Grosseltern-Magazin 04/2019

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MAGAZIN

Grosseltern

# 04 / 2019

#04 / 2019 Dossi e

www.grosseltern-magazin.ch

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Grosseltern te 4 6

Das Magazin über das Leben mit Enkelkindern

Toni Vescoli

Mit Opa unterwegs

Hexe Calluna

Wenn Enkel Vincent (23) zum Brunch kommt, gibt es erst am Nachmittag «Zmorge». (S. 6)

Hans Abplanalp besucht mit Enkelkindern das Museum für Kommunikation. (S. 36)

Grossmutter Jacqueline «Calluna» Schaller ist eine praktizierende Hexe. (S. 30)

Grosseltern MAGAZIN CHF 9.50 EUR 8.50


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~ Magazin ~ EDITORIAL

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Hexe aus Schneewittchen Die

A

STELLA MOSER (18), Zwölftklässlerin der Kantonsschule Wettingen AG, sammelt im Rahmen eines dreiwöchigen obligatorischen Praktikums Schreiberfahrungen beim Grosseltern-Magazin.

uch wenn es noch nicht lange her ist, so denke ich gerne an meine Kindheit zurück. Zu meinen schönsten Erinnerungen gehört das Bauen von Hütten aus Kissen und Decken zusammen mit meiner Mutter. Oder wie ich mich jeden Sonntag im Kindersitz auf dem Velo meines Vaters wiederfand. So fuhr er mit mir zum Spielplatz, von dem ich damals dachte, er befände sich am anderen Ende der Welt. Als Kind rannte ich Eichhörnchen hinterher, spielte lieber «Fangis» als «Versteckis», war eine Leseratte und lebte als Einzelkind in meinem eigenen Playmobiluniversum. Auch tobte ich mich gerne kreativ aus, weswegen mein früheres Ich sicherlich Freude an der Bastelidee auf Seite 66 gehabt hätte. Ich begann schon früh, kleine Bücher anzufertigen, die ich voller Stolz mit selbst geschriebenen Geschichten und gemalten Bildern füllte. Das Zeichnen habe ich inzwischen aufgegeben, in dieser Hinsicht bin ich wohl ein hoffnungsloser Fall. Doch mit dem Schreiben habe ich bis heute nicht aufgehört, denn daraus entwickel-

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te sich eine Leidenschaft, die ich nun als Praktikantin beim Grosseltern-Magazin verfeindern darf. Als Enkelin, die in ihrer Kindheit nicht viel Zeit mit ihren Grosseltern verbringen konnte, berührt es mich sehr, zu sehen, wie viel Energie und Freude in Generationenbeziehungen einer Familie gesteckt werden. Das ist nicht selbstverständlich. Als Kind war mir das Fehlen einer Grosseltern-Enkel-Beziehung kaum bewusst. Vielmehr war ich damals mit Ängsten beschäftigt. Ich fürchtete mich vor der Dunkelheit und vor den fantastischen Kreaturen, die jene mit sich brachte. So glaubte ich von dem Tiger aus dem «Dschungelbuch» und der Hexe in Schneewittchen verfolgt zu werden. Bei Dario (5) ist das sicherlich anders, denn seine Grossmutter ist eine Hexe. Ab Seite 32 erzählt Calluna, die Hexe, von ihrem bunten und fröhlichen Leben, das im Kontrast zum düsteren Hexenkult in den Märchen steht. Sie sagt, dass Schneewittchen eigentlich die Hexe sei. Aber eine gutmütige, welche die Macht der Liebe ausübt. Hatte ich vielleicht all die Jahre zu Unrecht Angst vor Hexen? •


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INHALT # 04 / 2019

Demenz

Ab wann ist es mehr als eine normale Altersvergesslichkeit, wie kommt man zu einer klaren Diagnose und welche Fragen stellen sich danach? (S. 46)

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Die begehrte «Villa»

Mit Originalität statt Komfort beherbergt eines der ältesten Häuser der Schweiz seine Gäste. Es ist fast immer ausgebucht. (S. 24)

Kein klassisches «Hüetigrosi»

Jaqueline Schaller (57) ist die Hexe Calluna. Gemeinsame Zeit mit ihrem Enkel Dario (5) verbringen sie meist in der Natur. (S. 30) # 04 ~ 2019


~ Magazin ~ INHALTSVERZEICHNIS

MUSEU MST Seite 6 ESTER 4

5

Mein

ER Z ÄHLT

Handynutzu Seite 17

Magazin Editorial Inhaltsverzeichnis

Hintergrund 3 4

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Ferien in einem Baudenkmal Über die Geschichte des Hauses «Tannen» ob Morschach SZ.

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Hexe Calluna

6

Meine Grosseltern Toni Vescoli hat seine Gross eltern nie kennengelernt. Trotzdem weiss er viel über seine Familiengeschichte.

8 10 18

Leserbriefe

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Meine Enkel – meine Kinder Wenn der Teenager-Enkel am eigenen Geburtstag keine Zeit mehr hat für die Grosseltern. Anderswo: Französisch-Guayana Dass Marielle (7) eine Grossmutter hat, ist in ihrem Land nicht selbstverständlich.

Service 56

Aus der Praxis Das Baby übernachtet zum ersten Mal bei den Grosseltern.

60

Unterwegs Brunnen Agenda Die schönsten GlampingUnterkünfte der Schweiz

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Von Federkiel und Tinte bis zum Selfie Grossvater Hans Abplanalp besucht mit fünf Enkelkindern das Museum für Kommunikation in Bern.

Grosselterntag Der Rückblick. Mein freiwilliges Engagement Ueli Nagel ist städtischer WildTier-Beobachter.

Seit

Ihrem Enkel Dario (5) ist der Begriff Hexe weniger vertraut, aber Rituale kennt er.

Die Frage Gibt es den Osterhasen?

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GrossmütterRevolution Nun setzen sich die Enkelkinder für einen umweltbewussteren Alltag ein. Dossier: Demenz Nahestehende Angehörige brauchen wie die Betroffenen Schutz und Trost. Denn sie leiden auch.

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Basteln Osternäschtli aus Weiden.

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Stricken Wickel-Jäckli.

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Kochen Klassisches Spritzgebäck.

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Spielen Schoggispiel – immer noch ein Renner.

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Lesen Hans ten Doornkaat über das Reisen in und mit Büchern.

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Das Schlusswort Von François Höpflinger. Kurs Wettbewerb Rätsel & Kinderwitz Cartoon Impressum & Vorschau

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60 63

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«Komm Ruthli, wir gehen » Toni Vescoli (77) kennt seine Grosseltern nur aus Erzählungen und auch im Leben seiner Kinder spielten die Grosseltern keine grosse Rolle. Umso mehr geniessen seine Ehefrau Ruth und er es, für ihren Enkel Vincent (23) da zu sein. TONI VESCOLI (77), der Gründer und Bandleader von «Les Sauterelles», ist auch mit 77 Jahren nicht zu bremsen. Sein neues Album heisst «Gääle Mond» und erscheint am 12. April 2019. www.vescoli.c h

Von MELANIE BORTER (Aufzeichnung )

E

rinnerungen an meine Grosseltern habe ich keine. Wie auch? Meine Eltern waren beide die Jüngsten ihrer Familien und ich selbst bin mit sieben Jahren Abstand ebenfalls der Jüngste. So habe ich meine Grosseltern gar nie kennengelernt. Aus Erzählungen weiss ich aber, mein Vater hatte es gar nicht leicht als Kind. Seine leibliche Mutter starb, als er noch ganz klein war, seine Stiefmutter, die eigene Kinder mit in die Ehe brachte, behandelte ihn dann so, wie man es aus alten Märchen kennt. Sie war eine böse Stiefmutter, die ihre eigenen Kinder bevorzugte. Ich finde, man sieht auf dem Foto, dass sie eine verbitterte Frau war. Die leibliche Mutter wirkt auf dem Foto, das sie und meinen Vater zeigt, doch ganz anders, viel freundlicher und lieb. Unsere Tochter Nathalie sieht ihrer Urgrossmutter übrigens sehr ähnlich. Wenn mein Vater von der Schule nach Hause kam, musste er im Wald Holz und Reisig sammeln – barfuss, weil Schuhe ja so teuer waren. Immer wenn er nicht genug Brennholz nach Hause brachte, musste er ohne Nachtessen ins Bett. Das erzählte er natürlich nicht mir persönlich – mein Vater war ein Patriarch, der solche Sachen nie seinen Kindern erzählt hätte –, aber meiner Mutter berichtete er das, von ihr weiss ich das alles. Mit

14 Jahren durfte mein Vater nicht weiter zur Schule, sondern musste in einer Fabrik arbeiten. Mit 16 begann er dann doch noch eine Lehre als Maurer. Bereits nach einem Jahr meldete er sich zur Lehrabschlussprüfung an und bestand diese auch. Er war gescheit, später studierte er an der Technikschule in Winterthur Bauingenieur. Meine Verwandten väterlicherseits waren alle Baufachleute. Jene mütterlicherseits waren hingegen alle Künstler: Musiker, Kunstmaler und ein Bariton-Sänger. Ich habe von beiden Seiten geerbt: Gelernt habe ich Hochbauzeichner, weil ich ursprünglich Architekt werden wollte. Meine Mutter war sehr fürsorglich mit uns Kindern, eine ganz liebe Person. Der Vater aber prügelte uns. Das war schlimm. Das Geschlagenwerden war damals nichts besonders: Auch meine Frau Ruthli wurde als Kind verprügelt. Wir beide schlugen unsere Kinder nie, wir haben diese «Tradition» unterbrochen. Unsere Kinder hatten keine Beziehung zu ihren Grosseltern. Als ich das erste Mal mit Ruthli und ihren damals sechs und acht Jahre alten Kindern Carmen und Kari bei meinen Eltern zum Essen war und Kari etwas nicht essen wollte, holte mein Vater mit der Kelle aus. Da stand ich auf und sagte: «Komm Ruthli, wir gehen.» Jahre später besuchten wir meine Eltern zwar ab und

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~ Magazin ~ MEINE GROSSELTERN

zu wieder mit den Kindern, der Vater blieb dann aber meist im Garten. Erst als meine Mutter schon verstorben war, habe ich mich mit ihm versöhnt. Ruthli und ich, wir haben eine Beziehung zu unserem Enkel Vincent (23). Erst kürzlich war er zwölf Tage bei uns in Teneriffa in den Ferien. Und wenn wir in der Schweiz sind, kommt er sonntags oft zu uns zum Brunch – wir essen dann immer erst um ein oder zwei Uhr. Ob er stolz auf den berühmten Grossvater ist? Er ist ein sehr Diskreter, redet nicht gross davon. Aber er kommt ab und zu an Konzerte, das freut mich. Das ist schön. Aber da sind wir ja keine Ausnahme, die heutigen Grosseltern sind ja alle engagiert. Oder wie ich es in meinen Song «Top-fit»

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formuliere: «Die neue Alte, sind chuum meh z’halte. Härt wie Granit, und top-fit.» In meinem Alter darf ich mir diese Ironie leisten, ohne von den «grauen Panthern» zerfleischt zu werden. Ich bin doch froh, dass so viele von uns noch so fit sind. Manchmal denke ich, es ist schon schade, dass ich meine Grosseltern nicht gekannt habe. Und keine solche Bezugspersonen hatte. Obwohl … meine Tante, die zehn Jahre älter war als meine Mutter, sie war für mich eine Art Ersatzgrossmutter. Wir Kinder nannten sie alle Gotti. Obwohl sie sehr religiös war, war sie sehr tolerant. Viele bezeichneten meine Musik damals als Teufelsmusik, gerade die Religiösen, sie aber sagte nie etwas dergleichen. Sie unterstützte mich immer.» •

Die Grosseltern väterlicherseits mit Toni Vescolis Vater (vorne rechts), um 1912.

Die Grosseltern mütterlicherseits mit Toni Vescolis Mutter Alice Huber (in weiss), um 1919.

Seine leibliche Grossmutter habe mit seiner Tochter Nathalie Ähnlichkeit, sagt Toni Vescoli.

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~ Magazin ~ KINDERFRAGE

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GIBT

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OSTERHASEN WIRKLICH NICHT

Bei den Erstklässlern wird über die bevorstehenden Ostern gesprochen. Lara erzählt von ihrem Nestchen voller Schoggi-Eili und Jan vom riesigen Schoggihasen, den er jeweils im Garten findet. Alina berichtet, wie sie mit der Mama selber Eier färben wird. Diese würden sie dann hinter dem Haus für den Osterhasen bereitlegen, damit er sie holen und am Sonntagmorgen verstecken kann. Da platzt Tim heraus: «Den Osterhasen gibt es ja gar nicht!», und sogleich wird lebhaft diskutiert. «Wer hat denn jetzt recht?», wird schliesslich die Lehrerin gefragt. Um nicht Partei ergreifen zu müssen, schlägt diese den Kindern vor, sie sollten doch alle einen Osterhasen zeichnen. «Woran erkennt man denn, dass es ein richtiger Osterhase ist?», fragt sie nach einer Weile und während alle am Zeichnen sind: «Sind das jetzt alles richtige Osterhasen?» «Meiner ist aus Schoggi!», teilt Jan mit. Tim schmunzelt: «Ich habe meine Oma gezeichnet! Die hat mir nämlich letztes Jahr das Osternestchen versteckt. Aber ich habe es ganz schnell gefunden.» «Aha! Dann hat also deine Oma für dich den Osterhasen gespielt?», lächelt die Lehrerin. Die Schulstunde endet mit einer Sammlung von Ideen, wie es Osterhasen auch noch geben könnte: als bunte Figur in Bildergeschichten, als Gelee-Häschen aus Zucker oder als Zopfteig-Brötchen, als Bastelei aus Karton und buntem Papier … «In diesem Jahr spiele ich den Osterhasen für meinen kleinen Bruder», beschiesst Alina, und alle sind sich einig: «Hauptsache, wir bekommen ein Osternestchen, egal, wer es versteckt.» Diese Lehrerin hat bei der Streitfrage um die Existenz des Osterhasen die Methode des Philosophierens mit Kindern angewendet: Dabei gibt sie den Kindern eine Plattform, um die verschiedenen Meinungen auszutauschen und herauszufinden, welche Antwort für jedes Kind zurzeit die richtige ist. Dabei lernen sie zugleich, dass manchmal mehrere Ansichten richtig sein können. Und: Ja! Klar, gibt es den Osterhasen. Fragt sich nur, auf welche Art!

Die Philosophie-Pädagogin Eva Zoller Morf hat vor über 30 Jahren das Philosophieren mit Kindern entdeckt und in Büchern und auf www.kinderphilosophie.ch publik gemacht. Als Grossmutter freut sie sich nun über die kleinen Philosophen in ihrem Leben. Gerne nimmt sie auch Ihre Kinder fragen entgegen, um zu überlegen und zu beschreiben, wie man damit am besten umgehen könnte: redaktion@grosseltern-magazin.ch

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

10 ~ Die Rückschau ~

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1

GROSSELTERNTAG 2019 Der Grosselterntag etabliert sich mit jedem Jahr mehr. 58 Angebote konnten wir in der Sonderausgabe (Foto 1) zum Grosselterntag auflisten. Diese wurden auch rege genutzt, wie zum Beispiel im Berggasthaus Marbachegg, wo Familien mit Grosseltern ein Coup Marbach spendiert wurde (Foto 2). Das Grosseltern-Magazin schenkte der Stadt Baden anlässlich des Grosselterntags am 10. März 2019 einen Detektiv-Trail. Trotz Regen waren viele Familien mit der Schatzkarte unterwegs, so auch Familie Bechter aus Untersiggenthal AG, die uns, ausgerüstet mit dem Dachs-Maskottchen, Fotos schickte (Foto 3). Was uns ebenso freut: Der Feiertag wurde in der Presse, auf Radio SRF und verschiedenen Familien-Blogs und Facebook-Seiten erwähnt (Foto 4 zeigt unseren eigenen Post zum Grosselterntag). Die vielen Kommentare auf Facebook zeigen, wie wichtig Grosseltern für die Enkelkinder und die Familien sind (unten). ~MB

2 3

ALS FRAU GEFEIERT «Vielen Dank für die Glückwünsche (zum Grosselterntag). Nach Frauentag und Muttertag jetzt noch der Grosselterntag. Schön, wenn man überall dabei ist.» Beate Sanders, Kommentar auf der Facebookseite vom Grosseltern-Magazin

DIE BESTEN GROSSELTERN Meine Eltern sind die besten Grosseltern, die sich mein Kind wünschen kann. Durch unsere Arbeit bedingt, verbringt er oft die Samstage mit ihnen, kann Opa beim Gärtnern helfen, Velo fahren und kochen oder backen.

VON DEN GROSSELTERN LERNEN «Beide Grosseltern vergöttern unseren Sohn und es ist wunderschön zu sehen, wie gerne er bei ihnen ist und wie er von ihnen lernt. Bei den Grosseltern kann er spielen, toben und vieles mehr, die Zeit steht still und beide Generationen geniessen es sehr.» Stefanie Schütz, Kommentar auf der Facebookseite von «Mama mal 3», Mamablog

GLÜCKLICHE OMI «Hätte nie gedacht, einmal ein sooo glückliches Omi zu sein ... sie sind alles für mich.» Ursula Hafen, Kommentar auf der Facebookseite vom Grosseltern-Magazin

Nicole Wehrli, Kommentar auf der Facebookseite von «Tadah», Online-Magazin für Mütter

VIER ENKEL IN 15 MONATEN «Die Grosseltern werden in Kürze innerhalb von 15 Monaten zum 4. Mal Grosseltern und haben uns alle in diesem ersten Jahr immer unterstützt (dabei waren zwei Frühgeburten, ein Spitalaufenthalt vom frischgebackenen Papa und auch sonst so einige Höhen und Tiefen). Nona und Non waren immer da.» Olivia Badraun Di Liberto, Kommentar auf der Facebookseite von «Tadah», dem Online-Magazin für Mütter

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

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~ Zitat ~

«OPA ZU SEIN, IST DIE ZWEITE CHANCE, VATER ZU WERDEN.» Semino Rossi (56) ist ein österreichischer Schlagersänger argentinischer Herkunft. Im April wird er zum ersten Mal Grossvater. Anfang Februar machte der Sänger im Interview mit dem Magazin «Stadl Post» darauf aufmerksam, dass er rückblickend gerne mehr für seine beiden Töchter da gewesen wäre. Ausserdem sagte er, dass ein Enkelkind ihm nun die Chance biete, diese Zeit nachzuholen, die er bei seinen Kindern verpasst hatte. ~SM

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~ Wie uns unsere Enkel nennen ~

Pamam und Grossvati

Jan ist unser ältester Enkel. Mein Mann und ich waren viel mit unserem Enkel zusammen, und auf unseren Spaziergängen redeten wir über alles mit ihm, auch wenn er noch nicht sprechen konnte. Natürlich

Ruth Wampfler-Roth Wie werden Sie von Ihren Enkeln genannt? redaktion@grosseltern-magazin.ch

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erzählten wir ihm auch, dass wir die Mama und der Papa von seinem Papa seien. Als Jan dann die ersten Worte sprechen konnte, war ich für ihn sofort «Pamam», die Mama von seinem Papa. Bei meinem Mann ging es nicht so einfach, denn «Papa» war schon besetzt und «Grossvati» ist ein schwieriges Wort. In der Zwischenzeit nennen uns alle unsere sechs Enkelkinder Pamam und Grossvati.

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

14 ~ Gelesen ~

«Mein Grossvater war ein zigarrepaffender Patriarch, der mit aufgeschlagener Zeitung auf dem Schoss in seinem Lehnsessel sass, während im Fernseher in voller Lautstärke die Abendnachrichten liefen.»

~ Kindermund ~

« HÄTTS DET NO DINOSAURIER GÄH ?» Meine Enkelin und ich unterhalten uns über früher, als ich noch klein war. Darauf ihre Frage: «Du Momi, hätts det, wo du chli gsi bisch, no Dinosaurier gäh?»

Aus: «Becoming – Meine Geschichte», Michelle Obama, die ehemalige First Lady der USA, schreibt in ihrer Biografie, dass es sie schon als kleines Mädchen störte, wie unterwürfig ihre Grossmutter wurde in der Gegenwart des Grossvaters.

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Foto: ETH-Bibliothek Zürich, Bildarchiv/Comet Photo

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~ Bildarchiv ~

EI EI EI Dieser Osterhase in einer Schweizer Eierfabrik 1985 sucht sich vermutlich die schönsten Exemplare aus. Der Brauch des Eierfärbens hat übrigens einen praktischen Hintergrund: Während der Fastenzeit waren Eier tabu. Um ihre Haltbarkeit für danach sicherzustellen, kochte man sie. Die Unterscheidung zu den nicht gekochten Eiern geschah mithilfe von Einfärbung der Eierschalen. Dazu wurden dem kochenden Wasser Kräuter beigefügt. ~SM

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~ Magazin ~ SAMMELSURIUM

16

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~ Die Grafik ~

Steuereinnahmen Kantone Die Schweiz gewährt ihren Kantonen als föderaler Staat eine sehr weitreichende Steuerautonomie. Unterschiedliche Steuersätze und Steuersubstrate (Gewinne und Einkommen) führen dazu, dass die Höhe der Steuereinnahmen nicht strikt mit der Grösse der Bevölkerung eines Kantons korreliert. Viele bevölkerungsreiche Kantone behalten über die betrachtete Zeitspanne von gut 100 Jahren ihre dominante Stellung im Ranking der Steuererträge, so vor allem Genf, Bern, Zürich und das Waadtland. Der Kanton mit den höchsten nominalen Steuereinnahmen war 1910 Bern, 2014 war es Genf. Basel-Stadt, 1910 relativ bedeutend, weist 2014 einen weit geringeren Anteil an der Gesamtsumme der Steuereinnahmen aus. Demgegenüber konnten die Kantone Zug und Aargau ihre relative Bedeutung erheblich steigern.

