Hansi Schmidt - Weltklasse auf der Königsposition - Biographie eines Handballers

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Niederlage hat Bundestrainer Werner Vick bewusst einkalkuliert. Doch der von der Fachpresse als Sensation gefeierte deutsche Sieg ist von den Rumänen wohl gewollt. Denn mit der Niederlage gehen sie im Viertelfinale der starken DDR aus dem Weg. Die Schweden liegen ihnen besser. Die Begegnung mit der DDR hätte Diethard Finkelmann in den Schlusssekunden der bundesdeutschen Mannschaft ersparen könen, wenn er den Siebenmeter nicht zum 15:14 verwandelt hätte. Die Schweden wären im Viertelfinale wahrscheinlich der leichtere Gegner fiir die bundesdeutsche Mannschaft gewesen.

WM-Schlagerspiel gegen die DDR In einem der spannendsten Spiele der WM-Geschichte kommt die DDR zehn Sekunden vor Schluss der ersten Verlängerung durch Klaus Petzold zum überaus glücklichen 18: 17-Erfolg über die Nationalmannschaft der Bundesrepublik. Das Pendel hätte auch anders ausschlagen können. Die von Werner Vick trainierte Mannschaft fuhrt 8:4, 9:5, I 0:6, 11:7 und 12:8 fünfmal mit vier Toren Differenz. Nach der Pause kämpft sich die DDR heran und gleicht in der 40. Minute zum 12:12 aus. Die DHB-Auswahl kontert und gehtüber 13: 13 mit 14: 13 und 15:13 in Front. Doch auch dieser Vorsprung reicht nicht, weil Hansi Schmidt nach diesem 15:13 nur den Pfosten trifft. Der 16: 14-Stand in der 54. Minute lässt Vicks Schützlinge noch einmal hoffen, aber zwei Tore des starken Außen Gernhöfer retten die DDR in die Verlängerung. Jetzt bringt Hansi Schmidt seine Mannschaft 17: 16 in Führung, aber Langhoff und Petzold werfen die DDR ins Halbfinale. Die DHB-Auswahl bietet zwischen der II. und 35. Minute Handball, der eines Weltmeisters würdig ist. Die bundesdeutsche Mannschaft in Frankreich ist viel besser als bei den beiden vorangegangenen Weltmeisterschaften. Ihr Spiel bietet alles: Tempo, Schönheit, Schwung, Varianten, technische Finessen und herrliche Würfe. Die Weltklasseleistung der Bundesrepublik unterstreicht die sagenhafte Schussauswertung in den ersten 30 Minuten: Von 17 Würfen landen 11 im Tor. Die Statistik des Spiels Bundesrepublik gegen die DDR I 7: 18 ( 17: 17, 16: 16, 11: 8) Bundesrepublik: Bode (31 . bis 42 . Minute Rathjen); Schmidt (3), Lübking (5), Wehnert, Munck (2), Müller (2), Feldhoff (2), Finke1mann (2, beides Siebenmeter), Neuhaus, Jochen Brand, Möller (1). DDR: Prüße (ab 22. Minute Frieske); Langhoff (6, davon vier Siebenmeter), Senger, Zimmermann, Lakenmacher, Gernhöfer (3), Randt (1), Petzold (2), Rost (6, davon ein Siebenmeter), Rose, Zörnack. Nach einem 15:14 (8:8) über Schweden belegt Deutschland den fiinften Platz.

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