sb 5/2023 (deutsch)

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WIE SKATEPARKS WCMX-GERECHT GESTALTET WERDEN KÖNNEN

EMPFEHLUNGEN FÜR NEUE NUTZERGRUPPE IM ROLLSTUHLSPORT Autor: Fotos:

Dr. Veith Kilberth Anna Spindelndreier, SitNSkate, Patrick Mikulski, Jörg Photography, Pascal Lieleg

Der Bau von Skateparks boomt. Offensichtlich wächst der Bedarf an urbanen Räumen, die eine Infra­struktur für jugendkulturelle Bewegungspraktiken wie Skateboarding, BMX, Inline-Skating, Stunt-Scooter und seit einigen Jahren auch WCMX bereitstellen. In seinem Gastbeitrag gibt Dr. Veith Kilberth bereits jetzt einen Ausblick auf eine wissenschaftliche Veröffentlichung zur Inklusion von Wheelchair Skating in Skateparks, die 2024 erscheinen wird. Gleichzeitig eine Handlungsempfehlung für Kommunen! Gemeinsam mit Lisa und David Lebuser wird Dr. Veith ­Kilbert die Ergebnisse der Studie im Forschungsfeld zu Sport­ räumen und der Weiterentwicklung inklusiver Strukturen im Sport veröffentlichen. Die Veröffentlichung trägt den Titel: „Zur Teilhabe von WCMX-Skater*innen in Skateparks. Eine

erste Annäherung an eine inklusivere Planung von Skate­ anlagen“. Die Autoren verstehen ihr Werk als eine erste Handreichung mit den zentralen Aspekten zur Gestaltung von WCMX-gerechten Skateparks, die sich für Kommunen ebenso als Empfehlung lesen lässt.

INFOBOX WCMX Die Abkürzung WCMX steht für „Wheelchair MotoX“ - angelehnt an den Begriff BMX (Bicycle Motocross) und wird auch als „Wheelchair Skating“ bezeichnet. WCMX ist eine Extremsportart, bei der die A ­ thleten mit einem Rollstuhl Tricks und Stunts auf ­Skatepark-Rampen ausführen, die dem Skateboarding und BMX nachempfunden sind. Zu diesen Stunts gehören Sprünge, Slides und Flips. Erfunden wurde der Sport von Aaron „Wheelz“ Fotheringham. Er landete unter ­anderem den ersten Backflip in einem Rollstuhl. Für die Ausübung des Sports nutzen die Akteure einen manuellen Spezialrollstuhl. Er besteht aus leichteren Materialien und einem voll gefederten Rahmen, um die Beine zu ­schützen und Stöße abzufedern. Der ­Sicherheit der Athleten dient auch das Tragen von Handschuhen und eines Fahrradhelms.

Sportrollstuhl-Fahrer*innen stellen ein relativ neues Phäno­ men bei der Nutzung von Skateparks dar und treten als Nutzer*innengruppe zunehmend in Erscheinung. In den am lokalen Bedarf orientierten, partizipativen SkateparkPlanungen wird zunehmend versucht, auch Wünsche und Bedürfnisse der WCMX-Akteur*innen in der Gestaltung zu berücksichtigen. Dabei ist der Umgang mit der Thematik 16

höchst unterschiedlich. Dementsprechend entstehen deutschlandweit Skateparks mit einem weiten QualitätsSpektrum: von Anlagen, die noch nicht einmal einen barrierefreien Zugang für Rollstuhl-Fahrer*innen bieten, ­ bis hin zu explizit für die WCMX-Mitnutzung gestalteten Skatepark-Terrains. Ein Beispiel für letzteres ist der Skate­ park Höhenberg in Köln. sb 5/2023


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