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SAISONS WERDEN LÄNGER
Früher war die Sache klar: Die Wintersaison begann vor Weihnachten und endete nach Ostern. Heute verschwimmen die Grenzen zwischen den Jahreszeiten klimabedingt so stark, dass sich auch die Öffnungszeiten von Saisonbetrieben verschieben. Da die Schneeverhältnisse auf den Pisten derzeit so gut sind wie den ganzen Winter nicht, haben einige Destinationen – darunter Gr indelwald-Wengen/BE, Crans-Montana/VS und Davos-Klosters/GR – den Saisonschluss verschoben. Die einen bis Ende April, die anderen bis 7. Mai. Die Betriebszeiten spontan den klimatischen Gegebenheiten anzupassen, ist gar nicht so einfach. Denn die Bahnanlagen müssen irgendwann revidiert, repariert oder modernisiert werden, bevor der Sommerbetrieb startet. Und auch die Saisonmitarbeitenden in den Bergrestaurants brauchen die Zwischensaison, um sich zu erholen. Zudem werden die meisten von ihnen bereits kurz nach Saisonende in der Winterdestination an ihren jeweiligen
Sommerarbeitsorten erwartet. Und auch dort verlängern sich die Saisons merklich. Im vergangenen Sommer haben zahlreiche Sport-, See- und Freibäder – und damit auch deren Badi-Restaurants – ihren Betrieb erst Ende September eingestellt. Schweiz Tourismus dürfte das freuen. Die nationale Tourismusmarketingorganisation bewirbt den Herbst seit 2018 erfolgreich als Reisezeit, um die Sommersaison zu verlängern. Hotels wie das Hotel Lenkerhof in Lenk/BE reagieren auf die neue Saisonalität. Das Fünf-SterneSuperior-Hotel stellt gerade auf den Ganzjahresbetrieb um. Einer der dadurch entstehenden Vorteile: Das Hotel kann mehr Jahresstellen anbieten u nd ist für Fachkräfte als Arbeitsort interessanter. Darüber, was die Branche sonst noch tun sollte, um Mitarbeitende zu finden und zu halten, haben Fachleute an einem Round-Table-Gespräch diskutiert. Mehr dazu auf
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Wenn der Amtsschimmel wiehert, dann ...
Ein Bummel entlang des Kleinbasler Rheinuferwegs gehört für mich zum Sonntagmorgen wie das Amen in der Kirche. Dabei ist ein Kaffeehalt beim Kaffeemobil, einer rollenden Kaffeebar des Unternehmens Mitte, Pflicht. Doch seit Anfang Jahr ist der traditionelle Standort nahe der Anlegestelle der Münsterfähre verwaist. Schuld ist ein Ausschreibeverfahren der Basler Allmendverwaltung mit der Begründung, dass auch andere Mitbewerber eine Chance erhalten sollen, ein gutes Geschäft machen zu dürfen. Das Resultat: Der Zuschlag g ing an eine unbekannte Vereinigung. Die bisherige Betreiberin und Mitinitiantin der Idee zum Kaffeemobil, das Unternehmen Mitte, hatte das Nachsehen. Das wollte sich das Gastronomieunternehmen nicht gefallen lassen und leitete juristische Schritte ein. Mit dem Resultat, dass der Standort nach wie vor verwaist ist. Da frage ich mich: Ist es wirklich nötig, bei einem erfolgreichen Gastrokonzept andere die Lorbeeren der Wegbereiter ernten zu lassen? Umso schöner ist, dass das Unternehmen Mitte, bevor das letzte Wort in Causa Kaffeemobil gefallen ist, vorübergehend auf der Terrasse des nahen Hotels Merian sein Kaffeemobil auf s tellen darf. Eine tolle Solidarität unter Gastronomen.
GASTKOLUMNE
Web 3. was?
