alma 2/2005

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Das Alumni-Magazin der Universit채t St.Gallen 2 / 2005

Innovation for successful ageing Neues Outfit f체r die HSG Wechsel in der HSG Alumni Gesch채ftsleitung


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Liebe HSG-Alumnae, liebe HSG-Alumni Das Ende des Wintersemesters steht an der Universität und bei HSG Alumni im Zeichen der personellen Wechsel. Nach sechsjähriger erfolgreicher Tätigkeit tritt Professor Dr. Peter Gomez als Rektor zurück und gibt sein Amt an Ernst Mohr weiter. Mit Peter Gomez an der Spitze erlebte die Universität einen tief greifenden Wandel, der – ausgehend von der Neukonzeption der Lehre – praktisch alle internen wie externen Anspruchsgruppen erfasste. Das zentrale Ziel dabei war es, die Studierenden an der HSG für anspruchsvolle Aufgaben in der Praxis von Wirtschaft, Recht und Verwaltung «fit» und zukunftsfähig zu machen. So hat die Universität in der Schweiz als «first mo-

Editorial 2 / 2005

ver» die Bologna-Reform konsequent umgesetzt und damit die Universität als Ganzes wie die Studierenden auch international sehr gut positioniert. Und die erreichte Akkreditierung bei AACSB und Equis ist auch für uns als Ehemalige, deren HSG-Abschlüsse immer auch mit der aktuellen Position der Universität verknüpft werden, sehr wichtig. Darüber hinaus hat Peter Gomez im baulichen Bereich grosse Projekte wie das zentrale Institutsgebäude oder die WBZ-Erweiterung sowie die bevorstehende Sanierung und den massvollen Ausbau der Uni umgesetzt bzw. vorbereitet. Für die HSG Alumni war der Rektor jederzeit ein offener und idealer Ansprechpartner. So konnten wir die Anliegen der Universität, die sich sehr oft mit unseren Überlegungen deckten, motiviert und auch effizient unterstützen. Ich danke Peter Gomez im Namen der Organisation HSG Alumni und im Namen aller Ehemaligen für sein vorbildliches Engagement und seine eigentliche «Pionier»-Arbeit zugunsten einer erneuerten und international hervorragend positionierten Universität. Seinem Nachfolger, Professor PhD. Ernst Mohr, wünsche ich viel Erfolg im neuen Amt. Abschied nehmen hiess es Ende Februar auch von Franziska Rohner, die nach einer ebenfalls intensiven und herausfordernden Tätigkeit als Geschäftsführerin von HSG Alumni zurücktritt und sich ihrer Dissertation widmet. Sie hat in ihrer Amtszeit, die unter anderem stark vom Fundraising im CampusProjekt geprägt war, Akzente gesetzt, den Präsident sowie die Ressorts im Alumni-Vorstand hervorragend unterstützt und unsere gemeinsamen Projekte erfolgreich umgesetzt. Als HSG-Studienabgängerin hat sie sich trotz ihrer Jugendlichkeit in dieser Funktion durch Gelassenheit, Durchsetzungsvermögen und Zuverlässigkeit ausgezeichnet. Ich danke Franziska ganz herzlich für die geleistete Arbeit und wünsche ihr bei der Dissertation viel Erfolg. Ihr Nachfolger ist Philipp Kotsopoulos, der die Reihe «frischgebackener» HSG-Abgänger in der Geschäftsstelle der HSG Alumni fortsetzt und seine Arbeit, unterstützt von der Vorgängerin, bereits Anfang Jahr aufgenommen hat. Urs Landolf · Präsident HSG Alumni



Zum Titelbild · Diese Aus-

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Unireport:Wintersemester geprägt von Premieren.

gabe beschäftigt sich mit dem Thema «Leben und Arbeiten ab dem 50. Altersjahr». Die Generation

07 «Wir haben versucht, die Universität neu zu erfinden» · Im Interview spricht Peter Gomez über seine Zeit als Rektor, die Bologna-Reform und seine Zukunft als Leiter der «Executive School of Management, Technology and Law».

50plus wird von der europäischen Industrie noch kaum als attraktive Zielgruppe wahrgenommen.

Alumni Forum: «CEO – To be or not to be» · Anlässlich des HSG Alumni Forums am 10. Juni 2005 diskutieren CEO’s bekannter Unternehmen mit Ehemaligen über brisante Themen.

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13 Innovation for sucessful ageing · Die Zielgruppe der über 50-Jährigen verlangt nach seniorengerechten Produkten und Dienstleistungen. Die Industrie versucht mit «Universal Design», Produkte zu entwickeln, zu gestalten und zu vermarkten, die benutzerfreundlich sind und sich über alle Generationen hinweg verkaufen lassen. 16 VIVA50plus · Vom 29. September bis 1. Oktober 2005 wird an der Universität der World Ageing & Generations Congress 2005 stattfinden. 18 Die neue Lebenskultur der «jungen Alten» · Ein Ehemaliger veranstaltet erfolgreiche Fachmessen für ältere Konsumentinnen und Konsumenten. 19

Spenderliste «Campus» – sind Sie schon dabei?

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Sanieren, umgestalten, erweitern: Neues Outfit für die HSG

23 Studentische Initiativen im Porträt: Prisma · Als eine der ältesten studentischen Initiativen strahlt das Studierenden-Magazin seit drei Ausgaben in (Hoch-)Glanz. 25

Ehemalige im Porträt: Karin Lenzlinger – eine moderne Frauenkarriere

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Bücherseite

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EMBA Alumni

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Alumni Clubs

31 Start up: Pleco – Mützen, Zipfel und Biergläser aus einer Hand · Aus einer Wette am Klauskommers entstand ein marktführendes Unternehmen, das Studentenverbindungen, Institutionen und Privatwirtschaft mit handgearbeiteten Mützen und Accessoires beliefert.

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Suche nach Ehemaligen

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HSG Shop

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Aus dem Alumni Büro

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Terminkalender zweites Quartal 2005


unireport

Wintersemester geprägt von Premieren Das Wintersemester 2004/2005 war von Premieren geprägt: Am «Graduation Day» wurde die studentische «Pioniergeneration» mit dem Abschluss «Bachelor of Arts» verabschiedet. Erstmals einer Bewertung durch die Besucherinnen und Besucher unterzogen wurden die öffentlichen Vorlesungen, die dabei Bestnoten erhielten. Zum Semesterauftakt erhielten 73 (Doktorand(inn)en und 352 Diplomand(inn)en anlässlich der Promotionsfeier ihre Urkunden. «Führen statt verwalten»: Dazu forderte HSG-Rektor Peter Gomez die Absolventinnen und Absolventen in seiner Rede auf. «Wir beklagen in der Schweiz eine Malaise auf allen Ebenen, die Führung erfordert», sagte Gomez in seiner Promotionsrede. Der Grossteil der Verantwortlichen sei zwar gerne bereit, die ihnen anvertraute Sache recht zu machen, «aber auch nicht mehr». Besitzstandswahrung und Sicherheitsdenken überwiegten, «das Verwalten hat Hochkonjunktur». Nur, was ist der Unterschied zwischen verwalten und führen? Nach den Worten des Rektors, der selbst über einige Jahre Praxis in der Führung von Unternehmen und einer Universität verfügt, beantwortet eine Führungskraft folgende Fragen: Was muss getan werden, und ist es das Richtige für das Unternehmen? Wer zum Verwalten neige, der stelle sich demgegenüber eher die Fragen: Was will ich tun? Wird meine Arbeit geschätzt? Effektiv führen bedeute auch, aktionsorientiert zu sein, Verantwortung für Entscheide zu übernehmen und umfassend zu kommunizieren. Abschlüsse in Zahlen An der von der HSG Big Band musikalisch umrahmten Promotionsfeier wurden 59 Lizentiaten zu Doktor(inn)en der Wirtschaftswissenschaften

Blick in eine 04

öffentliche Vorlesung.

(Dr.oec.), 4 Lizentiaten zu Doktoren der Staatswissenschaften (Dr.rer.publ.) und 10 Lizentiaten zu Doktor(inn)en der Rechtswissenschaft (Dr.iur.) promoviert. Von den insgesamt 352 Lizentiaten sind 277 wirtschaftswissenschaftliche Diplome (190 Betriebswirtschaft, 27 Volkswirtschaft, 39 Informations- und Technologiemanagement, 21 Master of International Management), 21 staatswissenschaftliche Diplome, 4 Handelslehrer-Diplome und 50 juristische Diplome. Die Promotionsfeier wurde in drei Auflagen durchgeführt. «Pioniergeneration» verabschiedet Wenige Tage später wurde die «Pioniergeneration» der neu konzipierten Lehre mit dem erstmals an der HSG vergebenen Bachelor-Titel verabschiedet: 343 Absolvent(inn)en erhielten anlässlich des ersten Graduation Day an der Universität St.Gallen ihren Bachelor of Arts HSG (B.A. HSG). Rektor Peter Gomez widmete denn auch seine Rede dem «Pioniergeist im Wandel». Der Graduation Day mit feierlicher Diplomübergabe in der

Aula und ansprechendem ganztägigem Rahmenprogramm auf dem Campus wurde zu einem würdigen Abschluss dieser neuen Ausbildung. 228 Absolvent(inn)en erhielten den Bachelor of Arts HSG (B.A. HSG) in Betriebswirtschaftslehre, 23 Absolvent(inn)en den Bachelor of Arts (B.A. HSG) in Internationalen Beziehungen, 51 Absolvent(inn)en den Bachelor of Arts (B.A. HSG) in Rechtswissenschaft und 41 Absolvent(inn)en den Bachelor of Arts (B.A. HSG) in Volkswirtschaftslehre. Bevölkerung gibt Bestnoten für öffentliche Vorlesungen Das öffentliche Programm der HSG hat eine lange Tradition. Semester für Semester werden mehrere Dutzend öffentliche Vorlesungsreihen gehalten. Die Palette der Themen ist breit, Wirtschaftslehre, Psychologie, Geschichte, Literatur und Sprachen, Theologie, Philosophie, Geografie. Ergänzt wurde das öffentliche Programm vor einem Jahr durch die Kinder-Uni. Dass die öffentlichen Vorlesungen einem Bedürfnis entsprechen, zeigen


die Zahlen. So besuchten im vergangen Sommersemester knapp 2000 Menschen (davon 650 Kinder) die Vorlesungen. Nun ist es auch statistisch belegt: Das Angebot wird geschätzt und als sehr gut eingestuft. Das zeigt die Evaluation der Vorlesungen des vergangenen Sommersemesters. Weiblich und eher älter Von insgesamt 35 Reihen wurden deren 27 evaluiert. Erfasst wurden 74 Prozent der Hörerinnen und Hörer. Die wichtigsten Resultate: Mit der Note 1,56 (1 = in hohem Masse, 5 = gar nicht) entsprach der Inhalt der aktuell besuchten Vorlesung in hohem Mass den Erwartungen, die der Titel im Vorlesungsverzeichnis geweckt hat. Mit 1,45 (1 = sehr gut, 5 = sehr schlecht) erhielten die Vorlesungen in qualitativer Hinsicht eine sehr gute Note. Prof. Dr. Ulrike Landfester, die das öffentliche Programm seit dem Sommersemester verantwortet und selbst zu den Top Ten der bestbeurteilten Vortragenden des Sommersemesters gehört, zieht nun unter anderem folgende Schlüsse: «Wir wollen noch vermehrt Vorlesungen anbieten, die auch ein jüngeres Publikum anziehen.» Zudem möchte sie das Angebot in den HSG-Kernfächern ausdehnen. (red) Neuer Titularprofessor Dr. iur. Ulrich Cavelti ist vom Senat der Universität St.Gallen zum Titularprofessor für Öffentliches Recht ernannt worden. Der Präsident des Verwaltungsgerichts des Kantons St.Gallen und zudem nebenamtlicher Richter am Bundesgericht nimmt bereits seit 1980 regelmässig Lehraufträge im Bereich des Öffentlichen Rechts an der HSG wahr. Die HSG-Studierenden profitieren bei Cavelti von seinem breiten Praxisbezug und Beziehungsnetz sowie seinem fundierten Sachwissen. So war er früher Generalsekretär des Finanzdepartements des Kantons St.Gallen, er leitet die Koordinations- und Beratungsstelle der Konferenz der kantonalen Finanzdirektoren und ist auch Mitglied der Anwaltsprüfungskommission des Kantons St.Gallen. Er war

Mitglied verschiedener eidgenössischer Expertenkommissionen und hat im Bereich der öffentlichen Finanzen mehrere Gutachten erstellt. Daneben hat er auch auf wissenschaftlich hohem Niveau publiziert, so etwa im Bereich des Steuerrechts. Cavelti hat schliesslich auch durch wichtige Inputs bei der Neugestaltung des Rechtsstudiums an der HSG zur höheren Akzeptanz der neuen Lehrgänge beigetragen. Ein Rücktritt Auf Ende des Wintersemesters ist Professor Dr. Felix Philipp Ingold nach über 30-jähriger Tätigkeit als Professor für die Kultur- und Sozialgeschichte Russlands zurückgetreten. Eine ausführliche Würdigung seines Schaffens ist im «HSGBlatt 1/2005» erschienen. (Download über www.unisg.ch möglich). Wenn man gefragt wird, was eigentlich das «Leitbild» der Kulturwissenschaftlichen Abteilung (KWA) an der HSG sei, dann liegt es vielleicht nahe, dem Fragenden ein vielseitiges Papier auszuhändigen. Doch die kürzeste und beste Antwort auf diese Frage ist: Unser Leitbild ist Felix Philipp Ingold. Er prägt die KWA nicht nur, weil er schon seit über dreissig Jahren, seit dem Jahr 1971, als Professor für die Kultur- und Sozialgeschichte Russlands an der HSG tätig ist, sondern auch deshalb, weil die Art seiner Tätigkeit eben dem Profil entspricht, dem wir anderen nacheifern. Dies beginnt mit der interdisziplinären Neugier, die den am 25. Juli 1942 Geborenen schon während seines Studiums in Basel und Paris nicht nur zur Slawistik, sondern auch zur Geschichte, Kunstgeschichte, Philosophie und Theologie treibt. Als Höhepunkt seiner akademischen Forschung darf das Buch zum «Grossen Bruch», zu Russland im «Epochenjahr» 1913, gelten, das im Jahr 2000 erschien. Als Journalist und Schriftsteller bereiste er früh den ganzen Ostblock; er war beschäftigt bei der Schweizer Botschaft in Moskau, und bis heute schreibt er regelmässig und verblüffend häufig für die

Prof. Dr. Felix Philipp Ingold bei seiner Abschiedsvorlesung.

wichtigsten deutschsprachigen Zeitungen. Neben seinem akademischen Werk steht ein umfangreiches literarisches Oevre mit Prosa, Lyrik sowie auch zahlreichen Übersetzungen u.a. aus dem Russischen und dem Französischen. Die Bibliographie all seiner veröffentlichten Bücher, Übersetzungen, Aufsätze, Artikel und Rezensionen würde heute selbst schon den Umfang eines Buches erreichen. Die Zahl der Auszeichnungen und Preise, die er erhielt, ist immens. Zu erwähnen sind neben der Einladung ans «Wissenschaftskolleg zu Berlin», eines der renommiertesten Forschungszentren weltweit, z.B. der Ernst-JandlPreis, der Petrarca-Preis, der Grosse Berner Literaturpreis und der Literaturpreis des Kantons Zürich. In all seinen Rollen fungiert Felix Philipp Ingold als Leitbild für die KWA und kommt der HSG insgesamt zugute. Nun, da im Jahre 2005 seine Emeritierung ansteht, kann diese Universität ihm den Dank abstatten, der ihm gebührt. Wir wünschen ihm ein

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impressum

Das Alumni-Magazin der Universität St.Gallen (bis 1997: «St.Galler Hochschulnachrichten») ISSN 1422-5980 7. Jahrgang, Nr. 2/2005 Auflage: 18 000 Exemplare Erscheinungsweise: alle 3 Monate Herausgeber: HSG Alumni und Rektorat der Universität St.Gallen · Verlagsleitung: Philipp Kotsopoulos · Chefredaktion: Roger Tinner · Beiträge: Philipp Kotsopoulos, Oliver Gassmann, Alfonso Sousa-Poza, Horst Herbstleb, Eva Nietlispach Jaeger, Anina Fleischmann, Reto Pfändler, Franziska Eberhard, Martina Urech · Gestaltung: freicom AG, St.Gallen · Druck: Zollikofer AG, St.Gallen Redaktion/Anzeigen: alma · freicom beziehungsmanagement und kommunikation ag · rorschacherstrasse 304 · 9016 st.gallen · telefon 0842 120 120 · telefax 071 282 21 30 · alma@freicom.ch Adressänderungen: HSG Alumni Dufourstrasse 50 9000 St.Gallen Telefon +41 71 224 30 10 Telefax +41 71 224 30 11 alumni@unisg.ch Anzeigenpreise: auf Anfrage Internet: www.alumni.unisg.ch/alma

