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Das Alumni-Magazin der Universit채t St.Gallen 4 /2005

Neue Wachstumsm채rkte in Asien Unternehmensgr체ndung in China HSG Alumni Konferenz 2006



Liebe HSG Alumnae, liebe HSG Alumni Die aktuelle Ausgabe der alma steht unter dem Thema «Neue Wachstumsmärkte in Asien» mit dem Schwerpunkt China. Dabei wollten wir vermeiden, uns in die lange Schlange der Artikel über die boomende Skyline von Shanghai oder die Auslagerung von Produktionsstätten nach China einzureihen. Wir haben vielmehr versucht, dem Thema eine individuelle Note zu geben, indem wir einzelne Personen aus dem Kreise der HSG Alumni und der HSG vorstellen, die in diesem Kontext spannende Projekte und Karrieren gestartet haben. In der Rubrik «Ehemalige im Porträt» stellen wir Alexandre Tunik vor, der nach dem HSG-Abschluss auf eigene Faust nach Hong Kong gezogen ist und

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dort, 15 Jahre später, ein eigenes Textilunternehmen mit Fabriken in China betreibt. Nebenbei kümmert er sich mit viel Engagement um den Alumni Club in Hong Kong und ist einer der «Anchor Points» für alle HSGler im Fernen Osten – will man wissen, welche HSG'ler sich im Fernen Osten tummeln, führt kein Weg an Alexandre vorbei. In der Rubrik «Start up» stellen wir einen weiteren HSG Alumnus vor, der sich auf das unternehmerische Abenteuer China erfolgreich eingelassen hat: Scott Freeman war 1996 Co-Founder des TechnologieAnbieters IT Resources und führt das Unternehmen, das inzwischen mehr als 200 Mitarbeitende an fünf Standorten zählt, heute als CEO. Nach dem Erfolg der letzten beiden Konferenzen in Interlaken und Kitzbühel soll im nächsten Jahr vom 7. bis 9. September die dritte internationale HSG Alumni Konferenz stattfinden, diesmal im Engadin. Unter Leitung von René Zeier ist das fünfköpfige, ehrenamtlich arbeitende Organisationskomitee bereits seit Monaten intensiv mit der Planung beschäftigt. In dieser Ausgabe finden Sie den aktuellen Stand der hochkarätig und vielseitig besetzten Liste von Referenten, die zum Leitthema «Das Pendel der Wirtschaft – aber was bringt uns weiter?» in schöner und geselliger Atmosphäre für einen interessanten Austausch mit den Alumni sorgen werden. Der Austausch zwischen Alumni und Studierenden funktioniert inzwischen ebenfalls bestens: per dato sind mehr als 300 Mitglieder von HSG Alumni als Mentorinnen und Mentoren für Studierende der HSG aktiv. Um das MentoringProgramm der HSG von der Aufbauphase in eine langfristig tragbare Struktur zu überführen, unterstützt HSG Alumni das Programm seit diesem Jahr auch regelmässig finanziell, so dass es als echte Kooperation zwischen Universität und HSG Alumni geführt wird. Für die neue Runde, die im Januar 2006 startet, ist es noch bis Mitte Oktober möglich, sich als Mentorin bzw. Mentor anzumelden, wozu ich Sie gern ermuntern möchte. In dieser Ausgabe erfahren Sie mehr zu Zweck und Ablauf des Programms. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen und einen schönen Herbst. Philipp Kotsopoulos · Geschäftsführer HSG Alumni


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Zum Titelbild · Die neuen

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Unireport: Sommersemester mit vielen Neueintritten

Wachstumsmärkte in Asien und im Speziellen China beschäftigen Forschung und Praxis. In dieser Ausgabe

Mentoring-Programm an der HSG · Mehr als 300 Alumni engagieren sich bereits als aktive Mentor(inn)en für Studierende der HSG. Die Kooperation zwischen den Ehemaligen und der Universität wurde nun noch erweitert. 07

werden Personen aus dem Kreise der HSG Alumni und der HSG vorgestellt, die in Asien erfolgreich tätig sind und spannende Projekte aufgebaut haben.

09 Die neue Wirtschaftsmacht aus dem Osten · Das Wirtschaftswachstum in China und Indien in den letzten Jahren war faszinierend. Auch die stärkere Zusammenarbeit unter den asiatischen Ländern hat dazu geführt, dass sich die ehemaligen «Emerging Markets» zu einer gewichtigen Wirtschaftsmacht entwickelt haben. 11

Das Asia Research Center an der HSG

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Laissez faire nach Plan · Dirk Harbecke über seine Erfahrungen in China.

14 Chinas Manager lernen an der HSG · Mit dem Sino Swiss Management Training Programme hat die Universität ein weltweit einzigartiges Aus- und Weiterbildungsprogramm für chinesische Führungskräfte geschaffen. 15 Alexandre Tunik, der Weltenbummler · Gleich nach seinem Studium reiste der Ehemalige Alexandre Tunik mit leeren Taschen nach Hong Kong und baute sich dort eine Existenz auf. Heute beliefert er Sportartikelhändler in aller Welt mit seinen Produkten. 18

HSG Shop

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Dritte internationale HSG Alumni Konferenz

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Der Campus – integraler Bestandteil der HSG-Weiterbildungsstrategie

23 AIESEC: Einmal um die Welt und zurück · Die studentische Organisation AIESEC ist an über 800 Universitäten in 89 Ländern vertreten und zählt weltweit 50’000 Mitglieder. Das Lokalkomitee an der Universität St.Gallen hat in den letzten Jahren mit innovativen Projekten auf sich aufmerksam gemacht.

Als Pionier in China das Rad neu erfunden · Scott Freeman gründete vor zehn Jahren seine eigene Firma im Bereich Telekommunikations- und Informationstechnologie in China. Heute beschäftigt IT Resources 200 Mitarbeitende an vier Standorten. 26

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Alumni Clubs

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EMBA Alumni

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Aus dem Alumni BĂĽro

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BĂĽcherseite

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Terminkalender viertes Quartal 2005


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Sommersemester mit vielen Neueintritten Das Sommersemester 2005 war geprägt vom Rektoratswechsel. Prof. Ernst Mohr PhD konnte gleich zu Beginn des Semesters die Diplome an den ersten Jahrgang des Master-Studiums vergeben. Gleichzeitig begrüsste er eine Reihe neuer Lehrbeauftragter an der HSG. Überschattet wurde das Semester vom Tod des renommierten Professors und Direktors des Instituts für Medien- und Kommunikationsmanagement, Peter Glotz. Zu Beginn des Sommersemesters 2005 übergab der Rektor Prof. Ernst Mohr PhD 570 Absolventinnen und Absolventen ihre Diplome und Doktorurkunden. Es war die zweitletzte Feier nach alter Lizentiatsordnung. Mohr sprach zur «Bildung für die Symbolgesellschaft». Am 30. April schliesslich ehrte Mohr die ersten 24 Absolventinnen und Absolventen des «Master of Arts HSG» (M.A. HSG) und die 144 Absolventinnen und Absolventen des «Bachelor of Arts HSG» (B.A. HSG) und forderte sie in seiner Rede auf, durchaus auch «schrägen Kontakt» zu pflegen. Denn aus einem Netzwerk des Bekannten und Berechenbaren sei noch selten etwas Neues entstanden. Der Graduation Day mit feierlicher Diplomübergabe in der Aula wurde durch Stadt- und Kunstführungen, Auftritte des Uni-Chors, Kostproben einer Vorlesung, Rückblicke, Einblicke und Ausblicke ergänzt. Bewirtet wurden die Diplomand(inn)en mit Bratwürsten der St.Galler Gassenküche. HSG Alumni Präsident Urs Landolf begrüsste die Absolventinnen und Absolventen beider Abschlussfeiern im Alumni-Netzwerk, am Abend veranstaltete HSG Alumni jeweils eine rauschende Abschlussparty. Aufgrund der grossen Anzahl von Absolventinnen und Absolventen mit Lizentiat wurde das Lic-Fest vom April zum grössten aller Zeiten. Abschlüsse in Zahlen An der feierlich umrahmten Diplomfeier erhielten 110 Absolvent(inn)en den Bachelor of Arts HSG (B.A. HSG) in Betriebswirtschaftslehre, 21 Absolvent(inn)en den Bachelor of Arts HSG (B.A. HSG) in Internationalen Beziehungen, ein Absolvent

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den Bachelor of Arts HSG (B.A. HSG) in Rechtswissenschaft und 12 Absolvent(inn)en den Bachelor of Arts HSG (B.A. HSG) in Volkswirtschaftslehre. 17 Absolvent(inn)en erhielten den Master of Arts HSG (M.A. HSG) in «Internationale Beziehungen und Governance» und 7 Absolvent(inn)en den Master of Arts HSG (M.A. HSG) in «Quantitative Economics and Finance». Ein Kandidat absolvierte nach seinem Lizentiat die Zusatzausbildung in Wirtschaftspädagogik. Neue Köpfe bereichern die HSG Dr. Thomas Berndt wurde auf den 1. April zum Extraordinarius für Rechnungslegung gewählt. Er studierte an der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main Betriebswirtschaft und promovierte und habilitierte auch dort, letzteres zum Thema Wahrheits- und Fairnesskonzeptionen in der Rechnungslegung. Berndt ist durch Projekte und Forschung sehr praxisverbunden und weist eine breite Unterrichtserfahrung auf Uni-Stufe auf. James W. Davis PhD wurde ebenfalls per 1. April zum Extraordinarius für Politikwissenschaft mit besonderer Berücksichtigung der Internationalen Beziehungen ernannt. Der USAmerikaner erwarb 1995 den PhD in Politikwissenschaft an der Columbia University in New York. Nach diversen Stationen an verschiedenen USUniversitäten fand er seinen Weg an die HSG. Davis freut sich auf die interdisziplinäre Zusammenarbeit, die an der HSG gross geschrieben wird. Die Studierenden werden besonders von Davis’ Fähigkeit profitieren, die Theorie anhand von praktischen Beispielen zu verdeutlichen. Auch Prof. Simon J. Evenett PhD weilt seit dem 1. April als Extraordi-

narius für Aussenwirtschaft und Entwicklung an der HSG. Er passt sehr gut ins bestehende Team der Volkswirtschaftlichen Abteilung, denn er ist nicht nur ein kreativer Wissenschaftler mit hohem Praxisbezug, sondern auch didaktisch überzeugend. Mit seinem Fachwissen deckt er einen Bereich ab, der bisher noch unzureichend entwickelt war. Evenett studierte an der University of Cambridge und promovierte an der Yale University in den USA. Prof. Dr. Leibfried wird im Wintersemester 2005/2006 als Extraordinarius am neugeschaffenen KPMG-Lehrstuhl für Audit und Accounting beginnen. Der Deutsche studierte an der Kent State University, Ohio (USA) und erlangte zudem ein wirtschaftswissenschaftliches Diplom an der deutschen Universität Hohenheim. Prof. Dr. Hato Schmeiser wurde auf den 1. April zum Ordinarius für Risikomanagement und Versicherungswirtschaft gewählt. Er studierte an der Universität Mannheim Betriebswirtschaft und promovierte an der Universität Passau zum Thema Solvenzsicherung von Versicherungsunternehmen. Schmeiser wird die Studierenden durch seine didaktischen Qualitäten überzeugen und aktuelle Fragen mit wissenschaftlichen Methoden angehen. Prof. Dr. Rolf Peter Sieferle wurde auf den 1. April zum Ordinarius für Allgemeine Geschichte gewählt. Er vertrat bereits als ständiger Gastprofessor seit dem Wintersemester 2000/2001 das Fach Allgemeine Geschichte an der HSG. Sieferle gilt als brilliant in Wort und Schrift. Er versucht in seiner Lehrtätigkeit, viele Anknüpfungspunkte zu den anderen Abteilungen an der HSG zu schaffen.


In memoriam Prof. Dr. Peter Glotz ist am 25. August 2005 mit 65 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. Er war von 2000 bis zu seiner Emeritierung im April 2003 als Professor für Medien und Gesellschaft an der Universität St.Gallen tätig. Er war zudem Direktor am Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement (MCM-HSG). Über seine Emeritierung hinaus war Peter Glotz der HSG verbunden. Er wirkte weiterhin in verschiedenen HSG-Projekten und in der HSG-Weiterbildung mit. Nach seinem Studium der Zeitungswissenschaft, Philosophie, Germanistik und Soziologie in Wien und München, wo er 1968 zum Dr. phil. promovierte und bis 1970 wissenschaftlicher Assistent war, startete Peter Glotz eine steile Politik-Karriere. Er gehörte insgesamt 18 Jahre als Abgeordneter dem deutschen Bundestag an und war zuletzt Bundesgeschäftsführer und Bildungs- und Forschungspolitischer Sprecher der SPD. Im Jahr 1996 legte er sämtliche politischen Ämter nieder und kehrte in die Wissenschaft zurück. Er baute die Universität Erfurt wieder auf und leitete diese mehrere Jahre. Im Jahre 2000 übernahm er den neu gegründeten Lehrstuhl «Medien und Gesellschaft» am Institut für Medien- und Kommunikationsmanagement und trug wesentlich zur erfolgreichen Entwicklung des neuen Instituts bei.

Prof. Dr. Peter Glotz

Er baute den englischsprachigen Nachdiplomstudiengang «Executive MBA in Media and Communication» auf und verfasste diverse international beachtete Fachbücher. Die HSG hat in Prof. Dr. Peter Glotz einen begeisternden und motivierenden akademischen Lehrer verloren. Hohes Tempo und enormer Einsatz prägten seinen Arbeitsstil. Er wirkte auf seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter äusserst motivierend. Seine Kolleginnen und Kollegen erlebten ihn als bereichernd und anregend. Die Universität verliert in ihm eine charakterfeste und charismatische Persönlichkeit. Kompetenzzentrum für Luftfahrt gegründet Am 1. Juli 2005 wurde an der Universität St.Gallen das erste Kompetenzzentrum für Luftfahrt in der Schweiz gegründet. Die Initianten und Gründer dieses Center for Aviation Competence (CFAC-HSG) sind die vier HSG-Institute: Institut für Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus (IDTHSG), Forschungsinstitut für Empirische Ökonomie und Wirtschaftspolitik (FEW-HSG), Forschungsinstitut für Arbeit und Arbeitsrecht (FAAHSG) und das Kühne-Institut für Logistik (KLOG-HSG) der Universität St.Gallen. Das Kompetenzzentrum forscht im Bereich der Luftfahrt und unterstützt diese mit Dienstleistungen sowie mit wissenschaftlichen Seminarien und Konferenzen. Fokussiert wird die Arbeit vor allem auf besondere Aspekte der Wirtschaftspolitik, der Betriebswirtschaft, des Luftrechts, des Arbeitsrechts, der Logistik und der Corporate Governance. Geplant sind auch Aus- und Weiterbildungslehrgänge für Luftfahrtsbetriebe. So soll das CFAC-HSG zur kompetenten Anlaufstelle für Fragen im Zusammenhang mit der Luftfahrt werden. Geleitet wird das Kompetenzzentrum durch Andreas Wittmer vom In-

stitut für Öffentliche Dienstleistungen und Tourismus. Er wird unterstützt durch einen Fachrat aus den Institutsleitern Prof. Dr. Thomas Bieger, Prof. Dr. Franz Jaeger, Prof. Dr. Thomas Geiser, Prof. Dr. Wolfgang Stölzle und Dr. Roland Müller. HSG im internationalen Ranking an der Spitze Im ersten Dreiländer-Ranking wurden die Rechts- und Wirtschaftsfakultäten von Deutschland, Österreich und der Schweiz verglichen. Dieses Ranking (Projekt des Centrum für Hochschulentwicklung CHE) teilt die Fakultäten in eine Spitzengruppe, eine Mittelgruppe und eine Schlussgruppe ein. Studierende bewerten ihre Fakultät und geben ihr eine Gesamtnote. Allgemein lässt sich sagen, dass die Schweizer Rechtsfakultäten im Urteil ihrer Studierenden besser da stehen als die deutschen. Bei den Betriebswirtschaftlichen Fakultäten liegt die Universität St.Gallen weit vorne. Laut Detlef Müller-Böling, Leiter des Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh, übt die HSG eine grosse Anziehungskraft auf ausländische Studierende der Wirtschaftswissenschaften aus. «Das Ranking wird auch zunehmend in aussereuropäischen Ländern benutzt, wenn Eltern ihre Kinder zum Studieren nach Europa schicken wollen», sagte Müller-Böling in einem Interview der NZZ am Sonntag (22. Mai 2005). In ein paar Jahren gäbe es laut Müller-Böling in Europa nur noch drei Typen von Universitäten: die weltweiten Top-Player, sehr gute nationale Universitäten und gute regionale Schulen. Anhand des Resultats, bei dem die HSG im Gesamturteil wie auch beim Lehrangebot und der Studienorganisation einen Spitzenplatz einnimmt, lässt sich laut Müller-Böling bereits heute sagen, dass die HSG im Bereich

