DER GANZE HUGO WOLF XV & XVI
DER REST & DAS FINALE

24. & 26. März 2023
Staatsgalerie Stuttgart


DER GANZE HUGO WOLF XV & XVI
FR // 24. MÄRZ 2023 // 19.30 UHR
DER GANZE HUGO WOLF XV – DER REST
Vortragssaal, Staatsgalerie Stuttgart
CAROLINA ULLRICH Sopran
STUART JACKSON Tenor
ANDREW HAMILTON Bariton
MICHAEL PANDYA Klavier
TOBIAS TRUNIGER Moderation
SO // 26. MÄRZ 2023 // 15.00 UHR
DER GANZE HUGO WOLF XVI – DAS FINALE
Vortragssaal, Staatsgalerie Stuttgart
CAROLINA ULLRICH Sopran
MIRELLA HAGEN Sopran
DIANA HALLER Mezzosopran
YURIY HADZETSKYY Bariton
MIKHAIL TIMOSHENKO Bass-Bariton
DAVID STEFFENS Bass
MARCELO AMARAL Klavier
Das Konzert DGHW XVI am 26. März wird für den Südwestrundfunk aufgezeichnet und zu einem späteren Zeitpunkt auf SWR2 gesendet. Der Sendetermin stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest.
Beide Konzerte werden in Ton und Bild aufgezeichnet. Die Aufzeichnung erfolgt mit freundlicher Unterstützung der Volksbank Stuttgart.

PROGRAMM KONZERT XV – DER REST (24.3.2023)
HUGO
WOLF (1860–1903)
Frühlingsgrüße (Lenau)**
Auf dem See (Goethe)**
Liebesfrühling (Lenau)**
Er ist’s (Mörike)**
Liedpatin: Christiane Iven
Beherzigung »Ach, was soll der Mensch verlangen?« (Goethe)**
Seufzer (Mörike)
Karwoche (Mörike)*
In der Frühe (Mörike)**
Liedpatin: Hanna Westerhoff
Wächterlied auf der Wartburg (Scheffel)
Liedpatin: Kyoko Sawada
Aus dem Spanischen Liederbuch :
Blindes Schauen, dunkle Leuchte
Tief im Herzen trag’ ich Pein
Dereinst, dereinst, Gedanken mein*
Liedpatin: Irene Kosel
Da nur Leid und Leidenschaft
Ich fuhr über Meer
Schmerzliche Wonnen und wonnige Schmerzen*
Weint nicht, ihr Äuglein!
Deine Mutter, süßes Kind
Wehe der, die mir verstrickte*
Ob auch finstre Blicke glitten
Geh, Geliebter, geh jetzt!*
Spottlied (Goethe)
So lang man nüchtern ist (Goethe)
Trunken müssen wir sein (Goethe)
CAROLINA ULLRICH, Sopran *
STUART JACKSON, Tenor **
ANDREW HAMILTON, Bariton
DER GANZE HUGO WOLF – DER REST!
von Susan YouensFRÜHLINGSLIEDER
Wolfs frühe Lieder gehören zu einer langen Lehrzeit, die von der Mitte seiner Teenagerjahre bis zur vollen kompositorischen Reife im Jahr 1888 reicht. Auf dem Manuskript der Frühlingsgrüße schreibt er, dass er am 3. Januar 1875 (eigentlich 1876) um 6 Uhr abends mit der Arbeit begann, da die Nachwelt wird eines Tages wissen wolle, wie dieses Lied entstanden ist. »Du geleitest mich durch’s Leben / Sinnende Melancholie!«, schrieb Nikolaus Lenau, ein Dichter, den Schumann in seinen späteren Jahren bevorzugte und der daher zwangsläufig die Aufmerksamkeit des jungen Wolf auf sich zog; dieser legte Lenau zur Seite, als sich sein individueller Geschmack in Bezug auf Dichter weiter ausgebildet hatte. Der Titel Frühlingsgrüße lässt nicht vermuten, dass es sich um ein Musterbuch des romantischen Weltschmerzes handelt, also der abnormen Empfindlichkeit für das universale Elend der Existenz. Hier bringt ein Bettlerkind dem Sänger einen Strauß Vorfrühlingsveilchen und entschuldigt sich dafür, dass die Blumenschönheit aus Armut und Not kommt. Die Vertonung dieses Gedichtes durch den 15-jährigen Wolf ist amüsant langatmig und mit vielen Textwiederholungen (etwas, das er in seiner Reife meist ablehnte). Das Werk ist eine Miniaturarie in einem konservativen harmonischen Stil, mit Melismen in Hülle und Fülle und einem ausgesprochen opernhaften Sprung um eine Dezime nach oben zum hohen A.
Goethes kurze Verlobung mit Anna Elisabeth Schönemann im Jahr 1775 und eine Segelpartie auf dem Zürichsee inspirierten sein Gedicht Auf dem See ; umgeben von einer wohlwollenden Natur lässt der Dichter »alte, goldene Träume« hinter sich, um sich ganz der Liebe und dem Leben im Hier und Jetzt hinzugeben. Später vermied Wolf es, Gedichte in Musik zu setzen, die zuvor von Schubert und Schumann vertont worden waren, es sei denn, er hatte das Gefühl, dass die Gedichte zu ihrer bestmöglichen Umsetzung eine – seine – post-wagnerianische Musiksprache brauchten. In »Marburg oder Windischgraz, vor Mitte September 1875« versuchte er sich trotz Schuberts Meisterwerk D 543 von 1817 an Goethes exquisitem Gedicht. Offensichtlich wusste er: Er leiht sich Schuberts gemessene Trillerfiguren für den Schlussteil (»Morgenwind umflügelt die beschattete Bucht, / und im See bespiegelt sich die reifende Frucht«), aber in einem beschleunigten Tempo, und wie Schubert wechselt er zum Dreiertakt, wenn inneres Zögern auftritt (»Aug, mein Aug, was sinkst du nieder?«). Aber als ob er Schuberts sanftes Schaukeln der Wellen auf dem See zu Beginn zurückweisen wollte, schreibt der jugend -
liche Wolf einen flotten akkordischen Marsch, in dem das Klavier die Gesangslinie in einer bemerkenswert hohen Tessitura verdoppelt (sehr schubertisch!). Es ist faszinierend zu hören, wie sich ein gerade mal 15-Jähriger hier mit dem bedeutenden Vorgänger seine Liedkunst misst.
Liebesfrühling »begann und endete am Donnerstag, 29. Januar 1876«, wie Wolf schreibt; er war sichtlich stolz auf seine Arbeit. Lenau kontrastiert einen vergangenen Frühling, in dem er das Gesicht seiner Geliebten überall sah, mit seiner gegenwärtigen Einsamkeit, die immer noch schönen Gesicht seiner Geliebten und ihrer Gestalt erfüllt ist. Wolf schafft zu Beginn eine bezaubernd leichte Textur, die mit Echoeffekten wie Vogelstimmen gefüllt ist, und wechselt dann zwischen langsamen Passagen, die die Abwesenheit (sowohl von ihr als auch vom Frühling) andeuten, und lebhaften oder sehr lebhaften Passagen, die ihre fortwährende Präsenz in der Welt beschwören. Die letzte Strophe am Ende wiederholt er zu schnelleren Bewegungen, pulsierenden Akkorden und hochfliegenden Melismen. Vor Wolf hat Robert Franz in seinem Liebesfrühling op. 14/5 mehr von der Melancholie dieser Erinnerung an eine verlorene Liebe eingefangen, indem er mit dem »Posthorn-Motiv« begann, das seit Schuberts Der Lindenbaum die Erinnerung an eine vergangene Liebe wachruft, und indem er zwischen h-Moll-Traurigkeit (der Haupttonart) und D-Dur wechselte. Vielleicht ist Wolfs lebhaftere Version dieses Gedichts seiner Jugend zuzuschreiben.

Zwölf Jahre später fand Wolf den perfekten Dichter, das perfekte Gedicht und die ausgereifte musikalische Sprache, um den Frühling in vollen Zügen zu feiern: Er ist’s von Eduard Mörike. »Die guten Schwaben sollen endlich ihren Dichter kennenlernen«, verkündete Wolf, und im Mai 1888 – man hofft, es war ein schöner Frühlingstag – ließ er Bänder des azurblauen Himmels in der pianistischen Brise flattern und ließ die Sängerin leichtfüßig arpeggierte Jubelleitern auf- und abspringen, gelegentlich auch geradeaus »durch die Lüfte« aufsteigend. Inzwischen ist Wolfs harmonische Sprache in vollem Gange: Man beachte das Gleiten der Halbtonschritte von G-Dur nach Fis-Dur bei dem Wort »süße« (Düfte) relativ am Anfang, auch die Gruppierung komplexerer Akkorde in der Mitte des Liedes bei »die Veilchen träumen« und eines der längsten Nachspiele von allen Liedern Hugo Wolfs. Entrückung sprengt buchstäblich die
Grenzen der Worte und wird zu einem langgezogenen Plagalschluss mit all seinen Konnotationen von sakralen Dingen, einer Kadenz, die fortefortissimo feurig beginnt, sich mit einem stampfenden Akzent nach dem anderen austobt und mit einer charakteristischen »verklingenden« Schlusskadenz endet.
LIEDER VON 1887 BIS 1888
Goethes Beherzigung aus dem Jahr 1777, erstmals 1789 veröffentlicht, entstand drei Jahre nach Die Leiden des jungen Werther und zwei Jahre nach seinem Wechsel an den Weimarer Hof. Goethe war der Philosophie gegenüber kritisch eingestellt (mit Ausnahmen wie Spinoza); in einer lustigen Anekdote erzählt er, dass er durch den Duft von ofenfrischen Bratwürsten von einer Vorlesung abgelenkt wurde. In diesem Lied stellt der fleißige Sänger eine Frage nach der anderen darüber, was der Mensch verlangen sollte; schließlich verwirft er alle Methoden und rühmt die Freiheit des Einzelnen, selbst zu entscheiden, was für ihn am besten ist. Das Gedicht ist zugleich ernst und komisch, und Wolf verwendet daher ständig einen kreuzförmigen Mordent (Zentralton, zum Beispiel G, mit den chromatischen Nachbartönen auf beiden Seiten, also Fis und Gis): Die Darstellung eines Menschen, der sich selbst verheddert, während er vergeblich darüber nachdenkt, was er sein und tun soll, erzeugt einen chromatischen Nebel; jede Frage im ersten Teil endet damit, dass der Sänger eine Septime nach unten sinkt. Lustigerweise gibt es ein Schubert’sches Maß an Stille zwischen dem Nachdenken darüber, was zu tun ist, und dem Grübeln darüber, wo man leben soll. Wenn sich der Nebel nach dem Moment der Entscheidung lichtet, werden die vorangegangenen musikalischen Elemente zu einem Marsch in A-Dur, der sanft beginnt, und sich am Ende zu einem »pompösen« Triumph entwickelt.
In Mörikes Roman Maler Nolten (1832), der von einem Kritiker als »düstere Geschichte einer viereckigen Interaktion zwischen drei neurotischen Persönlichkeiten und einem Psychopathen« beschrieben wurde, wird Theobald Noltens Verlobte Agnes am Ende verrückt und singt zwei Lieder, eines im lateinischen Original (»Jesu benigne! / A cujus igne / Opto flagrare / Et Te amare; ...,« es folgen vier weitere Zeilen). Mörike hat sich die größte Mühe gegeben, nur die erste Strophe dieses Textes aus einer pietistischen Sammlung geistlicher Gedichte des 17. Jahrhunderts als Seufzer zu übersetzen und dabei die Verzweiflung, die er dort vorfand, durch die folgenden Strophen nicht zu lindern. Im Zuge von Wagners Parsifal entwickelte Wolf die tiefgefärbteste Chromatik in seinem Werk für ein Lied über die Unmöglichkeit: den gleichzeitigen Wunsch, Gott zu lieben, und die Unfähigkeit, dies zu tun. Der Unfähigkeit, Gott zu lieben, entspricht die Ver -
weigerung jeglichen klanglichen Bodens; der Geist sucht verzweifelt nach etwas, an das er sich klammern kann, aber ohne Erfolg.

