZählung vonJahren,Zeiten,MonatenundTagenunterworfen werden,undichwerdeeinemMenschenkindzugerechnet werden,umdichzuretten.«

6UndGotthörteauf,mitAdamzureden

KAPITEL15

DaweintenundtrauertenAdamundEvawegenGottes Wortansie,dasssienichtindenGartenzurückkehren dürften,bisdieihnenauferlegteFristabgelaufensei;vor allemaber,weilGottihnengesagthatte,dasserfürihre Erlösungleidenmüsse

KAPITEL16

1DanachhörtenAdamundEvanichtauf,inderHöhlezu stehen,zubetenundzuweinen,bisderMorgenanbrach 2Alssieabersahen,dassdasLichtzuihnenzurückkehrte, fürchtetensiesichnichtundstärktenihreHerzen

3DabegannAdam,dieHöhlezuverlassenUndalseran ihrenAusgangkam,stehenbliebundseinGesichtnach OstenwandteunddieSonneinglühendenStrahlen aufgehensahundihreHitzeaufseinemKörperspürte, fürchteteersichdavorunddachteinseinemHerzen,dass dieseFlammehervorgekommensei,umihnzuplagen 4Daweinteer,schlugsichandieBrust,fielaufsein AngesichtzurErdeundbrachteseineBittevorundsprach: 5»OHerr,plagemichnicht,vernichtemichnichtund nimmmeinLebennichtvonderErde« 6Dennermeinte,dieSonneseiGott. 7DennsolangeAdamimGartenwarunddieStimme GottesunddasGeräusch,daserimGartenmachte,hörte undihnfürchtete,saherniemalsdasstrahlendeLichtder Sonne,nochberührteihreglühendeHitzeseinenLeib 8DarumfürchteteersichvorderSonne,wennihre flammendenStrahlenihnerreichten.Ermeinte,Gottwolle ihndamitalleTageplagen,dieerihmbestimmthatte 9DennauchAdamsprachinseinenGedanken:WieGott unsnichtmitFinsternisplagte,siehe,sohaterdieseSonne aufgehenlassen,dieunsmitbrennenderHitzeplagensoll 10WährenderabernochsoinseinemHerzendachte, ergingdasWortGottesanihnundsprach:

11»OAdam,stehaufundstelldichhin!DieseSonneist nichtGott,sondernsiewurdeerschaffen,umLichtamTag zugeben,wovonichdirinderHöhlesagte:‚Die MorgenrötewirdanbrechenundeswirdLichtamTag geben‘«

12»AberichbinGott,derdichinderNachtgetröstethat.« 13UndGotthörteauf,mitAdamzureden

KAPITEL17

1DakamenAdamundEvaausderHöhleherausund gingenindenGarten

2AlssiesichaberdemwestlichenTornäherten,durchdas derSatangekommenwar,alserAdamundEvaverführte, fandensiedieSchlange,diezumSatangewordenwar,am Torkommend,traurigdenStaubleckendundsichaufihrer BrustaufdemBodenwindend,wegendesFluches,dervon Gottübersiegekommenwar

3UndwährenddieSchlangefrüherdaserhabenstealler Tierewar,sohatsiesichnunverwandeltundistglatt gewordenunddasniedrigstevonallen;siekriechtaufihrer BrustundgehtaufihremBauch

4UndobwohleseinstdasschönsteallerTierewar,hattees sichverändertundwarzumhässlichstenvonallen gewordenStattsichvondenbestenSpeisenzuernähren,

fraßesnunStaubStattwiezuvorandenbestenOrtenzu wohnen,lebteesnunimStaub.

5UndobwohleseinstdasschönsteallerTieregewesen war,dieallevorseinerSchönheitstummdastanden,so verabscheuteessienun.

6Undweiter,weilesineinerschönenBehausungwohnte, zuderalleanderenTierevonanderswokamen;undwoes trank,trankenauchsievondemselben;nunaber,nachdem esdurchGottesFluchgiftiggewordenwar,flohenalle TiereausseinerBehausungundwolltennichtmehrvon demWassertrinken,dasestrank;sondernflohenvorihm

KAPITEL18

1AlsdieverfluchteSchlangeAdamundEvasah,blähte sieihrenKopfauf,stelltesichaufihrenSchwanzundtat mitblutrotenAugen,alswollesiesietöten

2DagingdieSchlangedirektaufEvazuundrannteihr nach.Adamaberstanddanebenundweinte,weilerkeinen StockinderHandhatte,umdieSchlangezuschlagen,und nichtwusste,wieersietötensollte

3DochAdam,dessenHerzvonSehnsuchtnachEva entbrannte,gingzuderSchlangeundhieltsieamSchwanz festDawandtesiesichihmzuundsprachzuihm:

4»OAdam,wegendirundEvabinichglitschigund kriecheaufdemBauch«DannwarfesAdamundEva aufgrundseinergroßenKraftzuBodenundbedrücktesie, alswolleessietöten.

5AberGottsandteeinenEngel,derdieSchlangevon ihnenwegwarfundsieaufrichtete

6DaergingdasWortGottesandieSchlangeundsprachzu ihr:„Zuersthabeichdichgeschmeidiggemachtunddich aufdemBauchkriechenlassen;aberichhabedirdie Sprachenichtgenommen.“

7»Nunaberseistummundsprichnichtmehr,duunddein Geschlecht!DennzuerstistdurchdichdasVerderben meinerGeschöpfegeschehen,undnunwillstdusieauch nochtöten«

8DawurdedieSchlangestummundredetenichtmehr 9UndeskameinWindvomHimmel,aufBefehlGottes, derdieSchlangevonAdamundEvawegführte,sieans MeeresuferwarfundsiedortanLandtrieb

KAPITEL19

1AberAdamundEvaweintenvorGott.UndAdamsprach zuihm:

2»OHerr,alsichinderHöhlewar,sagteichzuDir,mein Herr,dassdiewildenTieredesFeldesaufstehenundmich fressenundmeinLebenvonderErdeausrottenwürden«

3DaschlugsichAdam,weilersoerschrockenwar,andie BrustundfielwieeinLeichnamzuBoden.Daerschien ihmdasWortGottes,dasihnaufrichtete,undsprachzu ihm:

4»OAdam,keinesdieserTierekanndirschaden;dennals ichdieTiereunddieanderensichbewegendenDingezu dirindieHöhlekommenließ,ließichdieSchlangenicht mitihnenkommen,damitsiesichnichtgegendicherhebe unddicherschreckeundFurchtvorihrineureHerzen komme.«

5Dennichwusste,dassderVerfluchteböseist;darum wollteichnichtzulassen,dassersicheuchmitdenanderen Tierennähert

6»NunaberstärkedeinHerzundfürchtedichnicht!Ich binbeidiralleTagebiszumEndederTage,dieichdir zugeteilthabe«

KAPITEL20

1DaweinteAdamundsprach:»OGott,führeunsaneinen anderenOrt,damitdieSchlangenichtwiederinunsere NähekommeundsichgegenunserhebeDamitsienicht deineMagdEvaalleinfindeundsietöte;dennihreAugen sindabscheulichundböse«

2AberGottsprachzuAdamundEva:»Fürchteteuchvon nunannichtmehr!Ichwerdeesnichtmehrnahenlassen; ichhabeesvoneuchvertrieben,vondiesemBerg,undich werdenichtsinihmlassen,waseuchschadenkönnte«

3DabetetenAdamundEvavorGottanunddanktenihm undlobtenihndafür,dassersievomToderrettethatte

KAPITEL21

1DannmachtensichAdamundEvaaufdieSuchenach demGarten.

2UnddieHitzebranntewieeineFlammeaufihren Gesichtern;undsieschwitztenvorderHitzeundweinten vordemHerrn.

3DerOrtaber,wosieweinten,lagnahebeieinemhohen Berg,gegenüberdemwestlichenTordesGartens

4DastürztesichAdamvondemGipfeldesBergeshinab; seinGesichtwargrausamundseinFleischzerschunden; vielBlutflossausihm,underwardemTodenahe 5EvaaberbliebaufdemBergstehenundweinteüberihn; solagsieda

6Undsiesprach:»Ichwillnichtnachihmleben;denn alles,wasersichselbstangetanhat,geschahdurchmich.«

7Dawarfsiesichihmnach;abersiewurdevonSteinen zerrissenundzerschmettertundbliebliegenwietot

8AberderbarmherzigeGott,derseineGeschöpfeansieht, sahAdamundEvaan,alssietotdalagen,undsandtesein Wortzuihnenunderwecktesieauf

9UndersprachzuAdam:„OAdam,alldiesesElend,das duüberdichselbstgebrachthast,wirdmeinerHerrschaft nichtsnützen,nochwirdesdenBundder5500Jahre ändern.“

KAPITEL22

1DasprachAdamzuGott:»IchverdorreinderHitze,ich binmüdevomGehenundhabegenugvondieserWelt Undichweißnicht,wanndumichausihrherausführen wirstzurRuhe«

2DasprachGottderHerrzuihm:»OAdam,jetztkannes nichtgeschehen,nichtbevordudeinLebenvollendethast DannwerdeichdichausdiesemelendenLand herausführen.«

3UndAdamsprachzuGott:»AlsichimGartenwar, kannteichwederHitzenochMüdigkeit,wederUnruhe nochZitternnochFurcht;aberseitichindiesesLand gekommenbin,istalldiesesElendübermichgekommen«

4DasprachGottzuAdam:„SolangedumeinGebot hieltest,ruhtenmeinLichtundmeineGnadeaufdir.Doch alsdumeinGebotübertratst,trafendichKummerund ElendindiesemLand.“

5UndAdamweinteundsprach:»OHerr,rottemichnicht ausdeswegenausundschlagemichnichtmitschweren PlagenundvergiltmirnichtnachmeinerSünde;dennwir habenauseigenemWillendeinGebotübertretenunddein GesetzverlassenundwolltenGötterwerden,dirgleich,als unsSatan,derFeind,verführte«

6DasprachGottabermalszuAdam:„Weilduindiesem LandFurchtundZitternertragenhast,Müdigkeitund LeidenbeimUmhergehen,beimBesteigendiesesBerges undschließlichbeimSterbendaran,willichalldiesauf michnehmen,umdichzuretten“

KAPITEL23

1DaweinteAdamnochmehrundsprach:»OGott, erbarmedichmeiner,dassichdasaufmichnehme,wasich tunwill«

2AberGottnahmseinWortvonAdamundEva.

3DastelltensichAdamundEvaaufihreFüße;undAdam sprachzuEva:»Gürtedich,undichwillmichauch gürten.«Undsiegürtetesich,wieAdamihrgesagthatte.

4DanahmenAdamundEvaSteineundlegtensiezu einemAltarauf;undsienahmenBlättervondenBäumen außerhalbdesGartensundwischtendamitdasBlut,dassie vergossenhatten,vonderFelsenoberflächeab

5WasaberaufdenSandgefallenwar,nahmensie zusammenmitdemStaub,mitdemesvermischtwar,und brachtenesaufdemAltaralsOpfergabefürGottdar 6DatratenAdamundEvaunterdenAltarundweinten undflehtenzuGott:„VergibunsunsereSchuldundunsere SündeundblickeaufunsmitdeinemgnädigenAugeDenn alswirimGartenwaren,stiegenunsereLobgesängeund Hymnenunaufhörlichzudirempor.“

7„AlswiraberindiesesfremdeLandkamen,waruns wederreinesLobnochrechtschaffenesGebetnoch verständigesHerznochlieblicheGedankennochgerechter RatnochlangesUrteilsvermögennochaufrichtigeGefühle gegeben;auchunserestrahlendeNaturistunsnichtmehr geblieben.UnserLeibaberistandersalserursprünglich war,alswirerschaffenwurden“

8»UndnunsiehaufunserBlut,dasaufdiesenSteinen dargebrachtwird,undnimmesvonunserenHändenan, wiedasLob,daswirdireinstimGartenzusingen pflegten.«

9UndAdambegann,Gottimmermehrzubitten

KAPITEL24

1DablicktederbarmherzigeGott,gütigund menschenliebend,aufAdamundEvaundaufihrBlut,das sieihmohneseinGebotalsOpfergabedargebrachthatten ErwundertesichübersieundnahmihreOpfergabean

2UndGottsandtevonseinemAngesichteinhellesFeuer, dasihrOpferverzehrte

3ErrochdensüßenDuftihresOpfersunderbarmtesich ihrer.

4DaergingdasWortGottesanAdamundsprachzuihm: »OAdam,wiedudeinBlutvergossenhast,sowillauch

ichmeinBlutvergießen,wennichFleischvondeinem Samenwerde;undwiedugestorbenbist,oAdam,sowill auchichsterbenUndwiedueinenAltargebauthast,so willauchichdireinenAltaraufErdenerrichten;undwie dudeinBlutdaraufgeopferthast,sowillauchichmein BlutaufeinemAltaraufErdenopfern«

5»UndwiedudurchjenesBlutumVergebunggebeten hast,sowillauchichmeinBlutzurVergebungderSünden machenunddieÜbertretungendarinauslöschen«

6»Undnunsiehe,ichhabedeinOpferangenommen, Adam,aberdieTagedesBundes,indemichdich gebundenhabe,sindnochnichterfülltWennsieerfüllt sind,dannwerdeichdichwiederindenGartenbringen.«

7„DarumseistarkundstärkedeinHerz!Wenndich Kummerbefällt,bringemireinOpferdar,undichwerde dirgnädigsein.“

KAPITEL25

1Gottaberwusste,wasAdamimSinnhatte:dassersich oftselbsttötenundihmeinOpferseinesBlutesdarbringen sollte.

2DarumsprachErzuihm:„OAdam,bringdichnicht wiederum,wiedudicheinstvonjenemBerggestürzt hast.“

3AberAdamsprachzuGott:»Ichhattemirvorgenommen, michsogleichumzubringen,weilichdeineGebote übertretenhatteundweilichausdemschönenGarten herausgekommenwar;undwegendeshellenLichts,dessen dumichberaubthast;undwegendesLobgesangs,der unaufhörlichausmeinemMundkam,undwegendes Lichts,dasmichumhüllte«

4»DochindeinerGüte,oGott,tilgemichnichtgänzlich, sondernseimirgnädigallezeit,wennichsterbe,und erweckemichzumLeben«

5„Unddadurchwirdkundgetanwerden,dassduein barmherzigerGottbist,dernichtwill,dassjemandverloren geht,deresnichtliebt,dassjemandfällt,undder niemandengrausam,schlechtunddurchvöllige Vernichtungverurteilt.“

6DaschwiegAdam

7UnddasWortGotteserginganihnundsegneteihnund trösteteihnundschlosseinenBundmitihm,dasserihn errettenwerdeamEndederTage,dieihmbestimmtwaren 8DieswaralsodasersteOpfer,dasAdamGottdarbrachte; undsowurdeesseinBrauch,diesweiterhinzutun.

KAPITEL26

1DannnahmAdamEvazusich,undsiemachtensichauf denRückwegzurSchatzhöhle,wosiegewohnthattenAls siesichihrabernähertenundsievonfernesahen,befiel schwereTrauerAdamundEvabeimAnblickderHöhle 2DasagteAdamzuEva:„AlswiraufdemBergwaren, wurdenwirdurchdasWortGottesgetröstet,dasmituns redete;unddasLicht,dasvomOstenkam,erstrahlteüber uns.“

3»NunaberistunsdasWortGottesverborgen,unddas Licht,dasunserleuchtethat,hatsichsogewandelt,dasses verschwindet,undFinsternisundTrauerkommenüber uns«

4»Undwirsindgezwungen,indieseHöhleeinzutreten, dieeinemGefängnisgleicht,inderunsFinsternisbedeckt, sodasswirvoneinandergetrenntsind;unddukannstmich nichtsehen,undichkanndichnichtsehen.«

5AlsAdamdiesgesagthatte,weintensieundbreiteten ihreHändevorGottaus;dennsiewarenvollerTrauer

6UndsiebatenGott,dieSonnezuihnenzubringen,damit sieihnenscheineunddieFinsternisnichtwiederübersie kommeundsienichtwiederunterdieseFelsendecke müsstenUndsiewünschtenlieberzusterben,alsdie Finsterniszusehen

7DablickteGottaufAdamundEvaundaufihregroße Trauerundaufalles,wassiegetanhatten,undzwarmit glühendemHerzen,wegenallderNot,indersiesich befanden,anstattihresfrüherenWohlergehens,undwegen alldesElends,dassieineinemfremdenLandheimgesucht hatte

8DarumwurdeGottnichtzornigaufsieundhattekeine Geduldmitihnen,sondernerwarlangmütigund nachsichtigmitihnen,alsmitKindern,dieergeschaffen hatte

9DaergingdasWortGottesanAdamundsprachzuihm: »Adam,wasdieSonnebetrifft,wennichsienähmeundsie zudirbrächte,sowürdenTage,Stunden,JahreundMonate zunichtewerden,undderBund,denichmitdir geschlossenhabe,würdeniemalserfülltwerden«

10Aberdannwürdestdudichabwendenundineiner langenPlagezurückgelassenwerden,undesbliebedirfür immerkeineRettung

11»Ja,vielmehrseigeduldigundgelassenindeinerSeele, währendduTagundNachthierweilst,bisdieErfüllung derTageunddieZeitmeinesBundesgekommenist«

12»Dannwerdeichkommenunddichretten,Adam,denn ichwillnicht,dassduleidest.«

13»UndwennichalldiegutenDingesehe,indenendu gelebthast,undwarumduausihnenherausgekommenbist, dannwillichdirgerngnädigsein.«

14»AberichkanndenBund,denichmitdirgeschlossen habe,nichtändern;sonsthätteichdichwiederinden Gartenzurückgebracht.«

15WennaberderBunderfülltist,dannwerdeichdirund deinenNachkommenBarmherzigkeiterweisenunddichin einLandderFreudebringen,woeswederKummernoch Leidgibt,sondernbleibendeFreudeundWonne,Licht,das niemalserlischt,Lobgesang,derniemalsaufhört,undeinen schönenGarten,derniemalsvergeht.

16UndGottsprachabermalszuAdam:»Seigeduldigund gehindieHöhle;denndieFinsternis,vorderdudich gefürchtethast,wirdnurzwölfStundendauern,undwenn sievorüberist,wirddasLichtaufgehen«

17AlsAdamdieseWorteGotteshörte,betetenerundEva vorihman,undihreHerzenwurdengetröstet.Siekehrten wiegewohntindieHöhlezurück,Tränenflossenausihren Augen,TrauerundWehklagenerfülltenihreHerzen,und siewünschten,ihreSeelemögeihrenKörperverlassen 18UndAdamundEvastandenbetendda,bisdie FinsternisderNachtübersiekam,undAdamsichvorEva verbargundsiesichvorihm

19Undsiebliebenstehenundbeteten

KAPITEL27

1AlsderSatan,derallesGutehasst,sah,wiesieimGebet verharrtenundwieGottmitihnenredeteundsietröstete undwieerihrOpferangenommenhatte,daerschienihm derSatan

2Erbeganndamit,seineHeerscharenzuverwandeln;in seinenHändenwareinflammendesFeuer,undsiestanden ineinemgroßenLicht

3DaerwegenihrerGebetenichtindieHöhlehineingehen konnte,stellteerseinenThronnaheandenHöhleneingang UndererhelltedieHöhle,bissieüberAdamundEva glänzte,währendseineHeerscharenLobgesänge anstimmten

4UndderSatantatdies,damitAdam,wennerdasLicht sähe,inseinemHerzenmeinte,esseieinhimmlisches LichtunddieHeerscharendesSatansseienEngel,und Gotthabesiegesandt,umdieHöhlezubewachenundihm LichtinderFinsterniszugeben.

5AlsAdamausderHöhlekamundsiesahundAdamund EvasichvorSatanverneigten,würdeSatanAdamdadurch überwindenundihneinzweitesMalvorGottdemütigen.

6AlsAdamundEvanundasLichtsahenundesfürreal hielten,fasstensieMut;dochwährendsiezitterten,sagte AdamzuEva:

7SehteuchdasgroßeLichtanunddievielenLobgesänge unddasHeer,dasdraußenstehtundnichtzuuns hereinkommt.Sagtunsnicht,wassiesagen,wohersie kommen,wasdieBedeutungdiesesLichtsist,wasdiese Lobgesängebedeuten,warumsiehierhergesandtwurden undwarumsienichthereinkommen.

