Ausgabe 2022 My HSG Career CAREERDESIGNYOUR Wie Unternehmen um die besten Talente kämpfen Seite 44 So findest du deinen Weg Seite 18 6 Steps prozessBewerbungs-im Seite 36
From insight to impact. 100% Deiner Kommilitoninnen und Kommilitonen empfehlen unsere Services weiter. Damit wir auch in Zukunft diesen Höchstwert erreichen, bleiben wir, wer wir sind: beste Partner für deine Karriere. Geh auf unsere Plattform Wähl deine Möglichkeiten 6100 registrierte Studierende 1200 Unternehmensprofile 1400 Logins/Woche 2100 my.hsgcareer.chStellenangebote/Jahr 1200 Einzelberatungen 50 Karriere-Workshops630Teilnehmende
In der Rubrik «Karrierewege» erzählen uns zwei ehemalige HSG-Studentinnen von ihren Erfahrungen bei der WHO und der EU und wie sie damit ihrem Traum einer internationalen Karriere ein Stück näherkamen. Und für den ultimativen Karrierekick findest du in der Rubrik «Snack it» einige praktische Helfer für deinen Studienalltag. Lass dich inspirieren. Bis DeinbaldCareer & Corporate Services Team Das CSC-Powerteam Djulijana, Nadine und Gerd.
Liebe Studentin, lieber Student Karriere – ein Begriff im Wandel. Was bedeutet Karriere? Wie verläuft eine Karriere typischerweise? Antworten auf diese und andere karrierebezogene Fragen findest du in der aktuellen Ausgabe unseres Karrieremagazins. Wir blicken hinter die Kulissen und machen Karriere erlebbar. Welchen Einfluss haben die sogenannten Millionärs eigenschaften Ausdauer, Mut, Risikobereitschaft, Belastbarkeit, Fokussierung, Leiden schaft und Optimismus auf Werdegänge? Und: Muss es immer höher, weiter, besser Nebensein?
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Wie sehen Karrieren der Zukunft aus?
dem Schwerpunktthema «Design Your Career» haben wir auch in dieser Aus gabe ehemalige Studierende zu ihrem Karriereweg befragt und einiges über Krypto währungen und Holokratie gelernt. Fabian Hediger erzählt uns, wie er zu Bitcoin Suisse kam und deshalb sein Masterstudium an den Nagel hängte, und Martina Egli gibt uns einen Einblick, wie es ist, von ihren Kolleginnen und Kollegen zur Co-CEO von Zeilen werk gewählt zu werden. Ab Seite 23 findest du beide Storys.
Inhalt Spotlight 6 Design your career – So anders sind Karrieren heute 12 3, 2, 1 … Karriere – So wollen Studierende Karriere machen 18 Potenziale erkennen – So findest du deinen Weg Best Practice Sprungbrett für steile Karrieren 23 Martina Egli, Zeilenwerk: Schlüsselfaktor Teamwork 26 Fabian Hediger, Bitcoin Suisse: Ohne Masterabschluss zum 30KarrierewegeCo-Founder Rahel Erlemann, Executive Insight: Schritt für Schritt zum Ziel 33 Cathy O’Neill, Rat der Europäischen Union: Neugierig sein und Chancen packen Impressum Das Karrieremagazin der Universität St.Gallen Herausgeber Career & Corporate Services Gatterstrasse 1, 9010 St.Gallen, csc@unisg.ch, hsgcareer.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe Djulijana Kilic (Projektleitung), Carmen Püntener, Jürg Aegerter, Nadine Leemann, Gerd Winandi-Martin Konzept, Redaktion und Gestaltung Pur Kommunikation, pur-kommunikation.chSt.Gallen, Druck Typotron AG, St.Gallen, typotron.ch Gedruckt auf Lessebo Smooth White: zertifiziert nach FSC®, PEFCTM und Nordic Swan Ecolabel Auflage und Erscheinung 3500 Ex., 1× jährlich zum Herbstsemester und als Online-Version auf hsgcareer.ch September 2022 4 Inhalt
Trendsetter 44 Das grosse Ringen Wie Unternehmen um die besten Talente kämpfen 49 Future Jobs Sauerstoffgärtner:inGesucht: Get hired 36 6 Steps Bewerbungsprozess:im Orientieren, Bewerben, Vorstellen, EntscheidenAuftreten,undEinsteigen Snack it 40 Karriere hat viele Gesichter … 43 Alles für den InsightKarrierekick 2 CSC Facts 38 3 Events – Zum Vormerken 51 CSC Mission 5
6 Spotlight | Design your career
Die wandeltKarrieresich
Dieser Ansicht ist auch Bjørn Johansson, der wohl bekannteste Headhunter in der Schweiz: «Seit ich an der HSG studiert habe, verläuft die ideale Karriere in etwa gleich. Nach dem Studium folgen die Lehr- und Wanderjahre. Danach entschei det man sich für eine Branche und steigt in ein Unternehmen ein, in dem man seine Sporen abverdient. Ab circa Ende 30 folgen die wichtigsten Jahre. In dieser Zeit entscheidet sich, wer es bis ganz nach oben schafft. Schliesslich folgen die Topmanagementjahre.»
Text: Carmen Püntener
Karriere machen – was das genau heisst, ist in unseren Köpfen mit einem klaren Bild verknüpft. «Das Bild, dass man für die Karriere die Sprossen einer Leiter hochsteigt, ist noch immer sehr präsent», sagt Antoinette Weibel, Professorin für Personalmanagement an der HSG. «Die Karriere wird auch heute noch weitgehend mit einem Aufstieg, einem Lohnzuwachs und dem Erwerb von Prestige verbunden.»
Im Volksmund steht das Wort «Karriere» für beruflichen Aufstieg auf einer hierarchischen Leiter, verbunden mit einem steten Lohnanstieg. Entspricht dieses Bild heute noch der Realität? Unsere Spurensuche zeigt: Die Treppenkarriere weicht mehr und mehr mosaikartigen Lebensläufen.
Neue Karriereform in den Startlöchern Und doch, es kommt Bewegung auf. Karrieren werden in Zukunft vermehrt mosaikartig verlaufen, ist die deutsche Personalberatungsfirma von Rundstedt überzeugt, die bereits 2014 eine wissen schaftlich von der Hochschule Ludwigs hafen begleitete Studie zum Thema durchgeführt hat. Mit Mosaikkarriere ist das Sammeln von Erfahrungen in verschiedenen Rollen und Funktions bereichen gemeint. Verschiedene auf einanderfolgende Positionen, die nicht immer linear mit einem Aufstieg verbun den sind. Das liege daran, dass die klassische Karriere heute immer weniger zu den Lebensentwürfen der Menschen passe, sagt Antoinette Weibel. «Sie wollen möglichst breite Erfahrungen sammeln und etwas tun, was mit ihren persönli chen Werten und Zielen übereinstimmt. Da kann ein eher starres hierarchisches Gefüge hinderlich sein.» Hat die berufliche Karriere, die auf einem hierarchischen Aufstieg und mehr Lohn basiert, also in Zukunft ausgedient? «Nein», ist Bjørn Johansson überzeugt. «Der Wandel vollzieht sich nicht in erster Linie beim Ziel, das man anstrebt –schliesslich wollen immer noch viele Erfolg im Beruf haben und ein gewisses Ansehen erlangen –, sondern vielmehr auf welchem Weg man dieses Ziel erreicht.» Davon zeugen viele Beispiele. Umwege, Pausen, Ausflüge in andere Branchen sind nicht mehr unbedingt hinderlich für die erfolgreiche berufliche Laufbahn. Bunte Karrierewege Karrieren verlaufen heute selten linear. Martin Eppler, Professor für Kommunikationsmanagement an der HSG, hat verschiedene interessante Karrierewege visualisiert, die ihm bereits begegnet sind. Nicht immer sind sie mit einem beruflichen Abstieg verbunden.
Traditional career Late bloomer Radical reorientation Rollercoaster career Burnout Returning to what you like
«Es geht heute bei der Karriere viel mehr um eine Potenzialplanung fürs Leben als um die Frage nach dem beruflichen Endziel. Deshalb solltet ihr euch fragen: Wo und wie kann ich meine Potenziale am besten klingen lassen? Und: Was ist für mich eigentlich ein gutes Leben, was gibt mir Sinn? Dazu rate ich: nicht zu viel vorausplanen. Denn es kommt eh immer anders, als man denkt.» Antoinette Weibel, Professorin für Personalmanagement 8 Spotlight | Design your career
Breites SpektrumberuflichesvonVorteil
Als ein solches Beispiel nennt Bjørn Johansson Sascha Zahnd, den undStelle.waren,Identifikationhohegleichbleibende«Dennlangsamdurchausanpassungsfähiger.habensindhaben,inist.genaukönnenauchSolcheChinaSchweden,LaufbahnundanundtionenSwatchDerValora-Verwaltungsratspräsidenten.aktuellenheute46-JährigehattebeiIkea,derGroupundTeslaleitendePosiinne,warindenBereichenRetailSupplyChaintätigundarbeiteteZukunftsthemenwieMobilität,EnergiekünstlicheIntelligenz.InseinerwarerunterandereminMexiko,denUSAundinstationiert.Patchwork-LebensläufeergebeninderGeschäftsweltSinn.SieeinePersonauszeichnen,ebenweilihrWerdegangsoeinzigartigMenschen,dievielausprobiertundverschiedeneFelderhineingeschautbesitzenvielfältigeKenntnisse,inderRegelsozialkompetenter,einehoheFlexibilitätundsindKurz,siesindgefragt.«DieFirmendenkenum»,sagtAntoinetteWeibel.wennfrüherdieThemenvorallemQualität,einemöglichstAnpassungundausgeprägtemitdemUnternehmenstehtheuteInnovationanobersterDasindQuerdenken,KreativitäteinbreitesWisseneinPluspunkt.» Möglichmachende Vorreiter wie W. L. Gore & Associates (Marke Gore-Tex) haben bereits durch gespielt, was es heisst, auf Kreativität und Eigenständigkeit zu setzen. Das Unternehmen arbeitet seit seiner Grün dung 1958 mit sehr flachen Hierarchien. Führungskräfte werden Teamleader genannt. Wer ein Leader wird, bestim men die Mitarbeitenden mit. Sie arbeiten in einer Netzstruktur von kleinen Teams, die selbstbestimmt und mit kurzen Entscheidungswegen agieren. Der Erfolg zeigt, dass auch dieses Modell funktio niert. W. L. Gore & Associates hat heute weltweit über 10’000 Mitarbeitende und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von USD 3,8 Milliarden. Dass starre hierarchische Strukturen hinderlich sein können, hat auch der Basler Pharmariese Novartis gemerkt. Als der neue CEO, Vasant Narasimhan, vor vier Jahren die Konzernleitung übernahm, musste er erst einmal über
Viele Forscherinnen und Forscher haben versucht, herauszufinden, welche Charaktereigenschaften Menschen haben, die erfolgreich Karriere machen. Einige der genannten Merk male: Ausdauer, Belastbarkeit, Fokus, Risiko bereitschaft. Wir haben bei Eva Asselmann, Professorin für Persönlichkeitspsychologie an der Health and Medical University in Potsdam, nachgefragt. Ihre Antworten findet ihr online: fürEvakarrieremenschenspotlight/wie-ticken-hsgcareer.ch/karrieremagazin/Asselmann,ProfessorinPersönlichkeitspsychologie 9
Erfolgreiche Leader sind
Wie ticken Karrieremenschen?