Aus: «Die Schweiz in Bild und Zahl. Heute und vor 100 Jahren», Viktor Goebel, Thomas Schulz, Hier und Jetzt, 2018, 216 Seiten, 56 farbige Grafiken, 39 Franken. www.hierundjetzt.ch

# 04 ~ 2019

UR OW AI


17 ~ Aline (16) erzählt ~

OFFLINE IST IN

HLT ER Z Ä nutzung

Handy

Aline bemerkt einen Richtungswechsel bei sich selbst und ihren gleichaltrigen Freunden. Plötzlich ist es uncool, zu viel Zeit am Handy zu verbringen. Doch was sollen diese Old-School-Allüren? Das Mass der Handynutzung von uns Jugendlichen beschäftigt mich schon länger und ich finde, das Thema verdient es, erneut aufgegriffen zu werden. Ich habe vor einiger Zeit schon bemerkt, dass der Wind in eine andere Richtung weht, und ich kann langsam wirklich sagen: Es ist uncool, wenn man viel am Handy ist und das Handy zu offensichtlich ein lebenswichtiges Utensil ist. Aber woher kommt das? Und vor allem, wieso dieser Wandel?

Sensibilität meine ich, dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme, wenn ich zu lange in den Bildschirm schaue. Ich glaube, ich fühle mich schuldig, mir und meiner Jugend gegenüber, denn das ist doch die Zeit meines Lebens. Ich könnte Besseres machen, als auf Instagram rumzuscrollen, denke ich mir oft. Verschwende ich denn hier nicht meine Zeit mit unnützen Sachen? Diese Angst des Verschwendens haben auch meine Freunde. Wir wollen

Ich bin ehrlich gesagt ein grosser Fan dieser Bewegung in meinen Kreisen, da ich reale Kontakte viel mehr schätze als digitale. Bis ich zu dieser Erkenntnis kam, dauerte es zugegeben ein bisschen ... Aber jetzt sitzt sie fest verankert in meinem Kopf und ich bin sehr froh, dass ich mir diese Sensibilität angeeignet habe. Mit

Sachen erleben, Geschichten schreiben und weitererzählen können. Wenn wir uns bewusst offline Zeit einplanen, nähern wir uns damit auch der älteren Generation an? Vielleicht suchen wir Jungen ja alle mit diesen Old-School-Allüren die Beständigkeit in unserer stetig wechselnden digitalen Welt. •

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18 ~ Engagiert ~

«DER DACHS WAGT SICH IMMER NÄHER IN SIEDLUNGSGEBIETE VOR»

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WER Ueli Nagel (73), aus Zürich, drei Enkelkinder WOFÜR StadtWildTiere Zürich FUNKTION Wildtier-Beobachter

S

tadtWildTiere Zürich ist ein Projekt des Vereins StadtNatur Zürich. Wir sind etwa 50 Personen aus unterschiedlichen Berufen, viele davon im Ruhestand. In unseren Wohnquartieren in der Stadt Zürich beobachten wir Igel, Fuchs, Dachs, Eichhörnchen & Co. Anhand der Beobachtungen, die wir in regelmässigen Abständen dokumentieren, will StadtWildTiere herausfinden, wie es um die Bestände von Wildtieren in Siedlungsräumen steht. So haben wir beispielsweise im vorletzten Jahr während einer gezielten Igel-Studie bemerkt, dass Igel in gewissen Quartieren plötzlich kaum mehr vorkommen. Nun

gehen Forscherinnen den Ursachen dieses Rückgangs auf den Grund. Ab dem Frühling bin ich etwa einmal in der Woche spätabends unterwegs in meinem Quartier. Ausser dem Eichhörnchen sind ja alle Säugetiere im Stadtgebiet nachtaktiv. Meist sehe ich dann aber nicht viel mehr als Hauskatzen. Obwohl es in meinem Gebiet zwei Fuchsbauten und einen Dachsbau gibt. Überhaupt, der Dachs, er dringt immer näher in die Siedlungsgebiete vor. Vor zwei Jahren habe ich auf der Allmend ein Hermelin gesehen. Vor Tollwut muss man sich übrigens nicht mehr fürchten, die ist in der Schweiz seit zwanzig Jahren ausgerottet. Wir städtischen Wildtier-Beobachter treffen uns mehrmals im Jahr und tauschen uns aus, wir sind eine bunt gemischte Truppe und suchen ausserdem immer wieder neue freiwillige Tierbeobachter. StadtWildTiere.ch gibt es auch in Bern, Luzern, Winterthur, St. Gallen und Chur. ~KD www.stadtwildtiere.ch

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Ich bin seit Kurzem Abonnentin ihres Magazins und bin begeistert von der Vielfalt der Artikel. Herzlichen Dank! Daniela von Wartburg, per E-Mail

Schicken auch Sie uns ein Foto, wenn Sie das Grosselten-Magazin irgendwo entdecken: redaktion@grosseltern-magazin.ch

Zur Sonderbeilage

Vielen Dank für die neue Ausgabe des Grosseltern Magazins. Ich habe im kleinen Beilagenheft zum Grosselterntag auf der ersten Seite mit Freude gelesen: «Ausflugsorte, 7 Ferienregion Uri, Altdorf». Leider ist der Beitrag dann vom Glarnerland. Was zwar auch schön ist, mich jedoch im Moment grad enttäuscht hat. Auch im Urnerland gibt es einiges für Grosseltern und ihre Enkelkinder. Beispielsweise: Die Schnitzeljagd auf der Suche nach

BILLETT WEG!

Walterli oder Rundgänge im Haus für Kunst Uri.

Meine Tochter Mirjam schenkt mir seit Jahren das Jahresabo Ihrer Zeitschrift. Bis anhin habe ich mich nie geärgert über den redaktionellen oder grafischen Teil. Diesmal sehe ich das anders! Es ist nicht unbedingt vorbildlich, wenn ein Skilehrer auf der Vespa mit den Skischuhen an den Füssen und den Skis unter dem Arm auf einer verschneiten Strasse rumfährt. In Zürich wäre er wohl das «Billett» umgehend los! Sonst macht weiter so!

Eveline Lüönd, Programmleiterin von «gesund ins Alter» der Gesundheits förderung Uri

Zum Cover

Barbara Beyeler hat das GrosselternMagazin im Wartezimmer ihres Augenarztes Zubimed in Niederhasli gesehen.

GLARUS STATT URI

René Brunner, per E-Mail

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# 03 ~ 2019

Redaktion: Im Inhaltsverzeichnis und auf der Karte ist die Ferienregion Uri versehentlich noch aufgeführt. Dafür möchten wir uns entschuldigen. Die von Ihnen vorgeschlagene Schnitzeljagd stellten wir ursprünglich an dieser Stelle vor. Weil das Tourismusbüro am Sonntag, 10. März, dann aber doch geschlossen war, mussten wir diese Attraktion aus dem Programm streichen. Dabei ist uns leider dieser Fehler unterlaufen.


~ Kolumne ~ MEINE ENKEL – MEINE KINDER

Geburtstag ohne Stress

S

chon meine Kinder kannten Freizeitstress. Aber gegen den meiner Enkel hatten sie es geradezu beschaulich. Schule, Fussball, Handball, Basketball, Musik, Reitstunden, Events, Freunde … und ganz am Rand noch die Grosseltern, die möchten, dass es wie früher ist. Unsere grossen Enkel können wir zwar nicht mehr mit Fingerspielen und Chinderliedi begeistern. Aber so einfach lassen wir uns nicht aus dem Ring katapultieren. Wenn der Prophet nicht zum Berg kommt … Kurzerhand stellen wir uns vor den Eingang zum Sportplatz und warten, bis sein Training fertig ist. Da kommt unser Geburtstagskind. Kind kann man schon fast nicht mehr sagen. Ein frisch geduschter Jugendlicher, der selbstsicher inmitten seiner Kollegen lachend gestikuliert. Die Jahre sind unglaublich schnell vorübergegangen. Ich weiss noch, wie stolz ich ihn vor 14 Jahren zum ersten Mal in meinen Armen hielt. «Mach dich bemerkbar», drängt mein Mann, «sonst sieht er uns nicht». Ich winke ihm zu, er ist ehrlich erfreut, als er auf mich aufmerksam wird. «Wir wollen auf dem Nachhauseweg ein bisschen mit dir Geburtstag feiern», erkläre ich ihm. Die Überraschung ist gelungen. Er freut sich, uns zu sehen. Er freut sich über das Geschenk. Er freut sich, dass er nicht mit dem Bus fahren muss. Die Fahrt ist kurz. An der Haustüre verabschieden wir uns wieder. Es soll ja ein Geburtstags-Taxi sein und den Taxifahrer nimmt man ja auch nicht mit nach Hause. •

DIE MUTTER Marlis Friedrich Baumgartner (66) ist achtfache Grossmutter und arbeitet als WebPublisher. Sie hütet regelmässig die Kinder ihrer zwei Töchter und unregelmässig die Kinder ihres Sohnes.

K

indergeburtstage sind anstrengend. Allein schon das Kuchenbacken ist mir ein Graus: zwei Kuchen für die Schule, einer für das Handballteam, einer für die Kinderparty («Mama, dieses Jahr möchte ich eine Übernachtungsparty»). Und dann, am Geburtstag selbst, kommen noch all die Verwandten, der Götti und das Gotti vorbei. Wohlverstanden, ich freue mich mit den Kindern zusammen natürlich über jeden Besuch, aber in der Summe ist so ein Kindergeburtstag doch ziemlich anstrengend. Und weil man nicht alles im Leben so genau planen kann – fängt zwei Wochen später derselbe Zirkus nochmals von vorne an, dann hat nämlich der ältere Sohn Geburtstag. Aber sind wir ehrlich, so schlimm sind Geburtstage nun auch wieder nicht. Heute weiss ich, die stressigen Jahre sind absehbar. Mit Eintritt ins Teenie-Alter, also am 13. Geburtstag, war beim Ältesten Schluss mit Kinderpartys und zum 14. Geburtstag hatte er wegen der vielen abendlichen Fussballtrainings nicht einmal mehr Zeit, die Verwandten zu empfangen. «Du musst ihnen allen schreiben, dass du an deinem Geburtstag nicht zu Hause bist», mahnte ich ihn. So kam es, dass der 14. Geburtstag unseres Sohnes ganz ohne unser Zutun stattfand. Und weil er, wie aufgetragen, klar formuliert hatte, dass wir seinen Geburtstag nicht feiern, mussten die Grosseltern einen anderen Weg finden, ihn zu sehen. Sie holten ihn vom Training ab und setzten ihn einfach vor der Haustüre ab. Damit sie uns nicht störten. •

DIE TOCHTER Melanie Borter (39) arbeitet in einem 70-Prozent-Pensum für dieses Magazin. Sie hat drei Kinder, der erste Sohn ist bereits ein Teenager, der zweite ist elfjährig, die Tochter drei Jahre alt.

# 04 ~ 2019

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Mit Grand-maman vom Nordpol träumen Seit Marielles Mutter im fernen Frankreich eine Karriere als Sängerin verfolgt, ist Grand-maman Theophilia für die Siebenjährige noch wichtiger geworden. Von KARL HORAT (Text und Foto)

«

Papa weiss ja viel, aber Grand-maman weiss einfach alles!» Das Plappermaul der siebenjährigen Marielle ist kaum zu stoppen auf der Fahrt im Auto ihres Vaters Eric von Cayenne nach Sinnamary am Atlantik. Sie sind unterwegs zu Erics Mama, zur heissgeliebten Grand-maman. Darum ist die Erstklässlerin so aufgedreht, während Papas Renault der palmengesäumten Küstenstrasse entlangschnurrt. «Grossmutter ist Hebamme», erzählt Marielle. «Sie sagt, wenn wir Menschen als winzige Bébés zur Welt kommen, sind wir alle gleich, nackt und hilflos. Aber wir haben alle schon Vernunft und Gewissen eingebaut und wissen, wie wir mit den andern Erdenbürgern umgehen sollten – nämlich wie mit Brüdern und Schwestern!» EIN LAND MIT WENIG GROSSELTERN Das tönt reichlich altklug – aber Einwände zu Marielles Philosophie wären natürlich nicht angebracht. Und dass ein Kind in diesem kleinen Land seine Grosseltern kennenlernt, ist alles andere als selbstverständlich: Französisch-Guayana ist ein ausgesprochen junges Land. Es mag schön tönen, wenn das Durchschnittsal-

Marielle (7) und ihre Grossmutter Theophilia.

ter unter 30 Jahren liegt, das bedeutet aber leider auch, dass die Grosselterngeneration schon früh wegstirbt – meist wegen prekärer Lebensumstände. In Marielles Familie ist das nicht der Fall – sie gehört zur Mittelschicht. Wie schon die Oma ist auch ihr Vater im Gesundheitswesen tätig, als Drogist. «Und was soll denn Grossmutter besser wissen als ich?», wundert sich Papa Eric (40). «Zum Beispiel, wo Gott wohnt!», kontert die Kleine. «Du sagtest, im Himmel. Aber Grand-maman weiss, dass er überall ist! Auch …», sie wirft sich theatralisch in Pose und deutet auf ihr Herz, «da in mir drin. Sehen können wir ihn nicht! Doch beim Gebet vor dem Essen in Sinnamary sprechen wir zu ihm – und bitten für die Seele von Grossvater Charles, der schon lange nicht mehr lebt.» # 04 ~ 2019

SINNAMARY

CAYENNE


~ Magazin ~ ANDERSWO

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FRANZÖSICH-GUAYANA Einwohner: 297 000 Hauptstadt: Cayenne Fläche: 83 534 km² Währung: Euro

Die Distanz zwischen Cayenne und Sinnamary, wo Grossmutter wohnt, ist gut hundert Kilometer. So kommt es, dass Vater und Tochter nur etwa jedes zweite Wochenende hinfahren, am Carneval, zu Weihnachten und während der Schulferien. Oma Theophilia hat drei Kinder geboren: Eric (40) und Marielles Tanten Marie-Jeanne (37) und Ghislaine (39). Marie-Jeanne wohnt im gleichen Haus wie Theophilia und hat zwei Buben, Tante Ghislaine wohnt ein paar Strassen weiter und hat drei Töchter. Die Cousins und Cousinen sind alle ein paar Jahre älter als Marielle – und wenn sie nicht in der Schule sind, sind sie meist draussen. Denn das Wetter ist immer gut in diesem tropischen Land – bei Temperaturen das ganze Jahr über zwischen 23 und 28 Grad

und einer leichten Brise vom Meer her. Gelegentliche heftige Regenschauer ziehen meist spät nachts oder am frühen Morgen über den Ort. Das Verhältnis zwischen dem kleinen Mädchen und seiner Grossmutter ist ein speziell inniges. Seit Marielles Mutter sich vor einem Jahr dazu entschloss, in Frankreich eine Karriere als Sängerin anzustreben, ist sie die seelenverwandte Bezugsperson. FLÜGE IN DER HÄNGEMATTE Marielle liebt es, zusammen mit Grandmaman in der Hängematte auf der Veranda zu schaukeln. Grossmutter Theophilia erzählt ihr dabei die wundersamsten Geschichten. Manchmal verwandelt sich die Hängematte dabei in einen fliegenden Teppich – und sie schweben darauf über Gebirge und eine dunkle Wüstenlandschaft bis in das Land von Aladdin, wo am Horizont unter Sternen und Sichelmond goldene Minarette auftauchen. Und manchmal wird die Liege zur Rakete – und sie düsen darin zum Nordpol, auf Besuch zu Papa Noël, dem Weihnachtsmann, der da das Jahr über in einem eisverzuckerten Häuschen wohnt. • # 04 ~ 2019

Geschichte: Bereits 1498 wurde Guayana von Christoph Kolumbus entdeckt, erst aber rund hundert Jahre später von Europäern besiedelt. Bekannt wurde das Land für den «Archipel der Verdammten»: Die drei Inseln vor der Küste wurden von 1852 bis 1951 als Strafkolonien verwendet. Seit 1946 ist Französisch-Guayana ein voll integrierter Teil des französischen Staates und damit auch Teil der Europäischen Union. Bevölkerung: Das Durchschnittsalter der Bevölkerung beträgt 28,6 Jahre. Französisch-Guayana ist das französische Département mit der höchsten Geburtenrate. Die Wachstumsrate beträgt 3,3 Prozent. Natur: FranzösischGuayana ist zu 90 Prozent mit tropischem Regenwald bewachsen. Damit ist es das grösste zusammenhängende Waldgebiet Frankreichs und der Europäischen Union. Die Bevölkerung lebt vor allem in den Städten an der Küste. Wirtschaft: Aufgrund des Regenwaldes bildet die Forstwirtschaft einen wichtigen Wirtschaftszweig. Daneben wird Krabbenfischerei betrieben und Gold abgebaut. Weltraumbahnhof Centre Spatial Guyanis: Die Rotation der Erde ist am Äquator am höchsten. Dieser Umstand erlaubt den Raketen ein höheres Starttempo mit weniger Treibstoffverbrauch. ~SM


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Das Haus Tannen in Morschach. Eines von zurzeit 24 Baudenkmälern, die man ferienweise mieten kann.

Geschichte erleben in den Ferien In Morschach über dem Vierwaldstättersee steht eines der ältesten Häuser der Schweiz. Während Jahren blieb es ungenutzt, bis die neue Besitzerfamilie das Haus der Stiftung «Ferien im Baudenkmal» überliess. Von STEF STAUFFER (Text) und TIBOR NAD (Fotos)

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~ Hintergrund ~ FERIEN

25 Diese Aussicht auf den Vierwaldstättersee bietet sich vom Haus Tannen aus.

A

uf 800 Metern über Meer, eine halbe Stunde Fussmarsch oder kaum 10 Minuten mit dem Auto von der Ortschaft Morschach SZ entfernt, findet man im Ortsteil «Tannen» eine Idylle vor, eine vorwiegend landwirtschaftlich genutzte Ebene hoch über dem Urner Seebecken. Die Lage ist geprägt von Ruhe, der Natur und dem Wetter, dem Föhn – und im Winter von der Lawinengefahr. Im Rücken erheben sich die hohen Felsen des Fronalpstocks, vor sich hat man die Aussicht auf den Vierwaldstättersee. Eher unscheinbar ist es auf den ersten Blick, dieses eine, vielleicht kleinste der wie hingeworfenen Häuser, würden seine Fensterläden nicht feuerrot leuchten. Bei genauerem Betrachten stellt man fest, dass am Holzbau selber neben dem Anstrich der Fenster und Läden auch einiges restauriert worden ist. Ausserdem weist eine Informationstafel darauf hin, dass an diesem Haus etwas speziell sein muss, ausser der Tatsache, dass es sich um ein momentan unbewohntes Ferienhaus handelt. VOM BAUER ZUM BAUDENKMALBESITZER Gewohnt hat sie nie in ebendiesem Haus, Elisabeth Schmid. «Ich bin zwar in der Umgebung aufgewachsen, aber es ist mein

Mann, der von hier kommt.» Aber auch er, Melchior Schmid, der in diesem Weiler geboren ist und hier den Landwirtschaftsbetrieb geführt hatte, bis er ihn vor ein paar Jahren einem seiner Söhne übergab, lebte nie in diesem schmucken, frisch restaurierten Häuschen. «Als ich Kind war, wohnte da eine andere Bauernfamilie mit ihren sieben Kindern. Nur einmal, als wir wegen Lawinengefahr das eigene Haus, das direkt danebensteht, verlassen mussten, zogen wir ein paar Tage zu ihnen rüber. Wir, das waren meine Eltern und wir sechs Kinder. Ich erinnere mich, dass es am Morgen in der Küche so kalt war, dass das Wasser in der Schüssel gefroren war. Nur in der Stube, dort, wo auch jetzt immer noch der Kachelofen steht, war es schön warm.» Schmids haben sich mittlerweile ein neues Haus gebaut. Es ist das erste, wenn man in der kleinen Siedlung eintrifft. Im dritten und letzten Wohnhaus lebt einer ihrer vier Söhne mit seiner Frau und dem ersten Enkelkind. Die anderen drei Söhne wohnen etwas weiter weg. «Wir haben noch weitere Enkel. Aber deren Vater führt auch einen Bauernbetrieb. Da ist man halt etwas gebunden und sieht sich nicht so oft», erläutert Elisabeth Schmid die familiäre Situation, während Melchior sich wieder dem Thema Haus zuwendet. «Ende 2016 unterschrieben wir~

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«Ende 2016 unterschrieben wir den Kaufvertrag. Nachdem das Häuschen viele Jahre von einer Familie als Ferien- und Sommerhaus genutzt wurde, stand es in den letzten zehn, fünfzehn Jahren nur noch leer und verfiel zusehends.»

Elisabeth und Melchior Schmid mit Enkel Jan.


