Balzari et al., Vogelarten D, A und CH, Singvögel

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Carl’Antonio Balzari, Roland Graf, Thomas Griesohn-Pflieger, Andreas Gygax, Robert Lücke

Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz Singvögel



Carl’Antonio Balzari, Roland Graf, Thomas Griesohn-Pflieger, Andreas Gygax, Robert Lücke

Vogelarten Deutschlands, ­Österreichs und der Schweiz Singvögel

Haupt Verlag


1. Auflage : 2013 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliografie: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der ­Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Angaben sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar

ISBN 978-3-258-07748-2 Alle Rechte vorbehalten. Copyright © 2013 Haupt Bern Jede Art der Vervielfältigung ohne Genehmigung des Verlages ist unzulässig. Umschlagsgestaltung und Satz : Pool Design, Zürich Printed in Germany

www.haupt.ch


Inhaltsverzeichnis  Vorwort Einleitung Erläuterung zu den Artbeschreibungen Warum Vogelbeobachter die Vogelfamilien kennen sollten Singvögel: Ordnungen und Familien Abkürzungen

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Artenporträts Passeriformes Oriolidae – Pirole Laniidae – Würger Corvidae – Krähenverwandte Remizidae – Beutelmeisen Paridae – Meisen Alaudidae – Lerchen Hirundinidae – Schwalben Panuridae – Bartmeisen Aegithalidae – Schwanzmeisen Phylloscopidae – Laubsänger Megaluridae – Grassänger Acrocephalidae – Rohrsängerverwandte Sylviidae – Grasmücken Regulidae – Goldhähnchen Bombycillidae – Seidenschwänze Tichodromidae – Mauerläufer Sittidae – Kleiber Certhiidae – Baumläufer Troglodytidae – Zaunkönig Sturnidae – Starenvögel Cinclidae – Wasseramseln Turdidae – Drosseln Muscicapidae – Schnäpperverwandte Prunellidae – Braunellen Passeridae – Sperlinge Motacillidae – Stelzenverwandte Fringillidae – Finken Emberizidae – Ammernverwandte

29 30 30 32 36 52 54 66 72 80 82 84 92 98 112 122 126 128 130 132 136 138 140 142 154 180 184 192 206 232

Anhang Glossar Weiterführende Literatur Wichtige Adressen Zu den Autoren Bildnachweis Dank Register der wissenschaftlichen Namen Register der deutschen Namen

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Vorwort Immer mehr Menschen in Mitteleuropa lernen die Beobachtung von wild lebenden Vögeln als sinnvolle und sinnliche Freizeitbeschäftigung kennen. Das «Birdwatching» gilt nicht umsonst als das am stärksten wachsende Outdoor-Hobby weltweit. Da verwundert es nicht, wenn der Bedarf nach hilfreicher Literatur steigt. Eine Fülle von kleinen und übersichtlichen Bestimmungshilfen ist zu haben, daneben gibt es ausführliche Feldführer, die meist ganz Europa oder ein deutlich größeres Gebiet behandeln. Die einen wenden sich an Menschen, die die Vögel in ihrer Umgebung kennen lernen wollen, und die gängigen Feldführer wenden sich an erfahrene Beobachter, die auch seltenste Vögel bestimmen möchten und die sich nicht erschrecken lassen von der verwirrenden Vielfalt an Vogelarten, die zwischen Atlantik und Kaspischem Meer, Svalbard und dem Südrand der Sahara festgestellt werden können. Diejenigen Vogelbeobachter, die die Vögel ihrer Umgebung schon gut kennen und ihren Horizont erweitern wollen, werden bei diesen Buch-Angeboten oft vernachlässigt. Aber gerade sie können mit ihren Beobachtungen und ihrem Engagement sowohl dem Naturschutz als auch der Vogelkunde nicht gleichgültig sein! Dieses Buch will dabei helfen, einen Weg zwischen Bilderbuch und wissenschaftlichem Handbuch zu finden. Mit der Beschränkung auf die deutschsprachigen Länder in der Mitte Europas wird die Fülle der vorgestellten Vogelarten übersichtlicher, und die Vogelbeobachter werden dort «abgeholt», wo sie am häufigsten beobachten – nämlich in ihrer Heimat. Instruktive und vor allem schöne Fotos sollen an das Vergnügen anknüpfen, das wir Vogelbeobachter draußen erleben, und sie geben erste Hinweise zur Bestimmung der verschiedenen Kleider. Genaue Beschreibungen der Vogelgestalt ergänzen die Fotos und weisen auf Merkmale hin, die auf den ersten Blick oft verborgen bleiben. Besonders hilfreich sind die Hinweise auf Arten, die sich mit der vorgestellten verwechseln lassen. Farbige Verbreitungskarten erlauben einen schnellen Überblick über das Vorkommen der Vogelart und lassen dadurch auch schnell einschätzen, wie wahrscheinlich ihre Beobachtung am jeweiligen Standort ist. Dazu kommen Informationen zum Vorkommen, zur Bestandsgröße, zum Zugverhalten, zur Nahrung und zur möglichen Gefährdung und zum Schutz der Vogelart. Interessante Informationen, die man in Bestimmungsbüchern kaum findet, regen an, sich intensiver mit den Vögeln zu beschäftigen. Bei der Erarbeitung der beiden Bände der «Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz» ist uns noch einmal deutlich geworden, welche Fülle von Lebensräumen und Vogelarten wir hier im Herzen Europas erleben können und welch reicher Natur­ genuss in unseren dicht besiedelten Ländern noch möglich ist. Wir hoffen, dass die Zahl der Menschen, die mit offenen Augen durch die Natur gehen, noch viel größer wird und so die Gefiederten und alle anderen Lebewesen neue Freunde und Fürsprecher finden. Dieses Buch kann dabei helfen, genauer hinzuschauen und so mehr Wunder und Schönheit zu entdecken. Die Autoren, im Februar 2013

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Einleitung «Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz» stellt insgesamt rund 284 Vogelarten vor, die in den deutschsprachigen Ländern Mitteleuropas regelmäßig als Brutvögel, Durchzügler oder Wintergäste anzutreffen sind. Aufgeteilt sind die Artenporträts in zwei Bände – «Nicht-Singvögel» ( 176 Arten ) und «Singvögel» (108 Arten ). Sehr seltene Arten wurden bewusst ausgeschlossen, um den regelmäßig vorkommenden Arten den gebührenden Platz einräumen zu können. Sämtliche Arten werden in einer Auswahl von Bildern dargestellt, die zusammen mit einer möglichst präzisen Beschreibung der wichtigsten Erkennungsmerkmale und einer Verbreitungskarte die Bestimmung in der Natur ermöglichen sollen.

Erläuterung zu den Artbeschreibungen Systematische Gliederung der vorgestellten Arten

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Dank molekularen Untersuchungsmethoden sind in den letzten Jahren zahlreiche Erkenntnisse zu den stammesgeschichtlichen Verwandtschaftsverhältnissen der Vögel gewonnen worden, sodass Änderungen in der Systematik und Taxonomie der Arten als notwendig erachtet wurden. Die systematische Reihenfolge der Arten von «Vogelarten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz» stützt sich auf die «Artenliste der Vögel Deutschlands», die im Jahr 2005 von der Kommission der Deutschen OrnithologenGesellschaft und der Deutschen Seltenheitskommission erarbeitet wurde. Namen Da ein und dieselbe Vogelart in Deutschland, Österreich und der Schweiz zuweilen verschiedene Trivialnamen hat ( z. B. Stieglitz/Distelfink, Dompfaff/ Gimpel, Grünling/Grünfink ) werden stets alle geläufigen deutschen Trivialnamen angegeben. Zur Verständigung mit Gleichgesinnten über den deutschen Sprachraum hinaus werden zudem auch der französische, niederländische, polnische und englische Trivialnamen sowie der wissenschaftliche Namen angegeben. In den Registern werden alle deutschen Trivialnamen ( auch Varianten ) sowie alle wissenschaftlichen Namen aufgeführt. Artbeschreibung ( Feldkennzeichen ) Die Bestimmung eines Vogels stützt sich in der Regel auf eine Kombination verschiedener Merkmale. Dabei können Kriterien wie Aussehen, Stimme, Verhaltensweise, Aufenthaltsort, Nahrung und jahreszeitliches Auftreten entscheidend sein. Die tabellarischen Angaben zu Körperlänge, Flügelspannweite und Gewicht werden im Text durch einen Größenvergleich der beschriebenen Vogelart


mit einer anderen, jedem Beobachter vertrauten Art ( z. B. Haussperling, Amsel, Star, Straßentaube, Rabenkrähe, Mäusebussard und Stockente ) ergänzt. Es ist leider nicht immer einfach, auf Distanz die Größe des Vogels richtig einzuschätzen, insbesondere wenn bei der Beobachtung kein direkter Größenvergleich möglich ist. Körperhaltung, aufgeplustertes oder flach am Körper angelegtes Gefieder, Größenunterschied zwischen den Geschlechtern, individuelle Variabilität und Distanz zum Betrachter sind wichtige Faktoren, die bei der Größeneinschätzung berücksichtigt werden müssen. Angaben zu Gestalt, Körperproportionen, Form, Musterung und Farbe geben weitere wichtige Hinweise zum Aussehen des Vogels. Die Kenntnis der verschiedenen Körperteile und Federtypen ist für die präzise Beschreibung und die Bestimmung eines Vogels äußerst hilfreich, insbesondere bei unauffällig gefärbten Arten. Anhand von mehreren Beispielen werden mit den folgenden Bildern die in den Artbeschreibungen verwendeten Begriffe illustriert.

