Thomas Schauer, Stefan Caspari
Überlebenskünstler Ü berlebenskünstler
50 außergewöhnliche Alpenpflanzen
Schauer Schauer , Caspari , Caspari
Stürmische Winde, starke Sonneneinstrahlung, kurze Sommer, dicke Schneedecken, Wassermangel, extreme Temperaturschwankungen – Pflanzen müssen in den Bergen ganz schön viel aushalten. Dieses Buch porträtiert 50 außergewöhnliche Alpenpflanzen und zeigt, wie sie sich an ihre Lebensräume angepasst haben. Behaarte und fleischige Blätter wappnen sie gegen Trockenheit, UV-absorbierende Pigmente schützen gegen die brennende Sonne und die kompakten Bauweisen helfen, Wind und Wetter zu widerstehen. Spannende Texte, viele Fotografien und wunderschöne Illustrationen erläutern die bemerkenswerten Überlebensstrategien unserer Alpenpflanzen und führen vor Augen, welch faszinierende Lebensformen durch den Klimawandel bedroht sind.
Thomas Schauer, Stefan Caspari
ĂœberlebenskĂźnstler
THOMAS SCHAUER, STEFAN CASPARI
ÜBERLEBENSKÜNSTLER 50 außergewöhnliche Alpenpflanzen
Haupt Verlag
Thomas Schauer VWXGLHUWH %LRORJLH &KHPLH *HRJUDȴH DQ GHU 8QLYHUVLWŒW 0žQFKHQ 3URPRWLRQ $QVFKOLH¥HQG WŒWLJ DOV 9HJHWDWLRQVNXQGOHU XQG ΖQJHQLHXUELRORJH DP Bayerischen Umweltamt. Autor zahlreicher vegetationskundlicher, Ükologischer und naturschutzfachlicher Arbeiten und botanischer Bßcher. Stefan Caspari hängte die Jurisprudenz an den Nagel, um Fotograf zu werden, folgte später seinem Vater Claus Caspari nach und betätigt sich seitdem erfolgreich als Kunstmaler und Illustrator. www.stefancaspari.de
Umschlagabbildungen Vorne: Zirbe oder Arve (Pinus cembra), Silhouetten (von oben nach unten): AlpenGlockenblume (Campanula alpina), EdelweiĂ&#x; (Leontopodium alpinum), Wulfens Hauswurz (Sempervivum wulfenii) RĂźcken: Gegenblättriger Steinbrech (Saxifraga oppositifolia) Hinten: Berg-Hauswurz (Sempervivum montanum) und Alpen-Mohn (Papaver alpinum) Der Haupt Verlag wird vom Bundesamt fĂźr Kultur mit einem Strukturbeitrag fĂźr die Jahre 2016–2020 unterstĂźtzt. $XČľDJH 'LHVH 3XEOLNDWLRQ LVW LQ GHU 'HXWVFKHQ 1DWLRQDOELEOLRJUDČ´H YHU]HLFKQHW 0HKU ΖQIRUPDWLRQHQ GD]X Č´QGHQ 6LH XQWHU KWWS GQE GQE GH Ζ6%1 Alle Rechte vorbehalten. &RS\ULJKW k +DXSW %HUQ Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. Printed in Germany Gestaltung: pooldesign, CH-ZĂźrich Lektorat: Ruthild Kropp und Regine Balmer
WĂźnschen Sie regelmäĂ&#x;ig Informationen Ăźber unsere neuen Titel im Bereich Garten und Natur? MĂśchten Sie uns zu einem Buch ein Feedback geben? Haben Sie Anregungen fĂźr unser Programm? Dann besuchen Sie uns im Internet auf www.haupt.ch. Dort Č´QGHQ 6LH DNWXHOOH ΖQIRUPDWLRQHQ ]X XQVHUHQ 1HXHUVFKHLQXQJHQ XQG N¸QQHQ XQVHUHQ Newsletter abonnieren.
INHALTSVERZEICHNIS Vorwort Paynesgrau, Neapelgelb und Hookersgrün Einleitung Eine kurze Geschichte der Alpenflora Gebirgspflanzen für vielfältige Lebensräume Überlebensstrategien für unterschiedliche Standorte
1 ZIRBENWALD UND ZWERGSTRAUCHHEIDEN =LUEH RGHU $UYHɄ {Pinus cembra} 5RVWEO¦WWULJH $OSHQURVHɄ {Rhododendron ferrugineum} %HZLPSHUWH $OSHQURVHɄ {Rhododendron hirsutum} Alpen-GlockenblumeɄ ^&DPSDQXOD DOSLQD` $OSHQ $]DOHH RGHU *DPVKHLGHɄ {Loiseleuria procumbens}
2 PIONIERSTANDORTE SilberwurzɄ ^'U\DV RFWRSHWDOD` Blaugrüner SteinbrechɄ ^6D[LIUDJD FDHVLD` Stängelloses LeimkrautɄ ^6LOHQH DFDXOLV` Stumpfblättrige WeideɄ ^6DOL[ UHWXVD` Netz-WeideɄ ^6DOL[ UHWLFXODWD` Moschus-SchafgarbeɄ ^$FKLOOHD PRVFKDWD` *HZ¸KQOLFKH $OSHQPDUJHULWHɄ {Leucanthemopsis alpina} Kriechende NelkenwurzɄ ^*HXP UHSWDQV` Schnee-EnzianɄ ^*HQWLDQD QLYDOLV` Wulfens HauswurzɄ ^6HPSHUYLYXP ZXOIHQLL` Berg-HauswurzɄ ^6HPSHUYLYXP PRQWDQXP`
3 SCHUTTKARE, SCHUTT- UND GERÖLLHALDEN 5XQGEO¦WWULJHV 7¦VFKHONUDXWÉ„ {Thlaspi rotundifolium} Zwerg-GlockenblumeÉ„ ^&DPSDQXOD FRFKOHDULLIROLD` Alpen-LeinkrautÉ„ ^/LQDULD DOSLQD` 'HU )RUPHQNUHLV $OSHQ 0RKQÉ„ {Papaver alpinum} Alpen-MannsschildÉ„ ^$QGURVDFH DOSLQD` Gletscher-HahnenfuÃ&#x;É„ ^5DQXQFXOXV JODFLDOLV`
4 FELS UND FELSSPALTEN Schweizer MannsschildɄ ^$QGURVDFH KHOYHWLFD` AurikelɄ ^3ULPXODbDXULFXOD` +HU]EO¦WWULJH .XJHOEOXPHɄ ^*OREXODULD FRUGLIROLD` Dolomiten-FingerkrautɄ ^3RWHQWLOOD QLWLGD` Echte EdelrauteɄ ^$UWHPLVLD XPEHOOLIRUPLV` $UPEO¾WLJH 7HXIHOVNUDOOHɄ ^3K\WHXPD JOREXODULLIROLXP` *HJHQEO¦WWULJHU 6WHLQEUHFKɄ {Saxifraga oppositifolia}
11 14 20 22 40 44 46 62 66 100 104 112 116 122 126 142
146
5 SCHNEETÄLCHEN, SCHNEEBÖDEN Kleines AlpenglöckchenɄ ^6ROGDQHOOD SXVLOOD` Kraut-WeideɄ ^6DOL[ KHUEDFHD` Klebrige PrimelɄ ^3ULPXOD JOXWLQRVD` .XU]VW¦QJHOLJHU %D\HULVFKHU (Q]LDQɄ {*HQWLDQD EDYDULFD var. subacaulis}
160 164
6 HALB- UND VOLLPARASITEN 4XLUOEO¦WWULJHV /¦XVHNUDXWɄ {Pedicularis verticillata} Alpen-RachenblumeɄ ^7R]]LD DOSLQD`
166
7 SYMBIOSE MIT PILZEN UND/ODER BAKTERIEN
Schwarzes Männertreu oder BränderliɄ {Nigritella rhellicani, syn. nigra} Alpen-KleeɄ ^7ULIROLXP DOSLQXP` Zwerg-AlpenroseɄ ^5KRGRWKDPQXV FKDPDHFLVWXV`
8 VEGETATIVE VERMEHRUNG
Alpen-RispengrasɄ ^3RD DOSLQD` Knöllchen-KnöterichɄ {3RO\JRQXP YLYLSDUXP Syn. Bistorta vivipara}
9 SPORENPFLANZEN: BÄRLAPPE UND FARNE
Alpen-Flachbärlapp {'LSKDVLDVWUXP DOSLQXP Syn. /\FRSRGLXP DOSLQXP} Krauser RollfarnɄ ^&U\SWRJUDPPD FULVSD`
200 204
10 VOM MENSCHEN GENUTZTE ALPENPFLANZEN
Gelber EnzianÉ„ ^*HQWLDQD OXWHD` Ungarischer EnzianÉ„ ^*HQWLDQD SDQQRQLFD` Echter Speik oder Keltischer BaldrianÉ„ ^9DOHULDQD FHOWLFD` Zwerg-SeifenkrautÉ„ ^6DSRQDULD SXPLOD` EdelweiÃ&#x;É„ ^/HRQWRSRGLXP DOSLQXP`
210 214 224
11 FLECHTEN
Die Natur der Flechten %OXWDXJHQȵHFKWHɄ ^2SKLRSDUPD YHQWRVD` )XFKV RGHU :ROIVȵHFKWHɄ ^/HWKDULD YXOSLQD` $OSHQ 5HQWLHUȵHFKWHɄ {Cladonia stellaris}
Anhang Glossar Weiterführende Literatur (Auswahl) Bildnachweis Register
242 244 246
Ä„
7
VORWORT
'LHVHV %XFK VWHOOW DX¥HURUGHQWOLFKH $OSHQSȾDQ]HQ %OžWHQIRUP ZLH ] ɋ% GLH GHU 7HXIHOVNUDOOH N¸QQHQ LQ vor und zeigt, mithilfe welcher Strategien die verschiede-
einer Farbzeichnung wesentlich wirklichkeitsnäher und
nen Arten mit den unterschiedlichen Anforderungen der
fĂźr den Betrachter wiedererkennbarer dargestellt wer-
einzelnen Lebensräume zurechtkommen oder mit wel-
den, als ein Foto es vermag.
