Gesund Leben Magazin 2304

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Klinikum Bayreuth GmbH + GeBo Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken + reha team Nordbayern + MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel + Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Bayreuth + OFRA Pharm oHG Apotheken + Gesundheitsregionplus/Gesundheitsregion Bayreuth + Caritasverband Bayreuth für Stadt und den Landkreis Bayreuth e.V. + Praxis am Main, Beate Zunner

GESUND LEBEN

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+ Schwerpunkt: Frau, Mann, gesund

Sport und Ernährung: Frauen trainieren anders S. 28

Kopf und Körper: Mann, Frau, beides oder nichts davon? S. 40

Gene und Hormone: Parkinson – eine Männerkrankheit? S. 48

Medizin und Kunst: Arbeiten im OP mit DaVinci S. 56


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Editorial

GESUND LEBEN

Mehr Akzeptanz und Verständnis Liebe Leserinnen, liebe Leser, kochen, waschen, putzen, einkaufen, Kinder betreuen – längst sind das nicht mehr allein nur Aufgaben der Frauen. Dahingehend hat sich viel getan. Heutige Paare teilen sich die Aufgaben auf. Zu welchen Teilen … ausbaufähig. Nach wie vor gibt es noch ein viel zu großes Ungleichgewicht, was Aufgabenverteilung, Bezahlung und Wertschätzung anbelangt. So verdienen Frauen viel weniger Geld – für die gleiche Arbeit. Wenn ein Mann zu Hause kocht oder die Kinder betreut, heißt es entweder „Wow“ oder „Weichei“. Dabei sollte es das Normalste der Welt sein und keinerlei Reaktion auslösen (müssen). Aber so weit sind wir längst noch nicht. Frauen, Männer, Diversitäten … Stets wiederkehrende, aber auch neue Fragen zum Thema Geschlechterrollen bestimmen immer mehr unsere Lebenswelt. So können sich die meisten von uns wohl schwer vorstellen, wie es sich anfühlen muss, im falschen Körper zu stecken. Umso schlimmer für die Betroffenen. Denn mehr Akzeptanz und Verständnis für die vielfältigen Geschlechtsidentitäten bzw. Transsexualität sind dringend nötig, sagt Dr. Kerstin Hessenmöller. Sie ist die neue Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters am Bezirkskrankenhaus Bayreuth und weiß: Der Leidensdruck der Betroffenen ist immens und mit einem langen steinigen Weg verbunden. Wir blicken in dieser Ausgabe in vielerlei Hinsicht auf Diversitäten. Hauptsächlich in Bezug auf Männer und Frauen. Welche Krankheiten treffen eher Männer? Welche Vorsorgeuntersuchungen sollten sich Frauen im Kalender notieren? Warum braucht es dringend mehr Männer im Pflegeberuf? Weshalb man als Frau keine Angst haben braucht, mit Straftätern zu arbeiten. Aber eben auch ein Blick auf diejenigen, die sich nicht mit dem ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren. Bleiben Sie tolerant!

Ulrike Sommerer und Andrea Franz (r.) Öffentlichkeitsarbeit, Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken

OFRA-Pharm OHG www.apotheke-bayreuth.de

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GESUND LEBEN

Inhalt & Impressum

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GESUND LEBEN Das ist drin!

Editorial...................................................................... 03 Kurz & knapp 16

Neues aus Bayreuths führenden Gesundheitseinrichtungen....................................................06

Medizinisch neu Neuer Wohnraum für Beschäftigte.......................................10 neue Pflege- und Klinikdirektoren........................................12

Hilfe finden Ein Licht der Hoffnung für die Zukunft.................................14 Die andere Seite von Weihnachten........................................16 Ein leichteres Leben...............................................................18 Demenz: Ihre Fragen, unsere Antworten.............................. 20 Weltweites Netzwerk für die Suche nach Arbeitskräften......22

Rätselzeit.................................................................. 62 18

Impressum.............................................................. 04

Impressum Das Magazin GESUND LEBEN wird herausgegeben von GMK – Medien. Marken. Kommunikation. in enger Partnerschaft mit Klinikum Bayreuth GmbH + GeBo Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken + reha team Nordbayern + MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel + Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Bayreuth + OFRA Pharm oHG Apotheken + Gesundheitsregionplus/Gesundheitsregion Bayreuth + Caritasverband Bayreuth für die Stadt und den Landkreis Bayreuth e.V. + Praxis am Main, Beate Zunner Verantwortlich: GMK GmbH & Co. KG, Jörg Lichtenegger (V.i.S.d.P.) Editorial-Design: Melanie Gimmel · Media: Daniel Sutter (Anzeigenleitung) Es gelten die Mediadaten vom 19. Januar 2023

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Gesamtherstellung GMK GmbH & Co. KG – Medien. Marken. Kommunikation. Jörg Lichtenegger (verantw.) · Kanzleistraße 3 · 95444 Bayreuth Tel.: (0921) 76440-0 · E-Mail: gmk@gmk.de · www.gmk.de

Titelbild: © Shutterstock / Master1305 © 2023 GESUND LEBEN


Herzensangelegenheiten .......................................... 26 Frauen trainieren anders.................................................. 28 Gut ausgerüstet für die Schwangerschaft.......................... 30

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Frau, Mann, gesund

Tabuthema Inkontinenz ............................................................32 Mammografie: Ist es Krebs?.........................................................34 Will ich es wissen?............................................................................36 Forensik: Frauen unter Männern................................................... 38 Wer bin ich und wenn nicht, wer dann?........................................ 40 Pflegeberuf: Männer unter Frauen .................................................44 Gendermedizin.................................................................................. 47 Parkinson – eine Männerkrankheit?........................................... 48 Männer und Krebs: Was Sie wissen sollten..............................52 Gemeinsam ziemlich unschlagbar..........................................56 Impfen gegen Krebs – Schutz gegen HPV..........................58 Zwischen Wohl und Wehe – Testosteron.......................60 Vorsorge: Da kann und sollte jeder und jede hin.....61

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GESUND LEBEN

Kurz & Knapp

Kurz & Knapp Neues aus Bayreuths führenden Gesundheitseinrichtungen

ˆ Klinikdirektor Prof. Dr. Thomas Rupprecht, das Team der Kinderklinik und die Klinikclowns freuten sich über großzügige Spenden. Und die Kinder in der Kinderklinik über einen magischen Nachmittag. Foto: Klinikum Bayreuth GmbH

KLINIKUM BAYREUTH GMBH

Große Spendenaktion für Kinderklinik

ˆ Die ehrenamtlichen Mitglieder der Helfer-vor-Ort Aufseß dürfen sich über ihr neues Einsatzfahrzeug freuen. Möglich wurde die Anschaffung durch eine Spende der Firma Erich Ziegler GmbH, Teil der Archer Daniels Company in Aufseß, in Höhe von 10.000 Euro. Foto: BRK Bayreuth/Tobias Schif

BAYERISCHES ROTES KREUZ KREISVERBAND BAYREUTH

Großzügige Spende für Helfer-vor-Ort Im September wurde den ehrenamtlichen Mitgliedern der Helfer-vor-Ort Aufseß die Inbetriebnahme eines neuen Einsatzfahrzeugs ermöglicht. Die Erich Ziegler GmbH, Teil der Archer Daniels Midland Company (ADM) in Aufseß, spendete 10.000 Euro um die Ersatzanschaffung für das alte Einsatzfahrzeug zu unterstützen. Helfer-vor-Ort spielen eine entscheidende Rolle in ländlichen Gebieten, wo es länger dauert, bis der Rettungsdienst eintrifft. Sie überbrücken diese Zeitspanne, indem sie Erste-Hilfe-Maßnahmen durchführen. Auf Spenden sind sie angewiesen, da sie nicht von den üblichen Kostenträgern finanziert werden. Holger Pittroff, Betriebsleiter von ADM, zeigte sich erfreut über die Möglichkeit, soziale Organisationen durch Spenden zu unterstützen. Bürgermeister Alexander Schrüfer dankte für die großzügige Unterstützung und betonte die Bedeutung des Engagements der Helfer-vor-Ort.

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„Ich wollte kranken Kindern einfach nur ein Lachen ins Gesicht zaubern“, sagt Marcel Wenzlaff. Er startete im April eine kleine Spendenaktion für die Kinderklinik, die im Laufe der Zeit immer größer wurde und immer mehr Unterstützer gefunden hat. Am Ende stand eine Summe von insgesamt 6.000 Euro auf den Spendenschecks, die nun an die Kinderklinik übergeben werden konnten. „Im Vorfeld habe ich Spielzeug, kleine Geschenke und Süßigkeiten bei Firmen in der Stadt gesammelt, die dann an den beiden Aktionstagen für eine freiwillige Spende den Besitzer gewechselt haben. Die Resonanz war überwältigend.“ Rund um die beiden Aktionstage spendeten immer mehr Firmen und Privatleute für sein Projekt. Glück für Marcel Wenzlaff, dass er mit seinem Chef, Gerd Krasser von der MFK Service GmbH, einen Unterstützer gefunden hat, der sich um das Organisatorische kümmerte. „Mein Team und ich haben gerne geholfen. Es gingen so viele Spenden ein, dass wir ein eigenes Konto einrichten mussten, um alles ordnungsgemäß abzuwickeln“, sagt Krasser. Insgesamt 30 Unternehmen und Privatpersonen waren dabei. Firmen, Geschäfte, Familien und Einzelpersonen aus Bayreuth und dem Umland haben die Aktion unterstützt. Und das ist noch lange nicht das Ende: „Wir planen im nächsten Jahr eine noch größere Aktion. Und ich wette, dass wir den Betrag noch toppen“, so Marcel Wenzlaff. Zustimmung kommt von Gerd Krasser und seiner Frau Manuela: „Das macht allen Beteiligten sehr viel Spaß“, ist von beiden zu hören, „und wir sind auf jeden Fall wieder dabei.“ Klinikdirektor Prof. Dr. Thomas Rupprecht und sein Team sagen Dankeschön. „Aktionen dieser Art zeigen uns, dass die Arbeit an der Klinik wertgeschätzt wird“, sagt Rupprecht. 4.500 Euro gehen an die Aktion „Trostpflaster“ und den „Tag des Lachens“, der mit Clown, Zauberer, Spiel und Bastelei jetzt in der Kinderklinik gefeiert wurde. Und auch die Klinik Clowns freuen sich über 1.500 Euro – wie man sieht.


ˆ Läuft? Auch bei dir? – unter #bayreuthbewegtsich startet die Nudging Kampagne für mehr Bewegung in der Stadt Bayreuth. Auch die Klinikum Bayreuth GmbH beteiligt sich. Foto: Klinikum Bayreuth GmbH

GESUNDHEITSREGION PLUS BAYREUTH

#bayreuthbewegtsich

ˆ Beim 75-jährigen Jubiläum wurden verdiente Kameradinnen und Kameraden der Wasserwacht Bayreuth geehrt. Auch die Landes- und Bezirksleitung der Wasserwacht Bayern feierte mit der Bayreuther Wasserwacht. Foto: BRK Bayreuth/Tobias Schif

BAYERISCHES ROTES KREUZ KREISVERBAND BAYREUTH

75 Jahre Sicherheit am und im Wasser Die Wasserwacht Ortsgruppe Bayreuth ist eine moderne Wasserrettungsorganisation und existiert in Bayreuth bereits seit 75 Jahren. Im September wurde das Jubiläum mit allen Kameradinnen und Kameraden gefeiert. Zahlreiche Ehrengäste, darunter der Bürgermeister Thomas Ebersberger und der Landtagsabgeordnete Tim Pargent, würdigten die Bedeutung der Wasserwacht für die Sicherheit und Schwimmfähigkeit der Bevölkerung. Besonders die Jugendarbeit und der zweite Platz im landesweiten Schwimmwettbewerb wurden gelobt. Verdiente Mitglieder wurden für ihre langjährige Dienstzeit geehrt, darunter auch Gründungsmitglied Konrad Porsch (93). Anerkennung erhielten ebenfalls Florian Förster, Jonas Bauernschmitt, Axel Hendlich und Uwe Kasel für ihren Einsatz bei der Flutkatastrophe 2021.

Warum verbinden wir gesundes Verhalten so oft mit Disziplin und Mühe? Darf es auch etwas leichter sein? Bei vielen Deutschen kommt die Bewegung im Alltag oft zu kurz – dabei kann es ganz leicht sein diese zu integrieren und seiner Gesundheit etwas Gutes zu tun. Das wissen auch Dr. Mathias Krisam, Gesundheitsagentur „läuft GmbH“ und die Gesundheitsregion Bayreuth. Ein Beispiel ist die tägliche Entscheidung zwischen Treppen und Fahrstuhl. Sogenannte Treppen-Nudges bieten eine gute Möglichkeit, Menschen im beruflichen und privaten Leben zur Benutzung der Treppen zu motivieren. Doch was bedeutet Nudging überhaupt? Es steht für „Anstoßen/Stupsen“ und soll dazu beitragen Verhaltensmuster auf mehr oder weniger subtile Weise nachhaltig und gesundheitsförderlich zu verändern. Zu diesem Zweck wurden unter #bayreuthbewegtsich humorvolle Sprüche wie z.B. „Leider steil, leider geil!“, „Schrittchen, statt Schnittchen“ oder „Bring doch mal deinen Herzschlag mit nach oben“ erstellt, um zum Treppensteigen zu motivieren. Ab sofort sind die Nudges im Neuen Rathaus am Luitpoldplatz, im Landratsamt Bayreuth, im RW21 und im Klinikum Bayreuth zu finden. Nudges können bei der Umsetzung persönlicher Ziele helfen. Es ist in jedem Fall einen Versuch wert, denn bei jeder individuellen Entscheidung gilt es, den inneren Schweinehund zu überwinden. Studien haben die positive Wirkung von Treppen-Nudges auf das individuelle Bewegungsverhalten belegen können. Es zeigt sich, dass bereits kleine „Stupser“ ausreichen, um die Gesundheit zu fördern.

Weitere Auszeichnungen wurden für außergewöhnliches Engagement verliehen, darunter Wasserwacht-Medaillen in Bronze für Theresa Mader und andere, Silber für Axel Hendlich und Johannes Zeilmann, und Gold für Karin Diehl. Das Ehrenzeichen der Wasserwacht in Silber wurde an Florain Förster verliehen.

Das Projekt wird umgesetzt von der Gesundheitsregion Bayreuth, der Gesundheitsregion+ zusammen mit der Klinikum Bayreuth GmbH, Stadt und Landkreis Bayreuth sowie der RW 21 Stadtbibliothek und Volkshochschule Bayreuth. Unterstützt wird es von der Novo Nordisk GmbH, beurer und medi bayern e.V. im Rahmen der Kampagne „Driving change for healthy cities“. Firmen, die sich gerne beteiligen möchten, können sich bei gesundheit@region-bayreuth.de melden.

Der BRK-Kreisverband Bayreuth gratuliert allen Kameradinnen und Kameraden zu ihren Ehrungen und dankt für ihr Engagement für die Wasserwacht und das Rote Kreuz.

Und: Das nächste Projekt startet mit dem „Bewegten Adventskalender“ bereits im Dezember. Ziel ist es, in der Adventszeit jeden Tag kleine Bewegungen in den Alltag einzubauen.

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GESUND LEBEN

Kurz & Knapp

ˆ Das Szenario der Großübung am Klinikum Bayreuth: Ein Busunglück. Kommen viele Patientinnen und Patienten auf einmal, kommt es darauf an, dass die Routinen klappen. Und das muss man üben. Foto: Klinikum Bayreuth GmbH

KLINIKUM BAYREUTH GMBH

Großübung an Klinikum und Medizincampus ˆ Die Ehrengäste (u.a. OB Thomas Ebersberger) des BRK-Altstadtparks in Bayreuth anlässlich des 10-jährigen Bestehens. Foto: BRK Bayreuth/Tobias Schif

BAYERISCHES ROTES KREUZ KREISVERBAND BAYREUTH

Seit 10 Jahre ein Zuhause für Seniorinnen und Senioren Im Oktober feierte der BRK-Altstadtpark Bayreuth sein 10-jähriges Bestehen mit Bewohnerinnen und Bewohnern sowie Angehörigen, Würdenträgern und der Öffentlichkeit. Die Einrichtung bietet seit 2013 Stabilität, Fürsorge und Gemeinschaft für Seniorinnen und Senioren. Gelegen in der Altstadt von Bayreuth mit 54 Pflegeplätzen, betont sie familiäre Atmosphäre und Qualität. Ein hochmotiviertes Team, darunter Heimleiterin Elke Lindner und Pflegedienstleiter Siegfried Krug, schaffen eine herzliche Umgebung für die Bewohnerinnen und Bewohner. Der BRK-Altstadtpark ist auch Teilnehmer am BRK-weiten Projekt „New Work im BRK“. Ein innovatives Pflegeprojekt, dass darauf abzielt verbesserte Arbeitsbedingungen und effizienten Personaleinsatz zu schaffen, um die Arbeit in der Altenpflege attraktiver zu gestalten. Markus Ruckdeschel (BRK-Kreisverband Bayreuth) würdigte das Engagement beim 10-jährigen Jubiläum. Oberbürgermeister Thomas Ebersberger bezeichnete den BRK-Altstadtpark als Bereicherung für Bayreuth. Der BRK-Kreisverband Bayreuth gratuliert herzlich zum Jubiläum!

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Den Notfall muss man trainieren: Genau dies taten Studierende des Medizincampus Oberfranken gemeinsam mit Ärztinnen und Ärzten der Klinikum Bayreuth GmbH, allen Bayreuther Rettungsdiensten, der Integrierten Leitstelle und den Stadtwerken Bayreuth im Rahmen einer Großübung auf dem Betriebsgelände des Klinikums an der Preuschwitzer Straße. Es ist eine komplett andere Lage, eine Herausforderung. „Im Studium beschäftigen wir uns natürlich viel mit der individualmedizinischen Versorgung“, sagt Jannik Dietz, der die Übung gemeinsam mit Kommilitoninnen und Kommilitonen der studentischen Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin am Medizincampus Oberfranken in Bayreuth und der Klinik für Anästhesiologie organisiert. Wenn aber viele Patientinnen und Patienten zeitgleich eintreffen, wenn es gilt, besonnen zu handeln und Prioritäten zu setzen, wenn auch bei den Helfern und Medizinern der Puls steigt, ist die Ausnahmesituation da. „Für uns Studierende ist die Übung eine große Chance“, sagt Jannik Dietz, der selbst ehrenamtlich im Rettungsdienst und im Katastrophenschutz tätig ist und im neunten Semester Medizin am MCO studiert. Und für die Rettungsdienste und alle anderen Beteiligten war die Übung eine gute Gelegenheit, Strukturen und Abläufe für eine Großschadenslage zu überprüfen. Jannik Dietz hat sich über das Feedback gefreut: Sehr schnell war das Angebot, den Notfall zu üben, ausgebucht. Das macht Mut. „Es ist natürlich auch unser Ziel, die Lust an der Notfallmedizin zu wecken. Gebraucht werden Ärztinnen und Ärzte auch in diesem Bereich.“


Michael Deinlein und das Akustiks Team


GESUND LEBEN

Medizinisch neu

Neuer Wohnraum für Beschäftigte AUTO R

Klinikum Bayreuth GmbH

Der Krankenhauszweckverband gibt dem Projekt an der Klinik Hohe Warte grünes Licht

Arbeiten und wohnen: In unmittelbarer Nähe zur Klinik Hohe Warte entstehen mehr als 170 Wohneinheiten, die Mitarbeitenden der Klinikum Bayreuth GmbH modernen und bezahlbaren Wohnraum bieten.