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Hinterkopf

Scheitel

Ohrdecken

Stirn

Nacken Mantel Rücken Bürzel Oberschwanzdecken Schwanzfedern

Kinn Kehle Schulterfedern Brust Große Armdecken Flanken Bauch Lauf

Unterschwanzdecken

Feldsperling


Augenring ( befiedert  ) Scheitel Stirn

Überaugenstreif Hinterkopf

Zügel Wangenstreif

Augenstreif

Bartstreif

Nacken

Kinnstreif

Schulterfedern Mantel Große Armdecken Schirmfedern

Oberschwanzdecken Schwanzfedern Schwanzaußenkanten

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Rohrammer

Augenstreif Überaugenstreif Zügelstreif

Handschwingenprojektion Schwanzprojektion

Lauf

Fitis


Randdecken Schulterfedern Mittlere Armdecken Große Armdecken Schirmfedern Armschwingen

Alula Handdecken

Handschwingen

Innenfahne Außenfahne

Schafstelze

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Unterflügeldecken

Achselfedern

Braunkehlchen


Nasenloch

Lidring ( unbefiedert ) Iris

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Amsel

Unterschenkel Lauf

Lauf + Zehen = Fuß

Zehen

Hausrotschwanz


Je nach Geschlecht, Alter und Jahreszeit tragen die Vögel unterschiedliche Federkleider. Für die Bestimmung der Art sowie des Alters des Vogels ist die Kenntnis der verschiedenen Kleider eine wichtige Voraussetzung. Verantwortlich für die Bildung der verschiedenen Kleider ist der Gefiederwechsel, die sogenannte Mauser. Sie findet in der Regel während oder nach der Brutzeit statt. Dieser Vorgang ist für die Vögel überlebenswichtig, denn die Federn nutzen sich im Verlaufe der Zeit ab. Würden sie nicht regelmäßig erneuert, wären die für einen Vogel wichtigen Funktionen des Gefieders wie Flugfähigkeit, Witterungsschutz und Wärmeisolation nicht mehr gewährleistet. Jede Art hat ihren eigenen Mauserzyklus. Man unterscheidet dabei zwischen einer Teil- und einer Vollmauser. Bei der Teilmauser wird vor allem das Kleingefieder ( gesamtes Gefieder ohne Schwung- und Schwanzfedern ) gewechselt. Die Vollmauser umfasst das Klein- sowie das Großgefieder ( Schwung- und Schwanzfedern ). Manche Arten wechseln das Kleingefieder zwei- bis dreimal jährlich, während bei anderen Arten eine Vollmauser über mehrere Jahre abläuft. Adultkleid ( adult ) : Vollständig ausgefärbtes Federkleid der Altvögel, das ganzjährig mehr oder weniger gleich aussieht. Prachtkleid : Federkleid der Altvögel, das zur Balz- und Brutzeit getragen wird. Es fällt bei vielen Arten durch kontrastreiche Gefiedermerkmale, bunte Farben oder durch die Ausbildung von speziellen Federformen auf. Die Bezeichnung «Prachtkleid» wird ebenfalls für die Weibchen verwendet, auch wenn bei ihnen die Unterschiede zum Schlichtkleid nicht so auffällig sind. Das Prachtkleid entsteht durch eine Teil- oder Vollmauser des Gefieders ( z. B. Trauerschnäpper ), bei einigen Arten auch durch Abnützung der Federspitzen und -säume ( z. B. Gartenrotschwanz, Buchfink ). Das Prachtkleid dient zur Partnerwerbung und unterstützt das Imponierverhalten gegenüber Konkurrenten. Viele Arten sind in diesem Federkleid leicht zu bestimmen. Schlichtkleid : Federkleid, das von den Vögeln nach der Brutzeit und während des Winterhalbjahres getragen wird. Der Wechsel vom Pracht- zum Schlichtkleid erfolgt bei den meisten Arten über eine Vollmauser. Die Artbestimmung ist meistens schwieriger als im Prachtkleid, denn das Gefieder ist weniger auffällig gefärbt, oft sehen sowohl die Geschlechter als auch nah verwandte Arten ähnlich aus. Jugendkleid : Erstes vollständig ausgebildetes Federkleid. Der Jungvogel ist damit flugfähig. Jugendkleider ähneln sehr oft den Schlichtkleidern der adulten Vögel, sodass diese Unterscheidung nur bei guten Beobachtungsbedingungen gelingen. 1. Winter : Bei vielen Arten wird Ende des Sommers oder im Herbst das Kleingefieder durch eine Teilmauser gewechselt ( z. B. Amsel ). Einige Arten wechseln im nächsten Frühling das Kleingefieder – wiederum durch eine Teilmauser, sodass man von Vögeln im 1. Sommer resp. anschließend an eine erneute Mauser bis zum nächsten Frühling vom Federkleid des 2. Winters spricht.

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Eine weitere, häufig verwendete Bezeichnung zur Altersangabe von Vögeln ist das Kalenderjahr. So lebt ein Jungvogel vom Schlüpfdatum bis zum 31. Dezember des ersten Lebensjahres im 1. Kalenderjahr. Das 2. Kalenderjahr dauert demzufolge vom 1. Januar bis zum 31. Dezember des darauf folgenden Jahres. Für die weiteren Lebensjahre gilt dann dasselbe. Diese Bezeichnung wird unabhängig von der Zahl durchgeführter Mausern des Vogels verwendet. Im abgenutzten oder im frischen Zustand kann das Gefieder eines Vogels eine unterschiedliche Struktur und Farbintensität aufweisen. Zu beachten sind auch ungewöhnliche Farbvarianten des Gefieders, die bei zahlreichen Arten gelegentlich auftreten können. Albinismus, Leukismus und Melanismus sind genetisch bedingte, extreme Abweichungen von der Normalfärbung ( weiß, gelblich, schwarz ). Um eine Art trotz all dieser unterschiedlichen Erscheinungsformen sicher bestimmen zu können, ist es deshalb hilfreich, sich auch Größe, Körperproportionen und Verhalten einzuprägen. Die Stimme, die Flugweise, die Fortbewegungsart am Boden oder im Geäst sind vielfach artspezifisch und können dem geneigten Beobachter Hinweise auf die Artzugehörigkeit liefern, auch wenn keine eindeutigen Gefiedermerkmale sichtbar sind.

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Verwechslungen Im Anschluss an die Artbeschreibung wird bei leicht verwechselbaren Arten auf die bedeutendsten Unterscheidungsmerkmale der wichtigsten ähnlichen Arten hingewiesen. Stimme Die verschiedenen Lautäußerungen der Vögel gehören zu den wichtigen Bestimmungskriterien. Oft hört man einen Vogel, bevor man ihn sieht. Dies mag für den Laien zu Beginn frustrierend sein, wenn er die Stimme nicht kennt. Doch in diesem Falle kann durch intensive Übung und persönliche Erfahrung viel erreicht werden. Vogelstimmen müssen, ähnlich einer Fremdsprache, richtig erlernt werden. Spezialliteratur und zahlreiche Tonträger sind eine gute Unterstützung beim Lernen. Die Kurzbeschreibung der Stimme im Text beschränkt sich auf die wichtigsten und häufigsten wahrgenommenen Lautäußerungen der entsprechenden Art ( Gesang, verschiedene Rufe ). Bei Arten, die bei uns nur Durchzügler und Wintergäste sind, wird auf die typischen Kontakt- und Flugrufe hingewiesen. Auch wenn es schwierig ist, eine Vogelstimme in Worten zu beschreiben, kann es beim Vergleichen mit ähnlichen Arten hilfreich sein. Verbreitung in Europa Es wird die gesamteuropäische Verbreitung der Art beschrieben. Erwähnt werden Vorkommen innerhalb folgender Grenzen : im Nordosten vom nördlichen Eismeer weiter nach Osten bis Franz-Joseph-Land und Nowaja Semlja ; von dort südwärts dem Ural entlang bis ans Kaspische Meer ; im Südosten


