Coco Chane l 1883 – 1971
was bitter, den Eindruck von „luxuriöser Armut“ vermittelten. Als Abendkleidung entwarf Chanel das „kleine Schwarze“, ein Kleidungsstück, von dem sie sagte, es sei in seiner perfekten Einfachheit so schick, dass nur sie es habe entwerfen können. Chanels Arroganz war legendär. Ihrer Meinung nach verkörperte sie die Mode. Andere Couturiers wurden gönnerhaft geduldet, gehasst (Patou) oder ignoriert (Schiaparelli). Da sie von Natur aus eine Garçonne-Figur hatte, erkor Chanel diese zur einzig gültigen Silhouette für moderne Kleidung. Sie „erfand“ den gebräunten Teint und widmete sich den verschiedensten Themen: U-Boot-Ausschnitt, Slingpumps, Two-Tone-Optik, Pullover und Perlen, Blazer, Kurzmantel, Canotier und Baskenmütze, blütenweiße Blusen unter Matrosenanzügen, Bademoden, Beige, Modeschmuck, Taschen mit Goldketten, die alle Kultstatus erlangten. Typisch für Chanel war die legere, sportliche Kleidung. Der klare Schnitt war jedoch so perfekt, dass ihre Entwürfe zum Inbegriff der Eleganz wurden. Es gab keine aufwendigen Verzierungen: Die Goldknöpfe hatten eine Funktion und die Borte schuf einen zusätzlichen Kontrast. Die polnische Pianistin Misia Sert, eine Freundin Chanels, führte in Paris
einen Künstlersalon und stellte sie Djagilew – für den sie 1924 die Kostüme für das Ballet Le Train Bleu entwarf –, Picasso, Cocteau und Paul Iribe vor, der ihr Geliebter wurde. Einflussreichere Liebhaber folgten: Großfürst Dmitri von Russland und der Herzog von Westminster. 1931 unterschrieb sie einen Kostümvertrag mit Metro-GoldwynMayer. Nach drei Filmen, u. a. Tonight or Never mit Gloria Swanson, beendete sie die Zusammenarbeit aus reiner Langeweile. Chanel N° 5, das 1921 herauskam, wurde zum Inbegriff der „luxuriösen Einfachheit“ und begründete den Erfolg der Marke. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 musste das Modehaus Chanel schließen. Cocos Liaison mit einem deutschen Offizier machte sie bei den Franzosen unbeliebt und führte sie schließlich ins Exil. 1954 eröffnete sie ihr Modehaus in der Rue Cambon wieder und in den 1960er-Jahren war sie als Altmeisterin der Haute Couture wieder etabliert.
Chanel N° 5 war das erste nach einem Designer benannte Parfüm. Es gab minimale Änderungen am Markendesign, aber das Parfüm gilt noch heute, fast ein Jahrhundert später, als Synonym für Luxus.
„Zwei Dinge sollte eine junge Frau haben: Klasse und Fantasie.“ Coco Chanel
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