8„WennsievonGottwären,würdensiezuunsindie HöhlekommenundunsihrenAuftragmitteilen“

9DastandAdamaufundbetetemitinbrünstigemHerzen zuGottundsprach:

10»OHerr,gibtesaufderWelteinenanderenGottalsDu, derDuEngelerschaffenundsiemitLichterfülltundsie gesandthast,unszubehüten?Wermöchtemitihnen kommen?«

11»Abersiehe,wirsehendieseHeerscharen,dieam EingangderHöhlestehen;siesindinhellemLichtund singenlauteLobgesängeGehörensieeinemanderenGott alsDir,sosageesmir;undwennsievonDirgesandtsind, soteilemirdenGrundmit,warumDusiegesandthast«

12KaumhatteAdamdiesgesagt,erschienihminder HöhleeinEngelvonGottundsprachzuihm:„OAdam, fürchtedichnicht!DiesistSatanundseinHeerErwill dichverführen,wieerdichschoneinmalverführthat. BeimerstenMalwarerinderSchlangeverborgen;diesmal aberisterinGestalteinesEngelsdesLichtszudir gekommen,damiterdich,wennduihnanbetest,vorGottes Angesichtgefangennehme.“

13DagingderEngelvonAdamweg,ergriffdenSatanam EingangderHöhle,entkleideteihnderMaske,dieer angenommenhatte,undbrachteihninseinergrässlichen GestaltzuAdamundEva;undalssieihnsahen,fürchteten siesichvorihm.

14UndderEngelsprachzuAdam:»Diesegrässliche Gestalthater,seitGottihnvomHimmelfallenließIn dieserGestaltkonnteerdirnichtnahen;darum verwandelteersichineinenEngeldesLichts«

15DavertriebderEngeldenSatanundseinHeervon AdamundEvaundsprachzuihnen:„Fürchteteuchnicht! DennGott,dereuchgeschaffenhat,wirdeuchstärken“

16UndderEngelgingvonihnenweg.

17AdamundEvaaberbliebeninderHöhlestehen;sie fandenkeinenTrost,sondernwareninihrenGedanken uneins

18AlsesMorgenwurde,betetensieundgingendann hinaus,umdenGartenzusuchenDennihrHerzwarzu ihmhingezogen,undsiefandenkeinenTrostdarin,ihn verlassenzuhaben

KAPITEL28

1AlsaberderlistigeSatansah,dasssieindenGarten gingen,versammelteerseinHeerunderschienaufeiner Wolke,umsiezuverführen

2AlsAdamundEvaihnaberineinerVisionsahen, meintensie,esseienEngelGottes,diegekommenseien, umsiezutrösten,weilsiedenGartenverlassenhatten, oderumsiewiederhineinzubringen

3UndAdambreiteteseineHändezuGottausundbatihn, ihmzuerklären,wassiebedeuteten

4DasprachSatan,derallesGutehasst,zuAdam:„O Adam,ichbineinEngeldesgroßenGottes;undsiehe,die Heerscharenumgebenmich“

5»Gotthatmichundsiegesandt,dichzuholenunddich andienördlicheGrenzedesGartenszubringen,andas UferdesklarenMeeres,unddichundEvadarinzubaden undeuchzueurerfrüherenFreudezuerwecken,damitihr wiederindenGartenzurückkehrt.«

6DieseWortedrangentiefindieHerzenvonAdamund Evaein

7DochGotthieltseinWortvorAdamzurückundließihn esnichtsofortverstehen,sondernwarteteab,umseine Stärkezusehen,oberüberwältigtwerdenwürdewieEva imGartenEdenoderobersiegenwürde.

8DariefderSatanAdamundEvazusichundsprach: »Siehe,wirgehenzumWassermeer«,undsiebegannenzu gehen.

9UndAdamundEvafolgtenihneninkurzemAbstand 10AlssieaberzudemBergnördlichdesGartenskamen, einemsehrhohenBerg,aufdenkeineStufenführten,trat derTeufelanAdamundEvaheranundzwangsie,in WirklichkeitundnichtineinerVision,aufdenGipfelzu steigen;dennerwolltesiehinabstürzenundtötenundihren NamenvonderErdeauslöschen,damitdieseErdeihmund seinemHeeralleinbliebe.

KAPITEL29

1AlsaberderbarmherzigeGottsah,dassderSatanAdam mitseinenvielfältigenListigkeitentötenwollte,undsah, dassAdamsanftmütigundaufrichtigwar,sprachGottmit lauterStimmezudemSatanundverfluchteihn 2DaflohenerundseinHeer,undAdamundEvablieben obenaufdemBergstehen.Vondortaussahensieunter sichdieweiteWelt,hochüberihnenAbersiesahen niemandenvondemHeer,dassogleichbeiihnenwar 3AdamundEvaweintenvorGottundbatenihnum Vergebung

4DaergingdasWortvonGottanAdamundsprachzuihm: »ErkenneundverstehediesenSatan:Ersuchtdichund deineNachkommennachdirzuverführen«

5UndAdamweintevordemHerrnGottundbatundflehte ihnan,ihmetwasausdemGartenzugeben,alsZeichen, woranersichtröstenkönne

6UndGottsahAdamsGedankenanundsandtedenEngel MichaelbiszumMeer,dasbisnachIndienreicht,umvon dortgoldeneStäbezuholenundsieAdamzubringen

7DiestatGottinseinerWeisheit,damitdiesegoldenen Stäbe,diebeiAdaminderHöhlewaren,nachtsringsum ihnherumhellleuchtetenundseineFurchtvorder FinsterniseinEndenähmen.

8DastiegderEngelMichaelaufGottesBefehlhinab, nahmgoldeneStäbe,wieGottihmgebotenhatte,und brachtesiezuGott.

KAPITEL30

1NachdiesenEreignissenbefahlGottdemEngelGabriel, indenGartenhinabzugehenundzudemCherub,derihn bewachte,zusagen:»Siehe,Gotthatmirbefohlen,inden GartenzugehenundvondortwohlriechendenWeihrauch zuholenundihnAdamzugeben«

2DastiegderEngelGabrielaufGottesBefehlhinabin denGartenundsagtedemCherub,wieGottesihm gebotenhatte

3DasagtederCherub:„Gut.“UndGabrielginghineinund nahmdenWeihrauch

4DabefahlGottseinemEngelRaphael,indenGarten hinabzugehenundmitdemCherubüberetwasMyrrhezu reden,daserAdamgebensollte

5UndderEngelRaphaelginghinabundsagtedemCherub, wieGottihmgebotenhatte,undderCherubsprach: „Gut“DagingRaphaelhineinundnahmdieMyrrhe 6DiegoldenenStäbestammtenausdemIndischenOzean, woesEdelsteinegibt.DerWeihrauchkamvomöstlichen RanddesGartens,dieMyrrheabervomwestlichen,von woausBitterkeitüberAdamkam

7UnddieEngelbrachtendiesedreiDingezuGottanden BaumdesLebensimGarten

8DasprachGottzudenEngeln:„TauchtsieindenQuell undnehmtsieundbesprengtAdamundEvamitdem Wasser,damitsieinihremKummereinweniggetröstet werden,undgebtesAdamundEva“

9UnddieEngeltaten,wieGottihnengebotenhatte,und siegabenAdamundEvaalldieseDingeaufdenGipfeldes Berges,wohinSatansiegesetzthatte,alserihneneinEnde machenwollte

10AlsAdamdiegoldenenStäbe,denWeihrauchunddie Myrrhesah,freuteersichundweintezugleich,weiler meinte,dasGoldseieinZeichendesKönigreichs,ausdem ergekommenwar,derWeihraucheinZeichendeshellen Lichts,dasihmgenommenwordenwar,unddieMyrrhe einZeichendesKummers,indemersichbefand

KAPITEL31

1NachdiesenDingensprachGottzuAdam:»Duhast michumetwasausdemGartengebeten,umdichdamitzu trösten,undichhabedirdiesedreiZeichenzumTrost

gegeben,damitduaufmichundaufmeinenBundmitdir vertraust.«

2Dennichwerdekommenunddicherlösen;undKönige werdenmir,wennichimFleischebin,Gold,Weihrauch undMyrrhebringen;GoldalsZeichenmeinesKönigreichs, WeihrauchalsZeichenmeinerGöttlichkeitundMyrrheals ZeichenmeinesLeidensundmeinesTodes

3»Aber,Adam,legediesallesbeidirindieHöhle:das Gold,damitesdirnachtsLichtspendet,denWeihrauch, damitduseinensüßenDuftriechst,unddieMyrrhe,um dichindeinemKummerzutrösten«

4AlsAdamdieseWortevonGotthörte,beteteervorihm an.ErundEvabetetenihnanunddanktenihm,weiler ihnengnädiggewesenwar

5DabefahlGottdendreiEngelnMichael,Gabrielund Raphael,jedersollebringen,wasergebrachthatte,undes AdamgebenUndsietateneseinernachdemanderen 6UndGottbefahlSurijelundSalathiel,AdamundEva hinaufzutragenundsievomGipfeldeshohenBerges herabzuführenundsiezurSchatzhöhlezubringen

7DortlegtensiedasGoldandieSüdseitederHöhle,den WeihrauchandieOstseiteunddieMyrrheandieWestseite. DennderHöhleneingangbefandsichimNorden

8DatröstetendieEngelAdamundEvaundgingenfort

9DasGoldwarensiebzigRuten,derWeihrauchzwölf PfundunddieMyrrhedreiPfund

10DiesebliebenbeiAdamimHausderSchätzezurück; daherwurdees„HausderVerborgenheit“genannt.Andere Auslegersagenjedoch,essei„HöhlederSchätze“genannt worden,wegenderLeichengerechterMänner,diesich darinbefanden.

11DiesedreiDingegabGottAdamamdrittenTag, nachdemerausdemGartenherausgekommenwar,zum ZeichenderdreiTage,diederHerrimHerzenderErde bleibensollte

12UnddiesedreiDinge,diebeiAdaminderHöhle blieben,gabenihmLichtinderNachtundverschafften ihmamTageinwenigLinderungvonseinemKummer

KAPITEL32

1UndAdamundEvabliebeninderSchatzhöhlebiszum siebtenTag;sieaßenwedervondenFrüchtenderErde nochtrankensieWasser

2UndalsderachteTaganbrach,sagteAdamzuEva:„O Eva,wirhabenGottgebeten,unsetwasvomGartenzu geben,undersandteseineEngel,dieunsbrachten,waswir unsgewünschthatten.“

3»Nunaberstehtauf,lasstunszudemMeergehen,das wirzuerstgesehenhaben,undlasstunsdarinstehenund beten,dassGottunswiedergnädigseiundunszurückin denGartenbringeoderunsetwasgebeoderdasserunsin einemanderenLandalsdiesem,indemwirsind,Trost schenke«

4DakamenAdamundEvaausderHöhle,gingenhinund stelltensichandenRanddesMeeres,indassiesichzuvor gestürzthatten,undAdamsprachzuEva: 5»Kommt,gehthinabindiesenOrtundkommtnicht herausbiszumEndederdreißigTage,dannwerdeichzu euchkommen.UndbetetzuGottmitinbrünstigemHerzen undmitsanfterStimme,dasserunsvergebe«

6»UndichwillaneinenanderenOrtgehenund hineingehenundesdirgleichtun.«

7DastiegEvainsWasserhinab,wieAdamesihrbefohlen hatte.AuchAdamstieginsWasserhinab;undsiestanden daundbetetenundbatendenHerrn,ihnenihreSündezu vergebenundsieinihrenfrüherenZustand zurückzuversetzen

8UndsiestandensobetenddabiszumEndeder fünfunddreißigTage

KAPITEL33

1AberderSatan,derallesGutehasst,suchtesieinder Höhle;abererfandsienicht,obwohlereifrigdanach suchte

2EraberfandsieimWasserstehendundbetendund dachtebeisich:„SostehenAdamundEvainjenem WasserundbittenGott,ihnenihreÜbertretungzu vergeben,sieinihrenfrüherenZustandzurückzuversetzen undsieausmeinerHandzunehmen“

3»Aberichwerdesieverführen,sodasssieausdem WasserherauskommenundihrGelübdenichterfüllen.«

4DagingderFeindallenGutennichtzuAdam,sondernzu EvaundnahmdieGestalteinesEngelsGottesan,lobte undjubelteundsprachzuihr:

5»Friedeseimitdir!Freuteuchundjubelt!Gottisteuch gnädigundhatmichzuAdamgesandtIchhabeihmdie froheBotschaftderErlösunggebrachtunddasserwieder mithellemLichterfülltseinwird,wieeresamAnfang war«

6UndAdamhatmichinseinerFreudeüberseine Wiederherstellungzudirgesandt,damitduzumirkommst undichdichmitLichtkröne,wieerestat

7Undersprachzumir:»SprichmitEva;wennsienicht mitdirkommt,soerzähleihrvondemZeichen,alswirauf demGipfeldesBergeswaren;wieGottseineEngelsandte, dieunsnahmenundunszurSchatzhöhlebrachten;under legtedasGoldaufdieSüdseite,denWeihrauchaufdie OstseiteunddieMyrrheaufdieWestseite«Nunkommzu ihm!

8AlsEvadieseWortevonihmhörte,freutesiesichsehr Unddasieglaubte,dassSatanwirklicherschienenwar, stiegsieausdemMeer.

9Ergingvoran,undsiefolgteihm,bissiezuAdamkamen DaverbargsichderSatanvorihr,undsiesahihnnicht mehr.

10DakamsieundtratvorAdam,deramWasserstand undsichüberGottesVergebungfreute.

11Undalssieihnrief,wandteersichum,fandsiedort undweinte,alsersiesah,undschlugsichandieBrust;und vorlauterKummersankerinsWasser

12DochGottsahihnundseinElendunddasserim SterbenlagUnddasWortGottesergingvomHimmel,zog ihnausdemWasserundsprachzuihm:„Gehhinaufzum UferzuEva“UndalserzuEvahinaufgekommenwar, spracherzuihr:„Werhatdirgesagt:‚Kommher‘?“

13DannerzähltesieihmdieRededesEngels,derihr erschienenwarundihreinZeichengegebenhatte 14Adamaberwarbetrübtundließsieerkennen,dasses Satanwar.Dannnahmersiezusich,undbeidekehrtenin dieHöhlezurück

15Diesallesgeschahihnen,alssiesiebenTagenachihrem HerauskommenausdemGartenzumzweitenMalzum Wasserhinuntergingen

16SiefastetenfünfunddreißigTageimWasser;insgesamt zweiundvierzigTage,seitsiedenGartenverlassenhatten.

KAPITEL34

1AmMorgendesdreiundvierzigstenTageskamensie traurigundweinendausderHöhleSiewarenabgemagert undausgedörrtvorHungerundDurst,vomFastenund BetenundvorihrerschwerenTrauerüberihreÜbertretung

2UndalssieausderHöhleherausgekommenwaren, gingensieaufdenBergwestlichdesGartens

3DortstandensieundbetetenundbatenGott,ihnenihre Sündenzuvergeben.

4UndnachihrenGebetenbegannAdamzuGottzuflehen undsprach:„OmeinHerr,meinGottundmeinSchöpfer, duhastdenvierElementenbefohlen,sichzuversammeln, undsieversammeltensichaufdeinGeheiß“

5DabreitetestdudeineHandausunderschufstmichaus einemeinzigenElement,demStaubderErde;unddu brachtestmichzurdrittenStunde,amFreitag,inden GartenundkundtatstesmirinderHöhle

6»ZuerstkannteichwederNachtnochTag,dennichwar vonhellerNatur;unddasLicht,indemichlebte,ließmich nieNachtoderTagerkennen«

7»Unddann,Herr,inderdrittenStunde,inderDumich erschaffenhast,hastDumiralleTieregebracht,Löwen, Strauße,VögeldesHimmelsundalles,wassichaufErden regt,wasDuindererstenStundevormiramFreitag erschaffenhattest«

8UndDeinWillewar,dassichsiealleeinzelnmiteinem passendenNamenbenennensollte.AberDuhastmirvon DirVerständnisundErkenntnisundeinreinesHerzund einenrechtenSinngegeben,damitichsienachDeinem WillenhinsichtlichihrerBenennungbenennensollte.

9»OGott,duhastsiemirgehorsamgemachtundbefohlen, dasskeinervonihnensichmeinerHerrschaftentziehe, gemäßdeinemGebotundderHerrschaft,diedumirüber siegegebenhastDochnunsindsieallevonmir entfremdet«

10»EsgeschahaberinderdrittenStundedesFreitags,als DumicherschaffenundmirvondemBaumgebotenhast, dassichmichihmnichtnähernundnichtdavonessen sollte;dennDuhastzumirimGartengesagt:»Andem Tag,dadudavonisst,wirstdudesTodessterben«« 11UndwennDumich,wieDugesagthast,mitdemTod bestrafthättest,sowäreichindiesemAugenblick gestorben

12»Alsdumiraußerdemgebotest,michdemBaumnicht zunähernundnichtvonihmzufressen,warEvanichtbei mir;duhattestsienochnichterschaffen,duhattestsie nochnichtausmeinemLeibgenommen,undsiehatte diesenBefehlvondirnochnichtgehört«

13»Unddann,amEndederdrittenStundejenesFreitags,o Herr,hastdumichineinenSchlummerundeinenSchlaf versetzt,undichschliefundwurdevoneinemtiefenSchlaf überwältigt«

14„DahastdumireineRippeausderSeitegenommen undsienachmeinemEbenbildgeschaffenDaerwachteich; undalsichsiesahundwusste,wersiewar,sprachich:

‚DasistBeinvonmeinemBeinundFleischvonmeinem Fleisch;vonnunansollsieFrauheißen.‘“

15»EswarDeinWohlgefallen,oGott,dassDumichin einenSchlummerundeinenSchlafversetzthastunddass DusogleichEvaausmeinerSeitehervorgebrachthast,bis sieherauswar,sodassichnichtsah,wiesiegemachtwurde; auchkonnteichnichtbezeugen,omeinHerr,wiefurchtbar undgroßDeineGüteundHerrlichkeitsind.«

16»UndausdeinemWohlgefallen,oHerr,hastduuns beidemitLeibernvonstrahlenderNaturgeschaffenund unszweizueinemgemacht;undduhastunsdeineGnade gegebenundunsmitLobgesängendesHeiligenGeistes erfüllt,damitwirwederHungernochDurstleidennoch wissen,wasKummerist,nochMutlosigkeit,wederLeiden nochFastennochMüdigkeit«

17»Abernun,oGott,weilwirdeinGebotübertretenund deinGesetzgebrochenhaben,hastduunsineinfremdes LandgeführtundhastLeidundSchwäche,Hungerund Durstüberunskommenlassen.«

18»Nunaber,oGott,wirbittendich,gibunsetwaszu essenausdemGarten,umunserenHungerzustillen,und etwas,umunserenDurstzulöschen.«

19»Dennsiehe,vieleTagelang,oGott,habenwirnichts geschmecktundnichtsgetrunken,undunserLeibist verdorrt,undunsereKraftistdahin,undderSchlafistvon unserenAugengewichenvorMüdigkeitundWeinen«

20»Darum,oGott,wagenwiresausFurchtvordirnicht, FrüchtevondenBäumenzupflücken.Dennalswir anfangsgesündigthatten,hastduunsverschontunduns nichtsterbenlassen«

21»NunaberdachtenwirinunserenHerzen:Wennwir vondenFrüchtenderBäumeessen,ohnedassGottesuns erlaubt,wirderunsdiesmalvernichtenundunsvom AngesichtderErdeausrotten.«

22»WennwirabervondiesemWassertrinken,ohnedass Gottesunsbefiehlt,wirderunsvernichtenundunssofort ausreißen.«

23»Nun,oGott,daichmitEvaandiesenOrtgekommen bin,bittenwirdich,gibunsvondenFrüchtendesGartens, damitwirunsdaransattessenkönnen.«

24DennwirbegehrendieFrüchte,dieaufErdensind,und allesandere,wasunsdarannochfehlt

KAPITEL35

1DablickteGottwiederaufAdamundseinWeinenund Stöhnen,unddasWortGotteserginganihnundsprachzu ihm:

2»OAdam,alsduinmeinemGartenwarst,kanntestdu wederEssennochTrinken,wederMüdigkeitnochLeiden, wederMagerkeitnochVeränderung,nochwichderSchlaf vondeinenAugen.Dochseitduübertretenhastundin diesesfremdeLandgekommenbist,sindalldiese Prüfungenüberdichgekommen«

KAPITEL36

1DabefahlGottdemCherub,dermiteinemfeurigen SchwertinderHanddasTorzumGartenbewachte,von denFrüchtendesFeigenbaumszunehmenundsieAdam zugeben

2DerCherubgehorchtedemGebotdesHerrn,desGottes, undgingindenGartenundbrachtezweiFeigenanzwei Zweigen,jedeFeigehinganihremBlatt;siestammtenvon zweiderBäume,zwischendenensichAdamundEva versteckthatten,alsGottimGartenwandelteunddasWort GotteszuAdamundEvaergingundzuihnensprach: „Adam,Adam,wobistdu?“

3UndAdamantwortete:»OGott,hierbinich.Alsichden KlangdeinerStimmehörte,verbargichmich,dennichbin nackt«

4DanahmderCherubzweiFeigenundbrachtesieAdam undEvaErwarfsieihnenabervonfernezu,dennsie konntensichdemCherubwegenihresFleisches,dassich demFeuernichtnähernkonnte,nichtnähern

5ZuerstzittertendieEngelvorAdamundfürchtetensich vorihm.NunaberzitterteAdamvordenEngelnund fürchtetesichvorihnen

6DatratAdamhinzuundnahmeineFeige,undauchEva kamundnahmdieandere.