«Es geht bei erfolgreichen Karrieren immer wieder darum, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Ich rate Studierenden vor allem eines: Bleibt flexibel und seid bereit, Risiken einzugehen. Wenn die Branche oder Firma keine Zukunft hat, wechselt den Job. Wenn ein unmöglicher Chef die Firma leitet, wechselt den Job. Stellt sicher, dass ihr einen Chef habt, von dem ihr lernen könnt.» Bjørn Johansson, Headhunter 10 Spotlight | Design your career
Neue Anforderungen an Chefs Das Konzept «Unboss» geht für Antoinette Weibel in die richtige Richtung: «Ich propagiere die führungslose Organisation nicht, aber eine umgekehrte Hierarchie einzuführen, wo ich als Führungsperson meine Leute beschütze, statt ihnen Anweisungen zu geben, widerspiegelt den Zeitgeist und entspricht viel eher den heutigen Erwartungen der Menschen an einen Arbeitgeber.» Antoinette Weibel ist überzeugt, dass wir auch in Zukunft von «Karriere» sprechen werden, wenn jemand im Beruf erfolgreich ist und Prestige erlangt, aber die Karrieretreppen werden öfter mal abzweigen, Zwischen böden aufweisen und ab und zu ums Eck weiterführen.
Ein Blick in die Geschichte In der ursprünglichen Bedeutung bezeichnet das Wort «Karriere» eine Fahrstrasse und stammt vom lateinischen Wort «carrus» (Wagen) ab.
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Insofern ist damit lange Zeit nichts mehr und nichts weniger gemeint als der Lebensweg einer Person über mehrere Stationen. So machten früher alle Karriere – Abstecher, Umwege und Schicksalsschläge inbegriffen. Mit der industriellen Revolution ab der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verändert sich die Arbeitslandschaft in Europa rasant. Die Karriere wird zu einem Begriff, der den Aufstieg zum beruflichen Erfolg bezeichnet. Zunächst können allerdings nur Adlige Karriere machen. Erst nach und nach setzt sich der Gedanke in anderen Bevölkerungsschichten durch. Personen aus sozial tieferen Schichten gelingt es, sich innerhalb eines Unternehmens hochzuarbeiten und mehr Geld zu verdienen. Der Mittelstand entsteht. Ab dem 20. Jahrhundert ist die sogenannte organisationale Karriere vorherrschend, in der eine Person nach Berufsabschluss das gesamte weitere Berufsleben innerhalb eines Unterneh mens verbringt. Insofern liegt die Verantwortung für die Karriere vor allem bei den Personalent wicklerinnen und entwicklern. Erst ab den 1990er-Jahren werden Karrieren in der breiten Zahl komplexer. Die Genderdiskussion kommt auf, und parallel dazu nimmt der Einkommenszuwachs durch Jobwechsel ab. Die zunehmende Globalisierung stellt erhöhte Anforderungen an die Arbeitswelt, die wirt schaftlichen Rahmenbedingungen verändern sich. Damit einher gehen häufigere Jobwechsel. Mit der digitalen Revolution wird diese Tendenz ab Anfang des 21. Jahrhunderts noch verstärkt. Innovationen sind mehr denn je gefragt, und die Unternehmen merken, dass diese mit den herkömmlichen hierarchischen Strukturen nicht mehr zu erreichen sind. Der Wert des Menschen und seine Fähigkeit, kreativ zu denken, erhalten ein grösseres Gewicht. Neue Karrieremodelle wie die Mosaik und die Portfoliokarriere gewinnen ab den 2010er-Jahren an Bedeutung. die Bücher. Die Produkt-Pipeline war nicht mehr gefüllt, die Mitarbeitenden in ihren jeweiligen Rollen erstarrt. Eine jahrelange Befehlskultur hatte sowohl Engagement wie auch Kreativität der Mit arbeitenden gelähmt. Narasimhan adaptierte das Konzept «Unboss» des dänischen Unternehmers Lars Kolind und ist seither daran, die Unternehmens kultur bei Novartis umzukrempeln. Das zentrale Element: die Eigenverantwor tung der Mitarbeitenden stärken und die Chefs als Coaches aufbauen. Sie sollen Ermöglicherinnen und Ermöglicher werden, statt Anweisungen zugeben.
3, 2, 1
Es an die Spitze schaffen. Drei Viertel der HSG-Studierenden streben auch heute noch eine klassische Unternehmenskarriere an, wie unsere Umfrage zeigt. Allerdings verbinden sie den Aufstieg nicht mehr zwingend mit einem Vollzeitpensum. Wir fühlen Studierenden den Puls und fragen Persönlichkeiten nach ihrem Karriererezept.
Karriere!…
Bis vor einigen Jahren hiess Karriere schlicht: in einem Unternehmen möglichst an die Spitze kommen und viele Mitarbei tende führen. Diese Vorstellung von Karriere sei aktuell im Wandel, stellt Gerd Winandi-Martin fest, der sich seit zehn Jahren an der HSG mit dem Thema beschäftigt: «Die Generation der Millenni als hat eine andere Erwartung an die Karriere. Heute ist die Selbstbestimmung ein zentrales Element der beruflichen Laufbahn. Der Wunsch, einfach nur nach ganz oben zu gelangen, ist aktuell weniger wichtig als auch schon», sagt der Leiter von Career & Corporate Services der Universität St.Gallen. Zudem müssen heute auch Sinn und Zweck eines beruf lichen Engagements stimmen. «Die Frage nach dem Purpose eines Unternehmens
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Text: Jürg Aegerter Der Bündner Andreas Caminada hat alles erreicht, was ein Koch erreichen kann: 3 Michelin-Sterne, 19 GaultMillau-Punkte und die Listung unter den 50 besten Restaurants der Welt. Caminadas Rezept klingt so einfach wie die Anleitung zum Schmieren eines Butterbrots: «Wenn einiges sicher auch glückliche Fügung ist, ist der Grossteil des Erfolgs einfach harte Arbeit – und natürlich die Passion für den Beruf.» Die Leidenschaft für eine Sache ist ein bewährtes Karriererezept. Wichtig ist zudem, seine Stärken zu erkennen und auszuspielen. Barbara Kux, die seit Jahren in den Chefetagen deutscher DAX-Konzerne mitbestimmt, rät HSG-Studierenden: «Tut vor allem das, was euch Freude bereitet. Setzt auf eure eigenen Stärken. Dann stehen die Chancen gut.» Natürlich gehörten eine gute Ausbildung, Erfolgswillen, Mut, Einsatz und eine Prise Glück ebenfalls zu einer erfolgreichen Karriere, fügt Kux an.
Neue setzenKarrieremodellesichdurch
Rad nicht mehr zurückdrehen. Besonders die Berufseinsteigerinnen und -einsteiger lassen sich nicht mehr in alte Strukturen zwängen», sagt Gerd Winandi-Martin.
inTop-ManagementTeilzeit
*CSC-Umfrage auf Instagram Die Umfrage wurde am 16. März 2022 vom CSC durchgeführt. Über 200 Personen machten mit, davon waren 65 Prozent Männer. 83 Prozent der Teilnehmenden gaben an, an der HSG zu studieren.
Neues Verständnis von Führung Gemäss der Online-Umfrage von My HSG Career wollen 34 Prozent der Studieren den später viele Mitarbeitende führen. Daraus könnte man schliessen, dass weit über die Hälfte dies eben gerade nicht wollen. Gerd Winandi-Martin relativiert: «Dieses Ergebnis kam wohl zustande, weil sich die Rolle der Führungsperson ändert. Die Chefinnen und Chefs von morgen sehen sich eher als Coach denn als Boss. Sie moderieren mehr, als dass sie Anweisungen erteilen. Deshalb gaben wohl viele Studierende an, nicht viele Leute führen zu wollen.»
23 % möchten ihr Glück bei einem KMU suchen. 24 % sehen die einemKarrierechanceneigeneninStartup. 27 % sehen eine Karriere in einer NGO als Option.
wird heute viel häufiger gestellt. Vor zehn Jahren war das noch kein Thema», sagt Gerd Winandi-Martin.
53Umfrage% der KarriereinnehmendenUmfrageteilmöchteneinemGrossbetriebmachen.
Die Karrierewünsche der HSG-Studie renden bleiben einerseits traditionell, zeigen aber erste Anzeichen des Wandels. Eine nicht repräsentative Umfrage* von My HSG Career vom März 2022 zeigt: 77 Prozent der Befragten streben noch immer eine klassische Unternehmenskarriere an. 45 Prozent können sich jedoch einen Spitzenjob im Teil zeitpensum vorstellen. Der Karriere experte staunt: «Für eine Business School ist dieses Resultat bemerkenswert. Der Wunsch nach Teilzeitarbeit auch in Top-Positionen entspringt dem Bedürf nis, in seinem Leben Platz für anderes zu lassen. Es zeigt, dass die Selbstbestim mung aktuell zu den wichtigsten Werten gehört. Früher waren vor allem Macht und Leistung im Fokus», sagt Gerd Winandi-Martin. Für ihn handelt es sich dabei um eine gute Entwicklung, die allerdings eine hohe Eigenverantwortung der zukünftigen Berufsleute erfordert. «Es geht nicht darum, dass Millennials weniger leisten wollen, das wäre falsch verstanden. Die junge Generation will in einem anderen Setting arbeiten und die Zeit freier einteilen. Hier sind neue Modelle Tatsächlichgefragt.»beginnen
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Unternehmen, sich diesem Trend anzupassen. Top-Positio nen können zusehends auch mit einem Teilzeitpensum erreicht werden. Die freiere Einteilung des Arbeitsorts und der Arbeitszeiten während der Coronapan demie beschleunigte diese Entwicklung: «Nach der Homeoffice-Erfahrung während der Lockdowns kann man das
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Andreas Züllig, Hotelier in Lenzer heide und Präsident des Branchen verbands Hotellerie suisse
«Ich bin in einem Hotel aufgewachsen, und für mich war immer klar, was ich einmal machen möchte. Meine Kochlehre und die Hotelfachschule habe ich in Lausanne durchlaufen. Der Vorteil in unserer Branche ist, dass wir auf der ganzen Welt einsetzbar sind. Entsprechend habe ich in Amerika, Asien und Europa weitere internationale Erfahrungen gesammelt. Jeder Weg verläuft anders. Alle, die eine Karriere in der Hotellerie machen, haben aber eines gemein: Professionalität, Überzeugung und Herzblut. In unserer Branche braucht es sehr viel Empa thie, um auf die Bedürfnisse der Gäste einzugehen. Erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer sind die, die ihre Mitarbeitenden und letztendlich die Gäste für die Ideen und Visionen begeistern können.»
