Hansi Schmidt - Weltklasse auf der Königsposition - Biographie eines Handballers

Page 276

16:8 (8:6) in der Westfalenhalle vor 2500 Zuschauern für sich. Der FC Barcelona ist als nächster Gegner keine schwere Hürde ft.ir den VfL. Nach einem 30:23 ( 13:9)Sieg in Katalonien kommt der VfL zu einem 20:15 (9:6) in der Westfalenhalle und erreicht das Viertelfinale.

"König der Westfalenhalle" Vom alten Geist in der neuen Truppe spricht Gummersbachs Kreisflitzer Jochen Feldhoff nach dem 22: 14 ( 12:5)-Erfolg des VfL im ersten Viertelfinalspiel des Hallenhandball-Europapokals über ZSKA Moskau vor 6500 begeisterten Zuschauern in der Westfalenhalle. Den einzigartigen Sturmlauf des dreifachen Pokalsiegers, ein kaum zu überbietender kämpferischer Einsatz, eine gute taktische Einstellung sind die Rezepte dieses Sieges." Wer aber von diesem VfL-Triumph spricht, der denkt auch an Hansi Schmidt. Ausgerechnet der Hüne, den seine ewigen Kritiker und Konkurrenten langsam, aber sicher in der Versenkung verschwinden glaubten, feierte in diesem gnadenlosen Fight ein glänzendes Comeback. Zehn Tore, eine Reihe glänzender Anspiele, eine fast fehlerfreie Abwehrleistung, das alles zusammen ergab das Prädikat Weltklasse", schreibt die Deutsche Handballwoche. Aber nicht allein seine Tore, nicht allein seine Vorlagen, nicht allein seine Abwehrleistung imponieren an diesem Tag, sondern auch seine ganze Einstellung und Haltung. Er reißt immer wieder seine Mitspieler mit, spornt sie an zu letztem Einsatz, zu höchster Konzentration. Und nachher meint Hansi bescheiden : "Unser Sieg war das Verdienstall unserer Spieler, die ihr Letztes gaben ... " Die Gummersbacher Trainer bedienen sich vor dem Spiel eines Tricks, Viktor Kitza und Heiner Frohwein beobachten die Moskauer am Vorabend des Spiels. Während die Russen noch einmal ihre Spielzüge durchexerzieren, sitzen die beiden Trainer unter dem Dach. Die Russen ahnen nichts. Sie glauben sich unbeobachtet. "Und was wir dort sahen, genügte, um unserer Taktik den letzten Schliff zu geben", so Kitza nach dem Sieg. Der VfL Gummersbach erzielt mit 43 Würfen 22 Tore, hat also eine Schussauswertung von mehr als 50 Prozent. Die Moskauer dagegen kommen gerade auf ein Drittel : Für ihre 14 Tore benötigen sie 39 Versuche. Nach dem Triumph gibt es in den Katakomben der Westfalenhalle Bier statt Sekt. "Wir müssen sparen", so Mannschaftskapitän Hansi Schmidt, denn "die bisherigen Spiele haben uns doch sehr in die roten Zahlen gebracht", sagt er augenzwinkernd. Trotzdem ist der "König der Westfalenhalle" zufrieden: " Die Zuschauer haben uns endlich den Rückhalt gegeben, den wir einfach brauchen, um das Letzte aus uns herauszuholen." Hansi lobt nicht nur den Einsatz und die Einstellung der

274


Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.