HG-Zeitung 22/2015

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LUZERN, den 9. Juli 2015

CXXX. Jahrgang

No 22

Ausgabe: Deutsche Schweiz / Tessin

www.hotellerie-gastronomie.ch

Fr. 2.80

WARUM DER L-GAV GUT FÜR ALLE IST EDITORIAL von Christian Greder

Abschied und Neubeginn

Von Abschied und Neubeginn erzählt der Dichter Hermann Hesse in «Stu­ fen», einem seiner bekanntesten Ge­ dichte, das den Zauber des Neubeginns beschreibt und gleichzeitig – ein wenig wehmütig – zurückblickt. Solche Mo­ mente erlebte ich in den vergange­ nen Wochen einige. Wenn ich über Ab­ schied und Neubeginn nachdenke, wird mir auch bewusst, dass dies mein letz­ tes Editorial für die «Hotellerie Gas­ tronomie Zeitung» sein wird. Auch meine Zeit ist abgelaufen. Ich hatte die Freude, fast zehn Jahre lang diese Zei­ tung zu redigieren und zu gestalten. Es war eine schöne Zeit, und ich habe mein Wissen rund um die Gastronomie enorm erweitern können. Viele Wirte, Köche und Hoteliers habe ich in dieser Zeit kennen und schätzen gelernt und neue Freundschaften geschlossen. Es war für mich eine prägende Zeit, die auch nach meinem Rücktritt als Chef­ redakteur noch nachwirken wird. Abschied heisst in diesem Fall glücklicherweise nicht Leere oder Un­ gewissheit. Sondern Neubeginn. Auf mich wartet eine spannende Heraus­ forderung in einer neuen Branche. Nicht nur für mich, auch für die «Ho­ tellerie Gastronomie Zeitung» beginnt eine neue Ära. Auf neue Leute warten neue Aufgaben. Der «Zauber» des Neubeginns hat schon intensiv im Verlag Einzug ge­ halten und wird ihn in den nächsten ein bis zwei Jahren stark beschäftigen. Und leider zaubert der Zauber des Neu­ beginns keine Wunder herbei, sondern fordert von allen beteiligten Personen viel Zeit, Arbeit, Geduld und nicht zu­ letzt eine gehörige Portion Gleichmut und Humor, damit die vielen Hürden bewältigt werden können. An dieser Stelle möchte ich mich bei meinem Team bedanken, das mich in den letzten Jahren, kritisiert, gefordert, genervt, aber vor allem immer unter­ stützt hat. Und ich wünsche meinem Nachfolger Nick Manouk viel Erfolg, Energie und so viel Freude an dieser Aufgabe, wie ich sie die letzten zehn Jahre hatte. In diesem Sinne «Auf Wiedersehen».

CORBIS

Daumen hoch für den L-GAV 17? Bis Ende Jahr sollten die Verhandlungen abgeschlossen sein.

D

er Landes­Gesamtarbeitsvertrag (L­GAV) des Gastgewerbes gilt für rund 200.000 Mitarbeitende. Damit ist er der grösste Gesamt­ arbeitsvertrag (GAV) der Schweiz. Der L­GAV hat die Ziele, marktgerechte und zeitgemässe Arbeitsbedingungen im Gastgewerbe zu schaf­ fen und die Branche weiterzubringen. Deshalb gibt es Mindestlöhne, einen 13. Monatslohn und fünf Wochen Ferien und deshalb werden wich­ tige Weiterbildungsangebote weitgehend über den L­GAV bezahlt. Denn nur motivierte und gut ausgebildete Mitarbeitende und Chefs brin­ gen die Branche weiter. Damit alle Betriebe in der Schweiz gleich lange Spiesse haben, hat der Bundesrat den L­GAV für allgemein verbind­ lich erklärt. Das bedeutet, er gilt für alle gastge­ werblichen Betriebe in der Schweiz. Zudem gilt er für öffentliche Restaurants in Spitälern und

Heimen, sofern die Mitarbeitenden nicht einen gleichwertigen GAV oder ein gleichwertiges Reglement haben. So kann verhindert werden, dass Betriebe, die sonst nicht unter dem L­GAV stünden, tiefere Löhne und weniger Ferien an­ bieten. Wäre dies möglich, dann könnten diese Betriebe ihre Speisen und Getränke günstiger anbieten als jene, die sich an den L­GAV halten müssen. Die sechs Sozialpartner (drei Arbeitge­ ber­ und drei Arbeitnehmerverbände, darunter die Hotel & Gastro Union) haben die wichtigs­ ten Argumente zusammengetragen, weshalb der L­GAV gut für alle in der Branche ist. So mache der L­GAV unter anderem das Gastge­ werbe im Arbeitsmarkt konkurrenzfähig und insgesamt attraktiver. Zurzeit finden Verhandlungen für einen neuen L­GAV statt, der 2017 in Kraft treten soll.

Für die Hotel & Gastro Union nimmt unter an­ derem Stefan Unternährer, stellvertretender Geschäftsleiter, teil. Er ist schon über 20 Jahre an den Gesprächen mit dabei und leitet seit ei­ nigen Jahren die Delegation der Arbeitnehmer­ verbände. Kaum ein anderer kennt sich beim L­GAV, den Verhandlungen und den Vortei­ len, die der L­GAV bringt, so gut aus wie Ste­ fan Unternährer. In einem Interview mit ihm will die HGZ deshalb wissen, welche Vorteile der L­GAV den Mitarbeitenden und den Arbeit­ gebern bringt, wie weit die Verhandlungen fort­ geschritten sind, wo die Schwierigkeiten und Stolpersteine in den Verhandlungen liegen und weshalb es so wichtig ist, dass sich die Mitarbei­ tenden organisieren. Fortsetzung auf Seite 6

WETTBEWERB

STARKOCH

TOURISMUS

DER IRE MARK MORIARTY IST DER «YOUNG CHEF 2015»

Unter den besten Köchen der Welt gilt Andoni Luis Aduriz als der fortschrittlichste seiner Zunft. Mit seinem Landrestaurant Mugaritz nahe San Sebastián belegt der gebürtige Baske Platz sechs in der «World’s 50 Best Restaurants»­Liste.

EMOTIONEN UND GESCHICHTEN

VERKEHRSHAUS ZEIGT ZEITGENÖSSISCHE TOURISMUSPLAKATE

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