«Mich hat ein Austauschjahr mit dem American Field Service in den USA während des Gymnasiums stark geprägt. Dann kamen erste Businesserfahrungen bei Nestlé, die MBAWeiterbildung am INSEAD und die Zeit als Beraterin bei McKinsey. Dort habe ich gelernt, Probleme strukturiert zu lösen und strategisch zu denken.
Daraufhin kamen Angebote mit weitreichenderen Aufgaben – zum Beispiel nach dem Fall des Eisernen Vorhangs der Aufbau des Osteuropageschäfts erst bei ABB und dann bei Nestlé, jeweils über Joint Ventures. Wenn das Ergebnis stimmt, kommen Angebote mit grösseren Herausforderungen. So kam ich mit meinen Schwerpunkten Supply Chain und Nachhaltigkeit erst bei Philips in die Unternehmensleitung und dann bei Siemens in den Vorstand. In einem guten Team gemeinsam grosse Aufgaben zu bewältigen und Erfolg zu haben, das war und ist mir eine grosse Bereicherung.»
Barbara Kux, Managerin, Mitglied des Aufsichtsrats unter anderem bei Total und Henkel
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Andreas Caminada, Schweizer Spitzenkoch und Unternehmer
« Am Anfang hat mich meine Leidenschaft und Freude für den Beruf motiviert. Als dann meine eigenen Ideen konkreter und meine Karriereziele klarer wurden, waren eine gewisse Aufopferung und Zeit, gepaart mit Durchhaltevermögen, unschätzbar wichtig für mich, um auch bei schwierigen Herausforderungen nicht auf zugeben. Für die persönliche Leistung schwöre ich auf Kontinuität und eine konstante Qualität. Man muss, was das angeht, kompromisslos sein und darf sich für die notwendige Arbeit nie zu schade sein. Ich glaube, ich habe mir auch nach vielen Erfolgen immer eine gewisse Bescheidenheit bewahrt. Mein Beruf ist nach wie vor meine Passion, und ich würde alles nochmals genauso machen.»
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Ich empfehle Studierenden, die am Anfang ihrer Laufbahn stehen, eine Recherche durchzuführen.
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Thomas H. Zurbuchen, Astro physiker und Wissenschaftsdirektor der NASA mit Schweizer Wurzeln
« Zuerst sollte man herausfinden, welcher Job und welche Karriere zu einem passen. Sich zu früh auf etwas Bestimmtes zu konzentrieren, birgt aber die Gefahr, die besten Chancen zu verpassen.
Wenn Bewerberinnen und Bewerber konsequent nach dem Senioritätsprinzip eingestellt werden und die erfahrensten Kolleginnen und Kollegen zuerst befördert werden, müssen junge Leute viel Geduld aufbringen, wenn sie eine Führungs position anstreben. Ich selbst habe meine Erfahrungen vor allem in den USA gemacht und sehe hier viele Möglichkeiten.
Unabhängig von der Universität und dem Land rate ich Studierenden, ihren Bachelor und ihren Master an einer anderen Universität zu machen als ihr Doktorat. Im gleichen Ökosystem zu bleiben, ist zwar bequem, schränkt aber den Lernprozess ein. Und es verringert die Breite des Netzwerks im Vergleich zu jemandem, der sich bewegt.»
Text: Carmen Püntener | Potenziale erkennen
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In kommenFlowden
Kennst du dieses Gefühl? Du weisst, dass du gerade alles richtig machst, du fühlst dich am richtigen Ort im richtigen Moment. Du gehst vollkommen in deinem Tun auf und vergisst die Zeit. Diese Verschmelzung von Handlung und Bewusstsein nennt sich Flow. Gemeint ist damit kein hippes Schlagwort, sondern ein Begriff aus der Psychologie, der in den 1970er-Jahren von Mihály CsÍ kszent mihályi geprägt wurde. Der Professor für Psychologie an der Universität Chicago untersuchte den kreativen Prozess von Künstlerinnen, Schachspielern, Klette rinnen und Tänzern. Aber auch von Chirurginnen und Lehrern, die behaup teten, in ihrem Beruf vollkommen glücklich zu sein. CsÍ kszentmihályi unterschied dabei zwischen intrinsischer Motivation, der aus sich selbst entstehenden Motivation, und einer von aussen initiierten, extrinsischen Motivation, die etwa durch Geld oder Prestige angekurbelt wird. Und auch wenn die intrinsische Motivation für das optimale Erleben einer Tätigkeit – den Flow – zwingend ist, können äussere Anreize diesen verstärken. Des eigenen Glückes Schmied Klingt gut, oder? Im Flow sein. Eine beruf liche Tätigkeit finden, bei der wir in unseren Aufgaben aufgehen und damit wachsen können. Einen Beruf finden, der uns glücklich macht. Wie erkennen wir, was in uns steckt? Wie wissen wir, wohin uns unsere berufliche Reise führen könnte und was uns bei der Arbeit glücklich macht? Ansätze aus der Psychologie helfen, uns selbst und unser berufliches Potenzial besser einzuschätzen.
Die eigenen Begabungen erkennen In der Berufs- und Studienberatung spricht man dabei vom persönlichen Potenzial. Wir alle haben eine Veran lagung oder natürliche Begabung für gewisse Dinge. Doch diese zu erkennen, ist gar nicht so einfach. Gemäss Aljoscha Neubauer, Professor für Differentielle Psychologie an der Universität Graz, sind wir erstaunlich schlecht darin, die eigenen Begabungen richtig einzuschät zen, besonders, wenn wir jung sind. Der Trugschluss liegt darin, dass wir meinen, dass das, was uns besonders interessiert, auch das ist, was wir gut können. Doch es ist nicht unbedingt dasselbe: «Es gibt immer wieder Menschen, die sich für etwas interessieren, für das sie eigentlich weniger begabt sind. Wenn ich für etwas begabt bin, heisst das, ich kann in diesem Bereich mehr Wissen und Fertigkeiten in kürzerer Zeit erwerben. Interessen hingegen sind ein kurzzeitigeres Phäno men», erklärt Aljoscha Neubauer. Gerade für Menschen, die sich hohe Ziele steckten, Inventar DerCharakterstärkenderOnline-Fragebogendes Instituts für Persönlichkeitspsychologie der Univer sität Zürich hilft dir, deine persönlichen Charakterstärken zu charakterstaerken.orgermitteln:
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Dieses Glücksempfinden hat auch der US-amerikanische Psychologe Martin Seligman eingehend erforscht. Zusam men mit seinem Kollegen Christopher Peterson hat er 24 Charakterstärken definiert, die wir in uns haben und die bei uns allen individuell unterschiedlich ausgeprägt sind. Dazu gehören etwa Kreativität, Neugierde, Ausdauer, Tatendrang oder auch Führungsvermö gen. Wenn wir dort ansetzen, wo unser Charakter besonders ausgeprägt ist, entsteht gemäss Seligman ein Gefühl der Authentizität: «Das bin wirklich ich.» Es entsteht Freude, und wir fühlen uns glücklich im eigenen Tun. Laut dieser Theorie besitzt jeder Mensch drei bis sieben Signaturstärken, das heisst Charaktereigenschaften, die besonders ausgeprägt sind. Wenn wir uns dieser Signaturstärken bewusst sind und sie richtig einsetzen, stellen sich die fünf Glücksfaktoren wie von selbst ein: Wir spüren positive Emotionen, wir engagieren uns, fühlen uns verbunden mit anderen Menschen, finden Sinn in unserem Tun, und wir merken, dass wir etwas bewegen können. Wenn wir also herausfinden, wo wir ansetzen können, können wir uns in die Richtung orientie ren, die uns glücklich macht (siehe auch Box «Inventar der Charakterstärken»).
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Mehr entwicklungsquadratdie-modelle/das-werte-und-schulz-von-thun.de/Infos: bekannt unbekannt
UnbekanntesBlinderFleck
Das Fenster teilt sich in vier Bereiche auf: in den öffentlichen (das wissen ich und andere), den geheimen (das weiss nur ich) und den unentdeckten Bereich (das weiss niemand) sowie den blinden Fleck (das weiss ich nicht, aber die anderen). Be sonders unser blinder Fleck birgt grosses Potenzial. Im Austausch mit Menschen um uns herum können wir Licht ins Dunkel bringen. So können wir unser Selbstbild justieren und entdecken neue Fähigkeiten.
Das (JosephJohari-FensterLuftundHarry
sind und sich selbst noch besser kennenlernen möchten, haben wir hier zwei weitere Tipps zur Klärung der eigenen Potenziale und Fähigkeiten:
DistanzlosigkeitÜberschwänglicheFreundlichkeit ZurückhaltungAbweisendeGrantigkeit
Reservierte
Das Werte- und Entwicklungsqua drat (Friedemann Schulz von Thun)
Ingham)
Mir
Die Prämisse dieses Quadrats lautet: Jede menschliche Qualität, jede Tugend ist nur dann wirkungsvoll, wenn sie sich in einer Spannung zum positiven Gegenwert befindet. So braucht es neben der Spar samkeit auch Grosszügigkeit, um nicht zum Geizhals zu verkommen. Mut driftet in den Leichtsinn ab, wenn man nicht ein Stück chen Vorsicht mit einbaut. Es kann somit immer ein «Zu viel des Guten» geben. Das heisst, wer von einer Qualität etwas zu viel hat, kann versuchen, sich von der gegenüberliegenden positiven Eigenschaft eine Scheibe abzuschneiden. Ein amüsan tes, aber auch hilfreiches Gedankenspiel über das eigene Tun und Lassen.
Anderen bekannt Anderen unbekannt ÖffentlichePersonMeinGeheimnis Mir
Das Johari-Fenster zeigt bewusste und unbewusste Persönlichkeits- und Verhal tensmerkmale auf und unterscheidet dabei zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung.
FürEntscheidungshilfendiejenigen,diejetztindenFlowgekommen
20 Spotlight | Potenziale erkennen
Mehr johari-fensterkarrierebibel.de/Infos:
Für Aljoscha Neubauer ist klar: Neben fundierten psychologischen Tests zur Ermittlung der eigenen Begabungen sollten wir vor allem über unsere Berufs wünsche sprechen und Erfahrungen sammeln. Nur so finden wir heraus, was wirklich zu uns passt: «Gerade im Studium gibt es die Möglichkeit, mit Lehrenden Rücksprache zu halten und sie zu fragen, wo sie einen sehen. Ich empfehle auch, mit Vertreterinnen und Vertretern der entsprechenden Professio nen zu sprechen. Und es gilt auch hier das Motto: Probieren geht über Studieren.»
