


























Liebe Leserin, lieber Leser ganze 165 Dienstjahre bringen unsere diesjährigen Hoelzle-Jubilarinnen und Jubilare zusammen (Seite 19). Auf ein derart erfahrenes und wertvolles Team zählen zu dürfen, macht mich dankbar. Dankbar bin ich auch für alle neuen Mitarbeitenden, die wir für unser Team gewinnen durften. Dennoch sind wir noch immer auf der Suche nach Verstärkung – auch wir spüren den Fachkräftemangel. Es war spannend, sich mit Herrn Teuscher von Agrotec Suisse über dieses Problem im Bereich Landmaschinen auszutauschen. Auf Seite 8 finden Sie das Interview.
Top-Mitarbeitende brauchen Top-Werkzeuge. Um das zu gewährleisten, haben wir unser automatisches Lagersystem Autostore weiter ausgebaut. Es unterstützt uns in der Logistik – sowohl in Sachen Effizienz als auch bezüglich Liefergenauigkeit. Diese beiden Punkte sind essenziell, damit wir als Handelsunternehmen unsere Kunden bestmöglich unterstützen können. Mehr über den Ausbau erfahren Sie ab Seite 14.
Sowohl Neues als auch Altbewährtes kann wertvoll sein. In den Berichten ab Seite 10 stellen wir Ihnen die interessante Arbeit der Traktorrestauration vor: Hier erhalten alte Fahrzeuge ein zweites Leben – und die Chance, in neuem Glanz zu strahlen. Im Beitrag auf Seite 4 finden Sie zwei brandneue Produkte, die Leben retten können und auf LKWs schon bald obligatorisch sein werden.
Innovationskraft hat sich auch der Leuchtenhersteller WAS aus Polen auf seine Fahne geschrieben. Ein Besuch vor Ort hat uns stark beeindruckt – wie der Beitrag auf Seite 6 zeigt.
Ein grosses und weiterhin stark wachsendes Feld ist die Stromspeicherung – sei es beim Laden von Elektrofahrzeuge oder beim Speichern von Solarstrom zu Hause oder im Caravan unterwegs. EcoFlow – bisher bekannt für seine Powerstations – hat eine neues Produkt auf den Markt gebracht: Eine Stromversorgung für Wohnmobile oder Tiny Houses, die rasch und einfach installiert werden kann (Plug and Play). Näheres erfahren Sie auf Seite 16.
Ich wünsche viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe.
Ihr Simon Baumann GeschäftsführerFussgänger und vor allem E-Trotinett- und Radfahrer, die sich beim Rechtsabbiegen im toten Winkel befinden und auch trotz Zusatz- und Konvexspiegeln übersehen werden können, sind für Lastwagenlenker ein Albtraum. Neue elektronische Sicherheitssysteme, die auf Verkehrsteilnehmende auf der rechten Fahrzeugseite aufmerksam machen, unterstützen die Chauffeure wirksam.
Sie gehören zu den häufigen Unfällen im Innerortsverkehr: Kollisionen zwischen abbiegenden Nutzfahrzeugen und rechts vorfahrenden Velos, die vom Chauffeur übersehen werden, weil sie sich im toten Winkel aufhalten. Viele Radfahrer sind sich dieser Gefahr nicht bewusst. Doch Lkw-Lenker müssen fast an jeder Kreuzung mit dieser Situation rechnen: Im Stadtverkehr ist das für sie eine zusätzliche Belastung und ein grosser Stressfaktor.
Gefahrenerkennung auch im Langsamverkehr
Bei vielen Personenwagen gehört die beidseitige Totwinkelassistenz zur Grundausstattung. Die Technik für Abbiegewarner
ist also längst verfügbar. Allerdings sind die meisten PW-Systeme ausschliesslich auf Gefahrensituationen bei höherem Tempo ausgerichtet.
Seit einigen Jahren sind Weiterentwicklungen für die Totwinkelüberwachung von Bussen und Lastwagen auf dem Markt, die auch im Langsamverkehr funktionieren: Registriert ein spezieller Sensor ein Velo in der Gefahrenzone, warnt er den Chauffeur über ein Blinksignal in der A-Säule und einen Signalton. So kann er sein Fahrzeug anhalten, bevor es zum Zusammenstoss kommt. Systeme mit Kamera zeigen den Radfahrer zusätzlich auf einem Monitor.
Radar oder Kamera?
Die Systeme im Vergleich
Zwei Beispiele für bewährte Typen von Abbiegeassistenten: die Systeme von Mekra und Dometic. Mekra arbeitet mit einem 24-GHz-Radarsensor, Dometic setzt auf eine Kamera für die Objekterfassung mit elektrischer Aufhellung für den Nachtbetrieb.
Zentrales Element bei Mekra: die Erfassung von Verkehrsteilnehmenden im toten Winkel durch einen präzisen Radarsensor (Art. M822020/AAS).
Die Dometic-Lösung: Eine Kamera registriert Verkehrsteilnehmende im Überwachungsbereich und übermittelt das Bild auf einen Monitor (Art. BVS71000).
Diese Systeme bewähren sich im Alltag schon seit Langem. Die EU hat deshalb die Verordnung 2019/2144 für die Fahrzeugklassen M2, M3, N2 und N3 (Busse und Lkw über 3.5 Tonnen Gesamtgewicht) erlassen: Seit dem 6. Juli 2022 sind Abbiegeassistenten für neue Fahrzeugtypen obligatorisch, ab Juli 2024 werden sie Pflicht für alle neu zugelassenen Fahrzeuge.