~ Hintergrund ~ FERIEN den Kaufvertrag. Nachdem das Häuschen viele Jahre von einer Familie als Ferien- und Sommerhaus genutzt wurde, stand es in den letzten zehn, fünfzehn Jahren leer und verfiel zusehends. Die Genossame Morschach schrieb es dann zum Verkauf aus, und ich dachte mir, bevor es jemand Fremdes kauft und wir womöglich schwierige Nachbarn bekommen würden, kaufe ich es doch lieber selber. Meine ärgste Gegnerin bei diesem Entscheid war meine Frau.» So erzählt Melchior Schmid und die beiden lachen. VOM ALTEN HAUS ZUR «VILLA»

weiter: «Ich mache die Reinigung und die Hausübergabe mit den abreisenden und ankommenden Gästen. Das passiert jeweils am Samstag. Wie stark ich mich durch diese Aufgabe binde, wurde mir erst im letzten Jahr bewusst. Das Haus war nämlich zwischen April und Oktober jede Woche vermietet. Mit so einer Nachfrage hätten wir nie gerechnet. Mittlerweile nennen wir das Haus ‹Villa› – weil es so begehrt ist. Bis auf zwei Wochen ist auch im kommenden Jahr bereits alles wieder reserviert.» DAS NEBENEINANDER VON ALT UND MODERN

Dabei handelt es sich wahrscheinlich um eines der ältesten Holzhäuser unseres Landes, wenn nicht gar Europas, stammt es nämlich aus dem Jahr 1341. Laut einer Sage soll das Haus sogar bereits 1290 in Riemenstalden erbaut und später zerlegt und an seinen jetzigen Standort versetzt worden sein. Eine baugeschichtliche Untersuchung von Studierenden des Kunst-

Damit das Gebäude als Ferienhaus genutzt werden konnte, waren Inneneinrichtungen wie Küche und Badezimmer notwendig. Mit Rücksicht auf die bestehende Substanz wurden diese eingebaut und integriert, sodass möglichst viel vom ursprünglichen Charakter des Blockhauses beibehalten werden konnte. Die ausgetretenen hölzernen Fussböden beispielsweise, verrusste Stellen der alten Rauchküche oder historische Türen zeugen

historischen Instituts der Universität Zürich vor zwanzig Jahren hat ergeben, dass das kleine, zweigeschossige und in den Hang gebaute Gebäude zu einer Gruppe von mittelalterlichen Wohnbauten mit ganz spezifischer Charakteristika gehört. Das damals baufällige Gebäude wurde in Bezug auf seine Entstehung beziehungsweise Erweiterung hin untersucht. Die Arbeit liess den Schluss zu, dass der Blockbau aufgrund seiner Bauweise und Lage am Saumpfad zwischen dem Urnerland und dem Gotthardgebirge nicht als Bauernhaus genutzt worden war, sondern als Herberge. Im Erdgeschoss befanden sich die Gaststube und Schlafgelegenheiten für Gäste und im Obergeschoss eine Wohnung für die Wirtsleute. «Das Geld für eine Renovation hatten wir nicht. Und als sich der Denkmalschutz bei uns meldete und nachfragte, was wir mit dem Gebäude im Sinn hätten, hatten wir unmittelbar keinen Vorschlag parat. Dieser kam umgehend von der anderen Seite. Uns wurde angeboten, das Haus der Stiftung ‹Ferien im Baudenkmal› zur Nutzung im Baurecht abzutreten. Auf diese Weise blieben uns die Renovationskosten erspart und das Haus konnte erhalten werden und trotzdem in unserem Besitz bleiben. Dreissig Jahre kann die Stiftung das Haus nun vermieten, und das ist für alle die beste Lösung», sagt Melchior Schmid. Elisabeth Schmid fährt

von der einstigen Lebensweise. Ebenso wurden die bestehenden Grundmauern freigelegt und als Trockenmauern wieder neu aufgebaut, Stellen davon sind als Sichtmauerwerk im Innern der Räume zu sehen. Der mit den Jahren schief gewordene Blockbau musste stabilisiert werden. Als Kontrast zu den bestehenden Materialien wurde in Küche und Bad schlichter Beton verwendet. Auf diese Weise hat man Alt und Modern in Kontrast gesetzt, jedoch nicht in Konkurrenz, genauso bestechen auch der alte Kachelofen und die neue Sauna. «Zum Umbau hatten wir nichts zu sagen. Im Frühling kamen die Architekten, im September war die Einweihung», erzählt Elisabeth Schmid. «Nur als ich den Schutzwald bis direkt hinters Haus hätte pflanzen sollen, habe ich mich zur Wehr gesetzt und mit Bodenproben unter Beweis gestellt, dass an dieser Stelle noch nie eine Lawine niedergegangen war. Schliesslich steht das Haus ja auch schon seit Hunderten von Jahren und wurde nie verschüttet. Ich bekam Recht und durfte, statt aufzuforsten, Obstbäume pflanzen.» Darauf ist Melchior Schmid stolz und seine Frau ergänzt: «Zum Fussboden in der Stube sage ich mittlerweile nichts mehr, denn die Leute sind begeistert. Aber wohnen möchte man ja so nicht, auf diesen rohen Balken.» Bei der späteren Besichtigung zeigen sich nicht nur die rauen Böden, sondern auch die tiefen~

Laut einer Sage soll das Haus sogar bereits 1290 in Riemenstalden erbaut und später zerlegt und an seinen jetzigen Standort versetzt worden sein.

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~ Hintergrund ~ FERIEN

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Ausgetretene Fussböden, verrusste Stellen in der alten Rauchküche oder historische Türen zeugen von der einstigen Lebensweise.

Blick in die Küche.

© Gataric Fotografie

Das Wohnzimmer mit dem Kachelofen.

Eines der vier Schlafzimmer.

Das Esszimmer.

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Das Pestfenster im Haus Tannen: Historiker sind sich uneinig, ob diese Luken tatsächlich der Betreuung pestkranker Familienangehöriger gedient haben.

Knarrende Dielen, niedrige Räume und der Rauchgeruch in der Küche versetzen die Gäste in eine andere Zeit und machen den Aufenthalt in der Vergangenheit zu einem einzigartigen Erlebnis. Decken. Nichts für grosse Leute also. Zudem neigt alles etwas Richtung See. Aber das ist eben authentisch. «Ich staune, dass die Leute so Ferien machen wollen», sagt Elisabeth Schmid. Als Stadtflüchtige versteht man dies umso besser. Rinder auf der Weide, Wanderwege ohne Ende, frische Produkte direkt ab Hof und ein Ofen, in dem man selber einheizen muss. Da schlagen nicht nur Kinderherzen höher. FERIEN IM BAUDENKMAL Vom Abriss bedrohte Häuser sanft zu renovieren und sie einerseits der Denkmalpflege, aber auch für den Tourismus zur Verfügung zu stellen, kommt dem Heimatschutz und auch dem Bedürfnis derjenigen Feriengäste zugute, welche in ihrem

Urlaub Authentizität und Entschleunigung suchen. Solche leer stehende und renovationsbedürftige Baudenkmäler befinden sich nämlich häufig in abgelegenen und von der Abwanderung betroffenen Regionen, zudem muss eine sanfte Renovation für eine Feriendestination nicht den gleichen gehobenen Ansprüchen genügen wie für einen dauerhaften Wohnsitz. Im Gegenteil: Knarrende Dielen, niedrige Räume oder der Rauchgeruch in der Küche versetzen die Gäste in eine andere Zeit und machen den Aufenthalt in der Vergangenheit zu einem einzigartigen Erlebnis. Die Stiftung «Ferien im Baudenkmal» bietet aktuell 24 Baudenkmäler als Ferienhäuser an, weitere Gebäude sind in der Renovationsphase. Informationen dazu sind unter www.magnificasa.ch zu finden. •

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~ Hintergrund ~ PORTRÄT

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Das Leben als Hexe ist nicht düster, sondern bunt und reich. Das erfährt auch Dario (5), der in einer Hexenfamilie aufwächst. Seine Mutter ist eine Hexe und seine Grossmutter Jacqueline ist die Hexe Calluna. Von SABINE BORN (Text) und TIBOR NAD (Fotos)

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Grossmutter ist eine

Hexe

Mit einem Ritual aktivieren Dario (5) und seine ÂŤMomoÂť Jacqueline Schaller einen Kraftstein.

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32 Jacqueline Schaller alias Hexe Calluna.

J acqueline Schaller ist Calluna, die Hexe, und sie ist das Grosi oder vielmehr

Dario wächst in einer Hexenfamilie auf: «Momo» ist eine Hexe und seine Mama

die «Momo» von Dario (5). «Eine Märli-Grossmutter bin ich nicht. Auch kein klassisches ‹Hüetigrosi›. Dario ist ab und zu bei mir, aber eigentlich eher selten», sagt sie und wirft die langen schwarzen Haare zurück. «Ich war alleinerziehend, und als meine zwei Kinder auf eigenen Füssen standen, war ich froh, mich entfalten zu können.» Aber: «Wenn Dario bei mir ist, nehme ich mir Zeit für ihn. Wir lassen uns treiben von den vielen Schönheiten, die der Tag uns bietet.» So wie letzthin am Hagneck-Kanal, irgendwo zwischen Aarberg und dem Bielersee. Es war ein besonderer Ausflug: «Mit einem Hexenritual haben wir die Kraft des Heilsteins, den ich Dario geschenkt habe, aktiviert.» Vor ein paar Wochen hat Dario den Heilstein seiner Mutter benutzt, um ein Kind zu trösten. Jetzt hat er seinen eigenen. KEIN DÜSTERER HEXENKULT Rituale kennt Dario. Den Begriff «Hexe» weniger. Zumindest nicht im Zusammenhang mit seiner «Momo». Noch nicht. Wohl aber kennt er das bewusste Erleben des Jahreskreises: säen, wachsen, ernten, ruhen. «Wir bedanken uns bei der Natur für ihre Früchte, beim Tier für sein Fleisch. Wir machen keinen Hexenkult. Unser Leben ist nicht geheimnisvoll, düster, schwarz, sondern bunt, reich und fröhlich.»

«Wenn Dario bei mir ist, nehme ich mir Zeit für ihn. Wir lassen uns treiben von den vielen Schönheiten.»

hat die Hexenschule bei ihrer Mutter absolviert. Fünfzehn Schülerinnen und drei Schüler hat Hexe Calluna derzeit in ihrem Unterricht. Ein Jahr dauert die Vier-Elemente-Grundschulung, ein weiteres die Ritualschule. Es gibt vier Treffen im Jahr, dazwischen Jahreskreisfeste, die gemeinsam gefeiert werden, sowie ein WhatsApp-Chat mit Aufgaben, Fragen, Diskussionen. «Ich musste lernen zu führen. Hierarchien liegen mir nicht und doch ist Führung, authentische Führung, wichtig für eine erfolgreiche Schulung.» WARUM LÜGST DU? Es hat gestürmt am Hagneck-Kanal. «Wir haben jedes Element abgerufen: Luft, Feuer, Wasser und Erde, sie gebeten, dem Stein Kraft zu geben, damit er künftig allen Menschen und Tieren hilft.» «Sèa. Sèa. Sèa» – ein irisches «Es ist vollbracht», ein abschliessendes Amen. Mit Farbwolken zeichneten sie Staubbilder in den stahlblauen Himmel und der Wind trug sie davon. «Mit der Kraft des Windes fühlte ich mich als Kind stark verbunden.» Jacqueline wuchs am Bielersee auf. Ein schmaler Weg führte vom Haus zu einem Leuchtturm. «Wer ist stärker – der Wind oder ich? Oder der grosse Baum in der Nähe? Er bot mir Schutz, war mein Zuhause.» Jacqueline war ein verwildertes Kind. Sie liebte die Natur, war sensibel, ängstlich auch. Der Vater, ein erfolgreicher Geschäftsmann. Die Mutter vielbeschäftigt mit vier Kindern, Haushalt, ihrer Mitarbeit im Betrieb. Was Jacqueline damals spürte, was sie in den Menschen las, traf auf die rationale Welt der Eltern. «Warum lügst du?», habe sie die Kunden ihrer Eltern manchmal gefragt. «Das tut man nicht», schimpften die Eltern und so verstummte ihre innere Stimme. Oder vielmehr: «Ich versteckte sie.» Doch die Hexe schlummerte in ihr. Die ganze Schulzeit über. Mit 18 erwachte sie allmählich, mit 20 breitete sie ihre Flügel aus: Jacqueline war schwanger

# 04 ~ 2019


33 Enkel Dario (5).

mit ihrer Tochter Nadja. «In der Schwangerschaft werden wir empfindsamer, kommunizie-

Naturverbundenheit, die Ur-Weiblichkeit. Im Bösen: Unheil, Leid, dunkle Mäch-

ren mit dem Ungeborenen, nehmen seine Impulse wahr. Wir bauen eine Bindung auf, die für immer hält. Sich später zurückzuhalten, wenn das Kind in eine Katastrophe läuft, das ist schwierig», so Jacqueline. «Aber auch wichtig.» Sie sei eine «Gluggere» gewesen, habe ihre Kinder vor allem bewahrt, ihnen Steine aus dem Weg geräumt, Kastanien aus dem Feuer geholt. Irgendwann mussten sie ihre eigenen Erfahrungen machen. «Danke, hast du mich abstürzen lassen», sagte eines ihrer Kinder einmal und erklärte: «Endlich durfte ich erfahren, dass du nicht allwissend, gross und fehlerlos bist. Endlich durfte ich zu meiner Kraft, meinem Selbstvertrauen finden.» Erkenntnisse wie diese haben Jacqueline den Weg in ihre Freiheit geebnet, ins Urvertrauen des Lebens. «Meine Kinder waren meine Lehrmeister», sagt Jacqueline.

te, Verderben. Hexe ist ein Schimpfwort, Häxli ein Kosewort. Calluna zieht das Althochdeutsche Wort zu Rate: Hagazussa, die Zaunreiterin. Sie steht mit einem Bein auf der Erde, mit dem anderen in der Luft. Sie vermittelt zwischen Himmel und Erde, zwischen der magnetischen Schwere des Planeten und der Leichtigkeit des Universums. Dazu braucht sie die hellen Sinne: hellhören, hellriechen, hellsprechen, hellsehen. Übungssache auch.

«Es gibt viel mehr zwischen Himmel und Erde als Wolken und Luft.»

ZWEITER VORNAME WURDE ZUM HEXENNAMEN Sie war fünf, als sie getauft wurde. Auf den Namen Jacqueline. Ein furchtbarer Name, fand das 5-jährige Mädchen. Erika wolle sie heissen. Mamas Kompromiss: Jacqueline Erika. Erika ist eine Blume, ein reich verzweigter Strauch. Ein Immergrün. Er blüht vom Spätsommer bis Herbst, in Weiss, Rosa, Purpurrot, kleine Glöckchen, die sich zu dichten Blütentrauben formen. Calluna vulgaris. Besenheide. Heidekraut. Hexenkraut. Sagenumwoben auch. Und ein idealer Brückenschlag zum Hexennamen, den Jacqueline suchte, als sie offiziell zur Hexe wurde. Fortan finanzierte sie mit Beratungen, Übergangszeremonien, Bachblütentherapien, Kartenlesen sowie einer Hexenschule ihr Auskommen. Wieso Hexe, wieso nicht Heilerin, Schamanin, Kräuterfrau? «Weil nur Hexe wirklich passte.» Ein Wort, aufgeplustert mit Bedeutungen, die über Jahrhunderte gewachsen, variiert, ausgeschmückt wurden. Ein Begriff, der so vieles in sich birgt – Geheimnisse, Vorurteile. Im Guten: Weisheit, Heilkunde,

«Die Natur ist meine Heimat. In ihr fühle ich mich geborgen.» Laufe sie barfuss über den Rasen, über Stock und Stein, spüre sie die Erde wie kleine Beben. Sie höre Stimmen, ein Flüstern, Schwingungen. Einige fühlen sich gut an, andere bedrücken, wie damals, als sie mit ihrer Schwester ins Wallis reiste, mit einer Gondel in ein Bergdorf hochfuhr. «Es war die letzte Gondel an diesem Tag. Panik erfasste mich. Ich hatte Angst, wollte weg, sah Wasser, Dreck, Schlamm. Am nächsten Morgen reisten wir ab, hörten später von einer Schlammlawine, die in eben diesem Bergdorf niederging.» Es gehe auch darum, ernst zu nehmen, was man spürt. Das war ein Prozess. «Es gibt viel mehr zwischen Himmel und Erde als Wolken und Luft», ist Hexe Calluna überzeugt und ärgert sich, wenn mit dem Begriff Hexe Scharlatanerie getrieben wird. «Wir zaubern nicht, tanzen ~

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~ Hintergrund ~ PORTRÄT

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nicht um das Feuer herum.» Callunas wichtigste Werkzeuge sind ein Kartendeck und ein Tensor, ein Pendel also, dann zwei Kräuter: Salbei zum Reinigen, Rosmarin zum Energetisieren. Orientierung bieten die Jahreskreisfeste. Acht sind es übers Jahr verteilt. Ihren Ursprung haben sie im Heidentum. «Heiden waren keine Ungläubigen. Es waren Naturvölker, deren Kalender Sonne, Mond und Sterne schrieben.» Jahresstart war am 21. Dezember, die Wintersonnenwende, die längste Nacht, der kürzeste Tag. Yul heisst das Fest, ein Sonnenfest. Und genau fünf Vollmonde nach Yul – und nicht wie gemeinhin angenommen in der Nacht auf den 1. Mai – feierten die Kelten Beltain, die Walpurgisnacht.

«Wir zaubern nicht, tanzen nicht um das Feuer herum.»

«Früher trafen sich in dieser Nacht die Jungmänner und Jungfrauen auf einem Festplatz. Ihre Mitte bildete eine Birke. Der Stamm symbolisierte den Phallus, die mit einem Ring aus Blumen geschmückte Krone die Vulva. Wer in dieser Nacht zueinander fand und tags darauf händehaltend aus dem Wald trat, wurde getraut, gehörte von da an zusammen», erzählt Calluna. Jede Jahreszeit hat ihr Element, jedes Element seine Farbe. Der Frühling mit dem Element Luft ist weiss und rein, der Sommer feurig rot, der Herbst im Element Wasser blau-grün, der Winter gehört der schwarz-braunen Erde. Jetzt ruht sie, eine Schnee- und Nebeldecke legt sich über alles, Zeit auch, die Seele zur Ruhe kommen zu lassen. Zeit für Märchen zum Beispiel. «Würde ich Dario ein Märchen erzählen, dann Schneewittchen. Das hat uns unsere Mutter vorgelesen, wenn sie Zeit hatte. Sie hat mir auch einen Jute-Wandbehang genäht mit Schneewittchen und den sieben Zwergen.» Und die böse Hexe? Calluna lacht. «Die liebe Hexe – Schneewittchen: die Haut so weiss wie Schnee, die Lippen so rot wie Blut, das Haar so schwarz wie Ebenholz. Die Farben der Elemente. Sie ist die wahre Hexe. Sie übt die Macht der Liebe aus, symbolisiert das vollkommene Urweib.» •

Draussen in der Natur fühlen sich Jacqueline Schaller und ihr Enkel Dario wohl.

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~ Hintergrund ~ AUSFLUG

Ein Museum für Kopf, Hand und Herz Grossvater Hans Abplanalp (71) testet mit fünf seiner acht Enkelkinder das Museum für Kommunikation in Bern. Er und die Kinder sind begeistert. Von HANS ABPLANALP ( Text) und MATTHIAS LUGGEN ( Fotos)

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~ Hintergrund ~ AUSFLUG

Wie in alten Zeiten: einen Brief schreiben mit Gänsekiel und Tinte. Links: Von verschiedenen Telefonstationen aus kann man aufs Geratewohl eine der anderen Telefone anwählen, fast immer nimmt jemand ab.

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~ Hintergrund ~ AUSFLUG

1 Hans Abplanlap versucht zusammen mit Yarin (7), Nino (5), Florence (6), Emilie (5) und Lou (9) eine Kugel durchs Labyrinth zu manövrieren. 2 Per Rohrpost können Meldungen verschickt werden. Weil die Rohre transparent sind, sehen die Kinder, wohin die Nachricht flitzt. 3 Yarin schiesst ein Selbstporträt.

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4 Am Schluss der Ausstellung können die Selbstporträts in ein grosses Fotogestell geklemmt werden, aus den Fotos entsteht dann ein grosses Bild. 5 Filmkaraoke: Die Kinder können Filmszenen nachsprechen. 6 Florence zeigt stolz ihre Briefmarke.

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7 Yarin schickt seine Nachricht los.

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or etwa zwanzig Jahren organisierte ich für mein Lehrer-Kollegium einen Fortbildungstag im Museum für Kommunikation: Es war ein voller Erfolg, der etliche Klassenbesuche zur Folge hatte. Jetzt ist das Museum fachgerecht modernisiert worden und begeistert mich erneut, ganz im Sinne von Pestalozzis «Kopf – Hand – Herz». Mit fünf Enkelkindern zwischen fünf und neun Jahren habe ich es besucht und jene Stationen herausgegriffen, welche auf ihr Alter zugeschnitten sind. Gleich hinter dem Eingang liegt eine riesige runde Platte mit einem Labyrinth. Wir verteilen uns rundherum und versuchen, eine Kugel ins Ziel zu rollen. Dazu müssen wir kommunizieren: einander zurufen, helfen, die Bewegungen der Platte absprechen, koordinieren. Es dauert eine Zeit lang, bis wir es zusammen schaffen. Spielerische Kommunikation, die den Enkelkindern einiges abverlangt: zurückstehen, sich durchsetzen, Rücksicht nehmen, rufen, schweigen, strahlen, helfen. Ein besonderer Genuss ist das Gestalten einer Briefmarke. Jedes Enkelkind fotografiert sich selber und wählt danach ein Markensujet aus, in das es sein eigenes Gesicht einfügt. Dazu sucht es sich eine Postkarte aus, welche samt Briefmarke ausgedruckt wird. Alle fünf Kinder senden diese nun frankierte Karte samt Unterschrift als Überraschung an Eltern oder Grosseltern: Ein ganz spezielles Souvenir ist entstanden. Und Lou, die Drittklässlerin, schreibt danach zum ersten Mal in ihrer Schulkarriere einen Brief mit Gänsekiel und Tinte. FASZINATION ROHRPOST Weitere interaktive Stationen sprechen die Kinder sofort an, wie etwa das Filmkaraoke, wo sie eine einfache Filmszene nachspielen und -sprechen und danach das Resultat auf einem Bildschirm ansehen können. Oder sie senden sich gegenseitig per Rohrpost Kurznachrichten oder eine kleine Zeichnung. Davon können sie fast nicht genug bekommen. Lou, Yarin, Florence, Emilie und Nino machen bei einem weiteren Posten je ein Selbstporträt (Selfie). In einem besonderen Apparat in der Digitalabteilung drucken sie dann ihre Fotografien aus und integrieren sie in eine Gesichtswand. ~


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~ Hintergrund ~ AUSFLUG

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1 Das Würfelpuzzle fasziniert die Kinder.

Ratatösk heisst das Eichhörnchen in der nordischen Mythologie, welches Nachrichten auf dem Weltenbaum übermittelt. Auf zwölf Holztüren jeglicher Grösse ist es abgebildet, verstreut im ganzen Muse-

2 Das nordische Eichhörnchen Ratatösk begleitet die ganz kleinen Besucherinnen und Besucher durchs Museum. Aber auch die grösseren Kinder sind neugierig, was wohl hinter den vielen Türchen steckt.

um. Meine Enkelkinder öffnen verschiedene solcher Türchen und entdecken dahinter immer ein Spiel: Puzzle, Memory, Pixelspiel, Erinnerungen ertasten, Geräusche zuordnen. Es sind diese abwechslungsreichen Tätigkeiten, welche vor allem die jüngsten Museumsbesucher ansprechen, ich würde meinen, ab ungefähr drei Jahren.