Der HSG Career Profiler Du hast Fragen wie: «Wer bin ich? Was kann ich? Was zeichnet mich aus? Was ist mir wichtig? Welche Karrieremöglichkeiten passen zu mir? Wo will ich hin und wie komme ich Schritt für Schritt an mein Ziel?» Reflektiere mithilfe des HSG Career Profiler deine Arbeitswerte, Kompe tenzen und Interessen und entwickle in unserem Format «Standortfin dung» passende hsgcareerprofiler.chKarriereoptionen. Mihály CsÍ kszentmihályi Creativity: The Psycholo gy of Discovery and Invention HarperCollins US, 2013 (Auf Deutsch erhältlich) Martin E.P. Seligman Flourish: A beingHappinessUnderstandingVisionaryofandWellFree Press, 2012 (Auf Deutsch erhältlich) Drei Bücher zum Thema Aljoscha Neubauer Mach, was du kannst: Warum wir unserensolltenBegabungenunserenfolgen–undnichtnurInteressen Verlag DVA, 2018 (Nur auf erhältlich)Deutsch 21
sei wichtig, auf ihre Begabungen zu setzen: «Einen Mangel an Begabung kann man allenfalls durch erhöhten Fleiss, Einsatz und verstärkte Motivation wettmachen, aber dies wird nicht in allen Bereichen gelingen.»
Suchst du eine neue Herausforderung? Mehr Informationen unter: ey.com/en_ch/careers Oder schreibe uns direkt an: recruitment.switzerland@ey.com
Das erste Highlight meiner Karriere war ein internes Projekt zur Stärkung der Partnerschaften zwischen EY Financial Consulting und Studierendenorganisationen. Ein weiteres Highlight war die Unterstützung beim Wettbewerb «Chase The Case», bei dem Studierende ein Praktikum bei EY gewinnen konnten. Es hat mich erfüllt, Teil der Wettbe werbsjury zu sein und dabei auch die teilnehmenden Studierenden zu unterstützen. Mein drittes Highlight ist die Arbeit im Business Development, wo ich das Blockchain und Crypto Team bei Go to Market Projekten unterstützen darf. Mein mittel und langfristiges Ziel ist, möglichst viel im Studium und am Arbeitsplatz zu lernen. Ganz nach dem Motto: Der Weg ist das Ziel. Mit einer offenen, interessier ten und proaktiven Einstellung werden sich stets neue Möglichkeiten ergeben. Die Balance machts aus Die drei Konstanten, die mir neben Arbeit und Studium Stabilität und Ausgleich geben, sind Familie, Freunde und Sport. Einen guten Ausgleich finde ich, indem ich mir die Zeit dafür bewusst einplane. Den Sonntag lasse ich mir in der Regel immer frei für meine Freizeitaktivitäten. Mein Tipp Anderen Berufseinsteigerinnen und einsteigern rate ich, stets offen für neue Herausforderungen zu bleiben. Es ist ratsam, sich primär auf die eigenen Passionen zu konzentrieren und sich nicht zu sehr von der Meinung anderer beeinflussen zu lassen.»
Vielfältige Aufgaben Bei EY schätze ich besonders die dynamische und vielseitige Arbeit. Dadurch, dass man stets neuen Projekten zugeteilt wird, ist die Lernkurve steil und der Abwechslungsgrad hoch. Ebenfalls schätze ich den hohen Grad an Selbstständigkeit und Eigeninitiative, der ermöglicht wird. Darüber hinaus gefällt mir die Arbeit bei EY im Financial Services Consulting besonders, da es ein People Business ist. Ich schätze den Austausch und die Zusammenarbeit mit verschiedenen Persönlichkeiten.
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Meine Highlights
Entscheid zum Master an der HSG Nachdem ich meinen Bachelorabschluss an der ZHAW in Wirtschaftsinformatik absolviert habe, bin ich nun neben meiner Tätigkeit bei EY an der Master Vorbereitungsstufe an der HSG. Das Masterstudium beginnt im September 2022, und ich kann mich bis Ende Juni für ein spezifisches Master programm entscheiden. Aktuell tendiere ich zum Master programm in Accounting und Corporate Finance.
Masterstudent und Consultant bei EY – die spannende Kombination von Berufsleben und Studium
Henrik Wittwer im Gespräch über seine Tätigkeit bei EY und sein Masterstudium an der Universität St.Gallen (HSG). «Im November 2020 habe ich an einem Lunch Talk von EY teilgenommen. Dieser Austausch zwischen Mitarbeitenden und Studierenden offenbarte mir vieles über die Firma. Daraufhin habe ich mich beworben und arbeite nun seit April 2021 bei EY im Bereich Financial Services Consulting. In dieser Tätigkeit bin ich für Projekte bei Banken sowie Versicherungskundinnen und kunden zuständig. Meine Aufgaben sind vielfältig, da ich für verschiedene Teams arbeite. Im Technology Risk Team durfte ich an einem IT Audit einer Vermögensverwaltung mitarbeiten, bei dem wir die Managementkontrollen innerhalb der IT Infrastruktur prüften. Zusätzlich bin ich auch an internen Projekten im Bereich Business Develop ment wie zum Beispiel Blockchain und Crypto Solutions und Go to Market Aufgaben beteiligt.
Schlüsselfaktor Teamwork
Mobil und neugierig sein – das sind Martinas treibende Kräfte. Während ihrer Zeit am Gymnasium verbrachte sie ein Jahr in den USA. Im Bachelor studium zog es sie für ein Aus tauschsemester nach Kolumbien. Der innere Antrieb, Neues zu probieren und dabei zu lernen, brachte sie 2021 auf die «Forbes»-DACH-Liste «30 under 30». Heute ist Martina Egli Co-CEO von Zeilenwerk, einem Berner Softwareunternehmen mit 16 Mitarbeitenden. Eine Autofrage als Booster Warum kauft sich jemand einen Porsche und keinen Renault, wenn dich doch beide von A nach B transportieren? Diese Frage stellte sich Martina während ihres Jobs beim Auto-Salon. Es war der Start ihrer beruflichen Laufbahn. Um die Frage beantworten zu können, machte sie ein Praktikum bei Tesla. Dort stellte sie fest, dass es sich beim Hersteller von Elektroautos eigent lich um eine IT-Firma im Mantel eines Autobauers handelt. «Wie die IT ins Produkt integriert ist, fand ich spannend», sagt sie. Die Faszina tion liess sie nicht mehr los. Ihr weiterer Weg führte sie zum Soft ware-Start-up Veezoo AG, bei dem sie ihr digitales Mindset weiter ausbauen konnte. Das hiess auch, sich erst einmal in einer von Män nern dominierten Welt zu behaupten. «Ich war die einzige Frau, zuständig für das gesamte Business Develop ment, umgeben von Techies», erzählt sie. Im Masterstudium spezialisierte sich Martina weiter in Richtung digitaler Produktentwicklung. Beim Praxisprojekt, das sie für Helvetia Versicherungen umsetzten, waren sie und ihr Team so erfolgreich, dass sie ein Startkapital von 500’000 Franken für die Umsetzung einer digitalen Plattform erhielten. Diese ist mittler weile ein fester Bestandteil des Produktportfolios von Hello Switzer land, einem Kooperationspartner von Helvetia. Immer mehr kristallisierte sich heraus: IT und Business waren die ideale Kombination für Martina. Hier fühlte sie sich wohl, hier entwickelte sie Leidenschaft. Zur gewähltCo-CEO Wenig überrascht also der Slogan ihres heutigen Arbeitgebers Zeilen werk: Softwareentwicklung und Design im Einklang mit Menschen. Er spiegelt Martinas Einstellung und ihre Leidenschaft perfekt wider. Doch wie wird man so schnell Co-CEO eines Unternehmens? Tatsächlich entstand der erste Kontakt mit dem Gründer von Zeilenwerk auf Lin kedIn. Nach weiteren Gesprächen merkten sie beide, dass ihre Visionen und Denkweisen übereinstimmten.
Ein Job beim Genfer AutoSalon während des Studiums war der Startpunkt ihrer Karriere. Seither kombiniert Martina Egli Design, IT und Business Development und ist heute Co-CEO des Fotografie:Text:haben.wichtig:Zeilenwerk.SoftwareunternehmensBernerFürsieganzeinenImpactzuGerdWinandi-Martin,ZeilenwerkGmbH
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24 Best Practice | Sprungbrett für steile Karrieren
Teamarbeit als Schlüssel zum Erfolg Der einjährige Design-ThinkingKurs im Rahmen des Master programms in Business Innovation (MBI-HSG) zeigte Martina, dass für sie Teamarbeit der Schlüssel zum Erfolg ist. Sie erinnert sich gut daran, dass sie und ihr Team mit der Abgabe im ersten Semester sehr spät dran waren. Im zweiten Semester funktionierte es besser: Ihr Timing war sogar so gut, dass sie bei der finalen Abgabe in San Francisco die Stadt geniessen konnten, während die anderen Teams in den Hotels am Schreiben waren. Der Teamgedanke – oder die «psychologische Sicher heit», wie sie es nennt – wird bei Zeilenwerk grossgeschrieben. Er ist für Martina klar ein Schlüsselfaktor für den Erfolg eines jeden Unterneh mens und der ausschlaggebende Faktor für ihre persönliche Zufrie denheit im Job. Wie sie eine so schnelle und steile Karriere machen konnte? Für Martina ist klar, dass es dabei längst nicht nur um Ehrgeiz oder Durchhaltewillen geht: «Für mich bedeutet Karriere selbstständi ges Arbeiten, eine gewisse Selbst verwirklichung sowie die Explora tion von New-Work-Arbeitsweisen. Und ganz wichtig», fügt sie an, «einen Impact zu haben.»
Martina Egli ist Co CEO bei der Zeilenwerk GmbH, einem Unternehmen mit Sitz in Bern, das sich zum Ziel ge setzt hat, mit Technologie und Design die digitale Zukunft zu gestalten. Sie ist Gründerin der Design Thinking HSG Alumni, Vorstandsmitglied des Smart City Vereins Bern und Co Founder von Spirit Bird.
Bereits nach drei Monaten akquirier te Martina das bisher grösste Projekt von Zeilenwerk. Co-CEO wurde sie aber durch die Besonderheit, dass bei Zeilenwerk die Chefs demokratisch gewählt werden. Dass ihre Kollegin nen und Kollegen sie wählten, macht sie stolz. «Wichtig für mich war, dass ich nicht das Gefühl hatte, ich muss einen bestimmten Karriereweg einschlagen, nur weil andere diesen einschlagen. Viel wichtiger war es, für mich selbst herauszufinden, was mir liegt und was zu mir passt, und darauf aufbauend meinen Weg zu finden.» Dass Martina am richtigen Ort sitzt, lässt sich nicht zuletzt an den Zahlen ablesen: Seit sie bei Zeilenwerk mit dabei ist, hat das Unternehmen ein Teamwachstum von 250 Prozent erfahren und konnte den Umsatz verdoppeln.
