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GPA-Umfrage bestätigt Handlungsbedarf
GPA-Umfrage bestätigt dringenden Handlungsbedarf
Steirische Ordinationsassistent:innen am Wort – Ergebnisse sind ein klarer Auftrag für die Kollektivvertragsverhandlungen
Ordinationsassistent:innen an vorderster Front Erhöhung der Gehälter durch den Kollektivvertrag
Die vergangenen beiden Jahre haben uns allen deutlich vor Augen geführt, wie wertvoll ein gut ausgebautes Gesundheitssystem für die Aufrechterhaltung einer Gesellschaft ist. An vorderster Front sind es oftmals die Assistent:innen in den Ordinationen, welche die Patient:innen auf ihrem Weg zur richtigen Versorgung begleiten und unterstützen. Zur schon bestehenden hohen Arbeitsbelastung und großen Verantwortung sind ein gestiegener administrativer Aufwand, der Personalmangel, ein erhöhtes Infektionsrisiko und zunehmend aggressive Patient:innen hinzugekommen. Auch die Ordinationsassistent:innen haben – neben allen privaten Belastungen, oftmals als (Groß-) Mütter – den niedergelassenen Bereich am Laufen gehalten und der Gesellschaft damit einen besonderen Dienst erwiesen.
Die insbesondere seit diesem Jahr stark steigende Inflation macht das Leben spürbar teurer. Immer mehr Menschen sorgen sich, wie sie in Zukunft ihre Energierechnungen und den Treibstoff für ihr Auto bezahlen werden können. Die Gewerkschaft GPA verhandelt mit den Landesärztekammern üblicherweise eine jährliche Erhöhung der Mindestgehälter und IST-Gehälter (tatsächlich bezahlte Gehälter, die über dem kollektivvertraglichen Mindestgehalt liegen). Damit soll abgesichert werden, dass die Gehälter nicht an Wert verlieren und der Lebensstandard erhalten bleibt. GASTAUTORIN: Christina Höferl, BA In der Steiermark scheitert – Wirtschaftsbereichs- im Gegensatz zu den anderen sekretärin Gewerkschaft GPA acht Bundesländern – ein Abschluss des Kollektivvertrags seit Jahren an der fehlenden Bereitschaft der Ärztekammer Steiermark, die Gehälter aller Beschäftigten zu erhöhen – und nicht nur die Mindestgehaltssätze.
Ergebnisse der Umfrage
Die Gewerkschaft GPA führte eine Umfrage durch, um ein breites Bild von der Einkommenssituation und der Arbeitsbelastung der steirischen Ordinationsassistent:innen zu erlangen. Wie schon aus Beratungsgesprächen erwartet, nahm das Arbeitsvolumen seit Ausbruch der Pandemie zu: Drei von vier Personen gaben an, dass die Menge an Arbeit in der abgefragten Zeit gestiegen sei. Für die Mehrbelastung durch die Pandemie wurde jeder fünften Person sowohl 2020 als auch 2021 eine steuerbegünstigte Coronaprämie gewährt. Die Hälfte der Personen erhielt jedoch niemals eine Anerkennung in Form einer Prämie. Auch außergewöhnliche Gehaltserhöhungen dürften hier keinen Ausgleich geschaffen haben – die Gehälter von vier von zehn Personen wurden seit 2018 nicht mehr erhöht. Nachvollziehbar war daher, dass es rund 93 Prozent der Befragten „sehr wichtig“ ist, dass auch die IST-Gehälter und nicht nur die Mindestgehälter jährlich durch ihren Kollektivvertrag erhöht werden. Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass endlich Taten gesetzt werden müssen. Wir sehen uns in unserer Forderung nach einer gesicherten Erhöhung aller Gehälter durch den Kollektivvertrag bestärkt und werden weiterhin mit aller Kraft dafür kämpfen. Die Alterung der Gesellschaft und damit einhergehende Pensionierungswellen werden den Personalmangel in diesem Bereich noch verschärfen. Um das Berufsbild der Ordinationsassistenz für den „Nachwuchs“ zu attraktivieren, braucht es Arbeitsplätze mit einer stetigen Gehaltsentwicklung, die der Verantwortung gerecht wird und ein finanziell unabhängiges Leben ermöglicht. Kurzum – Arbeitsplätze, die mehr sind als ein Teilzeitjob, der sich gut mit der Familie vereinbaren lässt. >