my HSG Career 2021

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NEUE ARBEITSWELTEN

Das Magazin für deine Karriere

Wie du dich im Studium dafür wappnest S. 18

Remote Work AUSGABE 2021

Resilient bleiben S. 66

FUTURE SKILLS Diese Fähigkeiten brauchst du in Zukunft S. 6


CSC Stimmen

«

Kenne deine Ressourcen und nutze sie. Was mich weitergebracht hat, ist der gezielte Einsatz meiner Ressourcen. Sich seiner eigenen

“Know your resources.”

Stärken bewusst zu sein und zu wissen, woraus man Kraft schöpft, führt einen zum Erfolg. Dies hilft nicht nur bei der eigenen Motivation, sondern auch beim Arbeiten in Teams. Gleichzeitig erachte ich es als äusserst wertvoll, von meinen Mitmenschen Feedback zu erhalten und auf diese Weise po­tenziell neue Qualitäten aufzudecken. Am wichtigsten ist, dass man authentisch bleibt.»

INSIGHT

Catherine Kha, Business Developer

my HSG Career

2

«

Die Arbeit muss dem Alltag “Explore Raum zum Glücklichsein bieten. and use Hätte ich bei meinem Start in das Berufsleben vor 23 Jahren von your meiner erfüllenden Aufgabe hier beim CSC gewusst, hätte ich mir einen Plan gemacht. Doch es brauchte ihn nicht. Ich possibilities wahrscheinlich hielt mich an meinen inneren Kompass, der sich nach Respekt, – being Offenheit, Flexibilität und Zuversicht ausrichtet. Das gab mir genug zum Atmen, Raum für Entwicklung und ein hohes Mass an able to do Luft Zufriedenheit. Kürzlich wurde mir gesagt, ich sei ein ‹Possibilist› – ein that is a Mensch, der weder zu optimistisch noch zu pessimistisch ist; einer, der versucht, mutig und kreativ die Möglichkeiten des Lebens zu privilege.” immer nutzen. Nach diesem Credo lebe ich tatsächlich, immer abgestimmt mit meinem inneren Kompass. Und wie sagt ein Sprichwort aus meiner bayerischen Heimat: ‹Schau ma mal, dann seng mas scho.›» Florian Graf, Key Account Manager

«

Wegweisende Selbstreflexion.

In meiner bisherigen Laufbahn bin ich einer klaren Richtung gefolgt, und doch war mein beruflicher Weg nicht vorhersehbar: Flexibilität und Offenheit gegenüber Veränderungen haben mir ermöglicht, Chancen als solche zu erkennen. Entscheidend dabei war das Wissen um meine Interessen und Kompetenzen. Diese Selbstreflexion ist ein verlässlicher Wegweiser in einer sich verändernden Welt. Als Teil des CSC-Teams freue ich mich, künftige Anforderungen der Berufswelt zu adressieren, um weiterhin mit einem zeitgemässen Angebot Studierende und Unternehmen individuell und gewinnbringend zu beraten.» Andreas Stopper, Data Analytics Manager

“Self-reflection is a reliable guide in a changing world.”


Welche Skills brauchst du in Zukunft?

Und weil wir möchten, dass auch du den für dich richtigen Weg einschlägst, verraten wir dir in der Rubrik «Get Hired», welche Phasen es bis zum Einstieg ins Arbeitsleben gibt und worauf es ankommt. Wir freuen uns, wenn du im Magazin und gern auch bei uns im CSC vor Ort Antworten auf deine Karrierefragen findest. Bis bald Dein Career & Corporate Services-Team

Djulijana Kilic

Nadine Leemann

Projektleiterin HSG-Karrieremagazin, Projektleiterin HSG Banking Days Fachspezialistin Marketing und Kommunikation

und HSG Career Days

Gerd Winandi-Martin Leiter Career & Corporate Services

3 my HSG Career

Future Skills – ein anregendes Begriffspaar, das gleichzeitig viele Fragen aufwirft. Welche Fähigkeiten werden auf dem Arbeitsmarkt in absehbarer Zeit zunehmend nachgefragt? Welche Trends zeichnen sich ab? Welche Jobs entstehen, welche ent­fallen? Antworten auf diese und andere Zukunftsfragen findest du in der aktuellen Ausgabe unseres Karrieremagazins. Neben dem Schwerpunktthema «Future Skills» präsentieren wir dir unter anderem den HSG Talent Profiler und wertvolle Infor­mationen rund ums Thema Digital Recruiting. Success-Storys aus der Praxis erhältst du in der Rubrik «Best Practice». Dort porträtieren wir ehemalige HSG-­ Studentinnen und -Studenten, die teilweise eher untypische Karrierewege eingeschlagen haben und heute trotzdem – oder gerade deshalb – höchst erfolgreich sind.

EDITORIAL

Liebe Studentin, lieber Student


INHALT

INHALT

IMPRESSUM

Career & Corporate Services

A4 / Massstab 1:1

5

Euroskala Grün Cyan 95%

4 my HSG Career

6 10 18 24 56

Buntfarbe Grün Pantone 356

Magenta 0% Yellow 100% Black 20% RGB Grün

Institut für Medien- und Karrieremagazin der Universität Kommunikationsmanagement

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Spotlight Future Skills – Studieren 4.0: Wie du ein Skill-Set für die Zukunft aufbaust HSG Talent Profiler – Daten­basierte Erkenntnisse für deine Karriere Neue Arbeitswelten – «Studiert, was euch Spass macht» The Future Way – Future Skills für alles, was da kommt Recruiting – High tech vs. High touch

R 0 G 128 B 47

Das St. Gallen

Schwarz / Weiss Black 100% 5 Logo einzeilige

Herausgeber Career & Corporate Services Gatterstrasse 1, 9010 St. Gallen, csc@unisg.ch, hsgcareer.ch

Institution 6 Logo zweizeilige Institution

Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe Djulijana Kilic (Projektleitung), Mindestabstand Jürg Aegerter, Imera Crietee, Ines Danuser, unterhalb Logo Unterhalb des Logos muss Christoph Fleischmann, Florian Graf, Sibylle der Mindestabstand von der Versalhöhe des Buchstabens Mindestabstand Jung, Catherine Kha, Nadine Leemann, U U aus dem Universitätslogo eingehalten werden. Theresa Rutscheidt, Gerd Winandi-Martin Variabler Abstand Konzept, Redaktion und Gestaltung Pur Kommunikation, St.Gallen, pur-kommunikation.ch 18

Best Practice Sprungbrett für steile Karrieren – Dominik Schuler, Mister Loo: WC-Business in Asien 14 – Isabelle Siegrist, Sandborn: «Finde heraus, wer du bist und was dich glücklich macht» 16 – Laura Behrens Wu, Shippo: «Einen perfekten Lebensplan gibt es nicht» 22 – Nicholas Hänny, NIKIN: «Verkaufe dich schlechter, als du bist» 32 Karrierewege – Sophie Sozzi, L’Oréal: «From being lost to my dream job» 29 – Maiko Reutimann, Arundo Analytics: «Eine HSGAbsolventin im HR? Ja, das geht!» 30 – Mathieu Gasser, Muller Healthcare Consulting: Von der KV-Lehre in der Brauerei zum Consultant 31

CD-Manual Universität St.Gallen

Druck Typotron AG, St.Gallen, typotron.ch gedruckt auf Lessebo smooth white: FSC®, PEFC™ & Nordic Swan Ecolabel zertifiziert

Auflage und Erscheinung 3500 Ex., 1× jährlich zum Herbstsemester und als Online-Version auf hsgcareer.ch September 2021

LinkedIn – Act to connect: successfully expand your network on LinkedIn

38

Erster Arbeitstag – Damiano Della Bruna, Lidl: «Arbeitsstart bei Lidl war um 5 Uhr in der Früh» 60 – Nora Küng, UBS: «Bleibt neugierig» 61


Snack it Karriere hat viele Gesichter … Alles für den Karrierekick

62 65

Insight 14 Stimmen – Das sagen die CSCProtagonistinnen und -Protagonisten 2, 27, 37, 71 3 Bereiche – HR, Sales und Legal im Vergleich 34 1 CSC – 3 Buchstaben für die beste Karriere­ unterstützung 51 6 Workshops und Online-Sessions – Das sind die Take-aways 54 3 Events – Zum Vormerken 58 Trendsetter Remote Work – Resilienz im Homeoffice? Geht doch! 66 Future Jobs – Gesucht: Captain Future 70

INHALT

41 42 44 47 48 49

5 my HSG Career

Get hired 6 Steps im Bewerbungsprozess Orientieren – Die Standortfindung Bewerben – Der Lebenslauf als Herzstück Vorstellen – Die beste Vorbereitung fürs Jobinterview Auftreten – Persönlich vs. virtuell Entscheiden – Die Reflexion Einsteigen – Der erste Arbeitstag


SPOTLIGHT

Future Skills

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Studieren 4.0: Wie du ein Skill-Set für die Zukunft aufbaust In der Arbeitswelt von morgen wird alles ganz anders. Welche Skills gesucht und welche ersetzt werden, erfährst du hier. Ausserdem zeigen wir dir, welche Fertigkeiten und Denkprozesse du dir im Studium aneignen solltest, damit du in der neuen Arbeitswelt ankommst. Text: Djulijana Kilic und Theresa Rutscheidt


Deine Fähigkeit zur Anpassung wird auf allen Ebenen wichtiger. Dabei spielen die technologischen Veränderungen die entscheidende Rolle: Wir arbeiten zusammen, jedoch nicht am gleichen Ort; repetitive und weniger komplexe Aufgaben werden auto­matisiert. Unsere Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen treffen wir häufiger in digitalen Netzwerken als am Arbeitsplatz. Wir arbeiten, wo wir wollen, wann wir wollen und wie wir wollen. Augenscheinlich gewinnen wir mehr Freiheit, wenn wir lernen, sie sinnvoll einzusetzen. Dabei solltest du drei Skills auch schon jetzt während deines Studiums gezielt fördern: technologische Fähig­ keiten, digitale Schlüsselqualifikationen und nicht­digitale Schlüsselkategorien.

   Kultiviere deine

  Technologische Fähigkeiten

Im Studium hast du gelernt, wirtschaftliche Modelle anzuwenden. Auch effektives Zusammenarbeiten in Gruppen gelingt dir. Du erkennst immer besser, wo deine Stärken liegen. Aber aufgepasst: Rechne immer damit, dass dein angeeignetes Wissen schon überholt sein kann. Halte dich nicht nur über wirtschaftliche Themen auf dem Laufenden, sondern auch über neue Arbeitsmethoden. Lerne dazu, adaptiere, finde neue Lösungen, sei kreativ. Ständig erobern neue Technologien und Programme den Markt: etwa Zoom, Trello oder Miro. Bleib offen. Sei ein Early Adopter und bringe neue Arbeits­methoden in dein Team ein. Nutze deine jugendliche Unbeschwertheit und verwandle sie in eine dynamische Arbeitsweise. Denn die Evolution hat uns gezeigt: Nicht die oder der Stärkste überlebt, sondern die bzw. der Anpassungsfähigste.

Der erste Schritt zur neuen arbeitsweltlichen Freiheit ist die Aneignung von technologischen Fähigkeiten, die dir bei der Gestaltung von transformativen Technologien helfen. Zu solchen Technologien zählen beispielsweise die Webentwicklung, das User Experience Design (UX) und Blockchain. Ebenso wichtig ist ein Verständnis dafür, wie du komplexe Daten, «Big Data», überblicken, nutzen und managen kannst. Dazu gehört, Algorithmen bzw. Künstliche Intelligenzen (KI) kreieren zu können, die dir bei der Analyse von Datenmengen helfen. Ein Jobprofil, das dabei hoch im Kurs steht, ist Data Scientist. Data Scientists übernehmen die Steuerung und das Management der Datenanalyse. Das Wissen, wie man mit transformativen Technologien umgeht, wird in allen Branchen ein zentraler Erfolgsfaktor sein.

Anpassungsfähigkeit

«Lerne dazu, adaptiere dich, finde unbekannte Lösungen, sei kreativ.»

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Du bist Studentin oder Student und kurz vor dem Abschluss deines Studiums. Du hast gelernt, dich mit komplexen Themen zu beschäftigen, hast zahlreiche Gruppenprojekte erarbeitet und präsentiert. Jetzt stehst du vor deinem ersten Schritt in die Arbeitswelt. Consulting, Banking, Business Innovation, Human Resources, Marketing oder vielleicht doch ein eigenes Start-up gründen? Dir stehen alle Türen offen. Mit einem gefüllten Koffer an Wissen und Fähigkeiten wagst du dich in kleinen Schritten in die Arbeitswelt. Doch schon bei deinen ersten Einblicken merkst du: Die Arbeitswelt verändert sich rasant und es gibt noch so viel mehr zu lernen als das, was an der Universität bisher auf deinem Lehrplan stand.

SPOTLIGHT

  Befähige dich zur Freiheit


Future Skills

SPOTLIGHT

  Digitale Schlüsselqualifikationen

my HSG Career

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Good News: Nicht alle müssen sich spezifische technologische Fähigkeiten aneignen. Sogenannte «digitale Schlüsselqualifikationen» sollten zur Allgemeinbildung werden. Diese Qualifikationen sind der «Key» zu deiner neuen Freiheit. Sie beschreiben Fähigkeiten, mit denen Menschen in der Lage sind, sich in einer digitalisierten Welt zurechtzufinden und aktiv daran teilzunehmen. Dazu zählen unter anderem die digitale Wissens­ aneignung, der informierte Umgang mit Daten im Netz und die Fähigkeit, auch remote kollaborativ zu arbeiten. Wer dies beherrscht, kann in einer digital geprägten Welt kooperativ und agil arbeiten und kritische Entscheidungen treffen. Die wichtigsten Schlüsselqualifikationen:

Digital Literacy Grundlegende digitale Skills beherrschen, z. B. den sorgsamen Umgang mit digitalen persönlichen Daten, das Nutzen gängiger Software, das Interagieren mit Künstlicher Intelligenz

Digitale Interak tion Bei der Interaktion über Online-­ Kanäle andere verstehen und sich ihnen gegenüber angemessen verhalten («Digitaler Knigge»)

Kollaboration Unabhängig von räumlicher Nähe und über verschiedene Disziplinen und Kulturen hinweg effektiv und effizient in Projekten zusammenarbeiten, um als Team bessere Resultate als eine Einzelperson zu erzielen

Agiles Arbeiten In einem für ein Endprodukt verantwortlichen Team iterativ («Rapid Prototyping») genau das erarbeiten, was der Kundin bzw. dem Kunden Mehrwert bietet

Digital Learning Aus einer Vielzahl digitaler Infor­mationen valides Wissen zu ausgewählten Themengebieten aufbauen

Digital Ethics Digitale Informationen sowie Auswirkungen des eigenen digitalen Handelns kritisch hinterfragen und entsprechende ethische Entscheidungen treffen Quelle: Das Future-Skills-Framework | Future Skills

STUDIEREN 4.0 In Zukunft wird nicht entscheidend sein, wie viel Zeit du in den Erwerb von Abschlüssen investiert oder wo und was du studiert hast. Deine Zeugnisse, Zertifikate und Diplome werden an Wichtigkeit verlieren. Entscheidender wird die Erfahrung, die du in der Anwendung einer Kompetenz hast. Studieren wird individualisierter, kompetenzbasierter, interdisziplinärer. Informelles Wissen, das durch Lebenserfahrung gefördert wird, gewinnt an Bedeutung. «Starres Wissen», wie auswendig gelernte Modelle, wird weniger relevant werden, weil du immer und überall auf Wissen Zugriff haben wirst. In Zukunft wählst du wahrscheinlich keinen Studiengang, sondern ein Problem, das du lösen möchtest, oder eine Mission, die du erfüllen willst. Klingt das für dich nach einem Studium 4.0?