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unireport

Wirtschaftswissenschaften als internationaler Top-Player gehandelt werden wird. Die Studie ist unter www.university-ranking.de erhältlich. Im Ranking des Job- und Wirtschaftsmagazins «karriere» erreichte die HSG mit dem neuen Vollzeit MBAHSG in Europa sogar den vierten Platz und war somit der «Shooting Star» unter den europäischen Universitäten. Weitere Informationen unter www.karriere.de. Executive M.B.L. HSG feiert zehnjähriges Bestehen Zehn Jahre Executive M.B.L. HSG: Das bedeutet 373 erfolgreiche Absolventen, durchschnittlich 37 Studierende pro Lehrgang und 258 Mitglieder der M.B.L. HSG Alumni Vereinigung. Das berufsbegleitende Masterstudium in Wirtschaftsrecht bietet die Möglichkeit, die Berufstätigkeit und den Erwerb von Zusatzqualifikationen zu verbinden. Der Ideengeber für dieses Masterprogramm war die Universität St.Gallen, die neben dem berufsbegleitenden Master of Business Administration (MBA-HSG) seit nunmehr zehn Jahren den Executive Master of Business Law (M.B.L. HSG) anbietet. Dieser eröffnet den Studierenden die Möglichkeit zur Spezialisierung im Wirtschaftsrecht, ohne dass sie ihre Berufstätigkeit weiter aufschieben müssen. Um grösstmögliche Praxisnähe zu erreichen, werden Rechtsprobleme ausgehend von den Situationen und Transaktionen besprochen, die man in der Unternehmenspraxis antrifft. Die Orientierung an den Bedürfnissen der Praxis spiegelt sich auch in den Lehrmethoden wieder, die Plädierübungen, Case Studies sowie einen Moot Court vorsehen. Das Studium geschieht zum Teil als Präsenzunterricht, zum Teil als Selbststudium und wird durch eine internetgestützte Lernplattform orts- und zeitunabhängig. Die Studienblöcke finden in verschiedenen Ländern statt und richten sich stark auf das Europäische und Internationale Wirtschaftsrecht aus. Weitere Informationen unter www.mbl.unisg.ch.

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HSG hat Sparpotenzial beim Einkaufen untersucht Der Gottlieb Duttweiler Lehrstuhl für Internationales Handelsmanagement an der Universität St.Gallen führte unter der Leitung von Prof. Dr. Thomas Rudolph eine Studie zum Thema Sparstrategien beim Lebensmitteleinkauf durch. Der bevorstehende Markteintritt der deutschen Discounter Aldi und Lidl in der Schweiz, die Wirtschaftsflaute, Entlassungen und steigende Gebühren haben in der Schweiz eine rege Diskussion über das im Vergleich zum Ausland höhere Preisniveau ausgelöst. Das Hauptziel dieser Arbeit war die Untersuchung von Sparstrategien und die Beantwortung der Frage, ob Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten durch geschicktes Einkaufsverhalten bereits heute sparen können oder doch zu Aldi und Lidl fahren müssen. Die Studie wurde im Raum St.Gallen durchgeführt und erhebt keinen Anspruch auf Repräsentativität für die ganze Schweiz. Für seine Studie hat das Institut für Marketing und Handel (IMH-HSG) einen Warenkorb mit 37 LebensmittelProdukten des täglichen Bedarfs definiert und die Kosten errechnet. Die Spanne zwischen den reinen Produktekosten war gross: Bei Aldi kostete der Warenkorb 75 Franken, beim Normalpreis-Sortiment von Coop satte 195 Franken, also mehr als das Doppelte. Doch der Einkauf hängt zu einem grossen Teil vom Einkaufsverhalten

+ Fahrzeugkosten

Warenkorb Tiefpreismeider Coop

des Kunden ab. Rudolf definierte deshalb verschiedene Einkaufstypen, die je eine eigene Strategie verfolgen. So kauft der «Tiefpreismeider» vornehmlich dort ein, wo es für ihn am bequemsten und effizientesten ist. Dabei interessiert er sich nicht für Sonderangebote und Dauertiefpreisprodukte. Der «Dauertiefpreissucher» hingegen wählt gerne Produkte aus Billig-Sortimenten wie M-Budget oder Coop Prix Garantie. Dabei nimmt er auch in Kauf, dass er an verschiedenen Orten einkaufen muss. Der «Schnäppchenjäger» wendet viel Zeit und Energie auf, um die günstigsten Angebote zu finden und nimmt dabei oft mehrere Ortswechsel auf sich. Schliesslich tätigt der «Grenzeinkaufstourist» seine Einkäufe im grenznahen Ausland, beispielsweise in Konstanz. Bei der Berechnung der Kosten wurden aber nicht nur die Produktepreise berücksichtigt, sondern auch die Faktoren Fahrzeugkosten, Einkaufs- und Fahrzeit. Für die unterschiedlichen Einkaufstypen ergaben sich interessante Resultate, je nachdem, welche Kriterien einbezogen wurden. Betrachtet man nur die reinen Produktekosten, schneiden Aldi und Lidl am besten ab. Werden aber auch noch die anderen Faktoren berücksichtigt, fährt der Konsument der Billigpreislinien bei Migros, Coop oder Denner (Dauertiefpreissucher) am besten. Die Studie ist bei Olivia Ness (olivia.ness@unisg.ch) erhältlich.

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Grenzeinkaufstourist Aldi

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Schnäppchenjäger

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Fahrzeugkosten und Fahrzeit spielen beim Einkauf im grenznahen Ausland eine wichtige Rolle. (Quelle: IMH-HSG)

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Mentoring: Ausweitung der Kooperation zwischen Universität und HSG Alumni Mehr als 300 Alumni engagieren sich bereits als aktive Mentorinnen und Mentoren für Studierende der HSG. Die Kooperation zwischen den Ehemaligen und der Universität wurde nun noch erweitert. Durch das Programm leben die Alumni die Bindung zur Alma Mater vor. Von Christoph Lüders und Philipp Kotsopoulos Ein zentrales Ziel der Universität St.Gallen ist es, Studierende zu fordern und in ihrer persönlichen Entwicklung zu fördern. Die neue Studienarchitektur setzt bewusst Ziele jenseits der reinen Wissensvermittlung, um ihrem ganzheitlichen Bildungsauftrag zu entsprechen. Dazu wurden und werden schrittweise Studienangebote eingeführt, die über die Fachprogramme hinausgehen. Das Mentoring-Programm, das allen Studierenden ab dem dritten Semester offen steht, ist ein wichtiges Element in diesem Konzept. Zusätzlich stärkt das MentoringProgramm durch die Verbindung zwischen Studierenden und Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Medien, Kunst, Kultur und Wissenschaft die lokale und überregionale Verankerung der Universität St.Gallen sowie diejenige in den verschiedenen Lebensund Berufswelten. Diese Integration der Praxis in das Studium fördert nicht nur die Entwicklung der Studierenden, sondern bereichert auch das universitäre Leben in St.Gallen. Programm als Aushängeschild Das Mentoring-Programm ist inzwischen zu einem Aushängeschild der Universität St.Gallen geworden. Zu einer weiteren erfolgreichen Entwicklung wollen auch die HSG Alumni beitragen, weshalb das Programm in Zukunft noch stärker als Kooperation von Universität und HSG Alumni geführt wird. Neben der Hilfe bei der Gewinnung von Mentorinnen und Mentoren unterstützt HSG Alumni das Mentoring-Programm neuerdings auch finanziell. Von den über 300 aktiven Mentorinnen und Mentoren kommen viele

aus dem Kreise der HSG Alumni. Die spätere Bindung zur Alma Mater wird den Mentees auf diesem Wege vorbildlich vorgelebt und die HSG-Community langfristig gestärkt. Für die neue Runde des Mentoring-Programms, die Anfang 2006 beginnt, gibt es noch bis Mitte Oktober die Gelegenheit, sich als Mentorin bzw. Mentor anzumelden. Wie werde ich Mentor(in)? Voraussetzungen: Sie sollten Interesse an den Belangen des Mentees haben und die Bereitschaft aufbringen, auf diese einzugehen. Sie sollten bereit sein, mindestens drei Stunden pro Semester für die Mentoring-Beziehung aufzuwenden. Mentor(in) werden: Bei Interesse können Sie sich direkt online anmelden unter www.mentoring.unisg.ch > Anmeldung als Mentor(in). Bei weiteren Fragen können Sie sich an die Programmleitung wenden. Was passiert nach der Anmeldung: Die Studierenden können ein aus Ihren Anmeldedaten generiertes Profil einsehen und diese Informationen bei der Angabe ihrer Präferenzen berücksichtigen. Nach dem Bewerbungsschluss schlägt die Programmleitung basierend auf den Präferenzen und Bewerbungsinformationen der Studierenden und Ihren Angaben aus der Anmeldung Mentoring-Beziehungen vor.

Das Mentoring-Programm fördert den aktiven Austausch zwischen Ehemaligen und Studierenden.

den, bei dem die gegenseitigen Vorstellungen bezüglich der MentoringBeziehung abgestimmt werden. Die Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass die Mentoring-Beziehung trotz vorheriger Kommunikation der Erwartungen nicht immer die Wünsche auf beiden Seiten voll erfüllen kann. In einem solchen Fall kann die Beziehung aufgelöst werden.

Das Wichtigste in Kürze · Anmeldung als Mentor(in) über www. mentoring.unisg.ch > Anmeldung als Mentor(in) · Anmeldung bis Mitte Oktober 2005 · Zuteilung Mentees im Dezember 2005 · Auftaktveranstaltung im Januar 2006 an der Universität St.Gallen

Mit den Studierenden in Kontakt treten: Nach der Zuteilung werden Ihre Kontaktdaten an die bzw. den Mentee übermittelt, damit diese(r) mit Ihnen in Kontakt treten kann. Die Studierenden sollen den ersten Schritt machen. Nach dem ersten Kontakt sollte das Einstiegsgespräch stattfin-

Weitere Infos unter www.mentoring. unisg.ch oder über: Universität St.Gallen, Mentoring-Programm, Dufourstrasse 50, CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 71 224 75 30, Fax +41 71 224 30 89, mentoring@ unisg.ch

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Philipp Kotsopoulos ¡ Franziska Eberhard ¡

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7. Jahrgang, Nr. 4/2005

Andrea Huser ¡ Anina Fleischmann ¡

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Auflage: 18’000 Exemplare

Dominik Benner ¡ Li-Choy Chong ¡ Agung

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Wicaksono ¡ RenÊ Zeier ¡ Christoph Lßders ¡ Dirk Harbecke

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wissenschaft und praxis

Die neue Wirtschaftsmacht aus dem Osten Das Wirtschaftswachstum in China und Indien war während der letzten Jahre faszinierend. Auch die stärkere Zusammenarbeit unter den asiatischen Ländern hat dazu geführt, dass sich die ehemaligen «Emerging Markets» zu einer gewichtigen Wirtschaftsmacht entwickelt haben. Die alten Märkte USA und Europa richten ihr Augenmerk allesamt nach Osten. Von Li-Choy Chong und Agung Wicaksono Wenn man heutzutage über die globale Wirtschaft spricht, stehen China, Indien und die ASEAN Länder (Brunei, Kambodscha, Indonesien, Laos, Malaysia, Myanmar, Philippinen, Singapur, Thailand und Vietnam) im Vordergrund. Jedes westliche Unternehmen, das international ausgerichtet ist und sich Grössenvorteile verspricht, richtet seinen Blick gegen Asien. Auch in Zeiten wirtschaftlicher Anspannung läuft das Geschäft auf der Welt weiter, insbesondere in Ländern wie China oder Indien, in denen günstige und gut ausgebildete Arbeitskräfte verfügbar sind. Solche Länder werden nicht mehr länger nur als neue Märkte für die günstige Produktion gesehen, sondern auch als wichtige Absatzmärkte, die eine geografische Anpassung der Geschäftsprozesse erfordern. Während China sich zu einer bevorzugten Destination für die günstige Produktion im Ausland entwickelt hat, ist Indien längst zum dominanten «Off-Shore Player» im Dienstleistungssektor geworden. Südostasien holt auf Die steigende wirtschaftliche Stärke von China und Indien sowie regionale Freihandelsabkommen führen zu einer neuen Dynamik im ostasiatischen Markt. Im Jahre 2010 wird sich China zusammen mit den ASEAN Staaten zu einer starken Kraft in der Freihandelszone entwickeln. Trotz der Euphorie im Handel mit China und Indien wird Südostasien noch immer als lukratives Ziel für ausländische Investoren unterschätzt. Länder wie Indonesien, Malaysia, Thailand,

Die Chinesinnen und Chinesen orientieren sich stark an westlichen Werten und Marken. McDonalds oder Starbucks sind überall präsent.

Vietnam und die Philippinen haben sich von der Asienkrise 1998 erholt und bieten kleineren, mittleren und grösseren Unternehmen aus Europa interessante Möglichkeiten. Mit ihrem schnellen Wirtschaftswachstum, den tiefen Produktionskosten und dem massiven Marktpotenzial – unterstützt durch den wirtschaftlichen Fortschritt und politische Reformen – sind sie konkurrenzfähig. Doch auch die Risiken, die diese Entwicklung begleiten, sind hoch. Neben den operativen Risiken wird der Aufbau von neuen Unternehmen in Asien durch die sprachlichen, kulturellen und mentalen Barrieren erschwert. Die ASEAN Staaten investieren zurzeit viel Energie, um nicht hinter China und Indien hinterherzuhinken und ein attraktives Zielgebiet für ausländische Unternehmen zu bleiben. Diese Bemühungen zeigten in der Vergangenheit bereits Früchte: auch osteu-

ropäische Länder, deren Wirtschaftspotenzial ebenfalls als hoch gilt, beginnen in Südostasien zu investieren. Ein Beispiel dafür war die Unterzeichnung eines bilateralen Abkommens über eine engere wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Ungarischen und Indonesischen Regierung im letzten Juli. Dieser Trend wird Südostasien in der Zukunft stärken und weitere Direktinvestitionen anziehen. Engere Zusammenarbeit von China und den ASEAN-Ländern Die Handelshemmnisse zwischen den ASEAN Staaten und China zerfallen immer mehr, eine engere Zusammenarbeit ist für den gesamten asiatischen Wirtschaftsraum attraktiv. Diese Entwicklung hat Indien, Japan, Südkorea und andere asiatische Länder darin bestärkt, ebenfalls Kooperationen mit China und den ASEAN-Ländern einzugehen. Eine wirtschaftliche

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Vereinigung des ostasiatischen Markts ist nicht mehr fern: die ostasiatische Gemeinschaft wird laufend vergrössert. Aus optimistischer Sicht ist eine gemeinsame Währung für Asien eines Tages denkbar. Die Formation der Länder zu einer Gemeinschaft kann verglichen werden mit der frühen Entwicklung Europas zur Europäischen Union. Der Weg zur wirtschaftlichen Integration des asiatischen Wirtschaftsraums ist an folgendem Beispiel ersichtlich: Die Sampoerna Gruppe und die Artha Graha Gruppe als Indonesiens führende Grosskonzerne haben im Juli eine Vereinbarung mit Guangdong Foreign Trade Co. Ltd. in Guangzhou in China unterzeichnet. Dieser Vertrag wird Indonesien chinesische Direktinvestitionen in der Höhe von drei Milliarden US-Dollar für die nächsten drei Jahre garantieren. China als wichtige Stütze der ostasiatischen Wirtschaft Auf dem Weg in die «Asiatische Wirtschaftsunion» ist China ein starker «Anker», der die anderen ostasiatischen Länder mit einem hohen, aber gesunden Wirtschaftswachstum stützt. Die Aufwertung der chinesischen Währung Yuan muss in diesem Zusammenhang als Bemühung der chinesischen Regierung verstanden werden, das hohe Wirtschaftswachstum,

das eine «Überhitzung» nach sich ziehen könnte, zu bremsen. Schlussendlich wird ein vereinter ostasiatischer Markt nicht nur eine starke Position in der Weltwirtschaft schaffen, sondern auch eine Chance für Player in den etablierten Märkten USA und Europa sein. Eine regionale wirtschaftliche Integration wird tiefere Steuern und weniger Handelshemmnisse für ausländische Investoren nach sich ziehen. Trotzdem dürfen die nicht-monetären Barrieren wie kulturelle Hemmnisse nicht vergessen werden. In der Vergangenheit hat die Erfahrung gezeigt, dass die meisten Fehler gemacht wurden, weil diese kulturellen Differenzen nicht bewältigt werden konnten. Nachfolgend wird ein Konzept vorgestellt, das für das Investieren und Wirtschaften in Asien angewendet werden kann. «New Beijing» symbolisiert mit

Das «Act & Learn» Konzept Das sich schnell ändernde Umfeld der asiatischen Wirtschaft mit seinem raschen Wirtschaftswachstum, den rapiden technologischen Entwicklungen (z.B. in der IT-Infrastruktur), der gesellschaftlichen Restrukturierung mit neuen Gesetzen und Regelungen ist noch immer gekoppelt mit der unstabilen Situation in einigen Ländern. Alle diese Faktoren schaffen einerseits eine schwierige Handelssituation, andererseits aber auch neue

Detaillierte Analyse, während der die zwei Phasen oft mit dem auf Erfahrung basierenden «Trial & Error»-Prinzip ersetzt werden.

