HetG-Zeitung 16/2014

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luzern, den 22. Mai 2014

no 16

cXXIX. Jahrgang

ausgabe: Deutsche schweiz / Tessin

Fr. 2.80

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kochen in mogadischu editorial von christian greder

essen und moral

Die philosophische Ethik beschäftigt sich als eines ihrer Hauptthemen mit der Frage, wie wir leben sollen oder ob es ein besseres Leben gibt als das, was wir leben. Wie die lange Geschichte der Moralphilosophie zeigt, ist die Be­ antwortung dieser so simplen Fragen alles andere als einfach. Bezogen auf das Thema Essen, lässt sich eine phi­ losophische Theorie des guten Lebens in die «gastrosophische» Frage um­ formulieren: Wie sollen wir essen? Ist eine bessere Ernährungsweise als die, die wir derzeit leben, möglich? Auch hier liegt die Vermutung nahe, dass eine Antwort nicht leicht zu finden sein wird. In Wahrheit aber, denke ich, ist es nicht allzu schwer, eine allgemeine Theorie des guten Essens zu begründen. Um es gleich vorweg zu sagen: Letzt­ lich liegt die Schwierigkeit hier weniger in der theoretischen Begründbarkeit, sondern hauptsächlich in der prakti­ schen Verbreitung besserer Essprakti­ ken. Jedenfalls zeichnet sich aufgrund der unveränderten Welthungerproble­ matik einerseits und der zunehmenden landwirtschaftlichen Umweltschäden, der vielen Lebensmittelskandale und immer bedenklicher werdenden Ge­ sundheitsschäden andererseits die kri­ tische Notwendigkeit ab, dass sich die in den westlichen Wohlstandsgesell­ schaften vorherrschenden Essgewohn­ heiten in Zukunft grundlegend ändern müssten. Entsprechend wächst in vie­ len wissenschaftlichen Studien, zuneh­ mend auch in der öffentlichen Meinung und der staatlichen Politik, eine Über­ einstimmung darüber, wie eine Verän­ derungen unserer Lebensweise in die­ sem Bereich aussehen sollte, damit es zu einer für alle besseren Ernährungs­ weise kommt. Zu einer besseren Er­ nährungsweise gehört auch ein ver­ antwortungsvoll produzierter Wein. Redakteur Gabriel Tinguely hat sich zusammen mit dem Weinunternehmen Delinat auf die Suche nach den Reb­ sorten der Zukunft gemacht. Delinat wurde 1980 mit der Vision gegründet, europaweit ökologisch nachhaltigen Weinbau mit Biodiversität zu etablie­ ren. Delinat bietet heute rund 250 Win­ zerweine aus biologischem Anbau an.

franco pagetti/vii/corbis

Eine zerstörte Stadt, ein Volk ohne Hoffnung – ein Koch erschafft in dieser Tristesse Oasen des Genusses.

R

ussschwarz ragen die Skelette einstiger italienischer Prachtvillen in den somali­ schen Himmel. Tiefe Bombenkrater zerfurchen die staubigen Boulevards. In den Trümmern verbergen sich hier und da noch ein paar ver­ ängstigte Bewohner und äugen unsicher hinter Schuttbergen und Rauchsäulen hervor. Sie sind die Letzten, die hier noch ausharren. Zu alt, zu schwach, zu arm, um fortzuziehen und das In­

ferno hinter sich zu lassen, in das sich Soma­ lias Hauptstadt verwandelt hat – nicht zum ers­ ten Mal in seiner Geschichte. Es gibt nur noch wenige Gegenden der Stadt, die überhaupt be­ wohnt sind. Der Rest ist wie ausgestorben. «In Somalia gibt es keine sicheren Orte mehr», sagt Colin McIlreavy, Landeskoordinator von «Ärzte ohne Grenzen». In den Armen der Not­ ärzte würden die Verwundeten sterben, weil

sie es nicht rechtzeitig durch die von Scharf­ schützen gesäumten Strassen in die Kranken­ häuser schaffen. Gewehrsalven hallen Tag und Nacht aus den hohlen Ruinen, dazu die dumpfen Schläge von Mörsergranaten. In diesem Chaos hat Ahmed Jama ein Restaurant eröffnet und er hat eine Mission: Er kocht für den Frieden. fortsetzung auf seite 6

kochnationalmannschaft

kulinarik

gastronomie

sponsoren betonen nachhaltigkeit ihres engagements

In Singapur leben Menschen aus aller Welt auf engstem Raum. Deshalb kann man kulinarisch aus dem Vollen schöpfen. Neben der asiatischen Küche ist auch die europäische und australische Gastronomie gut vertreten. Ein Streifzug durch den Stadtstaat.

im schlaraffenland

im restaurant chesery ist fast alles käuflich

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