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Wissen & Karriere

lernen, Aufbau einer Unternehmenskultur und schliesslich immer die Zahlen im Blick haben. Vor einem Scheitern solle man weniger Angst haben als vielmehr davor, es nicht probiert zu haben, so Sidler. Die anschliessende Paneldiskussion komplettierten zwei weitere Unternehmer: Ruedi Noser und Roger Baumer. Ruedi Noser, Alleininhaber der Noser Gruppe, einem führenden Anbieter von Informations- und Kommunikationstechnologielösungen, vertritt seit 2015 den Kanton Zürich im Ständerat. Roger Baumer ist Group CEO und mit seinem Bruder Inhaber in der 4. Generation der Hälg Building Services Group, einem führenden Schweizer Anbieter von Gebäudetechnik. Moderiert wurde die Panel-Diskussion von Petra Rüegg, Gründerin und Geschäftsführerin von QPM Marketing Services. «Was ich da tun kann, könnte ich als Angestellter nie machen» Im Panel wurden verschiedene Aspekte des Unternehmertums teilweise kontrovers dis-

kutiert, die Teilnehmer zogen mitunter persönliche Bilanz ihrer Unternehmerkarriere. Roger Baumer, der seine Karriere zunächst ausserhalb des Familienunternehmens in der IT-Branche gestartet hatte, betonte, dass man in die Unternehmerrolle durchaus hineinwachsen kann. Mit Blick auf den Wirkungseinfluss und die Freiheiten eines Unternehmers kam Baumer zum Fazit: «Was ich da tun kann, könnte ich als Angestellter nie machen». Ruedi Noser empfiehlt, erst einmal Ideen in bereits bestehenden Firmen zu realisieren. Anlass für seine Selbstständigkeit sei es gewesen, dass sein damaliger Chef eine von ihm vorgebrachte Idee ablehnte. Erst im eigenen Unternehmen konnte er diese realisieren. Jedoch «einfach Unternehmer sein zu wollen» – davon hält Noser nichts. Sidler betonte, dass es wichtig sei, als Firma ein Problem zu lösen: Ein bestehendes Problem bei einem Kunden stünde immer am Anfang einer Gründung. Ausserdem seien

es gerade innovative Startups, bei denen hochqualifizierte Arbeitsplätze in Zukunftsbranchen entstehen – auch dies könne eine Motivation für einen Unternehmer sein. «Das Gute liegt oftmals in der Nähe» Bei der Suche nach Geschäftsideen empfiehlt Valentin Vogt, nicht zu weit zu schauen, das Gute läge oftmals in der Nähe. So ergriff Vogt im Jahr 2002 die Chance, als Manager von Sulzer die heutige Firma Burckhardt Compression aus dem Konzern herauszukaufen. Einig waren sich die Panel-Teilnehmer, dass es als Unternehmer darum gehe, Chancen zu erkennen und diese wahrzunehmen: «Den Ball reinhauen, wenn er vor dem Tor liegt», so Sidler. Zum Schluss kam die Gruppe auf die Bedeutung der Netzwerkpflege für Unternehmer. Valentin Vogt riet dazu, sich auf wenige hochwertige Netzwerke zu fokussieren und diese pflegen «statt überall dabei und doch nirgends» zu sein. Ein Rat, der von den teilnehmenden Alumni beim anschliessenden Apéro Riche direkt umgesetzt wurde.

Den passenden Rahmen für das Thema bot das kreative Flair der Räumlichkeiten von Rackspace International am boomenden Standort Zürich-West. Rackspace ist Anbieter von Managed-Cloud-Lösungen mit einem Umsatz von 2.5 Milliarden USD. In seinem Grusswort betonte Managing Director Reinhard Waldinger, dass die weltweit 6500 Mitarbeiter von Rackspace trotz der mittlerweile beachtlichen Grösse des Unternehmens immer noch «wie Unternehmer denken». Durch den Abend führte Dr. Ariel Hugen­ tobler, Leiter Career Services bei HSG Alumni. In der Organisation des Events wurde er von Sabine Röthlisberger unterstützt. Röthlisberger ist Gründerin der Sparking Idea GmbH, einem ConsultingUnternehmen für Digitalisierungsprojekte. Panel-Moderatorin Petra Rüegg

(Foto Jenny Milow, Rackspace)

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