Identification Phase

Development Phase

Selection Phase

Recognition & Diagnosis

Search & Design

Screening & Evaluation Choice

Post D-M Phase Implementation

Feedback-Schlaufe von der Implementationsphase frĂĽherer Projekte bis zur Diagnose-Phase von neuen Projekten

Feedback-Schlaufen von früheren zu späteren Projekten

Beobachtung eines Entscheidungsprozesses von in Hong Kong stationierten Unternehmen, die in China investieren (Quelle: Chong & Kukovetz, National University of Singapore).

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immer neuen Einkaufs- und BĂĽrozentren den Wandel und Umbau Pekings

Möglichkeiten für Allianzen. Die folgenden praxiserprobten Richtlinien für das Management von Geschäftsbeziehungen in Asien basiert auf dem «Act & Learn» Prinzip: 1. «Acquire»: Aneignen von Expertenwissen der Mitarbeiter und Berater Um zu vermeiden, dass für ein Projekt die falschen Leute eingestellt werden oder wichtige Mitarbeiter das Unternehmen nach dem ersten Erfolg verlassen, muss die richtige Person gewählt und das Fachwissen im Unternehmen statt in den Köpfen der Mitarbeiter gespeichert werden. Dadurch wird die Stabilität und Nachhaltigkeit des Erfolgs garantiert. 2. «Connect»: Sich vernetzen mit strategischen Partnerschaften und Allianzen Die Fallgruben in Kooperationen sind oft die Zusammenarbeit mit den falschen Partnern sowie kulturelle und strategische Probleme. Um diese Probleme zu vermeiden, muss das fehlende Fachwissen durch strategische Allianzen oder Partnerschaften


gewonnen werden. Man muss diese Allianzen pflegen und von anderen Unternehmen, die bereits Allianzen gebildet haben, lernen. Wichtige Aspekte, die man bei der Bildung von Allianzen und Kooperationen beachten muss, sind die Verfügbarkeit von Distributionskanälen, Management Ressourcen, die Finanzkraft/das Kapital, Marktkenntnisse, ProduktionsKnowhow, die Tauglichkeit von Produkten und Dienstleistungen für den Markt, die Qualität der Infrastruktur und die «guanxi» (Beziehungen). 3. «Trial and error»: Unternehmerisch handeln und aus den gemachten Fehlern lernen Um die Geschäfte nicht dem Zufall zu überlassen und so die Kontrolle zu verlieren, muss man zwingend aus Fehlern lernen oder noch besser:

diese Fehler gar nicht begehen. Indem man von anderen lernt, muss man das Rad nicht neu erfinden. Die Abbildung zeigt einen Entscheidungsprozess von Unternehmen in Hong Kong, die in China investiert haben. Die Feedback-Schlaufen zwischen den Projekten und der detaillierten Analyse können das «Trial & Error»Prinzip ersetzen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das «ACT»-Konzept die Notwendigkeit, von anderen zu lernen, voraussetzt. Das Konzept beschreibt es anschaulich: «LEARN = Learn from Experience, to yield organizational efficiency and effectiveness, with optimal Acquisition of expertise, and where good Relationships exist with its constituents, giving rise to excellent business Networks».

Prof. Dr. Li-Choy Chong ist Professor für Internationales Management und Direktor des Asia Research Center (ARC) an der Universität St.Gallen. Er forscht im Bereich «Internationales Management» mit speziellem Fokus auf interkulturelles Management in Ost- und Südostasien. E-mail: li-choy.chong@unisg.ch

Agung Wicaksono ist Doktorand und Forschungsmitarbeiter am Asia Research Center (ARC) der Universität St.Gallen. Er arbeitet zurzeit im HSG Asia Center im «Swiss House» Singapur, und ist als Visiting Scholar bei Wee Kim Wee Centre, Singapore Management University (SMU) tätig. E-mail: agung.wicaksono@unisg.ch

Das Asia Research Center an der HSG Das «Asia Research Center» bereitet zukünftige Manager auf eine berufliche Tätigkeit in Asien vor und erforscht das Management in Asien. Das «Asia Research Center» an der HSG hat sich zum Ziel gesetzt, die universitäre Ausbildung so zu ergänzen, dass die Studierenden für den Wachstumsmarkt in Asien akademisch qualifiziert und praxisnah ausgebildet sind. Das «Asia Research Center» war früher ein Teil der Forschungsstelle für Internationales Management, ist heute aber unabhängig. Es konzentrierte sich seit Beginn auf das praxisorientierts Lernen und bildete die Studierenden in «Asia Management» aus. Weil es noch sehr wenige Bücher und Studienunterlagen zur Funktionsweise der Wirtschaft in Asien gab, organisierte das «Asia Research Center» jährliche Studienreisen nach Asien. Die erste Reise ging 1996 nach Singapur, wo sich die Studierenden mit der Erforschung und Beobachtung der Funktionsweise des Landes befassten. Den Studierenden wurden die Augen geöffnet und sie verfassten Berichte, die später in führenden Maga-

zinen veröffentlicht und an Fachkongressen diskutiert wurden. Auch heute noch liefern die selbst verfassten Publikationen der Studierenden relevante Ergebnisse für die Praxis und motivieren die Studierenden gleichzeitig für die eigene Arbeit. Praktisch vernetzt Das «International Enterprise studies programme» in Thailand und Indien wurde speziell entwickelt, um die Studierenden für die Praxis fit zu machen. Sie arbeiten während einer beschränkten Zeit als Berater in einem Unternehmen und lernen so Land und Leute kennen. Beide Programme wurden mittlerweile an stu-

Asia Research Center Universität St.Gallen, Dufourstrasse 40a, 9000 St.Gallen, Tel. +41 71 224 24 81, Fax: +41 71 224 24 72, www.arc.unisg.ch

dentische Organisationen übergeben, damit sich das «Asia Research Center» auf neue Projekte wie das «Asia Management Studies Programme» in Singapur oder das «European Management Studies Programme» in St.Gallen konzentrieren kann. Neben der Forschung und der Ausbildung von Studierenden stehen dabei auch kulturelle Anlässe und Aktivitäten auf dem Programm. Im Jahre 2004 wurde das China Symposium in St.Gallen erfolgreich durchgeführt, letzten Juli trafen sich Interessierte am India Symposium in St.Gallen. Dieses Jahr wird das China Symposium im chinesischen Liaoning stattfinden, das zu den am schnellsten wachsenden Provinzen im Nordosten Chinas zählt. Die Dienste des «Asia Research Center» stehen nicht nur den Studierenden der Universität St.Gallen offen, sondern auch Unternehmen und Einzelpersonen im privaten und öffentlichen Sektor.

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wissenschaft und praxis

Laissez faire nach Plan China muss den Spagat zwischen Plan- und Marktwirtschaft meistern und mit dem grossen Wirtschaftswachstum lernen umzugehen. Als Europäer muss man eine Reihe von Regeln beachten und sich der fremden Kultur und Sprache anpassen. Von Dirk Harbecke Chinas Regierung ist nicht zu beneiden. In den Beratungen über den 11. Fünfjahresplan, der im März kommenden Jahres in Kraft treten wird, muss der Staatsrat sich widersprechende Interessen einbeziehen – und gleichzeitig eine Wirtschaft koordinieren, die jährlich zwischen neun und zehn Prozent wächst. Westliche Experten prognostizieren bei diesen Zuwachsraten seit langem eine Überhitzung und einen ökonomischen Kollaps, doch durch die staatliche Kontrolle vieler Wirtschaftszweige liess sich dieser bisher vermeiden. So liegt zum Beispiel die Inflationsrate in China stabil unter 2 Prozent, unter anderem, weil die Regierung sich weigert, die steigenden Weltmarktpreise für Benzin, Öl und Gas an die Kon-

sumenten weiterzugeben. Trotz der wirtschaftlichen Öffnung und Expansion der vergangenen Jahre bleibt das Land von einer Planwirtschaft gesteuert, die mehr und mehr an der Dynamik des Wandels zu scheitern droht. Weichen auf Expansion gestellt Das zeigt sich an etlichen Widersprüchen innerhalb des Landes: Während die Regierung das jährliche Wirtschaftswachstum auf sieben bis acht Prozent drücken will, sind in Peking alle Weichen auf aggressive Expansion gestellt. Die Hauptstadt ist eine riesige Baustelle, es entstehen noch mehr moderne Bürokomplexe, Shopping-Center und Hotels. Dafür werden die eingeschossigen Häusersiedlungen in den traditionellen Wohnbezirken abgerissen. Zwar konkurrieren schon heute zahlreiche Wolkenkratzer mit den 5-Sterne-Hotels um die fortschrittlichste Architektur. Doch für die Olympischen Spiele 2008 soll die gesamte Stadt glänzen und das moderne China repräsentieren. Selbst die Verbotene Stadt und die historischen Parkanlagen werden renoviert. Umwelt hat hohe Priorität Welche Herausforderungen China meistern muss, wird am Beispiel der Elektrizitätsbranche deutlich. Die chinesischen Stromerzeuger, allesamt Staatsunternehmen, werden allein in diesem Jahr zusätzliche Kapazitäten aufbauen, die dem Volumen der gesamten Stromproduktion Spaniens entsprechen. Die dahinter stehenden Logistik- und Management-Leistungen kann der Staat kaum mehr steuern, so dass er den Unternehmen freie Hand gewährt, den Managern aber klare

Auf dem Künstlermarkt «Pan Jia Yuan» in Peking funktioniert China noch wie vor dem grossen Boom.

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Zielvorgaben gibt: Eine «laissez faire» Wirtschaft mit strikten Gesetzmässigkeiten also. Das enorme Wachstum der Elektrizitätsbranche hat einige Nebeneffekte: Weil der Grossteil der Energie von Kohlekraftwerken erzeugt wird, ist der Himmel über Peking meistens verhangen. Ein Smog, wie er nach Aussagen eines erfahrenen Zeitzeugen in den 60-er Jahren auch über Los Angeles hing. Weil die Menschen sich beschweren, steht die Regierung vor einem weiteren Dilemma in ihrer Planung: Umweltschutz versus Energiebedarf. In der Tat werden dem Umweltschutz, ausgehend von einem niedrigen Niveau, immer grössere Prioritäten eingeräumt. Dies führt dazu, dass zum Beispiel Kooperationen mit europäischen Herstellern alternativer Energien ebenso zunehmen wie Projekte zur Effizienzsteigerung der Energieproduktion. Geduld und Beziehungen öffnen Türen Zu den Gesetzmäßigkeiten, die einem China-Neuling mit auf den Weg gegeben werden, gehört, besser nicht über die Staatspolitik zu diskutieren – aber durchaus über die Wirtschaftspolitik. Vertreter von Ministerien, Verbänden und Unternehmen sind zwar bereit, über ihre Ziele zu sprechen, doch der Zugang zum Offiziellen ist häufig versperrt. Wie in Europa scheinen die besten Mittel, den richtigen Gesprächspartner für Research- oder Businessprojekte zu finden, Geduld und Beziehungen zu sein. Ein erstes Gespräch dient in der Regel nur dem Kennenlernen. Wer direkt mit Fragen und Diskussionen beginnt, läuft Gefahr, freundlich aber bestimmt herauskomplimentiert zu werden. Häufig öffnet nur der Zugang zu bestimmten Beziehungsnetzwerken (den chinesischen «Guanxi») die Türen zu aufschlussreichen Interview- oder Geschäftspart-


nern. Allerdings kann sich dieser Zugang sehr schwierig gestalten: In einem Fall gelang es der Pekinger Botschaft einer Industrienation über Wochen nicht, relevante Kontakte für ein Geschäftsprojekt eines Unternehmens aufzubauen. Wer kein Chinesisch spricht, hat es schwer Ein weiteres Problem für Ausländer ist die Sprache. Selbst wenn ein Interviewpartner Englisch versteht, bevorzugt er die Kommunikation in seiner Muttersprache. Auch im Alltagsleben sollte man über Kontakte zu Chinesen verfügen, die einem als Übersetzer unterstützen können und Abläufe kennen. Nur so lassen sich gewisse Schwierigkeiten wie diese lösen: Samstagmorgen, 6.00 Uhr, in einem kleinen Apartment im Norden Pekings. Das Telefon klingelt, natürlich spricht die Gegenseite kein Englisch und legt auf. Fünf Minuten später fällt der Strom aus und mit ihm die Klimaanlage. Wenige Stunden später gibt es auch kein Wasser mehr. Der Hauswart weiss offensichtlich Bescheid und lächelt freundlich, löst das Problem aber nicht und die Temperatur nähert sich 40 Grad. Es stellt sich heraus, dass es Chipkarten für Strom, Wasser und Gas gibt, auf denen jeweils im Voraus gekaufte Einheiten verbucht und geladen werden. Wenn die Einheiten verbraucht sind, stellt der Strom einfach ab. Wie im Geschäftsleben lassen sich Probleme wie dieses vermeiden, wenn man die Regeln früh genug kennt. Zum Glück haben die Banken in Peking auch am Wochenende geöffnet, ebenso wie alle Geschäfte und Shopping-Malls. Westliche Preise trotz tiefem Pro-Kopf-Einkommen Dass China stark im Kopieren westlicher Produkte ist, ist kein Geheimnis. Dass aber in den Städten auch der westliche Lebensstil und die westlichen Preise imitiert werden, ist zumindest erstaunlich, denn gemäss dem Statistischen Jahrbuch lag das durchschnittlich verfügbare Pro-KopfEinkommen eines Chinesen in Peking

In der Einkaufsstrasse «Wang Fu Jing» in Peking dominieren westliche Werbetafeln.

nur bei 8.500 Yuan in 2003 (umgerechnet 1325 CHF). Allerdings verdienen Angestellte in internationalen Unternehmen deutlich mehr, was erklären könnte, warum die zahlreichen Starbucks-Coffee-Shops in Peking trotz Preisen von drei bis fünf Franken pro Kaffee gut gefüllt sind. Die umliegenden, von Markenläden beherrschten, Shopping-Malls gehören zu den grössten und modernsten der Welt und sind ungeachtet des europäischen Preisniveaus stark frequentiert. Zu den Käufern zählt vor allem die jüngere Generation: Die teilweise im Ausland ausgebildeten Manager und Ingenieure sowie die Jugendlichen, die von ihrer Familie gefördert werden. Die EinKind-Politik der chinesischen Regierung hat zu so genannten 4-2-1 Familien geführt – vier Grosseltern, zwei Eltern und nur ein Kind, das dafür umso mehr Unterstützung erhält.

wird gerne von den Medien unterstützt. So lässt das Magazin «Women in China» einen Beitrag zum Thema «Chinesinnen studieren im Ausland» mit einem markanten Zitat ausklingen: «Der Grund für mein Studium in England ist es, mein Heimatland machtvoller und fortschrittlicher zu machen, auch wenn ich weiss, dass ich nur einen kleinen Beitrag leisten kann», verkündet Alexandra Wang, die ausgerechnet an der Nottingham University studiert – der ersten westlichen Universität, die von einem chinesischen Rektor geleitet wird. Einem Professor, der auf internationale Kooperation anstelle von Konfrontation setzt.

