Radiologie Magazin 1-2024

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DAS RADIOLOGIEMAGAZIN FÜR TRENDS IN TECHNIK UND IT

Univ.-Prof. Dr. Ramona Woitek

Der Umgang mit KI muss gelernt sein

KI in der MRT-Bildgebung

Verbesserte Workflows fürs Gehirn

Gekommen, um zu bleiben Radiologie-KI Markteinschätzung Zukunft Teleradiologie

KI in Untersuchungsgeräten angekommen

1-2024 7,50 Euro

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2024
#RÖKO
Wiesbaden 8.– 10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser,

seit ein paar Jahren scheint sich alles nur noch um neue Technologie in der Radiologie zu drehen. Das Kongressmottos des RSNA 2023 lautete „Leading through Change“, der ECR 2024 verspricht gar schon die „Next Generation Radiology“ und der RÖKO 2024 thematisiert die „Radiologie in Transformation“. Besonders Unternehmen haben eine Vorstellung davon, wie die Radiologie der Zukunft aussehen soll und die unterscheidet sich nicht so sehr von der Zukunftsvorstellung der Radiologinnen und Radiologen oder von meiner: Eigentlich dreht sich alles ums Geld. Jeder erwartet für seine Leistung oder Dienstleistung eine wertschätzende Vergütung.

Ein entscheidender Faktor, der den Wandel der Radiologie bremst, ist die aktuelle Situation der Kostenerstattung. Wer soll das alles bezahlen?

Eine weitere Frage, die sich stellt ist: Brauchen wir Modalitäten, die immer detailliertere Bilder liefern? Photon-Counting ist eine faszinierende Technologie mit eindeutigen Vorteilen in der Bildqualität. Aber sorgt das auch für eine höhere Überlebensrate bei Tumorpatienten? Gleichzeitig würde diese Art zu denken sämtlichen Fortschritt bremsen.

Was also tun in Sachen KI? Diese Entscheidung würde selbst mir schwerfallen. Zum einen bin ich ein technologiebegeisterter Ingenieur, aber auch für mich ist es nicht einfach, bei den annähernd 100 KI-Unternehmen mit ihren etwa 400 unterschiedlichen Algorithmen, den Überblick zu behalten. Mit der Meinung, dass eine Marktbereinigung bevor steht, bin ich nicht alleine. Die gab es vor 20 Jahren bei RIS und PACS auch.

Bei den Modalitäten ist die Entscheidung einfacher: alte Geräte werden am Ende ihres Lebenszyklus durch leistungsfähigere neue ersetzt. Wenn der Preis passt, heißt es alt raus – neu rein.

Bei der Umstellung zu KI muss man überlegen: wie sieht meine Netzwerkinfrastruktur vor Ort aus und womit fange ich an? Automatisiere ich den Abteilungs-und Praxisablauf mit Workflow-KI, den Untersuchungsablauf mit Geräte-KI oder die Diagnostik mit Pixel-KI? Auf den Seiten 42 bis 49 haben wir für Sie den Markt von Pixel-KI und digitalen Plattformen durchleuchtet..

Seit gut einem Jahr gebe ich, neben dem Radiologie Magazin, auf europäischer Ebene zusammen mit Mélisande Rouger die englischsprachige Diagnostic Imaging Europe heraus. Deshalb finden Sie hier im Heft eine KI-Übersicht, die für die DI Europe erstellt worden ist. Mélisande Rouger gehört aufgrund ihrer langjährigen Tätigkeit für die Presseabteilung der ESR (European Society of Radiology) ebenfalls zu den wenigen Brancheninsidern.

Wenn es um Radiologie und Technik geht, sind Sie bei uns gut aufgehoben. Und für die Medizin haben Sie Ihre Fachgesellschaften.

Herzlichst, Ihr

3 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 MEINUNG

IM GESPRÄCH

6 Der Umgang mit KI muss gelernt sein

Prof. Dr. Ramona Woitek erläutert, warum Medizinstudenten und ausgebildete Radiologen den richtigen Umgang mit KI lernen müssen

14 KI in der MRT-Bildgebung

Guido Gebhardt spricht mit Robert Lauritzen und Thomas Juhl Olesen über den innovativen Ansatz der KI-Lösungen von Cerebriu

VOR ORT IM EINSATZ

10 Ein PACS ist nicht genug

Universitätsklinikum Bonn baut radiologisches Bildmanagement zu klinikweitem Universalarchiv aus

24 Papierfreie Prozesse für intersektorale Vernetzung

Das Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt will seine internen Prozesse möglichst papierfrei gestalten

52 Revolution in der Bildgebung

Die Gemeinschaftspraxis Radiologie Brüderweg erweitert mit dem Revolution Maxima ihr Untersuchungsspektrum um die Kardio-CT

AUS DEN UNTERNEHMEN

18 CDonWEB – eine runde Sache

DISCUS Technologies und Advanced Digital Research AG entwickeln Hybridlösung für DICOM-Bilder

31 Neues makrozyklisches Kontrastmittel

Bayer bringt in der Radiologie Innovationen in Forschung und radiologischer KI voran

39 Befunden in der Cloud

Das kann der neue PACS Viewer von Digithurst

50 Active Surveillance leicht gemacht

Die Zukunft der Prostatabefundung

63 Leistungsstarke KI-Synergien nutzen

Die Cloud-native Integrationslösung DeepUnity AI Cube verbindet das PACS nahtlos mit einem Netzwerk hochmoderner KI-Lösungen

67 BlueSeal mit nur sieben Liter Helium

Die Erfolgsgeschichte des heliumfreien 1,5T MRT-System geht bereits ins siebente Jahr

72 Cloud-natives Betriebssystem

DeepHealth verfügt über ein umfassendes Angebot an Lösungen für die Gesundheitsinformatik

74 Neuheiten 2024

691 Aussteller zeigten auf dem RSNA 2023 ihre neuesten Produkte und Lösungen aus den verschiedensten Bereichen der Radiologie

72 RSNA 2023 28 52 Quantencomputer in Diagnostik und Therapie Gekommen, um zu bleiben 42 56 74 40
20 24
Der Umgang mit KI muss gelernt sein
14 6 KI in der der MRT-Bildgebung
Präzise Diagnostik... Papierfreie Prozesse... Onkologische
Bildgebung und Interventionen
4 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 INHALT
Mit Wachstum gegen den Trend Revolution in der Bildgebung

AUS DER WISSENSCHAFT

20 Präzise Diagnostik und personalisierte Therapie

Welchen Einfluss hat die radiologische Diagnostik auf die Strahlentherapie und welche Rolle spielt dabei die KI?

56 Revolution in Diagnostik und Therapie

Quantencomputing ist eine bahnbrechende Technologie, die sich in naher Zukunft auch in der Gesundheitsbranche etablieren wird

BRANCHENTREFF

28 Onkologische Bildgebung und Interventionen

Das jährliche Update RSNA stellte wieder Trends und Themen vor, die die Radiologie in 2024 beschäftigen werden

32 Verkauf oder Kooperation?

Steigende Kosten für Geräte, Personal, Strom und Investitionen, machen den Radiologen nicht nur in Deutschland zu schaffen

34 Den Wandel gestalten

Wie sieht ein gelungenes Change Management aus?

36 Pro und Contra KI

Im Rahmen von Update RSNA moderierte Prof. Clemens Cyran eine Oxford-Debatte zum Thema KI in der Radiologie

40 Mit Wachstum gegen den Trend

1.200 Besuchende auf dem 15. Radiologiekongress Ruhr

58 KI in Modalitäten angekommen

Online-Veranstaltung der Reihe Zukunft Teleradiologie zum Stand der KI in der radiologische Diagnostik.

64 Wenn man Veränderung kaum spürt

Gedanken von Guido Gebhardt zum RSNA-Motto 2023

68 Medizinische Physik in ihrer ganzen Vielfalt

Die 54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik (DGMP) ging mit großem Erfolg in Magdeburg zu Ende

MEINUNG

42 Gekommen, um zu bleiben

Ein Radiologie-KI Kommentar von Guido Gebhardt

MARKTÜBERSICHT

46 KI-Lösungen und -Portale im Überblick

Übersicht über die verfügbaren KI-Lösungen am Markt

3 Meinung

82 Firmenübersicht

86 Vorschau / Impressum

5 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 Hauptstraße 255 · 66128 Saarbrücken www.medtron.com ACCUTRON® CT-D VISION. EINFACH MEHR. Accutron® CT-D Vision. Der Diagnostikspezialist, der mehr kann. Mehr Komfort, mehr Mobilität, mehr Bedienungssicherheit. Mehr Integration durch Injection Data Sharing mit RIS/PACS-Anbindung. Jetzt anschauen auf medtron.com Jetzt scannen und virtuell entdecken!

Der Umgang mit KI muss gelernt sein

Prof. Dr. Ramona Woitek ist Radiologin und leitet die Arbeitsgruppe Medical Image Analysis & Artificial Intelligence (MIAAI) der Danube Private University, Österreich. Das Forschungszentrum befasst sich mit der Analyse medizinischer Bildgebung zur Entwicklung quantitativer Biomarker und untersucht den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI), um das Vorliegen von Krebserkrankungen, deren Fortschreiten oder Therapiean sprechen vorherzusagen. Im Interview mit Mélisande Rouger berichtet sie von ihrer Forschung und warum Medizinstudenten und ausgebildete Radiologen den richtigen Umgang mit KI lernen müssen. KI ist inzwischen in allen medizinischen Disziplinen auf dem Vormarsch – auch in der Radiologie?

þ KI ist inzwischen in allen medizinischen Disziplinen auf dem Vormarsch –auch in der Radiologie?

