Ingolstadt 2036

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MODEGLÜCK Entdecken Sie den neuen K&L und gewinnen Sie 3 Outfits! MANN OH MANN Alles, was Männern Spaß macht! Oder auch nicht? I N G O L S TA D T 2 0 3 6 Der Abschied vom Dorf. Architektonische Visionen.

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Willkommen in Ingolstadt

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Happy Birthday Fussgängerzone!

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Was schenkt man einer 30 Jahre alten Fussgängerzone? Na, klar. Als schreibende Zunft einen schönen Bericht über das Werden von Ingolstadts Herzstück. Dabei gibt es zwei mögliche Richtungen: den Blick zurück und den nach vorn. Und weil wir uns sicher sind, dass es zahlreiche Rückblicke in anderen Medien geben wird, wagen wir einen Blick nach vorn. Gehen Sie also mit uns auf eine futuristische Stadtführung, die das Jahr 2036 schreiben könnte. Kühn und visionär waren die Vorgaben unserer Redaktion an das Ingolstädter Architekturbüro Peter Bachschuster. Er und sein Team scheuten keine Mühe, visionäre Ingolstadt-Bilder entstehen zu lassen. Schnell stellte sich heraus, dass eine alleinige Beschränkung auf die Fußgängerzone den spannenden Zukunftsgedanken die Flügel stutzen würde – erst der große Gesamtzusammenhang lässt der Phantasie freien Lauf. So wurden aus geplanten vier Seiten acht und aus einem überschaubaren Architektur-Spaß ein wochenlanges Großprojekt. Eine Bedingung möchten wir zum Start dieser virtuellen Stadtführung jedoch an Sie, liebe Leser und auch an die städtischen ArchitekturVerantwortlichen stellen: Verbieten Sie sich Gedanken über Machbarkeit und Finanzierung – es geht um die reine Vision und die ist bekanntlich frei von Allem. Genießen Sie ganz einfach einen Ausflug in das „Was-wäre-wenn-Reich – mitten in Ingolstadt, mitten in Ihr Kopfkino. (CRG)


Er schenkte unserer Redaktion sein breitestes Lächeln: „Habt Ihr eigentlich eine Ahnung von dem, was Ihr da von mir verlangt? So was macht man mal nicht schnell zwischendurch.“ Aber Peter Bachschuster wäre nicht Peter Bachschuster, wenn ihn dieser herausfordernde Funke nicht doch noch erreicht hätte, mehr noch – der Funke „mal visionär über Ingolstadt drüber zu gehen“, entfachte ein Feuer, das die Rechner seines gesamten Teams zum Glühen brachte. Und das, obwohl eigentlich eine Sommerpause auf dem Programm stand. Fragen Sie sich, warum die Wahl gerade auf ihn fiel? Peter Bachschuster ist mit seiner Architekturdenke längst in der Zukunft zuhause und er ist ein gebürtiger Schanzer – es steht ihm also irgendwie zu, sich über seine Stadt futuristische Gedanken zu machen. Vielleicht ist diese „Spinnerei“ auch so etwas wie ein kleines Wurzelsetzen um wieder zu kommen – seine frisch geknüpften Geschäfts-Verbindungen nach Shanghai lassen sich gut an. „Für mich ist es extrem reizvoll, Berufserfahrungen in dieser gerade für die Architektur spannenden Metropole zu sammeln.“ Ein durchaus bescheidener Wunsch für Jemanden, dessen Wissen um die Anwendung innova-

lebt bereits die Zukunft: Peter bachschuster tiver Technologien bereits mehrfach Delegationen aus Japan und Irland nach Ingolstadt geführt hat. Bachschusters erst kürzlich fertig gestelltes Projekt für die Ingolstädter Firma Alki-Tech gehört europaweit zu den innovativsten Gebäuden. In diesem attraktiven Hightech-Bau wird gänzlich auf fossile Brennstoffe verzichtet. Hier gibt es weder Heizkörper noch eine Klimaanlage, ebenso sucht man hier eine Gasleitung vergebens. Geheizt und gekühlt wird über Grundwasser – die Energie hierzu kommt aus Photovoltaik-, beziehungsweise CIS-Elementen. Also, warum sollte dieser Prophet im eigenen Land nicht mal auf Brainstorm schalten? Heraus gekommen ist ein „Ingolstadt 2036“, wie es spannender und visionärer wohl kaum sein könnte. Wir danken Peter Bachschuster und seinem Team für diesen wertvollen Beitrag. Ihre Kommentare dazu nehmen wir gerne unter info@gladdys.de entgegen! (CRG) PETER BACHSCHUSTER STUDIUM der Architektur an der FH coburg, abschluss in München DOZenten-Tätigkeit zum thema strukturplanung an versch. universitäten promovend an der de montfort university in leicester (uk) diverse veröffentlichungen zu architektur und rennsport 1991-1996 freiberufliche grossprojekte im in- und ausland für büros in münchen, dachau und dresden seit 1997 eigenes büro in ingolstadt WOHNBAUTEN / bauten für gewerbe und industrie städtebau besonderheiten strukturplanung zur erweiterung , optimierung und Ansiedlung von industriefirmen / sonderbauvorhaben: formel 1 event-zentrum, pinakothek für unbekannte künstler in münchen, siemens-werbepylon am flughafen berlin-tegel / wettbewerbs-ausarbeitungen: u. a. neugestaltung des audi haupteingangs als zukunftsvision privat enkel des berühmten rennfahres ewald kluge golfspieler