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euer Wohnraum für Beschäftigte der Klinikum Bayreuth GmbH: In unmittelbarer Nähe zur Klinik Hohe Warte werden zwei moderne, energetisch und ökologisch optimierte Gebäude mit Wohnungen für Mitarbeitende des Maximalversorgers gebaut. Die bestehenden, in die Jahre gekommenen Häuser verschwinden. Das haben der Vorsitzende des Krankenhauszweckverbandes, Landrat Florian Wiedemann, und der Vorsitzende des Aufsichtsrates, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, mitgeteilt. Für Wiedemann und Ebersberger ist dies ein Vorhaben, das in die Zeit passt und die Klinikum Bayreuth GmbH weiter stärken wird. „Durch das Angebot von bezahlbarem, modernem und nachhaltig erstelltem Wohnraum haben wir ein weiteres gewichtiges Argument bei der Suche nach neuen und zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die wir dringend brauchen“, sagt Wiedemann. Nachhaltiges Bauen

© Klinikum Bayreuth GmbH

Finanziell steht das Vorhaben auf soliden Füßen, es wird Stadt und Landkreis als Träger des kommunalen Großkrankenhauses nicht belasten. Nach Angaben von Oberbürgermeister Ebersberger unterstützt die Bayerische Staatsregierung das Projekt, es passt in seiner Ausrichtung gerade auf nachhaltiges Bauen exakt in ein Förderprogramm. So sieht das auch die Regierung von Oberfranken, die sich ebenfalls für das Entstehen von Dienstwohnungen an der Hohen Warte engagiert. Ebersberger: „Die Bayerische Staatsregierung setzt hier einen klaren Entwicklungsschwerpunkt für Kommunen. Wir ergreifen die Chance.“ Und das zügig. Ein Architekturwettbewerb für die beiden Gebäude, die zusammen mehr als 170 Wohneinheiten auf voraussichtlich 5.400 Quadratmetern umfassen, ist bereits angestoßen. Zum Jahresanfang 2024 sieht der Zeitplan die Sitzung des Preisgerichtes und die Auftragsvergabe an das dann ermittelte Architekturbüro vor. Die Baukosten sind mit etwa 25 Millionen Euro veranschlagt. Gebaut werden Wohnungen für unterschiedliche Bedarfe, mit einem bis zu vier Zimmern. Im Jahr 2026 sollen die Gebäude fertiggestellt sein.

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die derzeit in Betriebswohnungen der Klinikum Bayreuth GmbH wohnen, brauchen nicht zu fürchten, dass sie während der Bauzeit kein Dach über dem Kopf haben werden. Eines der beiden bestehenden Gebäude steht leer, dieses wird zuerst verschwinden und durch einen Neubau ersetzt. Dieses steht dann bisherigen Mietern zur Verfügung. In der Folge entsteht das zweite Gebäude. Nach Abschluss der Arbeiten wird die Klinikum Bayreuth GmbH mehr Wohnraum als derzeit anbieten können. Angebot für Schülerinnen und Schüler bereits jetzt Wohnraum schafft die Klinikum Bayreuth GmbH zudem jetzt bereits für Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschulen, die dem Maximalversorger zugehörig sind. In direkter Nachbarschaft zur Betriebsstätte Klinikum ist ein erstes Gebäude für Wohngemeinschaften mit insgesamt elf Plätzen angemietet worden. Weitere Wohngemeinschaften werden folgen. „Damit räumen wir jungen Leuten, die ihre Karriere gerne an der Klinikum Bayreuth GmbH starten möchten, eine Hürde aus dem Weg“, sagen die beiden Geschäftsführer, Dietmar Pawlik und Prof. Dr. Hans-Rudolf Raab.

„Wir sind sicher, dass die Kombination aus einer qualitativ hochwertigen Ausbildung und einem guten Umfeld zum Leben, Schülerinnen und Schüler überzeugen wird.“ DIETMAR PAWLIK UND PROF. DR. HANS-RUDOLF RAAB

MEHR INFOS: Sie haben Fragen oder Informationsbedarf zu dem Projekt an der Hohen Warte? Dann schreiben Sie bitte eine E-Mail an wohnen@klinikum-bayreuth.de

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GESUND LEBEN

Medizinisch neu

Neue Pflege- und Klinikdirektoren AU T OR

Klinikum Bayreuth GmbH

Der Aufsichtsrat stellt personelle Weichen für die Klinikum Bayreuth GmbH und den Medizincampus Oberfranken

An der Spitze der Pflege Seit 2011 ist Franziska Maidorn an der Klinikum Bayreuth GmbH beschäftigt. Die 36-Jährige, die einen Masterabschluss im Fach Personal und Arbeit hat und vor ihrem Wechsel in die Pflegedirektion im Jahr 2018 in der Zentralen Notaufnahme ˆ Franziska Maidorn tätig war, stand bereits in den vergangenen sechs Monaten an der Spitze der Pflegedirektion. Aus der kommissarischen Leitung wird nun eine feste. Gemeinsam mit ihrem Team organisiert die Pflegedirektorin die Arbeitsbedingungen und das Arbeitsumfeld der größten Berufsgruppe an der Klinikum Bayreuth GmbH. Im Bereich der Pflege sind mehr als 1.100 von insgesamt gut 3.300 Mitarbeitenden beschäftigt.

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Neben dem Management der Pflege an beiden Betriebsstätten der Klinikum Bayreuth GmbH gehören die Weiterentwicklung des Pflegedienstes und, in Absprache mit der Personalentwicklung, die Mitarbeitergewinnung und -bindung im Bereich der Pflege zu Franziska Maidorns Aufgaben. „Es wird spannend, zusammen mit unseren pflegewissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Pflege der Klinikum Bayreuth GmbH auf dem Weg in die Zukunft begleiten zu dürfen“, sagt Franziska Maidorn. „Ich freue mich darauf, gemeinsam mit allen Schnittstellen die anstehenden Anforderungen unseres Hauses umzusetzen. Ebenso wie viele meiner Kolleginnen und Kollegen in der Pflege, die wie ich diesen Beruf aus tiefster Überzeugung ausüben, wünsche ich mir, dass wir den Pflegealltag im Rahmen unserer Möglichkeiten jeden Tag ein Stückchen besser machen.“ Fortschritte in der Pflege – Fortschritte auch in der Ausbildung junger Ärztinnen und Ärzte in und für Oberfranken: Inzwischen absolvieren mehr als 200 Studierende den klinischen Teil ihres Medizinstudiums an der Klinikum Bayreuth GmbH. Ihre Zahl wird sich in den kommenden beiden Jahren verdoppeln. Bereits im Jahr 2025 werden die ersten Absolventinnen und Absolventen ihre Approbation erhalten. Zentraler Bestandteil des Aufbaus des Medizincampus sind personelle Weichenstellungen – aktuell mit der Berufung von zwei neuen Professoren für die Herzchirurgie und die Neurochirurgie.

© Klinikum Bayreuth GmbH

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ie Mitglieder des Aufsichtsrates haben in der jüngsten Sitzung wichtige Personalentscheidungen für die Klinikum Bayreuth GmbH getroffen. Franziska Maidorn ist nach einer Phase der kommissarischen Leitung neue Pflegedirektorin der Klinikum Bayreuth GmbH. Und die Kliniken für Herzchirurgie und Neurochirurgie bekommen hochqualifizierte Direktoren, die neben der Patientenversorgung auf Spitzenniveau auch Forschung und Lehre am Medizincampus Oberfranken stärken werden.


Neuer Direktor für die Klinik für Herzchirurgie Beeindruckend liest sich der Lebenslauf des neuen Direktors der Klinik für Herzchirurgie, Prof. Dr. Dominik Wiedemann. Der ˆ Prof. Dr. Dominik Wiedemann 40-Jährige, der in Tirol geboren wurde und seit über zehn Jahren in der österreichischen Hauptstadt lebt, ist Oberarzt der klinischen Abteilung für Herzchirurgie und Assoziierter Professor an der Medizinischen Universität Wien. Derzeit ist Prof. Dr. Wiedemann geschäftsführender Oberarzt und leitet das kinderherzchirurgische Programm sowie die mechanische Kreislaufunterstützung. Darüber hinaus bringt er die Qualifikation als Facharzt für Gefäßchirurgie mit und eröffnet so der Klinikum Bayreuth GmbH neue Perspektiven. Künftig werden Herz- und Gefäßchirurgie unter einer Leitung stehen. Habilitiert hatte sich Wiedemann im Jahr 2015 mit einer Arbeit zum Thema minimalinvasive Herzchirurgie. „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe an der Klinikum Bayreuth GmbH und am Medizincampus Oberfranken“, sagt Wiedemann. „Hier kann ich meine beiden Tätigkeitsschwerpunkte, Patientenversorgung und Medizinerausbildung, weiter ausbauen und das schon jetzt sehr erfolgreiche und innovative Modell des Medizincampus unterstützen.“

Seit 2014 leitete er am Universitätsklinikum des Saarlandes die pädiatrische Neurochirurgie. Auf wissenschaftlichem Gebiet beschäftigt sich Linsler unter anderem mit Neuroendoskopie. Seine universitäre Lehrbefugnis für das Fach Neurochirurgie erwarb Linsler 2018, in seiner Habilitationsschrift befasste er sich mit dem Thema „Moderne neurochirurgische Tumortherapie und Nachsorge an der vorderen und mittleren Schädelbasis.“ Auch Linsler kommt mit großer Freude als Professor an die Klinikum Bayreuth GmbH. „Die Tatsache, dass dieser Maximalversorger einen klaren Schwerpunkt auf die Neurologie und die Neurochirurgie setzt, macht unter anderem den Reiz dieser Aufgabe aus. Und ich freue mich auf ein hochqualifiziertes Team aus ärztlichen Kolleginnen und Kollegen, Therapeutinnen und Therapeuten sowie aus der Pflege.“ Die Kinderklinik hält Kurs Der Aufsichtsrat beschloss zudem, dass Prof. Dr. Thomas Rupprecht über die Altersgrenze hinaus Direktor der Klinik für Kinder und Jugendliche bleibt, bis das Nachbesetzungsverfahren abgeschlossen ist. „Wir freuen uns, dass Prof. Rupprecht einer solchen Verlängerung zugestimmt hat und damit die Klinik für Kinder und Jugendliche und die Lehre am Medizincampus auf dem gewohnt hohen Niveau hält“, sagt der medizinische Geschäftsführer der Klinikum Bayreuth GmbH, Prof. Dr. Hans-Rudolf Raab.

ˇ Die personellen Weichen für die Pflegedirektion und zwei Kliniken sind gestellt: Franziska Maidorn (Mitte) wird neue Pflegedirektorin, Prof. Dr. Stefan Linsler (rechts neben ihr) und Prof. Dr. Dominik Wiedemann (links neben ihr) übernehmen Verantwortung für zwei Kliniken. Zweckverbandsvorsitzender Landrat Florian Wiedemann, Aufsichtsratsvorsitzender Oberbürgremeister Thomas Ebersberger und die beiden Geschäftsführer Dietmar Pawlik (rechts) und Prof. Dr. HansRudolf Raab (links) gratulierten.

Neuer Direktor für die Klinik für Neurochirurgie Vom Universitätsklinikum des Saarlandes und der Medizinischen Fakultät der Universität des Saarlandes wechselt Prof. Dr. Stefan Linsler nach Bayreuth. ˆ Prof. Dr. Stefan Linsler Der 43-Jährige war dort zuletzt stellvertretender Klinikdirektor und ständiger Vertreter des Klinikleiters an der Klinik für Neurochirurgie und wird nunmehr Direktor der Klinik für Neurochirurgie an der Klinikum Bayreuth GmbH. Prof. Dr. Linsler bringt Erfahrungen in vielen Bereichen mit.

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GESUND LEBEN

Hilfe finden

Ein Licht der Hoffnung für die Zukunft AUTO R

Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Bayreuth e.V.

Neues soziale Projekt: Haus für Frauen in Bayreuth

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ie Weihnachtszeit ist nicht nur eine Zeit des Feierns, sondern auch eine Zeit des Nachdenkens und der Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Eine bessere Zukunft für Frauen – das ist das Ziel eines Projektes des Caritasverbandes Bayreuth. Es steckt zwar noch in den Kinderschuhen, aber es wird das Leben von Frauen und Kindern, die unter häuslicher Gewalt gelitten haben, verändern.

© Caritasverband Bayreuth

Der Caritasverband Bayreuth plant, ein Haus mit sechs Übergangswohnungen zu errichten, das Frauen und ihren Kindern eine vorübergehende Zuflucht bietet. Diese Frauen haben schlimme Zeiten hinter sich und suchen nach einem Neuanfang.

^ Schon eine Spende von 100 Euro leistet einen wichtigen Beitrag zur Einrichtung eines Kinderzimmers mit Spielzeug und Büchern im vom Caritasverband Bayreuth geplanten Haus für Frauen.

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Mit diesem Hauses verfolgt der Verband zwei Ziele: „Zum einen möchten wir diesen Frauen und Kindern eine sichere Unterkunft bieten, bis sie auf dem derzeit angespannten Wohnungsmarkt eine für sie passende Wohnung gefunden haben. Zum anderen möchten wir sicherstellen, dass immer ein Platz im Frauenhaus frei ist, um akut gefährdete Frauen aufzunehmen“, sagt Bozena Schiepert, Geschäftsführerin des Caritasverbandes Bayreuth. „Dieses Projekt wird Leben retten.“ Die Frauen und Kinder, die in das Haus einziehen werden, seien nicht nur Opfer, sondern auch starke und muti-

ge Menschen. „Sie verdienen die Unterstützung und die Chance auf ein gewaltfreies Leben.“ Obwohl das Haus erst im Juli 2025 eröffnet wird, möchte der Caritasverband Bayreuth schon jetzt eine Gemeinschaft der Unterstützung aufbauen. In dieser Weihnachtszeit, einer Zeit des Gebens, lädt der Verband daher dazu ein, sich an einem Spendenaufruf zu beteiligen. Jede Spende werde dazu beitragen, dieses wichtige Projekt Wirklichkeit werden zu lassen und das Leben von Frauen und Kindern in Not zu verändern.

EINIGE BEISPI EL E, W I E S P E N D E N H E L F E N K Ö N N E N: • 100 Euro: Beitrag zur Einrichtung eines Kinderzimmers mit Spielzeug und Büchern • 150 Euro: Beitrag zur Einrichtung einer Übergangswohnung mit Möbel, Waschmaschine usw. • 250 Euro: Beitrag zur Einrichtung des Spielplatzes, auch für Kinder mit Behinderung • 500 Euro: Beitrag zur Beratung und psychologische Unterstützung für eine Frau

Die Großzügigkeit der Spenderinnen und Spender werde dabei helfen, Licht in das Leben von Frauen und Kindern zu bringen, die es dringend benötigen, sagt Bozena Schiepert. MEHR INFOS: Informieren können sich Spenderinnen und Spender auf der Webseite www.caritas-bayreuth.de oder telefonisch unter 0921 7890213.


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Die andere Seite von Weihnachten AUTOR

GEBO – Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken

Es gibt kaum ein emotional stärker besetztes Datum als den 24. Dezember. Weihnachten ist ein Fest, bei dem es um Themen wie Beziehung und Bindung geht. Und um Einsamkeit.

„W

eihnachten kann sehr ausschließend sein", sagt Dr. Johannes Kornacher, Leitender Oberarzt des Depressionszentrums am Bezirkskrankenhaus Bayreuth. Ausschließend, weil es so auf familiäre Beziehungen fokussiert ist, dass für Außenstehende oft kein Platz zu sein scheint. Als Familienfest ist Weihnachten für manche auch ein „ausschließendes Fest". Harmonie in der Familie wird überstrapaziert, jeder hat hohe Erwartungen an die Feiertage, es ist wenig Zeit für anderes. Beziehungen und Bindungen sind Themen, die maßgeblich sind für die psychische Stabilität. Eine Beziehung zu anderen Menschen wirke in der Regel stabilisierend auf die Seele. Das Bedürfnis danach ist angeboren, wir sind auf Beziehungen angewiesen. Wem der Aufbau und die Pflege stabiler Beziehungen nicht gelingt – beispielsweise weil er/sie in den prägenden frühkindlichen Beziehungen wegen Trennung oder Vernachlässigung entbehren musste – hat ein erhöhtes Risiko körperliche oder psychische Störungen zu entwickeln. Solche Bindungsstörungen führen dann oft erst im späteren Leben zu gesundheitli-

HILFE FINDEN Am Bezirkskrankenhauses Bayreuth treffen sich Menschen mit Depression regelmäßig in Selbsthilfegruppen. Alle Selbsthilfegruppen finden Sie hier:

chen Folgen, beispielsweise in Form von Angststörungen, Depressionen oder psychosomatischen Störungen. Beziehung und Bindung sind also existenzielle Themen – und zu Weihnachten stehen sie besonders im Mittelpunkt. Beziehungen zu haben und zu leben sei wichtig und da eine Beziehung eben nicht nur gute Seiten habe, sondern auch von Reibung und Konflikten geprägt wird – Kornacher: „das eine geht ohne das andere nicht" – sollte man selbst den Familienzoff an Feiertagen nur als die andere Seite der Medaille sehen. Zeige er doch, dass man zumindest noch Bezug zueinander habe. Das emotional besetzte Fest ist gerade für Menschen, die allein sind, schwierig. Wer allein ist, bekommt die Last dieser Erwartungen noch stärker zu spüren. Vor allem spürt er, dass er vielleicht nur wenige tragfähige Beziehungen hat. Ist jemand tatsächlich abgetrennt von Beziehungen, sei es in der Familie, auf der Arbeitsstelle, spricht man von Isolation. „Ein sehr isolierter lebender Mensch ist faktisch ausgegrenzt." Stille Nacht – einsam wacht. Das bekannte Weihnachtslied betont den positiven, heilsamen Aspekt fürsorglicher „Nachtwache", die Verantwortung für Schutzbefohlene übernimmt. Ganz anders das negativ getönte Einsamkeitsgefühl, dem letztendlich eine ablehnende Bewertung des Alleinseins zugrunde liegt. Der Eindruck, man habe nicht genug Menschen, die einen lieben und die man liebt. Erst die ablehnende Bewertung verbindet damit unangenehme Gefühle wie Traurigkeit. Zeiten des Alleinseins brauchen wir aber ebenso für die psychische Stabilität wie gute Beziehungen. Auch ununterbrochene Betriebsamkeit und grenzenloser Medienkonsum verhindern Achtsamkeit für die Selbstfürsorge, was auf Dauer psychisch und körperlich krankmachen kann. Eine Krankheit bedarf der Diagnostik und einer Behandlung, die ihre Ursachen berücksichtigt – wie es am Bezirkskrankenhaus Bayreuth gewährleistet wird. Anlaufstelle ist hier die Psychiatrische Institutsambulanz. MEHR INFOS: GeBO – Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken, Bezirkskrankenhaus Bayreuth Nordring 2, 95445 Bayreuth, Telefon: (0921) 283-0 E-Mail: bayreuth@gebo-med.de, www.gebo-med.de

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BEATE ZUNNER . FACHÄRZTIN FÜR ALLGEMEIN-, SPORT- UND ERNÄHRUNGSMEDIZIN

Maßgeschneiderte Medizin Wir sehen uns als Partner unserer Patienten. Verständnis und Akzeptanz der individuellen Lebenssituation sind für uns genauso wichtig, wie unser Wissen und unsere Erfahrungen weiterzugeben. Wir beraten und begleiten Sie in Gesundheits- wie in Krankheitsfragen, in Prävention und Rehabilitation, und das am liebsten ein Leben lang. Willkommen in der Praxis am Main.

Öffnungszeiten: Mo/Di: 8-12 und 14-17.30 Uhr . Mi/Fr: 8-12 Uhr . Do: 8-12 Uhr und nach Vereinbarung

PRAXIS AM MAIN Am Main 3 . 95444 Bayreuth Tel. 0921-507 366 0 www.praxis-am-main.de

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Klinikum Bayreuth GmbH

Susanne D. verlor 100 Kilo und gewann ein neues Lebensgefühl – im Adipositaszentrum der Klinikum Bayreuth GmbH fand sie Hilfe und Unterstützung.