Ja, das wird die große Herausforderung der Zukunft. Es gibt immer mehr Forschungsarbeiten, Vorträge und Veranstaltungen, die sich mit dem Thema Künstliche Intelligenz in der medizinischen Bildgebung auseinandersetzen. Hinzu kommen Unternehmen, die ihre Bildanalyse-Algorithmen verkaufen wollen. In der Vergangenheit waren Radiologen im Umgang mit Künstlicher Intelligenz – zumindest in Österreich –

ängstlich. Sie hatten Sorge, dass die KI ihnen die Arbeitsplätze wegnimmt. Diese Einstellung hat sich anscheinend geändert. Auch, weil es in der Radiologie eine Personalnot gibt, die in Großbritannien besonders ausgeprägt, aber auch im restlichen Europa spürbar ist. Radiologen fangen jetzt an, KI als mögliches Werkzeug anzunehmen, um dem zu begegnen. KI-Algorithmen können uns dabei unterstützen, uns auf die Diagnose und den Patienten zu konzentrieren. Hierbei sind diese in erster Linie bei repetitiven und fehleranfälligen Untersuchungen hilfreich.

þ Immer mehr ausgebildete Radiologen sehen also die Vorteile von KI für ihre Arbeit. Wie sieht es bei Medizinstudenten aus? Wir bringen auch Medizinstudenten den Umgang mit KI näher und zeigen ihnen, wozu KI heute schon angewendet werden kann beziehungsweise was für Möglichkeiten sich in der Zukunft auftun können. Besonders, weil ChatGPT und andere Large Language Models frei zugänglich sind, wird sich die Ausbildung der Medizinstudenten dramatisch verändern. Das bedeutet, wir müssen uns früh darum bemühen, die Stu-

6 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 IM GESPRÄCH
7 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 IM GESPRÄCH

denten in der Anwendung auszubilden und wir müssen sicherstellen, die Arbeit unserer Studenten auch ohne Unterstüt-

Die Gruppe Medical Image Analysis and Artificial Intelligence (MIAAI) wurde 2022 von Direktor Robert Wagner zusammen mit einer der führenden Wissenschaftlerinnen der Gruppe, Prof. Dr. Ramona Woitek, PhD, an der Danube Private University (DPU) in Krems an der Donau, Österreich gegründet.

Die MIAAI konzentriert sich auf die Analyse medizinischer Bildgebung zur Entwicklung quantitativer Biomarker sowie auf den Einsatz von KI zur Vorhersage des Vorliegens einer Krankheit, ihres Verlaufs oder des Ansprechens auf eine Behandlung.

Derzeit liegt der Schwerpunkt auf Krebs und der Vorhersage der Prognose und des Ansprechens auf die Behandlung, aber die Arbeit der Gruppe kann aufgrund ihrer Vielseitigkeit auf jeden Bereich der medizinischen Bildgebung angewendet werden.

zung solcher Hilfsmittel beurteilen zu können, besonders wenn es um das Verfassen wissenschaftlicher Studien geht. Studenten müssen immer noch in der Lage sein, auch ohne Large Language Models wissenschaftlich zu arbeiten und Texte zu verfassen.

þ Wie bilden Sie Medizinstudenten an Ihrem Zentrum in Sachen KI aus?

Sie lernen, welche Möglichkeiten der Textgenerierung und Datenanalyse es in der Medizin durch KI gibt und erläutern an ganz praktischen Fragestellungen Vor- und Nachteile. Außerdem geben wir Einblicke in unsere Forschung. Sie sollen die unterschiedlichen Möglichkeiten, die KI im Bereich der medizinischen Bildgebung bietet, erfahren und natürlich wollen wir ein Interesse wecken, sich näher damit auseinanderzusetzen.

þ Was sollen sie dabei lernen?

Wenn sie sich später mit der Anschaffung eines künstlichen Intelligenzalgorithmus beschäftigen, sollten sie unterschiedliche Algorithmen vergleichen und wissen, welches für ihre notwendige Arbeit das beste Ergebnis bringt. Dazu braucht es schon einiges an Fach- und

Prof. Dr. Ramona Woitek befasst sich an der Danube Private University, Österreich, mit der Analyse medizinischer Bildgebung zur Entwicklung quantitativer Biomarker. Außerdem untersucht die Radiologin den Einsatz von Künstlicher Intelligenz, um das Vorliegen von Krebserkrankungen, deren Fortschreiten oder Therapieansprechen vorherzusagen.

Statistikkenntnissen. Man muss sich mit den Qualitätskriterien auseinandersetzen. Meines Erachtens ist die Wahl der richtigen KI ähnlich wie die Wahl des richtigen Medikaments: Genauso wie man wissen muss, welches Medikament bei welcher Krankheit hilft und wie die Studienlage dazu aussieht, muss man wissen, für welche Anwendungen man welche KI verwendet.

þ Welche Kompetenzen werden Radiologen künftig für den Umgang mit KI brauchen? Ich bin fest davon überzeugt, dass sich Radiologen, die KI nutzen, gegenüber Radiologen ohne KI durchsetzen werden. Wir müssen einen vorsichtigen Umgang damit lernen und unser Wissen auf dem Laufenden halten, um die unterschiedlichen Werkzeuge, die nach und nach auf den Markt kommen, sicher einsetzen zu können. Außerdem müssen Radiologen in der Lage sein, die Antworten des Algorithmus auf Vollständigkeit und Richtigkeit zu beurteilen.

8 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 IM GESPRÄCH

þ Wie sollen sie das lernen, wenn sie bereits im Arbeitsprozess stehen? Bilden Sie die Radiologen im Umgang mit der neuen Technologie aus?

Bisher nur in sehr limitiertem Umfang. Das liegt aber wahrscheinlich daran, dass die neue Technologie, zumindest bei uns in Österreich, noch nicht flächendeckend eingesetzt wird. Untersuchungen zeigen aber, dass Radiologen die Technik einsetzen wollen, um schneller befunden zu können.

þ Wie wird sich KI in der Radiologie weiterentwickeln?

Ich gehe davon aus, dass die Technologie nach und nach Einzug halten wird. Möglicherweise ist die Auswertung von Mammographie-Screenings ein erster Bereich, in dem KI eingesetzt werden kann. Bei der Analyse von MRTs der Prostata zeigen die Algorithmen schon hervorragende Ergebnisse. Im Falle von

sehr komplexen Krankheiten wird man sicher noch Radiologen brauchen, die auf die Bilder schauen. Eine spezielle Herausforderung wird zukünftig die Ausbildung von Radiologen sein, weil diese auch viele normale Bilder von Gesunden sehen müssen. Wenn sie das jedoch nicht mehr machen, weil die Technik unauffällige Scans aussortiert, wie sollen dann die Radiologen ausgebildet werden?

þ Können Sie ein konkretes Beispiel aus Ihrer Forschung zu KI in der Radiologie nennen?

Wir untersuchen die Charakterisierung unterschiedlicher Tumore mithilfe von KI. Um zum Beispiel Mammakarzinome darzustellen, können wir die Bildgebung mit Ultraschall, Mammographie und Kernspintomographie nutzen, doch die Informationen, die Radiologen bei der Befundung aus diesen Untersuchun - www.dpu-research-miaai.at

gen gewinnen können, sind begrenzt. Die Lösung ist, noch mehr Informationen mithilfe anderer Technik herauszulesen. Dazu nutzen wir Radiomics (die computerbasierte Bildauswertung) und Machine Learning. Auch PET-Untersuchungen mit neuartigen PET-Tracern und neue MRT-Techniken können uns viel über die Mikroumgebung erzählen, in der sich ein Tumor befindet. Momentan arbeiten wir daran, die Radiomics Features aus der Standardbildgebung und die molekulare Bildgebung zusammenzubringen. Dabei hoffen wir, besser klinisch relevante Ergebnisse, wie zum Beispiel das Ansprechen auf neue Medikamente, vorhersagen zu können.

IM GESPRÄCH Verbesserte Versorgung durch die zeitnahe Erkennung kritischer Pathologien Empowering X-ray Experts CriticalScan Powered by Lunit INSIGHT CXR

„Mit dem VNA sparen die Anwender Zeit und haben einen schnelleren Zugriff auf die Bilder und Befunde, auch klinikübergreifend. Wir haben über 400 Modalitäten an das PACS angebunden und mehr als 350 Terabyte an Altdaten migriert.“

Heiko Niggemeier, Teamleiter Bilddatenmanagement und PACS2Projektleiter am Universitätsklinikum Bonn (UKB)

Das Universitätsklinikum Bonn hat sein gesamtes Bildmanagement klinikweit vereinheitlicht und mit DeepUnity eVNA ein elektronisches Universalarchiv etabliert. Damit haben alle Fachabteilungen nach einem ausgeklügelten Berechtigungskonzept Zugriff auf alle Bild- und Befunddaten.

2009 hat das Universitätsklinikum Bonn (UKB) seine bestehende Bilddatenmanagement-Lösung (PACS) abgelöst und ist zum damaligen IMPAX EE (heute

DeepUnity) von Dedalus HealthCare gewechselt. „Unsere Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radiologie wollte damals umfassende digitale Workflows aufbauen, was mit der alten Lösung nicht möglich war. Daher musste ein entsprechend professionelles System her“, nennt Heiko Niggemeier, in der Abteilung Medizinische Applikationen Teamleiter Bilddatenmanagement und gleichzeitig PACS2-Projektleiter, die Gründe für den Umstieg.

Universal- statt Insellösung

Was als Insellösung für die Radiologie begann und sich dort bewährt hat, versprach Potenzial: nämlich auch andere Kliniken an das PACS anzubinden und ihnen die Möglichkeiten der digitalen Arbeitsweise zur Verfügung zu stellen. So war das Projekt PACS2 geboren, hinter dem sich der Aufbau eines klinikweiten universellen Bilddatenarchivs, neudeutsch: Vendor Neutral Archive (VNA), verbarg. Der Bedarf in den anderen

10 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 VOR ORT IM EINSATZ

Ein PACS ist nicht genug

Universitätsklinikum Bonn baut radiologisches Bildmanagement zu klinikweitem Universalarchiv aus

Kliniken war groß. „Dort wurden die Daten in der Regel auf CDs oder USBFestplatten gespeichert, dezentral und schwer zugänglich. Die Zeit war also reif für eine Vereinheitlichung“, beschreibt Arkadiusz Drag, Stellvertretender Teamleiter Bilddatenmanagement in der Abteilung Medizinische Applikationen, die Ausgangssituation.

