IHWA-Programmheft: Freiheit! Freiheit? - 7. Juni 2024

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www.liedbuehne.de FREIHEIT! FREIHEIT? In Zusammenarbeit mit der Staatsgalerie Stuttgart
KONZERT R 7. Juni 2024 Günther Groissböck Bass Julius Drake Klavier
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FREIHEIT! FREIHEIT?

»Es geht eigentlich um Menschwerdung, auch wenn das sehr idealistisch klingt. Ich meine eine Art von Selbstreflexion, dass sich die Leute dahingehend Gedanken machen: Wer sind sie? Was ist ihre Funktion? Was ist überhaupt das Leben? […] Mein Motto ist vielleicht ein Denkanstoß, aber letztlich wird es dann quasi durch die Größe der Musik lächerlich weggespült, das dann am Schluss einfach ein musikalisches Monument überbleibt – wenn der Abend gelingt.«

Günther Groissböck im Interview mit BR-Klassik über sein Liederabendprogramm »Freiheit! Freiheit?« (Januar 2023)

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GÜNTHER GROISSBÖCK, Bass

FRANZ SCHUBERT (1797 – 1828)

Prometheus D 674

Grenzen der Menschheit D 716

Ganymed D 544

Memnon D 541

Am Strome D 539

Auf der Donau D 553

Der Sieg D 805

Der Schiffer D 536

CARL LOEWE (1796–1869)

Die Uhr op. 123/3

Der heilige Franziskus op. 75/3

Der gefangene Admiral op. 115

Odins Meeresritt op. 118

PAUSE

RICHARD STRAUSS (1864–1949)

Heimliche Aufforderung op. 27/3

Zueignung op. 10/1

Allerseelen op. 10/8

Befreit op. 39/4

GUSTAV MAHLER (1860–1911)

Lieder aus »Des Knaben Wunderhorn«: Nicht wiedersehen

Revelge

Zu Straßburg auf der Schanz

Der Tamboursg’sell

Urlicht

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PROGRAMM

FREIHEIT! FREIHEIT?

Lieder von Schubert, Loewe, Strauss und Mahler

Die Texte des heutigen Programms beleuchten aus unterschiedlichen Perspektiven die Bedeutung, Erfahrung oder auch die Sehnsucht nach Freiheit. Die wunderschönen Gedichte in dieser Auswahl erkunden die Freiheit für oder vom menschlichen Leben, Freiheit in der Natur, die Freiheit von den Fesseln der Zeit, den Mangel an körperlicher Freiheit und die Freiheit zu lieben.

In kühnen freien Versen schuf Goethe eine riesige Ode an Prometheus, der den Göttern das Feuer stahl. Schubert verwandelt sie 1819 in ein atemberaubend komplexes tonales Panoptikum, das von Rezitativen durchsetzt ist und in einer Geste der äußersten Verachtung endet.

Im unaufhörlichen Fluss von Leben und Tod, der in Grenzen der Menschheit beschworen wird, kann der Mensch nur gegen den Strom schwimmen (Goethe feiert stets Prinzipien des Handelns) oder in Trägheit versinken. Schubert beginnt in unmittelbar mit einem kontinuierlichen Strom von Harmonien und fährt mit riesigen Phrasen fort, die das Geschehen beherrschen.

In Ganymed nutzte Goethe Jupiters Entführung des schönen Knaben Ganymed, um stattdessen von einem liebenden Individuum zu erzählen, das der schönen Natur die Hand reicht und in Ekstase eins mit ihr wird. Das Lied selbst ist eine Reise, die anderswo endet, als sie beginnt.

Memnon war der Sohn der Aurora (Morgenröte) und des Königs von Ägypten/Äthiopien. Von Achilles erschlagen, wird er jeden Morgen kurz von seiner Mutter wiederEINFÜHRUNG

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belebt und antwortet mit untröstlichem Wehklagen. Für dieses Porträt von Schuberts Freund Johann Baptist Mayrhofer hat der Komponist ein tiefgründiges Meisterwerk geschaffen, in dem die Morgenglocken läuten und wir Schlangen hören, die sich im Herzen winden.

Mayrhofer, der unaufhörlich mit Selbsthass kämpfte, träumte von einem »sanften Land«, in dem er aufblühen konnte, was ihm im Leben nicht gelang. Die Natur idealisierend, vergleicht er sich in Am Strome mit einem mal ruhigen, mal stürmischen Fluss, der im fernen Meer keine Heimat findet.

In Auf der Donau hat Mayrhofer die uralte Metapher des kleinen Bootes, das auf dem Wasser gleitet, als Sinnbild für das individuelle menschliche Leben auf dem Fluss der Zeit wiederbelebt. Die Auslöschung ist das gemeinsame Schicksal der Menschheit und aller ihrer Werke; wir hören die »Zeit(en)« in dem für Schubert so charakteristischen Takt der Stille vor dem Schlussteil vergehen.

Mayrhofer träumte vom Selbstmord, lange bevor er sich 1836 durch einen Sturz aus dem Fenster umbrachte. Der Sieg imaginiert ein wunderschönes Leben nach dem Tod, mit uralten Träumen und einer Freiheit von dem Körper, der ihn so sehr quälte. Wir hören, wie er den Todesstoß ausführt, der dann in eine schillernde Tonfolge übergeht und in eine edle Hymne in pastoralem F-Dur mündet.

