Aquilegia (Hrsg.), Fingerhut & Herzgespann

Page 23

Gefleckter Schierling Conium maculatum

Beschreibung

Geschichte

Die zweijährige, krautige Pflanze wird bis zu 2 m hoch. Der Stängel ist unten rot gefleckt, die Blätter sind drei- bis vierfach gefiedert. Viele kleine weisse Blüten bilden einen doldigen Blütenstand. Die rund 3 mm langen Früchte tragen wellig gekerbte Rippen. Die Pflanze riecht unangenehm nach Mäuse-Urin. Blütezeit: Juni–September

Im Altertum war der Gefleckte Schierling die berühmteste Giftpflanze und sein Saft wurde bei Hinrichtungen eingesetzt. Auch Sokrates trank 399 v. Chr. den berühmten Schierlingsbecher. Im Mittelalter galt der Schierlingssaft als Gegengift bei einer Mutterkornvergiftung.

Herkunft und Lebensraum Der Gefleckte Schierling ist in Europa, Westasien und Nordafrika verbreitet. Er gedeiht an Wegrändern und auf Ruderalflächen.

Inhaltsstoffe Alkaloide (Coniin)

Alkaloide

Doldenblütler – Apiaceae

G

Besonderes Der Gefleckte Schierling gehört zu den giftigsten einheimischen Pflanzenarten. Das Alkaloid Coniin ist in allen Teilen der Pflanze vorhanden und für einen Erwachsenen in einer Dosis von 0,5 bis 1 g tödlich. Coniin bewirkt eine Lähmung, die das Rückenmark erreicht und schliesslich zum Tod durch Atemlähmung führt. Der Vergiftete erstickt bei vollem Bewusstsein.

Droge Schierlingskraut (Conii herba), Schierlingsfrucht (Conii fructus)

Medizinische Anwendung Wegen der hohen Giftigkeit ist die Pflanze ausser in der Homöopathie medizinisch kaum noch gebräuchlich. Früher wurde sie als Schmerzmittel zum Einreiben verwendet.

21


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
Aquilegia (Hrsg.), Fingerhut & Herzgespann by Haupt Verlag - Issuu