grazIN #2 2016

Page 1

g

in

grazIN # 2

Wir sind Magazin.

1 0 0k A. 0ufl0ag0e! Stüc

was Endlich einmal! en es L zum

GRAZ WIE FRÜHER

Welche Lokale die Grazer Szene prägten, wo Pferde an der Theke standen, warum der Großvater des Dirigenten Karajan sein Haus versetzen lassen wollte und wie sich die Fleischeslust der Grazer verändert hat. PLUS: Wer ist Ihr Präsident? Gewinnen Sie ein Haubenmenü!


Fashion Week

2. bis 5. März

Mittwoch: Männermodenschau mit Fabian Kitzweger (Mr. Austria), Marco Wagner (Facebooker), Hans-Christian Haas (Big Brother) Donnerstag: Kindermodenschau Neueste Trends für Kids Freitag: Große Modegala Late Night Shopping mit Aktionen bis zu –50%

4. März

t h g i N e Lat g n i p p o Sh

2

Samstag: 4 Fashion Shows 10:00, 13:00, 14:00, 15:00 Uhr Fashion Lunch


UMGEHÖRT

„Was ist alt, aber immer noch gut?“ Heide, 80, Pensionistin

Robert Kuhn, 66, Pensionist

Für mich sind alte Möbelstücke etwas unheimlich Faszinierendes, weil sie so lange Bestand haben. Ich habe in meinem Wohnzimmer einen alten Kohleofen stehen, der schon an die 200 Jahre alt ist. Nicht um viel Geld würde ich ihn hergeben.

Fotos: VOlker wohlgemuth

Das ist wohl der Mensch selbst, oder er sollte es zumindest sein. Ich habe immer das Ziel verfolgt, gut zu leben, ohne andere dabei zu stören oder zu behindern.

Christian Köpf, 37, Angestellter

Martin Berger, 19, Student

Alt und immer besser ist ein Rotwein. Auf den Geschmack des Rotweintrinkens haben mich meine Eltern gebracht und auch auf Studentenpartys wird Rotwein immer beliebter. Wenn ich mir einen bestelle oder kaufe, dann bevorzuge ich einen Zweigelt Alte Rebe. Und einem Glas Rotwein am Tag sagt man ja auch eine gesundheitsfördernde Wirkung nach.

Anton Forsthuber, 19, Grundwehrdiener und Natalie Krampl, 20, Angestellte

Der Uhrturm als Grazer Wahrzeichen ist alt und gut, denn er blickt seit Jahrhunderten auf das Geschehen der Stadt. Ich werde, wie meine Eltern es auch getan haben, ab Herbst in Graz studieren und freue mich schon auf die Zeit hier. 3

Das ist für mich der Schloßberg, denn er bietet eine wunderbare Mischung aus Tourismusattraktion und Erholungsgebiet für die Grazer. Wir waren früher auch oft bei Konzerten im Dom im Berg und wir sind immer wieder gerne im Starcke-Haus zum Essen.


g

in

IN eigener Sache

INhalt INteraktion INnovation INmitten von Graz

M n o i l l i M 1 J m i l a M 10 00 Ma 0 . 0 0 1 Die Fakten (Seiten) auf den Tisch – eine Million für unsere Stadt!

Impressum/Offenlegung gemäSS § 25 Mediengesetz: grazIN-Wir sind Magazin Medieninhaber und Herausgeber: Gerfried Gombocz, BSc. Anders Handels GmbH, Opernring 5, 8010 Graz, UID ATU 67686667; FN 388805y, Firmenbuchgericht Landesgericht für Zivilrechtssachen Graz Geschäftsführung: Gerfried Gombocz, BSc.; Verlagsleitung: Andreas Prott Chefredaktion: Mag. Katharina Gründl und Patrick Kovacs-Merlini Redaktion und Fotoredaktion: Heimo Sver, Volker Wohlgemuth und Leser; Büro: Laura Reiterer, 0316/258 666-0, Fax 11 oder office@grazin.at Gestaltung: Manfred Wegscheider, Sonnendeck; Druck: Druck Styria; Vertrieb: Hurtig & Flink Anzeigenpreisliste: Mediadaten 2016; Homepage: www.grazin.at Copyright: Hier dargestellte Inhalte unterliegen, falls nicht anders angegeben, dem Urheberrecht der Anders Handels GmbH. Eine weitere Verwendung bedarf der Genehmigung des Medieninhabers. Alle Rechte, auch die Übernahme von Beiträgen nach § 44 Abs. 1 und 2 Urheberrechtsgesetz, vorbehalten. Unternehmensgegenstand: Herausgabe und der Vertrieb von Printmedien aller Art. Die Gesellschaft ist zu allen Geschäften und Maßnahmen berechtigt, die zur Erreichung des Gesellschaftszwecks notwendig oder nützlich erscheinen. Gesellschafter: 100 % Gerfried Gombocz, BSc., Laimburggasse 40a, 8010 Graz Blattlinie: grazIN ist nur seinen Lesern verpflichtet, unabhängig von politischen Parteien, Institutionen und Interessengruppen. grazIN informiert – mit hohem Anspruch – über alles, was das Leben so lebenswert macht oder auch nicht.

4

Von Graz und für Graz – eine neue gedruckte Dimension. Das Magazin grazIN erzählt Geschichten und lässt Menschen Geschichten erzählen. Mit einer Auflage von hunderttausend Monatsmagazinen in bester Papier- und Magazinqualität macht grazIN Inhalt zum Lesen, Bilder, die man gesehen haben muss, Geschichten, die erzählt gehören, und jede Menge Zumutungen. Ein Magazin trifft die Million. Damit legen wir in diesem Jahr insgesamt eine Million Exemplare mit Seiten voll INhalt, INteraktion und INnovation auf den Tisch und das INmitten von Graz. Wir sind somit das erste und


N I z a r g l a M r h a J t a n o M m i al einzige Hochglanzmonatsmagazin in dieser Dimension für den Großraum Graz. Damit wir zusätzlich die von uns anvisierte kaufkräftige Leserschaft in und um Graz erreichen, haben wir die passenden Gebiete erhoben. In Graz werden rund 70.000 Haushalte, in GrazUmgebung rund 25.000 Haushalte gratis beliefert. Die restlichen 5.000 Stück gehen an Multiplikatoren wie Friseure, Ärzte, Rechtsanwälte, Notare, Wirtschaftstreuhänder, Freizeitbetriebe, Gastronomie und an etwa 1.000 Meinungsbildner persönlich adressiert. Mit unserem Onlineund Facebookauftritt des gesamten Magazins überwindet grazIN zudem die Barriere zum interessierten

Leser, der nicht unmittelbar im Verbreitungsgebiet wohnt. grazIN hat fern von Ja-Sagern und Einflüsterern, aber mit voller Transparenz eine Nische gefunden: einerseits hohe Magazinqualität, die zum Lesen einlädt und aufgrund der fundierten Inhalte eine längere Verweildauer verspricht. Auf der anderen Seite verspricht die hohe Auflage eine entsprechende Verbreitung der Werbebotschaft unserer Kunden. Das ist grazIN. Wir sind Magazin. Wir würden uns sehr freuen, wenn wir auch für Sie arbeiten dürfen und stehen Ihnen gerne für alle Fälle unter office@grazin.at zur Verfügung. Ihr grazIN Team 5

GERFRIED GOMBOCZ Herausgeber


g

GRAZER PERSÖNLICHKEITEN

in

Friedrich Schmiedl Raketenpionier

(Bildausschnitt), Foto Gerstenberger, 2. Februar 1960, Fotografie, GrazMuseum.

Der „Raketen-Schmiedl“

Friedrich Schmiedl führte 200 Raketenversuche am Grazer Hausberg Schöckl durch. Sein einziges Ziel: den Postweg zu beschleunigen. So verbrannte er all seine Pläne vor dem 2. Weltkrieg, um seiner Verpflichtung zum Bau von Raketenwaffen zu entgehen. Schon in seiner Mittelschulzeit fiel er auf. Nicht durch besonders aufmüpfiges Verhalten, sondern vielmehr durch seine unkonventionelle Art an Problemstellungen jeder Art heranzugehen. Die Rede ist von Friedrich Schmiedl. 1902 in Schwertberg (OÖ) geboren, prägte er eben mit dieser unkonventionellen Art, die Entwicklung eines ganzen Wissenschaftsbereiches – nämlich der Raumfahrt – entscheidend mit. Als Schüler experimentierte er mit der Konstruktion von Raketen. Warum? Weil er mithilfe von Postraketen die Information und Kommunikation zwischen Menschen erleichtern, vor allem aber beschleunigen wollte. Auch in seiner Studienzeit an der technischen Hochschule ließ ihn seine Idee nicht los und so führte er 1928 seine ersten Postraketenversuche durch. In der Zwischenkriegszeit erregte er mit 200 Raketenversuchen im Gebiet des Grazer Schöckls sogar internationales Aufsehen. Sogar internationale Medien wie

die „New York Times“ und chinesische Zeitungen berichteten darüber. 1931 gelang es Schmiedl mit der ersten Postrakete, der sogenannten „V7“, 102 Poststücke vom Grazer Hausberg ins nahe gelegene St. Radegund zu schießen, die dort mithilfe eines Fallschirms landeten. Daneben baute und experimentierte Schmiedl auch mit Über- und Unterwasserraketen, Schiffsantriebsraketen, Registrierraketen für wissenschaftliche Messungen, Versuche und Aufzeichnungen in größeren Höhen, Wüstenraketen sowie Raketenflugzeugen.

Alle Pläne verbrannt

Mit all seinen Experimenten verfolgte der „Raketen-Schmiedl“ – wie er von seinen Zeitgenossen genannt wurde – nur ein Ziel: unbemannte Flugkörper ausschließlich friedlich – entweder für die Raumfahrt oder zur Beschleunigung des Postweges zu nutzen. So war er auch nicht beteiligt – anders als Wernher von Braun – an der Vergeltungswunderwaffe 6

„V2“, die Hitler noch gegen London und Antwerpen einsetzen konnte. Schmiedls Konzept hatte sich niemals ins Militaristische verändert und so stellte er alle seine Versuche und Forschungen noch vor dem Zweiten Weltkrieg ein, zerstörte alle Pläne und Geräte und meldete sich zum Heeresbauamt, um einer Dienstverpflichtung zum Bau von Raketenwaffen zu entgehen. Seine Postrakete konnte sich jedoch nie als anerkanntes Beförderungsmittel etablieren.

Geblieben ist die Stiftung

Was von Friedrich Schmiedl geblieben ist, ist eine Stiftung, mithilfe derer „unkonventionelle und visionäre Ideen in der F&E im Bereich Weltraumforschung, Kommunikation und Information“ gefördert werden. Ziel ist es auch, durch zukunftsorientierte Maßnahmen Kinder und Jugendliche für wissenschaftliche Themen zu begeistern und dazu beizutragen, nachhaltig das Humankapital in der Region zu stärken.


Make-up Workshop

Freundinnen für

Gutschein

Ihr

im Wert von €

150,-

Wir laden Sie gemeinsam mit einer Freundin ein, einen Make-up Workshop bei Nägele & Strubell zu besuchen. Lassen Sie sich bei einem Glas Prosecco von unseren ausgebildeten Make-up Artists beraten und lernen Sie, wie Sie Ihren individuellen und typgerechten Look einfach für jeden Tag nachschminken können: wenige Schritte, geringer Aufwand, große Wirkung! Bitte vereinbaren Sie telefonisch Ihren Termin und bringen Sie diesen Gutschein zur Beratung in die Filiale mit. Wir freuen uns auf Sie!

Graz, Herrengasse 18-20 | T 0316-845 644

www.naegelestrubell.at

Angebot gültig bis 30. Juni 2016.

7


g

WÄHLEN SIE MIT

in

1

2

Gewinnspiel: 3

4

5

Nicht-Amtlicher grazIN Stimmzettel

Egal, wer es tatsächlich wird: Wer ist Ihr Bundespräsident und warum? Schicken Sie uns eine Mail an office@grazin.at und gewinnen Sie ein 3-Gänge-Menü im Restaurant Carl by Philipp Haiges (Einsendeschluss 15. März 2016)

Vor- und Familienname der Wahlwerberin / des Wahlwerbers Die Kandidaten und Kandidatinnen sind nach Alter gereiht.

Für gewählte Wahlwerberin / gewählten Wahlwerber im Kreis ein X einsetzen

1: Norbert Hofer

Hat die Bundeslehranstalt für Flugtechnik Eisenerz absolviert, ist gegen einen EU-Austritt, gegen eine Homo-Ehe. Ehrenmitglied der Burschenschaft „Marko Germania“. Foto: NFZ

j

2: Robert Marschall

Will ein politisches Gegengewicht zur Bundesregierung sein. Will als Bundespräsident sofort den Nationalrat auflösen und eine Neuwahl durchführen lassen. Foto: Privat

j

3: Georg Pointner

War Beamter der Bundespolizeidirektion Wien, gegen ihn lief eine Untersuchung wegen Verdachts auf Geldwäsche. Will Landesregierungen und Landtage abschaffen. Foto: Privat

j

4: Elfriede Awadalla

Sie will sich für ein Grundeinkommen von 1.500 Euro einsetzen. 2005 hat sie die Millionenshow gewonnen, das Geld sei allerdings schon weg. Hat zwei Kinder und eine Pflegetochter. Foto: KK

j

5: Rudolf Hundstorfer

Wollte 2012 die Wehrpflicht abschaffen, will ein gemeinsames Europa und steht für ein modernes Familienbild. Er lebt in 3. Ehe mit einem Kind und 2 Stiefkindern. Foto: SPÖ

j

6: Irmgard Griss

Sie leitete den HYPO-Untersuchungsausschuss. Will mehr Fairness und Transparenz im Wahlkampf. Sie ist gegen eine Obergrenze für Asylwerber.

j

7: Martin Wabl

Er wird vom Verein „Mutbürger“ unterstützt. Will gelebte Bürgernähe, setzt sich für die Errichtung eines Sozialfonds ein. Ist untertags von 9.30 bis 11 Uhr im Gasthaus „Sitt“ in Fürstenfeld anzutreffen. Foto: privat

j

8: A. Van der Bellen

War nie beim Bundesheer und ist Kettenraucher. Ist für TTIP und Studiengebühren, fordert Anhebung des Pensionsantrittsalters auf 70 Jahre. Würde FPÖ-geführte Regierung nicht angeloben. Foto: die Grünen

j

9: Andreas Khol

Zur Flüchtlingspolitik sagt er, dass Nächstenliebe zuerst einmal zuhause beginnt.Wurde nach der Absage Erwin Prölls als Plan-B-Kandidat ins Rennen geschickt. Foto: ÖVP

j

10: Richard Lugner

Der Baulöwe und Society-Tiger kandidierte bereits 1998 und wurde vierter von fünf Kandiaten. Will mit Ehefrau Cathy, gebürtige Deutsche und 57 Jahre jünger als er, Vertreter des Volkes sein. Foto: Lugner

j

8


Wer ist Ihr Präsident? 7

Foto: Stefan Joham

6

Griss ums Geld!

Mit einer Jahresgage von satten 325.000 Euro liegt der österreichische Bundespräsident hinter Singapur mit 1,3 Millionen und den USA mit 368.000 Euro an dritter Stelle im Staatenvergleich. Mit diesem Salär schlägt er auch deutlich den russischen Patriarchen Putin mit 125.000 oder das französische Staatsoberhaupt Hollande mit 178.000 Euro. Irmgard Griss lebt in Graz und will am 24. April Bundespräsidentin werden. Sie finanziert ihren Wahlkampf mithilfe von Spenden. Was sie verändern will und warum man überhaupt einen Bundespräsidenten braucht. Um ihren Wahlkampf zu finanzieren, haben Sie zu Spenden aufgerufen: Wie viel an Spenden haben Sie schon erhalten? Wir haben bis jetzt etwas mehr als 300.000 Euro erhalten. Täglich kommen neue Spenden dazu.

8

Ich bin allen Spendern überaus dankbar dafür. Was passiert mit den Spenden, wenn Sie nicht die gewünschte Summe erreichen? Wir brauchen mindestens eine halbe Million Euro. Ich bin zuversichtlich, dass wir diesen Betrag erreichen werden, sodass wir gar nicht in die Situation kommen werden, das Geld – wie zugesagt – zurückzahlen zu müssen. Sie wollen eine Kandidatin für alle sein, die eine neue Politik wollen. Was heißt für Sie neue Politik? Wir brauchen dringend eine Erneuerung der politischen Kultur in Österreich. Denn viele Menschen sind von der Politik enttäuscht und lehnen es ab, zur Wahl zu gehen. Immer wieder wird kritisiert, dass sich Politiker nicht um Lösungen bemühen, sondern nur den eigenen Vorteil im Blick haben. Das frustriert die Bürger. Wir stehen vor gewaltigen Herausforderungen: Der Zustrom vieler Menschen aus uns doch fremden Kulturen und hohe Arbeitslosigkeit sind nur zwei davon. Sie haben gerade das Thema Zustrom fremder Kulturen angesprochen „Die Flüchtlingswelle kann man nur gemeinsam meistern“ – wie? Es muss die Bereitschaft der Gesellschaft bestehen, Menschen in Not aufzunehmen, und die Flüchtlinge müssen bereit sein, die Werte zu leben, die in unserer Rechtsordnung ver9

9

10

ankert sind und auf denen unser Zusammenleben beruht. Die Flüchtlingswelle hat zu einer Spaltung der Gesellschaft geführt. Hier aufklärend und vermittelnd zu wirken, sehe ich als zentrale Aufgabe einer Bundespräsidentin. Sie sagten, „die einzige Waffe eines Bundespräsidenten ist sein Wort“. Wofür möchten Sie dieses Wort einsetzen. Was möchten Sie in Österreich ändern? Als ehemalige Richterin ist mir Gerechtigkeit ein besonderes Anliegen. Das Amt der Bundespräsidentin gibt mir die Möglichkeit, mich für einen gerechten Ausgleich zwischen Arm und Reich, zwischen Starken und Schwachen, zwischen Jungen und Alten einzusetzen. Viele Österreicher stehen abseits. Junge Menschen zögern, eine Familie zu gründen, Frauen sind in manchen Bereichen noch immer benachteiligt. Als Bundespräsidentin kann und will ich mich dafür einsetzen, dass Ungerechtigkeiten beseitigt werden. Sie sind gebürtige Steirerin und bezeichnen Graz als die Stadt, in der Sie zu Hause sind. Was bedeutet die Stadt für Sie? Graz ist meine Heimat, denn ich lebe in Graz und bin in Wien, wenn ich dort zu tun habe. Gibt es einen Lieblingsort in Graz? Ich bin gern in der Innenstadt und freue mich, wenn ich sehe, wie belebt die Stadt ist.


g

in

Bitte beachten Sie diese Werbung

HEIMSPIEL Bei Gössl fühlen sich Trachtenkenner so richtig zu Hause.

Wo die Tracht zu Hause ist

Dabei schafft es Gössl immer wieder, den Bogen von der Tradition in die Moderne zu spannen. „Für die Frühling-Sommersaison 2016 hält Gössl besondere Gustostückerl wie das kostbare, handbestickte Festdirndl oder den Salonschladminger bereit. Die Accessoires mit dem berühmten Paisley-Motiv sorgen für einen wunderbaren Blickfang“, schwärmt Karin Wildpacher. In angenehmer Atmosphäre im geschmackvoll eingerichteten Geschäft lässt es sich nach Herzenslust probieren.

Charmantes Heimspiel im Herzen von Graz: Im Gössl-Geschäft in der Herrengasse präsentiert Karin Wildpacher feines Trachten-Gwand für die Frau und den Mann von Welt. Von Lieblingstücken wie den charmanten Dirndln mit raffiniert bedruckten Schürzen oder den zart bestickten Dirndlblusen bis zu flotten Männerjacken und prachtvollen Lederhosen – hier wird auch der anspruchsvollste Trachtenkenner fündig.

10


GRAZ Karin Wildpacher Herrengasse 16 8010 Graz +43 (0)316 83 94 20 graz@goessl.com Ă–FFNUNGSZEITEN MO-FR von 9 bis 18 Uhr SA von 9 bis 17 Uhr www.goessl.com


g

in

Feiern ANNO DAZUMAL So sieht Zeichner Mario Paukovic die Grazer Partyszene in den 80ern.

12


Kassa, bitte!

Wie sich die Zeiten ändern … auf den nächsten Seiten lesen Sie, wie sich die Grazer Gastronomie-Szene gewandelt hat. Heute gilt die Registrierkassenpflicht. Doch das ist kein Grund, sich Sorgen zu machen.

GRAZ WIE FRÜHER Welche Lokale die Grazer Szene prägten, wo Pferde an der Theke standen, warum der Großvater des Dirigenten Karajan sein Haus versetzen lassen wollte und wie sich die Fleischeslust der Grazer verändert hat.