Wir verlassen Mayrhofer in einer Stimmung von trotziger Stärke. Der Seemann in Der Schiffer verschmäht das ruhige Leben und zieht den Kampf mit Wind und Wetter vor. Dieses Lied ist eine ununterbrochene kämpferische Energie, die in ihren Wiederholungen deutlich macht: Das lyrische Ich muss immer wieder denselben Trotz hervorrufen.

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CARL LOEWE

In Die Uhr beschwört der moralisierende Biedermeierdichter Johann Gabriel Seidl das Leben als an die Zeit gebunden, die mal zu schnell, mal zu langsam vergeht. In diesem genialen Werk des Balladenmeisters par excellence bringen die 6/8-Rhythmen die Zeit zum Tanzen.

Für den Heiligen Franziskus ist das Lied, das die Grille für Gott singt, gefälliger als die Psalmen. Loewe zaubert ein bezauberndes Zirpen in den hohen Diskant und entschwebt mit uns am Ende in den Himmel.

Der gefangene Admiral ist seit 33 Jahren in einem dunklen Turm eingesperrt, wo er das Meer, das er liebt, weder sehen noch hören kann. Seine Rufe an das Meer, »blau und heilig«, »tief dröhnend« und schließlich »Heldengrab«, sind bewegend in ihrer Weite und Erhabenheit.

Odin, König der Götter, lässt sein Pferd von einem Schmied beschlagen und reitet in den Krieg. Loewes Odins Meeresritt führt Schritt für Schritt zum rasanten Ende.

RICHARD STRAUSS

John Henry Mackay, der Dichter der Heimlichen Aufforderung , war ein Verfechter der Rechte von Homosexuellen; die Vertonung deutet auf ein militärisches Bankett hin, bei dem der homosexuelle Protagonist einen heimlichen Liebhaber zu sich in den Garten winkt. Strauss widmete diese Vertonung seiner Ehefrau, der Sopranistin Pauline de Ahna, und wechselt Musik, die wie Champagner sprudelt, mit ruhigeren Momenten ab, die mit den für Strauss typischen harmonischen Verschiebungen gefüllt sind.

Zueignung ist das erste Lied in Strauss’ erstem LiedOpus. Es beschwört zunächst die Leiden der Liebe, dann

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EINFÜHRUNG

die Freiheit des früheren Singledaseins und schließlich das Glück der erwiderten Liebe, wobei jede Strophe mit dem gleichen inbrünstigen Dank an die Geliebte endet und der Schluss in verzückte Lobgesänge gipfelt.

Im wunderschönen Allerseelen sehnt sich der Sänger danach, dass seine tote Geliebte zu ihm zurückkehrt, »wie einst im Mai«. Strauss’ hart errungene Gabe für exquisite Melodien kommt hier voll zur Geltung.

Der Dichter Richard Dehmel war mit Strauss’ Vertonung von Befreit nicht zufrieden; sie war seiner Meinung nach »ein wenig zu weich für das Gedicht«. Ein Liebender entlässt seine Geliebte in den Tod, von dem sie beide wissen, dass er kommen wird. Für diese etwas fragwürdige »Befreiung« hat Strauss ein Lied entwickelt, das sanft beginnt, sich aber zu einem Höhepunkt steigert, der, wenn schon nicht den wählerischen Dichter, so doch uns begeistern kann.

GUSTAV MAHLER

In Nicht Wiedersehen verabschiedet sich ein junger Mann von seiner Geliebten mit dem Versprechen, im Sommer wiederzukommen. Als er zurückkommt, ist es zu spät: Sie ist tot. Wir hören in dem Gedicht verschiedene Stimmen –den jungen Mann selbst, einen namenlosen Erzähler und die Person, die die tragische Nachricht überbringt – alle drei Personen werden in Mahlers herzzerreißendem Werk von einem einzigen Sänger dargestellt.

Der Komponist wuchs in Iglau (Jihlava, heute in der Tschechischen Republik) auf, wo die örtliche Garnison eine Militärkapelle unterhielt. Mahler verarbeitete diese Erinnerungen in Liedern wie Revelge , das mit allen möglichen militärischen Metaphern, Trommelwirbeln und Fanfaren gefüllt ist, die von Mahler’scher Dunkelheit in eine Geschichte des Todes verwandelt werden.

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Ein tragischer Schweizer Wehrpflichtiger hört die alpine Melodie »Ranz des Vaches« in Zu Straßburg auf der Schanz und desertiert aus Heimweh, wird aber gefangen genommen und zum Tode verurteilt.

Noch mehr todessehnsüchtige Marschklänge erfüllen Der Tamboursg’sell , dessen Trommlerjunge zum Tod am Galgen verurteilt ist, den er sich lebhaft vor Augen führt.

Von der Beschwörung einer roten Rose zu Beginn (»O Röschen rot!«, das Symbol der Leidenschaft) bis zu den leidenschaftlichen Wiederholungen von Gottes Namen gegen Ende ist Urlicht eines der schönsten Lieder von Gustav Mahler.

Susan Youens (Übersetzung: IHWA)

Dieser Text entstand als Originalbeitrag für den Liederabend von Günther Groissböck und Julius Drake in der Wigmore Hall London im Dezember 2022. Wir danken der Autorin sowie der Wigmore Hall für die freundliche Genehmigung zum Wiederabdruck und zur Übersetzung. EINFÜHRUNG

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PROMETHEUS

Bedecke deinen Himmel, Zeus, Mit Wolkendunst, Und übe, dem Knaben gleich, Der Disteln köpft,

An Eichen dich und Bergeshöhn; Musst mir meine Erde

Doch lassen stehn,

Und meine Hütte, die du nicht gebaut, Und meinen Herd, Um dessen Glut

Du mich beneidest.

