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BINDEARTEN
ANFERTIGEN EINES DAUMENKINOS Dieses kleine Daumenkino umfasst 24 Einzelbilder und zeigt einen Ball, der auf den Betrachter zuspringt. Es gibt zwar viele Möglichkeiten, ein Daumenkino anzufertigen, die folgende Anleitung soll Ihnen aber lediglich einige grundlegende Tipps und Techniken zum Entwickeln einer flüssigen Animation vermitteln.
HINWEIS:
Schritt 1 Planen Sie Ihre Animationssequenz zunächst auf unliniertem Papier, damit Sie später mit dem Ausmaß der Bewegung, die Sie erzeugen wollen, sowie den Veränderungen, die Ihre Objekte durchlaufen werden, vollkommen vertraut sind. Es lohnt sich, etwas Zeit darauf zu verwenden, zu beobachten, wie ein Ball eigentlich springt, damit Ihnen die Umsetzung dieses Bewegungsablaufs in eine Strichzeichnung leichter fällt. Planen Sie diesen Aspekt Ihrer Animation wie die sequenzielle Darstellung eines Storyboards zu einem Drehbuch. Dabei können Sie entweder alle 24 Einzelbilder einbeziehen oder sich darauf beschränken, nur die Stadien der Sequenz zu zeichnen, in denen eine Veränderung innerhalb der Animation stattfindet.
Schritt 3 Tasten Sie sich so von Blatt zu Blatt auf den Anfang des Buchs zu und überprüfen Sie immer wieder, ob die Reihenfolge der Blätter mit der Sequenz in Ihrem Storyboard übereinstimmt. Da dieser Arbeitsschritt etwas Übung erfordert, können Sie Ihre Zeichnungen auch getrost mehrfach anfertigen und korrigieren, bis Sie mit dem Ergebnis zufrieden sind. Sobald Sie alle Einzelbilder gezeichnet haben, können Sie sie farbig ausmalen, um sie etwas lebhafter zu gestalten.
Schritt 2 Sobald Sie den kompletten Bewegungsablauf Ihres Objekts verinnerlicht haben, können Sie damit beginnen, den Entwurf auf das 70 g/m2 schwere Papier zu zeichnen. Benutzen Sie dazu einen Stift mit feiner Mine, um eine saubere schwarze Linie zu erhalten, und achten Sie darauf, dass der Schwerpunkt jeder Zeichnung im rechten Teil der Buchseite liegt. Zeichnen Sie zuerst die letzte Seite Ihrer Sequenz und arbeiten Sie sich von dort zur ersten Seite vor. Sie werden feststellen, dass Sie durch das dünne Papier hindurch die genaue Position der Animation auf dem darunterliegenden Blatt ausmachen können. Vielleicht wollen Sie für Ihren Entwurf aber sogar lieber Pauspapier verwenden. Schritt 4 Um die Bilder auf ein schwereres Papier zu übertragen, das sich besser zum Aufblättern eignet, nehmen Sie nun einen oder mehrere Bogen des noch übrigen Papiers und zeichnen darauf einen Raster aus Feldern, die etwas größer als die Blätter des Daumenkinos sind – im vorliegenden Fall in einer Größe von 5,3 x 9,3 cm. Befestigen Sie nun jedes der mit einer Zeichnung versehenen Blätter mit Klebestift in einem der Felder jeweils dicht neben den Kanten der rechten oberen Ecke, und versehen Sie die Sequenz an der linken Schmalseite mit fortlaufenden Ziffern. Vergewissern Sie sich, dass jedes Blatt innerhalb eines Felds exakt in derselben Position wie alle anderen eingeklebt und gerade ausgerichtet ist. So können Sie die Blätter nach dem Fotokopieren gleich korrekt anordnen.
Wenn Sie eine Zeichnung auf einem neuen Blatt beginnen wollen, klemmen Sie es zuoberst in eine Maulklammer. Die Blätter mit den fertigen Zeichnungen liegen dabei unter dem neuen Blatt und schließen ringsherum bündig mit ihm ab. So können Sie die Blätter jederzeit auffächern und testen, ob Ihre Animation gut funktioniert. Zudem ist dann jedes Blatt perfekt auf das nächste abgestimmt.