Dass das UKB den Weg weiter mit Dedalus HealthCare – und mit dem neuen PACS DeepUnity – geht, hat mehrere Gründe. Zum einen sprachen die durchweg guten Erfahrungen mit dem Unternehmen und seinem PACS dafür. Zum anderen stellt der Bonner Anbieter mit ORBIS das Krankenhaus-Informationssystem (KIS) und mit HYDMedia das Enterprise Content-Managementsystem (ECM) zur Verfügung. „Da das VNA mit beiden interagieren muss, lag es nahe, in einem Systemkosmos zu bleiben, um eine nahtlose Integration ohne Schnittstellen zu gewährleisten“, so Niggemeier. Hinzukam, dass nicht nur Bild- und Befunddaten im VNA gespeichert werden sollten, sondern auch Biosignaldaten, etwa aus dem EEG oder dem EKG. „Das hat zusammen mit einem

speziellen Viewer für Bewegtbilder zum Zeitpunkt der Entscheidung nur Dedalus HealthCare geboten“, betont Drag.

Alle Fachkliniken integriert

Heute steht das UKB an der Schwelle zum umfassenden VNA. Neben der Endoskopie, der Kardiologie (mit Erwachsenen-Kardiologie, Herzchirurgie und Kinderkardiologie) und der Chirurgie ist auch das gesamte OP-Bildmanagement integriert. So kann der Operateur im OP-Saal auf sämtliche Bilder und Befunde samt Fremdbefunde zugreifen, aber auch selbst Modalitäten wie beispielsweise Deckenkamera oder Endoskopietürme intraoperativ einbinden. „Bisher haben wir mehr als 400 Modalitäten an das PACS angebunden, Tendenz steigend“, sagt Niggemeier und weist auf eine Flut an mobilen Geräten hin. „So greifen Chirurgen und Ärzte in den Ambulanzen immer häufiger zu tragbaren Ultraschallgeräten, die sie an ihr Smartphone oder Tablet anschließen und deren Ergebnisse sie natürlich auch speichern wollen“, erläutert der Teamleiter Bilddatenmanagement. Als eine der letzten Kliniken wird noch die Pathologie angebunden.

Mit großem Engagement und der Unterstützung des Partners ist es gelungen, auch Exoten wie die Augenheilkunde oder die Zahnmedizin in das VNA zu integrieren. Nach einer Workflowanalyse und vielen Gesprächen mit den Ärzten und Pflegekräften wurde ein entsprechendes Fachkonzept zur Einbindung erstellt, das wiederum Dedalus HealthCare umgesetzt hat.

Im Projektverlauf mussten aber nicht nur technische Herausforderungen gemeistert werden. Wenigstens ebenso wichtig war es, die Anwender ins Boot zu holen und sicherzustellen, dass sie sich später auch im PACS und seinen Workflows wiederfinden würden. „Ärzte und Pflegekräfte haben ja seit sehr vielen Jahren ihre eingespielten Abläufe. Und wir haben gemerkt, dass es Kliniken gibt, deren Arbeitsweisen wir in einem radiologisch orientierten PACS nicht abbilden können. So haben wir beispielsweise der Kardiologie, der Augenheilkunde oder der Zahnmedizin ihre Abteilungssysteme gelassen, weil sie dort spezifische Werkzeuge haben, die sie für die tägliche Arbeit benötigen. Die Archivierung findet jedoch im

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Das Universitätsklinikum Bonn ist ein Krankenhaus der Maximalversorgung mit 38 Kliniken und 31 Instituten. Mit 1.350 Betten versorgt das Haus jedes Jahr rund 350.000 Patienten ambulant und 50.000 stationär. Dazu kommen 40.000 Notfallpatienten.

Universalarchiv statt“, sagt Drag. Dieser Weg war dann zwar von Hürden begleitet und mit Schnittstellen gepflastert, hat aber mit etwas Aufwand zu einer hohen Zufriedenheit bei den Mitarbeitern geführt.

Alle Hürden gemeistert

Wie aber nimmt man die betroffenen Berufsgruppen mit in einen derartigen Change-Prozess? „Zuerst einmal haben wir in den einzelnen Kliniken interdisziplinäre Teams gebildet und mit denen zusammen dann die Fachkonzepte erstellt. Vorher haben wir uns detailliert die Prozesse vor Ort angeschaut. Dann haben wir sehr viel Zeit investiert, den Anwendern die Vorteile zu vermitteln. Wir haben mit den Chefärzten diskutiert, sind in die Frühbesprechungen und an die Stationsarbeitsplätze gegangen. So konnten wir Effizienzpotenziale ermitteln und zeigen, dass die Anwender Zeit sparen und einen schnelleren Zugriff auf

die Bilder und Befunde haben, auch klinikübergreifend“, lässt Niggemeier den Prozess noch einmal Revue passieren.

Vom beschriebenen Zugriff profitieren vorrangig die Ärzte auf den Stationen. Sie springen aus dem KIS in die Patientenakte und können alle Bilder ihres Patienten sehen. Kommt nun ein Patient mit Beinschmerzen in die Ambulanz und der behandelnde Arzt vermutet ein neurologisches Problem, kann er seinem Fachkollegen den Zugriff auf die Bilddaten freigeben und direkt ein Konsil abhalten. Um alle denkbaren Szenarien möglich zu machen, hat das UKB in Absprache mit dem Datenschutzbeauftragten ein sehr aufwendiges Berechtigungskonzept erstellt. Jeder Arzt darf die Bilder sehen, die in seiner Abteilung erstellt wurden sowie importierte Fremdaufnahmen, und die Bilder, die in seinem Auftrag erstellt wurden. Um eine bestmögliche Versorgung ohne zeitliche Verzögerungen zu gewährleisten, können Bilder auch anderen Kliniken zur gemeinsamen Behandlung bereitgestellt werden. Ein klassisches Beispiel dafür sind interdisziplinäre Tumorboards. In Notfällen können Bilder auch manuell freigegeben werden.

„Dieses Berechtigungskonzept konnten wir nur zusammen mit Dedalus HealthCare umsetzen“, betont Drag. „In den Metadaten jedes Bildes ist hinterlegt, wo es aufgenommen wurde und zu welcher Klinik es gehört. Damit ist auch klar, wer es sehen darf. Diese Möglichkeit und die, einzelnen anderen Kliniken den Zugriff zu ermöglichen, sind wesentliche Vorteile von DeepUnity.“

Ziel: eVNA

Die Konsolidierung der einzelnen Abteilungsarchive zum VNA stellte sich dann doch komplexer dar als erwartet. Zum einen mussten viele Daten mit pro prietären Formaten DICOM-kompatibel gestaltet werden, zum anderen verschlangen die teilweise erheblichen Datenmengen – Terabytes, die über Jahre und Jahrzehnte hinweg angefallen waren – bei der Migration wertvolle Zeit. „Das ging hier und da so weit, dass die Daten manuell mit einer Worklist verknüpft und so dem Patienten zugeordnet werden mussten“, erzählt Drag mit Grausen. Insgesamt wurden mehr als 350 Terabyte an Altdaten migriert, hinzukommt noch die Pathologie mit mehreren Petabyte (etwa 1.000 Terabyte oder 1015 Byte). Deshalb denkt das UKB darüber nach, sie in die Cloud auszulagern. „Es ist kaum noch möglich, diese immensen Datenmengen physikalisch hier vor Ort vorzuhalten. Schließlich müssen wir die gesamte Infrastruktur alle vier bis fünf Jahre erneuern, was sehr kostenintensiv ist“, erläutert Niggemeier die Überlegungen.

Neben dem Universalarchiv betreibt das Universitätsklinikum noch ein Testarchiv, ein Importarchiv, ein Forschungsarchiv und ein Migrationsarchiv. Ersteres

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„Durch die lange Betriebszeit von 15 Stunden können wir mit einem Detektor durcharbeiten. Das Entnehmen und Einlegen in den Tisch oder das Rasterwandstativ funktioniert problemlos – ohne Stecker und Gefummel.“ Arkadiusz Drag (Bild links), Stellvertretender Teamleiter Bilddatenmanagement am Universitätsklinikum Bonn (UKB)

dient zum Testen von neuen Versionen, Updates et cetera. Mit dem Importarchiv setzen die Kliniken das zentrale Konzept zur Einbindung von Fremddaten um. Dort sind die Aufnahmen von Patienten gespeichert, die zur Untersuchung in die Klinik kommen. Werden sie zur weiteren Behandlung stationär aufgenommen, verknüpft der Data Manager, ein spezielles PACS-Tool, die Aufnahmen automa-

tisch mit der Patienten-ID und überführt sie in das VNA. Das Studienarchiv schließlich ist ein abgetrennter Teil innerhalb des VNA mit einem separaten Berechtigungskonzept, so dass nur die jeweils an einer Studie beteiligten Mitarbeiter Zugriff auf die von den Patienten vorher explizit freigegebenen Daten haben.

Im nächsten Schritt soll der neue DeepUnity Viewer – als übergreifender VNAViewer für DICOM- und Non-DICOM Formate – eingeführt werden. „Damit schließen wir die Zentralisierung wirklich aller Archive an unserem Universitäts-

Ihr Netzwerk für Teleradiologie

www.dedalusgroup.de/

klinikum ab. Da sind dann Dokumente sämtlicher Formate vereint, seien es proprietäre Formate, DICOM-Bilder oder PDF- und Word-Dateien. Die Anwender können sich alle Daten mit einem Universalviewer ansehen, der ihnen auch die Möglichkeit gibt, die Informationen intersektoral auszutauschen“, erläutert Heiko Niggemeier das Konzept. www.ukbonn.de/

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„Wir haben uns eingehend mit der Möglichkeit befasst, Arbeitsabläufe und die Effizienz bei MRTScans zu verbessern. Wir wollen sicherzustellen, dass das richtige Bild bereits beim ersten Versuch aufgenommen wird. Kritische Befunde sollten sofort behandelt werden, um die Interventionszeit zu verkürzen und so die Behandlung und die Therapie für Akutpatienten zu verbessern.“

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KI in der MRT-Bildgebung

Das dänische Radiologie-KI-Unternehmen Cerebriu hat sich auf die Optimierung von MRT-Workflows im Gehirn spezialisiert. Die verfügbaren Softwarepakete ermöglichen die Automatisierung von Arbeitsabläufen und gewährleisten die Erkennung kritischer Befunde. Durch die Verkürzung der Scanzeiten werden Wiederholungsuntersuchungen vermieden.