Ich kenne nichts Ärmeres

Unter der Sonn’ als euch, Götter!

Ihr nähret kümmerlich

Von Opfersteuern

Und Gebetshauch

Eure Majestät, Und darbtet, wären

Nicht Kinder und Bettler

Hoffnungsvolle Toren.

Da ich ein Kind war, Nicht wusste wo aus noch ein, Kehrt’ ich mein verirrtes Auge

Zur Sonne, als wenn drüber wär’

Ein Ohr, zu hören meine Klage, Ein Herz wie mein’s,

Sich des Bedrängten zu erbarmen.

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TEXTE

TEXTE

Wer half mir

Wider der Titanen Übermut?

Wer rettete vom Tode mich, Von Sklaverei?

Hast du nicht alles selbst vollendet, Heilig glühend Herz?

Und glühtest jung und gut, Betrogen, Rettungsdank

Dem Schlafenden da droben?

Ich dich ehren? Wofür?

Hast du die Schmerzen gelindert

Je des Beladenen?

Hast du die Tränen gestillet

Je des Geängsteten?

Hat nicht mich zum Manne geschmiedet

Die allmächtige Zeit

Und das ewige Schicksal, Meine Herrn und deine?

Wähntest du etwa, Ich sollte das Leben hassen, In Wüsten fliehen, Weil nicht alle Blütenträume reiften?

Hier sitz’ ich, forme Menschen Nach meinem Bilde, Ein Geschlecht, das mir gleich sei, Zu leiden, zu weinen, Zu genießen und zu freuen sich

Und dein nicht zu achten, Wie ich!

Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)

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GRENZEN DER MENSCHHEIT

Wenn der uralte, Heilige Vater

Mit gelassener Hand

Aus rollenden Wolken

Segnende Blitze

Über die Erde sä’t, Küss’ ich den letzten

Saum seines Kleides, Kindliche Schauer

Tief in der Brust.

Denn mit Göttern

Soll sich nicht messen

Irgend ein Mensch.

Hebt er sich aufwärts

Und berührt

Mit dem Scheitel die Sterne, Nirgends haften dann

Die unsichern Sohlen, Und mit ihm spielen Wolken und Winde.

Steht er mit festen,

Markigen Knochen

Auf der wohlgegründeten

Dauernden Erde;

Reicht er nicht auf,

Nur mit der Eiche

Oder der Rebe

Sich zu vergleichen.

Was unterscheidet

Götter von Menschen?

Dass viele Wellen

Vor jenen wandeln,

Ein ewiger Strom:

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TEXTE

Uns hebt die Welle, Verschlingt die Welle, Und wir versinken.

Ein kleiner Ring

Begränzt unser Leben, Und viele Geschlechter Reihen sich dauernd An ihres Daseins Unendliche Kette.

Johann Wolfgang von Goethe

GANYMED D 544

Wie im Morgenglanze

Du rings mich anglühst, Frühling, Geliebter!

Mit tausendfacher Liebeswonne Sich an mein Herze drängt Deiner ewigen Wärme

Heilig Gefühl, Unendliche Schöne!

Dass ich dich fassen möcht’ In diesen Arm!

Ach, an deinem Busen Lieg’ ich und schmachte, Und deine Blumen, dein Gras Drängen sich an mein Herz. Du kühlst den brennenden Durst meines Busens, Lieblicher Morgenwind!

Ruft drein die Nachtigall Liebend mach mir aus dem Nebeltal. Ich komm’, ich komme!

Ach wohin, wohin?

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Hinauf! strebt’s hinauf!

Es schweben die Wolken

Abwärts, die Wolken

Neigen sich der sehnenden Liebe.

Mir! Mir!

In euerm Schosse

Aufwärts!

Umfangend umfangen!

Aufwärts an deinen Busen, Alliebender Vater!

Johann Wolfgang von Goethe

MEMNON

Den Tag hindurch nur einmal mag ich sprechen, Gewohnt zu schweigen immer und zu trauern: Wenn durch die nachtgebor’nen Nebelmauern Aurorens Purpurstrahlen liebend brechen.

Für Menschenohren sind es Harmonien.

Weil ich die Klage selbst melodisch künde

Und durch der Dichtung Glut des Rauhe ründe, Vermuten sie in mir ein selig Blühen.

In mir, nach dem des Todes Arme langen, In dessen tiefstem Herzen Schlangen wühlen;

Genährt von meinen schmerzlichen

Gefühlen Fast wütend durch ein ungestillt Verlangen:

Mit dir, des Morgens Göttin, mich zu einen, Und weit von diesem nichtigen Getriebe, Aus Sphären edler Freiheit, aus Sphären reiner Liebe, Ein stiller, bleicher Stern herab zu scheinen.

Johann Mayrhofer (1787 – 1836)

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TEXTE

AM STROME

Ist mir’s doch, als sei mein Leben An den schönen Strom gebunden; Hab’ ich Frohes nicht an seinem Ufer, Und Betrübtes hier empfunden?

Ja, du gleichest meiner Seele; Manchmal grün und glatt gestaltet, Und zu Zeiten herrschen Stürme Schäumend, unruhvoll, gefaltet.