Specialists

3 Big Data Specialists 4 Digital Marketing and Strategy Specialists

5 Process Automation Specialists 6 Business Development Professionals

7 Digital Transformation Specialists 8 Information Security Analysts 9 Software and Applications Developers

10 Internet of Things Specialists Quelle: Future of Jobs Survey 2020 World Economic Forum

Problemlösungsfähigkeit Konkrete Aufgabenstellungen, für die es keine vorgefertigten Lösungen gibt, durch einen strukturierten Ansatz und eigene Urteilskraft lösen

Kreativität Originelle Verbesserungsideen (z. B. für bestehende Geschäftsprozesse) oder Ideen für Innovationen (z. B. für neue Produkte) entwickeln

Unternehmerisches Handeln & Eigeninitiative Eigenständig und aus eigenem Antrieb im Sinne eines Projekts oder einer Organisation arbeiten

Adaptionsfähigkeit Sich auf neue (technologische) Entwicklungen einlassen, sie vorteilhaft nutzen und auf verschiedene Situationen transferieren können

Durchhaltevermögen Übernommene Aufgaben, z. B. herausfordernde Projekte, fokussiert, verantwortlich und auch gegen Widerstände zu Ende führen Quellen: D as Future-Skills-Framework | Future Skills Der Future-Skills-Bedarf bis 2023 | Future Skills

Bringst du diese Skills mit, dann bist du klar im Vorteil: Du kannst dich in neuen Situationen einfacher zurecht­finden sowie Probleme in einer zunehmend unbeständigen und komplexen (Arbeits-)Welt besser analysieren und lösen. Gig-Economy-Prekariat Was typisch ist und was speziell, erfährst du in unserem Online-Magazin. hsgcareer.ch/karrieremagazin/ spotlight/studieren-40

SPOTLIGHT

1 Data Analysts and Scientists 2 Al and Machine Learning

Die neue Freiheit im Arbeitsleben umfasst aber nicht nur digitale Fähigkeiten, sondern auch nichtdigitale Schlüsselqualifikationen:

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TOP-10-JOBS  VON MORGEN

  Nichtdigitale Schlüsselkategorien


HSG Talent Profiler

Daten­basierte Erkenntnisse für deine Karriere SPOTLIGHT

Neue Jobs werden geschaffen. Karrierewege ändern sich. Die Welt befindet sich in einem stetigen Wandel. Das hat Einfluss auf die Art und Weise, wie heute rekrutiert wird. Damit wir dich in deiner Karriereplanung ideal unter­ stützen können, haben wir zwei zusammen­hängende Tools entwickelt. Wir stellen sie dir hier vor. Text: Catherine Kha

my HSG Career

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Werte

Nach Schwartz, Shalom H.; Cieciuch, Jan; Vecchione, Michele; Davidov, Eldad; Fischer, Ronald; Beierlein, Constanze et al. (2012): Refining the theory of basic individual values. In: Journal of Personality and Social Psychology 103 (4), S. 663–688.

2

Karrierewege sind heute vielfältiger denn je. Umso entscheidender ist es, sich selbst zu kennen und sich bewusst vor Augen zu führen, welche Präferenzen man hat. Nach dieser Reflexion gilt es, bei den passenden Unternehmen den richtigen Eindruck zu hinterlassen. Um diesen Prozess zu unterstützen und zu zeigen, worauf es ankommt, haben wir vom CSC zusammen mit Dr. Benjamin Berghaus zwei Tools entwickelt: den HSG Career Profiler > für Studierende und den HSG Talent Profiler > für Unternehmen. Bei beiden Tools steht ein Konzept, bestehend aus Werten, Interessen und Kompetenzen, im Zentrum.

Interessen

Nach Tracey, Terence J. G. (2002): Personal Globe Inventory. Measurement of the spherical model of interests and competence beliefs. In: Journal of Vocational Behavior 60 (1), S. 113–172.

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Kompetenzen

Nach Bartram, Dave (2005): The Great Eight Competencies. A Criterion-Centric Approach to Validation. In: Journal of Applied Psychology 90 (6), S. 1185–1203.


TALENT PROFILER

Der HSG Talent Profiler Letztes Jahr haben wir damit begonnen, Unternehmen zu befragen, wie das wünschenswerte Interessen-, Kompetenzen- und Werte­profil eines Talents aussieht, das zu ihnen passen würde. Gleichzeitig interessierte uns, worauf sie im Recruiting achten und wo sie häufiger Schwächen feststellen. Hier die Erkenntnisse.

Sauber und fehlerfrei – so sollen die Unterlagen sein. Dieser Punkt hat es auf Platz 1 bei den wichtigsten Komponenten in der Prüfung von Bewerbungsunterlagen geschafft. Ebenfalls unter den Top 5 ist ein treffend formuliertes Anschreiben. Auf diese beiden Punkte kannst du gezielt Einfluss nehmen und dir bei Bedarf Unterstützung holen – zum Beispiel bei uns im CSC. 1.  2.  3.  4.  5.

Sauberkeit, Fehlerfreiheit  Praxiserfahrung  Kompetenzen im IT-Umgang  Fremdsprachenkenntnisse   Treffendes Anschreiben

Die Schwächen

M ö glichsidt e n v er m e

Wir haben Unternehmen ausserdem befragt, wo sie öfter Schwächen der Bewerbenden feststellen. Am häufigsten wird der CV genannt, gefolgt vom persönlichen Gespräch und Telefon-/ Video-Interviews. 1.  2.  3.  4.  5.

CV  Persönliches Gespräch   Telefon-/Video-Interview  Motivationsschreiben  USP formulieren

Das Interview

D i e Wearstsee n s o l l te n p

Worauf achten Unternehmen, wenn der erste Schritt geschafft ist und du zum Bewerbungsgespräch eingeladen wurdest? Hier sind der Wertefit und ein professionelles Auftreten entscheidend. Ebenfalls unter den Top-5-Komponenten: die Qualität der Antworten und die non-­ verbale Kommunikation. Kennst du deine Werte? Möchtest du dich gezielt auf dein Interview vorbereiten? Das CSC unterstützt dich auch hierbei. 1.  2.  3.  4.  5.

Wertefit  Professionelles Auftreten  Qualität der Antworten  Nonverbale Kommunikation   Wissen über das  Unternehmen / die Stelle

SPOTLIGHT

Die Bewerbungsunterlagen

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B itte fr e i e i nwa nd

Identify - Differentiate - Recruit


HSG Career Profiler

CAREER

PROFILER

SPOTLIGHT

Identify - Differentiate - Start

«Es geht nicht um ‹schlechter oder besser›, sondern um das Bewusstsein»

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DER HSG CAREER PROFILER Möchtest du mehr individuelle Erkenntnisse erlangen? Dann empfehlen wir dir als idealen Startpunkt für deine Karriereplanung den HSG Career Profiler. Finde mit diesem Tool heraus, wo deine Stärken und Interessen liegen und welches Umfeld zu dir passt. Innert 20 Minuten erhältst du wertvolle Auswertungen und kannst diese in einem Termin mit unseren Career Coaches vertieft besprechen und reflektieren. Besonders spannend ist der Vergleich mit anderen Studierenden, die sich für dieselbe Branche oder denselben Funktionsbereich interessieren. hsgcareerprofiler.ch

Mehr zum Erhebungs- und Auswertungskonzept des HSG Career Profiler erfährst du im Interview mit Benjamin.

Benjamin, hinter dem HSG Career Profiler und dem HSG Talent Profiler stehen verschiedene konzeptionelle und methodische Überlegungen. Kannst du uns mehr darüber erzählen? Den Start machte der 2012 erstmals an der HSG erhobene Swiss Student Value Survey. Damals wollten wir Studierende dazu anregen, sich bei der Karriereplanung mehr über ihre arbeitsplatzbe­ zogenen Werte Gedanken zu machen. Nach einigen Durchführungen haben wir das Konzept um die Themenfelder Kompetenzen und Interessen ergänzt und zum HSG Career Profiler ausgebaut. Diese drei Facetten sind nun die Basis für die Beratungen zur karrierebezogenen Standortfindung im Bereich Career & Corporate Services. Der Profiler verfolgt dabei zwei Ziele: Einerseits soll er möglichst neutral das Karriereprofil der Studierenden zum gegebenen Zeitpunkt der Erhebung ermitteln. Andererseits will der Profiler einen Denkanstoss für die bewusste Gestaltung der Karriere bieten. Die Teilnehmenden erkennen ihre Gestaltungspielräume und hinter­ fragen, ob sie sich bei ihrer Karriereplanung selbst einschränken.


Zur Erhebung der Kompetenzen (Grafik 3) setzen wir auf die «Great Eight». Das ist ein etwas jüngeres, empirisch gestütztes Konzept mit acht Facetten, die

ZUR PERSON Dr. Benjamin Berghaus promovierte an der Universität St.Gallen. In seiner Dissertation, die den Impuls für die Wurzeln des HSG Career Profiler gab, untersuchte er den Einfluss von prestigereichen Arbeitgebermarken auf Bewerbende, Management-Entscheidungsverhalten und Organisationskultur. Benjamin arbeitet heute als Unternehmer an der Schnittstelle von Lehre, Forschung und Praxis und engagiert sich im HSG-Mentoring­ programm genauso wie in Projekten zur Förderung und Entwicklung der akademischen Kultur.

«Die erste Frage einer Standortbestimmung sollte stets lauten: ‹Was macht dir Freude?› »

sich in der qualitativen Erforschung von Vorgesetzten-Mitarbeitenden-Beziehungen als relevant herausgestellt haben. Diese acht Kompetenzen-Facetten machen in aller Regel am Arbeitsplatz den Unterschied. Es geht also nicht um die Ermittlung von «schlechter oder besser», sondern immer darum, das Profil aus selbst wahrgenommenen Stärken und Potenzialen zu ermitteln und es gleich darauf kritisch zu hinterfragen. Kurzum: Es geht um die intensive Beschäftigung mit den oben genannten Themen.

Von zentraler Bedeutung waren für uns dabei drei Aspekte: Erstens möchten wir auf Konzepte setzen, die bekannt und erprobt sind. Zweitens benutzen wir Tools, die unseren Teilnehmenden möglichst ganzheitliche und ausgewogene Profilbestimmungen erlauben. Drittens stellen wir durch unsere eigene Operationalisierung sicher, dass die Erhebungs­ methoden zur Lebensrealität und Sprache unserer Studierenden passen. Die Fragen müssen beantwortbar bleiben, und die Erhebungsmethoden dürfen weder bewusst noch unbewusst manipulierbar sein, was sehr wichtig ist. Dies alles spielt in die Gestaltung der Items, der Abfragemethodik und des Screenings der Datenqualität hinein.

SPOTLIGHT

Denselben Ansatz haben wir für Interessen (Grafik 2, S. 10) und Kompetenzen (Grafik 3, S. 10) gewählt. Für Interessen setzen wir auf eine vereinfachte Variante des «Personal Globe Inventory». Dieses ist in der Literatur zur Arbeitsforschung weit verbreitet und mit seinen Ursprüngen in den 1980er-Jahren tief verwurzelt. Es ist ein breit angelegtes Konzept zur Erhebung von allgemeinen Interessen bezüglich der Ausübung von Tätigkeiten. Für uns ergab diese Wahl Sinn, da die Fragen zu berufsbezogenen Interessen unsere Befragung eröffnen. Hier wollen wir bewusst die Grenzen zwischen persönlichen Präferenzen der Teilnehmenden und den Vorurteilen zur Arbeitswelt etwas verwischen. Die erste Frage einer Standortbestimmung sollte stets lauten: «Was macht dir Freude?»

Befragt: Mr. HSG Career Profiler Benjamin Berghaus

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Für die Erhebung von Werten, Kompetenzen und Interessen gibt es viele unterschiedliche Modelle. Wie war dein Vorgehen bei der Auswahl passender Modelle? Wir haben ursprünglich mit der Erhebung von arbeitsplatzbezogenen Werten begonnen und uns konzeptionell auf dem Schwartz Value Survey – dem vermutlich am breitesten angewandten Erhebungskonzept zum Thema Werte (Grafik 1, S. 10) – abgestützt. Darauf aufbauend, haben wir die Erhebungsmethode für die HSG sowohl in der Bestimmung geeigneter Items als auch in der Erhebungsform operationalisiert.


Sprungbrett für steile Karrieren

BEST PRACTICE

Mister Loo

my HSG Career

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Aus der Komfortzone: WC-Business in Asien Dominik Schuler schlug nach der HSG erst einen klassischen Karriereweg im Investment Banking ein. Nach gewonnener Arbeitserfahrung in Asien gründete er zusammen mit seinem Geschäftspartner ein Unternehmen, das sich um ein menschliches Grundbedürfnis kümmert und erstklassige Toilettenanlagen betreibt – und hat Erfolg damit. Sein Unternehmen «Mister Loo» ist mittlerweile an über 50 Standorten in Asien vertreten und wächst schnell. Text: Nadine Leemann, Fotografie: Lek Kiatsirikajorn

Zur Toilette gehen ist Privatsache, fast schon ein Tabuthema. Besonders für, was dieses Thema anbelangt, eher zurückhaltende Schweizerinnen und Schweizer. Als wir von my HSG Career Dominik zum virtuellen Talk treffen, überzeugt er uns rasch vom Gegenteil. Er geht das Thema WC völlig unverkrampft an. Schliesslich kümmert sich Dominik seit einigen Jahren beruflich darum, und das sehr erfolgreich. Ausschlag für sein Studium in St.Gallen gaben jedoch nicht der Traum vom eigenen Business oder eine steile Karriere im Consulting-Bereich: «Für mich wichtig waren nebst der erstklassigen Ausbildung die Praxisnähe der Uni und die Aussicht, in eine WG zu ziehen», blickt der heute 39-jährige Unternehmer zurück. Nach dem Masterstudium folgte zunächst der klassische Werdegang

«Wenn man den Herausforderungen spielerisch gegenübertritt, ist es einfacher, sich wieder neu zu motivieren und Lösungsansätze zu finden.» eines HSG-Absolventen. Am prägendsten waren seine Berufserfahrungen im Bereich Corporate Finance bei KPMG während des Studiums und danach bei der UBS im Investment Banking. Bei der Bank lernte er seinen Businesspartner kennen. Beide wollten etwas Sinnvolles machen.


Erfolgreich im WC-Business: HSG-Absolvent Dominik Schuler

Das Geschäft mit dem Geschäft Nach verschiedenen Reisen durch Asien und vielen negativen Toilettenerlebnissen war die Idee geboren. «Mister Loo» wurde 2015 gegründet und ist mittlerweile bereits an über 50 Standorten in Thailand, Vietnam, Indonesien und den Philippinen vertreten. Saubere Toilette, angenehmer Duft, Seife für die Hände – simpel, hygienisch und gut. Das Unternehmen ist erfolgreich und wächst, besonders während der Pandemie: «Wir sind Corona-Sieger, da die Hygieneanforderungen gestiegen sind und ein sauberer Toilettengang respektive das Händewaschen stark an Bedeutung gewonnen haben», sagt Dominik.

Herausforderungen spielerisch begegnen Abschliessend wollten wir von Dominik wissen, welchen Tipp er für Karriere­einsteigerinnen und -einsteiger hat. «Nutze deine privilegierte und hart erarbeitete Ausgangssituation, probiere aus und stecke den Kopf nicht in den Sand, wenn mal etwas nicht funktioniert. Wir hatten mit unserem neuen Businesskonzept in Ländern mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen viele Hürden und Rückschläge zu verkraften. Doch wenn man den Herausforderungen spielerisch gegenübertritt, ist es viel einfacher, sich immer wieder neu zu motivieren und Lösungsansätze zu finden. Wenn man aber nicht bereit ist, sich diesem Spiel zu stellen, bleibt man an der Seitenlinie zurück», sagt der erfolgreiche Unternehmer. Mit der HSG ist der Wahl-Asiate Dominik immer noch sehr verbunden. «Vor allem das Alumni-­ Netzwerk hat mir weltweit Türen geöffnet. Dafür bin ich sehr dankbar.» Wir von my HSG Career bedanken uns für das spannende Gespräch und freuen uns auf einen Toilettenbesuch – bei «Mister Loo» auf unserer nächsten Asienreise.

15 my HSG Career

Neues Geschäftsfeld E-Health Dominik und sein Geschäfts­ Dominik Schuler absolvierte 2010 den Master partner Andreas denken das in Accounting and Finance (M.A. HSG) und das WC-Business bereits weiter. Ein CEMS-Programm an der Universität St.Gallen. grosses Thema ist E-Health. Nach einigen Jahren im Finanzbereich gründete In Asien werden Spitäler oft als er 2005 zusammen mit seinem Freund und damaligen Arbeitskollegen Andreas Wanner Virenschleudern angesehen. «Mister Loo», das Toilettenanlagen vertreibt. Bereits heute können deshalb Das Unternehmen ist mittlerweile in Thailand, Patientinnen und Patienten Vietnam, Indonesien und auf den Philippinen an einem Gesundheitskiosk bei vertreten. misterloo.com «Mister Loo» einen Check durchführen. Ausserdem sind Dominik und Andreas daran, Smart Toilets in ihr Konzept zu integrieren. Auf diesen Toiletten wird mit Einverständnis der WC-Besuchenden deren Urin analysiert. Die anonymisierte und aggregierte Datenauswertung hilft den Gesundheitsdepartements der asiatischen Länder, zu erfahren, welche Leiden in der Bevölkerung vorhanden sind. Durch diese Erkenntnisse können entsprechend zielgerichtete Gesundheitskampagnen lanciert werden.

BEST PRACTICE

ZUR PERSON


Sprungbrett für steile Karrieren

BEST PRACTICE

Sandborn

my HSG Career

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Isabelle Siegrist arbeitete bei Startups.ch, bevor sie Sandborn gründete.