7UndalssiesieinihreHändenahmen,sahensiesiean underkannten,dasssievondenBäumenstammten, zwischendenensiesichversteckthatten.

KAPITEL37

1DasprachAdamzuEva:»SiehstdunichtdieseFeigen undihreBlätter,mitdenenwirunsbedeckten,alswir unsererstrahlendenNaturberaubtwaren?Aberjetztwissen wirnicht,welchesElendundLeidüberunskommenmag, wennwirsieessen«

2»Darum,oEva,lassunsunsbeherrschenundnichtvon ihnenessen,duundich,undlassunsGottbitten,unsvon derFruchtdesBaumesdesLebenszugeben«

3SohieltensichAdamundEvazurückundaßennichtvon diesenFeigen

4AberAdambegannzuGottzubetenundihnzubitten, ihmvonderFruchtdesBaumesdesLebenszugeben,und sprach:„OGott,alswiramFreitagzursechstenStunde deinGebotübertraten,wurdeunsunsereleuchtendeNatur genommen,undwirbliebennachunseremÜbertrittnicht längeralsdreiStundenimGarten“

5»AberamAbendhastduunsdarauserlöstOGott,wir habeneineStundelanggegendichgesündigt,undalldiese PrüfungenundLeidensindüberunsgekommenbisauf diesenTag«

6»UndjeneTagezusammenmitdiesem,dem dreiundvierzigstenTag,sollennichtdieeineStunde auslösen,inderwirgesündigthaben!

7»OGott,blickeaufunsmitgnädigenAugenundvergilt unsnichtnachunsererÜbertretungdeinesGebotsvordir«

8»OGott,gibunsvonderFruchtdesBaumesdesLebens, damitwirdavonessenundlebenundunsnichtumdrehen müssen,umLeidenundandereBedrängnisseaufErdenzu sehen;denndubistGott«

9AlswirdeinGebotübertraten,ließestduunsausdem GartenhinausgehenundsandtesteinenCherub,derden BaumdesLebensbewachensollte,damitwirnichtdavon aßenundlebtenundnichtsvonMüdigkeitwüssten, nachdemwirübertretenhatten

10»Abernun,Herr,siehe,wirhabenalldieseTage durchgehaltenundLeidenertragenLassdiese

dreiundvierzigTagedereinenStundeentsprechen,inder wirgesündigthaben.«

KAPITEL38

1NachdiesenEreignissenergingdasWortGottesan Adamundsprachzuihm:

2»OAdam,wasdieFruchtdesBaumesdesLebensbetrifft, umdiedubittest,sowillichsiedirjetztnichtgeben, sondernerst,wenndie5500JahrevollendetsindDann willichdirvonderFruchtdesBaumesdesLebensgeben, unddusollstdavonessenundewigleben,duundEvaund deinegerechtenNachkommen.«

3»AberdiesedreiundvierzigTagekönnendieStundenicht wiedergutmachen,inderdumeinGebotübertretenhast«

4»OAdam,ichhabedirzuessengegebenvondem Feigenbaum,indemdudichverborgenhattestGehhin undissdavon,duundEva«

5»IchwilldeineBittenichtablehnenunddeineHoffnung nichtenttäuschen;darumhaltedurchbiszurErfüllungdes Bundes,denichmitdirgeschlossenhabe«

6UndGottzogseinWortvonAdamzurück.

KAPITEL39

1DakehrteAdamzuEvazurückundsprachzuihr:»Steh aufundnimmdireineFeige,undichwillmireineandere nehmen;undlassunsinunsereHöhlegehen.«

2DanahmenAdamundEvajedereineFeigeundgingen zuderHöhle;eswaretwaSonnenuntergang;undsie dachtendaran,vonderFruchtzuessen.

3AdamabersprachzuEva:»Ichfürchtemich,vondieser FeigezuessenIchweißnicht,wasmirdadurchzustoßen mag.«

4DaweinteAdamundbetetevorGott:»Sättigemeinen Hunger,ohnedassichdieseFeigeessenmuss;dennwas nütztsiemir,nachdemichsiegegessenhabe?Undwassoll ichvondir,oGott,erbitten,wennsieaufgegessenist?«

5Undersprachabermals:»Ichfürchtemich,davonzu essen;dennichweißnicht,wasmirdadurchzustoßen wird«

KAPITEL40

1DaergingdasWortGottesanAdamundsprachzuihm: »OAdam,warumhattestdunichtdieseFurcht,dieses FastenunddieseSorgevordiesemEreignis?Undwarum hattestdunichtdieseAngst,bevorduübertratst?«

2»AlsduaberindiesesfremdeLandkamst,umdortzu wohnen,konntedeintierischerLeibnichtaufErdensein ohneirdischeNahrung,umihnzustärkenundseineKräfte wiederherzustellen.«

3UndGottzogseinWortvonAdamzurück

KAPITEL41

1DanahmAdamdieFeigeundlegtesieaufdiegoldenen StäbeAuchEvanahmihreFeigeundlegtesieaufdas Räucherwerk

2UndjedeFeigewogsovielwieeineWassermelone; denndieFrüchtedesGartenswarenvielgrößeralsdie FrüchtediesesLandes

3AdamundEvaaberbliebenstehenundfastetendieganze Nachthindurch,bisderMorgenanbrach.

4AlsdieSonneaufging,warensiebeimGebetUndAdam sagtezuEva,nachdemsiedasGebetbeendethatten:

5»OEva,komm,lassunszumsüdlichenRanddesGartens gehen,dorthin,woderFlussfließtundsichinvierArme teiltDortwollenwirzuGottbetenundihnbitten,unsvom WasserdesLebenszutrinkenzugeben.«

6»DennGotthatunsnichtvomBaumdesLebensgenährt, damitwirnichtlebenWirwerdenihndeshalbbitten,uns vomWasserdesLebenszugebenundunserenDurstdamit zustillen,anstattvondemWasserdiesesLandeszu trinken.«

7AlsEvadieseWorteAdamshörte,stimmtesiezu;und beidemachtensichaufundgingenandiesüdlicheGrenze desGartens,ansUferdesWasserstroms,einkurzesStück vomGartenentfernt

8UndsietratenvordenHerrnundbetetenundbatenihn, dassersiedieseseineMalansehe,ihnenvergebeundihnen ihreBitteerfülle

9NachdiesemgemeinsamenGebetbegannAdammit seinerStimmevorGottzubetenundsprach:

10»OHerr,alsichimGartenwarunddasWassersah,das unterdemBaumdesLebenshervorfloss,dahattemein HerzkeinVerlangen,nochbrauchtemeinLeibdavonzu trinken;auchkannteichkeinenDurst,dennichlebteund warüberdaserhaben,wasichjetztbin«

11»SobrauchteichzumLebenwederdie lebensnotwendigeNahrungnochdaslebensnotwendige Wasser«

12»Abernun,oGott,binichtot;meinLeibdürstet.Gib mirvondemWasserdesLebens,damitichdavontrinken undlebenkann«

13»Gott,seignädigunderrettemichvondiesenPlagen undPrüfungenundbringemichineinanderesLandals dieses,wenndumichnichtindeinemGartenwohnen lassenwillst.«

KAPITEL42

1DaergingdasWortGottesanAdamundsprachzuihm:

2»OAdam,wasdusagst:»BringmichineinLand,wo Ruheist«,someinstdunichteinanderesLandalsdieses, sonderndasHimmelreich,woalleinRuhezufindenist«

3»Dukannstaberjetztnochnichthineingehen,sondern erst,wenndeinGerichtgeschehenunderfülltist.«

4DannwerdeichdichunddeinegerechtenNachkommen indasHimmelreichhinaufführenundeuchundihnen geben,worumihrjetztbittet

5Undwenndusagst:»GibmirvondemWasserdes Lebens,damitichtrinkeundlebe«,sokannesnichtheute geschehen,sondernandemTag,andemichindieHölle hinabsteigenunddieehernenTorezerbrechenunddie eisernenKönigreichezerschmetternwerde

6„DannwerdeichinmeinerBarmherzigkeitdeineSeele unddieSeelenderGerechtenretten,umihnenRuhein meinemGartenzugeben.Unddaswirdgeschehen,wenn dasEndederWeltgekommenist“

7Undweiter:DasWasserdesLebens,nachdemdusuchst, wirddirheutenichtgegebenwerden,sondernandemTag, andemichmeinBlutaufdeinHauptvergießenwerdeim LandeGolgatha

8»DennmeinBlutsolldirzujenerZeitdasWasserdes Lebenssein,nichtnurdirallein,sondernallendeinen Nachkommen,dieanmichglauben,damitsieewigeRuhe hätten.«

9DerHerrsprachabermalszuAdam:»OAdam,alsduim Gartenwarst,kamendiesePrüfungennichtüberdich« 10»WeilduabermeinGebotübertretenhast,sindalldiese Leidenüberdichgekommen.«

11„AuchdeinLeibbrauchtSpeiseundTrank;trinktalso vondemWasser,dasandirvorbeifließtaufderErde“ 12DazogGottseinWortvonAdamzurück

13UndAdamundEvabetetendenHerrnanundkehrten vomWasserstromzurHöhlezurück.EswarMittag;und alssiesichderHöhlenäherten,sahensieeingroßesFeuer davor

KAPITEL43

1DaerschrakenAdamundEvaundbliebenstehen.Und AdamsagtezuEva:„WasistdasfüreinFeuerbeiunserer Höhle?Wirtunnichtsdarin,wasdiesesFeuerverursachen könnte.“

2»WirhabenwederBrot,umdarinzubacken,nochBrühe, umdarinzukochenWasdiesesFeuerbetrifft,sokennen wirnichtsVergleichbares,nochwissenwir,wiewires nennensollen«

3»AberseitdemGottdenCherubmitdemfeurigen Schwertgesandthat,dasinseinerHandaufblitzteund blitzte,vordemwirzuBodenfielenundwieLeichen dalagen,habenwirnichtetwasÄhnlichesgesehen«

4»Undnun,Eva,siehe,diesistdasselbeFeuer,dasinder HanddesCherubswar,dasGottgesandthat,umdieHöhle zubehüten,inderwirwohnen«

5„OEva,esist,weilGottzornigaufunsistundunsvon dortvertreibenwird“

6»OEva,wirhabeninjenerHöhlewiederseinGebot übertreten,sodasserdiesesFeuerumsieherumgesandthat, damitwirnichthineingehen«

7»Wenneswirklichsoist,Eva,wosollenwirwohnen? UndwohinsollenwirvordemAngesichtdesHerrnfliehen? DennwasdenGartenbetrifft,solässterunsnichtdarin bleibenundhatunsseinerGüterberaubt;sondernerhat unsindieseHöhlegesetzt,inderwirFinsternis,Prüfungen undNöteertragenhaben,biswirschließlichdarinTrost gefundenhaben«

8»Abernun,daerunsineinanderesLandgeführthat,wer weiß,wasdortgeschehenwird?Undwerweiß,obdie FinsternisjenesLandesnichtweitgrößerseinwirdalsdie FinsternisdiesesLandes?«

9»Werweiß,wasinjenemLandbeiTagoderbeiNacht geschehenmag?Undwerweiß,obesfernodernahsein wird,oEva?WohinGottunsführenwill,magfernvom Gartensein,oEva!OderwohinGottunsdaranhindern wird,ihnzuschauen,weilwirseinGebotübertretenund ihnständigumetwasgebetenhaben?«

10»OEva,wennGottunsineinanderesfremdesLandals diesesbringenwill,wowirTrostfinden,somussesdoch geschehen,umunsereSeelenzutötenundunserenNamen vomAngesichtderErdeauszulöschen«

11»OEva,wennwirnochweitervomGartenundvon Gottentferntsind,wosollenwirihnwiederfindenundihn

bitten,unsGold,Weihrauch,MyrrheundeinigeFrüchte desFeigenbaumszugeben?«

12»Wosollenwirihnfinden,dasserunseinzweitesMal tröstet?Wosollenwirihnfinden,dasseranunsdenkt,im HinblickaufdenBund,denerfürunsgeschlossenhat?« 13DasagteAdamnichtsmehrUndsieschautenweiter,er undEva,zuderHöhleundzudemFeuer,dasringsum aufloderte.

14AberdiesesFeuerstammtevomSatanDennerhatte BäumeunddürresGrasgesammelt,sieindieHöhle getragenundangezündet,umdieHöhleundalles,was darinwar,zuverzehren

15SodassAdamundEvatraurigzurückbliebenunderihr VertrauenaufGottzerstörteundsiedazubrachte,ihnzu verleugnen

16DochdurchGottesGnadekonnteerdieHöhlenichtin Brandsetzen;dennGottsandteseinenEngelumdieHöhle herum,umsievoreinemsolchenFeuerzubehüten,bises erloschenwar.

17UnddiesesFeuerbranntevomMittagbiszum TagesanbruchDaswarderfünfundvierzigsteTag

KAPITEL44

1DochAdamundEvastandendaundschautenzumFeuer undkonntensichausFurchtvordemFeuernichtderHöhle nähern

2UndderSatanbrachteimmermehrBäumeundwarfsie insFeuer,bisdieFlammehochaufstiegunddieganze HöhlebedeckteErmeinte,dieHöhlemitvielFeuer verzehrenzuwollen.AberderEngeldesHerrnbewachte sie

3UnddochkonnteerdenSatannichtverfluchennochihm mitWortenschaden,weilerkeineMachtüberihnhatte; auchtateresnichtmitWortenausseinemMund

4DarumertrugderEngelihnundsagtekeinbösesWort, bisdasWortGotteskam,daszuSatansprach:»Gehweg vonhier!SchoneinmalhastdumeineKnechteverführt, unddiesmalsuchstdusiezuvernichten«

5»Wäreichnichtgnädig,hätteichdichunddeinHeervon derErdevertilgtAberichhabeGeduldmitdirgehabtbis ansEndederWelt«

6DaflohSatanvordemHerrn.AberdasFeuerbrannte denganzenTagumdieHöhlewieeinKohlenfeuer;dies wardersechsundvierzigsteTag,denAdamundEvaseit ihremVerlassendesGartensverbrachthatten.

7AlsAdamundEvasahen,dassdieHitzedesFeuers etwasnachgelassenhatte,wolltensie,wiesieesgewohnt waren,zurHöhlegehen,umhineinzugehen;abersie konntennichthineingehenwegenderHitzedesFeuers

8DaweintensiebeidebitterlichwegendesFeuers,dassie vonderHöhletrennteundbrennendaufsiezukam.Undsie fürchtetensich

9DasprachAdamzuEva:»SiehdirdiesesFeueran,an demwirAnteilhabenEswareinstunteruns,aberjetzt nichtmehr,dawirdieGrenzenderSchöpfung überschrittenundunserenZustandveränderthabenund unsereNaturgewandeltistDasFeueraberistinseinem WesenunverändertundseitseinerEntstehungnicht gewandelt.DarumhatesnunMachtüberuns,undwenn wirihmnahen,versengtesunserFleisch«

KAPITEL45

1DastandAdamaufundbetetezuGottundsprach: »Siehe,diesesFeuerhateineTrennungzwischenunsund derHöhlegeschaffen,inderduunszuwohnengeboten hast;abernunsiehe,wirkönnennichthineingehen«

2DaerhörteGottAdamundsandteihmseinWort,das lautete:

3„OAdam,siehdirdiesesFeueran!Wieanderssinddoch seineFlammeundseineHitzealsderGartenderWonnen unddiegutenDingedarin!“

4»AlsduuntermeinerHerrschaftstandest,unterwarfen sichdiralleGeschöpfe;abernachdemdumeinGebot übertretenhast,erhebensiesichalleüberdich«

5DasprachGottabermalszuihm:»Sieh,Adam,wiedich Satanerhöhthat!ErhatdichderGottheitundeines erhabenenStandes,wieichihnhabe,beraubtundsein Wortdirgegenübernichtgehalten;sondernistletztendlich deinFeindgeworden.Eristes,derdiesesFeuerentfacht hat,indemerdichundEvaverbrennenwollte«

6»Warum,Adam,haterseinenBundmitdirnicht gehalten,nichteineneinzigenTag,sonderndichder Herrlichkeitberaubt,dieaufdirruhte,alsduseinemGebot nachgegebenhast?«

7Meinstdu,Adam,dasserdichliebte,alserdiesenBund mitdirschloss?Oderdasserdichliebteunddicherhöhen wollte?

8»Nein,Adam,dashaternichtausLiebezudirgetan, sondernerwolltedichausdemLichtindieFinsternis führen,vonderErhabenheitindieErniedrigung,vonder HerrlichkeitindieNiedrigkeit,vonderFreudeindie Trauer,vonderRuheindasFastenunddieOhnmacht« 9GottsprachauchzuAdam:»SiehdirdiesesFeueran,das SatanumdeineHöhleentzündethat;siehdirdieses Wunderan,dasdichumgibt;undwisse,dassesdichund deineNachkommenumfassenwird,wennihrseinem Geheißgehorcht;dassereuchmitFeuerplagenwird;und dassihrnacheuremTodindieHöllehinabfahrenwerdet« 10DannwerdetihrdasFeuersehen,dasumeuchundeure Nachkommenbrennenwird.Ihrwerdetdavonerstbei meinerWiederkunfterrettetwerden,sowieihrjetztnicht ineureHöhlegehenkönntwegendesgroßenFeuers,das sieumgibt,nichtbismeinWortkommt,daseuchamTag derErfüllungmeinesBundeseinenWegbereitenwird 11»EsgibtfürdichjetztkeinenWeg,vonhierzurRuhezu kommen,nichtbismeinWortkommt,dasmeinWortist. DannwirdesdireinenWegbereiten,undduwirstRuhe finden.«DariefGottmitseinemWortdemFeuerzu,das dieHöhleumgab,dassessichteilensollte,bisAdam hindurchgegangenwarDateiltesichdasFeueraufGottes Geheiß,undeinWegwurdefürAdamgeschaffen 12UndGottzogseinWortvonAdamzurück.