3 Florence ist neugierig: Was hat das Eichhörnchen Ratatösk wohl hier versteckt? 4 Die vielen interaktiven Stationen faszinieren Emilie, Yarin, Nino, Lou und Florence.

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DIGITAL UNBESCHWERTE ENKELKINDER Ältere Kinder, Jugendliche und Erwachsene können zum Beispiel ihre Empathie für andere Menschen überprüfen oder sich mit den Fragen auseinandersetzen: «Ist Lachen gut?» – «Ist Lügen schlecht?» Oder an einem lebensgrossen Bildschirm versuchen herauszufinden: «Passen wir zwei zusammen?» Oder sich bewusst werden, wie sich die Kommunikation bei Säuglingen entwickelt: Gehör – Gesichtsausdrücke – Gerüche – Blickkontakt – Stimme. Diese interaktiven Posten verlangen natürlich neben der Lesefähigkeit ein gewisses Verständnis für anspruchsvollere Gedanken, auch wenn die spielerische Komponente nie fehlt. Und wer als Grossvater oder Grossmutter bei Bildschirmen, Touchscreens und andern elektronischen Geräten Bedienungshilfe benötigt, dem gehen entweder digital unbeschwerte Enkelkinder zur Hand oder aber die Ausstellungsbetreuerinnen und -betreuer. Ich konnte von diesen Helfern vor allem im Teil «Datacenter» profitieren, wo Jugendlichen und Erwachsenen gezeigt wird, wie wir heute unser digitales Leben gestalten: zum Beispiel die Chancen und Risiken des Internets, von Facebook, Twitter oder Instagram. Mittel- und Oberstufenschüler werden in dieser Abteilung ihre wahre Freude haben und gleichzeitig Gedankenanstösse erhalten. ~


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~ Hintergrund ~ AUSFLUG

1 Die Museumsmitarbeiterin «Kommunikatorin» knipst das Billet. 2 Das alte Postauto fasziniert Nino. 3 Ein Roboter zeigt Thai Chi und die Kinder machen mit. 4 Die Kinder betrachten ihre ausgedruckten Selbstporträts.

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DREI HITS FÜR MEINE ENKELKINDER Diese drei Museumsereignisse haben allen Enkelkindern besonders gefallen und sie in den Bann gezogen.

1. Ein in Frankreich entwickelter Roboter, Grösse Kleinkind, mit welchem die Kinder Hand in Hand spazieren können und ... mehr sei hier nicht verraten. «Am besten hat mir der Roboter gefallen», sagte jedes der fünf Enkelkinder, unabhängig vom andern, nach dem Museumsbesuch. Die Faszination für dieses kleine Wesen und dessen Möglichkeiten der Kommunikation ist begreiflich, die kritische Auseinandersetzung mit den Vor- und Nachteilen künstlicher Intelligenz für diese ganz junge Generation natürlich noch nicht möglich.

2. Unsere Betreuerin öffnet uns ein altes Postauto, in welchem wir Platz nehmen und ans Steuerrad sitzen dürfen. Einfach so, nostalgisch, aber eben speziell.

3. Und da ist noch dieses ausgebrannte Auto ausgestellt – vom berühmtesten Schweizer Postüberfall, als 53 Millionen Franken gestohlen wurden. Die ganze Geschichte beeindruckt die fünf Enkelkinder und wirft bei ihnen Fragen auf.

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VIELE GROSSELTERN Schon beim Vorbereitungsbesuch ist mir aufgefallen, wie viele Grosseltern mit ihren Enkelkindern dieses Museum besuchen. Wahrscheinlich genügt ein Halbtag, um die Kinder nicht zu überfüttern oder zu überfordern. Mehrmaliger Besuch ist für Fans angebracht. Und so verlassen wir begeistert das Museum, welches den Europäischen Museumspreis 2019 erhalten hat – zu Recht, wie ich meine, denn es macht Kommunikation erlebbar, auf überraschende Art und Weise. Die Enkelkinder kommen sicher alle paar Jahre wieder, sei dies mit ihren Eltern – oder mit mir. • # 04 ~ 2019


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INFOS Das Museum ist Dienstag–Sonntag von 10–17 Uhr geöffnet. Eintritt für Kinder bis 6 Jahre: gratis; Kinder 6–15 Jahre: 5 Franken; Erwachsene 15 Franken; AHV, IV, Studierende, 16–25 Jugendkulturpass: 10 Franken. Besondere Veranstaltungen: www.mfk.ch

EUROPÄISCHER MUSEUMSPREIS 2019 Das Museum für Kommunikation erhielt den Museumspreis 2019 des Europarats. Die Begründung der Jury: Es ist «ein eindeutig sehr interaktives, alle Sinne ansprechendes, beteiligungsorientiertes, zugängliches, spielerisches, offenes und demokratisches Museum».

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~ ~ Kolumne Kolumne ~ ~ GROSSMÜTTERREVOLUTION GROSSMÜTTERREVOLUTION

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Mit der Enkelin an der Klimademo

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Liebe Groma, danke vielmals für die coolen Fotos. Ich hoffe, wir sehen uns an der nächsten Klimademo wieder.» Wie freute mich diese Mail meiner bald dreizehnjährigen Enkelin. Sie hatte mir von ihrer Motivation für die Teilnahme am Schülerstreik im Januar erzählt. Die unentschuldigten Absenzen hatte sie dafür in Kauf genommen. Nach dem Bericht meiner Enkelin nahm auch ich an der grossen Klimademo im Februar teil. Wiederum war die Erstgymnasiastin an vorderster Front dabei. Ich schickte ihr Bilder vom

uns wachsen. In den ersten Primarklassen zeigten die Kinder grosses Interesse, fragten nach und wollten alles genau wissen. Später standen andere Themen für sie im Vordergrund. War mein Bemühen umsonst gewesen? War ich vielleicht mit meiner nicht immer konsequenten Haltung zu wenig Vorbild? Die Teilnahme an der eindrücklichen Klima-Kundgebung hat etwas in mir verändert. Ich achte beim Einkaufen gezielter auf die Herkunft der Produkte und ihre Verpackung. Mit neuer Aufmerksamkeit verfolge ich Medienberichte, politische Haltungen und Entscheide zur Klima-

langen Zug von 2000 Menschen durch thematik. Erfreut stelle ich fest, dass die Stadt Luzern. Jung und Alt demonstauch viele andere Menschen vom weltrierte gemeinsam für die Einhaltung der weiten, von der jungen Schwedin Greta Klimaziele und für eine lebenswerte ZuThunberg angefachten Klimastreik neu MONIKA FISCHER kunft auch für künftige Generationen. für den Umwelt- und Klimaschutz sen(74) ist Journalistin. Ich dachte dabei an mein Bemühen, sibilisiert wurden und zum Beispiel ihre Sie hat sieben Enkelinnen den Kindern und später den EnkelkinFerien möglichst ohne Flugreise planen. und zwei Enkel. dern soweit möglich die ZusammenNun bin nicht mehr ich es, die meine Seit 2012 macht sie mit bei hänge zwischen unserer Lebensweise der GrossmütterRevolution. Familie auf einen bewussten Umgang und deren Auswirkungen auf die Natur mit der Natur hinweisen muss. Nein, nun aufzuzeigen. Sie hatten selber beobachtet, dass es in gesind es die Enkelkinder und ihre Freunde, die mich neu wissen Regionen nur noch wenige Schmetterlinge gibt. für eine konsequentere Haltung im Alltag motivieren. Ich schilderte ihnen, dass manche Arten verschwinden, Ich bin überzeugt: Wenn wir gemeinsam dranbleiben, wenn die Raupen in den eintönigen Kulturlandschafwerden wir etwas erreichen. «Selbstverständlich bin ich ten keine Futterpflanzen mehr finden. Oder ich erklärte an der nächsten Demo wieder dabei», schrieb ich meiihnen, warum wir Erdbeeren nur im Spätfrühling und ner Enkelin, «informiere mich rechtzeitig, wann und wo Tomaten im Sommer und Herbst essen, wenn sie bei sie stattfindet.» •

FRÜHLINGSTAGUNG 2019: FÜR WAS WIR UNS EINSETZEN WOLLEN Die Zukunftswerkstatt für und von Frauen der Grossmütter-Generation Donnerstag, 11. April 2019 bis Freitag, 12. April 2019, Bildungszentrum Matt, Schwarzenberg Wir diskutieren mit engagierten Frauen unsere Anliegen und Ideen für eine Zukunft des guten Alters und der gelebten Generationensolidarität. So entwickeln wir daraus neue Ansätze und Projekte. Wir hören einander zu und tauschen uns aus, wo wir uns als Frauen der Grossmütter-Generation einsetzen wollen und können. Wir sind ganz unterschiedliche Frauen mit verschiedensten Lebenserfahrun-

gen, Berufen und einem vielfältigen Wissen. Wir müssen nicht einer Meinung sein oder die gleichen Weltanschauungen teilen, um miteinander etwas zu bewegen, einen Aufbruch zu wagen und uns mit gesellschaftlichen Fragen auseinanderzusetzen. In einem Impulsreferat von RuthGaby Vermot werden wir Einblicke in verschiedene Frauenprojekte und Initiativen erhalten, die sich in Europa und # 07#&04 # 08 ~ 2019 ~ 2018

anderen Ländern für aktuelle Themen einsetzen. Andere Frauenbewegungen können uns als Inspiration dienen und unser Verständnis stärken, dass wir Teil eines grösseren Netzwerkes sind und selber ein Netzwerk sein können, das die Potenziale und Erfahrungen jeder einzelnen Frau einbezieht. Weitere Infos und Anmeldung: www.grossmuetter.ch


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Unser Grosi macht komische Sachen DO S

SIER

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~ Dossier ~ DEMENZ

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Mit dem Alter nimmt die Vergesslichkeit zu. Von der Krankheit Demenz muss man aber erst ausgehen, wenn man im Alltag eingeschränkt ist. Dann allerdings stellen sich mit einem Mal unendlich viele Fragen. Von ELENA IBELLO (Text) und PETER GAYMANN (Illustrationen)

Was für eine köstliche Apfelwähe mir meine liebe Nachbarin heu-

und endet mit dem Tod. Tritt die Krankheit in relativ hohem Alter auf, kann sie auch länger dauern – jüngere Erkrankte haben eine eher kürzere Lebenserwartung. Die Erkrankung trifft

te vorbeigebracht hat! Die Frau … Wie heisst sie nun schon wieder? Also, so etwas Feines habe ich ja noch nie gegessen.» Es ist heute schon das vierte Mal, dass die Grossmutter der versammelten Jungmannschaft von dieser Wähe vorschwärmt, von der längst keine Brosame mehr zu sehen ist. Wer weiss, ob die liebe Nachbarin – sie heisst übrigens Frau Brunner und lebt schon seit über fünfzehn Jahren nebenan – die Wähe tatsächlich heute gebracht hat oder vielleicht schon letzte Woche. Nicht immer zeigt sich eine beginnende Demenz damit, dass Namen, Termine und Gesprächsinhalte vergessen gehen, zeitliche Abläufe durcheinandergebracht und Dinge mehrmals hintereinander erzählt werden. Bei der häufigsten Form, der Alzheimerdemenz, sind das aber die klassischen Symptome. Bei anderen Formen der Demenz treten Schwierigkeiten bei ursprünglich gewohnten Abläufen im Alltag auf. Das kann sich zum Beispiel bei Frauen, die immer viel und routiniert gekocht haben, daran zeigen, dass sie in der Küche plötzlich regelmässig das Essen anbrennen lassen. Oder wenn Betroffene sich in der Uhrzeit vertun, einen bekannten Weg nicht finden oder Gegenstände verlegen. Auch Stimmungsschwankungen oder Wesensveränderungen (besonders bei der Frontotemporalen Demenz), Halluzinationen (bei der Lewy-Body-Demenz) oder Antriebslosigkeit und depressive Verstimmungen (vaskuläre Demenz) können Anzeichen sein. «Die verschiedenen Demenzformen ähneln sich meist erst am Ende des Krankheitsverlaufes, wenn viele Bereiche der Hirnleistung beeinträchtigt sind», sagt Dr. med. Ulrike Darsow, Geriaterin mit Schwerpunkt Demenz am Spital Affoltern. Sie betont, es sei wichtig, zwischen der «gesunden Altersvergesslichkeit» und der Demenz zu unterscheiden. Dass die Hirnleistung im Alter abnimmt, ist normal. Von einer Demenz spricht man, wenn die Veränderung der Hirnleistung jemanden deutlich im Alltag einschränkt. Meist dauert eine Demenzerkrankung zwischen acht und zehn Jahren

mehr Frauen als Männer und tritt häufiger im hohen Alter auf. DARÜBER REDEN – ABER WIE? Kommt es immer wieder zu Situationen, in denen das Umfeld das Gefühl hat, etwas «stimme» mit der Person nicht, ist es vielleicht Zeit, sie darauf anzusprechen. Aber wie? «Wenn man eine gute Beziehung zur betreffenden Person pflegt, finde ich es gut, wenn man sich einen ruhigen Moment aussucht und sagt: ‹Mir fällt auf, dass in der letzten Zeit nicht mehr alles so rund läuft.›» Es gehe darum, wohlwollend nachzufragen und Hilfe anzubieten – und auch zu fragen: «Wie nimmst du das wahr?» Nicht selten streiten die Angesprochenen die Probleme ab, weil sie sie wahrscheinlich selber Die Cartoons in diesem nicht bemerken. Dann sei es gut, Artikel erschienen in: abzuwarten und bei einer ande«Demenz-Anekdoten und ren Gelegenheit noch einmal auf Cartoons zum Schmunzeln», die eigenen Beobachtungen aufherausgegeben von Domicil – Kompetenzzentrum merksam zu machen, so Darsow. Demenz in Bern, Wenn die Beziehung zur Person WerdVerlag, 29 Franken. weniger gut ist, kann man jeDie Anekdoten sollen eine andere Form von Gelassenmanden das Gespräch führen heit im Umgang mit Demenz lassen, der einen guten Draht zu vermitteln. ihr hat. Es ist normal und verständlich, dass Betroffene ihre Fehlleistungen zu kaschieren versuchen. Sie reden sich beispielsweise damit heraus, dass sie in einem Gespräch nicht richtig zugehört hätten, weil sie das Thema nicht interessiere. Oder sie machen sich allerlei Notizen, um nichts zu vergessen, verheimlichen vergessene Termine und erhaltene Mahnungen. Das mag damit zu tun haben, dass viel Scham und Angst im Spiel sind. «Der Selbstwert und das Selbstverständnis der Betroffenen werden schon zu Beginn der Erkrankung erschüttert, die Angst ist ein ständiger Begleiter, und diese wird mit jeder noch so kleinen Fehlleistung immer grösser. Menschen mit~

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48 einer beginnenden Demenz haben enorme Angst, über ihre Aussetzer zu sprechen, weil sie sich vor der Reaktion ihres Gegenübers fürchten. Und das lässt die Angst noch grösser werden», schreibt die Demenz-Spezialistin Dr. med. Irene Bopp-Kistler in ihrem Standardwerk zum Thema. Der Grund für das Abstreiten liegt aber auch in der Erkrankung selbst. Viele Demenzerkrankte erkennen die Defizite nicht, weil bestimmte Areale in ihrem Hirn geschädigt sind. KLARHEIT IST WICHTIG Eine medizinische Abklärung ist dennoch unumgänglich. Denn es gilt, andere Gründe wie Entzündungen oder Tumore für die kognitiven Einbussen auszuschliessen. Zudem ist in dieser verwirrenden und anspruchsvollen Situation, in der alle Betroffenen, also auch das Umfeld der Erkrankten, stecken, Klarheit über die Ursache des Problems wichtig. Sie hilft, damit umgehen zu können. «Eine offene Kommunikation über die Diagnose Demenz ermöglicht es Angehörigen und Betroffenen gleichermassen, das Leben neu an die Hand zu nehmen (…). Und in der Mehrheit der Fälle führt die Diagnosestellung zu einer Milderung der Symptome», schreibt Bopp-Kistler. Auch Darsow findet es wichtig, dass – trotz fehlender Heilungsmöglichkeiten – betroffene Menschen eine möglichst genaue Diag-

nose erhalten. Denn nur dann, sagt sie, können die Betroffenen ernst genommen, aufgefangen und begleitet werden. Daniel Wagner hat vor einigen Jahren seinen Vater an Demenz verloren. Mit der Plattform «Demenz Zürich» engagiert er sich inzwischen intensiv für Betroffene. Sein grosses Anliegen: Die Menschen dazu ermuntern, offen über das Thema zu reden, sich gemeinsam der Diagnose und Herausforderung zu stellen. Denn Offenheit, so Wagner, sei die einzige Chance für Betroffene, mit dieser Situation umzugehen. Wenn man das schaffe, seien auch schöne gemeinsame Erlebnisse möglich. Dass sein Vater partout nicht über eine mögliche Demenz – und später die tatsächliche Erkrankung – sprechen wollte, war für Wagner und seine Mutter sehr belastend. Als sein Vater bereits im Heim lebte, war nichts geregelt. Vollmachten für die Bank, über das Haus – alles musste noch geklärt werden. «Das war sehr schwierig und einer der Gründe, weshalb ich mich für Demenzbetroffene engagiere.» ANGEHÖRIGE AM LIMIT Steht nach einer Abklärung in einer Memory Clinic fest, dass die Person tatsächlich unter einer Form von Demenz leidet, braucht es genügend Zeit für ein ruhiges Gespräch. «Es ist von grosser Bedeutung, dass die Diagnose den Betroffenen und den

VERANSTALTUNGEN AUFGEWECKTE FOTOGESCHICHTEN

DEMENZ MEET

«Demenz Meet» bietet Impuls- und Expertenreferate und die Möglichkeit zum Austausch für direkt und indirekt Betroffene. 18. Mai 2019 in Basel, 15.–17. August 2019 in Zürich.

Gemeinsam eine Geschichte zu einer Fotografie in den Ausstellungsräumen der Fotostiftung Schweiz ausdenken und Erinnerungen wecken. Für Menschen mit Demenz und ihre Betreuungsperson, geführt von einer Kunsthistorikerin und Gerontologin. Start der nächsten Reihe: 14. Juni 2019, 14.30–16.30 Uhr. Information und Anmeldung: vermittlung@fotozentrum.ch 052 234 10 30

www.demenzmeet.ch FOTO-GENERATIONEN-DIALOG LUNCHKONZERTE IM KKL LUZERN

Das Luzerner Sinfonieorchester bietet mehrmals pro Jahr Konzerte für Menschen mit Demenz an. Nächstes Konzert: 26. April 2019, 12.30 Uhr, KKL Luzern. Information und Anmeldung: d.lehnert@sinfonieorchester.ch 041 226 05 19

Die Fotografin Nathalie Streit bietet Schülern und Menschen mit Demenz einen kreativen Begegnungsraum mittels Fotografien an. Ziel ihres Projektes ist der Abbau von Berührungsängsten und das Sichtbarmachen der Würde von Demenzkranken. www.na-da.ch

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~ Dossier ~ DEMENZ

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Angehörigen gleichzeitig übermittelt wird», schreibt Bopp-Kistler in «Reden über Demenz». Auch Darsow lässt viel Raum für die Fragen und Ängste der Betroffenen. Nicht viele Betroffene sind erstaunt ob der Diagnose, aber das ändert wenig an ihrer Schwere. Wichtig, so Darsow, sei, dass man ganz konkret besprechen könne, was das nun für den Alltag bedeute. Darsow teilt die Behandlung auf drei Säulen auf: Die erste Säule sind die Medikamente. Sie können helfen, sind aber nicht der wichtigste Teil. Die zweite Säule sei, zu lernen, wie die Betroffenen mit der Situation umgehen können. Das braucht Zeit, Geduld, Energie und Begleitung. Und drittens gehe es darum, ein möglichst aktives Leben in einem sich stetig anpassenden Umfeld weiterzuführen. Möglichst viel zu tun, was Freude bereite, sei sehr wichtig. Freude erleben kann man auch mit einer Demenz. Die Herausforderungen für ein Leben mit Demenz sind trotzdem gross. Daniel Wagner führte Mitte 2017 in einer seiner

Menschen Schritt für Schritt zu verlieren. «Es ist ein Abschiednehmen in Raten – der betroffene Mensch verändert sich», so Wagner. «Angehörige brauchen wie die Betroffenen Schutz, Trost, Linderung des Leidens. Denn sie leiden mindestens so stark wie ihre Geliebten, die sich zunehmend von ihnen entfernen», schreibt Bopp-Kistler in «Reden über Demenz». Die Krankheit verläuft eher langsam, aber die Veränderung schreitet stetig voran. Welche Hirnleistungen als Nächstes beeinträchtigt sein werden, hängt von der jeweiligen Demenzform ab – und lässt sich nie voraussagen. Darsow erklärt, in der Begleitung ihrer Patientinnen und Patienten und deren Umfeld gehe es darum, zu schauen: Was verändert sich? Wie können die Betroffenen mit der neuen Situation umgehen?