In aller Munde ist derzeit die Registrierkassenpflicht. Diese betrifft nicht nur Gastronomiebetriebe, sondern auch Handelsbetriebe. Fischer Bürotechnik hat hier moderne, maßgeschneiderte Lösungen parat, damit Sie sich keine Sorgen machen müssen. Die Registrierkassen müssen auch nicht teuer sein:

„Früher, hör auf mit früher, ich will es nicht mehr hör‘n. Damals war es auch nicht anders, mich kann das alles nicht stör’n. Ich bin noch keine sechzig und ich bin auch nicht nah dran. Und erst dann möchte ich erzählen, was früher einmal war.“ Die Toten Hosen „Wort zum Sonntag“ 13

Fischer Bürotechnik bietet Systeme auch für Kleinbetriebe und mobile Systeme zu leistbaren Preisen. Seit 20 Jahren ist Fischer Bürotechnik kompetenter und verständnisvoller Partner der steirischen Wirtschaft. Wir wissen, wo der Schuh drückt. Herr Fischer selbst steht Ihnen für Ihre Fragen gerne zur Verfügung. Kompetente Beratung und Top Service sorgt dafür, dass Sie sich auf Ihre Arbeit konzentrieren können. Ja, die Zeiten ändern sich. Nicht immer nur zum Besten. Aber: Machen Sie sich keine Sorgen!


g

in

„Ich bin ein

Hamster im Rad“

Sie sind 1984 an die Grazer Universität gekommen. Wie war Graz damals vor mehr als 30 Jahren? Ich muss zugeben, dass ich Graz lange ausgewichen bin. Die Stadt hatte lange das Image, ziemlich „braun“ angehaucht zu sein, und als ich einmal als junger Mann auf Kurzbesuch hier war, hat sich das leider in einigen wenigen Eindrücke für mich bewahrheitet, denn ich habe gleich einige einer Burschenschaft angehörige Studenten gesehen, der Schmiss im Gesicht war nicht zu übersehen. Was ich aber eindeutig übersehen habe, war, dass sich auch vorher, in den 60er Jahren, schon einiges in Graz getan hat. Etwa die Gründung des Forum Stadtpark oder das Wirken eines Alfred Kolleritsch. Die Außenwahrnehmung der Stadt war aber eine andere. Als ich dann 1984 ganz nach Graz kam, sah ich, dass die Stadt sehr wohl lebt, nur sie zeigte es lange nicht. Unter Stingl und Strobl veränderte sich auch diese farblose Außenwahrnehmung und Graz wurde als moderne Stadt gesehen. Wie war das universitäre Leben? Die Universität Graz war schlichtweg „altvaterisch“ und hat sich sehr von anderen Universitäten unterschieden. Ich bin von der Uni Linz gekommen, eine Gründung der 60er Jahre mit modernen Bauten und hochkarätigem Personal wie etwa Kurt W. Rothschild, der berühmte

Seinem Schreibtisch gegenüber steht sie: Eine Figur, schmächtiger Körper, dafür eine überdimensional große Hand. Das Original steht im British Museum, die Kopie hier in Graz. Sie symbolisiert, dass der menschliche Tastsinn am meisten Rechenleistung des Gehirns benötigt. Und diese Skulptur passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge zu ihm: Helmut Konrad, Professor für Zeitgeschichte und ehemaliger Rektor der Karl-Franzens-Universität Graz. Am Ende des Sommersemesters emeritiert er. Doch nach wie vor tastet er sich an unbekannte Gebiete heran. Ganz so, wie er es immer getan hat. Er erzählt, wie Graz vor 30 Jahren war, warum er die Patenschaft für eine syrische Familie übernommen hat und warum der Dalai Lama ein lustiger Onkel ist.

österreichische Ökonom. In Linz herrschte Aufbruchsstimmung, man war weltoffen und es gab flache Hierarchien. In Linz wäre es undenkbar gewesen, dass ein Assistent dem Professor die Tasche hinterherträgt und auch die Talare waren abgeschafft. Ganz anders in Graz, hier wäre jede akademische Feier ohne Talar undenkbar gewesen. Dennoch bekam ich die Chance, in Graz das Institut für Zeitgeschichte neu aufzubauen und diese Chance habe ich sehr zu schätzen gewusst. Sie haben sich aber nicht an dieses „altvaterische“ Image gehalten und ihren Studenten sogar das Du-Wort angeboten. Warum? Vorausschickend muss ich sagen, dass ich der Wunschkandidat der Studenten als Leiter des neuen zeitgeschichtlichen Instituts war. Ich kam mit dem Rad auf die Uni, trug Pullover, war jung – sie konnten sich mit mir einfach mehr als mit anderen identifizieren. Das Du-Wort habe ich nicht jedem Studenten, der mei14

ne Vorlesung besucht hat, angeboten. Das wäre bei oft 600 Zuhörern schon ein wenig übertrieben gewesen. Ich habe es jenen angeboten, die bei mir ihre Diplomarbeit oder Dissertation geschrieben haben. Warum? Weil ich ständig mit ihnen im Austausch war und wenn sich ein Student im Rahmen einer Arbeit mit einem Thema lange und intensiv beschäftigt, dann weiß er darüber auch mehr als ich und ich konnte und kann aus den Gesprächen für mich sehr viel mitnehmen und Neues dazulernen. Das ist ein Austausch auf Augenhöhe. Darüber hinaus war ich auch sehr viel an englischsprachigen Universitäten tätig und da fällt das „Sie“ allein schon durch die Sprache weg, da gibt es nur ein „You“. Springen wir ein wenig weiter in Richtung Gegenwart, und zwar in das Jahr 1995 – das Jahr, in dem Sie fast Wissenschaftsminister geworden wären. Bedauern Sie, dass es doch nicht klappte? Rückblickend habe ich diesbezüglich sehr ambivalente Gefühle. Ich


Foto: VOLKER WOHLGEMUTH

bin ja nicht gefragt worden, ich war es plötzlich. Es fanden Beratungen in Wien statt und überhastig hat man die Ministerliste in an die Presse übergeben. Ich führte zu dieser Zeit gerade Promotionen durch und auf einmal stand ein Fernsehteam vor der Tür, gratulierte mir und stellte mir schon Fragen wie „Was haben Sie mit den Salzburger Festspielen vor?“ Ich wusste gar nicht, wie mir geschieht, und man wollte mir nicht glauben, dass ich keine Ahnung hatte, was da gerade vor sich geht. Dann ist man in Wien draufgekommen, dass man auf Rudolf Scholten, den ich übrigens sehr schätze, vergessen hatte, und in weiterer Folge entschied man sich doch für ihn, da man mit mir ja noch nicht gesprochen hatte. Ich muss aber zugeben, wenn der Anruf gekommen wäre, ob ich es machen möchte, hätte ich es gemacht. Rückblickend empfinde ich es aber mehr als Glück, dass es nicht dazu gekommen ist, denn fast niemand verlässt die Politik unbeschadet. Später kam dann noch das Angebot, als Grazer Bürgermeister zu kandidieren, wozu ich allerdings sofort „Nein“ gesagt habe, denn als geborener Kärntner erschien mir das einfach nicht richtig. Jetzt aber in die Gegenwart: Wenn wir jetzt einen Spaziergang machen würden und ich würde Graz nicht kennen, wohin würden Sie mich führen? Das ist eine spannende Frage, denn damit sind meine Familie und ich momentan gerade unmittelbar konfrontiert. Wir haben die Patenschaft für eine syrische Flüchtlingsfamilie, ein Ehepaar mit einer kleinen Tochter und einem Onkel, übernommen.

Und vor Kurzem haben wir mit ihnen einen Graz-Spaziergang gemacht und ihnen das Zeughaus, die Franziskanerkirche, das Schloss Eggenberg und den Hilmteich gezeigt – es gibt schon viele Zauberorte in Graz. Auch das Kunsthaus und die Umgebung rund um Graz muss man gesehen haben. Was bedeutet es, eine Patenschaft für eine Flüchtlingsfamilie zu übernehmen? Wir betreuen diese Familie nun schon seit vier Monaten, sind quasi 15


g

in

„Aber ich gebe zu, meine Frau und ich sind am Abend oft total erledigt. Das ist kein Projekt, das nach einigen Wochen wieder erledigt ist, diese Familie zu integrieren, wird Jahre dauern.“ Helmut Konrad Über das Leben mit seiner Patenfamilie

rund um die Uhr für sie da. Das reicht vom Besorgen eines neuen Staubsaugerbeutels bis hin zur Inskription für einen Sprachkurs an der Uni. Diesen Sprachkurs machen übrigens alle Familienmitglieder, denn ich hätte es niemals akzeptiert, dass diesen nur der Mann belegt und die Frau nicht. Wie soll es mit dieser Familie weitergehen? Wir wollen der Familie helfen, eine Zukunft in Graz aufzubauen, das geht hin bis zu Jobvermittlung. Das Mädchen soll hier Kindergarten und Schule besuchen. Aber ich gebe zu, meine Frau und ich sind am Abend oft total erledigt, das ist kein Projekt, das nach einigen Wochen wieder erledigt ist, diese Familie zu integrieren, wird Jahre dauern. Lässt sich diese Familie integrieren? Ich werde natürlich oft als Gutmensch bezeichnet, aber das halte ich aus. Ich helfe deshalb, weil ich nicht möchte, dass sich in unserem Land eine Parallelgesellschaft entwickelt, denn was sich nicht verändern darf, sind die Menschenrechte in unserem Land, wie etwa die Gleichheit von Mann und Frau. Daran hat sich jeder, der zu uns kommt, zu halten. Ansonsten sage auch ich ganz klar: auf Wiedersehen. Denn nur, weil jemand in Syrien antisemitisch sozialisiert wurde kann er das hier noch lange nicht leben. Auch diese Familie ist irritiert, dass ich als Mann koche, oder wundert sich über weibliche Buschauffeure. In Kürze bekomme ich Besuch von einem jüdischen Freund und ich werde ihn meiner Patenfamilie vorstellen, um zu zeigen, dass man hier in Freiheit und Gleichheit leben kann. Ganz allgemein: Wie beurteilen Sie die Flüchtlingswelle aus Sicht eines Zeithistorikers? Migration ist wirklich nicht neu. Wien hatte vor 200 Jahren rund 200.000 Einwohner, vor 100 Jahren waren es bereits zwei Millionen, das ist durch Migration passiert und zweifellos verändert Migration Kul16

turen. Nur ein Beispiel: Die österreichische Küche ist eigentlich die böhmische und ungarische Küche. Solche Vermischungen passieren, was sich aber nicht verändern darf, sind die demokratischen Grundregeln einer Republik. Wir haben gerade von Menschenrechten gesprochen: Sie haben in Ihrer Zeit als Rektor die Uni Graz als „Menschenrechts-Uni“ etabliert. Was kann man sich darunter vorstellen? Wir haben an verdiente Persönlichkeiten Menschenrechtspreise übergeben. Bekannte Preisträger waren unter anderem Simon Wiesenthal und der Dalai Lama, der einem bei einer persönlichen Begegnung wie ein lustiger Onkel vorkommt und sagt, dass er gar nicht missionieren möchte, sondern dass es schlichtweg darum geht, aus jeder Situation das Beste zu machen. Genauso sehe ich es auch mit unserer syrischen Familie, die ich ebenfalls nicht von ihrem muslimischen Glauben zum Christentum bringen will, aber es muss eine Begegnung auf einer solchen Ebene entstehen, auf der es keine Probleme für beide Seiten gibt. Was raten Sie der Politik, wenn es um Bildungsfragen geht? Wenn ein Angebot einer amerikanischen Universität kommt, können die europäischen Unis, mit Ausnahme der ETH Zürich, niemanden halten. Yale etwa nimmt nur fünf Prozent der allerbesten Bewerber und natürlich ist das dann die absolute Elite. Bei uns hingegen gibt es die Massenunis, die zwar höchstdemokratisch sind, aber für Spitzenleistungen hinderlich. Ich bin ein Befürworter unseres Systems, aber man müsste Exzellenzcluster, also Institutionen für Hochbegabte, schaffen, für die man ein eigenes Budget aufwendet. Sie haben einmal gesagt „Ich lese seit der Schulzeit jede Woche ein fachfremdes Buch“. Sind Sie dem treu geblieben? Ja, das bin ich. Meine Frau sagt zwar immer, ich bin ein Zwangsneurotiker, aber für mich ist das so normal wie


für jemand anderen der regelmäßige Besuch im Fitnessstudio geht. Ich lese am Abend im Schnitt 50 Seiten, habe allerdings den Rhythmus heuer nicht durchgehalten, wirklich jede Woche ein neues Buch zu beginnen. Was lesen Sie gerade? Von Clemens Setz „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“ und ich brauche dafür deutlich mehr Zeit, als ich einplane, ich kämpfe mit dem Buch, muss mich zwingen. Aber mein Bruder hat es auch gelesen und war ganz überrascht, dass ich noch nicht fertig bin – das ist meine Motivation weiterzulesen. Sie haben am 29. Jänner Ihren 68. Geburtstag gefeiert. Haben Sie sich darüber gefreut? Es war ein seltsamer Geburtstag, denn ich emeritiere am Ende des Sommersemesters mit 68 Jahren und damit ist es mein offizielles Uni-Ende. Ich bin ein Hamster im Rad, und viel-

leicht fällt der Hamster einfach um, wenn man das Rad abstellt. Auf der anderen Seite möchte ich aber auch nicht zu einem dieser wunderlichen Professoren werden, die mit 90 noch an der Uni sind und glauben, sie wissen noch immer alles besser. Aber ich werde das alles schon sehr vermissen. Aber Sie haben auch noch andere Hobbys: nämlich Kochen und Fußball? Das stimmt. Ich gehe mit Begeisterung einkaufen und koche mit Leidenschaft. Mein Sohn sagte im Volksschulalter einmal: „Alle dürfen zu McDonalds, nur ich muss immer Rehrücken essen.“ Mittlerweile kocht er aber selbst gerne. Und Fußball stimmt auch, vor allem spanischer. Aber es gibt noch eine andere Leidenschaft, nämlich American Football. Da fällt mir jetzt auch ein Wunsch ein, den ich noch habe: Ich möchte einmal bei der Superbowl live dabei sein.

Zur Person

*29. 1. 1948 in Wolfsberg, Kärnten

1966-1972 Studium Geschichte und Germanistik an der Universität Wien 1973 Promotion sub auspiciis praesidentis

1981-1984 außerordentlicher Professor an der Universität Linz

1984 bis heute ordentlicher Professor für allgemeine Zeitgeschichte unter Berücksichtigung außereuropäischer Länder und Kulturen, Karl-Franzens-Universität Graz 1993-1997 Rektor der Universität Graz Gastprofessor in Kanada, Florenz und den USA (Yale)

Victor Adler Staatspreis, Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich

SANIERUNG trifft REALISIERUNG Die BAD & HEIZTECHNIK KINDERMANN verspricht eine komplette Badsanierung in nur sieben(!) Arbeitstagen durchzuführen. Einer unserer langjährigen Kunden unterzog sein Bad einer Komplettsanierung. In nur 7 Tagen - von der Planung bis zur gesamten Fertigstellung, inkl. Maurer- und Fliesenlegerarbeiten - entstand dieses Traumbad:

B A D

&

H E I Z T E C H N I K

8430 LEIBNITZ • DECHANT-THALLER-STR. 37 • TEL.: 03452/707-10 • www.kindermann.st 17


g

in

n i e w m u a h Sc ! i e b r he Die Grazer und ihre Szene. Ein Rückblick mit Geschichten, Menschen und jeder Menge Festen.

Flippy-Flippy

Von der Greißlerei zum gesellschaftlichen Hotspot einer ganzen Stadt. Jörg Slavnitsch gilt als einer der Urväter der Grazer Szene und mit ihm seine Lokale. Zwei Dekagramm Germ, Päckchen mit Hunderter-Nägel und was man halt sonst noch so braucht. Das gab es in der Greißlerei Slavnitsch in Mariagrün. Jörg Slavnitsch hilft seinen Eltern im Geschäft, packt an, bringt sich ein, geht später nach München, um im renommierten Delikatessengeschäft Dallmayr zu arbeiten. Dort wird eigentlich der Grundstein für die Grazer Lokalszene der nächsten Jahrzehnte gelegt. „Mein Freund Fredi Herzl war zur gleichen Zeit in München und hat bei einem Schuhhaus gearbeitet. Mit unserem Minimalbudget haben wir die Lokale kennengelernt und als Diskjockeys gearbeitet. Die Idee, zu Hause ein Lokal aufzumachen, ist dort gereift“, erinnert sich Slavnitsch. Das Unterfangen ist sportlich, wie Slavnitsch selbst. Mit den Freunden Fredi Herzl, Hansi Schullin, Ossi Vogl und Andi Zahlbruckner wird über die Pisten gewedelt, der begnadete Leichtathlet und zigfache steirische Meister verpasst im Hochsprung mit einer Marke von 1,91 Meter um nur vier Zentimeter das Ticket für die Olympiade in Rom. Beim Ford-Mexico-Rennen am Österreichring ist er Trainingsschnellster. Mit 19 Jahren baut er die Greißlerei in ein modernes Selbstbedienungs-Lebensmittelgeschäft um, und gründet im Kohlenkeller 1961 das „Scotch“. Der Freundeskreis hilft beim Start tatkräftig mit: „Die Stoffe hat mir der Fredi Sewera gegeben, Grete Vogl hat die Polsterbezüge genäht. Alle haben mitgeholfen.“ Zu Beginn ist nur am Samstag geöffnet, doch schon bald ist der „Scotch-Club“ das Maß aller Dinge und jetzt wird schon ab Mittwochabend zum „Twist“ gebeten. „Die Nächte waren lang und in der Früh habe ich noch Semmeln und Milch ausgeführt“, schmunzelt Slavnitsch. Nach zehn Jahren ist mit dem „Scotch“ zwar Schluss, 18


Sekttaufe Jörg Slavnitsch, Nina und Jochen Rindt, Wolfgang Wrann. (v. l.) Fotos: privat

aber nicht mit der Lokalszenerie à la Slavnitsch. Im Sommer weilt man gerne am Wörthersee in der legendären Nobeldisco „Drop in“ in Seefels, und so eröffnet er 1969 gemeinsam mit Wolfgang Wrann das „Gig“ in Velden. Zur Einweihung kommen auch Rennfahrer Jochen Rindt und Gattin Nina, die den Namen des Lokals ausgewählt hat. Mit seinem zweiten Kellerlokal in Mariagrün, dem „L’Équipe“, geht Slavnitsch dann endgültig in die Annalen der heimischen Lokalszenerie ein: „Das war eine stinkfeine Diskothek, wie man heute sagen würde.“ Rauschende Feste wie der „Goldrauschgschnas“ oder „Brazil Tropical“ werden gefeiert, Hubertus von Hohenlohe legt Platten auf. Die gesammelte Grazer Prominenz ist Gast, vor dem Lokal Autos mit drei- maximal vierstelligen Kennzeichennummern. Udo Jürgens, Jacky Ickx oder Wolfi Bauer seien erwähnt, die Liste ist lang. Im ersten Stock bekocht Peter Mosser 1979 das illustre Publikum im „La Cuisine“ mit Froschschenkeln und Wachteln und Slavnitsch baut das Lokal um. Neonröhren aus den USA inklusive. Nach der Heirat mit seiner Heidrun 1980 will er leiser treten, ein Lokalbrand mit immensem Sachschaden beendet schließlich die doch Kräfteraubende Nachtarbeit. Das Tagesgeschäft bleibt ihm von 1981 bis 1996 im „Café Glockenspiel.“ Ein Blick zurück? „In Erinnerungen lebe ich nicht. Es war eine schöne Zeit und mehrere Generationen waren beim mir zu Gast. Ich bin glücklich mit meiner Familie und pflege die Freundschaften, die mir wichtig sind. Viel unterwegs bin ich ja nicht mehr, aber ich denke doch, dass die Gastronomie und der Service heute um einiges aufwendiger und professioneller ist, als wir es damals gemacht haben. Irgendwann ist es genug und man will nicht mehr täglich flippy-flippy …“

GOLDIG Jörg Slavnitsch (r.) als Gastgeber des „Goldrauschgschnas“ im „L’Équipe“ 1977

„Zwei raus – zwei rein.“

Der Grazer Gastronom des Jahres 2015, Michi Schunko, erinnert sich an die Szene der 80er und hat sie trotzdem erlebt. Mit seinen Lokalen „Eckstein“, „Freiblick“ und „Kunsthauscafé“ wurde er 2015 zum „Gastronomen des Jahres“ gewählt. Aber die gastronomischen Wurzeln von Michi Schunko sitzen tiefer. Als Lehrling im Casino von Graz entdeckt er bald die Nacht für sich. Mitte der 80er sind das „Bojangles“, „Why not“, das „Ska“ in der Grabenstraße oder das „Mahé“ von Rudi Lackner die Destinationen. Im „Monte Carlo“ von Mares Rossmann trifft man Promis wie Falco an der Bar, die es richtig krachen lassen. Internationale Djs, und Magnumflaschen voller Champagner sorgen ab 23 Uhr für Menschentrauben vor dem Eingang. Graz tanzt und feiert zu dieser Zeit bis sechs Uhr früh. Als Schunko 1990 die „Haring“ am Mehlplatz übernimmt, drängt es sich ebenso. Nach dem Prinzip „Zwei Gäste raus – zwei Gäste rein“, steht er, 25-jährig, bei Anrainern und auf der Titelseite der „Kleinen Zeitung“ als „Der Ruhestörer“ hoch im Kurs. „Discotheken haben damals so gut funktioniert, weil die Bars um Mitternacht zumachen mussten“, erinnert sich Schunko heute. In der „Haring“ konterte er mit zwei CD-Playern und Mischpult sowie Themennächten, ange19


g

in

fangen von der „Rocky Horror Picture Show“ über „Sizilianische Abende“ bis hin zur „Ibiza Party“, bei der die Gäste ausnahmslos in Badebekleidung strandeten. Verlässlicher Begleiter war auch hier der Schaumwein der Marke Schlumberger. Unvergessen für Schunko ein Weihnachtswochenende in der „Haring“, an dem zwischen 22 Uhr und zwei Uhr Früh 124 Flaschen Sekt über die Theke gingen. Ebenso ein lukullischer Garant für ein volles Haus in den 90ern war der Rote Wodka mit Schlehen, heute besser bekannt unter dem Namen „Flügerl“. Anfangs als Getränk für Proleten verschmäht, setzte der Mix bald neue Maßstäbe, wofür die „Haring“ und das „Déjà-vu“ von Manfred Leitold als Einzige mit Pioniergeist verantwortlich zeichnen. Der Rest ist Geschichte: Michi Schunko übernimmt von 1993 bis 1996 das „Monte Carlo“, ein Jahr später ist er im „Maroni“ zu finden. Im Jahr 2003 überquert er den Mehlplatz und leitet mit dem „Eckstein“ die Ära des Szenerestaurants in Graz ein.

