IHWA_Wettbewerb2024_LiedtexteZeitgenoessischesRepertoire

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Zeitgenössische Komponist*innen

Isabelle Aboulker (*1938)

Le lion devenu vieux

Jean de la Fontaine (1621-1695)

Le lion devenu vieux

Le Lion, terreur des forêts, Chargé d'ans et pleurant son antique prouesse,

Fut enfin attaqué par ses propres sujets,

Devenus forts par sa faiblesse.

Le Cheval s'approchant lui donne un coup de pied ;

Le Loup un coup de dent, le Boeuf un coup de corne.

Le malheureux Lion, languissant, triste, et morne,

Peut a peine rugir, par l'âge estropié.

Il attend son destin, sans faire aucunes plaintes ;

Quand voyant l'Ane même à son antre accourir :

"Ah ! c'est trop, lui dit-il ; je voulais bien mourir ;

Mais c'est mourir deux fois que souffrir tes atteintes."

Lettre d'amour

Maurice Donnay (1859-1945)

Lettre d'amour

Vous avez des yeux gris-bleus-verts

Vous avez des lèvres vieux rose.

Les aubes pâles des hivers

Ont donné leur blondeur morose

À vos cheveux fins et soyeux,

Vos longs cheveux dont l’onde lisse

Baigne votre cou gracieux,

Et sur sa blancheur de lys glisse.

Dans votre chambre où le soleil tamisé

Par les rideaux mauves

Fait pour votre demisommeil

Comme une deminiut d’alcôve

Der Löwe ist alt geworden

Der Löwe, der Schrecken der Wälder, Mit Jahren beladen und um seine uralte Heldentat trauernd, Wurde schließlich von seinen eigenen Untertanen angegriffen, Durch seine Schwäche stark geworden.

Das Pferd, das sich ihm näherte, trat ihn;

Der Wolf stößt mit den Zähnen, der Ochse mit den Hörnern.

Der unglückliche Löwe, schmachtend, traurig und trübsinnig, Er kann kaum noch brüllen, weil das Alter ihn verkrüppelt hat.

Er wartet auf sein Schicksal, ohne zu klagen;

Als er sieht, dass der Esel selbst zu seiner Höhle eilt, sagt er: „Ach, das ist zu viel“, sagte er zu ihm, “ich wollte gerne sterben; Aber es ist besser, zweimal zu sterben, als deine Schmerzen zu erleiden“.

Liebesbrief

Du hast grau-blau-grüne Augen.

Du hast altrosafarbene Lippen.

Die blasse Morgenröte des Winters

Hat ihr verdrießliches Blond gegeben

Deinem feinen, seidigen Haar,

Dein langes Haar, dessen glatte Welle

Deinen anmutigen Hals badet,

Und auf ihrem Lilienweiß gleitet.

In deinem Zimmer, wo die Sonne gesiebt

Durch die malvenfarbenen Vorhänge

Scheint für Deinen Halbschlaf

Wie ein halber Alkoven,

S’évaporent les résédas,

Les anémones, des fleurs douces

Et qui semblent sentir tout bas

Pour vous éviter des secousses.

Pour chanter vos yeux gris-bleu-verts

Pour chanter vos lèvres vieux rose

Vos poètes vous font des vers

Qui ressemblent à de la prose…

L’inconstante

Charles Cros (1842-1888)

L’inconstante

Sidonie a plus d'un amant,

C'est une chose bien connue

Qu'elle avoue, elle, fièrement.

Sidonie a plus d'un amant

Parce que, pour elle, être nue

Est son plus charmant vêtement.

C'est une chose bien connue,

Sidonie a plus d'un amant.

Elle en prend à ses cheveux blonds

Comme, à sa toile, l'araignée

Prend les mouches et les frelons.

Elle en prend à ses cheveux blonds.

Vers sa prunelle ensoleillée, Ils volent, pauvres papillons,

Comme, à sa toile l'araignée, Elle en prend à ses cheveux blonds.

Elle en attrape avec les dents

Quand le rire entrouvre sa bouche

Et dévore les imprudents.

Elle en attrape avec les dents.

Sa bouche, quand elle se couche,

Reste rose et ses dents dedans.

Quand le rire entrouvre sa bouche

Elle en attrape avec les dents.

Elle les mène par le nez

Comme fait, dit- on, le crotale

Des oiseaux qu'elle a fascinés.

Elle les mène par le nez.

Verdunsten die Reseden, Die Anemonen, die süßen Blumen Und scheinen leise zu fühlen, Um Dich vor Erschütterungen zu bewahren.

Um Deine grau-blau-grünen Augen zu besingen.

Um Deine altrosa Lippen zu besingen

Schreibt Ihr Dichter Verse, Die wie Prosa aussehen...

Die Unbeständige

Sidonie hat mehr als einen Liebhaber, Das ist eine wohlbekannte Sache, Die sie stolz bekennt.

Sidonie hat mehr als einen Liebhaber, Denn nackt zu sein ist für sie ihr reizendstes Kleidungsstück. Das ist eine wohlbekannte Sache, Sidonie hat mehr als einen Liebhaber.

Sie fängt sie mit ihrem blonden Haar, Wie die Spinne in ihrem Netz Fliegen und Hornissen fängt.

Sie fängt sie mit ihrem blonden Haar.