«Finde heraus, wer du bist und was dich glücklich macht» Projektgeist, Neugierde und der Wille, einen Impact für die Gesellschaft zu erzielen. Isabelle Siegrist machte sich diese Kombination zunutze, als sie vor vier Jahren ihr eigenes Unternehmen «Sandborn» gründete. Als Company Builder baut sie Firmen auf, berät Grossunternehmen und unterstützt andere Gründerinnen und Gründer in der Umsetzung ihrer Geschäftsideen. Text: Catherine Kha, Fotografie: Tunya Koch


ZUR PERSON

«Ich zähle auf starke Partner und bleibe bewusst flexibel mit einer kleinen, agilen Unternehmensgrösse.» So zählt es zu ihren Leidenschaften, Unternehmen mit einem gesellschaftlichen Impact aufzubauen. Zum Beispiel «Gärta»: eine Plattform, die während des Corona-Lockdowns entstanden ist, um die hart getroffene Gärtnerbranche lokal zu unterstützen.

Bewusst ein kleines, agiles Unternehmen Den Begriff «Karriere» verknüpft Isabelle damit, sich weiterzuentwickeln und die eigene Expertise in verschiedensten Bereichen zu erhöhen. Sie ist sich bewusst, dass sie als Entrepreneurin ihre Karriere mit klaren Zielen vorantreiben muss. Dabei ist es für sie elementar, herauszufinden, wie man Erfolg für sich definiert und authentisch bleibt. Beispielsweise wurde Isabelle im Zusammenhang mit Erfolgs­ messungen oft gefragt, wie viele Mitarbeitende sie hat. Ihre Antwort: «Erfolg ist für mich nicht an die Anzahl der Mitarbeitenden geknüpft. Ich zähle lieber auf starke Partner und bleibe bewusst flexibel mit einer kleinen, agilen Unternehmensgrösse.» Die HSG als Grundlage Auch heute profitiert Isabelle vom Studium an der Universität St.Gallen. Sei es durch das Businessnetzwerk mit ehemaligen Mitstudierenden oder durch das damals angeeignete Wissen und die Kompetenzen. Rückblickend kommen ihr dabei Geschäftsmodell-Innovationen oder an der HSG erlernte Projektmanagement- und Kommu­ nikations-Skills speziell in den Sinn. Ihr Tipp an die Studierenden: «Finde heraus, wer du bist, was dich glücklich macht und welches deine Assets sind. Sei authentisch und stärke deine Stärken.»

BEST PRACTICE

«Be the change you want to see in the world» Als freiheitsliebendem Menschen bot sich Isabelle nun die Möglichkeit, ihren Alltag selbst zu strukturieren und ihre Karriere im Bereich Company Building fortzusetzen. Getreu dem Motto «Be the change you want to see in the world» treibt die 31-Jährige in ihrem beruflichen Leben die Themen voran, die ihr persönlich am Herzen liegen.

17 my HSG Career

Nach dem Studium führte Isabelles Weg zunächst zu Startups.ch, wo sie als Business Consultant und CIO tätig war. Hier konnte sie unterschiedliche Start-ups vorantreiben und die Academy leiten. Nach zwei Jahren entschied Isabelle, sich gezielt auf einzelne Geschäftsideen zu fokussieren, diese selbst aufzubauen, und machte sich selbständig.

Isabelle Siegrist schloss 2016 den Master in Business Innovation (M.A. HSG) ab. Nachdem sie als Business Consultant und CIO bei Startups.ch tätig war, gründete sie «Sandborn». 2018, 2019 und 2020 wurde sie in die Reihe der «Top 100 Women in Business in Switzerland» aufgenommen und erschien 2019 auf der «Forbes»-DACH-Liste «30 under 30». Heute ist sie unter anderem Jurymitglied bei der Swiss Innovation Challenge und dem Incubator Bluelion und Coach bei Innosuisse. sand-born.com


Neue Arbeitswelten

SPOTLIGHT

«Studiert, was euch Spass macht» my HSG Career

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Erfolg ist an Fähigkeiten geknüpft. Wohin geht die Entwicklung für die HSG-Innovationsfachfrau, den Personalchef einer Bank und den Trendforscher? Wir haben Fachleute aus unterschiedlichsten Gebieten zu einem digitalen RoundtableGespräch eingeladen und Spannendes erfahren. Die Fragen stellte: Gerd Winandi-Martin

Wir leben in einer Zeit, in der digitale Technologien immer stärker mit der physischen und der biologischen Welt interagieren. Gemäss Klaus Schwab, Gründer und Präsident des World Economic Forums WEF, ist dies eine so komplexe und umfang­ reiche Transformation, wie sie die Menschheit noch nie erlebt hat. Dazu kommt die aktuelle Corona-Pandemie; es ist noch nicht absehbar, was sie für langfristige Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben wird.

Jakub Samochowiec, Sie sind Trendforscher am Gottlieb Duttweiler Institut und Autor der aktuellen Future-Skills-Studie. Braucht es arbeitende Menschen in Zukunft noch? Jakub Samochowiec: Ja, es wird immer etwas zu tun geben, allerdings werden sich die Rahmenbedingungen wie Vergütung, Art der Arbeit, Art der Anstellung, Arbeitsort etc. teilweise stark ändern. Ausserdem ist es eher das Mittelmass, das von der Automatisierung bedroht ist. Exzellenz wird bleiben. Sabine Seufert, wie sehen Sie das? Sabine Seufert: Aus meiner Sicht werden Maschinen zunehmend zur Rationalisierung eingesetzt und ersetzen somit auch immer häufiger Menschen. Substitution gab es auch schon in der Vergangenheit,


Moderator

Prof. Dr. Sabine Seufert, Ordentliche HSG-Professorin für Wirtschaftspädagogik, insbesondere pädagogisches Innovationsmanagement

das ist nicht neu. Es wird in Zukunft daher die Frage zu diskutieren sein, wie das Zusammenspiel von Mensch und Maschine funktioniert, welche kom­ parativen Vorteile sich aus der Zusammenarbeit ergeben und welche Handlungsfelder und Optionen entstehen – also Augmentation wird wichtiger als Substitution. Alex Villiger, Sie beschäftigen sich mit dem Thema Future Skills und der damit verbundenen Transformation im Banking. Wie verändert sich aktuell die Bankbranche? Alex Villiger: Wir werden die Veränderung in drei Wellen erleben: Die erste Welle läuft schon länger und beinhaltet, dass mächtiger werdende Systeme repetitive Funktionen ersetzen. Die zweite Welle beinhaltet die künstliche Intelligenz, die auch Sachbearbeitungsfunktionen gefährden wird.

Dr. Alex Villiger, Leiter Personal Graubündner Kantonalbank und HSG-Absolvent

«Es ist eher das Mittelmass, das von der Automatisierung bedroht ist. Exzellenz wird bleiben.» Jakub Samochowiec, GDI-Trendforscher

Bei der dritten Welle handelt es sich um emotional intelligente Roboter, die uns überall unterstützen und begegnen. Die zweite Welle kommt aktuell auf uns zu und wird die Bankenwelt nachhaltig verändern. Auf der anderen Seite entstehen auch neue Jobs, zum Beispiel Data Warehouse Analyst oder Social-Media-Fachperson. Diese Jobs sind häufig mit einem höheren Anforderungsprofil verbunden, was heisst, dass wir unsere Mitarbeitenden «upskillen» müssen und werden.

SPOTLIGHT

Dr. Jakub Samochowiec, Trendforscher am GDI und Autor der aktuellen Future-Skills-Studie

Gerd Winandi-Martin, Leiter Career & Corporate Services

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Gäste des (digitalen) Round table


SPOTLIGHT

Neue Arbeitswelten

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Sabine Seufert, wie gestaltet sich der Veränderungsprozess aus Ihrer Sicht? Sabine Seufert: Wir sehen aktuell eine grosse Heterogenität, beispielsweise erleben wir einen boomenden Start-up-Markt, während auf der anderen Seite klassische Jobs, wie von Herrn Villiger erwähnt, wegfallen. Die grossen Veränderungen bringen selbstverständlich die Bereiche Data Science, Künstliche Intelligenz und smarte Dienst­ leistungen, etwa in der Medizin, im Gesundheitsbereich oder beim Smart Home mit sich. Ich bin überzeugt, dass auch praktische Fertigkeiten, wie das Handwerk, in der Zukunft mehr an Gewicht gewinnen werden. Das heisst, dass gute Zukunftskompetenzen auch sehr bodenständig sein können.

die Fragestellung, wie wir den Arbeitsmarkt der Zukunft gemeinsam und aktiv gestalten wollen. Es braucht neue Ideen, und es braucht Visionen und Experimente. Mit der Pandemie wurde das Homeoffice zum plötzlichen Experiment. Weitere Experimente wären beispiels­ weise der 6-Stunden-Arbeitstag oder das bedingungslose Grundeinkommen.

Jakub Samochowiec, gibt es zu den Ausführungen von Herrn Villiger und Frau Seufert Ergänzungen? Jakub Samochowiec: Die Fragestellung, ob es in Zukunft diesen oder jenen Job noch geben wird, empfinde ich als sehr passiv, sie löst das Gefühl aus, dass die Zukunft uns zustossen wird. Vergleichbar mit einer dunklen Wolke, die über uns herzieht, und wir hoffen, dass es jetzt nicht gleich über uns zu regnen anfängt. Entscheidender aus meiner Sicht ist daher eine gesellschaftliche Debatte um

Welche Skills sehen Sie als essenziell für die Zukunft? Sabine Seufert: Für mich hat der Umgang mit den Wünschen und Bedürfnissen der Menschen Priorität. Ich würde den Studierenden empfehlen, weniger vorgefertigte Kompetenzlisten abzuarbeiten, sondern vielmehr zu überlegen, wo die indivi­ duellen Stärken liegen und wie diese eingebracht werden. Ich plädiere für eine Abkehr vom Defizitdenken. Jakub Samochowiec: Wir haben die Kompetenzen in drei Kategorien unterteilt: in Wissen, Wollen

«Ich bin überzeugt, dass auch bodenständige, praktische Fertigkeiten, wie das Handwerk, in der Zukunft mehr an Gewicht gewinnen werden.» Sabine Seufert, HSG-Professorin


Live-Ausschnitte zum digitalen Roundtable findet ihr hier:

älteste Denkfabrik der Schweiz Das Gottlieb Duttweiler Institut GDI geht zurück auf den gleich­ namigen Migros-Gründer und ist ein unabhängiger Thinktank für Wirtschaft, Gesellschaft und Konsum. Die Forscherinnen und Forscher untersuchen am GDI Megatrends und Gegentrends und entwickeln Zukunftsszenarien für Wirtschaft und Gesellschaft. gdi.ch

Können Sie unseren Studierenden abschliessend einen Tipp geben? Alex Villiger: Studiert, was euch Spass macht, packt viel in den Rucksack und verpasst die technologische Entwicklung nicht. Sabine Seufert: Probiert im Studium viel aus und wählt eure Kurse nach Interessen und Präferenzen, kombiniert mit Praxiserfahrung. Als künftige Führungskräfte gilt es, die aktuellen Entwicklungen zu verstehen und eine Vision für die gelungene Partnerschaft von Mensch und Maschine zu entwickeln. Jakub Samochowiec: Traut euch, Entscheidungen zu treffen. Und wenn ihr unsicher seid, denkt daran, dass die anderen auch nur bedingt wissen, was sie tun.

Future-Skills-Studie: gdi.ch/futureskills

Ein perfektes Schlusswort. Vielen Dank für das Gespräch.

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GDI

und Wirken. «Wissen» sind konkrete Inhalte, zum Beispiel eine Programmiersprache lernen. Das Thema «Wollen» behandelt die Selbstbestimmung, und mit «Wirken» sind der Glaube und das Vertrauen gemeint, die gesteckten Ziele auch erreichen zu können. Für mich zentral ist die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen – wofür das «Wollen» und das «Wirken» bedeutsamer werden.

SPOTLIGHT

hsgcareer.ch/karrieremagazin/spotlight/ studiert-was-euch-spass-macht


Sprungbrett für steile Karrieren Shippo

BEST PRACTICE

Laura Behrens Wu ist Mitgründerin und CEO des VersandsoftwareUnternehmens Shippo.

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«Einen perfekten Lebensplan gibt es nicht» Ursprünglich war es Laura Behrens Wus grosser Traum, bei einem renommierten Beratungsunternehmen zu arbeiten. Zu diesem Plan gehörte es, für ein Praktikum nach San Francisco zu reisen und im Anschluss nach St.Gallen zurückzukommen. Doch während des Praktikums entschied sich Laura gegen den geplanten Karriereweg und ergriff von da an stets neue Möglichkeiten: Sie blieb und gründete ihr eigenes Unternehmen. Text: Catherine Kha, Fotografie: zVg


ZUR PERSON Laura Behrens Wu schloss 2012 den Bachelor in Betriebswirtschaftslehre (B.A. HSG) ab. 2013 gründete sie «Shippo» und ist heute CEO des Versandsoftware-Unternehmens. Zusammen mit ihrem Mitgründer, Simon Kreuz, schaffte sie es 2017 auf die Forbes «30 under 30»-Liste in der Kategorie Enterprise Tech. goshippo.com

Learning on the job «Bis zu dieser Unternehmensbewertung war es ein herausfordernder Weg», erzählt Laura. Einige (Leadership-)Kompetenzen musste sie schnell «on the job» lernen, während sie gleichzeitig das Überleben des Start-ups sichern musste, was jedes Jahr wieder neue Tücken mit sich brachte. Rückblickend sagt sie: «Es gibt immer wieder Downs. Das hat mir aber auch geholfen und mich weitergebracht. Es hat eine Weile gedauert, bis ich realisiert habe, dass ich glücklicher bin, wenn ich authentisch sein kann, statt Stereotypen zu kopieren. Anfangs dachte ich noch, ich müsste tough sein.» Offen sein für alles Zukünftigen Karrieremacherinnen und -machern legt sie ans Herz: «Die Karrierewelt bietet so viel. Sei offen für alles – nicht nur für die Beratungswelt. Man braucht keinen perfekten Lebensplan, sondern soll die Möglichkeiten ergreifen, wenn sie sich ergeben. Jede Gelegenheit öffnet wiederum weitere Chancen.»

BEST PRACTICE

Probleme erkennen, die man lösen will Während ihrer Praktikumszeit in San Francisco realisierte Laura: «Ich habe mir in der kurzen Zeit schon mein Netzwerk vor Ort aufgebaut, bin verwurzelt. Ich möchte bleiben und gründen.» Zusammen mit einer weiteren Schlüsselperson, Simon Kreuz, der ebenfalls an der HSG studierte und sich in der Bay Area befand, entwickelte sie mögliche Unternehmensideen. Mit der Umsetzung der ersten Idee kam nicht der erhoffte Erfolg. Sie blieben am Ball und gründeten 2013 «Shippo»: als Antwort auf ein logistisches Problem, mit dem sie selbst in der Vergangenheit konfrontiert waren. «Shippo» bietet eine Software, die kleinere Firmen dabei unterstützt, den Versand ihrer Waren erschwinglich und einfach zu gestalten. Aktuell wird das Unternehmen mit einer Milliarde US-Dollar bewertet.

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In Lauras Karriere spielt die HSG eine grosse Rolle. Nicht nur, weil sie noch heute vom erlernten Wissen in Strategie, Kommunikation und Makroökonomie profitiert, sondern auch weil sie an der HSG Schlüsselpersonen für ihre Unternehmensgründung und ihre Karriere kennengelernt hat. Dazu zählt ein Unternehmer, mit dem sie sich am St.Gallen Symposium ausgetauscht hat und der ihr CV an sein Netzwerk weitergeleitet hat. Damals befand sich Laura in ihrem Masterstudium in Unternehmensführung und hatte den Entschluss gefasst, zunächst Berufserfahrung zu sammeln und später Karriere bei einer der grossen Beratungsfirmen zu machen. Mithilfe des Unternehmers gelang es ihr, einen Praktikumsplatz bei einem Start-up zu ergattern.


SPOTLIGHT

The Future Way

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Future Skills für alles, was da kommt Die aktuellen Entwicklungen weisen auf eine ungewisse Zukunft hin: der Klimawandel, die Langzeitauswirkungen der Corona-Krise, die Verschiebung der Machtverhältnisse in der Welt. Das Gottlieb Duttweiler Institut GDI zeigt, welche Future Skills nötig sind, um flexibel auf mögliche Zukunftsszenarien zu reagieren. Text: Jürg Aegerter


Future Skill Nr. 2:    Wollen

Man muss die Gegenwart kennen, um die Zukunft zu gestalten. Es braucht also Grundlagenwissen und das Bewusstsein, dass man nicht alles weiss. Wichtig ist die Fähigkeit, schnell Neues zu lernen – und die richtigen Lernwerkzeuge zu beherrschen.

Future Skill Nr. 3:  Wirken

GEMÄSS TREND­ FORSCHENDEN ERWIESEN: NICHTS IST SO BESTÄNDIG WIE DER WANDEL

Nur wer die Dinge selber verändern will, kann etwas bewirken. Für die tatsächliche Umsetzung sind praktische und organisatorische Fähigkeiten nötig. Wichtig sind soziale Kompetenzen, um Entscheide in der Gruppe zu fällen und umzusetzen.