chen anatomischen und physiologischen Spezialausstat-
Am Originalstandort stĂśrt immer ein Hintergrund, der
tungen diese ĂœberlebenskĂźnstler den harten Lebensbe-
ablenkt, meistens ist das Sonnenlicht viel zu hart, sodass
dingungen der Alpenwelt trotzen.
die Schattenpartien im Schwarz versinken, und der Wind
Um Einblicke in den Naturhaushalt dieser Spezialisten
VRUJW GDIžU GDVV GLH 3ȾDQ]H RUGHQWOLFK YHUZDFNHOW RGHU
zu erhalten, war es nĂśtig, umfangreiche Spezialliteratur
GDVV HLQH RÎ?HQH %OHQGH PHKU DOV ]ZHL 'ULWWHO GHU 3ČľDQ]H
auszuwerten sowie eigene Beobachtungen im Alpen-
in der Unschärfe verschwinden lässt.
gelände hinzuzuziehen. An dieser Stelle ist es nur fair,
$XÂĄHUGHP JLEW HV IDVW QLH HLQH 3ČľDQ]H LQ m.DPHUD-
einige Autoren zu nennen, die sich der mĂźhsamen Arbeit
reichweiteÂť, die in allen ihren Teilen idealtypisch erscheint
im Alpengelände und im Labor unterzogen haben, um
und so als Musterbeispiel ihrer Art dienen kann. Mal ist
die Geheimnisse oder die Einrichtungen der verschiede-
hier ein Blatt nicht so schĂśn und angefressen, mal ist dort
nen Arten aufzuspĂźren, die es ihnen ermĂśglicht, dieses
die BlĂźte schon etwas Ăźber ÂŤihre Jugendfrische hinausÂť.
Abenteuer ÂŤAlpenlebenÂť zu meistern: Josias Braun-Blan-
Ganz entscheidend fĂźr die Zeichnung sprechen aber
quet, Alexander Cernusca, Karl Wilhelm von Dalla Torre,
auch die MĂśglichkeiten der Farbgebung durch Pigment-
Helmut Friedel, Helmut Gams, Kurt Haselwandter,
farben. Jeder, der einmal versucht hat, die Tiefe eines
Oswald Heer, Heinrich Jenny-Lips, Christina KĂśrner, Wal-
(Q]LDQEODX V ] É‹% *HQWLDQD QLYDOLV zu ergrĂźnden und
ter Larcher, Walter Moser, Arthur Pisek, Carl SchrĂśter,
nachzustellen, wird sehr schnell an die Grenzen der foto-
JĂźrg StĂścklin.
JUDČ´VFKHQ )DUEJHEXQJ VWRÂĄHQ
Mein besonderer Dank gilt meiner Frau, die mich auf
Der Zeichner nimmt sich Zeit; zwei bis drei Tage nähert
zahlreichen Exkursionen begleitete und die auch die
HU VLFK GHP 3ȾŒQ]FKHQ DQ XQG YHUVXFKW VHLQH *HVWDOW
mĂźhsamen Korrekturarbeiten Ăźbernahm.
und den ÂŤCharakterÂť zu ergrĂźnden. Der Wanderer
Neben der Darstellung des ÂŤLeistungskatalogesÂť der
kommt und sieht von oben, bestenfalls geht er in die
3ȾDQ]HQ ]XU %HZŒOWLJXQJ XQG %HVLHGOXQJ GHU DOSLQHQ Hocke; der Zeichner nähert sich in AugenhÜhe. Räume darf die SchÜnheit der Alpenblumen nicht in den
Das ist anerkanntermaĂ&#x;en die beste Position fĂźr ein
+LQWHUJUXQG WUHWHQ 8P GLH 3UDFKW GHU $OSHQSČľDQ]HQ ]X Porträt: Mit MuĂ&#x;e und Genauigkeit und auf AugenhĂśhe. demonstrieren, sind exzellente Farbzeichnungen das beste Mittel. Sowohl der Habitus oder die gesamte
*HOWLQJ XQG 0žQFKHQ LP )HEUXDU
*HVWDOW HLQHU 3ČľDQ]H DOV DXFK GLH 'HWDLOV HLQHU EL]DUUHQ
Dr. Thomas Schauer, Stefan Caspari
PAYNESGRAU, NEAPELGELB UND HOOKERSGRĂœN
Diese drei Farben sind die wichtigsten Helfer fĂźr ein
erst dann kann ich die ihr innewohnende, eigene SchĂśn-
schĂśnes, natĂźrliches BlattgrĂźn. Sie und alle anderen Far-
KHLW HUNHQQHQ RKQH VLH DOV .žQVWOHU QHX HUȴQGHQ RGHU
ben begleiten mich, seit sie mir mein Vater vorgestellt
mit neuen Attributen belegen zu mĂźssen.
hat, als ich etwa vier Jahre alt war. Aufgewachsen in
Dann steht sie plĂśtzlich da, die vergleichsweise win-
einem KĂźnstlerhaus, waren Malerei und Farben stets
zige blaue Primel Primula glutinosa und auf einmal
und immer ein Teil von mir, unabhängig von meiner
schwebt in der ganzen Wohnung ein unglaublich fei-
jeweils aktuellen Profession.
ner, vorher noch nie dagewesener Duft von diesem
Und immer verspĂźrte ich den Wunsch, das, was ich
HLQHQ 3ȾŒQ]FKHQ 8QG QDFKHLQDQGHU NRPPHQ VLH DOOH
sehe, genauso, wie ich es sehe, mĂśglichst ÂŤverlustfreiÂť
zu mir, die meistens relativ zierlichen ÂŤĂœberlebens-
abzubilden. Schnell wurde mir klar, dass ich dafĂźr erst
NžQVWOHU} DXV GHQ $OSHQ ΖFK ELQ HUJULÎ?HQ XQG LFK
einmal das, was ich malen will, begreifen muss, und zwar
nähere mich ihnen mit Respekt und auf AugenhÜhe
nicht nur in der äuĂ&#x;eren Form, sondern auch in der sta-
und natĂźrlich auch mit Paynesgrau, Neapelgelb und
tisch-ästhetischen Funktionalität. Dabei muss ich mich
HookersgrĂźn.
frei halten von persĂśnlichen oder gesellschaftlichen 0\VWLČ´]LHUXQJHQ RGHU 5ROOHQ]XZHLVXQJHQ (UVW GDQQ LVW Stefan Caspari
HLQH 3ČľDQ]H QLFKW PHKU mQLHGOLFK} RGHU VDJHQXPZREHQ
Ć
9
EINLEITUNG
Extreme haben den Menschen schon immer fasziniert.
noch wenige vergleichbare Lebensräume und diese
Ob Polargebiete oder WĂźsten, ob Tiefsee oder Hochge-
meist nur in kläglichen Resten, wie Magerrasen, Heide-
birge, auĂ&#x;ergewĂśhnliche Lebensbereiche erfordern
ȾŒFKHQ LQWDNWH )HXFKWJHELHWH XQG 0RRUH
auĂ&#x;erordentliche Lebensformen und intelligente Anpas-
'LH 9LHOIDOW XQG GHU 3ČľDQ]HQUHLFKWXP GHU $OSHQ
VXQJHQ :HQQ 0HQVFK 7LHU XQG 3ČľDQ]H LQ VROFKHQ erscheint fast widersprĂźchlich, wenn man die Widrigunwirtlichen Standorten leben mĂźssen, sind sie mit
keiten und Gefahren in den dortigen Lebensräumen
immensen Herausforderungen konfrontiert.