Zu ihrer sonnigen Schlehe Fliegen sie, arme Schmetterlinge, Wie die Spinne in ihrem Netz, fängt sie sie mit ihrem blonden Haar.

Sie fängt sie mit den Zähnen Wenn das Lachen ihren Mund öffnet Und verschlingt die Unvorsichtigen.

Sie fängt sie mit den Zähnen.

Ihr Mund, wenn sie sich hinlegt, Bleibt rosa und ihre Zähne darin.

Wenn das Lachen ihren Mund öffnet fängt sie sie mit den Zähnen.

Sie führt sie an der Nase herum Wie es, so sagt man, die Klapperschlange tut

Quand dans une moue elle étale

Sa langue à leurs yeux étonnés,

Comme fait, dit- on, le crotale

Elle les mène par le nez

Sidonie a plus d'un amant,

Qu'on le lui reproche ou l'en loue

Elle s'en moque également.

Sidonie a plus d'un amant.

Aussi, jusqu'à ce qu'on la cloue

Au sapin de l'enterrement

Qu'on le lui reproche ou l'en loue,

Sidonie aura plus d'un amant.

Darija Andovska (*1979)

Si zaljubiv edno mome Volkslied

Si zaljubiv edno mome

Mazedonisches Volkslied

Si zaljubiv edno mome

od malechko do golemo.

Dojde vreme da ja zemam, of aman aman, legna mome, se razbole.

Jas otidov vo charsija da mu kupam belo grozje. Ko se vrativ od charsija, of aman aman, sretnav libe na nosilo.

Sretnav libe na nosilo, beloj lice potemnelo. Beloj lice potemnelo, of aman aman, crni ochi zatvoreni.

Mit den Vögeln, die sie fasziniert hat. Sie führt sie an der Nase herum.

Wenn sie mit einem Schmollmund ihre Zunge ausstreckt

vor ihren erstaunten Augen, Wie es die Klapperschlange tut, sagt man. führt sie sie an der Nase herum.

Sidonie hat mehr als einen Liebhaber, Ob man ihr das vorwirft oder sie dafür lobt.

Sie macht sich auch darüber lustig.

Sidonie hat mehr als einen Liebhaber.

So lange, bis sie festgenagelt wird.

An den Trauerbaum

Ob man ihr das vorwirft oder sie dafür lobt, Sidonie hat mehr als einen Liebhaber.

Ich habe mich in ein Mädchen verliebt Deutsche Übersetzung: Rebeka Stojkoska

Ich habe mich in ein Mädchen verliebt, von klein auf bis groß. Es kam die Zeit, sie zu heiraten. Aber, oh weh, das Mädchen wurde krank.

Als ich bei ihr war, sagte sie mir, sie wolle weisse Trauben essen.

Mitten im Winter.

Also ging ich zum Basar, mitten im Winter, um weiße Trauben zu suchen.

Als ich vom Basar zurückkam, oh weh, traf ich die Geliebte auf der Bahre.

Ihr weißes Gesicht war dunkel geworden. Die schwarzen Augen waren geschlossen.

Katherine Balch (*1991)

Only once (b) (estrangement)

Katie Ford

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rejection possible (estrangement)

Katie Ford

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Samuel Barber (1910-1981)

Rain has fallen op. 10/1

James Joyce (1882-1941)

Rain has fallen Rain has fallen all the day. O come among the laden trees: The leaves lie thick upon the way Of mem’ries.

Staying a little by the way Of mem’ries shall we depart. Come, my beloved, where I may Speak to your heart.

Alison Bauld (*1944)

Titania's Song

William Shakespeare (1564-1616)

Titania’s Song

What angel wakes me from my flowery bed?

I pray thee, gentle mortal, sing again

Mine ear is much enamour'd of thy note

So is mine eye enthrallèd to thy shape

And thy fair virtue’s force perforce doth move me

On the first view to say, to swear, I love you

Out of this wood do not desire to go

Thou wilt remain here whether thou wilt or no

I am a spirit of no common rate

The summer still doth tend upon my state

And I do love thee. Therefore go with me

I’ll give thee fairies to attend on thee

And they shall fetch thee jewels from the deep

And sing while thou on pressèd flowers dost sleep

Es hat geregnet

Es hat den ganzen Tag geregnet. O komm unter die beladenen Bäume: Die Blätter liegen dicht auf dem Weg von Erinnerungen.

Bleiben wir ein wenig auf dem Weg des Gedenkens, sollten wir fortgehen. Komm, mein Geliebter, wo ich zu deinem Herzen spreche.

Titania’s Lied

Welcher Engel weckt mich aus meinem blumigen Bett? Ich bitte dich, sanfter Sterblicher, sing noch einmal.

Mein Ohr ist sehr verliebt in deinen Ton

So ist mein Auge verzaubert von deiner Gestalt

Und die Kraft deiner schönen Tugend bewegt mich zwangsläufig

Beim ersten Anblick zu sagen, zu schwören, ich liebe dich

Aus diesem Walde will ich nicht gehen

Du wirst hier bleiben, ob du willst oder nicht

Ich bin ein Geist von keinem gewöhnlichen Wert

Der Sommer neigt sich noch zu meinem Stand

Und ich liebe dich. Darum geh mit mir

Ich werde dir Feen geben, die auf dich aufpassen

Und sie werden dir Juwelen aus der Tiefe holen

Und singen, während du auf gepressten Blumen schläfst

And I will purge thy mortal grossness so That thou shalt like an airy spirit go. Peaseblossom, Cobweb, Moth, and Mustardseed!