Die Schweiz hat diese Regelung noch nicht in ihr Gesetz übernommen. Abbiegeassistenten dürften aber auch bald bei uns vorgeschrieben werden. Vorläufig ist ihr Einsatz freiwillig –aber deshalb nicht weniger empfehlenswert!
Das zuständige deutsche Ministerium empfiehlt, dass die Sensoren ein Rechteck abdecken, das 2 m vor dem Fahrzeug beginnt und von der Fahrzeugfront aus gemessen mindestens 9 m lang ist. Überwacht wird die Fläche zwischen 0.9 m und mindestens 3.5 m seitlichen Abstands vom Fahrzeug. Minimalleistung der Sensoren: Sie sollen bei Fahrzeuggeschwindigkeiten zwischen Stillstand und 30 km/h funktionieren – und auf Fahrräder reagieren, die sich mit 5 km/h bis 20 km/h nähern.
Um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmenden zu erhöhen, vergrössern viele Anbieter von Abbiegeassistenten den Abdeckungsbereich weit über die minimal verlangte Fläche hinaus. Mekra beispielsweise hat bereits eine Weiterentwicklung des oben gezeigten Systems vorgestellt. Der Detektierraum ist wesentlich grösser und wird in drei Zonen aufgeteilt. Eine integrierte Messeinheit ermittelt die benötigten Daten wie Geschwindigkeit und Richtungsänderung, damit die Warnung via Display und Warnton noch früher erfolgen kann: ein entscheidender Beitrag für noch mehr Sicherheit im Innerortsverkehr. ®
Zone 3 Zone 1 Zone 2
+2 m
+7 m -7 m -30 m 4.5 m
0 m Zeichnung nicht massstäblich
9 m | empfohlener Mindestabdeckungsbereich
Der vergrösserte Detektierbereich erlaubt eine frühere Erfassung und Einordnung potenziell gefährdeter Verkehrsteilnehmender. | Empfohlener Abdeckungungsbereich (Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Deutschland)
(Quelle: https://bmdv.bund.de/SharedDocs/DE/Artikel/StV/ Abbiegeassistent/zertifizierte-abbiegeassistenzsysteme-am-markt.html)
Als zuverlässigen Produzenten mit einem grossen Fahrzeugleuchtensortiment und innovativen Produkten schätzt man WAS auch weit ausserhalb vom Firmensitz im polnischen Godzikowice. Ein Besuch vor Ort zeigt die spannende Entwicklung von Leuchten für einen dynamischen Anwendungsbereich, aber auch die Schwierigkeiten der Unternehmensgründung in den rechtlichen Schlupflöchern der damals kommunistischen Volksrepublik Polen.
4'847 Lampen. Zählt man die Varianten dazu, umfasst das Sortiment von WAS über 20'000 Produkte. In den Bereichen Nutz- und Landwirtschaftsfahrzeuge sind Lampen von WAS bekannt und geschätzt. Neben Qualität und Beständigkeit ist es eben dieses breite wie tiefe Produktsortiment, welches WAS zu einem starken Hersteller macht.
Die Fahrzeugbranche ist schnelllebig und befindet sich im stetigen Wandel. Entsprechend schnell müssen Komponenten entwickelt und angepasst werden. Auch hier kann sich WAS
mit seinen Mitbewerbern messen. Geschäftsführer Leszek Waś sieht den Grund dafür in der Unternehmensstruktur und -grösse: «Die Entscheidungswege sind kurz und schnell – so können wir zeitnah auf Marktereignisse, Kundenbedürfnisse, Krisen, Trends und Tendenzen reagieren. Dies ermöglicht auch die Einführung einer grossen Anzahl neuer Produkte und die Nutzung verschiedener Innovationen.» Aber nicht nur Innovation, sondern auch Tradition ist entscheidend: «Die große Anzahl und Vielfalt der Lampen ist auch deshalb möglich, weil in vielen Produktionsschritten die Handarbeit überwiegt. Dadurch sind wir sehr flexibel und können relativ kleine Serien produzieren.»
Die Ziele der Unternehmung sind klar in ihrer Mission verfasst: Innovative, durch Patente geschützte Lösungen in höchster Qualität entwickeln. Im Jahr 2000 nahm WAS mit der Einführung von LED-Leuchten für Nutz- und Landwirtschaftsfahrzeuge eine Vorreiterrolle ein. Mit solarbetriebenen Lampen
2012 und der Entwicklung von Laserscheinwerfern ab 2018 wurde diese Rolle weiter gefestigt.
Neue Lampen durchlaufen diverse Prüfungen, um den teils rauen Anwendungsbedingungen standzuhalten. In den Produktionshallen befinden sich daher auch verschiedene Labors. Dank moderner Geräte können Jahreszeiten und Witterungen simuliert werden. Auch Schocktests und die Salzwasserbeständigkeit müssen die Lampen erfolgreich überstehen, um später in den Handel zu gelangen. Nach der Fertigung werden bei allen Lampen noch einmal Funktionstests durchgeführt und die elektrischen Parameter geprüft.
Die Dokumentationen der Lampen mit genauen und korrekten Angaben sämtlicher Werte entstehen im photometrischen Labor. Mit präzisen Messgeräten werden hier die Leistungen und Werte jeder Lampe ermittelt. Reflektion, Lumen und Kelvin können genau erfasst und dokumentiert werden.