betrachtet: extreme Kälte, FrÜste, Stßrme, lange Schnee-
Die Alpen, die von den meisten Menschen heute als
bedeckung, intensive Sonnenstrahlung, sommerliche
Erlebnis- und Erholungsraum, oft mit einer romantischen
+LW]H KÂŚXČ´J LQ NXU]HP $EVWDQG JHIROJW YRQ QÂŚFKWOLFKHQ
Vorstellung gekoppelt, empfunden werden, waren fĂźr die
)U¸VWHQ RIW DXFK 1ÂŚKUVWRÎ? XQG :DVVHUPDQJHO 6R
ersten Siedler ein Abenteuer, das zu bestehen war, um zu
betrachtet, erscheinen die Standorte des Alpenraumes
leben und zu Ăźberleben. Die damaligen Menschen muss-
IžU GLH 3ȾDQ]HQDUWHQ ZHQLJ HLQODGHQG 'HQQRFK ZXUGHQ
ten Pionierarbeit leisten und Strategien entwickeln, die es
diese recht unterschiedlichen Räume bald nach der Eis-
ihnen ermĂśglichten, mit den rauen Gegebenheiten der
]HLW YRQ GHQ 3ȾDQ]HQ ]XUžFNHUREHUW XQG GDXHUKDIW EHVLH-
alpinen Räume fertigzuwerden. Erste Spuren mit Funden
delt. Freilich harrten bereits während der Vereisungspha-
der ältesten Werkzeuge in den Alpen stammen aus der
sen einige besonders hart gesottene ĂœberlebungskĂźnstler
Grotte du Vallonet am Rande der SĂźdwestalpen. Altersda-
an klimatisch begĂźnstigten Standorten aus. Auch im
tierungen haben ergeben, dass die Funde eine Million Jahre
hohen Norden Ăźberstanden damals an sehr begĂźnstig-
alt sind. Weitere Werkzeugfunde aus der Zeit zwischen
WHQ 6WHOOHQ JHQDQQW 1XQDWDNHU HLQLJH 3ČľDQ]HQ
É‹ XQG É‹ -DKUHQ YRU &KULVWXV LP 6LPPHQWDO LQ GHU
Mit der Eroberung und Besiedlung eines neuen Lebens-
Schweiz geben Hinweise auf die Siedlungstätigkeit des
raumes beginnt erst die Arbeit, sich den klimatischen und
Menschen im Alpenraum. Erst am Ende der letzten Eiszeit,
sonstigen standĂśrtlichen Widrigkeiten auf Dauer zu wider-
GHU :žUPHLV]HLW YRU HWZD ɋ -DKUHQ ZXUGHQ GLH $OSHQ setzen. Auch der Wettbewerb mit anderen Arten ist von fßr die damaligen Menschen als Siedlungsraum attraktiver.
groĂ&#x;er Bedeutung fĂźr das Gelingen einer Ansiedlung.
ΖP VRJHQDQQWHQ 1HROLWKLNXP -XQJVWHLQ]HLW HWZD
'DV EHUHFKWLJW LQ GHU 7DW GLH $OSHQSČľDQ]HQ DOV DXÂĄHU
Jahre vor Christus, begannen die Menschen, auch in die
gewĂśhnlich zu bezeichnen. Dies gilt natĂźrlich nicht nur
Täler einzudringen. So richtig in Schwung kam die Sied-
fĂźr die fĂźnfzig aufgefĂźhrten Arten.
lungstätigkeit mit der Weidewirtschaft und dem Kupferabbau erst in der Bronzezeit, etwa 2000 Jahre vor Christus.
All diese vielfältigen Faktoren haben in einem langen $XVOHVHSUR]HVV LQ GHU $OSHQȾRUD HLQH HUVWDXQOLFKH )žOOH
'RFK QXQ ]XU 3ČľDQ]HQZHOW GHU $OSHQ $XFK GLH 3ČľDQ-
von Spezialisten oder LebenskĂźnstlern hervorgebracht.
zen mussten geeignete Strategien zur Besiedelung der
Diese Arten kĂśnnen nur leben und Ăźberleben, weil sie
Alpen entwickeln, als diese vor vielen Millionen Jahren im
mit Ăœberlebensstrategien ausgestattet sind, die sie wie-
Tertiär allmählich herausgehoben wurden. Der Reichtum
derum in einem langen Entwicklungsprozess (Evolution)
DQ 3ČľDQ]HQ LQ GHQ $OSHQ EHVWLFKW MHGHQ DXIPHUNVDPHQ und in einem harten Ausleseverfahren (Selektion) erworBergwanderer. Im Ăźbrigen Mitteleuropa gibt es sonst nur
ben haben.
'LH KHXWLJH JHRJUDȴVFKH 9HUEUHLWXQJ GHU $OSHQSȵDQ]HQ LVW GDV (UJHEQLV HLQHU ODQJHQ 9RUJHVFKLFKWH 9LHU %HLVSLHOH I¾U XQWHUVFKLHGOLFKH JHRJUDȴVFKH 9HUEUHLWXQJ
2EHQ OLQNV :HVWDOSHQ *ORFNHQEOXPH (Campanula alpestris), ein Endemit der Südwestalpen 8QWHQ OLQNV 'RORPLWHQ )LQJHUNUDXW (Potentilla nitida) ist auf die Kalk- und 'RORPLWVW¸FNH GHU 6¾GDOSHQ EHVFKU¦QNW
2EHQ UHFKWV =R\V *ORFNHQEOXPH (Campanula zoysii), ein Endemit der Südostalpen 8QWHQ UHFKWV 6HQGWQHUV $OSHQ 0RKQ (Papaver sendtneri) ist in den Kalk- und 'RORPLWVW¸FNHQ GHU 1RUGDOSHQ YHUEUHLWHW
ÿþ
11
EINE KURZE GESCHICHTE DER ALPENFLORA Im frßhen Tertiär, also vor sechzig Millionen Jahren und
in die Alpen ein und bildeten mit vorhandenen Arten den
später, herrschte auf der Nordhalbkugel, also auch in
WHUWLÂŚUHQ *UXQGVWRFN GHU $OSHQČľRUD
Europa sowie im Umfeld der entstehenden Alpen, ein
Zu den Einwanderern aus Zentral- und Ostasien – dem
subtropisches, feuchtes Klima, das bis in den Bereich der
Zentrum der artenreichen Gattung Enzian *HQWLDQD Č‚
Sßdarktis reichte. Es herrschten subtropische Wälder vor,
sind zudem noch zu nennen: Alpenrose (Rhododendron),
reich an Baumfarnen, Palmen, Lorbeergewächsen und
Edelraute $UWHPLVLD Mannsschild $QGURVDFH oder Stein-
Magnolien. Im Norden, in der heutigen Arktis, schloss sich
brech (Saxifraga). Aus dem Mittelmeerraum wanderten
ein Mischwald aus Laub- und Nadelbäumen an.
Arten oder deren Vorläufer der Gattungen Hauswurz
Etwa vor dreiĂ&#x;ig Millionen Jahren änderte sich allmäh-
(Sempervivum) und Kugelblume *OREXODULD ein. Aus
lich diese Situation einer warmen, frostfreien Welt. Zum
$IULND JHVHOOWH VLFK LQ GHQ 5HLJHQ GHU $OSHQSČľDQ]HQ GLH
einen begann das Klima kälter zu werden, zum anderen
Zwerg-Alpenrose (Rhodothamnus chamaecistus) ein. Zum
wurden die Alpen langsam, aber stetig stärker heraus-
Ende des Tertiärs setzte eine deutliche Abkßhlung ein
gehoben. Neue Lebensräume mit anderen Lebensbedin-
und wurde den wärmeverwÜhnten tropischen Arten zum
JXQJHQ HQWVWDQGHQ 'HQ 3ȾDQ]HQ EOLHE QLFKWV DQGHUHV Verhängnis. Die Zuwanderer aus hÜheren Regionen ßbrig, als auszuwandern oder sich in einem langen Pro-
konnten sich umso besser ausbreiten.
zess an die geänderten Verhältnisse der Umwelt anzupas-
Nach dem Tertiär folgte das Quartär. In diesem Zeit-
sen. Um den sich neu anbietenden, zunächst noch von
abschnitt fanden auf der Nordhalbkugel und somit auch
Konkurrenten freien Raum der Alpen zu erobern, muss-
in Europa die groĂ&#x;en Vereisungen mit Unterbrechungen
ten die zukĂźnftigen Gebirgsarten (Oreophyten) ÂŤlernenÂť,
(Zwischeneiszeiten) statt. Es gab mindestens fĂźnf groĂ&#x;e
wie man mit den täglichen Temperaturschwankungen
Eiszeiten, die im SĂźden nach sĂźddeutschen Flussnamen
und vor allem mit den FrĂśsten umzugehen hat. Sie muss-
wie GĂźnz, Mindel oder WĂźrm, im Norden nach nord-
ten auch lernen, dass es im Jahr Zeiten der aktiven Phase
deutschen Flussnamen wie Elbe, Weser etc. benannt
mit Fotosynthese, Wachstum und BlĂźtenbildung gibt, die
werden.
von einer winterlichen Ruheperiode unterbrochen wird.