Fließest zu dem fernen Meere, Darfst allda nicht heimisch werden; Mich drängt’s auch in mildre Lande, Finde nicht das Glück auf Erden.

Johann Mayrhofer

AUF DER DONAU

Auf der Wellen Spiegel schwimmt der Kahn, Alte Burgen ragen himmelan, Tannenwälder rauschen geistergleich, Und das Herz im Busen wird uns weich.

Denn der Menschen Werke sinken all’, Wo ist Turm, wo Pforte, wo der Wall, Wo sie selbst, die Starken, erzgeschirmt, Die in Krieg und Jagden hingestürmt?

Trauriges Gestrüppe wuchert fort, Während frommer Sage Kraft verdorrt: Und im kleinen Kahne wird uns bang, Wellen drohn wie Zeiten Untergang.

Johann Mayrhofer

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DER SIEG

O unbewölktes Leben!

So rein und tief und klar!

Uralte Träume schweben

Auf Blumen wunderbar.

Der Geist zerbrach die Schranken, Des Körpers träges Blei; Er waltet groß und frei.

Es laben die Gedanken

An Edens Früchten sich; Der alte Fluch entwich.

Was ich auch je gelitten, Die Palme ist erstritten, Gestillet mein Verlangen.

Die Musen selber sangen

Die Schlang’ in Todesschlaf, Und meine Hand, sie traf.

Johann Mayrhofer

DER SCHIFFER D 536

Im Winde, im Sturme befahr’ ich den Fluss, Die Kleider durchweichet der Regen im Guss; Ich peitsche die Wellen mit mächtigem Schlag, Erhoffend mir heiteren Tag.

Die Wellen, sie jagen das ächzende Schiff, Es drohet der Strudel, es drohet der Riff, Gesteine entkollern den felsigen Höh’n, Und Tannen erseufzen wie Geistergestöh’n.

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TEXTE

So musste es kommen, ich hab’ es gewollt, Ich hasse ein Leben behaglich entrollt; Und schlängen die Wellen den ächzenden Kahn, Ich priese doch immer die eigene Bahn.

Drum tose des Wassers ohnmächtige Zorn, Dem Herzen entquillet ein seliger Born, Die Nerven erfrischend, o himmlische Lust, Dem Sturme zu trotzen mit männlicher Brust!

DIE UHR

Ich trage, wo ich gehe, stets eine Uhr bei mir; Wieviel es geschlagen habe, genau seh ich an ihr. Es ist ein großer Meister, der künstlich ihr Werk gefügt,

Wenngleich ihr Gang nicht immer dem törichten Wunsche genügt.

Ich wollte, sie wäre rascher gegangen an manchem Tag; Ich wollte, sie hätte manchmal verzögert den raschen Schlag.

In meinen Leiden und Freuden, in Sturm und in der Ruh, Was immer geschah im Leben, sie pochte den Takt dazu.

Sie schlug am Sarge des Vaters, sie schlug an des Freundes Bahr, Sie schlug am Morgen der Liebe, sie schlug am Traualtar. Sie schlug an der Wiege des Kindes, sie schlägt, will’s Gott, noch oft, Wenn bessere Tage kommen, wie meine Seele es hofft.

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Und ward sie auch einmal träger, und drohte zu stocken ihr Lauf,

So zog der Meister immer großmütig sie wieder auf.

Doch stände sie einmal stille, dann wär’s um sie geschehn,

Kein andrer, als der sie fügte, bringt die Zerstörte zum Gehn.

Dann müsst ich zum Meister wandern, der wohnt am Ende wohl weit,

Wohl draußen, jenseits der Erde, wohl dort in der Ewigkeit!

Dann gäb ich sie ihm zurücke mit dankbar kindlichem Flehn:

Sieh, Herr, ich hab nichts verdorben, sie blieb von selber stehn.

Johann Gabriel Seidl (1804 – 1875)

DER HEILIGE FRANZISKUS

Franziskus einst, der Heil’ge, saß Vor seiner Zell’ und Psalmen las.

Der Abend durch die Wipfel glüht, Als durch der Dämmrung Stille

Mit hellem Flügelschlag ihr Lied Ertönen lässt die Grille.

Gott preist das Grillchen für den Tau, Der es erquickt auf grüner Au

Der Heil’ge schlägt den Psalter zu; Denn schöner, wollt’s ihm scheinen, Ruf’ ihm das fromme Grillchen zu:

»Wie groß ist Gott im Kleinen!«

Ignaz Heinrich Freiherr von Wessenberg (1774 – 1860)

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CASPAR DAVID FRIEDRICH (1774–1840)

Böhmische Landschaft, um 1808

TEXTE

DER GEFANGENE ADMIRAL OP. 115

’s sind heute dreiunddreißig Jahr,

Dass ich kein Segel sah,

Es steht der Turm unwandelbar, Die Kett’ ist ewig da.

Sie haben gemauert mich, den Delphin, In lichtlos Felsgestein

Und unerreichbar über ihn

Ein kleines Fensterlein.

Nicht dass ich fern von Licht und Tag, Macht mir das Herz so schwer,

Als dass ich dich nicht zu schau’n vermag, Du heiliges blaues Meer!

Ich höre nicht, wie die Brandung rollt Und keiner Möve Geschrill,

Und wenn die Kette nicht rasseln wollt’, Wär’ alles grabesstill.

Sie bauten fern vom Meer den Turm, Wo keine Woge prallt,

Kein Bootsmann pfeift und pfeift kein Sturm, Kein Schuss den Sturm durchschallt.