Zum Autor: Dirk Harbecke ist Teilnehmer des Vollzeit MBA-Programms der HSG. Nach einem kombinierten Abschluss in Journalismus und Volkswir t-

Westliche Kultur hält Einzug Dieser enge Familienbezug und die systemnahe Schulausbildung führen dazu, dass viele chinesische Studenten nach einem Auslandstudium wieder nach China zurückkehren. Sie arbeiten dann häufig für ausländische Arbeitgeber, die höhere Löhne und bessere Karriereperspektiven bieten. Trotzdem schliessen die chinesischen Unternehmen auf. Mit steigenden Gewinnen aus ihrem Heimatmarkt und aus Exporten werden sie zukünftig bessere Löhne zahlen und mehr hoch qualifizierte Experten anlocken können, prognostizieren nicht nur die Forscher der renommierten Pekinger Tsinghua-Universität. Diese Meinung

schaft an der Universität Dor tmund arbeitete er vier Jahre lang als Journalist, u.a. für den Nachrichtensender n-tv und das Nachrichtenmagazin FOCUS. Im Jahr 1998 gründete er mit Gatrixx sein erstes Unternehmen, das ein OnlineNetwork für Finanzinformationen betreibt. Im Jahr 2002 folgte seine zweite Unternehmensgründung: Die Data Bionics GmbH ist eine Software- und Consulting-Firma, die sich dem Entdecken von neuem Wissen durch künstliche Intelligenz verschrieben hat. Zurzeit arbeitet er in China zusammen mit zwei Kommilitoninnen an einem Research-Projekt über die chinesische Power Equipment-Industrie.

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wissenschaft und praxis

Chinas Manager lernen an der HSG Das Institut für öffentliche Dienstleistungen und Tourismus (IDT-HSG) hat zusammen mit dem China Training Centre for Senior Personnel Management Officials (CTCSPMO) in Beijing Lehrgänge für chinesische Kader aus öffentlichen Verwaltungen geschaffen. Im Rahmen dieses «Sino-Swiss Management Training Programme» werden die Teilnehmenden insbesondere in den Bereichen «Human Resources» und «Public Management» aus- und weitergebildet. Von Anina Fleischmann Mit dem «Sino-Swiss Management Training Programme» hat die Universität St.Gallen im Februar 2004 ein beispielhaftes Projekt lanciert. Seit der Gründung des «Sino-Swiss Training Centre» an der Universität St.Gallen wurden bereits mehrere hundert hochrangige chinesische Kader aus öffentlichen Verwaltungen aus- und

Lernen nicht nur im Klassenzimmer, sondern auch hoch oben in den Bergen die Schweiz kennen und verstehen.

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weitergebildet. Bis in vier Jahren sollen über 600 Führungskräfte aus China das Programm durchlaufen haben. Auf dem Weg zur sozialistischen Marktwirtschaft Das Ausbildungsprogramm wird von Professor Kuno Schedler geleitet. Während zwei bis sechs Wochen befasst sich die Gruppe mit «Human Resources Management» und «Public Management». Die chinesischen Manager lernen, wie sich das Personal nicht nur führen, sondern auch fördern lässt und wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entwickelt werden können. In ihrer Heimat sind die Führungskräfte mit einem Personalsystem konfrontiert, das vom derzeitigen Wandel zu einer sozialistischen Marktwirtschaft geprägt ist. Gleichzeitig erfordert die wachsende Kluft zwischen den industrialisierten Küstenregionen und den noch rückständigen Provinzen im westlichen Hinterland besondere Fördermassnahmen. Die Modelle europäischer Personalführung lassen sich aber nicht einfach auf China übertragen. Die kulturellen Differenzen sind gross und den Transfer in die eigene Kultur müssen die Fachleute selber bewältigen. Besonderes Augenmerk legen die Programmverantwortlichen auf das Vermitteln des Nachhaltigkeitsprinzips. Die Schweizer Wirtschaft verstehen Neben den Kursen im «Sino-Swiss Training Centre» in St.Gallen besuchen die chinesischen Gäste Unternehmen, Behörden, Universitäten und andere Institiutionen. Daneben bleibt natürlich genügend Zeit für Ausflüge in die Region, um touristische Attraktionen zu erleben und sich in einem informellen Umfeld auszu-

tauschen. Das Ziel ist es, den chinesischen Führungskräften die Funktionsweise und Kultur der Schweizer Wirtschaft vorzustellen und sie zu ermuntern, Impulse in ihrer eigenen Behörde umzusetzen. Vom gegenseitigen Austausch von Wissen und Verständnis für die andere Kultur profitieren aber nicht nur die chinesischen Beamten, sondern auch die Schweizer Dozierenden sowie die Region. Mit mehreren Tausend Übernachtungen in St.Gallen und Umgebung und der starken Kaufkraft sind die chinesischen Gäste zu einem bedeutenden TourismusFaktor für die Ostschweiz geworden. Unterstützung von der DEZA Das schweizerisch-chinesische Schulungsprogramm wird hierzulande mit zehn Millionen Franken von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) finanziert. Vor rund zehn Jahren wurde das Programm aufgrund eines Staatsvertrags lanciert, um China bei der Transformation von der Planwirtschaft zur Marktwirt-schaft im Verwaltungsbereich zu unterstützen. Bei der Ausschreibung des Mandats konnte sich die Universität St.Gallen gegen die harte Konkurrenz aus aller Welt durchsetzen. Auf der Seite der Schweiz übernimmt das IDTHSG die Ausbildung, auf der Seite von China das China Training Centre for Senior Personnel Management Officials (CTCSPMO) in Beijing, das seinerseits direkt dem zentralchinesischen Organisationsministerium unterstellt ist.

Weitere Informationen unter: www.sino-swiss.ch josef.mondl@unisg.ch


ehemalige im porträt

Alexandre Tunik, der Weltenbummler Der HSG Alumnus Alexandre Tunik wurde schon immer magisch vom Fernen Osten angezogen. Gleich nach seinem Studium reiste er mit leeren Taschen nach Hong Kong und baute sich dort eine Existenz auf. Heute beliefert er Sportartikel-Händler in aller Welt mit seinen Produkten. Gleichzeitig präsidiert er den HSG AlumniClub Hong Kong. Von Andrea Huser Die ersten Schiffe laufen im Hafen von Xiamen, China, ein. Am Horizont geht die Sonne langsam auf, während am Hafen bereits reges Treiben herrscht: Die Fischer sortieren ihren Fang, die Handelsschiffe bringen ihre Ladungen an Land und machen ihre Schiffe wieder klar zum Ablegen. Aus einem nahe gelegenen Fenster blickt Alexandre Tunik auf den Hafen. Seit 15 Jahren lebt und arbeitet er in China. Aber zwischen früher und heute liegen Welten. Nächster Halt St.Gallen Alles begann 1965 in Santiago, der Hauptstadt von Chile. Tunik verbrachte seine ersten Lebensjahre in Südamerika. Doch schon mit sechs Jahren verliessen er und seine Familie das Land und lebten fortan in Genf. Sein Vater arbeitete damals für die UNO. Dort besuchte er die Primarund Sekundarschule. Danach fand er seinen Weg nach St.Gallen. «Ich wollte unbedingt BWL studieren mit dem Ziel, mich eines Tages selbständig zu machen und ein eigenes Unternehmen zu gründen. Damals hatte ich die Wahl zwischen der HEC Lausanne und der HSG in St.Gallen. Der bessere Ruf der HSG nahm mir dann die Entscheidung ab.» Diesen Entscheid bereut er auch heute, 15 Jahre nach Studienabschluss, nicht. Als Fremdsprachiger hatte er kein leichtes Spiel in St.Gallen. Tunik beschränkte das Lernen während dem Jahr auf das Nötigste. Parties waren hingegen an der Tagesordnung, und er holte in den Sommerferien den gesamten Lernstoff nach. Das Gelernte kann er heute in China gut umsetzen. Schon öfters habe er auf das Wissen seines Studiums zurückgegriffen: «An das Konzept der

Alexandre Tunik lebt und arbeitet seit 15 Jahren in Hong Kong.

Konzentration der Kräfte denke ich oft zurück.» Auch an sein soziales Umfeld zu jener Zeit denkt er oft: Die sprachlichen Schwierigkeiten machten ihm zu schaffen, doch er habe sehr gute Erinnerungen an die vielen Feste. Mit einem Freund hat Tunik damals den Club der Lateinamerikaner, CLA, gegründet. Seines Erachtens organisierten der Ausländerclub (AC) und die Lateinamerikaner (CLA) die besten Feste – der CLA ist noch heute bekannt für seine Parties. Einmal Hong Kong einfach Kaum hatte Tunik die anfänglichen Schwierigkeiten an der HSG überwunden und sich eingelebt,

folgte der nächste Ortswechsel. Den Welterkunder zog es in seinem Zwischenjahr nach Johannesburg in Südafrika. Aber auch dort verweilte er nur vier Monate, für seine Diplomarbeit ging es weiter nach Moskau. 1990 schloss Tunik sein Studium an der HSG erfolgreich ab. Schon während des Studiums reizte ihn der Osten, er sendete rund hundert Bewerbungen an Schweizer Firmen in Asien – ohne Erfolg. Ihm war klar, dass er es trotzdem versuchen musste. So packte er seine Koffer und flog in die Handelsmetropole Hong Kong. Er hatte keinen Job, keine Arbeitsbewilligung und keine Bleibe. Mit seinen 25 Jahren und drei Wochen nach seinem Abschluss stand er

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Alexandre Tunik hat seine Frau in Hong Kong kennen gelernt und dort geheiratet. Seine drei Kinder werden international erzogen: Sie lernen französisch, spanisch, englisch und chinesisch sprechen.

in den Strassen von Hong Kong. Ihm war klar, dass er dringend einen Job brauchte. Chinesen denken nicht in die Zukunft, sie denken und handeln kurzfristig. Es geht ihnen darum, so schnell wie möglich Profit zu machen. Diese Mentalität bereitete Tunik immer wieder Probleme, doch er lernte schnell. Schliesslich nahm ihn eine Handelsfirma auf, bei der er drei Monate später wieder kündigte. Eine Wohnung konnte er sich nicht leisten, er lebte in billigen Hotels oder teilte sich mit Fremden eine Wohnung. Frustration machte sich nach kurzer Zeit breit, da er nur ein lokales Salär verdiente und seine Kollegen bei multinationalen Konzernen drei bis fünf Mal so viel verdienten wie er. Er war mit dem Entschluss nach Hong Kong gekommen, sein eigenes Unternehmen zu gründen, und dieses Ziel wollte er sich erfüllen. Er arbeitete bei drei weiteren Firmen und gründete 1993 sein erstes Unternehmen mit dem Namen «Transpacific (far east) Ltd». Sein Startkapital betrug weniger als 10’000 US-Dollar und sein Büro bestand aus einer 70m2-Wohnung. One-man-Show Seine Firma «Transpacific» beschäftigte sich mit dem internationalen Handel. Da Tuniks Mittel begrenzt

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waren, konzentrierte er sich auf die Logistik von verschiedenen Fabriken in China. Nach einem Jahr konnte Tunik einen Praktikanten aus St.Gallen einstellen. Tuniks Verlobte, eine gebürtige Französin, half ihm, wo sie nur konnte. Doch schnell wurde ihm klar, dass dies nicht reichte. Der nächste logische Schritt war, selbst in die Produktion einzusteigen. Alleine war dies jedoch nicht möglich: Die fehlende Erfahrung mit Textilien, Regelun-

gen mit den Behörden, Arbeitereinstellung, Maschinenkauf, Qualitätskontrolle etc. waren für ihn als Ausländer mit grossen Umständen verbunden. Tunik musste einen geeigneten Partner finden – der Ausweg war ein Joint-Venture. Tunik fand schnell einen neuen Geschäftspartner und verhandelte die Zusammenarbeit. «Selbst für das Aushandeln der prozentualen Aufteilung des Gewinns brauchten wir einen ganzen Tag, weil wir beide Mehrheitsaktionäre sein wollten», erzählt Tunik. Man einigte sich auf je 50 Prozent. Die Fabrik zählt heute 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in fünf Produktionslinien. Das Joint-Venture ist auf Sportbekleidung spezialisiert und versorgt Kunden weltweit: «Conte of Florence» in Italien, «Tesco» in England, «Kaufhof» in Deutschland und «Manor» in der Schweiz, um nur einige zu nennen. Die Erfolgsgeschichte von Tunik und seinem Partner verlief erfolg-

Im Showroom von Tunik’s Unternehmen «Transpacific» gewinnt der internationale Kunde einen Überblick über das breite Sortiment an Bade- und Sportmode.


reich. Doch nicht alle Joint-Ventures laufen so reibungslos ab. Tunik hatte einen anderen 50/50 Joint-Venture in Hangzhiou gegründet, der aber nicht funktionierte. Der Partner war von Anfang an nie transparent gewesen und hat seine eigenen Interessen immer in den Vordergrund gestellt. Im Nachhinein ist sich Tunik bewusst, dass viele Schwierigkeiten durch die von Europa verschiedene Mentalität entstanden sind. Ein Stückchen Heimat Während den ersten Jahren in China hat sich Tunik immer wieder gefragt, ob es die richtige Entscheidung war, nach Hong Kong zu reisen. Seine Freunde erklärten ihn von Beginn weg für verrückt. Nach 15 Jahren ist er sich aber seiner Sache sicher und weiss: «Ich habe den richtigen Entscheid getroffen.» Seine Frau hat er in Hong Kong kennen gelernt und dort geheiratet. Die Internationalität gibt Tunik an seine Nachkommen weiter. Seine drei Kinder sprechen zu Hause französisch und spanisch, in der Schule lernen sie englisch und chinesisch. Den Bezug zur Schweiz hat er nach wie vor nicht verloren. Jeden Sommer kehrt der Auswanderer zurück und verbringt zwei Wochen mit seiner Familie im Engadin. Auch die HSG hat weiterhin einen Platz in seinem Leben. Tunik ist seit ein paar Jahren Präsident des HSG AlumniClubs Hong Kong und seit Anfang dieses Jahr Präsident der Swiss Association of Hong Kong. «Durch die guten Kontakte zu den HSG Alumni in Hong Kong habe ich ein Stückchen Heimat am anderen Ende des Pazifiks gefunden», sagt er glücklich und blickt zufrieden auf den Hafen, der mittlerweile so belebt ist, dass man die Dynamik des aufstrebenden Ostens richtig spüren kann.

Alexandre Tunik beschäftigt heute rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon 180 in der Fabrik, die er zusammen mit seinem Partner in Hong Kong führt.