In diesen Eiszeiten der letzten zwei Millionen Jahre
(V ZDU IžU GLH GDPDOLJH 3ČľDQ]HQZHOW GHU $OSHQ GHUHQ wurde die artenreiche Flora schlieĂ&#x;lich nochmals durch$XÎ?DOWXQJ XQG +HUDXVKHEXQJ VLFK žEHU YLHOH 0LOOLRQHQ geschĂźttelt und verändert. Vor dem Einsetzen der groĂ&#x;en Jahre hinzog, eine turbulente Zeit. Dabei kam es durch
(LV]HLWHQ KDWWHQ YLHOH 3ČľDQ]HQ LP GDPDOLJHQ $OSHQUDXP
natĂźrliche Kreuzungen (Hybridisierung) oder durch
eine grĂśĂ&#x;ere Ausdehnung und bildeten meist zusam-
Mutationen wie Chromosomenverdoppelungen zur Bil-
menhängende Areale. Durch die Zunahme der Vereisun-
dung neuer Gebirgssippen. Das Kleine AlpenglĂśckchen
gen wurden die Verbreitungsgebiete vieler Arten und
(Soldanella pusilla) ist eine der wenigen Arten, die damals
Gattungen in isolierte, abgesonderte Teilareale zersplit-
im Tertiär in den Alpen entstanden sind. Zudem wander-
tert. Ein Genaustausch mit den anderen Populationen
ten bereits damals ÂŤhĂśhentauglicheÂť Arten aus anderen
war dadurch unterbunden. Somit konnte in diesen iso-
Gebirgen und Hochsteppen Asiens oder auch aus Afrika
lierten Populationen eine eigene Entwicklung einsetzen,
(LQH YHUJOHWVFKHUWH $OSHQODQGVFKDIW Ausapernde Moränen und SchotterȾŒFKHQ ZHUGHQ LP /DXIH YLHOHU -DKU]HKQWH QDFK XQG QDFK YRQ 3ȾDQ]HQ EHVLHGHOW 1XU ZHQLJHQ $UWHQ JHOLQJW es, sich in den hochalpinen Räumen DQ]XVLHGHOQ 1DFK GHP $EVFKPHO]HQ des Eises nach der letzten Eiszeit VWHOOWH VLFK IžU GLH GDPDOLJH 3ȾDQ]HQZHOW fßr den (fast) ganzen Alpenraum eine ŒKQOLFKH 6LWXDWLRQ
GLH DOOPŒKOLFK ]X JU¸¥HUHQ XQG DXFK JHQHWLVFK ȴ[LHUWHQ
Trotz grĂśĂ&#x;erer Verluste während der Eiszeiten ver-
Merkmalsunterschieden fßhrte. Viele der tertiären
DUPWH GLH 3ČľDQ]HQZHOW GHU $OSHQ QLFKW 9LHOH $UWHQ GHV
Gebirgsarten starben aus. Einige konnten sich in klima-
hohen Nordens und der Ăźbrigen GebirgsstĂścke Osteu-
WLVFK EHJžQVWLJWH 5ŒXPH VRJHQDQQWH 5HIXJLHQ =XȾXFKWV
ropas und Asiens traten ihre groĂ&#x;en Wanderschaften an,
räume), besonders am Alpensßdrand herßberretten.
da es ihnen während der quartären Vereisung zu unge-
'HQ JDQ] mWžFKWLJHQ} IURVWUHVLVWHQWHQ 3ȾDQ]HQ JHODQJ mßtlich wurde. Die Arten aus dem hohen Norden, aus HV DXFK DQ XQYHUHLVWHQ %HUJȾDQNHQ LP %HUHLFK GHU 7DO
Skandinavien und der Arktis, wichen den nĂśrdlichen
gletscher oder an eisfreien Gipfeln und Graten (Nunata-
Eismassen aus und strebten nach SĂźden. Sie wurden
ker) zu Ăźberleben. Diese ĂœberlebenskĂźnstler trugen
allerdings von den querliegenden, in West-Ost-Richtung
sicherlich dazu bei, dass es in einer relativ kurzen Zeit,
verlaufenden Alpen aufgehalten. Sie ÂŤmusstenÂť also in
HWZD É‹ É‹-DKUHQ QDFK GHU OHW]WHQ (LV]HLW ]XU UDVFKHQ den Zwischeneiszeiten im Flachland Mitteleuropas ausWiederbesiedlung der Alpen kam.
harren. In dem mitteleuropäischen Raum zwischen den
ÿĀ
13
nĂśrdlichen Eismassen und dem Alpengletscher trafen
=X GHQ 3ȾDQ]HQDUWHQ GLH XUVSUžQJOLFK DXV GHQ Q¸UG-
VLFK DXFK GLH m.OLPDȾžFKWOLQJH} GHV $OSHQ UDXPHV ΖQ lichen Breiten stammten, zählen unter anderem die Sildem tundrenähnlichen, eisfreien Raum mit einer
berwurz 'U\DV RFWRSHWDOD der Alpen-Mohn (Papaver
1RUG 6žG $XVGHKQXQJ YRQ HWZD É‹ELV É‹NP NDP HV alpinum), der Gletscher-HahnenfuĂ&#x; (Ranunculus glacialis), zu Vermischungen der arktischen und der alpinen Flora.
die Alpen-Azalee (Loiseleuria procumbens), auch Gams-
Nach dem RĂźckzug der Gletscher im Norden wie im
heide genannt, und die zwergwĂźchsigen Kriech- oder
SĂźden wanderten die Arten wieder in ihre alte Heimat
Spalierweiden. Umgekehrt siedelten sich in den nĂśrdli-
oder in die neue Heimat, die fßr die nÜrdlichen Gäste
chen Breiten ehemalige Arten des Alpenraumes an, so
Alpen hieĂ&#x;. Auch einige ursprĂźnglich alpigene Arten zog
der Schnee-Enzian *HQWLDQD QLYDOLV und der Purpur-En-
HV QDFK GHP KRKHQ 1RUGHQ 3ČľDQ]HQJHRJUDČ´VFK ZHU-
zian *HQWLDQD SXUSXUHD sowie Arten aus dem Formen-
den diese Arten alle als arktisch-alpine Arten bezeichnet.
kreises des FrĂźhlings-Enzians.
Leichter hatten es die Arten in den SĂźdalpen. Sie konn-
In der Zwischeneiszeit, vor der letzten groĂ&#x;en Verei-
ten den gĂźnstigeren Mittelmeerraum gut erreichen.
sung der WĂźrmeiszeit, gelangte die Zirbe (Pinus cembra)
Diese groĂ&#x;en Wanderbewegungen, nämlich raus aus
aus den Wäldern und Steppen Sibiriens in die Alpen. Im
den vereisten Alpen und wieder zurĂźck, wenn diese wie-
Postglazial, also nach den bekannten Eiszeiten, erreichte
der besiedelbar wurden, wiederholten sich mehrmals.
das EdelweiĂ&#x; (Leontopodium alpinum), das Wahrzeichen
Denn es gab ja in den Alpen mehrere, oft lang andau-
der Alpen, aus den Bergsteppen Hochasiens und aus
ernde Vereisungsperioden und mehrere dazwischenlie-
dem Altai kommend, die Alpen.
gende eisfreie Zeiten von vielen Tausenden Jahren.
Ohne das DurchhaltevermÜgen der damaligen $OSHQȾRUD DXI GHQ YHUVFKLHGHQHQ HLVIUHL JHEOLHEHQHQ Reliktstandorten hätte eine postglaziale WiederbesiedOXQJ GHV $OSHQUDXPHV LQ VR NXU]HU =HLW HWZD ɋ ɋ-DKUH nicht stattgefunden. Freilich sind durch die vielen Vereisungsperioden unzählige Arten der ursprßnglichen Vegetation ausgestorben. +HXWH HUOHLGHW DOOHUGLQJV GLH 3ȾDQ]HQZHOW GHU $OSHQ in weit kßrzerer Zeit eine Dezimierung durch den Menschen, der die ursprßnglichen und naturnahen LebensUŒXPH GHU 3ȾDQ]HQ XQG DXFK GHU 7LHUH GXUFK GHQ Fortschritt der Technik nach und nach zunichtemacht.