bis zum Kaukasus und zur Türkei sowie im Südwesten von der Iberischen Halbinsel gegen Nordwesten bis Island und Svalbard. In der Tabelle wird in der Rubrik «Brutbestand Mitteleuropa» der Brutbestand für die folgenden Länder aufgeführt : Benelux-Staaten, Deutschland, Schweiz, Polen, Tschechische Republik, Slowakei, Österreich und Ungarn. Dabei handelt es sich in vielen Fällen um Schätzungen. Vorkommen und Lebensraum Hier wird erläutert, ob eine Art in Deutschland, Österreich oder der Schweiz Brutvogel, Durchzügler oder Wintergast ist und wie deren bevorzugter ­Lebensraum beschaffen ist. Bei den Durchzüglern und Wintergästen beschränkt sich die detaillierte Lebensraumbeschreibung auf die Rast- und Überwinterungsgebiete im deutschsprachigen Raum. Brutbestand In dieser Rubrik werden die Brutbestände für Deutschland, Österreich und die Schweiz ausgewiesen. Wird eines ( oder mehrere ) dieser Länder nicht erwähnt, so bedeutet dies, dass die entsprechende Art dort nicht oder nur ausnahmsweise brütet. Auf besondere Verhältnisse punkto Brutbestände in den umliegenden Ländern ( z. B. den Niederlanden, Ungarn ) wird zuweilen hingewiesen. Jahreszeitliches Auftreten – Verbreitungskarte und Zugverhalten Das jahreszeitliche Auftreten der einzelnen Arten wird jeweils mit einer Grafik und einer Verbreitungskarte dargestellt. Während der Grafik zu entnehmen ist, wann die jeweilige Art im deutschsprachigen Raum beobachtbar, im Brutgebiet anzutreffen und als Zugvogel zu beobachten ist, zeigt die Verbreitungskarte, wo sich die Vögel zu den unterschiedlichen Jahreszeiten sowie zu den Zug- und Brutzeiten aufhalten. Grafik und Verbreitungskarte werden im Text durch weiterführende Angaben zum Zugverhalten und zu den Überwinterungsgebieten ergänzt. Kenntnisse darüber, welche Arten nur zu bestimmten Jahreszeiten im deutschsprachigen Raum zu beobachten sind, sind zur Überprüfung der Artbestimmung unabdingbar. Standvogel : Vögel überwintern im Brutgebiet ( z. B. Haussperling ). Kurzstreckenzieher : Diese Bezeichnung gilt für diejenigen europäischen Brutvogelarten, die vor allem im Mittelmeerraum überwintern, aber auch im südlichen Mitteleuropa und in Westeuropa ( z. B. Feldlerche und Star ). Darunter befinden sich auch sogenannte Teilzieher, d. h. Vögel, bei denen nur ein Teil der Population in den Süden zieht oder bei denen nur die nördlichen Populationen das Brutgebiet vollständig verlassen und in Mittel- oder Südeuropa überwintern ( z. B. Rotkehlchen ). Langstreckenzieher : Das Brutgebiet wird vollständig verlassen, und die Vögel überwintern in einer anderen Klimazone. Für europäische Arten liegt das Überwinterungsgebiet mehrheitlich südlich der Sahara ( z. B. Neuntöter und Rauchschwalbe ).

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Nahrung Informationen über das Nahrungsspektrum geben zusätzliche wertvolle Hinweise auf die Lebensraumansprüche und die Lebensweise der entsprechenden Art. Gefährdung/Schutz Die Angaben zum Gefährdungsgrad der einzelnen Arten richten sich nach den Roten Listen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Gefährdungsursachen und mögliche Schutzmaßnahmen werden jeweils im Text näher erläutert. Wissenswertes In diesem Abschnitt erfährt man Interessantes und Bemerkenswertes zur vorgestellten Art. Er soll zudem dem Leser helfen, bestimmte typische Verhaltensweisen besser zu verstehen.

Warum Vogelbeobachter die Vogelfamilien kennen sollten

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Die Vogelvielfalt ist auch in Europa staunenswert groß ! Gerade für Einsteiger ist die Fülle der Arten oft überwältigend. Wenn man erst eines der gängigen Bestimmungsbücher ( Feldführer ) aufschlägt, kann man verstehen, dass mancher Einsteiger in die Vogelbeobachtung zunächst erschlagen ist von den vielen Möglichkeiten, mit einer Bestimmung danebenzuliegen. Vor allem, wenn die Bestimmung unsystematisch erfolgt, d. h., wenn nach einem Vogelbild gesucht wird, das dem beobachteten Tier ähnlich sieht. Meist kommt man nur bei auffälligen Vogelarten mit eindeutigen Merkmalen dabei zum gewünschten Ziel und kann die Art exakt bestimmen. Beim Blättern im Bestimmungsbuch wird man schnell feststellen, dass es viel mehr «kleine braune Vögel» gibt, als man sich hat träumen lassen. Es gibt eine Vielzahl von Arten, die ohne weitere eingrenzende Beschreibung bei der unsystematischen Vogelbestimmung in Frage kommen. Dazu kommt, dass viele Vogelarten in verschiedenen Kleidern das Jahr über vorkommen und dass eine Art zu einem bestimmten Zeitpunkt in mehreren Kleidern auftritt. Da kommen zu den «braunen» Finken und Rohrsängern noch die Schwirle, Grasmücken, Schmätzer, Schnäpper und mancher Laubsänger hinzu, und die sind wiederum vielen anderen Singvögeln wie Spöttern, Braunellen, Sperlingen, Ammern und Piepern sehr ähnlich. Phoebe Snetsinger, die als jene Person gilt, die am meisten Vogelarten gesehen hat ( 8398 ), hat immer betont, dass die Kenntnis der Vogelfamilien der entscheidende Punkt bei der schnellen und sicheren Bestimmung der Vogel-


arten ist. Ein sehr wichtiger erster Schritt für jeden Einsteiger in die Vogelbeobachtung ist also, sich mit den Merkmalen der Vogelfamilien vertraut zu machen. Der Überblick über Familien, Gattungen, Ordnungen erlaubt es, einen unbekannten Vogel sehr schnell einordnen zu können. Das wiederum führt dazu, dass viele Vogelarten durch dieses «Vorsortieren» aus dem Suchraster herausfallen und so eine bessere Übersicht entsteht und die Verwirrung durch Vielfalt nachlässt. Nun ist das gezielte Nachschlagen im Bestimmungsbuch oder einem Handbuch sehr viel erfolgversprechender. Nur durch die Kenntnis der Vogelfamilien, also der Systematik der Vogelwelt, ist der Gebrauch eines Bestimmungsbuches wirklich effizient. Viele Vogelfamilien lassen sich durch wenige, leicht zu beobachtende Merkmale sehr schnell kennzeichnen. In der folgenden Übersicht der in diesem Buch behandelten Vogelfamilien werden diese Merkmale genannt, Unterschiede zu verwandten Familien aufgezeigt und einige grundlegende Hinweise zu Besonderheiten in der Biologie gegeben. Ein nächster wichtiger Schritt für Einsteiger in die Vogelbeobachtung ist es, bestimmte Referenzarten gut kennenzulernen. Als Referenzarten bezeichnen die Vogelbeobachter häufige Vogelarten, auf die man sich bei der Beschreibung von seltenen Arten beziehen kann. Ein Beispiel : Wenn man die Art «Mäusebussard» gut kennt, sich viele Mäusebussarde gründlich in allen Bewegungsweisen eingeprägt hat, kann er als Referenzart für viele andere Greifvögel genutzt werden. So fällt die Bestimmung von Rohrweihen, Wespenbussarden, Raufußbussarden und vielen anderen Greifvögeln erheblich leichter. Andere hilfreiche Referenzarten sind : Lachmöwe, Silbermöwe, Rabenkrähe, Höckerschwan, Graugans, Stockente, Amsel, Rotkehlchen, Kohlmeise, Buchfink und Zilpzalp. Referenzarten eignen sich sehr gut, um : –– Größenvergleiche anzustellen – «kleiner als Rabenkrähe, größer als Amsel»; –– Bewegungsweisen zu vergleichen – «im Laufen aufrechter als Star, schneller als Krähe»; –– Gefiederzeichnungen zu bewerten – «Überaugenstreif markanter als bei Zilpzalp». Vogelbeobachter können allgemein ihre Bestimmungsfähigkeiten steigern, wenn sie auch bei Allerweltsarten genau hinschauen und sich Fragen zum Beispiel nach dem Geschlecht und dem Alter der beobachteten Individuen stellen. Wer die häufigen Arten gut kennt, wird die seltenen Erscheinungen eher bemerken, besser beschreiben und sicherer bestimmen können. Die Kombination von Kenntnissen über Familienmerkmale und dem Vergleich mit Referenzarten ist ein wichtiger Schritt zum schnelleren und zuverlässigeren Bestimmen oder zumindest Einschätzen von Vogelbeobachtungen.

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Artenportr채ts

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Pirol Oriolus oriolus

Loriot d’Europe Wielewaal Wilga Golden Oriole

Ordnung: Passeriformes Familie: Pirole Oriolidae

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Feldkennzeichen : Knapp amselgroß. Männchen unverkennbar mit kontrastreichem schwarz-gelbem Gefieder. AK M : Leuchtend gelb mit schwarzem Zügelstreif, schwarzen Flügeln und Schwanzfedern. Spitzen der äußeren Handdecken bilden im Flügel eine gelbliche Binde. Schwung- und Schirmfedern im frischen Gefieder mit feinem grauweißlichem Endsaum. Äußere Schwanzfedern mit gelber Endbinde. Schnabel rötlich braun bis fleischfarben. Füße grau. AK W : Oberseite olivgrün bis gelblich grün, insbesondere Bürzel und Oberschwanzdecken gelblich. Zügelstreif gräulich. Unterseite gräulich weiß bis gelblich mit grünlich gelben Flanken und feinen dunklen Längsstreifen ( große individuelle Unterschiede ). Unterschwanzdecken sowie äußere Schwanzspitzen gelb. Flügel schwarzbraun mit gelblichem Handdeckenfleck. Armschwingen, Schirmfedern und Armdecken breit gelblich grün gesäumt. Schnabel und Füße wie Männchen ( r. S., r. B.). JK : Ähnlich AK W, aber Oberseite gelbgrün mit hellen Federsäumen. Schnabel dunkelbraun. Männchen im 2. Kalenderjahr oft sehr ähnlich wie Weibchen gefärbt.