Les Nouveaux Riches

Von einer Zeit, in der Wohlstand noch gezeigt wurde, ohne dass es verpönt war. Wenn es wie ein Märchen klingt, dann ist Dirk Jubke in dieser Geschichte der Onkel. Seelenlose Textilketten haben Thekengeschichten der späten 80er verdrängt. Wo heute „Zara“ den Abverkauf wälzt, klirrten vor über zwanzig Jahren die Sektflöten im „Kaiserhof“. Auch der spätere Gastronom Dirk Jubke flüchtete nicht vor Schlumberger mit Red Bull: „Zu der Zeit ein In-Getränk. Gegenüber war mit der Feinkostabteilung im Keller von Brühl&Söhne auch ein beliebter Treffpunkt.“ Mittlerweile stapelt H&M dort seine Produkte und im jetzigen Halteverbot parkten Ferrari und Porsche. Neid gab es allerdings auch damals schon: Dem Besitzer eines unversperrten Jaguars wurde dort aufs edle Leder gemacht. Mit Kumpel Poldi Stross wurde Richtung Jakominiplatz weitergezogen. Nächster Halt: Das „Legère“ in der Klosterwiesgasse. Jubke: „Im Grunde genommen ein Lokal für Schulschwänzer, aber am Abend ging dort schon die Post ab.“ Noten wurden im damaligen „Operncafé“ weniger vergeben, dafür ließen sich die Gäste dort gerne über Telefon aufrufen. „Es gab damals noch eine

Foto: Privat

sieben Tage – sieben Parties Poldi Stross (l.) und Dirk Jubke ließen es krachen.

eigene Telefonzelle im Lokal. Vor allem die Mädels haben sich dort gerne anrufen lassen. Über einen Lautsprecher wurden sie dann vom Kellner ausgerufen und so wusste auch wirklich jeder, dass sie da waren“, schmunzelt Jubke heute. Und dann wurde es Nacht in Graz. Zeit für das „Monte Carlo“, damals geführt von Mares Rossmann. Erinnerungen werden wach: „Dort bekamst du pure Disco. Rossmann hatte die Bar im Eingangsbereich, der legendäre Werner Kaier füllte im unteren Bereich die Gläser.“ Angesagt war Bacardi, und Tequila „Bumm“ brachte die Münder zum Schäumen. Und auch nicht ohne schäumende Flaschen kam die Bar in „Gerlindes Gasthaus“ von Gerlinde Gibiser aus. Dort sorgte Herbert Graf (heute Bar „Italia“) mit unvergessenem Esprit für volle Gläser. Albert Kriwetz, der heute seine eigene Bar in der Herrengasse führt, verwandelte zur damaligen Zeit den „Stainzerbauer“ zum Wohnzimmer für viele Grazer. „Das Mittagessen wurde an der Bar eingenommen und

20


EFFIZIENTE LÖSUNGEN FÜR JEDES ARBEITSPROJEKT www.wit-group.at 21


g

in

zum Dessert gab es das Lieblingsgetränk von Chef Peter Hasler – Fernet. Aber solche Charaktere, die damals in den Lokalen gearbeitet haben, gibt es heute eigentlich nicht mehr“, gibt sich Jubke kritisch. Als Institutionen erwähnenswert sei noch „Gräfin“ Sonja Huber aus der Champagner-Bar „Cesars“. Gleich nebenan konnten die Herren in der Parfümerie „Cleopatra“ das duftende „Pardon“ für die durchzechte Nacht mit nach Hause bringen. Legendär auch Barkeeper Max Auer, der nach der Wiedereröffnung in der Thalia Anfang der 90er werkte. Nicht zu vergessen Friseurin Erni in der Sackstraße: „Dort gelte ich mir immer die Haare.“ Gern gesehen war das „Duo Infernale“ Jubke&Stross auch im „Castello“ von Hamed Hesabi in der Trauttmansdorffgasse oder im „Alt

Liebenau“ von Rupert Sewera: „Der Mann machte Fondue und Chateaubriand in Graz salonfähig hatte mit Andrea und Hermi zwei unglaublich hübsche Bardamen.“ Die Nacht endete im „Theatercafé“ oder „Sporbuffet“. Dem Kater widersagend, wurde am Wochenende zur Buschenschank „Bürgermeister“ nach Kitzeck oder zum „Jagawirt“ der Familie Goach auf den Reinischkogel gefahren, um sich das lebenserhaltende Backhendl zuzuführen. Jubkes Blick zurück: „Früher war es keine Schande, dass die Leute ihren Wohlstand gezeigt haben, heute ist das verpönt. Wenn du früher in ein Lokal gekommen bist, wurdest du aufgenommen und bist nicht alleine an der Bar gestanden.“ Der Blick auf eine Zeit, die an Falcos Lied „Les Nouveaux Riches“ erinnert.

„Nach Acapulco, Monaco oder Swiss Wir, die neuen Reichen Les Nouveaux Riches.“ FALCO

Anni & Alexander

Es war eines der letzten legendären Tanzlokale der Steiermark. Die Gäste kamen aus dem Burgenland und Wien. Anni Baxa reist in Erinnerungen noch einmal zurück auf die Ries in ihr „Edelweiß“.

Fotos: privat

Lautes Schluchzen. Zum Feiern war eigentlich niemandem als der ORF Steiermark vor fast zehn Jahren mit dem Übertragungswagen auf der Ries einrauschte, um über den Abschied des „Edelweiß“ zu berichten. Stammgäste, denen das Tanzlokal in neun Jahren zur zweiten Heimat wurde, behielten nur schwer die Fassung. Pärchen, die sich in Nächten voll von Discofox, Schlager, Rock‘n‘Roll und Walzer nahegekommen und danach in den Hafen Regenten der ries der Ehe geschun-

Sie waren das „Edelweiß“: Anni Baxa und Ehemann Alexander.

22

kelt waren, erinnerten sich an die Anfänge ihrer Beziehung. „Die Zeit von damals geht mir heute noch ab. Es war wunderbar und ich hatte das Glück, mein Hobby zum Beruf zu machen“, lächelt Anni Baxa, die mit ihrem Mann Alexander das „Edelweiß“ neun Jahre lange führte. Die Schüchternen nahm sie an der Hand und setzte sie zu geselligen Runden, für Straßenarbeiter, Rollstuhlfahrer oder Menschen mit Behinderungen, Richter und Politiker zwischen 20 und 80 Jahren die, aus Wien, dem Burgenland und der ganzen Steiermark kamen, war sie einfach nur die „Anni“. Sie ist auf die Gäste zugegangen, hat zwischen den Gläsern voll Bacardi oder Sekt an der Theke auch immer das Gespräch zu den Gästen gesucht. Wenn Anni Baxa von der „großen Familie“ spricht, meint sie nicht nur das Stammpublikum, das in Anzug und Abendkleid zum beliebten Hausball Ende Jänner strömte, sondern auch Tochter Sylvia, die im „Edelweiß“ tatkräftig angepackt hat, und Ehemann Alexander, mit


B E S TAT T U N G

WOLF

8020 GRAZ-ZENTRALFRIEDHOF Tel.: 0316 / 26 66 66 8042 GRAZ-ST. PETER Tel.: 0316 / 42 55 42 8401 KALSDORF bEI GRAZ Tel.: 03135 / 54 666

Familienbande Anni Baxa mit Tochter Sylvia Baumhackl hinter der Bar des legendären Tanzlokals.

8073 FELDKIRCHEN Tel.: 03135 / 54 666 8054 SEIERSbERG-PIRKA Tel.: 0664 / 23 84 594

dem sie bis zu seinem Tod 35 Jahre lang verheiratet war. Er, der vorher als Diskjockey-Legende in der „Tenne“ oder im „Schiwago“ für Stimmung sorgte, kannte die Musikwünsche seiner Gäste wie kein Zweiter. „Jede Woche hat der Alexander die neuesten Platten gekauft und für eine unglaubliche Stimmung gesorgt“, weiß Anni Baxa um die Herkunft der heute 10.000 Platten, die sich in ihrem Besitz befinden. Beide haben für das „Edelweiß“ gelebt und haben die Ries belebt. Persönlichkeiten eben. Wer in die tanzende Nacht auf der Ries eintauchte, fuhr ja nicht ins „Edelweiß“, sondern zu Anni und Alexander.

8501 LIEbOCH Tel.: 0664 / 45 26 526 8071 VASOLDSbERG Tel.: 0664 / 10 51 012 Seriös. Einfühlsam. Würdevoll. Auf Wunsch beraten wir Sie auch gerne bei Ihnen zuhause. www.bestattung-wolf.com GRAZ-ZENTRALFRIEDHOF • GRAZ-ST. PETER • KALSDORF • FELDKIRCHEN DEUTSCHLANDSBERG • STAINZ • BAD GAMS • FRAUENTAL • SEIERSBERG-PIRKA ST. STEFAN OB STAINZ UND TOBELBAD • LIEBOCH • VASOLDSBERG • LEOBEN

BFI Das ehlt: fi emp

inserat196x132_grazIn_grazsued_feb16 KURVEN.indd 1

23

28.01.2016 15:22:39


g

in

Wiehernde Bar

ben bis heute nicht nur Römische Toga-Nächte und Clochard-Feste in Erinnerung, sondern auch „In ist, wer drin ist.“ Das Motto galt ab Mitte der 70er Jahre die Western-Parties: „Da vor allem für das „Mahé“ von Rudi Lackner in der ist dann auch ein lebenTrauttmansdorffgasse. Und zu den legendären des Pferd an der Bar geWesternfeiern kamen nicht nur Cowboys. standen. Das könnte man heute nicht mehr machen“, weiß der Besitzer des „Café Kaiserfeld“ im Mit der Eröffnung des „Mahé“ kam 1976 der Sex Nachhinein. Unter dem Leitsatz „Vergnügen, und nach Graz. Issac Hayes, Dionne Warwick und die das Leben genießen“ pendelte das illustre Publiersten Platten von Stevie Wonder, gespielt auf erstkum zwischen „Mahé“ und dem „L’Équipe“ von klassigen technischen Geräten, hatten daran AnJörg Slavnitsch hin und her. Bis Lackner 1981 das teil. „Es war sehr elegante Tanzmusik mit weichen Lokal verkauft. Die Szene beginnt sich zu ändern. Stimmen, die einfach sexy war“, erinnert sich Rudi Der Trend geht in Richtung Diskothek und LackLackner, der die Pforten des „Mahé“ in der Trauttner nach New York. Laute Musik, große Boxen mansdorffgasse mittels eines Türschiebers einem und Scheinwerfer geben jetzt den Ton an. Nach eiauserwählten Publikum öffnete. Oft waren mehr nem Jahr in der „unverschämt teuren Stadt“ kehrt Gäste vor der Tür als im Lokal und der Blick auf er nach Graz zurück und eröffnet mit dem „Teatro“ Palmen, dunkles Edelholz, romanisches Deckendie erste Großraumdiskothek in einer ehemaligen gewölbe, passive Beleuchtung und tiefe LederRudi Lackner Fabrik (dem heutigen „p.p.c.“) in der Neubaugasbänke war zum größten Teil dem Stammpublikum se. Auch hier setzt er völlig neue Akzente, was Bevorenthalten oder jenen, die eine Empfehlung, im leuchtung und Tonträger anbelangt, 2003 verkauft besten Fall die eigene „Mahé“-Klubkarte im feier. Seit 2004 ist Rudi Lackner in seinem „Café nen Zwirn eingesteckt hatten. Wer in war, und daKaiserfeld“ umtriebig. mit auch im „Mahé“, zeigte dies dann auch mit der Getränkebestellung. Lackner: „Es wurden eigentlich nur Flaschen bestellt. Alte Whiskey, edle Cognac, Champagner und Cocktails wie Martini oder Gin Tonic standen am Tisch. Wurden die Flaschen nicht geleert, haben wir den Namen des Gastes darauf geschrieben und für den nächsten Besuch zurück in die Bar gestellt.“ Teure und hochwertige Getränke am Couchtisch zu haben, gehörte damals zum Lebensgefühl der Gäste die, in Abendkleidern sowie Jackett und Krawatte, sich nicht nur aus der Grazer Geldaristokratie, sondern auch aus Musikgrößen oder ÖSV-Schifahrern zusammensetzten. „Der Reinhard Fendrich hat einmal seine Geldtasche liegen lassen und ich bin um vier Uhr in der Früh alle Hotels abgefahren, damit er sie wiederbekommt. Und der Ludwig Hirsch hat die halbe Nacht an der Garderobe verbracht, weil er die Gaderobiere so entzückend fand“, kennt Lackner noch einige Anekdoten, die sich gewöhnlich zwischen halb zehn Uhr abends und zwei Uhr früh zugetragen haben. Aber wenn es lustig war, blieb man auch länger. Und WESTERNFEIER lustig waren vor allem die unzähligen Legendäre Mottoparty im „Mahé“ mit Pferd vor und Kostüm- und Themenpartys. Mit aufwendigsten Dekorationen versehen, blieRudi Lackner als Mönch hinter der Bar. 24

Foto: privat

„Vergnügen und das Leben genießen.“


Ästhetische Chirurgie

Die Schwarzl Klinik in Laßnitzhöhe bei Graz gehört zu den renommiertesten privaten Institutionen für Plastisch Ästhetische Chirurgie in Europa.

Schönheit ist ein zentrales Thema der heutigen Zeit. Körperliche Makel verursachen neben funktionellen Beschwerden oft auch einen großen Leidensdruck. Ein plastisch ästhetischer Eingriff kann all dies behandeln und regelrecht zu einem neuen Lebensgefühl und zu neu entdeckter Freude am eigenen Körper führen. Die Klinik wurde vor nunmehr 18 Jahren mit modernster technischer Ausstattung sowie nach höchsten Qualitätsstandards gegründet und durch jahrelange Erfahrung ständig weiterentwickelt. Alle operativen Abläufe sind standardisiert, um dem Patienten höchstmögliche Sicherheit zu garantieren. Die erfahrenen plastischen Chirurgen mit Ordinationen in unserer Klinik sind nicht nur Chirurgen mit Leib und Seele, sondern auch Vordenker, die neben Perfektion vor allem auf die ganzheitliche medizinische Betreuung Wert legen. Prim. Dr. Umschaden, Univ. Doz. Dr.

Hoflehner, OA Dr. Rappl und Priv. Doz. Dr. Lumenta erfüllen den Wunsch nach körperlichem und seelischem Wohlbefinden und bewahren dabei vom persönlichen Beratungsgespräch bis zum Ende des Heilungsprozesses den verantwortungsvollen Umgang mit der Gesundheit. Korrekturen und ästhetische Eingriffe werden dabei individuell geplant und auf die Persönlichkeit des Einzelnen abgestimmt.

Mit Sicherheit

Die Computer-Foto-Simulation kann bei bestimmten ästhetischen Eingriffen auf dem Bildschirm zeigen, wie man nach dem Eingriff aussehen könnte. Eine Entscheidungshilfe, die Sicherheit gibt, und ein optimales Planungsinstrument darstellt. Das in Europa einzigartige Konzept, ein an die Klinik angeschlossenes Medical Hotel, in dem sich die Patienten nach dem Eingriff in professionellen Händen erholen können und die Sicherheit haben, dass stets ein Arzt in der Nähe ist, rundet das Angebot ab. 25

• Lift-Operationen (Gesicht/Hals/Stirn/Brauen) • Lidkorrekturen • Nasenkorrekturen • Ohrenkorrekturen • Botoxbehandlungen • Migränetherapie • Faltenunterspritzungen • Bruststraffungen/verkleinerungen • Brustvergrößerungen/Implantatwechsel • Fettabsaugungen/ Lipofilling • Korrekturen der männlichen Brust • Bauchdeckenstraffungen • Narbenkorrekturen • Straffungen an Oberarmen/-schenkeln • Laserbehandlungen • Venenbehandlungen & Operationen • Handchirurgie • Nervenkompressionssyndrome

Schwarzl Klinik Hauptstraße 140 8301 Laßnitzhöhe Tel: 03133/61 00

Elisabethstraße 22, 1010 Wien Telefon: 01/585 40 30 office@schwarzlklinik.at www.schwarzlklinik.at

Fotos: Paul Dahan / Werbung

DIE ÄRZTE-PROFIS (v. l.) Johann Umschaden, Helmut Hoflehner, David B. Lumenta, Thomas Rappl


Highdelbeeren

Sonntag Nachmittag: Hunderte Leute vor dem Eingang. 20.000 Platten im Luftschutzbunker, gesperrte Straßen, jede Menge Heidelbeeren und Einladungen aus Nirosta: die Lokalkarriere des Michael Cikerle. Ein Sonntagnachmittag 1982 in Graz. Gegen 17 Uhr. Über dreihundert Menschen warten von der Luthergasse am Kaiser-Josef-Platz in Schlangen bis zur Oper. Eine Stunde noch. Dann hat sich das Warten gelohnt. Dann wird das „Q“ aufsperren und der Sonntag bekommt seine Wendung. Dann weicht musikalischer Einheitsbrei dem Rock. Heute unvorstellbar, für Michael Cikerle, Gründer des „Q“, damals Alltag. Während des Architekturstudiums kommt er auf die Idee, das etwas „andere“ Lokal zu eröffnen. Die Österreichische Hochschülerschaft der Technischen Universität bewirtet er im „Café Kukuruz“, dann will er die heutige „Schmied‘n“ umbauen. Es kommt anders. In der Luthergasse beim Kaiser-Josef-Platz steht ein Luftschutzkeller frei. Cikerle, gerade 21 Jahre jung, greift zu. Die Bude rockt, aber die Genehmigung fehlt. Der gebürtige Salzburger ist findig und gründet den Verein AKKF (Arbeitsgemeinschaft für kreative und kulturelle Freizeitgestaltung). Zur damaligen Zeit kein Geistesblitz, sondern Mittel zum Zweck. So läuft etwa das „Stardust“ unter dem Vereinsnamen SF (Sinnvolle Freizeitgestaltung). „Damals gab es viele solcher Vereine. Wir haben dann gleich 1983 mit der vollen Betriebsstättengenehmigung aufgemacht und die Getränke zum Selbstkostenpreis ausgeschenkt. Das Bier hat zwei Schilling und fünf Groschen gekostet“, weiß Cikerle um die Anfänge. Das „Q“ wird zum Treffpunkt für Hardrocker. „Hells Angels“ aus Wien erklären den ehemaligen Lagerraum eines Lampengeschäfts zum Treffpunkt. Cikerle zieht die Bremse und sperrt das Lokal zu. Mit Geräten, die normalerweise für den Bergbau verwendet werden, baut er den Bunker um. Der lokale Mitbewerber, das „Ska“, hat seine Musik mittlerweile wieder kommerzialisiert, also setzt Cikerle bei der Wiedereröffnung 1984 mit Punk und Wave auf den musikalischen Gegenpol – „Damals bin ich jeden Monat nach Amsterdam, London und Berlin gefahren und habe um die 1.000 Platten gekauft“ – und hat damit Erfolg: „Zwei Stunden nach dem Aufsperren waren wir praktisch voll.“ Das Lokal sorgt auch in puncto Getränke für Rekorde. Der „Slammer“, Tequila mit Heidelbeersaft, gibt dem Safthersteller, der Firma Rauch, offene Fragen auf. Die Hälfte des produzierten Beerensaftes in der Steiermark geht damals an die Adresse Luthergasse. Als Cikerle 1993 das „Q“ verkauft, befinden sich rund 20.000 Langspielplatten unter 40 Zentimeter starken Betonwänden. Die Freizeit bleibt trotzdem spärlich, eröffnet er doch 1990 den „Bierbaron“ in der Heinrichstraße. Schon beim Start mit zehn Bieren vom

Foto: privat

g

in

FASCHING 1988 Ein volles Haus war im „Q“ keine Seltenheit: „Zwei Stunden nach dem Aufsperren waren wir praktisch voll.“

Fass ist kein Sitzplatz zu bekommen, später stockt er auf 24 bierige Hähne auf. Beim Bockbieranstich muss aufgrund der heranströmenden Gästeschar die Straße gesperrt werden. Cikerle bleibt kreativ und setzt weiter Maßstäbe. Im Jahr 1995 organisiert er das 1. Grazer Oktoberfest am Karmeliterplatz. Ein Jahr bevor er 2002 den „Bierbaron“ verkauft, eröffnet er als Miteigentümer mit dem „Generator“ am Glacis die europaweit schönste Bar, geht es nach der Meinung internationaler Architekturzeitungen. „Es waren neue Maßstäbe. Angefangen mit einem Raum in Raumkonzept, das keinen Schall nach außen durchgelassen hat über Eröffnungseinladungen aus Nirosta bis hin zu DJs aus London.“ Cikerle und seine Partner wollten nichts dem Zufall überlassen. Das Thema Gastronomie hat er dann 2003 endgültig verlassen. Michi Cikerle ist jemand geblieben, der Zeichen der Zeit erkennt. Im „Q“ vor 34 Jahren war er der Erste der einen Computer hatte, um die Mitglieder des Vereins zu verwalten. Die Festplatte mit 1 MB Speicherplatz hat damals 6.800 Schilling gekostet. Heute führt er ein internationales Software-Unternehmen. Mit seiner Frau, die er als Gast im Bunker kennengelernt hat, ist er nach wie vor verheiratet und im „Q“ wird immer noch ausgeschenkt, wie die profunde Recherche ergeben hat. 26


Bitte beachten Sie diese Werbung

Steirischer Global Player Innovativen Automatisierungslösungen im Bereich der Montage-, Mess- und Prüftechnik steckt das Know-how der M&R Automation GmbH in Grambach bei Graz. ZAHLEN & FAKTEN Branche: Automatisierungstechnik Gründungsjahr: 1989 Standorte: Grambach/Graz (Hauptsitz), Erfurt (Deutschland), Toronto (Kanada), Suzhou (China) Mitarbeiter ca. 350 Umsatz ca. 70 Mio

Produktionsanlagen für Automobilkomponenten wie Getriebe oder Montage- und Prüfanlagen für die Medizintechnik wie Insulinpens, die in Sekundenschnelle Bauteile produzieren. Dies sind Beispiele für erfolgreiche Projekte des Experten für industrielle Automation.

der Automatisierungstechnik zu erfahren, auszutauschen und über den Tellerrand zu blicken. Neue, smarte Produktionsideen können dann vom M&R Team rasch umgesetzt werden. Auf diese Art und Weise setzt das Unternehmen von der kleinen Prüfanlage bis hin zur großen Montageanlage, mit einem Projektwert im zweistelligen Millionenbereich, um. Als dynamisch wachsendes Unternehmen ist die M&R Automation stets auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern. Mehr dazu finden Sie auf der Website: www.mr-automation.com

RÜCKFRAGEN & KONTAKT M&R Automation GmbH 8074 Grambach/Graz, Teslastraße 8 Tel.: + 43/316/4000-0 office@mr-automation.com www.mr-automation.com

KLIMAFREUNDLICHE REZEPTE JETZT AUF KLIMAKOCHBUCH.AT

Bezahlte Anzeige

Global Player, Automatisierung und M&R Automation GmbH - diese Begriffe werden meist in einem Atemzug genannt. Das weltweit tätige steirische Unternehmen bietet seinen Kunden innovative Automatisierungslösungen im Bereich der Montage-, Mess- und Prüftechnik für die Automobil-, Elektronik- und Konsumgüterindustrie sowie im Life Science. Die Kombination aus Design, Know-how, Mechanik, Elektrotechnik, Software, und Messtechnik ermöglicht dem Unternehmen, für seine Kunden individuelle, komplexe Automatisierungslösungen zu entwickeln und umzusetzen. Als modernes Unternehmen übernimmt die M&R die Trendsetter-Position für Produktions- und Technologielösungen im hochqualitativen Bereich und gestaltet damit den Bereich Industrie 4.0 und Lean Production aktiv mit. Nachdem die Industrie immer komplexer und wissensintensiver wird, schafft die gut vernetzte M&R Automation GmbH Raum, um mehr über das regionale Know-how auf dem Gebiet

Aktiver Klimaschutz beginnt in den eigenen vier Wänden. Die Küche spielt dabei eine zentrale Rolle – das Online-Klimakochbuch des Landes Steiermark zeigt, wie man ohne viel Aufwand selbst köstliche und klimaschonende Speisen zubereitet. Rezepte von den Profis

Zahlreiche Profi-KöchInnen haben köstliche, klimafreundliche Rezepte zum Nachkochen erarbeitet. Poste auch dein Rezept auf klimakochbuch.at!