Dank solchen Investitionen in die Bereiche Forschung, Entwicklung und Qualitätssicherung sind WAS-Produkte nicht nur langlebig und beliebt bei Herstellern und Landmaschinenwerkstätten. Die Leuchten sind darüber hinaus nach allen gängigen Standards getestet, homologiert und zugelassen.
Scheinwerferentwicklung im Schatten des Eisernen Vorhangs
WAS ist seit der Gründung durch Jozef Waś ein Familienbetrieb. Inzwischen ist die nächste Generation in die Geschäftsleitung eingetreten. Vater und Sohn führen gemeinsam den Betrieb mit über 300 Mitarbeitern – zwölf davon allein in der Forschung und Entwicklung. Dass eine solche Abteilung betrieben werden kann, war nicht immer selbstverständlich.
Als die Firma 1979 gegründet wurde, war ein Eintritt in weitere europäische Märkte ebenso undenkbar wie der Aufbau eines
modernen Maschinenparks und die Entwicklung neuer Produkte. Bereits die Gründung der Firma in der kommunistischen Volksrepublik Polen war untypisch. Private Unternehmen waren untersagt. WAS konnte aber von einer Sonderregelung profitieren: Aufgrund der grossen wirtschaftlichen Krise erlaubte die Regierung private Unternehmen, sofern diese die staatliche Produktion dort ergänzten, wo es notwendig war.
Mit der Produktion von Leuchten und Ersatzteilen konnte Jozef Waś die Landwirtschaft unterstützen. Das ermöglichte WAS, als eines der ersten privaten Unternehmen in Polen die Geschäftstätigkeit aufzunehmen. Nach dem Ende des Kommunismus in Polen im Jahr 1989 konnte das Unternehmen frei über die Richtung der Unternehmensentwicklung entscheiden. Es folgte die Zeit des Wachstums. Mit dem Eintritt von Leszek Waś, dem Sohn des Firmengründers, bekam WAS ab 1997 auch einen innovativen Aufschwung. Heute produziert WAS in 6 Produktionshallen und ist in 90 Ländern auf fünf Kontinenten vertreten.
Auf die Frage, wohin sich das Unternehmen in Zukunft entwickeln möchte, hat Leszek Waś eine klare Antwort: «Wir möchten unsere Produktpalette um Produkte für verschiedene Fahrzeugsegmente, wie beispielsweise Autos, Boote und Spezialmaschinen, erweitern.»
Die Unternehmenszahlen zeigen neben dem kontinuierlichen Wachstum im heimischen Markt vor allem in den letzten Jahren ein starkes Wachstum im Exportbereich. Auch in der Schweiz erfreuen sich WAS-Leuchten einer steigenden Beliebtheit. Eine grosse Auswahl der zuverlässigen Lampen mit der «Made in Poland»-Prägung finden Sie im Hoelzle-Webshop. ®
W247 Blinker oben, Logo blinkt nicht mit
W248 Blinker in der Mitte, Logo blinkt mit
Die jüngste Neuheit sind die Schlussleuchten der Modellreihen W247 – W252, die mit dem eigenen Firmenlogo personalisiert werden können. Je nach Variante blinkt dieses zusammen mit der Blinkleuchte. Im Falle einer Beschädigung kann das Frontglas problemlos ersetzt werden, da das Logo darunter liegt. Die Leuchte ist sowohl für Anhänger (W247 – W249 mit Dreiecksrückstrahler) als auch für Zugfahrzeuge (W250 – W252) verfügbar. Diese lassen sich je nach benötigten Funktionen, Anschlussvariante, Blinkfunktion etc. personalisieren. Das Hoelzle-Team steht Ihnen bezüglich Fragen zu Personalisierungskonditionen und verfügbaren Varianten gerne zur Verfügung.
W249 Blinker in der Mitte, Logo blinkt nicht mit (bzw. nur oberer Teil)
Personalisierte Schlussleuchten mit Ihrem FirmenlogoSchon seit längerem fehlen im Bereich der Landmaschinen viele Fachkräfte und die Situation wird immer angespannter. Über das Thema wird viel gesprochen und geschrieben, doch was können Unternehmerinnen und Unternehmer konkret selbst tun? Hoelzle hat hierzu das Gespräch mit Thomas Teuscher, dem Leiter des Fachverbands Agrotec Suisse, gesucht und lud ihn dafür nach Bubikon ein.
Baumann: Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen, um sich mit mir über den Fachkräftemangel im Bereich der Landmaschinenmechaniker auszutauschen.
Teuscher: Das mache ich gerne. Vielen Dank auch Ihnen: Es ist spannend hinter die Kulissen von Hoelzle zu schauen. Ich glaube, Sie machen vieles richtig, um dem Fachkräftemangel in Ihrem Unternehmen zu begegnen. Der Betrieb ist modern und man spürt eine positive Dynamik.
Baumann: Wir geben uns Mühe, doch sind auch wir vom Fachkräftemangel betroffen. Noch nie brauchten wir so viel Zeit, um offene Stellen zu besetzen.
Kommen wir zum effektiven Thema, dem Fachkräftemangel im Bereich der Landmaschinenbranche. Wenn wir von einem Mangel sprechen, so liegt dies daran, dass entweder zu wenig
Neue den Beruf erlernen oder zu viele aus dem Beruf ausscheiden, oder beides. Was ist die Realität?