Nicht dass man in schweigende Nacht mich warf, Macht mir das Herz so schwer,

Als dass ich dich nicht hören darf, Du tiefaufdonnerndes Meer!

Mein greises Gebein ist schwer und leer, Mein Leib wird nimmer heil, Die Faust schwingt keine Lunte mehr Und nimmer das Enterbeil! –

Die große Flagge auf den Mast, Die Breitseit’ lasset seh’n, Und Jungens, wen auf’s Korn ihr fasst, Der Teufel hole den! –

Nicht dass ich verwelkt in Haft und Bann, Macht mir das Herz so schwer,

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Als dass ich auf dir nicht fechten kann, Du kampferschüttertes Meer!

Drauf und dran geentert keck, Und feuert noch einmal!

Ha!, Schiff an Schiff und Deck an Deck, Und ich der Admiral!

O fiel’ ich doch im Kugelgezisch! Hier lieg’ ich siech und wund, Hinschmachtend wie im Sand ein Fisch Und sterbend wie ein Hund. Nicht dass ich sterbe Zoll um Zoll, Macht mir das Herz so schwer, Als dass ich auf dir nicht sterben soll, Du oft bezwungenes Meer.

Die Flügel hängt das Schiff im Leid, Ein schwarzes verwittwetes Weib, Die Flagge deckt als Sterbekleid Den toten Heldenleib.

Er sinkt ins Meer vom Schiffesrand, Das bebt voll heiliger Scheu. –Mich aber scharren sie in den Sand Und schießen nicht einmal dabei! Nicht dass mein Leben hier verrann, Macht mir das Herz so schwer, Als dass ich in dir nicht schlafen kann, Du Heldengrab, o Meer!

Moritz, Graf von Strachwitz (1822 – 1847)

ODINS MEERESRITT

Meister Oluf, der Schmied auf Helgoland, Verlässt den Amboss um Mitternacht. Es heulet der Wind am Meeresstrand, Da pocht es an seiner Türe mit Macht:

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»Heraus, heraus, beschlag’ mir mein Ross, Ich muss noch weit, und der Tag ist nah!«

Meister Oluf öffnet der Türe Schloss, Und ein stattlicher Reiter steht vor ihm da.

Schwarz ist sein Panzer, sein Helm und Schild; An der Hüfte hängt ihm ein breites Schwert.

Sein Rappe schüttelt die Mähne gar wild Und stampft mit Ungeduld die Erd’!

»Woher so spät? Wohin so schnell?«

»In Norderney kehrt’ ich gestern ein.

Mein Pferd ist rasch, die Nacht is hell, Vor der Sonne muss ich in Norwegen sein!«

»Hättet Ihr Flügel, so glaubt’ ich’s gern!«

»Mein Rappe, der läuft wohl mit dem Wind. Doch bleichet schon da und dort ein Stern, Drum her mit dem Eisen und mach’ geschwind!«

Meister Oluf nimmt das Eisen zur Hand, Es ist zu klein, da dehnt es sich aus. Und wie es wächst um des Hufes Rand, Da ergreifen den Meister Bang’ und Graus.

Der Reiter sitzt auf, es klirrt sein Schwert:

»Nun, Meister Oluf, gute Nacht! Wohl hast du beschlagen Odin’s Pferd’; Ich eile hinüber zur blutigen Schlacht.«

Der Rappe schiesst fort über Land und Meer, Um Odin’s Haupt erglänzet ein Licht. Zwölf Adler fliegen hinter ihm her; Sie fliegen schnell, und erreichen ihn nicht.

Aloys Wilhelm Schreiber (1761 – 1841)

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TEXTE

STRAUSS

HEIMLICHE AUFFORDERUNG

Auf, hebe die funkelnde Schale empor zum Mund, Und trinke beim Freudenmahle dein Herz gesund. Und wenn du sie hebst, so winke mir heimlich zu, Dann lächle ich, und dann trinke ich still wie du ...

Und still gleich mir betrachte um uns das Heer Der trunknen Schwätzer – verachte sie nicht zu sehr.

Nein, hebe die blinkende Schale, gefüllt mit Wein, Und lass beim lärmenden Mahle sie glücklich sein.

Doch hast du das Mahl genossen, den Durst gestillt, Dann verlasse der lauten Genossen festfreudiges Bild, Und wandle hinaus in den Garten zum Rosenstrauch, –Dort will ich dich dann erwarten nach altem Brauch,

Und will an die Brust dir sinken eh’ du’s gehofft, Und deine Küsse trinken, wie ehmals oft, Und flechten in deine Haare der Rose Pracht O komm, du wunderbare, ersehnte Nacht!

John Henry Mackay (1864 – 1933)

ZUEIGNUNG

Ja, du weißt es, teure Seele, Dass ich fern von dir mich quäle, Liebe macht die Herzen krank, Habe Dank.

Einst hielt ich, der Freiheit Zecher, Hoch den Amethysten-Becher, Und du segnetest den Trank, Habe Dank.

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TEXTE

Und beschworst darin die Bösen, Bis ich, was ich nie gewesen, Heilig, heilig an’s Herz dir sank, Habe Dank!

Hermann von Gilm (1812 – 1864)

ALLERSEELEN

Stell auf den Tisch die duftenden Reseden, Die letzten roten Astern trag herbei, Und lass uns wieder von der Liebe reden, Wie einst im Mai.