Karwoche ist Mörikes Variation auf das traditionelle volkstümliche Nonnenlied, in dem ein junger Mann den Verlust seiner Geliebten an die katholische Kirche beklagt; Christus wird nun ihr Bräutigam sein. (Wolf kannte Schumanns Stirb, Lieb’ und Freud! über dasselbe Thema in den Zwölf Gedichten von Justinus Kerner op. 35). Dies ist eine Anti-Ode, die als Ansprache an die Karwoche beginnt – aber nicht, um sie zu preisen. Nach und nach wird ihr dunkles Wirken bekannt, der Schatten des Kreuzes legt sich wie ein schwarzer Schleier über die Landschaft. Die Veilchen duften weiter, die Vögel singen fröhliche Lieder, der Frühling sprießt – aber der verzweifelte Sänger will, dass das alles aufhört. Wolf zaubert kreuzförmige Figuren in gegenläufiger Bewegung für »Kreuzes Schatten« und trillernde, vogelflugartige Tonleitern im Aufund Abtauchen als schöne Naturmusik, die im Widerspruch zur Trauer der Hauptfigur steht. Am Ende bringt Wolf die Musik des Anfangs mit ihrer unverkennbaren Seufzerfigur in der um eine Sexte herabgesenkten Tonstufe zurück und endet diesmal nicht in der Tonika, sondern mit einer charakteristischen Kadenz in c-Moll.
Die Stunde kurz vor Tagesanbruch wird »die Mörike-Stunde« genannt, in der die Seele am meisten gequält wird und Blitze der Offenbarung einschlagen; Mörike schrieb oft darüber. In der Frühe ist unterteilt in einen ersten Bereich nächtlicher Qualen und einen weiteren Bereich glückseliger Erleichterung bei Tagesanbruch. Dementsprechend unterteilt Wolf seine Vertonung in eine Hälfte, die von sich windender post-wagnerianischer Chromatik erfüllt ist, und eine zweite Hälfte, die durch das Läuten der Morgenglocken im Klavier in der für ihn charakteristischen ansteigenden Terzenfolge gekennzeichnet ist. Im Rückblick erkennen wir, dass die Glocken bereits in der gequälten ersten Hälfte zu klingen begannen, allerdings viel leiser und von Schleiern innerer Qualen verdeckt. Im »verklingenden« Postludium hören wir, wie das Glockenspiel aus unserem Gehör verschwindet.
EINFÜHRUNG
Joseph Victor von Scheffel (1826–1886) war in der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts für seine im Mittelalter angesiedelten Werke sehr beliebt, darunter Frau Aventiure (1863), eine Sammlung von Gedichten als Hommage an und Nachahmung von französischen Trouvère- und deutschen Minnesängerliedern. Das erste Gedicht des Bandes ist das Wächterlied auf der Wartburg (Neujahrsnacht des Jahres 1200); Wolf machte aus diesem Wächterlied zum Jahreswechsel eine Gelegenheit, feierlich von einer Tonart in die andere zu marschieren, das wuchtige Lied in quasi-antik anmutenden 4/2- und 6/2-Takten und voll von enharmonischen Verschiebungen. Wagners Einfluss ist in jedem Takt zu hören.
LIEBE AUF SPANISCHE ART
Im Frühjahr 1852 veröffentlichten die Dichter-Übersetzer Emanuel Geibel und Paul Heyse einen Band mit sprachgewandten, kunstfertigen deutschen Paraphrasen spanischer Poesie, sowohl anonymer Volksverse als auch von Gedichten so gelehrter Dichter wie Cervantes und Lope de Vega. Angesichts der langjährigen Faszination Deutschlands für die spanische Exotik waren diese geistlichen und weltlichen Gedichte bei vielen Komponisten beliebt, darunter Schumann, Brahms, Cornelius – und Hugo Wolf, der die Arbeit an den 44 Liedern seines Spanischen Liederbuchs unmittelbar nach Fertigstellung seiner 51 Goethe-Lieder begann. Alle elf Lieder des heutigen Abends stammen aus dem weltlichen Repertoire mit seinen vielfältigen Themen der erhitzten iberischen Leidenschaft. Ein Dichter aus Toledo aus dem 15. Jahrhundert, über den nur wenig bekannt ist, beschäftigt sich in Blindes Schauen, dunkle Leuchte – sehend und doch blind, leuchtend und doch dunkel und so weiter – ausgiebig mit Oxymorons. Die Liste der widersprüchlichen Phänomene endet in Bitterkeit: Die Liebe, die Glückseligkeit versprach, hat dem Sänger den Schlaf geraubt. Die Tonart ist bis zu den letzten beiden Akkorden getrübt –Paradoxien machen das Leben unklar –, und in der rechten und linken Hand erklingen unterschiedliche Muster, wenn gegensätzliche Qualitäten zusammengetrieben werden. Die Persona von Tief im Herzen trag’ ich Pein singt ein Paradoxon: »Ich muss meinen Schmerz verbergen (auch wenn ich ihn laut singe)«. Immer wieder hören wir eine absteigende chromatische Geste, mal hier, mal dort, deren punktierter rhythmischer Schluss das Letzte ist, was wir bei der abschließenden Wiederholung hören. Der Sänger von Dereinst, dereinst, Gedanke mein verspricht seinen schmerzhaften und glühenden Gedanken die letzte Ruhe im Tod; nur er bringt Frieden. Dieses Lied, das zu den schönsten der Anthologie gehört, ist von exquisiten harmonischen Sequenzen und seufzenden Figuren durchzogen. Im Gegensatz dazu ist Da nur Leid und Leidenschaft eines der längsten und dramatischsten der spanischen Lieder. Hier versucht ein Liebender, sein

Spanisches Liederbuch
Herz zu versteigern, da es ihm nichts als Leidenschaft in Verbindung mit Leid gebracht hat; weil es niemand kaufen will, schenkt er es am Ende seiner Geliebten, nachdem es bereits als ihr Sklave gebrandmarkt ist. Eine unglückliche Kreatur sucht in Ich fuhr über Meer vergeblich nach dem Glück. Skalenfiguren, die sequenzielle Terzen durchlaufen oder chromatisch erweitert werden, gehen auf und ab, oft in gegenläufiger Bewegung, in einer richtungsweisenden musikalischen Metapher für die Suche. Es gibt, so schließt der Sänger, keine Hoffnung auf Glück, und das Lied endet in leiser Traurigkeit. In Schmerzliche Wonnen und wonnige Schmerzen erzählt ein 17-jähriges spanisches Mädchen ihrer Mutter, dass sie den gleichzeitigen Himmel und die Hölle der Liebe, ihre Unverfrorenheit und ihren Honig bereits kennt; sie bedauert eine traurig beendete frühere Affäre, ist aber jetzt wieder verliebt. Ton- und Intervallwiederholungen ebenso wie Oktaven in gegenläufiger Bewegung vermitteln die obsessive Wesensart ihrer Leidenschaft – sie weiß nicht, ob sie kommt oder geht. Ein Hagel absteigender Chromatik bildet das stürmische Ende. Ein weiteres Paradoxon herrscht in Weint nicht, ihr Äuglein! : vor: das Paradoxon, dass jemand, der aus Liebe tötet, aus Eifersucht weinen kann. Wolf setzt die charakteristische Mischung aus obsessiver Akkord-Intervall-Wiederholung in der rechten Hand, einem vielfach variierten Motiv in der linken Hand und maximaler Chromatik ein, um einen gequälten inneren Zustand zum Klingen zu bringen. Die uralte Gleichsetzung der wankelmütigen Liebe mit dem Wind (wir denken an Mörikes Lied vom Winde , das Wolf ebenfalls vertonte) entdecken wir wieder in Deine Mutter, süßes Kind : Ein Möchtegern-Liebhaber sagt, dass er dem Mädchen, mit dem er flirtet, keine Vorwürfe machen wird – all diese schüchternen Nachbarnoten-Figuren in der rechten Hand –, weil ihre Mutter in den Wehen einen Sturm hörte. Woher, fragen wir uns, wusste er das? Die Frau, die im vorletzten Lied Wehe der, der mich verstrickte singt, ruft glühende Verwünschungen gegen diejenige aus, die ihr den Geliebten gestohlen hat; der Pianist lässt in der Begleitung Peitschen knallen, bevor am Schluss die Wut der Trauer weicht und dann wieder überkocht (es überwiegen bergziegenartige Sprünge). In Ob auch finstre Blicke glitten hören wir hoffnungslose Anbetung, eine passive und
EINFÜHRUNG KONZERT XV (24.3.2023)
melancholische Ansprache an eine Geliebte, die aus unbekannten Gründen wütend ist. In Wolfs wunderschöner Wiedergabe ist diese Art von demütiger Hingabe eine gefühlvolle Tonbandschleife, die ständig zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehrt. Im letzten Lied der Anthologie (Wolf wusste, wie man einen Abgang macht) Geh, Geliebter! Geh jetzt bittet eine ehebrecherische Liebende den Geliebten, im Morgengrauen fortzugehen. Wolf wusste, was ehebrecherische Leidenschaft war, denn er hatte eine lange Affäre mit Melanie Köchert, der Frau eines Hofjuweliers namens Heinrich Köchert. Aus diesem Wissen schuf er eines seiner größten Lieder, in dem »Geh« sowohl »Geh« als auch »Verlass mich nicht« bedeutet. In der reichen, seltenen Tonart Fis-Dur gehen die Gesangslinie und die Melodie der rechten Hand in kontrapunktischer Nachahmung der Körper der Liebenden zusammen, auseinander und umschlingen sich gegenseitig. Im »verklingenden« Klaviernachspiel stellt man sich vor, wie die Sängerin aufmerksam auf die letzten Geräusche der davonziehenden Schritte des Geliebten lauscht.
ZUM SCHLUSS: GOETHE
Wir schließen mit drei eindringlichen Goethe-Liedern. Das Spottlied (aus Wilhelm Meister) ist eines der wenigen in den berühmten Roman Wilhelm Meisters Lehrjahre eingefügten Goethe-Gedichte, die nicht hundertfach vertont wurden wie die Mignon- und HarfnerLieder. Im dritten Buch des Romans erfahren wir von einer Schauspieltruppe, mit der Wilhelm unterwegs ist; sie werden von einem Baron (in minderwertigen Unterkünften) beherbergt, der die Truppe engagiert hat, um ein Stück von ihm aufzuführen. Jemand aus ihrer Mitte schreibt ein Lied, in dem er sich über den Baron lustig macht und erklärt, dass er trotz seiner materiellen Armut an Verstand und Bildung überlegen sei. Wilhelm tadelt die Gesellschaft und erinnert sie daran, dass Aristokraten Menschen von großem Geschmack und Weisheit – und Schönheit – sein können; er verliebt sich in eine Gräfin. Man erinnert sich hier an Goethe, der am Weimarer Hof nach einem solchen aristokratischen Ideal suchte und es in der Frau des Kammerdieners von Herzog Karl August, Charlotte von Stein, gefunden zu haben glaubte. Sowohl er als auch Wilhelm werden eines Besseren belehrt, woraufhin Goethe von 1786 bis 1788 nach Italien flieht. Wolf hat die Komödie in der Musik für die Welt nach Bayreuth neu interpretiert, und er hatte besonderes Vergnügen an dem aus der Freud’schen Wut geborenen Humor. Hier wird die absteigende chromatische »Trauer« über die Armut des Sängers in eine Fülle von spöttischen, fingerschnippend punktierten Rhythmen gebettet, wobei jeder Abschnitt mit ebenso spöttischen diatonischen Kadenzen gekrönt wird, die nach oben steigen: »Dessen bin ich mir sicher: Du hast keinen Platz im Parnass und ich keinen im Kapitel!« Das lange Dominant-Ostinato zu Beginn jeder Strophe – Trommelschläge im Bass – wirkt wie die
Andeutung eines Meisterkomödianten: »Warte darauf, warte darauf«, gefolgt von einem emphatischen Siegesschrei über den bloßen Reichtum.
Für die alten Perser hatte das Lob des Weins sowohl im höfischen Leben als auch in der Dichtung eine lange Tradition. Goethe entdeckte eine deutsche Übersetzung des Diwan (Gedichtband) von Hafis (1325–1390) durch Joseph Freiherr von Hammer-Purgstall und erklärte den Mann aus Schiras im heutigen Iran zu »meinem Bruder«. Goethes eigene Anthologie Der West-östliche Divan greift persische Themen und Formen mit westlichem Anstrich auf. In einigen seiner Gedichte, darunter So lang man nüchtern ist , bezieht sich Goethe namentlich auf Hafis, dessen ironischer Ton dem Stil des persischen Vorgängers entspricht. Die Nüchternen sind mit dem zufrieden, was schlecht ist, während diejenigen, die trinken, wissen, was richtig ist, auch wenn der Exzess droht. Die »Moral« lautet: Wer nicht lieben kann, soll nicht trinken; im Umkehrschluss: Wer nicht trinkt, soll nicht lieben. Wolf geht mit musikalischen Anzeichen von Ironie ans Werk: das harmonische Ausbrechen bei »das Schlechte«, die abwärts gleitenden Figuren im Klavier zu Beginn, der arpeggierte triumphale Anstieg, wenn »das Übermaß« beschworen wird, und die durchgängig schluckaufartigen rhythmischen Muster.