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langes Leben – und uns die Freude, noch viele Gespräche mit ihm führen und viele seiner Texte lesen zu dürfen. Am 9. Mai 1972 hielt Ingold seine Antrittsvorlesung über «Schulden und Schuld bei Dostojewskij». In memoriam Anfang Dezember starb der frühere Prorektor und Professor für Verkehrswissenschaft und Tourismus, Professor Dr. Claude Kaspar. In St.Gallen geboren und in Bern aufgewachsen, promovierte er 1956 an der dortigen Universität. Ein Jahr später kehrte er zunächst als «Praktiker» – als Direktionssekretär der Bodensee-Toggenburg-Bahn – in seine Geburtsstadt zurück. Ab 1963 – die HSG war eben von der Stadt an den Rosenberg umgezogen – wirkte er dann aber über drei Jahrzehnte hier. Zunächst unterrichtete er als Lehrbeauftragter. Nach der Habilitation 1964 wechselte er 1967 ganz an die Hochschule, zunächst als Stellvertretender Leiter des Instituts für Fremdenverkehr (später Tourismus) und Verkehrswirtschaft. 1969 wurde er Institutsleiter und Extraordinarius, 1973 dann ordentlicher Professor für Verkehrs- und Fremdenverkehrswirtschaftslehre. Als Professor wirkte er bis 1996, von 1978 bis 1986 gehörte er als Prorektor dem Rektorat an. Auch gesamtschweizerisch nahm er als Präsident der Hochschulplanungskommission eine sehr wichtige Funktion mit Erfolg wahr. In der langen Zeit seines Wirkens hat sich sein Institut, das seine Ausstrahlung in erster Linie der Persönlichkeit Claude Kaspar verdankte, zu einer national wie international bekannten Forschungs- und Ausbildungsstätte entwickelt. Die HSG hat in ihm einen hervorragenden Lehrer und Kollegen verloren, der weit über die alma mater hinaus nachhaltig gewirkt und Jahrzehnte ihrer Geschichte wesentlich mitgeprägt hat. Dafür ist die HSG Claude Kaspar von Herzen dankbar. Universität St.Gallen gründet Family Business Center Die Universität St.Gallen will sich verstärkt den Familienunternehmen

annehmen und hat deshalb das «Family Business Center» (FBC-HSG) gegründet. Das FBC-HSG will nicht nur diese spezielle Unternehmensform erforschen, sondern es betreut auch Familienunternehmen, bietet Weiterbildungsveranstaltungen wie auch Lehrveranstaltungen für HSG-Studierende an. Unlängst wartete die Universität St.Gallen mit zwei Studien über Familienunternehmen auf. Danach stellen Familienunternehmen mit rund 88% den Löwenanteil aller Unternehmen in der Schweiz. Zudem wurde erkannt, dass die grossen börsenkotierten Familienunternehmen äusserst erfolgreich operieren. Familienunternehmen sind hierzulande ein bislang nur wenig erforschtes Gebiet. Die HSG will sich diesem nun mit dem Family Business Center annehmen. Familienunternehmen sollen in ihrer ganzen Komplexität erforscht und betreut werden. Neben der Forschung bietet das Family Business Center der Universität St.Gallen auch eine Weiterbildungsveranstaltung an. Innerhalb einer Woche vermittelt es einen kompakten und fundierten Überblick über die Wirkungskräfte und Themenschwerpunkte rund um Familienunternehmen: Governance in Familienunternehmen, Kontinuität, Konflikte und Werte in Familienunternehmen, von der Familienstrategie zur Unternehmensstrategie sind etwa Themen, die behandelt werden. Wichtig ist den Organisatoren, einen Rahmen zu schaffen, in dem sich Unternehmerfamilien offen austauschen können. Forschungserkenntnisse des Family Business Center sollen aber auch in die HSG-Lehre fliessen: Geplant ist eine Lehrveranstaltung auf der MasterStufe. Mit der Gründung des Family Business Centers ist die Universität St.Gallen die erste deutschsprachige Universität, welche sich explizit diesem Thema widmet. Aber auch im weiteren internationalen Umfeld übernimmt die HSG in diesem Bereich eine Vorreiterrolle. Weitere Informationen sowie Forschungsberichte: www.fbc.unisg.ch.


uni aktuell

«Wir haben versucht, die Universität neu zu erfinden» Nach sechsjähriger Amtszeit tritt Professor Dr. Peter Gomez auf Ende März als Rektor der Universität St.Gallen zurück. In einem Interview mit «alma» verbindet er den Blick zurück auf Jahre des grossen Wandels mit den Plänen, die er ab Frühjahr 2006 mit der «Executive School of Management, Technology and Law» im Bereich der Weiterbildung umsetzen wird.

Interview: Roger Tinner alma: Ihr sechsjähriges Rektorat geht zu Ende. An welche «Highlights» erinnern Sie sich besonders gerne? Peter Gomez: Im Rückblick bleiben mir vor allem drei Resultate unserer Arbeit in Erinnerung: Zum ersten die konsequent internationale Strukturierung unserer Studiengänge: Das Grundstudium mit Bachelor und Master of Arts, die Weiterbildung mit Executive MBA und Fulltime MBA. Zum zweiten die bessere Positionierung und Sichtbarkeit der Marke und der Institution HSG, zu der neben dem neu gestalteten Auftritt und Logo insbesondere die Akkreditierungen bei AACSB und Equis beigetragen haben. Und schliesslich die wichtigen Projekte im Baubereich: Das bereits realisierte zentrale Institutsgebäude, der projektierte Ausbau des Weiterbildungszentrums samt Campus sowie die vor der Volksabstimmung stehende Sanierung mit massvollem Ausbau der Universitätsgebäude. Was war die Motivation für die grundlegende Neukonzeption der Lehre? Die HSG war bei meinem Amtsantritt schon gut in Form. Der gerade bei erfolgreichen Institutionen bestehenden Gefahr der Selbstgenügsamkeit sind wir – in einem wirklich unternehmerischen Sinn – mit dem einzig wirksamen Rezept begegnet: Wir haben versucht, die Institution Universität sozusagen neu zu „erfinden“ und damit einen fundamentalen Wandel eingeleitet. Die Bologna-Reform hat uns dafür das ideale «window of opportunity» geöffnet. Die Neukonzeption der Lehre hat, wie Sie selbst erwähnen, einen tief

greifenden Wandel ausgelöst. Von diesem Prozess waren praktisch alle internen wie externen Anspruchsgruppen betroffen. Welches waren die grössten Herausforderungen und wie sind Sie ihnen begegnet? Dieser Wandel hat tatsächlich alle Anspruchsgruppen betroffen: die Studierenden, die Dozierenden, die Mitarbeitenden in der Verwaltung, die politischen Gremien. Alle mussten mehr oder weniger synchron von einer neuen Vision und entsprechenden Massnahmen überzeugt werden. Dabei gab es schwierige Phasen, etwa damals, als die St.Galler Juristen ihre Skepsis gegenüber der Neukonzeption öffentlich machten. Die inzwischen gesamtschweizerisch erfolgte Entwicklung gibt uns aber, so glaube ich, recht. Dass der Prozess schliesslich erfolgreich war, führe ich im Wesentlichen auf vier Faktoren zurück: 1. Wir hatten ein Konzept, von dem selbst Skeptiker mit Respekt sprachen. 2. Wir haben vor dem Entscheid eine breite Diskussion und Vernehmlassung durchgeführt. 3. Wir hatten ein sehr gutes Kernteam, das geschlossen agierte und für alle berechenbar auftrat. 4. Wir haben die Umsetzung mit hoher Geschwindigkeit und damit in kurzer Frist durchgezogen. Mit der Assessment-Stufe werden die neuen Studierenden besonders stark gefordert und gefördert (um es mit der Leitlinie der NKL

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uni aktuell

zu sagen). Wie werden sie diesen hohen Ansprüchen gerecht? Die Studierenden, die hierher kommen, sind sich von Anfang an bewusst, dass an der HSG die Leistungsbereitschaft verlangt wird und dass wir die Studierenden intern dem Wettbewerb aussetzen. Der derzeit gesamtschweizerisch beobachtbare Rückgang an Studienanfängern trifft die anderen wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten mehr als uns. Dies zeigt, dass wir – ähnlich wie die ETH – gezielt ausgewählt werden. Wer einfach so mal ein Wirtschaftsstudium beginnen und ausprobieren will, kommt gar nicht erst an die HSG. Was unterscheidet die Absolventinnen und Absolventen der Universität St.Gallen nach der Neukonzeption von jenen vorher? Im Fachstudium sind wir sicherlich zielgerichteter als früher. Mit dem neu eingeführten Kontextstudium helfen wir den Studierenden, den Kontext, in dem wirtschaftliches Han-

Rektor Peter Gomez blickt auf 6 Jahre des Wandels an der Universität zurück.

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deln stattfindet, besser zu verstehen. Mehr Wert als vor der Neukonzeption legen wir auf Fragen der Persönlichkeitsbildung und -entwicklung. Ausserdem bereiten wir mit dem höheren Anteil an Selbststudium die Studierenden auf ein lebenslanges Lernen besser vor. Sie haben eine Fülle von Projekten angestossen und umgesetzt – kommt jetzt für die Universität wieder eine Phase der Ruhe? Mein Nachfolger Ernst Mohr hat zurecht gesagt: «Wir sind durch das Nordportal in Bologna einmarschiert und durchs Südportal gleich weiterzogen. Und wir werden jetzt kein Lager aufschlagen, sondern weiter ziehen.» Dem kann ich mich nur anschliessen: Im kompetitiven Umfeld der Universitäten gibt es keine Phasen der Konsolidierung mehr, es geht dynamisch weiter. Die Universität steht vor einem wichtigen (Volks-)Entscheid über Sa-

nierung und Erweiterung. Wie beurteilen Sie die Chancen der Vorlage? Da bin ich sehr zuversichtlich. In den letzten Jahren ist der Bevölkerung die wichtige Bedeutung der Universität für den Standort bewusster geworden, wir erfahren mehr Sympathie als früher. Ich zähle auf das Verständnis der Stimmbürger, dass nicht nur Autobahnen nach 20 Jahren, sondern auch eine Universität nach 40 Jahren saniert werden muss. Der geplante Ausbau ist massvoll. Der fast einstimmige Entscheid des Parlaments stimmt mich positiv in der Beurteilung der Abstimmungschancen. Und wir werden uns mit grossem Engagement für ein Ja des Volkes einsetzen. Als Rektor ist man so stark mit «politischen» Fragen beschäftigt, führt eine grosse Organisation und muss daher in der eigenen wissenschaftlichen Arbeit wohl Abstriche machen. Wie haben Sie das erlebt? Ich habe zwar immer auch gerne gelehrt und geforscht. Aber das «auch»


ist wichtig: Bereits in meiner Tätigkeit in der Wirtschaft habe ich parallel dazu geforscht und gelehrt. Mir machen aber vor allem Führungsaufgaben Freude, und ich sehe mich eher als «Wissenschaftsmanager». Dazu passen Ihre Pläne für die Zukunft: Sie kehren nach Ihrem Sabbatical nicht einfach auf den Lehrstuhl zurück, sondern übernehmen die Leitung der neuen «Executive School of Management, Technology and Law» an der HSG. Was sind hier Ihre Ziele? Die Weiterbildung ist bereits heute eine tragende Säule der HSG. Diese Säule wollen wir in Zukunft stärken, noch professioneller führen. Die Ausgangslage ist ausgezeichnet, aber um im internationalen Wettbewerb zu bestehen, sind auch hier neue Wege zu gehen. Daneben werde ich aber auch zwei Kompetenz-Zentren «Organizational Excellence» (am Institut für Betriebswirtschaft) und «Center for Public Leadership» führen und mit den entsprechenden Teams weiterentwickeln.

Wie würden Sie die Universität St.Gallen heute im internationalen Umfeld positionieren? Wo muss sie sich noch verbessern? In der internationalen Positionierung konnten wir einen grossen Schritt machen – ich erinnere nochmals an die Akkreditierungen AACSB und Equis. Von einer tatsächlich international zusammengesetzten Studierenden- und Dozierendenschaft sind wir aber im Quervergleich noch weit entfernt – sieht man von Ausnahmen wie dem neuen Fulltime MBA ab, wo die 30 Teilnehmenden aus 18 verschiedenen Nationen stammen. Was wünschen Sie der Universität für die Zukunft? Ich wünsche der HSG, dass sie so wandlungsfähig und unternehmerisch bleibt, wie sie das heute ist. Dass sie weiterhin den Wandel als Chance begreift und Persönlichkeiten anzieht, die Verantwortung für diesen Wandel übernehmen und nicht in erster Linie ihren Besitzstand wahren wollen.

Der zu Beginn Ihrer Rektoratszeit neu formierte Verein der Ehemaligen, HSG Alumni, hat seine Aktivitäten zugunsten der Universität verstärkt. Wie sehen Sie die Rolle der Ehemaligen in Zukunft? Die Alumni-Organisation hat sich in den vergangenen Jahren unglaublich entwickelt. Sie ist gut geführt und bringt der HSG sehr viel. Dafür wird die HSG-Leitung auch in Zukunft sehr dankbar sein. Der nun entstehende «Campus» beim Weiterbildungszentrum ist ein hervorragendes Beispiel eines gelungenen Fundraisings. Hier wird es auch in Zukunft Projekte geben, bei denen wir auf die ideelle und finanzielle Unterstützung angewiesen sind. Wir denken derzeit über eine «Unternehmerschule» an der HSG nach, die als erstes eine «Summer School» anbieten soll. Ich hege die leise Hoffnung, dass dies das nächste Fundingprojekt wird, mit dem sich die HSG Alumni identifizieren!

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hsg alumni forum

HSG Alumni Forum: «CEO – To be or not to be» Das HSG Alumni Friendraising Team veranstaltet am 10. Juni 2005 ein HSG Alumni Forum mit dem Thema «CEO – To be or not to be». CEO’s bekannter Unternehmen werden nach St.Gallen eingeladen, um im Kreis der Alumni die stetig steigenden Anforderungen an die CEO Funktion zu diskutieren. Gleichzeitig bietet das Forum eine Plattform für den Erfahrungsaustausch und die Pflege des Beziehungsnetzes unter den Ehemaligen.

Von Thomas Bolliger

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«Super Mario», «Uhrenkönig» versus «Abzocker» und «Spesenkönig»! Solche Titel lesen wir mittlerweile fast täglich in der Presse. Was ist passiert, dass CEO’s in unserem Alltag ein so hohes Mass an Aufmerksamkeit erlangt haben? Und wie geht man heute als CEO damit um? Die Anforderungen an den CEO haben in den letzten Jahren einen starken Wandel erfahren. Früher genoss der Geschäftsführer hohe Autorität, war wenig Veränderung ausgesetzt, blieb über Jahrzehnte im Amt, war von der Presse wenig beachtet und konnte die von ihm verantworteten Geschäftszahlen geheim halten. Sofern die Unternehmen nicht dem Geschäftsleiter selbst gehörten, waren die Saläre der Geschäftsführer selten sehr hoch. Dies steht im krassen Gegensatz zur heutigen Situation: der CEO steht als Verkörperung des Unternehmens im medialen Rampenlicht und muss sich täglich öffentlich für die Unternehmenszahlen und Strategien rechtfertigen. Es überlebt langfristig nur mehr, wer mit immer Neuem die laufenden Veränderungen absorbiert, im firmeninternen Machtkampf besteht und den Launen der Märkte und der Öffentlichkeit nicht allzu sehr ausgesetzt wird. So erstaunt nicht, dass der heutige CEO dem Unternehmen im Durchschnitt nur mehr 4 bis 5 Jahre vorsteht und für seinen hohen Einsatz in der Regel eine sehr hohe Entschädigung erhält. Ist der heutige CEO Job somit ein unberechenbares Va Banque Spiel mit hohen Risiken und hohen Gewinnen geworden? Welche Faktoren sind es,

die über das «To be or not to be» entscheiden? Was sind die kommenden Anforderungen an den CEO? Dies sind Fragen, welche sich heute den CEO’s und den Anwärtern auf dieses Amt stellen. Uns interessiert natürlich, wie die Absolventinnen und Absolventen der Uni St.Gallen über dieses Thema denken und wie sie als CEO’s im heutigen Umfeld bestehen. Was machen sie anders? Was sind ihre Erfahrungen und was sind aus ihrer Sicht die kritischen Erfolgsfaktoren, welche es zu berücksichtigen gilt? Das HSG Alumni Forum hat deshalb dieses Jahr am 10. Juni 2005 CEO’s bekannter Unternehmen nach St.Gallen eingeladen, um im Kreis der HSG-Absolventen dieses brisante Thema zu diskutieren. Einmal mehr bietet sich damit die Gelegenheit, im Alumni-Netzwerk Themen direkt anzusprechen und vom Erfahrungsschatz sowie vom weiten Beziehungsnetz zu profitieren. Und last but not least ermöglicht der Besuch dieser Veranstaltung, der im Anschluss am Abend stattfindenden Generalversammlung der HSG Alumni beizu-

wohnen und sich dort als Mitglied des Vereins aktiv einzubringen. Das HSG Alumni Friendraising Team lädt Sie herzlich am Freitag, 10. Juni 2005 zu diesem Forum nach St.Gallen ein! Das Programm und ein Anmeldeformular finden sich auf den folgenden Seiten. Und zum Schluss noch eine ganz persönliche Empfehlung: Die Erfahrung zeigt, dass sich ein schnelles Anmelden lohnt – die 220 Plätze sind in der Regel innert weniger Tage weg. Und so ist auch hier das Motto: «To be or not to be!».

