
3 minute read
Wenn die Nieren schwächeln
Rund jede zehnte Person in Österreich ist von Insuffizienz betroffen
Die Nieren sind erstaunliche Organe, so dienen sie dem Körper unter anderem als „Waschanlage“ und filtern täglich rund 1.400 bis 1.600 Liter Blut. Etwa 1/8 Liter Primärharn wird im Körper pro Minute gebildet, pro Tag ergibt dies bis zu 180 Liter. Daraus gewinnt der Körper in einem weiteren Schritt einen Großteil des Wassers und wichtige lösliche Blutbestandteile, etwa Zucker und Salze. Der Primärharn wird dadurch konzentriert, das Ergebnis ist der eigentliche Urin. Etwa zwei Liter davon werden pro Tag ausgeschieden – und damit Abfallprodukte und Giftstoffe (siehe Infobox). Die Entgiftung ist jedoch nur eine der wichtigen Funktionen dieses Zwillingsorgans. Die Nieren regeln weiters Blutdruck, Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt, Knochenstoffwechsel, Säure- und Basenhaushalt sowie die Bildung der roten Blutkörperchen. Umso wichtiger ist es, auf die Nierengesundheit zu achten. „In den vergangenen Jahrzehnten ist der Anteil jener Menschen stetig gestiegen, bei denen ein ungesunder Lebensstil zu einer chronischen Nierenerkrankung führt. Die Folgen sind eine lebenslange medikamentöse Behandlung, Dialyse oder auch eine Transplantation. Jeder sollte sich der Bedeutung der Nieren für den Erhalt der Gesundheit bewusst sein“, sagte Prim. Univ.-Doz. Dr. Daniel Cejka, Leiter der Abteilung für Nephrologie und Transplantationsmedizin am Ordensklinikum Linz, anlässlich des Weltnierentages am 10. März. Die durch chronisches Nierenversagen verursachte Sterblichkeit hat in den letzten Jahrzehnten pro Jahr um mindestens vier Prozent zugenommen. Schätzungen zufolge sind etwa zehn Prozent der Österreicherinnen und Österreicher von einer Niereninsuffizienz betroffen. Die Dunkelziffer dürfte jedoch um einiges höher sein. Grund dafür ist das oft lange stille Leiden der Niere.
Das Schweigen der Niere
„Fatal ist, dass viele Betroffene von ihrer fortschreitenden Nierenschwäche nichts ahnen, denn die Symptome zeigen sich meist erst dann, wenn die Nierenerkrankung schon weit fortgeschritten ist“, so die Nephrologin Priv.-Doz.in Dr.in Maria Haller, ebenfalls am Ordensklinikum Linz tätig. Arbeiten die Nieren nicht effizient, kann sich dies auf unterschiedliche Arten äußern. Erste mögliche Anzeichen sind unter anderem Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und Übelkeit. Niereninsuffizienz kann sich auch durch Ödeme (Wassereinlagerungen), Kopfschmerzen und Atemnot äußern. Häufig hat sich das Problem dann jedoch bereits so weit ausgewachsen, dass eine Dialyse vonnöten ist. Bei weit fortgeschrittener Harnvergiftung (Urämie) kommt es zu Störungen des Zentralnervensystems wie Krampfanfällen, Verwirrtheit und Bewusstlosigkeit. Diabetes mellitus, Bluthochdruck, Übergewicht und Herzerkrankungen sind Faktoren, welche die Entstehung einer Niereninsuffizienz begünstigen. Um die Nierengesundheit zu unterstützen, ist es deshalb ratsam, sich ausgewogen zu ernähren, mindestens 1,5 Liter pro Tag zu trinken, auf ausreichend Bewegung zu achten sowie den Alkohol- und Nikotinkonsum gering zu halten. Maßnahmen, die für die Diabetes- sowie Bluthochdruckprävention gelten, kommen der Niere also ebenfalls zugute. Zudem ist zu beachten, dass bestimmte Medikamente, beispielsweise entzündungshemmende Schmerzmedikamente, die Nieren auf Dauer stark belasten können. Diese sollten nicht unkontrolliert eingenommen werden.
Margit Koudelka
WIE URIN ENTSTEHT
In der Nierenrinde finden sich viele kleine Blutgefäßknäuel, die Glomeruli. Die Wand der Blutgefäße ist hier durchlässig für verschiedene Bestandteile des Blutes: Zucker, Harnstoff, Elektrolyte und Wasser passieren die Gefäßwände und werden in den Tubuli als Primärharn aufgefangen. Nach dem Entzug von ca. 99 Prozent des Wassers gewinnt der Körper rund 178 Liter des ursprünglich gefilterten Harns zusammen mit weiteren wichtigen löslichen Blutbestandteilen wie Zucker und Salzen zurück. Dies führt zu einer Konzentration des Primärharns, das Ergebnis ist der eigentliche Harn. Dieser enthält bei einer gesunden Niere täglich etwa 20 bis 30 Gramm Harnstoff, 0,25 bis 0,75 Gramm Harnsäure, 0,5 bis 1,8 Gramm Kreatinin und 0,7 bis 1,5 Gramm Phosphat pro 24 Stunden.
Dieser Beitrag wurde im Fortbildungs-Fragebogen auf S. 19 berücksichtigt.
VIELFALT AUF VERORDNUNG
Die Attends® Technologien*
* je nach Produkt werden unterschiedliche Attends® Technologien eingesetzt Aktivzone Geruchsbindung Atmungsaktiv
Hautfreundlicher pH-Wert NässeIndikator Quick-Dry Extra weiche Oberfläche Einzeln verpackt
Gute Nachricht für Menschen mit Inkontinenz:
Dank Kassenreform werden jetzt noch mehr hochqualitative Attends®-Produkte für alle Inkontinenzformen und Schweregrade mit ärztlichem Verordnungsschein von den österreichischen Gesundheitskassen erstattet.** Ihr Bandagist vor Ort berät Sie gerne und hält Muster der Attends®-Produkte für Sie bereit. Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an unser Servicetelefon: 0732 - 77 27 00 oder besuchen Sie uns auf www.attends.at