Wie könnte man anders als mit einem Trinkspruch enden, vorzugsweise mit einem exzessiven Trinkspruch auf dieses jahrelange, berauschende Fest mit herrlicher Musik. Gläubige Moslems wussten, dass der Koran keine alkoholischen Getränke erlaubt, aber sollte man sich etwas gönnen, dann mit Stil, wie die Benimmbücher erklären – mit dem besten Wein und der besten Musik, die viel wichtiger sind als das Essen. Wer schlechten Wein ausschenkt, ist ein doppelter Ketzer. Wolf sagt den Interpreten zu Beginn von Trunken müssen wir alle sein , dass das Lied »bacchantisch« sein soll, eine wunderbare Ost-West-Anspielung auf den griechischen Gott des Weines und seine Anhänger in Persien. Immer wieder hören wir das Klopfen von Weinflaschen auf dem Tisch, während der Sänger zur allgemeinen Trunkenheit aufruft, komplettiert mit trunkenen Ausbrechern in verschiedene Tonlagen, bevor uns harmonische Hickser wieder in die Tonika führen. Der Humor ist in der letzten Hälfte sogar noch berauschter; immer wieder toben die Hände des Pianisten in verschiedene Richtungen, bis wir am Ende zum Anfangsruf »Trunken müssen wir alle sein« zurückkehren. Wolf wusste, wie er uns schmunzelnd zurücklässt!
LIEDTEXTE KONZERT XV (24.3.2023)
FRÜHLINGSGRÜSSE
Nach langem Frost, wie weht die Luft so lind!
Da bringt Frühveilchen mir ein bettelnd Kind.
Es ist betrübt, dass so den ersten Gruß Des Frühlings mir das Elend bringen muss.
Und doch der schönen Tage liebes Pfand Ist mir noch werter aus des Unglücks Hand.
So bringt dem Nachgeschlechte unser Leid, Die Frühlingsgrüße einer bessern Zeit.
Nikolaus Lenau (1802–1850)
AUF DEM SEE
Und frische Nahrung, neues Blut
Saug’ ich aus freier Welt; Wie ist Natur so hold und gut, Die mich am Busen hält!
Die Welle wieget unsern Kahn
Im Rudertakt hinauf, Und Berge, wolkig himmelan, Begegnen unserm Lauf.
Aug’, mein Aug’, was sinkst du nieder?
Goldne Träume, kommt ihr wieder?
Weg, du Traum! So Gold du bist; Hier auch Lieb’ und Leben ist.
Auf der Welle blinken
Tausend schwebende Sterne, Weiche Nebel trinken
Rings die türmende Ferne; Morgenwind umflügelt
Die beschattete Bucht, Und im See bespiegelt
Sich die reifende Frucht.
Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)
LIEBESFRÜHLING
Ich sah den Lenz einmal
Erblühn im schönsten Tal; Ich sah der Liebe Licht Im schönsten Angesicht.
Und wandl’ ich nun allein
Im Frühling durch den Hain, Erscheint aus jedem Strauch Ihr Angesicht mir auch.
Und seh ich sie am Ort
Wo längst der Frühling fort, So sprießt ein Lenz und schallt Um ihre süße Gestalt.
Nikolaus Lenau
ER IST’S
Frühling lässt sein blaues Band Wieder flattern durch die Lüfte; Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, Wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton! Frühling, ja du bist’s! Dich hab’ ich vernommen!
Eduard Mörike (1804–1875)
BEHERZIGUNG
Ach, was soll der Mensch verlangen?
Ist es besser, ruhig bleiben?
Klammernd fest sich anzuhangen?
Ist es besser, sich zu treiben?
Soll er sich ein Häuschen bauen?
Soll er unter Zelten leben?
Soll er auf die Felsen trauen?
Selbst die festen Felsen beben.
Eines schickt sich nicht für alle;
Sehe jeder, wie er’s treibe, Sehe jeder, wo er bleibe, Und wer steht, dass er nicht falle!
Johann Wolfgang von Goethe
SEUFZER
Dein Liebesfeuer,
Ach Herr! Wie teuer
Wollt’ ich es hegen, Wollt’ ich es pflegen!
Hab’s nicht geheget, Und nicht gepfleget,
Bin tot im Herzen –O Höllenschmerzen!
Eduard Mörike KARWOCHE
O Woche, Zeugin heiliger Beschwerde!
Du stimmst so ernst zu dieser Frühlingswonne,
Du breitest im verjüngten Strahl der Sonne
Des Kreuzes Schatten auf die lichte Erde,
Und senkest schweigend deine Flöre nieder;
Der Frühling darf indessen immer keimen,
Das Veilchen duftet unter Blütenbäumen
Und alle Vöglein singen Jubellieder.
O schweigt, ihr Vöglein auf den grünen Auen!
Es hallen rings die dumpfen Glockenklänge, Die Engel singen leise Grabgesänge;
O still, ihr Vöglein hoch im Himmelblauen!
Ihr Veilchen, kränzt heut keine Lockenhaare!
Euch pflückt mein frommes Kind zum dunklen Strauße,
Ihr wandert mit zum Muttergotteshause, Da sollt ihr welken auf des Herrn Altare.
Ach dort, von Trauermelodien trunken, Und süß betäubt von schweren Weihrauchdüften, Sucht sie den Bräutigam in Todesgrüften, Und Lieb’ und Frühling, alles ist versunken!
Eduard Mörike
LIEDTEXTE KONZERT XV (24.3.2023)
IN DER FRÜHE
Kein Schlaf noch kühlt das Auge mir, Dort gehet schon der Tag herfür An meinem Kammerfenster.
Es wühlet mein verstörter Sinn Noch zwischen Zweifeln her und hin Und schaffet Nachtgespenster.
– Ängste, quäle
Dich nicht länger, meine Seele!
Freu’ dich! Schon sind da und dorten
Morgenglocken wach geworden.
Eduard Mörike
WÄCHTERLIED AUF DER WARTBURG
Schwingt euch auf, Posaunen-Chöre, Dass in sternenklarer Nacht, Gott der Herr ein Loblied höre, Von der Türme hoher Wacht;
Seine Hand führt die Planeten Sichern Laufs durch Raum und Zeit, Führt die Seele nach den Fehden Dieser Welt zur Ewigkeit.
Ein Jahrhundert will zerrinnen Und ein neues hebt sich an, Wohl dem, der mit reinen Sinnen Stetig wandelt seine Bahn!
Klirrt sie auch in Stahl und Eisen, Gold’ne Zeit folgt der von Erz, Und zum Heil, das ihm verheißen, Dringt mit Kampf ein männlich’ Herz.
Rüstig mög drum jeder schaffen, Was sich ziemt nach Recht und Fug, In der Kutte, in den Waffen,
In der Werkstatt wie am Pflug: Dazu, Herr, den Segen spende Deiner Burg, dem Berg, der Au’... Netz’ an des Jahrhunderts Wende Sie mit deiner Sälde Tau.
Joseph Victor von Scheffel (1826–1886)
BLINDES SCHAUEN, DUNKLE LEUCHTE
Blindes Schauen, dunkle Leuchte, Ruhm voll Weh, erstorb’nes Leben, Unheil, das ein Heil mir däuchte, Freud’ges Weinen, Lust voll Beben, Süße Galle, durst’ge Feuchte, Krieg im Frieden allerwegen, Liebe, falsch versprachst du Segen, Da dein Fluch den Schlaf mir scheuchte.
Paul Heyse (1830–1914)
nach Rodrigo Cota de Maguaque (15. Jh.)
TIEF IM HERZEN TRAG’ ICH PEIN
Tief im Herzen trag’ ich Pein, Muss nach außen stille sein.
Den geliebten Schmerz verhehle
Tief ich vor der Welt Gesicht; Und es fühlt ihn nur die Seele, Denn der Leib verdient ihn nicht. Wie der Funke frei und licht Sich verbirgt im Kieselstein, Trag’ ich innen tief die Pein.
Emanuel von Geibel (1815–1884) nach Luiz Vaz de Camõens (ca. 1524–1580)
DEREINST, DEREINST, GEDANKE MEIN
Dereinst, dereinst, Gedanke mein, Wirst ruhig sein.
Lässt Liebesglut
Dich still nicht werden, In kühler Erden, Da schläfst du gut, Dort ohne Lieb’ und ohne Pein
Wirst ruhig sein.
Was du im Leben
Nicht hast gefunden, Wenn es entschwunden, Wird dir’s gegeben, Dann ohne Wunden
Und ohne Pein
Wirst ruhig sein.
Emanuel von Geibel nach Cristobal de Castillejo (1490?–ca. 1550)
DA NUR LEID UND LEIDENSCHAFT
Da nur Leid und Leidenschaft
Mich bestürmt in deiner Haft, Biet’ ich nun mein Herz zu Kauf. Sagt, hat einer Lust darauf?
Soll ich sagen, wie ich’s schätze, Sind drei Batzen nicht zu viel. Nimmer war’s des Windes Spiel, Eigensinnig blieb’s im Netze. Aber weil mich drängt die Not Biet’ ich nun mein Herz zu Kauf,
Schlag’ es los zum Meistgebot –Sagt, hat einer Lust darauf?
Täglich kränkt es mich im Stillen Und erfreut mich nimmermehr.
Nun wer bietet? – Wer gibt mehr?
Fort mit ihm und seinen Grillen!
Dass sie schlimm sind, leuchtet ein, Biet’ ich doch mein Herz zu Kauf.
Wär’ es froh, behielt’ ich’s fein –
Sagt, hat einer Lust darauf?
Kauft ihr’s, leb’ ich ohne Grämen.
Mag es haben, wem’s beliebt!
Nun wer kauft? Wer will es nehmen?
Sag’ ein Jeder, was er gibt.
Noch einmal vorm Hammerschlag
Biet’ ich jetzt mein Herz zu Kauf, Dass man sich entscheiden mag –
Sagt, hat einer Lust darauf?
Nun zum ersten – und zum zweiten –Und beim dritten schlag’ ich’s zu!
Gut denn! Mag dir’s Glück bereiten;
Nimm es, meine Liebste du!
Brenn’ ihm mit dem glüh’nden Erz
Gleich das Sklavenzeichen auf;
Denn ich schenke dir mein Herz, Hast du auch nicht Lust zum Kauf.
Paul Heyse nach Anonymus
LIEDTEXTE KONZERT XV (24.3.2023)
ICH FUHR ÜBER MEER
Ich fuhr über Meer,
Ich zog über Land, Das Glück das fand
Ich nimmermehr.
Die Andern umher
Wie jubelten sie!
Ich jubelte nie!
Nach Glück ich jagte, An Leiden krankt’ ich; Als Recht verlangt’ ich, Was Liebe versagte.
Ich hofft’ und wagte –
Kein Glück mir gedieh, Und so schaut’ ich es nie.
Trug ohne Klage
Die Leiden, die bösen, Und dacht’, es lösen
Sich ab die Tage.
Die fröhlichen Tage
Wie eilen sie! –
Ich ereilte sie nie!
Paul Heyse nach Anonymus
SCHMERZLICHE WONNEN UND WONNIGE SCHMERZEN
Schmerzliche Wonnen und wonnige Schmerzen, Wasser im Auge und Feuer im Herzen, Stolz auf den Lippen und Seufzer im Sinne,
Honig und Galle zugleich ist die Minne.
Oft, wenn ein Seelchen vom Leibe geschieden,
Möcht’ es Sankt Michael tragen in Frieden.
Aber der Dämon auch möcht’ es verschlingen;
Keiner will weichen, da geht es ans Ringen.
Seelchen, gequältes, in ängstlichem Wogen
Fühlst du dich hierhin und dorthin gezogen, Aufwärts und abwärts. In solches Getriebe Stürzt zwischen Himmel und Höll’ uns die Liebe.
Mütterchen, ach, und mit siebenzehn Jahren
Hab ich dies Hangen und Bangen erfahren, Hab’s dann verschworen mit Tränen der Reue;
Ach, und schon lieb’ ich, schon lieb’ ich auf’s Neue.
Emanuel von Geibel
WEINT NICHT, IHR ÄUGLEIN!
Weint nicht, ihr Äuglein!
Wie kann so trübe
Weinen vor Eifersucht, Wer tötet durch Liebe?
Wer selbst Tod bringt, Der sollt’ ihn ersehnen?
Sein Lächeln bezwingt
Was trotzt seinen Tränen.
Weint nicht, ihr Äuglein!
Wie kann so trübe
Weinen vor Eifersucht, Wer tötet durch Liebe?
Paul Heyse nach Lope de Vega (1562–1635)
DEINE MUTTER, SÜSSES KIND
Deine Mutter, süßes Kind, Da sie in den Weh’n gelegen, Brausen hörte sie den Wind.
Und so hat sie dich geboren
Mit dem falschen wind’gen Sinn.
Hast du heut ein Herz erkoren, Wirfst es morgen treulos hin.
Doch den zähl’ ich zu den Toren, Der dich schmäht der Untreu wegen:
Dein Geschick war dir entgegen; Denn die Mutter, süßes Kind, Da sie in den Weh’n gelegen, Brausen hörte sie den Wind.
Paul Heyse
WEHE DER, DIE MIR VERSTRICKTE
Wehe der, die mir verstrickte
Meinen Geliebten!
Wehe der, die ihn verstrickte!
Ach, der Erste, den ich liebte, Ward gefangen in Sevilla. Mein Vielgeliebter, Wehe der, die ihn verstrickte!
Ward gefangen in Sevilla
Mit der Fessel meiner Locken.
Mein Vielgeliebter, Wehe der, wehe der, die ihn verstrickte!
Paul Heyse nach Gil Vicente (ca. 1465–ca. 1536)
OB AUCH FINSTRE BLICKE GLITTEN
Ob auch finstre Blicke glitten, Schöner Augenstern, aus dir, Wird mir doch nicht abgestritten, Dass du hast geblickt nach mir.
Wie sich auch der Strahl bemühte, Zu verwunden meine Brust, Gibt’s ein Leiden, das die Lust, Dich zu schaun, nicht reich vergüte?
Und so tödlich mein Gemüte
Unter deinem Zorn gelitten, Wird mir doch nicht abgestritten, Dass du hast geblickt nach mir.
Paul Heyse nach Anonymus
LIEDTEXTE KONZERT XV (24.3.2023)
GEH GELIEBTER, GEH JETZT
Geh, Geliebter, geh jetzt!
Sieh, der Morgen dämmert.
Leute gehen schon durch die Gasse, Und der Markt wird so belebt, Dass der Morgen wohl, der blasse, Schon die weißen Flügel hebt. Und vor unsern Nachbarn bin ich
Bange, dass du Anstoß gibst:
Denn sie wissen nicht, wie innig
Ich dich lieb’ und du mich liebst.
Drum, Geliebter, geh jetzt!
Sieh, der Morgen dämmert.
Wenn die Sonn’ am Himmel scheinend
Scheucht vom Feld die Perlen klar, Muss auch ich die Perle weinend
Lassen, die mein Reichtum war.
Was als Tag den Andern funkelt, Meinen Augen dünkt es Nacht, Da die Trennung bang mir dunkelt, Wenn das Morgenrot erwacht.
Geh, Geliebter, geh jetzt!
Sieh, der Morgen dämmert.
Fliehe denn aus meinen Armen!
Denn versäumest du die Zeit, Möchten für ein kurz Erwarmen
Wir ertauschen langes Leid.
Ist in Fegerfeuersqualen
Doch ein Tag schon auszustehn, Wenn die Hoffnung fern in Strahlen Lässt des Himmels Glorie sehn.
Drum, Geliebter, geh jetzt!
Sieh, der Morgen dämmert.
Emanuel von Geibel nach Anonymus
SPOTTLIED
Ich armer Teufel, Herr Baron, Beneide Sie um Ihren Stand, Um Ihren Platz so nah dem Thron
Und um manch schön’ Stück Ackerland, Um Ihres Vaters festes Schloss, Um seine Wildbahn und Geschoß.
Mich armen Teufel, Herr Baron, Beneiden Sie, so wie es scheint,
Weil die Natur vom Knaben schon
Mit mir es mütterlich gemeint. Ich ward, mit leichtem Mut und Kopf, Zwar arm, doch nicht ein armer Tropf.
Nun dächt ich, lieber Herr Baron, Wir ließen’s bleiben wie wir sind:
Sie blieben des Herrn Vaters Sohn, Und ich blieb’ meiner Mutter Kind. Wir leben ohne Neid und Hass, Begehren nicht des andern Titel, Sie keinen Platz auf dem Parnass, Und keinen ich in dem Kapitel.
Johann Wolfgang von Goethe
SO LANG MAN NÜCHTERN IST
So lang man nüchtern ist, Gefällt das Schlechte;
Wie man getrunken hat, Weiß man das Rechte; Nur ist das Übermaß
Auch gleich zuhanden:
Hafis, o lehre mich, Wie du’s verstanden!
Denn meine Meinung ist
Nicht übertrieben:
Wenn man nicht trinken kann, Soll man nicht lieben; Doch sollt ihr Trinker euch
Nicht besser dünken:
Wenn man nicht lieben kann, Soll man nicht trinken.
Johann Wolfgang von Goethe
TRUNKEN MÜSSEN WIR ALLE SEIN
Trunken müssen wir alle sein!
Jugend ist Trunkenheit ohne Wein; Trinkt sich das Alter wieder zu Jugend, So ist es wundervolle Tugend.
Für Sorgen sorgt das liebe Leben, Und Sorgenbrecher sind die Reben. Da wird nicht mehr nachgefragt!
Wein ist ernstlich untersagt.
Soll denn doch getrunken sein, Trinke nur vom besten Wein!
Doppelt wärest du ein Ketzer In Verdammnis um den Krätzer.
Johann Wolfgang von Goethe
Ein Ständchen Euch zu bringen**
Mein Liebster singt am Haus im Mondenscheine°°°
Heb auf dein blondes Haupt**
Wohl kenn’ ich Euern Stand°°°
O wüsstest du, wieviel ich deinetwegen**
Wer rief dich denn?°°°
Lass sie nur gehn**
Ich hab’ in Penna°°°
Aus den Goethe-Liedern :
Mignon: Kennst du das Land°
Liedpatin: Hannelore Oberbeck
Heiß’ mich nicht reden°
Liedpatin: Gabriele Zimmermann
Komm, Liebchen, komm*
Der Rattenfänger*
Liedpate: Lotte Maier (†) für Thomas Hampson
CAROLINA ULLRICH, Sopran°
MIRELLA HAGEN, Sopran°°
DIANA HALLER, Mezzosopran°°°
YURIY HADZETSKYY, Bariton*
MIKHAIL TIMOSHENKO, Bass-Bariton**
DAVID STEFFENS, Bass***
MARCELO AMARAL, Klavier