Guido Gebhardt sprach mit Robert Lauritzen, CEO von Cerebriu, und Thomas Juhl Olesen, CCO, über den innovativen Ansatz ihrer KI-Lösungen.

þ Welche Idee steckte hinter der KILösung von Cerebriu für MRT-Scans?

Robert Lauritzen: Wir wollen den Arbeitsablauf bei MRT-Untersuchungen verbessern, indem bereits der erste Scan zur exakten Diagnose führt. So werden die Wiederholungsuntersuchungen minimiert und der Arbeitsablauf optimiert. Thomas Juhl Olesen: Unser Ansatz trägt nicht nur zur Kosteneinsparung bei, sondern verbessert auch das Patientenmanagement und die Effizienz des Gesundheitssystems. Wir können Anomalien während der Scans frühzeitig erkennen und so unnötige Maßnahmen vermeiden. Die MRT-Untersuchung dauert nicht mehr so lange und erneute Scans werden vermieden.

þ Könnten Sie bitte erklären, wie die Lösung funktioniert?

RL: Unsere KI erkennt bereits anhand des ersten MRT-Scans mögliche Befunde, die einer genaueren Untersuchung bedürfen und ermöglicht es, die notwendigen zusätzlichen Sequenzen anzupassen, während der Patient noch auf dem Tisch liegt. Dadurch wird nicht nur die Anzahl der Scans reduziert, sondern es kommt zu einer First-Time-Right-Bildgebung. Mit diesem KI-Co-Pilot-Ansatz können die MTRs die Protokolle individualisieren und den Arbeitsablauf straffen. Darüber hinaus trägt die Unterstützung durch KI zu einer verbesserten Genauigkeit bei. In einer kürzlich im European Journal of Radiology veröffentlichten

Studie wurde uns im Rahmen einer klinischen Validierung eine hervorragende Erkennungsquote nachgewiesen.

þ Es klingt, als würde Ihre Lösung tief ins System integriert werden. Müssen Sie sich nicht sehr eng mit den Herstellern von MRT-Geräten abstimmen?

TJO: In der Tat ist die enge Zusammenarbeit mit MRT-Herstellern, wie zum Beispiel Siemens Healthineers, für uns von zentraler Bedeutung. Unsere Technologie integriert sich nahtlos in die MRT-Konsolen unterschiedlicher Anbieter. Cerebrius Kompetenz beruht auf der Verbindung von klinischem Fachwissen und maschinellem Lernen. Unsere Partnerschaften mit OEMs zielen darauf ab, effizien-

15 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 IM GESPRÄCH

tere, personalisierte Scanner zu entwickeln. Wir sind stolz darauf, das einzige Unternehmen zu sein, das eine in die Scanner integrierte Lösung für GehirnMRTs anbietet. Das zeichnet uns aus.

„Wir freuen uns darauf, die MRTintegrierte KI-Technologie von Cerebriu in unserem SiemensScanner zu testen, um unsere MTRs im gesamten Untersuchungsverlauf zu unterstützen.“

Prof. Mikael Boesen, Universitätshospital Kopenhagen, Dänemark

þ Ist Ihre Lösung nur für aktuelle Scanner Modelle geeignet oder kann sie auch für ältere Modelle verwendet werden?

RL: Das ist eine interessante Frage und sie trifft zugleich den Kern unseres Angebots. Wir haben Tests durchgeführt und unsere Ergebnisse weltweit validiert, um die Vielfalt verschiedener demografischer Merkmale wie Alter, Geschlecht und ethnischer Hintergrund zu gewährleisten. Unsere Lösungen wurden mit unterschiedlichen Scannern und Modellen getestet, auch ältere Baujahre.

þ Ihre Lösungen scheinen in der MRTTechnologie führend zu sein. Was tun Sie, um diesen Vorsprung zu halten?

TJO:  Wir gehen Partnerschaften mit MRT-Herstellern ein. Unser Schwerpunkt liegt auf der Integration unserer fortschrittlichen Software in die Hardware der OEMs. Wir arbeiten daran, Scanner mit Software effizienter zu machen, möglicherweise auf globaler Ebene. Als Softwareunternehmen sind wir bestrebt, neue Industriestandards zu setzen und innovativ zu sein, um unseren Vorsprung zu halten. Mit unserem Fokus auf klinische Arbeitsabläufe und unserem starken Netzwerk für klinische Kooperationen gehen wir echte klini-

MRT-Scans stellen oft eine Herausforderung dar, da die Aufnahme zusätzlicher Sequenzen und Kontrastmittel die Untersuchungszeit verlängern. Dennoch ist es in vielen Fällen möglich, innerhalb der ersten Minuten zu entscheiden, ob die Untersuchung fortgesetzt werden soll oder nicht.

sche Bedürfnisse an und sehen großes Potenzial und Synergien in der Zusammenarbeit mit OEMs.

þ Ihre Software wird tief in den MRTGeräten verankert. Gibt es schon Pläne, die Integration auf die Erstellung von Befundberichten zu erweitern?

RL: Im Rahmen der Vereinheitlichung und Beschleunigung von Befundberichten konzentrieren wir uns auf Kooperationen mit anderen Herstellern. Dabei sind wir in der Lage, uns flexibel unterschiedlichen Technologien für die Bildnachbearbeitung anzupassen, um unsere Analysen in strukturierte Befunde zu übertragen. Wir arbeiten eng mit marktführenden Unternehmen zusammen, um unsere Technologie und unsere Erkenntnisse in die Befundberichte einfließen zu lassen und so die Effizienz der Arbeitsabläufe weiter zu verbessern. Trotz unseres technologischen Schwerpunkts unterscheiden wir uns in dieser Hinsicht deutlich von den OEMs.

16 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 IM GESPRÄCH

þ Die größte Herausforderung für Kunden, die KI kaufen, ist die fehlende Kostenerstattung. Wie wird sich der Markt für Künstliche Intelligenz in Europa entwickeln?

RL: Die Einführung neuer KI-Technologien im Gesundheitswesen, insbesondere in Europa, ist mit Herausforderungen bei der Kostenerstattung verbunden. Die Bedeutung der KI in Bezug auf Effizienz und Qualität lässt wenig Alternativen zu. Der europäische Gesundheitssektor ist mit Personalknappheit und einer wachsenden Patientenzahl konfrontiert. Mit Hilfe von KI-Tools kann man diesen Druck reduzieren. Es gibt zwar nicht überall Vergütungsregelungen, aber häufig sind Budgets für Innovationen vorhanden, wie beispielsweise über das Krankenhauszukunftsgesetz in Deutschland.

„Das Ringshospitalet freut sich über die Zusammenarbeit mit Cerebriu. Gemeinsam wollen wir an der Spitze der radiologischen KI-Forschung für die MRT-Schlaganfallbehandlung dabei sein.

TJO: Wir haben bereits Verträge mit Kunden abgeschlossen und wettbewerbsfähige Preise auf der Grundlage von Produktevaluierungen und Wertschöpfungsanalysen festgelegt. Auf dem europäischen Markt, einschließlich Dänemark und anderen Ländern, gibt es gelegentlich Erstattungen für bestimmte Anwendungen. Unsere workfloworientierten Lösungen finanzieren sich meist über Effizienzsteigerungen.

þ Die Radiologie ist ein konservativer Markt und Radiologen kaufen nur, wenn sie Vertrauen in Unternehmen und deren Lösung haben. Wie gehen Sie mit dieser Situation um?

TJO:  Wir sehen, dass sich der Markt hin zu softwaregestützten ScannerUpgrades verlagert. Die KI-Lösung von

Cerebriu verbessert die Leistung von MRT-Geräten und damit ihren Wert. Dieser Trend führt zu einem BusinessCase für unsere Technologie. Obwohl MRT-Systeme anfangs teuer sind, wird der Return on Invest durch KI-Software beschleunigt, die die Scanzeiten verkürzt und die nachfolgenden Arbeitsabläufe optimiert. Das ermöglicht ein höheres Patientenaufkommen, ohne mehr Wiederholungsuntersuchungen zu riskieren. Unsere Strategie, für Industriestandards zu sorgen und mit namhaften Herstellern zu kooperieren, schafft das Vertrauen, damit Gesundheitseinrichtungen unsere Lösungen gewinnbringend einsetzen können. Sie machen sich schnell bezahlt, auch weil sie den Patientendurchsatz erhöhen.

þ Die Cloud stellt ein weiteres großes Problem in Deutschland dar. Ist es möglich, Ihre Software auch auf lokalen Servern zu betreiben?

RL: Unsere Technologie ist vielseitig einsetzbar. Die Software ist direkt auf MRTGeräten verfügbar und ermöglicht die Konfiguration mit lokalen Servern vor Ort. Gleichzeitig bieten wir Private-CloudKonfigurationen an. Mit dieser Flexibilität können wir auf unterschiedliche Präferenzen und Anforderungen eingehen, wie beispielsweise in Deutschland, wo die Nutzung von Cloud-Lösungen im Gesundheitswesen immer noch ein Problem darstellen kann.

þ Welche Entwicklungen können wir in Zukunft von Cerebriu erwarten?