Auf kurzer Distanz wechseln in den Alpen verschiedene Lebensräume wie Bergwiesen, Grßnerlengebßsch, lange VFKQHHEHGHFNWH 6FKXWWȾXUHQ XQG )HOVZŒQGH DE
1
ZIRBENWALD UND ZWERGSTRAUCHHEIDEN Die Zirbe bildet zusammen mit der Lärche, vor allem in den niederschlagsarmen und kontinentalen Teilen der Inneralpen, die REHUH *UHQ]H GHV %HUJZDOGHV ΖP 8QWHUZXFKV GLHVHU :¦OGHU EUHLten sich Zwergsträucher wie die Rostblättrige Alpenrose und DQGHUH YHUKRO]WH %HHUHQVWU¦XFKHU DXV 'LHVH =ZHUJVWU¦XFKHU JHKHQ DXFK ¾EHU GLH :DOGJUHQ]H KLQDXV $P K¸FKVWHQ ZDJW VLFK die Alpen-Azalee, die als spalierartiger Zwergstrauch noch in ɋP +¸KH DXVJHGHKQWH 7HSSLFKH ELOGHW
Die Zirbe, ein charakteristischer Hochgebirgsbaum, bildet in den Zentralalpen PLW GHU /¦UFKH GLH :DOGJUHQ]H
Arten <
Zirbe oder Arve (Pinus cembra)
<
Rostblättrige Alpenrose (Rhododendron ferrugineum)
Strategien <
Strategien gegen extreme Fröste: Frostabhärtung und Erwerb einer winterlichen Frosttoleranz.
<
Strategien gegen Austrocknung und Verdunstung:
Bewimperte Alpenrose (Rhododendron hirsutum)
Ausnutzung der winterlichen Schneebedeckung,
<
Alpen-Glockenblume (Campanula alpina)
Anpassung der Wuchsform an windexponierten
<
Alpen-Azalee oder Gamsheide (Loiseleuria
Standorten.
<
procumbens)
ZIRBE ODER ARVE {PINUS CEMBRA} Familie FÜhrengewächse (Pinaceae)
Porträt
Bestände bilden, und einer Baumgrenze, an die sich die
Die Zirbe oder Arve ist ein hochstämmiger Baum an der
Bäume gerade noch vorwagen. Der Bereich zwischen
Wald- oder Baumgrenze der Alpen. An gĂźnstigen Standor-
:DOGJUHQ]H XQG GHU HWZD É&#x2039;ELV É&#x2039;P K¸KHU OLHJHQGHQ
WHQ HUUHLFKW VLH PD[LPDO É&#x2039;P +¸KH 9RQ GHQ KHLPLVFKHQ Baumgrenze bildet die Kampfzone des Gebirgswaldes. In Kiefernarten unterscheidet sie sich vor allem durch
dieser Zone lĂśst sich der Zirbenwald jedoch nicht in Ein-
Kurztriebe mit je fĂźnf dreikantigen, zugespitzten, etwa
zelbäume auf, sondern die Bäume stehen in kleineren
Č&#x201A; É&#x2039;FP ODQJHQ 1DGHOQ GLH ELV ]X YLHU -DKUH DOW ZHUGHQ N¸Q-
Gruppen beieinander, wodurch ein gĂźnstiges Mikroklima
nen. Die männlichen Blßtenstände sind eifÜrmig, etwa
entsteht. Einzeln stehende Altbäume sind meist auf
Č&#x201A; É&#x2039;PP ODQJ JHOE RGHU URW JHIÂŚUEW 'LH ZHLEOLFKHQ YLROHWW PHQVFKOLFKH (LQJULÎ?H ]XUžFN]XIžKUHQ ZLH 5RGXQJHQ GHV JHIÂŚUEWHQ HWZD É&#x2039;PP ODQJHQ %OžWHQVWÂŚQGH VWHKHQ DXI-
Ăźbrigen Bestandes zur Weidegewinnung. Wenn man weiter
recht an kurzen Stielen, meist an der Spitze junger Triebe.
nach oben steigt, nehmen die GehĂślze nur noch gedrun-
Die BlĂźtezeit ist Mai bis Juni.
genen Zwergwuchs an.
Im ersten Jahr erreichen die Zapfen nur die GrĂśĂ&#x;e einer
Die Zirbe lebt vor allem in den zentralen GebirgsstĂścken
Walnuss. Erst im zweiten Jahr reifen die eifĂśrmigen Zapfen
mit den grĂśĂ&#x;ten Massenerhebungen. Die Obergrenze liegt
]X HLQHU /ÂŚQJH YRQ Č&#x201A; É&#x2039;FP KHUDQ 8QUHLI VLQG VLH JUžQOLFK HWZD EHL É&#x2039;P +¸KH GLH 8QWHUJUHQ]H EHL HWZD É&#x2039;ELV und violett Ăźberlaufen, im reifen Zustand werden sie zimt-
É&#x2039;P Î&#x2013;Q WLHIHUHQ /DJHQ LVW GLH =LUEH PHLVW DQJHSČľDQ]W
EUDXQ -HGH =DSIHQVFKXSSH ELUJW ]ZHL GLFNH XQJHȾžJHOWH 'HQ +¸KHQUHNRUG ELOGHW HLQ HWZD É&#x2039;FP KRKHV =LUhaselnussgroĂ&#x;e Samen, die sowohl vom Menschen wie
EHQVWÂŚPPFKHQ LP :DOOLV EHL É&#x2039;P
vom Tannenhäher geschätzt werden. Letzterer trägt zur Verbreitung der Zirbe bei, da er nicht mehr alle Samen
Boden und Partner
Č´QGHW GLH HU LP %RGHQ DOV :LQWHUYRUUDW YHUVWHFNW KDW 6R Die Zirbe kommt sowohl auf Kalkgestein wie auf Silikatgegelangen mitunter Zirbensamen in grĂśĂ&#x;ere HĂśhen, was
stein vor. Dank ihrer Widerstandsfähigkeit gegenßber Kli-
durch Windverbreitung bei dem Gewicht der Samen nie-
maextremen, wie sie in den kontinental geprägten, meist
mals mÜglich wäre.
silikatischen Zentralalpen herrschen, kann sie sich auch dort behaupten. In klimatisch gĂźnstigeren Lagen wird die
Ein Baum, der den HĂśhenrekord bricht
Zirbe von der Fichte und anderen Baumarten verdrängt.
Die Zirbe ist ein charakteristischer Hochgebirgsbaum.
Die auf sauren BÜden wachsende Rostblättrige Alpen-
Zusammen mit der Lärche bildet sie in den kontinental
rose bildet in Lärchen-Zirbenwäldern meist ausgedehnte
getĂśnten Teilen der Alpen die Waldgrenze. Diese Alpen-
Bestände. Sie ist auch in den Lärchen-Zirbenwäldern der
gebiete zeichnen sich durch geringere Jahresnieder-
KalkstÜcke verbreitet. Die Nadeln der Zirbe und der Lär-
schläge und sehr kalte Wintermonate aus. Man unter-
che liefern nämlich sauren Rohboden, der von der kalk-
scheidet zwischen einer oberen alpinen Waldgrenze, an
liebenden Bewimperten Alpenrose gemieden, aber von
der die Bäume mehr oder weniger geschlossene
der Rostblättrigen Alpenrose bevorzugt wird.
Ä&#x20AC;Ä&#x20AC;
23
Die Zirbe, ein charakteristischer Hochgebirgsbaum, bildet in den Zentralalpen mit der Lärche die :DOGJUHQ]H
ĀĂ
25
Durch Rodung entstandene $OSZHLGH +HXWH existieren oft nur noch kleine Restbestände eines ehemals geschlossenen =LUEHQZDOGHV
Die Lärche ist ein lichtbedürftiger, frostresistenter Baum der HochODJHQ (U YHUWU ¦JW allerdings keine stärkere Beschattung durch dichte =LUEHQEHVW¦QGH
6RODQJH GLHVH :ŒOGHU YRQ /LFKW GXUFKȾXWHW VLQG LVW GLH Herkunft und Verbreitung Lärche im Vorteil. Nach und nach wird sie von der schat-
Die Zirbe stammt aus SĂźdsibirien und den Bergsteppen
tenertragenden Zirbe verdrängt. Im Unterholz der zuneh-
Hochasiens. Sie ist während der Eiszeit ßber die Karpa-
mend schattigen Zirbenwälder mit dichtem Kronen-
ten in die Alpen eingewandert. Im nordĂśstlichen Russ-
schluss wird die Alpenrose durch die Heidelbeere ersetzt.
land und in Sibirien kommt sie als eigene Unterart, als Pinus cembra subsp. sibirica vor.