LIEDTEXTE KONZERT XVI (26.3.2023)
AUF EINER WANDERUNG
In ein freundliches Städtchen tret’ ich ein,
In den Straßen liegt roter Abendschein.
Aus einem offnen Fenster eben, Über den reichsten Blumenflor
Hinweg, hört man Goldglockentöne schweben,
Und eine Stimme scheint ein Nachtigallenchor,
Dass die Blüten beben, Dass die Lüfte leben, Dass in höherem Rot die Rosen leuchten vor.
Lang’ hielt ich staunend, lustbeklommen. Wie ich hinaus vor’s Tor gekommen, Ich weiß es wahrlich selber nicht.
Ach hier, wie liegt die Welt so licht!
Der Himmel wogt in purpurnem Gewühle, Rückwärts die Stadt in goldnem Rauch; Wie rauscht der Erlenbach, wie rauscht im Grund die Mühle,
Ich bin wie trunken, irrgeführt –O Muse, du hast mein Herz berührt
Mit einem Liebeshauch!
Eduard Mörike (1804–1875)
IM FRÜHLING
Hier lieg’ ich auf dem Frühlingshügel: Die Wolke wird mein Flügel, Ein Vogel fliegt mir voraus.
Ach, sag’ mir, all-einzige Liebe, Wo du bleibst, dass ich bei dir bliebe, Doch du und die Lüfte, ihr habt kein Haus.
Der Sonnenblume gleich steht mein Gemüte offen,
Sehnend,
Sich dehnend, In Lieben und Hoffen.
Frühling, was bist du gewillt?
Wann werd’ ich gestillt?
Die Wolke seh’ ich wandeln und den Fluss,
Es dringt der Sonne goldner Kuss
Mir tief bis in’s Geblüt hinein; Die Augen, wunderbar berauschet, Tun, als schliefen sie ein, Nur noch das Ohr dem Ton der Biene lauschet.
Ich denke dies und denke das, Ich sehne mich, und weiß nicht recht, nach was:
Halb ist es Lust, halb ist es Klage;
Mein Herz, o sage:
Was webst du für Erinnerung
In golden grüner Zweige Dämmerung?
– Alte unnennbare Tage!
Eduard Mörike
VERBORGENHEIT
Lass, o Welt, o lass mich sein!
Locket nicht mit Liebesgaben, Lasst dies Herz alleine haben Seine Wonne, seine Pein!
Was ich traure, weiß ich nicht, Es ist unbekanntes Wehe;
Immerdar durch Tränen sehe
Ich der Sonne liebes Licht.
Oft bin ich mir kaum bewusst, Und die helle Freude zücket
Durch die Schwere, so mich drücket, Wonniglich in meiner Brust.
Lass, o Welt, o lass mich sein!
Locket nicht mit Liebesgaben, Lasst dies Herz alleine haben
Seine Wonne, seine Pein!
Eduard Mörike
DER FEUERREITER
Sehet ihr am Fensterlein
Dort die rote Mütze wieder?
Nicht geheuer muss es sein, Denn er geht schon auf und nieder. Und auf einmal welch Gewühle
Bei der Brücke nach dem Feld!
Horch! Das Feuerglöcklein gellt:
Hinterm Berg, Hinterm Berg
Brennt es in der Mühle!
Schaut, da sprengt er wütend schier
Durch das Tor, der Feuerreiter, Auf dem rippendürren Tier, Als auf einer Feuerleiter!
Querfeldein, durch Qualm und Schwüle, Rennt er schon und ist am Ort!
Drüben schallt es fort und fort:
Hinterm Berg, Hinterm Berg, Brennt es in der Mühle!
Der so oft den roten Hahn
Meilenweit von fern gerochen, Mit des heil’gen Kreuzes Span Freventlich die Glut besprochen –Weh! Dir grinst vom Dachgestühle Dort der Feind im Höllenschein.
Gnade Gott der Seele dein!
Hinterm Berg, Hinterm Berg, Rast er in der Mühle!
Keine Stunde hielt es an,
Bis die Mühle borst in Trümmer; Doch den kecken Reitersmann Sah man von der Stunde nimmer.
Volk und Wagen im Gewühle
Kehren heim von all dem Graus; Auch das Glöcklein klinget aus: Hinterm Berg, Hinterm Berg, Brennt’s! –
Nach der Zeit ein Müller fand Ein Gerippe samt der Mützen
Aufrecht an der Kellerwand
Auf der beinern Mähre sitzen: Feuerreiter, wie so kühle
Reitest du in deinem Grab!
Husch! Da fällt’s in Asche ab. Ruhe wohl, Ruhe wohl
Drunten in der Mühle!
Eduard Mörike
KOMM, O TOD
Komm, o Tod, von Nacht umgeben, Leise komm zu mir gegangen, Dass die Lust, dich zu umfangen, Nicht zurück mich ruf’ ins Leben.
Komm, so wie der Blitz uns rühret, Den der Donner nicht verkündet, Bis er plötzlich sich entzündet Und den Schlag gedoppelt führet.
Also seist du mir gegeben, Plötzlich stillend mein Verlangen, Dass die Lust, dich zu umfangen, Nicht zurück mich ruf’ ins Leben.
Emanuel von Geibel (1815–1884)
nach Comendador Escriva (16. Jh.)
ALLES ENDET, WAS ENTSTEHET Alles endet, was entstehet.
Alles, alles rings vergehet, Denn die Zeit flieht, und die Sonne Sieht, dass alles rings vergehet,
Denken, Reden, Schmerz, und Wonne; Und die wir zu Enkeln hatten, Schwanden wie bei Tag die Schatten, Wie ein Dunst im Windeshauch.
Menschen waren wir ja auch, Froh und traurig, so wie ihr, Und nun sind wir leblos hier, Sind nur Erde, wie ihr sehet. Alles endet, was entstehet. Alles, alles rings vergehet.
Walter Heinrich Robert-Tornow (1852–1895) nach Michelangelo Buonarroti (1475–1564)