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Die vier alleen EINKAUFS-SPASS UNTER GLAS

Fußgängerzonen zu überdachen und somit neue Einkaufserlebnisse in Innenstädten zu schaffen, ist ein Vorhaben, das vielfach diskutiert und bereits in zahlreichen Städten weltweit umgesetzt wurde. Bei genauerem Betrachten mehr oder minder gelungen. Die Herausforderung, historische Gebäude perfekt in eine Glas-/Stahlkonstruktion einzubinden, ohne deren Wirkung zu reduzieren, ist eine große. Mit der Idee, Haupteinkaufsstraßen durch einen Glashimmel attraktiver zu machen, beschäftigten sich Architekten jedoch schon vor mehr als hundert Jahren. Auch, wenn sicher nur Teilüberdachungen realistisch sind, umspannt die Vision der „Vier Alleen“ vier gesamte Straßenzüge: die Theresien- und Ludwigstraße sowie die Mo-

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ritzstraße und einen Teil der Straße Am Stein. Die historischen Giebelhäuser mit ihren attraktiven Fronten geben den Vier Alleen ihre exklusive Note. Sie erreichen das Einkaufsparadies mitten in der Stadt über die besonders beeindruckend zu gestaltenden Haupteingänge Kreuzstraße, Am Stein, den Rathaus- und Paradeplatz sowie über alle anderen angrenzenden Seitenstraßen. Der Kreuzpunkt der Vier Alleen sieht eine gigantische Glaskuppel vor, unter der ein Raum der Sinne entsteht: Kunstobjekte oder Brunnen treten in den Dialog mit großzügiger Bepflanzung und schaffen eine Oase der Erholung. Gilt es heute noch, sich im Mitbewerb zu umliegenden Einkaufszentren zu behaupten, könnte die Innenstadt für die Zukunft ihre einmaligen, natürlich gegebenen Vorteile zu einem imposanten Einkaufserlebnis bündeln. Die Verbindung von historischer Architektur


erfindungsgeist in lichtgestalt mit einer hohen Aufenthalts-Qualität könnte dem Einzelhandel in der Innenstadt einen Vorteil verschaffen. Zudem würden unter einer Bedachung völlig neue Möglichkeiten der Warenpräsentation entstehen. Die Vier Alleen werden über regenerative Energien beheizt und gekühlt. Ein intelligentes Hydrauliksystem sorgt für Freiluft-Feeling bei geeigneter Witterung. Und was macht man nach einem ausgiebigen Einkaufsbummel? Klar, man sucht Erholung! Ingolstadts City liegt direkt an der Donau, deshalb empfiehlt es sich, die Vier Alleen über den Ausgang Mauthstraße zu verlassen. Sie bewegen sich dann direkt auf die wunderschöne Gastronomie- und Flaniermeile direkt am Donau-Ufer zu. So entsteht aus einem Leben an der Donau, ein Leben mit der Donau.