RL: Wir möchten die Effizienz unserer Lösungen weiter steigern und streben Scanzeiten von weniger als fünf Minuten an. Zukünftig konzentrieren wir uns nicht nur auf Gehirn-Untersuchungen, sondern auch auf weitere Körperregionen. In diesem Jahr planen wir die Einführung einer Lösung zur Diagnoseunterstützung bei neurovaskulären Untersuchungen. Dies ist von entscheidender Bedeutung, da klinische Stu -

„Ich bin von KI-unterstützen GehirnMRTs überzeugt. Die einzigartigen Lösungen von Cerebriu sorgen dafür, dass beim ersten Mal die richtigen Bilder aufgenommen werden. Außerdem werden der Workflow der Untersuchungen gesteigert sowie die Wiederholungen von Scans und Patientenrückrufe reduziert.“

dien zeigen, dass sich die Zeit für die Behandlung von Schlaganfallpatienten verlängert und eine fortschrittliche Bildgebung für die richtige Therapie unerlässlich ist. Mit unserer Technologie gibt es dann eine automatisierte, standardisierte Grundlage für die medizinische Entscheidungsfindung.

Etwas weiter in die Zukunft blickend, forschen und entwickeln wir am Thema Automatisierung von MRT-Arbeitsabläufen und machen die MR-Bildgebung für eine breitere Anwendung zugänglich. In diesem Zusammenhang sind wir an mehreren kooperativen Forschungsprojekten beteiligt, die spannende Innovationen in der Pipeline haben.

www.cerebriu.com/de/

17 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 IM GESPRÄCH

CDonWEB –eine runde Sache

Da sich die Umstellung von der CD auf ein vollwertiges Patientenportal inklusive DICOM-Bilder nicht so einfach realisieren lässt, hat DISCUS Technologies eine Hybridlösung entwickelt. Diese ermöglicht sowohl die Anfertigung von CDs als auch die digitale Speicherung sicher verschlüsselter Bilder und Befunde in einer Private-Cloud-Umgebung sowie die einfache Übertragung an jedes PACS.

„Für die kundenbezogene Datenspeicherung wird ein Server-Cluster verwendet. Die Daten werden mit einem Kryptographie-Modul verschlüsselt, bevor sie an den DMC.WebSafe in einem deutschen Rechenzentrum übertragen werden.“ Bodo Herzog, Geschäftsführer von DICUS Technologies

Im Gespräch mit Guido Gebhardt erklären Bodo Herzog, Geschäftsführer von DISCUS Technologies, und Benjamin Oertel, COO der ADR (Advanced Digital Research) AG, die Funktionsweise ihres DICOM Media Centers (DMC). Die Anwender können zwischen dem Brennen einer CD oder der digitalen Speicherung in einer sicheren Serverinfrastruktur wählen.

þ Welche Anforderungen gibt es an die Übertragung von Bild- und Befunddaten zwischen Radiologie, Patienten und Krankenhäusern?

Benjamin Oertel: Mit unseren Lösungen unterstützen wir radiologische Praxen und Patienten dabei, DICOM-Bilder und Befunde zugänglich zu machen und sie gegebenenfalls an einen anderen Arzt oder ein Krankenhaus zu übermitteln. Es ist wichtig, dass die Datenübertragung einfach zu handhaben, leicht verständlich und datenschutzkonform ist. Bodo Herzog: Dieser Austausch von Bild- und Befunddaten wird bereits vielfach durch verschiedene Portale realisiert. In den meisten Fällen werden PACSoder RIS-eigene Lösungen gewählt. Dies führt dazu, dass es keine standardisierten Schnittstellen für Krankenhäuser und Weiterbehandelnde gibt, was viele Krankenhäuser frustriert hinsichtlich Handhabung und Import dieser Daten.

þ Welche Herausforderungen sind zu bewältigen?

BO: Der Wunsch der Krankenhäuser und Ärzte ist es, dass DICOM-Bilder und Befunde einfach und sicher von PACS zu PACS exportiert und importiert werden können.

BH: Gleichzeitig ist es für Krankenhäuser und weiterbehandelnde Ärzte sehr zeitaufwendig und personalintensiv, die täglich anfallende Anzahl von Fremdaufnahmen aus verschiedenen Quellen in das PACS zu übertragen. In vielen Fällen muss sogar die IT-Abteilung hinzugezogen werden. Aus diesen Gründen haben wir die DMC-Produktpalette entwickelt.

þ Wie sieht Ihre Lösung aus und welche Vorteile bietet sie?

BO: Besonders wichtig ist uns, dass die Patientendaten nicht irgendwo in einer Cloud gespeichert werden. Mit dem DICOM Media Center und den Modulen DMC.WebSafe, DMC.Producer, DMC.Connect und DMC.Import verfolgen wir ein anderes Konzept. Die Bilder und Befunde werden als verschlüsselte, gesicherte Container automatisiert an das DMC.WebSafe Server-Cluster übertragen, zu dem jeder Kunde sein dediziertes Web-Frontend erhält. Ohne Änderungen des gewohnten Workflows können die Daten aus dem PACS oder

Bild ©: Lisa Krieg
18 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 AUS DEN UNTERNEHMEN
Fotografie

sogar direkt von den Modalitäten aus gesendet werden.

Einen weiteren Vorteil bietet die DMC.Connect App, die den weiterbehandelnden Krankenhäusern einen einfachen und automatisierten Datenimport in das PACS ermöglicht.

Das DMC.WebSafe Portal ermöglicht die sichere Nutzung über Webbrowser per HTTPS. Nach der Anmeldung werden Untersuchungen mit dem integriertem DICOM-Webviewer für Bilder und Befunde angezeigt. Die Umstellung auf das DICOM Media Center erfordert keine Anpassungen an PACS, RIS oder KIS. Bei Bedarf erstellt das DMC.Producer Modul automatisch die gewohnten Patienten-CDs.

þ Wie sieht das Datensicherheitskonzept aus?

BH: Wir nutzen ein CEPH Storage Cluster zur kundenbezogenen Datenspeicherung. Vor der Übermittlung der Daten

wird vor Ort ein Kryptographie-Modul verwendet, um die sichere Verschlüsselung und Weiterleitung der Informationen an den an den DMC.WebSafe Server in einem deutschen Rechenzentrum zu gewährleisten. Die Datensicherheit basiert auf Linux Unified Key Setup (LUKS), dem am häufigsten verwendeten Format für die Blockgeräteverschlüsselung. Unsere Lösung speichert nicht alle Untersuchungen eines Patienten an einem Ort, sondern nur einzelne Untersuchungen/Uploads mit gültigen Zugangsdaten. Wir verwenden den Begriff „CD on Web“ anstelle von „Portal“, da kein Patienten-Account erforderlich ist.

„Mit unseren Lösungen sorgen wir für eine einfache und datenschutzkonforme Übertragung von Bildern und Befunden zwischen Radiologie, Patient und Krankenhaus.“

www.dicom-disc.de

AUS DEN UNTERNEHMEN

þ Die Themen „präzise Diagnostik“ und „personalisierte Therapie“ verfügen in der Bestrahlung von Tumoren einen besonderen Stellenwert, denn in Abhängigkeit der Erkrankung, stehen unterschiedliche Therapieansätze zur Verfügung. Sind die Befunde der Radiologen für die Auswahl der passenden Therapie gut genug oder gibt es da noch Verbesserungspotenzial?

Die Befunde der Radiologen sind bereits sehr gut. Als Strahlentherapeuten interessiert uns neben dem Zielvolumen bei einer Hirnmetastase aber auch, wo sie herkommt. Kommt sie von der Brust oder kommt sie von der Lunge?

Für die richtige Diagnose brauchen wir einen Chirurgen und eine Gewebeprobe des Tumors. Vom Pathologen bekommen wir anschließend die entspre -

chenden molekularen Informationen. Zur Beantwortung dieser Detailfragen könnte die Bildgebung schon noch besser werden.

þ Könnte eine strukturierte Befundung, wie sie derzeit in der Radiologie diskutiert wird, helfen, diese Detailfragen zu klären?

Die strukturierte Befundung könnte aus unterschiedlichen Gründen äußerst nützlich sein. Obwohl sie uns möglicherweise nicht unbedingt bei der Definition des Zielvolumens unterstützt, ist es von entscheidender Bedeutung, den gesamten Patienten im Blick zu behalten. Wir behandeln nicht nur den Kopf, in dem wir einen Befund entdeckt haben, sondern den gesamten Menschen. Der strukturierte Befund könnte uns

eventuell Informationen darüber geben, wie es extrakraniell aussieht: Wie groß das Volumen ist oder wie sich der Tumor im Laufe der Zeit entwickelt hat. Ein standardisiertes Befundformat könnte uns helfen, entscheidende Informationen schneller zu bekommen.

Auch wenn ein strukturierter Befund für den Radiologen anfangs mehr Arbeit bedeutet, könnte er den ebenfalls am Therapieprozess beteiligten Fachbereichen zusätzlichen Aufwand ersparen.

þ Genau das höre ich oft von Radiologen: „Ein strukturierter Befund erfordert einen höheren Aufwand und dafür haben wir keine Zeit.“

Letztlich muss man definieren, was genau der Aufwand ist. Wenn ich einen

20 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 AUS DER WISSENSCHAFT
Mixed Reality* für bessere Planung im OP: Bilder werden vom Bildschirm der Brainlab Elements Viewer-Software mit Hilfe der Spatial-Computing-Plattform von Magic Leap dreidimensional im Raum dargestellt. *Kommerziell noch nicht verfügbar

Präzise Diagnostik und personalisierte Therapie

Während der Brainlab Novalis Circle Conference 2023, die am 15. und 16. September 2023 in München stattfand, nutzte Guido Gebhardt die Gelegenheit, um mit Prof. Stephanie Combs, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie am Universitätsklinikum rechts der Isar, darüber zu sprechen, welchen Einfluss die radiologische Diagnostik auf die Strahlentherapie hat und ob KI in der Strahlentherapie auch schon eine Rolle spielt.

strukturierten Befund erstelle, ist dies natürlich mit einem größeren Zeitbedarf für die Radiologie verbunden. Betrachte ich die gesamte Patientenhistorie, benötige ich jedoch Informationen, die ich ebenfalls für das Rezidiv nutzen kann. Es geht darum, die gewonnenen Erkenntnisse interdisziplinär zu teilen.

Die Befunderstellung mag vielleicht etwas länger dauern, doch im gesamten Therapieverlauf des Patienten stellt ein strukturierter Befund tatsächlich einen Zeitgewinn dar.