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hsg alumni konferenz 2006

3. Internationale HSG Alumni Konferenz: 7.–9. September 2006 im Engadin, Schweiz Beziehungen unter Ehemaligen zu pflegen und sich dabei weiterzubilden, ist mehr als legitim. Es noch in schönem Ambiente zu tun, beflügelt zusätzlich. Deshalb findet die rund 48 Stunden dauernde HSG Alumni Konferenz nun bereits zum dritten Mal statt, diesmal im herrlichen Engadin. Geprägt ist sie vom Thema «Das Pendel der Wirtschaft – aber was bringt uns weiter?» Von René Zeier Die Vorbereitungen sind seit fast einem Jahr im Gange und die Hotels in St.Moritz bereits reserviert. Als Key Note Speaker haben bereits Jean-Philippe Courtois (Präsident Microsoft EMEA) und Sergio Marchionne (CEO Fiat) zugesagt. Als Panel-Teilnehmende konnten bis anhin die folgenden Persönlichkeiten gewonnen werden: Dr. Ulrich Gygi (CEO Die Post), Helmut Maucher (ehemaliger CEO und VRP Nestlé), Armin Meier (CEO Kuoni) und Dr. Armin Meyer (CEO Ciba SC). Die Parallel-Workshops/Diskussionen werden von den folgenden Dozenten der Universität St.Gallen geprägt: Carl Baudenbacher, Bruno Gehrig, Franz Jaeger, Günter MüllerStewens, Torsten Tomczak, Christoph Senn und Max von Zedtwitz. Von der Unternehmer-/Politiker-Seite haben bis heute zugesagt: Rainer Marc Frey (RMF Investment Group), Doris Leuthardt (Präsidentin CVP Schweiz), Dr. Henri B. Meier (ehemaliger CFO Roche, Unternehmer), Regine Sixt (Sixt GmbH & Co. Autovermietung KG). Zusagen weiterer Panel-Teilnehmer und Work-

Die Frage «Das Pendel der Wirtschaft – aber was bringt uns weiter?» wird namhafte Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Praxis beschäftigen.

shop-Leiter werden in den nächsten Wochen erwartet. Änderungen bleiben vorbehalten. Das Programm wird im Januar 2006 zusammen mit der Anmeldung versandt. Zeit für Sport und entspanntes Beisammensein Am Vortag der Konferenz, dem 7. September 2006, können in der eindrücklichen Bergwelt geführte Wanderungen und Biketouren genossen

Die Konferenz-Teilnahmegebühr soll diesmal unter CHF 1000.– liegen. Um dieses Ziel zu erreichen, ist das Organisationskomitee für jede finanzielle Unterstützung sehr dankbar. Das Sponsoring-Konzept kann bei Stephan Peyer (Stephan.Peyer@vendbridge.ch) angefordert werden. Mehr als 16’000 Ehemalige können mit der Einladung erOK-Präsident René Zeier rechnet mit

reicht werden, rund 450 Teilnehmer

rund 450 Teilnehmenden an der 3. Inter-

werden an der Konferenz erwartet.

nationalen HSG Alumni Konferenz im September 2006.

werden. Ebenso steht allen Golferinnen und Golfern die Teilnahme am HSG-Turnier in Zuoz offen. Nicht selten sind grosse Steine auf Wanderwegen oder Golfplätzen ins Rollen gekommen. Am selben Abend heisst uns Dr. Hanspeter Danuser, Kurdirektor von St.Moritz und selber HSG Alumnus, im Foyer des Hotels Palace willkommen. Die Konferenz vom Freitag- und Samstagmorgen, 8. und 9. September 2006, besteht aus drei Blöcken mit jeweils einem Key Note Speaker, einem Workshop-Teil und einer Panel-Diskussion. Das entspannte Zusammensein am Freitagabend ist von einem festlichen Rahmen im grossen Saal des Hotels Kulm geprägt. Am späten Morgen des Samstag wird die Konferenz durch ein Schluss-Panel abgerundet. Die Organisatoren erhoffen sich, mit diesem Anlass jedem Teilnehmenden einen nachhaltigen Gedanken bezüglich « – aber was bringt uns weiter?» mitzugeben.

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projekt campus

Der Campus als integraler Bestandteil der HSG-Weiterbildungsstrategie Um die HSG für den internationalen Wettbewerb im Bereich Weiterbildungsangebote zu positionieren, wird im kommenden Jahr die «Executive School of Management, Technology and Law» unter Leitung des ehemaligen HSGRektors Prof. Dr. Peter Gomez initiiert. Die Erweiterung des Weiterbildungszentrums mit dem über die Stiftung HSG Alumni finanzierten «Campus» spielt dabei eine zentrale Rolle. Von Dominik Benner und Philipp Kotsopoulos Der Markt für Weiterbildungsangebote von Führungskräften wird von internationalen Bildungsorganisationen und -institutionen zunehmend umkämpft. Gerade durch die Etablierung der neuen MBA- und Executive MBA-Studiengänge in der Schweiz und Europa sind zahlreiche neue Anbieter entstanden. Traditionelle Universitäten sehen hierin neue Potenziale. Die Universität St.Gallen hat den Anspruch, auch im Bereich der Weiterbildungsstudiengänge für Führungskräfte eine internationale Spitzenposition zu erlangen. Bereits im ersten Jahr nach der Einführung des neuen Vollzeit MBA-HSG wurde dieser im Ranking des Wirtschaftsmagazins «karriere» als «Shooting-Star» bezeichnet und die HSG zu einer der vier besten MBA-Schulen in Europa

Auch Sie können den Campus finanziell unterstützen – ab einer Spende von CHF 5000 erscheint Ihr Name – sofern Sie dies wünschen – an prominenter Stelle im CampusGebäude. Eine Übersicht über die verschiedenen Möglichkeiten der Spende finden Sie auf den nächsten Seiten. Eine aktuelle Broschüre des Projekts Campus ist über die HSG Alumni Geschäftsstelle erhältlich: Tel. +41 (0)71 224 30 10, Fax +41 (0)71 224 30 11, E-Mail: alumni@unisg.ch.

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gekürt. Um diese Position auszubauen und künftig in der internationalen Spitzenliga der Business Schools mitspielen zu können, wird im kommenden Jahr die «Executive School of Management, Technology and Law» ins Leben gerufen. «Executive School HSG» als neue Marke Die Executive School fasst die gesamten Weiterbildungsangebote unter einem Dach zusammen. Die Leitung wird der vorige Rektor der HSG, Prof. Dr. Peter Gomez, übernehmen und damit seine erfolgreiche und über die Landesgrenzen hinaus wirkende Arbeit an der HSG fortsetzen. Nach erfolgter Erweiterung soll das Weiterbildungszentrum (WBZ) der Universität St.Gallen die Residenz der Executive School werden. Die derzeit rund 500 Teilnehmer der bestehenden Weiterbildungsstudiengänge werden dort ihren Arbeits- und Begegnungsort finden. Erweiterung des WBZ und Bau des Campus Der bevorstehende Ausbau des WBZ sowie der Bau des über die Stiftung HSG Alumni finanzierten «Campus» spielen in dieser Entwicklung eine zentrale Rolle. Die Teilnehmer der Weiterbildungsangebote erhalten dadurch eine moderne Infrastruktur und eine grosszügige Wohn- und Begegnungsstätte vor Ort. Leider verzögert sich der ursprünglich für Frühjahr 2005 geplante Baubeginn des Campus aufgrund einer Einsprache, die von einer Gruppe von Anwohnern des WBZ erhoben wurde und sich gegen die Zonenkonformität des Gebäudes richtet. Obwohl der Rechtsdienst des kanto-

nalen Hochbauamtes die Erfolgschancen der Einsprache als gering einstuft, kann mit dem Bau des Campus, je nach Dauer des Verfahrens, frühestens ein Jahr später als geplant begonnen werden. Um die von der Einsprache nicht betroffene Erweiterung des WBZ, die den Bau neuer Hörsäle und die Erweiterung der Tiefgarage umfasst, nicht unnötig zu verzögern, wurde das Baugesuch nun zweigeteilt, so dass mit diesem Projektteil unabhängig vom Einspracheverfahren voraussichtlich im März 2006 begonnen werden kann. Der Bau des Campus schliesst sich im besten Fall unmittelbar an, sobald das Einspracheverfahren geklärt ist. Während der Bauarbeiten an den Hörsälen und der Tiefgarage werden die Weiterbildungslehrgänge der HSG in Degersheim SG untergebracht. Bereits über 8.1 Millionen Franken gesammelt Das Fundraising für den zu 100 Prozent über die Stiftung HSG Alumni finanzierten Campus läuft ununterbrochen erfolgreich, es wurden bereits mehr als CHF 8.1 Mio. Spendengelder von Privat- und Firmenspendern gesammelt. Im Rahmen einer laufenden Weiterentwicklung und Professionalisierung des Dienstleistungsangebotes hat auch das Fundraising-Team der HSG Alumni seit April dieses Jahres Verstärkung erhalten: Dominik Benner kümmert sich in der Geschäftsstelle ausschliesslich um Fundraising. Neben der laufenden Kampagne für den Campus umfasst dies zur Zeit die Entwicklung neuer Kampagnen und Organisationsstrukturen in Zusammenarbeit mit der Universität.


projekt campus

Spenderliste «Campus» – sind Sie schon dabei? Neben zahlreichen verbindlichen Zusagen von

· Christian Fischbacher

· Jochen Nölke

Spendern, die sich noch nicht fĂĽr ein spezielles

· Fishing Club

· René B. Ott

Engagement entschieden haben, wurden bereits

· forma vitrum ag

· Otto’s AG

2 Platin-, 6 Gold-, 29 Silber- und 93 Bronze-Spon-

· Dr. Egmond Frommelt

· Dr. oec. Emilio Pagani

soren, die Bibliothek, die Sauna, der Fitness- und

· Frutiger AG

· Pictet & Cie Banquiers

Spieleraum und 12 Gästezimmer übernommen.

· Oskar Gasser

· PricewaterhouseCoopers AG

Insgesamt belaufen sich die schriftlichen Zusagen

· Geberit Verwaltungs AG

· Hubertus Rechberg

damit auf ĂĽber 8 Millionen Franken. Die Spender

· Daniela S. Geissbühler

· Peter Reland

sind (Stand: 1. September 2005):

· Karl Gernandt

· Jon W. Ringvold

· Peter Gmür

· Tore W. Ringvold

· ABB Schweiz AG

· Lucas Gnehm & Christine Huschke Gnehm

· Willy Roos

· Paul und Ann-Kristin Achleitner

· Dr. Hans-Ulrich Gysi

· Rösslitor Bücher AG

· Dr. Kurt und Verena Alig

· Harro Haberbeck

· Dr. oec. Wilfried Rutz

· AFG Arbonia-Forster-Gruppe

· Beat Halter

· Salzmann AG

· Heinz Allenspach

· Karl-Erivan W. Haub

· Thomas Schmidheiny

· Alumni Amici HSG

· Bénédict Hentsch

· Dr. Ralph Schmitz-Dräger

· Appenzeller Kantonalbank

· Helvetia Patria Versicherungen

· Drs. Albert R. Schuitemaker

· AV Bodania

· Heugümper Club Zürich

· Dr. André-Michael Schultz

· AVIA Osterwalder St.Gallen AG

· Hilti Foundation

· Raiffeisen Gruppe

· Bain & Company

· Holcim Ltd

· Ursula R. Seifert

· Bank Julius Bär & Co. AG

· Hotel Hof Weissbad

· Dr. Heinz und Anita Seiler

· Bankenvereinigung der Stadt St.Gallen

· ISC Foundation

· Serono

· Christoph Baumgartner

· Peter Jansen

· Dr. Gralf und Silvia Sieghold

· Dr. Markus Berni

· Maximilian Kastka

· Andreas N. Somogyi

· Bibus Holding AG

· Pascal Koller

· St.Galler Kantonalbank

· Felix Bibus

· Keramik Laufen

· St.Galler Tagblatt AG

· Rudolf Bindella Weinbau-Weinhandel AG

· René Lemmenmeier

· Dr. Andreas E. Steinmann

· Bischoff Textil AG St.Gallen

· Kessler & Co AG

· Swiss Re

· Brauerei Schützengarten AG

· James Ladner & Thomas Ladner

· Prof. Dr. Konstantin Theile

· Dr. oec. Max Bruggmann, a. Präsident Hoch-

· Johann Jakob La Roche

· Hans Thöni

· Dr. Willi Leimer

· Thurgauer Kantonalbank

· C.Vanoli AG

· Eckhard Marshing

· Dr. Ulrich Tueshause

· Bruno Catella

· Martin Leber

· UBS AG

· Centrum Bank Vaduz

· Dr. Silvio Leoni

· Dr. oec. Martin Ulmer

· Ciba Speciality Chemicals

· LGT Gruppe Vaduz

· Ungarische Flüchtlingsstudenten 1956

· Clariant International Led.

· Harald Link

· Universal Finanz Holding AG

· Competence Network AG, St.Gallen

· Dr. Max Link

· Johannes von Heyl

· CPH Chemie+Papier Holding

· Lista Holding AG

· S.D. Fürst Hans-Adam II von und zu Liechtenstein

· CPMi AG Customer Performance Management

· Armin Locher

· Martin von Walterskirchen

· Credit Suisse Group

· LxBxH Gauch AG

· VP Bank Vaduz

· Danzas Holding Ltd, Basel

· Eckhard Marshing

· Arthur Wäger

· Deutsche Bank AG

· Martel AG St.Gallen

· Wagner AG

· Diethelm Keller Group

· Wolfram Martel und Andrea Martel Fus

· Stefan Wäspi

· Dr. Hans-Ulrich Doerig

· Max Pfister Baubüro AG

· Dr. oec. Carla Wassmer, a. Präsidentin Hoch-

· Dr. Bjorn Johansson Associates AG

· McKinsey & Company Inc.

· Dreyer & Hillmann Stiftung

· Dr. Alfred Meili

· Anette Weber

· Dubler Hotel- und Tourismusberatung

· Thomas D. Meyer

· Jürgen Westphal

· Ecoscientia Stiftung

· Stefan Minder & Dr. Carmen Kobe

· Madeleine Winterling-Roesle

· Rudolf E. Ehrbar

· Dr. Stephan und Martina Mohren

· Bernd Wolff

· Stefan und Hajo Engelke

· MS Management Service AG

· Dr. Heinz R. Wuffli

· Dr. Martin und Barbara Epple

· Sylvie Mutschler-von Specht

· Prof. Dr. Rolf Wunderer

· Ernst Göhner Stiftung

· namics ag

· XL Insurance Switzerland

· Manuel Etter

· N.N.

· Zehnder Group

· Arthur Eugster

· nbd-consulting, Christian Müntener

· Dieter Zerndt

· Maria & Fritz Fahrni

· Nestlé

schulverein

schulverein

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mein spender-commitment Bitte ausfĂĽllen und Kopie faxen an +41 71 224 30 11

Window of fame Spenderleistung «Platin-Sponsor»

> CHF 200’000

«Gold-Sponsor»

je CHF 100’000

«Silber-Sponsor»

je CHF 20’000

«Bronze-Sponsor»

je CHF

5’000

EUR

3’500

Reservation (Anzahl)

Unterschrift / Datum

Reservation (Anzahl)

Unterschrift / Datum

EUR 140’000 EUR 70’000 EUR 14’000

Raum-Benennung Objekt Gästezimmer

Spenderleistung je CHF 50’000 EUR 35’000

Aufenthalts- /Verbindungsbereich

je CHF 500’000

Sauna

je CHF 100’000

Fitnessraum

je CHF 100’000

Kegelbahn

je CHF 100’000

Spiel- /Entspannungsraum

je CHF 100’000

Bibliothek

je CHF 100’000

Tiefgarage

je CHF 100’000

EUR 350’000 EUR 70’000 EUR 70’000

– bereits vergeben – – bereits vergeben –

EUR 70’000 EUR 70’000 EUR 70’000

– bereits vergeben – – bereits vergeben –

EUR 70’000

GewĂĽnschte Benennung auf Window of fame oder Raum

Spender Firma Name Adresse E-Mail Telefon Fax

Simulation des Bauprojekts: Das bestehende Weiterbildungszentrum (links) wird durch neue Hörsäle (Mitte) und den «Campus» (rechts) erweitert.


wissenschaft studentischeund initiativen praxis

AIESEC: Einmal um die Welt und zurück Die studentische Organisation AIESEC (Association Internationale des Etudiants en Sciences Economiques et Commerciales) ist an über 800 Universitäten in 89 Ländern vertreten und zählt weltweit 50’000 Mitglieder. Einer der Standorte ist die Universität St.Gallen mit rund 80 Mitgliedern und einem sechsköpfigen Vorstand. Von Andrea Huser Mit «It’s up to you» wird man auf der Homepage der studentischen Organisation AIESEC (Association Internationale des Etudiants en Sciences Economiques et Commerciales) willkommen geheissen. So banal der Spruch auch scheinen mag, so interessant sind seine Hintergründe. Es handelt sich dabei um die Antwort auf eine Frage, die gleichzeitig provozieren, aufrütteln und nachdenklich stimmen soll. «Are you studying for credits or learning for life?» Der derzeitige Präsident von AIESEC St.Gallen, Gaudenz Biveroni, drückt es so aus: «Oft verwechseln die Studierenden, für wen gelernt und studiert wird. Es wird nicht für die Eltern, die Professoren oder die Prüfung gebüffelt, sondern jeder lernt für sich und für seine Zukunft.» Die Ziele sind seit der Gründung im Jahre 1952 dieselben geblieben: die Persönlichkeitsbildung, der Austausch, Internationalität und die Verbindung von Theorie und Praxis sind die zentralen Werte von AIESEC. Jedes Mitglied soll eine proaktive Rolle einnehmen und Verantwortung sowohl für sich selbst als auch für die Organisation übernehmen. Eigeninitiative und Neugier sind Voraussetzungen, um in der Organisation erfolgreich zu sein. International vernetzt AIESEC, das weltweit grösste Studierenden-Netzwerk, ist eine internationale Plattform für junge Menschen, damit sie ihr Potenzial entdecken und entwickeln können. Die Organisation wurde 1948 in Stockholm von Studierenden der Wirtschaftswissenschaften gegründet. In St.Gallen folgte die Gründung des Lokalkomitees vier Jahre später. Zurzeit gibt es in der Schweiz neun Lokalkomitees, die von

Das Lokalkomitee von AIESEC in St.Gallen besteht aus rund 80 Mitgliedern.

