Zur Sache 11: Salinare Hölle

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Folge wird, wie bereits aufgrund der Auswertung der übertägigen Erkundungsbohrungen prognostiziert, in ausreichendem Maß als potenzielles Wirtsgestein für die Endlagerung radioaktiver Abfälle zur Verfügung stehen.“ Über 1,5 Milliarden Euro wurden in Gorleben verbaut. Das und die große Angst, dass bei der Benennung von anderen Standorten in einem vergleichenden Suchverfahren auch in anderen Bundesländern sich Protest formiert, führt dazu, dass die Endlager-Community samt Geldgebern, den Atomstromproduzenten, sich an Gorleben klammert. Gorleben ist politisch verbrannt, geologisch verritzt, juristisch angreifbar. Wir haben hier gelernt, unsere Argumente aufgefrischt und wissen, Widerstand ist nicht nur Kopf-, sondern auch Fußarbeit. Das Wissen um die Lügen und Tricks bekommt Beine und wir stimmen mit den Füßen im November beim nächsten Castortransport nach erneut über Gorleben ab, wir werden der Atomkraft und Gorleben die Rote Karte zeigen. Es gibt kein sicheres Endlager! Alle Versuche zu suggerieren, dass die hochradioaktiven, hochgiftigen Abfälle für immer und ewig von der Biosphäre abschirmbar sind, sind gescheitert. Allein das ist ein starkes Argument für den Atomausstieg sofort! Es gibt illegale Deponien – da wurden in der Vergangenheit Atommüllfässer im Ozean verklappt oder in der Asse eingelagert, obwohl es keine genehmigte Atommülldeponie war. Es gibt genehmigte Deponien wie Morsleben; das Lager ist vom Einsturz bedroht und das Grundwasser im Raum Helmstedt ist auf lange Sicht gefährdet. Es gibt Endlager auf dem Papier, Papiertiger wie Gorleben, was bis Ende der 90er Jahre als Entsorgungsnachweis galt. Es reicht der CDU/CSU und der FDP, ein „genehmigtes“ Lager zu haben oder die Hoffnung darauf, die „Eignungshöffigkeit“,, um eine Lösung für die Atommüllberge zu suggerieren. Wir wissen, es gibt inzwischen auch virtuelle Endlager, nämlich Computersimulationen, wie man Erkundungsbereiche im Salz hübsch vorbei an Sperrgrundstücken der Gegner hinein beamt. Aber in Wirklichkeit bleibt es dabei, es gibt kein sicheres Endlager. Eine Million Jahre Sicherheit sollten gesichert sein, wie soll das zusammen gehen? Vorausgesetzt, die Reaktoren sind unumkehrbar stillgelegt, muss ein Standortvergleich her, das ist ja wohl das Mindeste! Der Rückzug auf die Position von Schwarz-Gelb, ein „genehmigtes“ Lager würde angesichts der Lage nun reichen, ist ein Hohn angesichts des Atommülldilemmas. Die wichtigste Forderung in dieser Lage bleibt: Stilllegung sofort!

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