Teuscher: Lehrlinge haben wir grundsätzlich genug, wobei es grosse regionale Unterschiede gibt. Man kann sagen: je ländlicher das Gebiet, umso mehr Bewerbungen erhalten die Unternehmungen. Diese Konstanz zeigt sich auch in den Zahlen der Lehrabschlüsse. Jährlich bilden wir ca. 300 Landmaschinenmechaniker aus. Bereits heute bildet ein durchschnittlicher Lehrbetrieb mehr als einen Lernenden aus. Wenn einem bewusst ist, dass 80 Prozent unserer Verbandsmitglieder weniger als 10 Mitarbeitende haben, so sieht man klar, dass es gar nicht viel mehr Platz für mehr Lehrlinge hätte.
Baumann: In diesem Falle muss das Problem in einer hohen Abwanderungsquote liegen?
Teuscher: Genau! Dies ist das Hauptproblem und das müssen wir als Branche lösen können. Landmaschinenmechaniker sind mechanisch sehr begabt und bringen oft eine grosse Machermentalität mit. Beide Charakteristiken sind auch in anderen Branchen gesucht. Da zudem das Lohnniveau bis heute oft zu tief ist, ist die Hürde für den Sprung in eine andere Branche leider ebenfalls tief.
Baumann: Ist es rein das Lohnniveau, das es zu erhöhen gilt und das Problem wäre gelöst?
Teuscher: Nicht nur. Das Lohnniveau ist definitiv ein wichtiger Faktor, doch wird in anderen Branchen auch neben dem Lohn viel geboten.
Baumann: Haben alle Landmaschinenwerkstätten das Problem, dass sie die offenen Stellen kaum mehr besetzen können?
Teuscher: Nein. Es gibt Unternehmungen, die bei Mechanikern einen guten Ruf haben und ihre offenen Stellen gut besetzen können. Diese Betriebe schaffen attraktive Arbeitsbedingungen: Sei dies, indem sie spezielle Arbeiten und Weiterbildungsmöglichkeiten anbieten, den Werkstattleitern viel Verantwortung übertragen oder in eine moderne einladende Werkstatt investieren.
Baumann: Seit geraumer Zeit betreiben wir für unsere Lernenden in der Logistik ein Tauschprogramm mit anderen Logistik-Lehrbetrieben in der Region. Für jeweils einen Monat tauschen wir die Lernenden aus. Die Erfahrungen sind bisher sehr positiv: Für uns als Betrieb liegt der Vorteil darin, dass wir so potenzielle Mitarbeitende kennen lernen. Und für die Lernenden ist es positiv, dass sie so mal etwas anderes kennenlernen und ihr Netzwerk erweitern können. Damit steigt auch die Chance, dass sie der Branche erhalten bleiben. Wird dies auch in der Landmaschinenbranche so gehandhabt?
Teuscher: Dies ist mir nicht bekannt, doch es ist ein spannender Ansatz. Da die Lehre zum Landmaschinenmechaniker bereits sehr vollgepackt ist, könnte ich mir dies nur für gute Lehrlinge vorstellen. Ich persönlich bin ein Fan der Lehr- und Wanderjahre. Wir haben in der Schweiz den grossen Vorteil, dass wir vier Landessprachen haben. Ich empfehle allen, die Chance nach der Ausbildung zu packen und die Sprachkenntnisse zu vertiefen. Das öffnet oft auch den persönlichen Horizont. Auch ich durfte während einem knappen Jahr die Romandie kennen lernen.
Baumann: Um den jungen Berufsleuten neue Erfahrungen zu ermöglichen, gilt bei uns im Unternehmen seit geraumer Zeit die Regel, dass Lernende nach dem erfolgreichen Lehrabschluss ein anderes Unternehmen suchen müssen. Hoffentlich haben wir ihnen während der Lehrzeit ein genug gutes Umfeld geboten, sodass die guten Lernenden nach ein paar Jahren wieder zu uns zurückkommen.
Abschliessend danke ich Ihnen für das interessante Gespräch und Ihr Engagement für die so wichtige Branche der Landmaschinen.
Teuscher: Ich bin mir sicher, dass Ihre ehemaligen Lernenden einen positiven Eindruck von Ihnen und Ihrem Unternehmen
Was kann jedes Unternehmen selbst tun?
o Sind mir die Konsequenzen bewusst, wenn gute Mitarbeitende das Unternehmen verlassen?
Fragen für alle, die spüren, dass es höchste Zeit ist, etwas zu verändern
o Nehme ich meine Arbeit und das Unternehmen ernst, sodass ich mein Team inspiriere?
o Können sich in unserem Unternehmen motivierte und fähige Mitarbeitende einbringen und Verantwortung übernehmen?
o Investieren wir regelmässig in ein modernes einladendes Arbeitsumfeld?
o Sind die Mitarbeitenden gemäss Salarium, dem Lohnrechner vom Bund, gut vergütet? (Profil: Branche 33; Berufsgruppe 72)
o Verrechnen wir bereits den empfohlenen Stundenansatz von 90 bis 140 Franken? Wenn nein: Ist unsere Arbeit nicht mehr wert? Und würden wir durch diesen Ansatz wirklich Kunden verlieren?
o Sind wir innovativ und bieten einmalige Produkte / Angebote an, die für gute Mitarbeitende spannend sind und zudem von der Kundschaft bezahlt werden?
haben. Für die Generation Z sind sinnvolle Aufgaben gepaart mit einem attraktiven Arbeitsumfeld wichtig. Diese Kombination können sie bei Hoelzle finden.
