Schellen, Glocken, Geistgelichter: Der Viehscheid läutet das Ende des Alpsommers ein.
Dann klingelt, bimmelt und schellt es in den Hörnerdörfern hundert- und aberhundertfach
in allen Tonlagen. Die Viehherden kehren ins Tal
zurück. Was man hört, ist die Musik der Kuhschellen, deren Klang so charakteristisch für
das Allgäu ist. Aber nicht nur als prächtiger Halsschmuck der Rinder zum Alpabtrieb
sind Schellen und Glocken zu finden. Ihr Klang wirkt wohltuend auf die Seele und soll sogar dunkle Dämonen vertreiben. Schellen und Glocken spielen nicht nur beim Viehscheid
eine große Rolle in den Hörnerdörfern.
Aber an diesen Tagen sind die schmucken,
bunt verzierten Schellen mit die wichtigsten „Zutaten“ bei den Feiern. Im September kehrt das Vieh heim – die Älpler und Sennen
treiben die Herden nach rund 100 Tagen Sommerfrische auf die Scheidplätze der
Ortschaften, wo die Tiere „auseinandergeschieden“ und ihren Besitzern zurückgegeben werden...