Verwechslungen : Unverkennbar. Grünspecht ist anders gefärbt und zeigt sich häufiger außerhalb belaubter Bäume. Stimme : Gesang laut, kurz und flötend «düdelio». Ruf krächzend «chrjääh» und falkenähnlich «gigigigi» Vorsicht : wird gern und gut von Staren imitiert ! Verbreitung in Europa : Weit verbreitet. Im Norden verläuft die Arealgrenze in Südskandinavien und Russland. Fehlt im größten Teil der Britischen Inseln, auf Island und im nördlichen Russland. Vorkommen und Lebensraum : Brutvogel der Niederungen bis etwa 600 m ü. M. Bevorzugt oft eher wärmere Gegenden mit lockeren Laubmischwäldern mit hohen Bäumen ( Eichen, Pappeln, Eschen, Weiden ), Auenwälder, Windschutzstreifen und Pappelforste.


Körperlänge

Spannweite

Gewicht

Brutbestand Mitteleuropa

24 cm

44 – 47 cm

45 – 98 g

300 000 – 600 000 Paare

Brut Zug Präsenz

31 Jan

Feb

Mär

Apr

Mai

Jun

Jul

Aug

Sep

Okt

Nov

Dez

Brutbestand : Deutschland : 40 000 – 90 000 Paare ; Wissenswertes : Trotz seiner auffälligen Farbe Österreich : 6000 – 12 000 Paare ; Schweiz : 1000 –  lässt sich der wunderschön gefärbte Pirol, ob Männchen oder Weibchen, nur selten beobachten. 2000 Paare. Pirole halten sich überwiegend im Kronenbereich Zugverhalten : Langstreckenzieher. Überwintert hoher Bäume auf und sind im Lichtspiel zwischen Sonne und Schatten sowie dem hellgrünen Laub in Ostafrika. der Bäume bestens getarnt. Durch seine unverNahrung : Der Pirol ernährt sich vor allem von kennbaren Lautäußerungen macht der Pirol in der Insekten und deren Larven ( u. a. Schmetterlingen, Regel eher auf sich aufmerksam. Wanzen, Käfern, Hautflüglern, Heuschrecken ), von Spinnen und in geringem Umfang auch Schnecken und Regenwürmern. Im Sommer und Herbst fressen Pirole gerne weichfleischige Früchte wie z. B. Kirschen, Weintrauben, Maulbeeren und Feigen. Gefährdung / Schutz : Gilt als nicht gefährdet. Doch führen z. B. Lebensraumveränderungen, Jagddruck während des Zugs und Pestizideinsatz europaweit regional zur Abnahme des Pirol­ bestands.


Neuntöter Lanius collurio

Pie-grièche écorcheur Grauwe Klauwier Gąsiorek Red-backed Shrike

Ordnung: Passeriformes Familie: Würger Laniidae

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Feldkennzeichen : Gut sperlingsgroßer Vogel und häufigste Würgerart Europas. Im Unterschied zu den anderen Würgerarten sind die Geschlechter markant verschieden gefärbt. AK M : Stirn, Zügelund Augenstreif bilden eine schwarze Gesichtsmaske, die von der Stirn bis hinter das Auge weiß umrandet ist. Scheitel, Hinterkopf und Nacken grau. Mantel, Rücken- und Schulterfedern rotbraun, Bürzel und Oberschwanzdecken grau. Schwanzfedern kontrastreich schwarz-weiß. Die mittleren Schwanzfedern sind schwarz, ebenso die Enden der übrigen Schwanzfedern, sodass sich eine breite schwarze Binde ( ein umgekehrtes T ) auf weißem Grund ergibt. Unterseite weiß mit rosa Tönung auf Brust und Flanken. Flügelfedern dunkelbraun, aber insbesondere Decken sowie Armschwingen und Schirmfedern auffällig rötlich braun gesäumt. Schnabel und Füße schwarzbraun. AK W : Stirnfedern hell, übrige Kopfplatte bis zum Nacken braun bis graubräunlich. Ohr­ decken dunkelbraun bis schwärzlich, heller feiner Überaugenstreif. Mantel, Rücken und Bürzel matt rötlich braun bis graubraun ( große individuelle

Unterschiede ). Oberschwanzdecken teils mit s­ chmaler dunkler Binde. Schwanzfedern braun, hell gesäumt, insbesondere Schwanzaußenkanten weißlich. Unterseite gräulich beige bis gräulich weiß mit feinem dunklem Schuppenmuster ; von Letzterem ausgenommen sind Kinn, Bauchmitte und Unterschwanzdecken. Armdecken und Schirmfedern braun gesäumt ( r. S., l. B. ). JK : Oberseite warm braun und schuppig gemustert. Ohrdecken dunkel. Auffällig hell gesäumte Schulterund Deckfedern. Geschuppte Unterseite ( r. S., r. B. ). Verwechslungen : Raubwürger : Größer, ohne bräunliche Gefiederfärbung. Stimme : Gesang leise zwitschernde und plaudernde Strophe, oft mit Imitationen durchsetzt. Ruf «schrrrt» oder warnend «wä-wä-wä». Verbreitung in Europa : Verbreitet von Nordspanien über Frankreich, Südengland bis weit nach Nordeuropa, ohne Island, nördliches Skandina-


Körperlänge

Spannweite

Gewicht

Brutbestand Mitteleuropa

17 cm

24 – 27 cm

22 – 40 g

1 – 1,5 Mio. Paare

Brut Zug Präsenz

33 Jan

Feb

Mär

Apr

Mai

vien und Russland. Weit verbreitet in Süd- und Osteuropa.

Jun

Jul

Aug

Sep

Okt

Nov

Dez

Vogelnestlingen. Spießt insbesondere während der Brutzeit seine Beutetiere auf Dornen auf, um sie zu bearbeiten oder als Vorrat zu deponieren.

Vorkommen und Lebensraum : Verbreiteter Brutvogel in abwechlungsreichen, oft offenen Land- Gefährdung / Schutz : Gilt als nicht gefährdet, schaften mit niedrigen und dornigen Hecken oder doch haben Lebensraumveränderungen, IntensiEinzelsträuchern in Magerwiesen und extensiv vierung der Landwirtschaft, Pestizide usw. in den genutzten Wiesen und Weiden. Kiesgruben, Jung- letzten Jahrzehnten vor allem in den Niederungen wuchs- und Windwurfflächen, Brachland und den Neuntöterbestand ausgelichtet. Das gezielte Böschungen sind andere mögliche Neuntöter­ Anpflanzen dorniger Hecken an geeigneten Stellen sowie die Förderung ökologischer Ausgleichslebensräume. flächen im Kulturland sind Maßnahmen, auf die Brutbestand : Deutschland : 90 000 – 200 000 der relativ anpassungsfähige Neuntöter positiv Paare ; Österreich : ca. 40 000 Paare ; Schweiz : reagiert. 20 000 – 25 000 Paare. Wissenswertes : Der Neuntöter ist wärmeliebend Zugverhalten : Langstreckenzieher. Das Überwin- und ist im Brutgebiet meistens erst nach Sonnenterungsgebiet des Neuntöters liegt in Ost- und aufgang zu erblicken, wenn die Vögel von ihren Sitzwarten aus nach Beute Ausschau halten. Südostafrika. Nahrung : Vorwiegend große Insekten, gefolgt von wenigen Spinnen, Asseln, Regenwürmern sowie auch halbwüchsigen Wühlmäusen und