«Wichtig für mich war, dass ich nicht das Gefühl hatte, ich muss einen Karrierewegbestimmteneinschlagen, nur weil andere diesen einschlagen. Viel wichtiger war es, für mich selbst herauszufinden, was mir liegt und was zu mir passt, und darauf aufbauend meinen Weg zu finden.» Martina Egli, Co-CEO 25
«Kleinere Unternehmen, vor allem im Startup Bereich, können keine KarriereEvents finanzieren, sind aber oft genauso spannend.» Fabian Hediger ist Co Founder und Head Innovation bei Bitcoin Suisse AG, einem auf KryptoAssets spezialisierten Finanzdienst leister mit Sitz im schweizerischen Zug. Er hat den Bachelor in Business Administration an der Universität St.Gallen abgeschlossen und wurde 2020 in die «Forbes» DACH Liste «30 under 30» gewählt. 26 Best Practice | Sprungbrett für steile Karrieren
Fabian Hediger ist in St.Gallen aufgewachsen und hat sich früh für Wirtschaft interessiert. So war es naheliegend, an der HSG zu studieren. Dabei hatte er – wie so viele andere – vor allem Consultingunternehmen und Grossbanken im Auge. Doch dann kam alles anders.
Text: Nadine Leemann, Fotografie: zVg Ohne Masterabschluss zum Co Founder «Im Verlauf meines fünften Semesters habe ich ein Whitepaper von Satoshi Nakamoto gelesen und wurde sofort in den Krypto-Bann gezogen», sagt Fabian Hediger. Damals arbeitete er bei Quick mail, um sein Studium zu finanzieren. Zeitgleich besuchte er eine Vorlesung in BWL, in der das Gartner-Hype-CycleModell behandelt wurde. Zukunfts weisende Technologien wie der 3D-Druck und künstliche Intelligenzen wurden behandelt, Themen wie Blockchain und Kryptowährungen kamen nicht vor. Das machte Fabian stutzig: «Ich habe nicht verstanden, wieso das nicht thematisiert wurde, da es für mich gerade das Coolste auf der ganzen Welt war.»
Bitcoin Investmentals Für Fabian war klar, er wollte Bitcoins kaufen. Die Optionen an der Börse in Japan und Slowenien fand er zu risiko reich, da er noch nie einen Auslandtrans fer gemacht hatte. «Mir war wichtig, dass nichts schiefging, da ich das Geld hart erarbeitet hatte», erzählt Fabian. Das Schicksal wollte es, dass er genau zu diesem Zeitpunkt Niklas Nikolajsen kennenlernte, der gerade Bitcoin Suisse gegründet hatte. Von ihm konnte Fabian die Bitcoins einfach abkaufen. Niklas erwähnte nebenbei, dass er gerade mit Arbeit überflutet werde. Begeistert vom Unternehmen, schickte ihm Fabian eine Blindbewerbung und bot ihm seine Hilfe an. Er reiste für ein Gespräch nach Zug und legte damit den Grund stein für seine Karriere bei Bitcoin Suisse.
Entscheid Studienabbruchzum
Daneben schloss er sein Bachelorstudium ab und startete 2016 mit dem Master programm in Accounting und Finance an der Universität St.Gallen. Die Firma in Zug bestand aus fünf Personen, und es gab viel zu tun. «Ich musste meine bis dahin wohl schwerste Entscheidung treffen: Masterstudium oder Job bei Bitcoin Suisse?» Er entschied sich, das Studium abzubrechen. Sein Umfeld verstand den Entscheid nicht. Doch seine Begeisterung für Kryptowährungen trieb Fabian voran. 2017 kam der ICO-Hype (siehe Box). Innert kürzester Zeit verdien te Bitcoin Suisse 40 Millionen Franken und wuchs bis Ende 2017 auf 60 Mitarbei tende. Heute beschäftigt Bitcoin Suisse mehr als 320 Personen und hält Assets im Wert von über fünf Milliarden Franken. 27
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zum Manager Als Co-Founder bei Bitcoin Suisse war Fabian zu Beginn für praktisch alle Aufgaben zuständig. Mit dem Wachstum des Unternehmens wuchs er mehr und mehr in Führungs aufgaben hinein und wurde Vorge setzter eines grossen Teams. Gerade die fachliche Führung empfand er anfangs als Herausforderung: «An der HSG wurde ich zwar im Bereich Wirtschaft trainiert, aber von Software- und IT-Infrastruktur hatte ich keine Ahnung», erzählt Fabian. Auch darum würde er bei der Wahl der Studienfächer heute einiges anders machen: Er würde sich technisch orientieren und nicht nur die Fächer besuchen, die zum schnellen Abschluss führen. «Ich muss zugeben, dass ich in meinen ersten Arbeitsjahren etwas frustriert war. Ich hatte etliche Stunden mit Studieren und in der Bib verbracht. So richtig anwenden konnte ich das erlernte Wissen aber nicht.» Dies änderte sich, als er mehr Führungsaufgaben übernahm.
Vom Co-Founder
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Sich etwas zutrauen und loslassen können Sein Tipp an Absolventinnen und Karriereeinsteiger? «Wer an der HSG studiert, ist zugunsten von grossen Unternehmen im Consulting- und im Banking-Bereich voreingenom men.» Da sich diese Firmen einen permanenten Auftritt an der Universität leisten können, etwa an den HSG Career Days und Banking Days, werden Studierende auto matisch in diese Richtung geleitet. Fabian empfiehlt zukünftigen Absolventinnen und Absolventen, sich intensiv mit der Frage auseinan derzusetzen, was zu einem passt.
Vor allem die Präsentationsfähigkeit und das Denken in Modellen wendet Fabian heute fast täglich an. Die HSG konzentriert sich eher auf Gross konzerne als auf Start-ups, findet Fabian. Da sich Bitcoin Suisse als Unternehmen und seine Stellung innerhalb der Firma inzwischen so stark verändert haben, kann er das Gelernte heute besser nutzen.
Was ist ein ICO? ICO steht für Initial Coin Offering. Es handelt sich um ein sehr ähnliches Konzept wie bei einem Börsengang (Initial Public Offering, IPO) und stellt eine Form von Crowd funding für Unternehmen im Bereich der Kryptowährungen dar. Der Begriff wird oft auch im Zusammenhang mit «Token Sales» verwendet, einer Methode der Kapitalaufnahme, bei der Blockchainbasierte Token im Austausch gegen staat liche Währungen ausgegeben werden. «Kleinere Unternehmen, vor allem im Start-up-Bereich, können keine Karriere-Events finanzieren, sind aber oft genauso spannend», sagt Fabian. «Man muss aber die Persön lichkeit dazu haben.» Wichtig sei zudem, flexibel zu bleiben und sich nicht an einer Idee festzubeissen. So ist Fabians Karriere geprägt von vielen Veränderungen und von einem konstanten Loslassen. «Nur so kann man sich weiterentwickeln», ist er überzeugt. Seit knapp neun Jahren arbeitet er nun schon in seinem Traumjob. Und worauf achtet Fabian bei der Rekrutierung von neuen Mitarbeiten den? «Das Wichtigste bei uns ist, dass sich Bewerberinnen und Bewerber mit Kryptowährungen identifizieren können. Bestenfalls bringen sie in dem Bereich bereits Vorwissen mit und glauben wie wir daran, dass die Welt mit diesen Währungen zum besseren Ort wird.»
«Bei der WHO ging für mich ein Traum in Erfüllung, und ich bin dankbar, dass ich unter mehr als 1000 Bewerberinnen und Bewerbern die Zusage für eine begehrte Praktikumsstelle erhielt.» Rahel Erlemann 30 Best Practice | Karrierewege
Text: Djulijana Kilic, Fotografie: Lisa Dünser Rahel Erlemann hat 2021 das Masterprogramm in International Affairs and Governance (M.A. HSG) an der Universität St.Gallen abgeschlossen und arbeitet seit Juni 2021 als Associate Consultant bei Executive Insight – Healthcare Consultants.
Während ihres Praktikums konnte sie das an der HSG erworbene theoretische Wissen anwenden und hinter die Bereits nach der Matura wusste Rahel Erlemann, was sie studieren wollte: Internationale Beziehungen. Nachdem sie sich in Genf und St.Gallen über die Möglichkeiten informierte, fiel der Entscheid auf die Universität St.Gallen. Spannende Diskussionen in kleineren Hörsälen auf einem überschaubaren Campus waren genau das, was sie suchte.
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Schritt für Schritt zum Ziel
Rahel Erlemann hatte einen grossen Traum: Diplomatin werden. Nach dem Assessmentjahr an der HSG traf sie den damaligen Vertreter der Schweiz bei der UNO in New York, der ihr einen Einblick in den Beruf gab. Sie war begeistert von der Arbeitsatmosphäre und den Aufgaben, doch wurde ihr im Austausch bewusst, wie hoch der Preis für eine solche Tätigkeit ist. Neben der Diplomatie interessierte sie sich auch für Public Health. Gezielt legte sie deshalb den Fokus ihrer Seminar-, ihrer Bachelor- und ihrer Masterarbeit auf globale und nationale Gesundheitsthemen und analysierte diese aus verschiedenen Perspektiven.
Chance bei der WHO Während ihres Studiums engagierte sich Rahel bei den studentischen Vereinen oikos und Healthcare Club sowie bei der UNICEF und der WHO. «Bei der WHO ging für mich ein Traum in Erfüllung, und ich bin dankbar, dass ich unter mehr als 1000 Bewerberinnen und Bewerbern die Zusage für ein begehrtes Praktikum im Bereich Aussenbeziehungen erhielt», sagt Rahel rückblickend. Nicht zuletzt vielleicht auch wegen des guten Rufs der Universität St.Gallen, ist sie überzeugt.
«Man sollte manvorausprobieren,vielallemwennjungist.» sie beispielsweise Datenbanken, recherchiert über Gesundheitssyste me und Interessengruppen, macht auf globale und lokale Herausforde rungen aufmerksam, um anschlies send dem Team und dem Kunden Empfehlungen oder Lösungsvor schläge zu präsentieren. Viel Freude bereiten ihr Health-Policy-Projekte. Bei diesen Projekten ist es essenziell, die gemeinsamen Interessen aller relevanten Stakeholder in Einklang zu bringen, um Gesundheitssysteme nachhaltiger zu gestalten. Auch Workshops mit Länderverantwort lichen machen ihr Spass. Den kulturellen Aspekt findet sie dabei besonders bereichernd. Ihren Arbeitsalltag bezeichnet Rahel als dynamisch, manchmal intensiv, spannend und feedbackreich. Ihre erkenntnisseSchlüsselDie HSG half Rahel, eine solide Basis zu erarbeiten, die ihr Struktur und Orientierungshilfe während ihrer ersten beruflichen Erfahrun gen gab. Der Austausch mit Mitstu dierenden und Mitarbeitenden der HSG, das Networking und Erfah rungen im Ausland halfen ihr, ihren Weg Schritt für Schritt zu finden. «Man sollte viel ausprobieren, vor allem wenn man jung ist», ist sie überzeugt.