KAPITEL46

1DagingenAdamundEvawiederindieHöhleUndals sieandenWegzwischendenFeuernkamen,bliesSatan wieeinWirbelwindinsFeuerundentfachteaufAdamund EvaeinglühendesKohlenfeuer,sodassihreLeiber versengtundvomKohlenfeuerversengtwurden. 2UndalsAdamundEvavomFeuerherankamen,schrien sielautundsprachen:»OHerr,retteuns!Lassunsnicht

vondiesembrennendenFeuerverzehrtundgeplagtwerden undfordereunsnichtzurRechenschaft,weilwirdein Gebotübertretenhaben«

3DasahGottihreLeiber,andenenSatanFeuerentzündet hatte,undsandteseinenEngel,derdasFeuerauslöschte. DieWundenaberbliebenanihrenLeibern

4UndGottsprachzuAdam:»SiehdirdieLiebeSatanszu diran,dervorgab,dirGottheitundGrößezuverleihen; undsiehe,erverbrenntdichmitFeuerundsucht,dichvon derErdezuvertilgen«

5»Dannsiehmichan,Adam!Ichhabedicherschaffen, undwieofthabeichdichausseinerHanderrettet?Hätteer dichsonstvernichtet?«

6GottsprachabermalszuEva:»WashaterdirimGarten verheißen,alsersagte:‚AnderZeit,daihrvondemBaum esst,werdeneureAugenaufgetan,undihrwerdetseinwie Gottundwissen,wasgutundböseist?‘Abersiehe,erhat eureLeibermitFeuerverbranntundeuchdenGeschmack desFeuersschmeckenlassen,umdesGeschmacksdes Gartenswillen;underhateuchdasBrennendesFeuers sehenlassenundwasfüreinÜbelesistundwelcheMacht esübereuchhat.«

7»EureAugenhabendasGutegesehen,dasereuch genommenhat,undwahrlich,erhateuchdieAugen geöffnet;undihrhabtdenGartengesehen,indemihrmit mirwart,undihrhabtauchdasUnheilgesehen,dasvom SatanübereuchgekommenistAberdieGottheitkanner euchnichtgeben,nochkannerseineVerheißunganeuch erfüllenNein,erwarbittergegeneuchundeure Nachkommen,dienacheuchkommenwerden« 8UndGottnahmseinWortvonihnenzurück.

KAPITEL47

1DagingenAdamundEvaindieHöhle,nochimmer zitterndvordemFeuer,dasihreLeiberversengthatteUnd AdamsprachzuEva:

2Siehe,dasFeuerhatunserFleischindieserWeltversengt; wiewirdesabersein,wennwirtotsindundderSatan unsereSeelenstraft?IstunsereErlösungnichtfernund lang,wennGottnichtkommtundunsinseiner BarmherzigkeitseinVersprechenerfüllt?

3DanngingenAdamundEvaindieHöhlehineinund segnetensichselbst,dasssiewiederhineingegangenwaren Dennsiehattensichvorgenommen,niemalshineinzugehen, alssiedasFeuerringsumsahen.

4AlsaberdieSonneunterging,branntedasFeuernoch undnähertesichAdamundEvainderHöhle,sodasssie darinnichtschlafenkonntenNachdemdieSonne untergegangenwar,verließensiedieHöhleDiesgeschah am47Tag,nachdemsiedenGartenverlassenhatten

5DanngingenAdamundEva,wiesieesgewohntwaren, unterdenHügelnebendemGarten,umdortzuschlafen

6UndsietratenhinundbatenGott,ihnenihreSündenzu vergeben,undentschliefendannunterdemGipfeldes Berges

7AberSatan,derallesGutehasst,dachtebeisich:Weil GottAdamdurcheinenBunddieErlösungverheißenhat unddasserihnausalldenNöten,dieihngetroffenhaben, befreienwird–miraberhateresdurcheinenBundnicht verheißenundwirdmichauchnichtausmeinenNöten befreien;ja,weilerihmverheißenhat,dasserihnund

seineNachkommenindemReichwohnenlassenwird,in demicheinstwar–,willichAdamtöten.

8DieErdesollvonihmbefreitwerdenundmirallein überlassenbleiben,damit,wennergestorbenist,kein Sameübrigbleibt,derdasReicherbenkönnte,dasmein Reichbleibensoll;dannwirdGottmichbrauchen,under wirdmichmitmeinemHeerdorthinzurückbringen

KAPITEL48

1DanachriefderSatanseinHeerzusammen,undalle kamenzuihmundsprachenzuihm: 2"OunserHerr,waswirstdutun?"

3Daspracherzuihnen:»Ihrwisst,dassdieserAdam,den GottausStaubgeschaffenhat,derjenigeist,derunser Königreichansichgerissenhat.Kommt,lasstuns zusammenkommenundihntöten;oderlasstunseinen SteinaufihnundEvawerfenundsiedarunterzermalmen« 4AlsdieHeerscharenSatansdieseWortehörten,kamen siezudemTeildesBerges,woAdamundEvaschliefen 5DanahmenSatanundseineHeerschareneinengroßen, breitenundebenenFelsenohneMakelunddachtenbei sich:»WennderFelseneinLochhätte,sokönnte,wenner aufsiefiele,dasLochimFelsenaufsiefallen,undso würdensieentkommenundnichtsterben.«

6DannsagteerzuseinemHeer:»NehmtdiesenSteinauf undwerftihnflachaufsie,damiternichtvonihnen wegrollt.Undwennihrihngeworfenhabt,fliehtundbleibt nichtzurück!«

7Undsietaten,wieerihnenbefohlenhatteAlsaberder FelsvomBergaufAdamundEvafiel,befahlGott,dasser ihnenwieeinSchutzdachüberdenKopfwachsensollte, dasihnenkeinenSchadenzufügteUndsogeschahesnach GottesBefehl.

8AlsaberderFelsherabfiel,erbebtedieganzeErdemit ihm,undsiewurdevonderGrößedesFelsenserschüttert 9Undalsesbebteunderbebte,erwachtenAdamundEva ausdemSchlafundfandensichuntereinemFelsenwieder, dereinemSchuppenglichSiewusstenabernicht,wasdas war;dennalssieeingeschlafenwaren,warensieunterdem HimmelundnichtuntereinemSchuppengewesen;undals sieessahen,fürchtetensiesich

10DasprachAdamzuEva:»WarumhatsichderBergum unsherumgebeugtunddieErdeerbebtundbebt?Und warumhatsichdieserFelsüberunsausgebreitetwieein Zelt?«

11»WillGottunsplagenundunsindiesemGefängnis einsperren?OderwirderdieErdevorunsverschließen?«

12»Eristzornigaufuns,weilwirdieHöhleohneseinen Befehlverlassenhabenundweilwirdiesauseigenem Antriebgetanhaben,ohneihnzubefragen,alswirdie HöhleverließenundandiesenOrtkamen.«

13DasprachEva:»WennnundieErdeumunseretwillen erbebtunddieserFelsunswegenunsererÜbertretungein Zeltbildet,soweheuns,Adam,dennunsereStrafewird langsein«

14»StehtaberaufundbetetzuGott,dasserunsdarüber AuskunftgibtundwasdieserFelsist,derwieeinZeltüber unsausgebreitetist«

15DastandAdamaufundbetetevordemHerrn,umihm seineNotlagekundzutunUndAdamstandsobetenddabis zumMorgen

1DaergingdasWortGottesundsprach: 2»OAdam,werhatdirgeraten,alsdueifrigausderHöhle kamst,andiesenOrtzukommen?«

3UndAdamsprachzuGott:„OHerr,wirsindandiesen OrtgekommenwegenderHitzedesFeuers,dasinder Höhleüberunsgekommenist.“

4DasprachGottderHerrzuAdam:„OAdam,du fürchtestdieHitzedesFeuersfüreineNacht,wiewirdes diraberergehen,wennduinderHölleweilst?“

5"Dochfürchtedichnicht,Adam,undsprichnichtin deinemHerzen,dassichdiesenFelsenwieeinZeltüber dichausgebreitethabe,umdichdamitzuplagen"

6»EsstammtvomSatan,derdirGottheitundMajestät verheißenhat.Eristes,derdiesenFelsenherabgeworfen hat,umdichundEvamitdirdarunterzutötenundeuchso daranzuhindern,aufderErdezuleben«

7»AberausBarmherzigkeitmiteuch,alsderFelsaufeuch herabfiel,befahlichihm,einDachübereuchzubilden, undderFelsuntereuch,sichherabzulassen«

8UnddiesesZeichen,oAdam,wirdmirbeimeinem KommenaufdieErdewiderfahren:DerSatanwirddas VolkderJudenaufwecken,ummichzutöten;undsie werdenmichineinenFelsenlegenundeinengroßenStein aufmichlegen,undichwerdedreiTageunddreiNächtein diesemFelsenbleiben

9»AberamdrittenTagewerdeichauferstehen,undes wirddir,Adam,unddeinenNachkommenzumHeil gereichen,anmichzuglaubenAber,Adam,ichwerde dichnichtausdiesemFelsenherausführen,bevordreiTage unddreiNächtevergangensind«

10UndGottzogseinWortvonAdamzurück

11AdamundEvabliebenaberdreiTageunddreiNächte unterdemFelsen,wieGottihnenbefohlenhatte 12UndGotttatihnendiesan,weilsieihreHöhleverlassen hattenundohneGottesBefehlandiesenOrtgekommen waren

13DochnachdreiTagenunddreiNächtenöffneteGott denFelsenundzogsieheraus.IhrFleischwarverdorrt, undihreAugenundHerzenwarenvonWeinenundTrauer erfüllt

KAPITEL50

1DagingenAdamundEvahinausundkamenindie SchatzhöhleundbetetendarindenganzenTagbiszum Abend.

2DiesgeschahfünfzigTagenachdemVerlassendes Gartens

3AberAdamundEvastandenwiederaufundbetetenin derHöhledieganzeNachtzuGottundflehtenihnum Gnadean

4UndalsderTaganbrach,sprachAdamzuEva:»Komm, lassunshingehenundetwasfürunserenKörpertun« 5SoverließensiedieHöhleundkamenandennördlichen RanddesGartens.Dortsuchtensieetwas,womitsieihre KörperbedeckenkonntenAbersiefandennichtsund wusstennicht,wiesiesichbedeckensolltenIhreKörper warendennochvonStaubbefleckt,undsiewarenvorKälte undHitzestumm

6DastandAdamaufundbatGott,ihmetwaszuzeigen, womiterihreLeiberbedeckenkönne.

7DaergingdasWortGottesundsprachzuihm:»Adam, nimmEvaundkommansMeer,woihrzuvorgefastethabt. DortwerdetihrSchafsfellefinden,derenFleischvon LöwengefressenwurdeundderenFelleübriggeblieben sindNehmtsieundmachteuchKleiderdarausundkleidet euchdamit.«

KAPITEL51

1AlsAdamdieseWorteGotteshörte,nahmerEvaund gingmitihrvomnördlichenEndedesGartenszum südlichenEnde,zumWasserstrom,wosieeinstgefastet hatten

2Dochwährendsieunterwegswarenundnochbevorsie anjenenOrtkamen,hörtederböseSatandasWortGottes, dasmitAdamüberseineBedeckungsprach

3Esbetrübteihn,undereiltezudemOrt,wodie Schaffellelagen,umsiezunehmenundinsMeerzu werfenodersiemitFeuerzuverbrennen,damitAdamund Evasienichtfänden.

4Dochalsersiemitnehmenwollte,ergingdasWort GottesvomHimmelundfesselteihnmitdenFellen,bis AdamundEvazuihmkamen.Alssieaberzuihmkamen, fürchtetensiesichvorihmundseinemfurchtbaren Aussehen

5DaergingdasWortGottesanAdamundEvaundsprach zuihnen:»Dieseristes,derinderSchlangeverborgenwar undeuchverführthatundeuchdesGewandesdesLichts undderHerrlichkeitberaubthat,indemihrwart.«

6»Eristes,dereuchMajestätundGöttlichkeitverheißen hatWoistnundieSchönheit,dieihnumgab?Woistseine Göttlichkeit?WoistseinLicht?WoistderRuhm,derihn umgab?«

7»SeinAussehenistnungrässlich;eristselbstunter EngelneinGräuelgeworden;undmannenntihnSatan.«

8»OAdam,ichwolltedirdiesesirdischeGewandaus Schafsfellennehmenundesvernichtenunddichnicht damitbedeckenlassen.«

9»WasistdennseineSchönheit,dassihrihmgefolgtseid? Undwashabtihrdavon,ihmzugehorchen?Sehtseine bösenTatenanundschautdannaufmich,aufmich,euren Schöpfer,undaufdiegutenWerke,dieichaneuchtue« 10»Siehe,ichhabeihngefesselt,bisdukamstundihn ansahstundseineSchwächeerkanntest,dasskeineKraft mehrbeiihmist«

11UndGottbefreiteihnvonseinenFesseln.

KAPITEL52

1DanachsprachenAdamundEvanichtsmehr,sondern weintenvorGottüberihreErschaffungundüberihre Leiber,dieeinerirdischenBedeckungbedurften 2DasprachAdamzuEva:»OEva,diesisteinTierfell,mit demwirunsbedeckenwerdenDochwennwires angezogenhaben,siehe,sowirdunseinZeichendesTodes kommen,wiedieBesitzerdieserFellegestorbenund verwestsindSowerdenauchwirsterbenundvergehen« 3DannnahmenAdamundEvadieFelleundgingen zurückzurSchatzhöhle;undalssiedarinwaren,tratensie hinundbeteten,wiesieesgewohntwaren

4Undsieüberlegten,wiesieausdiesenFellenKleider machenkönnten;dennsiehattenkeineFertigkeitdazu.

5DasandteGottihnenseinenEngel,umihnenzuzeigen, wiesiedasschaffensollten.UndderEngelsprachzu Adam:„GehhinausundbringPalmzweige.“Daging Adamhinausundbrachtewelche,wiederEngelihm befohlenhatte

6DabegannderEngelvorihrenAugen,dieFellezu bearbeiten,wiemaneinHemdnähtUndernahmdie DornenundstecktesievorihrenAugenindieFelle

7DastandderEngelabermalsaufundbetetezuGott,dass dieDornenindenHäutenverborgenwürden,sodasssie gleichsammiteinemeinzigenFadenvernähtwären.

8UndsogeschahesnachGottesBefehl;siewurdenzu KleidernfürAdamundEva,underbekleidetesiedamit 9VondaanwardieBlößeihrerKörpervordenBlicken desanderenverborgen

10DiesgeschahamEndedeseinundfünfzigstenTages 11AlsAdamundEvaihreLeiberbedeckthatten,standen sieauf,betetenundflehtendenHerrnumBarmherzigkeit undVergebunganSiedanktenihm,dassersichihrer erbarmtundihreBlößebedeckthatte,undbetetendie ganzeNachthindurchununterbrochen

12AlsdanndieSonneaufging,verrichtetensieihrGebet nachihremBrauchundverließenanschließenddieHöhle.

13UndAdamsprachzuEva:»Dawirnichtwissen,was westlichdieserHöhleliegt,lasstunsheutehinausgehen undeserkunden.«Danngingensiehinausundzogenin RichtungderwestlichenGrenze

KAPITEL53

1SiewarennochnichtweitvonderHöhleentfernt,alsder Satanaufsiezukamundsichzwischenihnenundder HöhleverbargErhattedieGestaltzweierreißenderLöwen angenommen,diedreiTagelangnichtsgegessenhatten undnunaufAdamundEvazukamen,alswolltensiesiein Stückereißenundverschlingen

2DaweintenAdamundEvaundbatenGott,sieausden FängenihrerPrankenzubefreien.

3DaergingdasWortGottesansieundvertriebdieLöwen vonihnen

4UndGottsprachzuAdam:»OAdam,wassuchstduan derWestgrenze?Undwarumhastduvonselbstdie Ostgrenzeverlassen,wodeineWohnstättewar?«

5»NunkehrezurückindeineHöhleundbleibedarin, damitdichderSatannichtverführeundseinenPlannicht andirausführe.«

6»DennindiesemwestlichenGebiet,oAdam,wirdvon direinSamehervorgehen,dereswiederauffüllenwird; undderwirdsichselbstverunreinigendurchseineSünden unddadurch,dasserdenGebotenSatansnachgibtund seinenWerkenfolgt«

7„DarumwerdeicheineSintflutübersiebringenundsie alleüberschwemmenAberdieGerechtenunterihnen,die übrigbleiben,werdeicherrettenundsieineinfernesLand bringen.DasLandaber,indemdujetztwohnst,sollwüst undohneeineneinzigenEinwohnerdarinbleiben“

8NachdemGottsomitihnengeredethatte,kehrtensiezur Schatzhöhlezurück.DochihrLeibwarausgedörrtundihre KraftschwandvomFastenundBetenundvonderTrauer, diesieüberihreSündegegenGottempfanden

KAPITEL54

1DastandenAdamundEvainderHöhleaufundbeteten dieganzeNachtbiszumMorgengrauen.UndalsdieSonne aufging,verließensiebeidedieHöhle;ihreHäupter wandertenvorKummerumher,undsiewusstennicht, wohinsiegingen

2UndsiegingensobiszursüdlichenGrenzedesGartens. Undsiebegannen,dieseGrenzehinaufzugehen,bissiezur östlichenGrenzekamen,jenseitsdererkeinPlatzmehrwar 3DerCherub,derdenGartenbewachte,standamWesttor undbewachteihnvorAdamundEva,damitsienicht plötzlichindenGartenkämen.UndderCherubwandte sichum,alswolleersietöten,wieGottesihmgeboten hatte

4AlsAdamundEvaandieöstlicheGrenzedesGartens kamen–indemGlauben,derCherubsehesienicht–und amTorstanden,alswolltensiehineingehen,erschien plötzlichderCherubmiteinemflammendenSchwertinder HandAlsersiesah,wollteersietöten,dennerfürchtete, Gottwürdeihnvernichten,wennsieohneseinGebotin denGartengingen.

5UnddasSchwertdesCherubsschienvonfernezu flammenAlseresaberüberAdamundEvaerhob,blitzte dieFlammenichtauf.

6DameintederCherub,Gottseiihnengnädigundbringe siezurückindenGartenUndderCherubstandverwundert da.

7DaernichtindenHimmelhinaufsteigenkonnte,um GottesBefehlbezüglichihresEintrittsindenGartenzu erfahren,blieberbeiihnenstehen,weilersichnichtvon ihnentrennenkonnte;dennerfürchtete,dasssieohne GottesErlaubnisindenGartengehenkönnten,undGott würdeihndannvernichten.

8AlsAdamundEvadenCherubmiteinemflammenden SchwertinderHandaufsichzukommensahen,fielensie vorFurchtaufihrAngesichtundlagenwietotda.

9ZujenerZeiterbebtenHimmelundErde;undandere CherubimfuhrenvomHimmelherabzudemCherub,der denGartenbewachte,undsahenihnstaunendund schweigend

10DannkamenabermalsandereEngelherab,nahedem Ort,woAdamundEvawaren.Siewarenentzweit zwischenFreudeundTrauer

11Siefreutensich,weilsiemeinten,GottseiAdam wohlgesinntundwünschten,erkehreindenGartenzurück undmögeihmdieFreudezurückgeben,dieereinst genossenhatte.

