JURY DES INTER NATIONALEN W ETTBEW ER BS FÜR LIEDKUNST STUTTGART 2024
BRIGITTE FASBAENDER, Deutschland (Juryvorsitz) Brigitte Fassbaender wurde in Berlin geboren und studierte Gesang bei ihrem Vater, Kammersänger Willy Domgraf Fassbaender. Im Alter von 21 Jahren debütierte sie an der Münchener Staatsoper, von wo sie ihre internationale Karriere begann. Sie sang an allen führenden Opernhäusern und Festpielen der Welt und verkörperte alle bedeutenden Partien ihres Fachs. Für zwei Publikumsgenerationen war sie der führende Oktavian in Richard Strauss’ Rosenkavalier. Sie erhielt den Kammersängerinnentitel der Bayerischen und der Wiener Staatsoper. Über 250 Schallplatteneinspielungen geben Zeugnis von ihrer Bedeutung als Sängerin. 1995 beendete Brigitte Fassbaender ihre Gesangskarriere, um sich ganz der Regie zu widmen. Über 85 Inszenierungen hat sie inzwischen im In- und Ausland auf die Bühne gebracht. Als gefragte Gesangspädagogin unterrichtet sie weltweit in Meisterkursen. Von 1995 bis 1997 war sie interimistische Operndirektorin am Staatstheater Braunschweig, 1999 bis 2012 leitete sie als Intendantin das Tiroler Landestheater in Innsbruck. Seit 2002 leitet sie den »Eppaner Lied Sommer«; von 2009 bis 2017 war sie künstlerische Leiterin des Richard-Strauss-Festivals in Garmisch-Partenkirchen sowie Vorsitzende der Richard-Strauss-Gesellschaft München. Zu den zahlreichen Preisen, mit denen Brigitte Fassbaender ausgezeichnet wurde, gehören der Orden »Pour le Mérite« für Wissenschaft und Künste (2010) und das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse mit Stern (2012), die Hugo-Wolf-Medaille (2013) für ihre besonderen Verdienste um die Liedkunst sowie der ECHO Klassik 2017 für ihr Lebenswerk. Im Oktober 2019 erschienen Brigitte Fassbaenders Memoiren unter dem Titel Komm’ aus dem Staunen nicht heraus. CHRISTOPH BERNER, Österreich Christoph Berner wurde in Wien geboren und studierte an der Universität für Musik seiner Heimatstadt bei Imola Joo, Hans Graf und Hans Petermandl. Anschließend besuchte er für zwei Jahre die Meisterklasse von Maria Tipo an der Scuola di musica di Fiesole (Italien). Mit dem Sieg beim Bösendorferwettbewerb 1995, dem 2. Preis beim Internationalen Beethovenwettbewerb 1997 (Wien) sowie dem Mozart- und Schumannpreis beim Géza Anda Concours 2003 (Zürich) konnte Christoph Berner seinen Ruf als einer der führenden österreichischen Pianisten etablieren. Als Solist war er mit Orchestern wie dem Moskauer Tschaikowsky Orchester, dem Orchestre National du Capitole de Toulouse, der Dresdner Philharmonie, der Philharmonie Bergen, der Northern Sinfonia, der Neuen Philharmonie Westfalen und dem Mahler Chamber Orchestra unter Dirigenten wie Neeme Järvi, Michel Plasson, Rafael Frühbeck de Burgos, Andrew Litton, Johannes Wildner, Vladimir Fedosejev und Thomas Zehetmair zu hören. Seit 1999 arbeitet Christoph Berner eng mit dem Tenor Werner Güra zusammen – das Duo ist regelmässig zu Gast in der Wigmore Hall London, im Wiener Musikverein, im Palau de la Musica Barcelona, in der Citè de la musique Paris, sowie bei Festivals wie der Schubertiade Schwarzenberg, dem Rheingau Musik Festival, dem Edinburgh Festival, dem Kissinger Sommer, den Dias da musica, Lissabon u. v. m. Seit 2014 ist er Professor für Vokalbegleitung und Liedgestaltung an der Zürcher Hochschule der Künste. WERNER