Gefährdung durch den Menschen Die Zirbe, ein extrem langsam wachsender Baum, lieferte
Die Zirbe braucht viel Zeit zum Wachsen
immer schon begehrtes Bau- und MĂśbelholz. Der
Bei den kargen Lebensbedingungen mit extremen Win-
Bestand der Zirbe ist daher gefährdet. Heute fressen
terfrĂśsten und kurzen Zeitspannen des Wachstums von
sich zudem noch Anlagen von Ferienwohnungen immer
wenigen Monaten ist dies kein Wunder. Selbst an etwas
weiter in diese ÂŤromantischenÂť Bergregionen der Zirben-
gĂźnstigeren Standorten, etwa bei einer HĂśhenlage von
wälder hinein.
É&#x2039;P HUUHLFKW GLH =LUEH QDFK HLQKXQGHUW -DKUHQ HUVW
Weitere Flächen der ursprßnglichen Wälder werden fßr
HLQH +¸KH YRQ É&#x2039;P (LQ É&#x2039;P KRKHU %DXP KDW EHUHLWV
Anlagen von Skipisten geopfert. Die Zirbe ist auf das
zweihundert Jahre hinter sich. Eine Zirbe kann achthun-
Zusammenleben (Symbiose) mit einer Reihe von Pilzen
dert Jahre und mehr alt werden. Zur BlĂźten- und Zapfen-
wie Fliegenpilz, Rotbrauner Milchling oder ZirbenrĂśhrling
entwicklung gelangt sie erst nach fĂźnfzig bis sechzig
angewiesen. Diese Mykorrhizapilze fĂśrdern zudem luft-
-DKUHQ XQG QXU DOOH YLHU ELV VHFKV -DKUH Č´QGHW HLQH
VWLFNVWRÎ?ELOGHQGH %DNWHULHQ LP :XU]HOUDXP GHV %DXPHV Samenproduktion statt. Von den Samen sind dann nur Eine Wiederansiedlung der Zirbe auf ehemaligen Rodungs-
etwa fßnf Prozent keimfähig.
ȾŒFKHQ EHUHLWHW KŒXȴJ JUR¥H 6FKZLHULJNHLWHQ GHQQ DXI diesen degradierten BÜden sind die symbiontischen Mykorrhizapilze meist verschwunden. Ohne sie ist die Zirbe jedoch vor allem in hÜheren Lagen nicht lebensfähig.
Ein Zirbenwald nahe der WaldJUHQ]H 'LH ŒOWHUHQ Exemplare kÜnnen auf ein Lebensalter von ßber 200 -DKUHQ ]XUžFN EOLFNHQ
Ä&#x20AC;Ä&#x201E;
27
ÜBERLEBENSSTRATEGIEN
'LH .X 'LH .XQVW GHU $QSDVVXQJ GXUFK $EK¦UWXQJɅ Wachst Wachstum – einfach ausgedrückt – bedeutet für die Pflanze Stofferwerb durch Fotosynthese. Die optima optimale Temperatur der Aufnahme von Kohlenstoffdioxid liegt bei der Zirbe zwischen 10 und 15 °C. Erst E bei etwa –4 °C, wenn das Wasser in den Nadeln ausfriert, erlischt die Fähigkeit der Stoffpr Stoffproduktion. Die Pflanze begibt sich, zumindest was das Wachstum betrifft, in Winterruhe. Jedoch sind noch gewaltige physiologische Hürden zu bewältigen, um die Wintermonate zu überleben. E tte September sind die Zirbennadeln nur bis –7 °C frostresistent. Für die kommenEtwa Mitte den Wintermonate Wi nate muss sich der Baum auf Minustemperaturen von über –40 °C einstellen. Wie langjährige Untersuchungen ergeben haben, erreicht die Zirbe etwa Anfang November eine Frost-langjäh 1 °C, die im weiteren Verlauf bis auf etwa –42 °C steigt. Dieser Prozess der Abhärtoleranz von –31 tung wird durch das Einsetzen der Frostwetterlagen und durch den Rückgang der Tageslängen gesteuert. Eine zusätzliche, lichtabhängige Steuerung ist schon deshalb nötig, da sonst eine kurzfristige Erwärmung im Spätherbst eine erworbene Abhärtung rückgängig machen würde. Die Abhärtung geschieht durch eine aktive Vermehrung der Zuckergehalte aus Saccharose, Glukose, Fruktose und anderen Zuckerarten, wodurch sich die Konzentration des Zellsaftes erhöht. Zudem wird das Wasser der Zellen in die Hohlräume zwischen den Zellen verlagert, sodass Zellschädigungen ädigungen durch Eisbildung Eisbildu dung n ver vermieden rmiieden w werden. errde den. n. Mit zunehmender Erwärmung und Zunahme der Tageslängen im Frühjahr nimmt der Grad der Abhärtung nach und nach wieder ab. Allerdings verzögern langandauernde Frosttage den Prozess der abnehmenden den Frosttoleranz.
ROSTBLĂ&#x201E;TTRIGE ALPENROSE {RHODODENDRON FERRUGINEUM} Familie Heidekrautgewächse (Ericaceae)
Porträt
lenfangenden Papillen ausgebildet. In einem späteren
Die Rostblättrige Alpenrose ist ein stark verzweigter,
Stadium der BlĂźte sind die Pollen bereits durch nektar-
LPPHUJUžQHU Č&#x201A; É&#x2039;FP KRKHU 6WUDXFK PLW JUDXEUDXQ suchende Insekten abgestreift. Die inzwischen empfängberindeten Zweigen. Die oberseits dunkelgrĂźnen, glän-
nisbereite Narbe kann durch den Pollen aus einer ande-
zenden, lederigen Blätter sind an den Zweigenden
UHQ 3ČľDQ]H EHVWÂŚXEW ZHUGHQ *HOHJHQWOLFK NRPPW
JHKÂŚXIW 6LH VLQG HLI¸UPLJ Č&#x201A; É&#x2039;FP ODQJ XQG Č&#x201A; É&#x2039;FP trotzdem auch Selbstbestäubung vor. breit. Der Blattrand ist nach unten umgerollt. Die Blatt-
Zur Zeit der BlĂźte werden bereits die BlĂźtentriebe fĂźr
unterseite, die dicht mit dachziegelig Ăźbereinandergrei-
das nächste Jahr gebildet. Im Herbst sind in der Knospe
fenden DrĂźsenschuppen besetzt ist, erscheint bei jun-
bereits BlĂźtenteile wie die StaubgefäĂ&#x;e mit den Pollen
gen Blättern gelbgrßn, bei älteren Blättern rostbraun.
ausgebildet. Die Samenanlagen sind jedoch erst wäh-
Diese rundlichen (mit der Lupe gut erkennbaren) DrĂź-
rend der Vollblßte im nächsten Jahr befruchtungsreif.
VHQVFKXSSHQ VRQGHUQ HLQ +DU] VRZLH HLQHQ 'XIWVWRÎ? DE 3UR %OžWH ZHUGHQ HWZD É&#x2039;ELV É&#x2039;6DPHQ SURGX]LHUW und setzen die Verdunstung des Blattes herab. Die Blät-
Davon entwickelt sich nur ein Viertel zu reifen, intakten
ter werden im FrĂźhjahr nach der Schneeschmelze gebil-
Samen. Die Ăźbrigen tauben Samen bestehen nur aus der
det: Sie verbleiben etwa zwei Jahre lang am Strauch und
Samenschale. Die Rostblättrige Alpenrose kann sehr alt
IDOOHQ LP GDUDXÎ?ROJHQGHQ +HUEVW DE
werden. Altersbestimmungen an dicken Stämmchen
Zur BlĂźtezeit von Juni bis Juli sitzen sechs bis zehn
ergaben ein Alter von Ăźber einhundert Jahren.
(manchmal bis zu zwanzig) leuchtend rote BlĂźten an den
0LWXQWHU Č´QGHW PDQ DQ GHU $OSHQURVH VRJHQDQQWH
Zweigenden. Die trichterfĂśrmige BlĂźtenkrone ist auĂ&#x;en
Alpenrosen-Ă&#x201E;pfelchen; das sind kirschgroĂ&#x;e, orangerote
vereinzelt mit gelblichen DrĂźsenschuppen besetzt, im Inne-
Auswßchse an den Blättern, die durch einen Pilz (Exoba-
ren ist die Krone mit kurzen, weiĂ&#x;en Haaren ausgekleidet.
sidium rhododendri) erzeugt werden.
Die fßnfklappig aufspringende, verholzte Fruchtkapsel streut im Spätherbst oder auch erst im Winter zahlrei-
Lebensraum und Verbreitung
che, winzige, extrem leichte Samen aus, sie wiegen nur
Die Rostblättrige Alpenrose besiedelt kalkfreie, saure,
É&#x2039;PJ (UVW É&#x2039; 6DPHQ HUJHEHQ HLQ *HZLFKW YRQ humose, tiefgrĂźndige BĂśden an schattigen Berghängen in É&#x2039;J 6LH ZHUGHQ GXUFK GHQ :LQG YHUEUHLWHW 'LH 6DPHQ HLQHU +¸KH ]ZLVFKHQ É&#x2039;XQG É&#x2039;P 6LH ELOGHW YRU DOOHP lassen sich zur Keimung viel Zeit, vielfach keimen sie erst
in lichten Fichten-, Lärchen- oder Zirbenwäldern den
im zweiten oder dritten Jahr.