Facebook-Gruppen, in der sich über 1000 Betroffene (Angehörige sowie Erkrankte) austauschen, eine Umfrage über die grössten Sorgen durch. Ganz oben auf der Liste stand die Sorge der betreuenden Angehörigen um die eigene Lebensfreude und die Angst davor, auszubrennen. Ebenfalls weit oben erschien die Angst davor, einen geliebten

empfiehlt, Kindern zu erklären: «Schau, das Grosi hat eine Krankheit, bei der man vieles vergisst. Wenn du ihm etwas erzählst, kann es sein, dass es das bald nicht mehr weiss.» Wichtig sei, den Kindern, die oft die Schuld bei sich suchten, klar zu machen, dass das mit ihnen nichts zu tun habe. Man müsse betonen: «Das ist die Krankheit, die das macht. Das Grosi hat dich immer noch genauso lieb.» Und: «Das Grosi ist nicht mehr wie immer und trotzdem ist es immer noch dein Grosi und es ist toll. Weil es nämlich auch Dinge mit dir macht, die andere nicht machen.» •

«DAS GROSI HAT DICH NOCH GENAUSO LIEB» Und was sagt man dem Enkel, der nicht versteht, warum das Grosi zum vierten Mal von der Apfelwähe erzählt? Darsow

ELENA IBELLO (36) ist Journalistin und Kommunikationsfachfrau und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Themen rund um die letzte Lebensphase. Zuletzt war sie Kommunikationsbeauftragte von palliative zh+sh. www.pallnetz.ch

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~ Dossier ~ DEMENZ

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ADRESSEN

ALZHEIMER SCHWEIZ

Die gemeinnützige Organisation setzt sich für Gleichberechtigung in der Gesellschaft ein und ergreift Partei für Menschen mit Demenz. Auf der Website oder zum Bestellen gibt es ein breites Angebot an Informationsbroschüren zu verschiedenen Themen – beispielsweise über Entlastungsangebote, rechtliche Angelegenheiten, Pflege, Umgang mit Aggression, Herumwandern und Weglaufen und viele mehr. Das AlzheimerTelefon beantwortet Fragen, gibt Auskunft und zeigt auf, wo es Hilfe gibt. 058 058 80 00, Montag bis Freitag, jeweils von 8–12 und 14–17 Uhr. info@alz.ch www.alz.ch

ALZHEIMER.CH

Auf der Informationswebsite des langjährigen Leiters der Klinik «Sonnweid» für Demenzkranke in Wetzikon finden sich umfassende Dossiers zu Themen rund um Demenz, Interviews mit Fachpersonen aus den Bereichen Medizin, Pflege, Psychologie, Forschung und vielen mehr, Porträts von Betroffenen in verschiedenen Krankheitsstadien und deren Betreuungspersonen sowie Terminkalender mit Veranstaltungen zum Thema. Alzheimer.ch

PRO SENECTUTE

Pro Senectute ist die grösste Schweizer Fach- und Dienstleistungsorganisation für Altersfragen. Die Stiftung setzt sich für das Wohl, die Würde und die Rechte älterer Menschen ein, auf politischer wie auch persönlicher Ebene. In der Schweiz gibt es 130 Beratungsstellen für Altersfragen, die unter anderem auch Unterstützung bieten beim Erstellen von Dokumenten wie Patientenverfügung oder Vorsorgeauftrag. 044 283 89 89

SWISS MEMORY CLINICS

info@prosenectute.ch

www.swissmemoryclinics.ch

Die Schweizer Memory Clinics sind die ersten Anlaufstellen bei Verdacht auf Demenz. Hier werden Betroffene untersucht und gemeinsam mit den Angehörigen beraten. Die Kliniken sind Kompetenzzentren für die Diagnostik, Behandlung und Beratung. Ihre vier Kerndisziplinen sind Geriatrie, Neurologie, (Neuro-) Psychologie und Alterspsychologie. Memory-Kliniken gibt es an verschiedenen Standorten in 17 Kantonen der Schweiz.

www.prosenectute.ch

DEMENZ ZÜRICH

VEREIN SELBSTBESTIMMUNG.CH

Der 2006 gegründete Verein unterstützt das auf Demenz spezialisierte Stadtzürcher Alterszentrum Doldertal und engagiert sich in der Aufklärungsarbeit über Demenz und Alzheimer. Hinter dem Verein steht Daniel Wagner, der auch die Veranstaltungen «Demenz-Meet» organisiert (siehe Projekte für Demenzkranke). 076 437 13 57

Der Verein setzt sich für Personen ein, die aufgrund chronischer Krankheit, Behinderung oder hohen Alters in ihrer Selbstbestimmung eingeschränkt sind. Auf ihrer Webseite sammelt der Verein Artikel zum Thema Barrierefreiheit, soziale Sicherheit und Selbstbestimmung. 077 447 11 23

www.demenzzuerich.ch

(Sekretariat Verein)

info@selbstbestimmung.ch redaktion@selbstbestimmung.ch

(Redaktion Newsseite) MEMO-INFO.CH

www.selbstbestimmung.ch

Eine gemeinsame Kampagne von Alzheimer Schweiz und Pro Senectute. Kernstück ist die Website memo-info.ch, auf der Informationen über die Krankheit, Warnzeichen, Präventionsmöglichkeiten und verschiedene Therapien vermittelt werden. Mit TV-Spots, Plakaten, Inseraten und Onlinewerbung will die Kampgagne die Bevölkerung auf die Demenzkrankheit aufmerksam machen. www.memo-info.ch

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URTEILSFÄHIGKEIT

PRÄVENTION

MIT BEWEGLICHKEIT VORBEUGEN – GEISTIG UND KÖRPERLICH

Jährlich fliessen weltweit pro Jahr Millionen von Franken in die Forschung von Alzheimer und Demenz. Zurzeit gibt es erst Medikamente, die nach einer Diagnose den Verlauf der Krankheit leicht verzögern können. Eine wirksame Therapie, ein Gegenmittel oder gar eine Impfung wird es vermutlich noch lange nicht geben. Die Forschenden sind sich alle einig darin, wie man das Krankheitsrisiko und dessen Verlauf verringern beziehungsweise verlangsamen kann, nämlich durch den Lebensstil, namentlich die körperliche und geistige Aktivität:

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Mindestens dreimal pro Woche 30 Minuten Sport treiben. Wissbegierig bleiben, sich neuen und anspruchsvollen Themen widmen und versuchen, sie zu verstehen, oder an Orte reisen, an denen man noch nie war. Ein Musikinstrument spielen oder erlernen, oder eine neue Sprache, Gedächtnistraining mithilfe von Spielen, Büchern oder Apps. Auf einen niedrigen Körperfettanteil achten und sich ausgewogen ernähren. Soziale Aktivitäten pflegen: Wer sich regelmässig austauscht, fordert sein Gehirn heraus, dazu gehören auch das Hüten von Enkelkindern oder Freiwilligenarbeit. Nicht rauchen und einen geringen Alkoholkonsum. Eine ausreichende Zufuhr von Vitamin D, Vitamin B12 und Omega-3-Fettsäuren. Vorsorgeleistungen in Bezug auf die Entwicklung eines Diabetes mellitus (Altersdiabetes) wahrnehmen und Kontrolle des Blutdrucks. Chronischen Stress vermeiden.

Eine möglichst frühe Demenzabklärung ist auch von Bedeutung für die rechtliche und finanzielle Regelung der persönlichen Angelegenheiten. Am Anfang der Krankheit kann man dies noch oft tun. Es ist sinnvoll, die Urteilsfähigkeit zum Zeitpunkt der Unterzeichnung von wichtigen Dokumenten wie Patientenverfügung oder Vorsorgeauftrag durch den Arzt bestätigen zu lassen. Die Urteilsfähigkeit zu bestimmen, ist eine komplexe Sache, denn es kann sein, dass jemand durchaus noch in der Lage ist, selber Lebensmittel einzukaufen oder für sich selbst zu sorgen, nicht aber eine Immobilie zu verkaufen. Aus rechtlicher Sicht beurteilt man die Urteilsfähigkeit nach zwei Kriterien, die erfüllt sein müssen:

1. WILLENSBILDUNGSFÄHIGKEIT:

Die Person kann eine bestimme Situation verstehen, Nutzung und Wirkung einer bestimmten Handlung abwägen und sich in der Folge für etwas entscheiden.

2.

WILLENSUMSETZUNGSFÄHIGKEIT:

Die Person kann ihren Willen – die getroffene Entscheidung – frei und unbeeinflusst umsetzen. Mit einem rechtzeitig erteilten Vorsorgeauftrag können Demenzkranke dafür sorgen, dass jemand an ihrer Stelle entscheiden und die persönlichen und finanziellen Angelegenheiten erledigen kann, wenn sie dazu nicht mehr fähig sind. Der Vorsorgeauftrag tritt dann erst in Kraft, wenn die Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) die Person als urteilsunfähig beurteilt. Es ist möglich, in einen Vorsorgeauftrag auch die medizinischen Angelegenheiten mit einzuschliessen. Eine kombinierte Lösung Vorsorgeauftrag und Patientenverfügung ist vor allem dann sinnvoll, wenn man sich auf eine einzige Vertrauensperson beschränken will. Möchte man allerdings konkrete Wünsche zu Behandlung und Pflege äussern, braucht es dazu eine zusätzliche und explizite Patientenverfügung. Informationen über Form und Inhalt von Dokumenten zur Regelung von persönlichen Angelegenheiten finden Sie auf www.alzheimer-schweiz.ch/publikationen-produkte.

Über das Alzheimer-Telefon 058 058 80 00 können entsprechende Info-Broschüren bestellt werden. ~KD

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~ Dossier ~ DEMENZ

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BÜCHER

SACHBÜCHER 1 «Dement, aber nicht bescheuert. Für einen Umgang mit Demenzkranken» Michael Schmieder, Uschi Entenmann, Ullstein, 15 Franken.

Wir «Gesunden» therapieren, beschäftigen und medikamentieren die Demenzkranken, damit wir uns nicht hilflos fühlen. Doch hilft das den Patienten? Nein, im Gegenteil. Die Kranken möchten in ihrem So-Sein angenommen werden, plädiert Michael Schmieder, der Gründer und langjährige Leiter der Klinik «Sonnweid», eines der innovativsten Demenzheime Europas.

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2 «Reden über Demenz» Elena Ibello, Anne Rüffer, Rüffer & Rub, palliative zh&sh, 22 Franken.

Die Kommunikation mit Demenzkranken und ihren Angehörigen steht im Mittelpunkt dieses Buches. Für die bestmögliche Lebensqualität ist es essenziell, einfühlsam zuzuhören und zu reden.

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3 «Demenz. Fakten Geschichten. Perspektiven» Irene Bopp-Kistler, Rüffer & Rub, 40 Franken.

Experten nennen die bisher bekannten Fakten zum Thema Demenz beim Namen. Betroffene und Angehörige berichten von «ihrer» Demenz und Fachkräfte vermitteln Perspektiven, wie wir Betroffenen respektvoll begegnen können. Die Autorin Irene Bopp-Kistler ist Geriaterin und leitende Ärztin an der Memory-Klinik im Waidspital Zürich.

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ROMANE 4 «Der alte König in seinem Exil» Arno Geiger, dtv, 16 Franken.

Offen und liebevoll erzählt Arno Geiger die Geschichte seines an Alzheimer erkrankten Vaters. Er begleitet ihn durch die Landschaften der Kindheit und lernt seinen Vater auf intensive und berührende Weise neu kennen und schätzen. Ein lichtes, oft auch komisches Buch über ein Leben, das es immer noch wert ist, gelebt zu werden.

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5 «Hier können Sie im Kreis gehen» Frédéric Zwicker, Nagel & Kimche, 25 Franken.

Ein dementer Witwer kommt ins Pflegeheim. Nur, seine Demenz ist vorgetäuscht. Im Heim hofft er, seine Ruhe zu finden. Er beobachtet die schrulligen, nicht selten aggressiven Mitbewohner und die Nachlässigkeit der Pfleger. Seine vorgetäuschte Demenz nutzt er, um Desserts zu stehlen und Gehhilfen unliebsamer Nachbarn zu verstecken. Als zufällig seine Jugendliebe auftaucht, flackert die alte Zuneigung erneut auf.

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6 «Small World» Martin Suter, Diogenes, 18 Franken.

Durch die veränderte Hirnfunktion eines Alzheimererkrankten droht ein lang vertuschtes Verbrechen ans Licht zu kommen. Ein Klassiker der Schweizer Literatur. BÜCHER FÜR KINDER 7 Ab 8 Jahren: «Als Opa alles auf den Kopf stellte» Marianne Musgrove, Beltz 8 Franken. 6

Zwei Schwestern, die bei ihrem Opa leben und auf Teufel komm raus ihrem Umfeld verheimlichen wollen, wie komisch und vergesslich ihr geliebter Opa plötzlich geworden ist. 8 Ab 10 Jahren: «Demenz, ist das ein Tier wie Krebs?» Bianca Mattern, Eva-Maria Bopp, Verlag Modernes Lernen, 25 Franken.

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Dieses Buch unterstützt Eltern beim Gespräch über Demenz. Der erste Teil erklärt den Erwachsenen, warum das Thema für Kinder wichtig ist. Der zweite Teil wendet sich mit einer illustrierten Geschichte an die Kinder und gibt ehrliche Antworten auf kindliche Fragen. Im dritten Teil kommen in einer Schreibwerkstatt die Kinder selbst zu Wort. 9 Ab 4 Jahren: «Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor» Martin Baltscheid, Beltz, 25 Franken. 8

Mit Wärme und Humor erzählt dieses Bilderbuch vom Schicksal des alten Fuchses, der sich in der Welt, die einmal die seine war, nicht mehr zurechtfindet. Eine kluge und aussergewöhnliche Geschichte über das Älterwerden und das Zusammenleben der Generationen. VORLESEBÜCHER FÜR DEMENZKRANKE 9

10 «Das grosse Vorlesebuch für Menschen mit Demenz» Karin Hermanns, Kaufmann, 23 Franken.

Zu jeder Jahreszeit eine passende Geschichte, ein schönes Gedicht oder ein kniffliges Rätsel. Alle Texte wecken positive Emotionen und sind den Betroffenen eine Stütze, um Vergessenes wieder ins Gedächtnis zu rufen. Die zahlreichen Fotos helfen, gemeinsam ins Gespräch zu kommen.

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11 «5-Minuten-Vorlesegeschichten für Menschen mit Demenz» Petra Bartoli y Eckert, Verlag an der Ruhr, 12 Franken.

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Die 16 heiteren Geschichten erzählen von lustigen Irrtümern, Hausfrauentricks und Peinlichkeiten des alltäglichen Lebens. Alle Geschichten spielen in den 1950er- und 1960er-Jahren und erinnern Patienten an ähnliche lustige Begebenheiten aus ihrem Leben zu jener Zeit. ~KD # 04 ~ 2019


~ Dossier ~ DEMENZ

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FILME

FILME FÜR FAMILIEN UND KINDER 1 «Honig im Kopf», D 2014, ab 6 Jahren.

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Die Geschichte der ganz besonderen Liebe zwischen der elfjährigen Tilda und ihrem Grossvater Amandus, der an Alzheimer erkrankt ist. Als der Weg ins Heim unausweichlich scheint, entführt Tilda kurzerhand ihren Grossvater auf eine chaotische und spannende Reise, um ihm seinen grössten Wunsch zu erfüllen: noch einmal Venedig sehen! Mit Til Schweiger und Dieter Hallervorden.

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FILME FÜR ERWACHSENE BETROFFENE UND ANGEHÖRIGE

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2 «Still Alice», USA 2015, (deutscher Titel: Mein Leben ohne Gestern).

Oscargekröntes Drama über die Sprachwissenschaftlerin Alice, die nach und nach ihre Sprache verliert und schliesslich die Diagnose Alzheimer erhält. Mit Julianne Moore.

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Erlebe die Vielfalt! Werden 0? 4 auch Sie itt für Gratis-Eintr gang alle mit Jahr! 1979

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55 3 «Ella & John», USA 2018, (deutscher Titel: Das Leuchten der Erinnerung).

Ein langjähriges Ehepaar – sie krebskrank, er an zunehmender Demenz leidend – unternimmt gemeinsam einen letzten Roadtrip mit ihrem Wohnmobil. Mit Helen Mirren und Donald Sutherland. 4 «Vergiss mein nicht», D 2012, Dokumentarfilm.

Regisseur David Sieveking zeigt die letzten Lebensjahre seiner Mutter Gretel, die an Alzheimer erkrankt ist. Nachdem Davids Vater seine Frau viele Jahre betreut hat, kommt er an seine Grenzen. David zieht ins elterliche Haus ein, damit sein Vater Urlaub in der Schweiz machen kann. 5 «Nebelgrind», CH 2012. Spielfilm.

Der Frau von Bauer Jürg platzt der Kragen und sie überlässt ihm für zwei Wochen die Kinder und den vergesslichen Vater Karli. Schnell wird Jürg klar, dass seine Frau Recht hat und sein betagter Vater nicht einfach nur älter wird, sondern an Alzheimer erkrankt ist. Jürg steht vor der Herausforderung seines Lebens. ~KD

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Darmkrebs ist es egal, wer du bist. Informier dich. Früh entdeckt ist Darmkrebs meist heilbar. Deshalb empfehlen wir ab 50 die Früherkennung. Zudem senkt ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung das Risiko. Wir informieren, unterstützen und begleiten.

Mehr auf krebsliga.ch/darmkrebs # 04 ~ 2019

Ab 50: zur Vorsorge


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Zwei Herzdamen und ein « Schuufle König » Als Hausarzt wird man hin und wieder zum Entsorgungsdepot vom Ärger der Patienten. Das macht nichts. Manchmal ist es nämlich die beste Medizin, sich die Sorgen von der Seele zu reden.

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rau T. kommt aus einem Nachbardorf seit über 30 Jahren in die Sprechstunde, ich habe sie als Mutter gekannt, die eine ihrer drei Töchter verloren hat, und als Ehefrau eines über Jahre chronisch kranken Mannes. Seit über 20 Jahren Witwe, ist sie trotz allem eine aufrechte Dame geblieben. Ich liebe ihre Ehrlichkeit. Manchmal schimpft sie darüber, dass ihre Töchter zu weit weg sind, dass es ihre jüngere Schwester so viel leichter hat im Leben und sie etwas von oben herab behandelt. Ausser Rückenbeschwerden, die die Spezialisten erfolgreich mit gezielten Injektionen behandeln, ist sie selten krank. Sie nimmt wenig Medikamente. Sie ist überzeugt, dass sie letztes Jahr eine böse Gesichtsrose durch puren Ärger bekommen hat und dass der Gallenstein, der sie im Übrigen schon 30 Jahre «bewohnte», erst dann bissig wurde, als sie sich so nervte. Nun gut, der Stein sei jetzt wenigstens wegoperiert, oh, wenn man das nur mit dem Ärger auch tun könnte. Eigentlich unnötig, all diese Aufregungen, meint sie, aber so sei sie eben, manchmal eine dumme Kuh. Jetzt lasse auch das Gedächtnis nach und das bereite ihr Sorgen. Ich taste mich im Gespräch vor, was denn weiter noch sei? Ja, eben die Sache mit dem «Schuufle König», dem Witwer, der seit ein paar Jahren immer abends vorbeikomme und den sie wirklich gut möge. Aber der

nehme alles so selbstverständlich, ein richtiger Pascha, der als vormaliger Kleinunternehmer seine Chefallüren nie abgelegt habe. Der sehe doch gar nicht, was sie alles für ihn tue … und dann eben dessen Schwägerin! Wenn die alle paar Wochen einmal auftauche, sei sie selbst nur noch Luft, und das ärgere sie masslos. Plötzlich nur noch Nebengeräusch, Nummer zwei, Lückenbüsserin, wenn der Monsieur überhaupt so weit denken könne. Die Dame sei mannstoll, seit es sie gebe. Sie habe früher grosse gesellschaftliche Anlässe organisiert und eine Meinung von sich, die weit darüber hinausgehe, dass sie nämlich auch eine gewöhnliche alte fette Frau geworden sei. Nach dieser Tirade muss ich nun doch schmunzeln und meine, sie bringe eine Eifersucht auf wie ein junges Mädchen. Donnerwetter, ob das nie aufhöre im Leben? Dies sei wohl ein Zeichen für ihre Jugendlichkeit. Jetzt ist es an der Patientin, laut zu lachen. Nur gut, sei sie nie zu diesem alten Schwerenöter «Mil» gezogen, was man ihr vor ein paar Jahren nahegelegt habe. Nein, sie habe ihn zwar gern, aber der solle sich ja nicht zu viel einbilden auf seine Don-Juan-Manieren, dieser schwerhörige Jasskönig. Wir kommen dann auf ihre Einsamkeit zu sprechen und ihren gelegentlichen Lebensüberdruss und dass sie sich vor ihrem Geburtstag in zehn Tagen fürchte. Erstens: schlimm, wenn

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~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

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niemand kommt, zweitens: Angst davor, wenn plötzlich «weiss nicht wer» auftaucht. Ich schlage ihr am Ende der Konsultation vor, einige Laboruntersuchungen zu machen, womit sie einverstanden ist (die letzten liegen drei Jahre zurück), und uns noch einmal zu treffen. DIE MUTIGE HERZDAME SIEGT Vierzehn Tage später kommt sie zurück und ist sichtlich erleichtert, hat den Geburtstag nicht nur gut überstanden und sogar einen Kuchen gebacken, nein, ihre jüngere Schwester und eine ihrer Töchter haben in einem einzigen grossen Energieanfall den Estrich leer geräumt, etwas, was sie mindestens so lange gedrückt habe wie der Gallenstein. Ein paar nette Gäste waren da, mittendrin natürlich der alte strahlend-taube «Schuufle König» ohne ihre Konkurrentin. Aber – man höre und staune – die habe ihr sogar eine wirklich nette Karte geschrieben. Dann fragt sie mich plötzlich, ob sie mich nicht langweile mit

EDY RIESEN (70) war als Hausarzt in Ziefen (BL) tätig. Er führte seine Praxis bis vor Kurzem mit seinem Schwiegersohn und ist mehrfacher Grossvater.