Be kind and courteous to this gentleman

And pluck the wings from painted butterflies

To fan the moonbeams from his sleeping eyes

Nod to him, elves, and do him courtesies

The moon methinks looks with a watery eye

And when she weeps, weeps every little flower

Lamenting some enforcèd chastity

Tie up my love’s tongue. Bring him silently

Und ich werde deine sterbliche Grobheit so reinigen Dass du wie ein luft'ger Geist geh'n sollst.

Erbsenblüte, Spinnweb, Motte und Senfsaat!

Seid freundlich und höflich zu diesem Herrn Und zupft die Flügel von bemalten Schmetterlingen, Um die Mondstrahlen aus seinen schlafenden Augen zu fächeln

Nickt ihm zu, ihr Elfen, und tut ihm den Gefallen

Der Mond, denke ich, schaut mit einem wässrigen Auge Und wenn er weint, weint jede kleine Blume

Und beklagt eine erzwungene Keuschheit

Fesselt meinem Liebsten die Zunge. Bringt ihn leise

Hauke Berheide (*1980)

Heimat (Bruchstücke)

Friedrich Hölderlin (1770-1843)

[…] und niemand weiß […]

Indessen laß mich wandeln und wilde Beeren pflücken zu löschen die Liebe zu dir an deinen Pfaden, o Erd‘ Hier wo … […] und niemand weiß […] aber ich will nicht mehr leben

Schlafenden brüllen spielen Mord und Tod!

Charlotte Bray (*1982)

Farewell (Yellow Leaves)

Caroline Thomas (*1945)

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Still Standing (Yellow Leaves)

Caroline Thomas (*1945)

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John Cage (1912-1992)

The Wonderful Widow of Eighteen Springs

James Joyce (1882-1941)

The Wonderful Widow of Eighteen Springs

night by silent sailing night, Isobel, wildwoods eyes and primarose hair, quietly, all the woods so wild in mauves of moss and daphne dews how all so still she lay 'neath of the white thorn, child of tree like some lost happy leaf like blowing flower stilled as fain would she anon for soon again 'twill be, win me, woo me, wed me, ah! weary me deeply,

now even calm lay sleeping night, Isobel, Sister Isobel, Saintette Isobel, Madame Isa Veuve La Belle.

George Crumb (1929-2022)

Die wundervolle Witwe on achtzehn Frühlingen/Quellen? Nacht durch stille Segelnacht, Isobel, Wildholzaugen und primaroses Haar, leise, der ganze Wald so wild in malvenfarbenem Moos und Seidelbasttau Wie alles so still lag sie unter den weißen Dornen, Kind des Baumes wie ein verlorenes glückliches Blatt wie eine blühende Blume, die verstummt wie sie gern bald wieder es sein wird, gewinne mich, umwerbe mich, heirate mich, ach! Ermüde mich tief,

jetzt schlafe ich sogar ruhig Nacht, Isobel, Schwester Isobel, Saintette Isobel, Madame Isa Veuve La Belle.

The Night in Silence unter Many a Star (Apparition)

Walt Whitman (1819-1892)

The Night in Silence unter Many a Star

The night, in silence, under many a star; The ocean shore, and the husky whispering wave, whose voice I know; And the soul turning to thee, O vast and wellveil'd Death, And the body gratefully nestling close to thee.

Michael Daugherty (*1954)

Letter to Mrs Bixby (Letters from Lincoln)

Abraham Lincoln (1809-1865)

Letter to Mrs Bixby Executive Mansion,

Die Nacht, in der Stille, unter vielen Sternen

Die Nacht, in der Stille, unter vielen Sternen; Das Meeresufer und die leise flüsternde Welle, deren Stimme ich kenne; Und die Seele, die sich zu dir wendet, oh großer und wohl verhüllter Tod, Und der Körper schmiegt sich dankbar an dich.

Brief an Frau Bixby

Washington, Nov. 21, 1864.

Dear Madam,

I have been shown in the files of the War Department a statement of the Adjutant General of Massachusetts that you are the mother of five sons who have died gloriously on the field of battle. I feel how weak and fruitless must be any word of mine which should attempt to beguile you from the grief of a loss so overwhelming.

Amtssitz des Präsidenten, Washington, 21. November 1864.

Sehr geehrte Dame,

But I cannot refrain from tendering you the consolation that may be found in the thanks of the Republic they died to save.

I pray that our Heavenly Father may assuage the anguish of your bereavement, and leave you only the cherished memory of the loved and lost, and the solemn pride that must be yours to have laid so costly a sacrifice upon the altar of freedom.