Wenn ein Patient nach drei Monaten einen neuen Befund bekommt, weil er ein Rezidiv hat, möchte ich beide Ergebnisse vergleichen können. Das geht am besten mit einem strukturierten Befund.

Alternativ rufe ich den Kollegen an, gehe in sein Büro, wir sehen uns gemeinsam die Bilder an, legen sie nebeneinander und messen alles nach. Und in dem Moment haben wir bereits viel zusätzliche Zeit investiert.

þ Ihr Prozess beschreibt jetzt aber die Interaktion zwischen dem Radiologen und dem Strahlentherapeuten. Geht es zukünftig nicht darum, dass im Klinikum unterschiedliche Fachdisziplinen kooperieren? Ich sehe die heutige Herausforderung darin, den Menschen nicht nur auf Basis von Daten zu betrachten und zu handeln, sondern ihn als Ganzes zu verstehen. Dabei spreche ich von integrierter Diagnostik, integrierter Behandlung und integrierter Gesundheitsfürsorge.

Die Krankheit beginnt bereits vor dem Arztbesuch. Es geht um die Prävention, die wir von Anfang an berücksichtigen müssen. Auch die Nachsorge ist entscheidend: Kann der Patient eine Chemotherapie erhalten? Ist eine erneute Bestrahlung möglich? All das sind Informationen, die ich benötige und auf sinnvolle Weise zusammenführen muss. In der Onkologie besprechen wir alle Maßnahmen wie Operationen, Bestrahlungen oder Chemotherapien in einem interdisziplinären Team. Unser Ziel ist es, Überbehandlungen zu vermeiden und nichts zu übersehen. Möglicherweise gibt es neue Therapieoptionen, die meine Kolleginnen und Kollegen bereits in Betracht gezogen haben. Das halte ich für äußerst wichtig.

21 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 AUS DER WISSENSCHAFT

„Die aktuelle Herausforderung besteht darin, Menschen nicht allein auf Grundlage von Daten zu beurteilen, sondern vielmehr sie als ganzheitliche Individuen zu begreifen. Dies erfordert eine integrierte Diagnostik, Behandlung und Gesundheitsfürsorge.“

Prof. Stephanie Combs, Direktorin der Klinik und Poliklinik für Radioonkologie und Strahlentherapie am Universitätsklinikum rechts der Isar

þ In der Strahlentherapie stehen zahlreiche unterschiedliche Therapieformen, die vom Patienten und dessen Befund abhängen, zur Verfügung. Würde da nicht die Künstliche Intelligenz helfen, um die richtige Therapieform auszuwählen?

Natürlich, ich kann mir das durchaus vorstellen. Es gibt Situationen, in denen es zwei gleichwertige Therapieoptionen gibt, bei denen beide Ansätze möglich sind. Gelegentlich kann es jedoch bei einem der Verfahren einen klaren Vorteil geben. Aktuell nutzen wir Künstliche Intelligenz noch nicht, um die Entscheidung über die Therapie zu beeinflussen. Dieser Bereich ist noch in der Entwicklung, beziehungsweise bedauerlicherweise noch nicht so weit fortgeschritten. Es wäre wünschenswert, wenn wir in Zukunft mehr Informationen aus den

Daten oder Bildern mittels Künstlicher Intelligenz extrahieren könnten. Derzeit verwenden wir Künstliche Intelligenz in der Strahlentherapie insbesondere, um das Zielvolumen zu definieren. Außerdem stehen bereits fortschrittliche Tools zur Verfügung, um den Tumor zu segmentieren, und wir setzen KI-Algorithmen ein, um Rezidive zu erkennen.

Manchmal gibt es Fälle, bei denen Patienten neue Kontrastmittelanreicherungen zeigen, bei denen sich die Frage stellt, ob es sich erneut um einen Tumor handelt. Hier kann uns Künstliche Intelligenz unterstützen, um festzustellen, ob es sich um ein Rezidiv handelt oder um eine radiogene Veränderung infolge der Strahlentherapie. Allerdings ersetzt die KI nicht die ärztliche Entscheidung. Egal, wie technologisch fortgeschritten unsere Fachgebiete sind, sei es die Radiologie, die Strahlentherapie oder chirurgische Disziplinen, die viel mit

Robotik und Computerunterstützung arbeiten. Ich bin der Meinung, dass Künstliche Intelligenz niemals den Arzt ersetzen sollte. Letztendlich behandle ICH einen Patienten.

Ich sehe mir den Patienten an und denke darüber nach, ob er bestimmte Risikofaktoren oder einen höheren Sicherheitsbedarf hat. Basierend auf meiner Erfahrung passe ich die Dosis an oder wähle einen größeren Sicherheitssaum. Die Erfahrung und das Fachwissen eines Arztes kann die Technik nicht ersetzen.

þ In der Radiologie kommt KI immer mehr zum Einsatz, um dem Personalmangel zu begegnen und die Effizienz der Workflows zu optimieren. Kommt es in der Strahlentherapie nicht sehr auf die individuelle Erkrankung an?

Sie haben völlig Recht. Es ist wichtig zu betonen, dass Diagnose und Therapie unterschiedliche Facetten haben. In unserem Fall konzentrieren wir uns auf die Therapie, bei der unsere ärztliche Erfahrung eine entscheidende Rolle spielt. Die individuelle Erfahrung des Arztes ist von großer Bedeutung. Es geht um die Abstimmung zwischen Arzt und Patient, welches Risiko der Patient bereit ist einzugehen oder welches Risiko der Arzt bereit ist zu tragen. Diese Entscheidungen müssen im Dialog getroffen und ausführlich besprochen werden. Es gibt Patienten, die bereit sind, alles zu versuchen, während es andere gibt, die bestimmte Risiken nicht eingehen möchten. Daher ist es erforderlich, die Therapie flexibel anzupassen. Dies sind Aspekte, die uns weder eine Maschine noch KI liefern können. Deshalb ist es wichtig, zwischen Therapie und Diagnose zu unterscheiden.

þ Wo wünschen Sie sich in der Strahlentherapie deutliche Verbesserungen?

Ich denke, wir haben bereits eine hohe Genauigkeit in Bezug auf die Bestrah-

22 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 AUS DER WISSENSCHAFT

lung erreicht. Wir treffen das, was wir anvisieren, ziemlich präzise. Die Strahlentherapie ist sehr fortgeschritten, insbesondere durch die Integration neuer Geräte und Softwarelösungen, wie zum Beispiel ExacTrac Dynamic von Brainlab. Verbesserungspotenzial sehe ich in unserem ursprünglichen Ansatz – der Personalisierung. Es geht darum, den Tumor auf biologischer Ebene zu verstehen: Was zeichnet ihn aus? Benötigt er mehr oder weniger Dosis? Benötigt er einen größeren oder kleineren Sicherheitssaum? Ich glaube, dass dies stark von jedem individuellen Patienten und seinem Tumor abhängt.

Selbst wenn drei Patienten einen ähnlichen, sogar sehr ähnlichen Tumor haben, könnte jeder Tumor aufgrund seiner individuellen biologischen Unterschiede möglicherweise eine andere Dosis benötigen. Bilddiagnostisch identische Tumore weisen oftmals eine

RT Dose Mixed Reality* ermöglicht die Visualisierung und Interaktion mit radiochirurgischen Plänen in 3D – und damit Fallbesprechungen mit dem Team in Echtzeit.

*Kommerziell noch nicht verfügbar

unterschiedliche Biologie auf. Unsere zukünftige Herausforderung wird darin bestehen, die Biologie besser zu verstehen und die Strahlentherapie weiter zu personalisieren.

Ich möchte in Zukunft wissen, wie der Tumor aufgrund seines molekularen Musters auf die Strahlentherapie

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reagieren wird, um den Patienten entsprechend behandeln zu können. Dieser Ansatz ist anspruchsvoll, aber es ist der Weg, den wir einschlagen müssen.

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AUS DER WISSENSCHAFT
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Papierfreie Prozesse für stärkere intersektorale Vernetzung

Das Krankenhaus St. Josef in Schweinfurt hat das Ziel, seine inter nen Prozesse möglichst papierfrei zu gestalten. Damit soll das medizinische Personal administrativ entlastet, ein optimales Arbeitsumfeld geschaffen und gleichzeitig die Vernetzung mit dem ambulanten Umfeld verbessert werden. Ein wichtiger Baustein dieser Strategie: Ein digitales Bilddatenmanagement, das eine einfache digitale Kommunikation der intern und extern erzeugten DICOM-Daten ermöglicht und flexibel erweiterbar ist.

Herausforderung Bilddatenmanagement

Wohin mit den Massen an Bilddaten?

Eine Frage, die sich zahlreiche Krankenhäuser regelmäßig stellen. Denn Bilddaten sind im Rahmen des Datenmanagements die größten zu verarbeitenden Datenmengen. Und sie werden noch größer – bedingt durch technologisch immer bessere Modalitäten, hochauflösendere Bilder und neue Formate wie Video-Dateien.

Im Falle eines Einsatzes von lokal betriebenen Servern oder Festplattenspeichern, wie sie heute noch in vielen Krankenhäusern zu finden sind, bedeutet das: Erreichen diese ihre Kapazitätsgrenze, müssen sie kostspielig erweitert

oder ersetzt und die Daten manuell migriert werden. Als weiteres Manko kommt hinzu, dass lokal betriebene Archivspeicher die Anforderungen moderner Krankenhäuser an das Bilddatenmanage-

„Ich möchte digitale Prozesse aus einem Guss mit möglichst wenig Klicks oder manuellen to-dos für unsere Ärztinnen und Ärzte. Mit der TMD Cloud haben wir eine stabile und flexible Basistechnologie, um medizinische Bilder einfach zu verwenden“ Erwin Göbel, Leiter Verwaltung und Organisationsentwicklung des Krankenhaus St. Josef, Schweinfurt

ment nicht erfüllen. Dies wäre beispielsweise ein einfacher Austausch von DICOM-Daten mit anderen Einrichtungen oder Software-Anwendungen.