Vielen Dank auch von meiner Seite und auf dass wir als Branche auch diese Herausforderung erfolgreich meistern werden! ®
Agrotec Suisse ist der Fachverband der Landtechnik mit über 630 Mitglieder aus den Branchen Landtechnik, Motorgeräte sowie Kommunal- und Fahrzeugbau. Der Fachverband gehört zur AM Suisse, dem Dachverband der Branchen Metallbau, Landtechnik und Hufschmiede. Mehr Infos auf www.agrotecsuisse.ch oder bei Thomas Teuscher, Leiter Fachverband: t.teuscher@amsuisse.ch
Emotion, Leidenschaft oder auch Nachhaltigkeit. Es gibt viele Gründe einen alten Traktor zu restaurieren, anstatt zu verschrotten. In den letzten Jahren zeigte sich ein steigendes Bedürfnis, alte Fahrzeuge wieder verkehrstauglich zu machen. Darum entschloss Markus Büchler vor zwei Jahren, sich in diesem Bereich selbstständig zu machen. Das Hoelzle-Journal durfte einen Blick in die Traktorenwerkstatt Büchler werfen.
Die Traktorenwerkstatt Büchler in Buttisholz, das sind Markus Büchler und drei Mitarbeitende. Insgesamt besteht das Team somit aus zwei Landmaschinenmechanikern, einem Karosseriespengler / Lackierer und einem Allrounder. Gemeinsam werden hier Traktoren restauriert, repariert oder gewartet. Bereits ein kurzer Blick auf die vier Werkstattplätze zeigt, was für kleine Wunder hier vollbracht werden. Aus rostigen alten Maschinen mit zerbrochenen Scheinwerfern und rostigen Beulen werden am Ende Sammlerstücke, die vermutlich direkt an das nächste Oldtimertreffen fahren dürften.
Doch wer bringt hier die alten Schätze aus dem Hinterhof vorbei? Bei den Kunden gibt es sowohl Privatpersonen, die ein Sammler- oder Erbstück restaurieren lassen möchten, als auch Landwirte, die mit den Fahrzeugen danach wieder aufs Feld gehen. Gemeinsam haben sie aber meistens den Bezug
zur Landwirtschaft. Pro Jahr werden zirka 10 bis 15 Gesamtrestaurationen ausgeführt. In den grösseren Fällen können dabei bis zu 200 Arbeitsstunden anfallen. Daneben kommen diverse kleinere Arbeiten und Reparaturaufträge dazu. Auch ein kleiner Verkaufsladen inklusive Onlineshop wird von Buttisholz aus betrieben. Im oberen Stock der Werkstatt finden die Kunden alles, was für selbstständige Wartungen an Landmaschinenfahrzeugen benötigt wird. Der Webshop ist eine Feierabendarbeit des Geschäftsführers: «Es kommen regelmässig Webshop-Bestellungen rein, aber im Moment ist das noch überschaubar. Wir haben das als Erweiterung des Angebots aufgebaut, unsere Kernaufgabe liegt aber in der Werkstatt.»
Vom Moment der Annahme bis zur Auslieferung wird jeder einzelne Schritt fotografisch festgehalten. Da häufig Unikate und spezielle Modifikationen unter den Aufträgen sind, braucht es eine Fotodokumentation, um das Fahrzeug am Ende wieder zusammenzubauen. Auch sind die Fotodokumentationen hilfreich bei zukünftigen Aufträgen. Inzwischen befinden sich 50 bis 100 dieser Bildbände im Archiv der Traktorenwerkstatt. Dieses Archiv und die Erfahrung des Teams ermöglichen es, auch unbekannten Fahrzeugen wieder zu altem Glanz zu verhelfen.
Aber auch mit viel Routine, Know-how und dem richtigen Team kommt es zu Herausforderungen. Gerade die Beschaffung gewisser Komponenten erweist sich oft als schwierig. Teils sind es spezielle Teile, die in kleinen Betrieben hergestellt werden, wenn nicht sogar von Einzelunternehmern. Diese Teile kurzfristig zu beschaffen, ist nicht immer möglich. Auch kann es sein, dass solche Unternehmen den Betrieb einstellen und die Komponente somit zumindest für eine gewisse Zeit gar nicht mehr erhältlich ist. Auf der anderen Seite sind es Teile von grossen Lieferanten, die in den kleinen Mengen, in denen sie benötigt werden, nicht gekauft werden können.
Geschäftsführer Markus BüchlerNeue Elektrik im klassischen Stil
In der Werkstatt von Markus Büchler befindet sich auch eine elektrische Prüfbank, eine Elektrowerkstatt und eine grosse Auswahl an Lampen und Kabeln. Die Elektrik bei alten Traktoren ist oft weit davon entfernt eine Strassenzulassung zu erhalten. Und gerade das wird von den Kunden nicht selten erwartet. Man möchte an Oldtimertreffen fahren oder eine schöne Sonntagsausfahrt machen. Die Fahrzeuge müssen also den heutigen Zulassungsbedingungen entsprechen.
