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Das war der BdA Kongress Wien 2022

Spannende Vorträge rund um das Thema „Familienmedizin – alle Lebenslagen“

Der diesjährige Kongress des Berufsverbands der ArztassistentInnen (BdA) fand am 15. Oktober im Hotel Savoyen in Wien statt. Die teilnehmenden Angehörigen der Berufsgruppe hatten Gelegenheit, die spannenden Vorträge namhafter Expertinnen und Experten zum Thema „Familienmedizin – alle Lebenslagen“ live mitzuverfolgen und Fortbildungspunkte zu sammeln. Darüber hinaus wurden praxisnahe Workshops abgehalten. Nachfolgend einige der Vortragsinhalte in Kürze:

Long Covid: Biopsychosoziale Herausforderungen

Dr. Ralf Harun Zwick, Ärztlicher Leiter, Ambulante Internistische Rehabilitation, Therme Wien Med

„Möglicherweise reagiert das Immunsystem gerade bei jungen Menschen überschießend auf die Infektion.“ • Von Long Covid spricht man, wenn

Symptome länger als vier Wochen bestehen oder neue Symptome hinzukommen. Insgesamt wurden mehr als 200 Covid-19-assoziierte Symptome beschrieben, wobei postvirale Erschöpfung, Belastungsdyspnoe, kognitive Einschränkungen und Schlafstörungen am häufigsten auffallen. Angststörungen und/oder Depression sind meist reaktiv als Folge der Situation zu bewerten. • Von Long Covid sind auch viele junge

Patient:innen betroffen. In der ambulanten internistischen Rehabilitation ist der Altersdurchschnitt um 20 Jahre niedriger als bei chronischen Erkrankungen, die wir bisher internistisch behandelt haben. • Long-Covid-Patienten haben Anspruch auf drei Wochen Reha mit stationärem

Aufenthalt oder auf sechs Wochen ambulante Reha. Diese unterscheidet sich deutlich von anderen Programmen.

Wichtig ist, dass die Betroffenen nur moderat trainieren und niemals über ihre Grenzen hinausgehen. In der Fachsprache nennt man das „Pacing“ – ein komplexes Konzept, das weit mehr beinhaltet als das Training. • Die Zusammenarbeit erfolgt multidisziplinär in einem biopsychosozialen

Setting, involviert sind Ärzt:innen, Psycholog:innen, Ernährungsberater:innen,

Physiotherapie, Ergotherapie, Sportwissenschaften, Pflege und Sozialarbeiter:innen. Erreicht werden sollen Teilhabe-, Aktivitäts- und Funktionsziele.

Adipositas geht die ganze Familie etwas an

Doz. DDr. Daniel Moritz Felsenreich, Abteilung für Allgemeinchirurgie, Klinische Abteilung für Viszeralchirurgie, MedUni Wien

„Adipositas ist ein weltweites Problem, welches immer mehr zunimmt.“ • Adipositas ist als eine über das Normalmaß hinausgehende Vermehrung des Körperfetts definiert und mit zahlreichen Komorbiditäten wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Schlafapnoe,

Erhöhung der Blutfette sowie Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates assoziiert. • Berechnungsgrundlage für die Gewichtsklassifikation ist der Körpermasseindex, der Body Mass Index (BMI).

• Risikofaktoren für adipöse Kinder sind:

• Rauchen in der Schwangerschaft • maternale Gewichtszunahme in der Schwangerschaft von mehr als 12 kg • Geburtsgewicht von > 3.890 Gramm (Mädchen) und von > 4.030 Gramm (Jungen) • Zigarettenkonsum in der Familie • Übergewicht der Eltern (80-prozentiges Risiko, selbst übergewichtig zu werden) • > 1 h Fernsehkonsum pro Tag

• Prävention von Adipositas durch

Edukation in der Kindheit:

• Zigarettenkonsum in der Familie einschränken • Sport fördern • Ernährungsprogramme bereits in der Schule etablieren