12SieabertrauertenüberAdam,weilerzusammenmit EvawieeinTotergefallenwar;undsiespracheninihren Gedanken:»NichtAdamistandiesemOrtgestorben, sondernGotthatihngetötet,weilerandiesenOrt gekommenwarundohneseineErlaubnisindenGarten gehenwollte«

KAPITEL55

1DaergingdasWortGottesanAdamundEvaund erwecktesievonihrenTotenundsprachzuihnen: »Warumseidihrhierhergekommen?Herr,wolltihrinden Gartengehen,ausdemicheuchherausgeführthabe?Das

kannnichtheutegeschehen,sondernerst,wennderBund, denichmiteuchgeschlossenhabe,erfülltist.«

2AlsAdamnundasWortGottesunddasSchwirrender Engelhörte,dieernichtsah,sondernnurmitseinenOhren hörte,weintenerundEvaundsprachenzudenEngeln:

3„OihrGeister,dieihraufGotthuldigt,sehtaufmichund darauf,dassicheuchnichtsehenkann!Dennalsichnoch inmeinemfrüheren,strahlendenWesenwar,dakonnteich euchsehenIchsangLobliederwieihr,undmeinHerzwar weitübereuch“

4„Dochnun,daichgesündigthabe,istmeinstrahlendes Wesenvonmirgewichen,undichbinindiesenelenden Zustandgeraten.Undnunbinichsoweitgekommen,dass icheuchnichtmehrsehenkannundihrmirnichtmehr dient,wieihresgewohntwartDennichbinzueinemTier geworden.“

5»Undnun,ihrEngelGottes,bittetGottmitmir,dasser michindenZustandzurückversetze,indemichfrüherwar, dassermichausdiesemElenderlöseunddasTodesurteil vonmirnehme,daserübermichverhängthat,weilich gegenihngesündigthabe«

6AlsdieEngeldieseWortehörten,trauertensiealleüber ihnundverfluchtenSatan,derAdamverführthatte,sodass erausdemGartenEdeninsElend,vomLebenindenTod, vomFriedenindieNotundvonderFreudeineinfremdes Landgekommenwar

7DasprachendieEngelzuAdam:»DuhastaufSatan gehörtunddasWortGottes,derdichgeschaffenhat, verlassenundgeglaubt,dassSatanalleserfüllenwürde, waserdirversprochenhatte«

8»Nunaber,Adam,wollenwirdirkundtun,wasdurchihn überunsgekommenist,vorseinemFallvomHimmel«

9»ErversammelteseinHeerundverführtesie,indemer ihneneingroßesKönigreichundgöttlicheNaturversprach; undermachteihnennochandereVersprechungen«

10„SeineHeerscharenglaubten,dassseinWortwahrwar, undsoergabensiesichihmundverleugnetendie HerrlichkeitGottes“

11„DaließerunsgemäßdenBefehlen,diewirbefolgen sollten,rufen,umunsseinemBefehlzuunterwerfenund seinemleerenVersprechenzugehorchenAberwirwollten nichtundnahmenseinenRatnichtan“

12„NachdemermitGottgekämpftundsichihm entgegengestellthatte,versammelteerseinHeerundführte KrieggegenunsUndwennnichtGottesKraftmituns gewesenwäre,hättenwirihnnichtvomHimmelstürzen können“

13„AlseraberausunsererMittefiel,herrschtegroße FreudeimHimmelüberseinenWeggangDennwäreerim Himmelgeblieben,sowärenichts,auchnichteineinziger Engel,daringeblieben“

14»AberGotthatihninseinerBarmherzigkeitausunserer MittehinausaufdiesefinstereErdegetrieben;dennerwar selbstzurFinsternisgewordenundeinÜbeltäter«

15»Underhat,oAdam,denKrieggegendichfortgesetzt, biserdichverführteunddichausdemGartenindieses fremdeLandlockte,woalldiesePrüfungenüberdich gekommensindUnddenTod,denGottüberihnverhängt hat,haterauchüberdichgebracht,oAdam,weilduihm gehorchtundgegenGottgesündigthast.«

16DajubeltendieEngelundlobtenGottundbatenihn, Adamdiesmalnichtzuvernichten,weilerindenGarten

eingehenwollte,sondernihmGeduldzuerweisenbiszur ErfüllungderVerheißungundihmindieserWelt beizustehen,biservonSatansHandbefreitsei

KAPITEL56

1DaergingdasWortGottesanAdamundsprachzuihm: 2»OAdam,schaudirjenenGartenderFreudeunddiese ErdederMühsalanundsiehdieEngel,dieimGartensind –deristvollvonihnen–undsiehdichselbstalleinauf dieserErde,mitSatan,demdugehorchthast«

3„Dochwenndudichmirunterworfenundmirgehorsam gewesenwärstundmeinWortgehaltenhättest,sowärstdu beimeinenEngelninmeinemGarten“

4»AlsduaberübertratstundaufdenSatanhörtest, wurdestduseinGastunterseinenEngeln,dievollBosheit sind;unddukamstaufdieseErde,diedirDornenund Distelnhervorbringt«

5»OAdam,bitteden,derdichgetäuschthat,dirdie göttlicheNaturzugeben,dieerdirverheißenhat,oderdir einenGartenzumachen,wieichihnfürdichgemachthabe, oderdichmitderselbenstrahlendenNaturzuerfüllen,mit derichdicherfüllthabe«

6„Bitteihn,direinenKörperzuerschaffen,wieichihndir erschaffenhabe,oderdireinenRuhetagzugewähren,wie ichihndirgewährthabe;oderdireinevernunftbegabte Seeleeinzuhauchen,wieichsiefürdicherschaffenhabe; oderdichvonhieraufeineandereErdezuversetzenals diese,dieichdirgegebenhabeAber,oAdam,erwird nichteineeinzigeseinerVerheißungenerfüllen“

7"ErkennealsomeineGunstdirgegenüberundmeine Barmherzigkeitdirgegenüber,meinGeschöpf;dassichdir deineÜbertretunggegenmichnichtvergoltenhabe, sonderndirinmeinemMitleidmitdirverheißenhabe,dass ichamEndedergroßenfünfeinhalbTagekommenund dicherlösenwerde"

8DasprachGottabermalszuAdamundEva:»Stehtauf undgehthinabvonhier,damiteuchnichtderCherubmit demfeurigenSchwertinseinerHandvernichtet«

9DochAdamsHerzwurdedurchGottesWorteanihn getröstet,underbetetevorihman

10UndGottbefahlseinenEngeln,AdamundEvamit FreudeundnichtmitFurcht,diesiebefallenhatte,indie Höhlezugeleiten

11DanahmendieEngelAdamundEvaaufundführten siemitGesangundPsalmenvomBergbeimGartenherab zurHöhleDorttröstetenundstärktendieEngelsieund kehrtendannzuihremSchöpferzurück,dersiegesandt hatte

12NachdemdieEngelvonAdamundEvagegangen waren,kamderSatanbeschämtundstelltesichanden EingangderHöhle,inderAdamundEvawaren.Errief Adamzuundsprach:„OAdam,komm,lassmichmitdir reden“

13DakamAdamausderHöhle,weilermeinte,einervon GottesEngelnseigekommen,umihmeinengutenRatzu geben.

KAPITEL57

1AlsaberAdamherauskamundseingrässlichesAussehen sah,erschrakervorihmundsprachzuihm:„Werbistdu?“

2DaantworteteSatanihm:»Ichbines,dersichinder SchlangeverborgenhatteundmitEvaredeteundsie verführte,bissieaufmeinGebothörteIchbines,dersie durchdieListmeinerWortegesandthat,umdichzu verführen,bisduundsievonderFruchtdesBaumesaßen undihreuchvomGebotGottesabwandtet«

3AlsAdamdieseWortevonihmhörte,spracherzuihm: »KannstdumireinenGartenmachen,wieGottihnfür michgemachthat?Oderkannstdumichmitdemselben strahlendenWesenbekleiden,mitdemGottmichbekleidet hat?«

4»WoistdiegöttlicheNatur,diedumirversprochenhast? WoistdeineschöneRede,dieduanfangszuunsgehalten hast,alswirimGartenwaren?«

5DasprachSatanzuAdam:»Meinstdu,ichwerde jemandemetwasbringen,wennichesihmversprochen habe,odermeinWorterfüllen?Keineswegs!Dennich selbsthabeniedarangedacht,daszubekommen,worum ichgebetenhabe.«

6DarumbinichgefallenundhabeeuchzuFallgebracht durchdas,wodurchichselbstgefallenbin;undmiteuch, wermeinenRatannimmt,fälltdurchihn.

7»Abernun,Adam,bistduwegendeinesSündenfalls untermeinerHerrschaft,undichbinKönigüberdich,weil duaufmichgehörtundgegendeinenGottgesündigthast. UndeswirdkeineErrettungausmeinerHandgebenbiszu demTag,dendirdeinGottverheißenhat«

8Ersprachabermals:„WeilwirwederdenTagkennen, dendeinGottmitdirvereinbarthat,nochdieStunde,in derduerrettetwerdensollst,darumwerdenwirKriegund MordandirunddeinenNachkommennachdirmehren.“

9„DiesistunserWilleundunserWohlgefallen,dasswir keinenderMenschenkinderunserehimmlischeStellung erbenlassen.“

10„DennunserWohnort,Adam,istimFeuer;undwir werdennichtaufhören,Böseszutun,wedereinenTag nocheineStunde.Undich,Adam,werdeFeueraufdich säen,wennduindieHöhlegehst,umdortzuwohnen“

11AlsAdamdieseWortehörte,weinteundtrauerteerund sprachzuEva:»Höre,wasergesagthat:Erwirdnichts vondemerfüllen,waserdirimGartenversprochenhatIst eretwawirklichKönigüberunsgeworden?«

12»AberwirwerdenGott,derunsgeschaffenhat,bitten, unsausseinerHandzuerretten«

KAPITEL58

1DabreitetenAdamundEvaihreHändezuGottausund betetenundbatenihn,denSatanvonihnenzuvertreiben, ihnenkeinUnrechtzutunundsienichtzuzwingen,Gott zuverleugnen

2DasandteGottsogleichseinenEngelzuihnen,derden SatanvonihnenvertriebDiesgeschahum SonnenuntergangamdreiundfünfzigstenTag,nachdemsie denGartenverlassenhatten

3DagingenAdamundEvaindieHöhle,stelltensichauf undwandtenihrAngesichtzurErde,umzuGottzubeten.

4Dochehesiebeteten,sprachAdamzuEva:»Siehe,du hastgesehen,welchenVersuchungenwirindiesemLand ausgesetztwaren.Komm,lassunsaufstehenundGott bitten,unsunsereSündenzuvergeben;undwirwerden nichtvordemEndedesübernächstenTages,dem

vierzigsten,hinausgehenUndwennwirhiersterben,wird erunsretten.«

5DastandenAdamundEvaaufundflehtengemeinsamzu Gott.

6SobliebensiebetendinderHöhleundkamenwederbei NachtnochbeiTagheraus,bisihreGebeteausihren MündernaufstiegenwieeineFeuerflamme

KAPITEL59

1DochSatan,derallesGutehasst,ließsieihrGebetnicht beendenErriefseineHeerscharenzusammen,undsie kamenalle.Daspracherzuihnen:»DaAdamundEva,die wirverführthaben,beschlossenhaben,TagundNachtzu Gottzubetenundihnzubitten,siezuerlösen,unddasie dieHöhlenichtvordemEndedesvierzigstenTages verlassenwollen«

2»Unddasienun,wiesieesvereinbarthaben,weiterhin betenwerden,dassErsieausunsererHanderretteundin ihrenfrüherenZustandzurückversetze,sieh,waswirmit ihnentunwerden«UndseineHeerscharensprachenzu ihm:»DeinistdieMacht,ounserHerr,zutun,wasDu willst«

3DanahmderSatan,dergroßanBosheitwar,seinHeer undkaminderdreißigstenNachtdeseinundvierzigsten TagesindieHöhle;underschlugAdamundEva,bisersie totzurückließ

4DaergingdasWortGottesanAdamundEva,diesieaus ihrenLeidenerlösthatten,undGottsprachzuAdam:»Sei starkundfürchtedichnichtvordem,derebenzudir gekommenist.«

5AberAdamweinteundsprach:»Wowarstdu,meinGott, dasssiemichmitsolchenSchlägentrafenunddassdieses Leidüberunskam,übermichundüberEva,deineMagd?« 6DasprachGottzuihm:»OAdam,sieh,eristHerrund Meisterüberalles,wasduhast,der,dergesagthat,er wolledirGöttlichkeitgeben.WoistnundieseLiebezudir? UndwoistdieGabe,dieerdirversprochenhat?«

7»Denneinmalhatesihm,Adam,gefallen,zudirzu kommen,dichzutröstenundzustärkenundsichmitdirzu freuenundseineHeerscharenzudeinemSchutzzusenden, weilduaufihngehörtundseinemRatgefolgtbistund meinGebotübertretenhast,aberseinemGeheißgefolgt bist?«

8DaweinteAdamvordemHerrnundsprach:»OHerr, weilichnureinweniggesündigthabe,hastdumichdafür schwerheimgesuchtIchbittedich,errettemichausdeiner Hand;oderabererbarmedichmeinerundnimmmeine SeeleausmeinemLeibjetztindiesemfremdenLand«

9DasprachGottzuAdam:»Hättestdudochnurzuvor geseufztundgebetet,eheduübertretenhast!Dannhättest duRuhevonderNot,inderdudichjetztbefindest.«

10AberGotthatteGeduldmitAdamundließihnundEva inderHöhlebleiben,bisdievierzigTagevollendetwaren 11DochAdamundEvawarenkraftlosunderschöpftvom FastenundBeten,vomHungerundDurstDennsiehatten seitihremWeggangausdemGartenwedergegessennoch getrunken,undihreKörperfunktionenwarennochnicht wiederhergestelltVomHungerfehlteihnendieKraft,bis zumEndedesnächstenTages,demvierzigsten,weiterzu betenSiefielenindieHöhle,undwassienochvonsich gaben,warennurLobgesänge

1AmneunundachtzigstenTagkamderSatanindieHöhle, bekleidetmiteinemGewandausLichtundumgürtetmit einemleuchtendenGürtel.

2ErhielteinenLichtstabinseinenHänden,undersah furchterregendaus;aberseinGesichtwarfreundlichund seineRedelieblich.

3Darumverwandelteersich,umAdamundEvazu täuschenundsiedazuzubringen,dieHöhlezuverlassen, ehesiedievierzigTagevollendethatten

4Dennersprachbeisich:»WennsienundievierzigTage desFastensundBetensvollendethaben,wirdGottsiein ihrenfrüherenZustandzurückversetzen;undwennerdies nichttäte,wäreerihnendennochgnädig;undselbstwenn ersichihrernichterbarmte,würdeerihnendochetwasaus demGartengeben,umsiezutrösten,wieschonzweimal zuvor«

5DatratderSataninseinerschönenGestaltandieHöhle heranundsprach:

6»OAdam,stehauf,stehauf,duundEva,undkommmit mirineingutesLand;undfürchteteuchnicht.Ichbinaus FleischundBlutwieihr;undzuerstwaricheinGeschöpf Gottes«

7Undesgeschah,alsermicherschaffenhatte,dasser michineinenGartenimNordensetzte,andieGrenzeder Welt

8Undersprachzumir:»Bleibhier!«Undichbliebdort, wieergesagthatte,undübertratseinGebotnicht

9Daentschlieferinmirundzogdich,Adam,ausmeinem Leibheraus,abererließdichnichtbeimirbleiben.

10AberGottnahmdichinseinegöttlicheHandundsetzte dichineinenGartenimOsten

11Datrauerteichumdich,dennGotthattedichaus meinerSeitegenommenunddichnichtbeimirbleiben lassen

12AberGottsprachzumir:TrauerenichtumAdam,den ichausdeinemLeibhervorgebrachthabe;ihmwirdkein Leidgeschehen

13»DennnunhabeichihmausseinerSeiteeineGehilfin hervorgebracht,dieihmentspricht,undhabeihmdadurch Freudebereitet«

14DasprachSatanerneut:»Ichwussteweder,wieihrin dieserHöhleseid,nochetwasvondieserPrüfung,dieüber euchgekommenist,bisGottzumirsprach:‚Siehe,Adam hatgesündigt,denichausdeinerSeitegenommenhatte, undauchEva,dieichausseinerSeitegenommenhatte; undichhabesieausdemGartenvertriebenundsieinein LandderTrauerunddesElendsgesetzt,weilsiegegen michgesündigtundaufSatangehörthabenUndsiehe,sie leidenbisaufdenheutigenTag,denachtzigsten«

15DasprachGottzumir:„Stehauf,gehzuihnenund bringsieandeinenOrtundlassnichtzu,dassderSatan ihnennahekommtundsiequältDennsieleidenjetztsehr undliegenhilflosvorHungerda“

16»Ersagteweiterzumir:»Wenndusiezudirgenommen hast,gibihnenzuessenvonderFruchtdesBaumesdes LebensundgibihnenzutrinkenvondemWasserdes Friedens;undkleidesieineinGewanddesLichtsund bringesiewiederinihrenfrüherenStandderGnadezurück undlasssienichtimElend,dennsiekommenvondir

Abertrauerenichtübersieundbereuenicht,wasübersie gekommenist.«

17Alsichdasaberhörte,betrübteesmich,undmeinHerz konnteesumdeinetwillen,meinKind,nichtlänger ertragen.

18»Aber,Adam,alsichdenNamenSatanshörte,fürchtete ichmichundsprachbeimir:Ichwillnichtherauskommen, damitermichnichtverstricke,wieeresmitmeinen KindernAdamundEvagetanhat«

19Undichsprach:„OGott,wennichzumeinenKindern gehe,wirdmirderSatanaufdemWegbegegnenund gegenmichkämpfen,wieergegensiegekämpfthat“

20DasprachGottzumir:„Fürchtedichnicht!Wenndu ihnfindest,schlagihnmitdemStab,denduindeinerHand hast,underschreckenichtvorihm,denndubist althergebracht,underwirddichnichtbesiegen.“

21Dasagteich:„OmeinHerr,ichbinaltundkannnicht gehenSendedeineEngel,umsiezuholen“

22»AberGottsprachzumir:»DieEngelsindihnennicht gleich,undsiewerdennichtmitihnenkommenwollenIch aberhabedicherwählt,weilsiedeinGeschlechtsindund dirgleichsindundaufdeineWortehörenwerden.«

23»Gottsprachweiterzumir:»WenndunichtdieKraft hastzugehen,werdeicheineWolkesenden,diedichträgt unddichamEingangihrerHöhleabsetzt;dannwirddie Wolkezurückkehrenunddichdortzurücklassen«

24»Undwennsiemitdirkommen,willicheineWolke senden,diedichundsietragensoll.«

25DabefahlereinerWolke,undsietrugmichundbrachte michzudir;unddannkehrtesiezurück

26»Undnun,meineKinderAdamundEva,sehtmeine grauenHaareundmeineGebrechlichkeitunddassichvon jenemfernenOrtkommeKommt,kommtmitmiraneinen OrtderRuhe.«

27DabegannervorAdamundEvazuweinenundzu schluchzen,undseineTränenergossensichaufdieErde wieWasser.

28UndalsAdamundEvaihreAugenaufhobenundseinen BartsahenundseinelieblichenWortehörten,wurdenihre Herzenihmgegenüberweich;siehörtenaufihn,dennsie glaubten,dasserwahrhaftigwar

29Undesschienihnen,alsseiensiewirklichseine Nachkommen,alssiesahen,dassseinAngesichtdemihren glich;undsievertrautenihm

KAPITEL61

1DannnahmerAdamundEvabeiderHandundbegann, sieausderHöhleherauszuführen

2AlssieabereinkurzesStückausderStadt herausgekommenwaren,erkannteGott,dassderSatansie überwältigtundsienochvorAblaufdervierzigTage herausgeführthatte,umsieaneinenfernenOrtzubringen undsiedortzuvernichten

3DaergingdasWortdesHerrn,desHERRN,abermals undverfluchtedenSatanundtriebihnvonihnenfort

4UndGottbegannzuAdamundEvazuredenundsprach zuihnen:„Washateuchveranlasst,ausderHöhlean diesenOrtzukommen?“

5DasprachAdamzuGott:»Hastduvorunseinen Menschenerschaffen?DennalswirinderHöhlewaren, kamplötzlicheinguteralterMannzuunsundsagte:‚Ich

bineinBoteGottes,dereuchzueinemOrtderRuhe bringensoll.‘«

6Undwirglaubten,oGott,dassereinBotevonDirsei; undwirgingenmitihmhinaus;undwusstennicht,wohin wirmitihmgehensollten.

7DasprachGottzuAdam:»Siehe,dasistderVateraller bösenKünste,derdichundEvaausdemGartenderLüste verführthat.Undnun,daersah,dassduundEva gemeinsamfastetenundbetetetunddieHöhlenichtvor AblaufdervierzigTageverließt,wollteereuerVorhaben zunichtemachen,eureVerbindungzerstören,alleHoffnung voneuchnehmenundeuchaneinenOrttreiben,woer euchvernichtenkönnte.«

8Dennerkonnteeuchnichtstun,esseidenn,ererschiene ineurerGestalt

9DarumkamerzueuchmiteinemAngesicht,daseurem glich,undbegann,euchZeichenzugeben,alswärensie allewahr

10»AberichhabeausBarmherzigkeitundGnade,dieich euchgegenüberhatte,nichtzugelassen,dassereuch vernichtet,sondernichhabeihnvoneuchvertrieben«

11»Nunnimmalso,Adam,EvaundkehreindeineHöhle zurückundbleibedarinbiszumMorgendesvierzigsten TagesUndwennihrherauskommt,gehtzumöstlichenTor desGartens.«

12DabetetenAdamundEvaGottanundlobtenund priesenihnfürdieRettung,dieihnenvonihm zuteilgewordenwar.UndsiekehrtenzurHöhlezurück.