ANAKREONS GRAB
Wo die Rose hier blüht, wo Reben um Lorbeer sich schlingen, Wo das Turtelchen lockt, wo sich das Grillchen ergötzt, Welch ein Grab ist hier, das alle Götter mit Leben
Schön bepflanzt und geziert? Es ist Anakreons Ruh.
Frühling, Sommer, und Herbst genoss der glückliche Dichter, Vor dem Winter hat ihn endlich der Hügel geschützt.
Johann Wolfgang von Goethe (1749–1832)
VERSCHWIEGENE LIEBE
Über Wipfel und Saaten
In den Glanz hinein –Wer mag sie erraten, Wer holte sie ein?
Gedanken sich wiegen, Die Nacht ist verschwiegen, Gedanken sind frei.
Errät’ es nur eine, Wer an sie gedacht
Beim Rauschen der Haine, Wenn niemand mehr wacht
Als die Wolken, die fliegen –Mein Lieb ist verschwiegen Und schön wie die Nacht.
Joseph von Eichendorff (1788–1857)
NACHTZAUBER
Hörst du nicht die Quellen gehen
Zwischen Stein und Blumen weit Nach den stillen Waldesseen, Wo die Marmorbilder stehen
In der schönen Einsamkeit?
Von den Bergen sacht hernieder, Weckend die uralten Lieder, Steigt die wunderbare Nacht, Und die Gründe glänzen wieder, Wie du’s oft im Traum gedacht.
Kennst die Blume du, entsprossen
In dem mondbeglänzten Grund?
Aus der Knospe, halb erschlossen, Junge Glieder blühend sprossen, Weiße Arme, roter Mund, Und die Nachtigallen schlagen, Und rings hebt es an zu klagen, Ach, vor Liebe todeswund,
Von versunknen schönen Tagen –Komm, o komm zum stillen Grund!
Joseph von Eichendorff
DAS STÄNDCHEN
Auf die Dächer zwischen blassen Wolken schaut der Mond herfür, Ein Student dort auf den Gassen Singt vor seiner Liebsten Tür.
Und die Brunnen rauschen wieder Durch die stille Einsamkeit, Und der Wald vom Berge nieder, Wie in alter, schöner Zeit.
So in meinen jungen Tagen
Hab ich manche Sommernacht
Auch die Laute hier geschlagen
Und manch lust’ges Lied erdacht.
Aber von der stillen Schwelle
Trugen sie mein Lieb zur Ruh, Und du, fröhlicher Geselle, Singe, sing nur immer zu!
Joseph von Eichendorff
MÜHVOLL KOMM’ ICH UND BELADEN
Mühvoll komm’ ich und beladen, Nimm mich an, du Hort der Gnaden!
Sieh, ich komm’ in Tränen heiß
Mit demütiger Gebärde, Dunkel ganz vom Staub der Erde.
Du nur schaffest, dass ich weiß Wie das Vlies der Lämmer werde.
Tilgen willst du ja den Schaden
Dem, der reuig dich umfasst; Nimm denn, Herr, von mir die Last, Mühvoll komm’ ich und beladen.
Lass mich flehend vor dir knie’n, Dass ich über deine Füße
Nardenduft und Tränen gieße, Gleich dem Weib, dem du verzieh’n, Bis die Schuld wie Rauch zerfließe.
Der den Schächer du geladen:
»Heute noch in Edens Bann
Wirst du sein!« O nimm mich an, Nimm mich an, du Hort der Gnaden!
Emanuel von GeibelGEH GELIEBTER, GEH JETZT
Geh, Geliebter, geh jetzt!
Sieh, der Morgen dämmert.
Leute gehen schon durch die Gasse, Und der Markt wird so belebt,
Dass der Morgen wohl, der blasse, Schon die weißen Flügel hebt.
Und vor unsern Nachbarn bin ich
Bange, dass du Anstoß gibst:
Denn sie wissen nicht, wie innig
Ich dich lieb’ und du mich liebst.
Drum, Geliebter, geh jetzt!
Sieh, der Morgen dämmert.
Wenn die Sonn’ am Himmel scheinend
Scheucht vom Feld die Perlen klar, Muss auch ich die Perle weinend
Lassen, die mein Reichtum war.
Was als Tag den Andern funkelt, Meinen Augen dünkt es Nacht, Da die Trennung bang mir dunkelt,
Wenn das Morgenrot erwacht.
Geh, Geliebter, geh jetzt!
Sieh, der Morgen dämmert.
Fliehe denn aus meinen Armen!
Denn versäumest du die Zeit, Möchten für ein kurz Erwarmen
Wir ertauschen langes Leid.
Ist in Fegerfeuersqualen
Doch ein Tag schon auszustehn,
Wenn die Hoffnung fern in Strahlen Lässt des Himmels Glorie sehn.
Drum, Geliebter, geh jetzt!
Sieh, der Morgen dämmert.
Emanuel von Geibel nach Anonymus
WER SEIN HOLDES LIEB VERLOREN
Wer sein holdes Lieb verloren, Weil er Liebe nicht versteht, Besser wär’ er nie geboren.
Ich verlor sie dort im Garten, Da sie Rosen brach und Blüten.
Hell auf ihren Wangen glühten
Scham und Lust in holder Zier.
Und von Liebe sprach sie mir;
Doch ich größter aller Toren
Wusste keine Antwort ihr –Wär’ ich nimmermehr geboren.
Ich verlor sie dort im Garten, Da sie sprach von Liebesplagen, Denn ich wagte nicht zu sagen, Wie ich ganz ihr eigen bin.
In die Blumen sank sie hin;
Doch ich größter aller Toren
Zog auch davon nicht Gewinn, Wär’ ich nimmermehr geboren!
Emanuel von Geibel nach Anonymus
EIN STÄNDCHEN EUCH ZU BRINGEN
Ein Ständchen Euch zu bringen kam ich her,
Wenn es dem Herrn vom Haus nicht ungelegen.
Ihr habt ein schönes Töchterlein. Es wär’
Wohl gut, sie nicht zu streng im Haus zu hegen.
Und liegt sie schon im Bett, so bitt’ ich sehr,
Tut es zu wissen ihr von meinetwegen, Dass ihr Getreuer hier vorbeigekommen, Der Tag und Nacht sie in den Sinn genommen, Und dass am Tag, der vierundzwanzig zählt,
Sie fünfundzwanzig Stunden lang mir fehlt.
Paul Heyse (1830–1914)
nach einem Volkslied
MEIN LIEBSTER SINGT AM HAUS IM MONDENSCHEINE
Mein Liebster singt am Haus im Mondenscheine, Und ich muss lauschend hier im Bette liegen.
Weg von der Mutter wend’ ich mich und weine,
Blut sind die Tränen, die mir nicht versiegen.
Den breiten Strom am Bett hab’ ich geweint, Weiß nicht vor Tränen, ob der Morgen scheint.
LIEDTEXTE KONZERT XVI (26.3.2023)
Den breiten Strom am Bett weint’ ich vor Sehnen;
Blind haben mich gemacht die blut’gen Tränen.
Paul Heyse nach einem Volkslied
HEB AUF DEIN BLONDES HAUPT
Heb auf dein blondes Haupt und schlafe nicht, Und lass dich ja vom Schlummer nicht betören.
Ich sage dir vier Worte von Gewicht, Von denen darfst du keines überhören.
Das erste: dass um dich mein Herze bricht,
Das zweite: dir nur will ich angehören, Das dritte: dass ich dir mein Heil befehle,
Das letzte: dich allein liebt meine Seele.
Paul Heyse nach einem Volkslied
WOHL KENN’ ICH EUREN STAND
Wohl kenn’ ich Euren Stand, der nicht gering.
Ihr brauchtet nicht so tief herabzusteigen,
Zu lieben solch ein arm und niedrig Ding, Da sich vor Euch die Allerschönsten neigen.
Die schönsten Männer leicht besiegtet Ihr, Drum weiß ich wohl, Ihr treibt nur Spiel mit mir.
Ihr spottet mein, man hat mich warnen wollen, Doch ach, Ihr seid so schön! Wer kann Euch grollen?
Paul Heyse nach einem Volkslied
O WÜSSTEST DU, WIEVIEL ICH DEINETWEGEN
O wüsstest du, wie viel ich deinetwegen, Du falsche Renegatin, litt zur Nacht, Indes du im verschlossnen Haus gelegen Und ich die Zeit im Freien zugebracht. Als Rosenwasser diente mir der Regen, Der Blitz hat Liebesbotschaft mir gebracht; Ich habe Würfel mit dem Sturm gespielt,
Als unter deinem Dach ich Wache hielt. Mein Bett war unter deinem Dach bereitet,
Der Himmel lag als Decke drauf gebreitet, Die Schwelle deiner Tür, das war mein Kissen –Ich Ärmster, ach, was hab’ ich ausstehn müssen!
Paul Heyse nach einem Volkslied
WER RIEF DICH DENN?
Wer rief dich denn? Wer hat dich herbestellt?
Wer hieß dich kommen, wenn es dir zur Last?
Geh zu dem Liebchen, das dir mehr gefällt,
Geh dahin, wo du die Gedanken hast. Geh nur, wohin dein Sinnen steht und Denken!
Dass du zu mir kommst, will ich gern dir schenken.
Geh zu dem Liebchen, das dir mehr gefällt!
Wer rief dich denn? Wer hat dich herbestellt?
Paul Heyse nach einem Volkslied
LASS SIE NUR GEHN
Lass sie nur gehn, die so die Stolze spielt, Das Wunderkräutlein aus dem Blumenfeld.
Man sieht, wohin ihr blankes Auge zielt, Da Tag um Tag ein andrer ihr gefällt. Sie treibt es grade wie Toscana’s Fluss, Dem jedes Berggewässer folgen muss. Sie treibt es wie der Arno, will mir scheinen:
Bald hat sie viel Bewerber, bald nicht einen.
Paul Heyse nach einem Volkslied
ICH HAB’ IN PENNA
Ich hab’ in Penna einen Liebsten wohnen, In der Maremmenebne einen andern, Einen im schönen Hafen von Ancona, Zum Vierten muss ich nach Viterbo wandern;
Ein Andrer wohnt in Casentino dort, Der Nächste lebt mit mir am selben Ort, Und wieder einen hab’ ich in Magione, Vier in La Fratta, zehn in Castiglione.
Paul Heyse nach einem Volkslied
MIGNON: KENNST DU DAS LAND
Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn,
Im dunkeln Laub die Gold-Orangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauen Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin Möcht’ ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn.
Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht sein Dach, Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach, Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:
Was hat man Dir, du armes Kind, getan?
Kennst du es wohl?
LIEDTEXTE KONZERT XVI (26.3.2023)
Dahin! Dahin
Möcht’ ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn.
Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?
Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg; In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut; Es stürzt der Fels und über ihn die Flut.
Kennst du ihn wohl?
Dahin! Dahin
Geht unser Weg! O Vater, lass uns ziehn!
Johann Wolfgang von Goethe
HEISS’ MICH NICHT REDEN
Heiß’ mich nicht reden, heiß’ mich schweigen,
Denn mein Geheimnis ist mir Pflicht; Ich möchte dir mein ganzes Innre zeigen, Allein das Schicksal will es nicht.
Zur rechten Zeit vertreibt der Sonne Lauf
Die finstre Nacht, und sie muss sich erhellen;
Der harte Fels schließt seinen Busen auf, Missgönnt der Erde nicht die tiefverborgnen Quellen.
Ein jeder sucht im Arm des Freundes Ruh, Dort kann die Brust in Klagen sich ergießen;
Allein ein Schwur drückt mir die Lippen zu Und nur ein Gott vermag sie aufzuschließen.
Johann Wolfgang von Goethe
KOMM, LIEBCHEN, KOMM
Komm, Liebchen, komm! Umwinde mir die Mütze!
Aus deiner Hand nur ist der Dulbend schön. Hat Abbas doch, auf Irans höchstem Sitze, Sein Haupt nicht zierlicher umwinden sehn!
Ein Dulbend war das Band, das Alexandern In Schleifen schön vom Haupte fiel, Und allen Folgeherrschern, jenen andern, Als Königzierde wohlgefiel.
Dulbend ist’s, der unsern Kaiser schmücket, Sie nennen’s Krone. Name geht wohl hin!
Juwel und Perle! Sei das Aug entzücket: Der schönste Schmuck ist stets der Musselin.
Und diesen hier, ganz rein und silberstreifig, Umwinde, Liebchen, um die Stirn umher. Was ist denn Hoheit? Mir ist sie geläufig!
Du schaust mich an, ich bin so groß als Er.
Johann Wolfgang von Goethe
DER RATTENFÄNGER
Ich bin der wohlbekannte Sänger, Der vielgereiste Rattenfänger, Den diese altberühmte Stadt Gewiss besonders nötig hat; Und wären’s Ratten noch so viele, Und wären Wiesel mit im Spiele; Von allen säubr’ ich diesen Ort, Sie müssen miteinander fort.
Dann ist der gut gelaunte Sänger
Mitunter auch ein Kinderfänger, Der selbst die wildesten bezwingt, Wenn er die goldnen Märchen singt.
Und wären Knaben noch so trutzig, Und wären Mädchen noch so stutzig, In meine Saiten greif’ ich ein, Sie müssen alle hinterdrein.
Dann ist der vielgewandte Sänger
Gelegentlich ein Mädchenfänger; In keinem Städtchen langt er an, Wo er’s nicht mancher angetan. Und wären Mädchen noch so blöde, Und wären Weiber noch so spröde; Doch allen wird so liebebang
Bei Zaubersaiten und Gesang.
Johann Wolfgang von Goethe