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m liebsten wollte ich nur das Ende haben. Aber das geht natürlich nicht.“ Susanne D. lächelt, denn das Ende hat sie inzwischen erreicht und es ist ziemlich gut: fast hundert Kilo weniger. Eineinhalb Jahre lang hat die 29-Jährige dafür gearbeitet, manchmal hart gekämpft. Jetzt, nach der erfolgreichen Therapie am Adipositaszentrum der Klinikum Bayreuth GmbH, ist das Leben leichter. Das Gewicht leidlich stabil. Der Alltag anders. „Aber ich bin immer noch dieselbe.“ Und gerade, weil sich Susanne D. treu geblieben ist, empfindet sie eine Veränderung als besonders irritierend. „Es hat mich schon erschreckt, was die Optik ausmacht.“ In ihren dickeren Zeiten musste sie in vielen alltäglichen Situationen

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© Shutterstock / Studio Romantic

Leichteres leben ^ Wer den Kampf gegen die Kilos gewinnen will, hat einen langen Weg vor sich. Patientinnen und Patienten, die sich für eine Therapie im Adipostitaszentrum entscheiden, sind damit nicht alleine. Das Team begleitet sie durch die gesamten Therapie - und darüber hinaus.

reden, reden und noch einmal reden. Musste sich erklären, wenn sie etwas wollte. Musste manchmal um ihren Standpunkt kämpfen, hielt das für irgendwie normal. Heute ist es oft deutlich einfacher. „Egal wohin ich komme. Man begegnet mir anders, seitdem ich schlank bin.“ Hässlich fand sich Susanne D. auch mit hundert Kilo mehr nicht. „Ich war schon vor der Therapie eine schöne Frau“, sagt sie. Warum ist sie trotzdem diesen schweren Weg gegangen? Das hat sie dem einzigen Mann zu verdanken, der jemals den Mumm hatte, ihr knallhart zu sagen: „Susanne, ich kann es nicht mehr mitanschauen. Du wirst immer dicker.“ Es war ihr Hausarzt, zugleich ihr Nachbar, der sie mit der Wahrheit konfrontierte. Danach hat sie eine Nacht lang geheult. Am nächsten Morgen stand sie mit


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Lockenwicklern im Haar vor der Tür ihres Nachbarn und Hausarztes. Sie wollte die Therapie.

lang darauf achten, was sie isst. „Die Operation ist eben keine Wunderheilung.“

Die Erkenntnis war bitter. „Ich habe mich selbst so nicht erlebt. Aber ich musste mir eingestehen, dass ich ein Problem habe.“ Sehe ich auch so aus?, fragte sie sich, als sie nach der Sporttherapie des Adipositaszentrums mit anderen Patientinnen in der Umkleide der Klinik Hohe Warte stand. Sport hat Susanne D. danach für sich allein gemacht. Viel Sport – der hat ihr beim Abnehmen geholfen.

Zur Nachsorge kommt Susanne D. immer noch ins Adipositaszentrum an der Hohen Warte. Und sie engagiert sich für die Selbsthilfegruppe Adipositas. Manchmal halten Patientinnen und Patienten sie für eine Mitarbeiterin. Was sonst sollte sie auch sein, so schlank wie sie ist. Dann antwortet Susanne D.: „Was Sie vor sich haben, habe ich hinter mir.“ Wirklich nachempfinden, wie unangenehm die Erkenntnis, wie schwer die Entscheidung und wie hart eine Therapie sein können, das kann wohl nur jemand, der es selbst erlebt hat. Sie würde es wieder so machen, wenn sie noch einmal vor der Wahl stünde. Das möchte sie weitergeben, möchte motivieren, ohne etwas schön zu reden. „Man kann es schaffen, wenn man Menschen um sich hat, die einem Kraft geben.“ Am Adipositaszentrum der Klinikum Bayreuth GmbH hat Susanne D. solche Menschen gefunden.

Essen spielte immer eine wichtige Rolle. Sie komme aus einer südländischen Kultur, sagt sie. Da ist Essen auch ein Stück Gemeinsamkeit. Wichtig ist Essen auch heute noch. Sie kocht jeden Tag frisch, ihr Brot backt sie selbst. Und statt eines Snacks von der Imbissbude gibt es Mittagessen aus der Tupperdose. Die Heißhungerattacken – mal auf einen Döner, mal auf eine Currywurst – werden weniger.

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Ein ganzes Jahr lang hat Susanne D. den sogenannten konventionelle Teil der Adipositastherapie durchgezogen. Ein Jahr, in dem Sport zu einem festen Bestandteil ihres Lebens wurde und sie ihre Ernährung neu erfunden hat. Dann war sie bereit für eine Magen-Operation. Die verlief ohne Komplikationen, kompliziert wurde es eher danach. „Ich hatte plötzlich eine Reihe von Unverträglichkeiten“, sagt Susanne D.. „Ich musste meinen Körper erst neu kennenlernen.“ Auch das hat sie inzwischen im Griff und das Kochen, Backen und Zubereiten ist für sie viel mehr Genuss als Last. „Ich mache das gerne. Es tut gut, zu wissen, was man isst. Und eines ist wichtig: sich das Essen schön zu machen. Das Auge isst mit.“ So muss und so wird es bleiben. Wie alle ehemals adipösen Patientinnen und Patienten wird sie ein Leben

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Genau diese Attacken waren schlimm. Wenn sie nicht mehr konnte, griff Susanne D. zum Handy. Rief Kerstin Geigenmüller an, sie ist Ernährungsberaterin am Adipositaszentrum: Ich hab‘ keinen Bock mehr, ich hau mir jetzt was rein. „Kerstin hat mir zugehört und mich ernst genommen. Und es war okay, wenn ich auch mal abends um halb zehn angerufen habe. Ich habe ihr viel zu verdanken.“

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Regelmäßig informiert Dr. Filip Kostic in Vorträgen über die Möglichkeiten der Adipositasbehandlung an der Klinikum Bayreuth GmbH. Dabei verschweigt er nicht, dass kein leichter Weg in ein leichteres Leben führt.

MEHR INFOS: Klinik Hohe Warte, Adipositaszentrum Tel.: 0921 / 400-5270, E-Mail: adipositaszentrum@klinikum-bayreuth.de www.klinikum-bayreuth.de

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GESUND LEBEN

Hilfe finden

Ihre Fragen, unsere Antworten AUTO R

Klinikum Bayreuth GmbH

Telefonaktion für Angehörige von Patientinnen und Patienten mit Demenz

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s waren intensive Gespräche. Angelika Pastor, Stefanie Kurrent und David Horn aus dem Team der Pflegedirektion der Klinikum Bayreuth GmbH haben pflegenden Angehörigen von Patientinnen und Patienten mit Demenz zugehört und ihnen Tipps gegeben. Beides, so sagen die drei Fachkräfte für Gesundheits- und Krankenpflege sowie für Gerontopsychiatrie, war wichtig. Information zu vermitteln und die Angehörigen reden zu lassen, sie zu bestärken. Hier Fragen und Antworten aus der Telefonaktion zum Weltalzheimertag.

^ Was kann ich tun? Erkrankt ein Angehöriger oder eine Angehörige an Demenz, stellt das die gesamte Familie immer wieder vor Herausforderungen. Experten der Klinikum Bayreuth GmbH beantworteten Fragen dazu am Telefon.

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ANTWORT: Das ist sehr stark von den individuellen Gegebenheiten abhängig. Grundlegend sollte man zwei Aspekte im Blick haben: Ihre Mutter lebt in einer für sie gewohnten Umgebung, fühlt sich dort wohl und sicher. Ein Wechsel in eine andere Einrichtung würde sicherlich zu Irritationen führen. Wenn die Situation allerdings für Ihre Mutter zur Gefahr wird, ist ein Wechsel die richtige Entscheidung. Den passenden Moment dafür zu finden, ist schwer. Das geht am Besten in enger Absprache mit den Pflegekräften der Einrichtung, in der Ihre Mutter aktuell lebt.

© Klinikum Bayreuth GmbH, Shutterstock / meeboonstudio

Meine Mutter ist von Demenz betroffen, sie lebt in einer Senioreneinrichtung. Zuletzt sind bei ihr Weglauftendenzen aufgetreten. Sollte sie in eine beschützende Einrichtung umziehen?


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Mein Mann ist von Demenz betroffen. Seit einiger Zeit höre ich ihn ständig vor sich hin brummen. Mal lauter, mal leiser, über den ganzen Tag hinweg. Gibt es Medikamente, die meinen Mann beruhigen, damit das Brummgeräusch nachlässt? ANTWORT: Es ist sehr gut möglich, dass das Brum-

men tatsächlich ein Indiz für Anspannung ist. Aber Medikamente haben immer Nebenwirkungen, deshalb würden wir zunächst einen anderen Weg vorschlagen. Die Integrative Medizin kennt schonende Behandlungsmethoden, die Patientinnen und Patienten entspannen. Aromatherapie kann eine solche sein – angenehme Gerüche oder Gerüche aus der früheren Lebenswirklichkeit könnte die Anspannung Ihres Mannes möglicherweise lindern. Musik ist eine zweite Möglichkeit. Klangschalen, Entspannungstechniken – es gibt eine ganze Reihe von Optionen.

Mein von Demenz betroffener Angehöriger findet nachts den Weg zur Toilette nicht. Was kann ich tun?

Der WeltAlzheimertag

ist am 21. September. Er findet seit 1994 statt. Weltweit sind etwa 55 Mio. Menschen von Demenzerkrankungen betroffen. Bis 2050 wird die Zahl voraussichtlich auf 139 Mio. steigen

ANTWORT: Manchmal sind es einfache

Dinge, die helfen können. Vielleicht nutzt es etwas, nachts die Toilettentür offen zu lassen und das Licht anzuschalten. Man kann auch die Tür speziell kennzeichnen. Es gibt Bewegungsmelder, die man in Steckdosen steckt und die für Licht und Orientierung sorgen. Eine Idee wäre es auch mit einem Art Lichtband am Boden, den Weg zur Toilette zu weisen. Das kann ein ganz simples Lichtband aus dem Handel sein.

^ David Horn, Stefanie Kurrent und Angelika Pastor (von oben) beantworteten am Weltalzheimertag viele Fragen betroffener Angehöriger.

Mein von Demenz betroffener Angehöriger hat keinen Appetit mehr. Was kann ich tun? ANTWORT: Was hat Ihr Angehöriger früher gerne gegessen? Bekannte Gerichte und bekannte Gerüche aus der Kindheit kann man wieder hervorholen. Die Praxis zeigt, dass gerade dies in vielen Fällen zum Erfolg führt.

MEHR INFOS: Memory Clinic – Klinik für Geriatrie am Klinikum Bayreuth Dietrich DeFallois, Dipl. Soz.-Päd. (FH) Tel.: 0921 400-1268 www.klinikum-bayreuth.de

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Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Bayreuth

BRK-Projekt „Care & Career“ bringt Pflegekräfte nach Bayreuth

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ufgrund der absehbaren demografischen Veränderungen in den kommenden Jahren in Deutschland wird die Nachfrage nach Dienstleistungen in der Altenpflege weiter steigen. Dies führt zu einem steigenden Bedarf an qualifiziertem Personal in verschiedenen Pflegeeinrichtungen. Bedauerlicherweise ist der Mangel an Fachkräften in allen Bereichen der Pflege in Deutschland ein akutes Problem, das die Qualität der Pflege gefährdet. Im Rahmen seiner Bemühungen, den Fachkräftemangel zu beheben, blickt der BRK-

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Fünf neue Auszubildende aus China starteten im Rahmen des weltweiten BRK-Projektes „Care & Career“ im Herbst ihren Weg zum Pflegefachmann/-frau beim Roten Kreuz in Bayreuth

Kreisverband Bayreuth als Mitglied der internationalen Rot-Kreuz-Rot-Halbmond-Bewegung über die nationalen und europäischen Grenzen hinweg nach Lösungen BRK-Projekt „Care & Career“ wirbt um Arbeitskräfte – weltweit Im Rahmen des 2021 gestarteten Projekts „Care & Career“ des BRKKreisverbandes Bayreuth sucht das Rote Kreuz in Bayreuth aktiv nach engagierten Fachkräften aus dem Ausland, die Interesse an einer Ausbildung und Tätigkeit in der Altenpflege in Deutschland haben. Die Zielgruppe dieser Bemühungen erstreckt sich sowohl auf Personen im Ausland als auch auf Menschen mit internationalem Hintergrund, die bereits in Deutschland leben und an einer Karriere in der Altenpflege interessiert sind. Der BRK-Kreisverband Bayreuth nutzt hierbei vor allem die grenzüberschreitenden Möglichkeiten des World Wide Webs und internationaler sozialer Medien, und baut dabei auch auf Netzwerke vor Ort im außereuropäischen Ausland.

Alle Bilder: © BRK

Weltweites Netzwerk für Suche nach Arbeitskräften


Hilfe finden

„Die weltweite Rot-Kreuz-Bewegung heißt Menschen jeden geographischen, kulturellen oder religiösen Hintergrunds herzlich willkommen. Als Teil dieser Bewegung und Arbeitgeber in Bayreuth pflegen wir diese Offenheit und sind bestrebt, Fachkräfte aus aller Welt zu gewinnen“, erklärt Markus Ruckdeschel, Kreisgeschäftsführer des BRK Kreisverbandes Bayreuth. „Unser Projekt zur Anwerbung von Pflegefachkräften auf internationaler Ebene nutzt diese Offenheit als Vorteil sowohl für ausländische Arbeitnehmer als auch für das Rote Kreuz als Arbeitgeber im Wettbewerb um Fachkräfte.“ Das BRK profitiert dabei von der seit 1. Juli 2023 geltenden sog. "Fast Lane" (Überholspur) des Freistaates Bayern zur Beschleunigung von Einreise- und Anerkennungsverfahren für ausländische Pflegefachkräfte.

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aus der Volksrepublik China im Rahmen dieses Projekts einen Sprachkurs, um sie optimal auf die im September beginnende Ausbildung zum/zur Pflegefachmann/-frau vorzubereiten. In den kommenden Monaten plant der BRK-Kreisverband Bayreuth, auf diesen ersten Erfolgen aufzubauen und seine Anstrengungen zur Rekrutierung internationaler Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter zu verstärken

BRK Bayreuth bietet Hilfestellung für Mitarbeitende aus dem Ausland Die internationale Anwerbung wird von Chen Chen koordiniert, die seit Ende 2021 als chinesische Muttersprachlerin die neu geschaffene Stabsstelle für internationales Personalrekrutierung beim Roten Kreuz in Bayreuth besetzt. Neben der grundlegenden Koordinationsarbeit ist Frau Chen im Zusammenspiel mit dem Fachbereich Personalwesen, den BRK-Schulen und zuständigen Behörden auch für die umfangreichen administrativen Prozesse verantwortlich und unterstützt internationale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Einwanderungs- und Ausbildungsnachweisverfahren aus dem Ausland.

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Seit Ende 2021 besetzt Chen Chen die neu geschaffene Stabsstelle für internationales Personalrekrutierung beim Roten Kreuz in Bayreuth und koordiniert die Anwerbung von Auszubildenden und Mitarbeitenden aus dem internationalen Ausland im Rahmen des BRK-Projektes Care & Career.

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Im Rahmen des 2021 gestarteten Projekts „Care & Career“ des BRK-Kreisverbandes Bayreuth sucht das Rote Kreuz in Bayreuth aktiv nach engagierten Fachkräften aus dem Ausland, die Interesse an einer Ausbildung und Tätigkeit in der Altenpflege in Deutschland haben.

BRK Bayreuth sorgt für standortnahe Ausbildung und Unterbringung Der BRK-Kreisverband Bayreuth stellt im Anwerbeprozess noch weitere umfassende Unterstützung zur Verfügung. Als Schulträger der BRK-Schulen für Pflege bietet er Schulungsmöglichkeiten und mit dem BRK-Hostel Wohnund Ausbildungsunterkünfte in unmittelbarer Nähe des BRK-Ruhesitzes in Bayreuth, dem Flaggschiff der Senioreneinrichtungen des BRK-Kreisverbandes Bayreuth. BRK-Projekt „Care & Career“: Erste Erfolge Der BRK-Kreisverband Bayreuth kann bereits erste Erfolge im Rahmen des Projekts „Care & Career“ verzeichnen. Im Sommer 2023 begannen fünf neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

MEHR INFOS: www.brk-bayreuth.de

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Schwerpunkt Frau und Mann

Ob Mann oder Frau – Vielfalt ist gut und wichtig.

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Frau, Mann, gesund

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© Shutterstock / Master1305

Was ist typisch Mann? Oder typisch Frau? Und was liegt dazwischen? In diesem Heft geht es nicht darum, alle gleich zu machen. Es geht um gleiche Chancen im Beruf, gleiche Chancen in der medizinischen Behandlung, gleiche Chancen auf Heilung. Warum es dafür wichtig ist, Unterschiede zu sehen, wie sich das in der Medizin und im Beruf zeigt und wo es noch Nachholbedarf gibt – das lesen Sie in diesem Magazin.

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Schwerpunkt Frau, Mann, gesund

Herzensangelegenheiten AUTO R

Klinikum Bayreuth GmbH

Was Frauenherzen von Männerherzen unterscheidet – eine kardiologische Betrachtung

H Vor der Menopause erleiden Frauen seltener einen Herzinfarkt als Männer: Zugeschrieben wird das häufig den Hormonen. Das Frauen-Hormon Östrogen soll demnach Frauen vor den Wechseljahren vor einem akuten Koronarsyndrom schützen. Wissenschaftlich belegt ist das bisher nicht, sagt Prof. Stumpf. Aber es könnte durchaus eine Erklärung sein, denn mit dem Alter steigt das Risiko schwerer Herzerkrankungen bei Frauen deutlich an. Risikofaktoren wie Diabetes, Übergewicht, ein ungesunder Lebenswandel und das Rauchen wirken dabei zusätzlich als Brandbeschleuniger.

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erz ist Herz – oder nicht? „Morphologisch betrachtet stimmt das für den OP“, sagt Prof. Dr. Christian Stumpf, Direktor der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivstation am Klinikum Bayreuth. Die Anatomie des Herzens ist bei Männern und Frauen im Grunde gleich. „Es stimmt aber nicht, wenn es beispielsweise um akute Koronarsyndrome geht.“ Der Klassiker: Herzinfarkt. Was lange nur eine Ahnung war, findet immer mehr auch Eingang in wissenschaftliche Studien: Frauen und Männer unterscheiden sich hinsichtlich Symptomatik und Behandlungsbedarf – und auch hinsichtlich ihres Schmerzempfindens. Der Herzinfarkt

„Verheirate Männer haben statistisch betrachtet die besten Chancen, einen Herzinfarkt zu überleben“, sagt Prof. Stumpf. Das läge auch daran, dass Symptome bei Frauen oft falsch eingeschätzt würden. „Die klassischen Beschwerden wie Schmerzen in der Brust oder ein Druckgefühl auf der Brust, die die Alarmglocken schrillen lassen, treten vor allem bei Männern auf. Frauen klagen eher über Luftnot, unerklärliche Müdigkeit, oder plötzlich auftretende Übelkeit – alles Symptome die nicht zuallererst an einen Herzinfarkt denken lassen. „Niemand sollte sich scheuen, den Rettungsdienst zu alarmieren, wenn solche Beschwerden plötzlich und heftig auftreten.“ Die Herzschwäche

„Frauenherzen sind in der Regel kleiner und haben von Natur aus ^ Prof. Dr. Christian Statistiken belegen, dass Frauen weniger elastische Herzwände“, Stumpf ist Direktor der Klinik für Kardiologie, im Falle eines akuten Herzinsagt Prof. Stumpf. Mit dem Alter Angiologie und Internisfarkts den Rettungsdienst im nimmt die Elastizität der Herztische Intensivstation am Klinikum Bayreuth. Durchschnitt deutlich später wände weiter ab – bei Frauen wird alarmieren als Männer – und ihn es damit schneller problematisch. damit, ebenfalls statistisch betrachtet, seltener „Die Herzwände dehnen sich nicht mehr ausreiüberleben. Das hat zwei Gründe. Einer davon chend. Das Herz pumpt zwar normal, kann sich aber in der Erschlaffungsphase nicht mehr ausklingt ein wenig nach Klischee, entspricht reichend mit Blut füllen“, erklärt Prof. Stumpf. aber dem persönlichen Erleben der Ärzte: Diese diastolische Herzschwäche sei bei Frauen „Die Schmerztoleranz von Frauen ist nicht deutlich häufiger als bei Männern. Anzeichen selten höher als die der Männer“, sagt Prof. sind Müdigkeit, schlechte körperliche BelastStumpf. Was diesen Effekt noch verstärkt: barkeit oder Atemnot. Der nächste Arzttermin Leidet der Partner an akuten Symptomen, ist sollte dann in jedem Fall der bei einem Kardioes eher die Frau, die die Gefahr richtig einlogen sein, rät Prof. Stumpf. schätzt und den Rettungsdienst alarmiert.