Raubwürger Lanius excubitor

Pie-grièche grise Klapekster Srokosz Great Grey Shrike

Ordnung: Passeriformes Familie: Würger Laniidae

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Feldkennzeichen : Knapp starengroß. Größte Wür- Verwechslungen : Schwarzstirnwürger : Kleiner, gerart Europas. Langschwänzig und mit typi- andere Körperproportionen. Altvogel mit schwarschem Hakenschnabel. AK M : Von der Stirn bis zer Stirn, rosa überhauchter Brust und breiterem zum Rücken hellgrau. Schmaler weißer Über­ weißem Flügelfleck. Im JK ist die Stirn grau. augenstreif und breiter schwarzer Zügel- und Augenstreif, der sich bis zu den Ohrdecken Stimme : Gesang leise und ein Gemisch aus rauen erstreckt. Schulterfedern weiß gerandet. Bürzel und wohlklingenden Tönen. Ruf «schrripp» und und Oberschwanzdecken hellgrau bis weißlich. bei Erregung «tschäck-tschäck-tschäck». Schwanzfedern gerundet, in der Mitte schwarz, nach außen hin mit zunehmendem Weißanteil. Verbreitung in Europa : Lückenhafte Verbreitung Schwanz wirkt weiß umrandet. Ganze Unterseite in West- und Mitteleuropa, zusammenhängende weiß oder schmutzig weiß. Flügel schwarz mit Verbreitung in Nord- und Nordosteuropa. weißer Flügelbinde. Innere Handschwingen, Armschwingen und Schirmfedern mit weißer Spitze, Vorkommen und Lebensraum : Regelmäßiger Winim Flug als weißer Rand erkennbar ( r. S., r. u. ). tergast und seltener Brutvogel der Niederungen, Schnabel schwarz, Füße schwarzbraun. AK W : vor allem in Norddeutschland. Als Brutgebiet benöSehr ähnlich Männchen, aber oft mit schwacher tigt der Raubwürger reich strukturierte, offene und gräulicher Wellenzeichnung auf der Brust. JK : halb offene Landschaften mit Hecken, Bäumen, Ähnlich AK. Oberseite mehr bräunlich grau und Feldgehölzen und extensiv genutzten Wiesen und mit feiner dunkler Wellenzeichnung. Gesichts- Weiden. Die Überwinterungsgebiete des Raubwürmaske eher schwarzbraun. Unterseite weißlich, gers sehen ähnlich aus, d. h., es handelt sich um an Brust und Flanken bräunlich überhaucht und Feuchtwiesen, Röhrichte mit einzelnen Büschen, renaturierte Feuchtgebiete im Kulturland usw. mit feiner Wellenzeichnung.


Körperlänge

Spannweite

Gewicht

Brutbestand Mitteleuropa

24 – 25 cm

30 – 34 cm

50 – 80 g

13 000 – 26 000 Paare

Brut Zug Präsenz

35 Jan

Feb

Mär

Apr

Mai

Brutbestand : Deutschland : Um die 2000 Paare Paare ; Österreich : einige Dutzend.

Jun

Jul

Aug

Sep

Okt

Nov

Dez

Wissenswertes : Von erhöhter Warte aus lauert der Raubwürger auf Beute. Überschüssige Beutetiere werden an Dornen aufgespießt oder in AstZugverhalten : Standvogel und Kurzstreckenzie- gabeln eingeklemmt. Erstaunlich für seine Größe ist der Transport von Kleinsäugern und Sing­ her. vögeln im Schnabel. Nahrung : Vielseitig. Je nach Jahreszeit, Erreichbarkeit und Angebot dominieren Insekten ( u. a. Grillen, Heuschrecken, Käfer ), Kleinsäuger ( Wühlmäuse, Spitzmäuse ) und Vögel ( Jungvögel, z. B. auch adulte Meisen, Distelfinken usw. ). Reptilien, Amphibien, Spinnen, Würmer und Schnecken sind weniger bedeutend. Gefährdung / Schutz : In einigen Ländern, etwa der Schweiz, ist der Raubwürger als Brutvogel ausgestorben, in Deutschland ist er äußerst gefährdet. In Mitteleuropa leben heute vermutlich nicht mehr als 5000 Brutpaare. Schuld am europa­ weiten Rückgang der Art sind die Intensivierung der Landwirtschaft, Trockenlegungen sowie Dünger- und Pestizideinsätze.


Alpendohle Pyrrhocorax graculus

Chocard à bec jaune Alpenkauw Wieszczek Alpine Chough

Ordnung: Passeriformes Familie: Krähenverwandte Corvidae

36

Feldkennzeichen : Taubengroßer, aber zierlicher Verbreitung in Europa : Das Verbreitungsgebiet Rabenvogel mit auffälligem gelbem und spitzem der Alpendohle erstreckt sich vom Kantabrischen Schnabel, mit einheitlich schwarzem, leicht glän- Gebirge über die Pyrenäen, die Alpen, den Apenzendem Gefieder und roten Füßen. AK M / W : nin, die Gebirgszüge der Balkan-Halbinsel und der Beide Geschlechter sind gleich gefärbt. Das Weib- Türkei bis zum Kaukasus. chen ist ein wenig kleiner als das Männchen. JK : Ähnlich AK, Gefieder braunschwarz und nur Vorkommen und Lebensraum : Verbreiteter Jahresschwach glänzend. Schnabel gräulich bis schwach vogel des ganzen Alpenraums oberhalb der Baumgelblich bräunlich. Füße dunkelbraun. grenze. Höchstgelegene Brutplätze gelegentlich auf über 3000 m ü. M. Felsen- und in den letzten Verwechslungen : Alpenkrähe : Selten. Leicht Jahren auch regelmäßiger Gebäudebrüter. Außergebogener roter Schnabel. halb der Brutzeit meistens in größeren Trupps bis weit über die Baumgrenze hinauf. Bei Schneefall Stimme : Häufigste Lautäußerung ist ein helles verlegen sie die Nahrungssuche bis hinunter zu den Talböden. Solche Abstiege können täglich erfolgen, und pfeifendes «ziie-u» oder rollendes «zirrrrr». da sich die Schlafplätze in hohen Lagen befinden.


Körperlänge

Spannweite

Gewicht

Brutbestand Mitteleuropa

37 – 40 cm

75 – 85 cm

170 – 280 g

30 000 – 35 000 Paare

Brut Zug Präsenz

37 Jan

Feb

Mär

Apr

Mai

Brutbestand : Deutschland : Um die 10 000 Paare in den bayerischen Alpen ; Österreich : ca. 16 000 Paare ; Schweiz : 10 000 – 15 000 Paare.

Jun

Jul

Aug

Sep

Okt

Nov

Dez

Wissenswertes : Alpendohlen beeindrucken durch ihre akrobatischen und äußerst präzisen und geschickten Flugmanöver. Dem Menschen gegenüber sind sie nicht scheu und profitieren vom attraktiven Futterangebot bei BergrestauZugverhalten : Überwiegend Standvogel. rants, an Transportanlagen sowie vom Picknick Nahrung : Vielseitig. Je nach Jahreszeit und Ange- der Bergwanderer ! bot verschiedenste wirbellose Tiere sowie gelegentlich Amphibien, Reptilien, Eier, Jungvögel und Aas. Im Herbst sind es zahlreiche Beeren, Früchte, kleine Sämereien und allerlei Nahrungsabfälle in Siedlungen. Gefährdung / Schutz : Nicht gefährdet.


Elster Pica pica

Pie bavarde Ekster Sroka Magpie

Ordnung: Passeriformes Familie: Krähenverwandte Corvidae

38

Feldkennzeichen : Knapp taubengroß. Lang- Verwechslungen : Unverkennbar. schwänziger und kontrastreich gefärbter Rabenvogel. Ruckartige Flugbewegungen. Bei Erregung Stimme : Gesang selten zu hören. Ruf schnalzenwird oft der Schwanz auf- und abbewegt. des «tscha-ka» oder bei Erregung laut schackernAK M / W : Beide Geschlechter gleich gefärbt. Kopf, des «schäck-schäck-schäck». Mantel, Kehle, Brust, Flügeldecken, Unterschwanzdecken und Schwanz schwarz. Hand- Verbreitung in Europa : In ganz Europa verbreitet, und Armschwingen schillern blauviolett bis grün- mit Ausnahme von Island. lich, die abgestuften Schwanzfedern mehrheitlich grünlich. Schulterfedern, Bauch und Flanken Vorkommen und Lebensraum : Verbreiteter Brutweiß. Im Flug kontrastieren die überwiegend vogel in ganz Mitteleuropa. Die Elster ist sehr weißen, schwarz umrandeten Handschwingen anpassungsfähig und bewohnt offene und halb zum rest­lichen schwarzen Flügel ( r. S., r. B. ). Flü- offene Landschaften mit Feldgehölzen und einzelgel eher kurz und rundlich. Schnabel und Füße nen Bäumen, heutzutage auch vermehrt den Siedschwarz. JK : Ähnlich AK, aber die Schwarzfär- lungsraum mit Parkanlagen und Gärten mit hohen Bäumen. Baumfreie Stadtzentren und geschlosbung ist matt. sene Wälder werden gemieden.


Körperlänge

Spannweite

Gewicht

Brutbestand Mitteleuropa

40 – 46 cm, Schwanz : 20 – 30 cm

52 – 60 cm

130 – 300 g

600 000 – 1,5 Mio. Paare

Brut Zug Präsenz

39 Jan

Feb

Mär

Apr

Mai

Brutbestand : Deutschland : 300 000 – 440 000 Paare ; Österreich : 12 000 – 16 000 Paare ; Schweiz : 20 000 – 40 000 Paare.