Die Sopranistin CAROLINA ULLRICH wurde in Chile geboren und studierte Musikwissenschaften und Gesang an der Universidad Católica in Santiago de Chile bei Ahlke Scheffelt, bevor sie ihre künstlerische Ausbildung bei Edith Wiens an der Hochschule für Musik und Theater München fortsetzte. Die Sopranistin ist Preisträgerin verschiedener nationaler und internationaler Wettbewerbe, darunter der ARD-Musikwettbewerb, »Das Lied« in Berlin und »Young Concert Artists« in New York. Im Oktober 2011 wurde ihr der Christel-Goltz-Preis der Stiftung zur Förderung der Semperoper verliehen. Engagements führten sie an die Bayerische Staatsoper, die Berliner Philharmonie sowie nach Italien und Asien. Von 2010/11 bis 2017/18 hatte die Sopranistin ein Festengagement an der Semperoper Dresden und übernahm Partien wie Susanna ( Le nozze di Figaro ) und Gretel ( Hänsel und Gretel ). Auf der Opernbühne und dem Konzertpodium sang sie unter Dirigenten wie Sir Simon Rattle, Pier Giorgio Morandi und Helmuth Rilling. Intensiv widmet sich Carolina Ullrich auch dem Liedgesang. 2013 und 2015 war sie bei der Schubertiade in Hohenems mit Schubertprogrammen zu hören. Es folgten verschiedene Liederabende im Rahmen der Convergences-Reihe an der Opéra Bastille Paris. Im Mai 2015 interpretierte sie gemeinsam mit dem Bariton Christoph Pohl Hugo Wolfs Italienisches Liederbuch bei der Internatio nalen Hugo-Wolf-Akademie in Stuttgart.

Die Sopranistin MIRELLA HAGEN begann ihre Laufbahn als Mitglied des Opernstudios der Staatsoper Stuttgart, wo sie mit Dirigenten wie Manfred Honeck und Marc Soustrot arbeitete. Sie sang dort Partien wie Ännchen ( Der Freischütz ), Anna Kennedy ( Maria Stuarda ) und Blumenmädchen ( Parsifal ). Nachdem sie weitere Erfahrungen als Ensemblemitglied der Theater Regensburg, der Opera Vlaanderen, der Oper Dortmund und des Staatstheaters Braunschweig gesammelt hatte, begann sie ihre freiberufliche Laufbahn mit einem großen Repertoire. Mirella Hagen sang am Theater an der Wien (Helena, Morgana, Waldvogel, Woglinde), an der Semperoper Dresden (Pamina, Gretel), an der Staatsoper Stuttgart (Pamina), am Grand Théâtre Genève und Bayerische Staatsoper (Waldvogel), Opéra National de Lyon (Ciboletta), Landestheater Detmold (Susanna), Komische Oper Berlin (Širin), Oper Graz (Hanne – Jahreszeiten). Unter Kirill Petrenko sang sie bei den Bayreuther Festspielen im Ring-Zyklus von Frank Cas -
torf als Woglinde und Waldvogel. Sie debütierte an der Elbphilharmonie im Rheingold (Woglinde) unter Marek Janowski und dem NDR Symphonie Orchester. Mit Sir Simon Rattle interpretierte sie die Woglinde im Rheingold mit dem BR Symphonieorchester. Mit René Jacobs trat sie mit Stücken wie Falstaff (Salieri), Il ritorno d’Ulisse in Patria (Monteverdi), Le nozze di Figaro (Mozart) und Orpheus (Telemann) auf. Mirella Hagen konzertierte auf internationalen Konzertbühnen wie dem Concertgebouw Amsterdam, im Wiener Konzerthaus, der Elbphilharmonie Hamburg, am Gasteig München, in der Kölner Philharmonie, im Festspielhaus Baden-Baden, dem Liceu Barcelona, Bozar Brussels, Konzerthaus Berlin, Tonhalle Zürich Seoul Arts Center, Tonhalle Zürich, Teatro Olimpico und weiteren. Sie arbeitet mit renommierten Dirigenten der heuti gen Zeit wie Iván Fischer, Kirill Petrenko, Sir Simon Rattle, René Jacobs and Antonello Manacorda. Seit ihrem Studium bei Prof. Ulrike Sonntag in Stuttgart singt sie viele Liederabende, wie zum Beispiel in der Villa Wahnfried Bayreuth und bei der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie in Stuttgart.

Die kroatische Mezzosopranistin DIANA HALLER studierte am Giuseppe Tartini Konservatorium in Triest, an der Royal Academy of Music in London sowie an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart bei Dunja Vejzović. Nach einem Jahr im Opernstudio der Staatsoper Stuttgart wurde sie in der Spielzeit 2010/11 als jüngstes Ensemblemitglied aufgenommen und singt dort alle wesentlichen Partien ihres Fachs. Im Jahr 2021 erfolgte die Ernennung zur Kammersängerin, in der Saison 2022/23 ist sie Schirmherrin des Internationalen Opernstudios. In Stuttgart sang sie als Ensemblemitglied u. a. Cherubino ( Le nozze di Figaro ), Enrichetta ( Die Puritaner ), Hänsel ( Hänsel und Gretel ), die Titelpartie von Ariodante, Dorabella ( Così fan tutte ), den Komponisten ( Ariadne auf Naxos ), Octavian ( Der Rosenkavalier , konzertant), Vagaus ( Juditha triumphans ), Ruggiero ( Alcina ), Adalgisa ( Norma ) und Rosina ( Il barbiere di Siviglia ). 2011 gab Diana Haller mit der Titelpartie in Siroe, Rè di Persia von J. A. Hasse ihr Debüt beim London Handel Festival und in Il noce di Benevento von Giuseppe Balducci beim Festival Rossini in Wildbad. 2014 gastierte die Mezzosopranis tin als Ines ( Il trovatore ) bei den Salzburger Festspielen, 2015/16 als Angelina ( La Cenerentola ) am Gärtnerplatztheater in München, 2020 als Adalgisa ( Norma ) an der Staatsoper Hamburg und 2021 als Ruggiero ( Alcina ) an der Opéra National du Rhin in Straßburg. Beim Savonlinna Opera Festival sang sie im Juli 2022 Giulio Cesare in der gleichnamigen Oper von Händel. Gastengagements führten sie darüber hinaus zum Lon -
don Handel Festival, an die Oper Köln, die Semperoper Dresden, an das Opernhaus Zürich, an die Mailänder Scala, die Opernhäuser Rijeka und Zagreb, an die Oper Frankfurt und die Metropolitan Opera New York. Konzerte sang sie beim Maggio Fiorentino unter Fabio Luisi (Mahler, 8. Sinfonie), bei den Bregenzer Festspielen unter Kirill Petrenko, unter Philippe Herreweghe war sie mit Mozarts c-Moll-Messe und dem Requiem auf Tournee. Weitere Stationen waren u. a. Mahlers Lied von der Erde beim Heidelberger Frühling, Rossinis Stabat Mater (WDR Sinfonieorchester), Dvořáks Requiem in der Kölner Philharmonie und Rossinis Petite Messe Solennelle (Amsterdam Concertgebouw). Ihre Diskografie umfasst Werke von Händel und Bach, ein Album mit Liedern von Schumann und Wolf, Faust von Gounod und Echoes of the Grand Canal mit dem Ensemble Diderot.

Der Tenor STUART JACKSON war Chorschüler am Christ Church College in Oxford und studierte Biologie, bevor er 2013 seine Ausbildung an der Royal Academy of Music abschloss, wo er bei Ryland Davies studierte. Er gewann Preise sowohl beim Wigmore Hall/Kohn Foundation International Song Competition als auch beim Internationalen Wettbewerb für Liedkunst Stuttgart und gab Liederabende für die BBC, in der Wigmore Hall, beim Oxford Lieder Festival und im Albertina Musiksaal in Wien. Auf der Opernbühne debütierte er als Narraboth in Salome an der English National Opera; in Händels Saul war er im Rahmen der Glyndebourne Tournee sowie beim Glyndebourne Festival und am Châtelêt in Paris zu erleben. Zukünftige Engagements umfassen Jupiter in Händels Semele an der Opéra de Lille, der Komischen Oper Berlin und in Glyndebourne, Produktionen von Monteverdis L’incoronazione di Poppea beim Festival von Aixen-Provence, Poppea im Palais de Versailles, Brittens War Requiem mit dem Royal Scottish National Orchestra, Händels Messiah im Barbican Center mit der Academy of Ancient Music, das Mozart- Requiem mit dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Alcina mit Les Violons du Roy sowie Konzerte und eine Aufnahme von Händels Theodora mit Arcangelo. Als Liedsänger wird er sein Debüt bei der Schubertiade in Hohenems geben und ist in der Wigmore Hall sowie beim Oxford Lieder Festival zu erleben. Zu den jüngsten Höhepunkten in seiner Laufbahn gehörten sein erster Evangelist in Bachs Matthäuspassion mit Arcangelo und Jonathan Cohen bei den BBC Proms 2021 und im selben Jahr Mozarts Mitridate, re di Ponto an der Königlichen Oper Kopenhagen; außerdem Prologue und Quint in The Turn of the Screw an der Opéra National de Lorraine, Nancy.

Der derzeit in Basel lebende Bariton YURIY HADZETSKYY ist ehemaliges Mitglied des Opernstudios des Opernhauses Zürich und kehrt in der laufenden Saison als Mercutio in Gounods Roméo et Juliette nach Zürich zurück. Seine Repertoireerfahrung umfasst unter anderem die Titelrolle in Don Giovanni , Il Conte ( Le nozze di Figaro ), Achilla ( Giulio Cesare ), Dandini ( La Cenerentola ), Barone di Trombonok ( Il Viaggio a Reims ), Graf Dominik ( Arabella ) und 2. Handwerksbursch (Wozzeck). Nach seinem Studium an der Nationalen Musikakademie in Lviv gehörte Yuriy Hadzetskyy 2017 bis 2019 der Opernakademie des Grand Théâtre der polnischen Nationaloper in Warschau an. 2019 nahm er an der Académie du Festival d’Aix-en-Provence teil, wo er mit Edith Wiens, Raphael Pichon und Marcelo Amaral zusammenarbeitete. In der Saison 2018/19 gastierte er u. a. am Opernstudio Weimar, wo er als Il Conte in Le nozze di Figaro auf der Bühne stand, und als Achilla in Giulio Cesare am Grand Théâtre Posen. Er war Teilnehmer der Lied Academy des International Song Centre Heidelberg unter der künstlerischen Leitung von Thomas Hampson und im SongStudio der Carnegie Hall unter der Leitung von Renée Fleming. Yuriy Hadzetskyy ist mehrfach ausgezeichneter Preisträger diverser internationaler Wettbewerbe, u. a. des Concours Reine Elisabeth in Brüssel und des Internationalen Wettbewerbs für Liedkunst Stuttgart 2020.

Der britische Bariton ANDREW HAMILTON gehört seit dieser Saison zum Ensembles der Bayerischen Staatsoper München. Er war hier bereits als Schaunard in La Bohème zu hören. Außerdem wird er dort den Ottokar in Der Freischütz unter der Leitung von Lothar Koenigs singen und ist in Neuproduktionen von Krieg und Frieden und Brett Deans Hamlet zu erleben, beide unter der Leitung von Vladimir Jurowski. In der Spielzeit 2023/24 wird er in München u. a. Aeneas in Dido und Aeneas , Morales in Carmen und den 2. Handwerksburschen in Bergs Wozzeck singen. Zuvor war Andrew Hamilton zwei Spielzeiten Mitglied im Opernstudio der Bayerischen Staatsoper, wo er in vielen Produktionen sehr erfolgreich debütierte, u. a. als Ping in Turandot , Ned Keene in Peter Grimes , Lesbo in Agrippina und Silvano in Un Ballo in Maschera . Außerdem war er in Miroslav Srnkas Uraufführung von Singularity an der Bayerischen Staatsoper zu erleben, einer sogenannten »space opera for young voices«, die als Auftragskomposition für das Opernstudio entstand. In der Zeit am Opernstudio hatte er auch die Möglich -
keit, bei Lehrer*innen wie Brigitte Fassbaender, Bo Skovhus, Helmut Deutsch und Anna Tomowa-Sintow zu studieren. Der junge Bariton ist ein begeisterter Konzertgänger und erkundet mit großer Leidenschaft ein breites Liedrepertoire bis hin zu russischen, französischen und englischen Liedern. In Großbritannien und in Deutschland war er in zahlreichen Konzerten zu erleben. Andrew Hamilton ist Absolvent der Opernschule der Guildhall School of Music and Drama, wo er bei John Evans studierte. Außerdem hat er ein Musikstudium an der University of Southampton absolviert.