GÜRA, Deutschland Werner Güra, in München geboren, studierte am Mozarteum in Salzburg und setzte seine Gesangsausbildung später bei Kurt Widmer in Basel und Margreet Honig in Amsterdam fort; daneben nahm er Schauspielunterricht bei Ruth Berghaus und Theo Adam. Nach Operngastspielen in Frankfurt und Basel wurde er 1995 Ensemblemitglied der Semperoper in Dresden, wo er mit den großen Partien seines Stimmfachs in Opern von Mozart und Rossini zu hören war. In wichtigen Mozart-Partien gastierte er zudem an der Staatsoper Berlin, an der Opéra National de Paris, La Monnaie in Brüssel, am Teatro Carlo Felice in Genua, bei den Innsbrucker Festwochen für Alte Musik und im Festspielhaus Baden-Baden. Als Konzert- und Oratoriensänger steht Werner Güra regelmäßig auf den wichtigen Konzertpodien Europas und der USA. Er arbeitete unter der Leitung renommierter Dirigenten wie Claudio Abbado, Riccardo Chailly, Sir Colin Davis, Thomas Hengelbrock, René Jacobs, Marek Janowski, Fabio Luisi, Kurt Masur, Roger Norrington und Nikolaus Harnoncourt. Seine zahlreichen Solo-CDs wurden u.a. mit dem »Diapason d’or« und vom Grammophone Magazine mit dem »Editor’s Choice« ausgezeichnet. Ebenfalls wurden einige Einspielungen mit dem BBC Music Magazine Award 2011 und dem ECHO Klassik Preis 2012 honoriert. Seit 2009 unterrichtet Werner Güra Gesang an der Züricher Hochschule der Künste.
CHRISTOPHER MALTMAN, Großbritannien Nach einem abgeschlossenen Studium der Biochemie begann der britische Bariton Christopher Maltman seine Gesangsausbildung an der Royal Academy of Music in London. Gastengagements führten ihn u. a. an die Metropolitan Opera in New York, die Staatsoper Unter den Linden in Berlin, die Wiener Staatsoper, die Opernhäuser von Frankfurt, Zürich, Amsterdam, Paris, Madrid, Washington und Los Angeles sowie zu den Festivals von Edinburgh und Glyndebourne. Bei den Salzburger Festspielen war er u. a. mit den Titelpartien in Don Giovanni sowie George Enescus Œdipe zu erleben. Zu seinem Repertoire zählen zudem Partien wie Il Conte di Almaviva (Le nozze di Figaro), Don Alfonso (Così fan tutte), Ford (Falstaff ), Jago (Otello), Barone Scarpia (Tosca) und die Titelpartien in Rigoletto, Eugen Onegin, Billy Budd und Wozzeck. Er war außerdem an Aufführungen zahlreicher neuer Opern (u. a. Harrison Birtwistles Gawain, Tobias Pickers Thérèse Raquin, Thomas Adès’ The Tempest und Nico Muhlys Marnie) beteiligt. Der Bariton gewann 1997 den Liedpreis beim renommierten »Singer of the World«-Wettbewerb der BCC in Cardiff und ist neben seinen Opernverpflichtungen ein gefragter Lied- und Konzertsänger. Er ist ein regelmäßiger Gast bei der Schubertiade Schwarzenberg und in der Londoner Wigmore Hall, wo er mit Graham Johnson die drei großen Liederzyklen von Franz Schubert aufgeführt und aufgenommen hat. Zu seiner vielseitigen Diskografie von Henry Purcell bis Thomas Adès gehört zudem die Grammy-gekrönte Aufnahme von John Coriglianos The Ghost of Versailles. SUSAN MANOFF, USA/Frankreich Susan Manoff studierte an der Manhattan School of Music und der University of Oregon. Sie tritt regelmäßig bei internationalen Festivals und in renommierten Konzerthäusern auf, darunter die Wigmore Hall London, das Théâtre des ChampsElysées Paris, die Carnegie Hall New York, das Het Concertgebouw Amsterdam, die Oji Hall Tokyo sowie das Konzerthaus und der Musikverein in Wien. Susan Manoff gibt Meisterkurse auf der ganzen Welt und glaubt fest an die Kraft der Kommunikation und des Teilens von Erfahrungen. 