Gib mir die Hand, dass ich sie heimlich drücke Und wenn man’s sieht, mir ist es einerlei, Gib mir nur einen deiner süßen Blicke, Wie einst im Mai.

Es blüht und duftet heut auf jedem Grabe, Ein Tag im Jahr ist ja den Toten frei, Komm an mein Herz, dass ich dich wieder habe, Wie einst im Mai.

Hermann von Gilm

BEFREIT

Du wirst nicht weinen. Leise, leise Wirst du lächeln und wie zur Reise

Geb’ ich dir Blick und Kuß zurück.

Unsre lieben vier Wände, du hast sie bereitet, Ich habe sie dir zur Welt geweitet; O Glück!

Dann wirst du heiß meine Hände fassen

Und wirst mir deine Seele lassen,

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Lässt unsern Kindern mich zurück. Du schenktest mir dein ganzes Leben, Ich will es ihnen wieder geben; O Glück!

Es wird sehr bald sein, wir wissen’s beide, Wir haben einander befreit vom Leide, So gab’ ich dich der Welt zurück!

Dann wirst du mir nur noch im Traum erscheinen

Und mich segnen und mit mir weinen;

O Glück!

Richard Fedor Leopold Dehmel (1863 – 1920)

GUSTAV MAHLER

Texte aus: Des Knaben Wunderhorn

NICHT WIEDERSEHEN

» Und nun ade, mein herzallerliebster Schatz, Jetzt muss ich wohl scheiden von dir, Bis auf den andern Sommer, Dann komm’ ich wieder zu dir.«

Und als der junge Knab heimkam, Von seiner Liebsten fing er an:

»Wo ist meine Herzallerliebste, Die ich verlassen hab’?«

Auf dem Kirchhof liegt sie begraben, Heut ist’s der dritte Tag, Das Trauern und das Weinen Hat sie zum Tod gebracht.

»Jetzt will ich auf den Kirchhof gehen, Will suchen meiner Liebsten Grab, Will ihr allweil rufen,

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TEXTE

Bis dass sie mir Antwort gibt. Ei, du mein herzallerliebster Schatz, Mach’ auf dein tiefes Grab, Du hörst kein Glöcklein läuten, Du hörst kein Vöglein pfeifen, Du siehst weder Sonne noch Mond!«

REVELGE

Des Morgens zwischen drein und vieren, Da müssen wir Soldaten marschieren

Das Gäßlein auf und ab; Tralali, Tralaley, Tralalera, Mein Schätzel sieht herab.

»Ach Bruder jetzt bin ich geschossen, Die Kugel hat mich schwer getroffen, Trag mich in mein Quartier, Tralali, Tralalei, Tralala, Es ist nicht weit von hier.«

»Ach Bruder, jetzt bin ich geschossen, Die Kugel hat mich schwer getroffen, Trag mich in mein Quartier. Tralali, Tralaley, Tralalera, Es ist nicht weit von hier.«

»Ach Bruder, ich kann dich nicht tragen, Die Feinde haben uns geschlagen, Helf dir der liebe Gott; Tralali, Tralaley, Tralalera, Ich muss marschieren bis in Tod.«

»Ach, Brüder! ihr geht ja an mir vorüber, Als wärs mit mir vorbei, Tralali, Tralaley, Tralalera, Ihr tretet mir zu nah.«

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»Ich muss wohl meine Trommel rühren, Tralali, Tralaley, Tralali, Tralaley, Sonst werd’ ich mich verlieren, Tralali, Tralaley, Tralalera, Die Brüder dick gesät, Sie liegen wie gemäht.«

Er schlägt die Trommel auf und nieder, Er wecket seine stillen Brüder, Tralali, Tralaley, Tralali, Tralaley Sie schlagen ihren Feind, Tralali, Tralaley, Tralalera, Ein Schrecken schlägt den Feind.

Er schlägt die Trommel auf und nieder, Da sind sie vor dem Nachtquartier schon wieder, Tralali, Tralaley, Tralali, Tralaley Ins Gässlein hell hinaus, Tralali, Tralaley, Tralalera, Sie ziehn vor Schätzleins Haus.

Des Morgen stehen da die Gebeine In Reih und Glied sie stehn wie Leichensteine, Die Trommel steht voran, Daß sie ihn sehen kann. Tralali, Tralaley, Tralali tralaley, tralalera, Dass sie ihn sehen kann.

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TEXTE

ZU STRASSBURG AUF DER SCHANZ

Zu Strassburg auf der Schanz, Da ging mein Trauern an; Das Alphorn hör’ ich drüben wohl anstimmen, Ins Vaterland mußt ich hinüberschwimmen, Das ging ja nicht an.

Ein’ Stund in der Nacht

Sie haben mich gebracht; Sie führten mich gleich vor des Hauptmanns Haus, Ach Gott, sie fischten mich im Strome auf, Mit mir ist es aus.

Früh morgens um zehn Uhr

Stellt man mich vors Regiment; Ich soll da bitten um Pardon, Und ich bekomm doch meinen Lohn, Das weiß ich schon.

Ihr Brüder allzumal,

Heut’ seht ihr mich zum letztenmal; Der Hirtenbub ist nur schuld daran, Das Alphorn hat mir’s angetan, Das klag ich an.

DER TAMBOURSG’SELL

Ich armer Tamboursg’sell. Man führt mich aus dem G’wölb, Wär ich ein Tambour blieben, Dürft ich nicht gefangen liegen.