Studierenden oder vollamtlich tätigen jungen Leuten geführt werden. Die Bemühungen von AIESEC und ihr Gedankengut sind komplementär mit den Zielen der Universität St.Gallen. Dafür sorgen rund 80 Mitglieder, die durch einen sechsköpfigen Vorstand vertreten werden. «Es ist uns möglich, durch unser internationales Netzwerk Studierenden die Chance zu bieten, ein Praktikum im Ausland zu absolvieren», erklärt Gaudenz Biveroni. Da die HSG das obligatorische Praktikum abgeschafft hat, leistet die Organisation damit eine wertvolle Bereicherung zur universitären Ausbildung: Während oder nach dem BachelorStudium können Studierende auf Wunsch Berufserfahrungen im Ausland sammeln. Im Jahr 2004 ermöglichte die Organisation 32 Studentinnen und Studenten ein Auslandpraktikum. Zudem konnten zehn Studierende aus aller Welt die Möglichkeit nutzen, ein Semester in der Region St.Gallen zu verbringen.

AIESEC St.Gallen lancierte neue Projekte Bekannt ist das St.Galler Lokalkomitee durch die Lancierung von diversen neuen Projekten, die später Vorbild für das ganze Netzwerk waren. Beispielsweise erlaubt das MAPOW-Projekt jährlich acht bis zehn Studierenden aus der ehemaligen Sowjetunion, für ein Semester an der HSG zu stu-

Michel Bachmann (unten, 2. von rechts) fĂĽhlt sich unter Studierenden aller Nationen wohl.

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SCS Japan Bereits zum sechsten Mal organisiert AIESEC St.Gallen vom 12. bis 15. Dezember 2005 das «SCS – Social Competence Seminar». Letztes Jahr befasste sich das Seminar mit China. Für diesen Winter ist eine Veranstaltung zu Japan geplant. Die Teilnehmer erhalten einen Einblick in die wirtschaftliche, politische und soziale Situation Japans und erarbeiten wichtige Fähigkeiten, um im Geschäft mit Japan Erfolg zu haben.Während vier Tagen sorgt ein abwechslungsreiches Programm mit interessanten Referaten, Plenumsdiskussionen und sozialen Aktivitäten für einen gelungenen Anlass. Das definitive Programm wird unter www.scs.aiesecsg.ch in Kürze abrufbar sein. Um am Event dabei sein zu können, müssen Interessierte ein Motivationsschreiben und einen Lebenslauf an scs@unisg.ch senden. Aus allen Bewerbungen von ganz Europa werden diejenigen ausgewählt, die am besten aufzeigen können, warum gerade sie für Japan interessant sind. Anmeldeschluss ist der 30. November 2005.

dieren, um anschliessend wertvolle Erfahrungen in einem 5-monatigen Praktikum bei einer Schweizer Firma zu sammeln. Am bekanntesten ist jedoch das FORUM HSG, das jedes Jahr über 100 Firmen an die HSG zieht und damit die Absolventen bei ihrer Stellensuche unterstützt. Eine weitere Neuheit war das «Social Competence Seminar» (SCS) im vergangenen Winter. Im Rahmen dieses Anlasses wurden rund 100 Studierende aus der ganzen Welt an die HSG eingeladen. Sogar der chinesische Botschafter und der NZZChinakorrespondent Schöttli waren anwesend, um die wirtschaftliche, politische und soziale Situation Chinas zu besprechen. Auch dieses Jahr soll dieses Highlight wieder auf dem Programm stehen, jedoch unter dem Titel «SCS Japan» (siehe Infobox oben). AIESECer gesucht «Experience is the hardest teacher. It gives you the test first and the lessons afterwards», so lehrte schon Konfuzius. Nach diesem Motto leben auch

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die AIESECer: Jeder, der ein Auslandpraktikum macht, kommt in den Genuss des Reisens und des Erfahrens. Rund um den Erdball finden jährlich 350 Konferenzen statt. Weltweit stehen ihnen 3500 Praktikumsplätze offen. Dieses Jahr trafen sich beispielsweise rund 200 AIESECer aus aller Welt zum «Leadership Development Seminar» im brasilianischen Vittoria in der Nähe von Rio de Janeiro. Neben Diskussionen, Präsentationen und Workshops durften auch die allabendlichen Parties nicht fehlen. Die Teilnehmer verbrachten eine intensive Woche, erfuhren Land und Leute und lernten sich besser kennen. «Ich durfte einmal mehr erleben, was AIESEC so speziell macht: Es sind die Mitglieder mit ihrer Leidenschaft für die Organisation, mit ihrer Aufgeschlossenheit und ihrem Elan», schwärmt Gaudenz Biveroni. «Wie sonst hätten wir eine Woche mit durchschnittlich 3 bis 4 Stunden Schlaf überstehen können?» Nicht nur die Konferenzen finden an aussergewöhnlichen Orten der

Ob das SCS-Team Japan (oben) oder das WOW-Team Estland (unten) – die Zusammensetzung ist international.

Welt statt, auch bei den Praktikumsplätzen geht man unkonventionelle Wege. So verbrachte beispielsweise ein Student sein sechsmonatiges Praktikum in Neu Delhi, Indien, ein anderer in Estland, wieder ein anderer in Novosibirsk in Russland (siehe auch nachfolgender Artikel). Auf die Frage, was einen AIESECer ausmache, antwortete Gaudenz Biveroni spontan: «Das ist ganz einfach: Er ist wissbegierig, offen für Neues und trifft gerne Leute aus aller Welt.»

Weitere Informationen erhalten Sie unter: AIESEC St.Gallen, Dufourstrasse 50, CH-9000 St.Gallen, info@ sg.aiesec.ch, www.sg.aiesec.ch


wissenschaft studentischeund initiativen praxis

Das AIESEC-Auslandpraktikum als Schlüssel zum Erfolg Sven Bischof, Michel Bachmann und Marcos Nieto Rivera haben allesamt mit AIESEC eines oder mehrere Semester im Ausland verbracht. Ihre Erfahrungen in Estland, Sibirien oder Indien haben Spuren fürs Leben hinterlassen und die universitäre Ausbildung sinnvoll ergänzt. Von Anina Fleischmann Wie jedes Projekt hängt auch der Erfolg der studentischen Organisation AIESEC von den beteiligten Personen ab. Beispiele aus dem Vorstand und den Mitgliedern zeigen, dass die Tätigkeit von AIESEC der Studentin und dem Studenten Vorteile bringen, die für die berufliche Zukunft und die Persönlichkeitsbildung sehr wertvoll sind. Entwicklungsprojekt in Estland Michel Bachmann beispielsweise verfügt durch seine Tätigkeit bei AIESEC bereits über eine breite internationale Erfahrung. Von 2003 bis 2004 war er Präsident des AIESEC-Lokalkomitees in St.Gallen. In seiner Funktion arbeitete er auch im StrategyTeam von AIESEC Schweiz mit und hat dazu beigetragen, die Kerntätigkeit von AIESEC Schweiz zu definieren und die Organisation neu auf «People Development» auszurichten. Im Sommer 2004 absolvierte er ein Praktikum in Estland, wo er mit anderen Praktikantinnen und Praktikanten aus zwölf Ländern an einem Entwicklungsprojekt teilnahm. An Schulen führten sie die estnischen Jugendlichen in fremde Kulturen und Themen wie «Social Responsibility» ein. Michel Bachmann hat für AIESEC auch an verschiedenen internationalen Konferenzen als Delegierter und Ausbilder teilgenommen. Als nächstes möchte er gerne ein Auslandpraktikum in Lateinamerika machen und ist bereits daran, durch AIESEC die Kontakte zu knüpfen. Einsatz in Novosibirsk Michel Bachmanns Nachfolger Sven Bischof hat bereits längere Zeit im Exchange-Bereich von AIESEC mitge-

arbeitet, bevor er im Jahre 2003/2004 zum «Vice President Human Resources» des Lokalkomitees St.Gallen gewählt wurde. Als Präsident führte er die studentische Organisation anschliessend in den Jahren 2004 und 2005. Er hat sich auch national engagiert im «People Design Team» oder im «Strategy-Team 2005», wo er im internationalen Team die Strategie von AIESEC Schweiz überprüft und den neusten Entwicklungen angepasst hat. Bischof liess sich zum «Cultural Sensitivity Trainer» ausbilden, um andere Leute für ein Praktikum im Ausland vorzubereiten und war ebenfalls an internationalen Konferenzen tätig. Nach dem Abschluss seines Bachelor-Studiums befindet sich Sven Bischof nun seit einigen Monaten in Novosibirsk, der Hauptstadt Sibiriens, wo er als Junior Projektmanager für die Schweizer Software-Entwicklungsfirma XIAG arbeitet. Sein Ziel ist es, bald fliessend Russisch zu sprechen und das unbekannte Sibirien hautnah zu erleben. Praktikum in Indien Auch Marcos Nieto Rivera absolvierte von Oktober 2004 bis April 2005 ein Austauschprogramm von AIESEC in Neu Delhi, Indien. Nachdem er sein Bachelor-Diplom in der Tasche hatte, entschloss er sich, einerseits im Ausland praktische Arbeitserfahrungen zu sammeln und andererseits ein neues Land und seine Kultur zu entdecken. Vor einem knappen Jahr begann er seine Arbeit als Marktforscher bei der «India for the Confederation of Indian Industry» in Neu Delhi. Nach vier Monaten bekam er die Gelegenheit, als Business Analyst bei «Evalueserve» anspruchsvolle Projekte von Beginn bis zum Ende zu begleiten.

Sven Bischof arbeitet seit einigen Monaten in Sibirien.

Neben der Arbeit ist Rivera viel gereist und hat einen tiefen Einblick in die indische Kultur und die Schönheiten des Landes erhalten. «Auf unseren zahlreichen Reisen erfuhren wir auch, was es heisst, dem weltweiten Netzwerk von AIESEC anzugehören: In Chandigarh, Mumbai und Bangalore traf ich andere AIESECer, mit denen ich viel Spass hatte. Obwohl wir uns kaum kannten, konnte ich bei ihnen wohnen, und sie zeigten mir die Stadt», so Rivera.

Alumni Association von AIESEC St.Gallen Der Zusammenhalt der AIESECer auch über die Zeit an der HSG hinaus ist bemerkenswert: In der Alumni Association von AIESEC St.Gallen engagieren sich ehemalige Mitglieder des AIESEC Lokalkomitees St.Gallen. Mehrere hunder t Mitglieder treffen sich regelmässig zu fantasievollen Events mit internationalem Flair. Weitere Informationen unter: www.aaasg.ch.

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uni aktuell start up

Als Pionier in China das Rad neu erfunden Nach seinem Lizenziat an der HSG brach Scott Freeman 1992 nach China auf, um dort zu leben und zu arbeiten. Doch das Schicksal führte ihn zuerst nochmals nach Europa zurück, bevor er 1996 die Firma IT Resources in China mitgründete. Heute beschäftigt die Firma 200 Personen an vier Standorten im Bereich der Telekommunikations- und Informationstechnologie. Von Anina Fleischmann Schon während seiner Studienzeit wurde Scott Freeman zum Asienfan. Bereits während seines Studiums zog ihn die Japanfaszination nach Tokyo, was in ein volles Praktikumsjahr im Zeitraum 1989 bis 1990 mündete. Für die Zeit nach dem Studium plante er schon seine Rückkehr nach Japan. Doch es sollte anders kommen. Auf der Rückreise zurück nach Europa mit der transsibirischen Eisenbahn musste er in Peking einen Zwischenhalt einlegen. Dieser Halt dauerte zwar nur eine Woche, sollte sich aber später als Wendepunkt für sein weiteres Leben herausstellen. Nach seinem Lizenziat an der Universität St.Gallen zwei Jahre später

kehrte er zurück nach Peking. Damals stand die Stadt zwar noch im Schatten der Tiananmen-Ereignisse, war aber trotzdem eine neuauflebende Hauptstadt mit viel Energie und einer vielfältigen internationalen Studentenschaft. «Eine Stadt, die es sicher wert war kennenzulernen, aber trotz allem kein Ort, an dem ich mir vorstellen konnte, Jahre zu verbringen», dachte Freeman damals. «Vielleicht ist China mit dem Amerika vor 100 Jahren vergleichbar. Das Land packt einen leicht, egal was für Vorsätze man fasst. China ist ein riesiges Bauprojekt, und zwar eines, das noch lange nicht abgeschlossen ist», fügt er hinzu. Das Leben in China gestaltete sich schwieriger, als der junge Alumnus erwartet hatte. Mit einem Rucksack

Chinas Wirtschaft wächst momentan um rund acht Prozent pro Jahr. Davon profitieren chinesische und ausländische Unternehmen.

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voller Wissen, das er sich an der HSG erworben hatte, wollte er in China durchstarten und seine Sprachkenntnisse verbessern – alles noch im Hinblick auf eine eventuelle Rückkehr nach Japan. Doch er hatte Mühe, eine geeignete Stelle zu finden und musste wohl oder übel nach Europa zurückkehren. Er arbeitete einige Zeit bei Mercedes-Benz in Stuttgart, wo er sich seine Sporen abverdiente. Im Jahre 1994 wurde er im Rahmen des firmeneigenen Nachwuchsprogramms nach China zurück gesandt. Schon ein Jahr später wurde er für MercedesBenz permanent in Peking stationiert. Erfolg dank Callback-Technik Damals hatte Mercedes-Benz grosse Ambitionen in China. Leider aber klafften Vision und Realität noch ziemlich weit auseinander, und Freeman musste merken, dass sich die Räder manchmal gemächlich drehten. Im Januar 1996 verliess er MercedesBenz und gründete im April mit einer chinesischen Partnerin das Unternehmen «IT Resources» (ITR). Dieses Unternehmen, jetzt Teil der «IT Group», führt er heute, neun Jahre später, immer noch als CEO. Heute beschäftigt die Gruppe über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, von denen immer noch über zehn Prozent Ausländer aus Asien, Europa und Nordamerika sind, an vier Standorten. Auf die Frage, was ihn dazu bewogen habe, ein Unternehmen zu gründen, antwortete er: «Ehrlicherweise müsste ich sagen, es war Naivität. Wie so viele hatte ich eine Marktnische erkannt und so fest zugebissen, dass ich nicht mehr loslassen konnte.» Zu Beginn fokussierte sich ITR auf einen neuen Nischenmarkt, das Telefonieren mit Hilfe der Callback-Technik. Damit konnte man technisch und auch juristisch die hohen Gebühren


Als Scott Freeman nach seinem Studium nach China zurückkehrte, war Peking noch von den Tiananmen-Ereignissen 1989 überschattet. Heute ist der «Platz des himmlischen Friedens» noch immer Symbol der absoluten Macht.

umgehen, die in fast allen Drittweltländern sowie Europa damals üblich waren. Die niedrigen Gebühren, die heutzutage in aller Welt die Regel sind, sind in erster Linie der Verdienst dieser Callback-Technologie. Denn diese Technologie unterhöhlte letzten Endes die TelekommunikationsMonopole in aller Welt. Die damalige Gebührenstruktur in China war mit 2 US-Dollar pro Minute sehr hoch, während die Preise von Amerika nach China immerhin noch eindeutig unter einem Dollar lagen. Diese hohen Preise liessen eine grosse Spanne für Arbitrage zu, die Callback-Anbieter zum Vorteil ihrer Kunden ausnützten. Schnelles Wachstum Als Agent eines amerikanischen Anbieters wuchs ITR innerhalb der ersten zwei Jahre trotz technischen Schwierigkeiten und personellen Engpässen relativ schnell. Im Jahr 1998 gab jedoch die chinesische Regierung dem Marktdruck nach und begann, die hohen Preise zu senken. Der Markt wuchs zwar weiter, aber die Margen begannen zu schrumpfen.