DiesgeschahamAbenddesneununddreißigstenTages

13DastandenAdamundEvaaufundbetetenmitgroßem EiferzuGott,dassersieausihrerKraftlosigkeitbefreien möge;dennihreKraftwardurchHunger,DurstundGebet vonihnengewichenSiewachtenaberdieganzeNacht betendbiszumMorgen.

14DasprachAdamzuEva:»Stehauf,lassunszum östlichenTordesGartensgehen,wieGottesunsbefohlen hat.«

15UndsieverrichtetenihrGebet,wiesieesjedenTagzu tunpflegten;undsiegingenausderHöhlehinausund nähertensichdemöstlichenTordesGartens.

16DastandenAdamundEvaauf,betetenundbatenGott, siezustärkenundihnenetwaszusenden,umihrenHunger zustillen.

17AlssieaberihrGebetbeendethatten,bliebensievor ErschöpfunganOrtundStelle

18.DaergingdasWortGotteserneutundsprachzuihnen: „OAdam,stehauf,gehhinundbringherzweiFeigen“

19DamachtensichAdamundEvaaufundgingen,bissie indieNähederHöhlekamen

KAPITEL62

1AberderböseSatanwarneidisch,weilGottihnenTrost spendete

2Dakamerihnenzuvor,gingindieHöhle,nahmdie beidenFeigenundvergrubsieaußerhalbderHöhle,damit AdamundEvasienichtfindenwürden.Erhatteauchvor, siezuvernichten

3DochausGottesGnadevereitelteGott,sobalddiebeiden FeigenbäumeinderErdewaren,SatansPlanundließsie zuzweiFruchtbäumenwerden,diedieHöhlebeschatteten DennSatanhattesieöstlichdavonvergraben

4AlsdiebeidenBäumegewachsenundvollerFrüchte waren,trauerteSatanundsprach:»Eswärebessergewesen, dieFeigenbäumesozulassen,wiesiewaren;dennnun sindsiezuzweiFruchtbäumengeworden,vondenen AdamseinLebenlangessenwird.Ichaberhattevor,sie gänzlichzuvernichtenundfürimmerzuverbergen,alsich sievergrub«

5»AberGotthatmeinenRatschlussverworfenundwollte nicht,dassdieseheiligeFruchtverlorengehe;erhatmeine AbsichtdeutlichgemachtunddenRatschlusszunichte gemacht,denichgegenseineDienergefassthatte«

6DagingderSatanbeschämtweg,weilerseinenPlan nichtausführenkonnte.

KAPITEL63

1AlsAdamundEvasichderHöhlenäherten,sahensie zweiFeigenbäume,dievollerFrüchtewarenunddieHöhle beschatteten.

2DasprachAdamzuEva:»Mirscheint,wirsindvom rechtenWegabgekommenWannsinddiesebeidenBäume hiergewachsen?Mirscheint,derFeindwillunsindieIrre führenSagstdu,dassesaufderErdenocheineandere Höhlegibtalsdiese?«

3»Doch,Eva,lassunsindieHöhlehineingehenunddie zweiFeigendarinfinden;denndiesistunsereHöhle,inder wirwarenWennwiraberdiezweiFeigennichtdarin finden,sokannesnichtunsereHöhlesein.«

4SiegingendannindieHöhlehineinundschauteninalle vierEcken,fandenaberdiebeidenFeigennicht

5UndAdamweinteundsprachzuEva:»Sindwiretwain derfalschenHöhle,Eva?Mirscheint,diesebeiden FeigenbäumesinddiebeidenFeigen,dieinderHöhle waren.«Evaabersprach:»IchfürmeinenTeilweißes nicht«

6DastandAdamauf,beteteundsprach:„OGott,duhast unsgeboten,zurHöhlezurückzukehren,diezweiFeigen zunehmenunddannzudirzurückzukehren“

7»AbernunhabenwirsienichtgefundenOGott,hastDu siegenommenunddiesezweiBäumegesät,odersindwir imLandevomrechtenWegabgekommen,oderhatunsder Feindgetäuscht?Wenneswahrist,dann,oGott,offenbare unsdasGeheimnisdieserzweiBäumeundderzwei Feigen«

8DaergingdasWortGottesanAdamundsprachzuihm: »OAdam,alsichdichaussandte,dieFeigenzuholen,ging derSatanvordirherzurHöhle,nahmdieFeigenund vergrubsiedraußen,östlichderHöhle,inderAbsicht,sie zuvernichten;undersätesienichtinguterAbsicht«

9„NichtetwaseinetwegensinddieseBäumesogleich gewachsen,sondernweilichdicherbarmteundihnen gebotzuwachsen.Undsiewuchsenzuzweigroßen Bäumenheran,damitduunterihrenZweigenSchatten säßestundRuhefändestunddamitichdirmeineMacht undmeineWundertatenzeigenkönnte“

10UndumeuchauchdieNiedertrachtdesSatansund seinebösenWerkezuzeigen:SeitdemihrausdemGarten herausgekommenseid,haternichtaufgehört,euchzu schaden,keineneinzigenTagAberichhabeihmkeine Machtübereuchgegeben.

11UndGottsprach:»Freuteuchvonnunan,Adam,und Eva,überdieBäumeundruhteuchunterihnenaus,wenn

ihrmüdeseidAberesstnichtvonihrenFrüchtenund näherteuchihnennicht.«

12DaweinteAdamundsprach:„OGott,willstduuns abermalstötenoderunsvondeinemAngesichtvertreiben undunserLebenvomAngesichtderErdetilgen?“

13»OGott,ichbitteDich,wennDuweißt,dassindiesen BäumenTododereinanderesÜbelistwiebeimerstenMal, soentwurzelesienaheunsererHöhleundlasssieverdorren; undlassunsanderHitze,amHungerundamDurst sterben«

14DennwirkennendeineWundertaten,oGott,dasssie großsindunddassdudurchdeineMachtausetwas anderemetwashervorbringenkannst,ohnedassjemandes willDenndeineMachtkannFelsenzuBäumenund BäumezuFelsenmachen

KAPITEL64

1DasahGottAdamanundseineGeistesstärke,seine GeduldimAngesichtvonHunger,DurstundHitzeUnder verwandeltediezweiFeigenbäumeinzweiFeigen,wiesie zuvorgewesenwaren,undsprachzuAdamundEva: „JedervoneuchdarfsicheineFeigenehmen“Undsie nahmensie,wiederHerrihnengebotenhatte

2Undersprachzuihnen:»GehtindieHöhleundesstdie FeigenundstillteurenHunger,damitihrnichtsterbt« 3Sogingensie,wieGottesihnengebotenhatte,indie Höhle,etwazurZeitdesSonnenuntergangs.UndAdam undEvastandenaufundbetetenbeiSonnenuntergang 4Dannsetztensiesichhin,umdieFeigenzuessen;aber siewusstennicht,wiesiesieessensollten,dennsiewaren esnichtgewohnt,irdischeSpeisenzuessenSiefürchteten auch,dassihrMagenschwerundihrFleischdickwerden könnteundsieGefallenanirdischenSpeisenfänden. 5Währendsieabersosaßen,sandteGottihnenausMitleid mitihnenseinenEngel,damitsienichtvorHungerund Durstumkämen.

6UndderEngelsprachzuAdamundEva:»Gottsagteuch, dassihrnichtdieKrafthabt,biszumTodzufastenEsst alsoundstärkteureLeiber;dennihrseidnuntierisches Fleisch,dasohneEssenundTrinkennichtbestehenkann« 7DanahmenAdamundEvadieFeigenundaßendavon GottaberhatteihneneineMischungaus wohlschmeckendemBrotundBluthineingegeben

8DagingderEngelvonAdamundEvawegDieseaßen vondenFeigen,bissiesattwaren.Wasübrigblieb,legten siebeiseiteDochdurchGottesMachtwurdendieFeigen wiedervollwiezuvor,dennGottsegnetesie.

9DanachstandenAdamundEvaaufundbetetenmit frohemHerzenundneuerKraftundlobtenundjubeltendie ganzeNachthindurchUnddieswardasEndedes dreiundachtzigstenTages.

KAPITEL65

1AlsesTagwurde,standensieauf,betetennachihrer GewohnheitundgingendannausderHöhlehinaus.

2DaihnenaberdieungewohnteSpeise,diesiegegessen hatten,sehrzusetzte,gingensieinderHöhleumherund sagtenzueinander:

3»WasistunsdurchdasEssenzugestoßen,dassunsdieser Schmerzüberkommenmusste?Weheuns,wirmüssen

sterben!Eswärebesserfürunszusterben,alszuessen, undunsereLeiberreinzuhalten,alssiedurchSpeisezu verunreinigen«

4DasagteAdamzuEva:»DieseSchmerzenhabenunsim Gartennichtgetroffen,undwirhabendortauchnichtso schlechtesEssengegessenMeinstdu,Eva,dassGottuns durchdieSpeise,dieinunsist,heimsuchenwird,oderdass unserInneresnachaußendringenwird,oderdassGottuns mitdiesenSchmerzentötenwill,bevorerseinVersprechen anunserfüllthat?«

5DaflehteAdamdenHerrnanundsprach:»Herr,lassuns nichtumkommendurchdasEssen,daswirgegessenhaben Herr,schlageunsnicht,sondernhandlemitunsnach deinergroßenBarmherzigkeitundverlassunsnichtbis zumTagdesVerheißens,dasduunsgegebenhast«

6DasahGottsieanundgabihnensogleichwiederKraft zumEssen,wiesieesbisaufdiesenTagtunkonnten, damitsienichtumkämen

7DakehrtenAdamundEvatraurigundweinendindie Höhlezurück,weilsichihrWesenveränderthatteUnd beidewusstenvonjenerStundean,dasssieverändert waren,dassihreHoffnung,indenGartenzurückzukehren, nunzunichtewarunddasssieihnnichtmehrbetreten konnten

8DennihreKörperhattennunfremdeFunktionen;und allesFleisch,dasNahrungundTrankzumSeinbenötigt, kannnichtimGartensein

9DasprachAdamzuEva:»Siehe,unsereHoffnungist nundahin,undauchunserVertrauen,indenGarten einzutreten,istdahinWirgehörennichtmehrzuden BewohnerndesGartens,sondernvonnunansindwir irdischundausStaubundgehörenzudenBewohnernder ErdeWirwerdennichtindenGartenzurückkehrenbiszu demTag,andemGottunszuerrettenundunswiederin denGartenzubringenverheißenhat« 10DabetetensiezuGott,dasserihnengnädigsei;danach beruhigtensichihreGedanken,ihreHerzenwurden gebrochenundihreSehnsuchterlosch;undsiewarenwie FremdeaufErdenInjenerNachtverbrachtenAdamund EvadieNachtinderHöhle,wosiewegendesEssens,das siegegessenhatten,schwerschliefen

KAPITEL66

1AlsesMorgenwurde,amTagnachdemsiegegessen hatten,betetenAdamundEvainderHöhle,undAdam sprachzuEva:»Siehe,wirhabenGottumSpeisegebeten, underhatsieunsgegeben.Nunlasstunsihnauchum Wasserbitten«

2DastandensieaufundgingenzumUferdes Wasserbachs,deramsüdlichenRanddesGartenslag,in densiesichzuvorgeworfenhatten.UndsietratenansUfer undbetetenzuGott,dasserihnenbefehlenmöge,vondem Wasserzutrinken

3DaergingdasWortGottesanAdamundsprachzuihm: »Adam,deinLeibistverkümmertundbrauchtWasserzu trinken.Nehmtundtrinkt,duundEva;danktundlobt.«

4DatratenAdamundEvaheranundtrankendavon,bissie sicherfrischtfühltenNachdemsiegetrunkenhatten, lobtensieGottundkehrtendann,wiefrüherüblich,inihre HöhlezurückDiesgeschahnachdreiundachtzigTagen

5AmvierundachtzigstenTagnahmensiezweiFeigenund hängtensiesamtBlätternindieHöhle,alsZeichenund SegenGottesSieließensiedort,bisNachkommenkämen, diedieWundertatenGottesanihnensehenwürden.

6DatratenAdamundEvawiedervordieHöhleundbaten Gott,ihnenetwaszuessenzuzeigen,womitsieihrenLeib stärkenkönnten

7DaergingdasWortGottesundsprachzuihm:„OAdam, gehhinabindenWestenderHöhle,biszueinemLandmit dunklemBoden,unddortwirstduNahrungfinden“

8UndAdamhörteaufdasWortGottes,nahmEvazusich undginghinabineinLandmitdunklemBodenUnder fanddortWeizenwachsen,derinÄhrenreifwar,und Feigenzuessen;undAdamfreutesichdarüber

9DaergingdasWortGotteserneutanAdamundsprachzu ihm:»NimmvondiesemWeizenundmachedirdaraus Brot,umdeinenLeibzunähren«UndGottgabAdams HerzWeisheit,dasKornzubearbeiten,biseszuBrot wurde.

10Adamvollbrachtealldies,bisersehrmüdeund erschöpftwarDakehrteerindieHöhlezurückundfreute sichüberdas,waserüberdieVerarbeitungvonWeizen gelernthatte,bisdarausBrotfürdenmenschlichenVerzehr gebackenwird

KAPITEL67

1AlsAdamundEvaaberindasLandausschwarzem LehmhinabgingenundsichdemWeizennäherten,den Gottihnengezeigthatte,undsahen,dasserreifundbereit zurErntewar,dasiekeineSichelhatten,umihnzuernten, gürtetensiesichundbegannen,denWeizenherauszureißen, biserganzeingebrachtwar

2Dannhäuftensiesichaufundlegtensich,vorHitzeund Dursterschöpft,untereinenschattigenBaumDortfächelte ihnenderWindLuftzu,bissieeinschliefen

3DochSatansah,wasAdamundEvagetanhatten.Under riefseineHeerscharenzusammenundsprachzuihnen:

»DaGottAdamundEvaallesüberdiesenWeizengezeigt hat,mitdemsieihreLeiberstärkenkönnen–undsiehe,sie sindgekommenundhabeneinenHaufendavon aufgeschichtetundsindnun,erschöpftvonderMühe, eingeschlafen–,kommt,lasstunsdiesenKornhaufenin Brandsetzenundverbrennen,undlasstunsden Wasserkrug,derbeiihnensteht,wegnehmenundihn ausleeren,damitsienichtszutrinkenfindenundwirsie vorHungerundDurstumbringen«

4»WennsiedannausihremSchlaferwachenundindie Höhlezurückkehrenwollen,werdenwirihnenaufdem WegbegegnenundsieindieIrreführen,sodasssievor HungerundDurststerben;dannwerdensievielleichtGott verleugnen,underwirdsievernichten.Sowerdenwirsie loswerden«

5DawarfenSatanundseineHeerscharenFeueraufden Weizenundverzehrtenihn

6AbervonderHitzederFlammeerwachtenAdamund EvaausihremSchlafundsahen,dassderWeizenbrannte undderEimerWassernebenihnenausgegossenwar

7DaweintensieundgingenzurückindieHöhle

8AlssieabervomFußdesBergesheraufgingen,wosie gewesenwaren,begegnetenihnenSatanundseine HeerschareninGestaltvonEngeln,dieGottlobten

9DasprachderSatanzuAdam:»OAdam,warumleidest dusounterHungerundDurst?Mirscheint,derSatanhat denWeizenverbrannt«UndAdamsprachzuihm:»Ja« 10UndderSatansprachwiederzuAdam:»Kommmituns zurück;wirsindEngelGottes.Gotthatunszudirgesandt, umdireinanderesKornfeldzuzeigen,dasbesseristals jenes;unddahinteristeineQuellemitgutemWasserund vieleBäume.DortsollstduwohnenunddasKornfeld besserbebauenalsjenes,dasderSatanvernichtethat« 11Adamglaubte,dasserwahrhaftigseiunddassesEngel seien,diemitihmredeten;undergingmitihnenzurück 12DannverführteSatanAdamundEvaachtTagelang, bissiebeidevorHunger,DurstundSchwächewietot zusammenbrachenDanachflohermitseinemHeerund ließsiezurück 13.

KAPITEL68

1DaschauteGottaufAdamundEvaundaufdas,was vomSatanübersiegekommenwarundwieersieins Verderbengebrachthatte

2DarumsandteGottseinWortunderweckteAdamund EvavomTod

3AlsAdamauferstandenwar,spracher:»OGott,duhast dasKorn,dasduunsgegebenhattest,verbranntunduns weggenommenunddenEimerWasserausgeleertDuhast deineEngelgesandt,dieunsvomKornfeldauflauerten Willstduunsumbringen?Wenndiesvondirist,oGott, dannnimmunsereSeelen,aberstrafeunsnicht«

4DasprachGottzuAdam:»IchhabedenWeizennicht verbrannt,ichhabedasWassernichtausdemEimer geschüttet,ichhabemeineEngelnichtgesandt,umdichin dieIrrezuführen«

5»AberesistSatan,deinHerr,derdiesgetanhat;ihmhast dudichunterworfen,dameinGebotbeiseitegeschoben wurdeEristes,derdasKornverbranntunddasWasser verschüttethatundderdichirregeführthat;undalle Versprechen,dieereuchgegebenhat,sindwahrlichnichts alsTäuschung,BetrugundLüge«

6»Abernun,Adam,sollstdumeinegutenTatenandir erkennen«

7UndGottbefahlseinenEngeln,AdamundEvazu nehmenundsiehinaufzudemWeizenfeldzutragen,das siewiezuvorvorfanden,mitdemEimervollWasser 8DortsahensieeinenBaumundfandendaranfestes Manna;undsiestauntenüberdieMachtGottes.Unddie Engelbefahlenihnen,vondemMannazuessen,wennsie hungrigwaren.

9UndGottgebotdemSatanmiteinemFluch,nicht wiederzukommenunddasKornfeldzuverderben

10DanahmenAdamundEvavondemKorn,machten darauseinOpfer,nahmenesundbrachtenesaufdenBerg, wosieihrerstesBlutopferdargebrachthatten

11UndsiebrachtendiesesOpferwiederaufdemAltardar, densiezuerstgebauthattenUndsiestandenauf,beteten undflehtendenHerrnan:»So,oGott,alswirimGarten waren,stiegunserLobzudiremporwiediesesOpfer,und unsereUnschuldstiegzudiremporwieWeihrauchDoch nun,oGott,nimmdiesesOpfervonunsanundwendeuns nichtabvondeinerBarmherzigkeit.«

12DasprachGottzuAdamundEva:„Weilihrdieses Opferdargebrachtundesmirgeopferthabt,willicheszu

meinemFleischmachen,wennichaufdieErde herabkomme,umeuchzuerlösen;undichwillbewirken, dassesbeständigaufeinemAltargeopfertwirdzur VergebungundzurBarmherzigkeitfürdie,diegebührend davonnehmen.“

13UndGottsandteeinhellesFeueraufdasOpfervon AdamundEvaunderfüllteesmitGlanz,GnadeundLicht; undderHeiligeGeistkamherabaufdasOpfer.

14DabefahlGotteinemEngel,eineFeuerzangezu nehmen,dieeinemLöffelglich,unddamiteinOpfer darzubringenundesAdamundEvazubringenUndder Engeltat,wieGottihmbefohlenhatte,undbrachtees ihnendar.

15UnddieSeelenAdamsundEvaswurdenerleuchtet,und ihreHerzenwurdenerfülltvonFreudeundWonneund LobgesangaufGott.

16UndGottsprachzuAdam:»Diessollfüreucheine Gewohnheitsein,sozuhandeln,wennBedrängnisund Kummerübereuchkommen.AbereureBefreiungundeuer EinzugindenGartensollenersterfolgen,wenndieTage erfülltsind,wiezwischeneuchundmirvereinbart;wärees nichtso,würdeicheuchausmeinerBarmherzigkeitund meinemErbarmenwiederinmeinenGartenundzumeiner GnadezurückbringenumdesOpferswillen,dasihreben meinemNamendargebrachthabt.«

17AdamfreutesichüberdieseWorte,dieervonGott hörte;underundEvabetetenvordemAltaran,vordem siesichverneigten,undkehrtendannzurSchatzhöhle zurück

18DiesgeschahamEndedeszwölftenTagesnachdem achtzigstenTag,vondemZeitpunktan,alsAdamundEva ausdemGartenherausgekommenwaren

19UndsiestandendieganzeNachtaufundbetetenbis zumMorgen;danngingensieausderHöhlehinaus.