Jun

Jul

Aug

Sep

Okt

Nov

Dez

Wissenswertes : Immer wieder wird behauptet, dass die Elster für den Rückgang und das Verschwinden von Kleinvogelarten verantwortlich ist. Dafür gibt es keine fundierten und wissenschaftlich abgestützten Beweise. Wichtiger als eine Zugverhalten : Vorwiegend Standvogel. sinnlose Bejagung dieses Rabenvogels ist die Nahrung : Vielseitig und opportunistisch. Die Els- Anlage naturnaher Gärten mit dichten Hecken ter frisst eine Vielzahl bodenlebender wirbelloser standortheimischer Sträucher und Bäume, welTiere, Eier, Nestlinge und Jungvögel, Kleinsäuger, che den kleinen Singvogelarten Deckung bieten. Aas, Haushaltsabfälle, aber auch Beeren, Früchte Im Siedlungsraum werden Elsternester regelmäßig von Rabenkrähen geplündert und zerstört, und Sämereien. da sie offenbar ihre kleineren Verwandten als KonGefährdung / Schutz : Nicht gefährdet. Die Be- kurrenten betrachten. stände der Elster haben aber entgegen verbreitetem Eindruck nicht markant zugenommen. Eher eroberte sie den Siedlungsraum als günstigen Lebensraum, der mehr bietet als die teilweise ausgeräumte Agrarlandschaft.


250

Weiterführende Literatur

Wichtige Adressen

Balzari, C’A., Gygax, A. (2010): Vogelarten der Schweiz. Der ­Bestimmungsführer. Haupt, Bern. Beaman, M., Madge, S. (1998): Handbuch der Vogelbestimmung: Europa und Westpaläarktis. Ulmer, Stuttgart. Cramp, S. (Hrsg.) (1977–94): Handbook of the Birds of Europe, the Middle East and North Africa. The Birds of the Western Palearctic. Bd. 1–14. Oxford, University Press. Del Hoyo, J., Elliott, A., Sargatal, J. (1992–2011): Handbook of the Birds of the World. Vol. 1–16, Lynx Editions, Barcelona. Gattiker, E., Gattiker, L. (1989): Die Vögel im Volksglauben. ­Aula-Verlag, Wiesbaden. Glutz v. Blotzheim, U. N., Bauer, K. (1966–97): Handbuch der Vögel Mitteleuropas Vol. 1–14. Akademische Verlags­ gesellschaft, Wiesbaden. Hagemeijer, W., Blair, M. (1997): The EBCC Atlas of European breeding birds. Their distribution and abundance. T. & A. D. Poyser, London. Harris, A., Tucker, L. Vinicombe, K. (1991): Vogelbestimmung für Fortgeschrittene: Ähnliche Arten auf einen Blick. Kosmos, Stuttgart. Jonsson, L. (1992): Die Vögel Europas und des Mittelmeer­ raumes. Kosmos, Stuttgart. Maumary, L., Valloton, L., Knaus, P. (2007): Die Vögel der Schweiz. Schweizerische Vogelwarte, Sempach. Mebs, T., Schmidt, D. (2006): Die Greifvögel Europas, Nord­ afrikas und Vorderasiens. Kosmos, Stuttgart. Mebs, T., Scherzinger, W. (2000): Die Eulen Europas. Kosmos, Stuttgart. Moning, C., Griesohn-Pflieger, T., Horn, M. (2010): Grundkurs Vogelbestimmung. Eine Einführung zur Beobachtung und Bestimmung unserer heimischen Vögel, Quelle & Meyer, Wiebelsheim Svensson, L., Grant, P. J., Mullarney, K., Zetterström, D. (2011): Der neue Kosmos-Vogelführer: Alle Arten Europas, Nordafrikas und Vorderasiens. Kosmos, Stuttgart.

Deutschland: NABU Naturschutzbund Deutschland 10108 Berlin www.nabu.de www.ornitho.de Österreich: Birdlife Österreich Gesellschaft für Vogelkunde Museumsplatz 1/10 / 8 1070 Wien www.birdlife.at

Schweiz: Schweizer Vogelschutz SVS/ BirdLife Schweiz Postfach, Wiedingstraße 78 8036 Zürich www.birdlife.ch Schweizerische Vogelwarte Sempach 6204 Sempach www.vogelwarte.ch www.ornitho.ch


Zu den Autoren

Bildnachweis

Carl’Antonio Balzari studierte an der Universität Bern Biologie mit der Hauptfachrichtung Zoologie. Er ist der stellvertretende ­Leiter des Naturschutzzentrums La Sauge des Schweizer Vogelschutzes SVS und leitet nebenamtlich ornithologische Studienreisen im Ausland. Er ist seit rund 15 Jahren Präsident der ­Bernischen Gesellschaft für Vogelkunde & Vogelschutz Berner Ala.

Sämtliche unten nicht aufgeführten Fotos stammen von Andreas Gygax.

Roland Graf ist Diplom-Biologe und hat über ornithologische Themen publiziert. Seit seinem Studium befasst er sich mit ­verschiednen Aspekten der heimischen Vogelwelt und ihrem Schutz. Thomas Griesohn-Pflieger ist Journalist, Buchautor und ­passionierter Vogelbeobachter. Er baute nach jahrelanger ­Mitarbeit beim «Falken» das Magazin «Vögel» auf. Seit ­Frühjahr 2012 ist er Chefredakteur der neuen Zeitschrift «Naturgucker – das Magazin zur Vogel- und Naturbeobachtung». Andreas Gygax studierte an den Universitäten Bern und ­Neuenburg Biologie mit Schwerpunkt Botanik und arbeitet ­seither für die Kartierung der Schweizer Flora. Er begann schon früh mit der Beobachtung von allem Lebendigen, die Foto­ kamera war dabei stets ein treuer Begleiter und Augenzeuge. In den letzten Jahren widmete er sich intensiv der Vogelfoto­ grafie, sein Bildarchiv umfasst bis heute über 300 Vogelarten. Robert Lücke ist Journalist und Herausgeber des Magazins «­ Naturgucker». Er studierte Politik und Geschichte in Münster und Düsseldorf und schreibt für die «Süddeutsche Zeitung», «Die Zeit», «Die Welt» und die «Neue Zürcher Zeitung».

Dank Die Autoren danken Regine Balmer und Frank Heins, die die Idee zu diesem Buch so schnell und produktiv aufgriffen und Martin Lind, der mit sanften Druck und viel Umsicht die fünf ­Autoren zu einem gemeinsamen Werk brachte – und das alles online. Des Weiteren danken sie allen, die sie während der ­Arbeit unterstützt haben, sei dies durch die zahlreichen ­Anregungen, Ergänzungen, die kritische Durchsicht des ­Manuskripts, die Hilfe bei der Auswahl der Fotos, für die vielen hilfreichen Hinweise zu den Beobachtungsorten oder für das Zusammentragen von Informationen aus der Literatur: Mario Balzari, André Dittmann, Bodo Fritz, Ruth Gygax, Bernhard Herren, Anne Kempel, Ralph Martin, Paul Mosimann-Kampe und Walter Veit.

Ruedi Aeschlimann : S. 86, 98, 99, 102, 151, 158, 159, 189 rechts, 214, 215 rechts, 232, 241 links, 243 links Carl’Antonio Balzari : S. 66, 77 rechts oben, 78, 89 rechts, 95, 113, 114, 122, 131 links, 137, 139 links oben, 139 rechts, 147 rechts oben, 148, 149 links unten, 157 links, 166, 170, 174, 175 rechts, 177, 196, 197 rechts, 208, 211, 213 rechts, 219 links, 223 links, 223 rechts, 225 rechts unten, 229 links, 241 rechts, 242, 243 rechts H. Duty/Blickwinkel : S. 169 Bernhard Herren : S. 75 rechts oben, 161, 193 Anne Kempel : S. 36 Peter Keusch : S. 70, 92, 119, 160, 183, 194, 210, 230 Ralph Martin : S. 68, 69, 87, 96, 97, 103, 108, 109, 116, 118, 120, 172, 192, 195, 215 links Christoph Moning : S. 117 Michel Muriset : S. 31 rechts Dinah Saluz : S. 163 links, 188 Martin Trachsel : S. 173 links Markus Varesvuo/Blickwinkel : S. 168 Martin Wettstein : S. 239 rechts

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Register der wissenschaftlichen Namen Die schwarz gedruckten Namen beziehen sich auf Arten, die in diesem Band porträtiert werden; die grau gedruckten werden im Band «Nicht-Singvögel» vorgestellt.