Unterwuchs oder die Strauchschicht aus. Als lichtliebende
Bestäubt wird die Blßte der Rostblättrigen Alpenrose
Art wird sie bei stärkerer Beschattung von der Heidelbeere
GXUFK ODQJUžVVHOLJH +XPPHOQ 'LH 3ȾDQ]H YHUPHLGHW 9DFFLQLXP P\UWLOOXV ersetzt. Sie ßbersteigt nur etwa um eine Selbstbestäubung. Dies erreicht sie dadurch, dass
einhundert bis zweihundert HĂśhenmeter die Wald- oder
zuerst die Pollen der Staubbeutel reifen, wenn die Narbe
Baumgrenze. Ausgedehnte, baumfreie Bestände der
noch nicht bestäubungsfähig ist. Sie hat noch keine pol-
Alpenrose sind durch Rodungen entstanden, um Alm- oder
Ä&#x20AC;Ä&#x2020;
29
$OSZHLGHQ ]X JHZLQQHQ 'LH 3ČľDQ]H LVW VR SUÂŚFKWLJ GDV bodensauren Zwergstrauchheiden, auf saures Substrat blĂźhende Alpenrosenmeer erscheinen mag, fĂźr die Berg-
beschränkt ist. Beide bezeichnet man als Ükologisch vika-
bauern ein Weideunkraut und wird daher immer wieder
riierende Arten, da sie auf unterschiedlichen Standorten
geschwendet, also mit der Sense oder maschinell mit
vorkommen und sich mehr oder weniger gegenseitig
einem Schlegelmäher beseitigt. Zudem ist die Alpenrose
DXVVFKOLHÂĄHQ $OOHUGLQJV WULÎ?W PDQ KÂŚXČ´J GLH 5RVWEOÂŚWW-
fßr Wiederkäuer giftig. Sie enthält das Diterpen Androme-
rige Alpenrose auch in Kalkgebieten, wenn sich dort eine
dotoxin, ein Gift, das auch fßr den Menschen schädlich ist.
Bodenschicht aus einer sauren Rohhumusschicht durch
Schon ein Blatt oder eine BlĂźte kann Vergiftungserschei-
Latschennadeln gebildet hat.
nungen verursachen, wie Ă&#x153;belkeit, Durchfall und Krämpfe.
Doch die Sache ist noch komplizierter: Oftmals wech-
Auch der Blßtennektar enthält das Gift. Die Wirkung von
seln auf kleinem Raum silikatreiche oder saure Standorte
giftigem Ericaceen-Honig ist seit der Antike bekannt und
mit kalkreichen ab. Damit berĂźhren sich auch die Areale
wurde von Xenophon, Plinius oder Strabo beschrieben.
GHU EHLGHQ $OSHQURVHQDUWHQ VRGDVV HV KÂŚXČ´J ]X .UHX-
Die Rostblättrige Alpenrose ist eine sßd-mitteleuropäi-
zungen und Bastardierung kommt. Das Kreuzungspro-
VFKH *HELUJVSČľDQ]H 9HUEUHLWHW LVW VLH LQ GHQ $OSHQ GHQ dukt heiĂ&#x;t Rhododendron intermedium. Die morphologiPyrenäen, im Jura und im Apennin, in den Karpaten und
schen Merkmale stehen zwischen den Merkmalen der
auf der Balkanhalbinsel.
Eltern. Durch RĂźckkreuzungen entstehen in der Natur alle
Nahe verwandt mit der Rostblättrigen Alpenrose ist
Ă&#x153;bergangsformen von solchen mit Ăźberwiegenden Merk-
GLH %HZLPSHUWH $OSHQURVH VLHKH 6HLWHb 6LH NRPPW malen der Rostblättrigen Alpenrose bis zu Formen mit ausschlieĂ&#x;lich auf Kalkstandorten vor, während die Rost-
Ăźberwiegenden Merkmalen der Bewimperten Alpenrose.
blättrige Alpenrose, ein charakteristischer Vertreter der
Rhododendron intermedium bildet keimfähige Samen aus.
Durch Rodungen, um Weideland zu gewinnen, entstanden groĂ&#x;ȾŒFKLJH $OSHQ URVHQEHVWÂŚQGH
Ä Ăž
31
REGISTER
Fett gedruckte Seitenzahlen verweisen auf das Artenporträt.
$FKLOOHD FODYHQDH
Bärlappgewächse 200
'DSKQH VWULDWD
$FKLOOHD PRVFKDWD 66
%DUWȵHFKWH
'LFNEODWWJHZ¦FKVH
$GHQRVW\OHV DOOLDULDH
%HLIX¡ *HZ¸KQOLFKHU
'LFNVRQLD 204
$OSHQGRVW *UDXHU
%HQHGLNWHQNUDXW %HUJ
'LSKDVLDVWUXP DOSLQXP 200
Alpenglöckchen, Kleines 11, 146, 148
Bistorta vivipara 194
'U\DV RFWRSHWDOD 46
Alpenmargerite, Gewöhnliche 70
%ODWWȵHFKWHQ
Alpenrose 11
%ODXJUDV .DON
Edelraute 11
$OSHQURVH %HZLPSHUWH 32
%OXWDXJHQȵHFKWH 242
(GHOUDXWH Â&#x2020;KULJH
Alpenrose, Rostblättrige 22, 28
%RUVWJUDV
Edelraute, Echte 66, 134
Alpenrose, Zwerg- 11, 184
Bränderli 176
(GHOUDXWH *O¦Q]HQGH
$PSIHU $OSHQ
%UDVVLFDFHDH
(GHOUDXWH 6FKQHH
$QGURVDFH 11
%UDXQZXU]JHZ¦FKVH
(GHOUDXWH 6FKZDU]H
$QGURVDFH DOSLQD 108
(GHOZHL¡ $OSHQ 228
$QGURVDFH KHOYHWLFD 118
Campanula alpestris 10
(GHOZHL¡ %ODVVJHOEHV
$UWHPLVLD DEVLQWKLXP
Campanula alpina 36
(O\QD P\RVXURLGHV
$UWHPLVLD GUDFXQFXOXV
Campanula barbata
Enzian 11
$UWHPLVLD JHQLSL
Campanula cochleariifolia 96
(Q]LDQ )U¾KOLQJV
$UWHPLVLD QLWLGD
&DPSDQXOD ]R\VLL 10
Enzian, Gelber 210
$UWHPLVLD QLYDOLV
&DPSDQXODFHDH
Enzian, Kurzstängeliger Bayerischer 160
$UWHPLVLD XPEHOOLIRUPLV 66, 134
&DSULIROLDFHDH
Enzian, Punktierter 212
$UWHPLVLD YXOJDULV
Carex curvula
(Q]LDQ 3XUSXU
Arve 22
&DUH[ È´UPD
(Q]LDQ 6FKODXFK
$VWHU DOSLQXV
Carex sempervirens
(Q]LDQ 6FKQHH 78
$VWHU $OSHQ
&DU\RSK\OODFHDH
Enzian, Ungarischer 212, 214
$VWHUDFHDH
Cetraria nivalis 42
(Q]LDQJHZ¦FKVH
$XULNHO 122
Cirsium eriophorum
$]DOHH $OSHQ 40
Cladonia rangiferina 246
(UOH *UDX
Cladonia stellaris 246
(VWUDJRQ
(ULFDFHDH
%DOGULDQ )HOVHQ
&UDVVXODFHDH
Baldrian, Keltischer 218
&UXFLIHUDH
)DEDFHDH
Bärlapp, Gewöhnlicher Wald- 200
&U\SWRJUDPPD FULVSD 204
)HWWKHQQH
Bärlapp, Keulen- 200
&\DWKHD 204
Fichte 22
Ä&#x20AC;Ä&#x192;Ä&#x20AC;
253
Fingerkraut, Dolomiten- 10, 130
+DXVZXU] 6WHLULVFKH %HUJ
/\FRSRGLXP DOSLQXP 200
Flachbärlapp, Alpen- 200
Hauswurz, Wulfens 82
/\FRSRGLXP DQQRWLQXP 200
FÜhrengewächse 22
+HLGHNUDXWJHZÂŚFKVH
/\FRSRGLXP FODYDWXP 200
)XFKVČľHFKWH 244
+HLGHOEHHUH Hungermoos 246
*HLÂĄEODWWJHZÂŚFKVH
Männertreu, Schwarzes 176 Mannsschild 11
Gamsheide 40 Ivakraut 66