Yours, very sincerely and respectfully,

A. Lincoln

Tansy Davies (*1973)

Destroying Beauty

John Clare (1793-1864)

Destroying Beauty troubling the corn fields with destroying beauty the different greens of the woodland trees the dark oak the paler ash the mellow Lime the white poplars peeping above the rest like leafy steeples the grey willow shining chilly in the sun as if the morning mist still lingered in its cool green

ich habe in den Akten des Kriegsministeriums eine Erklärung des Generaladjutanten von Massachusetts gesehen, dass Sie die Mutter von fünf Söhnen sind, die glorreich auf dem Schlachtfeld gefallen sind. Ich fühle, wie schwach und fruchtlos jedes Wort von mir sein muss, das versuchen sollte, Sie von der Trauer über einen so überwältigenden Verlust abzulenken. Aber ich kann es nicht unterlassen, Ihnen den Trost zuzusprechen, den Sie im Dank der Republik finden können, für deren Rettung sie gestorben sind. Ich bete, dass unser himmlischer Vater die Qualen Ihres Verlustes lindern möge und Ihnen nur die geschätzte Erinnerung an die geliebten und verlorenen Menschen und den feierlichen Stolz hinterlässt, der Sie erfüllen muss, ein so kostbares Opfer auf den Altar der Freiheit gelegt zu haben.

Mit den freundlichsten und respektvollsten Grüßen,

A. Lincoln

Zerstörende Schönheit die Maisfelder zu plagen mit zerstörender Schönheit die verschiedenen Grüntöne der Bäume im Wald die dunkle Eiche, die blassere Esche, die weiche Linde die weißen Pappeln, die den Rest überragen wie belaubte Kirchtürme die graue Weide glänzt kühl in der Sonne als ob der Morgennebel noch in ihrem kühlen Grün verweilt

Johanna Doderer (*1969)

dreimal sollst du verleugnet sein

Wolfgang Hermann (*1961)

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Jonathan Dove (*1959)

Finish (Five Am’rous Sighs)

Lady Mary Wortley Montagu (1689-1762)

Finish

Finish!

Finish, these Langours make me sick, of dying airs I know the Trick, Long si once I’ve learnt to well explain th’unmeaning Cant of Fire and Pain And see through all the senseless Lyes of burning darts from killing Eyes, I’m tired with this continual Rout of bowing low and leading out, Finish.

Finish this tedious dangling Trade By which so many Fools are made For Fools they are, who you can please with such affected arts as these.

At Operas to stand

And slyly press the given hand, Thus you may wait whole years in vain But sure you would, were you in pain, Finish.

Henri Dutilleux (1916-2013)

La faute en est à toi

Pernette du Guillet (1520-1545)

La faute en est à toi

La faute en est à toi mon amour si j’ai trop osé joignant ma bouche à la tienne mais si tu veux me punir du baiser que j’ai pris

Schluss

Schluss!

Schluss, diese Langweiler machen mich krank, ich kenne den Trick mit den sterbenden Mienen, Längst hab' ich gelernt, den unsinnigen Gesang von Feuer und Schmerz zu erklären

Und all die sinnlosen Lügen von brennenden Pfeilen aus tödlichen Augen zu durchschauen, Ich bin müde von dieser ständigen Routine, mich tief zu verbeugen und hinauszugehen, Schluss.

Beende dieses mühsame Treiben

Mit dem so viele zum Narren gehalten werden, Denn Narren sind sie, die man mit solch affektierten Künsten wie diesen erfreuen kann.

Bei Opern zu stehen

Und schlau die gereichte Hand zu drücken, So wartet man vielleicht ganze Jahre vergebens, Doch sicher würde man es tun, wenn man Schmerzen hättet Schluss.

Die Schuld liegt bei dir

Die Schuld liegt bei dir, meine Liebe wenn ich zu viel gewagt habe meinen Mund mit deinem zu verbinden Doch wenn du mich für den Kuss, den ich nahm, bestrafen willst,

fais qu’il me soit permis de te le rendre.

J’ai reçu de ta lèvre une telle douceur

que mon esprit faillit s’envoler Je sais qu’au second baiser il s’échappera

Baise-moi donc si tu veux que je meure.

mach, dass ich es dir zurückgeben darf.

Ich habe von deiner Lippe eine solche Süße empfangen. dass mein Geist fast entfloh

Ich weiß, dass er beim zweiten Kuss

Entfliehen wird

Darum küsse mich, wenn du willst, dass ich sterbe.

Christoph Ehrenfellner (*1975)

Das trunkene Schiff I/III UA Arthur Rimbaud/Übertragen von Paul Celan (1854-1891)

Hinab glitt ich die Flüsse, von träger Flut getragen, da fühlte ich: es zogen die Treidler mich nicht mehr. Sie waren, von Indianern aus Marterholz geschlagen, ein Ziel an bunten Pfahlen, Gejohle um sich her.

Ich scherte mich den Teufel um Männer und um Frachten; war’s flämisch Korn, war’s Wolle, mir war es einerlei.

Vorbei war der Spektakel, den sie am Ufer machten, hinunter fings die Flüsse, wohin, das stand mir frei.

Derweil die Tide tobte und klatschte an den Dämmen, flog ich, und es war Winter, wie Kinderhirne stumpf, dahin, und es war möglich, daß jemals Inseln schwämmen, kein solcher Gischt umbraust sie, kein ähnlicher Triumpf.

Ein leicher Korken, tanzt ich da hin auf steiler Welle: die erste Meerfahrt haben die Stürme benedeit. Von solcher Welle heißt es,

es töte und sie fälle, Die albernen Laternen der Häfen blieben weit!

So süß kann Kindermündern kein grüner Apfel schmecken, wie mir das Wasser schmeckte, das grün ins Holz mir drang. Rein wuschs mich vom Gespeie und von den Blauweinflecken, fort schleudert es das Steuer, der Draggen barst und sank.