Kontakt für Fragen und Informationen: HSG Alumni Dufourstrasse 50 9000 St.Gallen Tel.: +41 (0)71 224 30 10 Fax: +41 (0)71 224 30 11 alumni@unisg.ch


Programm HSG Alumni Forum vom Freitag, 10. Juni 2005 Weiterbildungszentrum der Universität St.Gallen (WBZ), Holzweid, 9010 St.Gallen

CEO - To be or not to be 10:00

Begrüssung und Einführung

Prof. PhD. Ernst Mohr, Rektor Universität St.Gallen Dr. Bjørn Johansson

10:10

10:30

10:50

CEO – to be or not to be in the Glocal Economy

Prof. Dr. Franz Jaeger,

Herausforderungen an den CEO

Universität St.Gallen

Herausforderungen für CEO's von mittelgrossen und

Valentin Vogt, lic. oec. HSG

global tätigen Unternehmen

CEO Burckhard Compression AG,

Was sind die Stärken von CEO's mittelgrosser Unternehmen?

Winterthur

Sustainable Values schaffen

Werner Bernet, lic. oec. HSG

Vorteile einer langfristigen CEO Position

CEO Schweizer Reisekasse Reka, Bern

11:10

Pause/ Networking

11:35

Auf dem Gipfel leben lernen

Walter Grüebler, Dr. oec. HSG

Herausforderungen im globalen, marktführenden Unternehmen

Chairman Sika AG, Zürich

Führen in turbulentem Umfeld

Antoinette Hunziker-Ebneter, lic. oec. HSG

Energien mobilisieren und Sozialkapital stärken

Group Executive Board Julius Bär Holding Ltd.

Führung im Lichte der Öffentlichkeit

Markus Fiechter, lic. oec. HSG

Wie Führungskräfte die Öffentlichkeitsarbeit managen

CEO Jacobs AG, Zürich

12:00

12:25

12:55

Networking Lunch

14:15

Workshops mit Referenten und Gästen zum Thema

Werner Bernet, Markus Fiechter,

«CEO – to be or not to be»

Prof. Dr. Franz Jaeger, Dr.Walter Grüebler, Dr. Bjørn Johansson,Valentin Vogt

15:45

Pause / Networking

16:15

Panel-Diskussion: Herausforderungen an die Arbeit des CEO:

Leitung: Dr. Bjørn Johansson

zukünftige Trends und Entwicklungen

Teilnehmer: Ellen Ringier, Werner Bernet, Markus Fiechter, Prof. Dr. Franz Jaeger, Antoinette HunzikerEbneter, Dr. Walter Grüebler,Valentin Vogt

17:55

Schlusswort und Ausblick auf die Generalversammlung

Dr. Urs Landolf

von HSG Alumni, den Abend und den folgenden Tag

Präsident HSG Alumni

18:10

Cocktail / Networking

19:00

Generalversammlung HSG Alumni

20:15

Nachtessen im Weiterbildungszentrum der Universität St.Gallen

Dr. Urs Landolf, Präsident HSG Alumni

mit anschl. Night Cap in St.Gallen

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Anmeldung HSG ALUMNI FORUM 2005 «CEO - To be or not to be» am Freitag, 10. Juni 2005, im WBZ der Universität St.Gallen

Anrede

Teilnehmerbeitrag CHF 270.– ■

Ich zahle per Einzahlungsschein.

Ich zahle per Kreditkarte: Karte:

Titel Nr:

Ablaufdatum:

Nachname Vorname Firma

GV HSG ALUMNI ■

Ich nehme an der Generalversammlung teil.

Ich bleibe gerne auch zum anschliessenden Nachtessen.

Ich möchte vegetarisch essen.

Funktion Adresse

Telefon Fax E-Mail

Übernachtung Das Hotel Einstein bietet Ihnen einen vergünstigten Übernachtungspreis an. Informationen dazu erhalten Sie auf unserer Website oder direkt beim Hotel Einstein (Tel. +41 (0)71 227 55 55).

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HSG • Alumni • Dufourstrasse 50 • CH-9000 St.Gallen • Telefon +41 (0)71 224 30 10 • Fax +41 (0)71 224 30 11 • alumni@unisg.ch


wissenschaft und praxis – innovation for successful ageing

Die ältere Generation mit universell nutzbaren Produkten gezielt bearbeiten Mit herkömmlichen Produktstrategien werden die Bedürfnisse der älteren Generation nicht genügend abgedeckt. Die Zielgruppe wird in Europa – im Gegensatz zu Japan – noch zu wenig gezielt bearbeitet. Mit Universal Design sollen Produkte entwickelt, gestaltet und vermarktet werden, die benutzerfreundlich gestaltet sind und deshalb alle Generationen ansprechen.

Von Oliver Gassmann Sinkende Renten, steigende Sozialabgaben, überfüllte Altersheime, explodierende Kosten im Gesundheitswesen – das sind Schlagwörter, die zurzeit in Tageszeitungen, Talkshows und Nachrichtenmagazinen heftig diskutiert werden. Die Angst vor diesem demografischen Wandel ist gross, doch das düstere Bild ist einseitig. Der Wandel bietet auch Chancen für die Wirtschaft: Wer Produkte und Dienstleistungen an den Bedürfnissen älterer Menschen orientiert, kann riesige Märkte erschließen. In Japan beispielsweise hat sich dieser Wandel schneller vollzogen als in Europa. Im Gegensatz zu japanischen Firmen haben die Schweizer Unternehmen auf diese Entwicklung aber noch nicht reagiert, so das Ergebnis einer empirischen Untersuchung des Instituts für Technologiemanagement an der Universität St.Gallen. Über 100 Unternehmen in der Schweiz aus 11 verschiedenen Branchen wurden danach befragt, wie sie dem demografischen Wandel begegnen. Dabei fand eine große Mehrheit der Befragten (85 Prozent), dass es wichtig sei, die Produkte an den spezifischen Bedürfnissen älterer Menschen auszurichten. 70 Prozent der wenigen Unternehmen, die bereits altersgerechte Produkte anbieten, sind mit dieser Produktdiversifizierung zufrieden und bestätigen, dass die Produkte am Markt erfolgreich sind. Hingegen haben sich erst wenige Unternehmen (29 Prozent) konkret mit der Idee befasst, altersgerechte Produkte anzubieten. Nur etwa ein Fünftel der befragten Führungskräfte hat Marktstudien im Zusammenhang mit der

Altersverschiebung der Gesellschaft gelesen oder gar in Auftrag gegeben. Obwohl die Bevölkerungsgruppe der über 50-Jährigen gemäss statistischem Bundesamt wirtschaftlich gut situiert ist, wird diese Zielgruppe noch sehr zurückhaltend bearbeitet. Die Generation «50 plus» besitzt in Deutschland und der Schweiz gemeinsam eine Kaufkraft von mehr als 150 Milliarden Euro pro Jahr. Über 60 Prozent der Vermögen in Deutschland, etwa 2200 Milliarden Euro, befinden sich in den Händen der über 50-Jährigen. Hinzu kommt, dass der Wert des durchschnittlichen monatlichen Haushaltsnettoeinkommens der Generation der über 50jährigen in Deutschland in den vergangenen Jahren stetig gestiegen ist und im Jahr 2002 im Schnitt bei 1900 Euro lag. Diese Gruppe wird in absehbarer Zeit noch erheblich größer werden, während gleichzeitig der Anteil jüngerer Kunden nicht nur prozentual, sondern auch in ihrer Gesamtzahl zurückgeht. Da wundert es, dass das enorme Potenzial dieser Zielgruppe noch zu wenig genutzt wird und die Märkte für ältere Menschen noch nicht erschlossen sind. Führungskräfte nennen als Gründe die Passivität und Starrheit der älteren Menschen in ihrem Nachfrageverhalten. Außerdem glauben viele Marketingexperten, die Generation der Älteren zu bedienen, beschädige das Image ihrer heute erfolgreichen Marken. Von Japan lernen Um diesen Vorbehalten zu begegnen, lohnt es, einen Blick nach Japan zu werfen. Der asiatische Inselstaat ist führend bei der Entwicklung, Vermarktung und Distribution seniorengerech-

Prof. Dr. Oliver Gassmann ist seit 2002 Professor für Innovationsmanagement und Direktor am Institut für Technologiemanagement der Universität St.Gallen (HSG)

ter Produkte und Dienstleistungen. Kein Wunder – ist Japan doch die Nation mit dem höchsten Durchschnittsalter weltweit. Der Prozess der gesellschaftlichen Überalterung vollzieht sich in Japan zudem schneller als in anderen Ländern dieser Welt. Statistiken zeigen, dass heute bereits knapp über 40 Prozent der Bevölkerung älter als 50 Jahre ist, wobei der Anteil der über 65-Jährigen bei mehr als 19 Prozent liegt. Im Jahre 2015 soll schon jeder vierte Japaner älter als 65 sein. In Japan gestaltet sich die Kaufkraft der älteren Generation nicht anders als hierzulande. Jeder Japaner über 65 besitzt heute durchschnittliche Ersparnisse von umgerechnet mehr als 180’000 Euro und ist in der Regel schuldenfrei. Japans Senioren sind zudem konsumorientiert, was die

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Die Thematik beschäftigt nicht nur die Wissenschaft, sondern auch den führenden deutschen Enter tainer Harald Schmidt (Focus Nr. 01/05). Auf der Suche nach einem Artikel über das «Altern» stiess er auf eine Publikation Gassmanns, die im Harvard Business Magazin publiziert wurde. «Wie Billigstrom

überdurchschnittliche Entwicklung der Konsumausgaben dieser Gruppe bestätigt. Gesundheit, Vitalität und vielseitige Interessen bis ins hohe Alter zeichnen die japanischen Senioren aus. Immer mehr Unternehmen haben das bereits erkannt und bemühen sich, dieses Potenzial mit attraktiven Produkten und Dienstleistungen zu erschließen. Das Geheimnis von seniorengerechten Produkten ist nicht ihr Neuigkeitsgehalt, sondern die Weiterentwicklung von herkömmlichen Produkten und deren Anpassung ans Alltagsleben der Senioren. Kokuyo, Japans größter Hersteller von Büroartikeln, führt unter anderem Klammerhefter und Locher in seinem Programm, die sich mit der Hälfte des sonst üblichen Aufwands bedienen lassen. Der Uhrenhersteller Seiko hat einen Wecker entwickelt, der auf Knopfdruck in klarer Sprache die Uhrzeit ansagt, und in japanischen Haushalten finden sich zahlreiche elektronische Küchengeräte wie Waschmaschinen oder Reiskocher mit größeren und weniger Bedienelementen, mit akustischen oder visuellen Signalen, die Menschen mit Sehproblemen den Alltag erleichtern.

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Universal Design als neues Paradigma der Produktgestaltung Die Produkte haben alle eines gemeinsam: Sie sind für alt und jung gleichermassen geeignet. Kein Wunder, dass diese Produkte enorme Zuwächse erzielen konnten. Hinzu kommt, dass die japanische Industrie davon ausgeht, dass ältere Konsumenten andere, oft höhere Ansprüche an Produktdesign, Qualität und Service stellen. Der Markt für universell nutzbare Produkte, Einrichtungen und Dienstleistungen ist in Japan in

schossen mir die Thesen durch die Knochen» meint Schmidt und ist erstaunt über die Tatsache, dass sich in Deutschland 2200 Milliarden Euro an Vermögen in den Händen der über 50-Jährigen befindet. Seine Konklusion: der Werbemarkt konzentrier t sich mehr auf die Jungen, statt den «Silbermarkt» als attraktive Zielgruppe zu erkennen. Grosse Tasten für Handys, unfallfrei zu öffnende Milchpackungen und Blindenschrift auf Bierdosen – in der Fachsprache «Universal Design» genannt – schlägt Schmidt als innovative Produkte vor, um generationsübergreifend neue Märkte zu erschliessen. Als Trendsetter gilt Harald Schmidt also auch in Zukunft: als attraktiver Mittfünziger moderiert er Europas beliebteste Show (red.).

den vergangenen Jahren rapide gewachsen. So waren im Geschäftsjahr 2000 beispielsweise knapp 70 Prozent aller alkoholischen Getränke in Dosen mit Blindenschrift versehen. Die Entwicklung von universell nutzbaren Produkten wird in Japan von diversen Stiftungen und Ministerien unterstützt mit dem Ziel, speziell auf die Bedürfnisse der Senioren zugeschnittene Produktstandards zu schaffen und zu etablieren. In Europa werden Produkte hingegen noch oft an den Bedürfnissen der Zielgruppe vorbei entwickelt und gestalten sich sehr technologielastig. Kaum jemand ist fähig, die Produkte mit der Vielzahl von Einstellungen zu bedienen. Neue BMW’s der 7er Reihe werden mit einem Bordcomputer ausgestattet, der über neuste Technologie verfügt. Doch die Käufer dieses Autos sind eben eher der älteren Bevölkerungsschicht zuzuordnen. Der

Markterfolg solcher Innovationen lässt deshalb auf sich warten. Wenn sich Produkte durchgesetzt haben, die sich ursprünglich an den Bedürfnissen älterer Menschen orientiert haben, ist das eher zufällig geschehen. Zum Beispiel war die Innovation, relativ robuste Koffer mit Rollen anzubieten, ein großer Markterfolg. Durch den stark reduzierten physischen Aufwand beim Fortbewegen des Koffers konnten ältere Menschen die neuen Produkte einfach benutzen. Jüngere Menschen haben diese Produktinnovation ebenfalls gerne angenommen, da diese auch für sie attraktiv wurden. Um auf die Anforderungen der älteren Generation zu reagieren, kann das bestehende Produktangebot angepasst oder neue Produkte nach dem Universal Design-Prinzip entwickelt werden. Oberstes Ziel dabei sollte es sein, die Benutzerfreundlichkeit von Produkten für Kunden aller Altersgruppen zu verbessern. Dazu braucht es neue Wege in der Produktstrategie, bei der Produktgestaltung und bei der Produktkommunikation. Produktstrategie Der erste Schritt zur erfolgreichen Implementierung ist es, die Universal Design-Idee bereits in der Produktstrategie zu verankern. Das Top Management muss vorgeben, wie entsprechende strategische Initiativen aussehen sollen: Bezieht sich die Implementierung des Universal Designs auf den gesamten Konzern, auf einzelne Geschäftsbereiche oder auf bestimmte Produktlinien oder -gruppen? Möglicherweise müssen neue Mitarbeiter eingestellt werden. Auch gilt es, das Marktpotenzial mittels Marktforschung zu ergründen. Generell muss eine Universal Design Strategie definieren, wie sich das


Unternehmen seinen Anspruchsgruppen gegenüber positionieren möchte und welche Leistungen dabei angeboten werden sollen. Dabei stellt sich die Frage, welche Teile des bestehenden Produktsortiments mit einer Neugestaltung eine altersunabhängige Zielgruppe erreichen können und welche neuen Produkte das Angebot in dieser Hinsicht sinnvoll ergänzen. Bei der Umsetzung der Universal Design Strategie auf Produktebene müssen verschiedene Prinzipien der Produktgestaltung berücksichtigt werden. Produktgestaltung Um Produkte entsprechend des Alters der Benutzer zu gestalten, müssen die Werthaltungen der Kundengruppen und ihre entsprechenden Fähigkeiten berücksichtigt werden. Werte beeinflussen die Ausprägung von Bedürfnissen und können daher helfen, das Nachfrageverhalten von Konsumenten zu erklären. Werthaltungen basieren stets auf den persönlichen Erfahrungen und der individuellen Vergangenheit der Konsumenten. Neben den eher konservativen Werten und Denkmustern der momentan über 55-Jährigen werden demnächst die ersten Babyboomer – die geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegsgeneration – zum Segment der älteren Menschen zählen. Elvis Presley, Rock‘n‘Roll und die 1968er Bewegung bestimmten ihre Jugend. Daher erwarten viele Forscher, dass sich in absehbarer Zeit ein Wertewandel bei den älteren Menschen vollzieht und zukünftig andere Konsumwünsche den Markt für Seniorenprodukte beherrschen werden. Bei einer altersunabhängigen Produktgestaltung müssen auch mögliche körperliche und geistige Einschränkungen von älteren Menschen berücksichtigt werden. Universal Design muss deshalb Kriterien wie einfache Logik, geringe Komplexität, genügend grosse Dimensionen, übersichtliche Aufschriften und Beschriftungen, klare und eindeutige Farbgebung, wenig verwirrende Symbole, ausreichend (deutscher) Text, übersichtliche Anzahl von (sinnvollen) Funktionen, leichte Handha-

bung sowie intelligente, selbststeuernde Funktionen erfüllen.