Stärkere Vernetzung gewünscht

Ein Thema, das auch das Krankenhaus St. Josef umtrieb. Innerhalb der letzten fünf Jahre hatte sich das kumulierte Datenvolumen des Krankenhauses für DICOM-Daten verdreifacht. Die Folge: Die

24 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 VOR ORT IM EINSATZ

bisher genutzten Festplattenspeicher (FastLTA Cubes) reichten für die Langzeitarchivierung nicht mehr aus, eine Neuanschaffung stand zur Diskussion.

Damit stand Erwin Göbel, Leiter Verwaltung und Organisationsentwicklung des Krankenhaus St. Josef, vor der Frage: einen neuen Cube anschaffen oder nach einer anderen Archiv-Technologie suchen? Da der Verwaltungsleiter gleichzeitig weitere Prozesse digitalisieren wollte, entschied er sich gemeinsam mit dem Ärzte- und IT-Team des Krankenhaus St. Josef für die zweite Option und machte sich auf die Suche nach einer alternativen Lösung. Ausschlaggebend waren drei Anforderungen:

◾ Gestaltung von möglichst papierlosen Prozessen, um das medizinische Personal administrativ zu entlasten und ein optimales Arbeitsumfeld zu schaffen

◾ Entlastung der IT-Abteilung durch die Reduktion manueller Eingriffe z. B. bei Leseproblemen

◾ Ersetzen von Patienten-CDs durch eine digitale Lösung, um das auf wendige Brennen von CDs zu umgehen und Patienten einen einfacheren Zugriff auf die eigenen Bilder zu ermöglichen

In unter sechs Monaten in die Cloud Im Rahmen eines Ausschreibungsprozesses entschied sich das Krankenhaus St. Josef für die cloudbasierte Bilddatenmanagement-Lösung von Telepaxx Medical Data, die eine Archivierung von DICOM-Daten in der Cloud ermöglicht. Darüber hinaus können Bilddaten webbasiert sowohl an andere medizinische Einrichtungen als auch an Patientinnen und Patienten übermittelt werden.

„Wir hatten von Telepaxx schon Positives gehört. Zudem brauchten wir eine Archivlösung, die wir schnell einsetzen und mit unseren vorhandenen Systemen vernetzen konnten“, begründet Erwin Göbel die Entscheidung. Neben der software-neutralen Kommunikation der

Zukunftsorientierte Medizin und traditionelle Werte

Das Krankenhaus St. Josef ist ein katholisches Krankenhaus in Schweinfurt, welches zukunftsorientierte Medizin mit traditionellen christlichen Werten verbindet. Es wurde 1931 gegründet und ist das einzige konfessionelle Krankenhaus im Raum Schweinfurt.

Das St. Josef Krankenhaus versorgt mit über 700 Mitarbeitenden mehr als 13.000 stationäre und 17.000 ambulante Patienten pro Jahr. Das Haus verfügt über 272 Betten, verteilt auf sieben Fachabteilungen.

25 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 VOR ORT IM EINSATZ

Bilddaten, dem wartungsarmen Betrieb und dem flexiblen Funktionsumfang, war für Erwin Göbel auch die schnelle Verfügbarkeit ausschlaggebend.

Insgesamt vergingen von der Entscheidung für die TMD Cloud von Telepaxx bis zum Projektabschluss weniger als sechs Monate, wobei die Daten aus dem laufenden Betrieb bereits nach zwei Monaten automatisch in der Cloud verschlüsselt archiviert wurden. Den Großteil der Projektzeit nahm dabei die Migration der Altdaten von den bestehenden Festplattenspeichern in Anspruch.

Bilder einfach mit dem örtlichen MVZ teilen

Da das Krankenhaus St. Josef selbst keine radiologische Abteilung hat, arbeitet es für MRT- und CT-Aufnahmen mit dem medizinischen Versorgungszentrum in Schweinfurt zusammen. Unter anderem aufgrund dieser engen Zusammenarbeit, suchte Erwin Göbel eine Lösung, die einen unkomplizierten und digitalen Austausch der DICOMs mit den Fachabteilungen des St. Josef Krankenhaus ermöglichte. Denn dort befunden die Oberärzte mit einer Röntgenermächtigung Bilder intern selbst.

Wichtig war daher, dass die neue Archivlösung kompatibel mit unterschiedlichen Software-Systemen, wie einem PACS, RIS oder KIS, ist. Aufgrund der unterschiedlichen Verzeichnisstrukturen können DICOM-Daten, die vom PACS eines bestimmten Herstellers archiviert wurden, nicht ohne zusätzlichen IT-Aufwand von einem PACS eines anderen Herstellers ausgelesen werden. Mit dem neuen Archiv der TMD Cloud löste das Krankenhaus St. Josef dieses Problem. Denn die Bilddaten werden technisch so in der Cloud gespeichert und abgerufen, dass sie jederzeit mit jedem gängigen PACS, RIS und KIS gelesen werden können. Zudem bietet die neue Archivlösung die Möglichkeit, den Patientinnen und Patienten ihre Bilder über einen Weblink oder QR-Code digital zur Verfügung zu stellen. Somit erhalten die

„Die Cloud ist die Basis für ein modernes Bilddatenmanagement. Einrichtungen schaffen damit auch die technische Grundlage für eine einfache Integration von KI.“

Die Ärzte und Ärztinnen des St. Josef befunden Röntgenbilder intern – jetzt direkt aus der Cloud.

Behandelten über die gängigen Webbrowser und eine Zwei-Faktor-Authentifizierung unmittelbar Zugriff auf ihre eigenen Bilddaten – egal ob über den PC, ein Tablet oder ein Smartphone.

Da geht noch mehr: Befundung aus der Cloud Schon heute spürt das Team des Krankenhaus St. Josef im Arbeitsalltag die Vorteile des neuen cloudbasierten Bilddatenmanagements: So sind die hausweite Bildverteilung, aber auch die Bildübernahme aus der Radiologie deutlich einfacher geworden. Die diensthabenden Ärzte und Ärztinnen der Notaufnahme können nun beispielsweise die CT- und MRT-Bilder, die sie aus dem MVZ erhalten, bequem über ihre Worklist befunden, da die Bilder über standardisierte Schnittstellen direkt in ihrem PACS angezeigt werden. Darüber hinaus haben die Ärztinnen und Ärzte nun alle für den jeweiligen Arbeitstag relevanten Patientenbilder über die Worklist übersichtlich und unmittelbar im Zugriff. Dies erleichtert die morgendliche Visite sowie die OP-Vorbereitung.

Bild ©: iStock.com izusek 26 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 VOR ORT IM EINSATZ

Relevante Bilder stehen aus dem Cloud-Archiv direkt zur Verfügung –zum Beispiel für die Visite.

Aber auch für die IT-Abteilung des St. Josef Krankenhauses hat sich durch den Umzug in die TMD Cloud vieles verbessert: Da die Speicherung, die Archivierung und der Abruf der Bilder aus der Cloud vollautomatisch funktionieren, kommt es nicht mehr zu Leseproblemen, die früher durch zeitaufwendige, manuelle Eingriffe behoben werden mussten. Zudem liefern die in der TMD Cloud gemanagten Bilder weitreichendere Standards als das vorherige Speichermedium. Dadurch hat sich die Interoperabilität, insbesondere mit der Radiologie in Schweinfurt, deutlich verbessert.

Das Team des Krankenhaus St. Josef ist damit in Sachen Digitalisierung einen großen Schritt vorangekommen. Für Erwin Göbel ist das aber kein Grund, hier aufzuhören: „Ich möchte digitale Prozesse aus einem Guss, mit möglichst wenig Klicks oder manuellen to-dos für unsere Ärztinnen und Ärzte. Mit der TMD Cloud haben wir eine stabile und flexible Basistechnologie, um medizinische Bilder einfach zu verwenden. Als nächstes wollen wir die klinischen

Prozesse noch besser mit dem Bildarchiv verbinden, beispielsweise im Rahmen des Befund-Workflows oder des Entlassmanagements.”

Das Krankenhaus arbeitet bereits gemeinsam mit Telepaxx Medical Data daran, einen cloudbasierten Viewer des Softwarepartners Digithurst einzuführen. Damit kann das medizinische Fachpersonal von jeder Workstation über einen zertifizierten medizinischen Viewer die Bilder aus der Cloud abrufen und befunden. Hierzu sind keine neuen

Software-Installationen erforderlich.

Damit geht das Krankenhaus St. Josef einen weiteren Schritt in die digitale Zukunft, ganz getreu seinem Motto: Zukunftsorientierte Medizin und traditionelle Werte verbinden.

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Aktuelle Trends & Themen

Am 12. und 13. Januar 2024 war es wieder einmal soweit, in Köln stellte das jährliche „Update RSNA – onkologische Bildgebung und Interventionen“ Trends und Themen vor, die die Radiologie in diesem Jahr beschäftigen werden.

Die Hersteller Canon, GE HealthCare, Philips und Siemens stellten ihre Neuerungen sowohl bei ihren MRT- als auch bei den CT-Geräten vor. Grundsätzlich zeigte sich, dass die Workflows durch immer besser und schneller arbeitende Technik stetig verbessert werden. Darüber hinaus lässt sich zusammenfassend sagen: Ohne KI geht nichts mehr.

UPDATE RSNA

Sie spielt vor allem bei der Rekonstruktion eine wichtige Rolle, mit der Folge, dass Radiologen immer bessere Bilder zur Verfügung stehen, die die Diagnostik erleichtern.

Geräte werden auch dank KI effizienter Auch das Thema Nachhaltigkeit wird wichtiger. Geräte werden so konzipiert, dass sie ressourcenschonender arbeiten. Zudem gibt es einen Trend hin zur Mobilität. Ein Hersteller berichtete, dass immer mehr Kunden den Einbau von CT- oder MRT-Geräten in Lastwagen anfragen, damit diese an verschiedenen Orten genutzt werden können.

