Togni, Arbeitsagogik

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Einleitung Immer wieder werde ich gefragt, welche Fachliteratur zur Arbeitsagogik ich empfehlen könne. Wer sich auf dem Büchermarkt nach Literatur zur Arbeits­ agogik umschaut, stellt fest, dass es keine spezifische gibt. Obwohl der Beruf Arbeitsagogik in der Schweiz seit Jahrzehnten praktiziert wird, obwohl seit über 20 Jahren Arbeitsagoginnen und Arbeitsagogen ausgebildet werden und der Beruf inzwischen im schweizerischen Bildungssystem seinen offiziellen Platz gefunden hat, findet sich bis heute keine spezifische Literatur. Mit dieser Publikation soll nun diesem Bedarf entsprochen werden. Das Modell Dual- und Kernauftrag, das die Grundlage dieses Buches ist, beschreibt und erklärt das arbeitsagogische Tätigkeitsfeld. Ich habe dieses Modell in den Jahren meiner intensiven praktischen und theoretischen Auseinandersetzung mit der Arbeitsagogik entwickelt und erweitert. Es benennt die Elemente des arbeitsagogischen Feldes, zeigt ihre Verbindungen und Wechselwirkungen auf und erklärt relevante Einflussfaktoren. Es klärt Aufgaben und Rollen und zeigt entscheidende Spannungsfelder auf. Damit stellt es die Grundlage für ein arbeitsagogisches Handlungskonzept dar. Unzählige Ausbildungsteilnehmende haben mir immer wieder bestätigt, wie hilfreich und nützlich das Modell für die Analyse und das Verständnis ihrer täglichen Arbeit ist. Zwei Absichten verfolge ich im Besonderen mit diesem Buch: erstens ein grundlegendes professionelles Verständnis dieses Berufs und der Tätig­keit der Arbeitsagogin/des Arbeitsagogen zu ermöglichen. Zweitens das Potenzial der Arbeitsagogik aufzuzeigen und konkrete Wege zu seiner Nutzung zu eröffnen. Im ersten Teil des Buches beschreibe ich das Modell Dual- und Kernauftrag. Dieser erste Teil stellt die Grundlage zum Verständnis des Buches dar. Im zweiten Teil erkläre ich das Modell, indem ich die einzelnen Aspekte in ihre Zusammenhänge bringe und es in seiner Komplexität darstelle. Im dritten Teil zeige ich Möglichkeiten und Formen der Nutzung auf, indem ich einige grundlegende Methoden aufführe. Im vierten Teil gehe ich kurz auf die professionelle Förderung ein und stelle die Arbeitsagogische Prozessgestaltung vor. Es ist ein Modell zur professionellen Planung und Gestaltung der Förderung des Klienten/der Klientin. Ich habe das Modell in Anlehnung an bestehende, ähnliche Modelle für die Arbeitsagogik adaptiert und weiterentwickelt. Im fünften und letzten Teil gehe ich auf die Bedeutung der Beziehungsarbeit in der Arbeitsagogik ein. Es ist mir im Rahmen dieser Publikation nur am Rande möglich, auf weitere Modelle und die breite Methodenvielfalt der Arbeitsagogik einzugehen. Das Buch berücksichtigt im weiteren Verlauf abwechslungsweise die weibliche und die männliche Schreibweise. Der Verständlichkeit zuliebe habe ich versucht, eine möglichst einfache Sprache zu wählen sowie auf

IFA_4956_Fachbuch_Arbeitsagogik_Nachdruck_Inhalt_1.indd 8

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Togni, Arbeitsagogik by Haupt Verlag - Issuu