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ihren Geschichten. Sie komme doch immer wieder einmal mit ihrem «Chüdersack» vorbei und ich müsse mir bald vorkommen wie ein Entsorgungszentrum. Ganz im Gegenteil, meine ich, sie mache da für uns beide eine grossartige Arbeit und – wenn ich das bemerken dürfe – sie sei immer noch eine gute Unterhalterin. Die Laborwerte seien ausgezeichnet, etwas Vitamin-D-Mangel, aber sonst keine Indikation für Medikamente. Vielleicht, überlegen wir gemeinsam, sollte sie doch ein Antidepressivum versuchen? Aber das wolle gut überlegt sein. Sie geht sichtlich aufgestellt durch den Gang nach vorne, zwei Zentimeter grösser, die Schritte fester, ein Lächeln auf ihrem Gesicht. Die mutige Herzdame hat wieder einmal gesiegt über den Verdruss mit dem lästigen Alter und dem jugendlichen Liebeskummer! •

~ Ultrasun ~

Kommen die Enkel zu Besuch, ist das für die Grosseltern immer eine riesen Freude. Rausgehen, wandern, Minigolf. Die Freizeitmöglichkeiten im Freien sind schier unendlich. Unerlässlich, gerade wenn es an die frische Luft geht, ist ein optimaler Schutz für die Gesichtshaut. Was kaum einer weiss: Tagescremes mit SPF schützen zumeist nicht vor UVA, sondern lediglich vor UVB. Da nur UVA-Strahlung die Haut altern lässt, ist also primär UVA-Schutz vonnöten. Ultrasun sorgt mit seiner Face-Linie für einen umfassenden lamellaren Breitband-Schutz gegen UVA, UVB und Infrarot-A-Strahlen. Frei von kritischen Inhaltsstoffen wie hormonaktiven und irritierenden Filtern, Mineralölen und Silikonen, eignen sich die Produkte zur täglichen Anwendung. Dank ihrer Gelstruktur fühlen sie sich sehr leicht an und stabilisieren zudem mithilfe von Ectoin® den Feuchtigkeitshaushalt. Ultrasun-Produkte werden von Dermatologen empfohlen und sind in Apotheken und Drogerien erhältlich.

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~ Beratung ~ AUS DER PRAXIS

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Bessere Aufteilung GROSSMUTTER (68) FRAGT: «Ich habe fünf Enkelkinder. Die zwei Kinder meiner Tochter hüte ich regelmässig, die drei Kinder meines Sohnes nur nach Bedarf. Wir haben das so alle miteinander besprochen und alle waren einverstanden. Nun merke ich aber doch, dass da immer wieder Spannungen sind zwischen meinen Kindern, weil die Tochter mehr von meinen Diensten profitiert als der Sohn. Auch die Enkel haben schon bemerkt, dass ihre Cousinen mehr bei der Nonna sein können als sie. Alle fünf regelmässig zu hüten, ist für mich zu viel (ich bin alleine). Was soll ich machen?»

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unächst ist es erfreulich zu lesen, wie gern Ihre Enkelkinder zu Ihnen kommen und wie froh auch Ihre Tochter und Ihr Sohn darüber sind. Wahrscheinlich sehen ja alle mehr dahinter, als nur von Ihren «Diensten zu profitieren». Manchmal geht dabei allerdings vergessen, dass von der Nonna gehütet zu werden, keine Selbstverständlichkeit ist, sondern ein kostbares Gut, das es zu hegen und zu pflegen gilt. Auch wird vielleicht zu wenig daran gedacht, dass es alleine in Ihrem Ermessen liegt, wie stark Sie sich engagieren möchten. Da man in jüngeren Jahren zum Glück noch kaum Erfahrungen mit den Grenzen der eigenen Belastbarkeit gemacht hat, entwickelt sich nicht von selbst die Vorstellung, dass es bei älteren Menschen anders sein kann. Denn was früher noch ohne grössere Anstrengungen ging, nämlich beispielsweise den Tag mit zwei oder

sogar drei Kindern zu verbringen, kann in späteren Jahren zu einer echten körperlichen und auch psychischen Herausforderung werden. Dies auch deshalb, weil Sie sicherlich, wie Grosseltern ganz allgemein, aus guten Gründen besonders darauf bedacht sind, dass den Kindern nichts zustösst und sie abends gesund und fröhlich wieder bei den Eltern ankommen.

DAGMAR SCHIFFERLI (67) ist Psychologin sowie Dozentin für Gerontologie und Sozialpädagogik. Seit 1996 veröffentlicht sie zudem Romane und Erzählungen. Sie hat eine Tochter, drei Enkelkinder und lebt in Zürich. www.dagmarschifferli.ch Fragen an: beratung@grosseltern-magazin.ch Die Fragen werden anonymisiert.

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Häufiger und länger hüten, als Sie es bereits jetzt tun, können und möchten Sie deshalb nicht. Aber vielleicht lässt sich die Hütezeit anders aufteilen? Gäbe es zum Beispiel für die Kinder Ihrer Tochter hin und wieder andere Möglichkeiten, damit auch die Kinder Ihres Sohnes etwas häufiger bei Ihnen sein könnten? Was wäre Ihnen selbst denn am liebsten? Welche Gedanken haben sich Ihre Tochter und Ihr Sohn schon gemacht, um das Problem zu lösen, das ja den Familienbund insgesamt betrifft? Wenn Sie ohne Scheu in einem gemeinsamen Gespräch um Verständnis für die Grenzen Ihrer Belastbarkeit werben, lässt sich leichter eine Lösung finden. Dabei kann es durchaus sinnvoll sein, auch die Enkelkinder miteinzubeziehen, die ja nicht selten mit kreativen Vorschlägen überraschen. Weil sie die Nonna so lieb haben. •


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Die Hebamme, der Babyschlaf und die Grossmutter

«

Die Freundin der Hebamme erzählt von ihrer schlafraubenden Überfürsorglichkeit und einer dennoch gelungenen Nachtwache.

Nun, erzähl mal, wie ging es letztes Wochenende mit deiner kleinen Enkelin?», frage ich. Meine Freundin schmunzelt und beginnt zu erzählen: «Ich habe nicht viel geschlafen. Es war eine spezielle Erfahrung. Nach dem letzten Schoppen

Morgen war sie offenbar vor mir wach. Als ich meine Augen öffnete, traf mein Blick ihr kleines Gesicht. Sie lag still da und staunte mich einfach mit ihren grossen Augen an. Und sie roch so gut! In der zweiten Nacht wechselten mein Mann und ich uns ab. Neben

legte ich sie in ihr Campingbett. Das anschliessende Protestgeschrei ging mir schnell auf den Wecker und ich fühlte mich bereits etwas überfordert. Das konnte ja heiter werden! Ich trug sie im dunklen Zimmer herum, beruhigte sie und legte sie schlafend wieder hin. Als sie nach einer halben Minute erneut schrie, nahm ich sie in mein Bett. Hier schlief sie nach kurzer Zeit ein, ihre kleine warme Hand in meiner.

dem Grossvater hat sie sogar längere Episoden geschlafen. Er war wahrscheinlich weniger aufgeregt als ich und macht sich generell weniger Sorgen. In den letzten Monaten habe ich oft Schlafstörungen, offenbar wegen der Menopause, aber eine solch sinnvolle und emotional befriedigende Nachtwache hatte ich schon lange nicht mehr. Ich fühlte mich akzeptiert vom Kind, erkannte seine Bedürfnisse und konnte ihm helfen. Es ist nicht das Gleiche wie bei meinen eigenen Kindern damals, dort fühlte ich mich von Anfang an zuständig und akzeptiert. Das ist offenbar die Natur. Mit den Enkeln muss ich den Weg erst finden. Und ihre Liebe zu mir ist eine freiwillige. Ich will ihr Herz erobern. Schlechte Nächte hin oder her. – Schlechte Nächte?» Wir lachen beide. •

NACHTWACHE Und dann kamen die Erinnerungen. Ich begleitete meine eigenen Kinder oft in den Schlaf. Meinen Sohn, den Papa der Kleinen, habe ich sogar die ersten zwei Jahre in den Schlaf gestillt. Und immer, wenn der Junge eingeschlafen war, gab er ein leises Stöhnen von sich. Da wusste ich jeweils, dass ich ihn alleine lassen konnte. Denselben leisen Stossseufzer hörte ich jetzt auch bei meiner kleinen Enkelin. Das berührte mich sehr. Ich weiss noch, wie ich damals lernen wollte, meine eigenen Kinder möglichst schnell in den Schlaf zu bringen, weil ich noch andere, in meinen Augen wichtige Aufgaben und Interessen hatte: den Haushalt, meine Weiterbildung, einen Ehemann und die sozialen Engagements. Heute tut es mir leid, dass ich die Zeit des Einschlafens mit meinen Kindern nicht mehr genossen habe. Die Zeit war so kurz.» Ich nicke, denke dasselbe und frage nach, wie der Rest der Nacht verlief. «Vor lauter Angst, sie würde wieder aufwachen, blieb ich bei ihr und schlief dann auch irgendwann ein. Nachts erwachte ich oft aus meinem leichten Schlaf und schaute nach ihr. Zweimal gab ich ihr die Flasche, wickelte sie und legte sie wieder hin. Früh am

MARIANNE GRÄDEL (55) ist freischaffende Hebamme und Autorin. Gemeinsam mit ihrem Mann bietet sie einen Austausch für Grosseltern an. In ihrer Patchwork-Familie gibt es fünf Kinder und vier Enkelkinder, zwei weitere werden dieses Jahr dazukommen. Sie lebt in Burgdorf. www.gross-eltern.ch www.mariannegraedel.ch

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60 Von KARIN DEHMER (Text) und MARIE-ANNE SPROSS (Illustration)

BRUNNEN

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~ Service ~ UNTERWEGS

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Brunnen am Vierwaldstättersee bietet auch in der Saison vor den Abenteuern auf und im Wasser ein vielseitiges Programm für Familien. WAS WIE WO

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VICTORINOX MUSEUM In einer interaktiven Ausstel­ lung wird die Geschichte und Entwicklung des Messers sowie die Meilensteine der Firma Victorinox präsentiert.

MINIGOLF Während des Spiels hat man stets einen wunder­ baren Ausblick auf den Vierwaldstättersee und die Innerschweizer Alpen. Direkt

Zu entdecken sind verschie­ dene Messerraritäten. Im Story Corner tauchen Sie in die Welt von Expeditionen und Abenteuer ein. Denn das Swiss Army Knife erzählt spannende Geschichten – zu Land, zu Wasser und in der Luft, ja sogar im Weltraum. Di–Sa, 10–16 Uhr, Eintritt gratis. Bahnhofstrasse 3. www.swissknifevalley.ch

neben der Minigolfanlage gibt es ein Selbstbedie­ nungsrestaurant. Bei schönem Wetter täglich offen von 11 Uhr bis Sonnenuntergang. Kinder 4 Franken, Erwachsene 8 Franken Waldstätterquai 5.

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SEILBAHN URMIBERG Der Urmiberg ist ein Aus­ läufer des Rigi im Osten und liegt auf rund 1100 Metern über Meer. Die Bergstation ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen und ein beliebter Startplatz für Gleit­ schirmflüge. Erwachsene 12 Franken, Kinder ab 7 Jahren 10 Franken. Schillerweg 1. (Talstation) www.urmiberg.ch 3

CREMESCHNITTEN Die weitum besten Creme­ schnitten gibt es im Hügel­ café im Kloster Ingenbohl. Täglich geöffnet von 10–17 Uhr. Klosterstrasse 10. www.kloster-ingenbohl.ch

5 WEG DER SCHWEIZ Der Weg der Schweiz ist in verschiedene Teilstrecken unterteilt. Die Wegstre­ cke Brunnen–Flüelen ist besonders abwechslungs­ reich und mit Blick auf den Vierwaldstättersee. Dauer: 5–6 Stunden, Abkürzung bis Sisikon. Von Flüelen und Sisikon mit Bahn oder Schiff weiter. Start: Gütschweg. www.erlebnisregionmythen.ch

6 ERLEBNISPARK Der «Swiss Holiday Park» bietet Erlebnisbad, verschie­ dene Spielplätze, Erlebnis­ hof, Kartbahn, Kletterhalle, Restaurants, Hotels und vieles mehr. Erlebnisbad Öffnungszeiten täglich ab 9 Uhr, Erwachsene 24 Franken, Kinder 16 Franken. Morschach. www.swissholidaypark.ch

Aufgabe besteht darin, die kniffligen Rätsel zu lösen und die verborgenen Ge­ heimnisse zu lüften, um in 60 Minuten zu entkommen. Für Kinder ab 12 Jahren. 4 Personen für 35 Franken pro Person. Vorbuchen. Gersauerstrasse 65. www.active-escapeschwyz.ch

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PIZZERIA VIKTORIA Das kinderfreundliche Restaurant mitten in Brun­ nen verfügt über ein Spiel­ zimmer für Kinder. Di–So 10–14.30 / 17.30–23 Uhr. Hafenstrasse 8. www.viktoriarestaurant.com 8

NESSI SPIELPLATZ Ein vielseitiger Spielplatz rund um das Ungeheuer von Loch Ness. Verschiedene Motive der Geschichte sind im Spielplatz integriert, zum Beispiel ein sinkendes Schiff, eine Burg sowie eine Brücke, damit das Wasser überquert werden kann. Auslandschweizerplatz. 9

ESCAPE ROOM Ein spannendes Abenteu­ er, das viel Spiel, Spass, Spannung und einige Über­ raschungen verspricht. Die # 04 ~ 2019

Das schöne Kinderstrand­ bad «Hopfräben» ist ab Mai wieder geöffnet. Bis dahin vergnügt man sich im Wasser im Hallenbad. Mo–Fr 11.30–21.30 Uhr / Sa 10–18 Uhr / So 9–18 Uhr. Kinder 3.50 Franken, Erwachsene 7 Franken. Föhnhafen 6. ww.brunnen.ch/freizeit/ baeder/

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DEM RÜTLI Vermutlich gab es 1291 noch keine Cervelats, das soll aber kein Hinderungsgrund sein, auf der historischen Wiese eine solche zu brä­ teln. Grillstelle mit Holz. Von Brunnen mit dem Schiff bis Rütli, von dort 5 Minuten zu Fuss.


~ Service ~ UNTERWEGS

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~ Übernachten ~

Jugendherberge Interlaken

Foto: BirdLife Schweiz

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n und um Interlaken ist das Angebot an Unternehmungen mit und für Kinder zu jeder Jahreszeit riesig. Allein für die Fahrten mit den verschiedenen Dampf-, Luftseil- und Standseilbahnen, die zu verschiedenen kinderfreundlichen Wandergebieten führen, braucht man mehrere Tage. Als ideale Unterkunft vor Ort bietet sich die neue, moderne Jugendherberge an. Sie liegt an einer verkehrsberuhigten Strasse mitten im Zentrum und wenige Meter vom Bahnhof Interlaken Ost enternt. Restaurant, Bar oder Lounge mit Cheminée: Kinder sind überall willkommen. Grosszügiges Familienzimmer mit Balkon und Frühstück ab 144 Franken. ~KD

~ Wandern ~

Neeracherried

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ine Frühlingswanderung für alle Vogelliebhaber mit Start und Endpunkt in Niederglatt (ZH). Entlang der Glatt geht es bis Niederhöri und über den Höriberg nach Neerach. Das Neeracherried ist eines der letzten grossen Flachmoore der Schweiz. Es bietet Lebensraum für unzählige Tiere und Pflanzen. Im Ried brüten beispielsweise Kiebitz, Eisvogel und Lachmöwe, aber auch Zugvögel machen hier gerne einen Zwischenstopp auf ihrer Reise. Vom Besucherzentrum aus führt ein Holzsteg zum Naturpfad und zu den beiden Beobachtungshütten. Aus diesen lassen sich Vögel ganz aus der Nähe beim Nisten beobachten. Direkt beim Naturzentrum gibt es einen Picknickplatz (ohne Feuerstelle). Vom Neeracherried führt die Rundwanderung nun auf dem kürzeren Weg zurück nach Niederglatt. Für alle, die noch nicht genug von Vögeln haben, lohnt sich der Abstecher in die Storchensiedlung Steinmaur (plus 35 Minuten). ~KD

START/ZIEL

EINKEHREN

Hinweg: Niederglatt, Niederhöri, Neeracherried (50 Minuten)

Bistro im Naturzentrum Neeracherried,

Retourweg: Neeracherried, Niederglatt (35 Minuten)

Confiserie Fleischli, Niederglatt

Variante Storchensiedlung Steinmaur ( plus 35 Minuten, von Steinmaur mit der S-Bahn zurück nach Niederglatt).

www.birdlife.ch/de/content/ neeracherried

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Jugendherberge Interlaken Untere Bönigstrasse 3, Interlaken 033 826 10 90 interlaken@youthhostel.ch www.youthhostel.ch/de/hostels/interlaken


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4 ~ Agenda ~

© Niccel Steinberger

DATEN UND TERMINE ZUM MERKEN

~ Fauteuil Basel ~

ALLES EMIL, ODER?! Ähnlich wie in seinem letzten Programm «Emil – No einisch!» gibt der Komiker auch im neuen Bühnenprogramm einige der allseits beliebten Emil-Klassiker zum Besten, aber der Kult-Komiker für alle Generationen wird auch neue, aktuelle Nummern und Texte präsentieren. ~MB 12.4.–9.6., täglich ausser montags, 19.30 Uhr Sonntag 17 Uhr (vergünstigte Tickets für Jugendliche) Erwachsene ab 39 Franken Theater Fauteuil, Basel www.fauteuil.ch Weitere Tourneedaten: www.emil.ch

31.3. – Frick

FAMILIENKONZERT Ein musikalisches Märchen. Zwei Trollgeschwister suchen nach den verloren gegangenen Vogelstimmen und erleben auf dem Weg zum Zauberbaum ein aufregendes Abenteuer. Schweizerdeutsch. Ab 5 Jahren. 11–12 Uhr. Kinder 5 Franken, Erwachsene 25 Franken. Meck.

www.meck.ch 31.3. – Zug

MAMMUTS UNTER DER LUPE Wann genau lebten Mammuts überhaupt? Wie gross wurden sie und warum starben sie schliesslich aus? Ab 5 Jahren. 14–17 Uhr. Eintritt frei. Museum für Urgeschichte.

www.urgeschichte-zug.ch 6./7./13./14.4. – Dietikon

KASPERLITHEATER

~ Freilichtmuseum Ballenberg ~

SCHUR- UND WOLLTAGE Von der Schafschur zum gestrickten Pullover. Schafwolle ist ein Naturmaterial, das seit Menschengedenken verarbeitet wird. Was braucht es, bis aus Schurwolle ein Pullover entsteht? Erleben Sie, wie Fachleute Wolle karden, waschen, färben, spinnen, weben und verfilzen. ~KD Ab 5 Jahren. Dauer: 50 Minuten. 20./21.4., jeweils 10–17 Uhr. Kinder 14 Franken, Erwachsene 28 Franken Freilichtmuseum der Schweiz. www.ballenberg.ch

14.4. – Spreitenbach

WOLFSBEGEGNUNG Die Ausstellung zeigt die Lebensund Verhaltensweisen des Wolfs und erklärt dessen Rolle im gesamten Ökosystem. Kinder können Wolf-Pfotenabdrücke aus Gips giessen. Ab 6 Jahren. 11–15 Uhr. Kinder 13 Franken, Erwachsene 18 Franken. Umwelt Arena.

www.umweltarena.ch 17.4. – Augst

TÖPFERN WIE ZUR RÖMERZEIT Workshop. Man kann entdecken, wie römisches Geschirr auf der Töpferscheibe gedreht wurde, setzt aus Scherben Becher und Töpfe wieder zusammen und modelliert eine eigene Schale aus Ton. Ab 6 Jahren. 13–14.30 Uhr. Kinder 8 Franken, Erwachsene 16 Franken. Augusta Raurica.

www.augustaraurica.ch

Meister Müller Mehlstaub hat Sorgen. Seine Frau ist ihm davongelaufen. Die Tochter Lise soll den Staub wegwischen, aber sie mag einfach nicht arbeiten, sodass der Zauberer Drachenzahn seine faule Tochter doch holen soll. Ab 4 Jahren. 14.30–15.20 Uhr. Kinder 12 Franken, Erwachsene 15 Franken. Theater Potztuusig.

20.4. – Baden

www.kasperlibuehne.ch

www.langmatt.ch

7.4. – Basel

HILFSSHERIFF TOM Hilfssheriff Tom und seine Männer erzählen singend Geschichten von ihrer Zeit bei den Indianern und haben jede Menge Songs aus dem Wilden Westen im Gepäck. Ab 2 Jahren. 11–12 Uhr. Kinder 15 Franken, Erwachsene 20 Franken. Theater Arlecchino.

www.theater-arlecchino.ch

# 04 ~ 2019

OSTEREIERJAGD Der Osterhase versteckt viele bunte Ostereier im Park des Museums Langmatt. Alle Kinder sind herzlich eingeladen, diese mit ihren eigenen Osterkörben zu suchen. Der Anlass findet bei jeder Witterung statt. Für Kinder bis 8 Jahre. 15–17 Uhr. Pro Kind 10 Franken. Museum Langmatt.