Tipps & Tricks zum klimaschonenden Kochen Wie, was und womit soll ich kochen, um das Klima zu schonen? Alle Infos dazu gibt’s im Online-Klimakochbuch!

klimakochbuch.at Die Initiative des Landes Steiermark für Energie und Klimaschutz. Weitere Infos unter: www.ich-tus.at

27


g

Ein Meter Schlumberger Die letzten 23 Jahre von Rene Janger im Schnelldurchgang: Schnitzel, Pizza, Piranha, bunte Krawatten, jede Menge Sekt und eine Puder-Rosa-Ranch. Die Weikhard-Uhr als tickendes Wahrzeichen und allseits bekannter Treffpunkt für Verabredungen bekommt 1992 Konkurrenz: Rene Janger eröffnet am Glockenspielplatz die „Schnitzl Stub’n“. „Hunderte Leute haben sich im Laufe des Abends da getroffen, eine Semmel gegessen und sind in die Nacht gestartet“, erinnert sich Janger, der mit der Schnitzel-Idee, vereint mit legendären Saucen, in Österreich als Erster auf die Gasse ging. Bewegung herrschte damals auch noch in der Annenstraße: Deshalb eröffnet er zwei Jahre später die „Pizzeria Venezia“, wo er seinen Gästen mit blonder Mähne und Versace-Krawatte bis zu 30 verschiedene Nudelgerichte und 16 Sorten Pizza serviert. Noch keine 30 Jahre alt, zieht es den Gastro-Quereinsteiger 1996 wieder auf den Glockenspielplatz, wo er mit der „Bar mit Biss“, dem „Piranha“, die Grazer Nachtschwärmer erheitert: „Das war pure Clubatmosphäre, in der sich das Publikum zwischen 25 und 60 Jahren absolut wohlgefühlt hat. Da wurde noch ein Meter Schlumberger-Sekt bestellt und bis fünf Uhr morgens gefeiert.“ Mit 30 Anzeigen wegen Ruhestörung ist er im August 1996 Spitzenreiter unter den Innenstadt-Gastronomen. „Dazu muss gesagt werden, dass wenn damals jemand eine Cola-Dose durch die Gasse kickte, auch der Janger dafür verantwortlich gemacht wurde“, relativiert er 20 Jahre später. Das „Piranha“ verkauft er 1999 und übernimmt nur drei Monate später das „Glockenspiel“, das er bis heute führt. In der Bar „La Notte“ gleich um die Ecke klirren ab 2001 die Gläser so lautstark, dass die Kirchgänger am Sonntagmorgen auf dem Weg zum Dom aufgrund der Lärmbelästigung die Polizei verständigen. Inzwischen sind die sonntäglichen Messen nicht mehr gefährdet, das

Foto: privat

in

aufgesperrt Mit der „Schnitzl Stub‘n“ eröffnet Rene Janger (l.) 1992 einen In-Treffpunkt.

„La Notte“ hat geschlossen, die Szene ist ruhiger geworden. In den Lokalen hat der „Berlin-Style“ Einzug gehalten. Das junge Publikum sitzt zum Großteil mit dem Laptop an den Tischen und surft im Internet. Party? Fehlanzeige. Aber „die Wirte sind ja auch älter geworden und die Qualität stimmt schon“, relativiert Janger. Der Lauf der Zeit eben, so wie der Wodka das Bacardi-Cola und der Prosecco den Sekt verdrängt hat, gibt es auch keinen Pfirsich-Spritzer mehr im Schankomat. „Aber es passt, so wie es ist. Es gibt weniger Beschwerden wegen des Lärms, außer ein paar Anrainer, die unter Mieterschutz stehen und seit 25 Jahren die Wirte immer wieder anzeigen“, gibt sich Janger gelassen. Von aufwendigen Feiern, wie vor 14 Jahren, als sich das „Glockenspiel“ unter der Regie von Janger, alias „Santa Maria“, in eine rene Janger „Puder-Rosa-Ranch“ verwandelt hat, zeugen noch Agfa-Fotoaufnahmen. Laut Janger ist es aufgrund der diversen Auflagen der Stadt auch schwieriger geworden, gewisse Feiern umzusetzen: „Silvester ist das beste Beispiel. Viele Touristen fahren enttäuscht wieder nach Hause, weil diesbezüglich einfach zu wenig geboten wird. Da überlegt man sich als Gastronom zeitweise schon, ob man in der Silvesternacht das Lokal überhaupt noch aufsperrt.“ Mittlerweile hat Janger aber sein Hauptaugenmerk mit diversen Firmen auf die Immobilien- und Baubranche gelegt.

„Pure Clubatmosphäre für das Publikum.“

28


Bitte beachten Sie diese Werbung

Genuss im Hügellandhof Das Rezept des Kochs 2015

Zutaten: 1 Koch des Jahres 2015: Hans Windisch 1 Gasthof Hügellandhof auf der Schemerlhöhe 2-3 gemütliche Stunden Zeit (oder auch mehr) 1 Handvoll gute Gesellschaft Zubereitung: Setzen Sie sich ganz gemütlich ins Auto. Nach 20 Fahrminuten bleiben Sie bitte stehen, denn Sie haben ihr Ziel auf der Schemerlhöhe erreicht. Aussteigen und Sie werden bereits vom freundlichen Team des Hügellandhofes herzlich willkommen geheißen: Zuerst wählen Sie einen Aperitif, beispielsweise ein Glas Apfelfrizzante oder einen hausgemachten Wermuth. Währenddessen werfen Sie einen Blick in die Speisekarte, die zahlreiche Köstlichkeiten aus regionalen Produkten bereithält: Vom Tartar vom Almochsen, hausgemachten Nudelspezialitäten, herzhaften Gnocchi mit Räucherlachs bis hin zur 8-Stunden vakuumgegarte Rinderrippe findet man sowohl heimische Köstlichkeiten als auch in-

ternationale Spezialitäten wie die hervorragende Fischsuppe oder Steaks aus aller Welt! Wählen Sie aus, lehnen Sie sich zurück und lassen Sie den Küchenchef Hans Windisch, der vom Kulinarium Steiermark zum Koch des Jahres 2015 gekrönt wurde, für Sie zaubern, er kann es, denn er hat seinen Kochlöffel schon für Stars wie Michael Douglas, Tina Turner, Udo Jürgens, Mika Häkkinen, Thomas Muster, Lady Diana, den Sultan von Brunei, Prinzessin Caroline und Ernst August, Prinz Albert von Monaco und viele mehr geschwungen! Dann heißt es einfach nur mehr genießen! Wenn Sie länger bleiben wollen, können Sie auch eines der 18 Komfortzimmer buchen oder auch Ihre nächste Feier auf der Schemerlhöhe organisieren! Guten Appetit!

Schemerlhöhe 58 8076 Vasoldsberg Tel.: +43 (0) 3133 – 2201 Fax.: +43 (0) 3133 – 2201-4 office@huegellandhof.eu Öffnungszeiten Mo-Sa 7-24 Uhr, Sonn- u. Feiertag 8-17 Uhr Juni – Juli – August, Sonn- u. Feiertag 8-21 Uhr 29


g

in

Cola, Toast und 30 Schilling

Vojo Radkovic brachte mit seiner Band „Vojo & More“ den Beat in den 60ern von England nach Graz, spielte als Vorgruppe der „Liverbirds“ und später mit Kurt Ostbahn in der „Grünen Spinne“.

„Hi, I am Johnny Cash.“ „Hi, I am Vojo.“ So begann das Interview zwischen Vojo Radkovic und Johnny Cash im Grazer Hotel Wiesler. Der vormalige Redakteur der NZ hatte nicht nur den „Man in Black“ als Gesprächspartner, sondern auch Oberpalästinenser Jassir Arafat oder Paul und Linda Paul McCartney. Jahrzehnte vor dem Interview mit dem Beatle und seiner Frau erlebte der Grazer im Zuge eines Schüleraustausches die Band mit Weltruf hautnah im England des Jahres 1964. „Meine Gastfamilie hat mir Karten für die Stones und die Beatles besorgt. Es war unglaublich“, schildert Vojo seinen ersten Kontakt mit der Beat-Generation. Mit seiner Band „Vojo & More“ fährt er 1967 als erste Band den Beat in der Stadt hoch, covert als „Mick Jagger von Graz“ Lieder von Jimmy Hendrix, den „Kinks“, oder „The Who“. Als Vorgruppe der britischen Frauenbeatband „Liverbirds“ touren sie nach Liezen, Leoben und Mürzzuschlag. Während die „White Stars“ beim Fischerwirt schmeicheln, spielen Vojo und seine Band nicht nur Freitag und Samstag, sondern auch am Sonntag

zum Fünf-Uhr-Tee für die Gage von zwei Toast, zwei Cola und 30 Schilling Stundenlohn in der „Grünen Spinne“. „Die Menschenschlange reichte bis zum Café Glacis. Uns ist es ja nicht ums Geld gegangen, sondern um die Musik.“ Bei einem Auftritt im „Café Christl“ in der Kärntnerstraße werden die unkonventionellen Musiker vom Besitzer in Anzüge gesteckt. Die Band löst sich 1969 wieder auf, Radkovic sorgt danach als Diskjockey im „Stardust“ und „Töff Töff“ für musikalische Untermalung. Bevor er sich einer langen Veranstaltungskarriere mit unzähligen namhaften Bands widmet, spielt Vojo mit dem Kurt Ostbahn zusammen in der „Grünen Spinne“ oder im „Orpheum“, Gerd Steinbäcker von STS begleitet ihn an der Gitarre beim „Jazz Toni“. Vojo Radkovic zählt heute wahrscheinlich zu den profundesten Kennern, wenn es um die Anfänge der gegenwärtigen steirischen Musikgeschichte geht: „Mit STS sind wir vor zig Jahren bei einer Kindershow in Liezen aufgetreten und haben dort natürlich Kinderlieder gesungen. Der Saal war bis auf den letzten Platz gefüllt, während beim Konzert am Abend ungefähr 70 Leute da waren.“

MICK JAGGER VON GRAZ Vojo Radkovic am Beginn seiner musikalischen Karriere mit der Band „Vojo & More“. Vermutlich gerade bei der Coverversion des Stones-Klassikers „Out of Time“. 30


31 Foto: Privat


g

in

Fleischeslust

Nach dem Mangel der Kriegsjahre herrschte eine fast unstillbare Gier der Menschen nach Fleisch. In Graz florierte das Geschäft von fast 300 Fleischereien. Heute sind es nur noch elf. Warum es zum großen Fleischersterben kam und wie die letzten Dynastien von neuen Essenstrends profitieren. Es ist Donnerstagvormittag. Strahlend blauer Himmel, die Sonne wärmt den Kaiser-Josef-Platz und lässt den Schnee dahinschmelzen. Die Jalousien sind heruntergelassen, um die Produkte vor der Sonne zu schützen. Eine ganze Schlange Menschen stellt sich am Marktstand an: „Zwei Kalbsbrüste, einzeln verpackt in Vakuum bitte“, „Ein zartes Stück vom Rind soll es sein“, „Ja, schneiden Sie mir es gleich auf!“, „das Tagesmenu bitte!“. Alles begann mit der Liebe und Liebe geht bekanntlich auch durch den Magen. Ein Sprichwort, das in ihrem Fall bestimmt von Bedeutung war: Der Fleischer und Salamispezialist Johann Lanzmaier aus Graz heiratet im Jahr 1920 seine Verlobte Maria Aloisia. Das war nicht nur der Beginn einer Ehe, sondern auch der Beginn einer jahrzehntelangen, beruflichen Erfolgsgeschichte, die bis heute andauert. In der Payer-Weyprechtstraße wohnen die beiden und ebendort führen sie auch ihren kleinen Betrieb: eine Fleischerei. Im selben Jahr eröffnen sie den bis heute bestehenden Marktstand am Kaiser Josef Platz, wo Maria mit einem Pferdefuhrwerk die Waren hinbringt und am Vormittag zum Verkauf anbietet. Am Nachmittag hilft sie ihrem Bruder, der ebenfalls Fleischer ist, in dessen Geschäft in der Annenstraße. Heute wird das Unternehmen in vierter Generation von Helmut und Maria Rinner, unter Mithilfe der Geschwister Silvia und Walter und elterlicher Unterstützung, geführt. Die Fleischerei Rinner feierte 2015 ihr 95-jähriges Firmenjubiläum und zählt damit zu den ältesten Fleischereibetrieben in Graz. Eine Erfolgsgeschichte, von denen es in dieser Branche nur mehr sehr wenige gibt. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

an die 300 Fleischereien, vor 20 Jahren hat sich diese Zahl schon drastisch reduziert, da waren es noch an die 100 Betriebe. Heute sind es nur noch elf Fleischereien. „Nach den Mangeljahren des Zweiten Weltkrieges war der Wunsch nach Fleisch sehr groß und obwohl Fleisch zu dieser Zeit ein hochpreisiges Produkt war, florierte das Geschäft“, erzählt Fleischermeister und Innungsmeister der Fleischer in der Wirtschaftskammer Steiermark, Josef Mosshammer. Er hat den Familienbetrieb in der Zinzendorfgasse von seinem Vater übernommen und sieht für das drastische Fleischersterben in den letzten Jahrzehnten mehrere Gründe: „Natürlich wurde die Konkurrenz von Seiten der Supermärkte immer größer und der Preisdruck ist gestiegen, die Ernährungsgewohnheiten haben sich verändert und bei vielen Betrieben fehlte es an der Nachfolge und an Lehrlingen.“ Eine weitere Schwierigkeit sieht Fleischermeister Helmut Rinner in der überbordenden EU-Bürokratie: „Die Auflagen werden immer mehr, man denke nur an das jüngste Beispiel der Registrierkassen-Pflicht. Jeder Schritt muss genau dokumentiert werden und allein die Schreibarbeit nimmt schon sehr viel Zeit in Anspruch. Dazu kommt dann erst die eigentliche Arbeit des Fleischers und die ist bei einem Anspruch von hoher Qualität so umfangreich, dass sich das viele junge Leute heute einfach nicht mehr antun wollen.“ In dasselbe Horn bläst auch Fleischermeister Franz Fuchs, der den seit 1908 in der Grazer Landhausgasse bestehenden Betrieb leitet: „Wir haben unseren Produktionsbetrieb schon 1989 geschlossen, heute sind wir ein Handelsbetrieb, doch der Stundeneinsatz ist nach wie vor sehr hoch und ich habe mit meinen 64 Jahren noch immer eine 80 bis 90-Stundenwoche. Diese Belastung wollen die Jungen heute in den meisten Fällen nicht mehr auf

Die Jungen wollen nicht mehr …

Blickt man in die 50er-Jahre zurück, gab es in der steirischen Landeshauptstadt noch 32


Fotos: privat

AM ANFANG Die Fleischerei Rinner startet 1920 mit ihrem Stand am Kaiser-Josef-Platz. DIE HEUTIGE FLEISCHEREI RINNER STARTETE 1920 MIT EINEM MARKTSTAND AM KAISER-JOSEF-PLATZ.

sich nehmen.“ Davon weiß auch Helmut Rinner zu erzählen, denn als er kürzlich offene Lehrstellen ausgeschrieben hat, haben sich nur zwei Interessierte aus Slowenien gemeldet.

nastien sehr erfolgreich in der Murstadt. Wie konnten und können sie überleben und sogar erfolgreich sein? Ein Grund liegt in den vorher erwähnten veränderten Ernährungsgewohnheiten, denn die Menschen beginnen wieder, bewusst Fleisch zu essen, achten auf die Qualität, wollen Fleisch aus der Region und schätzen vor allem eines: die persönliche Beratung und das Gespräch mit dem Fleischverkäufer, der ihnen das richtige Stück Fleisch für das gewünschte Gericht empfiehlt. „Ganz oft kommen Leute mit einem Rezept zu uns und wir suchen mit den Kunden gemeinsam die passenden

Trend Cocooning

Ein weiteres Hindernis ist auch das Wachsen der Stadt Graz. „Alles wurde und wird zugebaut und dabei bleibt für Betriebe kein Platz mehr“, erklärt Mosshammer. Doch trotz der vielen Hindernisse, der wachsenden Konkurrenz und des Fachpersonalmangels halten sich die letzten Fleischer-Dy33


g

in

Foto: VOLKER WOHLGEMUTH

Zutaten“, so Mosshammer. Und die noch bestehenden Fleischereien haben auch auf eines nicht vergessen: Es reicht schon lange nicht mehr, „nur“ Fleisch zu verkaufen. Sie kochen, verkaufen fertige Gerichte, machen Suppeneinlagen, bereiten die immer beliebter werdenden Salsicce zu und bieten darüber hinaus auch Koch- und Grillseminare an. „Es ist heutzutage sehr viel an altem Kochwissen verloren gegangen, das langsam wiederbelebt wird. Unsere Branche profitiert momentan sehr stark vom Trend des Cocooning, was so viel bedeutet wie sich aus der Öffentlichkeit mehr ins Privatleben zurückzuziehen. Und wenn man mit dem Partner oder mit Freunden zusammensitzt, dann darf natürlich auch ein gutes Essen nicht fehlen und dieses soll aus hochwertigen, heimischen Zutaten bestehen, die wir als Fleischer den Kunden bieten können“, sagt Mosshammer über die neuen Essenstrends.

„Den Fleischereibetrieben fehlt es an Lehrlingen.“ josef MOSSHAMMER

GAUMEN FREUDE

INDIVIDUELL IM CARL GENIESSEN, FEIERN & EINFACH DAS SCHÖNE AMBIENTE AUF SICH WIRKEN LASSEN.

Ob Sie Ihre Geburtstagsfeier, Weihnachtsfeier oder Ihre Hochzeit veranstalten wollen – wir bieten Ihnen die optimale Location. Im Carl bis zu 120 Personen oder in der Thalia bis zu 400 Personen. „EINEN GEMÜTLICHEN ABEND VERBRINGEN“

IM CARL

Feines Abendessen im Carl. Genießer und Feinschmecker kommen voll auf Ihre Kosten beim gemütlichen Mittagsmenü im Carl von 11.30 – 14.30 Uhr, Abendessen á la carte von 17.30 – 22.00 Uhr

BY P H I L I P P H A I G E S

A-8010 Graz • Opernring 5a • +43 316 824848 • info@carl-restaurant.at • www.carl-restaurant.at 34


Bitte beachten Sie diese Werbung

Öffi-Tickets nun am Handy Holding Graz/Sommer

Im Onlineshop der Holding Graz Linien kann man Öffi-Tickets für die ganze Steiermark kaufen – und bald auch am Handy mitführen.

MOBIL Ob Bus, Bahn oder Bim – im Onlineshop der Holding Graz erhält man alle länger gültigen Tickets.

Etliche Tickets online Im Onlineshop gibt es alle gängigen länger gültigen Tickets – angefangen von der Wochenkarte über die Monatskarte bis hin zu den übertragbaren Halbjahresund Jahreskarten. All diese Karten kann man für eine oder auch mehrere Zonen erwerben. Dazu gibt es online auch das nur in Graz gültige 3-Tages-Ticket und – vorausgesetzt man hat seinen Hauptwohnsitz in Graz – auch die „Jahreskarte Graz“ um nur 228 Euro. Und für Studierende bieten die Holding Graz Linien in ihrem Shop das Studienticket in drei verschiedenen Gültigkeitsvarianten an. Bezahlt werden können die Tickets per Kreditkarte (alle gängigen Anbieter), die klassische Jahreskarte und die Halbjahreskarte auch per Bankeinzug oder Nachnahme. Und: Die Tickets können bis zu 30 Tage vor dem Start der gewünschten Gültigkeitsdauer bestellt werden!

WIA I MEI KOATN KAF? IM INTERNETZ.