„Die Anzeichen des Broken-Heart-Syndroms ähneln denen eines Herzinfarktes“, sagt Prof. Stumpf. Aber während ein Herzinfarkt in der Regel durch Gefäßverschluss oder -verengung in den Herzkranzgefäßen verursacht wird, lösen beim Broken-Heart-Syndrom Stresshormone nach akut belastenden Situationen die Beschwerden aus. „Dieses Phänomen beobachten wir bei Frauen deutlich häufiger“, sagt Prof. Stumpf. Dabei pumpt die Basis des Herzens normal, die Herzspitze arbeitet aber nicht mehr mit. Es kommt zu einem sogenannten Takotsubo-Syndrom, das seinen Namen von dem gleichnamigen Gefäß hat, mit dem in Japan Tintenfische gefangen werden: Ein rundes Ballonglas (vergleichbar mit der Herzbasis, die nach wie vor arbeitet), das sich zur Öffnung hin nach oben deutlich verjüngt (Herzspitze, die inaktiv und klein bleibt). In der Medizin ist bereits angekommen, was in Studien noch aufzuarbeiten ist. Frauenherzen schlagen anders. „In der Notfallversorgung sind wir darauf gut eingestellt“, sagt Prof. Stumpf. Selbst untypische Symptome werden ernst genommen. Bei unklaren Beschwerden wird immer ein EKG geschrieben – das gibt schnell Aufschluss. „Sind die Patientinnen und Patienten erst einmal in der Notfallversorgung angekommen, muss keine Patientin und kein Patient Angst haben, dass ein Infarkt übersehen wird“, sagt Prof. Stumpf. „Das größte Risiko ist es nach wie vor, dass betroffene Frauen die Symptome falsch einschätzen und zu lange warten, bis sie den Rettungsdienst verständigen.“ Der Hintergrund Lange Zeit hat man sich wissenschaftlich in den meisten medizinischen Bereichen mit dem Unterschied zwischen Männern und Frauen nicht auseinandergesetzt – im Gegenteil: „Aus den meisten Studien wurden Frauen sogar ausgeschlossen“, sagt Prof. Stumpf. Aufgrund hormoneller Schwankungen vor allem in der Zeit um die Wechseljahre herum, befürchtete man eine Verfälschung der Ergebnisse. „Heute weiß man es besser“, sagt Prof. Stumpf.

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Das gebrochene Herz

Gerade weil es deutliche Unterschiede im Stoffwechsel, dem Immunsystem, aber auch hinsichtlich der Genetik gibt, werden Eingriffe und Therapieverfahren heute gleichermaßen bei Männern und Frauen untersucht. Insbesondere in den vergangene fünf bis zehn Jahren haben sich viele Arbeitsgruppen gebildet, die sich dieser Thematik wissenschaftlich annehmen. Auch, wenn es noch einige Jahre dauern wird, bis die Gründe für die Unterschiede wissenschaftlich erforscht sind – für die Patientinnen und Patienten ist zunächst einmal wichtig, dass sie in der Diagnostik und Behandlung wahrgenommen werden. Und „das passiert bereits“, versichert Prof. Stumpf.

^ Mann und Frau – ein Herz? Nicht ganz: Frauenherzen schlagen anders und sie leiden anders. Zumindest, wenn man es aus der Sicht eines Kardiologen betrachtet.

MEHR INFOS: Klinik für Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin Preuschwitzer Str. 101, 95445 Bayreuth E-Mail: kardiologie@klinikum-bayreuth.de www.klinikum-bayreuth.de

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Schwerpunkt Frau, Mann, gesund

Frauen trainieren anders AUTOR

Praxis am Main – Beate Zunner, Fachärztin für Allgemein-, Sport- und Ernährungsmedizin

Die Kraft der Hormone sinnvoll nutzen

Schon gewusst? In der ersten Zyklushälfte hat Krafttraining einen deutlich größeren Effekt auf die Muskeln als in der zweiten Zyklushälfte.

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ie meisten existierenden Studien im Bereich der Ernährungs- und Trainingswissenschaften wurden in der Vergangenheit an Männern durchgeführt. Erst seit 1993 können Frauen in klinische Studien einbezogen werden. So ging man lange Zeit davon aus, dass die Empfehlung zum Thema Gesundheit, Training und Ernährung von an Männern durchgeführten Studien 1:1 auf Frauen übertragbar sind. Auch wurde die Komplexität der Einflussfaktoren eines weiblichen Hormonzyklus auf die Studienergebnisse befürchtet. Ohne Berücksichtigung des Zyklus ließen sich bessere und verlässlichere Ergebnisse präsentieren. Mittlerweile jedoch ist das wissenschaftliche Interesse an den frauenspezifischen Besonderheiten im Bereich der Medizin und Sportwissenschaft deutlich gewachsen, so dass erfreulicherweise immer mehr für uns sehr wichtige Informationen bekannt werden.

der ersten Zyklusphase. Wie genau unsere Hormone Einfluss auf die Verletzungshäufigkeit haben, wird derzeit intensiv erforscht. Hormone beeinflussen unser Trainingsergebnis Wenn wir trainieren, verfolgen wir normalerweise ein bestimmtes Ziel, sei es eine Verbesserung der Muskelkraft, der Ausdauer, oder einfach um gute Laune zu bekommen. Wie wir mittlerweile wissen, können die weiblichen Hormone die Effektivität des Trainings beeinflussen, indem sie Auswirkungen auf die Energiebereitstellung haben, und zwar sowohl auf die Aktivierungsenergie während der sportlichen Belastung als auch auf die regenerative Energie, die für die Verarbeitung des Trainingsreizes essentiell ist.

So konnte beispielsweise nachgewiesen werden, dass ein Krafttraining in der Follikelphase (1. Zyklushälfte) einen deutlich größeren Effekt auf die Muskelkraft und auf den MuskelPROBA NDINNEN GESUCH T querschnitt hat als ein Krafttraining in der Inwiefern der weibliche Zyklus Lutealphase (2. ZyklusEinfluss auf die Trainingsmotivatihälfte). Auch konnte on hat, wird derzeit am Bayreuther gezeigt werden, dass die Institut für Sportwissenschaften neuromuskuläre Koordiuntersucht. Die Studie untersucht nation in der Lutealphamittels Fragebögen und Zyklustrase geringer ist als in der cking die Motivation für Sport bei Follikelphase. Ebenso Frauen mit und ohne hormonelle scheint sich gegen Ende Verhütung. Derzeit werden noch der zweiten Zyklushälfte motivierte Studienteilnehmerindie mentale Leistungsnen gesucht. Interessierte melden fähigkeit zu verringern, sich bitte direkt per E-Mail bei viele Frauen fühlen sich Laura Reusch unter: laura.reusch dann schneller gereizt, @uni-bayreuth.de ängstlicher und neigen zu Stimmungsschwankungen.

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Kreuzbandverletzungen bei Frauen häufiger

So sehen wir beispielsweise im Fußball einen deutlichen Unterschied hinsichtlich Verletzungsart und Häufigkeit. Während Männer häufiger Verletzungen der Leiste und der hinteren Oberschenkelmuskulatur zeigen, sind es bei Frauen eher die vordere Oberschenkelmuskulatur, sowie schwere ligamentäre Köchel- und Knievlerletzungen. Insbesondere das Risiko für Kreubandverletzungen ohne Gegnerkontakt ist bei Frauen etwa drei- bis sechsfach höher. Neben biomechanischen Ursachen, wie Hüftwinkel oder Rumpfstabilität werden auch hormonelle Schwankungen als Ursache in den aktuellen Studien angeführt: es finden sich signifikant mehr Kreuzbandverletzungen in

WEITERE INFOS Praxis am Main, Beate Zunner Am Main 3, 95444 Bayreuth Telefon: 0921 / 507366-0 E-Mail: info@praxis-am-main.de www.praxis-am-main.de

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GESUND LEBEN

Schwerpunkt Frau, Mann, gesund

Gut ausgerüstet für die Schwangerschaft AUTO R

reha team Nordbayern

Nützliche Hilfsmittel gibt es im Sanitätshaus

Mit gutem Gefühl Schwangerschaft und Stillzeit genießen

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Kompressionsstrümpfe unterstützen in der Schwangerschaft müde und schwere Beine

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ie Schwangerschaft ist eine besondere Zeit im Leben einer Frau, die mit vielen Veränderungen und Herausforderungen einhergeht. In dieser Phase kann es von großer Bedeutung sein, auf Hilfsmittel zurückzugreifen, die den Komfort und das Wohlbefinden während der Schwangerschaft – und auch nach Geburt des Kindes – erhöhen. Das Sanitätshaus reha team Nordbayern bietet eine breite Palette an Hilfsmitteln, die speziell auf die Bedürfnisse werdender Mütter zugeschnitten sind.

BAUCHBANDAGEN, SCHWANGERSCHAFTSGÜRTEL, RÜCKEN- UND STÜTZGURTE: sind eine der nützlichsten Unterstützungen für schwangere Frauen. Sie bieten eine gezielte Stütze für den wachsenden Bauch und entlasten den Rücken, können Schmerzen und Verspannungen lindern. Die meisten Gurte sind leicht verstellbar und passen sich dem Körper sehr gut an.

STILLKISSEN: Stillkissen sind nicht nur nach der Geburt, sondern auch während der Schwangerschaft äußerst praktisch. Sie bieten Unterstützung beim Schlafen und Entspannen, da sie den Bauch und den Rücken abstützen. Ein Stillkissen kann auch als Stütze verwendet werden, wenn Sie bequem und sicher auf der Seite schlafen möchten.

STILL-BHS: Still-BHs sind speziell entworfen, um den Bedürfnissen stillender Mütter gerecht zu werden. Sie bieten Komfort, einfaches Öffnen zum Stillen und zusätzliche Unterstützung für die Brust. Auch wenn Still-BHs hauptsächlich nach der Geburt benötigt werden, können sie bereits während der Schwangerschaft getragen werden.

^ Bandagen bieten im Alltag sicheren Halt für Bauch und Rücken.

MILCHPUMPEN: sind eine weitere wichtige Ergänzung für schwangere Frauen und frischgebackene Mütter. Obwohl sie sich vor allem nach der Geburt als äußerst nützlich erweisen, können sie auch während der Schwangerschaft eine Rolle spielen. Die genannten Hilfsmittel aus dem Sanitätshaus sind darauf ausgerichtet, werdenden Müttern während der Schwangerschaft und nach der Geburt eine höhere Lebensqualität zu bieten. Es ist wichtig zu beachten, dass Sie vor der Verwendung dieser Hilfsmittel Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Hebamme halten, um sicherzustellen, dass sie für Ihre individuellen Bedürfnisse geeignet sind.

MEHR INFOS: reha team Nordbayern Gesundheitstechnik GmbH Am Bauhof 11, 95445 Bayreuth, Tel. (0921) 74743-0 www.rehateam-nordbayern.de

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STÜTZSTRÜMPFE UND KOMPRESSIONSSTRÜMPFE: In der Schwangerschaft kann es zu Wassereinlagerungen in den Beinen kommen, die zu Schwellungen und Unannehmlichkeiten führen. Stützstrümpfe und Kompressionsstrümpfe aus dem Sanitätshaus Reha Team Nordbayern können die Durchblutung in den Beinen verbessern und Schwellungen reduzieren. Sie sind besonders hilfreich für Frauen, die lange Stunden stehen oder sitzen müssen.

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Tabuthema Inkontinenz AUT OR

reha team Nordbayern

Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer

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nkontinenz ist ein weit verbreitetes Gesundheitsproblem, das oft im Verborgenen bleibt. Obwohl Millionen von Menschen weltweit davon betroffen sind, wird über Inkontinenz immer noch nur selten gesprochen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer und allein in Deutschland gibt es eine beträchtliche Anzahl von Menschen, die mit dieser Herausforderung leben müssen. Doch warum ist Inkontinenz ein Tabuthema, und wie kann das Sanitätshaus reha team Nordbayern dabei sinnvoll unterstützen?

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Die Prävalenz der Inkontinenz in Deutschland In Deutschland sind schätzungsweise mehr als sechs Millionen Menschen von Inkontinenz betroffen. Frauen deutlich häufiger als Männer. Das liegt zum Teil an anatomischen Unterschieden und hormonellen Veränderungen im weiblichen Körper, die während der Schwangerschaft, der Geburt und in den Wechseljahren auftreten. Die Prävalenz steigt mit dem Alter, wobei besonders ältere Frauen vermehrt betroffen sind. Allerdings kann Inkontinenz Menschen jeden Alters treffen und hat oft erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität der Betroffenen. Warum ist Inkontinenz ein Tabuthema? Trotz der hohen Verbreitung von Inkontinenz bleibt das Thema oft ein Tabu. Es gibt mehrere Gründe, warum Menschen nur ungern darüber sprechen:


Schwerpunkt Frau, Mann, gesund

GESUND LEBEN

‹ Hilfe finden: Ärzte, Sanitätshäuser und Beratungsstellen unterstützen beim Thema Inkontinenz.

Die Rolle des Sanitätshauses reha team Nordbayern Das Sanitätshaus reha team Nordbayern spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung von Menschen mit Inkontinenz. Hier sind einige Beispiele, wie das Sanitätshaus helfen kann:

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VERSORGUNG MIT HILFSMITTELN: Das reha team Nordbayern bietet Inkontinenzprodukte an, darunter Windeln und Einlagen. Diese Hilfsmittel können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich verbessern.

SCHAM UND STIGMA: Inkontinenz wird häufig mit Scham und Stigma in Verbindung gebracht. Betroffene fühlen sich peinlich berührt und fürchten, von anderen verurteilt oder abgelehnt zu werden. MANGELNDE AUFKLÄRUNG: Viele Menschen wissen nicht ausreichend über Inkontinenz Bescheid und fühlen sich deshalb unsicher, darüber zu sprechen. Dies betrifft nicht nur die Betroffenen, sondern auch das allgemeine Bewusstsein in der Gesellschaft. FEHLENDE KOMMUNIKATION: Selbst im medizinischen Bereich wird Inkontinenz manchmal nicht ausreichend thematisiert, da Ärzte und Pflegekräfte möglicherweise zögern, das Gespräch darüber zu beginnen. VERLUST DER PRIVATSPHÄRE: Inkontinenz betrifft oft intime Bereiche des Lebens, was die Offenheit und das Gespräch darüber erschwert.

BERATUNG UND AUFKLÄRUNG: Das Sanitätshaus kann Informationen und Beratung zu Inkontinenz bieten, um Betroffenen und ihren Angehörigen bei der Bewältigung des Problems zu helfen. Dies umfasst Tipps zur richtigen Anwendung von Hilfsmitteln und zur Pflege der Haut. DISKRETION UND EINFÜHLUNGSVERMÖGEN: Das reha team Nordbayern legt großen Wert auf Diskretion und Einfühlungsvermögen, um die Privatsphäre der Kunden zu wahren und ihnen ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. WORKSHOPS UND SCHULUNGEN: Das Sanitätshaus kann Workshops und Schulungen für Betroffene und deren Angehörige anbieten, um ihnen das Wissen und die Fähigkeiten zur Bewältigung von Inkontinenz zu vermitteln. Inkontinenz sollte kein Tabuthema sein. Es ist wichtig, dass Menschen darüber sprechen, um die nötige Unterstützung zu erhalten und sich nicht isoliert zu fühlen. Das Sanitätshaus reha team Nordbayern spielt eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Betroffenen und der Enttabuisierung dieses wichtigen Gesundheitsthemas. Indem wir offener über Inkontinenz sprechen und bessere Unterstützungsmöglichkeiten schaffen, können wir die Lebensqualität der Betroffenen verbessern und das Stigma um dieses Thema reduzieren. MEHR INFOS: reha team Nordbayern Gesundheitstechnik GmbH Am Bauhof 11, 95445 Bayreuth, Tel. (0921) 74743-0 www.rehateam-nordbayern.de

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GESUND LEBEN

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Ist es Krebs? AU T OR

Klinikum Bayreuth GmbH

Brustzentrum der Klinikum Bayreuth GmbH: schneller Gewissheit haben heißt schneller helfen können

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Das Brustzentrum der Klinikum Bayreuth GmbH behandelt jährlich einige hundert Frauen. Sie sind jung, alt, haben Kinder – oder nicht, sind füllig oder schlank. „Treffen kann es jede Frau – und in seltenen Fällen auch Männer“, sagt Prof. Dr. Christoph Mundhenke, Direktor der Frauenklinik und Leiter des Brustzentrums an der Klinikum Bayreuth GmbH. Am häufigsten tritt die Erkrankung zwar nach den Wechseljahren auf, aber etwa 30 Prozent der Frauen sind auch deutlich jünger. Daher gilt in jedem Alter: Stellt eine Frau Veränderungen fest, ist schnelles Handeln gefragt. „Die meisten Patientinnen kommen bereits mit einem gesicherten Befund zu uns“, sagt Prof. Mundhenke. Das muss aber nicht sein: Frauen, die einen Knoten ertasten, können sich auch mit einer Überweisung direkt im Klinikum vorstellen. „In Kooperation mit der Klinik für Radiologie bieten wir auch ambulant einen MammografieTermin direkt bei uns im Haus an.“ „Die Diagnose, die Sorgen und den Schrecken, den sie mit sich bringt, können wir den Frau-

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^ Regelmäßiges Abtasten der eigenen Brust – am besten ohne BH – ist einer der wichtigsten Bausteine der Brustkrebsvorsorge und sollte bereits in jungen Jahren zur festen Routine werden.

en nicht nehmen. Aber unsere Patientinnen können darauf vertrauen, dass wir Expertinnen und Experten mit viel Erfahrung in allen für die Behandlung relevanten Fachbereichen unter einem Dach haben. Das ist ein großer Vorteil. Die Wege sind kurz – nicht nur für die Patientinnen, sondern auch für uns Mediziner.“ Der Herzstück: Die Tumorkonferenz Am anschaulichsten wird das bei der Tumorkonferenz. Sie ist das Herzstück jeder onkologischen Behandlung in einem zertifizierten Zentrum, auch am Klinikum Bayreuth. Kommt eine Patientin mit einem Befund ins Brustzentrum, setzen sich Experten aller Fachbereiche zusammen und besprechen, wie die individuell beste Therapie erfolgen kann. Sie sind Gynäkologen, Onkologen, Chirurgen, Fachärzte für Strahlentherapie oder Radiologen. „Wir sehen uns die Befunde an, analysieren, leiten Behandlungsalternativen ab. Wenn alle Möglichkeiten durchgedacht sind und gegeneinander abgewogen wurden, besprechen wir das mögliche Vorgehen mit der Patientin und auf Wunsch auch mit deren Angehörigen“, erklärt Prof. Mundhenke.

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iagnose Brustkrebs. Schon der Verdacht reicht aus, um das Leben von heute auf morgen auf den Kopf zu stellen. Patientinnen sind dann in einem zertifizierten Brustzentrum, wie dem an der Klinikum Bayreuth GmbH am besten aufgehoben. Nicht nur, weil hier alle relevanten Fachabteilungen interdisziplinär eng vernetzt zusammenarbeiten, sondern auch, weil Erfahrung ein wesentlicher Erfolgsfaktor der Behandlung ist.