20DasagteAdamzuEva,vollerFreudeimHerzen,weil sieGotteinOpferdargebrachthatten,dasihmwohlgefällig gewesenwar:»LassunsdiesdreimalinderWochetun,am viertenTag,Mittwoch,amRüsttag,Freitag,undamSabbat, Sonntag,alleTageunseresLebens«

21UndalssiesichuntereinanderaufdieseWortegeeinigt hatten,gefielGottihreGedankenundderEntschluss,den jedervonihnenmiteinandergefassthatte

22DanachergingdasWortGottesanAdamundsprach: „OAdam,duhastdieTagevorherbestimmt,andenen Leidenübermichkommenwerden,wennichFleisch werde;dennessinddervierteMittwochundderRüsttag, Freitag“

23„AberamerstenTaghabeichalleserschaffenundden HimmelemporgehobenUndwiederumwerdeichdurch meinAuferstehenandiesemTagFreudeerschaffenunddie, dieanmichglauben,erhöhenOAdam,bringedieses OpferdaralleTagedeinesLebens.“

24DazogGottseinWortvonAdamzurück

25AdamaberbrachtediesesOpferweiterhindreimal wöchentlichdar,biszumEndedersiebtenWocheAm erstenTag,demfünfzigsten,brachteAdam,wiegewohnt, dasOpferdar,underundEvanahmenesundgingenzum AltarvorGott,wieeresihnengelehrthatte

KAPITEL69

1DaeiltederSatan,derallesGutehassteundAdamund seinOpfer,durchdaserGnadevorGotterlangthatte, herbeiundnahmeinenscharfenSteinausderGruppeder scharfenEisensteine;ererschieninMenschengestaltund trathinundstelltesichzuAdamundEva

2AdambrachtezudieserZeiteinOpferaufdemAltardar undbegannzubeten,wobeierseineHändezuGott ausgebreitethatte

3DaeiltederSatanherbei,nahmdenscharfenEisenstein, denerbeisichhatte,unddurchbohrtedamitAdamsrechte Seite.BlutundWasserflossenheraus,undAdamfielwie einToteraufdenAltarUndderSatanfloh

4DakamEva,nahmAdamundlegteihnunterdenAltar Undsiebliebdortundweinteüberihn;währendein BlutstromausAdamsSeiteaufseinOpferfloss

5DochGottsahdenTodAdamsDasandteerseinWort underweckteihnundsprachzuihm:»ErfülledeinOpfer, dennwahrlich,Adam,esistvielwert,undesfehltihman nichts«

6GottsprachweiterzuAdam:„Sowirdesauchmirauf Erdengeschehen,wennichdurchbohrtwerdeundBlutund WasserausmeinerSeitefließenundübermeinenLeib rinnenwird;diesistdaswahreOpfer,dasaufdemAltarals einvollkommenesOpferdargebrachtwerdensoll“

7DabefahlGottAdam,seinOpferzuvollendenUndals eresvollendethatte,beteteervorGottanundlobteihnfür dieZeichen,dieerihmgezeigthatte

8UndGottheilteAdamaneinemeinzigenTag,demEnde dersiebenWochen;unddaswarderfünfzigsteTag.

9DannkehrtenAdamundEvavomBergzurückund gingen,wiesieesgewöhnlichtaten,indieSchatzhöhle DamitwarenfürAdamundEvadieeinhundertvierzigTage seitihremVerlassendesGartensvergangen

10DastandensiebeideinjenerNachtaufundbetetenzu Gott.UndalsesMorgenwurde,gingensiehinausund zogenwestlichderHöhlehinabzudemOrt,woihrKorn wuchs,undruhtensichdortimSchatteneinesBaumesaus, wiesieesgewohntwaren.

11DochdannumringtesieeineMengewilderTiereDas warSatansWerkinseinerBosheit,umdurchdieEhe KrieggegenAdamzuführen.

KAPITEL70

1DanachnahmSatan,derallesGutehasst,dieGestalt einesEngelsan,undmitihmzweiandere,sodasssie aussahenwiediedreiEngel,dieAdamGold,Weihrauch undMyrrhegebrachthatten

2SiegingenvorAdamundEvavorüber,alsdieseunter demBaumwaren,undgrüßtenAdamundEvamitschönen Worten,dieabervollerListwaren

3AlsAdamundEvaaberihrschönesAussehensahenund ihrelieblicheRedehörten,standAdamauf,begrüßtesie undführtesiezuEva,undsiebliebenallebeieinander AdamsHerzfreutesichdieganzeZeit,weileransie dachte,dasiedieselbenEngelwaren,dieihmGold, WeihrauchundMyrrhegebrachthatten

4DennalssiedasersteMalzuAdamkamen,brachtensie ihmFriedenundFreude,indemsieihmguteZeichen brachtenDeshalbmeinteAdam,sieseieneinzweitesMal

gekommen,umihmweitereZeichenzurFreudezugeben Erwussteabernicht,dassesSatanwar;darumnahmersie freudigaufundverkehrtemitihnen

5DasprachSatan,derGrößtevonihnen:»Freuedich, Adam,undseifröhlich!Siehe,Gotthatunszudirgesandt, umdiretwaszuverkünden«

6UndAdamfragte:„Wasistdas?“DaantworteteSatan: „EsisteineKleinigkeit,aberesisteinWortGottes.Willst duesvonunshörenunddanachhandeln?Wennduaber nichthörst,werdenwirzuGottzurückkehrenundihm sagen,dassduseinWortnichtannehmenwolltest“

7UndderSatansprachabermalszuAdam:»Fürchtedich nichtunderschreckenicht!Kennstduunsdennnicht?«

8Adamabersagte:„Ichkennedichnicht“

9DasprachSatanzuihm:»IchbinderEngel,derdirGold brachteundesindieHöhletrug;dieserandereistder,der dirWeihrauchbrachte;undjenerdritteistder,derdir Myrrhebrachte,alsduaufdemGipfeldesBergeswarst, undderdichindieHöhletrug.«

10»AberdieanderenEngel,unsereGefährten,dieeuchin dieHöhlegetragenhaben,hatGottdiesmalnichtmituns gesandt;dennerhatzuunsgesagt:»Ihrgenügt.««

11AlsAdamdieseWortehörte,glaubteerihnenund sprachzudiesenEngeln:»SprechtdasWortGottes,damit ichesempfange.«

12UndderSatansprachzuihm:„Schwöreundversprich mir,dassduesannehmenwirst“

13DasagteAdam:»Ichweißnicht,wiemanschwörtund verspricht«

14UndderSatansprachzuihm:»StreckdeineHandaus undlegesieinmeineHand.«

15DastreckteAdamseineHandausundlegtesiein SatansHandSatansprachzuihm:»Sagdoch–so wahrhaftigGottlebt,vernünftigistundspricht,derdie HimmelimRaumemporgehobenunddieErdeüberden WasserngegründetundmichausdenvierElementenund ausdemStaubderErdeerschaffenhat–ichwerdemein VersprechennichtbrechennochmeinWortwiderrufen«

16UndAdamschworso

17DasprachderSatanzuihm:»Siehe,esistschoneine Weileher,seitduausdemGartengekommenbist,unddu kennstwederBosheitnochÜbelAbernunsprichtGottzu dir:NimmEva,dieausdeinemLeibgekommenist,und nimmsiezurFrau,damitsiedirKindergebiert,diedich tröstenundKummerundLeidvondirvertreibenNunist diesnichtschwer,undesistkeinÄrgernisfürdich.«

KAPITEL71

1AlsAdamaberdieseWorteSatanshörte,betrübteersich sehrwegenseinesEidesundseinesVersprechensund sprach:»SollichmitmeinemFleischundmeinen GebeinenEhebruchbegehenundgegenmichselbst sündigen,sodassGottmichvernichtenundvomAngesicht derErdeaustilgenwird?«

2„SeitdemichzumerstenMalvondemBaumaß,hater michausdemGartenindiesesfremdeLandvertriebenund mirmeineLebenskraftgeraubtunddenTodübermich gebrachtWennichnundiestue,wirdermeinLebenvon derErdeabschneidenundmichindieHöllewerfenund michdortlangeZeitquälen“

3»AberGotthatniemalsdieWortegesprochen,diedumir gesagthast;undihrseidnichtGottesEngel,nochseidihr vonihmgesandtIhrseidvielmehrDämonen,dieihrin falscherGestaltalsEngelzumirgekommenseid.Geht wegvonmir,ihrVerfluchtenGottes!«

4DaflohendieDämonenvorAdamUnderundEva standenauf,kehrtenzurSchatzhöhlezurückundgingen hinein.

5DasagteAdamzuEva:»Wenndugesehenhast,wasich getanhabe,sosageesnicht;dennichhabegegenGott gesündigt,indemichbeiseinemgroßenNamen geschworenhabe,undichhabemeineHandwiederindie HandSatansgelegt.«Evaschwieg,wieAdamesihrgesagt hatte

6DastandAdamauf,breiteteseineHändezuGottausund flehteihnunterTränenan,ihmseineTatzuvergeben.Und AdambliebvierzigTageundvierzigNächtesostehenund beteteEraßundtranknicht,biservorHungerundDurst zuBodensank.

7DasandteGottseinWortzuAdam,derihnvonseinem Liegenaufrichtete,undsprachzuihm:„OAdam,warum hastdubeimeinemNamengeschworenundwarumhastdu dicheinanderesMalmitdemSatanverbündet?“

8AberAdamweinteundsprach:„OGott,vergibmir,denn ichtatdiesunwissentlich,weilichglaubte,sieseienGottes Engel“

9UndGottvergabAdamundsprachzuihm:»Hütedich vordemSatan.«

10UnderzogseinWortvonAdamzurück

11DaberuhigtesichAdamsHerz;undernahmEvazu sich,undsiegingenausderHöhlehinaus,umsichetwas zuessenzumachen

12VondiesemTaganaberrangAdaminseinenGedanken mitdemGedankenanseineHochzeitmitEva;denner fürchtetesichdavor,eszutun,ausAngst,dassGottaufihn zürnenwürde

13DanngingenAdamundEvazumWasserstromund setztensichansUfer,wiemanestut,wennmansich vergnügt

14AberderSatanwareifersüchtigaufsieundwolltesie vernichten

KAPITEL72

1DaverwandeltensichSatanundzehnausseinemHeerin Jungfrauen,dieausGnadealleanderenMädchenaufder ganzenWeltunterschieden

2SiestiegenausdemFlussherauf,vorAdamundEva, undsagtenzueinander:»Kommt,wirwollenAdamund Evaansehen,diezudenMenschenaufErdengehörenWie schönsiesindundwieanderssieaussehenalswir«Dann gingensiezuAdamundEva,begrüßtensieundblieben staunendstehen

3AuchAdamundEvasahensieanundstauntenüberihre Schönheitundsprachen:»Gibtesdennunterunseine andereWelt,inderessoschöneGeschöpfewiediese gibt?«

4UnddieJungfrauensagtenzuAdamundEva:»Ja,wir sindeinereicheSchöpfung«

5DasagteAdamzuihnen:„Wieabervermehrtihreuch?“

6Undsieantwortetenihm:»WirhabenEhemänner,die unsgeheiratethaben,undwirgebärenihnenKinder,die

heranwachsenundihrerseitsheiratenundgeheiratet werdenundebenfallsKindergebären;undsovermehren wirunsUndwennessoist,Adam,undduunsnicht glaubst,sowollenwirdirunsereEhemännerundunsere Kinderzeigen.«

7DaschriensieüberdenFluss,alswolltensieihreMänner undihreKinderrufen;dakamensievomFlussherauf, MännerundKinder;undjedergingzuseinerFrau,seine Kinderwarenbeiihm

8AlsAdamundEvasiesahen,bliebensiestummstehen undwundertensichübersie

9DannsagtensiezuAdamundEva:»SehtunsereMänner undunsereKinderan;nehmtEvazurFrau,wiewirunsere Frauennehmen,undihrwerdetKinderhaben,wiewir« DieswareineListSatans,umAdamzutäuschen 10AuchderSatandachtebeisich:»GotthatteAdam zuerstwegenderFruchtdesBaumesgeboten:'Issnicht davon,sonstmusstdudesTodessterben'AberAdamaß davon,undGotttöteteihnnicht;erverhängtenurdas Urteilüberihn,dassersterben,undPlagenundPrüfungen biszudemTag,andemerausseinemLeibherauskommen würde.«

11»Wennichihnnundazuverführe,dieszutunundEva ohneGottesGebotzuheiraten,wirdGottihndanntöten«

12DarumhatderSatandieseErscheinungvorAdamund Evabewirkt,weilerihntötenundihnvomAngesichtder Erdeverschwindenlassenwollte

13InzwischenaberergriffAdamdasFeuerderSünde,und erdachtedaran,zusündigenDocherhieltsichzurück,aus Furcht,Gottwürdeihntöten,wennerdemRatSatans folgte.

14DastandenAdamundEvaaufundbetetenzuGott, währendSatanundseinHeervordenAugenvonAdam undEvaindenFlusshinabfuhren,umihnenzuzeigen, dasssieinihreeigenenGebietezurückkehrten

15DannkehrtenAdamundEva,wiesieesgewöhnlich taten,gegenAbendzurSchatzhöhlezurück.

16UndsiestandenbeideaufundbeteteninjenerNachtzu GottAdambliebstehenundbetete,wussteabernicht,wie erbetensollte,weilerinGedankenbeiseinerBrautEva war;underbliebsobiszumMorgen

17UndalsdasLichtaufging,sprachAdamzuEva:»Steh auf,lassunshinabsteigenvomBerg,womanunsdasGold gebrachthat,undlassunsdenHerrnindieserSache befragen«

18DasprachEva:„Wasistdas,Adam?“

19Underantworteteihr:»IchmöchtedenHerrnbitten, mirzusagen,obichdichheiratensoll;dennichwilles nichtohneseinGebottun,damiterunsnichtumbringt, dichundmichDenndieseDämonenhabenmeinHerzin BrandgestecktmitGedankenandas,wassieunsinihren sündigenErscheinungengezeigthaben.«

20DasagteEvazuAdam:»Warummüssenwirinden Berghinabsteigen?LassunslieberinunsererHöhlestehen undzuGottbeten,damiterunskundtut,obdieserRatgut istodernicht«

21DastandAdamauf,beteteundsprach:„OGott,du weißt,dasswirgegendichgesündigthaben,undvondem Augenblickan,alswirgesündigthaben,habenwirunsere strahlendeNaturverloren;undunserLeibisttierisch geworden,erverlangtnachEssenundTrinkenundhat tierischeBegierden“

22»Gott,gebieteuns,ihnennichtohnedeinGebot nachzugeben,damitduunsnichtzunichtemachst!Denn wennduunsnichtbefiehlst,werdenwirüberwältigt werdenunddemRatSatansfolgen,undduwirstunserneut umbringen.«

23Wennnicht,dannnimmunsunsereSeelen,damitwir vondiesertierischenBegierdebefreitwerdenUndwenn DuunsdiesbezüglichkeineWeisunggibst,danntrenne Evavonmirundmichvonihrundtrenneunsvoneinander 24„Unddoch,oGott,wennduunswiedervoneinander getrennthast,werdenunsdieDämonendurchihre Erscheinungenverführen,unsereHerzenverderbenund unsereGedankenaneinanderverunreinigen.Wennesaber nichtjedervonunsgegenüberdemanderenist,sowirdes dochzumindestdurchihreErscheinunggeschehen,wenn siesichunszeigen.“HierbeendeteAdamseinGebet.

KAPITEL73

1DasahGott,dassAdamsWortewahrwaren,under konntelangeaufseinenBefehlwarten,wasdenRatSatans betraf.

2UndGottbilligteAdamsGedankenindieser AngelegenheitunddasGebet,daservorIhmgesprochen hatte;unddasWortGotteserginganAdamundsprachzu ihm:„OAdam,hättestdudochgleichzuBeginndiese Vorsichtwaltenlassen,ehedudenGartenverließestundin diesesLandgingst!“

3DanachsandteGottseinenEngel,derGoldgebracht hatte,unddenEngel,derWeihrauchgebrachthatte,und denEngel,derMyrrhegebrachthatte,zuAdam,damitsie ihmdiebevorstehendeHochzeitmitEvamitteilensollten 4DasprachenjeneEngelzuAdam:»NimmdasGoldund gibesEvaalsHochzeitsgeschenkundverlobesie;gibihr dannetwasWeihrauchundMyrrhealsGeschenk;undihr undsiewerdeteinFleischsein«

5AdamhörteaufdieEngel,nahmdasGoldundlegtees EvainihrenSchoßunterihrGewand;underumarmtesie mitseinerHand

6DagebotendieEngelAdamundEva,aufzustehenund vierzigTageundvierzigNächtezubeten;unddanachsolle AdamzuseinerFraueingehen;denndannseidiesein reinerundunbefleckterAkt,undersolleKinderhaben,die sichmehrenunddasAntlitzderErdebevölkernwürden

7DahörtenAdamundEvadieWortederEngel;unddie Engelverließensie.

8DabegannenAdamundEvazufastenundzubeten,bis dievierzigTagevorüberwaren;dannkamensiezusammen, wiedieEngelesihnengesagthattenUndvondem Zeitpunktan,alsAdamdenGartenverließ,biszuseiner HochzeitmitEva,vergingenzweihundertdreiundzwanzig Tage,dassindsiebenMonateunddreizehnTage.

9SowurdeSatansKrieggegenAdambesiegt

KAPITEL74

1UndsiewohntenaufErdenundarbeiteten,umihren Leibernzuerhalten;undsobliebensie,bisdieneun MonatederSchwangerschaftEvasvorüberwarenunddie ZeitihrerGeburtnäherrückte.

2DasprachsiezuAdam:»DieseHöhleisteinreinerOrt aufgrundderZeichen,diedortgeschehensind,seitwirden

Gartenverlassenhaben;undwirwollenwiederdarinbeten Esziemtsichalsonicht,dassichdaringebäre;lasstuns lieberzudemFelsengehen,denSatannachunswarf,alser unsdamittötenwollte;aberdieserwurdeaufGottesBefehl hinaufgerichtetundwieeinZeltüberunsausgebreitetund bildeteeineHöhle«

3DaführteAdamEvainjeneHöhle;undalsdieZeitkam, dasssiegebärensollte,hattesievieleWehen.AuchAdam warbetrübt,undseinHerzlittumihretwillen;dennsiewar demTodenahe,damitsichGottesWortansieerfüllte: „UnterSchmerzenwirstdueinKindgebärenundunter SchmerzendeinKindzurWeltbringen“

4AlsAdamaberdieNotsah,inderEvawar,standerauf, betetezuGottundsprach:»Herr,blickeaufmichmitdem AugeDeinerBarmherzigkeitunderrettesieausihrer Bedrängnis.«

5UndGottsahseineMagdEvaanundbrachtesieaufdem Wasser,undsiegebarihrenerstgeborenenSohnundmit ihmeineTochter.

6DafreutesichAdamüberEvasBefreiungundauchüber dieKinder,diesieihmgeborenhatteUndAdamdiente EvainderHöhlebiszumEndederachtTage;dann nanntensiedenSohnKainunddieTochterLuluwa

7DerNameKainbedeutet„Hasser“,weilerseine SchwesterschonimMutterleibhasste,ehesiegeboren warenDarumnannteAdamihnKain 8Luluwabedeutetaber„schön“,weilsieschönerwarals ihreMutter.

9DannwartetenAdamundEva,bisKainundseine SchwestervierzigTagealtwarenDasprachAdamzuEva: »WirwolleneinOpferdarbringenundesfürdieKinder darbringen«

10UndEvasprach:»WirwolleneinOpferfürden erstgeborenenSohndarbringen,unddanachwollenwir einsfürdieTochterdarbringen«

KAPITEL75

1DannbereiteteAdameinOpferdar,underundEva brachtenesfürihreKinderdarundbrachteneszudem Altar,densiezuvorgebauthatten

2UndAdambrachtedasOpferdarundbatGott,sein Opferanzunehmen.