MIKHAIL TIMOSHENKO wurde 1993 in Kameikino (Russland) geboren. Nach seinem Studium an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar und der Hochschule für Musik Hans Eisler Berlin war er Mitglied der Académie de l’Opéra national in Paris. 2016 gewann er den 1. Preis beim Concours International de Chant Bordeaux Médoc, einen Sonderpreis des Cercle Carpeaux, einen Sonderpreis der Association AROP, den 1. Preis beim Siemens Opera Contest und 2017 den 1. Preis beim Internationalen Maria Callas-Wettbewerb. Zahlreiche Preise erhielt er auch im Lied-Duo mit der bulgarischen Pianistin Elitsa Desseva. Ihre Zusammenarbeit führte die beiden Künstler in Konzertsäle wie das Théâtre des Champs-Élysées, das Berliner Konzerthaus und den Stefaniensaal Graz. Zukünftige Engagements beinhalten u. a. Konzerte in der Wigmore Hall, der Opéra Bastille und beim Festival Heidelberger Frühling. Opernengagements führten Mikhail Timoshenko in Paris an die Opéra national (Pietro, Simon Boccanegra ) und die Opéra Garnier (Masetto, Don Giovanni ), an die Opéra Monte Carlo, die Opéra National de Bordeaux, die Opéra national de Lorraine Nancy (Figaro, Le nozze di Figaro ), die Ópera de Oviedo und an die Deutsche Oper am Rhein. In der Spielzeit 2022/23 steht er u. a. als Marcello in La bohème am Théâtre du Capitole in Toulouse sowie als Andrej Schtschelkalow in Boris Godunow in Toulouse und am Théâtre des Champs-Élysées in Paris auf der Bühne. Außerdem ist er beim Brucknerfest in Linz in Frank Martins Oratorium Golgotha zu erleben. Mikhail Timoshenko engagiert sich zudem bei Benefizveranstaltungen des Yehudi Menuhin Live Music Now e.V. in Deutschland sowie in Zusammenarbeit mit der Non-Profit-Organisation Touch in Russland in sozialen Projekten für behinderte und psychisch kranke Kinder.

DAVID STEFFENS wuchs im bayerischen Bad Reichenhall auf und war schon während seiner Gymnasialzeit Jungstudent an der Universität Mozarteum in Salzburg. Er erhielt seine Ausbildung bei Prof. Horiana Branisteanu im Konzertfach Gesang am Mozarteum, in der Opernklasse des Mozarteums bei Josef Wallnig und Eike Gramss sowie in der Liedklasse von Wolfgang Holzmair. Als bester Absolvent seines Jahrgangs wurde er 2011 mit der LilliLehmann-Medaille der Internationalen Stiftung Mozarteum in Salzburg ausgezeichnet und im selben Jahr mit der Gottlob-Frick-Medaille geehrt. Er besuchte Meisterkurse u. a. bei Dietrich Fischer-Dieskau, Ruggero Raimondi, Christa Ludwig, Thomas Hampson, Helmut Deutsch und Rudolf Piernay. Als Bartolo in Le nozze di Figaro debütierte er am Salzburger Landestheater, war anschließend im Internationalen Opernstudio am Opernhaus Zürich engagiert und nahm am Young Singers Project der Salzburger Festspiele teil. 2012 bis 2014 war er am Stadttheater Klagenfurt engagiert; seit der Spielzeit 2015/16 gehört er dem Ensemble der Staatsoper Stuttgart an, wo er u. a. in der Titelrolle von Mozarts Le nozze di Figaro , als Sarastro, Escamillo ( Carmen ), Fasolt ( Das Rheingold ), Pimen ( Boris Godunow ) sowie Baron Ochs auf Lerchenau ( Der Rosen kavalier ) zu erleben war. Daneben ist David Steffens als Gast auch regelmäßig an anderen Bühnen zu erleben, so u. a. bei der Salzburger Mozartwoche und den Salzburger Festspielen, an der Deutschen Oper am Rhein, der Semperoper Dresden, am Teatro Real in Madrid, dem Pariser Théâtre des Champs-Elysées, der Opéra National de Lyon, der Opéra National du Rhin in Straßburg sowie an der Dutch National Opera in Amsterdam und der Wiener Volksoper. Im Rahmen der Tetralogie von Wagners Der Ring des Nibelungen an der Stuttgarter Staatsoper verkörpert David Steffens neben Fasolt ( Das Rheingold ) und Fafner ( Siegfried ) auch erstmals den Hunding ( Die Walküre ). Daneben gibt er als Sarastro am Aalto Theater Essen und als Ochs auf Lerchenau in Der Rosenkavalier an der Berliner Staatsoper zwei weitere wichtige Hausdebüts. Als gefragter Konzertsänger gastierte David Steffens u. a. an der Berliner Philharmonie, im Pierre Boulez Saal, im Gewandhaus Leipzig, im Herkulessaal München, am Festspielhaus St. Pölten und am Forum am Schlosspark in Ludwigsburg und trat zudem bei der Schubertiade Hohenems, der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie und dem Wiener Konzerthaus auch als Liedsänger in Erscheinung.

Von der New York Times gefeiert als »Liedbegleiter der Superlative« hat sich der brasilianische Pianist MARCELO AMARAL als gefragter Klavierpartner von Sängern und Instrumentalisten international etabliert. Seit dem Gewinn des Pianistenpreises beim Internationalen RobertSchumann-Liedwettbewerb 2009 arbeitete er mit zahlreichen renommierten Künstlern zusammen wie zum Beispiel Janina Baechle, Olaf Bär, Juliane Banse, Daniel Behle, John Chest, Sarah Connolly, Melanie Diener, Veronika Eberle, Manuel Fischer-Dieskau, Soile Isokoski, Michaela Kaune, Konstantin Krimmel, Jochen Kupfer, Sophie Marilley, Nils Mönkemeyer, Niamh O’Sullivan, Christoph Pohl, Christoph Prégardien, Tobias Scharfenberger, Birgid Steinberger, Roman Trekel, Carolina Ullrich, Michael Volle, Matthias Winckhler und dem Alfama Quartet. Mit großem Erfolg debütierte Marcelo Amaral in den vergangenen Jahren in der Wigmore Hall in London, im Musée d’Orsay in Paris sowie bei der Schubertiade in Schwarzenberg. Marcelo Amaral war zu Gast bei zahlreichen Festivals wie dem Montpellier Festival, der Mozarteum Sommerakademie, dem Schleswig-Holstein Musik Festival, dem International Art Song Festival, dem Ravinia Festival, dem Tuscan Sun Festival, dem Festival de Marvão und dem Oxford Lieder Festival. Rundfunk- und Fernsehaufnahmen unter anderem für den Bayerischen Rundfunk, Deutschlandfunk Kultur, WDR/ARTE, Radio France und BBC runden seine künstlerische Tätigkeit ab. Seit 2014 hat Marcelo Amaral eine Professur für Liedgestaltung an der Hochschule für Musik Nürnberg inne und ist seit 2010 Mitglied im Künstlerischen Beirat der Internationalen Hugo-Wolf-Akademie. Nach seinem Studium am Cleveland Institute of Music und der Indiana University vervollständigte er seine Studien durch die Zusammenarbeit mit namhaften Künstlern wie Elly Ameling, Dietrich Fischer-Dieskau, Rudolf Jansen, Malcolm Martineau, Olga Radosavljevich, András Schiff, Peter Schreier und Roger Vignoles. Zudem studierte er Liedgestaltung bei Helmut Deutsch an der Hochschule für Musik und Theater München.
Als Pianist des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper in München ist MICHAEL PANDYA an der Seite vieler hochkarätiger Musiker aufgetreten, darunter Graham Johnson, Željko Lučić, Jonathan Lemalu, Robin Tritschler, Michael Nagy, Freddie de Tommaso, Harriet Burns, William Thomas und Sarah Gilford, und hat in ganz Großbritannien, Europa und den USA konzertiert. Michael Pandya ist Gewinner des Pianistenpreises beim Internationalen Gesangswettbewerb 2019 in der Wigmore Hall und wurde mit Begleitpreisen beim Gerald Moore Award, Kathleen Ferrier Awards und Maureen Lehane

Vocal Awards ausgezeichnet. Zu den Höhepunkten der letzten Spielzeiten zählen Auftritte in der Wigmore Hall, der Bayerischen Staatsoper, bei der Fundación Juan March Madrid, dem Klavier-Festival Ruhr, dem Oxford Lieder Festival, dem Newbury Spring Festival, der Royal Overseas-League London, dem Leeds Lieder Festival und mehrere Live-Auftritte bei BBC Radio 3’s In Tune. Er ist ein erfahrener Gesangscoach und Korrepetitor, arbeitet als Pianist und Coach am Royal College of Music und wird regelmäßig von der Internationalen Meistersinger Akademie und der Georg Solti Accademia engagiert. Im Frühjahr 2023 wird er vom Cembalo aus ein Konzert der Jungen Künstler an der Bayerischen Staatsoper dirigieren. Außerdem arbeitete er zwei Jahre lang als Korrepetitor für die New Chamber Opera und leitete, coachte und dirigierte zahlreiche Produktionen. Im Jahr 2022 wurde Michael zum Associate der Royal Academy of Music ernannt. Zuvor studierte Michael an der Guildhall School of Music and Drama, der Royal Academy of Music und der University of Oxford. Zu seinen Lehrern zählten Graham Johnson, Julius Drake, Michael Dussek, James Baillieu, Ian Brown, Caroline Palmer und Sholto Kynoch.

Der gebürtige Schweizer TOBIAS TRUNIGER absolvierte sein Klavierstudium bei den Professoren Boris Bloch und Till Engel an der Folkwang Hochschule Essen. Er setzte seine Studien im Bereich Liedgestaltung und Korrepetition an der Musikhochschule Leipzig bei Prof. Karl-Peter Kammerlander sowie in Kursen bei Brigitte Fassbaender, Norman Shetler und Roger Vignoles fort. Tobias Truniger arbeitete als Korrepetitor an der Deutschen Oper am Rhein in Düsseldorf, wo er auch als Lehrbeauftragter an der Robert-Schumann-Musikhochschule tätig war. Ab 2000 war er Studienleiter der Gesangsklassen an der Musikhochschule Nürnberg-Augsburg und leitet weiterhin eine Liedklasse an der Musikhochschule München. Als Liedbegleiter konzertiert er mit Sängern wie Angelika Kirchschlager, Thomas Moser und Edith Wiens und betreut als Vocal Coach zahlreiche Sänger an führenden europäischen Opernhäusern und bei Festivals. Seit der Saison 2009/10 ist er musikalischer Leiter des Opernstudios der Bayerischen Staatsoper.
LIEDPATE WERDEN! – IHR GANZ PERSÖNLICHER BEITRAG
ZU »DER GANZE HUGO WOLF«
Mit dem Konzert am 26. März 2023 bringen wir die Reihe »Der ganze Hugo Wolf« zum erfolreichen Abschluss. In sieben Jahren und 16 Konzerten wurden dann alle 316 Klavierlieder von Hugo Wolf mindestens einmal innerhalb dieser Reihe im Konzert aufgeführt, manche Lieder haben es sogar auf mehrere Aufführungen gebracht.
Durch eine Liedpatenschaft konnten Sie die Aufführung dieses Liedes unmittelbar unterstützen – und Sie können dies immer noch tun! Zwar haben über 100 Lieder von Hugo Wolf bereits einen Liedpaten oder eine Liedpatin gefunden. Es gibt aber noch zahlreiche »freie« Lieder, die noch auf einen Paten/eine Patin warten. Vielleicht ist auch ein Lied für Sie dabei? Mit der Patenschaft unterstützen Sie nach wie vor unsere Arbeit, die zum Teil nach den Konzerten erst richtig anfängt. Die Aufzeichnungen aller Konzerte sollen in ein umfangreiches und multimediales Hugo-Wolf-Archiv eingebracht werden, sodas auf unserer Webseite www.ihwa.de ein lebendiger, klingender und vor allem auch umfassender Überblick über das Gesamt-Liedschaffen unseres Namenspatrons entsteht. Ihre Liedpatenschaft leistet also nach wie vor wertvolle Unterstützung für das Projekt und unseren leidenschaftlichen Einsatz für das Werk Hugo Wolfs, der mit dem Abschluss der Reihe selbstverständlich nicht endet.
Für einen Beitrag von nur 25 Euro (oder natürlich auch mehr) können Sie sich aus den rund 200 noch patenlosen Liedern ihr Lieblingslied aussuchen. Vielleicht haben Sie die Aufführung dieses speziellen Liedes im Rahmen von »Der ganze Hugo Wolf« miterlebt und verbinden einen ganz besonderen Konzertabend damit? Liedpatenschaften sind nach wie vor auch ein schönes und sehr persönliches Geschenk. Wer hat schon jemals ein Lied von Hugo Wolf geschenkt bekommen?
Alle Paten erhalten als Dank ein von den Künstlern, die das Lied im Rahmen unserer Reihe aufführen, signiertes Notenblatt und ein Programmheft zum Konzert. Und wer für »sein« Lied mehr geben möchte, kann dies natürlich auch gerne tun.
Eine aktuelle Liste der noch verfügbaren Lieder finden Sie auf www.ihwa.de. Dort gibt es auch alle weiteren Informationen zu den Liedpatenschaften sowie das Formular, mit dem Sie Liedpate werden können.
WIR DANKEN FÜR IHRE UNTERSTÜTZUNG!