Mammografie Ein Netzwerk, das auffängt Aber wer eine Krebserkrankung heilen möchte, darf nicht nur auf den Tumor sehen. „Der wichtigste Faktor einer gelungenen Therapie ist die Patientin selbst“, sagt der Mediziner. Ihre psychische Verfassung, ihre Art mit der Erkrankung umzugehen, haben einen großen Einfluss auf den Behandlungserfolg. „Wir arbeiten daher eng mit Kolleginnen und Kollegen aus der Psychologie, der Psychoonkologie, aber auch der Sporttherapie und dem Sozialdienst zusammen und unterstützen den Austausch in Selbsthilfegruppen. Gemeinsam wollen wir ein Netz schaffen, dass Patientinnen eine Perspektive gibt, sie auffängt und unterstützt – auch dabei, sich selbst zu helfen.“ Dabei handelt das Team immer nach den aktuellen Leitlinien der Deutschen Krebsgesellschaft – auch das ein wesentliches Kriterium eines zertifizierten Zentrums. „Diese Leitlinien geben vor, mit welchen Verfahren nach aktuellem Stand der Wissenschaft in welchen Fällen die größtmöglichen Behandlungserfolge zu erwarten sind“, erklärt Prof. Mundhenke. Das Brustzentrum in Bayreuth profitiert dabei nicht nur von der engen Vernetzung aller Fachabteilungen und Therapiebereiche, sondern auch von der engen Anbindung an das Comprehensive Cancer Center (CCC) Erlangen-Nürnberg und nicht zuletzt an den Medizincampus Oberfranken. Hier lehrt Mundhenke selbst als Professor für Gynäkologie und Geburtshilfe und betreut damit nicht nur Patientinnen, sondern auch die Forschung und Lehre. Zudem wurden am Klinikum Bayreuth gerade insbesondere die medizinischen Geräte zur Diagnostik erneuert: „Wir sind damit auch technisch auf dem absolut neuesten Stand“, sagt Prof. Mundhenke.

AMBULANTE TERMINE IM KLINIKUM JETZT AUCH FÜR GESETZLICH VERSICHERTE PATIENTINNEN Das macht Angst: Frauen, die einen Knoten oder eine Verhärtung in der Brust ertasten, wünschen sich schnellstmögliche Gewissheit. In der Klinik-Ambulanz von Privatdozent Dr. Thorsten Klink können jetzt auch gesetzlich versicherte Patientinnen mittels Mammografie untersucht werden. Als Direktor des Instituts für Radiologie arbeitet PD Dr. Klink mit dem Brustzentrum der Klinikum Bayreuth GmbH unter Leitung von Prof. Dr. Christoph Mundhenke zusammen. „Wir können die Diagnose nicht beeinflussen, aber wir können Gewissheit verschaffen – und durch unsere enge Vernetzung den schnellstmöglichen Weg zu einer individuell abgestimmten Therapie ebnen“, sagt PD Dr. Klink. Das Klinikum Bayreuth ist dabei ausdrücklich nicht Partner eines Mammografie-ScreeningProgramms. „Unser Angebot richtet sich an Frauen, die einen begründeten Krankheitsverdacht haben. Diesen möchten wir lange Wartezeit ersparen", sagt PD Dr. Klink. Niedergelassene Gynäkologinnen und Gynäkologen können Patientinnen mit unklaren Brustbefunden zur Abklärung ins Klinikum überweisen“, sagt Klink. Am Institut für Radiologie steht dafür ein neues, hochmodernes Mammografie-Gerät zur Verfügung. Es ermöglicht hochauflösende Bilder bei möglichst geringer Strahlenbelas^ PD Dr. Thorsten Klink, EBCR, EBIR ist tung und außerdem 3D-Mammografien, sogenannte Direktor des Instituts Mamma-Tomosynthesen. „Damit lassen sich selbst für diagnostische und interventionelle Rakleinste Veränderungen noch sicherer erkennen diologie der Klinikum und besser beurteilen.“ Und auch die Kompression Bayreuth GmbH. während der Untersuchung wird durch spezielle, an die Brustoberfläche angepasste Paddles als weniger unangenehm empfunden. Die Bildbefunde werden mit den Patientinnen im Anschluss an die Untersuchung besprochen und die zuweisenden Frauenärzte erhalten einen schriftlichen Bericht. Ein weiterer Vorteil: Mit dem ambulanten Angebot besteht künftig die Chance vom ersten Verdacht bis hin zur Nachsorge alle Bilder mit ein und demselben Gerät aufzunehmen. „Das erhöht die Vergleichbarkeit und erleichtert die Beurteilung im Behandlungsverlauf deutlich“, sagt PD Dr. Klink.

MEHR INFOS: Klinikum Bayreuth GmbH Brustzentrum am Klinikum Bayreuth Preuschwitzer Str. 101, 95445 Bayreuth E-Mail: brustzentrum@klinikum-bayreuth.de www.klinikum-bayreuth.de/brustzentrum

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Brust- und Eierstockkrebs: Warum es sinnvoll ist, sein genetisches Risiko zu kennen

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rebserkrankungen haben eine erbliche Komponente. „Auch bei Brust- und Eierstockkrebs haben die Gene einen großen Einfluss“, sagt Prof. Dr. Christoph Mundhenke, Direktor der Frauenklinik, Leiter des Brustzentrums und des Gynäkologischen Krebszentrums im Klinikum Bayreuth. „Und es gibt Möglichkeiten, das persönliche Risiko zu minimieren", sagt er. Herr Prof. Mundhenke, wie die Mutter, so die Tochter? Warum ist es so wichtig, sein genetisches Risiko zu kennen?

Risiko an Brustkrebs zu erkranken und ein etwa 40-prozentiges Risiko für Eierstockkrebs – ein Leben lang. Das ist ein Damoklesschwert. Wie wird diese Mutation festgestellt? PROF. MUNDHENKE: Frauen, die einer Risikogruppe angehören, können sich einem Gentest unterziehen. Diese Möglichkeit sollte im Vorfeld ausführlich mit einem Arzt in einem zertifizierten Zentrum besprochen werden. Wir im Klinikum Bayreuth haben ein solches Brustzentrum und beraten Patientinnen gerne.

PROF. MUNDHENKE:

^ Univ.-Prof. Dr. Christoph Mundhenke ist Direktor der Frauenklinik und Leiter des Brustzentrums der Klinikum Bayreuth GmbH.

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Bei rund 30 Prozent der Patientinnen, die in jungem Alter erkranken, oder bei denen mehrfach Tumore festgestellt werden, liegen Hinweise auf eine genetische Belastung vor. Einige Gene sind bereits identifiziert, viele noch nicht. Aber die Forschung geht weiter. Fakt ist bereits: Bei fünf bis zehn Prozent der Patientinnen lässt sich eine Mutation in den Hochrisikogenen BRCA1 und 2 nachweisen. BRCA steht dabei für breast cancer, also Brustkrebs. Diesen Frauen kann Wissen unter Umständen das Leben retten. Denn wer diese Mutation hat, hat ein 70-prozentiges

Kann sich nicht jede Frau, unabhängig von ihrem familiären Hintergrund, testen lassen? PROF. MUNDHENKE: Die Genuntersuchungen sind sehr aufwändig. Daher macht es keinen Sinn, pauschal vorzugehen. Im ersten Schritt sollte daher jede Frau ihre Familiengeschichte ansehen. Sind altersunabhängig mindestens drei Fälle in der Familie bekannt, ist zumindest eine Beratung angebracht. Liegt das Erkrankungsalter deutlich unter 50 Jahren, ist ein Test unter Umständen auch schon bei einem Fall von Brust- oder Eierstockkrebs in der Familie ratsam.


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Was bringt es, wenn ich mein Risiko kenne? PROF. MUNDHENKE: Wissen hat Vor- und Nach-

teile. Es ist sicher psychisch belastend. Aber es birgt auch Chancen. Zum einen haben Frauen mit einem Hochrisikogen Anspruch auf ein wesentlich ausführlicheres und engmaschigeres Vorsorgeprogramm. Brustkrebserkrankungen werden damit deutlich früher erkannt. Und je eher der Krebs diagnostiziert wird, desto besser sind die Heilungschancen. Aber muss ich warten, bis ich erkranke, oder kann ich auch vorsorglich tätig werden? PROF. MUNDHENKE: Das geht, ist aber ein großer Schritt, den man nicht leichtfertig gehen sollte. Denken Sie an Angelina Jolie. Sie hat sich Brustdrüsen und Eierstöcke entfernen lassen. Es gibt aber durchaus Risikopatientinnen, bei denen auch ich das für empfehlenswert halte.

Ab wann macht so eine Überlegung Sinn?

Krebsart, es gibt auch so gut wie keine Möglichkeiten der Früherkennung. Dennoch sollte die Überlegung so lange warten, bis die Familienplanung abgeschlossen ist. Ich würde einer 35-Jährigen nicht zu einer Operation raten wollen. Über die Entfernung der Brustdrüsen kann man unter Umständen eher nachdenken. Aber hier gibt es auch gute Möglichkeiten der Früherkennung.

^ Wer sein Risiko kennt, kann handeln. Die Möglichkeiten reichen von engmaschiger Vorsorge bis hin zu operativen Alternativen. Für und Wider sollten die Frauen mit ihrem Arzt ausführlich besprechen, sagt Prof. Christoph Mundhenke.

Das ist eine schwere Entscheidung… PROF. MUNDHENKE: Ja. Und auch eine, die nur die Patientin selbst treffen kann. Meine Aufgabe als Mediziner ist es, ihr alle relevanten Informationen zu geben, ihre Fragen umfassend zu beantworten und das Für und Wider aufzuzeigen, um sie in die Lage zu versetzen, eine eigenständige Entscheidung zu treffen. Das ist immer auch eine Vertrauensfrage zwischen Arzt und Patient.

MEHR INFOS: Klinikum Bayreuth GmbH

PROF. MUNDHENKE: Das ist nicht leicht zu be-

Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe

antworten. Eierstock- und Brustkrebs müssen getrennt betrachtet werden. Bei Eierstockkrebs handelt es sich nicht nur um eine aggressive

Tel: 0921 / 400-5502 E-Mail: frauenklinik@klinikum-bayreuth.de www.klinikum-bayreuth.de/frauenklinik

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Tina Hofmann und Monja Baumann arbeiten in der Klinik für Forensische Psychiatrie

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hre Patienten sind ausnahmslos Männer. Tina Hofmann und Monja Baumann arbeiten als Fachkräfte für Pflege im Maßregelvollzug in der Klinik für Forensische Psychiatrie (KFP) am Bezirkskrankenhaus Bayreuth. Sie helfen straffällig gewordenen Patienten dabei, einen geebneten Weg zurück in den Alltag zu finden. Dass sie Frauen sind unter „harten Jungs“, spielt für sie und auch ihre männlichen Kollegen keine Rolle.

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„Die Voraussetzung im Pflege- und Sicherheitsdienst der KFP zu arbeiten, ist nicht abhängig vom Geschlecht, sondern von den persönlichen Fähigkeiten und der Eignung für dieses Einsatzgebiet“, sagt Sebastian Fischer klar. Er ist der Leiter des Pflege- und Sicherheitsdienstes und schätzt seine Kollegen (60 Prozent) und Kolleginnen (40 Prozent) und deren Arbeit sehr. Wie baue ich eine professionell therapeutische Beziehung zu dem Patienten auf? Wie ist meine


< Ihre Patienten sind ausnahmslos Männer. Monja Baumann (links) und Tina Hofmann arbeiten als Fachkräfte für Pflege im Maßregelvollzug in der Klinik für Forensische Psychiatrie (KFP) am Bezirkskrankenhaus Bayreuth.

Haltung gegenüber diesen Patienten? Für Fischer geht es um Fragen wie diese. Und die Haltung ist es, die bei Tina Hofmann und Monja Baumann stimmt: Viele Patienten sind rund ein bis zwei Jahre lang in der Klinik. Durch die enge Bezugspflege während dieser Zeit kann man gut hinter die Fassade schauen und „versuchen, den Menschen erstmal vorurteilsfrei kennenzulernen, bevor man gemeinsam mit ihm dann auf die Grunderkrankung blickt“, sagt Monja Baumann, Fachkraft für Pflege im Maßregelvollzug und stellvertretende Stationsleiterin in der KFP. „Aber klar – unsere Patienten sind sehr individuell. Manchem fällt es leichter, offen mit einer weiblichen Mitarbeiterin über seine Ängste und Probleme zu reden, andere tun sich mit einem männlichen Gegenüber leichter“, erklärt Fischer. Keine Angst Die Behandlung von ausschließlich männlichen Patienten stellt einen vor andere Herausforderungen als die Behandlung von Frauen – und umgekehrt, sagen Hofmann und Baumann klar. „Auf einer gemischtgeschlechtlichen forensischpsychiatrischen Station kann das Miteinander unter den Patienten stark gestört sein“, sagt Tina Hofmann. Und sie muss es wissen, denn sie leitet eine Station in der KFP. Ein gutes Stationsklima und ein gesundes Miteinander sind wichtige Bausteine der Therapie. Unerlässlich ist dabei ein funktionierendes Team, das Hand in Hand arbeitet und auf das man sich jederzeit verlassen kann. Angst braucht deshalb niemand zu haben, der in der KFP tätig ist. Prinzipiell sollte niemand einen Arbeitsplatz haben, an dem er Angst verspürt, finden die beiden Frauen. „Die nötige Achtsamkeit im Umgang mit Straftätern ist allerdings unumgänglich. Denn sie schützt jeden einzelnen von uns.“ Es gebe aber sicherlich Situationen, in denen man Anspannung verspüren kann. Die Station ist jedoch immer so mit Pflegepersonal besetzt, dass man nie alleine ist.

„Die nötige Achtsamkeit im Umgang mit Straftätern ist unumgänglich. Denn sie schützt jeden einzelnen von uns.“ Mitarbeitenden durchlaufen eine intensive Einarbeitung und werden durch interne Schulungen auf dieses hochanspruchsvolle Aufgabengebiet vorbereitet“, erklärt Fischer. Höflichkeit, Respekt, Transparenz im Umgang mit den Patienten, aber auch geregelte Tagesabläufe – ein gewisses Rahmenprogramm braucht es. Nicht demotivieren lassen Sebastian Fischers knapp 200 Mitarbeiter müssen flexibel sein, das jeweils richtige Therapieangebot machen, dürfen sich nicht demotivieren lassen, wenn mal etwas nicht klappt. „Wir können immer nur versuchen, dem Patienten die beste Hilfestellung zu geben, um ein möglichst straf- und suchtmittelfreies Leben zu führen.“ Damit das am besten gelingt, ist vor allem eine ganzheitliche Sichtweise auf den Patienten gefragt. „Ein hochkomplexes Arbeitsgebiet“, sagt Volkmar Blendl. Er ist der Maßregelvollzugsleiter und Chefarzt der Klinik für Forensische Psychiatrie und weiß, seine Mitarbeitenden sind „pragmatisch, neugierig, unerschrocken, stressresistent, intuitiv und emotional begabt. Egal ob Frau oder Mann. MEHR INFOS: GeBO – Gesundheitseinrichtungen

die Arbeit Mehr über o fmann von Tina H Baumann und Monja im Video: erfahren Sie

des Bezirks Oberfranken

„Falls es doch zu einer belastenden Situation kommen sollte, pflegen wir eine offene Gesprächskultur in unseren multiprofessionellen Teams“, sagt Monja Baumann. „Alle unsere

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Dr. Kerstin Hessenmöller im Gespräch über Transgeschlechtlichkeit und den langen Leidensweg junger Menschen

^ Dr. Kerstin Hessenmöller ist Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters am Bezirkskrankenhaus Bayreuth.

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Eine, die dieses Thema bereits seit vielen Jahren beschäftigt, ist Dr. Kerstin Hessenmöller. Seit August 2023 ist sie die neue Chefärztin der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters am Bezirkskrankenhaus Bayreuth. Bereits vor 15 Jahren suchten belastete Jugendliche mit depressiver Symptomatik, Ablehnung ihres Körpers und anderen erheblichen psychischen Auffälligkeiten den Weg in ihre Sprechstunde. 2018 etablierte sie eine Spezialsprechstunde „Transidentität und sexuelle Identitätsentwicklung des Kindes- und Jugendalters.“ Auch an ihrer neuen Wirkungsstätte in Bayreuth begegnet ihr das Thema immer wieder. „Wir haben Patient:innen*, die den Wunsch nach einem anderen Vornamen äußern und damit den Wunsch nach Zugehörigkeit zu einem anderen Geschlecht. Oft verbunden mit einem hohen Leidensdruck. Das erfordert viel Feinfühligkeit und Akzeptanz

einer Diversität im gesamten Team. Aber auch das Vermeiden einer gewissen Beliebigkeit. So gibt es Jugendliche, die sich bereits geoutet haben. Hier ist für uns klar, dass die Anrede mit dem gewählten Namen und Geschlechtspronomen erfolgt. Es wird versucht das Leben/Erproben im anderen Geschlecht auch in der Klinik zu ermöglichen.“ Formuliert jemand erstmals im Laufe der stationären Behandlung die Problematik, sind ein besonders sensibler Umgang und professionelle Begleitung notwendig. Es gebe aber auch kein „erst musst du deine Depression in den Griff kriegen, dann schauen wir mal“, sagt Hessenmöller klar. Denn oft ist die psychiatrische Erkrankung eine Folge der Geschlechtsinkongruenz. Wichtig ist es, die Jugendlichen in ihrem Prozess, der oft langwierig ist, zu begleiten und zu respektieren. Geschlechtsinkongruenz/-dysphorie „Ich bevorzuge zunehmend den Begriff der nonkonformen Geschlechtsidentität, um damit die Vielfalt abzubilden“, sagt Dr. Kerstin Hessenmöller. „Denn was ist mit denen, die sich weder als Junge noch als Mädchen fühlen?“ Es gebe heute weniger eindeutiges Verhalten bezüglich der Zuordnung, was ein typischer Junge und ein typisches Mädchen ist – was auch immer wir darunter verstehen. „Allgemein gilt: je jünger die Kinder, desto höher ist die Variationsbreite von entsprechenden Entwicklungsverläufen“, sagt die Expertin. Das heißt auch, dass vor Beginn der Pubertät keine eindeutige Vorhersage getroffen werden kann. „Somit erfolgen auch vor der Pubertät keine somatomedizinischen Behandlungen.“ Aktuell werden die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie bezüglich der Geschlechtsinkongruenz/Geschlechtsdysphorie überarbeitet und alsbald zur Verfügung stehen.

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ann, Frau, etwas dazwischen oder nichts von beidem? Trans* ist ein Oberbegriff, der verschiedene Menschen bezeichnet, die sich nicht mit dem ihnen bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht identifizieren. Transgeschlechtliche Menschen sind beispielsweise Trans*Frauen (Frauen, deren Geschlechtseintrag bei der Geburt männlich war). Trans*Männer (Männer, deren Personenstandseintrag bei der Geburt weiblich war), aber auch Menschen, die sich geschlechtlich nicht verorten (lassen) möchten. Das Sternchen in der Bezeichnung soll Raum für verschiedene Identitäten lassen, wie beispielsweise transident, transsexuell oder nicht-binär.


Ursachen nicht hinreichend geklärt Die Ursachen für das Entstehen von Transsexualität sind nicht hinreichend geklärt. Ausschließlich psychische oder soziale Ursachen werden inzwischen ausgeschlossen. Möglicherweise sind vorgeburtliche Hormonstörungen ein Auslöser. Die meisten Transsexuellen berichten, das Gefühl, im falschen Körper zu stecken, von frühester Kindheit an gehabt zu haben und nicht etwa erst mit Beginn der Pubertät. Es gibt Ansätze, die auf eine komplexe Veranlagung hinweisen. So gibt es Zwillingsstudien, bei denen eineiige Zwillingspaare zu 39 Prozent beide trans waren. Aber eben auch 61 Prozent nicht. Bei zweieiigen war dies bei keinem Paar der Fall. Somit spielt Genetik auch eine gewisse Rolle. Typische Hinweise beachten Vor allem besteht ein zunehmender Leidensdruck mit voranschreitender pubertärer Entwicklung und Veränderung des Körpers. Auch wenn das Umfeld den sozialen Rollenwechsel akzeptiert, schafft es keine Linderung, was den Leidensdruck, im falschen Körper zu leben, betrifft. Allgemein gilt, dass eine hohe Eindeutigkeit besteht, wenn die Geschlechtsinkongruenz sich schon im Kindesalter abbildet. Also das Ablehnen des chromosomalen Geschlechts. Kinder stellen sich mit dem Namen des von ihnen erlebten Geschlechts vor, schreiben diesen auf ihre Schulhefte. Sie möchten mit

dem anderen Geschlecht angesprochen werden und reagieren bei Nichtbeachtung gereizt oder gar nicht. Besteht diese Symptomatik bis in die Pubertät und darüber hinaus, ist eine hohe Eindeutigkeit gegeben.