24.4. – Zürich

HÄPPCHENWEISE DURCH DIE ESSGESCHICHTE Wie wurde in der Steinzeit Nahrung zubereitet? Was assen die Römer? Wir reisen häppchenweise durch 80 000 Jahre Essgeschichte und bereiten gemeinsam Gerichte aus der Stein- und Römerzeit zu. Ab 6 Jahren. 14–16 Uhr. 15 Franken. Kulturama.

www.kulturama.ch


64

Villa Pa

MUSEU tumbah MST Zürich ESTER

~ Service ~ UNTERWEGS

~ Glamping ~

Camping auf die entspannte Art WOHLFÜHLEN

Heimatschutzzentrum, Villa Patumbah Zollikerstrasse 128, 8008 Zürich Mittwoch, Freitag, Samstag: 14–17 Uhr. Donnerstag und Sonntag: 12–17 Uhr. Kinder 5 Franken, Erwachsene 10 Franken. Sonderausstellung «Farbgeschichten» bis 30. Juni. Zu allen Ausstellungen gibt es schöne Kinder-Rätselbögen und ein reiches Rahmenprogramm: www.heimatschutzzentrum.ch

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as Wort «Glamping» setzt sich zusammen aus dem englischen «Glamour» und «Camping». Mit anderen Worten: Glamping ist die beste Alternative für alle, die zwar gerne auf die einfache Art Ferien machen und der Campingplatz-Atmosphäre nicht abgeneigt sind, gleichzeitig aber nicht ein Auto voller Haushalts- und Bettwaren mitschleppen wollen. Hier eine Auswahl der schönsten «Luxus»-Unterkünfte auf Schweizer Campingplätzen. ~KD

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ELI WILHELM (57) testet mit Enkelinnen, befreundeten Kindern und Jugendlichen regelmässig Museen. www.museumstester.ch

Fotos: iglu-dorf.com

D

er Baustil der Villa im Zürcher Riesbachviertel ist ein gewagter Mix aus europäischen und asiatischen Stilrichtungen. Ihr Erbauer nannte sie «Patumbah», was in Sumatra einen Ort beschrieb, an dem man sich wohlfühlt. Und es ist tatsächlich schwer, sich in dieser Villa mit dem wundervollen Park nicht wohlzufühlen. Die Überladenheit ist geniessbar, wenn auch mit Beigeschmack: Den Prunk verdankt sie der brutalen Ausbeutung der Arbeiter auf den Tabakplantagen in Sumatra. Die Villa Patumbah beherbergt heute das Heimatschutzzentrum, das sich zur Aufgabe macht, für die gebaute Umwelt zu sensibilisieren. Und die zeigt sich in Details, die unseren Alltag prägen: in Türgriffen zum Beispiel. Lioba (7) erkennt einige Modelle in der witzigen Türgriff-Installation (Foto) und erzählt, wo sie die schon gesehen hat. Begeistert ist sie vom Baudenkmal-Orakel. Man sucht sich aus riesigen Postkartenständern Bilder von Bauwerken und legt sie neben einen Bildschirm. Darauf erscheinen Fragen zum Gebäude. Bei der richtigen Antwort spuckt das Orakel einen witzigen Text zu den persönlichen Vorlieben in Bezug zu Baudenkmälern aus. In der Sonderausstellung zu Farbe durften Grossmutter und Lioba mit Pigmenten und Bindemitteln (Quark, Bier, Eier…) experimentieren. Die Vermittlerinnen halfen und erklärten sehr aufmerksam. Lioba findet die Auseinandersetzung mit Baukultur spannend. Einigen Bauherren gönnt die Grossmutter Nachhilfestunden zur Baukultur, so viele, bis sie kapieren, welche Verantwortung sie haben: Ihr Gebautes wird die Heimat von morgen! •

1 WAGENHAUSEN (TG)

Direkt am Rheinufer mit Bademöglichkeit am Fluss, Swimmingpool und eigener Minigolfanlage. Zu der CampingAnlage gehören auch ein kleines Hotel mit Restaurant. Die mietbaren Zirkuswagen sind ausgestattet mit einem Doppel- und einem Kajütebett, Badezimmer und Küche. Ab 145 Franken pro Wagen pro Nacht. www.campingwagenhausen.ch 052 741 42 71 2 SION (VS)

Der TCS-Campingplatz liegt an einem idyllischen Badesee und verfügt über ein vielfältiges Glamping-Angebot: Hütte, zweistöckige Air Lodge, Pod, Tipi oder Zeltbungalow. Preis pro Nacht und Familie à 4 Personen: ab 85 Franken. www.tcs.ch/de/camping-reisen 027 346 43 47 3 THUN (BE)

Das Modulhotel «Swiss Tubes», bestehend aus aufeinander gestapelten Kunstoffröhren, ist ein Überbleibsel der Expo.02. Es liegt direkt am Thunersee auf dem Gelände des TCS-Campingplatzes. Prächtiges Panorama auf die Bergwelt, grosser Spielplatz, Velo- und Bootsverleih, Restaurant mit schöner Terrasse. Preis pro Nacht und Familie à 4 Personen: ab 160 Franken. www.swisstubes.ch 033 336 40 67 # 04 ~ 2019


65 ~ Ferien ~

NICHTS GEHT ÜBER FAMILIENZEIT Im Leading Family Hotel & Resort Alpenrose****s in Lermoos spielen Eltern und ihre Kinder die erste Geige. Im First-Class Kinderhotel sind anspruchsvolle Familien an einer führenden Adresse und lassen sich auf Topniveau verwöhnen. Die nächste Gondelbahn ins Wandergebiet ist nur 100 Meter entfernt. Im wunderbaren Bergpanorama sind die Wanderer, Mountainbiker und Golfer unterwegs.

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4 LES GRANGETTES (VD)

Der Campingplatz «Les Grangettes», unweit von Montreux, liegt zwischen Wald und See, in einem ebenen Naturreservat. Grosser Spielplatz und Strand mit geringer Wasser tiefe, Aussicht auf Genfersee und Schloss Chillon. Die Mobilhome-Zelte gibt es für 4 oder 6 Personen, mit Doppelbetten inkl. Bettwäsche, Bad und WC. Preis pro Nacht und Familie à 4 Personen: ab 200 Franken pro Nacht. www.les grangettes.ch 021 960 15 03 5 CINUOS-CHEL (GR)

Auf dem Campingplatz Chapella zwischen Zuoz und Zernez gibt es Jurten mit Platz für bis zu sechs Personen. Sie sind ausgestattet mit Küche, Doppelbett, Schlafsofa, 2 Zustellbetten – fast wie im Hotel, aber mitten im Wald. Die Jurte hat auch einen Ofen und Strom. Preis pro Nacht und Familie à 4 Personen: ab 100 Franken pro Nacht. www.campingchapella.ch 081 854 12 06

Was bringt ein Familienurlaub, wenn nicht auch die Eltern entspannen können? Wer auf Nummer sicher gehen möchte, wählt eines der Familyhotels (familyhotels.com), die Luxus-Standards, altersgerechte Rundumbetreuung, viele Spa-Angebote sowie ein unkompliziertes und umfassendes Freizeitangebot im und um das Haus bieten. Wie das Leading Family Hotel & Resort Alpenrose in Lermoos auf der Tiroler Sonnenseite der Zugspitze. Familie Ernst und Andrea Mayer haben einen Vorzeigebetrieb geschaffen, in dem alle Generationen Luxusurlaub geniessen. Jeden Tag bieten die 24 Kindergarten-Pädagog(inn)en 13 Stunden Kinderbetreuung an. Im 2000 m² grossen Spielparadies gibt es auch einen eigenen Babyclub für Wickelkinder ab dem siebten Lebenstag und einen Teenie-Club ab zwölf Jahren. Willkommene Alternativen sind bei den Kids die Wasser-Wunder-Welt mit Piratenland und 90-Meter-Speed-Rutsche, das Kino & Theater, die Turnhalle und die Gokartbahn. Im Sommer erobern kleine Abenteurer den 5000 m² grossen Outdoorspielbereich mit Kletterwand und Kinderfahrzeug-Parcours, mit Boote-Pool, Abenteuer-Spielplatz und Riesentrampolin, mit Rutsche, Hüpfburg und Sand-Spielplatz. Die Eltern nehmen sich ihre Auszeit bei einem All-in-Aktivprogramm mit Yoga, Pilates, Stretching und Power Plate. Oder im 750 m² grossen Alpenrose Spa, in dem ein ganzes Team darauf wartet, Erwachsene von Kopf bis Fuss zu verwöhnen. Bei Massagen, Beauty-Therapien, Bädern, Wickeln, Peelings und Paar-Treatments macht der Familienalltag Pause. Auch Anwendungen für werdende Mütter kann man im Alpenrose Spa buchen. Leading Family Hotel & Resort Alpenrose****S +43/(0)5673/2424 E-Mail: info@hotelalpenrose.at

www.hotelalpenrose.at


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~ Service ~ BASTELN

# 04 ~ 2019


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sternäschtli Im Wald junge Triebe von Weiden suchen, hämmern oder schrauben und dann flechten: Diese Bastelei fördert vielseitige Fingerfertigkeiten. Von LYNN DEHMER (Idee) und TIBOR NAD (Foto)

DAS BRAUCHT’S • eine runde Holzscheibe (kann auch im Bastelbedarf gekauft werden) • junge Weidentriebe • grosse Schrauben oder Nägel • Federn oder Blumen zum Verzieren

SO GEHT’S 1 2 3 4

Die Schrauben oder Nägel in gleichmässigem Abstand in das Holz schrauben oder hämmern. Die Weidentriebe um die Schrauben oder Nägel flechten. Das Nest mit Moos auslegen und mit frisch gepflückten Frühlingblumen und bunten Federn schmücken. Warten, bis der Osterhase kommt.

# 04 ~ 2019


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# 04 ~ 2019


~ Service ~ STRICKEN

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Wickeljäckli Von ILONA HERZOG (Gestricktes) und OLIVER LANG (Foto)

GRÖSSE

2. R: und alle geraden R: die M str wie sie erscheinen, U li str 3. R: *2 M li, 2 M re zus str, 1 U*, ab * stets wdh, enden mit 2 M li, Rdm

Grösse 104

MASSE Oberweite 74 cm, ganze Länge 42 cm

MASCHENPROBE 26 M und 32 R im Muster II = 10 x 10cm

MATERIAL Baby Cotton von Lang Yarns (100 % Baumwolle gekämmt, aus biologischem Anbau) 180 m/50 g, 200 g = 4 Kn Farbe 75, 1 Paar Nd Nr. 3, 1 Häkelnd Nr. 3 2–3 kleine Knöpfe, 2–3 Druckknöpfe

MUSTER I 2 M re, 2 M li, Rücks M str wie sie erscheinen

MUSTER II Lochmuster, Maschenzahl teilbar durch 4, plus 2 M, plus 2 Rdm 1. R: (Vorders) Rdm, *2 M li, 1 U, 1 überz Abn*, ab * stets wdh, enden mit 2 M li, Rdm

AUSFÜHRUNG Rückenteil: Anschlag 112 M, im Muster I str. Nach 8 cm im Muster II weiterstr. Armausschnitt: bei 23 cm ab Anschl beids jede 2. Nd 1 x 3, 2 x 2, 5 x 1 M abk = 88 M. Halsausschnitt: bei 41 cm ab Anschl die mittl 38 M abk, dann beids davon in jeder 2. Nd noch 1 x 2 und 1 x 1 M abk. die restl je 22 M abk. Rechtes Vorderteil: Anschlag 100 M, im Muster I str. Nach 8 cm im Muster II weiterstr, dabei für die Schrägung an der re Kante wie folgt abn: 1. R: Rdm, 2 M in der Musterfolge zus str 3. R: Rdm, in der Musterfolge 2 x 2 M zus str Diese beiden Abn noch 11 x wdh, anschl

noch 30 x jede 2. Nd nach der Rdm 2 M in der Musterfolge zus str. Armausschnitt an der li Kante wie am Vordert str, die restl 22 M in gleicher Höhe wie beim Rückent abk. Linkes Vorderteil: Gegengleich zum re Vordert str. Ärmel: Anschl 56 M, im Muster I str. Nach 3 cm im Muster II weiterstr. Für die Schrägung 3 x jede 4. Nd beids 1 M aufn = 62 M. Armkugel: Bei 7 cm ab Anschlag beids jede 2. R 5 x 2, 5 x 1 und 5 x 2 M abk, die restl 12 M abk.

AUSARBEITEN Achsel- und Seitennähte schliessen. Die Ausschnittkanten wie folgt umhäkeln: 1. und 2. R: fM häkeln. 3. R: Picot wie folgt häkeln: *4 Luftm, in die 1. Luftmasche eine fM häkeln, in die übernächste M 1 fM*, ab * bis * stets wdh Ärmelnähte schliessen, Ärmel einsetzen. Beim re Vordert an der re Kante die Knöpfe annähen (die Picots dienen als Knopfloch), an der li Kante 2 Druckknöpfe annähen. Druckknopf an der Ausschnittkante annähen.

Das Material stammt von Strickcafé GmbH, dem Onlineshop rund ums Stricken und Häkeln: strickcafe.ch

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Zweites Zimmer für die Grosseltern DZ/EZ inkl. HP 3 Nächte CHF 459.Preis pro Person

3 Nächte inkl. Abendessen

3-Generationen Ferien

29.06. - 31.10.2019 Familienpreis für 2 Erwachsene

IM FAMILIENHOTEL AROSA Sunstar Hotel Arosa • +41 (0)81 378 77 77 • arosa@sunstar.ch • arosa.sunstar.ch # 03 ~ 2019

• mit 1 Kind

CHF 1062.-

• mit 2 Kindern

CHF 1209.-

• mit 3 Kindern

CHF 1356.-


~ 04 / 2019 ~ KURSANGEBOT

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Experimentierkurs für Grosseltern ~ KURSINHALT

In diesem Kurs bereiten wir Sie darauf vor, wie Sie mit Kindern naturwissenschaftliche und technische Phänomene mit einfachen Experimenten forschend entdecken können. Sie lernen viele faszinierende Versuche kennen und führen diese eigenständig durch. Der Kurs findet ohne Enkelkinder statt. KURSLEITUNG

Maria Till, Pädagogische Hochschule FHNW (Für Fragen: maria.till@fhnw.ch / 079 958 18 35) DATUM & ZEIT

18. Mai 2019 10–17 Uhr KOSTEN

180 Franken pro Person KURSORT

Muttenz Campus FHNW

ANMELDUNG ZUM EXPERIMENTIERKURS Bitte füllen Sie alles gut leserlich aus und senden Sie uns Ihre Anmeldung.

Name

Vorname

Adresse

PLZ / Ort

Telefon

E-Mail Anmeldung bis am 25.4.2019 an Grosseltern-Magazin, Experimentierkurs, Kronengasse 4, 5400 Baden oder per Mail an verlag@grosseltern-magazin.ch


~ Service ~ REZEPT

GUETSLI Von KARIN DEHMER ( Text) und JULIA JOSS (Rezept)

J

ulia Joss hat sieben Enkelkinder zwischen zehn und neunzehn Jahren und alle haben sie unterschiedliche Vorlieben. Ihre älteste Enkelin ernährt sich seit einigen Monaten vegetarisch bis vegan, während deren Bruder ein unkomplizierter Allesesser ist. Der Cousin der beiden wiederum ist so heikel, dass sich die Grossmutter nicht traut, etwas anderes zu kochen als ein grosses Stück fettfreies Fleisch (ohne Sauce und am liebsten auch gleich ohne Beilage). Die beiden Enkelkinder, die am regelmässigsten bei Julia Joss zu Mittag essen, haben leider ebenfalls ganz unterschiedliche Vorlieben. Ziemlich offen für alles sind die sieben Kinder dafür, wenn es um Desserts, vor allem Backwaren, geht. Allen voran ist ihnen das klassische Spritzgebäck in Weiss und Schwarz am liebsten. Die Guetsli sind jeweils im Nu weggeputzt.

So wird’s gemacht: 1. Butter und Zucker fünf Minuten schaumig schlagen. Eier nacheinander unterrühren. Mehl darunterrühren. 2. Teig in einen Spritzsack mit Tülle von etwa 14 mm geben und in gewünschter Form auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech spritzen. Mindestens 30 Minuten kühl stellen. 3. Backofen auf 190 Grad vorheizen und Guetsli in Ofenmitte circa 12 Minuten backen. 4. Abgekühltes Gebäck nach Belieben teilweise in die geschmolzene Schokolade tauchen und zum Trocknen auf ein Backpapier legen.

Das braucht’s: Grundteig für ca 30 Stücke: 200 g Butter, weich 150 g Zucker 2 Eier 340 g Mehl 1 dunkle Schokolade

n, fachste a m ein t h it e g und m elzen e g e b en e schm g d l la e s o s k rz hü Scho ird. Ku eine Sc iese in o s s en w d g r n e n b e ü w a s s er D dem W en. ~K kochen abgiess r e s s a ,W wa r ten

T IP P

Schicken Sie uns das Lieblingsrezept Ihrer Enkel. Am liebsten mit einem Foto, auf dem die Enkelkinder zu sehen sind. redaktion@grosseltern-magazin.ch # 04 ~ 2019

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~ 04/2019 ~ WETTBEWERB

Gewinnen Sie eine Wanderreise von IMBACH ins schöne Vinschgau für zwei Personen im Wert von 1380 Franken.

Der Vinschgau ist eine äusserst abwechslungsreiche Wanderregion im Südtirol und reicht von den Hochebenen des Reschenpasses bis zu den Apfelgärten in der Talebene bei Naturns. Die Wanderungen führen entlang der Waalwege, den Bewässerungskanälen der Obstgärten im Vinschgau, und auf den Sonnenberg mit herrlicher Aussicht (Wanderzeit zwischen 2½ und 4 Stunden). Zudem wird die mittelalterlich geprägte Alpenstadt Meran und die Gärten des Schloss Trauttmansdorff besucht sowie Naturns und die Kapelle mit den ältesten Fresken im Alpenraum besichtigt. Sie logieren im mit viel Tiroler Herzlichkeit geführten Hotel Lamm in Naturns und werden mit Südtiroler Spezialitäten aus der Umgebung verwöhnt. Der Preis beinhaltet neben den geführten Wanderungen und Besichtigungen die Unterkunft, die An- und Rückreise mit der Bahn in der 1. Klasse, Halbpension plus ein Mittagessen und die Transfers mit Postauto und der Vinschgerbahn für zwei Personen. Übrigens: Auch wer nicht gewinnt, kann profitieren: Mit dem Rabattcode «MERAN19» erhalten Sie bei einer Buchung bis Ende Mai 2019 einen Rabatt von 25 Franken pro Person auf die Wanderreise «Vinschgau & Meran» www.imbach.ch/reise/vinschgau

~ Verlosung ~

SO KÖNNEN SIE GEWINNEN Schicken Sie bis am 19.4.2019 ein Mail oder eine Postkarte mit dem Betreff «Vinschgau» an wettbewerb@grosseltern-magazin.ch oder an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Für die Gewinner stehen folgende zwei Reisedaten zur Auswahl: 5.– 9.5.19 oder 22.–26.9.19


~ Service ~ SPIELEN

Klassiker

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Von EDITH SCHWEIZER (Text und Foto)

Das Schoggispiel wurde in meiner Kindheit und später, als unsere Kinder klein waren, nur zu ganz speziellen Gelegenheiten gespielt. Für unsere Enkelkinder ist es das absolute Nonplusultra.

DAS BRAUCHT’S:

SO GEHT’S

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Die eingepackte Tafel Schokolade auf den Untersatz legen. Der oder die Jüngste beginnt mit Würfeln. Wer eine Sechs würfelt, zieht möglichst schnell Mütze, Schal, Handschuhe, Brille an und beginnt, mit Messer und Gabel die Tafel aus dem Papier zu befreien, von der Schoggi abzuschneiden und zu essen. Es dürfen maximal halbe schoggitäfeligrosse Stücke gegessen werden, und zwar mit Gabel und Messer. Es darf so lange gehackt, geschnitten und gegessen werden, bis jemand anders eine Sechs würfelt. Nun ist dieser an der Reihe: Die Kleidermontur und Besteck werden möglichst schnell an ihn weitergegeben. Für kleinere Kinder die Schoggi schon etwas vorhacken und mit einem Farbenwürfel spielen. Rot wäre dann das Signal zum Verzehr. •

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Tafel Schokolade Untersatz, beispielsweise ein Holzbrettli Hut oder Mütze Schal Fingerhandschuhe Eventuell Sonnenbrille Würfel Messer und Gabel

Haben auch Sie eine Spielidee? Schreiben Sie uns, am liebsten mit Foto, an redaktion@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden.

# 04 ~ 2019


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Pflanzen reisen – Tiere ohnehin Bücher gehören in jedes Reisegepäck, natürlich auch in das von Kindern. Und wieso unterwegs nicht darüber lesen, wie Tiere reisen oder Pflanzen?

stellten Tierarten brauchen natürlich keinen «Reiseführer». Sie

«Über Land und durch die Luft. So reisen die Pflanzen», Anne Möller, Atlantis, 20 Franken.

G

«Reiseführer für Tiere. Tiere unterwegs – von Ameise bis Zugvogel», Inga Marie Ramcke, Tonia Wiatrowski Folio Verlag, 20 Franken.

ehen Pflanzen wirklich auf Reisen? Die sind doch sesshaft. Nun, die Illustratorin Anne Möller erzählt Kindern vom Gegenteil: Löwenzahnsamen fliegen als «Schirmchen» durch die Luft, Ahornsamen propellern ins Weite, Kletten reisen als blinde Passagiere am Schwanz eines Fuchses oder am Socken eines Kindes, und Eichelhäher, Eichhörnchen und viele andere Tiere transportieren fremde Samen durch die Welt – oder zumindest durch das Revier. Mein liebstes, weil überraschendstes Beispiel in dem Sachbuch für Kinder ab 4 Jahren sind die Erdbeeren. Mit ihren Ausläufern «reisen» sie nicht weit. Aber der Ableger, der so entsteht, ist doch etwa 20 Zentimeter entfernt. Dass Tiere im Vergleich mit Pflanzen richtige Reisefüdli sein können, zeigen schon Begriffe wie «Tierwanderung» oder «Zugvögel». Die Wissenschafterin Inga Marie Ramcke weiss als versierte Biologie-Performerin, wie man scheinbar vertraute Themen originell angeht: Im «Reiseführer für Tiere» erklärt sie, wie wichtig Ortsveränderungen für Marienkäfer, Steinschafe, den Flachlandtapir, den Waschbären, Lachse, Aale und Graukraniche oder Lederschildkröten sind. Die 25 vorge-

wechseln instinkt-, wetter- oder nahrungsgetrieben in andere Regionen. Wenn etwa der Dugong, ein indonesisches Seeschwein, das Seegras abgeweidet hat oder wenn ihm das Meer zu kühl wird, dann wandert er weiter in Richtung Kokosinseln. Auch Bauarbeiten der Menschen, die seine Lieblingswiesen mit Schlamm überschütten, zwingen das etwa 400 Kilogramm schwere, urgemütlich ausschauende Tier zum Wandern. Ob jetzt ein Sachbuch oder ein Kinderroman in Ihr Reisegepäck kommt, da gilt es einiges zu bedenken: Für alle, die selbst lesen, soll ein individuell ausgesuchter Titel mitreisen (oder gleich mehrere Taschenbücher). Und für alle zusammen rate ich gern zu etwas zum Vorlesen. Ich habe unserem Sohn auf allen Velotouren vorgelesen. Ob windgeschützt hinter einer dänischen Düne oder am Rheinufer, das Zuhören in der Mittagspause war ein echter Ruhepol. Und als er Jahre später mit seinem Motorrad um die Welt reiste, hatte er das «Muster» verinnerlicht: Er erholte sich mit Klassikern, die er frei verfügbar im Netz fand. PS: Als Individuen reisen Pflanzen nicht, aber im Rahmen ihrer Fortpflanzung schon. •

HANS TEN DOORNKAAT (66) hat nie aufgehört, Kinderbücher zu lesen. So hat er ein vielseitiges Wissen über Lesestoffe für Kinder und Jugendliche gesammelt; als Verlagslektor, Literaturkritiker, Kursleiter und Dozent für Illustrationsgeschichte.