3DanahmGottAdamsOpferanundsandteeinLichtvom Himmel,dasaufdasOpferfielUndAdamundderSohn tratenzudemOpfer,aberEvaunddieTochternäherten sichihmnicht

4DastiegAdamvomAltarherab,undsiefreutensich. UndAdamundEvawarteten,bisdieTochterachtzigTage altwarDannbereiteteAdameinOpferdarundbrachtees zuEvaunddenKindernUndsiegingenzumAltar,wo Adamesdarbrachte,wieeresgewohntwar,unddenHerrn bat,seinOpferanzunehmen

5UndderHerrnahmdasOpfervonAdamundEvaanDa tratenAdam,EvaunddieKindergemeinsamherzuund stiegenfreudigvomBergherab

6SiekehrtenabernichtindieHöhlezurück,indersie geborenwaren,sondernkamenzurSchatzhöhle,damitdie KindersieumrundetenundmitdenZeichen,diesieaus demGartengebrachthatten,gesegnetwürden.

7NachdemsieabermitdiesenZeichengesegnetworden waren,kehrtensieindieHöhlezurück,indersiegeboren wordenwaren

8DochbevorEvadasOpferdarbringenkonnte,hatte AdamsiezusichgenommenundwarmitihrzumFluss gegangenZuerstwarfensiesichinsWasserundwuschen sichAdamwuschseinenLeibundEvaihren,nachdemsie sovielLeidundNotertragenhatten.

9AdamundEvaaberwuschensichimWasserstromund kehrtenjedeNachtzurSchatzhöhlezurück,wosiebeteten undgesegnetwurden;unddanngingensiezurückinihre Höhle,wodieKindergeborenwurden

10SoverfuhrenAdamundEva,bisdieKindernichtmehr gestilltwurdenAlssiedannentwöhntwaren,brachte AdameinOpferfürdasSeelenlebenseinerKinderdar, zusätzlichzudendreiMalen,dieerwöchentlichfürsie opferte

11AlsdieTagedesStillensderKindervorüberwaren, wurdeEvaabermalsschwanger,undalsihreTageerfüllt waren,gebarsieeinenweiterenSohnundeineTochter; undsienanntendenSohnAbelunddieTochterAklia 12NachvierzigTagenbrachteAdameinOpferfürden Sohndar,undnachachtzigTagenbrachteereinweiteres OpferfürdieTochterdarundverfuhrmitihnen,wieeres zuvormitKainundseinerSchwesterLuluwagetanhatte. 13ErbrachtesiezurSchatzhöhle,wosiegesegnetwurden, undkehrtedannindieHöhlezurück,wosiegeboren wordenwaren.NachderGeburtdieserKinderkonnteEva keineKindermehrbekommen

KAPITEL76

1UnddieKinderwurdenimmerstärkerundgrößer;Kain aberwarhartherzigundherrschteüberseinenjüngeren Bruder

2Undoft,wennseinVatereinOpferdarbrachte,blieber zurückundgingnichtmitihnen,umselbsteinOpfer darzubringen

3AbelaberwarvonsanftemHerzenundgehorsamseinem VaterundseinerMutter;erbewegtesieoftdazu,ihm Opferdarzubringen,weileresliebte;underbeteteund fasteteviel

4DageschahdiesesZeichenfürAbel.Alserindie SchatzhöhlekamunddiegoldenenStäbe,dasRäucherwerk unddieMyrrhesah,fragteerseineElternAdamundEva danachundsprachzuihnen:„WieseidihrindieseDinge gekommen?“

5DaerzählteAdamihmalles,wasihnenwiderfahrenwar. UndAbelwartiefbewegtvondem,wasseinVaterihm erzählthatte

6WeiterhinerzählteihmseinVaterAdamvondenWerken GottesundvomGarten;unddanachblieberdieganze NachtbeiseinemVaterinderSchatzhöhle

7UndinjenerNacht,währenderbetete,erschienihmder SataninGestalteinesMannesundsprachzuihm:»Duhast deinenVateroftdazuveranlasst,einOpferdarzubringen, zufastenundzubeten;darumwillichdichtötenunddich ausdieserWeltausrotten«

8AbelaberbetetezuGottundtriebdenSatanvonsichaus; erglaubtenichtdenWortendesTeufels.AlsesTag gewordenwar,erschienihmeinEngelGottesundsprach zuihm:„VerkürzewederdeinFastennochdeinGebet

nochdeinOpferfürdeinenGott!Dennsiehe,derHerrhat deinGebetangenommen.Fürchtedichnichtvorder Gestalt,diedirinderNachterschienenistunddichzum Todeverfluchthat!“UndderEngelverließihn.

9AlsesdannTagwurde,tratAbelzuAdamundEvaund erzählteihnenvonderVision,dieergehabthatteAlssie eshörten,warensiesehrbetrübt,sagtenabernichtszuihm, sonderntröstetenihnnur.

10DemhartherzigenKainabererschienderSatanbei Nacht,zeigtesichundsprachzuihm:„DaAdamundEva deinenBruderAbelvielmehrliebenalsdichundihn deshalbmitdeinerschönenSchwesterverheiratenwollen, weilsieihnlieben,dichabermitseinerhässlichen Schwesterverheiratenwollen,weilsiedichhassen, 11»Darumrateichdir,wennsiedastun,deinenBruderzu töten;dannwirddirdeineSchwesterübrigbleiben,und seineSchwesterwirdweggeworfenwerden«

12UndderSatanwichvonihmAberderBösebliebim HerzenKains,deroftdanachtrachtete,seinenBruderzu töten

KAPITEL77

1AlsAdamabersah,dassderältereBruderdenjüngeren hasste,bemühteersich,ihreHerzenzuerweichen,und sprachzuKain:»Nimm,meinSohn,vondenFrüchten deinerSaatundbringeGotteinOpferdar,damiterdir deineBosheitunddeineSündevergebe.«

2ErsagteauchzuAbel:»NimmvondeinemSaatgut, bringesalsOpfergabezuGott,damiterdirdeineBosheit unddeineSündevergebe.«

3DahörteAbelaufdieStimmeseinesVaters,nahmvon seinerSaat,brachteeingutesOpferdarundsprachzu seinemVaterAdam:»Kommmitmirundzeigmir,wieich esdarbringensoll«

4Undsiegingenhin,AdamundEvamitihm,undzeigten ihm,wieerseineGabeaufdemAltardarbringenkonnte. Danachstandensieaufundbeteten,dassGottAbelsOpfer annehmenmöge

5DablickteGottaufAbelundnahmseinOpferan.Und GotthattemehrGefallenanAbelalsanseinemOpfer, dennerwareingütigesHerzundeinreinerLeibEswar keineSpurvonArglistanihm.

6DannstiegensievomAltarherabundgingenindie Höhle,indersiewohntenAbelaber,vollerFreudedarüber, seinOpferdargebrachtzuhaben,wiederholteesdreimal wöchentlich,demBeispielseinesVatersAdamfolgend

7KainaberhattekeinGefallendaran,zuopfern;erstnach großemZornseinesVatersbrachteerseineGabeein einzigesMaldar;undalsersiedarbrachte,blickteerauf dasOpfer,daserdarbrachte,undernahmdaskleinste seinerSchafealsOpfer,undseinBlickruhtewiederdarauf. 8DarumnahmGottseinOpfernichtan,dennseinHerz warvollmörderischerGedanken

9UndsiewohntenallezusammeninderHöhle,inderEva geborenhatte,bisKainfünfzehnJahrealtundAbelzwölf Jahrealtwar.

KAPITEL78

1DasagteAdamzuEva:»Siehe,dieKindersind erwachsengeworden;wirmüssenunsüberlegen,Frauen fürsiezufinden.«

2DaantworteteEva:„Wiekönnenwirdastun?“

3DasagteAdamzuihr:»WirwollenAbelsSchwestermit KainverheiratenundKainsSchwestermitAbel.«

4DasprachEvazuAdam:»Kainmagichnicht,dennerist hartherzig;abersiesollenwarten,biswirdemHerrnfürsie einOpferdarbringen«

5UndAdamsagtenichtsmehr

6InzwischentratderSataninGestalteinesMannesvom FeldezuKainundsprachzuihm:»Siehe,AdamundEva habenmiteinanderüberdieHeiratvoneuchbeidenberaten; undsiehabenbeschlossen,AbelsSchwestermitdirund deineSchwestermitihmzuverheiraten«

7»Wennichdichabernichtliebte,hätteichdirdiesnicht gesagt.DochwenndumeinenRatannimmstundaufmich hörst,werdeichdirandeinemHochzeitstagprächtige Kleider,GoldundSilberinFüllebringen,undmeine Verwandtenwerdendichbegleiten.«

8DasagteKainvollerFreude:„Wosinddeine Verwandten?“

9UndderSatanantwortete:„MeineVerwandtenwohnen ineinemGartenimNorden,wohinicheinstdeinenVater Adambringenwollte;abererwolltemeinAngebotnicht annehmen.“

10»WennduabermeineWorteannimmstundnachdeiner Hochzeitzumirkommst,sowirstduRuhefindenindem Elend,indemdubist,undeswirddirbessergehenals deinemVaterAdam«

11AlsKaindieseWorteSatanshörte,öffneteerdieOhren undneigtesichzuseinerRede.

12UnderbliebnichtaufdemFeld,sonderngingzuEva, seinerMutter,schlugsie,verfluchtesieundsprachzuihr: „WarumwolltihrmeineSchwesterwegnehmen,umsie meinemBruderzurFrauzugeben?Binichetwatot?“

13SeineMutteraberberuhigteihnundschickteihnzurück aufdasFeld,woergewesenwar.

14AlsAdamdannkam,erzähltesieihm,wasKaingetan hatte

15Adamaberwarbetrübtundschwiegundsagtekein Wort

16AmnächstenTagsprachAdamzuseinemSohnKain: „NimmvondeinenSchafen,diejungenundguten,und opferesiedeinemGott;undichwillmitdeinemBruder reden,dasserseinemGotteinKornopferdarbringensoll.“ 17SiehörtenbeideaufihrenVaterAdam,nahmenihre OpfergabenundbrachtensieaufdemBergbeimAltardar 18Kainaberverhieltsichhochmütiggegenüberseinem Bruder,stießihnvomAltarwegunderlaubteihmnicht, seineGabeaufdemAltardarzubringen;sondernerselbst brachteseineeigeneGabedaraufdar,mitstolzemHerzen, vollListundBetrug

19AbelaberlegteSteineauf,dieinderNähewaren,und darauflegteerseineGabedarmiteinemdemütigenund aufrichtigenHerzen

20KainstandnunbeidemAltar,aufdemerseineGabe dargebrachthatte,undschriezuGott,ermögeseineGabe annehmen;aberGottnahmsienichtvonihman,undes

kamauchkeingöttlichesFeuerherab,umseineGabezu verzehren.

21Eraberblieb,ausLauneundZorn,gegenüberdemAltar stehenundblicktezuseinemBruderAbelhinüber,umzu sehen,obGottseinOpferannehmenwürdeodernicht.

22UndAbelbatGott,seinOpferanzunehmenDafuhrein göttlichesFeuerherabundverzehrteseinOpferUndGott rochdenlieblichenDuftseinesOpfers,weilAbelihnliebte undsichanihmfreute

23UndweilGottWohlgefallenanihmhatte,sandteerihm einenEngeldesLichtsinGestalteinesMenschen,dervon seinemOpfergegessenhatte,weilerdenlieblichenDuft seinesOpfersgerochenhatte;undsietröstetenAbelund stärktenseinHerz

24Kainabersahalles,wasbeidemOpferseinesBruders geschah,undwurdedarüberzornig.

25DaöffneteerseinenMundundlästerteGott,weilGott seinOpfernichtangenommenhatte

26AberGottsprachzuKain:»Warumblickstdusofinster? Seigerecht,damitichdeinOpferannehmeNichtgegen Duhastgegenmichgemurrt,abergegendichselbst

27UndGottsprachdieszuKainzumTadel,weilerihn undseinOpferverabscheute

28DastiegKainvomAltarherab,seinGesichtwarfinster undtraurig,undgingzuseinemVaterundseinerMutter underzählteihnenalles,wasihmwiderfahrenwarUnd Adamtrauertesehr,weilGottKainsOpfernicht angenommenhatte.

29AbelaberkamfreudigundvollerFreudeherunterund erzählteseinemVaterundseinerMutter,dassGottsein Opferangenommenhatte.Undsiefreutensichdarüberund küsstenihninsGesicht

30UndAbelsagtezuseinemVater:»WeilKainmichvom Altarstießundmirnichterlaubte,meineGabedarauf darzubringen,habeichmireinenAltargemachtundmeine Gabedaraufdargebracht«

31AlsAdamdieshörte,betrübteesihnsehr,denneswar derAltar,denerzuerstgebautundaufdemerseine eigenenGabendargebrachthatte

32Kainaberwarsogrimmigundwütend,dasseraufdas FeldgingDorttratderSatananihnheranundsprachzu ihm:„WeildeinBruderAbelbeideinemVaterAdam Zufluchtgesuchthat,weilduihnvomAltargestoßenhast, küssensieseinGesichtundfreuensichüberihn,vielmehr alsüberdich“

33AlsKaindieseWorteSatanshörte,gerieterinWutund ließesniemandenwissenErlauerteseinemBruderauf, umihnzutöten,führteihnindieHöhleundsagtedannzu ihm:

34»Bruder,dasLandistsoschön,undesgibtsoschöne undangenehmeBäumedarin,diereizvollanzusehensind! AberBruder,dubistnochnieeinenTagaufdemFeld gewesen,umdichdaranzuerfreuen«

35»Heute,meinBruder,wünschteichsehr,duwürdestmit miraufsFeldkommen,dicherfreuenundunsereFelder undunsereHerdensegnen,denndubistgerecht,undich liebedichsehr,meinBruder!Aberduhastdichvonmir abgewandt«

36DawilligteAbelein,mitseinemBruderKainaufsFeld zugehen.

37BevorKainaberhinausging,sagteerzuAbel:»Warte aufmich,bisicheinenStabgeholthabe;denneskommen wildeTiere«

38Abelaberstandunschuldigdaundwartete.Kainaber, derStürmer,holteeinenStabundginghinaus.

39UndsiemachtensichaufdenWeg,Kainundsein BruderAbel;Kainredetemitihmundtrösteteihn,damiter allesvergaß.

KAPITEL79

1Undsozogensieweiter,bissieaneineneinsamenOrt kamen,wokeineSchafewaren.DasagteAbelzuKain: »Siehe,meinBruder,wirsindmüdevomWandern;denn wirsehenwederBäumenochFrüchtenochGrünzeugnoch Schafenochirgendetwasvondem,wovondumicherzählt hastWosinddenndeineSchafe,dieichsegnensollte?«

2DasprachKainzuihm:»Kommher,undduwirstbald vieleschöneDingesehen.Gehabervormirher,bisichzu dirheraufkomme«

3DagingAbelvoran,Kainaberbliebbeiihm

4Abelabergingunschuldigumher,ohneArglist;er glaubtenicht,dassseinBruderihnumbringenwürde 5DatratKainzuihm,trösteteihnmitseinenWortenund gingeinwenighinterihmher;danneilteerundschlugmit demStockaufihnein,SchlagumSchlag,biserbenommen war

6AlsAbelaberzuBodenfielundsah,dassseinBruder ihntötenwollte,spracherzuKain:»OmeinBruder,hab Erbarmenmitmir!BeidenBrüsten,andenenwirgesaugt haben,schlagmichnicht!BeidemLeib,derunsgetragen undindieWeltgebrachthat,schlagmichnichtmitdiesem Stab!Willstdumichtöten,sonimmeinendiesergroßen Steineundtötemichdamit.«

7DanahmKain,derhartherzigeundgrausameMörder, einengroßenSteinundschlugseinemBruderdamitauf denKopf,bisseinGehirnherausquollundervorihmin seinemBlutwälzte

8UndKainbereuteseineTatnicht

9AberdieErdeerbebte,alsdasBlutdesgerechtenAbel aufsiefiel,alssieseinBluttrank,undwollteKainum seinetwillenvernichten

10UnddasBlutAbelsschrieaufgeheimnisvolleWeisezu Gott,umihnanseinemMörderzurächen

11DabegannKainsogleich,dieErdeauszuheben,um seinenBruderhineinzulegen;dennerzittertevorFurcht, dieihnüberkam,alsersah,dassdieErdeseinetwegen erbebte.

12DannwarferseinenBruderindieGrube,dieer gemachthatte,undbedeckteihnmitStaubAberdieErde wollteihnnichtaufnehmen,sondernspuckteihnsogleich wiederaus.

13KaingrubabermalsdieErdeaufundverbargseinen Bruderdarin;aberdieErdewarfihnwiederaufsichselbst zurück,bisdreimaldieErdedenLeibAbelsaufsichselbst zurückwarf

14DielehmigeErdewarfihnbeimerstenMalempor,weil ernichtdieersteSchöpfungwar;undsiewarfihnbeim zweitenMalemporundwollteihnnichtwiederaufnehmen, weilergerechtundgutwarundohneGrundgetötetwurde; unddieErdewarfihnbeimdrittenMalemporundwollte

ihnnichtwiederaufnehmen,damitvorseinemBruderein Zeugegegenihnbliebe.

15UnddieErdespotteteKain,bisdasWortGottesanihn erging,dasvonseinemBruderhandelte.

16DawurdeGottzornigundhattegroßesMissfallenüber AbelsTod;underdonnertevomHimmel,undBlitze fuhrenvorihmher,unddasWortdesHerrn,desGottes, ergingvomHimmelanKainundsprachzuihm:„Woist deinBruderAbel?“

17DaantworteteKainmitstolzemHerzenundrauer Stimme:„Wie,oGott,binichmeinesBrudersHüter?“

18DasprachGottzuKain:»VerfluchtseidieErde,diedas BlutdeinesBrudersAbelgetrunkenhat!Duabersollst zitternundbeben!UnddiessolldirzumZeichensein,dass jeder,derdichfindet,dichtötensoll«

19Kainaberweinte,weilGottdieseWortezuihm gesprochenhatte;undKainsprachzuihm:»OGott,wer michfindet,sollmichtöten,undichsollvomAngesicht derErdeausgelöschtwerden.«

20DasprachGottzuKain:»Werdichfindet,solldich nichttöten«DennzuvorhatteGottzuKaingesagt:»Ich willdem,derKaintötet,siebenStrafenerlassen.«Denn dasWortGottesanKain:»WoistdeinBruder?«,sosprach GottesausBarmherzigkeit,umihnzurUmkehrzu bewegen.

21DennwennKainzujenerZeitBußegetanundgesagt hätte:„OGott,vergibmirmeineSündeunddenMordan meinemBruder“,sohätteGottihmseineSündevergeben.

22UndalsGottzuKainsprach:„Verfluchtseider Ackerboden,derdasBlutdeinesBrudersgetrunkenhat!“, auchdaswarGottesBarmherzigkeitgegenüberKain.Denn Gottverfluchtenichtihn,sonderndenAckerboden;obwohl esnichtderAckerbodenwar,derAbelgetötetundUnrecht getanhatte.

23Denneswarrecht,dassderFluchaufdenMörderfallen sollte;dochinseinerBarmherzigkeitlenkteGottseine Gedankenso,dassniemandeserfahrenundsichvonKain abwendensollte

24Undersprachzuihm:»WoistdeinBruder?«Er antwortete:»Ichweißesnicht.«DasprachderSchöpferzu ihm:»Seizitterndundbebend!« 25DaerbebteKainundwurdevonFurchtergriffen;und durchdiesesZeichenmachteGottihnzumBeispielvorder ganzenSchöpfung,alsdenMörderseinesBrudersAuch ließGottZitternundSchreckenüberihnkommen,damiter denFrieden,indemeranfangswar,undauchdasZittern unddenSchrecken,deneramEndeerduldete,erkennen sollte,damitersichvorGottdemütige,seineSündebereue unddenFriedensuche,deneranfangshatte

26UndindemWortGottes,daslautete:»Ichwillaufdie siebenStrafenverzichten,diejeder,derKaintötet, erleiden«,suchteGottKainnichtmitdemSchwertzutöten, sondernerwollteihndurchFasten,BetenundWeinen nachstrengenRegelnsterbenlassen,biszuderZeit,daer vonseinerSündeerlöstwürde

27DiesiebenStrafensinddiesiebenGenerationen,in denenGottaufKainwegendesMordesanseinemBruder wartete

28Kainaberfand,seiterseinenBrudergetötethatte, nirgendsRuhe;erkehrtevielmehrzitternd,verängstigtund mitBlutbeflecktzuAdamundEvazurück

Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.