^ Die meisten Transsexuellen haben das Gefühl, im falschen Körper zu stecken, bereits von frühester Kindheit an gehabt.

Mit zunehmender Pubertät erhöht sich das Leiden, bezüglich der sich „falsch“ anfühlenden Vermännlichung oder Verweiblichung des Körpers. Ganz typisch ist die Ablehnung des Schwimmbadbesuchs W ICH T IG über Jahre, vor allem mit Beginn der BrustSeit 2019 gilt die Geschlechtsentwicklung und allinkongruenz auch laut WHO gemeinen körperlichen nicht mehr als „psychische Veränderung mit weibStörung“ und damit nicht mehr lichen Rundungen. Die als Krankheit. „Das bedeutet Brüste werden massiv für uns Ärzte und Ärztinnen, abgebunden, was bis zur dass wir nicht die GeschlechtsBeeinträchtigung der inkongruenz, sondern das Leid, Atmung führen kann. das dadurch entstehen kann, behandeln“, sagt Dr. Kerstin Die Menstruation wird Hessenmöller. als Kränkung und zutiefst fremd erlebt. Bei Trans*Mädchen ist es ähnlich. Die tiefe Stimme, der hervorstehende „Adamsapfel“, Bartwuchs, kantiger Körper, die Zunahme der Muskulatur werden als fremd erlebt und es besteht eine Unzufriedenheit und Ablehnung des eigenen Körpers. Der Schwimmbadbesuch ist für sie nicht mehr möglich. >

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E I N B E I S P I E L : Dr. Kerstin Hessenmöller hat ein Mädchen (G.) vom Grundschulalter an begleitet. Eigentlich kam sie wegen einer ausgeprägten ADHS-Symptomatik. Sie trat sehr klar wie ein Junge auf und hatte schon mit drei Jahren alle Mädchenkleider aus ihrem Schrank verbannt. Die Eltern waren diesbezüglich aufgeschlossen und unterstützten ihre Tochter. Doch mit Beginn der Pubertät fiel es G. schwer, den Weg Richtung Trans*Junge zu gehen. Massive Ängste blockierten sie. Mobbing, Ausgrenzung und lebensmüde Gedanken folgten. Glücklicherweise gingen die Eltern auch mit dieser Phase sehr sensibel um. „Auf Drängen des Freundeskreises gelang es G., sich in meiner Spezialsprechstunde vorzustellen, nachdem sie/er das soziale Outing vollzogen hatte. Obwohl wir uns schon lange kannten“, erzählt Hessenmöller. Er (gewählter Name M.) wurde nun von mir entsprechend begleitet. Heute lebt M. als Trans*Mann nach erfolgreicher Mastektomie (Brustentfernung) und Hysterektomie (Gebärmutterentfernung) sowie gegengeschlechtlicher Hormonbehandlung. Die operativen Veränderungen konnten mittels Gutachten kurz vor vollendetem 18. Lebensjahr begonnen werden – bei familiärem Risiko für Krebserkrankungen. „Wichtig ist, dass wir die Jugendlichen auf ihrem Weg begleiten, unterstützen, in ihrer individuellen Problematik ernst nehmen. Gerade beim Timing, was wann geschieht, ist es wichtig, in einem engen Austausch mit den Endokrinologen (Hormonexperten) zu sein“, macht Hessenmöller klar.

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Die Behandlung – ein komplexer Prozess Es bedarf der Indikationsstellung und vor allem eines mehrjährigen psychologischen und medizinischen Begleitprozesses. Für die hormonelle Behandlung, also die pubertätsunterdrückende oder gegengeschlechtliche Hormonbehandlung bedarf es eines fachärztlichen Indikationsschreibens. Dann erfolgt die Vorstellung bei einem entsprechend erfahrenen Endokrinologen. Auch die Indikation für weiterführende operative Maßnahmen müssen fachärztlich gestellt werden. Hier wird empfohlen, die Volljährigkeit abzuwarten. Bei körperlich männlichen Transsexuellen können dann Penis und Hoden entfernt und eine künstliche Vagina geformt werden. Bei körperlich weiblichen Transsexuellen können Eierstöcke und Gebärmutter entfernt werden. Die Konstruktion eines künstlichen Gliedes ist möglich, gilt jedoch als sehr schwierig, und für viele Transsexuelle sind die Ergebnisse aktuell noch nicht zufriedenstellend. Nach den operativen Eingriffen können Transsexuelle meist ohne Probleme Geschlechtsverkehr ausüben, zeugungsfähig sind sie jedoch nicht.

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Unerlässlich ist, dass vor den Behandlungen immer eine gesicherte Diagnose vorliegen muss, die sich meist über einen langen Zeitraum erstreckt. Es muss sichergestellt werden, dass wirklich eine konstante körperbezogene Geschlechtsdysphorie mit anhaltendem Wunsch nach geschlechtsangleichender Behandlung besteht und nicht doch ein fluider Identitätsfindungsprozess im Jugendalter. Bei den Stellungnahmen für die Krankenkassen oder eventuellen Gutachten sind Zeitfenster von zwei und drei Jahren gefordert. Die gesetzliche Lage Für eine Personenstandsänderung laut aktuell geltendem Transsexuellengesetz (TSG) bedarf es zwei unabhängiger Gutachter, die die Transsexualität feststellen und andere psychische Störungen ausschließen. Für die Betroffenen ist dieser letzte entscheidende Schritt mit vielen Kosten, Wartezeiten und teilweise entwürdigenden Frageprozeduren verbunden. Hoffnung auf Verbesserung oder Erleichterung des Prozesses besteht: Am 23. August 2023 hat die Bundesregierung in einer Kabinettsitzung das Selbstbestimmungsgesetz beschlossen. Dadurch soll die Änderung von Geschlechtseintrag und Vornamen in Zukunft durch eine Selbsterklärung gegenüber dem Standesamt ermöglicht und das TSG abgeschafft werden. Erstmalig wird damit ein Selbstbestimmungsgesetz vorgelegt, welches durch die Regierung erarbeitet wurde. Damit ist der Weg frei für die parlamentarische Beratung des Gesetzentwurfs, den Bundesfamilienministerin Lisa Paus und Bundesjustizminister Marco Buschmann vorgelegt haben. Ergänzender Ausweis hilft im Alltag Zur Erleichterung im Alltag und zur Vermeidung von Missverständnissen, unnötigen Erklärungen und Diskriminierungen besteht die Möglichkeit von der DGTI (Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität) einen Ergänzungsausweis zu beantragen und ausstellen zu lassen. Dies ist ab dem 16. Lebensjahr möglich. Der DGTI-Ergänzungsausweis ist ein standardisiertes Ausweispapier, das alle selbstgewählten personenbezogenen Daten (Vorname, Pronomen und Geschlecht) dokumentiert und ein aktuelles Passfoto zeigt. Bei sämtlichen Innenministerien, bei der Polizei, vielen Behörden, Banken, Universitäten, Versicherungen und anderen Stellen ist er bekannt und akzeptiert. Dort, wo dies noch nicht der Fall ist, hilft ein QR-Code auf dem Ausweis weiter.


Die Ablehnung von Trans*Mädchen ist in der Gesellschaft nach wie vor noch sehr hoch. Das heißt für Deutschland, dass es aktuell etwa doppelt so viele Trans*Männer gibt, die den Weg nach außen beschreiten, wie Trans*Frauen, für die die Hürde nach wie vor viel höher ist. Schon im Kindergarten ist es einfacher, ein burschikoses Mädchen in Jungs-Kleidung zu sein, als ein Junge im Kleid, erklärt Hessenmöller. Dies nimmt mit zunehmendem Alter zu. Auch die Gewalt im öffentlichen Raum richtet sich häufiger gegen Trans*Frauen als gegen Trans*Männer. Somit finden die sozialen Coming-outs von Trans*Mädchen derzeit im Durchschnitt etwa zehn Jahre später statt als die von Trans*Jungen. Das können Eltern tun „Wichtig ist es, die Eltern zu informieren, dass sie die Tatsache an sich nicht beeinflussen können. Sie können das nicht lenken und nicht ändern, und wir Ärzte:innen*/Therapeuten:innen* können das auch nicht wegtherapieren.“ Die Eltern können nur abwarten, bis es klar genug ist und der oder die Jugendliche eine Reife zeigt, die ihn oder sie zu dieser Entscheidung befähigt. Das ist mitunter ein langwieriger Prozess, aber notwendig in Anbetracht der Tragweite.

„Reden Sie offen und ehrlich mit Ihrem Kind und zeigen Sie Liebe und Verständnis.“ „Überfordern Sie das Kind nicht. Es macht keinen Sinn, es ständig mit dem Thema zu konfrontieren oder das Ganze zu hinterfragen. Das führt nur noch mehr zur Verunsicherung.“ Das Thema sollte nur dann angesprochen werden, wenn es vom Kind auch gewünscht wird. Outen Sie das Kind keinesfalls ungefragt beispielsweise vor Nachbarn, anderen Familienmitgliedern, Freunden, Schule. Es bedeutet für das Kind neben dem Vertrauensverlust auch eine Bloßstellung. Kümmern Sie sich um professionelle Hilfe und kontaktieren Sie qualifizierte Ärzte und Ärztinnen*.

^ Es ist wichtig, das eigene Kind ernst zu nehmen und mit dem gewünschten Namen und Pronomen anzusprechen.

H I L F S A N G E B O T E U N D E M P F E H LU N G E N: Es ist also wichtig, ruhig und besonnen zu reagieren und seinem Kind zu signalisieren, dass man es akzeptiert und so liebt, wie es ist. Trotz eigener Verunsicherung ist es wichtig, dem eigenen Kind die Unsicherheit zu nehmen. Auch die Eltern müssen sich oft mit Vorwürfen und Fragen, wie „Habe ich etwas falsch gemacht in der Erziehung? oder „Liegt es daran, dass ich alleinerziehende Mutter/Vater bin?“ auseinandersetzen. Trotz aller Offenheit für Diversität gibt es in der heutigen Gesellschaft noch viele Vorbehalte und veraltete Ansichten bezüglich dessen, was ein „typischer“ Junge und ein „typisches“ Mädchen ist und was diese tun oder sein sollten. Eltern sollten unbedingt versuchen, keine bevormundende Haltung einzunehmen. Es ist wichtig, das eigene Kind ernst zu nehmen und mit dem gewünschten Namen und Pronomen anzusprechen.

• www.lambda-bayern.de (Jugendhilfenetzwerk) • Trans-Ident e.V.: Selbsthilfegruppen in Würzburg, Ingolstadt, München und Ansbach • www.stmas.bayern.de/aktionsplan-queer • www.transmann.de (Adressen für Spezialisten, Hormontherapeuten, Operateure und diverse Checklisten) • www.transjaund.de Broschüren für Jugendliche und Eltern: • Geschlechtliche Vielfalt in der Kinder- und Jugendhilfe • Akzeptrans*Arbeitshilfe für den Umgang mit transsexuellen Schüler_innen

MEHR INFOS: GeBO – Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken Bezirkskrankenhaus Bayreuth Nordring 2, 95445 Bayreuth, Telefon: (0921) 283-0 www.gebo-med.de

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Trans*Mädchen haben es schwerer


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Männer unter Frauen AUTO R

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Warum in der Pflege dringend auch männliche Fachkräfte benötigt werden und was ihr Fehlen mit der Geschichte zu tun hat

Männliche Pflegekräfte können für männliche Patienten hilfreiche Rollenvorbilder sein.

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flege ist weiblich. Die Zahlen bestätigen das. Beispiel Bezirkskrankenhaus Bayreuth: Etwa zwei Drittel der hier tätigen examinierten Pflegekräfte sind weiblich. Dabei, erklärt Thomas Kirpal, Leiter der Berufsfachschulen für Pflegeberufe am Bezirkskrankenhaus Bayreuth, ist Pflege durchaus Männersache. Aus mehreren Gründen.

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Pflege wird ja oft als Frauenberuf(ung) gesehen …

mung der Pflege als Frauenberuf allmählich, die Geschlechterstereotypen brechen auf und die Gleichstellung der Geschlechter schreitet voran. In vielen Ländern gibt es Initiativen, die Männer ermutigen, in die Pflegebranche einzusteigen und die Vielfalt in diesem Berufsfeld zu fördern. Insgesamt ist die Pflege ein Berufsfeld, das für Menschen jeglichen Geschlechts offen ist. Und es ist wichtig, die Vielfalt und die wertvollen Beiträge von Pflegefachkräften in all ihren Formen anzuerkennen und zu schätzen. Geschlechterstereotypen sollten nicht die Berufswahl oder -möglichkeiten einschränken und die Wertschätzung für die Pflegeberufe sollte unabhängig vom Geschlecht der Fachkräfte erfolgen.

KIRPAL: Die Wahrnehmung der Pflege als Frauenberuf hat vor allem historische Gründe. In vielen Gesellschaften wurden traditionell bestimmte Berufe Und warum sind Männer aufgrund von Geschlechterdann immer noch rollen zugewiesen. Pflege eine Seltenheit im als fürsorglicher und Pflegeberuf? mütterlicher Beruf wurde vor allem Frauen zugewiesen. Die KIRPAL: Es sind diese männliche Rolle in Stereotypen, die der Gesundheitsvermanche Berufe als sorgung wurde eher typisch männlich im Arztberuf gesehen. oder typisch weiblich Allerdings haben sich erscheinen lassen. Die in den letzten JahrzehnPflege wird noch immer ten Geschlechterrollen als Frauenberuf wahrgeund -erwartungen in vielen nommen. Bei der Berufswahl Gesellschaften weiterentwickelt. stehen auch heute noch viele junImmer mehr Männer interessiege Männer unter dem sozialen ^ Thomas Kirpal ist Leiter der Berufsfachschulen ren und entscheiden sich für eine Druck, eher etwas Handwerkfür Pflegeberufe am Karriere in der Pflege. Dies hat liches oder Technisches zu erBezirkskrankenhaus Bayreuth. dazu beigetragen, das traditiolernen. Ein zweiter Grund ist die nelle Bild des Frauenberufs in der mangelnde Sichtbarkeit männPflege langsam zu verändern. Pflege erfordert licher Pflegefachkräfte. Es gibt kaum Vorbilder spezielle Qualifikationen und Fähigkeiten, die oder Rollenmodelle für junge Männer, sich für unabhängig vom Geschlecht sind. Menschen diesen Beruf zu interessieren. In Deutschland beider Geschlechter können die notwendigen bleiben bisher auch die gezielte Ansprache und Fähigkeiten und die Empathie für die Pflege konkrete Rekrutierungsbemühungen für junge von Patienten und Bewohnern entwickeln. Die Männer aus. Pflege ist ein breites Berufsfeld, das verschiedene Bereiche wie Krankenpflege, Altenpflege, Was bedeutet es, wenn Männer als Vorbilder Kinderkrankenpflege, Psychiatriepflege und für den Beruf fehlen? mehr umfasst. Vor allem in der Pflege der Psychiatrie gibt es einen hohen Männeranteil, KIRPAL: Jungen Männern kann es dann schwer der sich aus dem früheren Wärterberuf entfallen, sich vorzustellen, wie ihre Karriere in wickelt hat. Männer und Frauen arbeiten in diesem Bereich aussehen könnte. Das Fehlen verschiedenen Pflegebereichen zusammen und von Rollenmodellen kann dazu führen, dass sie tragen gleichermaßen dazu bei, die Gesundsich unsicher fühlen und sich möglicherweise heit und das Wohlbefinden der Patienten zu von der Berufswahl abwenden. Das „typisch fördern. Somit ändert sich die die WahrnehWeibliche“ des Pflegeberufs wird dann über >

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bewertet und es entsteht schnell der falsche Eindruck, dass Pflege nichts für Männer ist. Dies kann die Bereitschaft junger Männer, in den Beruf einzusteigen, weiter einschränken. Wie wirkt sich Diversität der Geschlechter im Team aus? KIRPAL: Verschiedene Personen und verschie-

dene Geschlechter führen zu einer breiteren Palette an Perspektiven und Ideen. Verschiedene Lebenserfahrungen und Sichtweisen können dazu beitragen, innovative Zwei Drittel der am BezirkskranLösungen für Probleme kenhaus Bayreuth zu entwickeln und die tätigen Pflegekräfte sind weiblich. Kreativität im Team zu fördern. Aus den unterschiedlichen Blickwinkeln kann eine breitere Palette von Lösungsmöglichkeiten für komplexe Probleme entstehen. Dies kann die Fähigkeit des Teams verbessern, herausfordernde Aufgaben zu bewältigen. So ein Effekt kommt allerdings nicht automatisch, er hängt von mehreren Faktoren ab, zum Beispiel auch von der Atmosphäre im Team, der Führung, der Wertschätzung und Integration aller im Team – unabhängig vom Geschlecht. Warum profitiert gerade die psychiatrische Pflege von männlichen Pflegekräften? KIRPAL: Männer und Frauen können unterschiedliche therapeutische und pflegerische Ansätze sowie Kommunikationsstile haben. Männliche Pflegekräfte können für männliche Patienten hilfreiche Rollenvorbilder sein. Es gibt immer wieder Patienten, die die Betreuung durch männliche Pflegekräfte bevorzugen, sei es aus persönlichen Gründen, aufgrund eines Traumas oder anderer psychischer Gesundheitsprobleme.

auf einen Bereich spezialisieren, der Ihren Interessen und Karrierezielen entspricht. Die Teilnahme an Fortbildungs- und Weiterbildungsprogrammen kann Ihnen helfen, auf dem neuesten Stand der Entwicklungen in der Pflege zu bleiben und Ihre beruflichen Fähigkeiten zu erweitern. Anschließend gibt es in der Pflege unterschiedliche Möglichkeiten für den beruflichen Aufstieg, einschließlich leitender Positionen, Spezialisierung in bestimmten Bereichen, Managementfunktionen und weiterführende Studiengänge in Pflegepädagogik, Pflegemanagement und Pflegewissenschaft. Sie können Ihre Karriere entsprechend Ihren Interessen und Fähigkeiten gestalten. Oder Sie treten einer professionellen Pflegeorganisation bei und engagieren sich in der Pflege-Community und darüber hinaus. Auch im Bereich der Gesundheitspolitik wird Engagement aus der Pflege gerne angenommen und bietet die unterschiedlichsten Karrieremöglichkeiten. Darüber hinaus werden gut ausgebildete Pflegefachkräfte auch von den verschiedensten Industrieunternehmen gesucht. Sie bieten attraktive Positionen in den Bereichen Vertrieb, Consulting und Produktmanagement.

SCHON GEW USST? Wer sich für eine Ausbildung in der Pflege interessiert – egal ob Mann oder Frau – kann am Bezirkskrankenhaus Bayreuth ein Praktikum oder einen Schnuppertag machen. Einfach nachfragen! Telefonisch unter 0921 / 283-5022 oder per E-Mail an bfs.bayeuth@gebo-med.de. Hier gibt es auch weitere Informationen zur dreijährigen generalistischen Ausbildung oder zur einjährigen Ausbildung zum Pflegefachhelfer/ zur Pflegefachhelferin.