Mannsschild, Alpen- 104, 108 Mannsschild, Gletscher- 108
*HQWLDQD 11 *HQWLDQD EDYDULFD var. subacaulis 160
Klee, Alpen- 180
0DQQVVFKLOG 6FKZHL]HU 118
*HQWLDQD OXWHD 210
.QDEHQNUDXW .XJHOEOžWLJHV
0RKQ $OSHQ 104
*HQWLDQD QLYDOLV 78
.QDEHQNUDXWJHZÂŚFKVH
0RKQ 6HQGWQHUV $OSHQ
*HQWLDQD SDQQRQLFD 214
KnĂśterich, KnĂśllchen- 194
Mohngewächse 104
*HQWLDQD SXUSXUHD
.Q¸WHULFKJHZŒFKVH
*HQWLDQD XWULFXORVD
KohlrĂśschen 176
1DEHOČľHFKWH
*HQWLDQD YHUQD
.RSIJUDV =ZHL]HLOLJHV
1DFNWULHG
*HQWLDQDFHDH
.RUEEOžWOHU
Nardus stricta
Germer, WeiĂ&#x;er 210
.UDW]GLVWHO :ROOLJH
1HONHQJHZÂŚFKVH
*HXP PRQWDQXP
.UHX]EOžWOHU
1HONHQZXU] %DFK
*HXP UHSWDQV 74
.UXVWHQČľHFKWHQ
1HONHQZXU] %HUJ
*HXP ULYDOH
Kugelblume 11
1HONHQZXU] (FKWH
*HXP XUEDQXP
Kugelblume, Herzblättrige 126
Nelkenwurz, Kriechende 74
*OREXODULD 11
Kugelblume, Kriechende 126
Nigritella nigra 176
*OREXODULD FRUGLIROLD 126
Kugelblume, Schaft- 126
Nigritella rhellicani 176
*OREXODULD PHULGLRQDOLV 126
Kugelblume, SĂźdliche 126 2SKLRSDUPD YHQWRVD 242
*OREXODULD QXGLFDXOLV 126 *OREXODULD UHSHQV 126
/DQGNDUWHQČľHFKWH
2UFKLGDFHDH
Glockenblume, Alpen- 36
Lärche 22, 244
2UFKLGHHQ
*ORFNHQEOXPH %ÂŚUWLJH
/DXEČľHFKWHQ
2UHRFKORD GLVWULFKD
Glockenblume, Westalpen- 10
Läusekraut, Quirlblättriges 164, 166
Orobanchaceae 166
Glockenblume, Zoys 10
/DYDQGXOD RÉ?FLQDOLV
Glockenblume, Zwerg- 96
/DYHQGHO (FKWHU
Papaver alpinum 104
*ORFNHQEOXPHQJHZÂŚFKVH
Leimkraut, Stängelloses 54
Papaver sendtneri
/HLQNUDXW $OSHQ 100
Papaveraceae 104
+DKQHQIXÂĄ (LVHQKXWEOÂŚWWULJHU
Leontopodium alpinum 228
Pedicularis verticillata 166
+DKQHQIXÂĄ *OHWVFKHU 112
Leontopodium ochroleucum
3HVWZXU] *HZ¸KQOLFKH
HahnenfuĂ&#x;gewächse 112
Letharia vulpina 244
3HVWZXU] :HLÂĄH
Hauswurz 11
Leucanthemopsis alpina 70
Petersbart, Gletscher- 74
Hauswurz, Berg- 86
Linaria alpina 100
3K\WHXPD JOREXODULLIROLXP 138
Hauswurz, Gelbe 82
Loiseleuria procumbens 40
3K\WHXPD KHPLVSKDHULFXP
+DXVZXU] 6SLQQZHE
Lycopodiaceae 200
Pinaceae 22
Pinus cembra 22
6DOLFDFHDH
6SHLN 5RVV
Plantaginaceae 100, 126
Salix herbacea 152
6SHLN :HLÂĄHU
Poa alpina 190
Salix reticulata 62
6SHLN :LOGHU
3RDFHDH
Salix retusa 58
Steinbrech 11
3ROVWHUQHONH .DON 54
6DOL[ VHUS\OOLIROLD
Steinbrech, BlaugrĂźner 50
3ROVWHUQHONH .LHVHO
6DSRQDULD RÉ?FLQDOLV 224
Steinbrech, Gegenblättriger 142
3RO\JRQDFHDH
Saponaria pumila 224
6WHLQEUHFK 7UDXEHQ
3RO\JRQXP YLYLSDUXP 194
Saumfarngewächse 204
Steinbrech, ZweiblĂźtiger 112, 142
Potentilla nitida 10, 130
Saxifraga 11
6WHLQEUHFKJHZÂŚFKVH
Primel, Bastard- 122
6D[LIUDJD ELČľRUD 112
6WHLQUDXWH
Primel, Klebrige 156
Saxifraga caesia 50
6WHLQU¸VFKHQ
Primel, Felsen- 122
Saxifraga oppositifolia 142
6WUDXFKČľHFKWHQ
3ULPHO =ZHUJ
Saxifraga paniculata
6ž¥JUŒVHU
3ULPHOJHZÂŚFKVH
6D[LIUDJDFHDH
Primula auricula 122
Schafgarbe, Moschus- 66
Täschelkraut, Rundblättriges 60, 92
Primula glutinosa 156
6FKPHWWHUOLQJVEOžWHQJHZŒFKVH
Teufelskralle, ArmblĂźtige 138
Primula hirsuta 122
6FKQHHČľHFKWH
Thlaspi rotundifolium 92
Primula minima
6FK¸QȾHFKWH
7R]]LD DOSLQD 170
Primula pubescens 122
6FURSKXODULDFHDH
Traunsteinera globosa
3ULPXODFHDH
6HJJH +RUVW
Trifolium alpinum 180
Pteridaceae 204
6HJJH Î&#x2013;PPHUJUžQH
7UROOEOXPH
6HJJH .UXPP
Trollius europaeus
Rachenblume, Alpen- 170
6HJJH 3ROVWHU
Ranunculaceae 112
Seifenkraut, Echtes 224
Ranunculus aconitifolius
Seifenkraut, Zwerg- 224
Ranunculus glacialis 112
Sempervivum 11
Rapunzel, ArmblĂźtige 138
Sempervivum arachnoideum
9DOHULDQD FHOWLFD 218
5DSXQ]HO +DOENXJHOLJH
Sempervivum montanum 86
9DOHULDQD VD[DWLOLV
5HQWLHUČľHFKWH $OSHQ 246
Sempervivum wulfenii 82
9HUDWUXP DOEXP 210
5HQWLHUČľHFKWH (FKWH
Sesleria caerulea
Rhododendron 11
6LOEHUZXU] 46
Wegerichgewächse 100, 126
Rhododendron ferrugineum 28
Silene acaulis 54
:HLGH .UDXW 152
Rhododendron hirsutum 32
Soldanella pusilla 11, 148
:HLGH /DYHQGHO
Rhododendron intermedium
Soldatenkraut 66
Weide, Netz- 62
Rhodothamnus chamaecistus 11, 184
Sommerwurzgewächse 166
:HLGH 4XHQGHOEOÂŚWWULJH
Rispengras, Alpen- 190
Speik, Blauer 156
Weide, Stumpfblättrige 58, 62
5ROOIDUQ .UDXVHU 204
Speik, Echter 218
:HLGHQJHZÂŚFKVH
5RVDFHDH
6SHLN )UDXHQ
:HUPXW (FKWHU
5RVHQJHZÂŚFKVH
6SHLN .OHLQHU
:ROIVČľHFKWH 244
Usnea VSHF
9DFFLQLXP P\UWLOOXV
6SHLN .XK =LUEH 22
Ä&#x20AC;Ä&#x192;Ä&#x201A;
255
Thomas Schauer, Stefan Caspari
Überlebenskünstler Ü berlebenskünstler
50 außergewöhnliche Alpenpflanzen
Schauer Schauer , Caspari , Caspari
Stürmische Winde, starke Sonneneinstrahlung, kurze Sommer, dicke Schneedecken, Wassermangel, extreme Temperaturschwankungen – Pflanzen müssen in den Bergen ganz schön viel aushalten. Dieses Buch porträtiert 50 außergewöhnliche Alpenpflanzen und zeigt, wie sie sich an ihre Lebensräume angepasst haben. Behaarte und fleischige Blätter wappnen sie gegen Trockenheit, UV-absorbierende Pigmente schützen gegen die brennende Sonne und die kompakten Bauweisen helfen, Wind und Wetter zu widerstehen. Spannende Texte, viele Fotografien und wunderschöne Illustrationen erläutern die bemerkenswerten Überlebensstrategien unserer Alpenpflanzen und führen vor Augen, welch faszinierende Lebensformen durch den Klimawandel bedroht sind.