2007 veröffentlichte sie ihre erste CD mit Sandrine Piau, »Évocation«; »Après un Rêve« folgte 2011 beim Label Naïve. Zu ihren weiteren Einspielungen gehören Beethovens Violinsonaten mit ihrem langjährigen musikalischen Partner Nemanja Radulovic sowie »La Belle Excentrique« mit Patricia Petibon. »Néère« mit Veonique Gens wurde 2015 bei Alpha Classics veröffentlicht und erhielt 2016 einen Gramophone Award. Ihre CD mit Sandrine Piau, »Chimère«, erschien 2018 unter großem Beifall der Kritik. Susan Manoff war stellvertretende Chorleiterin an der Opéra Bastille und ist zur Zeit Professorin am Pariser Conservatoire. Sie wurde 2011 zum »Chevalier des Arts et des Lettres« ernannt. WOLFRAM RIEGER, Deutschland Der Pianist und Liedbegleiter Wolfram Rieger stammt aus Waldsassen (Oberpfalz/ Bayern) und erhielt seinen ersten Klavierunterricht im Elternhaus sowie bei Konrad Pfeiffer in Regensburg. Sein Studium bei Erik Werba und Helmut Deutsch an der Hochschule für Musik in München, das von zunehmender Begeisterung für das Lied geprägt war, beendete er »mit Auszeichnung«. Meisterkurse bei Elisabeth Schwarzkopf, Hans Hotter und Dietrich Fischer-Dieskau sorgten für weitere wichtige Impulse. Noch während des Studiums wurde er von der Münchner Musikhochschule als Gesangsbegleiter engagiert, wo er später eine eigene Liedklasse übernahm. 1998 erhielt er eine Professur für Liedgestaltung an der Berliner Hochschule für Musik »Hanns Eisler«. Wolfram Riegers rege internationale Konzerttätigkeit als Klavier- und Kammermusikpartner renommierter Künstlerpersönlichkeiten wie u. a. Brigitte Fassbaender, Juliane Banse, Anja Harteros, Christiane Karg, Thomas Hampson, Matthias Goerne, Thomas Quasthoff, Michael Schade, dem Vogler Quartett und dem Petersen Quartett führte ihn in fast alle Teile der Welt. Darüber hinaus gibt er Interpretationskurse in Europa und Japan. Wolfram Rieger ist Träger der Ehrenmedaille der Franz-SchubertGesellschaft von Barcelona sowie der Hugo-Wolf-Medaille. BIRGID STEINBERGER, Deutschland/Österreich In Burghausen/Bayern geboren, begann Kammersängerin Birgid Steinberger ihre Gesangsausbildung bei Kammersängerin Wilma Lipp in Salzburg. Sie setzte ihre Studien bei Charlotte Lehmann in Hannover und bei Kurt Widmer in Basel fort. 1990 war sie Preisträgerin des Internationalen Hugo-Wolf-Wettbewerbs in Stuttgart, dem späteren Internationalen Wettbewerb für Liedkunst. Einen ersten großen Erfolg auf der Opernbühne feierte sie 1992 als Rosalinde in der Fledermaus in Basel. Seit 1993 gehört die Sopranistin dem Ensemble der Wiener Staats- und Volksoper an. Neben ihren Opernengagements ist Birgid Steinberger auch eine gefragte Lied- und Konzertsängerin. Mit Liederabenden gastierte sie u. a. bei der styriarte in Graz, in Stuttgart sowie in New York und beim Festival Lockenhaus. Seit 2001 hat Birgid Steinberger eine Professur für Lied und Oratorium an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien inne, seit Herbst 2010 ist sie zudem Professorin für Gesang am Institut für Kirchenmusik an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien. Im Dezember 2009 wurde ihr der Titel »Österreichische Kammersängerin« verliehen.
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