32 Best Practice | Karrierewege
Kulissen einer internationalen Organisation schauen. Besonders Spass machte ihr die Organisation und Koordination des öffentlichen Sportanlasses «Course de l’Escala de», den Mitarbeitende der WHO und der UNO in Genf gemeinsam organisierten und durchführten. Auf Umwegen zum Ziel Nach der WHO machte Rahel einen Abstecher in die Finanzwelt. Ihr Ziel war zwar nie, in einer Bank zu arbeiten. Doch wie es der Zufall wollte, erhielt sie nach der Teilnahme an einem HSG-Karriere-Event ein spannendes Praktikumsangebot bei der Credit Suisse. Dort bekam sie unter anderem einen Einblick in den Bereich Sustainable and Impact Investment. Anschliessend arbeitete sie während des Studiums Teilzeit bei der CS weiter. «Heute würde ich das Angebot wahrscheinlich nicht annehmen, um das Studium in kürzerer Zeit abschliessen zu können», sagt sie. Damals sei der Reiz jedoch grösser gewesen, und sie wollte sich die Chance nicht entgehen lassen, in den Finanz sektor hineinzuschauen.
An der HSG Talents 2021 traf sie ihren heutigen Arbeitgeber: Execu tive Insight – Healthcare Consul tants. Spontan schaltete sie sich zur Präsentation des Unternehmens an der virtuellen Messe zu und merkte, dass sie sich sehr mit dem Team und der Firma identifizieren konnte. Ihren ersten direkten Kontakt mit Executive Insight hatte Rahel über den HSG Healthcare Club. Sie war beeindruckt, dass sich einer der Partner ausgiebig Zeit nahm, um ihr Fragen im Zusammenhang mit ihrer Masterarbeit zu beantworten.
Aufgaben als Healthcare Consultant So kam das eine zum anderen, und im Juni 2021 begann sie ihre Tätigkeit als Associate Consultant bei Executive Insight. Ihre Auf gaben? Sie berät mit ihren Teams Top-Pharmaunternehmen in den Bereichen Government Affairs, Market Access, Medical Affairs und Commercial. Dafür analysiert Rahels Karrieretipps Bleibe dir treu und vertraue dir selbst – du gehst deinen eigenen Weg. Umwege erweitern den Horizont. Schaue in verschiedene Branchen hinein. Finde früh ein gutes Umfeld. Mach bei einem studentischen Verein mit. Nutze die Services des CSC zur Standortfindung und während deiner Bewerbungsprozesse. Setze dir hohe Ziele und erreiche sie Schritt für Schritt.
Cathy O’Neill ist die einzige HSG-Studentin, die 2021 unter mehr als 10’000 Bewerbungen eines der begehrten Praktika im Rat der Europäischen Union ergatterte. Dass ihr dies gelang, hat auch damit zu tun, dass sie sich auf Themen einliess, die sie anfangs wenig interessierten. Heute weiss sie: Auch ohne konkreten Plan kann man ans Ziel kommen.
Text: Djulijana Kilic, Fotografie: zVg Cathy O’Neill hat im Mai 2022 das Masterprogramm in International Law (M.A. HSG) an der Universität St.Gallen abgeschlossen und arbeitete zuvor beim Rat der Europäischen Union in Brüssel.
Als Cathy O’Neill ein Austauschsemester an der Universität Konstanz absolvierte, hörte sie zum ersten Mal von der Univer sität St.Gallen. Der gute Ruf und die grosse Bekanntheit machten sie neugie rig. Am Info-Tag besuchte sie die Präsen tation des Masterprogramms in Interna tional Law und wusste: Das ist das Richtige. Sie war die erste Irin, die ein Stipendium für dieses Masterprogramm Fürerhielt.Cathy war damals noch nicht klar, wohin sie ihre berufliche Reise führen sollte. Sie wollte vor allem möglichst viel ausprobieren. Über einen InstagramPost wurde sie auf die Praktikumsstelle beim Rat der Europäischen Union in Brüssel aufmerksam. Erst später erfuhr sie, dass sich darauf mehrere Tausend Personen beworben hatten. Bevor sie ihre Bewerbung abschickte, kämpfte sie mit 33
Neugierig sein und Chancen packen
«Das war meine ‹Once in a lifetime› Chance, und ich bin sehr glücklich, dass ich sie genutzt habe.» Cathy O’Neill 34 Best Practice | Karrierewege
Cathys Karrieretipps
Wenn ihr die Chance habt, studiert im Ausland. Versucht, euch international aufzustellen. Sammelt Erfahrungen in möglichst diversen Arbeits Bleibtumfeldern.offen für andere Möglichkeiten. dem «Imposter-Syndrom», dem Gefühl, nicht gut genug für die Stelle zu sein. Obwohl sie es natürlich war, denn einige Monate später kam die Zusage. In dieser Zeit arbeitete sie gerade in einem Praktikum bei Ferrero und hatte dort sogar ein Jobangebot bekommen. Dieses lehnte sie zugunsten des Angebots aus Brüssel ab. «Das war meine ‹Once in a lifetime›-Chance, und ich bin sehr glücklich, dass ich sie genutzt habe», resümiert Cathy.
Vorbereitungen für Präsidenten
digitale Themen sei erst während ihrer Tätigkeit bei Ferrero aufge kommen: «Da merkte ich, dass ich in diesem Gebiet den grössten Impact erzielen kann.» Mit Unterstützung ihres Teams leitete sie bei Ferrero Workshops und unterrichtete ältere Kolleginnen und Kollegen, wie sie mit digitalen Themen umgehen sollen. Ihr Fazit: «Es war eine grossartige Erfahrung.»
Das CSC und die Career Coaches sind einfach fantastisch. Vielen Dank!»
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In ihrer Abteilung, e-Justice, ging es vor allem um das Thema künstliche Intelligenz und die verschiedenen europäischen Regulatorien, die damit zusammenhängen. Ein Highlight während ihres fünfmona tigen Praktikums in Brüssel war, dass Cathy sowohl den sloweni schen als auch den französischen Präsidenten dabei unterstützte, ihre Argumentationen bezüglich der Machbarkeit von Projekten rund um das Thema künstliche Intelligenz «Vorvorzubereiten.meinemBachelorstudium
habe
ich digitale Themen stets gemieden und mich vor allem auf Menschenund Gesellschaftsrechte fokussiert», erzählt Cathy. Das Interesse für CSC Karriereunterstützung «Ich war sehr dankbar für die Unterstüt zung der Career Coaches. Vorher hatte ich noch nie ein Videointerview und war deshalb etwas nervös, als mich Ferrero zu einem Online-Interview einlud. Dank des Trainings und der vielen hilfreichen Tipps war ich optimal vorbereitet und konnte brillieren. Zudem hatte ich vor her kein LinkedIn-Profil und entschied mich, an einem Workshop teilzunehmen, um mein Profil korrekt aufzubauen.
Einen weiteren Schwerpunkt, den sie während ihres Studiums in St.Gallen entdeckte – und mittler weile eine Herzensangelegenheit –, sind die Menschenrechte. Während der Pandemie hatte Cathy aufgrund ausgefallener Präsenzvorlesungen einen Kurs zum Thema «Human Rights: The Rights of Refugees» bei Amnesty International absolviert. «Ich bin wunderbaren Personen begegnet, habe viel über den Unterschied zwischen Flüchtenden und Migrantinnen und Migranten und über das Diskriminierungs gesetz gelernt.» Das hat sie inspiriert, sich weiter mit dem Thema zu befassen und es für ihre beruflichen Ziele ganz oben auf die Liste zu Cathysetzen.beschreibt sich als offene, freundliche Person, die gern neue Leute kennenlernt. Sie hat bereits in sechs Ländern gelebt, ist neugierig und stellt sehr viele Fragen. Nach ihrem Abschluss möchte sie in der Schweiz in einer internationalen Anwaltskanzlei oder einem interna tionalen Unternehmen arbeiten. Ihr langfristiges Ziel: die Anwalts prüfung in Irland absolvieren.
EngagementExtracurriculares
DenOrientierenStartaufdem Weg zu deinem neuen Job macht eine Standortbestimmung Im Zentrum stehen diese Fragen: Wer bin ich? Was kann ich? Was ist mir wichtig? Wo will ich überhaupt hin? Einen kleinen Leitfaden dazu findest du hier: get-hired/orientierenkarrieremagazin/hsgcareer.ch/
Schritt 1
ist:HerzstückBewerbenimBewerbungsprozessderLebenslauf Wusstest du, dass Recruiter sich im Durchschnitt eine Minute Zeit nehmen? Entsprechend gut strukturiert muss dein Lebenslauf sein. Zu einem Beispiel mit wertvollen Dos and Don’ts gehts via: get-hired/bewerbenkarrieremagazin/hsgcareer.ch/
Best of Bewerbungsprozess… 36 Get hired | Bewerbungsprozess
Schritt 2
Schritt 3 DuVorstellenbistzueinem Vorstellungsgespräch eingeladen? Cool. Jetzt heisst es: dich richtig gut vorbereiten. Damit du rundum überzeugst. Wie du ein Gespräch idealerweise beginnst, welche Rolle die Sitzordnung spielt oder auch deine Kleiderwahl, wie wichtig es ist, dass du deinen USP herausstreichst, und wie du auch nach dem Gespräch noch punkten kannst, erfährst du in diesem Abschnitt: get-hired/vorstellenkarrieremagazin/hsgcareer.ch/ Sich für einen Job entscheiden, ist etwas Hochemotionales. Damit «a perfect match» zwischen dir und einem Unternehmen oder einer Organisation gelingen kann, empfehlen wir dir ein strukturiertes Vorgehen. Und zwar in sechs Schritten.
Schritt 6
JetztEinsteigengehtslos: der erste Arbeitstag. It is both: a blessing and a curse. Schon allein deshalb, weil du nur eine Chance für den ersten Eindruck hast. Mach dich mit dem Unterneh men vertraut, fühl dich wohl mit einer sympathischen kleinen Unsicherheit und akzeptiere bereits heute, dass es kleine Missgeschicke geben wird. Sie sind okay. get-hired/einsteigenkarrieremagazin/hsgcareer.ch/
dein-auftrittget-hired/karrieremagazin/hsgcareer.ch/
Schritt 5
richtigen-jobfragen-zum-get-hired/mit-6-karrieremagazin/hsgcareer.ch/ 37
Schritt 4
DieEntscheidenQualderWahl, wenns um deine Zukunft geht. Du hast verschiedene Angebote? Kompliment. Damit du die richtige Entscheidung fällen kannst, lohnt es sich, noch einmal ein paar Fragen zu stellen. Neben klassischen Vor und Nachteilen solltest du die Unternehmenskultur unter die Lupe nehmen oder auch den Purpose.