Es entstehen zwar neue Jobs, doch sind diese meist hoch qualifizierten Arbeitnehmenden vorbehalten, da die Jobs die Handhabung der Technologie zum Inhalt haben. Und selbst Bildung ist keine Erfolgsgarantie, weil auch anspruchsvolle Jobs aufgrund der künstlichen Intelligenz automatisiert werden können und so den Menschen aus verschiedenen Sektoren verdrängen werden. Was bleibt, ist, sich auf neue Gegebenheiten einzustellen, neugierig zu bleiben und sich und seine Arbeit immer wieder neu zu erfinden. Quelle: GDI

Podcast zum Thema

Neuer GDI-Podcast: Future Skills – Was wir in Zukunft können müssen. gdi.ch

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Future Skill Nr. 1:    Wissen

SPOTLIGHT

Ziele sind unerlässlich für die Gestaltung der Zukunft. Eigene Wünsche erkennen und formulieren. Falsch ist es, zu denken, dass alles bereits erfunden wurde. Kleine Gruppen, die gemeinsam neue Ideen entwickeln, sind der Weg zu einer gesunden Gesellschaft.


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«Dare to apply»

Tiziana de Angelis, Senior Assistant Audit Corporates Lugano / Master of Arts in Accounting and Finance (MAccFin) Als Teil des Next Gen Board gestaltet Tiziana die Zukunft unserer Funktion «Audit» aktiv mit. Wie bist du zu KPMG gekommen? Während meines Studiums habe ich an einem KPMG-Karriere-Event teilgenommen, bei dem man das Unternehmen kennenlernen und mit Mitarbeitenden ins Gespräch kommen konnte. Nach Abschluss meines Masterstudiums habe ich mich als Assistant Auditor in der Abteilung Audit Corporate beworben. Mittlerweile arbeite ich seit drei Jahren bei KPMG und bin kürzlich zur Senior Assistant befördert worden. Wie wirst du in deiner Entwicklung gefördert? KPMG unterstützt mich bei meiner Ausbildung zur eidgenössisch diplomierten Wirtschaftsprüferin. Ich habe eine ideale Balance zwischen Arbeit und freier Zeit, die ich zum Lernen benötige. So kann ich mich bestens auf die Prüfungen vorbereiten.

Was ist dein bisheriges Highlight bei KPMG? Ich durfte internationale Mandate betreuen, bei denen ich mit Kundinnen und Kunden aus aller Welt zusammengearbeitet habe. Das hat sicherlich meinen Horizont erweitert, da ich unterschiedliche Arbeitsweisen und kulturelle Überzeugungen kennengelernt habe. Gleichzeitig konnte ich meine Kommunikations- und Problemlösungsfähigkeiten ausbauen.

Was ist dein persönlicher «dare to»-Moment? In diesem Jahr bin ich Teil des Audit Next Gen Board geworden. Wir sind eine Gruppe junger Wirtschaftsprüfer*innen, die als Innovationstreibende fungieren und unsere Vorschläge der Audit Leadership präsentieren. Diese Aufgabe hat mich bereits einige Male aus meiner Komfortzone gebracht. Gleichzeitig ist es eine unglaublich bereichernde Erfahrung. Welchen Rat hast du an alle, die in Erwägung ziehen, sich bei KPMG zu bewerben? Bei KPMG wartet ein informelles und dynamisches Arbeits­ umfeld auf dich. Du wirst Teil eines wunderbaren Teams und kannst deine Führungsqualitäten ausbauen. Durch die vielen und herausfordernden Aufgaben schärfst du zudem deine Multitasking-Skills und dein innovatives Mindset. Sei bereit für eine neue Herausforderung und «dare to apply»!


CSC Stimmen

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Wage den Sprung ins Unbekannte – mit Mut und Integrität. Ich habe auf vier

Kontinenten gelebt und für den öffentlichen wie den privaten Sektor gearbeitet. Dabei habe ich gelernt, die Andersartigkeit von Menschen nicht nur zu tolerieren, sondern sie zu akzeptieren. Seit dieser Zeit begeistert mich die multikulturelle Zusammenarbeit. Eine Schlüsselrolle dabei spielt stets die Integrität im Umgang miteinander. Etwas hat mich besonders geprägt, und zwar die deutlichen Worte meines ehemaligen Vorgesetzten und heutigen Mentors Hermann Hefti. Er sagt: ‹Nimm dir die Zeit, über dein Leben zu reflektieren, aber wage auch den Sprung ins Unbekannte – nur so lernst du

“Experience now with integrity and courage the stories you want to tell later.”

dich kennen und kannst für deine Mitmenschen vielleicht eine Hilfe sein.›» Christina Sandau-Jensen, Career Coach

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hättest du es nicht versucht, nie offengestanden hätten.» Timon Huber, Application Manager

Keep moving – mentally and physically. Während meiner langen und vielseitigen Karriere waren mir stets drei Dinge besonders wichtig: Mut, Lernbegeisterung und Bewegung. Geh mutig deinen eigenen Weg, traue dich, unbekanntes Terrain zu entdecken. Lerne jeden Tag aus Situationen, von Aufgaben und von Menschen. Wachse an den Herausforderungen des Lebens und traue dich, Fehler zu machen. Du kannst nur gewinnen oder lernen. Bewege dich körperlich, mental und emotional. Bleib situationselastisch.» Ines Danuser, Senior Career Coach

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Passende Aufgaben bedeuten “Focus on your Energie und Selbstvertrauen. Es ist erwiesen, passion and dass Menschen, die sich ihrer Talente bewusst sind und sie richtig eindevelop your setzen, selbstbewusster und erfolgreicher sind. Nicht ganz so einfach ist, ihrer bewusst zu werden. Lohnen tut es sich allemal. Schliesslich stetalents.” sich cken Leichtigkeit, Energie, Leidenschaft und Tatkraft in ihnen. Ein Talent erkennt man daran, dass etwas, was du tust, dir grosse Freude bereitet. Lerne deine Talente kennen und entwickle sie weiter; zum Beispiel auch, indem du dich von anderen spiegeln lässt. Du wirst Anerkennung und Komplimente ernten. Was braucht es mehr, um glücklich zu sein?» Patricia Heemskerk, Career Coach

“To do what I love and to love what I do – that’s purpose for me.”

my HSG Career

Shia LaBeouf

INSIGHT

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Shoot your shot – auch im “You should get Berufsleben. Als ich mich 2017 um die Arbeitsto the point stelle an der Universität bewarb, hoffte ich weder auf eine where anyone else Einladung zum Vorstellungsgespräch, noch rechnete ich überhaupt mit einer Antwort. Heute bin ich bereits vier Jahre would quit and Teil des Teams und kann allen erklären, dass ich nicht an der you’re not going to Universität studiere, sondern hier arbeite. Was ich daraus gelernt habe: Just do it – einfach machen und schauen, was stop there.” passiert. Vielleicht ergeben sich so Möglichkeiten, die dir,


Karrierewege

BEST PRACTICE

Der ganz (ab)normale Karriereweg my HSG Career

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Die eine Reise zum (Job-)Ziel verläuft linear, die andere oszillierend, wieder andere mit grösseren und kleineren Umwegen. Jeder Weg ist wertvoll und braucht – so individuell er ist – eine andere Begleitung. Wir haben für euch drei Karrierewege von ehemaligen HSG-Studierenden herausgepickt. Ganz schön unterschiedlich. Texte: Florian Graf, Nadine Leemann, Gerd Winandi-Martin


My story

“I was completely lost and doubted myself because everyone around me seemed to be so sure about what they want to do,” Sophie reflects. It was one simple question which got the ball rolling for her. During a counselling session, a career coach asked her: “So, what is it that you want to do?” They started analyzing her strengths and interests. After a few jobs during her studies, she started her first internship at a startup. She was sure that this was it, the job sounded so cool. But already after a few days she realized that the values of the company, as well as the promises they had made, were not what she was told in the interview. A very tough time started and again – self doubts came up. “Am I not made for working life? Am I too fussy? Why can everyone do it but I don’t feel right in this job?” It took a lot of guts but before her probation period ended, she resigned. Back to square one. During this whole time, she

“Why can everyone do it, but I don’t feel right in this job?”

Sophie Sozzi completed her Bach elor program at the Universit y of St.Gallen in Sum mer 2021. Throughout her time as a student, she was active in various clubs such as the Social Business Club, Cerc le des Francophones , PIECES and African Impact. She is planning to do her Mas ters at the ISCTE Busi ness School in Lisbon.

kept in contact with the career coach and dug deeper and deeper to find her passion. “The values of a company are extremely important to me, but it is so hard to find out if they are telling the truth in an interview or not.” When she applied at L’Oréal, she was aware that she did not fulfill all the requirements. But Sophie had met the company during her role as head of events for the Cercle des Francophones (CF) and enjoyed working with them. She tried her luck. After touching up her CV and a mock interview with her career coach, she applied. It worked out. It was definitely a bumpy road, but it was worth it. I ask her what her next career step is. “I can imagine staying with L’Oréal forever, I just absolutely love it. The people are so nice, and they really appreciate the employees,” Sophie says and smiles. A true happy end.

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To Sophie Sozzi, the financial world was never appealing and all she knew was that she enjoys social interaction. But how do I get a job with only knowing that?

BEST PRACTICE

“From being lost to my dream job”


Karrierewege

So war's

BEST PRACTICE

«Eine HSGAbsolventin im HR? Ja, das geht!»

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G), arbeitet helor of Arts (B. A. HS Maiko Reutimann, Bac gen. ndo Analy tics in Norwe seit März 2020 bei Aru

Maiko Reutimann ist wie viele ihrer Mitstudierenden mit dem Ziel an die HSG gekommen, nach dem Studium eine Karriere im Banking zu machen. Der geplante Karriereweg stellte sich für Maiko als unpassend heraus. Ihr Glück fand sie schliesslich im HR. Eigentlich wollte Maiko ins Banking. So bewarb sie sich bei J.P. Morgan in London und bekam das sehr begehrte Praktikum im Bereich Sales & Trading. Rasch stellt sie fest, dass es nicht das ist, was sie möchte: «Ich habe den Sinn hinter der Arbeit für

«Meinem Manager bei J.P. Morgan sagen zu müssen, dass dies nicht mein Karriereweg ist, war für mich äusserst schwierig und emotional.»

mich persönlich nicht gefunden.» Es war für sie ein schwieriger Prozess, sich eingestehen zu müssen, dass sich der geplante Karriereweg als unpassend herausstellte. Dann bewarb sie sich für das Adecco-«CEO for One Month»-Programm und konnte sich gegenüber vielen anderen Bewerbenden durchsetzen. Entscheidend war, dass sie ihre Begeisterung stets zeigen und somit auch andere mit diesem Spirit anstecken konnte. Diese Zeit empfand Maiko als Geschenk und als sehr prägend. Begeistert davon, ihren Karriereweg gefunden zu haben, startete Maiko nach dem Studium ihre Karriere im Bereich Executive Search. Heute arbeitet sie in Norwegen im Tech Recruitment und hat ihren Traumjob gefunden. An die HSG-Zeit erinnert sie sich gern zurück. Und da besonders auch an den Bereich Career & Corporate Services. Als Teil des Organisationsteams der HSG Banking Days konnte sie wichtige Erfahrungen im Projektmanagement sammeln und ein gutes Netzwerk aufbauen. Ihre Kurse hatte sie bereits 2018 abgeschlossen. Die Fertigstellung ihrer Bachelorarbeit musste sie jedoch wegen ihres Karrierestarts im Executive Search verschieben. Die Arbeit holte sie im letzten Semester nach, natürlich mit einem Thema aus dem Bereich Human Resources.


Statt ins Gymnasium zu gehen, wollte Mathieu Gasser lieber etwas Praktisches machen. Also entschied er sich für eine kauf­männische Ausbildung bei der Heineken Switzerland AG. Erstens lag die Schweizer Niederlassung des Grosskonzerns gleich um die Ecke, und zweitens lockte den damals 15-Jährigen die Arbeit in einer Brauerei. Nach der dreijährigen Berufslehre merkte Mathieu, dass er mehr wollte. Mit Beginn der Militärzeit meldete er sich an der Maturitätsschule Luzern zum Passerellen-Lehrgang an. Nach der bestandenen Matura packte Mathieu erst einmal seinen Rucksack und bereiste Amerika, Asien und Afrika – in gerade einmal sechs Monaten. Mathieu sagt: «Belohne dich durch grosszügige Auszeiten mit Auslandaufenthalten. So kannst du dir Zeit zur Selbstreflexion nehmen und deine persönlichen Lebensziele neu definieren.»

Mathieu Gasser, Bac helor of Ar ts (B. A. HSG), arbeitet seit September 2020 bei Muller Healthcare Co nsulting.

Bildungsaufenthalt in der Mongolei Mathieu begann 2017 sein Bachelorstudium an der HSG und engagierte sich während seiner Studienzeit im Vorstand von PIECES, einem studentischen Verein an der HSG, dem die Bildung von Kindern in Entwicklungsländern am Herzen liegt. Im Zuge dieses Engagements unterrichtete er allein eine Schul­klasse in der Mongolei und lebte mehrere Wochen gemeinsam mit seiner Gastfamilie in einer Jurte. Diese Erfahrungen zeigten ihm, wie wichtig ein funktionierendes Miteinander ist, und er ist überzeugt, dass ihm das ein Leben lang in seinem Mindset verankert bleiben wird. Erfahrung als Consultant Nach einer Standortbestimmung mit einem Career Coach vom CSC zeigte sich für Mathieu ein Karriereweg auf, den er für sich vorher nicht gesehen hatte – das Consulting. Mittlerweile arbeitet er bei Muller Healthcare Consulting als Junior Consultant und wird den Master in Banking and Finance (MBF) an der HSG beginnen. Vorher macht Mathieu eine Bike­packing-Tour von der Schweiz nach Griechenland.

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«Growth Mindset» – von der KV-Lehre in der Brauerei zum Consultant

BEST PRACTICE

So war's


Sprungbrett für steile Karrieren NIKIN

BEST PRACTICE

«Verkaufe dich schlechter, als du bist» Bei einem Bier im Oktober 2016 hatten Nicholas Hänny und sein Sandkastenfreund Robin Gnehm die Idee, NIKIN zu gründen. Nach fünf Jahren macht das Unternehmen mit nachhaltigen Kleidern und Produkten über 13 Millionen Franken Umsatz und beschäftigt rund 40 Mitarbeitende. Das Besondere: Pro verkauftes Produkt lassen sie einen Baum pflanzen. Aus einer Bieridee wurde eine Erfolgsgeschichte. Text: Djulijana Kilic

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Ein gewisser Unternehmergeist zeichnete Nicholas schon früh aus. Er verkaufte während seines Studiums an der Universität St.Gallen selbst gemachte «Beutelsäcke». Was als Hobby begann, entwickelte sich zu einem Unternehmen mit einer international bekannten Trendmarke. Ohne Businessplan zum Ziel Nicholas’ Traum war immer, ein Unternehmen mit zehn Mitarbeitenden und einer Million Umsatz aufzubauen. Doch fast unbemerkt erreichte er dieses Ziel bereits vor Abgabe seiner Masterarbeit und noch vor seinem Vollzeiteinstieg bei NIKIN. Ohne

«Zeitweise wurde ich belächelt und als ‹Säckli-Nicholas› verspottet.»

Businessplan handelten er und sein Co-Founder so, wie es für sie Sinn ergab. Sie promoteten ihre Produkte mit selbst gemachten Bildern. Genau das sprach die Masse an. Mit viel Authentizität und wenig Geld wurde NIKIN immer bekannter. Von 5000 Franken Startkapital auf 13 Millionen Franken Umsatz Was die beiden Gründer Nicholas und Robin besonders stolz macht: «Wir konnten jedes Jahr Gewinne verzeichnen und sind all die Jahre ohne Investoren und Bankdarlehen ausgekommen.» Die Bilanz der Unternehmer: Mit 5000 Franken Startkapital machten sie im Jahr 2020 bereits 13 Millionen Franken Umsatz und haben mittler­ weile über eine Million Bäume auf allen Kontinenten gepflanzt. Trotz dieser eindrücklichen Zahlen blieb der 29-jährige Nicholas bescheiden: «Mir persönlich ist und war eine gewisse Demut wichtig. Ich lebe nach dem Motto ‹Verkauf dich schlechter, als du bist›.»


«Nach meiner Zeit als Unternehmer möchte ich ein Restaurant oder eine Bar eröffnen – oder in Brasilien leben.»

