72
Punktschnecke Punctum pygmaeum
Gehäuse : 0,6 – 0,8#1,2 – 1,6 mm. Scheibenförmig, schwach erhoben ; 3,5 mäßig gewölbte Umgänge, mit tiefer Naht und dicht stehenden Hautrippchen. Mundsaum dünn, zerbrechlich, nicht umgebogen. Nabel groß, offen. Hell hornfarben, Seidenglanz. Wald, extensiv genutztes Offenland, Felsgebiete, Steinmauern, wohl auch in Gärten. In der Streu, an Totholz, im feuchten Moos. Zürich : Verbreitet ; häufig.
Tier grau, lange große Fühler. Kleinste europäische Landschnecke, legt im Verhältnis zur Körpergröße die größten Eier. Fortpflanzung auch ohne Partner möglich. Frisch geschlüpfte Schnecken haben einen Gehäusedurchmesser von 0,49 mm und wachsen während ihrer ganzen Lebenszeit, die durchschnittlich 200 Tage beträgt. Während der Lebensdauer werden 1 – 16, im Mittel 6 Eier abgelegt. Die Punktschnecke wird wegen ihrer Kleinheit gerne übersehen, obwohl sie oft in hohen Dichten vorkommt. So wurden bis zu 173 Tiere pro m2 gezählt. Sie besiedelt eine große Spannweite von Lebensräumen, die von trockenen, sonnigen Felsfluren und Mauern bis hin zu Mooren und bodensauren Buchenwäldern reicht. Nahrung : Streu, eventuell auch Bodenalgen und Flechten.
Kurze Glasschnecke Vitrinobrachium breve
Gehäuse : 2,8 – 3,1#5 – 5,5 mm. Gedrückt, breit ohrenförmig, schmaler Hautsaum ; ca. 1 ¾ Umgänge, beim Blick von oben macht der letzte nahezu 2⁄3 der Breite aus. Fast farblos, durchsichtig, glänzend. Körper gestreckt : 15 – 21 mm. Laubwald-Randzonen, Auenwald, ebüsche, Böschungen, Halbtrocken G rasen. Gerne an Totholz. gefährdet
Zürich : Zerstreut ; v. a. im Spätsommer und Herbst zu sehen.
Stadtfauna Satz Teil 1.indd 72
Halbnacktschnecke. Körper dunkelgrau bis schwarz, Nacken oft rötlich. Einjährig. Nahrung : Laubstreu. Bisher nur vereinzelt rechts der Limmat nachgewiesen, so im Wehrenbachtobel, vermutlich weiter verbreitet. Eher in den Randzonen als im Zentrum der Wälder. Oft in gestörten, extensiv genutzten Bereichen. Wie die sehr ähnliche Ohrförmige Glasschnecke ( Eucobresia dia phana ), die in feuchten Wäldern und Mooren vorkommt, kann sich die Kurze Glasschnecke nicht in ihr Haus zurückziehen. Die Gehäuse der Glasschnecken sind glasartig zart, besitzen wenige, sich rasch erweiternde Umgänge und eine sehr große Mündung ohne Lippe. Der Mantel ist auf der rechten Seite erweitert und bedeckt als verschiebbarer Mantellappen einen Teil des Gehäuses.
17.12.2009 12:03:02 Uhr