Rheumatische Erkrankungen von Jung und Alt

Dr.in Eva Rath, 1. Medizinische Abteilung/Rheumatologie, Hanusch Krankenhaus, Wien

„Dass Rheuma nur alte Menschen haben, ist ein (falsches) Vorurteil.“ • Es gibt viele unterschiedliche Rheumaerkrankungen, darunter entzündliche und degenerative. • Entzündliches Rheuma ist meist eine

Autoimmunerkrankung und betrifft daher nicht nur alte Menschen. • Bei manchen Erkrankungen kann der

Krankheitsbeginn bereits in der frühen

Kindheit liegen, bei anderen erst im

Erwachsenenalter oder gar im hohen

Alter.

• Eine rasche Diagnosestellung ist in jedem Fall wichtig. • Heute stehen viele (auch neue) sehr gut wirksame medikamentöse Therapien zur Verfügung, etwa Immunsuppressiva oder Biologika. • Kortison ist als Notfallmedikament sehr wichtig, sollte wegen der Langzeitnebenwirkungen aber so wenig wie möglich verwendet werden: kurz und niedrig dosiert.

Die gestörte Hautbarriere in unterschiedlichen Lebensphasen

Dr.in Tamara Meissnitzer, Fachärztin für Haut- und Geschlechtskrankheiten in Laxenburg

„Der Vorbeugung dienen barrierestärkende Pflegemaßnahmen.“ • Barrieregestörte Haut reagiert sehr empfindlich, selbst auf relativ geringe Belastungen. Der natürliche Wassergehalt der

Haut kann nicht aufrechterhalten werden. Die Haut trocknet zunehmend aus. • Beispiele aus der Praxis reichen von der

Windeldermatitis über Akne, Ekzeme (unterschiedliche Formen der Dermatitis, Berufsdermatosen, Gehörgangekzeme) und die Psoriasis bis hin zur

Altershaut. • Wasser hat einen erstaunlichen Nutzen für die Haut, allerdings innerlich, nicht äußerlich. Daher: Kurz duschen – mit lauwarmem Wasser, die Haut danach trocken tupfen, nicht rubbeln. Feuchtigkeit zuführen – geeignete Pflegeprodukte suchen – nicht jede/r ist gleich! • Die Therapie erfolgt abhängig vom

Krankheitsbild. Barrierestärkende Pflegemaßnahmen dienen der Vorbeugung.

Moderne Wundversorgung bei Jung und Alt

Astrid Hirschmann, DGKP, ICW, Verkaufsleiterin sorbion austria, Training & Education Managerin, Wundexpertin ICW

„Ein gesunder Wundrand ist wichtig für die Wundheilung.“ • Beim Wundmanagement steht der ganze Patient im Mittelpunkt, nicht die

Wunde allein. Die Kausaltherapie umfasst: Ernährung, orale Therapie (AB,

Entwässerung), Lagerungshilfen, Kompression und die individuelle Auswahl des Verbandsstoffs. • Bei nicht heilenden und chronischen

Wunden kann zu viel Exsudat zum

Problem werden. Daher ist ein geeignetes Management des Wundexsudats entscheidend. Wichtig sind u. a.: Wundrandschutz, Wundgrund-/Wundbettmazeration, Bakterienlastreduktion, Proteasenaktivierung, Exsudatreduktion. • Wundantiseptika sollten nur nach sorgfältiger Indikationsstellung angewendet werden. Anderenfalls können Störungen der Wundheilung die Folge sein. • Eine geringgradige mikrobielle Kontamination bzw. Kolonisation von Wunden ist praktisch der Regelfall. Ein keimzahlreduzierender Verband, z. B. mit medizinischem Honig, kann hilfreich sein und ist in jedem Lebensalter – also auch bei Säuglingen oder schwangeren und stillenden Frauen – anwendbar. • Moderne Wundverbände sollten in

Hinblick auf die Wundheilungsphasen anpassungsfähig sein und immer patientenbezogen verordnet werden. >

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Frohe Weihnachten

und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

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