Kritik von anderen überwinden Ursprünglich peilte Nicholas eine Karriere im Consulting an. Doch ergab sich keine Festanstellung, was sich im Nachhinein als Glücksfall herausstellte. Heute will er andere motivieren, selbst aktiv zu werden und die Selbständigkeit zu wagen. Während seiner Anfänge wurde ihm häufig geraten, zuerst etwas «Richtiges» zu arbeiten, bevor er sich selbstän-

ZUR PERSON Nicholas Hänny ist Mitgründer von NIKIN, ein Unternehmen mit Sitz in der Schweiz, das sich auf bezahlbare, nachhaltige Kleider und Produkte spezialisiert hat. Pro verkauftes Produkt wird ein Baum gepflanzt – mittlerweile sind es über eine Million Bäume. Während seiner Studienzeit war Nicholas Mitglied des Young Entrepreneurs Clubs und Mitgründer des Poker Clubs an der Universität St.Gallen. nikin.ch

dig mache. Heute ist er froh, dass er diese wohl­ gemeinten Ratschläge ignorierte. «Ich wurde belächelt und teilweise als ‹Säckli-Nicholas› ver­spottet. Das hat mich damals sehr geärgert und gleichzeitig umso mehr angespornt weiter­ zumachen», blickt er auf diese Zeit zurück. Persönliche Entwicklung durch Selbständigkeit Durch die Selbständigkeit konnte er sich viel Wissen aneignen. Auch persönlich entwickelte er nicht nur Skills, sondern änderte fundamental seine Lebenseinstellung. Ihm war die Verantwortung bewusst, dass Arbeitsstellen an seinem Unternehmen hängen. Er arbeitete selbst teilweise 15 bis 16 Stunden täglich und auch am Wochenende. Trotzdem würde er nicht wechseln wollen. Seine Stärke sieht er darin, Leute zu inspirieren, und wie er sagt, im «einfach Machen». Und danach? Trotz allem möchte Nicholas nicht bis zur Pension bei NIKIN bleiben. «Irgendwann möchte ich meine 30 Kilogramm Tee, die noch im Keller sind, verkaufen und einen eigenen Tee-Brand aufziehen, ein Restaurant oder eine Bar eröffnen oder in Brasilien leben. Und in zwei bis drei Jahren eine Familie gründen und viel Zeit mit ihr verbringen», so die Pläne des Jungunternehmers. Bei ihm ist offensichtlich «h»ännything möglich.

BEST PRACTICE

Nicholas Hänny gründete nach seinem Studium die nachhaltige Kleidermarke NIKIN.

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Ein digitaler Netzwerker Obwohl Nicholas ein hervorragender Redner ist, mochte er Smalltalk und Networking nie besonders. Trotzdem hat er sich dank LinkedIn & Co. ein grosses Netzwerk aufbauen können. Anfang 2020 fing er mit regelmässigen Postings auf LinkedIn an. Da sah er bereits, welches Potenzial das Businessnetzwerk ihm persönlich und beruflich bringen könnte. «Du bekommst viel mehr Reichweite als nur die Anzahl Menschen, die dir folgen. So kann man organisch sehr schnell wachsen», resümiert er. Nicht zuletzt hat er dank LinkedIn Anfragen für Podcasts und Verwaltungsratsmandate erhalten, wurde zum «Aargauer des Jahres» 2019 gewählt und 2021 sogar für die «Forbes»-DACH-Liste «30 under 30» nominiert.


Bereiche

Mit welchem Bereich liebäugelst du? INSIGHT

In dieser Ausgabe sind HR, Sales und Legal im Fokus. Zwei Bereiche beschreiben wir hier; den dritten findest du in unserem Online-Magazin.

Legal/

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Auf legalem Weg Spezialisierungen Die meisten Jusstudierenden möchten Anwältin oder Richter werden. Voraussetzung ist das Anwalts­ patent. Ein Patent, das auch in vielen Kanzleien vorausgesetzt wird, wenn man an der Front arbeiten möchte. Ausnahmen gibt es im Steuerrecht oder in der Rechtsabteilung eines grossen Unternehmens. Hier ist auch eine Karriere mit Masterstudium möglich.

Typische Aufgabenbereiche Partner in einer Kanzlei oder Verantwortung im Gericht – das sind klassische Berufsfelder. Du kannst dich auch in einem grösseren Unternehmen engagieren, in der Compliance und in der Rechtsabteilung, oder eine Karriere bei einer Versicherung anstreben. Wie variantenreich die Felder auch sind, eins bleibt immer gleich: Man handelt nach dem Gesetz. Chancen und Herausforderungen Wer viel arbeitet und das richtige Fundament hat, gekoppelt mit dem richtigen Riecher, hat einen steilen Berufsweg vor sich, fordernd und lehrreich gleichermassen. Vorurteile und die Realität «Am Abend das Licht brennen lassen.» Das Klischee, das Anwälte nie Feierabend machen dürfen, herrscht vor. Sicher ist die Arbeit in einer Kanzlei kein typischer Nine-to-five-Job; Wochenend- und Abendeinsätze gehören bisweilen dazu. Auf der anderen Seite lässt der Job auch zu, dass man die Arbeit flexibel einteilen und nebenbei Hobbys oder die Familie pflegen kann.


Spezialisierungen Der Verkauf ist ein zentrales Thema in vielen Unternehmen; ein typisches Verkäuferprofil gibt es dennoch nicht. Typische Aufgabenbereiche Die Bereiche, in denen du wirken kannst, sind sehr unterschiedlich; die verlangten Persönlichkeits­ profile ebenso. Während bei der Kaltakquise das Funnel-System gilt und die Devise «Oben viel

Chancen und Herausforderungen Im Zentrum des Verkaufs steht ein Produkt oder eine Dienstleistung, die dem Unternehmen mitteloder langfristig Gewinn bringen sollen. Die Basis legt oft eine Marktanalyse mit Fragen rund um Produkt-USP, Zielpersonen und Strategie, bei der die Verkaufsverantwortlichen bereits miteingebunden werden. Als Sales Person arbeitet man mit fast allen Abteilungen eines Unternehmens zusammen: von der Produktion über die Buchhaltung bis zum Marketing. Das ist vielseitig, spannend und – wegen der Schnittstellen – bisweilen auch komplex. Vorurteile und die Realität Die Verkäuferin bzw. der Verkäufer ist mehr als die Person, die das Produkt oder die Dienstleistungen an die Frau/den Mann bringt: Sie hat aus strategischer Sicht relevanten Einfluss auf den Unternehmenserfolg.

Bild: Universität St.Gallen

HR ist mehr als. nur Rekrutierung. Was typisch ist und was speziell, erfährst du in unserem Online-Magazin. hsgcareer.ch/karrieremagazin/insight/ branchen-im-überblick

INSIGHT

Bist du Sales oder Key Account Manager?

reingeben, damit unten etwas rauskommt» vorherrscht, ist man als Sales Consultant gut beraten, auf die individuellen Bedürfnisse einzugehen, um einen Abschluss zu erzielen. Als Key Account Manager wiederum betreut man bestehende Kundengruppen; hier stehen persönliche, langfristige Beziehungen im Zentrum, die gepflegt werden müssen. Wenn du im Innendienst arbeitest, unterstützt du alle, die im Aussendienst wirken.

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Sales/


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Equipped with an entrepreneurial mindset, we are an industrial holding company focusing on direct equity ­investments in privately-held, medium-sized “Mittelstand” businesses in Germany, Austria and Switzerland. Armira engages in established, profitable companies offering high potential for sustainable value enhancement typically generating between EUR 50 m and EUR 500 m in sales. With capital from entrepreneurs and family offices sharing our long-term investment horizon, we have the flexibility to take both majority and minority ownership stakes. We see ourselves as responsible partners for a strong and continuous development of the acquired businesses.

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CSC Stimmen

“Respect, appreciation and good relations at work are the key points for a happy and meaningful work environment.”

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Corporate Happiness. Du liebst

Zahlen, Herausforderungen und harte Fakten? Dein Job ist deine Leidenschaft? Trotzdem merkst du, dass etwas fehlt? An diesem Punkt stand ein ehemaliger Controller. Er begann, sich mit positiver Psychologie und mit dem ‹Corporate-Happiness-Ansatz› zu befassen. Sein Fazit: Mitarbeiten­de, die ihre Stärken und Potenziale gezielt einsetzen können, sind nachhaltig glücklicher und motivierter am Arbeitsplatz. Anstatt den Fokus primär auf Zahlen zu setzen, ist Menschenorientierung essenziell, um die Unternehmensziele zu erreichen.» Elke Wüst, Career Coach

Fokussiere dich auf deine Ziele. Neben kontinuierlicher Weiterbildung und der Leidenschaft für meinen Beruf ist für mich eines essenziell:

“Be focused in what you do.” INSIGHT

der Fokus. Sei es auf eine Aufgabe, ein privates oder berufliches Projekt oder ganz generell auf das, was ich gerade mache. Für einen motivierten Start in den Tag hilft es mir, mich auf die aktuell grösste Herausforderung zu konzen­ trieren. Eine ‹Extrameile› ist hierbei ab und zu essenziell.»

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“Swedish break: Gönn dir ab und zu eine Wünschen wir uns nicht schwedische ‘Fika’ is a short alle eine erfüllende und Pause. sinnvolle Arbeit? Mir scheint wichtig, break, giving a dass neben dem Arbeitsinhalt vor allem auch der Teamspirit zu kurz kommen darf. Eine gute Möglichkeit, diesen zu chance to ‘air’ our nicht fördern, ist ‹Fika›: die schwedische Kaffeepause. Hier einen brains and refuel Kaffee trinken mit Kolleg/innen, dort etwas Kleines essen; dann, wenn man es braucht. Ungezwungen und locker with inspiration immer zusammen sein, den Kopf frei bekommen und wieder Energie from others.” tanken – das macht Lust auf mehr, auch auf mehr ‹Fika›.» Christina Merri-Madsen, Assistentin Career & Corporate

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Services

Jeder Tag ist eine neue Chance.

einzusteigen. Ich identifiziere mich mit dieser sinnstiftenden,

“Give every day the chance to be the best of your life.”

abwechslungsreichen Tätigkeit und freue mich, damit etwas

Mark Twain

Als Career Coach gebe ich meine Erfahrungen gern weiter, indem ich Studierende dabei unterstütze, ihre Stärken und Potenziale zu erkennen, mit ihren Interessen und Werten ihre Karriere nachhaltig zu planen und erfolgreich ins Berufsleben

bewegen zu können.» Andrea Wirth, Career Coach

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Simon Mächler, Projektleiter HSG TALENTS Conference


Positioning on social media

BEST PRACTICE

Act to connect: successfully expand your network on LinkedIn

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Often, during conversations with students and other job seekers, I sense some hesitation to connect to interesting, but unknown, people on LinkedIn. I hear arguments like: “This person is probably busy enough” and “They surely don’t enjoy being bothered by someone they don’t know”. But what if … Text: Imera Crietee

… you did get the chance to interact with them? Wouldn’t a chat with this person be a great opportunity to gain insight into the industry or company they are working for? To find out if the company or the job suits you? Or might even lead to opportunities for a job or an internship that you would not have found online. Let’s turn it around – for example: Let’s say you receive a message from a student. You have a shared background and she/he is interested in connecting. Are you available for a 15-minute chat? It also depends on the WAY this person approaches you to get your attention. Some tips WHY people accept an invitation and how you can convince them to have a short conversation – even if you have never met before.

1. A shared connection

Search by keywords. Look for a second-degree connection and who you both know. Ask the shared contact if you can mention his/her name in the invitation. This will give you an easy introduction, which increases your chances of success. Having something in common is the #1 reason people tie up.

2. A shared interest

Alternatively, you can look for a mutual interest. For example: – Check out the Alumni section of the University of St.Gallen and search for keywords or a company name. Alumni are very likely to respond because you have a common background. – Follow people that share interesting content and respond to the article they posted. – Join a group. Once you are in, you can send messages (without a premium account) to all the group members. – Ask in your invitation if they have time for a (virtual) coffee to chat about the above topics.


Here are some examples: tips, With these s you back nothing hold ding your from expan is LinkedIn. It network on to get to a great way , companies, le know peop d job industries an s as well as ie opportunit lead on to take the . your career

1. When connecting to a second-degree connection: Hi John, through (shared connection) I heard about the interesting work you do for XYZ in project management. I am in my last year of my Master’s degree program at HSG and I am writing my thesis on agile methods in project management. Would you be open for a (virtual) coffee and chat about the recent developments in project management? Kind regards, … 2. Connecting to a LinkedIn member for a shared interest: Hi Tamara, I came across your profile and realized we share a background at HSG! Currently I am learning about what it takes to start working in HR, specifically as a Change Manager. It would be great to hear more about your experiences. Do you have time for a 15-minute video chat, next week Tuesday or Thursday? Thank you in advance, best regards, …

BEST PRACTICE

And to be safe, you could add an escape line for the receiver, like: “If my invitation to connect is inappropriate, then please let me know and I will not contact you again”.

Look for content (articles, posts, connections) that the person you would like to talk to might be interested in. For example, let’s say you recently read an article in a course. This person may be too busy to read all features and your up-to-date knowledge may be interesting to them.

4. Be genuinely interested

People in general like to get recognized, talk about themselves and the things they do. Ask specific questions. Find a topic this person (or company) knows a lot about and is also of specific interest to you. For example, how has your work changed over the past few months? This shows you are genuinely interested. It might be contagious.

5. A sk for advice People like to help. It makes them feel good. They are flattered because you need their advice. Don’t ask for a job. Not even in the conversation. If you like what you hear about the job or the company, you could ask: “What is your advice on how to proceed, if I would like to work at…? ”

6. There may be a need for an employee or intern Last but not least, the person you are writing to could actually be looking for an employee or intern for the company. Although you should not ask directly, you use the question "What is your advice, if I would like to work at... " and they will mention it, if they have anything available. Now, let’s do it! HOW can you write an appealing invitation message? For inspiration, see the two examples in the white circle above.

MORE TIPS Want to know more about the do’s and don’ts of a LinkedIn profile? Come to our workshop “Career Input: Social Media and LinkedIn”. Registration on my.hsgcareer.ch.

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3. You have something to give


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«Verantwortung übernehmen – gemeinsam wachsen» Wer neugierig ist und an sich und seine Talente glaubt, dem stehen bei Lidl Schweiz viele Türen offen. Egal, wo und wie Mitarbeitende ins Lidl-­ Team einsteigen: Sie werden unterstützt, gefördert und gefordert. Trage zum Wachstum von Lidl Schweiz bei und entdecke die spannenden und vielseitigen Aufgaben im Bereich Real Estate. Egal, ob Bau, Expansion, Facility Management, Energie und CSR oder Portfoliomanagement – wir bieten das gesamte Paket. Sei dabei, wenn eine neue Filiale oder ein Sonderbau vom Vertragsabschluss bis zur Eröffnung entsteht. Bring dein Know-how zur Weiterentwicklung des Filialkonzepts ein und sorge mit uns für ein modernes und gepflegtes Erscheinungsbild der Filialen. Was ist für dich ein besonders faszinierender Aufgabenbereich? «Es fasziniert mich, bei jeder Filiale wieder aufs Neue zu sehen, wie aus einem Plan ein funktionierendes Gebäude heranwächst und dieses durch den Einzug des Filialteams zum Leben erwacht. Bei Lidl erhält man auch als junge Person die Möglichkeit, Verantwortung zu übernehmen und etwas zu bewirken.» Michèle Sallenbach, Senior Manager Construction Management

«In meiner Position im strategischen Facility Management ist es besonders spannend, viele facettenreiche Aufgabengebiete zu übernehmen. Dazu gehören z. B . die Kosten­ analyse und das Erstellen von Kennzahlen im Immobilien­ bereich und zum anderen auch Filialbesuche und die Sicherstellung des Qualitätsmanagements. Zudem schätze ich die Vielzahl an Möglichkeiten, die Lidl bietet. Neben internen Schulungsangeboten sind auch externe Weiter­ bildungen möglich – daher bin ich sehr froh, berufs­ begleitend meinen MBA absolvieren zu können.» Stefanie Koser, Project Manager Facility Management Zukunft braucht Raum – wir geben ihn dir. Wir arbeiten unermüdlich an der Weiterentwicklung unseres Filial- und Logistiknetzes und sind daher ständig auf der Suche nach neuen Mitarbeitenden für die Expansion.

 Haben wir dein Interesse geweckt? Weitere Informationen sowie alle offenen Stellen im Bereich Real Estate findest du unter: karriere.lidl.ch


Orientieren Orientieren

4 Kernfragen, 1 Kernaussage zur Standortfindung

Wer bin ich? – Was freut dich, was hast du immer schon gern getan? – Was schätzen dein Umfeld, deine Freunde und deine Familie an dir? – Wie sahen deine Pläne und Ideen als Kind aus, welche sind geblieben?

Was kann ich? – Worin bist du so richtig gut, was machst du speziell gern? – Welches sind neben deinen Fachkompetenzen deine persönlichen, sozialen und emotionalen Fähigkeiten und Stärken? – Welches Erfahrungswissen hast du dir angeeignet, z. B. im Sport, in der Freiwilligenarbeit, in der Musik?

TIPP Hast du Fragen oder kommst du nicht weiter? Vereinbare einen Termin zu unserem Format «Standortfindung». Besuche hsgcareer.ch.