DasAuftretenInterviewals Nagelprobe. Dein Auftritt – ob persönlich oder virtuell – entscheidet massgeblich mit, wie man dich einstuft. Die acht zentralsten Punkte haben wir für dich hier zusammengestellt. Bei allen «Äusserlichkeiten»: Bitte immer daran denken, du kommunizierst auch nonverbal.
Ricarda Schwyn, Eventmanagerin | Events
HSG Career Days An den HSG Career Days (mit Fokus FMCG, Industry, Legal, Luxury und Tech) sind viele Unternehmen und potenzielle Arbeitgebende vor Ort. Selbst wenn du noch kein konkretes berufliches Ziel vor Augen hast, lohnt es sich, Karriere Events zu besuchen. Weshalb?
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Für die Agenda –
jetztbereitsvormerken
Wichtige Kontakte für künftige Praktika oder den Berufseinstieg knüpfen Im Austausch das Thema deiner Abschlussarbeit Einenfindenersten Eindruck von Unternehmen gewinnen Einen guten ersten Eindruck hinterlassen hsgcareerdays.chHier Video bit.ly/hsg-careerdaysansehen: HS G CAR EE R DAY SWeshalb du unbedingt dabei sein solltest: «Mach deinen ersten Karriere schritt und nimm an den bran chenspezifischen Events teil. Lerne Unternehmen aus den Bereichen Banking, FMCG, Industry, Legal, Luxury und Tech kennen. Das ist deine Chance, direkt mit Fachpersonen in Kontakt zu treten und Türen zu zukünftigen Arbeitgebenden zu öffnen. Die verschiedenen Eventformate finden bei uns auf dem Campus oder an einer ausgewählten, zum Thema passenden Location statt.»
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The HSG Banking Days is the biggest career event at the Uni versity of St.Gallen (HSG) in the autumn semester and serves as a bridge between the world’s most prestigious financial services firms and our talented students. Students and company repre sentatives have the opportunity to find their match during the different get togethers. We offer you the exciting opportunity to meet decision makers from all over the world face to face.
hsgbankingdays.ch/for-studentsWatchthevideobit.ly/hsg-bankingdayshere: HSG Talents
HSG Banking Days
Die HSG Talents ist eine studentische Initiative und bringt als der offizielle Karriere Event der Universität St.Gallen jedes Jahr über 100 Unter nehmen und mehr als 1’700 Studie rende in Kontakt. Organisiert wird die Veranstaltung von einem vierköpfigen Studierendenteam unter der Leitung des Bereichs Career & Corporate Services (CSC). Die HSG Talents bietet den Studie renden der Universität St.Gallen eine einzigartige Gelegenheit, Unterneh mensvertreterinnen und vertreter hautnah kennenzulernen und erste Kontakte zu potenziellen Arbeitgeben den zu knüpfen. Gleichzeitig gibt sie den Unternehmen die Möglichkeit, im Rahmen des Events neue talentierte Studentinnen und Studenten für ihre Firma zu rekrutieren. Die verschie denen Module bieten StudierendenInteraktionsmöglichkeitenzahlreichezwischenundUnternehmen. hsgtalents.ch
Hier Video bit.ly/hsg-talentsansehen: Weshalb du unbedingt dabei sein solltest: «Du kannst dich für keine Branche entscheiden und möchtest gleich die gesamte Bandbreite kennenlernen? An der HSG Talents kannst du genau das tun. Du lernst zukünftige Arbeitgebende in ungezwungener Atmosphäre kennen und kannst an der Messe wertvolle Kontakte knüpfen. Hier findest du das, was zu dir passt.» Simon Mächler, Eventmanager
Welcher Karrieretyp bist du? Falls du (noch) keine Antwort auf diese Frage hast – deine USPs verraten dir viel über deine berufliche Zukunft. Wer bist du, was ist dir wichtig, was interessiert dich, worin bist du gut? Vielleicht ist unter unseren Vorschlägen etwas für dich dabei. Lass dich inspirieren.
LangeFoundeerBusinesspläne sind nicht so dein Ding. Viel lieber lässt du Taten sprechen. Du steckst voller Ideen und Möglichkeiten und willst jeden Tag die Welt bewegen.
40 Snack it | Muntermacher
LieberHaarmonicercoolesTeam
Karriere hat viele Gesichter… Träume?BüsinesstalentTräumesind für Träumer. Wünsche sind da, um in Erfüllung zu gehen. Du wartest nicht, du holst dir, was du willst. Zielsicher und effizient. So läuft das im Business.
statt steile Karriere – und die Work- LifeBalance im Griff. Du wägst ab, akzeptierst Kompromisse und suchst in allen Lebenslagen nach dem Win-win.
Handeln ist auf Resultate getrimmt. Immer steil nach oben. Hindernisse überwindest du spielerisch oder manövrierst dich geschickt drumherum.
DeinHaiclimberDenkenund
DuBärsonalerbistkommunikativ und interes sierst dich für Menschen und ihre Geschichten. Soft Skills sind für dich die Hard Facts – schliesslich geht es im Leben immer um Personality.
VeränderungenTeeoretikerschön und gut, aber bitte in Ruhe. Und gefälligst ordentlich. Bevor du dich entscheidest, gehst du den Fakten auf den Grund und prüfst jedes Detail. 41
WasBeelieverfüreine Power! Du vertraust auf dich und deine Fähigkeiten. Diese Stärke ist eine grosse Gabe –nutze sie zu deinem Vorteil, und dir stehen alle Türen offen.
Obwohl ich im Audit Bereich nie ein Praktikum absolviert hatte, konnte ich direkt einsteigen. Nun arbeite ich mit einem Vollpensum im Audit und absolviere gleichzeitig die Ausbildung zum Wirtschaftsprüfer, die von der KPMG finanziell unterstützt wird. Auch unterstützt und gefördert werde ich von einem jungen und dynamischen Team: Von Beginn weg erhielt ich viel Vertrauen und Verantwortung und profitiere und lerne somit sehr viel. Die offene Fehlerkultur erleichterte mir den Einstieg ungemein, und die abwechslungsreichen Arbeitstage lassen die Woche wie im Flug vergehen. Entweder bin ich bei unseren Kundinnen und Kunden vor Ort, im Büro in Zürich oder arbeite dank der Flexibilität auch mal von zu Hause aus. Wer sich bereits jetzt fürs Audit entschieden hat, dem empfehle ich, die entsprechenden Veranstaltungen zu besuchen, um sich von den Prüfungen im ersten Jahr des EXPERTsuisse Lehrgangs dispensieren zu lassen.»
Mein Weg zu KPMG42Publireportage
Fabian Meier, Assistant Audit Corporates bei KPMG Schweiz und Masterstudent in Accounting and Finance an der Universität St.Gallen «Nachdem ich an der Universi tät Zürich mein Bachelordiplom in Business Administration (Major) und Banking and Finance (Minor) erhalten hatte, wechselte ich an die Universität St.Gallen. Hier absolvierte ich bis zum Sommer 2021 das Masterprogramm in Accounting and Finance (MAccFin). Während meiner Zeit in St.Gallen wohnte ich mit einem Freund in einer Wohnung an der St. Jakob Strasse nahe dem Marktplatz und arbeitete Teilzeit in einem IT Unternehmen im Finanzbereich. Schon bevor ich mein Masterstudium begonnen hatte, wusste ich, dass ich nach meinem Abschluss gern im Audit bei einer der Big Four arbeiten will, weswegen ich auch den entsprechenden Studiengang an der HSG wählte. Im Rahmen der Veranstaltung Fallstudien in Financial Management Advisory bei Prof. Dr. Peter Leibfried wurde uns die Möglichkeit geboten, während einer Woche bei KPMG in Zürich einen Einblick in das Unternehmen zu erhalten. Zudem hatte ich aus meinem Umfeld immer wieder Positives über KPMG als Arbeitgeberin gehört und entschied mich für eine Teilnahme an einem KPMG Career Dinner, die regelmässig als Informationsveranstaltungen für Studierende organisiert werden. Das Career Dinner bestätigte mir nochmals, dass dies der richtige Weg für mich sein wird. Deshalb habe ich mich kurz darauf auf eine offene Stelle beworben und konnte im Oktober 2021 als Assistant Audit Corporates bei KPMG in Zürich starten.
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44 Trendsetter | War of Talents
Die Coronapandemie hat viele Menschen dazu bewegt, Dinge zu hinterfragen. Mehr denn je suchen sie nach Sinnhaftigkeit bei ihrem Tun. Das hat enorme Aus wirkungen auf den Arbeitsmarkt. Das Beratungsunter nehmen McKinsey nennt es die «Great Attrition» –die grosse Abwanderung. Innerhalb eines halben Jahres von April bis September 2021 hat jede achte Arbeitskraft in den USA ihren Job gekündigt. Die Tendenz ist Einsteigend.ähnliches Bild zeigt sich in Europa. Bei einer Studie des Beratungsunternehmens, Personio in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Grossbritannien, Irland, den Niederlanden und Spanien gaben zwischen 38 und 46 Prozent der befragten Arbeitnehmenden an, in den nächsten sechs bis zwölf Monaten offen für eine neue Stelle zu sein. 45 Prozent der befragten Unternehmen sagten, dass seit der Pandemie ihre Fluktuationsrate gestiegen ist. Jetzt geht der Kampf um die Talente so richtig los. Zum einen nimmt der Fachkräftemangel zu, zum anderen droht die grosse Abwanderung. Viele Arbeitnehmende kündigen, weil ihnen im aktuellen Job der Sinn fehlt. Unternehmen müssen umdenken, damit sie als Arbeitgebende attraktiv bleiben.
Text: Nadine Leemann
Personen für den kaufmännischen Bereich sprechen wir über Instagram an – doch wie sieht es bei Praktikanten stellen für die Werke aus? Wir wissen noch nicht genau, was das perfekte Medium oder der perfekte Kanal ist, um diese Personen zu erreichen. Wir wissen nur, dass wir die beiden Bereiche nicht zusammenfassen können.
Ob Praktika oder Trainee-Stellen: Es ist schwierig, gezielt junge Kandidatinnen und Kandidaten zu erreichen.