Graciane Finzi (*1945)

Cabaret Voltaire

Hugo Ball (1886-1927)

Le manifeste Dada d’Hugo Ball. 14 juillet 1916.

Dada est une nouvelle tendence artistique, on s’en rend bien compte puisque, jusqu’à aujourd’hui personne n’en savait rien.

C’est terrible simple.

En français cela signifie: „cheval de bois“. En allemand: „va t’faire, au r’voir, à la prochaine“.

En roumain „oui en effet, vous avez raison, c’est ça, d’accord, vraiment, on s’en occupe“, etcetera.

C’est un mot international.

Seulment un mot et ce mot comme mouvment.

Très facile à comprendre.

Psychologie Dada. Allemagne Dada y compris indigestions et crampes brouillardeuses,

litérature Dada, bourgeoisie Dada et vous, très vénérés poètes, vous qui avez toujours fait de la poésie avec des mots, mais qui n’en faites jamais du mot lui-même, vous qui tournez autour d’un simple point en poétisant.

Guerre mondiale Dada et pas de fin, révolution Dada et pas de commencement.

Comment devenir célèbre?

En disant Dada. Jusqu’à la folie. Jusqu’à l’évanouissement. Comment obtenir la béatitude?

Das Dada-Manifest von Hugo Ball. 14. Juli 1916. Dada ist ein neuer künstlerischer Ansatz, dessen ist man sich bewusst, da, bis zum heutigen Tag niemand etwas davon wusste.

Es ist schrecklich einfach.

Im Französischen bedeutet dies: „cheval de bois“. Im Deutschen: „Mach's gut, bis zum nächsten Mal“.

Auf Rumänisch: „Ja, Sie haben Recht, das ist es, okay, wirklich, wir kümmern uns darum“, et cetera.

Es ist ein internationales Wort.

Nur ein Wort und dieses Wort als Bewegung.

Sehr leicht zu verstehen.

Psychologie Dada. Deutschland Dada einschließlich Verdauungsstörungen und nebligen Krämpfen,

Dada-Literatur, Dada- Bourgeoisie und ihr, sehr verehrte Dichter, ihr, die ihr immer mit Worten dichtet, aber nie mit dem Wort selbst,

ihr, die ihr beim Dichten um einen einfachen Punkt kreist.

Dada-Weltkrieg und kein Ende, Dada-Revolution und kein Anfang.

Wie wird man berühmt?

Indem man Dada sagt.

Bis zum Wahnsinn. Bis zur Ohnmacht.

Wie erlangt man Glückseligkeit?

En disant Dada. D’un geste noble. Jusqu’à la folie.

Comment en finir avec tout ce qui est journalisticaile, comment en finir avec tout ce qui est gentil et propret, borné, vermoulu de morale, énervé, européanisé, conventionnel?

En disant Dada. Dada, c’est l’âme du monde, c’est le grand truc, c’est le meilleur savon au lait de lys du monde.

Dada Monsieur Rubiner, Dada Monsieur Korrodi, Dada, Monsieur Huelsenbeck, Richard Huelsenbeck, Dada Monsieur Anastasius Lilienstein.

Cela veut dire en allemand:

L’hospitalité de la Suisse est vraiment appréciable.

Et en esthétique, ce qui compte, c’est la qualité.

Si une vibration mesure trois pieds, je veux bien entendu, des mots qui mesurent trois pieds.

Les mot de Monsier Dupont ne mesurent que deux centimètres et demi.

Je laisse galipetter les voyelles, je laisse tout simplement tomber les sons, à peu près comme miaule un chat…

Des mots surgissent, des épaules de mots, des jambes, des bras, des mains de mots.

Je veux le mot la où il s’arrête et là où il commmence.

Pourqoui l’arbre ne pourrait-il pas s’appeler Plou-plouche et Plou-ploubache quand il a plu?

Le mot, messieurs, le mot est une affaire publique de tout premier ordre.

Konstantia Gourzi (*1962)

Rezitativ Antigone op. 81

Sophokles (496 v. Chr.-405 v. Chr.)

Indem man Dada sagt. Mit einer edlen Geste. Bis zum Wahnsinn.

Wie kann man mit allem Schluss machen, was journalistisch ist,

Wie kann man mit allem Schluss machen, was nett und sauber, engstirnig, moralisch verwurmt, verärgert, europäisiert, konventionell ist?

Indem man Dada sagt. Dada, das ist die Seele der Welt, das ist das große Ding, das ist die beste Lilienseife der Welt.

Dada, Herr Rubiner, Dada, Herr Korrodi, Dada, Herr Huelsenbeck, Richard Huelsenbeck, Dada, Herr Anastasius Lilienstein.

Das bedeutet auf Deutsch:

Die Gastfreundschaft der Schweiz ist wirklich wertvoll.

Und in der Ästhetik kommt es auf die Qualität an.

Wenn eine Vibration drei Fuß misst, dann will ich natürlich auch Worte, die drei Fuß messen.

Die Wörter von Monsier Dupont messen nur zweieinhalb Zentimeter.

Ich lasse die Vokale galoppieren, ich lasse die Laute einfach fallen, ungefähr so, wie eine Katze miaut ...

Wörter tauchen auf, Schultern aus Wörtern, Beine, Arme, Hände aus Wörtern.

Ich will das Wort dort, wo es aufhört und wo es anfängt.