Am World Ageing and Generations Congress (29.9.-1.10.2005) an der Universität St.Gallen wird das Thema «Managing In-

Produktkommunikation Die älteren Menschen der nächsten Generation werden sich durchschnittlich 15 Jahre jünger fühlen als sie sind. Erfolgreiche Produkte für ältere Menschen setzen stets auf eine positive Ausrichtung ihrer Positionierung. Ein gutes Beispiel ist Nivea Vital, welches bewusst die Konnotation «für Senioren» vermeidet und ausdrücklich die Vitalität älterer Menschen betont. Es ist jedoch falsch, die älteren Menschen als einheitliche Gruppe ansprechen zu wollen oder sie pauschal in «junge» und «alte» ältere Menschen einzuteilen. Ältere Menschen werden immer «ungleicher» und der Markt für Senioren wird immer heterogener und stärker segmentiert. Viele Angebote, welche sich an die Senioren als einheitliche Gruppe gerichtet hatten, haben sich in der Vergangenheit nicht am Markt durchsetzen können. Obwohl ältere Menschen prinzipiell die gleichen oder ähnliche Produkte und Dienstleistungen kaufen wie jüngere Menschen, sollte berücksichtigt werden, dass sich das Marketing für Senioren in vielfältiger Hinsicht von dem Marketing für jüngere Menschen unterscheidet. Ältere Menschen haben relativ viel Konsumerfahrung. «Weil es neu ist» ist für sie kein Verkaufsargument. Auch wenn die Resistenz gegenüber Werbung im Alter aufgrund der langjährigen Konfrontation mit Werbung zunimmt, sind ältere Menschen nicht generell resistent gegen Werbung. Vielmehr hat Werbung, welche besondere Produkteigenschaften hervorhebt, eine hohe Erfolgswahrscheinlichkeit. Darüber hinaus gibt es erheblichen Widerstand bei älteren Menschen gegenüber Produkten, die in irgendeiner Form auf eine Behinderung deuten. Deshalb müssen Unternehmen neben der traditionellen Strategie junge und ältere Zielgruppen übergreifend ansprechen und gezielte Marketingaktivitäten lancieren, welche sich speziell an die Gruppe der älteren Menschen richten.

novation for the Silvermarket» in einer Special Session unter Leitung von Prof. Gassmann vertieft. Referenten in dieser Session sind: · Prof. Coughlin (Direktor des MIT Age Labs) · Dr.Valentin Chapero Rueda (CEO Phonak) · Prof. Beda Stadler (Inselspital Bern) · Dr. Johannes Kaufmann (CEO KTI) Des Weiteren werden spannende Themen wie «Universal Design», «Marketing in an Ageing Society» oder «Demographic Contraction and Real Estate Prices» diskutiert.Weitere Informationen sind unter www.viva50plus.org oder info@viva50plus.org erhältlich. Die wirtschaftliche Bedeutung der demografischen Entwicklung wurde von der Innovationsförderagentur KTI/CTI früh erkannt. Die KTI-Initiative «Innovation for Successful Ageing» fördert gezielt Innovationsprojekte, die auf die Entwicklung von neuen Produkten für eine älter werdende Gesellschaft ausgerichtet sind. Weitere Informationen erhalten Sie von Marcus Keupp (Marcus.Keupp@unisg.ch).

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wissenschaft und praxis – «viva50plus»

World Ageing & Generations Congress 2005 An der Universität St.Gallen wird vom 29. September bis 1. Oktober 2005 der «World Ageing & Generations Congress 2005» stattfinden. Namhafte Referentinnen und Referenten werden die aus der demografischen Entwicklung resultierenden Trends aufgreifen und diskutieren.

Von Alfonso Sousa-Poza Die Alterung der Bevölkerung, die verbesserte Gesundheit älterer Menschen und sinkende Geburtenraten werden in der nahen Zukunft die demografische Struktur in nahezu allen Ländern markant beeinflussen. Sowohl auf institutioneller als auch auf individueller Ebene ist mit erheblichen Einflüssen zu rechnen. Der erste World Ageing & Generations Congress von VIVA50plus, der Schweizerischen Gesellschaft für Alters- und Generationenfragen, wird zwischen dem 29. September und 1. Oktober 2005 an der Universität St.Gallen stattfinden. Mit dem World Ageing & Generations Congress schafft VIVA50plus eine internationale, interdisziplinäre, intergenerationelle und permanente Plattform für die Thematisierung von Generationenfragen. Zielgruppen des Kongresses sind Führungskräfte und Fachleute aus allen Bereichen der Politik, Wirtschaft, Forschung, Gesellschaft, Kultur und Ethik. Die Teilnehmer des Kongresses diskutieren relevante Aspekte der demographischen Herausforderung, tauschen Erfahrungen aus und suchen nach konkreten Lösungen für Produkte und Dienstleistungen. Der Kongress bietet den Teilnehmern hochaktuelle, umfassende und gebündelte Erkenntnisse über demografische Themen und liefert neue Impulse für Führungskräfte und Fachleute.

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«St.Galler Modell für Generationenfragen» VIVA50plus strebt die Entwicklung eines internationalen Kompetenzzentrums für Alters- und Generationenfragen («St.Galler Modell für Generationenfragen») an. Der World Ageing &

Generations Congress beschäftigt sich mit der gesamten Breite der demografischen Thematik, zusammengefasst in vier Themenbereichen:

Erich Walter, CEO Helvetia Patria, wird als Referent an der VIVA50plus-Konferenz auftreten.

· Auswirkungen für die Arbeitswelt: Eine alternde Bevölkerung beeinflusst das HR-Management in Firmen (Entlöhnung, Rekrutierung, Beförderung), wirft aber auch die wichtige Frage nach einem optimalen Ausgleich zwischen längerer Arbeits- und Lebenszeit sowie zwischen Arbeitsund Freizeit auf. Wird es beispielsweise möglich sein, dank längerer Lebensarbeitszeit – oder der Wiedereingliederung älterer Menschen in den Arbeitsprozess – ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum zu garantieren? Die zu erwartende Verlängerung der Lebensarbeitszeit wird auch Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit des Einzelnen und die Produktivität der Unternehmen haben.

· Die Rolle der Gesundheit als zweiter Themenbereich wird nicht nur im Arbeitsmarkt zu spüren sein. Neue Gesundheitsprobleme bei älteren Personen sowie das sich verändernde Gesundheitsbewusstsein älterer Patienten sind eine grosse Herausforderung für medizinische Berufe, pharmazeutische Firmen, Versicherungen sowie für die Gesundheitspolitik, um körperliches und geistiges Wohlergehen im hohen Alter zu gewährleisten. · Obwohl Gesundheitsthemen oft einseitig als Probleme charakterisiert werden, führen sie auch zu neuen


«Die politische Agenda der Zukunft wird in allen Industrieländern stark von demografischen Entwicklungen geprägt sein. Themen wie soziale Sicherheit, Gesundheitskosten, Migration und wirtschaftliches Wachstum werden durch eine alternde Bevölkerung beeinflusst und erfordern eine verantwortungsvolle und langfristig orientierte Politik. Die Initia-

Chancen, vor allem in Bezug auf die Entwicklung neuer Produkte und die Erschliessung neuer Märkte. Zu einem grossen Teil werden Innovationen im Produktdesign und die damit verbundene Eigenschaft, zukünftige Bedürfnisse zu identifizieren, das wirtschaftliche Wachstum beeinflussen. Auch neue Lebensformen ermöglichen der Wirtschaft neue Perspektiven und Herausforderungen (z.B. neue Märkte im Entertainment, Mobilität, Kommunikation). · Zukünftige Entwicklungen im Bereich von Arbeit, Gesundheit, Produkten und Märkten spielen sich selbstverständlich nicht in einem Vakuum ab: Die Politik und deren Massnahmen bestimmen den Weg, den die Gesellschaften in den verschiedenen Ländern und Kontinenten beschreiten. Dies ist vor allem für staatliche Wohlfahrtsprogramme bezüglich sozialer Sicherheit von Bedeutung. Das Ziel dieses Kongresses ist es, innovative Wege und Lösungen zu finden, um den demografischen Wan-

Vorzugskonditionen für HSG-Alumni – jetzt anmelden! Die Organisatoren gewähren einer beschränkten Anzahl von Mitgliedern von HSG-Alumni einen Preisnachlass von 25 Prozent (gültig mit einer Anmeldefrist bis Ende Juni 2005) für die Teilnahme an diesem internationalen Kongress. Weitere Informationen zum Kongress und zur Anmeldung finden Sie unter

del erfolgreich zu meistern. Der interdisziplinäre Ansatz beinhaltet die konkrete Auseinandersetzung mit den Herausforderungen in den Bereichen Arbeit und Arbeitswelt, Gesundheit, neue Produkte und Märkte sowie Politik und soziale Wohlfahrt. Diese Themenbereiche werden unter anderem in «Keynote Speeches» und «Special Sessions» beleuchtet. Parallel dazu findet eine „Academic Conference“ statt, zu der Wissenschafter aus aller Welt erwartet werden. Rund ein Dutzend international profilierte Keynote Speakers werden erwartet. Bereits bestätigte Keynote Speakers sind (Stand Februar 2005): Wolfgang Clement, Wirtschaftsminister Deutschland; Sharon Carstairs, Senatorin und ehemalige Ministerin Kanada; Pascal Couchepin, Bundesrat Schweiz; Toshihiko Hasegawa, Direktor der Abteilung für Politikwissenschaften am Nationalen Institut für Öffentliche Gesundheit Japan; Walter Kielholz, Vizepräsident und Delegierter des Verwaltungsrates Swiss Re, Schweiz; John Martin, OECD-Direktor, Paris; Joseph Coughlin, Direktor des MIT AgeLab, USA. Die rund 20 Special Sessions beschäftigen sich interdisziplinär jeweils mit einem Thema. Durchschnittlich vier Experten werden in kurzen Präsentationen ihre Standpunkte erläutern und mit dem Plenum diskutieren. Über 70 internationale Referenten haben bereits ihre Teilnahme bestätigt und die Organisatoren freuen sich, dass sechs HSG-Institute an der Organisation dieser Sessions mitwirken. Weitere Informationen finden Sie unter www.viva50plus.org.

tive von VIVA50plus, eine permanente, interdisziplinäre, intergenerationelle und internationale Plattform zu schaffen, um diese wichtigen demografischen Fragen anzugehen, verdient deshalb Anerkennung und Unterstützung.» Pascal Couchepin, Bundesrat, Vorsteher des Eidgenössischen Departements des Innern,Schweiz

«Wie wird die demographische Entwicklung das wirtschaftliche Wachstum beeinflussen? Mit welchen Risiken werden wir als Folge einer alternden Bevölkerung konfrontiert? Wie muss die Wirtschaft ihre langfristigen Strategien anpassen, um die Herausforderungen einer alternden Bevölkerung erfolgreich bewältigen zu können? Solche Fragen sind nicht leicht zu beantworten, doch verantwortungsbewusste Politiker und Wir tschaftsführer müssen jetzt beginnen, sich mit den vielfältigen Einflüssen und Auswirkungen auseinander zu setzen. Die von VIVA50plus entwickelte Initiative, eine permanente, internationale, interdisziplinäre und intergenerationelle Plattform zu schaffen, bildet eine einzigartige Gelegenheit für Führungskräfte aus allen Bereichen der Gesellschaft, die aktuellsten Informationen von international führenden Experten und Praktikern zu erhalten.» Walter Kielholz, Executive Vice Chairman of the Board of Directors, Swiss Re, Switzerland.

www.viva50plus.org. Kontakt: info@viva50plus.org 17


wissenschaft und praxis: homax

Die neue Lebenskultur der «jungen Alten» HOMAX organisiert seit Jahren Fachmessen, die auf die Generation 50plus ausgerichtet sind. Vor allem kleine und mittlere Unternehmen beginnen langsam, die wenig bekannte Zielgruppe zu bearbeiten.

Von Horst Herbstleb Während die Industrie die Generation 50plus noch zu wenig bearbeitet, haben einige Nischenanbieter das Potenzial dieser Zielgruppe bereits erkannt. Auch unter den HSG Alumni (Abschluss 1967) findet sich ein Anbieter, der sich auf die «jungen Alten» spezialisiert hat. Horst Herbstleb, Inhaber der Firma HOMAX, führt seit vielen Jahren Fachmessen in Deutschland durch, die sich an Menschen über 50 Jahren richten. Dort werden Angebote präsentiert, die dem anspruchsvolleren und kompetenteren Lebensstil der älteren Generation entsprechen. Herbstleb hat beobachtet, dass in der Vergangenheit herstellerseitig erst wenige Produkte und Dienstleistungen entwickelt und vermarktet wurden. Doch kleine Unternehmen wie Handwerksbetriebe würden die Nischen immer mehr entdecken und ihre Angebote gezielter darauf ausrichten, meint er.

Beispielsweise haben PolstereiAnbieter das Bedürfnis nach individueller, ergonomischer Polsterung und Sitzhöhenverstellbarkeit entdeckt. Sanitärhandwerker gestalten die Nassbereiche in Häusern, Hotels, Alters- und Pflegeheimen seniorengerecht. Ebenerdige Duschen, variierbare Handwaschbecken und zugehbare Badewannen zielen auf das Bedürfnis nach Bequemlichkeit der Nutzer ab. In Fitnesscentern trainieren heute Menschen über 70 Jahren unter Aufsicht von geschultem Fachpersonal. Und Autohersteller sehen sich mit dem wachsenden Bedürfnis älterer Menschen nach Sensoren oder Infrarotkameras zur Unterstützung der sinnlichen Wahrnehmung konfrontiert.

75-Jährigen ergaben, dass in diesem Lebensabschnitt meist Drittpersonen die Konsum-Entscheidungen für die Senioren treffen. Die «jüngeren Alten» beginnen aber ab dem 50. Lebensjahr langsam, sich mit den veränderten Bedürfnissen, die mit dem Alter entstehen, zu beschäftigen. An einer durch HOMAX organisierten Fachmesse finden diese Menschen fachkundige Beratung. Die Aussteller legen neben der Beratung und dem Verkauf auch Wert auf die Eruierung der Bedürfnisse der bis anhin kaum erforschten Zielgruppe in persönlichen Gesprächen. Immer mehr kleinere und mittlere Unternehmen entdecken die «grauen Panther» und suchen Marktnischen mit Zukunftspotenzial.

Gleichzeitig Plattform für Bedürfniserforschung Laut Herbstleb sind vor allem Menschen zwischen dem 50. und 75. Altersjahr regelmässige Besucher seiner Messen. Gespräche mit den über

Horst Herbstleb ist HSG Alumnus und Gründer

Neben Fachmessen organisiert HOMAX

der Firma HOMAX.

seit rund 15 Jahren Tagesseminare in

Er organisiert Fachmes-

ganz Deutschland, die sich an das Lei-

sen, die sich an ältere

tungspersonal von Alters- und Pflege-

Menschen richten und

heimen richten. Behandelt werden meist

Tagesseminare für

juristische oder betriebswirtschaftliche

leitende Angestellte in

Themen. Diese Seminare werden von

Alters- und Pflege-

Unternehmen aus Industrie und Handel

heimen.

gesponsert und sind somit für die Teilnehmenden kostenlos.Weitere Informationen finden Sie unter: HOMAX Horst Herbstleb Neuer Markt 26 D-53340 Meckenheim www.homax.de herbstleb@homax.de

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projekt campus

Spenderliste «Campus» – sind Sie schon dabei? · ABB Schweiz AG

· Geberit Verwaltungs AG

· Dr. oec. Emilio Pagani

· Paul und Ann-Kristin Achleitner

· Daniela S. Geissbühler

· Pictet & Cie Banquiers

· AFG Arbonia-Forster-Gruppe

· Karl Gernandt

· Hubertus Rechberg

· Heinz Allenspach

· Peter Gmür

· Peter Reland

· Alumni Amici HSG

· Lucas Gnehm & Christine Huschke Gnehm

· Jon W. Ringvold

· Appenzeller Kantonalbank

· Dr. Hans-Ulrich Gysi

· Tore W. Ringvold

· AV Bodania

· Harro Haberbeck

· Rösslitor Bücher AG

· AVIA Osterwalder St.Gallen AG

· Beat Halter

· Dr. oec. Wilfried Rutz

· Bain & Company

· Karl-Erivan W. Haub

· Salzmann AG

· Bank Julius Bär & Co. AG

· Bénédict Hentsch

· Thomas Schmidheiny

· Bankenvereinigung der Stadt St.Gallen

· Helvetia Patria Versicherungen

· Dr. Ralph Schmitz-Dräger

· Christoph Baumgartner

· Heugümper Club Zürich

· Drs. Albert R. Schuitemaker

· Dr. Markus Berni

· Hilti Foundation

· Schweizer Verband der Raiffeisenbanken

· Bibus Holding AG

· Holcim Ltd

· Ursula R. Seifert

· Felix Bibus

· Hotel Hof Weissbad

· Dr. Heinz und Anita Seiler

· Rudolf Bindella Weinbau-Weinhandel AG

· ISC Foundation

· Serono

· Bischoff Textil AG St.Gallen

· Peter Jansen

· Dr. Gralf und Silvia Sieghold

· Brauerei Schützengarten AG

· Keramik Laufen

· Andreas N. Somogyi

· Dr.oec. Max Bruggmann,

· Kessler & Co AG

· St.Galler Kantonalbank

· Pascal Koller

· St.Galler Tagblatt AG

· C.Vanoli AG

· James Ladner & Thomas Ladner

· Dr. Andreas E. Steinmann

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· Johann Jakob La Roche

· Swiss Re

· Centrum Bank Vaduz

· Eckhard Marshing

· Prof.Dr. Konstantin Theile

· Ciba Speciality Chemicals

· Martin Leber

· Hans Thöni

· Clariant International Led.

· Dr. Silvio Leoni

· Thurgauer Kantonalbank

· Competence Network AG St.Gallen

· LGT Gruppe Vaduz

· Dr. Ulrich Tueshause

· CPH Chemie+Papier Holding

· Harald Link

· UBS AG

· CPMi AG Customer Performance Management

· Dr. Max Link

· Dr. oec. Martin Ulmer

· Credit Suisse Group

· Lista Holding AG

· Ungarische Flüchtlingsstudenten 1956

· Danzas Holding Ltd, Basel

· Armin Locher

· Johannes von Heyl

· Deutsche Bank AG

· LxBxH Gauch AG

· S.D. Fürst Hans-Adam II von und zu Liechtenstein

· Diethelm Keller Group

· Eckhard Marshing

· Martin von Walterskirchen

· Dr. Hans-Ulrich Doerig

· Martel AG St.Gallen

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· Dr. Bjorn Johansson Associates AG

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· Dreyer & Hillmann Stiftung

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· Ecoscientia Stiftung

· Dr. Alfred Meili

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· Dr. Stephan und Martina Mohren

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· Madeleine Winterling-Roesle

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· Bernd Wolff

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· nbd-consulting, Christian Müntener

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a. Präsident Hochschulverein

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mein spender-commitment Bitte ausfüllen und Kopie faxen an +41 71 224 30 11

Window of fame Anzahl

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Reservation (Anzahl)

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Gästezimmer

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uni aktuell

Sanieren, umgestalten, erweitern: Neues Outfit für die HSG Die HSG soll saniert, umgestaltet und erweitert werden: Ein ausgefeiltes Projekt ist abstimmungsreif. Am 5. Juni entscheidet das St.Galler Stimmvolk darüber.