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Accipiter gentilis 184 Accipiter nisus 186 Accipitridae 170 ff Accipitriformes 166 f Acrocephalidae 98 ff Acrocephalus arundinaceus 106 Acrocephalus melanopogon 98 Acrocephalus palustris 102 Acrocephalus schoenobaenus 100 Acrocephalus scirpaceus 104 Actitis hypoleucos 262 Aegithalidae 82 Aegithalos caudatus 82 Aegolius funereus 344 Aix galericulata 66 Aix sponsa 64 Alauda arvensis 70 Alaudidae 66 ff Alca torda 292 Alcedinidae 364 Alcedo atthis 364 Alcidae 292 ff Alectoris graeca 114 Alopochen aegyptiaca 58 Anas acuta 76 Anas clypeata 80 Anas crecca 72 Anas penelope 70 Anas platyrhynchos 74 Anas querquedula 78 Anas strepera 68 Anatidae 38 ff Anser albifrons 54 Anser anser 56 Anser fabalis 52 Anseriformes 38 ff Anthus campestris 192 Anthus pratensis 196 Anthus spinoletta 198 Anthus trivialis 194 Apodidae 360 ff Apodiformes 360 ff Apus apus 362 Apus melba 360 Aquila chrysaetos 174 Aquila heliaca 176 Aquila pomarina 172 Ardea cinerea 156 Ardea purpurea 158 Ardeidae 148 ff Arenaria interpres 276 Asio flammeus 352 Asio otus 350 Athene noctua 346 Aythya ferina 86 Aythya fuligula 88 Aythya marila 90 Aythya nyroca 84 Bombycilla garrulus 126 Bombycillidae 126 Botaurus stellaris 148 Branta bernicla 46 Branta canadensis 48

Branta leucopsis 50 Bubo bubo 354 Bucephala clangula 100 Bucerotiformes 368 Buteo buteo 198 Buteo lagopus 196 Calcarius nivalis 232 Calidris alba 280 Calidris alpina 288 Calidris canutus 278 Calidris ferruginea 286 Calidris minuta 282 Calidris temminckii 284 Caprimulgidae 358 Caprimulgiformes 358 Caprimulgus europaeus 358 Carduelis cabaret 230 Carduelis cannabina 228 Carduelis carduelis 224 Carduelis chloris 222 Carduelis spinus 226 Carpodacus erythrinus 214 Certhia brachydactyla 134 Certhia familiaris 132 Certhiidae 132 ff Charadriidae 234 ff Charadriiformes 228 ff Charadrius alexandrinus 244 Charadrius dubius 240 Charadrius hiaticula 242 Charadrius morinellus 246 Chlidonias hybrida 320 Chlidonias niger 322 Ciconia ciconia 164 Ciconia nigra 162 Ciconiidae 162 ff Ciconiiformes 146 ff Cinclidae 140 Cinclus cinclus 140 Circus aeruginosus 182 Circus cyaneus 178 Circus pygargus 180 Clangula hyemalis 94 Coccothraustes coccothraustes 210 Columba oenas 330 Columba palumbus 332 Columbidae 330 ff Columbiformes 330 ff Coraciiformes 364 ff Corvidae 36 ff Corvus corax 50 Corvus corone 48 Corvus frugilegus 46 Corvus monedula 44 Coturnix coturnix 108 Crex crex 218 Cuculidae 340 Cuculiformes 340 Cuculus canorus 340 Cygnus atratus 44 Cygnus columbianus 42 Cygnus cygnus 40 Cygnus olor 38

Delichon urbicum 78 Dendrocopos leucotos 388 Dendrocopos major 380 Dendrocopos medius 382 Dendrocopos minor 384 Dendrocopos syriacus 386 Dryocopus martius 376 Egretta alba 154 Egretta garzetta 160 Emberiza calandra 234 Emberiza cia 240 Emberiza cirlus 238 Emberiza citrinella 236 Emberiza hortulana 242 Emberiza schoeniclus 244 Emberizidae 232 ff Erithacus rubecula 166 Falco cherrug 208 Falco columbarius 200 Falco peregrinus 206 Falco subbuteo 204 Falco tinnunculus 210 Falco vespertinus 202 Falconidae 200 ff Falconiformes 200 ff Ficedula albicollis 158 Ficedula hypoleuca 156 Fringilla coelebs 206 Fringilla montifringilla 208 Fringillidae 206 ff Fulica atra 226 Fulmarus glacialis 140 Galerida cristata 66 Galliformes 108 ff Gallinago gallinago 258 Gallinula chloropus 224 Garrulus glandarius 40 Gavia arctica 138 Gavia stellata 136 Gaviidae 136 ff Gaviiformes 136 ff Glaucidium passerinum 348 Gruidae 212 Gruiformes 212 ff Grus grus 212 Gypaetus barbatus 194 Gyps fulvus 192 Haematopodidae 228 Haematopus ostralegus 228 Haliaeetus albicilla 168 Himantopus himantopus 230 Hippolais icterina 108 Hippolais polyglotta 110 Hirundinidae 72 ff Hirundo rustica 76 Hydroprogne caspia 318 Ixobrychus minutus 150 Jynx torquilla 370 Lagopus muta 116 Laniidae 32 ff Lanius collurio 32 Lanius excubitor 34 Laridae 296 Larus argentatus 308

Larus cachinnans 312 Larus canus 304 Larus fuscus 314 Larus marinus 306 Larus melanocephalus 302 Larus michahellis 310 Larus minutus 298 Larus ridibundus 300 Limosa lapponica 254 Limosa limosa 252 Locustella fluviatilis 96 Locustella luscinioides 94 Locustella naevia 92 Loxia curvirostra 220 Lullula arborea 68 Luscinia luscinia 168 Luscinia megarhynchos 170 Luscinia svecica 172 Megaluridae 92 ff Melanitta fusca 98 Melanitta nigra 96 Mergellus albellus 102 Mergus merganser 104 Mergus serrator 106 Meropidae 366 Merops apiaster 366 Milvus migrans 190 Milvus milvus 188 Monticola saxatilis 160 Montifringilla nivalis 190 Motacilla alba 204 Motacilla cinerea 202 Motacilla flava 200 Motacillidae 192 ff Muscicapa striata 154 Muscicapidae 154 ff Netta rufina 82 Nucifraga caryocatactes 42 Numenius arquata 250 Numenius phaeopus 248 Nycticorax nycticorax 152 Oenanthe oenanthe 178 Oriolidae 30 Oriolus oriolus 30 Otididae 214 Otis tarda 214 Pandion haliaetus 166 Pandionidae 166 Panuridae 80 Panurus biarmicus 80 Paridae 54 ff Parus ater 60 Parus caeruleus 54 Parus cristatus 58 Parus major 56 Parus montanus 64 Parus palustris 62 Passer domesticus 184 Passer hispaniolensis italiae 188 Passer montanus 186 Passeridae 184 ff Perdix perdix 112 Pernis apivorus 170


Register der deutschen Namen

Phalacrocoracidae 144 Phalacrocoraciformes 142 ff Phalacrocorax carbo 144 Phalaropus lobatus 260 Phasianidae 108 ff Phasianus colchicus 110 Philomachus pugnax 274 Phoenicopteridae 124 Phoenicopteriformes 124 Phoenicopterus chilensis 124 Phoenicurus ochruros 174 Phoenicurus phoenicurus 176 Phylloscopidae 84 ff Phylloscopus bonelli 86 Phylloscopus collybita 90 Phylloscopus sibilatrix 84 Phylloscopus trochilus 88 Pica pica 38 Picidae 370 ff Piciformes 370 ff Picoides tridactylus 378 Picus canus 372 Picus viridis 374 Platalea leucorodia 146 Pluvialis apricaria 236 Pluvialis squatarola 234 Podiceps auritus 132 Podiceps cristatus 128 Podiceps grisegena 130 Podiceps nigricollis 134 Podicipedidae 126 ff Podicipediformes 126 ff Porzana parva 222 Porzana porzana 220 Procellariidae 140 Procellariiformes 140 Prunella collaris 180 Prunella modularis 182 Prunellidae 180 ff Psittacidae 338 Psittaciformes 338 Psittacula krameri 338 Ptyonoprogne rupestris 74 Pyrrhocorax graculus 36 Pyrrhula pyrrhula 212 Rallidae 216 ff Rallus aquaticus 216 Recurvirostra avosetta 232 Recurvirostridae 230 ff Regulidae 122 ff Regulus ignicapillus 124 Regulus regulus 122 Remiz pendulinus 52 Remizidae 52 Riparia riparia 72 Rissa tridactyla 296 Saxicola rubetra 162 Saxicola torquatus 164 Scolopacidae 248 ff Scolopax rusticola 256 Serinus citrinella 218 Serinus serinus 216 Sitta europea 130 Sittidae 130

Somateria mollissima 92 Stercorariidae 290 Stercorarius parasiticus 290 Sterna albifrons 316 Sterna hirundo 326 Sterna paradisaea 328 Sterna sandvicensis 324 Sternidae 316 ff Streptopelia decaocto 334 Streptopelia turtur 336 Strigidae 344 ff Strigiformes 342 ff Strix aluco 356 Sturnidae 138 Sturnus vulgaris 138 Sula bassana 142 Sulidae 142 Sylvia atricapilla 112 Sylvia borin 114 Sylvia communis 120 Sylvia curruca 118 Sylvia nisoria 116 Sylviidae 112 ff Tachybaptus ruficollis 126 Tadorna ferruginea 62 Tadorna tadorna 60 Tetrao tetrix 120 Tetrao urogallus 122 Tetraonidae 116 ff Tetrastes bonasia 118 Threskiornithidae 146 Tichodroma muraria 128 Tichodromidae 128 Tringa erythropus 264 Tringa glareola 272 Tringa nebularia 268 Tringa ochropus 270 Tringa totanus 266 Troglodytes troglodytes 136 Troglodytidae 136 Turdidae 142 ff Turdus iliacus 152 Turdus merula 146 Turdus philomelos 150 Turdus pilaris 148 Turdus torquatus 144 Turdus viscivorus 142 Tyto alba 342 Tytonidae 342 Upupa epops 368 Upupidae 368 Uria aalge 294 Vanellus vanellus 238

