März-Ausgabe der HGV-Zeitung

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48 HGV-Zeitung

März 2017

PANORAMA

Schule trifft auf Wirtschaft Zukunftswerkstatt: Handelskammer und Bildungsressort luden zu Veranstaltungsreihe Auf Anregung des Bildungslandesrats Philipp Achammer hat die Handelskammer Bozen gemeinsam mit dem Deutschen Bildungsressort die Veranstaltungsreihe „Zukunftswerkstatt Schule – Wirtschaft“ durchgeführt. Ziel der Workshops in Bozen, Meran und Bruneck war es, Vertreter und Vertreterinnen der Schulen und der Unternehmen zusammenzubringen, damit ein fruchtbringender Austausch zu aktuellen Themen im Bereich der Zusammenarbeit erleichtert wird. Die Teilnehmer haben ihre Wünsche und Visionen zur Kooperation Schule – Wirtschaft diskutiert sowie Vorschläge für Maßnahmen eingebracht. Eine intensive Zusammenarbeit der Schulwelt mit der Wirtschaft hat positive Auswirkungen auf die Chancen der Jugendlichen am Arbeitsmarkt: Zum einen werden den Schülern wirtschaftliche Kompeten-

Handelskammerpräsident Michl Ebner und Landesrat Philipp Achammer in der Wirtschaftsfachoberschule Heinrich Kunter. Foto: Handelskammer

zen und Praxiserfahrungen vermittelt. Zum anderen erhalten Unternehmen einen besseren Einblick in die Lehrpläne der verschiedenen Fachrichtungen. Außerdem erfahren die Schüler, worin die Bedürfnisse der Unternehmen an ihre Mitarbeiter bestehen. Gerade das Erfolgsmodell der dualen Ausbildung, das typisch für die deutschsprachigen Länder ist, zeigt, dass

durch intensive Zusammenarbeit zwischen Auszubildenden und Unternehmen eine niedrige Jugendarbeitslosigkeit sichergestellt werden kann. In Südtirol funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft bereits seit Jahren gut. Trotzdem gibt es zahlreiche Anpassungs- und Verbesserungsvorschläge, die im Verlauf der Zukunftswerkstatt

vorgebracht und diskutiert wurden. Insgesamt haben sich 150 Personen an den Gesprächstischen der Veranstaltungsreihe beteiligt. „Diese Zukunftswerkstatt soll die bereits gute Zusammenarbeit zwischen Schule und Wirtschaft stärken und Schwerpunkte für die weitere Arbeit setzen“, betont Landesrat Philipp Achammer. Hier die wichtigsten The-

men und Ergebnisse der Zukunftswerkstatt: Die Orientierung hin zum Berufs- und Arbeitsleben ist allen Teilnehmer ein großes Anliegen. Besonders das Betriebspraktikum und die Betriebserkundungen werden als besonders wertvoller Baustein der Zusammenarbeit von Schule und Wirtschaft betrachtet. Handelskammerpräsident Michl Ebner unterstreicht die Wichtigkeit der Mehrsprachigkeit: „Die Fähigkeit mehrere Sprachen zu beherrschen, ist für Bürger und Wirtschaft sehr wichtig, daher muss die Mehrsprachigkeit konsequent gefördert werden“. In der dualen Ausbildung sollten sich alle Partner für eine Steigerung des Images einsetzen. Schließlich stellen die Unternehmen einen deutlichen Fachkräftemangel fest, welcher nicht nur die Schule, sondern auch die Betriebe fordert. Die laufende berufsbegleitende Weiterbildung der Mitarbeiter- und Mitarbeiterinnen wird deshalb immer wichtiger.

Erreichbarkeit europäischer Regionen unter der Lupe Verkehrsinfrastrukturen in Südtirol wurden als mangelhaft bewertet Um für Urlauber interessant zu bleiben, müssen die Verkehrsinfrastrukturen des Landes ausgebaut werden. Das Istituto Tagliacarne stellt Südtirols Infrastruktur kein gutes Zeugnis aus: Das Südtiroler Straßennetz erreicht nur 83 Prozent des nationalen Durchschnitts, das Eisenbahnnetz nur 96 Prozent und der Index für die Flughafenstruktur liegt nur bei 21 Prozent. Auch der Basel Economics Erreichbarkeitsindex (BAK) bescheinigt der Region Trentino-Südtirol mit weniger als 90 Punkten eine schlechtere innereuropäische Erreichbarkeit als den Nachbarregionen. Von den fast 6,5 Millionen Gästen, die im Jahr 2015 nach Südtirol gekommen

sind, sind über die Hälfte über den Brenner angereist. Das heißt, dass die A22 wichtig für die Anreise der Touristen ist. „Eine Verlangsamung des Verkehrs durch Tempolimits auf der Hauptverkehrsader schwächt Südtirols Erreichbarkeit. Nach Tempo 100 für PKW in Tirol braucht es keine weiteren Verbote mehr“, sagt Handelskammerpräsident Michl Ebner.

Zugverbindungen verbesserungswürdig Auch die internationalen Zugverbindungen sind verbesserungswürdig. Mit dem Brenner Basistunnel geht es jedoch in die richtige Richtung. Heute braucht ein Reiseverkehrszug von Franzensfeste nach Innsbruck 80 Minuten, in Zukunft nur

mehr 25 Minuten. Es hat auch schon konkrete Bemühungen gegeben, das Projekt einer Bahnstrecke zwischen dem Pustertal und Cadore (Belluno) auf den Weg zu bringen. Um mehr Touristen aus der Schweiz anzusprechen, wäre auch die Zugverbindung von Mals nach Scuol mit Anschluss an die Rhätische Bahn sinnvoll. „Es braucht eine nahtlose Vernetzung mit dem Regionalverkehr, damit die Touristen umsteigen und ihr Ziel erreichen können“, sagt Alfred Aberer, Generalsekretär der Handelskammer Bozen. Denn die Entwicklung geht hin zu immer kürzeren Urlauben, was gleichzeitig heißt, dass die An- und Abreise schnell und unkompliziert sein muss.

Für Gäste muss die An- und Abreise so unkompliziert wie Foto: fotolia möglich sein.


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