Von Eva Nietlispach Jaeger Das Bau- und Sanierungsprojekt hat das St.Galler Baudepartement in enger Zusammenarbeit mit der HSG entwickelt. An vorderster Front wirkte von Seiten der HSG Verwaltungsdirektor Dr. Markus Frank. Der 47-jährige Frank gilt als konzeptionell stark, kennt die HSG aus unterschiedlichen Perspektiven (seit 6 Jahren Verwaltungsdirektor, anfangs der 80er Jahre HSG-VWL-Student, Assistent und Institutsmitarbeiter). Er war deshalb prädestiniert für diese alles andere als einfache Arbeit, waren doch gleich mehrere Ziele unter einen Hut zu bringen: Die HSG-Bauten als wichtige Zeitzeugen der 60er Jahre sind schützenswert und müssen erhalten bleiben. Sie sind jedoch stark sanierungsbedürftig, ihre Infrastruktur entspricht nicht mehr den heutigen Bedürfnissen der Lehre und ist viel zu klein geworden. Ferner muss Rücksicht auf die Umgebung genommen werden, da der Campus in einem Wohnquartier steht und schliesslich gilt es, eine Infrastruktur bereit zu stellen, die auch zukunftsfähig ist. Und dies alles unter dem Druck knapper öffentlicher Mittel. Das Projekt scheint zu überzeugen, jedenfalls passierte es im St.Galler Kantonsrat mit 143:3 Stimmen bei 5 Enthaltungen. Auch wurde es im parlamentarischen Prozess – mit Ausnahme der Art der Heizung – nicht verändert. Bis auch die St.Galler Bevölkerung am 5. Juni dem Projekt ebenso wohl gesinnt ist, braucht es einige Überzeugungsarbeit. Es kann nicht erwartet werden, dass einem Toggenburger, einer Rheintalerin, ei-

nem Linthgebietler auf Anhieb einleuchtet, warum ausgerechnet in die HSG 64 Millionen «hineingebuttert» werden sollen. Ein Abstimmungskomitee «JA zur Bildung – JA zur sanierten und erweiterten Uni» hat sich denn bereits gebildet – mit prominentem Co-Präsidium: Die Präsidenten der vier grossen St.Galler Parteien, Nationalrat Toni Brunner (SVP), Kantonsrätin Claudia Friedl (SP), Kantonsrat Urs Schneider (CVP), Kantonsrat Andreas Zeller (FDP), sowie die Präsidenten der Wirtschaftsverbände, BankWegelin-Teilhaber Konrad Hummler (IHK-Präsident) und alt Nationalrat Hans Werner Widrig (Gewerbeverbands-Präsident). Doch der Einsatz der Politik wird nicht reichen. Glaubwürdige Überzeugungsarbeit können und müssen auch HSGler, und unter ihnen vor allem auch die Alumni, leisten – in ihrem Familien-, Bekannten-, Freundes- und Berufskreis. Eckpunkte des Bau-Projekts · Das Hauptgebäude aus den 60er Jahren wird umfassend saniert. Der Beton bröckelt, die Armierungen rosten, Metallfenster und Flachdächer sind undicht, die Fassaden schlecht isoliert. Die Heizung ist veraltet, die elektrischen Anlagen sind zu schwach.

· Im Zuge der Sanierung wird die Infrastruktur des Hauptgebäudes den heutigen Bedürfnissen angepasst: kleinere, flexiblere Unterrichts-Räume, grosszügigere Garderoben, mehr Toiletten, behindertengerechte Zugänge. · Die heutige Sporthalle wird zur Mensa mit 480 Sitzplätzen und erhält, neu als zweiter Stock, Unterrichts- und Gruppenräume. Neu entsteht hinter der Mensa, auf dem heutigen oberen Parkplatz, ein Servicegebäude für die Mensa. · Vor der neuen Mensa entsteht eine Garten-Cafeteria. · Aus der heutigen Mensa wird ein Verwaltungsgebäude. Die Cafeteria bleibt bestehen. · Beim heutigen unteren Parkplatz entsteht eine Parkgarage. Der obere Parkplatz wird aufgehoben. Insgesamt bleibt die Zahl der Parkplätze die gleiche wie heute, aber alle Parkplätze sind an einem Ort. Damit wird der Verkehr kanalisiert. · Der HSG-Sport bekommt in unmittelbarer Nähe zum Campus, beim Aussensportplatz, eine neue Dreifachsporthalle. Der Zugang zu dieser Halle erfolgt über die Bodanstrasse. · Die Dreifachsporthalle dient als Provisorium während der Sanierung, womit Kosten gespart werden.

HSG-Verwaltungsdirektor Markus Frank: Bröckelnder Beton, rostende Armierungen.

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Rochaden und Neubauten auf einen Blick.

Finanzierung, Kosten · Kosten für den Kanton: 64 Mio Franken · Gesamtkosten: 83 Mio · Bundessubvention: 19 Mio · Sanierung: 48,5 Mio

Eine so sanierte und erweiterte Uni bedeutet für künftige Studierende: Kompaktere Stundenpläne (wegen der heutigen Raumknappheit muss der Lehrbetrieb bis 22 Uhr und auf Samstag ausgedehnt werden), geeignetere Unterrichtsräume, mehr und zeitlich länger geöffnete Räumlichkeiten für individuelles Lernen und Lernen in Gruppen, kein Gedränge mehr beim Sport, in den Garderoben, der Mensa und den WC’s. Der heutige Campus ist lediglich für 3500 Studierende ausgelegt, der «neue» soll gut 5000 Studierenden Platz bieten. Pluspunkt Provisorium Doch auch an die Studierenden während der Bauzeit ist gedacht worden. Ein entscheidender Pluspunkt des vorgesehenen Projekts ist, dass es eine optimale und kostengünstige Übergangslösung beinhaltet. Wird das Hauptgebäude saniert und umgestaltet, so ist es während dreier Jahre nicht nutzbar. In der neuen Sporthalle, in unmittelbarer Nähe zum Campus, soll deshalb vorerst ein provisorischer Lehrbetrieb für insgesamt etwa 1000 Studierende eingerichtet werden. Die Sporthallenfläche wird mit einer zweigeschossigen Stahlbau-Struktur zu Hörsälen, Seminar- und Gruppenräumen ausgestaltet. Die späteren Fitness-Räume sollen Hörsäle, der künftige Geräteraum im Untergeschoss soll EDV-Arbeitsplätze beheimaten. Doch keine Lösung ohne Schattenseite: Der HSGSport muss in dieser Zeit in andere städtische Sporthallen ausweichen. Ablaufplan Sagt der Souverän ja zum Projekt, so ist folgender Zeitplan vorgesehen:

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· Bau Sporthalle bis 2007 · Sanierung des Hauptgebäudes und Lehrbetrieb im Provisorium (=neue Sporthalle) bis 2009 · Rückbau Provisorien bis 2010

· Wertmehrend (Neubauten, Umgestaltung): 34,5 Mio · Kosten im Einzelnen: Neue Sporthalle: 13,5 Mio Grundstück Sporthalle: 2 Mio Neue Tiefgarage: 5,4 Mio Hauptgebäude/Technologie: 26,7 Mio Mensa/Küche: 14,4 Mio

Vorgesorgt für alle Fälle Mittelfristig wird von keinem deutlichen Anstieg der Studierendenzahlen ausgegangen – auch wenn dies schwierig zu prognostizieren ist: Demografische Entwicklung und Neukonzeption des Studiums (frühere Selektion, vollwertiger Abschluss bereits nach drei Jahren) wirken stabilisierend auf die Studierendenzahlen. Falls diese dennoch stärker ansteigen werden, ist vorgesorgt: Auf der neuen Tiefgarage kann ein zusätzlicher Seminartrakt gebaut werden. Die Machbarkeit (organisatorisch, technisch, architektonisch, denkmalschützerisch) wurde im Rahmen des Projektes bereits abgeklärt. Für den Bau dieses Gebäudes bräuchte es aber wiederum einen Regierungs- und Kantonsratsentscheid. Kurzer Rückblick Die HSG war in ihrer Geschichte immer wieder mit Raumnot konfrontiert. Im Sommersemester 1899 startete die neu gegründete „Handels-Akademie“ mit Vorlesungen bescheiden im Westflügel der Kantonsschule am Burggraben in St.Gallen. 1911 wurde die Handelsakademie in einen Neubau an die Notkerstrasse verlegt. Dort blieb die «HSG» 50 Jahre lang, bis es definitiv zu eng wurde. Ausbaumöglichkeiten gab es dort nämlich keine. 1959 stimmten die Stimmbürger einem Neubau auf dem Rosenberg zu.

Der 1963 eröffnete Bau der Architekten Förderer, Otto und Zwimpfer gilt wegen seiner unkonventionellen Formen als Markstein in der Geschichte zeitgenössischer Architektur. Die Anlage fand und findet internationale Beachtung, vor allem auch, weil hier Architektur und moderne Kunst im Dialog miteinander stehen. Der Neubau war für 900 Studierende ausgelegt – also bald hoffnungslos überfüllt. 1985 wurde das B-Gebäude in einer Volksabstimmung gutgeheissen und 1989 bezogen. Die gesamte Anlage, wie sie heute steht, ist für 3500 Studierende konzipiert. Mittlerweile studieren aber gegen 5000 an der HSG. Im Jahr 1995 konnte das Weiterbildungszentrum (WBZ) der HSG eingeweiht werden. Auch dieses soll erweitert werden, mit den Bauarbeiten kann voraussichtlich demnächst begonnen werden. Nicht immer ganz einfach Die HSG hatte es mit ihren Erweiterungsbauten nicht immer ganz einfach beim St.Galler Stimmvolk, das HSG-Bauvorlagen auch mal bachab schicken konnte. Im Falle des B-Gebäudes war dies gar zweimal der Fall und führte zu ziemlich ungemütlichen räumlichen Verhältnissen. Es brauchte jedenfalls immer Überzeugungsarbeit seitens der Professoren und Studierenden, um eine Abstimmung zu gewinnen. So schrieb der damalige Regierungsrat Frick im Rückblick auf die erfolgreiche Abstimmung von 1959: Die Professoren und Studenten hätten erkannt, «wie wenig im Bewusstsein des St.Galler Volkes die Handelshochschule bedeutete. Auch in der Stadt St.Gallen bestand ein zwiespältiges Verhältnis zu dieser sogenannten höheren Schule» wie auch gegenüber den Professoren und den studierenden «Herrensöhnchen». Dies sei die «Gegenkraft» gewesen, «die ernst zu nehmen war». Ein Körnchen Gültigkeit dürfte diese Analyse auch heute noch haben.

Mehr Pläne und Informationen: www.unisg.ch (Stichwort Bauvorhaben)


studentische initiativen

Prisma – eine der ältesten studentischen Initiativen Bald 50 Jahre alt, strahlt Prisma, das Magazin der Studierenden der Universität St.Gallen, seit drei Ausgaben in neuem (Hoch-)Glanz. Das engagierte Team bringt sechs Mal jährlich ein Heft zu einem aktuellen Titelthema heraus.

Von Anina Fleischmann

Prisma-Chefredaktor Pablo Spinnler hat das

Prisma, das Magazin der Studierenden der Universität St.Gallen, existiert seit 1959 und gehört damit zu den ältesten Publikationen und Vereinen der Universität St.Gallen. Mit einer varierenden Auflage zwischen 3000 und 5000 Exemplaren ist es heute so gross wie nie zuvor. Ein eigenes Layoutteam ermöglicht dem Magazin ein professionelles, modernes Erscheinungsbild. Prisma liefert Fachbeiträge ebenso wie unterhaltsame News vom Campus. Dass die sechs Mal jährlich erscheinende Zeitschrift (im Semester monatlich) neuerdings in ansprechendem Design erscheint und auf Hochglanzpapier gedruckt werden kann, ist dem Verhandlungsgeschick des derzeitigen Chefredaktors, Pablo Spinnler, sowie seinem engagierten und innovativen PrismaTeam zu verdanken. Beiträge rund um ein Titelthema Rund zwölf Studierende arbeiten im Redaktions- oder Layoutteam. Auf gut fünfzig Seiten drehen sich Reportagen, Interviews oder Erlebnisberichte um ein Titelthema wie beispielsweise «Billig-Bildung», «Rising Star» oder «Kult». Neben Rubriken wie «People», in der jeweils eine Wohngemeinschaft portraitiert wird und aktuelle Partyfotos abgebildet werden, wird im «Fokus» das Titelthema mit verschiedenen Beiträgen vertieft. Spinnler ist stolz auf die Neukonzeption des Hefts, die er gemeinsam mit dem Team umgesetzt hat. Aus dem eher bescheidenen schwarzweissen Blatt anfangs der 60er Jahre ist mittlerweile ein Magazin in Vollfarbe entstanden. Trotzdem finanziert sich Prisma ausschliesslich über Wer-

Gesicht des StudierendenMagazins verändert: Prisma erscheint sechs Mal jährlich in Vollfarbe und ist bald online verfügbar.

beeinnahmen. Seit letztem Jahr besticht Prisma zudem durch ein neues Layout, neue Rubriken wie «People» und professionelle Bilder. Spinnler meint dazu: «Alle fünf bis zehn Jahre verändert sich das Prisma. Alte Elemente werden wieder aufgenommen, andere weggelassen. Es gab Zeiten, in denen das Prisma fachlich hochstilisiert wurde und Zeiten wie heute, in denen wieder mehr auf den Unterhaltungswert gesetzt wird. Als ich zum Chefredaktor gewählt wurde, wollte ich einerseits die ineffiziente Kostenstruktur straffen, das Heft vollfarbig drucken und eine Fotoredaktion einführen. Ich wollte nachhaltig Spuren hinterlassen. Andererseits war es mir ein Anliegen, das Prisma mit dem ‹People-Ressort› und der Wiederbelebung der beliebten ‹Profs privat› Rubrik auf die Unikultur auszurichten. Wir sind eben nicht die NZZ oder die Weltwoche – sondern ein Unimagazin. Essayistische Artikel über den Nahost-Konflikt sind zwar in Ordnung und kommen auch vor, aber das ist nicht unsere Kernkompetenz.» Abgetippt und geklebt Aus seiner Recherche über die Geschichte von Prisma erzählt Spinnler spannende Anekdoten. Der im November 1959 gegründete Verein tippte zu Beginn die Artikel mit der Schreibmaschine und klebte den Text nach der Fertigstellung auf Papier.

Diese Unterlagen gingen dann so in den Druck. Es müsse oft nach Leim gestunken haben in der Redaktion, lacht Spinnler. Heute laufe natürlich alles digital ab, ergänzt er. Doch auch inhaltlich hat sich das Prima stark verändert. Das Heft gibt sich heute eher konservativ als rebellisch, grosse kritische Berichte kommen eher selten vor. So lautet die Devise: Kritik ja, aber stets höflich und nie unbegründet oder unter der Gürtellinie. Falls es aber wahrhaftig Missstände gibt, die man anprangern muss, ist Prisma zur Stelle. Der gute Kontakt zum Rektorat sei ihm wichtig und auch mit den

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Das Prisma erstrahlt in neuem Glanz.

Inserenten müsse er klar kommen, meint Spinnler. Er führt aber auch an, dass bei den Studierenden genau Rubriken wie «Peterli & Co.», wo unterhaltsame Kommentare von Professoren gesammelt werden und ein augenzwinkernder Blick auf die seriöse Uni geworfen wird, sehr beliebt seien. Das neue Konzept soll deshalb wieder mehr auf die Studierenden abzielen und einen ausgewogenen Mix aus Berichterstattung und HSG-Kultur bieten, ohne dabei in Seriosität zu erstarren. «Schliesslich werden wir im Durchschnitt zwanzig Minuten gelesen. Da darf man den gebeutelten HSGlern nicht zu viel Schwerfälliges zumuten», scherzt Spinnler.