Aaskrähe 48 Adler 172 ff Alke 292 ff Alpenbirkenzeisig 230 Alpenbraunelle 180 Alpendohle 36 Alpenschneehuhn 116 Alpensegler 360 Alpenstrandläufer 288 Ammernverwandte 232 ff Amsel 146 Auerhuhn 122 Austernfischer 228 Bachstelze 204 Bartgeier 194 Bartmeise 80 Basstölpel 142 Baumfalke 204 Baumläufer 132 ff Baumpieper 194 Bekassine 258 Bergente 90 Bergfink 208 Berglaubsänger 86 Bergpieper 198 Bergstelze 202 Beutelmeise 52 Bienenfresser 366 Birkhuhn 120 Blässgans 54 Blässhuhn 226 Blässralle 226 Blaukehlchen 172 Blaumeise 54 Bluthänfling 228 Blutspecht 386 Brachpieper 192 Brandgans 60 Brandseeschwalbe 324 Braunellen 180 ff Braunkehlchen 162 Brautente 64 Bruchwasserläufer 272 Buchfink 206 Buntspecht 380 Bussarde 196 ff Chile-Flamingo 124 Distelfink 224 Dohle 44 Dompfaff 212 Dorngrasmücke 120 Dreizehenmöwe 296 Dreizehenspecht 378 Drosseln 142 ff Drosselrohrsänger 106 Dunkler Wasserläufer 264 Eichelhäher 40 Eiderente 92 Eisente 94 Eissturmvogel 140 Eisvogel 364 Elster 38 Enten 64 ff Entenvögel 38 ff

Erlenzeisig 226 Eulen 344 ff Falkenartige 200 ff Fasan 110 Feldlerche 70 Feldschwirl 92 Feldsperling 186 Felsenschwalbe 74 Fichtenkreuzschnabel 220 Finken 206 ff Fischadler 166 Fitis 88 Flamingos 124 Flussregenpfeifer 240 Flussseeschwalbe 326 Flussuferläufer 262 Gänse 46 ff Gänsegeier 192 Gänsesäger 104 Gartenbaumläufer 134 Gartengrasmücke 114 Gartenrotschwanz 176 Gebirgsstelze 202 Geier 192 ff Gelbspötter 108 Gimpel 212 Girlitz 216 Glattfußhühner 108 ff Goldammer 236 Goldhähnchen 122 ff Goldregenpfeifer 236 Grasmücken 112 ff Grassänger 92 ff Grauammer 234 Graugans 56 Graureiher 156 Grauschnäpper 154 Grauspecht 372 Großer Brachvogel 250 Großtrappe 214 Grünfink 222 Grünling 222 Grünschenkel 268 Grünspecht 374 Habicht 184 Habichtartige 170 ff Halsbandschnäpper 158 Halsbandsittich 338 Hänfling 228 Haselhuhn 118 Haubenlerche 66 Haubenmeise 58 Haubentaucher 128 Hausrotschwanz 174 Haussperling 184 Heckenbraunelle 182 Heidelerche 68 Heringsmöwe 314 Höckerschwan 38 Hohltaube 330 Hühnervögel 108 ff Ibisse 146 Italiensperling 188 Jagdfasan 110

253


Kaiseradler 176 Kampfläufer 274 Kanadagans 48 Karmingimpel 214 Käuze 344 ff Kernbeißer 210 Kiebitz 238 Kiebitzregenpfeifer 234 Klappergrasmücke 118 Kleiber 130 Kleines Sumpfhuhn 222 Kleinspecht 384 Knäkente 78 Knutt 278 Kohlmeise 56 Kolbenente 82 Kolkrabe 50 Kormoran 144 Kornweihe 178 Krähenverwandte 36 ff Kranich 212 Krickente 72 Kuckuck 340 Küstenseeschwalbe 328 Lachmöwe 300 Lappentaucher 126 ff Laubsänger 84 ff Lerchen 66 ff Löffelente 80 Löffler 146 Mandarinente 66 Mantelmöwe 306 Mariskensänger 98 Mauerläufer 128 Mauersegler 362 Mäusebussard 198 Mehlschwalbe 78 Meisen 54 ff Merlin 200 Milane 188 ff Misteldrossel 142 Mittelmeermöwe 310 Mittelsäger 106 Mittelspecht 382 Mönchsgrasmücke 112 Mönchsmeise 64 Moorente 84 Mornellregenpfeifer 246 Möwen 296 ff Nachtigall 170 Nachtreiher 152 Nachtschwalben 358 Nebelkrähe 48 Neuntöter 32 Nilgans 58 Nonnengans 50 Nonnenmeise 62 Odinshühnchen 260 Ohrentaucher 132 Ohreulen 344 ff Orpheusspötter 110 Ortolan 242 Papageien 338 Pfeifente 70

Pfuhlschnepfe 254 Pieper 192 ff Pirol 30 Prachttaucher 138 Purpurreiher 158 Rabe 50 Rabenkrähe 48 Rallen 216 ff Raubmöwen 290 Raubseeschwalbe 318 Raubwürger 34 Rauchschwalbe 76 Raufußbussard 196 Raufußhühner 116 ff Raufußkauz 344 Rebhuhn 112 Regenbrachvogel 248 Regenpfeifer 234 ff Reiher 148 ff Reiherente 88 Ringamsel 144 Ringdrossel 144 Ringelgans 46 Ringeltaube 332 Rohrammer 244 Rohrdommel 148 Rohrsängerverwandte 98 ff Rohrschwirl 94 Rohrweihe 182 Rostgans 62 Rotdrossel 152 Rotfußfalke 202 Rothalstaucher 130 Rotkehlchen 166 Rotmilan 188 Rotschenkel 266 Rotschwänze 174 ff Saatgans 52 Saatkrähe 46 Säbelschnäbler 232 Säbelschnäblerverwandte 230 ff Säger 102 ff Sakerfalke 208 Samtente 98 Sanderling 280 Sandregenpfeifer 242 Schafstelze 200 Schellente 100 Schilfrohrsänger 100 Schlagschwirl 96 Schleiereule 342 Schmarotzerraubmöwe 290 Schnäpperverwandte 154 ff Schnatterente 68 Schneeammer 232 Schneesperling 190 Schnepfen 248 ff Schreiadler 172 Schwalben 72 ff Schwäne 38 ff Schwanzmeise 82 Schwarzhalstaucher 134 Schwarzkehlchen 164

Schwarzkopfmöwe 302 Schwarzmilan 190 Schwarzschwan 44 Schwarzspecht 376 Schwarzstorch 162 Schwirle 92 ff Seeadler 168 Seeregenpfeifer 244 Seeschwalben 316 ff Seetaucher 136 ff Segler 360 ff Seidenreiher 160 Seidenschwanz 126 Sichelstrandläufer 286 Silbermöwe 308 Silberreiher 154 Singdrossel 150 Singschwan 40 Sommergoldhähnchen 124 Spechte 370 ff Sperber 186 Sperbergrasmücke 116 Sperlinge 184 ff Sperlingskauz 348 Spießente 76 Spötter 108 ff Sprosser 168 Star 138 Steinadler 174 Steinhuhn 114 Steinkauz 346 Steinrötel 160 Steinschmätzer 178 Steinwälzer 276 Stelzenläufer 230 Stelzenverwandte 192 ff Steppenmöwe 312 Sterntaucher 136 Stieglitz 224 Stockente 74 Störche 162 ff Strandläufer 282 ff Sturmmöwe 304 Sturmvögel 140 Sumpfmeise 62 Sumpfohreule 352 Sumpfrohrsänger 102 Tafelente 86 Tannenhäher 42 Tannenmeise 60 Tauben 330 ff Taucher 126 ff Teichhuhn 224 Teichralle 224 Teichrohrsänger 104 Temminckstrandläufer 284 Tölpel 142 Tordalk 292 Trauerente 96 Trauerschnäpper 156 Trauerschwan 44 Trauerseeschwalbe 322 Trottellumme 294 Tüpfelsumpfhuhn 220

Türkentaube 334 Turmfalke 210 Turteltaube 336 Uferschnepfe 252 Uferschwalbe 72 Uhu 354 Wacholderdrossel 148 Wachtel 108 Wachtelkönig 218 Waldbaumläufer 132 Waldkauz 356 Waldlaubsänger 84 Waldohreule 350 Waldschnepfe 256 Waldwasserläufer 270 Wanderfalke 206 Wasseramsel 140 Wasserläufer 270 ff Wasserralle 216 Weidenmeise 64 Weihen 178 ff Weißbartseeschwalbe 320 Weißrückenspecht 388 Weißstorch 164 Weißwangengans 50 Wendehals 370 Wespenbussard 170 Wiedehopf 368 Wiesenpieper 196 Wiesenweihe 180 Wintergoldhähnchen 122 Würger 32 ff Würgfalke 208 Zaunammer 238 Zaunkönig 136 Ziegenmelker 358 Zilpzalp 90 Zippammer 240 Zitronengirlitz 218 Zwergdommel 150 Zwergmöwe 298 Zwergsäger 102 Zwergschwan 42 Zwergseeschwalbe 316 Zwergstrandläufer 282 Zwergtaucher 126




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