In den meisten Fällen wird die Restaurierung der bisherigen Beleuchtung gewünscht. Viele Lampenhersteller stellen diese glücklicherweise noch her. Es kommt aber auch vor, dass Kunden eine modernere LED-Beleuchtung an das Fahrzeug anbauen möchten. Aber auch hier meist nur ergänzend zu den bisherigen Lampen, um die Optik des Oldtimers zu erhalten.
Eine grösser werdende Schwierigkeit sind die Leuchtmittel: «Wir haben hier noch immer einen hohen Bedarf an 6 Volt Lampen.» –moderne Fahrzeuge wie auch Traktoren sind üblicherweise mit 12 Volt, schwerere Modelle sogar mit 24 Volt Lampen ausgestattet.
Jeder Auftrag ist anders
«Manche Kunden sind etwas übereifrig. Dann packt sie der Gedanke der Restauration eines Traktors, möglicherweise ein Erbstück, der jahrelang im Hinterhof stand. Und dann wird der erstmal komplett zerlegt.» – so kam es wohl zu der bisher spektakulärsten Anlieferung in der Traktorenwerkstatt Büchler. «Da kam ein Traktor – verteilt auf sechs Paletten!»
Die Traktorengarage Büchler ist in mehrere Bereiche eingeteilt, welche zugleich die Etappen einer Restauration wider-
spiegeln. Auffällig ist der erste Bereich, der sogar beschriftet ist: Der Dräckraum. «Hier werden die Komponenten gereinigt. Manchmal reicht ein Schwamm und Putzmittel. Manchmal muss hier aber richtig runtergekratzt werden.» Im Dräckraum werden die Komponenten auch geprüft und anschliessend das weitere Vorgehen geplant.
Daran angrenzend ist der Lackierraum. Die gereinigten Teile werden hier bei Bedarf sandgestrahlt und neu lackiert. Im hinteren Teil der Werkstatt befinden sich das Materiallager und die Elektrowerkstatt.
Das Herz der Traktorengarage Büchler sind die vier Arbeitsplätze in der Halle. Auf dem ersten Platz steht ein fast bis aufs Fahrgestell zerlegter Traktor, auf dem letzten ein bald auslieferbereiter, komplett restaurierter Bührer Traktor.
Im Moment scheint die Arbeit nicht auszugehen. Aber handelt es sich beim Thema Traktorenrestauration möglicherweise um einen Trend, der irgendwann abflacht? Wohl kaum, denn der Gedanke der Nachhaltigkeit nimmt in der modernen Gesellschaft stetig zu und Produkte werden so weit als möglich repariert und aufgewertet. Dass Rohmaterial und Komponenten stark von Lieferengpässen betroffen sind, fördert diese Entwicklung vermutlich zusätzlich. Ein Blick auf die Statistik des Bundes zeigt einerseits, dass immatrikulierte Traktoren tendenziell schwerer werden. Aber auch, dass seit 1990 die Gesamtzahl, der sich im Betrieb befindlichen Traktoren jedes Jahr zunimmt – selbst in Jahren, in welchen die Neuzulassungen rückläufig waren. Daraus lässt sich eine sehr lange Betriebsdauer landwirtschaftlicher Fahrzeuge ableiten. Auch sind Oldtimertraktoren gesuchte Sammlerstücke, die gerne an Treffen und Events präsentiert werden. ®
Traktorrestauration – Ein Erfahrungsbericht von Roman Brülhart ➡ Seite 12
Vielleicht ist Ihnen unser neuster Autor aufgefallen. Roman Brülhart ist bereits seit 15 Jahren Teil des Hoelzle-Teams und steht im Aussendienst den Hoelzle-Kunden im Kanton Bern zur Seite. Die Leidenschaft für Fahrzeugelektrik und Landmaschinen sind für Roman nicht nur Beruf, sondern auch ein Hobby. In seiner Freizeit restaurierte er selbst einen alten Traktor, den er von seinem Grossvater geerbt hat. So kam es, dass Roman als Spezialist für dieses Thema das Journalteam unterstützte und Einblicke in sein Restaurationsprojekt gab.
Lange Stand der Sulzer S14L, der gemäss Definition ein «Motorkarren» und kein Traktor ist, bei Roman im Schuppen. Sein Grossvater hatte das Fahrzeug 1962 bereits als Occasion gekauft. Hergestellt wurde der S14L in Harthausen bei Friedberg (Bayern) zu einer Zeit, als es in Deutschland noch über 300 Traktorenmarken gab. Bezogen wurden die Komponenten meist von grossen Produzenten und wurden dann vor Ort in kleinen Werkstätten im Baukastenprinzip zu sogenannten «Konfektionsschleppern» zusammengebaut. Motoren, Getriebe, Fahrwerke und Armaturen waren daher meist von bekannten Marken. Aber alles andere wurde individuell her-
gestellt und ist daher oft kaum dokumentiert oder noch zu finden. Das macht eine Restauration umso komplexer und erfordert eine Menge Improvisationsbereitschaft – viele Teile müssen ausgebeult, gereinigt und neu lackiert werden, da ein Ersatz nicht vorhanden ist. Aber wie kam es zum Entschluss, diesen Traktor nach Jahrzehnten des Ruhestands doch noch zu restaurieren?
