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Gegenüberstellung: Anja und Roger

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Gegenüberstellung: Was du von einem Techniker/Zweikämpfer schon immer mal wissen wolltest!

Roger fragt, Anja antwortet:

Was ist dein großes sportliches Ziel?

Anja: Mein größtes sportliches Ziel sind die Olympischen Spiele 2024. Vorher möchte ich bei vielen Europa- und Weltmeisterschaften starten.

Wie findest du persönlich den „New Style“ im Vergleich zum „Old Style“?

Anja: Ich finde, dass jeder Style seine Vorteile hat. Der „New Style“ herrscht vor, aber spannender finde ich den „Old Style“.

Was war bisher dein schönstes Erlebnis im Taekwondo?

Anja: Dank Taekwondo konnte ich an so vielen Orten dieser Welt sein. Die WM 2015 in Korea war einer meiner schönsten Erlebnisse, weil ich hier mit der Bronzemedaille nach Hause gekommen bin.

Anja fragt, Roger antwortet:

Was ist für euch Techniker das Größte, das ihr erreichen könnt? Habt ihr auch eine Olympiade?

Roger: Olympia gibt’s bei uns leider nicht, lediglich die Universiade für Studenten. Das Größte für uns ist der Weltmeister- und der Europameistertitel. Für mich persönlich ist es jedoch das Größte, von meinem Landestrainer gesagt zu bekommen, dass ich eine super Form gelaufen bin!

Trainiert ihr eigentlich auch etwas anderes außer eurer Beweglichkeit?

Roger: Bei Technik brauchst du sehr viel Athletik, auch wenn man das im ersten Moment nicht glaubt. Die Techniken dynamisch und mit Speed durchzuführen (sowohl Bein- als auch Armtechniken) setzt eine starke Physis voraus. Die Beweglichkeit spielt da gar nicht die größte Rolle.

Hast du auch berufliche Pläne nach dem Taekwondo?

Anja: Ich liebe Taekwondo, bin aber auch ein sehr kreativer Mensch. Deshalb möchte ich bald Design studieren – mal etwas anderes als Sport.

Was macht dir im Training und an Turnieren am meisten Spaß?

Anja: Ich liebe es, wenn ich im Training alles rauslassen kann. Ich trainiere gern mit voller Kraft und wenn meine Freunde das mit durchziehen und wir uns gegenseitig pushen, dann macht es mir am meisten Spaß. Ich freue mich jedes Mal auf die internationalen Turniere, mal aus Deutschland rauszukommen. Wir treffen unsere Freunde auf Turnieren und können nebenher noch unsere wichtigen Ranglistenpunkte sammeln. Das mag ich.

Was ist das „eine“, das dich antreibt, ein Techniker zu sein und kein Kämpfer?

Roger: Ich sehe mich weder als Techniker noch als Kämpfer. In meinen Augen bist du ein guter Taekwondo-Athlet, wenn du in allen Disziplinen „daheim“ bist.

Gibt es Momente auf Turnieren, in denen du denkst, dass du nicht fair bewertet wurdest?

Roger: Ja, so Momente gab und gibt es oft. Das ist immer frustrierend. Aber ich denke, wenn man richtig gut ist, erkennen und würdigen das auch die Kampfrichter. Vor allem die Profis.

Was hältst du von der Idee, das Training zu wechseln. Würdet ihr bei unserem Training mithalten können?

Roger: Ich trainiere eigentlich schon so. Und ich muss sagen, dass ich das super gerne regelmäßig machen würde, weil es bestimmt Spaß macht, gemeinsam zu trainieren.

Anja, warum hast du dich für Vollkontakt entschieden? Roger, warum hast du dich für Poomsae entschieden?

Anja: Ich mag Poomsae. Ich hätte vielleicht auch den anderen Weg genommen, aber ich habe gemerkt, dass ich mehr Spaß am Kämpfen habe. Das Adrenalin und die starke Spannung im Kampf gefallen mir. Hier kann ich alles rauslassen oder besser „rauskicken“. Roger: Das hat sich damals so ergeben. Ich habe immer alle Disziplinen im Taekwondo gerne ausgeübt – und mache es nach wie vor (natürlich mit Schwerpunkt Formen). Auf einem Breitensportlehrgang hat mich der damalige und heutige Landestrainer Formen Klaus Sommer angesprochen, ob ich gerne Formen laufen würde. Von da an hat alles seinen Gang genommen.

Trainingsalltag – wie viel Taekwondo und wie viele NichtTaekwondo-Einheiten machst du pro Woche?

Anja: Aktuell trainiere ich etwa neun bis zehn Stunden Taekwondo in der Woche und drei Stunden Kraft oder Athletik. Roger: Heute trainiere ich anders als früher (lacht). Taekwondo mache ich ein- bis zweimal pro Woche und Nicht-TaekwondoEinheiten vier- bis fünfmal. Das ist aber auch davon abhängig, ob ein Turnier ansteht oder nicht. Früher habe ich mehr trainiert. Da war ich aber auch jünger und hatte mehr Zeit.

Verletzungen – welche Verletzungen sind bei euch am häufigsten?

Anja: Ich glaube die häufigsten Verletzungen im Vollkontakt passieren am Fuß beziehungsweise am Sprunggelenk. Aber auch die Hände und Finger sind schnell verletzt, wenn der Gegner kickt und man versucht, den Kick zu blocken. Ich selbst hatte auch schon Probleme mit dem Knie. Roger: Mit Verletzungen hatte ich immer Glück. Ich habe immer nur die üblichen Wehwehchen. Ganz früher, als ich noch klein und gläsern war, gab es natürlich auch immer mal wieder gebrochene Zehen oder Handgelenke.

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