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«Vor Redaktionsschluss sind Nachtschichten angesagt» Das Prisma-Team ist in ein Layoutund in ein Redaktionsteam aufgeteilt. Die Redaktion betreut verschiedene Ressorts. Die insgesamt zwölf ehrenamtlichen Mitarbeitenden leisten einen enormen Einsatz, um die Zeitschrift neben ihrem Studium regelmässig auf die Beine zu stellen. Obwohl der Prozess gut organisiert ist, gebe es gegen Redaktionsschluss schon einmal die eine oder andere Nachtschicht mit Pizzas und reichlich Cola, fügt Spinnler schmunzelnd hinzu. Doch das fördere den Teamgeist und mache allen Spass. Als Belohnung wird nach jedem Heft-Launch ein Essen durchgeführt, wo neben dem Kernteam alle Beteiligten eingeladen werden. Dieses Essen ist aber der einzige Luxus, den sich das Prisma-Team gönnt. Ausser Spesen werden die Leistungen nur mit einigen Campus Credits vergütet. Der Gewinn wird gleich wieder in die Infrastruktur, die Optimierung des Magazins oder in die selbst organisierten Motto-Parties gesteckt. Doch die Arbeit

scheint dem Team sichtlich Spass zu machen. «Man muss viel Arbeit in ein Heft investieren. Doch die Gratifikation, wenn das Heft endlich ausliegt und man überall Kommilitoninnen und Kommilitonen sieht, die das Prisma lesen, ist dann doch immens», sagt Spinnler und man sieht ihm seine Begeisterung an. Prisma bald online Für die Zukunft von Prisma hat der derzeitige Chefredaktor klare Pläne: Ein professionelles Lektorat, das Auslegen des Prisma an Orten jenseits des Campus und noch attraktivere Beiträge wünscht er sich. Beispielsweise sollen Interviews mit Bundesräten oder prominenten Persönlichkeiten öfters erscheinen. Zudem soll ab dem übernächsten Heft der gesamte Inhalt online verfügbar sein. Seine Erfahrung zeige, dass auch Ehemalige der HSG ab und zu gerne noch einen Blick ins Prisma werfen würden. Spinnler erhofft sich durch die Online-Plattform einen noch grösseren Leserstamm, der über die Grenzen der Universität hinaus reicht. Wie attraktiv das Prisma aber schon heute ist, zeigt das Interesse von namhaften Chefredaktoren grosser Tageszeitungen. Unter den regelmässigen Lesern sind auch ehemalige Prisma-Schreiber – wie z.B. Gerhard Schwarz – anzutreffen.

«Nur eine Sache würde ich mir dennoch wünschen», sagt Spinnler zum Ende des Interviews, «dass wir Prismaner journalistisch mehr gefördert werden. Zwar reisst man sich hier an der HSG um die BWLer und Juristen, doch gibt es keinerlei Angebote, bei Zeitungen als Volontär oder freier Mitarbeiter anzuheuern. Da steht man ziemlich alleine da, zumal der klassische HSGler ja nicht unbedingt mit Journalismus, sondern mit Top-Management in Verbindung gebracht wird. Einmal für die NZZ oder die Weltwoche zu schreiben wäre da schon ein Traum», schliesst er.

Prisma freut sich stets über redaktionelle Beiträge, Kommentare und Inputs von Studierenden oder Interessierten. Prisma ist auch als Jahresabonnement erhältlich. Besonders jedoch würde sich die Redaktion über altgediente Prismaner freuen, die sich an ihre Zeit im Magazin erinnern und sich bei der Redaktion melden. Weitere Informationen unter: Redaktion prisma Gatterstrasse 1a 9010 St.Gallen Tel. 071 224 30 92 prisma@unisg.ch www.prisma-hsg.ch


ehemalige im porträt

Karin Lenzlinger – eine moderne Frauenkarriere Die Töchter haben bei der Lenzlinger Söhne AG das Sagen. Karin Lenzlinger Diedenhofen und ihre Schwester Annette Lenzlinger Vandebroek leiten das Zürcher Oberländer Traditionsunternehmen, das in vielfältiger Weise im Ausbaugewerbe tätig ist. Statt einer möglichen wissenschaftlichen Karriere leitet die promovierte Volkswirtschafterin Karin Lenzlinger seit September 1999 das Familienunternehmen.

Von Reto Pfändler Mit 21 Jahren hatte Karin Lenzlinger das Primarlehrerpatent in der Tasche. Mit 34 Jahren promovierte sie erfolgreich zur Dr. oec. an der Universität St.Gallen und heute – im Alter von 45 Jahren – blickt sie bereits auf ein paar Jahre Unternehmensleitung der Lenzlinger Söhne AG zurück. Doch alles der Reihe nach. In der fünften Generation Als Karin Lenzlinger im Jahr 1959 zur Welt kam, hatte ihr Vater Urs Lenzlinger zwei Jahre zuvor die Führung des Familienunternehmens übernommen. Er verkörperte die vierte Generation, die das ursprünglich als Holzbau- und Zimmereibetrieb gegründete Unternehmen führte. Heute beschäftigt das Unternehmen rund 230 Personen, erwirtschaftet einen jährlichen Umsatz von etwa 60 Millionen

Franken und verfügt über Sitze in Nänikon (Hauptsitz), Uster, Zürich, Luzern und Vernier (GE). Das Unternehmen ist in fünf stark spezialisierten Bereichen tätig: Doppelböden, Parkett, Teppiche und Bodenbeläge, Schreinerei, Küchen und Gastrobau, Metall-, Stahl- und Glasbau sowie in der Zeltvermietung mit Bestuhlung, Bühnen und Böden. Karin und ihre Schwester Annette Lenzlinger sind bereits die fünfte Generation, die dem Unternehmen vorsteht. Während die Ökonomin Karin als Unternehmensleiterin und Delegierte des Verwaltungsrats amtet, ist ihre Schwester – eine Jus-Doktorin – fachgemäss für die rechtlichen Belange zuständig.

Universität St.Gallen. Zuerst machte sie in Zürich das Primarlehrerpatent. Diesen ersten beruflichen Schritt begründet sie mit einer gesuchten klaren Trennung zum elterlichen Unternehmen. Doch bald wechselte sie in der Schulstube wieder die Seite und besuchte an der ETH Vorlesungen des Lehrgangs für Betriebsingenieure. Danach folgten zuerst Studien in Boston. An der amerikanischen Ostküste lernte sie neben der englischen Sprache die Grundzüge der Betriebs- und Organisationspsychologie kennen.

Auf verschlungenen Wegen Anders als viele begann Karin Lenzlinger nicht direkt nach der Mittelschule mit dem Studium an der

Karin und Annette

Praxisnähe gab den Ausschlag Während ihrer Zeit in Boston wurde Karin Lenzlinger klar, dass einerseits die Grundlagen fehlten und an-

Lenzlinger leiten die Lenzlinger Söhne AG in fünfter Generation.

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Karin Lenzlinger zeigt stolz die Produktionshalle, in der unter anderem Doppelböden, Parkett, Teppiche und Bodenbeläge gefertigt werden.

derseits die Interessen anders lagen. Da die HSG eine Vertiefungsrichtung Organisation anbot und zudem die Praxisnähe pflegte, fiel ihre Wahl auf den Studienort St.Gallen. Nach dem Beginn in der Betriebswirtschaftslehre wechselte Karin Lenzlinger in die volkswirtschaftliche Fakultät. «Mich faszinierten die quantitativen und theoretischen Fächer dort und ich fand, dass ich alle weiteren Vertiefungen der Richtung BWL lieber im Job lernen wollte.» 1989 schloss sie das Studium ab und im Jahr 1993 promovierte sie zur Dr. oec. In ihrer Dissertation befasste sich Karin Lenzlinger mit der «Wettbewerbsfähigkeit des schweizerischen Industriesektors». Noch bevor die Promotion erfolgte, wechselte sie selber in diesen Sektor. Die Nachfolgeregelung im elterli-

Karin Lenzlinger im Gespräch mit einem 26

Teamkollegen.

chen Betrieb stand ernsthaft zur Diskussion und ab November übernahm sie die Leitung des Geschäftsbereichs Doppelböden. Bis dann die Übernahme der Unternehmensleitung anstand – im September 1999 – wusste sich Karin Lenzlinger durch ihre offene, kommunikative Art und dank stetig wachsender Sachkenntnis durchzusetzen. In dieser intensiven Zeit kamen ihre beiden Söhne zur Welt. Die Weiterarbeit im Betrieb war nur möglich, weil die Mutter tatkräftig für Unterstützung sorgte. Viele Erlebnisse Die Studienzeit in St.Gallen blieb Karin Lenzlinger als sehr anregend und abwechslungsreich in Erinnerung. Viele interessante Vorlesungen, aber auch Lernstress, Freizeitaktivitäten vom Appenzellerland bis zum Bodensee, die Arbeiten mit den Professoren Alfred Meier und Hansdieter Seghezzi oder das eine Jahr, als sie am Studententheater Regie führte, sind für sie bleibende Eindrücke. Zu ihren Mitstudenten gehörten beispielsweise Emil Underberg oder der heute bekannte Gesundheitsökonom Willy Oggier. Im Rückblick muss sie aber auch feststellen, dass «mir manchmal die verwöhnten, zum Teil wenig leistungsorientierten, aber auch altklugen, und oft einiges jüngeren Studenten und deren Dünkel zeitweise auf den Geist gegangen sind». Heute pflegt Karin Lenzlinger den Kontakt zur Universität mit Besuchen am ISC oder Gastvorlesungen und Mitgliedschaft am KMU-Institut. Kürzlich

sei sie zudem in eine Diplomarbeit zum Thema Familienunternehmen involviert gewesen, sagt sie weiter. Spärliche Freizeit Seit der Übernahme der Unternehmensleitung vor knapp fünfeinhalb Jahren bleibt der engagierten Frau kaum mehr Zeit, ihre Hobbys zu pflegen. Neben der Familie treibt Karin Lenzlinger etwas Sport (Skifahren, Snowboarden, Segeln, Golf), wenn es die Zeit zulässt. Sie schätzt es auch, ein gutes Buch zu lesen oder sich zu Jazzklängen zu entspannen. Die Unternehmerin aus dem Zürcher Oberland ist auch ausserhalb der eigenen Firma eine gefragte Frau: Sie ist Mitglied der Verwaltungsräte der Messe Schweiz und der Energie AG Uster. In der engeren Heimat gehört sie auch der Steuerungsgruppe Standortmarketing Uster an und ist Mitglied des Rotary Clubs Uster sowie Stiftungsratsmitglied des Behindertenheims «Werkheim» in Uster. Zudem gehört Karin Lenzlinger in führender Funktion der Zürcher Handelskammer, dem Verband der Zürcher Handelsfirmen, dem Weltoffenen Zürich und Fachorganisationen an.


bücherseite

Neuerscheinungen Ehemaliger

Heinrich Eichenberger Fluchtpunkt Monte Carlo. Ein neuer Fall für Sir Alec. In diesem Fortsetzungsroman von «Die Rauchmelder» ermittelt Richard Henry Harriott als Agent für Sir Alec, Mastermind und Inhaber der International Strategic Consultancy in London. Sir Alec fungiert als heimlicher Ansprechpartner der Regierung, wenn es um internationale Geldwäsche, Subventionsbetrug und sonstige wirtschaftliche Delikte geht. Harriott soll in diesem Roman gewitzte Markenpiraten in Sachen Mode und Leder aufspüren. Dabei ahnt er nicht, dass bei dieser Aufgabe, die er mit Bravour lösen wird, wichtige Spuren in einen Sumpf viel grösserer und gefährlicherer krimineller Machenschaften führen. Gesteuert von Sir Alec dringt Harriott ein in die Welt internationaler Bankhäuser in Beirut, Zypern, Genf und Malta. Auch in diesem Roman vermittelt der Autor mit eindrücklicher Sachkenntnis die Botschaft: Der Kampf gegen Geldwäscherei, Subventionsbetrug und Markenpiraterie ist nicht hoffnungslos, wenn international gezielt ermittelt wird. Nach seinem ersten Roman, wo Richard Henry Harriott Hauptermittler war, stellt Eichenberger nun seinen Vorgesetzten, Sir Alec, ins Zentrum.

Heinrich Eichenberger Die Killer-Sekte Sir Alec, ehemaliger Geheimdienstmann und Mitglied eines angesehenen Clubs in der Londoner City, wird mehr aus Zufall Strippenzieher in einem mörderischen Spiel um Leben und Tod von hoch versicherten Herzpatienten. Er riecht den Braten sofort, als beim wöchentlichen Meeting der Tod eines Club-Mitgliedes gemeldet wird. Dieser atemberaubende Kriminalroman bietet dem Leser »Action and Fun« vom Feinsten, aufschlussreiche Einblicke in die Welt der Versicherungskonzerne, in Geheimdienste und das Internet, besonders aber hinter die Kulissen moderner Herz-Überwachungscenter. Heinrich Eichenberger: Die Killer-Sekte. Edition epb Peter Breuer, 365 Seiten. Erschienen 2004. Im Buchhandel erhältlich.

Heinrich Eichenberger, lic. oec. HSG (1958), war in führenden Positionen in multinationalen Konzernen und als Leiter einer weltweiten Beratungsfirma tätig. Der frühere Geheimdienstler betreibt heute eine professionelle Nachrichtenbeschaffung für die Wir tschaft.

Wolfgang Heberlein Führungskräfte – Vorbild? Verführer,Versager,Verbrecher? «Qualität ist nie exakt messbar! Trotzdem ist sie für das geschulte Auge erkennbar. So auch bei den Führungsqualitäten. Sie drücken sich ebenso im Verhalten des Menschen aus wie in der Gestalt seiner Handschrift.» So ergründet der Autor, welche Charakterqualitäten den Erfolg und Misserfolg einer Führungskraft ausmachen. Anhand des Lebensbildes und der Handschrift von dreissig erfolgreichen oder gescheiterten Führungspersönlichkeiten lässt er die Leser wahrnehmen, inwieweit sich Charakterqualitäten oder –defizite im Schriftbild erkennen lassen. Heberlein eröffnet den Lesern tiefe Einblicke in die Einsatzmöglichkeiten der psychodiagnostischen Analysetechniken, insbesondere der Graphologie. Das Buch eignet sich für Unternehmer, Manager, Personalberater und Interessierte.

Aus seinem Fundus schöpfend veröffentlichte er 2001 den spannenden Wirtschaftsthriller «Die Rauchmelder» und 2003 «Fluchtpunkt Monte Carlo». Gerade ist das dritte Buch «Die KillerSekte» erschienen. Der Autor lebt am

Wolfgang Heberlein: Führungskräfte – Vorbild? Verführer, Versager, Verbrecher? Oesch Verlag, 223 Seiten. Erschienen 2002. Im Buchhandel erhältlich.

Vierwaldstätter See. Wolfgang Heberlein war lange Jahre im Vorstand der St.Galler Hochschulorganisation (Vorgänger von HSG Alumni) tätig. Nach seinem Lizenziat an der HSG dokto-

Heinrich Eichenberger: Fluchtpunkt Monte Carlo. Ein neuer Fall für Sir Alec. Universitas-Verlag, 416 Seiten, Fr. 33.60. Erschienen 2003. Im Buchhandel erhältlich.

rierte er in Mannheim und erwarb das Diplom des graphologischen Seminars Zürich.Heute ist Heberlein als Wirtschaftsberater und Graphologe in Zürich tätig. 27


emba-alumni

«Wer erfolgreich sein will, muss flexibel sein» Interview: Franziska Eberhard Bjørn Johansson studierte an der Universität St.Gallen und bekleidete anschliessend verschiedene Führungspositionen in führenden Unternehmen im In- und Ausland. 1993 gründete er sein eigenes Unternehmen: Dr. Bjørn Johansson Associates Inc. ist ein global tätiges Unternehmen im Executive-Search und vermittelt insbesondere weltweit tätigen Grossfirmen Führungskräfte in Top-Positionen. Bjørn Johansson ist ein engagiertes Vorstandsmitglied und als Vizepräsident der HSG Alumni zuständig für das Ressort Friendraising. Bjørn Johansson, was halten Sie von Weiterbildung für Nicht-Ökonomen? Die Berufswelt hat sich dramatisch verändert. Weiterbildung ist äusserst wichtig, denn es ermöglicht, Veränderungen zu bewältigen und auf dem neuesten Stand des Wissens zu sein. Viele Führungskräfte, die nicht Ökonomie studiert haben, sind in den letzten Jahren plötzlich in die Situation geraten, über fundiertes Wissen im Bereich Finanzen, Prozesse, Management und Führung verfügen zu müssen. Das

Nachdiplom in Unternehmensführung vermittelt diese Kompetenz. Welche Bedeutung messen Sie dem Executive MBA-Abschluss der HSG zu? Im Gegensatz zu vielen anderen Ausbildungsstätten steht die HSG für einen bedeutenden Brand. Sie leistete in den 80er Jahren Pionierarbeit mit dem Aufbau dieses Studienganges. Ich bin beeindruckt von der Vielfalt und der Neugierde der Studierenden und vom hohen Niveau des Fachwissens, das die Professoren heute vermitteln. Inzwischen gibt es über 1000 HSG Executive MBA-Abgänger. Immer mehr haben inzwischen Spitzekarrieren gemacht und werden sichtbar. Macht Weiterbildung in schlechten Zeiten Sinn? Ich bin ganz klar der Meinung, dass Weiterbildung eine Investition in die Zukunft ist. Es mag sein, dass viele Abgänger seit 2001 nicht sofort einen grossen Karrieresprung schafften, aber sie sind mit einem Executive MBA-Abschluss der HSG besser gerüstet als andere. Man muss das Ganze aus einer grösseren Perspektive sehen. Das Netzwerk und der Erfahrungsaustausch, den man während der Ausbildung untereinander aufbaut, ist ebenfalls äusserst wertvoll. Wie sehen Sie die Entwicklung des Arbeitsmarktes in der nächsten Zeit?

Bjørn Johansson ist stolz auf die Aktivitäten 28

von HSG Alumni.