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DIE FLANIERMEILE AM Donauufer Von einem Leben an der donau zu einem Leben mit der Donau

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Spaziert man heute über die Mauthstraße, vorbei am Viktualienmarkt und weiter über die Schutterstraße in Richtung Donau, nimmt das Flußerlebnis ein jähes Ende: Die stark befahrene Schloßlände versperrt den direkten Zugang zur Donau. Und dabei könnte doch gerade hier Ingolstadts schönste Flaniermeile entstehen. Möglich würde dies durch eine Untertunnelung weiter vorne, auf Höhe der Bahnbrücke. Damit wäre der Weg frei für eine einmalig schöne Verbindung von Donau und der City. Fußgängerzone, Viktualienmarkt und Do-

nauufer würden zusammen wachsen zu einem Erlebnisbereich mit hohem Aufenthaltswert. Denkbar wäre zudem eine Neuansiedlung von Gebäuden entlang des Donauufers in denen beispielsweise die Gastronomie ein Zuhause „mit Aussicht“ finden könnte. Na, sehen Sie sich bereits in einem der herrlichen Cafés sitzen und auf das glitzernde Donauwasser blicken? Beobachten Sie die anlegenden Boote bei Sonnenuntergang? Wenn Sie genau hinsehen, entdecken Sie am gegenüberliegenden Ufer am Klenzepark einen neu geschaffenen Badestrand. Leben wie im Urlaub, leben wie in einer einmalig schönen Großstadt.


DIE DONAU ATELIERS Wie angeschwemmtes Treibholz reihen sich die puristischen Stelzenhäuser entlang der Donau auf und schaffen eine Wohnqualität, die einzigartig ist. Mit direktem Bootszugang nach vorn und einem maritimen Jachthafen dahinter. Fahren wir heute nach Italien, um am Hafen zu sitzen und ein Glas Wein zu trinken – sitzen wir jetzt auf unserer eigenen Terrasse oder fahren kurz mit dem Boot in Ingolstadts City zum Kaffee trinken. Luxus, der begehrt sein könnte und Ingolstadt, auch als ICE-Standort, zu einem noch attraktiveren Wohnort für Neubürger aufwertet.

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BUSINESS-TOWER NORD HIGH-TECH an der Pforte zur ganzen welt Ingolstadt ist Boomtown. Die Prognosen für weiteres Wirtschaftswachstum sind ausgezeichnet. In Verbindung mit der enorm günstigen Verkehrsanbindung wird es Zeit, völlig neue Höhen zu erreichen. Ein perfekter Standort für imposante Businesstower wäre der Bereich Nordbahnhof. Ingolstadt erhält seine ersten Wolkenkratzer. Logistisch perfekt durchdacht, entstehen HighTech-Center, die sogar im großen Vorteil zu München stehen könnten. Um dieser Vision Kraft zu verleihen, muss man sich den Bau

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einer Magnetschwebebahn, über der bestehenden Bahnlinie, vorstellen – mit direkter Anbindung an den Hauptbahnhof und an den Flughafen Manching. Ein dem Business-Center integrierter Zugang zur Magnetschwebebahn schafft minutenschnellen Zugang zur ganzen Welt. Denkt man an die Verlagerung der Kompetenz für Weltraumtechnik von Oberpfaffenhofen nach Manching, wird ein enormer Zuwachs an Ingenieurleistung, Zulieferer- und Logistikunternehmen zu erwarten sein. Auch die Nähe zur Audi spricht für den Standort Nordbahnhof.


ÜBER SCHIENEN SCHWEBEN! und beste verbindungen schaffen

Seit kurzem hält auch der Hochgeschwindigkeitszug ICE in Ingolstadt. Damit wurde ein weiterer Meilenstein für unsere Stadt als idealer Verkehrsknotenpunkt gesetzt. Schafft man nun noch die perfekte innerstädtische Verbindung von Business-Centern zu weiterführenden Verkehrswegen, erhält Ingolstadt ein großes Alleinstellungsmerkmal.

Keine Frage – mit einer Magnetschwebebahn reden wir hier von einem Milliarden-Projekt, aber wir gehen ja auch vom milliardenschweren Business-Zuwachs aus. Wäre es nicht großartig, sich Ingolstadt als High-Tech ausgestattetes Intelligenz-Zentrum vorzustellen? Führende Entwicklungsleute wären ruckzuck im ICE und/oder könnten minutenschnell per Flugzeug in die Welt schweben. Leben und Arbeiten in Ingolstadt bekäme eine neue Dimension.

Flughafen MANching möglich ist es bereits heute: Der flughafen Manching als tor zur welt Alles, was man zum Starten und Landen großer Flugzeuge braucht, ist am Flughafen Manching vorhanden. Längst hat dieser sich für den Millitär- und Privatjet-Bereich etabliert. Warum also nicht weiter denken? Im Prinzip wäre ausschließlich ein erweiterter Ausbau für die Passagierabfertigung nötig, um die Kapazität zu erhöhen. Optimale Infrastruktur-Einrichtungen, verbunden mit der günstigen Verkehrsanbindung, machen den Flugplatz Ingolstadt-Manching zur idealen Drehscheibe.

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