WIR DANKEN SEHR HERZLICH ALLEN LIEDPATINNEN UND -PATEN:
Elly Abelt, Renate Alber-Bussas, Javier Alonso, Janina Baechle, Thomas Beinhauer, Inge Borkh (†), Elena Copons, Klaus Dreier, Thomas Egler, Elisabeth Ehlers, Christian Elsner, Christophe Ghristi, Thomas Hampson, Gabriele Heister, Christiane Iven, Thomas Kijak, Hans Georg Koch, Irene Kosel, Brigitte Kurz, Barbara Lankers, Lotte Maier (†), Ludwig Mittelhammer, Emma Moore, Peter Morris, Dr. Heinzjörg Müller, Petra Müller, Prof. Hanno Müller-Brachmann, Michael Nagy, Ursula Neroladakis, Hannelore Oberbeck, Erwin Pretz, Karl Heinz Scharf, Roswitha Scharf, Andreas Schüle, Marie Seidler, Franz-Josef Selig, Christa Tonnecker, Prof. Dr. Matthias Türpe, Hanna Westerhoff, Gudrun Wyslich, Gunter Wyslich, Gabriele Zimmermann sowie 12 weitere Liedpat*innen, die ungenannt bleiben möchten.
DER GANZE HUGO WOLF 2016–2023



Der ganze Hugo Wolf I
12. März 2016
HMDK Stuttgart
EMMA MOORE , Sopran
MARIE SEIDLER , Mezzosopran
LUDWIG MITTELHAMMER , Bariton
MARCELO AMARAL , Klavier
TOBIAS TRUNIGER , Moderation
Der ganze Hugo Wolf II
13. März 2016
HMDK Stuttgart
ELENA COPONS , Sopran
JAVIER ALONSO , Tenor
MARCELO AMARAL , Klavier
CORNELIA WEIDNER , Moderation
Der ganze Hugo Wolf III
5. November 2016
Hospitalhof Stuttgart
ANNELIE SOPHIE MÜLLER, Mezzosopran
KREŠIMIR STRAŽANAC, Bass-Bariton
MARCELO AMARAL, Klavier
KATHARINA EICKHOFF, Moderation



Der ganze Hugo Wolf IV
9. März 2017
Staatsgalerie Stuttgart
BIRIGID STEINBERGER , Sopran
ROMAN TREKEL , Bariton
MARCELO AMARAL , Klavier
Der ganze Hugo Wolf V
23. März 2017
Neues Schloss, Stuttgart
DIANA HALLER , Mezzosopran
ANDRÉ MORSCH , Bariton
MARCELO AMARAL , Klavier
HELMUT WOLF, Moderation
Der ganze Hugo Wolf VI
14. April 2018
Hospitalhof Stuttgart
CARINE TINNEY, Sopran
MARIE SEIDLER , Mezzosopran
ANDREAS BEINHAUER , Bariton
MARKUS HADULLA , Klavier
RAFAEL RENNICKE , Moderation
DER GANZE HUGO WOLF 2016–2023



Der ganze Hugo Wolf VII
23. Juni 2018
Hospitalhof Stuttgart
HAGAR SHARVIT, Mezzosopran
MATTHIAS WINCKHLER , Bariton
AMMIEL BUSHAKEVITZ , Klavier CORNELIA WEIDNER , Moderation
Der ganze Hugo Wolf VIII
14. November 2018
Mozart-Saal, Liederhalle Stuttgart
SARAH WEGENER , Sopran
JOCHEN KUPFER , Bass-Bariton
MARCELO AMARAL , Klavier CORNELIA WEIDNER , Moderation
Der ganze Hugo Wolf IX
25. Mai 2019
Mozart-Saal, Liederhalle Stuttgart
JULIANE BANSE, Sopran
MATTHIAS KLINK, Tenor
MARCELO AMARAL, Klavier
KATHARINA EICKHOFF, Moderation





Der ganze Hugo Wolf X
16. Dezember 2019
Hospitalhof Stuttgart
CAROLINA ULLRICH , Sopran
WALTER SITTLER , Lesung
MARCELO AMARAL , Klavier
Der ganze Hugo Wolf XI
5. November 2021
Hospitalhof, Stuttgart
MIRELLA HAGEN , Sopran
ANDRÉ MORSCH , Bariton
MARCELO AMARAL , Klavier
TOBIAS TRUNIGER , Moderation
Der ganze Hugo Wolf XII
6. Oktober 2021
Staatsgalerie Stuttgart
DIANA HALLER , Mezzosopran
MIKHAIL TIMOSHENKO , Bass-Bariton
MARCELO AMARAL , Klavier



Der ganze Hugo Wolf XIII
1. Juni 2022
Großer Kursaal, Bad Cannstatt
IRINA JAE-EUN PARK , Sopran
MARIE SEIDLER , Mezzosopran
LUDWIG MITTELHAMMER , Bariton
JONATHAN WARE , Klavier
CORNELIA WEIDNER , Moderation





Der ganze Hugo Wolf XIV
8. Juli 2022
Staatsgalerie Stuttgart
RONAN CAILLET, Tenor
DAVID STEFFENS , Bass
MALTE SCHÄFER , Klavier
CORNELIA WEIDNER , Moderation




Der ganze Hugo Wolf XV
24. März 2023
Staatsgalerie Stuttgart
CAROLINA ULLRICH Sopran
STUART JACKSON, Tenor
ANDREW HAMILTON, Bariton
MICHAEL PANDYA, Klavier
TOBIAS TRUNIGER, Moderation
Der ganze Hugo Wolf XVI
26. März 2023
Staatsgalerie Stuttgart
CAROLINA ULLRICH , Sopran
MIRELLA HAGEN , Sopran
DIANA HALLER , Mezzosopran
YURIY HADZETSKYY, Bariton
MIKHAIL TIMOSHENKO , Bass-Bariton
DAVID STEFFENS , Bass
MARCELO AMARAL , Klavier
HERAUSGEBER Internationale Hugo -Wolf -Akademie für Gesang, Dichtung, Liedkunst e.V. Stuttgart, Jägerstraße 40, 70174 Stuttgart, Deutschland, Telefon +49(0)711-22 11 77, info@ihwa.de, www.ihwa.de VORSTAND Prof. Dr. Hansjörg Bäzner (Vorsitzender), Hans Georg Koch (Stv. Vor sitzender), Albrecht Merz (Schatzmeister), Walter Kübler (Schrift führer), EBM Dr. Fabian Mayer (Ver treterin der Landeshauptstadt Stuttgart), MDgt Dr. Claudia Rose (Ver treterin des Landes Baden - Württemberg), Cornelius Hauptmann, Richard Kriegbaum, Patrick Strub KÜNSTLERISCHER BEIRAT Prof. Marcelo Amaral, Oswald Beaujean, Prof. Dr. h.c. Thomas Hampson, Prof. Christiane Iven, Dr. Regula Rapp KURATORIUM Prof. Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Christiane Nüsslein-Volhard, Direk torin d. Max-Planck-Instituts für Entwicklungsbiologie (Tübingen) – Vorsitzende; Dr. h.c. Erwin Teufel, Ministerpräsident a. D. (Spaichingen) – Stv. Vorsitzender; Prof. Siegfried Bauer, Landeskirchenmusikdirektor i. R. (Ludwigsburg), Prof. Hans-Jürgen Drescher, Präsident der Bayerischen Theaterakademie August Everding (München), Wilfried Ensinger, Ensinger GmbH (Nufringen), Prof. Dr. h.c. Brigitte Fassbaender (München), Dr. Alfred Geisel, Erster stv. Präsident des Landtags von Baden-Württemberg a. D. (Stuttgart), Prof. Dr. Christian Gerhaher (München), Dr. Wolfgang Gushurst, SWR (Baden-Baden), Dr. Karl Gutbrod (†, Stuttgart), Peter Jakobeit (Stuttgart), Hartmut Jenner, Vorsitzender der Geschäftsführung der Kärcher GmbH (Winnenden), Michael Klett, Verleger (Stuttgart), Richard Kriegbaum (Böblingen), Prof. Philip Kurz, Wüstenrot Stiftung (Ludwigsburg), Prof. Uta Kutter (Stuttgart), Gerti Mayer-Vorfelder (Böblingen), Georg Mehl (Stuttgart), Sergio Morabito (Stuttgart/Wien), Dr. Herbert Müller (Hessigheim), Dr. Günther Nath, Geschäftsführender Gesellschafter der Lumatec GmbH (München), Dr. Winfried Nowak (Baden-Baden), Franz Xaver Ohnesorg (Essen), Albrecht Puhlmann (Berlin/Mannheim), Prof. Dr. Ulrich Raulff, Präsident des Instituts für Auslandsbeziehungen (Stuttgart), Gernot Rehrl (München), Michaela Russ, Geschäftsführerin Südwestdeutsche Konzertdirektion Erwin Russ GmbH (Stuttgart), Dr. Roland Schelling, Rechtsanwalt (Stuttgart), Dr. Uwe SchroederWildberg, Vorstandsvorsitzender der MLP AG (Wiesloch), Mario Schulz (Stuttgart), Dr. Wolfgang Schuster, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart a.D., Peter Ströbel, Rechtsanwalt (Stuttgart), Klaus von Trotha, Minister a. D. (Stuttgart), Dr. Erwin Vaih, Wirtschaftsprüfer (Stuttgart), Susanne Weber-Mosdorf (Hochdorf), Jossi Wieler (Berlin), Dr. Rainer Wilhelm (Stuttgart), Dr. Gerhard Wirth (Stuttgart), Thomas Wördehoff (Wien), Dr. Herbert Wörner (München), Prof. Dr. Walther Zügel (Stuttgart) INTENDANZ & REDAKTION Dr. Cornelia Weidner LEKTORAT Monika Treutwein
TEXTNACHWEIS Der Einführungstext von Susan Youens ist ein Originalbeitrag für dieses Heft; Deutsche Übersetzung: IHWA BILDNACHWEIS S. 7. Moritz von Schwind (1804-1871): Im Frühling. In: Gedichte von Eduard Mörike. Mit Bildern von Moritz von Schwind; Stuttgart, 1922; S. 9: Junge Nonne beim Beten im Klostergarten. Illustration 19. Jahrhundert (www.istockphoto.com); S. 11: Titelvignette zum Spanischen Liederbuch von Emanuel Geibel und Paul Heyse, Radierung von A. v. Menzel, 1852, in: Volksbücher der Literatur: Paul Heyse von Helene Raff, Bielefeld und Leipzig 1911; S. 13: Buch des Sängers, West-östlicher Divan (www.alamy.de); S. 26: Romanze vom Feuerreiter. Holzschnitt nach einer Zeichnung von Adolf Ehrhardt (1813-1899), in: Deutsches Balladenbuch. Meersburg/Naunhof/ Leipzig 1933; S. 33: Der Rattenfänger. Stahlstich von Adolf Schroedter(1805-1875), www.museumdigital.de (Frankfurter Goethe-Haus/Freies Deutsches Hochstift); Marvin Stellmach (S. Wegener), Gerard Collett (S. Jackson), Annemone Taake (Y. Hadzetskyy), Matthias Baus (D. Steffens), Nancy Horowitz (M. Amaral); Fotos DGHW S. 44-49: IHWA, Reiner Pfisterer, Holger Schneider, Kodor Moghrabi
Änderungen des Programms und der Mitwirkenden vorbehalten.