Noch so ein Klischee: Männer wollen Karriere machen. Ist das in der Pflege möglich? MEHR INFOS:

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KIRPAL: Beginnen Sie Ihre Pflegekarriere,

GeBO – Gesundheitseinrichtungen

indem Sie die notwendigen Qualifikationen erwerben. Pflege bietet eine Vielzahl von Spezialisierungsbereichen, darunter Krankenpflege, Altenpflege, Kinderkrankenpflege, psychische Gesundheitspflege und mehr. Sie können sich

des Bezirks Oberfranken Bezirkskrankenhaus Bayreuth Nordring 2, 95445 Bayreuth Telefon: (0921) 283-0 www.gebo-med.de


Gendermedizin AUT OR

OFRA-Pharm OHG

Warum Arzneistoffe bei Frauen anders wirken als bei Männern

Geschlechtsspezifische Unterschiede sind meist pharmakokinetischer Natur, können aber auch durch pharmakodynamische Divergenzen verursacht werden. So sind Frauen z. B. meist kleiner und leichter als Männer, sodass die gleiche Dosis bei ihnen zu höheren Wirkstoffkonzentrationen führen kann. Zudem sind der Körperfettanteil bei Frauen größer und der Körperwasseranteil geringer als bei Männern. Daraus ergeben sich Konsequenzen für die Konzentration, Verteilung und Wirkdauer von Arzneistoffen. Auch der Metabolismus von Arzneistoffen kann sich bei Mann und Frau unterscheiden. Trotz dieser Unterschiede wird für Männer und Frauen in der Regel ein einheitlicher pharmakologischer Ansatz verfolgt, also einheitlich dosiert – insbesondere, wenn es sich um „klassische“ Wirkstoffe handelt. Daher erleiden Frauen etwa doppelt so oft Arzneimittelnebenwirkungen wie Männer. Mittlerweile gibt es aber auch schon „neuere“ Wirkstoffe, die nach Körpergewicht oder Oberfläche dosiert werden.

Gendermedizin ist eine junge Wissenschaft

ˆ Männer und Frauen reagieren auf manche Medikamente unterschiedlich – die Gendermedizin erforscht diesen und weitere medizinische Unterschiede.

Bekannte Wirkstoffe, die unterschiedlich bei Männern und Frauen wirken können, sind z. B. ACE-Hemmer, die bei Frauen häufiger zu Reizhusten führen, oder Sertralin und Fluvoxamin, die bei Frauen eine stärkere Wirkung haben. Bei Clopidogrel und Heparin haben Frauen ein höheres Blutungsrisiko und unter Ciprofloxacin, Citalopram und Haloperidol ein höheres Risiko für lebensbedrohliche Erst seit Herzrhythmusstörungen. Bei Paracetamol liegt schreibt das Arzneidie Paracetamol-Cleamittelgesetz vor, Frauen rance-Rate bei Männern in klinischen Studien gemäß ihrem Anteil an um 22 Prozent höher als der Krankheit zu bei Frauen, was mit einer berücksichtigen. intensiveren Glukuronidierung begründet wird. Das kann toxikologische Effekte nach sich ziehen.

2004

Praktische Konsequenzen hat diese Tatsache bislang kaum. Erst seit 2004 schreibt das Arzneimittelgesetz vor, Frauen in klinischen Studien gemäß ihrem Anteil an der Krankheit zu berücksichtigen. Viele Daten, die in klinischen Studien mit Männern und Frauen erhoben worden sind, warten allerdings noch auf geschlechtsspezifische Auswertung. Somit ist die Gendermedizin noch eine sehr junge biomedizinische Wissenschaft. MEHR INFOS: www.apotheke-bayreuth.de

© Shutterstock / Kmpzzz

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on einigen Arzneistoffen ist bekannt, dass sie geschlechtsspezifisch unterschiedliche Nebenwirkungen verursachen oder Dosierungen erfordern. Dies hat etwa biologische Gründe wie unterschiedliche genetische Merkmale, Organgrößen und -funktionen oder physiologische Prozesse. Während Frauen etwa häufiger von Osteoporose, Rheumatoider Arthritis und anderen Autoimmunerkrankungen betroffen sind, leiden Männer etwas häufiger unter kardiovaskulären Erkrankungen oder Gicht.

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GESUND LEBEN

Schwerpunkt Frau, Mann, gesund

Parkinson – eine Männerkrankheit? AUTO R

M E D I C L I N Re h a -Zen tr um Roter H ügel

Gibt es ein höheres Risiko für Männer an Parkinson zu erkranken? Welche Symptome und Therapien gibt es?

Ausladende Bewegungen: Das LSVT BIG©-Prinzip

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m Anfang war dieses Zittern der Hände, das scheinbar unvermittelt einsetzte, wenn ich ein Glas in die Hand nahm. Und plötzlich den Inhalt verschüttete. So beschreiben viele Betroffene ihre erste bewusste Wahrnehmung der Diagnose Parkinson. Die Parkinsonerkrankung ist nach Alzheimer-Demenz die zweithäufigste neurologische Erkrankung in Deutschland. Derzeit gibt es etwa 240.000 Menschen, die daran leiden. Männer tragen laut amerikanischer Studien in westlichen Ländern ein eineinhalb mal höheres Risiko als Frauen, an Parkinson zu erkranken. Auch das MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel in Bayreuth behandelt Parkinson-Patienten und bietet sogar eine spezielle Therapie an: LSVT Hybrid©. Der neurologische Chefarzt Dr. Burkhard Thomas beantwortet unsere Fragen im Interview. Herr Dr. Thomas, welche Symptome zeigen sich häufig, wenn man an Parkinson erkrankt ist? DR. THOMAS: Parkinson

Solche Symptome können aber viele verschiedene Ursachen haben. Deshalb sollte man sie generell durch einen Arzt oder eine Ärztin abklären lassen. Betroffene zeigen zum Beispiel Auffälligkeiten wie etwa eine verminderte Darmtätigkeit, Schlafstörungen oder Rückenschmerzen. Kann man vorbeugen, um nicht an Parkinson zu erkranken?

DR. THOMAS: Nein, im Prinzip kann man das nicht, da noch nicht erforscht ist, welche genetischen Konstellationen und eventuell auch Umwelteinflüsse die Erkrankung auslösen. Es gibt einige Studien, die herausgefunden haben, dass seltsamerweise Rauchen offenbar vor Parkinson schützt. Was natürlich keine Empfehlung sein sollte, mit dem Rauchen zu beginnen. Dazu sind die Nebenwirkungen zu schädlich, denn jährlich sterben allein in Deutschland 127.000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Ebenso hat vermutlich auch Kaffee einen schützenden Effekt. Positiv sind aber auf jeden Fall Bewegung und Aktivität. ^ Dr. Burkhard Thomas ist

ist eine Erkrankung des Nervensystems, bei der die Dopamin produzierenden Nervenzellen des Gehirns frühzeitig altern und absterben. Doneurologischer Chefarzt pamin ist ein Botenstoff und zum am MEDICLIN RehaStellen Sie denn bei den Steuern bestimmter KörperfunkZentrum Roter Hügel. Patienten im Reha-Zentrum tionen notwendig. Die Hauptsymptome sind Akinese (Bewegungslosigkeit), Rigor fest, dass mehr Männer als Frauen von Parkinson betroffen sind? Warum ist das so? (Muskelstarre), Bradykinese (verlangsamte Bewegung) und der typische Tremor (Muskelzittern) sowie eine Haltungsinstabilität. DR. THOMAS: Warum das so ist, weiß man noch Daneben gibt es häufig Begleitsymptome wie nicht. Hierzu gibt es lediglich Vermutungen. depressive Verstimmungen, Antriebsarmut, Zu den Vermutungen gehört zum Beispiel, dass Denkstörungen, Sinnes- und Schlafstörungen, die genetische Anfälligkeit bei Männern erMagen-Darm-Störungen sowie Störungen der höht ist, der weibliche Östrogen-Spiegel schütBlutdruckregulation. zend wirkt oder Männer einfach grundsätzlich häufiger mit Gefahren wie Kopfverletzungen oder giftigen Stoffen konfrontiert sind. Was Bei den meisten Patienten wird die die Behandlungsverteilung hier im Reha-ZenDiagnose erst gestellt, wenn die Erkrankung bereits relativ fortgeschritten ist. Gibt es trum angeht, habe ich den Eindruck, dass wir denn Frühwarnsymptome? zirka doppelt so viele Männer mit Parkinson wie Frauen in der Reha behandeln. Insofern spiegelt sich die Geschlechterverteilung auch DR. THOMAS: Ja, tatsächlich gibt es Anzeichen, in der Behandlungsverteilung wider. die sich bereits vorher bemerkbar machen.

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F Ü R W E N I S T L S V T-H Y B R I D © GEEIGNET? Für alle Patienten, die in hoher Eigenmotivation ihre parkinsontypischen Symptome nachhaltig beeinflussen wollen. Je früher mit dem Training begonnen wird, desto besser. Die besten Behandlungsergebnisse werden erzielt, wenn die Patienten medikamentös eingestellt sind und gesundheitlich nichts gegen körperliche Anstrengungen spricht.

WA RU M L S V T-H Y B R I D © ? Viele wissenschaftliche Untersuchungen haben die hohe Effektivität von LSVT© nachgewiesen, sodass das Konzept in die Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) aufgenommen und dort explizit empfohlen wurde. Gerade in der Kombination der beiden Therapieprogramme (LSVT-LOUD© und LSVT-BIG ©) sowie einer vierwöchigen intensiven Behandlung lassen sich besonders effektive Fortschritte erzielen, die sich sehr positiv und nachhaltig auf die gesamte körperliche und psychische Verfassung der Betroffenen auswirken.

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Kann man die Erkrankung heilen? Wie sieht die Behandlung der Parkinson-Patienten aus? DR. THOMAS: Bislang ist die Erkrankung nicht

heilbar. Jedoch lassen sich die Symptome mit Medikamenten und speziellen Therapien so gut behandeln, dass man Betroffenen die Erkrankung viele Jahre nicht anmerkt. Hier im MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel bieten wir unter anderem ein spezielles Konzept für Parkinson-Patienten an: LSVT BIG © und LSVT LOUD©. LSVT© steht für Lee Silverman Voice Treatment, eine Behandlung, deren Devise im Prinzip „Groß und Laut“ ist: Lautes Sprechen, große Bewegungen. Dabei wird bei LSVT LOUD©, einem Stimm- und Sprechprogramm, eine Verbesserung der Sprachverständlichkeit

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^ Bei der Therapie nach LSVT LOUD© wird ein „Ah“ so laut und lange wie möglich gehalten. Auch hohe und tiefe Töne werden geübt, um die Erhaltung der natürlichen Sprechmelodie zu fördern.

über das Erhöhen der Lautstärke angestrebt. LSVT BIG © ist ein Übungsprogramm, bei dem schwerpunktmäßig möglichst großräumige Bewegungen eingeübt werden, die mit großem Einsatz und spürbarer Anstrengung ausgeführt werden sollen. Das hört sich einfach an, hat aber mehrere positive Auswirkungen. Die Grenzen, die der Körper dem Patienten setzt, werden überschritten. Die Stimme wird selbstbewusster, der Gesichtsausdruck lebendiger, das Gangbild besser. Die Lebensqualität steigt. Auf Dauer kann dadurch im günstigsten Fall sogar die Einnahme von Medikamenten verringert werden.


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Große Schritte: Das LSVT BIG©-Prinzip

Parkinson: Die Fakten

Quelle: fonds national de la Recherche Luxembourg

Bei den meisten Betroffenen wird die Krankheit zwischen dem 50. und 80. Lebensjahr diagnostiziert. Dank gut wirksamer Medikamente und effektiven Therapien unterscheidet sich die durchschnittliche Lebenserwartung nicht wesentlich von derer gesunder Menschen.

in Deutschland leiden derzeit an Parkinson.

Forscher haben herausgefunden, dass das Absterben der Dopamin-produzierenden Nervenzellen bereits viele Jahre vor dem erkennbaren Ausbruch der Krankheit beginnt. Parkinson ist auch als „Schüttellähmung“ bekannt. Neben den bekannten Leitsymptomen gibt es viele mögliche Begleitsymptome, wie z. B. schwankender Blutdruck, Schluckprobleme, Blasenprobleme, mangelnde Libido, Magen-Darm-Beschwerden, Beeinträchtigung Geruchs- und Sehsinn, starke Hitzeempfindlichkeit, Schlafstörungen, Gedächtnisprobleme, Muskelschmerzen, depressive Verstimmungen oder fettige Gesichtshaut.

© MEDICLIN

Weltweit sind schätzungsweise zwischen 7 und 10 Millionen Menschen an Parkinson erkrankt

240.000 Menschen

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Männer und Krebs: Was Sie wissen sollten AUTO R

Klinikum Bayreuth GmbH

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rebs macht Angst. Die beste Medizin dagegen ist Wissen. Prof. Dr. Frank Kunath, kommissarischer Direktor der Klinik für Urologie an der Klinikum Bayreuth, erklärt vier Krebsarten bei Männern und alles, was man(n) dazu wissen sollte.

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© Shutterstock / Kateryna Kon

Die vier häufigsten Krebsarten, wie man sie erkennt und wie man vorsorgt


Prostatakrebs

Hodenkrebs

DIE ERKRANKUNG: Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Er tritt meist in höherem Alter auf und wächst oft langsam: Vier von fünf Erkrankten sterben an einer anderen Ursache. Bei unter 40-Jährigen kommt Prostatakrebs fast nicht vor. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt bei 70 Jahren. Wenn Verwandte ersten Grades (Vater oder Bruder) Prostatakrebs hatten, steigt das eigene Risiko, eines Tages diesen Krebs zu bekommen.

DIE ERKRANKUNG: Mit einem Anteil von etwa 25 Prozent ist Hodenkrebs der häufigste bösartige Tumor des jungen Mannes im Alter zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr. Die Ursachen sind noch weitgehend ungeklärt, jedoch gelten sowohl genetische Faktoren als auch Lebensstil- und Ernährungsgewohnheiten als mögliche Auslöser. Ein erhöhtes Risiko haben Männer, die in der Kindheit unter einem Hodenhochstand litten. Auch nach einer operativen Lagekorrektur bleibt bei diesen Männern ein zehn- bis fünfzehnmal höheres Risiko an einem Hodenkrebs zu erkranken. Weitere Risikofaktoren haben Männer, bei denen engste Verwandte an Hodenkrebs erkrankt sind, die bereits einen Hodenkrebs hatten oder bei denen eine Unfruchtbarkeit festgestellt wurde. Aber es gilt auch: „Von allen bösartigen Tumoren bietet der Hodenkrebs unabhängig vom Stadium die höchste Überlebenswahrscheinlichkeit“, so Prof. Dr. Kunath. Das Ziel ist es, Chemo- oder Strahlentherapie in ein möglichst spätes Erkrankungsstadium zu verschieben. „Das geht vor allem dann, wenn der Tumor führzeitig erkannt und radikal operiert wird.“

DIE FRÜHERKENNUNG: Diese Untersuchung gilt allerdings als nicht sehr genau. Prof. Dr. Frank Kunath empfiehlt daher Männern, die sich bewusst für die Früherkennung entschieden haben, zusätzlich die Bestimmung des PSA-Wertes. Ein erhöhter PSA-Wert im Blut deutet auf eine Veränderung der Prostata hin, denn nur die ProsBei Männern ab 45 tata bildet dieses Jahren zahlt die gesetzliche Krankenkasse Eiweiß. Solche Veränderungen sind eine Tastuntersuchung aber keineswegs der Prostata. in jedem Fall mit Krebs gleichzusetzen, nur bei einem von vier Patienten liegt tatsächlich Krebs vor. Dies lässt sich mit Gewissheit erst nach einer Gewebeentnahme aus der Prostata feststellen. Im Umkehrschluss heißt das: Den PSA-Wert zu bestimmen macht nur dann Sinn, wenn der Patient auch zu einer Biopsie bereit ist. Die Bestimmung des PSA-Wertes gehört nicht in den Katalog der Leistungen der gesetzlichen Früherkennung, sie kostet den Patienten etwa 25 Euro.

1× im Jahr

DIE VORSORGE: Die beste Vorsorge lässt sich auf einen einfachen Nenner bringen: gesund leben. Experten machen dies an normalem Körpergewicht, Ernährung mit Schwerpunkt auf pflanzlichen Produkten, verantwortungsvollem Umgang mit Alkohol, Verzicht aufs Rauchen und regelmäßiger körperlicher Aktivität fest. Zur Vorsorge, sagt Prof. Dr. Kunath, gehört es aber auch, das eigene Risiko zu kennen. Männer, bei denen beim Vater und/oder bei Brüdern Prostatakrebs diagnostiziert wurde, haben ein mehr als zweifach erhöhtes Risiko.

DIE FRÜHERKENNUNG: Hodenkrebs fällt meistens dem Patienten selbst durch eine schmerzlose Verhärtung und/oder Schwellung des Hodens auf. Zusätzlich kann man einen Knoten im oder am Hoden tasten sowie ein Ziehen im Hoden oder in der Leiste bemerken. Tumore oder andere Veränderungen des Hodens sind sehr leicht fühlbar. Männer sollten sich also regelmäßig, mindestens zwei Mal im Jahr selbst untersuchen. Denn mehr als jeder zweite Betroffene registriert die ersten typischen Symptome erst einmal nicht. Diese Symptome und Beschwerden müssen jedoch nicht bedeuten, dass man an einem Hodenkrebs erkrankt ist. Schmerzen und Schwellungen können auch durch gutartige Erkrankungen (z. B. Nebenhodenentzündung) verursacht werden. Zur Abklärung der Ursache der Beschwerden, die zumeist mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung stattfindet, sollte man unbedingt einen Urologen aufsuchen. DIE VORSORGE: Gesund leben. Und sich regelmäßig selbst untersuchen. < Hodenkrebs ist mit einem Anteil von 25 Prozent die häufigste Krebserkrankung bei jungen Männern.

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Ausgabe 04/23

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GESUND LEBEN

Nierenzellkrebs

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^ Rauchen, Übergewicht und die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln erhöhen das Risiko, an Nierenzellenkrebs zu erkranken.

DIE ERKRANKUNG: Die Ursachen für die Entstehung von Nierenkrebs sind bisher nicht eindeutig geklärt. Man kennt jedoch bestimmte Faktoren, die das Erkrankungsrisiko erhöhen: Ein wichtiger Faktor ist das Rauchen. Auch die regelmäßige Einnahme bestimmter Schmerzmittel, Übergewicht und Bluthochdruck sind als risikofördernd bekannt. Des Weiteren spielen erbliche Faktoren sowie verschiedene Vorerkrankungen der Niere, insbesondere die chronische Niereninsuffizienz, eine Rolle bei der Entstehung von Nierenkrebs. Auch verschiedene Schadstoffe in der Umwelt oder am Arbeitsplatz scheinen das Krankheitsrisiko zu erhöhen. Nierenkrebs ist eine relativ seltene Tumorerkrankung. Nach Daten des Robert-Koch-Instituts erkranken in Deutschland pro Jahr knapp 14.000 Menschen an diesem Tumor.

Geschwulste tastbar. Ungewollter Gewichtsverlust, Blutarmut sowie anhaltendes oder öfter auftretendes, leichtes Fieber und Müdigkeit gelten ebenfalls als Warnzeichen. Klarheit bringt eine Ultraschalluntersuchung. Kunath: „Durch die verbesserte Gerätediagnostik werden Tumore zumeist im lokal begrenzten Stadium identifiziert und können behandelt werden.“ Je nach Lebenssituation der Patientin oder des Patienten und Ausprägung des Tumors werden Ärztinnen und Ärzte zu Kontrolle und Abwarten, Operation, zielgerichteter medikamentöser TheraBesonders häufig pien, Immuntherapie, wird Nierenkrebs zwischen dem Strahlentherapie und 60. und 70. Schmerzbehandlung Lebensjahr raten.