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Text: Ines Danuser

Was ist mir wichtig? – Magst du es, wenn es richtig schwierig wird? – Gehst du Dingen gern auf den Grund? – Löst du Probleme gern pragmatisch oder magst du es, wenn die Situationen und Teams immer wieder wechseln? – Fasziniert dich der Blick aufs grosse Ganze oder die Details oder doch von allem etwas? – Möchtest du einen Job mit viel Macht? – Ein inspirierendes, wohlwollendes Umfeld, Team­ mitglieder, die alle hohe Ziele erreichen wollen, ­genügend Zeit für Freunde, Freizeit und Familie? – Eine Arbeit, die sinnvoll und unterstützend ist?

Wo will ich hin? – Dorthin, wo das Unternehmen, die Aufgaben, ­ die Arbeitskultur und die Werte einen möglichst hohen Match ergeben. B ­ edenke dabei: 100-Prozent-Matching ist sehr rar und übersteht den Realitätscheck kaum.

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Selbstreflexion ist die Basis deiner beruflichen Entscheidungen. Das bedeutet, dich mit dir selbst auseinanderzusetzen, deine Stärken und Knackpunkte zu kennen. Diese Fragen können dir dabei helfen.

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Kein Plan, wo es mit der Stellensuche hin­gehen soll? Oder ein zu ­perfekter Plan, der dich verunsichert? Unklar, welcher Job zu dir passt? In allen Fällen verhilft dir eine wohlüberlegte und reflektierte Standortfindung zu Klarheit, Struktur, Mut und Vertrauen für deine nächsten beruflichen Schritte.

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1

Dos: Fotos sind optional, aber im

Dos: Hebe deinen Namen hervor. Nationalität und Geburtsdatum daneben sind üblich. Optional kann ein Kurzprofil von ca. 4 bis 5 Zeilen folgen mit den für die Stelle relevanten Erfahrungen und Kompetenzen. Don’ts: Für Studierende grundsätzlich nicht nötig anzugeben: Zivilstand, Bürgerort, Elternberufe, Anzahl der Geschwister.

Dos: Gib Kontaktmöglichkeiten an. Vergiss nicht, eine telefonische Voicemail aufzunehmen, damit Recruiter Nachrichten hinterlassen können. Don’ts: Verwende keine unprofessionelle E-Mail-Adresse wie z.B. dragonslayer92@mail.com.

CV für Studierende in DACH

Neben einem gut strukturierten Lebenslauf ist ein aussagekräftiges Motivationsschreiben essenziell für deinen Bewerbungserfolg.

Der Name ist Programm. Sag, weshalb du die richtige Person für diese Stelle bist. Nicht den Lebenslauf wiederholen, sondern ein­ zelne Punkte hervorheben, Learnings und Kompetenzen erläutern. Wenn du doppelt punkten willst: Schreiben so aufsetzen, dass es einmalig ist.

Motivationsschreiben

So punktest du. Einmal strukturieren, bitte. Und: Reduziere aufs Relevante. Recruiter nehmen sich pro CV maximal 1 Minute Zeit.

Ziel des Lebenslaufs ist, den persönlichen Werdegang darzustellen Übersichtliche Gestaltung, um schnell einen ersten Eindruck von dir bekommen zu können Umgekehrt chronologisch sortiert (vom Aktuellsten zum Ältesten) Empfohlen werden max. 2 Seiten (DACH) oder 1 Seite (USA/UK/Asien) oder gemäss Anforderung Inserat/Website Schriftart sollte deutlich lesbar sein, Schriftgrösse nicht kleiner als 8 Punkte Keine Rechtschreib- oder Grammatikfehler Kurze und präzise Formulierungen, positiv und aktiv

Generelles

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Der Lebenslauf? Herzstück jeder Bewerbung

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Bewerben

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TIPP

DACH-Region

· Chronologie anders als in

· alles auf einer Seite

Länderzugehörigkeit

· ohne Bild, Religion, Alter,

Andere Länder, andere Sitten Relevant für das USA-CV

5

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Dos: Benenne nicht nur das Unternehmen, sondern auch deine eigene Funktion und die Abteilung. Hebe ganz konkret deine Hauptaufgaben und Projekte hervor, die für die neue Stelle relevant sind. Don’ts: Vermeide nichtssagende Punkte wie «Mithilfe im Sponsoring». Besser: Was hast du ganz konkret beigetragen? «Erstellen von Präsentationen, um neue Sponsoren zu gewinnen.»

Dos: Falls für das Unternehmen relevant, können optional jeweils Studienschwerpunkt, Notendurchschnitt, Praxisprojekte, Thesis etc. ergänzt werden. Don’ts: Keine kompletten Auflistungen absolvierter Kurse einfügen, Studienschwerpunkt genügt.

Dos: Fotos sind optional, aber im deutschsprachigen Raum oft willkommen (professionell, freundlich, Passfotoformat, auf gute Auflösung achten). Don’ts: Keine Freizeitkleidung, keine privaten Hintergründe (z.B. Balkon).

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GET HIRED

Bewerbungsfotos werden in der DACH-Region erwartet, in den USA aus rechtlichen Gründen aber nicht akzeptiert.

5

4

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Geschwister.

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Die vollständige Vorlage findest du auf: hsgcareer.ch/curriculum-vitae

Mehr Infos zum Thema?

+ Bewerbungsbild vom Profi + E-Mail-Adresse mit Vor- und Nachnamen + Recruiter korrekt anschreiben + korrekte Rechtschreibung + formal einwandfrei – Lohnvorstellungen

Dos and Don’ts


Vorstellen 3/6

Die beste Vorbereitung fürs Jobinterview

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Die erste Hürde ist geschafft: Du bist zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen worden. Gratulation! Nun geht es darum, den positiven Eindruck im persönlichen Kontakt zu bestätigen. Worauf du achten solltest und welche Stolpersteine lauern, erfährst du hier. Text: Djulijana Kilic

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Gute Vorbereitung ist die halbe Miete. Bevor du in das Jobinterview gehst, vergewissere dich, dass du alle benötigten Informationen hast: Datum, ­Uhrzeit, Ort und mit welchen Personen du das ­Gespräch führen wirst.

Vorbereitung − Recherchiere über das Unternehmen: Wie viel Umsatz hat es in den letzten Jahren gemacht, wie viele Mitarbeitende sind dort beschäftigt, in welchen Branchen ist es tätig? Das Wissen über alle Informationen, die auf der Firmenwebsite publiziert sind, wird bei Bewerbenden vorausgesetzt. Zudem spannend: Wer ist dein Gegenüber beim Vorstellungsgespräch? Auf LinkedIn und Xing finden sich vielleicht ­Gemeinsamkeiten, mit denen du im Vorstellungsgespräch punkten kannst. − Kleidung: Auf der Website kannst du dir häufig ein Bild von Unternehmen und gelebtem Dresscode machen. Du findest keine Bilder? Dann gehe in einer Mittagspause zum Firmensitz und beobachte die Personen, die ein und aus gehen. − Anfahrt: Zu spät kommen ist ein absolutes No-Go. Plane deshalb genügend Zeit für die Reise ein, egal, ob mit dem Zug oder Auto. Solltest du dich wirklich verspäten, informiere deine Ansprech­ person rechtzeitig von unterwegs.

Im Vorstellungsgespräch −D as Gespräch beginnt mit dem Eintritt ins Firmengebäude. Es gibt Recruiter, die ihre Bewerbenden bereits vor dem eigentlichen Vorstellungsgespräch beobachten. Wie verhältst du dich an der Rezeption? Was machst du während der Wartezeit? Bist du ständig am Mobiltelefon oder liest du interessiert in den Unternehmensbroschüren? Sei dir bewusst, welches Verhalten welche Wirkung auf dein Gegenüber hat. − Die Begrüssung: Du weisst es sicher schon – dein Händedruck sollte kräftig, aber nicht zu kräftig sein. Einen «nassen Fisch» findet auch der Recruiter uncool. − Sitzordnung: Vielfach lässt dich der Recruiter wählen, wo du sitzen möchtest. Manchmal ist die Sitzposition (aus strategischen Gründen) bereits vorgegeben. − Augenkontakt: Versuche, immer alle anwesenden Personen miteinzubeziehen und beispielsweise nicht nur den Recruiter anzuschauen, sondern alle anwesenden Personen im Raum. − Du bist nervös? Keine Panik, das ist ganz menschlich; du kannst es gern im Gespräch erwähnen. Das wirkt beruhigend. −F ragen zu dir und zu deiner Person werden sehr häufig zu Anfang des Gesprächs gestellt. Versuche bei deiner Selbstpräsentation nicht einfach nur ­dein CV zu wiederholen. Verpackst du deine USPs in eine Geschichte, verankern sich Bilder bei den Recruitern.


Zeige beim Vorstellungs­ gespräch mehr als nur dein CV.

− Welche Fragen auf dich zukommen können? Hier gibt es 100 zur Auswahl:

«Bleibe authentisch. Sei du selbst. Und du wirst überzeugen.» − Am Ende des Gesprächs hast du die Chance, ­eigene Fragen zu stellen. Halte also einige parat. Mit welchen du punkten kannst, erfährst du hier:

EXTRA-TIPP Streiche deinen persönlichen USP im Gespräch heraus. Du kennst ihn noch nicht? Dann vereinbare einen Termin für eine individuelle Karriereberatung und finde deinen USP: my.hsgcareer.ch

Nach dem Vorstellungsgespräch − Nach dem Vorstellungsgespräch kannst du dich bei den Verantwortlichen noch einmal für das ­Gespräch bedanken und deine Highlights, was dir besonders zum Gespräch, zur Stelle oder zum Unternehmen gefallen hat, hervorheben. − Am Ende des Gesprächs sollte dich der Recruiter über das weitere Vorgehen informieren, also wer meldet sich mit einem Feedback bei wem und bis wann.

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− Weitere Fragen solltest du nach der STAR-­Methode beantworten. Wie das funktioniert, erfährst du auf hsgcareer.ch:

+ gepflegte Erscheinung + 5 bis 10 Minuten vorher vor Ort sein (nicht früher, nicht später) + Kontaktpersonen mit richtigem Namen ansprechen + informiert sein über das Unternehmen + Fragen aufschreiben, die man am Ende stellen möchte + bedanken für das Vorstellungs­ gespräch

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Dos


Juristische Praktika

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Auftreten 4/6

Dein Auftritt PERSÖNLICH

VIRTUELL

Blicke allen Personen direkt in die Augen. Das zeigt Interesse und sorgt für gute Aufmerksamkeit.

Passe dich deinem potenziellen zukünftigen Arbeitgeber an. Der Dresscode bei einem Start-up ist anders als etwa bei einer Bank. Im Zweifel kannst du beim Unternehmen anrufen.

Authentizität

Sei, wer du bist. Spiele keine Rolle und antworte ehrlich und offen auf die Fragen deines Gegenübers.

Körperhaltung

Nutze die gesamte Sitzfläche des Stuhls und achte darauf, dass du eine offene Körperhaltung einnimmst.

Technik

Stelle sicher, dass die Technik funktioniert: Übertragungsgeschwindigkeit, Kamera und Mikrofon.

Hintergrund

Platziere dich vor einem neutralen Hintergrund. So kann sich dein Gegenüber auf dich konzentrieren.

Übung

Trainiere dein Video-Interview oder deinen persönlichen Auftritt – am besten mit unseren Career Coaches.

Stimme und Tonalität

Setze deine Stimme gezielt ein und sprich langsam und deutlich.

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Blickkontakt

kleidung

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Im Interview überzeugst du dein Gegenüber von dir. Damit das gelingt, gilt es ein paar Punkte zu beachten. Nie vergessen: Auch die nonverbale K ­ ommunikation spielt eine wesentliche Rolle.


Entscheiden   5/6

Mit 6 Fragen zum richtigen Job Drei Unternehmen, drei Positionen, eine Wahl. Du hast verschiedene Bewerbungsprozesse durchlaufen, verschiedene Personen kennengelernt und mehrere Zusagen erhalten? Jetzt geht’s um die richtige Entscheidung. Beantworte diese Fragen und du weisst mehr. Text: Djulijana Kilic

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FRAGE Welche Vor- und Nachteile haben die einzelnen Jobs? Wäge die Pros und Kontras pro Stelle und Unternehmen ab.

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FRAGE Wie korrespondieren die Jobs mit deinen Werten und Vorstellungen? Überlege dir, was dir wichtig ist: schnelle Karriere, hoher Lohn, familiäres Umfeld oder etwas ganz anderes.

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FRAGE Wie kannst du deine Kompetenzen, Stärken und Interessen einbringen? Mach dir Gedanken, wie dein Arbeitsalltag genau aussehen wird; auch, wie der Mix von Daily Business und Projekten ist.

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FRAGE Wie sehen deine Zukunftschancen aus? Vergewissere dich über die jeweiligen Karrieremodelle und wie du während der Einarbeitungszeit unterstützt wirst.

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FRAGE Wie hast du die Unternehmenskultur wahrgenommen? Rekonstruiere noch einmal den Bewerbungsprozess: Wie ist der Umgangston, wie die Atmo­ sphäre und wie dein Gefühl dabei? Vielleicht hat dich auch etwas irritiert?

EXTRA-TIPP · Frage dich, was du liebst, worin du gut bist und wo du eine Veränderung bewirken kannst. · Wenn du mehr über das Arbeitsumfeld erfahren möchtest, suchst du dir am besten Personen, die in dem Unternehmen ihre Karriere gestartet haben, z. B. HSG-Alumni.

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FRAGE Wie könnte dein Arbeitsalltag konkret aussehen? Versuche, dich gedanklich in die Zukunft zu versetzen. Wie sind Arbeitsweg, Arbeitsumgebung, Arbeit, wie die Kolleginnen und Kollegen? Alle Fragen beantwortet und trotzdem nicht geschlafen? Wir helfen dir weiter. Komm zu einem unverbindlichen Beratungsgespräch ins Career Center:

Gut beraten

+ Werte priorisieren + Pros und Kontras abwägen + eine Nacht drüber schlafen + Bauchgefühl beachten + entscheiden


Einsteigen 6/6

Der erste Arbeitstag: Fluch und Segen Der Vertrag ist unterschrieben, die Freude gross. Du hast es geschafft. Dein nächster Karriereschritt ist getan. Jetzt heisst es abwarten, bis endlich der erste Arbeitstag kommt. Und der hat es in sich. Text: Nadine Leemann

Und weisst du was? Es wird kleine Missgeschicke geben, zum Beispiel ein falsch ausgesprochener Name oder, dass du dich beim Meeting versehentlich auf den Chefsessel setzt. Sie sind Eine gute Vorbereitung ist die völlig okay und gehören dazu. halbe Miete. 100 Prozent ready kann Solltest du dich in den ersten man nie sein. Eine gewisse Unsicherheit, ­Tagen etwas verloren fühlen, ruf dir ­spätestens am Tag vor dem Start, ist abso­ Ein neuer Job ist auch immer ein in Erinnerung, dass genau DU aus lut normal – beim ersten oder 15. Mal. neues Abenteuer. Geniesse es. sämtlichen Kandidatinnen und Kandidaten das Rennen für diese Position, dieses Team, dieses UnternehFragen, fragen, fragen men gemacht hast. Du kannst das und wirst nach Am ersten Tag gilt es, mit voller Konzentration dein ganzes wenigen Wochen über deine anfänglichen Unsicherheiten, Potenzial abzurufen. Pünktlichkeit, Aufmerksamkeit, Freundkleinen Fauxpas und Bedenken zusammen mit deinen lichkeit und Offenheit sind absolut wichtig. Der Notizblock neuen Kolleginnen und Kollegen schmunzeln können. ist dein stetiger Begleiter. Benutze ihn für Namen, Tätigkeiten, Viel Erfolg in deinem neuen Job. Prozesse.

«Pünktlichkeit, Aufmerksamkeit, Freundlichkeit und Offenheit sind absolut wichtig.»

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Was anziehen? Bei den Interviews konntest du dir bereits ein Bild vom Dresscode machen. Überlege dir bereits ein paar Tage vor deinem Starttermin, was du anziehen möchtest. Wichtig ist, dass du dich wohlfühlst und alles sauber und gebügelt ist.

Das Wichtigste ist jedoch, dass du Fragen stellst: zu deinem Arbeitsbereich und auch zu den Abläufen. Wann soll ich am Morgen während meiner Einführung jeweils da sein? Wie läuft es mit den Pausen ab? Welche Feierabendzeit ist üblich? Geht das Team gemeinsam zum Mittagessen? Versuche, über die ersten paar Tage hinweg bei dem Rhythmus des Teams mitzumachen.

Fotografie: Simon Migaj on Unsplash

Die Zeit bis zum Start ist wichtig. Du solltest sie nutzen und dich mit dem Unternehmen vertraut machen. Besuch die Website regelmässig, schau dir die Abteilungen und Teammitglieder genauer an. Versuche, mehr über Vision und Mission raus­zufinden. Was deckt sich mit deinen Stärken und Werten?