Warum sollte der Baum nicht Plou-plouche und Plou-ploubache heißen, wenn es geregnet hat?

Das Wort, meine Herren, das Wort ist eine öffentliche Angelegenheit allererster Ordnung.

Er (Kreon) hat kein Recht von den Meinen mich zu trennen.

Ich knie nicht vor Dir nieder (Ismene). Auch wenn Du Deine Meinung änderst, freudig werde ich Deine Hilfe nicht annehmen.

Behalte Deine Illusionen. Ich allein werde ihn begraben. Es gefällt mir, dies zu tun, auch wenn ich sterben werde.

Neben dem Liebenden werde ich als Liebende liegen.

Heilige Schande. Längere Zeit werden sich die in der Unterwelt über mich freuen, als die Hiesigen. Denn dort werde ich für immer ruhen. Wenn Du es so willst, verachte das, was die Götter verehren.

(Übersetzung: Konstantia Gourzi)

Jake Heggie (*1961)

Animal Passion (Natural Selection)

Gini Savage

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Dorothea Hofmann (*1961)

Prospero (The Tempest)

William Shakespeare (1564-1616)

Prospero

I find my zenith doth depend upon A most suspicious star, whose influence If now I court not but omit, my fortunes Will ever after droop. Here cease more questions.

Christian Jost (*1963)

Der explodierende Kopf

Franz Kafka (1883-1924)

Prospero

Ich finde, mein Zenit hängt ab Von einem höchst verdächtigen Stern, dessen Einfluss, wenn ich jetzt nicht um ihn werbe, mein Glück für immer verlieren wird. Hier hören weitere Fragen auf.

→ Noten fehlen immer noch, habe heute nochmal nachgefragt (Duo 8)

Lori Laitman (*1955)

I grow to be my grandmother (Within these spaces)

Marjorie Saiser (*1943)

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Andre Laporte (*1931)

Momenti d’estasi

Umberto Eco (1932-2016)

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Anne Boleyn (Try Me, Good King: Last Words of the Wives of Henry VIII)

Anne Boleyn (1501/1507-1536)

Anne Boleyn

Try me, good king, let me have a lawful trial and let not my enemies sit as my accusers and judges.

Try me, good king, let me receive an open trial for my truth shall fear no open shame.

Never a prince had a wife more loyal in all duty, never a prince had a wife more loyal in all true affection, never a prince had a wife more loyal than you have found in Anne Bulen.

You have chosen me from low estate to be your wife and companion.

Do you not remember the words of your own true hand?

„My own darling, I would you were in my arms for I think it long since I kissed you, my mistress and my friend.“

Do you not remember the words of your own true hand?

Try me, good king.

If ever I have found favor in your sight, if ever the name of Anne Bulen has been pleasing to your ears, let me obtain this request and my innocence shall be known.

Let me obtain this request and my innocence shall be cleared. Try me.

Good Christian people, I come hither to die

and by the law I am judged to die. I pray God save the king. I hear the executioner’s good, and my neck is so little.

Libby Larsen (*1950)

Anne Boleyn

Prüfe mich, guter König, lass mich ein rechtmäßiges Verfahren haben, und lass nicht meine Feinde als Ankläger und Richter über mich richten.

Prüfe mich, guter König, lass mich einen offenen Prozess erhalten, denn meine Wahrheit soll keine offene Schande fürchten.

Niemals hatte ein Fürst eine Frau, die treuer in allen Pflichten war, niemals hatte ein Fürst eine treuere Frau in wahrer Zuneigung, niemals hatte ein Fürst eine treuere Frau als die, die du in Anne Bulen gefunden hast.

Du hast mich aus niedrigem Stand zu deiner Frau und Gefährtin erwählt.

Erinnerst du dich nicht an die Worte deiner eigenen treuen Hand?

„Mein Liebling, ich wünschte, du lägest in meinen Armen, denn es ist lange her, dass ich dich geküsst habe, meine Geliebte und mein Freund.“

Erinnerst du dich nicht an die Worte deiner eigenen wahren Hand?

Prüfe mich, guter König.

Wenn ich jemals Gunst in Euren Augen gefunden habe, wenn der Name Anne Bulen jemals Euren Ohren gefallen hat, dann lass mich diese Bitte erfüllen, und meine Unschuld wird bekannt werden.

Lass mich diese Bitte erfüllen, und meine Unschuld wird bewiesen werden.

Prüfe mich.

Gute Christenmenschen, ich bin hierher gekommen, um zu sterben. und nach dem Gesetz bin ich zum Tode verurteilt. Ich bete, dass Gott den König beschützt.

Ich höre das Wohlwollen des Henkers, und mein Hals ist so klein.

Big Sister Says, 1967 – a honky-tonk (Love after 1950)

Kathryn Daniels

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Anne-Maartje Lemereis (*1989)

June Night

Sara Teasdale (1884-1933)

June Night

Oh Earth, you are too dear to -night, How can I sleep while all around Floats rainy fragrance and the far Deep voice of the ocean that talks to the ground?

Oh Earth, you gave me all I have, I love you, I love you, oh what have I That I can give you in return Except my body after I die?

Xavier Montsalvatge (1912-2002)

Chévere (Cinco canciones negras)

Nicolás Guillén (1902-1989)

Juninacht

Oh Erde, du bist zu lieb in dieser Nacht, Wie kann ich schlafen, während ringsum Regenduft schwebt und die ferne Tiefe Stimme des Ozeans, die zur Erde spricht?