Scott Freeman hat in den letzten zehn Jahren fast seine gesamte Energie in sein Unternehmen IT Resources gesteckt.

Bereits 1997 begann ITR dann mit einer zweiten Produktlinie, der Telekom-Infrastruktur sowie dem Support. Ausländische Firmen in Peking hatten damals vor Ort nur lokale Service Provider zur Auswahl, und der Wettbewerb fand fast ausschliesslich über den Preis statt. Der Druck zu dieser Ausweitung der Dienstleistungen kam ursprünglich von der Seite der Kunden, die Marktchance war aber für Freeman offensichtlich. Die nächste Etappe im schrittweisen Ausbau der Dienstleistungspalette, die sich nach und nach auf Verkabelung, Datennetze und andere verwandte Bereiche ausweitete, war geboren. Im Jahr 2000 beschloss das Management von ITR, den weiteren Ausbau der ursprünglichen Produktlinie einzustellen, um sich vollständig auf den Servicesektor zu konzentrieren. Viele ausländische Unternehmen, die in China tätig waren, erhöhten ihre Ansprüche an die IT-Infrastruktur. «Früher gab man sich mit einfachen Verhältnissen zufrieden, doch viele Unternehmen betrachteten China plötzlich als Hauptstandort und Drehscheibe. Dies war die Chance für uns, auf diesem aufkommenden Markt eine führende Stellung einzunehmen», erklärt Freeman. Heute ist ITR der führende unabhängige IT-Dienstleister auf diesem Markt, der jährlich rund 60 Milliarden US-Dollar an Neuinvestitionen aus dem Ausland anzieht. Insbesondere in der Automobilindustrie ist ITR der führende Anbieter von IT-Dienstleistungen und zählt Konzerne wie Daimler-Chrysler, BMW und Volkswagen zu seinen Stammkunden.

Spin-off «IT Broadband» Ende 2000 entschied sich ITR, den Internet-Access als neue Sparte ins Dienstleistungs-Sortiment aufzunehmen. Ein Jahr später gliederte man den Bereich als unabhängige Schwesterfirma «IT Broadband» aus. Das Spin-off wurde durch externe Investoren unterstützt und setzte sich zum Ziel, den bisher unterentwickelten Sektor des Internetzugangs über Kabel anzubieten. Die chinesischen Kabelnetzbetreiber nahmen damals nicht einmal ein Prozent des Marktanteils auf dem Breitbandmarkt ein. Laut Freeman wäre es eigentlich angezeigt, die Geschäftstätigkeit von IT Broadband auf ganz China auszuweiten. Der Markt für Broadband boomt in ganz Asien und wächst in China mit Wachstumsraten von annähernd 100 Prozent pro Jahr. Anders als in einigen Märkten blieben die Margen jedoch in China wegen mangelnder Konkurrenz immer noch sehr hoch. Allerdings habe man mit der Gründung des Spin-off keinen guten Zeitpunkt erwischt: Nach dem Platzen der IT-Blase 2001 war in diesem Sektor kaum noch eine Investitonsbereitschaft vorhanden. «Die China-Euphorie hat auch Schattenseiten. Es wird viel geredet, aber abgesehen von der Industrie und dem Retailhandel sind die westlichen Investoren noch extrem risikoavers», schildert Freeman die Stimmung auf dem Kapitalmarkt. Dazu komme die mangelnde Funktionalität der inländischen chinesischen Kapitalmärkte. «Wer als nicht-staatliche Firma in China investieren will, muss das Geld

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start up

entweder aus dem Ausland holen oder selbst aufbringen.» Internationale Kunden Heute verfügt Freeman über ein Jahrzehnt an Erfahrung, um China und das Zusammenspiel von Wirtschaft, Politik und Kultur zu verstehen. Diese Erfahrungen gibt er nun an seine internationalen Kunden weiter. Die Kundenliste des Unternehmens ist lang und gespickt mit bekannten Namen europäischer und amerikanischer Grosskonzerne. Es scheint, dass alles, was Rang und Namen hat, in China bereits aktiv ist oder Niederlassungen im «Riesen» gründet. Das Erfolgsrezept von ITR besteht darin, als einer der wenigen Anbieter auf diesem Gebiet über die notwendige Erfahrung sowohl mit den Geschäftsprozessen als auch mit den politischen und kulturellen Umständen zu verfügen. Gleichzeitig werden die Kunden durch Experten aus dem eigenen Kulturkreis betreut, die deren Bedürfnisse kennen und sie deshalb optimal auf dem Weg zum Erfolg in einem fremden Land begleiten können. Dass die Kunden die Arbeit von Freeman und seinem Expertenteam aus allen Erdteilen schätzen, zeigen

unzählige Erfolgsgeschichten. Beispielsweise plante und implementierte ITR für die BMW Group und seinen Partner in China, Brilliance China Automotive Holdings Ltd. (CBA), die gesamte IT-Infrastruktur für das neue Fabrikgelände im Nordosten Chinas. Um das Ausmass dieses Auftrags für ITR zu zeigen, erklärt Freeman: «Das Joint-Venture soll in Shenyang, einer der wichtigsten Industriestädte Chinas, 3’000 Leute beschäftigen und 30’000 Autos pro Jahr vom Stapel lassen. Die benötigten Investitionen in Informationstechnologie waren immens – und wie man weiss, hat BMW den Anspruch, Sachen nunmal richtig zusammenzubauen. Ich denke, mit diesem und anderen Aufträgen haben wir bewiesen, dass wir der ideale Partner für ausländische Unternehmen und Konzerne sind, die den Schritt nach China wagen, und gleichzeitig ihren gewohnten Firmenstandard aufrechterhalten wollen.» «Wir mussten das Rad neu erfinden» Was so erfolgreich anmutet, war keinesfalls einfach. Laut Freeman war der Aufbau des Unternehmens nervenaufreibend und er musste zuerst

lernen, den steinigen Weg mit endlosen Komplikationen zu beschreiten, der die Gründung und die Führung eines Unternehmens in China nach sich zieht. «Ich habe es wie viele andere wohl unterschätzt, was alles auf einen zukommt: Personalmanagement, Buchhaltung, Führung, Verhandlungen mit den Behörden und Reden halten – das frisst alles viel mehr Zeit als das eigentliche Geschäft.» Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen hätten sich schwierig gestaltet. Bei Konflikten mit chinesischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sei er trotz viel Sensibilität oft nicht auf Verständnis gestossen. Deshalb zog er in solchen Situationen einen vertrauten chinesischen Vermittler dazwischen. «Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir sehr viel Zeit damit verbracht haben, das Rad neu zu erfinden. Trotz den Mühen hatte dies aber den Vorteil, dass Erfinden auch bedeutet, die Vertrautheit mit den Rädern zu gewinnen», schmunzelt er.

Weitere Informationen unter: IT Group, C. Scott Freeman, CEO www.itr.com.cn, www.itbn.com.cn info@it-r.net; info@itbn.com.cn

China: Facts & Figures Wirtschaftssystem: Offiziell bezeichnet sich die Volksrepublik China als «Sozialistische Marktwirtschaft». In der Tat handelt es sich dabei aber um eine Mischform aus Plan- und Marktwirtschaft. Bruttoinlandprodukt (BIP): Das BIP betrug im Jahre 2002 1.292 Billionen US-Dollar, das Wachstum beträgt zurzeit circa acht Prozent pro Jahr. Bruttoinlandprodukt pro Kopf: Das BIP pro Kopf betrug rund 1000 US-Dollar im Jahre 2002.

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Inflation: China ist von einer Deflation betroffen. Im Jahre 2002 betrug die Inflationsrate –0.8 Prozent. Leistung nach Sektoren: China ist zu 15.2 Prozent im Primärsektor (Landwirtschaft), zu 51.1 Prozent im Sekundärsektor (Industrie) und zu 33.6 Prozent im Tertiärsektor (Dienstleistungen) tätig (Zahlen von 2001). Bevölkerung: China führte am 1. November 2000 seine 5. Nationale Volkszählung durch. Laut der neuesten Statistik hat China eine Bevölke-

rung von insgesamt 1.29533 Milliarden Menschen, davon sind 51.63 Prozent männlich und 48.37 Prozent weiblich. Die durchschnittliche Lebenserwartung beträgt 71 Jahre. In China leben 56 Nationalitäten. Land: Mit einem Hoheitsgebiet von rund 9.6 Millionen Quadratkilometern ist China nach Russland und Kanada der Fläche nach das drittgrösste Land der Welt. Die grösste Stadt des Landes ist Shanghai. Quellen: Chinesische Botschaft / IWF / Weltbank


alumni clubs

Dalenades: Das Leben nach dem Studium Der HSG Alumni-Club «Dalenades» besteht seit 13 Jahren. Mit regelmässigen Events für die rund 300 Mitglieder und ihre Familien halten die Ehemaligen den Kontakt zueinander. Gleichzeitig unterstützen sie ein Schulprojekt in Indien. Von Andrea Huser Der HSG Alumni-Club «Dalenades» wurde im Januar 1992 von acht Studierenden der Universität St.Gallen gegründet. Der Name wurde aus dem Satz «Das Leben nach dem Studium» abgeleitet. Über eine sinkende oder geringe Mitgliederzahl kann sich der Club überhaupt nicht beklagen: Er zählt nach 13 Jahren Vereinstätigkeit rund 300 Mitglieder. Um bei Dalenades aufgenommen zu werden, müssen einige Kritierien erfüllt werden: Man muss mindestens ein Semester an der Universität St.Gallen immatrikuliert gewesen sein und man sollte in engem Kontakt zu Dalenades-Mitgliedern stehen, denn um sich anzumelden, braucht man die Empfehlung von drei Mitgliedern. «Der Club ist eine Art grosses Freundschaftsnetzwerk», erklärt der Präsident und Mitgründer Hermann Stern. Der Mitgliederbeitrag kostet für Einzelmitglieder 70 Franken und für Paare 100 Franken pro Jahr.

ging uns vor allem darum, uns nicht aus den Augen zu verlieren. Dank dem Club haben wir einen guten Grund, uns immer wieder zu treffen», so Hermann Stern. Im Mittelpunkt stehen die sozialen Kontakte und das gesellschaftliche Vergnügen und weniger die Wirtschaft oder die Politik. Die Events und Treffen der Dalenader sind sehr vielfältig – «man lässt sich etwas einfallen», schmunzelt der Präsident. Da nun der grösste Teil der Mitglieder zwischen 35 und 45 Jahren alt ist, haben sich die Interessen verlagert. Wo früher Parties an erster Stelle standen, ist es heute die Familie. Der HSG Alumni-Club organisiert Events von der Weinlese im Wallis über gemütliche Fondue-Abende, Lesungen, After Work Parties mit passendem Motto bis hin zum Familienbrunch. Auch ein Wochenendtrip stand bereits auf dem Programm: Im Jahr 2003 reisten die Mitglieder nach Verona und besuchten das 81. Festival del Opera Lyrica.

finanziert werden können. «Bereits 90 Prozent dieses Zieles ist heute erreicht. Die Primarschulausbildung ist die Voraussetzung für jedes Studium. Jede und jeder auf dieser Welt sollte zumindest die Chance erhalten, studieren zu können», erklärt Stern.

An der Jahresversammlung von

«Man lässt sich etwas einfallen» Das Ziel des Clubs ist es, den Kontakt auch nach der Universität aufrecht zu erhalten und zu pflegen. «Es

Spenden für das Hilfsprojekt in Indien nimmt der Alumni-Club Dalenades jederzeit gerne entgegen. Einzahlungsscheine können bei zollinger@kingzollinger.ch bestellt werden. Die Angaben lauten: Zahlungszweck: «Projekt Madhya Pradesh Dalenades, Ereignis: 2533-34» Postkonto: 80-7211-9 Bankkonto: 531213-01 Clearing: 4839 Swift-Code: CRESCH228OL IBANCH 97 0483 9053 121301000

Sozial engagiert Doch ganz von der Wirtschaft und der Politik wollen sich die Dalenader doch nicht abwenden. So entstand am letzten Familienbrunch die Idee des «Dal Social». Dabei handelt es sich um ein Projekt, das sich in Kooperation mit der UNICEF Schweiz für Entwicklungsländer engagiert. Das Ziel der UNICEF ist es, bis im Jahr 2015 jedem Kind auf der Welt eine Primarschulbildung zu ermöglichen, insbesondere den Mädchen. Dalenades unterstützt das Projekt der Mädchenbildung im indischen Teilstaat Madhya Pradesh sowohl finanziell als auch mit kritischem Betrachten und Diskutieren von Globalisierungsfragen. Bis Ende Jahr sollen 15’000 Franken zusammenkommen, damit mindestens sieben Schulen

Dalenades wird die direkte Demokratie gepflegt.

Auch die junge Dalenades-Generation ist miteinander verbunden.

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uni aktuell emba alumni

«Job Net»: EMBA Alumni-Netzwerk vermittelt Stellen für EMBA-Absolventen Die Plattform «Job Net» führt Unternehmen mit anspruchsvollen Vakanzen und stellensuchende EMBA-Absolventen zusammen. Marco Piatti, Vorstand der Alumni EMBA HSG und Leiter von «Job Net», stellt das Projekt vor. Interview: Franziska Eberhard Franziska Eberhard: Marco, was ist eigentlich «Job Net»? Marco Piatti: «Job Net» besteht, genau betrachtet, aus zwei Elementen: Einerseits aus der Arbeitsgruppe ehemaliger EMBA HSG-Absolventen, die sich freiwillig oder unfreiwillig in der Situation befinden, eine neue berufliche Herausforderung zu suchen. Diese Arbeitsgruppe leite ich in meiner Funktion als Vorstandsmitglied. Andererseits aus der Initiative des Vorstands, Unternehmen mit anspruchsvollen Vakanzen auf diese hoch qualifizierten Kandidaten aufmerksam zu machen. Was macht die Arbeitsgruppe? Die Mitglieder der Arbeitsgruppe treffen sich regelmässig alle drei bis vier Wochen. Sie setzen sich mit allen Themen rund um die freiwillige und unfreiwillige Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung auseinander: Sie erarbeiten gemeinsam die Grundlagen für die Stellensuche und tauschen die aktuellsten Erfahrungen auf dem Arbeitsmarkt aus (über Unternehmen, einzelne Vakanzen, über Executive Search Firmen und deren Mitarbeiter, über Salärfragen etc.).

Marco Piatti ist Vorstand von Alumni EMBA HSG und leitet das Projekt «Job Net».