Es geht wieder aufwärts mit der Wirtschaft. Man muss sich jedoch darauf gefasst machen, dass man in Zukunft länger, das heisst bis zu einem Alter von 70 Jahren arbeitet. Neben der jugendlichen Beweglichkeit, Mut und einer gewissen Frechheit sind heute Erfahrung, Know How, Gelassenheit und Ausdauer (sustainability) von gleichwertiger Bedeutung. Die Erfahrungen mit Krisenmanagement und turnaround Situationen, die viele Schweizer Führungskräfte in den letzten 3 bis 4 Jahren durchlebten, bilden eine wichtige Grundlage für ihre Zukunft. Sie haben gelernt, sich in harten Zeiten in schwierigen Markpositionen zu behaupten. Was raten Sie einem Executive MBA Abgänger, der Karriere machen will? Wer erfolgreich sein will, muss flexibel sein. Es bedarf der Bereitschaft, · ausserhalb der Schweiz und Europa tätig zu sein, · die Firma und die Branche zu wechseln, · Linien- wie auch Stabsstellen zu besetzen, · sich lebenslang weiterzubilden. · Der MBA Abgänger muss sich aktiv darum kümmern, dass die Headhunter ihn kennenlernen. Der Headhunter muss wissen, wer der Abgänger/die Abgängerin ist und was er/sie für berufliche Erfahrungen gemacht hat. Der Lebenslauf muss bei ihm deponiert sein. Noch heute werden 70% bis 80% der Top Jobs in der Schweiz über einen Headhunter abgewickelt. · Visibilität der eigenen Tätigkeit erhöhen durch fachliche kommunikative Prozesse d.h. er/sie muss Fachvorträge halten, aber auch Interviews in den Printmedien und am Radio/Fernsehen geben. Dies erhöht die eigene Glaubwürdigkeit.


· Visibilität durch Networking beinhaltet die Teilnahme an verschiedenen Anlässen, indem man sich proaktiv bewegt und beispielsweise an Konferenzen aber auch Lunches von Rotary, Swiss American Chamber of Commerce, Griffiths Club teilnimmt. Natürlich ist bei allem immer auch eine Portion Glück im Spiel!

Ihr kulinarischer Treffpunkt am Marktplatz St.Gallen Ob hausgemachte Pizza und Pasta oder leckere Fleischund Fischgerichte, bei uns können Sie zu kulinarischen Höhenflügen abheben. Und unsere italienischen Spezialitäten 7 Tage in der Woche in südländischem Ambiente geniessen!

· Eine gewisse Risikobereitschaft, die Gelegenheit beim Schopf zu packen, ist ebenfalls Voraussetzung zum Erfolg. Viele Schweizerinnen und Schweizer haben Angst vor einem Wechsel. · Ein gesunder Optimismus und eine sportliche Einstellung zum Siegen sind unentbehrlich. Was kann die HSG und ihre Alumni für Ihre Abgänger noch verbessern? HSG Alumni war sehr aktiv in den letzten 5 Jahren und hat vieles verändert. Es gibt heute ein «who’s who», das die Adressen aller Abgänger enthält, die Alumni Konferenz (alle zwei Jahre), das Alumni Forum (alljährlich) und die Alumni Club Konferenz. Neue Ideen betreffen das Friendraising: Dazu gehört eine Job-Datenbank als Hilfsstelle zwischen Arbeitnehmern und Arbeitsgebern. Das Campusprojekt mit 60 Zimmern und Vorlesungssälen ist auf einem sehr guten Weg. Wichtig ist der Dialog zwischen der HSG Alumni und dem Rektorat sowie dem Senat, was von mir aus gesehen sehr gut funktioniert. Der hohe Ausbildungsstandard der HSG muss auch in Zukunft gewahrt bleiben. Der Stolz und die Leidenschaft für die Alma Mater HSG soll weiter gefördert werden und soll sich auch auf die Kinder der Ehemaligen übertragen.

Mit Ihrem Studentenausweis erhalten Sie zudem eine Preisreduktion von 15 Prozent! Ristorante Pizzeria MOLINO Bohl 1, 9000 St.Gallen, Telefon 071 / 223 45 03 Offen: Montag bis Samstag von 07.00 bis 24.00 Uhr, Sonntag von 09.00 bis 23.30 Uhr. Durchgehend warme Küche.

www.molino.ch

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alumni clubs

HSG Alumni Club Paris startet mit erstem Event ins neue Jahr Bereits zu Beginn des neuen Jahres veranstaltete der Alumni Club Paris den „HSG Cocktail“. Dieser Apéro mit anschliessendem Nachtessen wurde vom Schweizer Botschafter, Herrn Nordmann, sowie circa 35 Alumni und 58 Eingeladenen besucht.

Von Anina Fleischmann Der Präsident des Alumni Clubs Paris, Peter Freeman, wertete die vielen Besucherinnen und Besucher als grossen Erfolg und freut sich, dass alle Teilnehmenden zufrieden mit dem Anlass waren. Botschafter Nordmann rühmte den Event ebenfalls und gab seinem Anliegen Ausdruck, verschiedene Netzwerke miteinander zu vernetzen. So

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wünscht er sich, dass z.B. der Swiss Business Hub und der HSG Alumni Club Paris zusammenarbeiten, um eine interessante Plattform zu bilden. Aufgrund des grossen Erfolgs des «HSG Cocktails» wird der HSG Alumni Club Paris in Zukunft die Schweizer Botschaft vermehrt in seine Aktivitäten einbeziehen. Der nächste Event wird gegen Ende Mai stattfinden. Freemann erwartet wiederum zahlreiche Teilneh-

mende und ist überzeugt, dass der Anlass die Erwartungen der Club-Mitglieder wiederum übertreffen wird.

Julius Renk, Herr Botschafter Nordmann, Peter Freeman und Roger Jann (v.l.n.r.) freuen sich über den gelungenen «HSG Cocktail».


start up

Pleco GmbH– Mützen, Zipfel und Biergläser aus einer Hand Seit 15 Jahren beliefert Pleco Studentenverbindungen mit handgearbeiteten Mützen und allerlei Zubehör für das Verbindungsleben. Doch auch Unternehmen, die Uniform-Mützen ordern, gehören zum Kundenstamm von Pleco. Das Unternehmen entstand aus einer Wette und ist heute Marktführer auf dem Schweizer Markt.

Von Anina Fleischmann Die Geschäftsidee entstand an einem Klauskommers im Dezember 1989. Während die Verbindungsbrüder am Stammtisch über das Gelernte an der HSG diskutierten, entstand die Wette, eine Firma auf die Beine zu stellen, die das vorhandene Mützenkartell aufbricht. Die Beteiligten regten sich darüber auf, dass sie für eine mit dem Verbindungs-Emblem bestickte Mütze oder einen Bierzipfel überhöhte Preise bezahlen und jeden Artikel bei einem anderen Lieferanten ordern mussten. Ein neues Geschäftsmodell, bei dem bessere Qualität zu günstigeren Preisen angeboten wird, war schnell geboren. So gründeten Jean Sacchet v/o Nero und Michele Vela v/o Kult im Jahr 1990 die Pleco GmbH (wobei Pleco die Abkürzung für Plenis Coloribus bedeutet). Ihr Ziel war es, ihren Kollegen der AV Bodania die Kopfbedeckung zu fairen Preisen und in bester Qualität anzubieten. Was vorerst nur für die Bodania vorgesehen war, erlangte bei den Verbindungen an der Universität St.Gallen und kurz darauf in der ganzen Schweiz Bekanntheit. Die Idee fand grossen Anklang, und schon bald bestellte der Grossteil der Schweizer Studenten- und Gymnasialverbindungen bei Pleco. «Teilweise arbeiteten wir Tag und Nacht, da uns die Kunden den Laden einrannten», sagt Mitgründer Sacchet. Noch während der Studienzeit kauften Sacchet und Vela einen Konkurrenten auf und erlangten trotz heftigen Protesten der Mitbewerber die Marktführerschaft in der Schweiz. Aus der Wette wird ein erfolgreiches Unternehmen 1997 trat Lukas Bischof v/o Chrais (Rhetorika St.Gallen, heute auch HSG

Alumnus), der bis anhin für die Produktion der Gravurartikel verantwortlich war, als Teilhaber ein. An seine Stelle trat Dominique Luder, der bis 2001 für die Gravurabteilung verantwortlich war und heute das Internetportal der Pleco betreut. Jean Sacchet und Lukas Bischof konzentrierten die Firmenaktivitäten auf das Kerngeschäft mit den Verbindungen und

Pleco beschäftigt zurzeit sieben Personen in der Geschäftsführung, Administration, Näherei und Gravur. Der Betrieb investiert auch laufend in die technologischen und personellen Kompetenzen. In der Zipfelund Schmuckproduktion konnte mit der Einführung von lichthärtenden Farbeinlagen die Qualität massiv verbessert werden. Kurz bevor steht der

richteten die Firma strategisch auf dieses Geschäftsfeld aus, mit dem Ziel, Generalanbieter für studentische Produkte zu werden. Der Erfolg gab Ihnen Recht. Das zunehmende Interesse ausländischer Verbindungen an Pleco-Produkten führte zu ersten Exportaufträgen. Ab 1998 wurde der Vertrieb restrukturiert und mit Franziska Zuber eine vollamtliche Geschäftsführerin angestellt. Sie leitet den operativen Betrieb noch heute erfolgreich. Im Jahre 2000 wurde die Zofingia Zentralboutique, der Einkaufsshop aller Zofingia Sektionen, in die Pleco integriert. Die

Jean Sacchet, einer der Pleco-Gründer, präsentiert die selbst produzierten MützenModelle für Studentenverbindungen und Privatwirtschaft.

Wechsel von der klassischen Schellack-Methodik zur druckluftunterstützten Zweikomponenten-KlebeTechnologie in der Zipfelproduktion. In den nächsten Jahren ist die Einführung neuer Garvurhard- und software geplant. Die Komplexität in der Administration wurde durch die Ein-

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führung eines relationalen Datenbanksystems im Jahre 2004 reduziert und die Prozesse vereinfacht. Durch laufende Weiterbildung der Personen in der Schneiderei und Näherei konnte die Produktivität in diesen Abteilungen zusätzlich erhöht werden.

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Auch institutionelle Kunden und Sammler Nicht nur die Piloten der ehemaligen Swissair und der heutigen Swiss sowie diverser Charter Airlines tragen Pleco-Qualitätsmützen. Auch die Stadtpolizei Zürich, Feuerwehr-Corps, die Heilsarmee oder der Zirkus Knie gehören zu Plecos Kunden. Vermehrt werden über Schweizer Uniformhersteller Spezialaufträge auch für ausländische Gesellschaften gefertigt. Laut Jean Sacchet kann Pleco auf einen grossen und konstanten Kundenstamm aus der ganzen Schweiz zählen. Viele öffentliche Institutionen, aber auch Unternehmen und Vereine lassen ihre Uniform-Mützen in Handarbeit bei Pleco fertigen. Sacchet ist sehr zufrieden mit dem Geschäftsgang. «Doch die Ironie des Schicksals will es, dass wir ausgerechnet aus unserer Heimatstadt St.Gallen noch keinen institutionellen Kunden gewinnen konnten», ergänzt er. Selten komme es auch vor, dass Pleco mit besonderen Anliegen kontaktiert wird. Ist beispielsweise eine alte Uniform-Mütze eines Sammlers kaputt, kann das Pleco-Team diese reparieren oder originalgetreu nachbilden. Der Service sei sowieso einer ihrer wichtigsten Erfolgsfaktoren, meint Franziska Zuber. «Manchmal rufen mich ältere Leute an und wagen kaum zu sagen, dass ihr wertvolles Sammlerstück beschädigt ist. Wenn wir ihnen dann in Ruhe zuhören und ihr Anliegen ernst nehmen, gewinnen wir sie als unsere treusten Kunden.»

Handarbeit wie zu alten Zeiten Neben einem guten Service sind Sacchet ein hoher Qualitätsstandard, Flexibilität und moderate Preise sehr wichtig. Alle Artikel aus Stoff wie Mützen und diverses Chargiermaterial werden in Handarbeit massgeschneidert, genäht und auf Wunsch wie zu alten Zeiten von Trachtenstickerinnen verziert. Zipfel werden mit Wunschmotiv und einem individuellen Text graviert. Auf die Kundenbedürfnisse kann so zu 100 Prozent eingegangen werden. «Studenten sind unsere anspruchsvollsten Kunden», erzählt Sacchet. «Sie wollen ihre Traditionen beibehalten und erwarten eine gewisse Konstanz in der Qualität. Wenn ein Lieferant einen bestimmten Stoff in der Farbe der Verbindung nicht mehr produziert, müssen wir einen Ersatz finden. Der Kunde darf nicht merken, dass sich im Hintergrund etwas geändert hat. Es kam aber auch schon vor, dass wir einen Stoff extra einfärben mussten, um die richtige Farbe zu erreichen. Davon haben wir jetzt für die nächsten 300 Jahre genug.» Plecos Stärke liegt darin, dass alle Artikel, die Studentenverbindungen benötigen, aus einer Hand angeboten werden können. Auf der Internet-Seite kann man von Schlüsselanhängern über Streichhölzer bis zu Gürteln oder Fuchsschwänzen alles bestellen. Heute werden über 92% der jährlichen Bestellungen über das Internet abgewickelt.

und ihren Fokus auf die Qualität und Kundenorientierung setzen. Genau das macht ihrer Meinung nach den Erfolg von Pleco aus: Die Kundenbedürfnisse optimal befriedigen und ein unschlagbares Preis- Leistungsverhältnis bieten. Schmunzelnd erzählt er, dass Fuxen manchmal günstigere Mützen aus dem Ausland kaufen. «Nachdem sie diese eine Nacht unter die Matratze gelegt haben, damit diese nicht mehr so neu sprich der Student erfahrener aussieht, bröckelt meist der Karton oder der Stoff färbt ab». Genau diese Qualitätsmängel werden bei Pleco vermieden – eine Investition in eine Qualitätsmütze lohnt sich daher bereits ab dem ersten Tag der Verbindungskarriere, denn die erste Verbindungsmütze soll dem Couleuriker ein Leben lang erhalten bleiben.

Pleco beherbergt einen besonderen Schatz im Lager : 150 Original SwissairPilotenmützen war ten auf Abnehmer. Auf Anregung der Redaktion startet Pleco eine spontane Aktion für HSG Alumni und Swissair-Nostalgiker : Die Mützen können für CHF 150.– pro Stück (plus Versandspesen) bei Pleco bestellt werden (solange Vorrat). Pleco GmbH

«Grösse ist kein Garant für Rentabilität» Bei der Frage nach der Zukunft von Pleco meint Sacchet: «Die Grösse eines Unternehmens ist kein Garant für eine hohe Rentabilität». Deshalb wollen die Partner Sacchet und Bischof das Geschäft klein behalten

Lustgartenstrasse 3 9000 St.Gallen Tel. +41 (0)71 278 99 77 Fax +41 (0)71 278 99 78 info@pleco.ch www.pleco.ch


suche nach ehemaligen

Leben und Arbeiten in der zweiten Lebenshälfte Leben ab 50: Vergnügen oder Handicap? Altwerden wird immer mehr zum gesellschaftlichen Thema und in diversen Lebensbereichen gibt es spezielle Angebote für Leute ab 50. Was steckt hinter diesem «Modethema»? Und wie steht es um die Anti-Ageing-Forschung? Auch die Nachforschungen nach unseren «vermissten» Alumni widmen wir dem Hauptthema dieser Ausgabe und machen uns auf die Suche nach älteren Semestern.

Von Martina Urech In dieser Ausgabe der alma dreht sich alles ums Alter, resp. ums Älterwerden. Dass die Menschen tendenziell immer älter werden, zeigen uns die demografischen Statistiken. Betrug beispielsweise die Lebenserwartung eines Amerikaners im Jahre 1900 nur gerade 48,3 Jahre, stieg sie bis 1996 auf 75,7 an, was einer Zunahme von fast 60% innerhalb eines Jahrhunderts entspricht. Dieser Trend ist jedoch hauptsächlich auf die Verringerung der Kindersterblichkeit zurückzuführen. Die moderne Biotechnologie hingegen geht die Alterssterblichkeit direkt an. Die Fortschritte in der Forschung wecken unter anderem den Wunsch nach ewiger Jugend. Ein ewiges Leben? «Man ist so jung, wie man sich fühlt», sagt ein Sprichwort. Es geht jedoch im wirklichen Leben nicht nur ums Gefühl, sondern unvermeidlicherweise auch um körperliche Veränderungen. Zu einem grossen Teil bestimmen wir selber, wie schnell un-

ser Körper altert. Rücksicht auf die Gesundheit trägt entscheidend zum Wohlbefinden im Alter bei. Faktoren wie Alkohol- und Tabakkonsum, Körpergewicht, Bewegung, solide zwischenmenschliche Beziehungen, der Umgang mit Stress sowie der Ausbildungsstand beeinflussen unsere Gesundheit und somit unsere Lebensdauer. Doch ist Altwerden wirklich unvermeidbar? Die Forschungsrichtung Anti-Ageing untersucht, wie man den Alterungsprozess des Menschen verzögern und vielleicht sogar ganz aufhalten kann. Seit 1961 weiß man, dass in fast allen Zellen des Körpers eine Uhr tickt – die nach ihrem Entdecker benannte «Hayflick-Uhr» – die die Zahl der erfolgten Zellteilungen misst und nur eine bestimmte, von Zellart zu Zellart verschiedene Maximalzahl zulässt. Der molekularbiologische Mechanismus dieser Uhr ist erst seit wenigen Jahren bekannt. Der Entdecker des «Hayflick-Limit», Leonard Hayflick, ist AnatomieProfessor an der University of California in San Francisco. Er fand heraus, dass bei Säugetieren sowohl sterbli-

Im Zusammenhang mit «Leben und Arbeiten nach dem 50. Lebensjahr» sind wir in dieser Ausgabe auf der Suche nach den folgenden Vermissten, die ihren HSG-Abschluss in den 50erJahren gemacht haben:: Name und Titel

Abschluss

Müller Gallus, lic.oec.