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Wir sind eine und international tätigeund Anwaltskanzlei und suchen für unser Lenz & wirtschaftlich Staehelin bietet ausgerichtete dir die Möglichkeit, in einem kreativen dynamischen Arbeitsumfeld selbstBüro inständig Zürichanlaufend Praktikantinnen und Praktikanten. interessanten und herausfordernden Mandaten mitzuarbeiten. Dabei kannst du deine Ausbildung und dein Wissen sowohl "on the job" als auch im Rahmen von internen und externen Weiterbildungsmög-

Lenz &lichkeiten Staehelinkontinuierlich bietet dir dievertiefen. Möglichkeit, in einem und dynamischen Arbeitsumfeld selbstZusätzlich bietenkreativen wir dir eine gezielte Vorbereitung auf die Anwaltsprüständigfung. an interessanten und herausfordernden Mandaten mitzuarbeiten. Dabei kannst du deine Ausbildung und dein Wissen sowohl "on the job" als auch im Rahmen von internen und externen WeiterbildungsmögWenn dich spannende juristische Fragestellungen du gezielte über einen sehr guten Hochschulabschluss lichkeiten kontinuierlich vertiefen. Zusätzlich bietenbegeistern, wir dir eine Vorbereitung auf die Anwaltsprüverfügst und deine im Studium erlangten Kenntnisse in die Praxis umsetzen möchtest, freuen wir uns auf fung. deine Bewerbung.

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Unsere Mission? Studierende und Unternehmen zusammenbringen.

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CV und Motivationsschreiben Lebenslauf und Motivationsschreiben im Fokus; wir geben dir entscheidende Inputs.

Interview Trainiere dein Jobinterview mit uns; wir geben dir wertvolles Feedback.

Zeitversetztes Video-Interview Zeichne zu Hause deine Antworten via Webcam auf; wir besprechen die Aufzeichnungen danach gemeinsam.

Assessment Center Trainiere mit kniffligen Online-Übungen und optimiere deine Selbstpräsentation.

Wie können wir dich unterstützen? Wähle das für dich passende Angebot und vereinbare heute noch einen individuellen Beratungstermin: bei uns im Career Center (01-U110) oder unter 071 224 31 00. Wir sind für dich da – während des Semesters und auch in den Semesterferien. Deine Career Coaches


Eindrücklich? Eindrücklich! Unique User hatten wir 2020 auf hsgcareer.ch.

Unternehmen sind auf my.hsgcareer.ch registriert. Studierende haben 2020 an den HSG Banking Days und der HSG Career Days teilgenommen. Einzelberatungen haben unsere Career Coaches im Jahr 2020 durchgeführt. Mitglieder umfassen unsere Career Communities auf my.hsgcareer.ch. User haben wir täglich auf unserer Plattform. Stelleninserate wurden im Jahr 2020 publiziert. wird ein Stellenangebot durchschnittlich aufgerufen. Karriereworkshops mit 1’720 Teilnehmenden führten wir im Jahr 2020 durch. ist der durchschnittliche Zufriedenheitswert im Jahr 2020 (Skala von 1 = unzufrieden bis 5 = sehr zufrieden). Wir sind stolz und sagen Danke, liebe Studierende.

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Studierende sind auf my.hsgcareer.ch registriert.

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76’801 4’572 2’228 1’529 1’444 1’000+ 209 1’752 85× 50 4.9


Workshops

In Workshops und Online-Sessions zum Profi werden

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Karriererelevante Informationen erhalten und über deine Karrierepläne reflek­tieren – darum geht’s in unseren Workshops und Online-Sessions. Du kannst ausprobieren, dich gezielt auf eine Interviewsituation vorbereiten oder deinen professionellen Auftritt weiterentwickeln – alles in einem geschützten Rahmen. Sechs Formate und die wesentlichen Take-aways im Überblick.

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1. Career Input: get ready for your job interview You did it! Your application documents appealed to the recruiter, and you have been invited to an interview. Now, preparation is key.

CV und Motivat

ionsschreiben sin d das Handwerksze ug, wenn du dich bewirbst, un d der Schlüssel fü r eine Einladung zu m Interview.

Your takeaways – presented by Career Coach Patricia Heemskerk You will know – how a typical job interview is structured; – how and what you can prepare; and – which questions you may expect. Available as a recording on my.hs and as a live online session

2 . Career Input: CV und Motivatio nsschreiben

Deine Take-aways – präsentiert von Career Co ach Andrea Wirth

gcareer.ch

Du erhältst Antworten auf folgende Fragen: – Wodurch unterscheiden sich Motivationsschreiben un d CV? - Welche Elemente und we lche Struktur haben die beide n Dokumente typischerweise? - Wie schneidet man seine Bewerbungsunterlagen individuell au f die Stellenausschreibung zu? Videoaufnahm e auf my.hsgca reer.ch und als Live-O nline-Session


by Career Coach Your take aways – presented Gerd Winandi-Martin rn After this session, you will lea cing LinkedIn – how to put together a convin profile, step by step; into your - how to incorporate LinkedIn career-planning process; orate social media - how HR professionals incorp into their recruitment process. career.ch ing on my.hsg Available as a record ion sess ine onl and as a live

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Deine Takeaways – prä sentiert von Elke Wüst Caree

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In diesem W orksh – lernst du ei op nen Smalltalk -Einstieg, W Kontaktaufn ege für die ahme und fü r den Bezie – erfährst d hungsaufbau u, wie du dei ; n Netzwerk auf deine Ka im Hinblick rrierethemen erweitern ka – erstellst d nnst; u einen konkr et en Aktionsp deine Ziele z la n, um u erreichen u nd deine Net kompetenzen zwerk­ weiterzuentw ickeln.

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6. Mein Projekt: effektive Jobsuch e

5. Future jobs need future skills

In diesem Works hop lernst du, w ie du dein Projekt Jobsuche vorber ei ten, planen und du rchführen kann st , um effektiv und er folgreich an de in Ziel zu kommen.

Im Zeitalter der Digitalisierung ändern sich die Berufe schnell. Gemäss PwC verschwinden viele Rollen ganz, während andere neu entstehen. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus der Praxis wird interaktiv diskutiert.

Deine Take-aways – präsentiert von Career Coach Christina Sandau-Jensen Nach diesem Workshop weisst du mehr über – die aktuellen Entwicklungen in verschiedenen Branchen; – dein Karrierequadrat und die Ist-SollSituation; – deine Kompetenzen, ihren zukünftigen Ausbau und ihren Erhalt.

INSIGHT

media have LinkedIn and social ruitment rec become common self in the tools. Presenting your the right best possible light on rtant step platforms is an impo right job. towards finding the

4. Netwo rking: Türöffner zum Karr iereziel Durch ein

Deine Take-aways – präsentiert von Career Coach Ines Danuser

Nach diesem Worksho p – weisst du, wo du st ehst; – kennst du die Strate gien, die dich zu einem passenden Job führen , und weisst, wie sie an wenden; – hast du einen konkre ten, individuellen Pro jektplan für deine Jobsuche; – kennst du die nächst en Schritte und weisst, wie die Zeit managen. Gibt's als Live-O

nline-Session

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3. Career Input: LinkedIn & Social Media


SPOTLIGHT

Future Skills

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Recruiting – High tech vs. High touch During this pandemic, a lot of things have changed. It feels like everything is now online, virtual, digital. Our world has moved from packed train rides to work, having a drink in a bar and celebrating your colleague’s birthday with croissants to sitting around in tracksuit pants, virtual after-work drinks and sending a message through MS Teams to congratulate. The “touch” got lost and tech is probably the most important thing of our time. But how has all this impacted the recruiting process? How will it change in the future? Text: Nadine Leemann


Ask questions But how can you as a student prepare for an interview? “I would strongly recommend that you contact the company before you apply and find out more about their application process. Maybe you will have to do a video interview or a test. Maybe you will have to go through an assessment before you can attend an interview. These are things you can prepare for and the counsellors at the CSC will help you to talk things through,” Selina Frei from HSG Alumni suggests.

Use the right buzz words “Make sure you use the same language as in the job ad but don’t lose your personal touch,” says Selina. It is important to have the buzz words describing your skills and personality in your CV and on your LinkedIn profile but in the end, you will face somebody from the company and that is all that counts to be selected for a job. Be yourself For us this research has been a big surprise. All the experts we spoke to denied using Artificial Intelligence and are convinced that a recruiter will never be replaced by a robot. It is somehow reassuring to know that our personalities and values are important and will be key to matching us to the right job. So be clever when applying but never lose yourself.

SPOTLIGHT

A human touch is needed Five years ago, it was a recruiter’s daily business to sift through 200 applications or more. Looking at the design of the CV, trying to spot the skills they need for a role. It was a tough job. In most corporate companies this process has been taken over by an algorithm which can evaluate the KPI’s they are looking for. Do you think robots will take over the recruiting process completely, I ask Daniel Müller from Mercuri Urval. “In recruiting, you have on the one hand a search problem and on the other a selection problem. For the search, those tools are very helpful. You can hop onto LinkedIn and find almost everyone. This helps a lot and speeds up the process. But when it comes to the selection process, a system can’t help you. We are human beings, and it has to match in person.”

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Artificial intelligence and mobile recruiting have been established for a while now. Do they help? Yes. Do they make sense? Not always. Before writing this article, we were convinced that the big companies and executive search firms must use a lot of tools. We were wrong. We spoke to a few experts from the field and got very interesting insights into how they think this process will develop.

Technology can’t replace HR Surprisingly for us, the big, international tech companies are far less open to a digital process. The values vary from continent to continent and from country to country a lot. For an international company it is almost impossible to program a one-size-fits-all system. That means the resources needed would be much higher than employing someone who screens the CV. But overall, the profile of a recruiter has changed. Like almost in every job, it is necessary to be open to computer systems and the usage thereof. These tools definitely support the process but will never replace a person.


Events

Für die Agenda – bereits jetzt vormerken

INSIGHT

HSG CAREER DAYS

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HSG Banking Days The HSG Banking Days is the biggest career event at the University of St.Gallen (HSG) in the autumn semester and serves as a bridge between the world’s most prestigious financial services firms and our talented students. Students and company representatives have the opportunity to find their match during the different get-togethers. We offer you the exciting opportunity to meet decision-makers from all over the world face to face.

HSG Career Days An den HSG Career Days (mit Fokus FMCG, Industry, Legal, Luxury und Tech) sind viele Unternehmen und potenzielle Arbeitgeber vor Ort. Selbst wenn du noch kein konkretes berufliches Ziel vor Augen hast, lohnt es sich, Karriere-Events zu besuchen. Weshalb? – Wichtige Kontakte für künftige Praktika oder den Berufseinstieg knüpfen – Im Austausch das Thema deiner Abschlussarbeit finden – Einen ersten Eindruck von Unternehmen gewinnen – Einen guten ersten Eindruck hinterlassen hsgcareerdays.ch

hsgbankingdays.ch/for-students

Hier Video ansehen: bit.ly/hsg-careerdays Watch the video here: bit.ly/hsg-bankingdays Weshalb du unbedingt dabei sein solltest: «Mach deinen ersten Karriereschritt und nimm an den branchenspezifischen Events teil. Lerne Unternehmen aus den Bereichen Banking, FMCG, Industry, Legal und Luxury kennen. Das ist deine Chance, direkt mit Fachpersonen in Kontakt zu treten und Türen zu deinem zukünftigen Arbeitgeber zu öffnen. Die verschiedenen Eventformate finden bei uns am Campus oder an einer ausgewählten, zum Thema passenden Location statt.» Nadine Leemann, Projektleiterin HSG Career Days und HSG Banking Days


hsgtalents.ch

Hier Video ansehen: bit.ly/hsg-talents Weshalb du unbedingt dabei sein solltest: «Du kannst dich für keine Branche entscheiden und möchtest gleich die gesamte Bandbreite kennenlernen? An der HSG TALENTS Conference kannst du genau das tun. Du lernst zukünftige Arbeitgeber in ungezwungener Atmosphäre kennen und kannst an der Messe wertvolle Kontakte knüpfen. Hier findest du das, was zu dir passt.» Simon Mächler, Projektleiter HSG TALENTS Conference

INSIGHT

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HSG TALENTS Conference Die HSG TALENTS Conference ist eine studentische Initiative und bringt als der offizielle Karriere-Event der Universität St.Gallen jedes Jahr über 100 Unternehmen und mehr als 1’700 Studierende in Kontakt. Organisiert wird die Conference von einem sechs­ köpfigen Studierendenteam unter der Leitung des Bereichs Career & Corporate Services (CSC).   Die HSG TALENTS Conference bietet den Studierenden der Universität St.Gallen eine einzigartige Gelegenheit, Unternehmensvertreterinnen und -vertreter hautnah kennenzulernen und erste Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen. Gleichzeitig gibt sie den Unternehmen die Möglichkeit, im Rahmen des Events neue talentierte Studentinnen und Studenten für ihre Firma zu rekrutieren. Das Opening Panel bildet den Einstieg zur Conference, die sich über drei Wochen erstreckt und mit den verschiedenen Modulen zahlreiche Interaktions­ möglichkeiten zwischen Studierenden und Unter­ nehmen bietet.


Erster Arbeitstag

So war's

BEST PRACTICE

«Arbeitsstart bei Lidl war um 5 Uhr in der Früh» of Arts absolvierte den Master Damiano Della Bruna 2021 ar Janu seit t und arbeite in Business Innovation . iter alle ion bei Lidl Schweiz als Reg

my HSG Career

60 Der Einblick in den Arbeitsalltag ist spannend. Oft wird man auf die Probe gestellt. Damiano Della Bruna erfuhr als Trainee Area Manager bei Lidl Schweiz, was es heisst, in einem Supermarkt anzupacken. «Während der ersten Woche als Trainee Area Manager bei Lidl Schweiz begleitete ich einen erfahrenen Area Manager und erhielt spannende Einblicke in die Position. Von Anfang an konnte ich eigene Aufgaben übernehmen und beispielsweise über­ prüfen, ob Massnahmen innerhalb der Filialen

«An Lidl Schweiz schätze ich, dass angepackt und aus den Ergebnissen gelernt wird.»

umgesetzt werden. Da ich noch nicht alle Prozesse kannte, war es keine einfache Aufgabe – doch mit Unterstützung des Teams meisterte ich sie. Ausserdem lernte ich bei meinem Einsatz viele Mitarbeitende der Filialen sowie deren Führungskräfte kennen. Ein Jahr Einarbeitung Mein Einarbeitungsprogramm erstreckte sich über 12 Monate und deckte alle Positionen innerhalb einer Filiale ab. Ich erinnere mich noch gut daran, frühmorgens aufzustehen und bereits ab 5 Uhr die Eröffnung der Filiale vorzubereiten. Insbesondere die körperliche Arbeit, welche die Produkt­präsen­ tation in den Regalen mit sich bringt, ist nicht zu unterschätzen. Es ist hilfreich für die spätere Tätigkeit als Area Manager, die Arbeit in der Filiale aus erster Hand zu erleben und die verschiedenen Aufgaben auszuführen. Dabei setzte ich nicht nur die Prozesse aus der Theorie in die Praxis um, sondern sah, wie Veränderungen oder Massnahmen auf die Abläufe wirken. An Lidl Schweiz schätze ich, dass angepackt und aus den Ergebnissen gelernt wird. Es ist toll, bereits von Anfang an so viel Verantwortung zu übernehmen.»

TIPP «Vergleiche die verschiedenen Jobmöglichkeiten in Ruhe und entscheide nach deinen Interessen und Präferenzen.»


So war's

«Wegen der Pandemiemassnahmen startete ich meinen ersten Arbeitstag als Communications Specialist Intern aus dem Homeoffice. Meine Kolleginnen und Kollegen waren sehr herzlich, und so war es nicht schwierig, mich ins Team zu integrieren und die Unternehmenskultur der UBS kennenzulernen. Ich wurde in die internen Kommunikationsrichtlinien eingeführt, erfuhr einiges über die verschiedenen Kommuni­ kations­kanäle und über aktuelle Kampagnen. Insbesondere schätzte ich die Gespräche mit Leuten aus unterschiedlichen Unternehmens­ bereichen und Regionen, von denen ich vieles für meinen persönlichen Karriereweg mitnehmen konnte.

TIPP «Bleibt neugierig und stellt den Leuten Fragen. Versucht, in so viele Bereiche wie möglich Einblick zu erhalten. So findet ihr heraus, was euch wirklich Spass macht und wo eure Stärken liegen.»

Nora Küng absolvierte den Maste Managemen r of Arts in t, Organisa tio n und Kultu seit Novem r und arbeite ber 2020 be t i der UBS al Specialist. s Commun ication

«Insbesondere schätzte ich die Gespräche mit Leuten aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen und Regionen, von denen ich vieles für meinen persönlichen Karriereweg mitnehmen konnte.» Offen für Neues Hätte man mich vor ein paar Jahren gefragt, wo ich nach dem Studium arbeiten werde, hätte ich wohl nicht zuerst an eine Bank gedacht. Doch schon beim Vorstellungsgespräch bei der UBS war mir klar geworden, dass man sich nicht auf eine bestimmte Branche eingrenzen sollte. Wichtig ist, dass man offen bleibt und seine Entscheidung vom Verantwortungsbereich, den Entwicklungsmöglichkeiten und dem Team abhängig macht. Ich bin sehr froh, diese Position gefunden zu haben. Ansonsten wäre mir die Chance, an globalen Kommunikations­massnahmen für rund 70’000 Mitarbeitende mitzuwirken und mit Kolleginnen und Kollegen aus der ganzen Welt zusammenzuarbeiten, wohl entgangen.»