DIE FRÜHERKENNUNG: „In etwa 80 Prozent aller Fälle finden Ärztinnen und Ärzte ein Nierenzellkarzinom zufällig im Rahmen einer anderen diagnostischen Abklärung“, sagt Prof. Dr. Kunath. Nierenkarzinome bereiten zunächst kaum Beschwerden, Tumormarker oder wirklich verlässliche Blut- oder Urintests gibt es nicht. Es gibt aber sehr wohl körperliche Veränderungen, die auf einen Nierenkrebs hinweisen können. Wer Schmerzen in der Flanke und zum Rücken hin oder Blut im Urin hat, sollte dies abklären lassen. Selten sind Nierenkarzinome auch als

DIE VORSORGE: Gesund leben ist die beste Vorsorge. Nicht rauchen, auf das Körpergewicht achten, den Blutdruck unter Kontrolle haben. Und wer Symptome an sich erkennt, sollte ohne zu zögern einen Arzt aufsuchen, auch wenn sich dort die Ursache der Beschwerden als vergleichsweise harmlos herausstellen sollte. Für Personen, die einer Risikogruppe angehören, kann ab dem 45. Lebensjahr eine jährliche Ultraschalluntersuchung der Nieren sinnvoll sein.

diagnostiziert.


Harnblasenkrebs DIE ERKRANKUNG: Das Robert-Koch-Institut meldet deutschlandweit etwa 29.000 Neuerkrankungen pro Jahr. Männer sind fast dreimal so oft betroffen wie Frauen. Männer erkranken durchschnittlich mit 72 Jahren, bei Frauen liegt das Durchschnittsalter etwa bei 74 Jahren. Symptome wie Blut im Urin, Schmerzen oder Störungen beim Wasserlassen treten oft erst spät auf und können auch gänzlich andere Ursachen haben. Häufig wird der Tumor als Zufallsbefund bei einer Ultraschalluntersuchung entdeckt, überwiegend in frühen Stadien. Dennoch sind etwa 25 bis 30 Prozent der Tumore bei Diagnosestellung nicht mehr oberflächlich, sondern in die Blasenmuskulatur eingewachsen oder haben auf andere Organe übergegriffen. Hauptrisikofaktor ist Tabakkonsum. Nach Angaben der Deutschen Krebshilfe sind bis zu 70 Prozent aller Blasenkrebserkrankungen auf Zigarettenrauchen zurückzuführen. Aber auch chronische Entzündungen können das Entstehen eines Tumors in der Harnblase begünstigen, sagt Prof. Dr. Kunath.

DIE VORSORGE: Es ist wichtig, einen gesunden Lebensstil aufrecht zu erhalten. Wer nicht raucht, schaltet den größten Risikofaktor aus. Und die Sicherheitsrichtlinien am Arbeitsplatz beim Umgang mit schädlichen Chemikalien sollten unbedingt befolgt werden.

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DIE FRÜHERKENNUNG:„Bei Früherkennungsuntersuchungen sind der Arbeitsplatz und mögliche Nebenerkrankungen der Patientin oder des Patienten relevant“, sagt Prof. Dr. Kunath. Wer in den Branchen Chemie, Bau, Textil, Feinmechanik, Bergbau, Metall und im Gesundheitsdienst tätig ist und dabei mit aromatischen Aminen zu tun hat, trägt zwar grundsätzlich ein höheres Risiko. Aber: „Das Risiko ist von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz und in unterschiedlichen Ländern aufgrund unterschiedlicher gesetzlicher Vorgaben unterschiedlich hoch.“ Nach wie vor ist die Untersuchung auf Blut im Urin das Standardverfahren der Früherkennung von Blasenkrebs. Sollte der Befund Abklärungsbedarf ergeben, sind entweder Gewebeentnahmen oder bildgebende Verfahren wie die Sonografie oder die Computertomografie die nächsten Schritte.

^ Prof. Dr. Frank Kunath ist kommissarischer Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie.

^ Blasenkrebs: Wer nicht raucht, schaltet den größten Risikofaktor aus.

MEHR INFOS: Klinikum Bayreuth GmbH, Klinik für Urologie Klinik Hohe Warte, Hohe Warte 8, 954445 Bayreuth Prof. Dr. Frank Kunath, Tel.: 0921 400-4502 E-Mail: urologie@klinikum-bayreuth.de www.klinikum-bayreuth.de

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Gemeinsam ziemlich unschlagbar Klinikum Bayreuth GmbH

Wie Chirurg und Roboter zusammenarbeiten – und Patienten profitieren

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as kann der Roboter besser als der menschliche Operateur? „Die Frage ist falsch gestellt“, sagt Prof. Dr. Frank Kunath, kommissarischer Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie an der Klinikum Bayreuth GmbH. Der Operationsroboter ist ein Instrument, ohne den Operateur kann er gar nichts. Zusammen allerdings sind Operateur und Roboter richtig gut. Beweglich wie die menschliche Hand DaVinci. Der Roboter, mit dem die Mediziner an der Bayreuther Klinik für Urologie arbeiten, hat einen klangvollen Namen. Und nicht nur der Name ist beeindruckend. Der OP-Roboter hat vier Arme, die allesamt extrem beweglich sind. Beweglich wie die Hand des Chirurgen, aber ohne Zittern und engstem Raum. An jedem dieser Arme befinden sich drei Hochpräzisionsinstrumente und eine Kamera, die die feinsten Gewebe- und Nervenstrukturen des Patienten um ein Vielfaches vergrößert und dreidimensional auf einem Bildschirm darstellt. Besser kann ein Operateur nach derzeitigem Stand nicht sehen. Oft liegen das zu operierende Organ und lebenswichtige Nervenbahnen, die es nicht zu verletzen gilt, unmittelbar neben-, über- oder untereinander. Die Kamera des DaVinci bietet dem Chirurgen ein gestochen scharfes, wackelfreies 3D-Bild. Dank dieser Lupe erkennt der Chirurg selbst feinste Strukturen im Millimeterbereich. Er sieht also besser – und kann selbst kleinste Gefäße gezielt versiegeln, feinste Nervenstränge dagegen schonen. Dennoch, und auch, wenn der Roboter die Impulse des Operateurs an einer Steuerkonsole abdämpft – es kommt immer noch auf das Wissen und Können des Chirurgen an. Für den kommt eine weitere Herausforderung hinzu: Er muss mit einem hochsensiblen High-Tech-Gerät umgehen können.

kationen angeeignet. „Für viele Patientinnen und Patienten ist der Roboter ein ganz großer Vorteil“, sagt er. Beispiel Prostatakrebs. Der ist weltweit die häufigste Krebsart bei Männern. In vielen Fällen ist das Entfernen der Prostata das unumgängliche Mittel der Wahl. Studien belegen, was Prof. Dr. Kunath aus vielen Fällen in der Praxis weiß: Im Vergleich zu einem offenen Eingriff ist die laparoskopische Chirurgie mit Roboterunterstützung wesentlich schonender. Das Gewebe wird weniger beeinträchtigt, der Blutverlust ist deutlich geringer, ebenso die Schmerzen nach der Operation. Kontinenz und Potenz zu erhalten ist möglich, die Wunde heilt in der Regel problemlos, die kosmetischen Ergebnisse können sich sehen lassen und insgesamt kommt der Patient schnell wieder auf die Beine. Oder die Patientin. Denn Prostatakrebs ist beileibe nicht die einzige Diagnose, bei der Da Vinci zum Einsatz kommt. Auch bei Operationen an der Blase, den Nieren und Harnleitern gelten die beschriebenen Vorteile.

^ Übrigens: Auch für die Chirurgin oder den Chirurgen ist der Roboter eine Entlastung. Stundenlanges, herkömmliches Operieren im gebeugten Stehen erfordert Kondition. Arbeitet der Chirurg mit dem DaVinci-Operationsroboter, kann er einen wesentlichen Teil im Sitzen durchführen. Weniger Ermüdung bedeutet mehr Konzentration – zum Nutzen der Patientin oder des Patienten.

Virtuoser Umgang und Know-how MEHR INFOS:

Prof. Dr. Kunath bringt all das mit. Medizinisches Wissen, chirurgisches Können und einen virtuosen Umgang mit dem DaVinci. Den hat sich der Bayreuther Klinikdirektor in vielen Trainingsstunden, Seminaren und Qualifi-

Klinikum Bayreuth GmbH, Klinik für Urologie Klinik Hohe Warte, Hohe Warte 8, 954445 Bayreuth Prof. Dr. Frank Kunath, Tel.: 0921 400-4502 E-Mail: urologie@klinikum-bayreuth.de www.klinikum-bayreuth.de

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Impfen gegen Krebs Humane Papillomaviren – kurz: HPV – sind der Hauptauslöser von Gebärmutterhalskrebs bei Frauen. Aber auch Männer können durch HPV-Viren an Krebs erkranken. Eine Impfung schützt Mädchen und Jungen.

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Klinikum Bayreuth GmbH

Warum Mädchen und Jungen einen Schutz gegen HPV brauchen

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ebärmutterhalskrebs wird fast ausschließlich durch Viren verursacht. Aber auch Männer infzieren sich und ein Teil von ihnen erkrankt durch diese Viren an Krebs. Pro Jahr sind in Deutschland etwa 7.500 Menschen betroffen. Diese Zahl ließe sich senken. Humane Papillomaviren – kurz: HPV – müssten nicht diese schlimmen Auswirkungen haben. Die Voraussetzung: mehr Impfungen bei Mädchen und Jungen. HPV gehören zu den Erregern, die beim Sex übertragen werden. „Die meisten Infektionen

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verlaufen ohne Krankheitszeichen“, sagt Prof. Dr. Frank Kunath, kommissarischer Direktor der Klinik für Urologie an der Klinikum Bayreuth GmbH. In vielen Fällen heilt die Infektion ohne bleibende Folgen ab. Aber nicht in allen: Bleibt die Infektion, können bei Niedrigrisikovarianten Warzen entstehen – oder Krebs bei Hochrisikoviren. Und das auch noch nach Jahrzehnten. „Dieses Risiko lässt sich reduzieren“, sagt Prof. Dr. Kunath. „Für sich selbst und natürlich auch für Sexualpartner.“

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Die wichtigsten Fragen und Antworten zur HPV-Impfung: Wie häufig ist eine HPV-Infektion? PROF. DR. KUNATH: Die meisten sexuell aktiven Menschen infizieren sich mindestens einmal im Leben mit HPV. Genitalwarzen sind sehr häufig und können sich Wochen, Monate oder Jahre nach einer HPV-Infektion entwickeln. Daten aus Deutschland zeigen eine geschätzte Inzidenz von 170 Fällen pro 100.000 Personen. Etwa zehn Prozent der Infektionen an der Gebärmutter der Frau führen zu höhergradigen Krebsvorstufen. Werden diese nicht behandelt, können sich daraus in etwa 30 bis 50 Prozent der Fälle innerhalb von zehn bis 30 Jahren Gebärmutterkarzinome ausbilden.

Wer sollte geimpft werden? PROF. DR. KUNATH: Mädchen und Jungen ab dem Alter von neun Jahren und damit vor Aufnahme erster sexueller Kontakte. Mit sexuellen Kontakten ist nicht nur Geschlechtsverkehr gemeint, sondern auch Genitalpetting. Auch nach dem ersten Sex können und sollten ungeimpfte Mädchen oder Jungen noch gegen HPV geimpft werden. Selbst wenn es dann schon zu einer Infektion gekommen sein sollte, kann die Impfung trotzdem noch einen Schutz vor den anderen im Impfstoff enthaltenen Virus-Typen bieten. Je früher die Impfung nachgeholt wird, desto besser.

Hat die Impfung Einfluss auf das Sexualverhalten? PROF. DR. KUNATH: Studien aus einer Vielzahl von Ländern haben gezeigt, dass die Impfung keinen Einfluss auf den Zeitpunkt der Aufnahme von sexuellen Kontakten, das Nutzen von Kondomen oder die Anzahl von Partnern bei Mädchen und jungen Frauen hatte. Geimpfte Mädchen und Frauen hatten durch das Wissen über ihre HPVImpfung also nicht früher Geschlechtsverkehr

oder Sex mit einer größeren Anzahl von Partnern oder verzichteten bewusst auf die Nutzung von Kondomen im Vergleich zu ungeimpften Mädchen und Frauen. Sind Kondome eine Alternative?

^ Prof. Dr. Frank Kunath ist kommissarischer Direktor der Klinik für Urologie und Kinderurologie.

PROF. DR. KUNATH: Bei ausschließlicher Kondomnutzung lassen sich HPV-Infektionen zwar teilweise verringern, jedoch nicht verhindern. HPV wird meist, aber nicht ausschließlich über Sexualkontakte übertragen. Bestimmte Virus-Typen kommen außer auf den Schleimhäuten auch auf der Haut im Genital- und Analbereich vor. Daher kann es auch zu einer Übertragung durch sehr engen Körperkontakt (trotz Kondomnutzung beim Geschlechtsverkehr) kommen. Im Gegensatz zu der Verwendung von Kondomen kann durch die HPV-Impfung sehr effektiv eine Immunität erzeugt werden.

Ist die Impfung sicher? PROF. DR. KUNATH: Die HPV-Impfung ist eine sehr sichere Impfung. In Deutschland sammelt und bewertet das Paul-Ehrlich-Institut Daten zu unerwünschten Wirkungen nach HPV-Impfung. Seit Empfehlung der Impfung 2007 wurden keine schweren unerwünschten Wirkungen gemeldet.

MEHR INFOS: Klinikum Bayreuth GmbH, Klinik für Urologie Klinik Hohe Warte, Hohe Warte 8, 954445 Bayreuth Prof. Dr. Frank Kunath, Tel.: 0921 400-4502 E-Mail: urologie@klinikum-bayreuth.de www.klinikum-bayreuth.de

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Zwischen Wohl und Wehe AUTO R

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Testosteron kann Männern helfen, aber nur wenn der Arzt dabei ist

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estosteron: Das klingt nach Muskeln, nach Macho. Aber es ist mehr als das. Tatsächlich ist Testosteron das Hormon, das den Mann zum Mann macht. Ein Mangel kann gravierende Folgen haben. Körperliche und psychische.

wirken sich negativ auf den Testosteronspiegel aus. Es ist ein Teufelskreis: Zum einen fördert ein zu niedriger Testosteronspiegel die Entstehung von Stoffwechselkrankheiten. Zum anderen verstärken bereits bestehende Stoffwechselerkrankungen den Testosteronmangel. Wenn Lust und Kraft schwinden

Eines vorab. Wenn die Erektion nicht mehr wie früher klappt, wenn die Muskeln kleiner und die Fettpolster größer werden, sollte sich dennoch kein Mann auf eigene der 40- bis 79-jähriFaust Testosteron aus dubiosen gen Männer leiden Quellen besorgen. „Eine Testosan altersbedingtem Testosteronmangel. teron-Therapie kann sehr gute Ergebnisse liefern“, sagt Prof. Dr. Frank Kunath, kommissarischer Direktor der Klinik für Urologie an der Klinikum Bayreuth GmbH. „Aber sie muss unbedingt ärztlich begleitet werden.“ Weil es sonst brandgefährlich werden kann: Falsch dosiert gefährdet Testosteron die Fruchtbarkeit des Mannes. Und das Hormon kann dazu führen, dass Prostatakrebs schneller und aggressiver wächst.

2–5 %

Ab 45 sinkt der Testosteronspiegel – das gilt für alle Männer. Doch nur für die wenigsten besteht akuter Handlungsbedarf. Zwei bis fünf Prozent der 40- bis 79-Jährigen leiden an altersbedingtem Testosteronmangel. Oft geht der mit Übergewicht und einem allgemein schlechten Gesundheitszustand einher. Grunderkrankungen wie das metabolische Syndrom und Diabetes

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Allerdings kann die Gabe von Testosteron die Gesundheit und das Wohlbefinden des Patienten unterstützen. Studien haben gezeigt, dass ein Diabetiker, der auch unter Testosteronmangel leidet, früher stirbt, als ein Diabetiker mit einem behandelten Testosteronmangel. Ganz aktuell weist eine US-amerikanische Studie zudem auf kardiovaskuläre Vorteile einer Testosteronersatztherapie hin. Anders als bisher diskutiert, senkt demnach die Normalisierung der Testosteronwerte bei Männern ohne vorhergehende kardiovaskuläre Ereignisse das Risiko für Herzinfarkte und Schlaganfälle und vermindert die Gesamtsterblichkeit. So gut das klingt und so gut das auch ist: Testosteron hat auch eine gefährliche Seite. „Gerade Patienten, die eine solche Therapie bekommen, empfehle ich: Nehmen Sie die Krebsvorsorge ernst“, sagt Prof. Dr. Kunath.

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ˆ Das Testosteron-Level im Verlauf des Lebens eines Mannes – im Alter von zehn bis 70 Jahren (v.l.n.r.).

Hilfe holen sich Männer in urologischen Praxen allerdings oft aus anderen Gründen: Sie kommen wegen Erektionsstörungen und Libidoverlust. Wegen Schlafstörungen, Müdigkeit, Stimmungsschwankungen, Antriebslosigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten. Sie kommen, weil die Muskeln schwinden und das gesundheitskritische viszerale Bauchfett wächst. Depressionen können einen Hormonmangel begleiten. „Die Hormontherapie ist kein Allheilmittel“, sagt Prof. Dr. Kunath. Risiken zu reduzieren, die aus einem ungesunden Lebensstil resultieren, und Begleiterkrankungen zu behandeln, ist mindestens so wichtig wie eine Testosteronersatztherapie.


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Da kann und sollte jeder und jede hin AUTOR

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Diese Vorsorgeuntersuchungen zahlen alle Krankenkassen:

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AB 20

Einmal jährlich:

Untersuchung der äußeren und inneren Geschlechtsorgane

AB 20 BIS 34

Alle drei Jahre: AB 35

Abstrich vom Gebärmutterhals und zusätzlich einen HPV-Test

Alle drei Jahre:

Gesundheits-Check Up

Ganzkörperuntersuchung, Überprüfung von Blutdruck, Blutzucker und Cholesterin, Urinuntersuchung

AB 30

Einmal jährlich:

Brustuntersuchung

Abtasten der Brüste und Achselhöhlen AB 35

Alle zwei Jahre:

AB 50 BIS 69

Inspektion des gesamten Körpers

Alle zwei Jahre:

Hautkrebs-Screening

Mammographie-Screening

AB 50

Einmal jährlich:

Test auf okkultes Blut im Stuhl

AB 45

Einmal jährlich: AB 55 BEI FRAUEN AB 50 BEI MÄNNERN

Abtasten der Prostata

Untersuchung der Geschlechtsorgane und Lymphknoten in der Leiste

Zweimal im Abstand von zehn Jahren:

Darmspiegelung

AB 65

Einmalig:

Ultraschalluntersuchung der Bauchschlagader

zur Früherkennung von Aneurysmen

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Zum Erhalt der Mobilität in jedem Lebensalter sind Orthopädie und Unfallchirurgie nicht wegzudenkende medizinische Fachgebiete. Sollte Ihre Mobilität wegen Gelenk- oder Wirbelsäulenbeschwerden eingeschränkt sein, können Sie sich unserem erfahrenen Ärzteteam anvertrauen. Ausführliche Informationen und eine verständliche Aufklärung über möglichst schnell einsetzende, ambulante und – wenn nötig – auch stationäre Therapiemaßnahmen sind selbstverständlich. Neben unseren Praxisfilialen führen wir für stationäre Behandlungen die Hauptabteilung Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie an der Klinik Münchberg. Objektive Informationen finden Sie unter www.weisse-liste.de oder im Krankenhaus-Navigator der AOK – einfach Qr-Code scannen:

Diese Experten und Expertinnen sind in Bayreuth für Sie da:

Prof. Dr. med. Hans-Georg Simank

Zentrum für Orthopädie und Neurochirurgie in Bayreuth Romanstr. 12 95444 Bayreuth Tel.: 0921 / 51 20 11

PD. Dr. med. habil. Ralph Greiner-Perth

Dr med. Mohamed Farag

PD Dr. med. Christoph Hohenberger

Zentrum für Orthopädie und Neurochirurgie in Hof Eppenreuther Str. 28 95032 Hof Tel.: 09281 / 90 98

Dr. medic (Ro) Oana Grigore

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