Dass Roman die Restauration in die Finger nahm, hatte viele Gründe. Vor allem aber die Erinnerungen, die daran verknüpft waren. Als er etwa acht Jahre alt war, durfte er überraschend einmal selbst das Steuer übernehmen. Sein Vater sass neben ihm, der Grossvater auf dem Anhänger. Beflügelt von den ersten Fahrerfolgen durfte Roman gleich noch einen kurzen Abstecher auf die Hauptstrasse machen. Wo prompt der Dorfpolizist auf die drei wartete. Roman ergriff die Flucht zu Fuss und rannte davon. Vater und Grossvater bekamen eine Standpauke. «Das wäre ja heute undenkbar. Aber das war auf dem Land alles noch irgendwie Gang und gäbe.»
Lange war der Gedanke der Restauration dennoch gar nicht da. Nur irgendwo im Hinterkopf. «Dann auf einmal kam die-
Neu verkabelte und restaurierte Armatur
Zusammen mit diversen Spezialisten arbeitete Roman an seinem Sulzer S14L. Das Zerlegen und den Wiederaufbau nahm er selbst in die Hand, so wie natürlich auch die ganze Elektrik.
se «Oldtimer Traktorszene» auf und ich sah diverse Treffen und bekam von Restaurationen in meinem Umfeld mit.» Da hat ihn der Gedanke im Sommer 2017 wieder gepackt. «Mir waren aber einige Punkte bewusst. Einerseits musst du dir 100-prozentig sicher sein, dass du das von Anfang bis Ende durchziehst. Und das ist mit viel Zeit und Arbeit verbunden.» aber auch einen anderen Aspekt würde er jedem mit auf den Weg geben, der sich an ein solches Projekt wagt: «es ist mit gewissen Kosten verbunden und ein vorweg definiertes Budget ist kaum möglich. Es werden einem viele kleine und grosse Überraschungen erwarten.»
Roman arbeitete für dieses Projekt mit diversen Spezialisten zusammen. Lackierer, Sattler, Sandstrahler und Landmaschinenmechaniker. Zerlegen und Wiederaufbau nahm er selbst in die Hand. Und natürlich alles an der Elektrik. Er baute modernere Lichter und LEDs ein. Alles andere blieb Original. Im Frühling 2018 war das Projekt erfolgreich abgeschlossen. Und kurz darauf machte sich Roman mit gut 25 km/h auf den Weg an das erste Oldtimertreffen. Zudem leistet der Sulzer gute Dienste beim Holz sägen, kleineren Lieferdiensten oder einfach nur so für eine Ausfahrt ums Haus. ®
6 Volt
Glühlampen Leuchten und Scheinwerfer Stoffkabel Lichtschalter Signalhörner
Deniz Thoma, Kommunikation
Mit dem Einzug in das neue Firmengebäude in Bubikon wurde 2017 auch der AutoStore in Betrieb genommen. Neben den offensichtlichen Vorteilen – die kompakte Lagerung von Produkten und das effiziente Ein- und Auslagern – war auch die modulare Bauweise ein wichtiger Faktor beim Entscheid für die Investition. Entsprechend dieser Ausbaumöglichkeit wurde auch das Gebäude geplant. Nun ist ebendieses Szenario eingetreten – der AutoStore wurde erweitert.
16 Roboter, 21’550 Kisten und 4 Ports: Vor fünf Jahren waren diese Zahlen noch kaum vorstellbar. Doch mittlerweile ist nicht nur Hoelzle, sondern auch das Sortiment gewachsen. Da der Platz mit dem wachsenden Sortiment an Grenzen stiess, wurde der Entschluss zum Ausbau gefasst. Der Platz für die Erweiterung war bereits Teil der Planung des Hoelzle-Firmengebäudes in Bubikon. Angrenzend an den AutoStore stand ein Hochregallager in einem Raum mit identischer Höhe und Breite. Dieses wurde in der Vorbereitung bereits in einen Raum im Obergeschoss umgezogen. Somit war der Grundstein für die Erweiterung gelegt.
Auf dem Papier klang das Vorhaben recht einfach: Zwischen dem ursprünglichen AutoStore und dem leergeräumten Raum stand eine Ziegelwand. Diese sollte entfernt und ein neues Grid (Trägerrahmen) aufgebaut und mit dem bestehenden Grid verbunden werden. Die Komplexität beim Ausbau lag dann aber im laufenden Betrieb – der AutoStore lief nämlich während der Erweiterung normal weiter. Die grösste Schwierigkeit war der Abbau der Ziegelwand. Auf keinen Fall durfte Staub oder Bauschutt in die offenen Kisten gelangen, die wenige Zentimeter neben der Baustelle lagen. Dank der präzisen Arbeit der Bauunternehmung gelang dies aber bestens.
Sobald das Grid und die neuen Ports fertiggestellt und feinjustiert waren, erfolgte der Anschluss der neuen Elemente an das System. Danach begann das Einsetzen der neuen Kisten und Roboter. Nach einigen Tests wurde der erweiterte AutoStore im November 2022 in Betrieb genommen. Damit auch weiterhin gilt: Heute bestellt, morgen geliefert. ®
Samuel Knöpfli, Leitung Product Management
Wohnmobil oder Caravan, Alphütte, Tiny House oder Notfallsystem im Eigenheim: Eine autarke Stromversorgung sorgt für Energiesicherheit. Die neuen Power Kits von EcoFlow sind Komplettpakete für den einfachen Einbau – modular und ausbaufähig.