Die Pandemie hat lange Zeit angestaute Unzufriedenheiten zum Überkochen gebracht. Und sie hat den Wunsch verstärkt, den eigenen Werten mehr Bedeutung zu schenken. Was bisher vor allem mit den Bedürfnissen der Genera tion Z in Verbindung gebracht wurde, schwappt auch auf andere Generationen Dazuüber. kommt, dass der Fachkräfteman gel weiter ansteigt. Und gerade junge Bewerberinnen und Bewerber mit guter Ausbildung wissen, dass sie am länge ren Hebel sitzen. Was Unternehmen machen, um für diese jungen Talente attraktiv zu bleiben, zeigen wir an den Beispielen von Unilever und SBB. Wie erreichen Sie die Gen Z? Louisa Vogt, Talent Advisor Early Careers, Unilever DACH: Unsere Haupt kanäle sind Instagram und LinkedIn. Dort posten wir regelmässig Storys und Videos. Tiktok ist ein grosses Thema und wird aktuell geprüft. Zwar sind wir auch auf Facebook vertreten, erreichen die Zielgruppe dort aber weniger. Ladina Bass, Talent Partner für Fach- und Führungskräfte, SBB: Wir betreiben unser Marketing über unsere Social-MediaKanäle, hauptsächlich auf Instagram, Facebook und LinkedIn. Wir haben gemerkt, dass alles «Mobile-Taugliche» gut funktioniert. Kurze Videos mit einer Verlinkung zur Stelle kommen bei dieser Zielgruppe gut an. Tiktok ist auch in, jedoch aktuell noch nicht in Planung. Die Produktion von ansprechendem Content ist sehr aufwendig. An die SBB wird eine gewisse Erwartungshaltung gestellt, da müssen die Inhalte qualitativ gut sein. Was sind Ihre Pain Points? Louisa Vogt: Vor allem die rückläufigen Bewerberzahlen. Der Markt ist übersättigt mit Early-Career-Angeboten.
Ladina Bass: Generell ist der Markt in der Schweiz übersättigt, da eine Vollbeschäftigung (Arbeitslosigkeit unter 3 Prozent) besteht. Jetzt sind aber wieder mehr Stellen offen – rund 40 Prozent mehr als vor der Pande mie. Der sogenannte War of Talents ist präsenter denn je. Bei uns besteht die Herausforderung vor allem darin, Personen im IT- und im Engineering-Bereich zu finden. Das Umfeld ist aktuell sehr kompetitiv. Bei HR, Finance und Marketing sieht es besser aus. Eine Stelle bei der SBB macht sich nach wie vor gut im Lebenslauf. Im Immobilienbereich sind wir bestens aufgestellt, da wir zu den Grössten auf dem Markt gehören.
Die Fachkräfte in den Werken sind kommunikativ anders unterwegs, auf anderen Plattformen. Hier versuchen wir, uns gezielt zu positionieren. Die Schwierigkeit liegt auch darin, dass wir im Vergleich mit beispielsweise der Automobilbranche auf den ersten Blick als nicht so «cool» wahrgenommen werden.
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Wie positionieren Sie sich als attraktive Arbeitgeberin? Louisa Vogt: Ein grosses Thema sind neue Arbeitszeitmo delle. Alle bei uns haben einen Laptop, und wir können von überall arbeiten. Und können unseren Arbeitsort frei wählen. Wir haben ein eigenes Team, das sich DACHübergreifend für diese Themen einsetzt. Was brauchen Mitarbeitende, was nicht mehr? Es ist uns wichtig, am Puls der Zeit zu bleiben. Zudem wird bei uns das Thema Wellbeing wirklich gelebt. Wir bieten viele Trainings in dem Bereich an und wir haben sogenannte Mental-Health-Champions als
Als attraktivArbeitgeberbleiben
Die Schweizerische Bundesbahnen AG, kurz SBB, ist die staatliche Eisenbahngesellschaft der Schweiz mit Sitz in Bern. Die SBB beschäftigt über 33’900 Mitarbeitende und befördert täglich 880’000 Reisende sowie 185’000 Tonnen Güter. Die SBB entwickelt Bahnhöfe zu effizienten Verkehrsdrehscheiben und betrieblich nicht mehr benötig te Areale zu attraktiven und belebten Stadtquartieren. jobs.htmlcompany.sbb.ch/de/jobs-karriere/
Welche Recruitingmethoden behalten Sie auch nach der Pandemie bei? Louisa Vogt: Zum einen die virtuellen Interviews, die nun fester Bestandteil aller Bewerbungsgespräche sind. Diese können über Tablet, Handy oder PC gemacht werden und finden jeweils in einem lockeren Setting statt. Auch die virtuellen Assessment-Center für Praktika sowie die Trainee- und Azubi-Stellen werden wir weiterführen. So können sich auch Interessierte aus anderen Ländern zuschalten und sich beispielsweise aus Portugal während des Auslandsemesters bewerben. Mit dem Assessment-Center werden wir voraussichtlich Richtung hybrides Modell gehen, damit wir möglichst viele Perso nen erreichen. Selbstverständlich ist es physisch einfacher, unsere Kultur zu erleben. Aber wir möchten auch die ansprechen, die gerade nicht in der Region sind.
fortschrittliche und moderne Anstellungsbedingungen.
Mit unseren Trainee-Programmen und Hochschulpraktika bieten wir den optimalen Einstieg ins Berufsleben.
Das trifft den Nerv der Gen Z, der die Work-Life-Balance genauso wichtig ist wie entsprechende Aufstiegsmöglich keiten. Nachhaltigkeit und Sinnhaftigkeit sind bei uns nicht bloss Buzzwords, wir leben sie als Unternehmen täglich.
46 Trendsetter | War of Talents
Ladina Bass: Unser aktuelles RecruitingTeam gibt es seit 2018, und wir sind seit dem ersten Tag digital aufgestellt. Schon vor der Pandemie haben wir Live-Videos und ein erstes Kennenlernen über Microsoft Teams eingeführt. Dies werden wir auch so beibehalten. Was unternehmen Sie in Sachen Diversity? Louisa Vogt: Das ist bei uns ein grosses Thema. Aber genau wie beim Wellbeing: Wir schreiben uns das nicht einfach auf die Fahne. Wir prüfen in den Recruiting prozessen, wo wir uns verbessern und was wir beeinflussen können. Uns ist es wichtig, niemanden auszuschliessen. Wir haben Personen bei uns im Büro, die nur die Recruiting-Prozesse von aussen anschauen, damit wir optimieren können. Die UnileverUnternehmen ist weltweit einer der grössten Hersteller von Verbrauchsgütern. Die Hauptgeschäftsbereiche umfassen die Produktion von Nahrungsmitteln, Kosmetika, Körperpflege sowie Haushalts und Textilpflegeprodukten. Unilever beschäftigt weltweit 168’000 Mitarbeitende in über 100 Ländern. der-neuen-burgneue-arbeitswelt-und-kultur-in-unilever.ch/our-company/
Ansprechpartnerinnen und -partner.
Mit der Möglichkeit, den Arbeitsort und die Arbeitszeit wo immer möglich flexibel zu gestalten, berücksichtigen wir das Bedürfnis der Mitarbeitenden nach mehr Flexibilität und einer guten Vereinbarkeit von Freizeit und Beruf.
Und last but not least: Wir sind mit allen per Du – auch mit dem Chef. Da gibt es keine LadinaAusnahme.Bass:Wirhaben
Drittens Internationalität: Bei uns sind zwar bereits 95 Nationalitäten vertreten, trotzdem möchten wir diese Zahl mittel- und langfristig weiter erhöhen. Wir bei der SBB haben zudem ein starkes und aktives Queer-Netzwerk. Wir sind stolz darauf, mit dem «Swiss LGBTI-Label» ausgezeichnet worden zu sein. Vielen Dank für das Gespräch.
Ladina Bass: Das ist auch bei uns ein grosses Thema. Wir haben aktuell drei Schwerpunkte: Erstens Gender: Wir haben aktuell nur 18,8 Prozent Frauen im Unternehmen. Wir müssen und möchten diesen Anteil unbedingt erhöhen. Die SBB bietet ein Netzwerk für Frauen, in dem sich alles um Women’s Empowerment dreht. Hier können sich die Kolleginnen austauschen, voneinander lernen und sich gegenseitig Zweitensunterstützen.Sprachvielfalt: Die Mehrheit unserer Mit arbeitenden ist deutschsprachig. Hier legen wir den Fokus darauf, mehr Menschen aus der Romandie und dem Tessin einzustellen.
Um die besten Talente zu gewinnen, müssen sich Unternehmen etwas einfallen lassen. Für Bewerbende sind insbesondere flexible Arbeitszeitmodelle und digitale Arbeits formen wichtig. Wir haben einige Erfolgsgeschichten mit Mitarbeiten den, die sehr gut integriert werden konnten. Bei uns heisst Diversity nicht einfach, mehr Frauen anzustellen. Es ist zwar ein Ziel, dass wir den Frauenanteil in Managementpositionen bei 50 Prozent beibehalten.
Weiter sind unsere Büros darauf ausgelegt, dass auch Menschen mit Beeinträchtigungen sich gut zurecht finden und bei uns arbeiten können.
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Karriereziel Anwaltskanzlei?
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Bewerbung / Information Tino Gaberthüel, Hiring Partner Lenz & Staehelin, Brandschenkestrasse 24, CH-8027 Zürich career-zh@lenzstaehelin.com
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Bist du talentiert, motiviert, selbstbewusst und daran interessiert, nach dem Abschluss deines Masterstudiums ein Anwaltspraktikum in einer renommierten Schweizer Wirtschaftskanzlei zu absolvieren? Oder möchtest du bereits nach dem Bachelor während eines sechswöchigen Kurzpraktikums in die Arbeitswelt Wireintauchen?sindeine wirtschaftlich ausgerichtete und international tätige Anwaltskanzlei und suchen für unser Büro in Zürich laufend Praktikantinnen und Praktikanten. Lenz & Staehelin bietet dir die Möglichkeit, in einem kreativen und dynamischen Arbeitsumfeld selbstständig an interessanten und herausfordernden Mandaten mitzuarbeiten. Dabei kannst du deine Ausbildung und dein Wissen sowohl «on the job» als auch im Rahmen von internen und externen Weiterbildungen kontinuierlich vertiefen. Zusätzlich bieten wir dir eine gezielte Vorbereitung auf die Anwaltsprüfung. Wenn dich spannende juristische Fragestellungen begeistern und du dein Know-how in einem offenen und vielseitigen Arbeitsumfeld in die Praxis umsetzen möchtest, freuen wir uns auf deine Bewerbung.
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Die Welt ändert sich schnell – und mit ihr die Berufe. Gemäss einer Prognose des Weltwirtschaftsforums WEF aus dem Jahr 2015 werden 65 Prozent der Volksschülerinnen und -schüler von heute später in Berufen tätig sein, die es heute noch gar nicht gibt. Wir stellen drei Berufe vor, die in 10 bis 20 Jahren vielleicht ganz alltäglich sind.
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