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Nora Küng konnte von Beginn an bei der Kommunikation für rund 70’000 Angestellte mitarbeiten. Eine grossartige Chance, bei der sie Einblick in die verschiedenen Themenbereiche einer Bank erhielt.

BEST PRACTICE

«Bleibt neugierig»


Muntermacher

Karriere hat viele Gesichter … Welcher Karrieretyp bist du? Falls du (noch) keine Antwort auf diese Frage hast – deine USPs verraten dir viel über deine berufliche Zukunft. Wer bist du, was ist dir wichtig, was interessiert dich, worin bist du gut? Vielleicht ist unter unseren Vorschlägen etwas für dich dabei. Lass dich inspirieren.

SNACK IT

Büsinesstalent Träume? Träume sind für Träumer. Wünsche sind da, um in Erfüllung zu gehen. Du wartest nicht, du holst dir, was du willst. Zielsicher und effizient. So läuft das im Business.

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Haarmonicer Lieber cooles Team statt steile Karriere – und die Work-Life-Balance im Griff. Du wägst ab, akzeptierst Kompromisse und suchst in allen Lebenslagen nach dem Win-win.

Foundeer Lange Businesspläne sind nicht so dein Ding. Viel lieber lässt du Taten sprechen. Du steckst voller Ideen und Möglichkeiten und willst jeden Tag die Welt bewegen.


Haiclimber Teeoretiker Veränderungen schön und gut, aber bitte in Ruhe. Und gefälligst ordentlich. Bevor du dich entscheidest, gehst du den Fakten auf den Grund und prüfst jedes Detail.

SNACK IT

Dein Denken und Handeln ist auf Resultate getrimmt. Immer steil nach oben. Hindernisse überwindest du spielerisch oder manövrierst dich geschickt drumherum.

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Bärsonaler Du bist kommunikativ und interessierst dich für Menschen und deren Geschichten. Soft Skills sind für dich die Hard Facts – schliesslich geht es im Leben immer um Personality.

Beeliever Was für eine Power! Du vertraust auf dich und deine Fähigkeiten. Diese Stärke ist eine grosse Gabe – nutze sie zu deinem Vorteil, und dir stehen alle Türen offen.


UNILEVER FUTURE LEADERS PROGRAMME A BETTER BUSINESS. A BETTER WORLD. A BETTER YOU.

Wir entwickeln grosse Marken – und die Manager:Innen von morgen. Starte direkt bei Unilever durch! In zwei bis zweieinhalb Jahren vom Einsteiger zur Manager:In? Unser Future Leaders Programme (UFLP) bietet dir im Bereich Sales & Marketing die Chance dazu. Dabei erhältst du kontinuierlich Support und übernimmst schnell Verantwortung, um deinen Bereich, deine Zukunft – und die unserer Love Brands zu gestalten. Spannende Einblicke in die Welt von Unilever kannst du zudem auch schon während des Studiums in einem Praktikum gewinnen. Hier erfährst du mehr: @ www.unilever.ch/karriere www.facebook.com/UnileverCareersDACH unilevercareersdach


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Die Welt um dich herum entdecken Mit Lens (achte auf das Symbol) wird die Kamera zur Suchmaschine. Etwa, um Text zu übersetzen, Formeln zu lösen oder auch, um mehr über ein Lieblingsoutfit zu erfahren. lens.google.com

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Instant-Fitness für Zwischendurch Liegestütze sind einfach, effizient, effektiv. Wer 100 am Stück schafft, darf zu Recht stolz sein. Für die Instant-Fitness zwischendurch gibt’s kaum etwas Besseres. 100liegestuetze.net

Verschiedene Messenger gebündelt Verschiedene Apps und Online-­ Services in einer Applikation – Franz macht’s möglich. So behältst Du auch in der Vorlesung den Überblick über die (digitale) Aussenwelt. meetfranz.com

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Leseliste im Pocketformat Praktisch für alle, die viel recherchieren, surfen, teilen. Und nichts verlieren möchten. Mit Pocket speichert man Inhalte jeder Art, die sich online über einen Browser aufrufen lassen. getpocket.com

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Fast-alles-Könner Das Schweizer Sackmesser für ansprechende Projekt- und Selbst­ organisation. Kollaborieren und Automatisieren mit Power-ups und definierbaren Regeln. Und zwar auch in der kostenlosen Version. trello.com

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Unlock your career Einige der besten Karrierekicks gibt es direkt in St. Gallen: mit den Workshops des CSC. Der perfekte Pitch. Oder «Crack the Case» – unabdingbar fürs Assessment Center bei PwC und Co. Für alle Gründerinnen und Gründer in spe ist das HSG Start-up Coaching genau richtig. hsgcareer.ch/fuer-studierende/karriere-workshops

SNACK IT

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Mehr Struktur im Uni-Alltag? Kein Problem. Wir haben für dich 5 Tipps mit tollen Digital-Tools und 1 für den Karriere-Boost. Ach ja, fit(ter) wirst du auch.

Alles für den Karrierekick

Muntermacher


my HSG Career

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Homeoffice – ein grosses Thema während der Pandemie. Remote zu arbeiten, hat Vorteile, aber auch Schatten­ seiten. Wie man dabei voller Energie bleibt, verraten wir hier. Eine Anleitung zur besseren Resilienz. Text: Ines Danuser

Das Konzept der Resilienz bewährt sich besonders in schwierigen Zeiten und hilft, nicht nur gut mit den alltäglichen Herausforderungen umgehen zu können, sondern auch längerfristig seine Aufgaben wahrzunehmen, Ziele anzupeilen und dabei gesund zu bleiben. Resilienz ist etwas, was man in kleinen Schritten üben kann und das gut im eigenen Kontext umsetzbar ist. Dabei geht es nicht darum, noch leistungsfähiger zu werden oder noch mehr aus sich herauszuholen, sondern darum, flexibel auf widrige Umstände zu reagieren, daraus zu lernen und bestenfalls gestärkt aus ihnen hervor­zugehen.

Resilienz im Homeoffice? Geht doch!

TRENDSETTER

Remote Work

1 Akzeptanz Erkennen, was veränderbar ist, und annehmen, was nicht veränderbar und beeinflussbar ist. Akzeptanz bedeutet, anzunehmen, was nicht beeinflussbar und veränderbar ist. Was hinter mir liegt, hat eine Bedeutung, die sich oft erst in der Rückschau erschliessen lässt. In Zeiten der Pandemie heisst das, Vorgaben zu akzeptieren und sich innerhalb dieser gesteckten Rahmen zu bewegen. Allzu oft vergeuden wir zu viel Zeit mit Klagen und Jammern. Was immer veränderbar ist, ist die eigene Einstellung. Ich kann eine andere Haltung oder in Bezug auf eine Situation oder ein Problem eine andere Sichtweise annehmen. Dadurch, dass wir uns in unserer inneren Haltung bewegen, kommt automatisch Bewegung ins Spiel.

2 Optimismus Eine positive Weltsicht haben und ein positives Selbstkonzept sowie ein Bewusstsein der eigenen Stärken. Sich selbst positiv zu sehen, beruht auf dem grundsätzlichen Selbstvertrauen, dass Kräfte und Fähigkeiten mobilisiert werden können. Echtes Selbstwertgefühl ist weitgehend unabhängig von äusseren Einflüssen. Wer fest davon überzeugt ist, es zu schaffen, ist eher bereit, sich aktiv Heraus­ forderungen zu stellen und erste kleine Schritte zu gehen. Sich seiner Stärken bewusst zu sein, stärkt wiederum das positive Selbstbild. «Du musst halt nur positiv denken, dann kommts schon gut», ist damit nicht gemeint. Optimi­smus bedeutet viel­mehr, auch trotz Schwierig­ keiten aktiv und mutig zu sein und sich an bereits überwundene Schwierig­ keiten zu erinnern.


3 Lösungsorientierung Probleme als Möglich­ keiten und Chancen erkennen, ohne die Realitäten zu negieren. Energien werden darauf gelenkt, Lösungen anzupeilen oder erwünschte Ergebnisse zu erzielen und dabei die eigenen Kräfte zu reaktivieren oder neue Kräfte zu entdecken. Ziel ist, unterschiedliche Optionen zu entwickeln oder aus verschiedenen Ansätzen eine neue Lösung zu kreieren. Wenn sowohl der Kopf als auch der Bauch Ja zur Lösung sagen, passt sie. Dabei sind wir auch gefordert, ganz bewusst zwischen Gut-genugLösungen und ausserordentlichen Lösungen zu unterscheiden und abzuwägen, wie viel Zeit und Energie wir wo reinstecken.

Befindlichkeiten steuern und angemessen zwischen Aktivität und Beruhigung balancieren. Durch die Regulierung der Gefühle kann man seinen Gemütszustand in Balance bringen, so etwa auch unter grossem Druck ruhig und gelassen bleiben. Dies geschieht durch den schnellen Wechsel zwischen den beiden Hirnhälften: dem bewussten Verstand (links) und dem emotionalen Erfahrungsgedächtnis (rechts). Dieses Zusammenspiel beeinflusst, welche Entscheidungen wir treffen und wie wir uns selbst motivieren. Resiliente Menschen haben wirksame Strategien, mit Stress um­zugehen. Eine davon ist, niemandem die Schuld für seine eigenen Gefühle zuzuweisen.

Verantwortung für Handlungen, Gedanken und Gefühle übernehmen. Es ist ein grundlegender Antrieb des Menschen, möglichst viel Kontrolle über das eigene Leben zu haben. Allerdings ist kaum vermeidbar, sich dazwischen auch in einer Opferrolle zu finden. Wie sehr und wie lange wir jedoch unter den Gegebenheiten leiden und in ihnen verharren, entscheiden wir selbst. Es geht darum, zu erkennen, welche Teile dem eigenen Einfluss unterliegen, und sie Schritt für Schritt aktiv und eigenverantwortlich zu verändern. Schuldzuweisungen anderen gegenüber sind unnötige Energieräuber und helfen nicht weiter. Fehler dürfen passieren. Entscheidend ist, unser Leben in die eigenen Hände zu nehmen. d 7 zu len 6 un Die Säu tzwerk­en «Ne m e h T n de nd rung» u orientie findest sblick» ft n u k u «Z gazin. line-Ma n O im du

rends/

magazin/t h/karriere hsgcareer.c omeoffice -h resilienz-im

TRENDSETTER

4 Ausbalancierung

5 Selbstverantwortung

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AUF WELCHE DREI SÄULEN LEGST DU DEINEN FOKUS?


Remote Work

10 Tipps für mehr Resilienz im Homeoffice  TRENDSETTER

Innehalten und die Kunst der kleinen Pausen Hast du mal probiert, wie es ist, alle zehn Minuten aus dem Fenster zu schauen?

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Den eigenen Standort bestimmen Wer bin ich? Wo will ich hin? Was ist meine Superpower?

 Das Energiefass füllen Wer oder was sind Energieräuber? Wie werde ich sie los?

  Den Rucksack entlasten Über welche Themen stolpere ich immer wieder? Wie werde ich den Ballast los?

Wenn’s stockt – ab ins CSC › Karriereberatung buchen hsgcareer.ch/fuer-studierende/einzelberatungen


 Die inneren Antreiber kennen (lernen) Was motiviert mich?

 Konflikte aktiv angehen Wie wär’s, wenn ich den ersten Schritt mache?

 Nicht hadern, machen! Richte ich mich immer konsequent auf Handlungsspielräume aus?

  Freundschaften pflegen

ZUR PERSON Ines Danusers beruflicher Weg führte sie als Dozentin und Trainerin im Sportbereich auf allen Schulstufen zur Leitung der Student Career Services (International Office, Career Center und Beratung) an der Fachhochschule Graubünden. Nach einem Abstecher in die Sportorganisation und ins Diversity Management ist sie als Karriereberaterin beim CSC tätig. Ihr Credo in der Karriereberatung: in Bewegung kommen.

Wen vermisse ich? Wem wollte ich schon lange mal Danke sagen?

 Ruhe finden, Kraft verankern Wann bin ich das letzte Mal (gedanklich oder physisch) auf den Berg gestiegen und habe in die Weite geschaut?

Quellen: Karsten Drath: Resilienz in der Unternehmensführung – Was Manager und ihre Teams stark macht, Haufe, 2016; Gruhl Monika: Resilienz – Die Strategie der Stehauf-Menschen, Kreuz Verlag, 2014 Sylvia Kéré Wellensiek Joachim Galuska: Resilienz – Kompetenz der Zukunft, Beltz Verlag, 2014

TRENDSETTER

Bin ich mir selbst immer treu?

Ines Danuser, Senior Career Counsellor CSC, Bewegungs- und Sportwissenschaftlerin ETH Zürich, Supervisorin & Coach BSO, Resilienztrainerin HBT, CAS Krisenintervention

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Grenzen setzen oder öffnen


Future Jobs

Gesucht: Captain Future

TRENDSETTER

Die Berufsbilder ändern sich rasant. Die Universität Oxford rechnet damit, dass es in zehn Jahren 40 Prozent der Berufe in der heutigen Form nicht mehr geben wird. Künstliche Intelligenz, Roboter und Automatisierung übernehmen diese Jobs. Good News: In dieser Zeit sollen gleich viele neue Berufe entstehen. Hier drei Ideen für Jobs der Zukunft. Ausgewählt von: Jürg Aegerter, Illustration: Marie-Louise von Aarburg-Gerber

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Grandpa-rent Deine Kundinnen und Kunden kommen aus den USA oder Bahrain und arbeiten in Zürich. Für den fünfjährigen Sohn bist du die Oma oder der Opa vor Ort und wirst dafür bezahlt. Wenn die Familie weiterzieht, kann dein «Enkel» im kosten­ pflichtigen Abo online in Kontakt mit dir bleiben.

Cellular Farmer Mit der zellulären Methode wird das Fleisch von Land- und Meerestieren direkt aus Zellen gezüchtet. Somit müssen zur Herstellung von Fleisch keine Tiere mehr geschlachtet werden. Dein Vorteil als Cellular Farmer: Das Ausmisten des Stalls fällt weg.

Captain Future Auf einem ehemaligen Kreuzfahrtschiff entfliehst du mit Gleichgesinnten den Problemen der Welt. Ihr lebt und arbeitet auf dem Schiff. Dank Solar-, Wasserstoff- und Windenergie, Acker­ flächen auf den Decks und eigener Fischzucht im Pool seid ihr autark unterwegs.


CSC Stimmen

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Flexibel, offen und neugierig “Nothing bleiben. ‹Nichts ändert sich so schnell wie die Lage.› changes as Das pflegte ein ehemaliger Chef zu sagen. An der HSG fast as the bekommen wir täglich viele Inputs von Studierenden und von Unternehmen. Wir sind am Puls der Zeit. Das verlangt situation.” nach Flexibilität, Offenheit und Neugierde. Mir persönlich macht es grossen Spass, Trends und Entwicklungen zu erkennen und diese Erkenntnisse in meine tägliche Arbeit einfliessen zu lassen.» Gerd Winandi-Martin, Leiter Career & Corporate Services

Den Rucksack mit vielen verschiedenen Eindrücken füllen. Bis anhin bin ich bei jedem Jobwechsel in eine

neue Branche und in eine neue Rolle geschlüpft. Ich habe während einiger Jahre in Afrika gelebt und war anschliessend selbständig. Ursprünglich wollte ich Journalistin werden oder Tierärztin. Jetzt bin ich an der HSG. Nichts war so geplant. Eine Sache ist gleich: Ich habe mit

“Embrace the moment and be open to all kinds of people and situations.”

Menschen zu tun. Ich liebe es, verschiedene Kulturen und ihre Geschichte kennenzulernen. Zuhören, Momente teilen und die Spontanität bewahren – das treibt mich an.» Nadine Leemann, Projektleiterin HSG Career Days und HSG Banking Days

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Schaffe ein inspirierendes “Surround Umfeld. In meiner beruflichen Laufbahn ist mir bewusst yourself with geworden, dass die Menschen, die dich umgeben, einen people that enormen Einfluss auf dein Leben haben. Sie können dich inspirieren, dir neue Perspektiven aufzeigen oder dich auch an inspire you and deine Grenzen kommen lassen. Nutze diese Möglichkeiten, give you new sei offen für neue Erfahrungen und versuche, auch aus herausfordernden Situationen etwas zu lernen. Sie werden perspectives.” dich deinem Purpose ein Stück näher bringen und dich persönlich auf vielen Ebenen wachsen lassen.» Djulijana Kilic, Fachspezialistin Marketing und Kommunikation

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Career & Corporate Services Universität St.Gallen (HSG) Gatterstrasse 1 9010 St.Gallen +41 71 224 31 00 csc@unisg.ch hsgcareer.ch


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