NE TICKETS ONLI lding-graz.at ticket.ho

35

achtzigzehn | Foto: LUPI SPUMA | bezahlte Anzeige

Wer öfters mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist, der weiß, wovon der „Ostbahn-Kurti“ einst sang: „Wo hamma denn den Fahrschein, wo kummt er denn zum Vorschein“ heißt es in einem seiner Songs. Denn es kann schon einmal passieren, dass man nicht mehr weiß, wo man sein Öffi-Ticket verstaut hat. Doch steirische Öffi-Fahrgäste können bald peinlichen Kontroll-Situationen vorbeugen – indem sie ihr Ticket am Handy mitführen. Möglich macht das der Onlineshop der Holding Graz Linien. Unter https://ticket.holding-graz.at kann man sämtliche länger gültigen Verbundtickets für die gesamte Steiermark kaufen. Ab Ende März muss man einige der gängigsten Tickets wie etwa die Monatskarte oder die „Jahreskarte Graz“ nicht mehr wie bisher ausdrucken, sondern kann diese am Smartphone abspeichern. So hat man sein Ticket immer dabei.


g

Ein kleines Stück von Eden

Sie prägten das Grazer Stadtbild des 19. Jahrhunderts: die Vorgärten. Der Großvater des Dirigenten Herbert von Karajan ersuchte sogar um Rückversetzung seines Hauses, um einen Vorgarten anlegen zu können. Mittlerweile sind 40 Prozent der Parkplatznot zum Opfer gefallen. Doch das soll sich nun ändern.

36

FotoS: Volker Wohlgemuth, Werner langs, Renee mudri-langinger, naturschutzbund steiermark

in


„Ein Garten ist ein Paradies, der Vorgarten ein kleiner Vorgeschmack davon“, das schreibt die bekannte Grazer Autorin Andrea Wolfmayr im Buch „Ein Blick in Grazer Vorgärten“. Bis weit ins 19. Jahrhundert hinein galt Graz als Gartenstadt. Die Beschreibungen der großzügigen Parks und Gartenanlagen fanden in vielen literarischen Werken ihren Niederschlag. Der Vorgarten diente in den rasant wachsenden Städten des 19. Jahrhunderts aber vor allem als Gestaltungselement der bürgerlichen Stadtteile. Er war somit die Visitenkarte zum bürgerlich repräsentativen Wohnraum und in Graz fand sich dieser vor allem in den Bezirken Geidorf, St. Leonhard und Jakomini. Also in jenen ländlich geprägten Vororten, die nach der Stadtmauerschleifung – die von Kaiser Franz Joseph II 1782 veranlasst wurde – strukturell eingemeindet wurden.

Visitenkarte Im 19. Jahrhundert galt die Gestaltung des Vorgartens als Zeichen für bürgerliche Stadteile.

Karajans Vorgarten-Traum

Wie sehr sich die Bürger für einen Vorgarten engagierten, geht aus einem Schreiben des Grazer k. k. Universitätsprofessors Max von Karajan, Großvater des bekannten Dirigenten Herbert von Karajan, hervor. Er ersuchte im Jahr 1867 den Magistrat Graz sogar um die Rückversetzung seines Hauses in der Meerscheingasse (heute Goethestraße), um einen Vorgarten anlegen zu können. Aus diesem Schreiben lässt sich erkennen, dass der kleine Grünstreifen ein unverzichtbares Element der frühgründerzeitlichen Bauzeit ab 1860 darstellte, denn er stand durch seine kunstvolle Gestaltung in direktem Zusammenhang mit dem Hausbesitzer. Doch das war einmal, denn bereits 40 Prozent aller Vorgärten sind im Laufe der Jahrzehnte – teils widerrechtlich – der Parkplatznot zum Opfer gefallen.

Vorgärten wieder grünt und blüht, hat die Stadt Graz gemeinsam mit dem Naturschutzbund Steiermark ein finanzielles Anreizmodell geschaffen, das 100 Euro pro Quadratmeter für die Revitalisierung eines Vorgartens zur Verfügung stellt. „Leider hat sich bis jetzt noch niemand gemeldet“, heißt es aus der zuständigen Stadtbaudirektion. Traurig, denn der Vorgarten kann noch viel mehr als allein ein hübsches Entrée eines Hauses sein.

Weniger Feinstaub, mehr Immobilienwert

Die Vorgärten vermitteln vor allem in dicht verbauten Stadtteilen ein Gefühl von Geborgenheit und Vertrautheit. Und gerade in Zeiten von Verkehrslärm und Feinstaub sind sie in der Lage, die Staubbelastung einer Straße zu mildern. Dabei empfiehlt sich vor al-

Förderung bei Revitalisierung

Das soll sich jetzt wieder ändern: Denn damit es in den mit Beton oder Kiesel versiegelten ehemaligen 37


g

in

lem eine Bepflanzung mit rauhaariger Blattstruktur: Mispel, Quitte, Haselnuss oder Schneeball erneuern ihre Blattflächen und filtern den Feinstaub. Zudem ist er ein wertvoller Mikrokosmos für Pflanzen und Tiere und Regenwasser kann leichter aufgenommen werden als auf zubetonierten Stellen. Damit kann die Kanalisation entlastet werden. Und noch einen weiteren Vorteil bringen Häuser mit einem Vorgarten mit sich. Nämlich einen ökonomischen: Gebäude, die entweder über einen ruhigen, privaten Innenhof oder über einen zur Straße hin Distanz schaffenden Vorgarten verfügen, erzielen deutlich höhere Preise am Immobilienmarkt. Darüber hinaus hat sich das kleine Grün vor dem Haus auch einen guten Ruf als Kommunikationsort erarbeitet.

Immobilienwert Gebäude, die über einen Vorgarten oder einen ruhigen Innenhof verfügen, erzielen deutlich höhere Preise am Immobilienmarkt.

Kleiner Tratsch gefällig?

Davon erzählt die ehemalige Geschäftsführerin des steirischen Naturschutzbundes und Grazer Stadtführerin Gertraud Prügger. Ihr Großvater wohnte am Grazer Hafnerriegel und weil er hochbetagt nicht mehr so gut auf den Beinen war, pflegte er seine sozialen Kontakte von seinem Fenster aus, das auf die Straße hin ausgerichtet war. Viele Passanten und Spaziergänger nutzten den Hafnerriegel als Verbindungsweg zwischen Petersgasse und Münzgrabenstraße. Der Großvater grüßte alle freundlich und so ergab sich im-

mer wieder ein Gespräch. Der Blick beiderseits führte über den Vorgarten, der zwischen Straße und dem großväterlichen Fenster lag und den alle bewunderten. Somit war die Blumenpracht des Vorgartens immer wieder Auslöser für einen kleinen Tratsch mit völlig Fremden und ein wichtiger Ort der Kommunikation. Gerade in hektischen Zeiten wie diesen wäre mehr Zwischenmenschlichkeit sicherlich ein wichtiges Gebot der Stunde. 38


Fixer, stummer Gast

Tagelang klebte Lippenstift an seinen bleichen, weißen Wangen. Unzählige Touristen ließen sich mit ihm fotografieren. Seit zehn Jahren ist der Oskar aus der Herrengasse in guten, privaten Händen.

„Kunstfigur unter dem Hammer“, titelte die „Kleine Zeitung“ im März 2005. Mit dem Oskar wurde einer der prominentesten Grazer aus der Herrengasse ins Dorotheum geholt, um ihn in die Hände von privaten Bietern zu entlassen. Die Statue, die Mitte der 80er Jahre von Friseur Walter Hirth beim Künstler Erwin Talker in Auftrag gegeben wurde und ab diesem Zeitpunkt vor dem Friseurgeschäft in der Herrengasse seine Position bezogen hat, wurde um 1.000 Euro ausgerufen. Der Grazer Rechtsanwalt Emil

Foto: VOlker wohlgemuth

BEGLEITER Rechtsanwalt Emil Knauer mit Oskar, seinem „stummen Begleiter“, den er aufwendig restaurieren ließ.

Knauer hatte sich die Auktion bereits vorgemerkt: „Für mich war klar, dass ich die Statue kaufen werde. Jeden Tag bin ich am Oskar vorbeigegangen. Schon vor der Auktion war klar, dass es für mich da kein Limit geben wird.“ Knauer lässt die Statue aufwendig restaurieren und auch ein Bild davon malen. Schuhbänder, Button am Revers mit dem Namen „Oskar“, die Falten in der Hose – auf kein Detail wird vergessen. „Halbe Sachen sind 39

nicht das Meine“, stellt der Jurist klar und schickt die standhafte Berühmtheit auf Tournee. Eine sommerliche Saison lang konnten die Gäste des „Spitzwirt“ in Lieboch den Oskar umarmen, beim Rennen am Schwarzlsee, organisiert von Erich Hollerer, brausten die Karts an ihm vorbei ins Ziel. Inzwischen begleitet er den Alltag von Emil Knauer: „Wie früher gehe ich jeden Tag an ihm vorbei und klatsche ihm freundschaftlich auf die Schulter. Er ist ein fixer, stummer Gast in meinen Leben und ein lässiger Typ.“


g

in

FotoS: KK

FotoS: KK

Einer der Letzten seiner Zunft

Mit einer mobilen Projektionsanlage durch die Lande zu tingeln und „Kino machen“ klingt doch abenteuerlich und irgendwie aufregend. Eine heimelige Fiktion im zunehmend kalten Drumherum. Ein Traum. Aber Träume können bisweilen auch wahr werden. Dass dies so ist, dafür sorgt der einzige Wanderkinobetreiber der Steiermark: Oliver Christoph Binder-Krieglstein.

40


Er entspricht so gar nicht dem Klischee des Mannes im Dunkeln. Der, dessen wahre Funktion im Hintergrund liegt, in einer kleinen, oftmals stickigen Kammer, wo er sensible Kreativität und technisches Gespür zur Entfaltung bringt. Allein ein reduzierter Ausguck, ein quadratischer Miniaturausschnitt, auf die große weite Welt der Leinwand erlauben ihm, Blickkontakt zu halten. Blickkontakt nach draußen. Aber das ist es dann schon. Vielleicht darf er ja noch kurz vor Beginn der jeweiligen Vorstellung Karten veräußern oder in der Rolle des Billeteurs selbige abreißen … wenn’s das überhaupt noch gibt … um dort das Zwischenmenschliche im Du-und-Du mit dem Publikum zu sichern, das für wenige Minuten die streng abgegrenzte Rollenverteilung von Projektionist und Kinobesucher aufbricht.“ Er, das ist Oliver Binder-Krieglstein oder manchmal nennt er sich auch Christoph Binder-Krieglstein. Da wird man nie so richtig schlau draus. Und auf Anfrage hört man dann eine obskure Geschichte von dem „Love Story“-Sequel „Oliver’s Story“ und besseren Chancen beim Flirten in schummrigen Lokalen … Aber lassen wir das! Das ist eine völlig andere Baustelle, die man aber dennoch im Auge behalten sollte. Für später, wenn’s schummrig wird, versteht sich …

GRÜNER GAST Wie man sieht, gestaltet sich das Publikum recht vielfältig.

„Cinema Paradiso“ vor Ort in Indien

Der Letzte seiner Zunft in dieser uns umgebenden grünen Mark und, vertraut man Insidern, auch einer der Allerletzten in Österreich. Ein fahrender Bote zur höheren Ehre filmkultureller Bildung fürs Outback, die sogenannte Provinz, dort, wo das Kino dem Sterben durch Multiplexe erlag und das Laufbild endgültig zum Stehen kam. Wobei man sich derlei Beruf, derlei Berufung nicht so vorstellen darf, dass der gute Mann bei Wind und Wetter, bepackt mit Projektoren, Filmspulen und vom Esel gezogenen Planwagen durch die G‘stätten tuckert und dabei Volksfeste und Jahrmärkte beglückt, wo vom Herrn Pfarrer bis zum jungfräulichen Mägdelein alle dem „Cinema Paradiso“-Rausch erliegen. Das war vielleicht mal so um die Jahrhundertwende, so nett romantisch und kühn. Aber es ist heutzutage, ähnlich dem Zirkusgewerbe, ein zärtlicher Rückblick in ein Gestern, dem das Heute sentimental den Hof macht. Wanderkino so wie zu Beginn des 20. Jahrhunderts, das gibt’s nicht mehr. Außer vielleicht in Indien. Da funktioniert die G’schicht immer noch so.

Oliver also ist Projektionist, will heißen: Filmvorführer und in dieser Funktion auch, man möge mir das saloppe Wortspiel verzeihen, „Filmverführer“. Jedoch wie die meisten seiner Profession ist er so ganz und gar nicht mürrisch und schweigsam oder auf seltsame Art versponnen oder gar anämisch blass vom Äußeren her durch akuten Mangel an Sonnenlicht, an Vitamin D, infolge aktiver Verpuppung in stockdunklen Filmprojektionskammern. Nein, Oliver Christoph Binder-Krieglstein ist da völlig konträr zu seinen Kollegen immer für jeden Klischeebruch gut. Permanent fröhlich, charmant, extrem lebensbejahend und (bisweilen) erschreckend positiv. Kurz und gut: Ein herrlicher Mix aus spitzbübischem Conférencier, genialem Verkäufer und geistreicher Widerborstigkeit. Ein P. T. Barnum unserer Tage und genau wie dieser legendäre US-Zirkuspionier rastlos dem Entertainment verfallen, süchtig, selbiges an den Mann, die Frau und, sollte es einmal ein drittes Geschlecht geben, auch an dieses zu bringen. So muss es aber auch sein in diesem, seinem Job. Denn Herr Krieglstein, seines Zeichens übrigens Magister jur., immer wieder saisonbedingter Reiseführer im sonnigen Süden, ehemaliger Kinobesitzer in Scheifling, Murau, Gastronom in Sachen „Suppenkunst“ usw. usf. ist nicht einfach NUR Projektionist, nein, besser: Er ist „Wanderkinobetreiber“.

Wider den Stillstand und die Tristesse

Jedoch begonnen, begonnen hat alles vor gut 30 Jahren, wo der Oliver vom Gerold Schirmer, dem bekannten steirischen Wanderkinobetreiber (+ Schauspieler), mit dem Virus „Film“ angesteckt wurde. Wo er schließlich unter dem Titel „Steirische Filmaktion“ das Ruder 41


g

in

übernahm, um zwischen Turnsälen, Gemeindehäusern und Gaststätten von Leibnitz bis Fürstenfeld, von Judenburg bis Mürzzuschlag, von Wels bis Knittelfeld im Takt mobiler 35-mm-Projektoren „Kino“ machte oder mittels „Schulfilmaktion“ – Ja, die gab’s mal! – den Kids, die damals noch Kinder hießen, Film näherbrachte. Doch auch für Wanderkinobetreiber, die sich naturgemäß flott und flexibel durch die Botanik bewegen, bleibt die Zeit nicht stehen. Und irgendwann kommt immer etwas Schnelleres, etwas Innovativeres daher, das selbst den Schnellsten unter den Schnellen zu überholen vermag. In Zeiten digitaler Medien, Privatfernsehen, legaler wie illegaler Streaming-Plattformen und kompaktes Gucken von Kino auf iPhones, blickt selbst der hurtigste Filmaficionado On The Road in einen Abgrund ewigen Stillstands. Was soll’s, dachte sich unser Mann mit den beiden Vornamen. Da leg‘ ich sehr frei nach Raimund meine Hobel, pardon, meinen 35-mm-Projektor hin und sag‘ der Welt, nein, nein, ganz sicher nicht „Ade!“, sondern leg‘ mir auf eigene Kosten von immerhin satten Euro 50.000 – denn das mit Filmförderung für Wanderkinobetreiber schaut hierzulande ein Bisserl flau aus – eine digitale Projektionsanlage zu und projiziere fürderhin ausschließlich digitales Open-Air im Zwischenbereich von Mainstream und Kinokunst. Und jetzt nicht nur mehr in der Provinz allein, sondern auch in der Landeshauptstadt Graz. Hier nämlich zeigt der, übrigens 1963 ebenda geborene mehrfache Familienvater seit 2001, zunächst am Franziskanerplatz und seit 2012 im Lesliehof (Joanneumviertel), allen leiernden Miesmachern mit „Das geht ja hier sicher nicht!“ die lange Nase. Präsentiert ein Programm vom Feinsten, das Kino sein kann und soll: nämlich unterhalten. Die Leute dazu zu bringen, vom tristen Alltag abzuschalten und sich mit Hirn und Herz in die Welt des Films zu verlieben. Auch wenn’s nur für einen Abend unter Sternen ist und man der Letzte ist, der es versteht, mit seiner Zunft diesem Sternendach ein Fundament zu bieten. In diesem Sinne: „Film ab!“

Wanderkino, gestern und heute Deutschfeistritz, Paradeishof u. Lesliehof (Graz), Wanderkinobetreiber Fam. Seitz (1912) 42


5

Fragen an Oliver Binder-Krieglstein: INTERVIEW

Filmwerbung anno dazumal Ankündigung einer Vorstellung in Leoben, 1896 (oben), Kinoaushang (unten)

DIE STEIERMARK – KLINGT GUT

www.volkskultur.steiermark.at | www.steiermark.com 43

Entgeltliche Einschaltung des Landes Steiermark. Foto: Ulrike Rauch

Wie sehen Sie die Zukunft des Wanderkinos? Die Zukunft ist das was man aus ihr macht. Wanderkino wie’s mal war, gibt’s so natürlich nicht mehr. Jetzt ist es halt ein Event. Die Gastronomie muss dabei stimmen. Die Location ihr Übriges tun. Dem Publikum muss etwas geboten werden. Und das kann man mit einiger Kreativität und den richtigen Partnern, ohne sich dabei selbst verbiegen zu müssen. Wie überall ist den jeweiligen Gegebenheiten Rechnung zu tragen. Das finde ich nicht schlimm. Das ist halt Showbiz. Ist das auch der Grund warum Sie für 2017 ein Autokino in Graz planen. Und warum nicht schon heuer? Heuer ist es deshalb nicht so günstig damit zu beginnen, weil die Fußball-EM in Frankreich visuell ihren Platz einfordert und die doch bis in den Juli hinein dauert. Aber Sie haben Recht, für 2017 plane ich ein Autokino in Graz. Das ist für mich ja auch nichts wirklich Neues, da ich schon von 2004 bis 2006 eines am Schwarzl Freizeitzentrum veranstaltete. Ich denke die Zeit ist wieder reif dafür. Und ich stell‘ mir das auch ziemlich spannend vor. Zumal sich die Technik ja inzwischen auch weiterentwickelt hat.


g

in

Oliver Binder-Krieglstein On the Road Again and Again and …

Mal Hand aufs Herz: Kann man vom Wanderkino bzw. der „Steirischen Filmaktion“ wirklich leben? Ja, durchaus! Wie schon gesagt die Rahmenbedingungen und die Partner müssen stimmen. Allein im Sommer 2015 hatte ich bei meinen beiden Haupt-Open-Airs in Wels und Graz über 9.000 Besucher. Rechnen Sie sich das mal aus. Übers Jahr verteilt fahr ich noch immer kreuz und quer durch die Lande bis nach Tirol und Oberösterreich und projiziere in Schulen oder Gemeinden die mich oft auch nur für ein Wochenende oder einen Abend buchen. Das geht schon immer noch ganz gut. Man muss halt am Ball bleiben. Mit Rasten und Rosten geht da natürlich nichts. Denken Sie, dass die Gerüchte stimmen und es bald zu einem neuerlichen Kinosterben kommen wird? Ja, da bin ich mir ziemlich sicher. Im urbanen Ballungszentrum werden die Multiplexe über kurz oder lang zusperren. Die einzelnen Blockbuster können den Kostenaufwand dieser riesigen Vergnügungsanlagen nicht mehr tragen. Sicher, 2015 war mit dem James Bond-Streifen „Spectre“ und dem neuen „Star Wars“-Movie ein starkes Jahr. Aber das war eine Aus-

nahme. Wie man es schon bei den riesigen Einkaufzentren sieht verläuft sich da das Interesse der Kunden. Zumal das aktuelle Sehverhalten und die digitalen Möglichkeiten, die ja erst in den Kinderschuhen stecken, eine Revolution in der Sparte auslösen werden. Programm-/ Arthauskinos auf Vereinsebene wird’s natürlich weiter geben und Open-Air’s natürlich auch. Das ist Kunst und Event. Das geht immer. Zumal Ersteres sowieso gefördert wird. Und das ist auch gut so! Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Wissen Sie, dass mit dem Wünschen, das ist so eine Sache. Ich bin froh, wenn alles so bleibt wie’s ist. Natürlich, wenn ein kreativer Kulturpolitiker mal auf die Idee kommen würde und eine Subvention für meine Art von Filmvermittlung auf Spur zu bringen, dann wär‘ ich der Letzte der „Nein!“ sagen würde. Aber machen wir uns nichts vor, die Zeiten sind hart, das Geld ist knapp und die Kulturpolitik unterliegt dem Markt wie auch mittlerweile alles andere. Ich komm‘ jetzt seit Jahren schon ohne Förderungen aus und werd’s auch weiterhin schaffen!

AUTO

Debüt in Genf

Auf dem Genfer Autosalon Anfang März präsentiert Kia Motors der europäischen Öffentlichkeit erstmals den Kia Niro. Für dieses besonders umweltfreundliche Crossover-HyDer bridmodell hat Kia erstmals eine speziell auf Öko-Fahrzeuge zugeschnittene Plattform entwickelt. Wie für alle Kia-Modelle in Europa gelten auch für den Kia Niro 7 Jahre Werksgarantie. Der Kia Niro zeigt ein völlig neues Crossover-Modell mit markantem Design – damit ist er die auffallende Erscheinung im Hybridfahrzeug-Markt. Dabei kann der Kia Niro mit hohem Sicherheitsniveau durch 44

Foto: KIA

Der Kia Niro startet durch

LANGEWEILE WAR GESTERN Kia Niro setzt neue Maßstäbe am Hybridmarkt extrem stabile und zugleich relativ leichte Stahlkarosserie mit Aluminiumkomponenten punkten. Das Infotainment-Angebot beinhaltet Multimediadienst Kia Connected Services und Kommunikationssystem Android Auto™. Wer also glaubt, daß Hybridfahrzeuge langeweilig sein müßten, den wird der Kia Niro vom Gegenteil überzeugen! In Österreich startet der Niro im Sommer.