Sergio Roth, Leiter HFT Höhere Fachschule Tourismus Luzern
Momentan schwirren sie überall herum, die Begriffe rund um die neueste Revolution in der digitalen Welt: Blockchain, NFT, Metaverse und so weiter. Aber muss man sich damit wirklich beschäftigen oder handelt es sich um eines dieser neuzeitigen Phänomene, welche nach kurzer Zeit wieder verschwinden (man erinnere sich an Clubhouse)? Spätestens seit dem fulminanten Launch von ChatGPT ist klar, Web 3.0 ist hier, um zu bleiben. Und gerade für Branchen wie den Tourismus birgt diese Entwicklung unzählige Chancen, aber natürlich auch einige Gefahren. Eine Branche, welche einerseits vom persönlichen Kontakt mit den Gästen lebt, andererseits aber eine Vielzahl an standardisierten Prozessen aufweist, muss sich ganz bewusst überlegen, wie und wo die neuen Möglichkeiten der Technologie eingesetzt werden sollen. Während ein komplett automatisierter Check-in für einen Businessgast eine Wohltat ist, läuft man Gefahr, den gut zahlenden Luxuskunden, der Wert auf individualisierten Service legt, zu verlieren. Aber nicht nur die Servicelandschaft wird durch das Web 3.0 auf den Kopf gestellt: Schweiz Tourismus testet aktuell auf der Grand Tour of Switzerland anhand von NFT-Technologie neue Wege, eine Rundreise durch die Schweiz zu einem digitalen Erlebnis auszubauen – quasi Pokémon Go für Touristen. Und während das Ergebnis durchaus einladend ist, sind solche Experimente doch nicht ganz kostengünstig. So macht es für jedes Unternehmen in dieser vielfältigen Branche Sinn, sich ganz bewusst mit den neuen Möglichkeiten auseinander-zusetzen und zu entscheiden, ob und in welchem Masse man damit agieren möchte. Eines ist aber klar: Wer die neuen Entwicklungen einfach links liegen lässt, verliert mittelfristig garantiert.

Am 28. April feiert die Schweiz ihre Biervielfalt
Mit der Verleihung des Bierordens «ad gloriam cerevisiae» läutet der Schweizer BrauereiVerband die Biersaison ein.
Am Freitag, 28. April, dem Tag des Schweizer Bieres, feiert die Schweiz ihr Bier, die Brautradition, die Biervielfalt und den offiziellen Start in die Biersaison 2023. Die Brauereien des Schweizer Brauerei-Verbandes SBV warten mit verschiedenen Aktivitäten und Attraktionen für die Bevölkerung auf, schreibt der Verband in einer Mitteilung. Auf der Website zum Tag des Bieres sind alle Veranstaltungen aufgeführt.
Der Schweizer Brauerei-Verband hat 2012 erstmals den Tag des Schweizer Bieres ausgerufen. Die Bierkultur, welche eine jahrtausendealte Geschichte aufweist, werde in der Schweiz bewusst wahrgenommen und auch zelebriert. Es gehe an diesem Tag auch darum, in der sich immer schneller drehenden Welt innezuhalten und die grosse Biervielfalt zu entdecken sowie zu geniessen. «Die Auswahl an Bieren in der Schweiz ist geradezu explodiert und die vielen Brauereigründungen haben dazu geführt, dass die Schweiz im weltweiten Vergleich die grösste Dichte an Brauereien im Verhältnis zur Bevölkerung aufweist.»
Biersaison-Eröffnung und Bierordensverleihung
Am Donnerstagabend, 27. April 2023, wird im «Albisgüetli« in Zürich die Biersaison 2023 eröffnet. Der goldene Orden «ad gloriam cerevisiae» wird durch den Schweizer Brauerei-Verband an eine Persönlichkeit verliehen, welche sich rund um das Bier und dessen Kultur verdient gemacht hat. Neben einer bierigen Menüauswahl stehen 40 verschiedene Biere zum Probieren bereit. Die i m «Albisg üetli« neu gekürte Bierordensperson wird mit dem obligaten Fassanstich die Biersaison 2023 eröffnen.

Der SBV verleiht den Bierorden bereits seit 1972. Der Orden wurde an mehr als 400 Persönlichkeiten verliehen. Zu den Ordensträgern gehören unter anderen Alt-Bundesrat Ueli Maurer, Sängerin Maja Brunner oder der Kabarettist Emil Steinberger. Alle Trägerinnen und Träger des goldenen Bierordens sind auf der Website des Schweizer Brauerei-Verbands aufgelistet. (DOE)
Getreide und Speiseöle: Bundesrat will grössere Pflichtlager
Der Bundesrat will die Pflichtlager für die Ernährung ausbauen. Diese sollen die Bevölkerung künftig im Krisenfall für ein Jahr versorgen.
Aktuell gilt, dass die Schweiz in einer schweren Mangellage drei bis vier Monate aus den Pflichtlagern versorgt werden soll. Diesen Zeitraum will der Bundesrat nun auf ein Jahr ausweiten und die Pflichtlager für Lebensmittel entsprechend ausbauen. Die Pflichtlagermenge soll künftig so berechnet werden, dass sie einen Ausfall aller Nahrungsmittelimporte ausgleichen könnte. Das bedeutet eine Erhöhung der Getreide-Pflichtlager um 50 Prozent auf
755 000 Tonnen. Bei den Speiseölen und -fetten beantragt der Bundesrat eine Erhöhung um 25 Prozent auf 44 000 Tonnen.