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Zusätzlich stehen auf einer eigenen, passwortgeschützten InternetPlattform die aktuellsten Unterlagen jederzeit zur Verfügung und ein interaktives Forum erleichtert den gegenseitigen Informationsaustausch. Der sehr offene und persönliche Kontakt untereinander in der schwierigen Situation der Stellensuche sind dabei für alle sehr wertvoll. Wichtig sind gegenseitiger Austausch, Hilfe bei der Platzierung der Dossiers und Unterstützung im weiteren Fortkommen. Von grosser Bedeutung ist in diesem Zusammenhang das Beziehungsnetz jedes einzelnen Mitglieds. Ein Gesprächsthema ist sicherlich auch das eigene Verhalten und die Wahrung der eigenen Authentizität. Und wie werden die interessierten Unternehmen auf «Job Net» aufmerksam gemacht? Durch periodische Information über «Job Net» an alle Alumni EMBA HSG und über das persönliche Beziehungsnetz, welches jeder von uns besitzt, auch direkt an Unternehmen. Wir wollen erreichen, dass Unternehmen von der kostenlosen und unkomplizierten Möglichkeit Gebrauch machen, rasch mit bestqualifizierten Kandidaten in Kontakt zu treten und diese in ihre Evaluation einzubeziehen. Wer kann bei «Job Net» mitmachen? Jeder ehemalige Absolvent des EMBA HSG, der freiwillig oder unfreiwillig eine neue berufliche Herausforderung sucht, ist bei uns willkommen. Es wird erwartet, dass die Mitglieder regelmässig an den alle drei bis vier Wochen stattfindenden Treffen erscheinen und aktiv mitwirken: Die jetzigen Mitglieder bestätigen uns, dass sie sehr von der Teilnahme

und der gegenseitigen Unterstützung profitieren. Was bietet «Job Net» einem Unternehmen, das eine anspruchsvolle Vakanz zu besetzen hat? Die «Job Net» Kandidaten repräsentieren eine breite, fundierte Berufsund Management-Erfahrung, auch im internationalen Umfeld (CEO, Leiter Fachbereich auf GeschäftsleitungsEbene, Projektleiter, Consultant, etc.) Das Unternehmen hat den Vorteil, dass es ohne Kosten, unkompliziert und sehr rasch geeignete Top-Kandidaten mit Potenzial zur Auswahl hat, welche in vielen Fällen auch sehr bald zur Verfügung stehen. Zudem ist der Zeitraum vom Beginn der Suche bis zu einem ersten Gespräch deutlich abgekürzt, und das Unternehmen verpflichtet sich zu nichts. Auch für Auftragsmandate und zeitlich befristete Management- oder Projektaufgaben kann sich eine Unternehmung an «Job Net» wenden. Wie kontaktiere ich die «Job Net» Arbeitsgruppe, wenn ich als ehemaliger EMBA HSG-Absolvent eine neue Stelle suche? Da ich diese Gruppe im Auftrag des Vorstands leite, erfolgt der Erstkontakt direkt über mich (E-Mail an mpiatti@ bluewin.ch oder Tel. 079 400 91 00). Wie gehe ich vor, wenn ich als Unternehmen eine Vakanz zu besetzen habe und rasch mit «Job Net» Kandidaten in Kontakt treten möchte? Die Unternehmung sendet ihre Stellenausschreibung per E-Mail direkt an Eduard Schellenberg. Er leitet die Ausschreibung umgehend an die «Job Net»-Mitglieder weiter (E-Mail an eduard@schellenberg-online.net oder Tel. 076 388 47 00).


aus dem alumni bĂĽro

Studierende evaluieren HSG Alumni Während eines Semesters analysierten Studierende die Dienstleistungen von HSG Alumni und entwickelten dabei innovative Vorschläge. Von Philipp Kotsopoulos Im vergangenen Sommersemester führte HSG Alumni erstmals ein Integrationsseminar zusammen mit der HSG durch. Das Seminar fand unter der Leitung von Dr. Peter Maas statt, der als Dozent und Vize-Direktor am Institut für Versicherungswirtschaft (I.VW-HSG) unter anderem zu den Forschungsschwerpunkten Integriertes Dienstleistungsmanagement und Customer Value arbeitet. Unter diesen Gesichtspunkten wurden nun auch die Dienstleistungen von HSG Alumni evaluiert – 17 Studierende aus dem 6. Semester des Bachelor-Programms mit Major BWL waren aufgefordert, die bestehenden Angebote strukturiert zu analysieren und konkrete Handlungsempfehlungen abzugeben. Hierzu wurde eine Vielzahl von Interviews mit Vertretern aus Vorstand und Geschäftsstelle von HSG Alumni sowie Unternehmen, Alumni Clubs, Ehemaligen, studentischen Vereinen und Vertretern der Universität durchgeführt. HSG-Kultur und zentrale Koordination unter einem Hut Dabei erfuhren die Studierenden bald, dass einfache Patentrezepte angesichts einer Vielzahl von Stakeholdern innerhalb und ausserhalb des AlumniNetzwerks schnell an ihre Grenzen stossen. Interessante Ergebnisse wurden Mitgliedern des HSG Alumni-Vorstands zum Thema «Entwicklung von innovativen Geschäftsmodellen» präsentiert. Die Interviews mit verschiedenen Unternehmen haben die Erfahrung bestätigt, dass das unkoordinierte Vorgehen der verschiedenen Institute, Vereine und Abteilungen an der HSG im Kontakt mit Unternehmen zunehmend zu einem Problem wird. Wohl wissend, dass ein System der zentralen Kontrolle im Widerspruch zur unternehmerischen und flexiblen HSGKultur stehen und daher niemals

Anwendung verschiedener Methoden (Desk research, empirische Studien)

Bearbeitung mit Hilfe etablierter Konzepte

RĂĽckspiegelung der Ergebnisse in die Unternehmung Aufgreifen von Fragestellungen in der Praxis Schlussbericht Lernfortschritt fĂĽr alle Beteiligten

Bachelor-Studierende analysierten, wie Nutzen fĂĽr alle Stakeholder von HSG Alumni generiert werden kann.

funktionieren würde, entwickelten die Studierenden ein Modell des Key Account Management. Dieses würde es den verschiedenen Parteien an der HSG, von denen HSG Alumni eine darstellt, ermöglichen, grosse und langfristige Projekte mit wichtigen Partnern in beiderseitigem Interesse aus zentraler Hand zu planen und gleichzeitig Raum zu lassen für spontane, dezentrale Kontakte und Projekte. Dabei wurden die Bereiche Fundraising (Akquisition von Spenden), Sponsoring (Verkauf von Sponsoring-Leistungen mit konkretem Gegenwert) und Brainraising (Austausch von Know-how) analysiert.

Die Vorschläge stiessen bei HSG Alumni auf offene Ohren, zumal die Studierenden gründliche Arbeit geleistet und innovative Ideen entwickelt haben. Mit der Verwertung einiger der Anregungen wurde daher bereits begonnen.

Das «who’s who 2006/07» erscheint – sind Ihre Adressdaten aktuell? Eine neue Auflage des gedruckten Mitgliederverzeichnisses, das «who’s who 2006/07», erscheint im Dezember. Um ein möglichst vollständiges und fehlerfreies Adressverzeichnis produzieren zu können, bitten wir alle

Individualisierte Kommunikation ist gefragt Im Bereich Kommunikation attestierten die Studierenden HSG Alumni ein qualitativ hochwertiges Basisangebot, sahen jedoch deutliche Verbesserungspotenziale bezüglich der Individualisierung der Kommunikation. Gefragt sind gezielte Angebote, die sich nach den Informationsbedürfnissen der verschiedenen Segmente innerhalb des mittlerweile mehr als 16’000 Mitglieder zählenden Netzwerks richten.

Alumni, uns allfällige Adresskorrekturen bis zum 10. Oktober 2005 mitzuteilen. Ihre aktuell bei HSG Alumni vorhandenen Daten können Sie über www.alumni.unisg.ch/adresskorrektur einsehen oder im Alumni-Büro erfragen. Sollten Sie kein gedrucktes Mitgliederverzeichnis wünschen, bitten wir Sie, uns dies bis zum 31. Oktober 2005 mitzuteilen. Kontakt: HSG Alumni, Dufourstrasse 50, CH-9000 St.Gallen, Tel. +41 71 224 30 10, Fax +41 71 224 30 11, alumni@unisg.ch, www.alumni.unisg.ch/adresskorrektur

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bĂĽcherseite

Neuerscheinungen

Rolf Dubs, Dieter Euler, Johannes Rüegg-Stürm, Christina E.Wyss (Herausgeber) «Einführung in die Managementlehre» Das neue, fünfbändige Management-Lehrbuch wurde im Hinblick auf die Neukonzeption der Lehre an der Universität St.Gallen von einer Dozierendengruppe verfasst. Das Ziel war es, das bestehende St.Galler Management-Modell von Hans Ulrich und Walter Krieg aus den 70er Jahren grundlegend zu überarbeiten, zu erweitern und zu aktualisieren. Das Einführungs-Lehrwerk für die neue Assessmentstufe ist klar und systematisch aufgebaut, verständlich geschrieben und leserfreundlich gestaltet. Inhaltlich gibt das Buch eine theoretische und zugleich praxisnahe Einführung in sämtliche Disziplinen der Unternehmensführung. Anhand des Buchs lassen sich die vielfältigen Zusammenhänge und Perspektiven komplexer Managementherausforderungen übersichtlich nachvollziehen. Das Buch ist unabdingbarer Bestandteil der Grundausbildung an der Universität St.Gallen, aber auch ein hilfreiches Nachschlagewerk für alle, die sich ständig weiterbilden möchten. Rolf Dubs, Dieter Euler, Johannes Rüegg-Stürm, Christina E. Wyss (Herausgeber): Einführung in die Managementlehre. Haupt Verlag, 1500 Seiten, 5 Bände in Schuber, erschienen im September 2004. Im Fachbuchhandel oder unter www.haupt.ch erhältlich.

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Wolfgang Geiselhart «Die Unternehmungen des Karl Odermatt» Wolfgang Geiselharts erster Roman handelt von Karl Odermatt, der während seines Lebens immer wieder aussergewöhnliche Unternehmen gründet. Mit seiner New Economy Firma Schach AG werden im Gymnasium die Hausaufgaben und Prüfungen online gelöst. Der Schwindel fliegt aber auf und Karl muss ins Ausland flüchten. Im Internat, das ihm die letzte Chance bietet, beginnt er mit Warentermingeschäften. Zuerst verkauft er auf einer Messe einen Zuchtbullen, obwohl er gar keinen besitzt. Danach geht es munter weiter. Manchmal hat er mit seinen verrückten Ideen Erfolg, manchmal enden sie im Chaos. Die kurzweilige Lektüre bietet viele Beispiele kreativer Unternehmenstätigkeit, eingebettet in turbulente Handlungsstränge. Gut gelungen ist etwa die Übernahmeschlacht um eine grosse Brauerei, geschildert aus der Sicht eines Kaplans, der sich als Opfer einer Entführung glaubt und den das horrende Lösegeld mit Stolz erfüllt. Wolfgang Geiselhart wurde 1962 in Dentingen bei Biberach geboren. Er promovierte in quantitativer Betriebswirtschaftslehre an der Universität St.Gallen. Derzeit arbeitet er in Luxemburg bei einer Bank. Wolfgang Geiselhart: Die Unternehmungen des Karl Odermatt. Karin Fischer Verlag, 260 Seiten, erschienen im Mai 2005. Im Buchhandel erhältlich.

Martin Stadelmann, Sven Wolter, Torsten Tomczak, Sven Reinecke «Customer Relationship Management» In diesem Buch werden Best Practice-Fallstudien führender Dienstleister praxisnah aufgezeigt. Handlungswege zu erfolgreichem Kundenmanagement führen nicht nur über den optimierten Einsatz von Informationstechnologie, sondern beinhalten auch die zielgruppenspezifische Kundenansprache über die bedürfnisorientierte Ausrichtung von Produkt- und Serviceangeboten und den systematischen Auf- und Ausbau der Kundenbeziehung. Die vier Ehemaligen verfassten ihr Managementbuch als praxisnahes Handbuch für Führungskräfte und Projektleiter wie auch Studierende der Wirtschaftswissenschaften und alle Interessierten. Torsten Tomczak, Sven Reinecke und Martin Stadelmann lehren allesamt an der Universität St.Gallen. Sven Wolter doziert an der Zürcher Hochschule Winterthur (ZHW). Martin Stadelmann, Sven Wolter, Torsten Tomczak, Sven Reinecke: Customer Relationship Management. Verlag Industrielle Organisation, 350 Seiten, erschienen 2003. Im Fachbuchhandel erhältlich.


4. Quartal

Oktober im 4. Quartal NDU/EMBA-Stamm Bern: Gourmetabend genaues Datum und Ort stehen noch nicht fest peter.matthys@alumni.unisg.ch 3. Oktober 2005 HSG Alumni Club Boston: Stamm John Harward’s Brewhouse 33 Dunster Street, Cambridge ab 19.00 Uhr ines.mergel@alumni.unisg.ch 6. Oktober 2005 ASG – Anciens de Saint Gall: Déjeuner-Débat mit Peter Wuffli Cercle de la Terrasse, Genf 12.00 Uhr daniel.luka@alumni.unisg.ch

28. Oktober 2005 NDU/EMBA-Stamm Bern: Gourmetabend Café Postgasse, Postgasse 48, Bern 18.00 Uhr Um An-/Abmeldung wird gebeten peter.matthys@alumni.unisg.ch 28. Oktober 2005 Ostschweizer Stawi: Stamm Rest.Traube, Goliathgasse 37, 9000 St.Gallen um 12.15 Uhr linke.st.gallen@swissonline.ch 29. Oktober 2005 connexHR: Generalversammlung Weitere Informationen: connexhr@gmx.ch www.connexhr.ch

November 13. Oktober 2005 Alumni-Club Berlin: Apéro PanAm Lounge, Eden Haus Budapester Strasse 43, 10. Stock ab 19.30 Uhr Kostenbeitrag: 25 Euro oliver.pabst@alumni.unisg.ch 15. Oktober 2005 (Datum noch nicht def. fix) HSG Alumni Club New York: Managing Musicians In cooperation with University of South. California claus.von.campenhausen@alumni.unisg.ch 15. Oktober 2005 HSG Club Hong Kong: Dinner im «American Club» alexandre.tunik@alumni.unisg.ch 19. Oktober 2005 SGOC – Gruppo Anziani: Konferenz und Apéro Abendkonferenz zum Thema «Die Auswirkungen der bilateralen Abkommen auf den Wirtschaftsplatz Tessin, ein Jahr danach» Villa Negroni in Vezia/Lugano 17.00 Uhr udo.schiller@alumni.unisg.ch 25. Oktober 2005 HSG Alumni Club Zürich: 42. Alumni-Treff mit Jazzmusiker George Gruntz Apéritif, Vortrag und Nachtessen ab 18.30 Uhr Zunftsaal des Rest. «Blue Monkey Cocostin» Stüssihofstatt 3, 8001 Zürich gabi.varga@huvm.ch 27. Oktober 2005 HSG Alumni Club Köln/Bonn:Treffen Brauhaus Sion, Unter Taschenmacher 4-6, KölnAltstadt 19.00 Uhr horst.herbstleb@alumni.unisg.ch

1. November 2005 HSG Alumni Club Frankfurt am Main: HSG-Mittagstisch Mövenpick, Opernplatz 2, Frankfurt am Main 12.00 –14.00 Uhr peter.jacubowsky@alumni.unisg.ch 2. November 2005 HSG Alumni Club Rhein-Main: HSG-Mittagstisch Kufler & Bucher Opernplatz 2, Frankfurt am Main Anmeldung: peter.jacubowsky@alumni.unisg.ch 7. November 2005 NDU/EMBA-Stamm Ostschweiz: Stamm Thema: Langzeitsicherung digitaler Informationen: droht uns ein «digital dark age»? Restaurant Dufour, St. Gallen 19.15 Uhr Anmeldung: www.temas.ch 7. November 2005 HSG Alumni Club Boston: Stamm John Harward’s Brewhouse 33 Dunster Street, Cambridge ab 19.00 Uhr ines.mergel@alumni.unisg.ch 8. November 2005 HSG Alumni Club Stuttgart: Stamm Stamm im Sophie’s Brauhaus, Stuttgart-Mitte ab 20.00 Uhr marc.opitz@alumni.unisg.ch

9. November 2005 HSG Alumni Club Helsinki ry: Stamm Restaurant Raffaelo Aleksanterinkatu ab 18.00 Uhr christian.klausler@poxytec.fi 11. November 2005 Ressort International Alumni Club: GV Beginn: 19.00 Uhr Ort: noch offen daniel@diemers.net www.rialumni.net 17. November 2005 ASG – Anciens de Saint Gall: Soirée Eventement Aéroport Genève Weitere Details werden in Kürze bekannt gegeben 25. November 2005 Ostschweizer Stawi: Stamm Rest.Traube, Goliathgasse 37, 9000 St.Gallen um 12.15 Uhr linke.st.gallen@swissonline.ch 25.–26. November 2005 Zweites internationales HSG Alumni Club Meeting alumni@unisg.ch

Dezember 5. Dezember 2005 HSG Alumni Club Boston: Stamm John Harward’s Brewhouse 33 Dunster Street, Cambridge ab 19.00 Uhr ines.mergel@alumni.unisg.ch 6. Dezember 2005 Heugümper-Club: Stamm Der Heugümper-Club Zürich trifft sich zum 104. Stamm. Mit exklusiver Weindegustation! robert.lebrecht@alumni.unisg.ch 6. Dezember 2005 HSG Alumni Club New York: Fondueabend Restaurant Mont Blanc, 306 W 48th St, New York, NY, (between 8th & 9th Ave.) 19.30 Uhr claus.von.campenhausen@alumni.unisg.ch 7. Dezember 2005 HSG Alumni Club Hong Kong: Dinner im «China Club» alexandre.tunik@alumni.unisg.ch

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Looking ahead

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