AUTO

Die Mercedes-Benz E-Klasse (BR 212) ist seit Jahren das Sinnbild für absolute Zuverlässigkeit. 2015 wurde sie bereits zum zweiten Mal in Folge zum Gesamtsieger des DEKRA-GW-Reports und damit zum zuverlässigsten Auto gekürt. Die Pappas Gruppe bietet nun 150 Limousinen und T-Modelle zu besonders attraktiven Konditionen an. So erhalten Sie dank € 2.000,- Upgrade-Bonus Ihre E-Limousine mit kostenlosem Automatik- bzw. 4MATIC-Getriebe. Darüber hinaus gibt es bei Eintausch Ihres Gebrauchten einen Trennungsbonus in Höhe von € 1.750,- und bei Finanzierung über die Mercedes-Benz Financial Services einen Bonus von € 1.600,-. Fahren Sie die beste und bewährteste E-Klasse aller Zeiten jetzt so günstig wie noch nie und mit einem Preisvorteil von mehr als € 5.000,00! www.pappas.at/eklasse-bestpreis

Foto: MERCEDES; WERBUNG

Zuverlässigkeit hat einen Namen: E-Klasse

COCKPIT Ein sinnliches Sinnbild für die Zuverlässigkeit der Mercedes-Benz E-Klasse.

In Bestform. Die E-Klasse Limousine W212 jetzt mit „Automatik for free“. Bei Ihrem Partner der Pappas Gruppe. www.pappas.at/e-klasse Kraftstoffverbrauch (NEFZ) 3,8–9,4 l/100 km, CO2-Emission 99–219 g/km

Jetzt nur für kurze Zeit mit 5.000,– € Preisvorteil.* * Gültig solange der Vorrat reicht.

Wittwar Pappas Gruppe. Das Beste erfahren. www.pappas.at

Die E-Klasse_210x140_GrazIN_Wittwar4007.indd 1

45

Konrad Wittwar Ges.m.b.H. Autorisierter Mercedes-Benz Vertriebs- und Servicepartner, 8051 Graz, Schippingerstraße 8, Tel. 0316/60 76-0; Zweigbetriebe: FohnsdorfHetzendorf, Niklasdorf, Liezen und alle Vertragspartner

07.01.16 10:43


„Fußball ist etwas ganz anderes, nicht nationalistisch. Ich glaube, dass die, die mit Fußball verbunden sind – egal welche Hautfarbe oder Religion sie haben – anders sind.“ Ivica Osim, Jahrhunderttrainer

Straßensturm Sie ist fest in schwarzer Hand und führt zur Heimstädte des Grazer Profifußballs. Die Conradvon-Hötzendorf-Straße. Auf Facebook fordert nun eine Gruppe: Benennt die Straße nach Ivica Osim! Impressionen aus der CvH.

FotoS: PRIVAT

g

FUSSBALL

in

46


Bitte beachten Sie diese Werbung

Perlentaucher

Foto: VOLKER WOHLGEMUTH; WERBUNG

El Dorado für Gebrauchtwagen, Premieren der Marke KIA und exklusive Karossen – mit diesen drei Säulen geht das Autohaus Prügger aus Hausmannstätten in die nächsten Jahrzehnte.

DREI SÄULEN Familientradition in Hausmannstätten seit nunmehr 36 Jahren: Matthias, Jakob und Lukas Prügger.

„Drei USP.“ Lukas Prügger verharrt bei dem Satz nicht. „Wir sind Eintauschweltmeister der Marke KIA im Süden von Graz weil man für seinen Gebrauchten, egal welche Marke, bei uns einfach mehr bekommt, sind fachlich im Bereich der Gebrauchtwagen seit 1980 auf Grund unserer Erfahrung ein verlässlicher Partner und mit unserer Exklusiv-Schiene im Premiumfahrzeugsegment bestens aufgestellt.“ USP steht für „unique selling position“ und heißt so viel wie „Alleinstellungsmerkmal“. Lukas Prügger ist seit fünf Jahren im Autohaus, das sein Vater Jakob 1980 gegründet hat, tätig. Bruder Matthias zehn Jahre länger. Er zeichnet dafür verantwortlich, dass im Familienbetrieb in Hausmannstätten immer wieder aufs Neue wahre Autoperlen in die Auslage kommen. Wie eben erst ein Porsche Targa, Baujahr 1985. Von der kalifornischen Sonne geküsst. Makellos. Das einzige Salz, dass der Klassiker gesehen hat, könnte vom Salzstangerl seines Vorbesitzers stammen. Jakob Prügger überblickt indessen den bestens sortierten Gebrauchtwagenplatz mit erfahrenem Blick. Seit er, bezeichnen-

derweise am 1. Mai, dem „Tag der Arbeit“ vor nunmehr fast 36 Jahren in der Schlossermontur als „One-Man-Show“ den Betrieb gegründet hat, ist viel passiert. Tausende Kunden hat er betreut und kennt heute noch die meisten, die bei ihm die mobile Zukunft suchen und finden. Mit inzwischen 21 Mitarbeitern ist das, 2014 mit dem Steirischen Landeswappen ausgezeichnete, Unternehmen zu einem Allrounder mit persönlicher Note und Handschlagqualität geworden. Mit dem neuen Sportage ist hier die KIA-Premiere ebenso zu finden wie ein umfangreiches Kfz-Versicherungsangebot und eine Fachwerkstätte, die sich nahezu aller Marken annimmt. Das Autohaus Prügger bringt für seine Kunden die Perlen aus dem Meer der Autowelt zum Vorschein. Bei rund 150 Gebrauchtwagen in einer Preisklasse zwischen 5.000 und 200.000 Euro, von den Klassikern der Vergangenheit bis zum aktuellen Boliden – eintauchen in die Welt von Prügger. 47


g

in

REISE

Gott ist

48


groß Bild links IMPOSANT Die erst 1993 fertiggestellte Hassan-II.-Moschee in Casablanca ist mit 210 Metern Höhe das höchste religiöse Bauwerk der Welt.

FotoS: PRIVAT

Es ist die Religion mit dem derzeit wohl schlechtesten Ruf der Welt. Doch die Kultur des Islam hat viele Seiten. Bilder einer bunten Reise.

PLATZ DER GEKÖPFTEN IN MARRAKESH 2011 starben hier 20 Menschen bei einem Anschlag. Inzwischen sind wieder zahlreiche Touristen auf dem Platz, der auch „Platz der Gaukler“ genannt wird, zu sehen. 49


g

in

50


TRADITIONSBEWUSST Links: Alltag im marokkanischen Fes. Rechts: In der Gasse der Schmiede in Fes wird das Handwerk noch ausgeführt wie im Mittelalter. Einzig die Blue Jeans irritieren.

RABAT Die Einkommensunterschiede in der mondänen Königsstadt Marokkos sind eklatant: Minister verdienen mehr als in Österreich, die arme Bevölkerung schlägt sich mit wenig Geld durch. 51


g

in

BURJ KALIFA IN DUBAI Das höchste Gebäude der Welt. Jene muslimischen Länder, die von ihrem Öl profitieren, können heute mit architektonischen Höhenflügen aufzeigen.

GIRALDA IN SEVILLA Das Bauwerk im damals muslimischen Spanien galt als Wunder der Ingenieurskunst. Der Aufgang war so breit angelegt, dass der Muezzin die Spitze per Pferd erreichen konnte. Islamische Wissenschaft galt jahrhundertelang als führend. Ein Grund: Sie hatte sich lange vor dem Christentum gegenüber dem Wissen der Antike geöffnet.

„THE SINGING POET“ Er ist Youtubestar und Schloßwärter des Fort Nakhal im Oman. Seine „gesungenen Gedichte“ haben ihm in der Region auch schon einige Fernsehauftritte eingebracht. 52


BILDERVERBOT? (OMAN) Die Gruppe posierte begeistert f端r unsere Kamerafrau. Obwohl es im Islam ein Bilderverbot gibt, waren sowohl die M端tter als auch die Kinder begeistert von der Digitalkamera, in der sie sich selbst sehen konnten. 53


g

in

STREET ART Auch das ist die muslimische Welt. Modernes, sozialkritisches Graffitti in Casablanca.

54


(KEINE) SANDBURGEN Im uralten, einzigartigen Städtchen Ait Benhaddou wurden Szenen für Filme und Serien wie „Gladiator“ oder Game of Thrones gedreht.

55


Kein Wunschkonzert Das Land braucht 2.000 Polizisten mehr. Sofort! In der Steiermark sind über Tausend Bewerbungen eingelangt. Verhinderte Ermittler, Hubschrauberpiloten & Co. sollten sich aber von der TV-Romantik verabschieden und ans Aufnahmeverfahren halten.

Das Innenministerium und diverse Medien brachten den Grenzen schützenden Stein ins Rollen: „Österreich braucht sofort 2.000 Polizisten mehr!“, donnerte es aus der Herrengasse im Wiener Ersten Bezirk wie die Jericho-Fanfare gar apokalyptisch in die Wohnzimmer der Österreicher. Immerhin gilt es, die Grenze zu schützen. Der Ruf nach der schützenden Exekutive fand auch in der Steiermark, mit der Grenze Spielfeld gar Hauptakteur, seinen Widerhall. Mit 1.100 Bewerbungen verzeichnet die Landespolizeidirektion in der Straßganger Straße auch um zirka 300 Anfragen mehr als im Jahr zuvor. Hunderte Telefonate und Anfragen kommen täglich ins Haus, mit teilweise ambitionierten Zukunftsvisionen. „Manch einer will Hubschrauberpilot werden, andere wollen gleich zur Cobra, ohne vorher im Polizeidienst gewesen zu sein, bei den Mädchen ist die Hundebrigade hoch im Kurs und wieder andere fühlen sich auf Grund ihrer Profession als Ermittler zum Kripo-Beamten erkoren“, weiß Sabine Wagner, als Anlaufstelle für das Aufnahmeverfahren bei der Landespolizeidirektion Steiermark, aus dem Alltag zu berichten. Grotesk: Jede zweite Anfrage kommt nicht vom zukünftigen Polizisten selbst, sondern von den Eltern. Oft werden die Bewerbungen auch per IPhone und mit zwinkerndem Smiley abgeschickt, wobei nur schriftliche Bewerbungen per Post oder persönlich angenommen werden. Dabei schlägt die Gunst der Stunde durchaus für Sherlock Holmes & Co.: Wurden in den vergangen Jahren 75 Bewerber jährlich für den Polizeidienst aufgenommen, sind es heuer um 100 mehr. Durch die Situation an der Grenze gibt es mehr Aufnahmekurse als sonst, und damit für jene eine Chance, die schon immer zur Polizei wollten. Aktuell befinden sich österreichweit 28.000 Polizisten im Dienst. Alleine im vergangenen September haben die Exekutivbeamten 420.000 Einsatzstunden, davon 190.000 Überstunden, geleistet. Bei der Forderung nach zusätzlichen polizeilichen Planstellen soll aber eines nicht vergessen werden: „Die Polizei ist kein Auffangbecken für Nichtbeschäftigte. Das Auswahlverfahren unterliegt ganz konkreten Bestimmungen“, stellt Wagner klar. Sie selbst kam 1988 zur Polizei, nahm als eine der ersten Frauen im Dienst mit der Waffe eine Vorreiterrolle ein und war zehn Jahre lang auf der Straße. TV-Romantik?

Fehlanzeige. „Als Polizist bist du als Erster am Tatort“. Erlebtes lässt sich nicht beschreiben. Die Bilder aber bleiben. Die Kriterien zur Aufnahme mögen sich gelockert haben. Es gibt keine Alters- und Größenbeschränkung mehr, körperliche Fitness und keine sichtbaren Tätowierungen (Stichwort: kurzes Hemd) sind aber nach wie vor Voraussetzung für eine Zulassung zum Aufnahmeverfahren. Schwerpunkt wird bei der Aufnahme vor allem auf die Rechtschreibung gelegt. Wagner: „Jede Anzeige muss dokumentiert werden. Die Schriftstücke gehen auch an die Staatsanwaltschaft. Wer hier nicht punktet, wird aussortiert.“ Von 50 Bewerbern bleiben nach dem Auswahlverfahren im Durschnitt 36 Personen über. Wobei das Aufnahmeniveau nach Punkten in der Steiermark zwischen 800 und 900 Punkten von 982 möglichen, sehr hoch liegt. Und korrektes Schreiben alleine wäre auch zu wenig, um in Zukunft den Bundesadler am Oberarm zu tragen. Auch physisch wird dem Bewerber einiges abverlangt: Liegestütz, 3.000 Meter Lauftest, Schwimmen und ein medizinischer Bewegungskoordinationstest, der als Parcours angelegt ist, stehen am Programm. Sobald in einem der Testbereiche die Grundstufe nicht erreicht wird, gilt der gesamte Sporttest als nicht bestanden und bedeutet gleichzeitig ein negatives Ergebnis für das gesamte Auswahlverfahren. Bei positivem Abschluss startet die Grundausbildung in Form eines 24-monatigen regulären Dienstverhältnisses, jene Polizisten die für den Grenzeinsatz vorgesehen sind, erfahren nach einer sechs monatigen Theorieausbildung ihre Praxisausbildung eineinhalb Jahre an der Grenze. „Wir reden hier von keiner Schule, sondern von einer Berufsausbildung im Sinne eines Dienstverhältnisses, bei dem wie auch in der Privatwirtschaft ein erstmaliger Urlaubsanspruch nach sechs Monaten gilt. Die öfters gestellte Frage nach freien Fenstertagen und Semesterferien erübrigt sich damit“, will Wagner erwähnt wissen. Unter den Bewerbern finden sich viele Maturanten und auch immer mehr Akademiker, ein Drittel der Bewerber sind nach Schätzungen junge Frauen. Für alle sollte jedoch eines gelten: Polizist zu werden ist eine Berufung und kein Versorgungsjob mit atemberaubenden Helikopterloopings oder treuherzig dreinblickenden Schäferhunden.

„Als Polizist bist du als Erster am Tatort.” 56

sabine Wagner


SPÖ GRAZ

Graz: Viele leere Wohnungen Reizwort Anlegerwohnung – wird in Graz mit Wohnraum spekuliert? Und: Wie viele Wohnungen stehen tatsächlich leer?

Foto: Christian Jungwirth

„Oft stehen Wohnungen leer, um die Mietpreise in die Höhe zu treiben.“ Martina Schröck, Vizebürgermeisterin

Dass Graz wächst, ist eine Tatsache – und vollkommen verständlich, immerhin reden wir von einer der schönsten Städte der Welt. Das starke Wachstum ist deutlich sichtbar: an allen Ecken und Enden der Stadt wird gebaut, was das Zeug hält. Wer die Werbeplakate und Inserate der Bauträger genauer studiert, findet häufig den Hinweis auf „Anlegerwohnungen“. Es scheint in der Tat wohl nicht die schlechteste Idee zu sein, Geld (wenn man denn so viel davon hat) statt in unter der Inflationsrate dahingrundelnden Sparbüchern und anderen Finanzprodukten, in echte Immobilien zu investieren. Bei laufend steigenden Wohnungspreisen ist ein Wertzuwachs durchaus im Bereich des Möglichen, und durch Vermietung können die laufenden Kosten gedeckt und vielleicht sogar eine Rendite erreicht werden. Für Menschen, die in Graz auf Wohnungssuche sind, stellt sich das Bild allerdings ganz anders dar: es ist wirklich schwer, heute in Graz eine leistbare Wohnung zu bekommen. Zahlreiche Facebookgruppen und Kleinanzeigenplattformen legen tagtäglich Zeugnis darüber ab. 2000 Leute stehen aktuell sogar auf der Warteliste für eine Gemeindewohnung! Graz hat also

ein Wohnungsproblem, das kurz- und mittelfristig weder durch Neubau noch durch Sanierungen und Umbauten bewältigbar ist. Noch dazu, wenn wir ja eigentlich auch Wert darauf legen, dass unsere Stadt nicht komplett zugebaut wird und ausreichend Grünflächen vorhanden bleiben. Vizebürgermeisterin Martina Schröck (SPÖ) hat daher eine Alternative ins Spiel gebracht: Leerstandsmobilisierung – also ungenutzten Wohnraum verstärkt auf den Markt zu bringen. Schröck: „Ich habe selbst eine negative Erfahrung mit einem potenziellen Vermieter gemacht, der für seine überzogenen Preisvorstellungen in Kauf genommen hat, die Wohnung die längste Zeit leer stehen zu lassen.“ Wie die Mobilisierung gelingen kann, machen Städte in Deutschland, aber auch z.B. Vorarlberg vor. In einem ersten Schritt müsste man allerdings genau erheben, wie viele Wohnungen momentan tatsächlich leer stehen. Auf Vorschlag von Gerald Haßler, Klubobmann der SPÖ im Grazer Gemeinderat, wird nun genau das passieren. Letzten Meldungen zu Folge legt „Wohnen Graz“ bis zum Sommer einen ersten Bericht vor. Haßler: „Ich freue mich über diesen Erfolg und bin schon gespannt auf das Ergebnis.“ 57

FÜR WENIGER LEERSTAND setzt sich Martina Schröck ein.


g

in

IN DEN STERNEN

„Wir sind nicht Opfer unserer Anlagen“ Das Interview mit Tatjana Kaltenbeck -Michl findet in ihrem Arbeitszimmer statt. Es geht nicht mehr wie früher um politische Fragen, es geht um Persönliches. Sehr Persönliches. Um das Horoskop. Diesmal stellt sie die Fragen und muss nicht nur antworten. „Haben Sie eine künstlerische Ader?“ und „Ihre Familiengeschichte ist auch nicht einfach!?“ Wow. Damit habe ich nicht gerechnet …

Es war der 8. März 2008. An diesem Tag hat sie ihren Computer im Rathaus zum letzten Mal heruntergefahren. Zum letzten Mal nach insgesamt 15 Jahren in der Politik, die sie zuerst als Gemeinderätin und von 1995 bis 2008 als Stadträtin für Soziales, Jugend, Familie und Frauen, verbracht hat. Und genau an diesem 8. März ist Tatjana Kaltenbeck-Michl zu ihren eigentlichen Interessen zurückgekehrt. Zum Interesse an Menschen, und am Abend dieses Tages hat sie mit dem zwei Jahre dauernden Lehrgang für psychologische Astrologie begonnen. Begonnen hat das aber schon viel früher: „Ich hatte schon als junges Mädchen ein unglaubliches Interesse an Menschen, was sich später unter anderem darin geäußert hat, dass ich, im Kaffeehaus sitzend, meine Ohren mehr am Nachbarstisch hatte als bei meinem eigentlichen Gegenüber.“ Mit etwa 13 Jahren hat sie ihre ersten Psychologie- und Philosophie-Kurse an der Grazer Urania besucht und sich daneben zeit ihres Lebens für Astrologie interessiert. Ihr beruflicher Weg führte sie dann in den Lehrberuf, wo sie erkannte, dass es eine für alle gültige Pädagogik nicht gibt, zu unterschiedlich und individuell sind die Talente, Charaktere und Verhaltensmuster der Schüler. Ein weiterer Impuls für sie, eine Ausbildung in psychologischer Astrologie an der Volkshochschule zu beginnen. Ein Jahr lang, dann kam der Ruf der Politik. „Ich habe mir damals geschworen, wenn ich einmal in Pension gehe, dann hole ich das nach und mache diese begonnene Ausbildung fertig.“

2018: neue Finanzsysteme

Gesagt, getan. Diesem Motto ist sie auch während ihrer Zeit als Politikerin immer treu geblieben. Bei ihr gab es keinen Zick-Zack-Kurs, sie hat sich – was in der Politik nicht gern gesehen wird – ihre Ecken und Kanten bewahrt. Bis zum Schluss, als sie nicht ganz freiwillig gegangen ist. „Ich war mit meinen politischen Themen oft viel zu weit voraus. Mit meiner Kapitalismus- und Neoliberalismus-Kritik konnte ich damals gar nicht verstanden werden. Die Zeit war einfach nicht reif für diese Themen. Heute ist das Thema aktueller denn je und wir können davon ausgehen, dass wir ab 2018 ganz neue Finanzsysteme bekommen werden.“ Die Politik vermisst sie nicht, vielleicht ein bisschen die Teilnahme am politischen Diskurs. Aber ganz hat sie die Politik auch in ihrem neuen Geschäftsfeld, der psychologischen Astrologie, nicht aufgegeben, denn sie berät Politiker, wie sie ihr Auftreten und ihre Botschaften auch wirklich glaubwürdig vermitteln können.

58


Die Versicherung auf Ihrer Seite.

Foto: VOLKER WOHLGEMUTH

Das Leben ist schön. Mit Sicherheit.

Blick hinter die Kulissen Tatjana Kaltenbeck-Michl analysiert die in jedem Menschen angelegten Fähigkeiten.

www.grawe.at

Blasmusik_90x132_Mutter_Kind.indd 1

OSTER

ÜBERRASCHUNG

Mit Wahrsagen hat das nichts zu tun

à la Loipersdorf

Doch das ist nur ein Bereich. In den mehr als 600 Horoskopen, die sie anhand von Geburtsdatum, Geburtszeit und Geburtsort in den letzten sechs Jahren analysiert hat, geht es um weit mehr: Unser Geburtshoroskop gibt darüber Auskunft, was in unserer Persönlichkeit angelegt ist, was wir an Talenten, Stärken, Schwächen und grundlegenden Bedürfnissen mitbekommen haben. „Die psychologische Astrologie hat nichts mit Wahrsagen oder Hellseherei zu tun, sie ist ein Instrument zur Selbsterkenntnis, denn wir sind nicht Opfer unserer Anlagen, es liegt an uns, sie optimal zu entfalten und zu leben. Die Themen reichen von der Berufswahl, über die Wahl des richtigen Partners, den Umgang mit unseren Kindern, die Erfahrungen, die wir machen und warum gerade diese und nicht andere, bis hin zur Beratung des geeigneten Zeitpunkts für Operationen, Berufswechsel oder einen Neufanfang.“ Ich war verblüfft von der Treffsicherheit der Aussagen über mein eigenes Horoskop, habe mich selbst ein großes Stück besser kennengelernt. Nun liegt es wieder an mir, was ich mit diesem neu gewonnenem Wissen mache …

* Beim Kauf von Gutscheinen im Wert

von € 50,– erhalten Sie bis 26.03.2016 einen € 5,– Bonusgutschein geschenkt! Gutscheinkauf am Gästeservicecenter oder unter www.therme.at/gutscheine.