O Galgen, du hohes Haus, Du siehst so furchtbar aus, Ich schau dich nicht mehr an, Weil i weiß, daß i g’hör dran.

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Wenn Soldaten vorbeimarschieren, Bei mir nit einquartiern. Wenn sie fragen wer i g’wesen bin: Tambour von der Leibkompanie.

Gute Nacht, ihr Marmelstein, Ihr Berg und Hügelein,

Gute Nacht, ihr Offizier, Korporal und Musketier, Gute Nacht, ihr Offizier, Korporal und Grenadier, Ich schrei mit heller Stimm, Von euch ich Urlaub nimm, Gute Nacht.

URLICHT

O Röschen rot, Der Mensch liegt in größter Not, Der Mensch liegt in größter Pein, Je lieber möcht ich im Himmel sein. Da kam ich auf einen breiten Weg, Da kam ein Engelein und wollt mich abweisen, Ach nein ich ließ mich nicht abweisen. Ich bin von Gott und will wieder zu Gott, Der liebe Gott wird mir ein Lichtchen geben, Wird leuchten mir bis an das ewig selig Leben.

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GÜNTHER GROISSBÖCK

Bass

Der österreichische Bass Günther Groissböck gehört zu den gefragtesten Sängern seines Fachs und hat sich mit seinen ausdrucksstarken Interpretationen international einen Namen gemacht. Nach dem Studium an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien war er Ensemblemitglied an der Wiener Staatsoper, später am Opernhaus Zürich, von wo aus er an die großen Bühnen der Welt aufbrach.

Inzwischen gastiert Günther Groissböck regelmäßig weltweit an den bedeutendsten Opernhäusern wie der Metropolitan Opera in New York, der Mailänder Scala, der Opéra national de Paris und der Bayerischen Staatsoper. Auch die Bayreuther Festspiele sind seit vielen Jahren fester Bestandteil seines Kalenders, in diesem Jahr wird er dort als König Marke in der neuen Produktion von Tristan und Isolde und als Landgraf im Tannhäuser zu hören sein. Dabei arbeitet er mit Dirgenten wie Zubin Mehta, Christian Thielemann, Andris Nelsons oder Philippe Jordan zusammen. Der Wiener Staatsoper ist Günther Groissböck nach wie vor eng verbunden. In der aktuellen Spielzeit steht er dort unter anderem in Richard Strauss’ Oper Daphne sowie in Richard Wagners Tristan und Isolde , Die Meistersinger von Nürnberg und Parsifal auf der Bühne.

Weitere Höhepunkte der Saison 2023/24 sind Auftritte an der Berliner Staats oper in seiner Paraderolle als Baron Ochs in Richard Strauss’ Rosenkavalier sowie als König Heinrich in Wagners Lohengrin . In einer konzertanten Aufführung von Dmitri Schostakowitschs Lady Macbeth von Mzensk trat er außerdem mit dem Boston Symphony Orchestra unter der Leitung von Andris Nelsons in Boston und an der New Yorker Carnegie Hall auf. Mit

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den Wiener Philharmonikern unter Riccardo Muti sang er im Mai 2024 die Jubiläumskonzerte der 9. Sinfonie von Ludwig van Beethoven.

Einen weiteren Schwerpunkt von Günther Groissböcks künstlerischem Schaffen bilden Liederabende, in dieser Saison u. a. im Wiener Musikverein, der Londoner Wigmore Hall, der Elbphilharmonie Hamburg und im Théâtre Royal de la Monnaie. Sein Lied-Album Nicht Wiedersehen! mit Liedern von Gustav Mahler, Richard Strauss und Hans Rott wurde mit dem Choc de Classica 2023 ausgezeichnet; sein neues Album Männerliebe und -leben mit Werken von Beethoven, Schumann, Bruckner und Brahms erscheint im Juni 2024.

Julius Drake, der von der Zeitschrift The New Yorker als »collaborative pianist nonpareil« bezeichnet wurde, lebt in London und genießt einen internationalen Ruf als einer der besten Instrumentalisten seines Fachs, der mit vielen international führenden Künstle*innen zusammenarbeitet. Er tritt regelmäßig bei allen wichtigen Festivals und Musikzentren auf, so bei den Festspielen in Aldeburgh, Edinburgh, München und Salzburg, bei der Schubertiade, in der Carnegie Hall und im Lincoln Center in New York, im Concertgebouw in Amsterdam, in der Berliner Philharmonie, im Châtelet und im Musée du Louvre in Paris, in der Mailänder Scala, im Teatro de la Zarzuela in Madrid, im Musikverein und im Konzerthaus in Wien, in der Wigmore Hall und bei den BBC Proms in London. Von 2000 bis 2003 leitete er das Perth International Chamber Music Festival in Australien und war außerdem musikalischer Leiter von Deborah

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Warners Inszenierung von Janáčeks Tagebuch eines Verschollenen . Seit 2009 ist Julius Drake künstlerischer Leiter des Machynlleth Festivals in Wales.

Das leidenschaftliche Interesse des Pianisten am Lied führte zu Einladungen, Lied-Reihen für die Wigmore Hall in London, das Royal Concertgebouw in Amsterdam, das 92nd Y in New York und den Pierre Boulez Saal in Berlin zu gestalten. Seine jährliche Reihe von Liederabenden – Julius Drake and Friends – in der historischen Middle Temple Hall in London hat bereits Liederabende mit vielen herausragenden Vokalkünstlern wie u. a. Sir Thomas Allen, Olaf Bär, Ian Bostridge, Dame Sarah Connolly, Alice Coote, Angelika Kirchschlager, Veronique Gens, Sergei Leiferkus, Dame Felicity Lott, Simon Keenlyside, Christopher Maltman, Mark Padmore und Sir Willard White geboten.