Wollen Sie etwas zu Ihrem Lieblingsbuch von damals wissen? Haben Sie Fragen zu heutigen Bilderbüchern? Schreiben Sie an: bilderbuch@grosseltern-magazin.ch

# 04 ~ 2019


~ Service ~ LESEN

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Empfehlenswert

Für grosse Leser und solche, die es noch werden 1 Kinderbuch ab 11 Jahren: «Agatha Oddly. Das Verbrechen wartet nicht», Lena Jones, Loewe, 24 Franken. Als Agatha im Park Zeugin wird, wie eine ältere Dame angefahren wird, beginnt sie zu ermitteln. Bald gerät sie in grosse Gefahr. Spannender Roman mit einer selbstbewussten, klugen Hauptfigur. 2 Bilderbuch: «Hund im Glück», Olivier Tallec, Gerstenberg, 19 Franken. Erst auf den zweiten Blick bemerkt die Betrachterin, dass hier die humorvolle Freundschaftsgeschichte zwischen Zwei- und Vierbeiner ja aus der Sicht des Hundes erzählt wird. Und auch das Layout ist ungewöhnlich, man klappt das schön illustrierte Bilderbuch im Überformat nicht von rechts nach links auf, sondern von unten nach oben. 3 Kochbuch für Kinder: «An den Herd und losgekocht», Shane Kluivert, Dorling Kindersley, 21 Franken. Shane Kluivert ist elfjähriger Nachwuchsfussballer in Barcelona und Mitautor dieses Buches. Ob Brotpizza, Kürbissuppe, Erdbeer-Milchshake oder Schokoküchlein: Der junge Spieler kocht leidenschaftlich gern und stellt hier seine 40 Lieblingsrezepte vor. Alle Zutaten sind fotografiert, und die einfachen Schritt-fürSchritt-Anleitungen machen Lust darauf, sofort mit dem Kochen zu beginnen. 4 Erwachsenenbuch: «Unter den Menschen», Mathijs Deen, Mare, 31 Franken. Jan lebt seit dem Tod seiner Eltern allein auf dem grossen, etwas heruntergekommenen Bauernhof an der holländischen Nordsee. Um seiner Einsamkeit zu entkommen, gibt er eine Anzeige auf. Es meldet sich die junge Frau Wil, aber bald wird klar: Wil sucht keine Liebe, sondern ein Haus mit Meerblick. Die beiden versuchen es trotzdem miteinander, obwohl sie sich kaum kennen. 5 Kinderbeschäftigung: «365 Alltage mit Kindern», Sabine Mandel, Werd, 41 Franken. Dieses Buch ist eine wahre Fundgrube, die 365 Ideen für grosse und kleine Erlebnisse und Aktivitäten mit Kindern enthält. Das Buch kann als Kalender verwendet werden. Ausgewählt von Andrea Kalt und Barbara Maurer von der Buchhandlung Doppelpunkt in Uster. www.doppelpunkt-uster.ch

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~ Marktplatz ~ EMPFEHLUNGEN UNSERER KUNDEN & PARTNER

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~ Thurgau Travel Flussfahrten ~

DONAU – KÖNIGIN DER FLÜSSE Wie kein zweiter Strom fliesst die Donau eigenwillig auf ihrem über 2800 km langen Weg vom Schwarzwald bis zum Schwarzen Meer, verbindet Länder, Völker und Kulturen. Abwechslungsreiche Landschaften wie die Wachau, kulturelle Kleinode wie das Stift Melk sowie Krönungsstädte früherer Herrscher erleben Sie während der 8- oder 15-tägigen Donaufahrt mit drei luxuriösen Schiffen von Thurgau Travel.

Ein einzigartiges Naturschauspiel erwartet die Besucher kurz vor der Einmündung ins Schwarze Meer, wo rund 5200 Tier- und Pflanzenarten im Donaudelta, Europas grösstem Biosphärengebiet, heimisch sind. Informationen über Donau-Fahrten: www.thurgautravel.ch

~ EMIL FREY AG, Spreitenbach ~

SCHWEDISCHE LEBENSART FÜR MODERNE ABENTEURER Der Volvo V60 Cross Country ist ein Familienkombi, ein Designerstück und ein Outdoor-Typ. Ursprünglich erschaffen für Stadt und Land, ist der elegante Schwede mit urban-rustikalem Offroad-Look nun auch fit für Wald und Wiesen. Dabei sind seine 60 Millimeter mehr Bodenfreiheit doppelt praktisch: Sie bereiten auch einen bequemen Einstieg auf spürbar erhöhte Sitze. Serienmässiger Allradantrieb, Bergabfahrhilfe und Traktionskontrolle mit speziellem Offroad-Modus sorgen dafür, dass

Verkauf Mo–Fr: 8 –12 Uhr / 13–18 Uhr Sa: 9–14 Uhr Telefon 056 418 19 19 verkauf.spreitenbach@emilfrey.ch

man bei jedem Wetter und auf allen Strassen bestens vorankommt, sogar mit Anhänger. Seit mehr als einem Jahr gehört die ehemalige Kreuz-Garage Dietikon samt ihren erfahrenen Mitarbeitenden nun zur renommierten Emil Frey Gruppe. Geniessen Sie bei uns in der EMIL FREY AG, Spreitenbach, einen weitreichenden Service, zu dem auch das Holen und Bringen Ihres Volvos zählt, beispielsweise für Reifenwechsel, Service- oder Reparaturarbeiten. Wir freuen uns auf Sie.

Kundendienst Mo–Do: 7.15–12 / 13–17.15 Uhr Fr: 7.15–12 / 13–16.45 Uhr Telefon 056 418 19 25 spreitenbach@emilfrey.ch

EMIL FREY AG, Spreitenbach Landstrasse 148 8957 Spreitenbach www.emilfrey.ch/de/spreitenbach

Die auf diesen Seiten publizierten Texte stammen von unseren Anzeigenkunden und Partnern. # 04 ~ 2019


~ Marktplatz ~ EMPFEHLUNGEN UNSERER KUNDEN & PARTNER

~ Kontiki ~

HIER WERDEN SOMMERTRÄUME WAHR Ein Haus am See, ein Ruderboot am Ufer, ein Sprung ins erfrischende Nass, ein feines Abendessen auf der Terrasse und die Sonne, die nie untergeht. Das erwartet Sie in den Blockhausferien in der finnischen Seenplatte. Zur finnischen Seenplatte gehört der Saimaa-See. Er ist kein kompakter See, sondern ein ausgefranstes Gebilde, übersät von 14 000 Inseln und unendlich viel Wald. Und der finnische Wald hat einiges zu bieten. Dank dem

Kontiki Reisen bietet Blockhausferien in der finnischen Seenplatte. www.kontiki.ch

Jedermannsrecht darf jeder überall Pilze und Beeren sammeln. Und überall findet man auch die köstlichen Schätze wie die Blaubeeren, die voller wichtiger Vitamine stecken. Nach einem ereignisreichen Tag im Wald, im oder auf dem See gibt es nichts Erholsameres, als in der Sauna im Blockhaus typisch finnisch zu entspannen, um sich danach im See abzukühlen. Und das Znacht am taghellen Abend schmeckt doppelt so lecker, wenn die Zutaten selbst gefangen oder gesammelt sind.

~ Europa-Park ~

~ Reka ~

NEUES HOTEL «KRØNASÅR»

FERIEN MIT GROSI UND GROSSÄTTI

Direkt an der neuen Wasserwelt gelegen, wird das Hotel «Krønasår» Ende Mai 2019 seine Tore öffnen. Perfekt, um früh aufzustehen und das Museumshotel und seine Geschichte zu erkunden. Oder nach einem ausgiebigen Frühstück direkt in den Europa-Park aufzubrechen. Von den grosszügigen Terrassen der beiden Restaurants und der Bar haben die Gäste einen atemberaubenden Blick über einen grossen Fjord auf die gegenüberliegende Hafensilhouette von Rulantica. Zudem steht das «Café Konditori» im ersten Obergeschoss für eine kleine Auszeit zur Verfügung.

Dass verschiedene Familiengenerationen auch unterschiedliche Ferienansprüche haben, ist bekannt. Dass Reka-Ferien die ideale Lösung sind und Grosi und Grossätti von nun an auf den Ferienfotos nicht mehr fehlen werden, ist Ihnen aber vielleicht neu. Reka hat sich mit ihren zwölf thematisierten Feriendörfern ganz auf die Bedürfnisse von grossen und kleinen Familienmitgliedern spezialisiert. So können in den Ferien gleich mehrere Generationen ausgiebig miteinander Zeit verbringen und später in gemeinsamen Erinnerungen schwelgen. Was gibt es Schöneres? Informationen und Buchung: reka.ch oder Telefon 031 329 66 99 (Montag bis Freitag, 8–17 Uhr)

Weitere Informationen: www.europapark.de

Die auf diesen Seiten publizierten Texte stammen von unseren Anzeigenkunden und Partnern. # 04 ~ 2019

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~ Service ~ RÄTSEL

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Sudoku

Kinderrätsel

Schwierigkeit: mittel

Schwierigkeit: schwer

So lösen Sie Sudoku: Füllen Sie die leeren Felder mit den Zahlen von 1 bis 9. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile, jeder Spalte und in jedem der neun 3 x 3-Blöcke nur einmal vorkommen.

Suchen Sie zusammen mit Ihren Enkelkindern diese fünf Plüschtiere, die sich irgendwo in dieser Ausgabe versteckt haben. Schicken Sie uns die Seitenzahlen an kinderraetsel@grosseltern-magazin.ch oder Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 22.4.2019. Zu gewinnen gibt es 10 Buntstifte von Faber Castell.

Kinderlachen

Punkt zu Punkt

Witze von Kindern für Kinder

Verbinden Sie die Punkte der Reihenfolge nach und Sie werden sehen: Aus Punkten werden Bilder. 20

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41 Conceptis Puzzles

«Papi, warum werden wir älter?» «Keine Ahnung.» «Und wieso haben Giraffen so lange Hälse?» «Ich weiß nicht.» «Warum dreht sich die Erde?» «Keinen Schimmer.» «Papi, stört es dich, wenn ich dauernd Fragen stelle?» «Nein, frag nur, sonst lernst du ja nie was!»

Von Mara L. aus Fehraltorf. Erzählt Ihr Enkelkind auch einen Witz? Schreiben Sie uns. redaktion@grosseltern-magazin.ch

05010000495

Die Lösungen der Rätsel schicken wir Ihnen gerne zu: verlag@grosseltern-magazin.ch # 04 ~ 2019


~ Service ~ CHRISTA CAMPONOVOS RÄTSEL

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Hatschi ! – und fort?

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waagrecht 3 Kurze CH-Waffe oder Masseinheit 5 Appia oder Dolorosa. 7 Enthalten Überraschungen. 12 Lösen unter anderen dieses Rätsel. 14 Werden vorrangig befördert. 15 Verkürzte Tageszeitung der Linken. 16 Nordische Währung, hält sich hartnäckig in Kreuzworträtseln. 17 Sei Silber. 18 ..dermannsdorf. 19 Teil des Lichts in Paris ist ein Nelkengewächs. 21 Trug erst die kleine, dann die grosse Glocke. 22 Der weisse ist auch ein Filmmonster. 23 Kosename von Anna tönt wie verdrehtes Indianerboot. 25 Macht Senegal zu seinem Bewohner. 26 Dem neudeutschen Dress fehlt ein i. 27 Magazin oder kurzes Schulfach. 28 Was den einen der Basti. 29 Mit B an der Spitze, Mit G ein Zeichen und mit R was übrig bleibt. 31 Schlimm oder misslich. 33 Schnee in Kopenhagen. 34 Nach Duden Beziehung zwischen Tönen, Klängen und Akkorden.

senkrecht 1 Bach oder Asbest sind Hinweise. 2 Sawiris und Realp sind Hinweise. 3 Veraltetes Wohlwollen reimt auf Schuld. 4 Was auf CH-Mundart ein «Gschtürm». 5 Weshalb wir dem wohl «verschwitzen» sagen? 6 Das Gegenteil von 26 waagr. 8 Die Marmolata gehört zu ihnen. 9 Mit H Schriftsteller, mit M Ausstellung oder Kulthandlung. 10 «Zarte» Gemeinde im Tessin ist für Sport und Camping bekannt. 11 Zärtlichkeit ennet des Röstigrabens. 13 Fällt im Grand Théâtre. 15 Nicht ferne Konfliktregion. 17 Man kann aufrichtige oder auch keine Spur davon zeigen. 20 Einst bekannt für Orangen. 24 Mit a in der Mitte wäre das Getränk ein Bambusfresser. 27 Kurz, sportlich und vergaserlos unterwegs. 30 Das und Tal: Ganz. 32 Bringt den Omar ins Nukleargeschäft.

Das Lösungswort ergibt sich aus den eingefärbten Feldern fortlaufend. Schicken Sie uns dieses zusammen mit Ihrer Postadresse per E-Mail an raetsel@grosseltern-magazin.ch oder via Post an Grosseltern-Magazin, Kronengasse 4, 5400 Baden. Einsendeschluss ist der 22.4.2019. Die Lösung des Dezember-Rätsels finden Sie auf Seite 81. # 04 ~ 2019


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~ Service ~ CARTOON VON RENATE ALF

Vernetzt

Renate Alfs neues Buch «Smart family» ist eben erschienen: «Smart familiy. Cartoons aus dem digitalen Familienalltag», Renate Alf, Lappan Verlag 2019, 15 Franken.

# 04 ~ 2019


~ Service ~ IMPRESSUM / VORSCHAU

Vorschau #05/2019

Impressum Verlag 3G MEDIA GMBH www.grosseltern-magazin.ch

47. Ausgabe 04/2019 Erscheinungsweise monatlich, 10-mal im Jahr Auflage 15 000 Exemplare Preise EINZELPREIS CHF 9.50 JAHRESABO CHF 85.– (10 Ausgaben) 2-JAHRES-ABO CHF 160.– (20 Ausgaben) PROBEABO CHF 20.– (3 Ausgaben) JAHRESABO EUROPA CHF 120.– (10 Ausgaben) Copyright Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlags. Für unverlangte Einsendungen wird jegliche Haftung abgelehnt.

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Erscheint am 26.4.2019

Verleger DOMINIK ACHERMANN –DA Redaktion MELANIE BORTER –MB Chefredaktorin +41 56 558 91 77 melanie.borter@grosseltern-magazin.ch KARIN DEHMER –KD Stellvertretende Chefredaktorin karin.dehmer@grosseltern-magazin.ch STELLA MOSER –SM Praktikantin redaktion@grosseltern-magazin.ch Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe: Hans Abplanalp, Sabine Born, Christa Camponovo, Hans ten Doornkaat, Monika Fischer, Marlis Friedrich Baumgartner, Beat Gloor, Marianne Grädel, Ilona Herzog, Karl Horat, François Höpflinger, Elena Ibello, Andrea Kalt, Barbara Maurer, Edy Riesen, Eveline Rutz, Dagmar Schifferli, Beatrice Schilling, Stef Stauffer, Aline Steiger, Edith Schweizer, Philippe Wampfler, Eli Wilhelm, Eva Zoller Morf

Herausgeberin 3G MEDIA GMBH Kronengasse 4 CH-5400 Baden +41 56 558 91 77 info@3g-media.ch

Layout IRENE MEIER irene.meier@grosseltern-magazin.ch

Druck & Vertrieb AVD GOLDACH AG www.avd.ch

Illustrationen Renate Alf, Peter Gaymann, Marie-Anne Spross

Fotografie Oliver Lang, Matthias Luggen, Tibor Nad,

Korrektorat Michael Achermann, Elsbeth Howald

MEINE GROSSELTERN Der Zürcher Soulmusiker Marc Sway erzählt von seinen Grosseltern in Brasilien und der Schweiz. Und von seinem neuen Album «Way Back Home». FREUNDSCHAFT Wie wichtig Freundschaften im Alter sind und wie sie in verschiedenen Lebensphasen eine andere Bedeutung haben.

SCHNELLER, IMMER SCHNELLER Je älter wir werden, desto schneller scheint die Zeit zu vergehen. Weshalb ist das so?

Verkauf & Vermarktung DOMINIK ACHERMANN +41 76 394 23 26 dominik.achermann@grosseltern-magazin.ch FERNANDO PALENCIAS +41 79 332 82 65 fernando.palencias@grosseltern-magazin.ch Abonnemente ABODIENST GROSSELTERN-MAGAZIN Industriestrasse 37, CH-3178 Bösingen +41 31 740 97 53 abo@grosseltern-magazin.ch

~ #03/2019 ~

DES RÄTSELS LÖSUNG waagrecht

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5 Familienbande 13 Kalamitaeten 15 Tes 17 Balzen 19 Fit 20 Circa 21 Mean 22 David 24 Ochsen 25 Uneben 27 Unheil 28 Aber 29 Iran 30 Ierli 31 Mental 32 Snei 33 Morden 35 Ie 36 Monkel 38 Tanner 40 Tuk 41 Ballung 42 Esse

Wir bekennen uns zu Werbung Inserate und Content-Partnerschaften sind für unser Magazin überlebenswichtig und eine Bereicherung. So können wir professionell und unabhängig Inhalte erarbeiten. Wir haben nicht mehr Werbung als andere Magazine, kennzeichnen diese aber konsequent. Damit schaffen wir Transparenz.

# 04 ~ 2019

senkrecht 1 Bla 2 Entzaubert 3 Int 4 Venti 6 Rim 7 Aktionismus 7 Maerchen 8 Il 9 Eilen 10 Ba 11 Aendert 12 Die 14 Mameli 16 Scheren 17 Basilika 18 Ennenda 19 Fabian 23 Verlies 26 Naters 28 Amoll 33 Mel 34 Eng 37 OK 39 Ne

Lösungswort Knievorstellung


~ Kolumne ~ SCHLUSSWORT

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Naturerlebnis 2.0

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ier- und Naturfilme erleben bei Jung und Alt eine Hochkonjunktur, teilweise als Gegenreaktion auf eine künstlich gebaute und verbaute Welt. Wilde, ungezähmte Natur wird allerdings nur noch selten persönlich direkt erlebt, etwa bei einem ungestümen Wintersturm oder bei Blitz und Donner an heissen Sommertagen. Wenn

Grippeviren (miniaturisierte Gefahrenquellen). Auch Landschaften sind wesentlich menschlich geprägt. So existiert im schweizerischen Mittelland kaum mehr ein Ort, von dem aus man keine Häuser sieht. Dass der Mensch die Natur prägt, beeinflusst auch die Weltsicht kleiner Kinder. Als wir vor Jahren mit der Eisenbahn dem Zürichsee entlang-

Kinder – eventuell zusammen fuhren, wollte unser Enkelsohn mit ihren Grosseltern – Natur erwissen, wie lange der Zürichsee leben, geschieht dies zumeist in sei. Wir erklärten ihm, dass er einer gepflegten Form: in einem von Zürich bis weit hinten nach ordentlich aufgeräumten Wald Rapperswil und noch weiter vermit vorbereiteten Feuerstellen läuft. Seine trockene Reaktion als oder in einem gepflegten Gardamaliger Fan der Trickfilmfigur ten mit handgefertigten Insek«Bob der Baumeister»: «Da mussFRANÇOIS HÖPFLINGER (70) ist in selbstständiger Forschung tenhotels. Skifahren findet auf ten sie aber lange baggern!» und Beratung zu Altersund präparierten Pisten statt und bei Der Mensch greift immer stärker Generationenfragen tätig. Nebst Schneemangel wird Kunstschnee seinen wissenschaftlichen Arbeiten in Landschaft und Natur ein; mit eingesetzt. Kinder begegnen der immer deutlicher werdenden schrieb der Soziologieprofessor auch diverse Kurzgeschichten, Tieren weitgehend in Form von Konsequenz, dass menschliches Satiren und Fabeln. Er ist flauschigen Kuschelmonstern, Verhalten die Natur beziehungsverheiratet, hat zwei Kinder und domestizierten Haustieren oder weise das Klima unberechenbavier Enkelkinder. in einem Streichelzoo. Kinderrer werden lässt. Wesentlich am zimmer werden immer häufiger Klimawandel ist nicht allein, dass durch Spielsachen aus Plastik bestimmt. es insgesamt wärmer wird, sondern dass sich extLiest man Märchen von früher, war die Natur oft reme Wind-, Regen- und Temperaturbedingungen ungezähmt und gefährlich, speziell für Kinder: In häufen. Davon bedroht fühlen sich zunehmend junWäldern konnte man sich auf ewig verirren (Hänsel ge Menschen, die sich vermehrt für eine aktive Kliund Gretel konnten leider nicht auf ein GPS-Gemapolitik engagieren. Politisch erfolgreich werden rät mit Hexenwarnung zurückgreifen). Männliche sie allerdings nur sein, wenn sich auch die älteren Wölfe jagten am liebsten kleine Mädchen in roten Generationen mitengagieren. Gemeinsames NaturMänteln (auch wenn sie sich zeitweise zuerst mit erleben von Enkelkindern und Grosseltern wird in der Grossmutter begnügen mussten). Heute ist unZukunft immer stärker ergänzt durch gemeinsames gezähmte Natur wesentlich kleiner. Gefährlich gelEngagement für eine gesunde Umwelt und einen ten kaum mehr Wölfe, sondern primär Zecken und gebremsten Klimawandel. •

# 04 ~ 2019


Neulich in der finnischen Seenplatte

… im 24-Stunden-Pool gebadet

Am liebsten plansche ich in meinen Blockhausferien bei einem Mitternachtsbad im eigenen See.* * Während den Blockhausferien in der finnischen Seenplatte erlebt von Daniela Born, Kontiki Reisen

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