Kleiner werden sollen hingegen die Pflichtlager für als Futter verwendete Proteinträger – vor allem Sojaschrot. Das P flichtlager soll auf 58 000 Tonnen reduziert werden. Diese Menge deckt den Durchschnittsbedarf von Schweinen und Geflügel während etwa zwei Monaten.
Für die Ausdehnung der Pflichtlager müssen die Lagerkapazitäten vergrössert werden. Die jährlichen Mehrkosten schätzt der Bund auf 17 Millionen Franken. Dazu kommen einmalige Kosten von 84 Millionen Franken. Der Bundesrat hat seine Änderungsvorschläge in die Vernehmlassung geschickt. (AGU/SDA)
Sonntagszeitung
Gesetze gegen Greenwashing
Die EU-Politik hat irreführenden grünen Werbeversprechen wie «klimaneutral» oder «ozeanfreundlich» den Kampf angesagt. Die Europäische Kommission will die so genannte Grünfärberei mit neuen Gesetzen unterbinden. Davon könnten Unternehmen profitieren, die es mit dem Umweltschutz ehrlich meinen. Zudem sollen Konsumentinnen und Konsumenten tatsächlich umweltschonend hergestellte Produkte besser erkennen. Auch in der Schweiz wird die Politik aktiv. Mitte März w urden zwei Vorstösse zur Bekämpfung von Greenwashing und für klare Regeln bei Umweltangaben in der Werbung eingereicht.
Der Bund
Wer hat Interesse am Schweizerhof
Berichten des Finanzportals «Inside Paradeplatz» zufolge will der katarische Staatsfonds, Eigentümer des Hotels Schweizerhof in Bern, die Liegenschaft loswerden. Der Fonds besitzt auch das «Bürgenstock-Resort» hoch über dem Vierwaldstättersee und das «Savoy» in Lausa nne/VD. Der «Schweizerhof» sei trotz des Preises von rund 250 Millionen Franken durchaus ein interessantes Kaufo bjekt, findet Experte Ernst Wyrsch. Das Hotel sei ein Prestigeprojekt an bester Lage. Der Standort Bern sei interessant und die Bettenauslastung hoch. Dennoch: Ein grosser Gewinn sei mit dem «Schweizerhof» nicht zu machen.
Tagesanzeiger
Keine Lust auf Bau und Gastro
Bis Ende März sind schweizweit 37 600 Lehrverträge abgeschlossen worden. Das entspricht gut der Hälfte der im vergangenen Jahr bis Oktober insgesamt abgeschlossenen Lehrverträge. Damit verlaufe die Lehrstellenbesetzung vergleichbar mit dem Vorjahr, schreibt das Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI. Am meisten offene Lehrstellen gibt es derzeit auf dem Bau, nur 29 Prozent sind besetzt. An zweiter Stelle folgt das Gastgewerbe. Da waren im März erst 39 Prozent der angebotenen Lehrstellen besetzt. In beiden Branchen ist dies ein Minus von zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Philippinisches Pop-up in Bern

Das philippinische Wort Kasiyahan bedeutet Glück und Zufriedenheit. Es ist auch der Name des neuen Pop-ups auf der Dachterrasse des «Schweizerhof». Auf der Speisekarte finden sich Gerichte wie Empanadas, Kinilaw, ein philippinisches Ceviche aus Gelbflossenthunfisch, oder Schweinebauch mit Jasminreis und Kalamansi. Ideengeber für das neue Restaurant auf dem Dach ist der neue Executive Chef Manuel Bänziger, der für die gesamte Küchenbrigade des Hotels Schweizerhof Bern & Spa verantwortlich ist und jahrelange Berufserfahrung in Asien, unter anderem in Manila, vorweisen kann. (RMA)
Gute Zahlen für Leukerbad
Die Destination Leukerbad ist trotz der schwierigen Ausgangssituation mit Schneemangel, Energiekrise und Teuerung in der vergangenen Wintersaison stark gewachsen. So weisen die TorrentBahnen ein Spitzenjahr mit einem Plus von dreizehn Prozent auf. Mit 159 350 Ersteintritten konnte der Vorjahresrekordwert um zwei Prozent überboten werden. Bei den Thermalbadeintritten verzeichnet die Destination ein Plus von 16,1 Prozent Wachstum. Bei den Logiernächten konnte die Destination Leukerbad mit einem Plus von 4,81 Prozent gegenüber dem Winter 2021/22 ebenfalls ein sehr gutes Ergebnis erzielen. (RMA)