IHR

5,-

BONUS

* GESCHENKT e.at

www.therm

59

02.02.16 14:4


g

MURGONDEL

in

Ein Drahtseilakt

Murgondel ja oder nein! Seit langem wird darüber diskutiert. Die Holding Graz forciert die Pläne und investierte 140.000 Euro in Studien. Ein Vergleich mit der Gondelbahn in London zeigt, dass diese nur dank des Sponsoring der Fluglinie Emirates Air Line keine tiefroten Zahlen schreibt. Anders jene in Bolivien, die völlig ausgelastet ist. Eine Faktenanalyse. Weit mehr als 90 Millionen

Man braucht nicht lange googeln. Das Stichwort „Murgondel“ allein reicht schon aus, um auf etliche Initiativen und Reaktionen von verwunderten, verärgerten und wenig erfreuten Grazern zu kommen. „Was für ein Unsinn“, „kein geplanter Straßenbahnausbau, dafür die Weiterverfolgung des Luftschlosses Murgondel“ ist hier zu lesen. Und auch die Plattform „Pro Bim Graz – gegen eine Murgondel“ hat mehr als 1.400 Unterstützer gefunden. In letzter Zeit ist es rund um das Thema Murgondel, die den Grazer Norden mit dem Flughafen im Süden verbinden soll, jedoch sehr ruhig geworden. Hat man von Seiten der Stadt Graz und der Holding Graz das Thema fallengelassen? Von wegen. Hinter den Kulissen wird nach wie vor daran gearbeitet, die Grazer von dieser Idee zu überzeugen und das lässt man sich auch etwas kosten.

Werden sie auch, aber diese Weichenstellungen weichen von den ursprünglichen Ideen doch deutlich ab: Während nämlich der Ausbau von Straßenbahnlinien, etwa jener der Linie 3 zum Reininghaus-Areal oder die Verbindung Griesplatz-Don Bosco sowie einiger Buslinien, weit den ursprünglichen Planungen hinterherhinken, hat das Thema Murgondel wieder politische Fahrt aufgenommen und spaltet die Rathausparteien. Das Argument für den schleppenden Ausbau des öffentlichen Verkehrs: es fehlt am Geld. Am Geld fehlt es aber offenbar nicht, wenn es um die visionären – oder wie Kritiker meinen, unrealistischen und nur zur persönlichen Denkmalsetzung – Murgondel-Pläne der Grazer-VP geht. „Expertenmeinungen haben ganz klar gezeigt, dass die kolportierten 90 Millionen für den Bau dieser 6,2 Kilometer langen Murseilbahn, die stündlich etwa 3.000 Passagiere transportieren könnte, bei weitem nicht ausreichen werden“, erzählt Grünen-Gemeinderätin Ina Bergmann, die es nun vom zuständigen Stadtrat Gerhard Rüsch ganz genau wissen wollte: „Gibt es in der Holding Graz einen Auftrag für eine Machbarkeitsstudie zur Murgondel beziehungsweise falls diese bereits vorliegt, wie viel hat sie gekostet?“

1,137 Milliarden Schulden

Und das, obwohl es alles andere als eine Neuheit ist, dass die Stadt Graz tief in roten Zahlen steckt. Der Rechnungshofabschluss 2014 weist einen Schuldenstand von satten 1,137 Milliarden auf. Die Warnung aus dem Rathaus ließ nicht lange auf sich warten: Wenn man nicht spart, dann werden die Schulden im Jahr 2017 auf 1,4 Milliarden Euro klettern. Daher müssten die nächsten beide Jahre für politische Weichenstellungen genutzt werden.

Nur Geschäft für Private

Die Antwort unpräzise: Nein, von der Stadt gibt es keinen Auftrag an die Holding. Wenn, dann forciert die Holding selbst das Murgondel-Projekt. So weit, so gut. Aber: Die Holding Graz steht zu über 99 Prozent im Besitz der Stadt Graz – so sollte doch wohl auch bekannt sein, was die Tochter der Stadt vorhat. Bekannt ist jedenfalls eine Summe: 140.000 Euro wurden für Studien ausgegeben, die die Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit einer Murgondel belegen sollen. Von Seiten der Holding wurde bereits beim Verkehrsministerium beziehungsweise bei der „Forschungsförderungsgesellschaft“ ein Subventionsantrag eingereicht: „Untersuchung der Potenziale

„Die kolportierten 90 Millionen für den Bau werden bei weitem nicht ausreichen..“ INA BERGMANN, DIE GRÜNEN

60


einer Murseilbahn“. Das Ergebnis brachte grünes Licht. Der weitere Schritt: eine Analyse in Kooperation mit der TU Graz und dem Ingenieursbüro Fallast. Die Ergebnisse sollen heuer auf dem Tisch liegen. Man darf gespannt sein. Auch Bürgermeister Siegfried Nagl gibt sich weiterhin begeistert von der Murgondel: Die Anschaffungskosten betragen laut ihm die Hälfte üblicher ÖffiInvestitionen, auch der Betrieb sei um zwei Drittel günstiger, man könne mehr Menschen pro Stunde befördern und man würde die Stadt endlich von den vielen Autos befreien, denn allein aus dem Süden strömen täglich 30.000 Autos ins Grazer Stadtzentrum. Wenig anstrebenswert findet die Grazer KPÖ unter Stadträtin Elke Kahr diese Pläne. Sie sieht in den Murgondel-Plänen vor allem eines: die öffentliche Hand würde damit privaten Investoren zu einem Geschäft verhelfen, während die finanzielle Haftung wieder zur Gänze die Stadt tragen müsste.

noch keine Verluste macht und in weiterer Folge wohl eingestellt würde, ist dem Sponsoring der namensgebenden Fluglinie zu verdanken. Von einem Sponsor war in Graz bisher keine Rede, demnach ist die Befürchtung der KPÖ in Bezug auf die finanzielle Haftung der Stadt Graz wohl nicht von der Hand zu weisen. Erfolg in Bolivien Anders als in London gibt es auch ein positives Beispiel einer Stadtgondel: in La Paz, Bolivien, baute der bekannte Seilbahnexperte Doppelmayer aus Vorarlberg eine Gondelbahn, die voll ausgelastet ist und pro Stunde in eine Richtung rund 4.500 Passagiere transportiert. Aber auch von Seiten Doppelmayer hält man die veranschlagten 90 Millionen für die Grazer Seilbahn für nicht realistisch, wobei man das Projekt an und für sich für gut heißt, wenn man damit sensibel umgeht und den örtlichen Gegebenheiten anpasst.

Gondel in London: Lernt Graz davon?

Auch eine andere Stadt, nämlich London, hat sich Seilbahn-Träumereien hingegeben und diese im Olympia-Jahr 2012 auch umgesetzt. Es wurde die teuerste Seilbahn der Welt: rund 77,8 Millionen Euro hat die 1,1 Kilometer lange Seilbahn „Emirates Air Line“ über die Themse gekostet, die die Docklands Light Railway Station an der Royal Victoria Station und die Jubilee Line an der North Greenwich Station verbindet. Mit ihr können stündlich 2.500 Passagiere befördert werden. Schon ein halbes Jahr nach Inbetriebnahme wurde von geringer Auslastung berichtet und die Ticketeinnahmen lagen zuletzt 35 Prozent unter den Erwartungen. Dass die Seilbahn bislang 61


g

TIERE

Foto: VOLKER WOHLGEMUTH

in

Keiner will ‌ oder wie viel sind unserer Gesellschaft Tiere wert? Eine Bestandsaufnahme des steirischen Tierschutzes: Wie viel kosten Tierheime? Was passiert mit Tieren, die niemand mehr haben will und jenen, die verhaltensauffällig sind?

62


Jede Geschichte hat einen Anfang. Auch diese: Alles begann bei einem Treffen mit einem Bekannten. „Hallo, wie geht’s?“, die üblichen Floskeln eben. Smalltalk wie es so schön heißt. Dann der Blick auf seine Hand. Eingebunden war sie. „Was ist denn da passiert?“. Es folgte zunächst nur eine kurze, knappe Antwort: „Ein Hund hat mich gebissen.“ „Wie jetzt? Dein Hund?“ „Nein, der Hund meines Bruders, auf den ich gerade aufpasse. Ein Hund aus dem Tierheim, drei Jahre ist er alt, aber bevor er ins Tierheim gekommen ist, hat er wenig Liebevolles erlebt, war halb verhungert, als man ihn gefunden hat, geschlagen, gequält, verwahrlost. Aus dieser Zeit ist ihm eine Eigenschaft geblieben: eine unglaubliche Gier, sich auf Futter zu stürzen. „Das wollte ich ihm abgewöhnen und der Reflex war ein Biss.“ Ein Szenario, wie es immer wieder einmal vorkommt, doch ein Szenario, das nicht immer den gleichen Ausgang hat. Vor allem für das Tier nicht: Manche landen danach im Tierheim, andere wiederum erwartet die Todesspritze. Um es gleich vorwegzunehmen: beide Szenarien sind dem erwähnten Hund erspart geblieben. Er lebt, denn er ist in guten, starken Händen. Doch das ist nicht das Ende dieser Geschichte, es ist der Anfang einer Recherche, wie viel unserer Gesellschaft Tiere wert sind und wie man mit Tieren, die aus dem Tierheim kommen, umgeht. Mit Tieren, die als unvermittelbar gelten, die alt sind, die aggressiv sind, die keinen neuen Besitzer finden und im Tierheim bleiben müssen, wo sie Geld kosten. Und zwar viel Geld …

mich … „Ladenhüter“ einschläfern?

Und dann kam die Aussage einer ehemaligen Mitarbeiterin eines Tierheims: „Ich bin zwar schon lange in Pension, aber früher war es nichts Ungewöhnliches, dass Tiere, die länger als ein Jahr im Tierheim waren, eingeschläfert wurden.“ Wow, eine heftige Aussage. Ist das noch immer so? Darf man Tiere einfach so töten, nur weil sie – vermeintlich – zu lange keinen neuen Besitzer finden? Die Wahrscheinlichkeit, auf diese Frage eine bejahende Antwort zu bekommen, war mehr als gering. Einen Versuch war es dennoch wert. Herbert Oster, langjähriger, als erfahrener, aber auch

streitbarer Leiter des Grazer Tierheims Arche Noah bekannter Ansprechpartner in Tierschutzfragen, wurde rasch ans Telefon gerufen. Verändert hat er sich in all den Jahren nicht, vielleicht ist er ein bisschen leiser geworden mit mittlerweile 85 Jahren, die Stimme ein wenig brüchiger im Tonfall, dennoch gleich pointiert in den Aussagen wie eh und je: „Schwachsinn. Bei uns wird kein Tier eingeschläfert, nur weil es lange bei uns ist. Ganz im Gegenteil. Wenn sich jemand dafür entschließt, ein altes Tier zu nehmen, dann übernehmen wir im Gegenzug dazu die anfallenden Tierarztkosten für die darauffolgenden zehn Lebensjahre.“ Klingt ja gut, aber rein rechnerisch wird das, etwa im Fall von Hunden, wohl kaum Realität werden, denn Hunde werden im Schnitt nur etwa 15 Jahre alt und das ist schon eher Mahatma Gandhi (1869-1948) ein biblisches Alter. Egal. „Wurde es in der Vergangenheit einmal gefordert, Tiere einzuschläfern, die mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr zu vergeben sind?“ Die Antwort Osters: „Ja, ein ehemaliger, für den Tierschutz zuständiger Landesrat hat so etwas immer wieder angedeutet. Vor allem für jene Tiere, die älter als zehn Jahre sind.“ Praktiziert wurde das laut Oster aber nie. Und so bleiben einige Tiere kürzer, andere länger und einige ihr Leben lang im Tierheim. Und das kostet dem Land Steiermark eine Lawine Geld. 1,75 Millionen Euro werden jährlich an die acht steirischen Tierheime ausgeschüttet (siehe Tabelle).

„Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt.“

Überbesetzung heißt nicht mehr Geld

Diese Summe wurde Anfang des Jahres 2014 neu definiert. Ging es davor um die Tieranzahl, das heißt je mehr Tiere in einem Heim untergebracht waren, umso mehr floss an Geldern, geht es seit 2014 um fixe und variable Kostenbestandteile. Fixkosten sind dabei Personalkosten sowie operationale Kosten zum Betrieb des Tierheims (Liegenschaft, Betriebskosten, Telefon, Strom), die variablen Kosten betreffen etwa Aufwendungen für Futter oder die veterinärmedizinische Grundversorgung. Sind mehr Tiere als die vorgeschriebene Maximalanzahl in einem Tierheim untergebracht, so gibt es dafür keinen Cent mehr vom Land. Und was, wenn es trotzdem zu einer Überbesetzung kommt? „Das kommt 63


g

in

„Schwachsinn. Bei uns wird kein Tier eingeschläfert, nur, weil es lange bei uns ist.“ herbert OSTER

äußerst selten vor, phasenweise im Frühjahr oder im Herbst aufgrund der dann vorherrschenden Überpopulation bei Katzen. Aber damit kommen die Tierheime im Regelfall gut zurecht“, heißt es aus dem Büro des aktuell für den Tierschutz zuständigen Landesrats Jörg Leichtfried (wie er seinen politischen Auftrag im Sinne des Tierschutzes versteht, lesen Sie im nachfolgenden Interview).

Verhaltenstrainer für auffällige Heimtiere So weit so gut. Das ist die eine Sache, die Sache mit dem Geld. Den Tierheimen ist die Unterstützung von Seiten des Landes immer noch zu wenig, das Land hingegen muss sparen, hält aber auch für 2016 an den vereinbarten Leistungsverträgen mit den Heimen fest. Neben den Landesgeldern sind die Tierheimbetreiber aber auch angehalten, selbst Gelder, etwa über Spenden, zu lukrieren. Und so soll es im Laufe des heurigen Jahres eine Evaluierung der ausgeschütteten Gelder geben. Für die finanziellen Angelegenheiten

INTERVIEW

„Tiere haben keine Lobby“

FotoS: KK

Tierschutz-Landesrat Jörg Leichtfried über die Situation des steirischen Tierschutzes, die Verträge mit den Tierheimen und seine Katze. stark zu Wort gemeldet. In der Steiermark muss es unser Ziel sein, unser Bundesland als Musterbeispiel in Sachen Tierschutz zu etablieren. Tiere haben keine Lobby, können sich nicht selbst helfen. Eine zivilisierte Gesellschaft zeichnet aber auch aus, dass es ihren Tieren gut geht. Werden Sie den bisher eingeschlagenen Weg Ihres Landesrat-Vorgängers weitergehen oder wird es unter Ihnen Änderungen im Bereich Tierschutz geben? Ja, der eingeschlagene Weg soll fortgesetzt werden, denn es wurde gute Vorarbeit geleistet. Das System funktioniert, mittelfristig ist aber natürlich eine Evaluierung erforderlich. Dahingehend werden gerade verschiedene Ideen entwickelt. Welche Ideen sind das? Etwa die Unterstützung der baulichen Sanierung von Tierheimen, aber auch eine geplante Initiative gegen Massentierhaltung. Sind Sie mit den Tierheim-Verträgen einverstanden? Ja, bisher gab es vorwiegend positives Feedback. Die Gesamtsituation ist um ein Vielfaches besser als vor 2014. Haben Sie selbst Tiere? Ja, wir haben eine Katze. Ich leide zwar an einer Katzenhaarallergie, nehme aber lieber Tabletten ein, um nicht auf sie verzichten zu müssen.

grazIN: Herr Landesrat, Sie haben seit letztem Jahr den Tierschutz in Ihrem Ressort. Wie sehr ist Ihnen dieses Thema ein Anliegen? Jörg Leichtfried: „Tiere empfinden gleich wie der Mensch Freude und Schmerz, Glück und Unglück“ – das meinte bereits der britische Naturwissenschaftler und Autor Charles Darwin. Ganz in diesem Sinne freut es mich als zuständiger Landesrat, dass dem Tierschutz in unserer Gesellschaft ein immer höherer Stellenwert zugeschrieben wird. Das ist höchst engagierten Einrichtungen zu verdanken und dadurch wird der Tierschutz auch für alle Bürger eine Selbstverständlichkeit. Während meiner Tätigkeit als EU-Abgeordneter in Brüssel war ich einer der Proponenten der „8-Hours-Kampagne“, bei der es um die Beschränkung der Lebendtiertransporte auf maximal acht Stunden geht. Weiters habe ich mich auch gegen die oft katastrophalen Auswirkungen der Massentierhaltung laut64


Akupunktur kann mehr

gibt es also einen politischen Fahrplan und eine nachfolgende Lösung. Gibt es diese aber auch für die andere Sache, die Sache, wie man mit jenen aggressiven, als unvermittelbar geltenden Tieren umgeht? „Das Töten ist untersagt, wenn es diese Überlegung gibt, dann wird eine Ethikkommission und der für das jeweilige Heim zuständige Tierarzt einberufen. Es wird im Einzelfall entschieden. Sollte das Tier aber Schmerzen, Qualen und Leiden ausgesetzt sein, ist es definitiv besser, es zu erlösen“, so die steirische Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-Köck, selbst Tierärztin. David Richter vom Verein gegen Tierversuche hat noch einen anderen Wunsch: „Ich habe meinen Hund auch aus dem Tierheim geholt und vor einiger Zeit gab es dort für Problemtiere eigene Tier- bzw. Verhaltenstrainer. Leider wurde das – ich schätze aus Kostengründen – wieder eingestellt, doch das wäre sicher der beste Weg, verhaltensauffälligen Tieren zu helfen und somit auch ihre Chance zu erhöhen, einen neuen Besitzer zu finden, denn in den meisten Fällen ist das Verhalten eines Tieres vom Menschen anerzogen.“

Foto: KK, Werbung

Hätten Sie gewußt, dass Akupunktur sogar ihre Sehleistung verbessern kann?

DR. HENRIKE KRENN-PFOB „Akupunktur wirkt!“ Die vielseitige, traditionelle Behandlungsmethode Akupunktur wird in Asien seit Jahrtausenden angewandt. Untersuchungen zeigen, dass sie selbst bei Augenerkrankungen wirkt: Bei Netzhauterkrankungen (Makuladegeneration, Retinitis pigmentosa), Fehlsichtigkeit oder Glaukom werden in 80% der Fälle deutliche Fortschritte erzielt. Dr. Henrike Krenn Pfob bietet in ihrer Praxis in der Ragnitzstraße Augenbehandlungen an. Fünfmal im Jahr bietet die Allgemeinmedizinerin außerdem „Augenurlaube“ an. Täglich werden die Patienten akupunktiert, in unberührter Natur wird der Nachmittag verbracht und am Abend gibt es Vorträge zu interessanten Themen zur Augen-Gesundheit. Sie kann aber auch empfindlichen Patienten und Kindern weiterhelfen: Bei der

SOLANA 158 ab € 165.100,–

4 Tipps für Ihr neues Haus: 1. 2. 3. 4.

Inserat ausschneiden, Ihrem Lieblingsmenschen zeigen (Pläne schmieden) Haas-Hotline anrufen und Katalog 2016 anfordern: 03385 6660 Bekannntenkreis zu Haas befragen (30.000 Häuser – seit 1983) Musterhaus besuchen und Ausstattung wählen (9 × in 5 Bundesländern)

Ihr Traumhaus in nur 8,5 Monaten.*

So schaut’s aus. www.haas-fertigbau.at

Haas Fertigbau Holzbauwerk GesmbH & Co KG, Radersdorf 62, A-8263 Großwilfersdorf *Durchschnittliche Projektzeit bei vorhandenem Grundstück, genehmigter Finanzierung und Umsetzbarkeit.

65

Laser-Needle-Akupunktur werden keine Nadeln benutzt, sondern Laserlicht. Probieren Sie es aus! Wo Akupunktur wirkt: • Schmerzzustände, Gelenks- und Wirbel säulenbeschwerden, Zahnschmerzen, Muskelverspannungen, Migräne

• Gynäkologische Probleme, Kinderwunsch, Geburtsvorbereitung, Unterstützung bei In Vitro Fertilisierung • Allergien, chronische Sinusitis, Asthma, Erkältungskrankheiten, Bronchitis

• Psychische Belastungen, Trauer, Depression, Schlafstörungen, Burn-Out • Verdauungsstörungen, Gastritis, Colitis

Dr. Henrike Krenn-Pfob Ragnitzstraße 226 8047 Graz Telefon: 0664 110 89 46

www.ichwillbessersehen.at


g

WASSERKRAFT

in

Auf Wellenlänge Das Projekt um das geplante Murkraftwerk in Puntigam schlägt Wellen. Die Wogen schaukeln zwischen Erholungsraum und energiebringender Nachhaltigkeit. Eine Gegenüberstellung.