Herbst 1951

Max Paul Schaltegger, lic. oec. et lic. iur. HSG

Herbst 1953

Dr. oec. Herbert Schönenberger

Herbst 1953 und Herbst 1956 (Dr.)

Martin Hugelshofer, lic.oec.

Frühling 1959

Eriberto Scocimara, lic.oec.HSG

Herbst 1959

che wie auch unsterbliche Zellen vorkommen. Die Entdeckung dieser Unterscheidung war u.a. für die moderne Krebsforschung wegweisend, denn die einzigen Zellen, die kein «Hayflick-Limit» kennen und damit potenziell unsterblich sind wie Bakterien, sind die Krebszellen. Ewiges Leben noch in weiter Ferne Doch allen Fortschritten in Forschung und Medizin zum Trotz: die Lebenserwartung des Menschen wird in diesem Jahrhundert ein Mittel von 85 Jahren nicht überschreiten. Das haben mehrere Experten in den USA unabhängig voneinander errechnet. Ein Durchschnittsalter von 100 oder sogar 120 Jahren sei in absehbarer Zeit unrealistisch, erklärten sie im Jahre 2001 an der größten interdisziplinären Wissenschaftskonferenz der Welt in San Francisco. Denn eigentlich sei der Mensch nur für wenige Jahrzehnte gebaut, genauer gesagt, bis zu seiner Reproduktionsreife. Die weiteren vier bis fünf Jahrzehnte, die viele Menschen heute addierten, seien bereits ein Geschenk, erklärte Leonard Hayflick. Wäre ewiges Leben überhaupt erstrebenswert? Und was wären die Konsequenzen für Gesellschaft und Umwelt? Die heiklen Fragen bleiben angesichts der Forschungserfolge vorerst im Hintergrund, doch wird sich die Gesellschaft früher oder später der Thematik stellen müssen.

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aus dem alumni büro

«Schlüsselübergabe» bei HSG Alumni Per Ende Februar hat Geschäftsführerin Franziska Rohner, lic.rer.publ.HSG, das Alumni-Büro verlassen: Philipp Kotsopoulos, B.A.HSG in International Affairs (Herbst 2004), übernahm die Geschäftsleitung von HSG Alumni. Philipp Kotsopoulos führte bereits während seines Studiums den HSG Shop und hat diesem mit neuen trendigen Kollektionen zum Durchbruch verholfen. Per August 2004 übergab er die Shopleitung an Olivia Fraude, so dass er sich auf seine neue Aufgabe vorbereiten konnte.

Interview: Martina Urech alma hat Franziska Rohner und Philipp Kotsopoulos ein paar Fragen zu Job und persönlichen Plänen gestellt. alma: Franziska, du warst während zwei Jahren Geschäftsführerin von Verein und Stiftung HSG Alumni. Warum verlässt du HSG Alumni? Franziska Rohner (F.R.): Die Arbeit bei HSG Alumni hat mir immer sehr gefallen. Ich habe mir aber schon seit längerem vorgenommen, eine Dissertation zu schreiben. Die 100%Tätigkeit für HSG Alumni hat es mir nicht erlaubt, mich akademisch stark zu engagieren. Da ich halbe Sachen nicht besonders mag, habe ich mich dafür entschieden, meine Energie zuerst auf die Arbeit bei HSG Alumni zu konzentrieren. Jetzt ist es aber an der Zeit, mich vollständig dem anderen Teil zu widmen.

im Büro, die Interaktion mit dem Vorstand und der persönliche Kontakt zu Alumni und Alumnae haben mich immer motiviert. Was weniger? F.R.: In jedem Job gibt es Dinge, die einem weniger gefallen. Vor der Herausgabe des «who's who» sitzt man jeweils von morgens früh bis spät abends in der Geschäftsstelle und mutiert Adressen. Eine Arbeit, die nach drei Tagen nicht mehr besonders viel Spass macht. Aber auf der anderen Seite sind es genau diese Aufgaben, die den Zusammenhalt in der Geschäftsstelle enorm fördern. Philipp, du übernimmst nun das Ruder. Stell dich doch unseren Alumni/Al-

umnae bitte kurz vor. Woher kommst du und was hast du bisher so gemacht? Philipp Kotsopoulos (Ph.K.): Ich komme aus Hamburg und bin seit 2001 in St.Gallen (drei Jahre Bachelor-Studium). Nach Abitur und Militär in Deutschland war ich zwei Jahre lang in einem Trainee-Programm bei Maersk in Hamburg (dänische Reederei) und habe mich zum Schiffahrtskaufmann ausbilden lassen. Von Ende 1999 bis 2001 war ich bei Maersk in Kopenhagen Mitglied eines kleinen Projektteams, das die Aufgabe hatte, e-commerce-services für die Containerschiffahrt zu entwickeln, was damals absolut neu war. Unter anderem haben wir ein Internet-Spin-Off gegründet, das sogar bis heute durchgehalten hat (www.inttra.com). Im

Was hat dir an der Tätigkeit im Alumni-Büro besonders gefallen? F.R.: Die Arbeit hier in der Geschäftsstelle ist sehr vielfältig, ähnlich wie in einem Start-Up. Von der Erarbeitung von Konzepten und Projektmanagement bis hin zur Adressverwaltung macht man alles. Ich habe das immer sehr geschätzt. Auch die Freiheit in der Arbeitsweise und die Verantwortung, die mit der Führung der Geschäftsstelle einhergehen, haben mir sehr zugesagt. Nicht zuletzt hat es mir auch auf persönlicher Ebene ausgezeichnet gefallen. Die Zusammenarbeit mit dem Team

Franziska Rohner gibt das Ruder an Philipp Kotsopoulos ab.

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zweiten «Kopenhagen-Jahr» konnte ich diese Erfahrungen in einem ähnlichen Projekt für die Schwesterfirma Maersk Logistics einbringen. Während meines Studiums an der HSG habe ich seit Anfang 2003 zusammen mit Franziska Rohner und Malte Probst (Uni-Marketing) den HSG Shop aufgebaut. Als Bachelor bist du einer der ersten «Botschafter» des neuen Abschlusses, der sich in einem festen Job beweisen muss. Fühlst du dich dafür gut gerüstet? Ph.K.: Ja, man geniesst an der HSG ein sehr umfassendes Studium, egal ob der Abschluss Bachelor, Master oder Lizenziat heisst. Im Bachelor in International Affairs & Governance haben wir neben Politikwissenschaften auch ausführlich Grundlagen in Betriebswirtschaft, Volkswirtschaft und Recht behandelt. Hinzu kommen ausserdem die breit gefächerten Wahl- und Kontextfächer. Man ist also weder Fachidiot, noch hat man einen «Schnellschuss-Abschluss» - die drei relativ kurzen und intensiven Jahre sind eine wirklich gute Vorbereitung für den Arbeitsmarkt. Ich kann anderen Bachelor-Absolventen nur empfehlen, den Sprung ins Erwerbsleben ebenfalls zu wagen! Franziska, im Vergleich zu heute, was war bei HSG Alumni anders, als du die Geschäftsleitung übernommen hast? F.R.: Die Zusammensetzung und Organisation des Vorstands hat sich gleich zu Beginn meines Amtsantritts verändert. Im Wesentlichen wurde aus dem Gremium ein «Arbeitsvorstand» mit sehr klaren Zielen und der Bereitschaft, viel Zeit und Energie in den Verein zu investieren. Das haben wir hier in der Ge-

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schäftsstelle auch deutlich gespürt. Es wurden viele neue Projekte entwickelt (Qualitätssicherung, Mentoring, aber auch neue Events wie Forum und Club-Meeting). Diese enge Zusammenarbeit mit dem Vorstand haben wir immer sehr geschätzt. Philipp, was reizt dich an dieser neuen Herausforderung im Speziellen? Ph.K.: Es ist ein sehr vielseitiger Job im Alumni-Büro, es gibt so viele unterschiedliche Projekte, z.B. in den Bereichen IT, Fundraising, Wissensmanagement etc. Es gibt also ständig neue Herausforderungen und man hat grosse Gestaltungsmöglichkeiten, wo man die eigenen Ideen einfliessen lassen kann. Neben den laufenden Projekten geht es auch darum, die Alumni-Arbeit insgesamt weiterzuentwickeln, ganz im Sinne einer langfristigen Bindung der Ehemaligen an ihre Universität – eine spannende Sache! Last but not least freue ich mich auf ein sehr angenehmes Arbeitsumfeld mit Daniela Ruf (Sekretariat) und studentischen Mitarbeitern. Welches sind deine ersten Projekte im Amt? Ph.K.: In der Schiffahrts-Sprache ausgedrückt, habe ich von Franziska einen ziemlich grossen Frachter übernommen, der viele Ladungen transportiert und mit hoher Geschwindigkeit in die grosse weite See hinaussticht. In den letzten Monaten war ich damit beschäftigt, während der Fahrt die Finessen der Kommandobrücke herauszufinden. Ausserdem haben wir inzwischen wieder in ein paar Häfen angelegt und dort neue Container aufgeladen. Allmählich finde ich auf dem Schiff zurecht und lerne unsere engagierten, ehrenamtlich arbeitenden Reeder (= Vorstände) auch immer besser kennen. In den nächsten Jahren sollen die Geschwindigkeit noch um ein paar Knoten erhöht und die vielen Ladungen in die richtigen Häfen bugsiert werden. Bezüglich unserer drei Ressorts Friend-, Brain- und Fund-

raising steht der weitere Ausbau der Dienstleistungen für Alumni an, ein intensiverer Wissens- und Erfahrungsaustausch mit Universität und Ehemaligen, sowie eine Professionalisierung der Fundraising-Aktivitäten. Es kommen spannende neue Projekte, so z.B. das Competence Network, mit welchem wir das Alumniweb zu einer umfassenden Plattform zwecks Wissensaustausch und Networking ausbauen wollen. Anmerkung für die Schiffahrts-Experten: Natürlich hat ein grosser Frachter seine Einschränkungen bei der Wendigkeit, aber wir arbeiten an noch leistungsfähigeren Steuerrudern… Franziska, welche Tipps kannst du Philipp mit auf den Weg geben? F.R.: Die Geschäftsstelle ist Schnittstelle zwischen Universität, Vorstand und Ehemaligen. Bei den zahlreichen Mitgliedern und Projekten ist vor allem gute Kommunikation sehr wichtig. Universität und Vorstand müssen gut verlinkt sein und unsere Mitglieder bei den Projekten informiert werden, damit sie wissen, worum es geht. Intern rate ich Philipp, sich gut zu organisieren (die vielen Projekte müssen mit knappen personellen Ressourcen und engen Budgets bewältigt werden) und neue Ideen in die Alumni-Arbeit einzubringen. HSG Alumni ist zwar im deutschsprachigen Raum eine der oder gar die führende Alumni-Organisation, aber es gibt noch immer viel zu lernen und verbessern. Philipp, wie siehst du deine berufliche Zukunft? Ph.K.: Meine bisherige Erfahrung hat mich gelehrt, dass langfristige Zukunftspläne in erster Linie dazu da sind, um kurzfristig wieder über den Haufen geworfen zu werden. Dank der vielen laufenden und neuen Projekte bei HSG Alumni lerne ich ständig neue Berufsfelder und Firmen kennen, da wir oft auch mit externen Partnern zusammenarbeiten. Ich würde daher vorschlagen, dass wir uns darüber noch einmal unterhalten, wenn ich mein Amt bei HSG Alumni an meinen Nachfolger übergebe…


2 . Quartal

April

Mai

Juni

April 2005 NDU/EMBA-Stamm Bern: Kulturanlass Führung durch das neue Klee-Museum def.Termin steht noch nicht fest peter.matthys@alumni.unisg.ch

2. Mai 2005 HSG Alumni Club Boston: Stamm John Harvard's Brewhouse 33 Dunster Street, Cambridge, ab 19.00 Uhr ines_mergel@harvard.edu

2. Juni 2005 HSG Club Hong Kong: Dinner auf «Lamma Island», tpf@transpacificfareast.com

1. April 2005 HSG Alumni Club Chicago/Midwest: Stamm Ort:TBD, ab 18.00 Uhr marius.ronge@alumni.unisg.ch

4. Mai 2005 HSG Alumni Club Frankfurt am Main: HSG-Mittagstisch Mövenpick, Opernplatz 2, Frankfurt am Main 12.00 – 14.00 Uhr peter.jacubowsky@alumni.unisg.ch

6. April 2005 HSG Alumni Club Rhein-Ruhr: Mittagsrunde Thema «Messeplatz Schweiz im Wettbewerb mit Europa», Industrie-Club Düsseldorf e.V. Elberfelderstrasse 6, Düsseldorf Anmeldung: anke.unbehend@helbling.de 7. April 2005 HSG Club Hong Kong: Dinner «Dinner at the Kee Club» tpf@transpacificfareast.com 11. April 2005 HSG Alumni Club Boston: Stamm John Harvard's Brewhouse 33 Dunster Street, Cambridge, ab 19.00 Uhr ines_mergel@harvard.edu 13. April 2005 HSG Alumni Club Surselva: Rider's Palace Hotel Rider's Palace, Laax/Murschetg, 18.00 Uhr, adolf.derungs-savoldelli@alumni.unisg.ch 16. April 2005 Club Latino Americano Alumni Zürich: Generalversammlung, 19.00 Uhr martina.von-salis@alumni.unisg.ch 20. April 2005 HSG Alumni Club Basel: Stamm Lunch, Referat zum Thema Offshoring Restaurant Glogge, Brunngässlein 3, 4052 Basel ab 11.45 Uhr Anmeldung: manuel.koch@alumni.unisg.ch 29. April 2005 Ostschweizer Stawi: Stamm, Restaurant Traube Goliathgasse 37, 9000 St.Gallen, 12.15 Uhr manfred.linke@alumni.unisg.ch 29. April 2005 Ressort International Alumni Club: Last Thursday Ort: tba, 19.00 Uhr daniel@diemers.net, www.rialumni.net

2. Juni 2005 HSG in Asia: Singapore: Stamm alexander.melchers@alumni.unisg.ch 3. Juni 2005 connex HR: Betriebsbesichtigung bei Saurer Hamel AG, anschliessend Nachtessen, www. connexhr.ch, connexhr@bluemail.ch

13. Mai 2005 HSG Alumni Club Chicago/Midwest: Stamm Ort:TBD, ab 18.00 Uhr marius.ronge@alumni.unisg.ch

4. Juni 2005 HSG Alumni Club New York: Family & Friend Barbecue im Liberty State Park. Anmeldung: claus.von.campenhausen@alumni.unisg.ch

17. Mai 2005 Heugümper-Club: Stamm, Maibowle. Weitere Informationen: robert.lebrecht@alumni.unisg.ch

6. Juni 2005 HSG Alumni Club Boston: Stamm, John Harvard's Brewhouse, 33 Dunster Street, Cambridge, ab 19.00 Uhr, ines_mergel@harvard.edu

17. Mai 2005 HSG Alumni Club New York: Digital Media Paneldiskussion, Anlass mit Columbia Alumni. Anmeldung: claus.von.campenhausen@alumni.unisg.ch 18. Mai 2005 HSG Alumni Club Basel: Stamm Restaurant Glogge, Brunngässlein 3, 4052 Basel ab 11.45 Uhr Anmeldung: manuel.koch@alumni.unisg.ch 23. Mai 2005 HSG Alumni Club Hamburg: Stamm Thema «Politikberater – die Strategen des wahren Wandels» Park Hyatt Hotel, (Bugenhagenstrasse) nikolaus.peters@alumni.unisg.ch 24. Mai 2005 HSG Alumni Club Zürich:Treff Martin Leuthold, Creative Director bei Jakob Schlaepfer, spricht über die Welt der Mode «Blue Monkey Cocostin» (Ex Königstuhl) Stüssihofstatt 3, 8001 Zürich, 18.30 Uhr Kontakt: hsgz@huvm.ch 26. Mai 2005 Ressort International Alumni Club: Last Thursday Ort: tba, 19.00 Uhr daniel@diemers.net, www.rialumni.net 27. Mai 2005 Ostschweizer Stawi: Stamm Restaurant Traube Goliathgasse 37, 9000 St.Gallen 12.15 Uhr manfred.linke@alumni.unisg.ch

9. Juni 2005 com,ma alumni: Besuch NZZ-Redaktion mit anschliessendem Nachtessen, Informationen unter www.alex-schmid.ch 10. Juni 2005 2. HSG Alumni Forum, alumni@unisg.ch 10. Juni 2005 Generalversammlung von HSG Alumni alumni@unisg.ch 14. Juni 2005 HSG Alumni Club Stuttgart: Stamm Nil-Cafe am See, Stuttgart-Mitte, ab 20.00 Uhr marc.opitz@alumni.unisg.ch 19. Juni 2005 Club Latino Americano Alumni Zürich: Squash-Turnier, 12.00 Uhr martina.von-salis@alumni.unisg.ch 24. Juni 2005 HSG Alumni Club Chicago/Midwest: Stamm TBD, 18.00 Uhr, marius.ronge@alumni.unisg.ch 24. Juni 2005 Ostschweizer Stawi: Stamm, Restaurant Traube, Goliathgasse 37, 9000 St.Gallen, 12.15 Uhr manfred.linke@alumni.unisg.ch 24. Juni 2005 Ressort International Alumni Club: 10. RIAL-Jubiläums-Beer-Rally daniel@diemers.net, www.rialumni.net 27. Juni 2005 NDU/EMBA-Stamm Ostschweiz: Stamm Referent. Balz Zürrer (EMBA-3), Restaurant Dufour, St.Gallen, 19.15 Uhr, www.temas.ch 37



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