Oh Erde, du hast mir alles gegeben, was ich habe, Ich liebe dich, ich liebe dich - oh, was habe ich das ich dir als Gegenleistung geben kann Außer meinem Körper, wenn ich sterbe?

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Jan Müller-Wieland (*1966)

Blind

Jan Müller-Wieland (*1966)

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Isabel Mundry (*1963)

Es ist nicht notwendig (Wer?)

Franz Kafka (1883-1924)

Es ist nicht notwendig, daß du aus dem Haus gehst.

Bleib und horche.

Horche nicht sei still

Aribert Reimann (1936-2024)

Let us fling to the winds (Shine & Dark)

James Joyce (1882-1941)

Let us fling to the winds

Let us fling to the winds all moping and madness,

Lasst uns in den Wind werfen

Lasst uns alle Trübsal und Wahnsinn in den Wind werfen,

Play us a jig in the spirit of gladness

On the creaky old squeaky strings of the fiddle.

The why of the world is an answerless riddle Puzzlesome, tiresome, hard to unriddle.

To the seventeen devils with sapient sadness: Tra la, tra la.

Spielt uns einen Tanz im Geiste der Fröhlichkeit Auf den knarrenden, alten, quietschenden Saiten der Fiedel.

Das Warum der Welt ist ein Rätsel ohne Antwort Rätselhaft, ermüdend, schwer zu entschlüsseln. Zu den siebzehn Teufeln mit kluger Traurigkeit: Tra la, tra la.

Vor dem Schloss in den Bäumen (Nachtstück)

Joseph von Eichendorff (1788-1857)

Vor dem Schloss in den Bäumen es rauschend weht, Unter den Fenstern ein Spielmann geht, Mit irren Tönen verlockend den SinnDer Spielmann aber ich selber bin.

Vorüber jag ich an manchem Schloss, Die Locken zerwühlet, verwildert das Ross,25##, Du frommes Kindlein im stillen Haus, Schau nicht nach mir zum Fenster hinaus.

Von Lüsten und Reue zerrissen die Brust, Wie rasend in verzweifelter Lust, Brech ich im Fluge mir Blumen zum Strauß, Wird doch kein fröhlicher Kranz nicht daraus!

Wird aus dem Schrei doch nimmer Gesang, Herz, o mein Herz, bist ein irrer Klang, Den der Sturm in alle Lüfte verwehtLebt wohl, und fragt nicht, wohin es geht!

Wolfgang Rihm (1952-2024)

Tomorrow is St. Valentine's Day (Ophelia sings)

William Shakespeare (1564-1616)

Tomorrow is St. Valentine's Day

Tomorrow is Saint Valentine's day, All in the morning betime, And I a maid at your window, To be your Valentine.

Then up he rose, and donn'd his clothes, And dupp'd the chamber- door; Let in the maid, that out a maid

Morgen ist St. Valentinstag Morgen ist St. Valentinstag, ganz früh am Morgen, Und ich eine Magd an deinem Fenster, Um dein Valentin zu sein.

Da erhob er sich und zog sich an, und öffnete die Tür der Kammer; Lass die Magd ein, die aus der Magd

Never departed more.

Indeed, without an oath, I'll make an end on't!

By Gis and by Saint Charity, Alack, and fie for shame! Young men will do't, if they come to't;

By cock, they are to blame. Quoth she, before you tumbled me, You promised me to wed.

So would I ha' done, by yonder sun, An thou hadst not come to my bed.

Untergang op. 1/1

Georg Trakl (1887-1914)

Über den weißen Weiher

Sind die wilden Vögel fortgezogen.

Nie mehr fortging.

Ja, ohne Schwur, ich mach' ein Ende damit! Bei Gis und bei der heiligen Barmherzigkeit, Ach, und pfui, Schande! Die jungen Männer werden's tun, wenn sie dazu kommen; Bei dem Hahn, sie sind schuld. Sagte sie, ehe du mich stießest, Du versprachst mir zu heiraten.

Das hätt' ich auch getan, bei der Sonne dort, Und wärst du nicht an mein Bett gekommen.

Am Abend weht von unseren Sternen ein eisiger Wind.

Über unsere Gräber

Beugt sich die zerbrochene Stirne der Nacht.

Unter Eichen schaukeln wir auf einem silbernen Kahn.

Immer klingen die weißen Mauern der Stadt.

Unter Dornenbogen

O mein Bruder klimmen wir blinde Zeiger gen Mitternacht.

Kaija Saariaho (1952-2023)

Attente (Quatre instants)

Amin Maalouf (*1949)

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Iltarukous (Leinolaulut)

Eino Leino (1878-1926)

Iltarukous

Unta, unta, unta syvää uinumaan.

Lunta, lunta, lunta päälle mustan maan.

Yössä, yössä, yössä

Abendgebet

Schlaf, schlaf, schlaf Tiefer Schlaf.

Schnee, Schnee, Schnee auf der schwarzen Erde.

In der Nacht, in der Nacht, in der Nacht

öiset linnut lentää.

Työssä, työssä, työssä lepää tuskat sentään.

Lennä, lennä, lennä aatos inehmon!

Mennä, mennä, mennä aika maata on.