Ob unterwegs oder stationär: Umweltfreundliche, autarke und leistungsfähige Off-Grid-Stromversorgungssysteme sind das Thema der Stunde. EcoFlow, einer der innovativsten Hersteller im Bereich der autonomen Stromversorgungssysteme, hat neu eine unkomplizierte, intelligente und kompakte Antwort darauf im Programm: fixfertig konfigurierte Power Kits, zusammengestellt aus kompatiblen Modulen. Sie lassen sich
mit wenig Verkabelungsaufwand installieren und mit wachsenden Ansprüchen auch ausbauen. Aktuelle Energiesysteme arbeiten zunehmend mit einer Batteriespannung von 48 V. Vorteile der höheren Spannung der Energiespeicher ist vor allem ein geringerer Stromfluss für die gleiche Energiemenge wie bei herkömmlichen 12 V-Batterien. Durch den geringeren Stromfluss entsteht weniger Abwärme, und die Systeme sind damit sicherer. Positiver Nebeneffekt sind kleinere Kabelquerschnitte und damit geringerer Platzbedarf von Kabelbäumen, Steckern usw. Die Systemspannung der Power Kits, nicht gleichzusetzen mit der vorher beschriebenen Batteriespannung, kann während der Installation wahlweise auf 12 V oder 24 V festgesetzt werden. Somit ist der Einbau in jegliche Fahrzeugtypen möglich.
Batterie, Power Hub und Smart Genarator - das Power Kits verbindet die EcoFlow-Palette in einem System.
Plug ’n’ Play: fixfertig
Die Power Kits enthalten in einem Set alles, was es für die Stromversorgung braucht. Das Herzstück des Systems ist der intelligente Power Hub mit integriertem DC/DC-Ladewandler-Booster zum direkten Alternator-Anschluss auch bei Euro-6-Motoren. Des Weiteren bringt der Power Hub mit seinem Ausgang sogar genügend Leistung, um einen Induktionsherd zu betreiben. Die AC- und DC- Ausgänge können auf dem Touch-Monitor überwacht und bedient werden. Der Power Hub lässt sich aber auch via Bluetooth mit dem Smartphone verbinden und bequem über die EcoFlow App und das integrierte WLAN steuern und überwachen. Mit der WLAN-Funktion können einzelne Ausgänge auch aus der Ferne geschaltet werden. Dies bringt einige spannende Funktionen, wie zum Beispiel das Steuern einer Heizung im Tiny House oder einer Beleuchtung im Camper mit sich. Über den im Lieferumfang
befindlichen Sicherungskasten, das sogenannte Distribution Panel, können verschiedene AC- und DC-Stromkreise erstellt werden: sechs AC-Ausgänge (Wechselspannung) mit je 10 A Maximalstrom sowie zwölf DC-Ausgänge (Gleichstrom) mit gesamthaft 70 A Maximalstrom. Der Einbau eines Fehlerstromschutzschalters FI in die Installation ist zwingend nötig. Aufgrund der unterschiedlichen Installations- und Anwendungsbereiche ist dieser jedoch nicht im Lieferumfang.
Eine durchschnittliche vierköpfige Familie verbraucht täglich zwischen 8 und 14 kWh Energie, Heizung und Heisswasser ausgeschlossen. Mit einem Power Kit lassen sich je nach Konfiguration bis zu 15 kWh Energie bereitstellen: 2, 4 oder 6 kWh mit 2 kWh-Batterien, 5, 10 oder 15 kWh mit 5 kWh-Batterien. Damit steht für jeden Einsatzbereich die benötigte Ausbau-
stufe zur Verfügung. Die kompakten Akkus sind platzsparend stapelbar. Damit sie auch im Winter problemlos funktionieren, verfügen sie über eine integrierte Heizung und sind dadurch bis
–20° C Aussentemperatur einsatzbereit. Im Stromsparmodus wird das Power Kit auf minimalen Energieverbrauch in den Schlafmodus gefahren. So können die Batterien auch nach dem Winterlager problemlos wieder in Betrieb genommen werden.
Unterschiedliche Stromquellen für das Laden der Batterien
Als Hauptladequelle dürfte bevorzugt Solarenergie zum Einsatz kommen. Es ist aber auch möglich, die LiFePO4-Batterien (Lithium-Eisenphosphat) über eine 230 V-Landstromversorgung aufzuladen. Interessant ist hierbei die maximale Ladeleistung von 3'000 W dank X-Stream-Technologie. In der
Schnell und einfach - per Plug'n'Play lassen sich die Komponenten des Powerkits verbinden
Praxis bedeutet dies, dass zur Aufladung einer 5 kWh-Batterie unter optimalen Bedingungen ca. 1.8 h benötigt werden. Wenn eine schnelle Aufladung gefragt ist, wäre das mit einem passenden Adapter (z.B. Art. ADPT2T23) an einer EV-Ladestation möglich. Die dritte Ladeoption ist bei Fahrzeug-Einbauten in Camper oder Servicewagen der integrierte DC-DC-Ladebooster mit maximal 1'000 W Leistung. Ladeoption vier ist mit dem von EcoFlow entwickelten Smart Generator, umgangssprachlich der Notstromgruppe, möglich. So kann bei Fehlen eines Netzanschlusses und längerer Standzeit in jeder Situation geladen werden.
Im Lieferumfang der Power Kits befindet sich neben den Hauptkomponenten der komplette Kabelsatz mit allen Kabeln, die zur Installation benötigt werden. Mit einer Standard Kabellänge von 6 m ist eine Installation in den meisten Fällen ohne Verlängerung möglich. Vorkonfigurierte und codierte Stecker vereinfachen den Einbau – auch dank Plug ’n’ Play. ®