Bekannt ist, dass das geplante Murkraftwerk in Puntigam, ein Projekt von Energie Steiermark und Verbund, von Emotionen behaftet ist. Fakt ist: Der Verwaltungsgerichtshof hat die Einwände und Gutachten geprüft und die Beschwerden als unbegründet abgewiesen. Rechtlich also grünes Licht für den Bau des strombringenden Laufkraftwerkes, der kolportierte 110 Millionen Euro kosten soll. Die Investition sollen zum überwiegenden Teil der heimischen Wirtschaft zugute kommen und für 1.500 Arbeitsplätze sorgen. Umweltexperten von Stadt, Land und Bund haben das Projekt über drei Jahre lang in allen Details unter die Lupe genommen, alle Argumente der Kritiker analysiert – und schließlich das Projekt positiv beurteilt. Immerhin gilt es für die Steiermark alle Möglichkeiten zur Erzeugung helmut jaberg, TU GRAZ erneuerbarer Energie zu nutzen, um die Klimaziele von Paris zu erreichen. Nach den Wasserkraftwerken in Gössendorf und Kalsdorf soll mit dem weiteren Wasserkraftwerk in Puntigam und seinen zwei Kaplan-Rohrturbinen 16 Megawatt Strom erzeugt und damit der Jahresverbrauch von 20.000 Privathaushalten abgedeckt werden. Die Mur wird so zur abgasfreien „Energie-Batterie“ der Landeshauptstadt. Den nachhaltigen Bedarf des Kraftwerks, es wird von einer Bestandzeit von zirka 100 Jahren ausgegangen, sieht Helmut Jaberg, Institutsleiter für Hydraulische Strömungsmaschinen an der TU Graz, gegeben: „Österreich ist seit drei Jahrzehnten kein Selbstversorger mehr, wenn es um den Strombedarf geht. Die Industrie muss teilweise auch Atomstrom importieren.“ Der erwartete Stromverbrauchzuwachs in Österreich soll in den nächsten eineinhalb Jahrzehnten mit bis zu 14 Terawattstunden durch den Ausbau der erneuerbaren Energie im Inland gedeckt werden, die Stromimporte von zuletzt rund neun Terawattstunden sollen hingegen sinken. Jaberg: „Das Laufkraftwerk hat den Vorteil, dass es sieben Tage in der Woche konstant Strom produziert, ein Vorteil gegenüber der

„Ein Laufkraftwerk greift regulierend bei Hochwasser ein.“

66

Wind- und Sonnenenergie. Abgesehen davon sprechen wir hier über 100 prozentig CO2 freie Energie.“ In Zahlen: Das Murkraftwerk bringt eine Einsparung von 60.000 Tonnen CO2 im Jahr. Das entspricht dem Schadstoff-Ausstoß von 36.000 Autos. Die wirtschaftliche Situation mit den Strompreisen sei ohnedies verzerrt, da Strom aus Photovoltaikanlagen mit einer Einspeise- und Abnahmegarantie sowie Subventionen versehen seien und so künstlich die Strompreise verzerrten, was früher oder später enden wird. Ein weiterer Diskussionspunkt des geplanten Vorhabens ist die Einwirkung auf die Natur. Geht es nach Clemens Könczöl, Sprecher der Plattform „Rettet die Mur“ soll mit der Nichtrealisierung „die lebendige Mur weiterhin als Wahrzeichen und wichtiger Lebens- und Erholungsraum der Stadt erhalten bleiben.“ Ohne Zweifel muss dafür gesorgt werden, dass sich das neue Kraftwerk homogen in die Natur einfügt, eine Veränderung wird dabei aber nicht ausbleiben. Der Projektbereich mit der Stauwurzel auf der Höhe der Murinsel würde zur Beruhigung des Gewässers in diesem Bereich führen. Ruderer könnten hier die Paddel schwingen, der oft erwähnten Sorge um die Erhaltung der Murauen kann entgegengewirkt werden, da durch den Bau und den damit gehaltenen Wasserspiegel die Gefahr der Austrocknung nicht gegeben ist. „Ich kann mir vorstellen, dass die Lebensqualität steigen würde. Vor hundert Jahren gab es auf der Mur ja auch einen Schiffsverkehr. Mit der Zeit ist der Boden der Mur auch immer tiefer geworden, dadurch fließt sie schneller“, weiß Jaberg. Einen weiteren Vorteil sieht er im Hinblick auf die Hochwasserregulierung: „Vor allem bei Starkregen greift ein Laufkraftwerk regulierend ein und der Gefahr von Hochwasser, wie es in Österreich in den letzten Jahren schon ein paar Mal vorgekommen ist, wird entgegengewirkt.“ Es bleibt abzuwarten ob die Aussagen von Gebhard Tschavoll (WWF) – „Wir sind nicht prinzipiell gegen Wasserkraft, wenn sie ökonomisch und auch ökologisch Sinn macht“ – und das erklärte Ziel der Energie Steiermark, „die Energieversorgung möglichst autark zu gestalten und so auf die prognostizierte Bevölkerungszunahme im Großraum Graz zu reagieren“, auf eine Wellenlänge zu bringen sind.


FotoS: energie steiermark

MURKRAFTWERK PUNTIGAM Ohne Zweifel muss daf端r gesorgt werden, dass sich das neue Kraftwerk homogen in die Natur einf端gt.

KONSTANTe Sieben Tage die Woche wird konstant Strom f端r 20.000 Haushalte produziert. 67


BURSCHENSCHAFTEN

Foto: KK

g

in

Burschen! Das Bundeslied „Sind wir vereint zur guten Stunde“ wird von neun Grazer Burschenschaften besungen. Nahezu vergessen ist, dass es mit der „Charitas“ auch eine jüdische Verbindung in Graz gab.

68


Das Schreiben wurde am 4. November 1970 in Tel Aviv aufgesetzt. Die Bundesbrüder der jüdisch-akademischen Verbindung „Charitas“ werden darin über das Ableben des Bundesbruders Kracherl informiert. Besagter Kracherl, mit bürgerlichen Namen Moritz Hauser, wurde 1891 in Galizien geboren, studierte von 1909 bis 1912 in Graz und schlug fünf Partien, eine davon mit Pistole. Eine schlagende jüdische Verbindung in Graz? Die gab es. Zwischen 1869 und 1880 stieg die Zahl der Mitglieder der Israelitischen Kultusgemeinde von ca. 250 auf 1.200. Die Hauptstadt der Steiermark galt in dieser Zeit als sehr deutschnational. In diesem Umfeld entstand nun als erste jüdisch-nationale Korporation in Graz zu Beginn des Jahres 1879 die J.A.V. „Charitas“. Ganz im Muster der deutschen Studentenschaft trugen sie Kappe und Band. Die „Charitas“ war eine säbelschlagende Verbindung und dem Brauch entsprechend musste jede Beleidigung mit einem Säbelduell abgegolten werden. Das Bundeslied mit den Zeilen: „Wir stehen tief im Feindesland, wo nie die Waffen rosten“, und „des Feindes rüder Übermacht, die freie Stirn zu bieten, das ist das Los der kämpfenden Chariten …“, unterstrich die Gesinnung. Gleich wie in Deutschen Burschenschaften nur Stammesdeutsche Aufnahme fanden, wurde von der jüdischen Verbindung kein Nichtjude aufgenommen. Der Ton zwischen den Verbindungen den beiden Lagern war rau: Im März 1911 kam es in Leoben zu einer Schlägerei zwischen Angehörigen der Leobner Burschenschaft „Germania“ und „Leder“ mit den Chariten, die sieben Säbelduelle nach sich zog.

RECHTSSCHUTZ*

6,

16

EXKLUSIV FÜR -MITGLIEDER PRO MONAT CLUB IE FÜR 1 PKW SCHUTZ* • PRÄM TS CH RE SÄT LIT ÖAMTC|MOBI

e

Ihr Airbag gegen Anwaltsund Gerichtskosten

G 0346_16

Infos und Abschluss: A direkt bei jedem Stützpunkt A oder & (0316) 504 A oder www.oeamtc.at/rechtsschutz A oder graz@oeamtc.at * Versicherungsagent: ÖAMTC Betriebe Ges.m.b.H., GISA-Zahl: 23409217 Versicherer: Generali Versicherung AG Ein gutes Gefühl, beim Club zu sein.

0346_16 Ins_Rechtsschutz_Stmk.indd 1

69

22.02.16 12:30


g

in

Auch der Charite Leo Neufeld betont in seiner Festrede in Tel Aviv im Dezember 1961: „Duelle, die manch einem Augen, Nase und Ohren gekostet haben, so gibt es hierfür wohl nur eine Begründung: Wir wollten und mussten der Umwelt beweisen, dass junge Juden nicht nur blasse, schwächliche Jeschiwa-Jüngelchen sein können, sondern dass junge Juden durch körperliche Ertüchtigung sich mit jedem anderen Volke und auf jeder Kampfstatt messen und auch siegen können.“ Bis zu ihrer Auflösung im Jahr 1938 durch den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, fochten die Chariten 92 Mensuren. Darüber gib die umfangreiche Publikation „Charitas Graz 1897-1938“ des Grazer Historikers Harald Seewann, der hierfür auch im zionistischen Zentralarchiv in Jerusalem recherchierte, detaillierte Auskunft. Aber selbstverständlich war die Mensur nicht den Chariten vorbehalten. Die Mensur unterscheidet sich vom Sportfechten sowohl durch scharfe Waffen wie auch das beim Sportfechten nicht bekannte Kriterium des „Stehens“, der seit etwa 1850 aufgekommenen Forderung, einem Hieb nicht auszuweichen, wenn er nicht pariert werden kann. „Die Mensur hat meiner Meinung nach nichts mit Mut, sondern mit Selbstüberwindung zu tun und gehört seit über 200 Jahren zum Ritual einer schlagenden Burschenschaft“, erklärt Seewann, selbst der Grazer akademischen Burschenschaft Marko-Germania zugehörig. Der viel besungene Grundsatz „Hat ein Schmiss gesessen, ist der Tusch vergessen von dem kreuzfidelen Studio“ sah deshalb auch vor, dass die Partie bereits nach dem ersten „Blutigen“ beendet war oder beendet werden durfte. Grundsätzlich von der Kirche verboten, erfreute sich das schlagenden Duell – hier wurde mit stumpfen Säbeln gegen die Brust des Gegenübers gefochten – auch bei den Kartellverbänden großer Beliebtheit, sodass der Vatikan 1961 die Exkommunikation aufhob, wenn die Partie „nicht zum Tode führt“. Aktuell gibt es neben der Marko-Germania mit Allemania, Arminia, Carniola, Cheruskia, Frankonia, Germania, Marcho-Teutonia und Stiria insgesamt neun Burschenschaften in Graz. Die Entstehung der Burschenschaft datiert aus dem Jahr 1815 in Jena, als eine studentische Bewegung die Studentenschaft erneuern wollte. Ziel sollte bei Achtung der Wissenschaft die Erziehung zu freiem, wehrhaftem und vaterländischem Denken sein, wesentliche liberale Ideen der Französischen Revolution wurden aufgegriffen. Ein Jahr später wurde dieses Ansinnen im Wahlspruch „Ehre – Freiheit – Vaterland“ manifestiert. Wiederum vier Jahre später, im Dezember 1820, fand dieser Spruch dann auch in Graz seinen Widerhall. Zusammenkünfte Studierender mit burschenschaftlichen Gedanken ereigneten sich im Gasthaus „Goldener Engel“ am Lendplatz Nr. 1 sowie in einem Kaffeehaus in der Sporgasse Nr. 24. Der Gedanke nach Freiheit wird vom Staat durch die Beschlüsse des Ministers von Metternich jedoch unterdrückt. Immerhin standen die Burschenschafter den Habsburgern und dem Vielvölkerstaat sowie dem damit verbundenen Slawentum alles andere als wohlwollend gegenüber. Und so dauerte es bis zum Jahr 1861, als mit der Gründung der Stiria der burschenschaftliche Gedanke in Graz Fuß fasste. Dann entwickelte sich vor allem rund um die Universität die Szene jedoch sehr rasch. Viele Häuser von Burschenschaften im Umkreis der Technischen Universität legen heute noch Zeugnis davon ab. „Früher hatte die Zugehörigkeit zu einer Burschenschaft eine gesellschaftliche Bedeutung und war für die Erziehung der Jugend maßgeblich“, weiß Seewann. Das Leben des studierenden Burschenschafters war geprägt von täglichen Paukstunden, zur Vorbereitung auf die Mensur, die „Alten Herren“, von denen es zur Hochzeit zwischen 300 und 400 gab, informierten über Brauchtum und Geschichte in so genannten „Fuchskränzchen“. Zur Blütezeit der Burschenschaften gab es noch eigene Fechtlehrer. Heute zieht es hingegen weniger Junge zu den konservativen Werten der Burschenschaften, deren Gedanken nicht auf Grenzen,

70


sondern auf die deutsche Kulturnation festgelegt sind und unter anderem bis nach Chile reichen. Ebenso finden sich unter den heutigen Studierenden nicht mehr viele, die mit Sakko und Krawatte um halb sieben in der Früh zur Fechtstunde eilen. Brechend voll waren die Kasematten am Grazer Schlossberg dennoch, als im Juni vorigen Jahres „200 Jahre Deutsche Burschenschaft“ gefeiert und besungen wurde. „Die freie Rede und als klingendes Gegenstück das freie Lied waren fundamentale Forderungen der jungen Burschenschafter. Der singende Mensch darf nicht durch äußere Zwänge gehemmt sein“, heißt es in den einführenden Worten zum Festkonzert, das mit dem Bundeslied „Sind wir vereint zur guten Stunde“ seine Fortsetzung fand und laut „Schriftenreihe des Steirischen Studentenhistoriker-Vereines“ seinen Abschluss findet in: „Ehre – Freiheit – Vaterland … Von uns Burschenschaftern gelebt seit 200 Jahren; Heute aktueller denn je, aber man bekommt sie nicht geschenkt, Lasst uns alle gemeinsam mit voller Kraft daran arbeiten!“

71


g Na Boom!!! in

GESELLSCHAFT

Rekordjahr bei den Steirischen Meisterprüfungen: 722 Prüfungen wurden abgelegt. Die begehrte Trophäe „Meisterin des Jahres“ ging an Rauchfangkehrerin Stefanie Klapf.

Foto: fischer

Gedroschen voll der Grazer Congress, wo an diesem Abend die Steirischen Meister der Sparte Gewerbe und Handel im Mittelpunkt standen: Mit 722 erfolgreich abgelegten Meisterund Befähigungsprüfungen in 31 Berufen verbucht die WKOSteiermark mit einem Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr einen neuen Rekord. „Hier kann man ohne weiteres von einem Boom sprechen“, zeigten sich WKO-SteiermarkPräsident Josef Herk, Spartenobmann Hermann Talowski und Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer begeistert. Voller Euphorie war auch die 24-jährige Rauchfangkehrerin Stefanie Klapf aus Knittelfeld. Sie streckte stolz die Trophäe „Meisterin des Jahres“ in die Höhe und führt den elterlichen Betrieb erfolgreich in dritter Generation weiter.

Meisterlich WKO-Steiermark-Präsident Josef Herk, Meisterin des Jahres Stefanie Klapf, LH Hermann Schützenhöfer und Spartenobmann Hermann Talowski (v. l.).

Orient von früh bis spät

Fotos: Volker Wohlgemuth

Die Eröffnung des Grillhaus „Beyti“ am Panoramaplatz des Citypark Graz macht es möglich: Kulinarische Köstlichkeiten aus dem Orient von Morgens bis Abends.

Die kulinarische Sonne des Orients geht mit der Eröffnung des Grillhaus „Beyti“ am Panoramaplatz des Citypark schon um acht Uhr morgens auf. Mit traditionellem Frühstück wie „Sucuklu Yumurta“ wird prächtig in den Tag gestartet. Täglich verwöhnt Erkan Güven (im Foto rechts) mit seiner Familie die Gäste bis 21 Uhr mit unzähligen Delikatessen. Als Spezialität gilt „Beyti“ ein faschierter Lammspieß im gerollten Fladenbrot mit Bulgur, Sauce und Joghurt. „Von der Grillplatte über Goldbrasse, Calamari und Falafel bis hin zum süßen Abschluss mit Baklava und Sütlac, dem köstlichen Milchreis, bereiten wir für unsere Kunden alles frisch zu“, heißt Erkan Güven alle Freunde der orientalischen Küche herzlich willkommen. 72


Quartiermeister

Prominent besetzte Modenschau im „Brillenqauartier“ in der Hans-Sachs-Gasse: Im Mittelpunkt standen Brillen von Andy Wolf und feiner Zwirn von Eva Poleschinski.

3

4

5 6

BRILLENHALTUNG 1 Elisabeth Böck, 2 Katharina Plattner, 3 Ingrid Hörmann, 4 Hedi Grager, 5 Eva Poleschinski, 6 Annemarie Schullin

1

Fotos: EMG photography

2

1

Schwarz-Weiss

Weiss Touristik und Fanreisen24.com eröffneten als Partner des SK Puntigamer Sturm Graz ihr erstes Reisebüro im Businesscenter direkt neben der UPC Arena. REISEFIEBER 1 Firmenchef Ferdinand Weiss, Sturm-Legende Walter Hörmann, Claudia Weiss, Sky-Experte Heribert Weber und Cross-Media-GF Thomas Lenhart (v. l.). 2 Die Damen vom „Hooters“ sorgten für das perfekte Catering, über das sich nicht nur Weiss Touristik-Chef Ferdinand Weiss freute.

Fotos: chaluk

2

Semino Rossi singt – Die schönsten Liebeslieder aller Zeiten – Das Konzert 2016“

Semino Rossi nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise voller Emotion, Tanz y mucho temperamento. Und wir, mit etwas Glück, haben Karten für Sie! Schicken Sie uns eine E-Mail mit dem Betreff: Semino Rossi an office@grazin.at! Unter den ersten zehn E-Mails werden 1x2 Karten für das Konzert am 17.3. in der Grazer Stadthalle verlost! 73

Foto: Christoph Mischke

GEWINNSPIEL


FINALER STREIFZUG

FAN

TAS TISCH

FOTOS: PRIVAT

g

in

74

Haben Sie es schon gesehen? Oder sogar getrunken? Anlässlich des 75. Geburtstages von Fanta brachte die Coca-Cola Company im Februar 2015 Fanta Klassik auf den Markt. Sie soll an die Limonade von damals erinnern: weniger süß im Geschmack und mit den ursprünglich verwendeten Zutaten aus dem Entstehungsjahr 1940, nämlich Molkenerzeugnis und Apfelextrakt. Weiters ist das Getränk ausschließlich in der klassischen braunen Ringflasche aus Glas mit orangefarbenem Logo erhältlich. Na, wer hätte gedacht, dass Fanta aus Molke besteht? Wie kam es dazu? Fanta ist eigentlich ein Ersatzprodukt für Coca-Cola, dessen Produktion durch die kriegsbedingte Verknappung der Rohstoffe erschwert wurde. So entwickelte der deutsche Coca-Cola-Chefchemiker Schetelig im Jahr 1940 in Essen Fanta, damit Coca-Cola nicht auf das Geschäft verzichten musste. Und dieses Getränk bestand ab 1940 eben hauptsächlich aus Molke und Apfelfruchtfleisch. Geschmacklich hatte es also wenig bis gar nichts mit dem heute bekannten Fanta zu tun, denn dieses stammt aus Italien: Ein Abfüller in Neapel hatte die Idee, unter dem Dach der Coca-Cola Company ein Erfrischungsgetränk mit Orangengeschmack herzustellen. 1959 gelangte es unter dem Namen „Fanta klar“ in den deutschsprachigen Raum. Ebenfalls in den 1950er Jahren kreierte der französische Designer Raymond Loewy, der neben den Coca-Cola-Automaten auch Greyhound-Busse entworfen hat, die bekannte Ringflasche aus Glas mit griffigen horizontalen Ringen. Die Verwendung von braunem Glas diente dem Schutz der Inhaltsstoffe vor Licht.


Make-up Workshop

Freundinnen für

Gutschein

Ihr

im Wert von €

150,-

Wir laden Sie gemeinsam mit einer Freundin ein, einen Make-up Workshop bei Nägele & Strubell zu besuchen. Lassen Sie sich bei einem Glas Prosecco von unseren ausgebildeten Make-up Artists beraten und lernen Sie, wie Sie Ihren individuellen und typgerechten Look einfach für jeden Tag nachschminken können: wenige Schritte, geringer Aufwand, große Wirkung! Bitte vereinbaren Sie telefonisch Ihren Termin und bringen Sie diesen Gutschein zur Beratung in die Filiale mit. Wir freuen uns auf Sie!

Graz, Herrengasse 18-20 | T 0316-845 644

www.naegelestrubell.at

Angebot gültig bis 30. Juni 2016.


kia.com

Bleibender Eindruck. Und bleibende Qualität. Bei Finanzierung ab € 21.490,–

Der neue Kia Sportage mit Allradtechnik aus Österreich. Für ein WOW gemacht!

8020 Graz Kärntnerstraße 30 Tel.: 0316/780-0, www.robinson.at CO -Emission: 175-119 g/km, Gesamtverbrauch: 4,6-7,5 l/100km

Bis zu

€2.500,- AB € 184,-

Preisvorteil1) im leAsing1)

2 Symbolfoto. Abbildung zeigt Kia Sportage GT-Line. Druckfehler, Irrtümer und Änderungen vorbehalten. 1) Preisvorteil bestehend aus € 1.500,- Eintauschbonus für Ihren Gebrauchten bei Eintausch eines auf den Neufahrzeugkäufer mindestens 6 Monate zugelassenen Fahrzeuges und € 1.000,- Finanzbonus bei Finanzierung. Angebot gültig bei Kauf eines neuen Kia Sportage bei Kaufvertrag bis 31.03.2016 und Zulassung bis 30.04.2016. Berechnungsbeispiel am Modell Kia Sportage Titan: Barzahlungspreis € 21.490,00; 4,59% p.a. Sollzinssatz, 5,06% p.a. Effektivzinssatz. € 0,00 Erhebungsgebühr, € 0,00 Bearbeitungsgebühr, gesetzl. Rechtsgeschäftsgebühr € 152,57; kalk. Restwert € 8.380,00; Leasingentgeltvorauszahlung € 6.447,00; Laufzeit 48 Monate; 10.000km Laufleistung/Jahr; Leasingentgelt mtl. € 183,56; Gesamtkosten: € 2.300,45; zu zahlender Gesamtbetrag € 23.790,45. Die Abwicklung der Finanzierung erfolgt über die Santander Consumer Bank GmbH. Stand 01|2016. Erfüllung banküblicher Bonitätskriterien vorausgesetzt. *) 7 Jahre/150.000km Werksgarantie.

76


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.