Parfum de l'instant (Quatre instants)

Amin Maalouf (*1949)

fliegen die Nachtvögel.

Bei der Arbeit, bei der Arbeit, ruhen die Schmerzen.

Flieg, flieg, flieg aatos inehmon!

Los, los, los

Es ist Zeit zu landen.

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Rauha (Leinolaulut)

Eino Leino (1878-1926)

Rauha

Mitä on nää touksut mun ympärilläin?

Mitä on tämä hiljaisuus?

Mitä tietävi rauha mun sydämessäin

Tää suuri ja outo ja uus?

Minä kuulen, kuink' kukkaset kasvavat

Ja metsässä puhuvat puut

Minä luulen, nyt kypsyvät unelmat

Ja toivot ja toou'ot muut

Kaikk' on niin hiljaa mun ympärilläin

Kaikk' on niin hellää ja hyvää

Kukat suuret mun aukeevat sydämessäin

Ja touksuvat rauhaa syvää

Frieden

Was ist das für ein Duft um mich herum?

Was ist das für eine Stille?

Was ist der Frieden in meinem Herzen, Dieses Große und Fremde und Neue?

Ich höre die Blumen wachsen

Und die Bäume im Wald sprechen

Ich glaube, meine Träume werden wahr

Und Hoffnungen und Träume und Träume

Alles ist so still um mich herum

Alles ist so süß und gut

Die Blumen blühen in meinem Herzen

Und sie werden so friedlich sein

Matilde Salvador i Segarra (1918-2007)

Anhel

Rafael Caria (1941-2008)

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Ruth Schonthal (1924-2006)

Die Stimme deines Wesens (Drei Liebeslieder)

Lotte Kottek (*1937)

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Anna Semple (*1997) Fire (Fire)

Ruby Archer (1873-1961)

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Jeongmin Seo (*1988)

Vanitas: Melius est Bibel, Altes Testament

Melius est nomen bonum quam unguenta pretiosa Et dies mortis die nativitatis

Melius est ire ad domum luctus quam ad domum convivii, in illa enim finis cunctorum hominum, et vivens hoc conferet in corde.

Mmm

Melior est tristitia risu quia per tristitiam vultus corrigitur animus Cor saptientium in domo luctus

et cor stultorum in domo laetitiae.

Melius est a saptiente corripi quam laetari stultorum canticis, quia sicut sonitus spinarum ardentium sub olla, sic risus stulti. Sed et hoc Vanitas.

Ein guter Ruf ist besser als gute Salbe und der Tag des Todes besser als der Tag der Geburt.

Es ist besser, in ein Haus zu gehen, wo man trauert, als in ein Haus, wo man feiert; denn da zeigt sich das Ende aller Menschen, und der Lebende nehme es zu Herzen!

Trauern ist besser als Lachen; denn durch Trauern wird das Herz gebessert. Das Herz der Weisen ist dort, wo man trauert, aber das Herz der Toren dort, wo man sich freut.

Es ist besser, das Schelten des Weisen zu hören als den Gesang der Toren.

Denn wie das Krachen der Dornen unter den Töpfen, so ist das Lachen der Toren; auch das ist Eitelkeit.

Elie Siegmeister (1909-1991)

Madame and the Census Man (Madame to You)

Langston Hughes (1902-1967)

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Camille van Lunen (*1957)

Rätsel (Aus Liebe und luftigem Traum)

Guillaume Apollinaire, trans. van Lunen (1880-1918)

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Twenty year cake (Recipes for success)

Camille van Lunen (*1957)

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Wolfram Wagner (*1962)

Abschied (Schaukal Lieder)

Richard Schaukal (1874-1942)

Abschied hab ich oft genommen, immer schwer.

Abschied, was mir stets zurückgekommen, kommt nicht mehr,

Immer schien mir schon zu Ende, was noch schwang.

Auf dem dunklen Weg an jeder Wende stand ich bang.

Und so hab ich hundertmal verloren, was mir blieb, hundertmal in Schmerzen neu geboren meine Lieb.

Judith Weir (*1954)

White Eggs in a Bush (The Voice of Desire)

Traditional

White Eggs in a Bush

The blue cockoo lays white eggs in the bush.

When war captures the town the blue cuckoo cries: „Kill twenty, kill twenty!“

The red-bellied coucal cries: „Kill thirty, kill thirty!“

Then death will not fail to come.

When men begin war, the blue cockoo cries: „Fools, fools!“The red-bellied coucal cries: „The world is spoiled, the world is spoiled!“

Weiße Eier in einem Busch

Der blaue Kuckuck legt weiße Eier in den Busch.

Wenn der Krieg die Stadt einnimmt, schreit der blaue Kuckuck: „Tötet zwanzig, tötet zwanzig!“

Der Rotbauchkuckuck schreit: „Tötet dreißig, tötet dreißig!“

Dann wird der Tod nicht ausbleiben.

Wenn die Menschen den Krieg beginnen, schreit der blaue Kuckuck: „Narren, Narren!“

Der Rotbauchkuckuck schreit: „Die Welt ist

Then death can not fail to come.

The blue cockoo lays white eggs in the bush.

verdorben, die Welt ist verdorben!“

Dann kann der Tod nicht ausbleiben.

Der blaue Kuckuck legt weiße Eier in den Busch.

Roderick Williams (*1965)

The Song of Shadows

Walter de la Mare (1873-1956)

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