Hansi Schmidt - Weltklasse auf der Königsposition - Biographie eines Handballers

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Der VfL gewinnt das Rückspiel in Danzig souverän mit 26:20 ( 15 :9) und zieht ins Viertelfinale ein. Trotz ständiger Bewachung wirfHansi zehn Tore. Der VfL nimmt auf die Reise nach Danzig Hermann Semmler aus Köln mit. Semmler will seine Heimatstadt noch einmal sehen, in die er nach der Entlassung aus der Kriegsgefangenschaft bis dahin nicht mehr zurückkehren konnte. Er schreibt den VfL an. Eugen Haas fragt Hansi, ob er Semmler als Mannschaftsbegleiter mitnehmen soll. Hansi sagt ja, Semmler fährt mit und wohnt im selben Hotel wie die Mannschaft. In der Hotelhalle kommt es zu einem Treffen Semmlers mit all seinen Verwandten, die in Danzig zurückgeblieben sind. Semmler wird nach der Reise einer der vielen Förderer des VfL. Er und Hansi freunden sich an. Semmler wird schließlich Taufpate von Christoph Eric, demjüngsten Sohn von Karin und Hansi Schrnidt. Zwischendurch besiegt der VfL im Schlagerspiel der Nordstaffel den Hamburger SV mit 18:15. Hansi Schmidt entscheidet das Spiel in der Schlussphase: Er wirft die letzten ftinfTore ftir den VfL. Die deutsche Nationalmannschaft löst in zwei Spielen gegen Holland die Fahrkarte ftir die Weltmeisterschaft 1970 in Frankreich. Hansi ist dabei. Die Spiele enden 16:16 in Utrecht und 23: I 0 in Münster. Zum Jahresende tritt die Nationalmannschaft in Oslo gegen Norwegen an. Sie unterliegt ohne Hansi mit 17:18. In einem weiteren Spiel kommt sie zu einem 18: 16-Sieg über Dänemark in Fredericia. Hansi steuert acht Tore bei. Das Jahr 1969 klingt mit einem neuen Rekord des VfL Gummersbach aus: Er bezwingt zum Abschluss der reichlich strapaziösen Punktejagd der Hallenhandball-Bundesliga Nord den Verfolger Hamburger SV mit 18:14 (10:3) und bleibt als einzige Mannschaft schon im vierten Jahr, also seit Bestehen der deutschen Spitzenklasse, in eigener Halle ungeschlagen. Nach einem hektischen Auftakt fUhrt der VfL schnell mit 3:0. Ruhiger wird es aber, als der VfL mit 8:2 vorne liegt. Hansi Schmidt, vom Länderspiel beim Vizeweltmeister Dänemark mit einem geschwollenen Fuß heimgekehrt, wird wieder bester Gummersbacher Schütze. Er trifft siebenmaL Das Gummersbacher Spiel wirkt nach der Pause zerfahren. Eine 13:6-Führung schmilzt zum 15:12 und zum Schluss sogar auf 16:14 zusammen. Doch Hansi stellt mit zwei eiskalt verwandelten Siebenmetern dann doch noch den erwarteten Sieg sicher: 18: 14. Der Bundesligatorschützenkönig 1970 heißt erneut Hansi Schmidt. Mit 94 Toren liegt er vor den beiden Göppingern Max Müller und Peter Bucher mit 77 und 76 Treffern. Die längste Siegesserie im Hallenhandball des Deutschen Handball-Bundes dauert vom 26. Januar 1968 bis zum 15. Februar 1969: In diesem Jahr gewinnt die deutsche Mannschaft 18 Länderspiele in ununterbrochener Folge. Die Gegner heißen Island (4mal), Dänemark (2), Sowjetunion (2), Schweiz (2), Rumänien (2), Norwegen, Luxemburg, Belgien, Schweden, Tschechoslowakei und Frank-

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