Julius Drake hat eine Professur an der Universität Graz in Österreich für Musik und darstellende Kunst inne, wo er eine Klasse für Liedpianisten leitet. Außerdem ist er Professor für Collaborative Piano an der Guildhall School of Music in London. Er wird regelmäßig eingeladen, weltweit Meisterkurse zu geben: in Aldeburgh, Brüssel, Utrecht, Cincinnati, New York, Toronto, Minneapolis, Ann Arbor, Wien und jährlich am Schubert-Institut in Baden bei Wien.

Zu den Konzerten dieser Saison gehören drei Liederabende in der Reihe »Lied und Lyrik« im Boulez-Saal Berlin, Konzertreisen in die USA mit Matthew Polenzani und nach Japan mit Ian Bostridge sowie Europatourneen mit Gerald Finley und Anna Prohaska.

Weitere Höhepunkte sind das Oxford International Lieder Festival mit Christine Rice, das Aldeburgh Festival mit Andrè Schuen, die Wigmore Hall, London mit Brindley Sherratt, l’Athénée, Paris, Middle Temple Hall, London mit Alan Clayton und Auftritte in Stuttgart mit Günther Groissböck, sowie in Bath, Brugg, Basel und Rom mit Ian Bostridge.

32 MITWIRKENDE

DO | 18. JULI 2024 | 19.30 UHR

Vortragssaal, Staatsgalerie Stuttgart

Wanderer

JOCHEN KUPFER, Bariton

MARCELO AMARAL, Klavier

Eine musikalische Wa nderung mit Liedern von Schubert, Schumann, Wolf, Strauss, Sommer u. a.

24.29. SEPTEMBER 2024

HMDK Stuttgart

14. INTERNATIONALER WETTBEWERB FÜR

LIEDKUNST STUTTGART www.lied-wettbewerb.de

FR | 18. OKTOBER 2024 | 19.30 UHR

Vortragssaal, Staatsgalerie Stuttgart

HOME(land)

FLEUR BARRON , Mezzosopran

JULIUS DRAKE, Klavier

Lieder von Brahms, Berg, Ives, Mussorgsky, Yi, Takemitsu, Trenet, Porter u. a.

SO | 10. NOVEMBER 2024 | 18.00 UHR

Mozart-Saal, Liederhalle Stuttgart

BRIGITTE FASSBAEN DER, Sprecherin

KONSTANTIN KRIMMEL, Bariton

WOLFRAM RIEGER, Klavier

Johannes Brahms: Die schöne Magelone

DO | 12. DEZEMER 2024 | 19.30 UHR

Weißer Saal, Neues Schloss Stuttgart

Licht der Welt. A Christmas Promenade

CHRISTIANE KARG, Sopran

GEROLD HUBER, Klavier

Lieder von Strauss, Sibelius, Fauré, Humperdinck u. a.

WWW.IHWA.DE I TEL.
0711.72233699 VORSCHAU

Herausgeber Internationale Hugo -Wolf - Akademie für Gesang, Dichtung, Liedkunst e.V. Stuttgart, Jägerstraße 40, 70174 Stuttgart, Deutschland, Telefon +49(0)711-22 11 77, Fax +49(0)711. 22 79 989, info@ihwa.de, www.ihwa.de

Vorstand Prof. Dr. Hansjörg Bäzner (Vorsitzender), Hans Georg Koch (Stv. Vor sitzender), Albrecht Merz (Schatzmeister), Walter Kübler (Schrift führer), Erster Bürgermeister Dr. Fabian Mayer (Ver tre ter der Landeshauptstadt Stuttgart), MDgt Dr. Claudia Rose (Ver treterin des Landes Baden - Württemberg), Cornelius Hauptmann, Richard Kriegbaum, Patrick Strub

Künstlerischer Beirat Prof. Marcelo Amaral, Oswald Beaujean, Prof. Dr. h.c. Thomas Hampson, Prof. Christiane Iven, Dr. Regula Rapp

Intendanz/Redaktion Dr. Cornelia Weidner

Satz Monika Treutwein

Textnachweis Der Essay von Susan Youens entstand als Originalbeitrag für den Liederabend von Günther Groissböck und Julius Drake in der Wigmore Hall London im Dezember 2022. Abdruck und Übersetzung mit freundlicher Genehmigung der Autorin und der Wigmore Hall. Bildnachweis Titel (Ausschnitt), S. 18/19: Caspar David Friedrich (1774–1840), Böhmische Landschaft, um 1808, Öl auf Flachshaar; 70 x 104,5 cm; Abbildung mit freundlicher Unterstützung und Genehmigung der Staatsgalerie Stuttgart (www.staatsgalerie.de); Dominik Stixenberger (Günther Groissböck), Marco Borggreve (Julius Drake)

Änderungen des Programms und der Mitwirkenden vorbehalten.

Gedruckt auf mattgestrichenem Recyclingpapier weiß, Blauer Engel, FSC.

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IMPRESSUM
Internationale Hugo -Wolf - Akademie für Gesang, Dichtung, Liedkunst e.V. Stuttgart Jägerstraße 40 70174 Stuttgart, Deutschland
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