Aktuelle Themen bestimmten den mittleren Veranstaltungsteil. Hier stellte Prof. Dr. Dr. Nils Große Hokamp die wichtigsten Themen vom RSNA in Chicago vor. Dort beschäftigte man sich viel mit Change-Management und der Frage, wie dieses effektiv gestaltet werden kann. Eine zentrale Aufgabe fällt dem Einbinden der betroffenen Menschen in Veränderungsprozesse zu. Kurze Zielsetzungen und das Wertschätzen des Erreichens dieser Vorgaben helfen Kritiker mitzunehmen, um eine nachhaltige Transformation zu erreichen.

Veränderungen im Gesundheitsmarkt und kommende Krankenhausreform

Auch über aktuelle Veränderungen und Herausforderungen im Gesundheitsmarkt wurde informiert. Das Aufkommen von immer mehr Private Equity Firmen, die etwa radiologische Praxen mit dem Ziel einer Gewinnmaximierung aufkaufen,

28 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 BRANCHENTREFF
Prof. Maintz begrüßte im Januar wieder knapp 300 Gäste im Mutterhaus, um im Update RSNA aus erster Hand über die neuesten Entwicklungen der Radiologie vom RSNA in Chicago zu berichten.

Der Aquilion Serve SP von Canon Medical verfügt über eine 80 cm Gantry, zwei Touchscreens und integrierte Kameras, die eine automatische Patientenpositionierung auf Knopfdruck unterstützen.

Diese vier großen Hersteller präsentierten auf dem Update RSNA in Kön ihre neuesten Innovationen im Bereich der Computer- und Magnetresonanztomographie.

Mit dem Somatom Pro.Pulse stellte Siemens Healthineers einen neuen Dual-Source-CT vor, der sich auch für kleinere und ländliche Einrichtungen sowie ambulante Diagnosezentren eignet.

Philips präsentierte das mobile MRT-System BlueSeal MR Mobile. Der in einem LKW montierte 1,5T-Magnet ist für den heliumfreien Betrieb konzipiert und ermöglicht MRTUntersuchungen, wo und wann immer sie benötigt werden.

Der SIGNA Champion ist ein 1,5T-Scanner von GE HealthCare, der über KI-fähige Workflow-Funktionen verfügt, die die Effizienz und Bildqualität unabhängig von der Erfahrung des Anwenders unterstützen.

wurde kritisch beleuchtet. Die Arbeit als Angestellter in einer solchen Praxis hat zwar Vorteile für den Radiologen, weil das vielleicht mehr finanzielle Sicherheit, Planbarkeit und eine bessere Work-LifeBalance mit sich bringt. Andererseits

sollte eine Praxis nicht nur der Gewinnmaximierung, sondern nach ärztlichen und ethischen Grundsätzen ausgerichtet sein, so der Tenor. Die Alternative könnten alternative Organisationsformen mit inhabergeführte Praxen sein,

die die zuvor beschriebenen Vorteile bieten, ohne dass Ärzte an rein gewinnorientierte Unternehmen verkaufen.

Als Vorbereitung dessen, was die Politik in Sachen Krankenhausreform plant, stellte Dr. Alina Dahmen die

29 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 BRANCHENTREFF

geplanten Gesetzesänderungen in Form einer kritischen Betrachtung vor. Insgesamt müssen Radiologen im Krankenhaus mit mehr Hürden in Sachen Finanzierung und in der Folge mit mehr Verteilungskämpfen für Erstattungszahlungen und Investitionsübernahmen rechnen. Hier sieht sich auch die Deutsche Röntgengesellschaft (DRG) in der Pflicht. Deren Vertreter Prof. Johannes Weßling gab ein Update über die DRGAktivitäten und betonte, dass sich die Standesvertretung einmischt und viele Gespräche führt, um die Interessen der Radiologen in die Gesetzgebungsfindung einzubringen.

KI sinnvoll anwenden

Zudem trug Prof. Elmar Kotter einige Gedanken in Bezug auf die Herausforderungen bei der KI-Integration vor. Die Radiologie ist eine der am stärksten datengetriebenen Disziplinen in der Medizin. Um diese zunehmende Menge

an Informationen sinnvoll auszuwerten, wird es in der Zukunft Cloud-Lösungen geben, die auch mit KI arbeiten. Doch auch hier gibt es noch viele zu beantwortende Fragen, zum Beispiel in Bezug auf Datenschutz, die Form der Bereitstellung der Daten oder die Standardisierung der KI. Zudem ist es nicht einfach, sich in dem formierenden Anbieterdschungel zurechtzufinden.

Die abschließende Oxford-Debatte griff noch einmal das DauerbrennerThema KI und deren Bedeutung für die Radiologie auf. In einem interessanten Schlagabtausch, bei dem Prof. Mike Notohamiprodjo und Johannes Haubold die Pro- und Prof. Daniel Thun und Dr. Daniel Pinto dos Santos die Contra-Seite zu vertreten hatten. Das ProTeam stellte die Vorzüge der Technik heraus, die etwa in der Verbesserung von Diagnosen und Workflows sowie in der deutlichen Produktivitätssteigerung der radiologischen Arbeit zu sehen sind. Ihre Kontrahenten hingegen verwiesen auf die immer noch bestehende

Fehleranfälligkeit, die Tatsache, dass KI Vorurteile reproduziert sowie die möglichen Gefahren, wenn sich Mediziner zu sehr auf die Technik verlassen und dabei eigene Kompetenzen vernachlässigen oder ihnen nicht mehr trauen.

Am Ende stehen viele Fragen in Bezug auf KI, die nicht zuletzt eine ethische Betrachtungsweise einfordern: Wie viel Technik müssen und wollen wir in der Medizin haben? Auf welchen ethischen Grundsätzen soll die KI aufsetzen? Aber auch rechtliche Themen, zum Beispiel solche, die sich mit Haftungsfragen oder Urheberrechtsansprüchen beschäftigen. Diese gilt es in Zukunft zu beleuchten. Radiologen müssen notwendige Kompetenzen erwerben, um die kommenden Veränderungsprozesse aktiv gestaltend zu begleiten, so eine zentrale Schlussfolgerung aus dem Panel.

www.uk-koeln.de/

UPDATE RSNA
30 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 BRANCHENTREFF
Prof. Kotter gab ein Update zu den Integrationsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz: „It’s a jungle out there“.

Bayer bringt in der Radiologie Innovationen in Forschung und radiologischer KI voran

Bayer stellt noch im Februar 2024 neue klinische und präklinische Daten zu Gadoquatrane vor. Aktuell befindet sich das makrozyklische Kontrastmittel auf Gadolinium-Basis in der klinischen Phase III. Gadoquatrane hat das Potenzial, eine wesentlich niedrigere klinische Gadolinium (Gd)-Dosis für Patienten zu ermöglichen, die sich einer kontrastverstärkten MRT unterziehen. Außerdem präsentiert das Unternehmen neue Daten zu Gadobutrol, einem bereits zugelassenen MRT-Kontrastmittel.

Außerdem wird Bayer in Zukunft mit den radiologischen KI-Technologieanbietern Keya Medical Inc. und Circle Cardiovascular Imaging Inc. zusammenarbeiten, die das Angebot auf der medizinischen Bildgebungsplattform Calantic Digital Solutions erweitern, sowie die Aufbietung der unternehmenseigenen Zentrallabor-Dienstleistungen für medizinische Bildgebung (Medical Imaging Core Lab Services) für externe Kunden.

Die Hälfte aller laufenden klinischen Studien in der pharmazeutischen Branche – darunter 90 Prozent der onkologischen Studien – nutzen medizinische Bildgebung als zentrales Mittel zur Beurteilung der Sicherheit und Wirksamkeit der Prüfmedikamente und zur Erschließung der Gesamterkenntnisse aus den Studien. Im Laufe des letzten Jahrzehnts hat sich die

Anzahl der klinischen Studien, die sich medizinischer Bildgebung bedienen, um 500 Prozent erhöht. Neben medizinischen Bildgebungs-Dienstleistungen für klinische Studien bietet der integrierte Service von Bayer auch durchgängige ZentrallaborLösungen für die medizinische Bildgebung, darunter wissenschaftliche Beratung, cloudbasierte Bilderfassung, Qualitätskontrolle, Evaluation und Management sowie operative und qualitätsbezogene Echtzeitmetriken.

Mit einem Netzwerk von mehr als 40 eigenen Experten und über 100 weiteren internen sowie externen assoziierten Ärzten und Radiologen unterstützt der Service derzeit mehr als 50 klinische Studien von Bayer und seinen Plattform-Unternehmen sowie die unternehmensinterne Entwicklung von Software-asMedical-Device (SaMD). Mit dem offiziellen Startschuss auf dem ECR 2024 werden diese Dienstleistungen für die medizinische Bildgebung nun auch für externe Kunden zugänglich gemacht.

www.radiologie.bayer.de

31 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 AUS DEN UNTERNEHMEN Advertorial

Verkauf oder Kooperation?

Der Gesundheitsmarkt unterliegt derzeit starken Umwälzungen. Die Notwendigkeit, wirtschaftlich zu arbeiten und dabei für die bestmögliche Gesundheitsversorgung der Patienten zu sorgen, ist für Radiologen mit immer mehr Herausforderungen verbunden.

Die Radiologie ist eine der besonders kostenintensiven Disziplinen in der Medizin. Darum müssen Neuanschaffungen, teure Untersuchungsmethoden und Investitionen gut begründet werden.

Dennoch zahlen sich gute und damit oft teure Untersuchungen oft im Laufe der Zeit aus, weil sie etwa bestimmte Folgeuntersuchungen überflüssig machen oder die Mortalitätsrate von Patien -

ten senken. Aus diesem Grund sollten Radiologen verantwortliche Stakeholder von vielleicht kostspieligen, aber nutzenbringenden Investitionen überzeugen.

32 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 BRANCHENTREFF UPDATE RSNA

Vor allem steigende Kosten, für Geräte, Personal, Strom und Investitionen machen den Radiologen nicht nur in Deutschland zu schaffen.

Private Equity auf dem Vormarsch

In Sachen Gesundheitsmarkt zeigt die Gesundheitswirtschaft in den USA meist, wohin die Reise geht, denn hier werden viele Entwicklungen vorweggenommen. In Amerika machen vor allem steigende Kosten, etwa für Geräte, Personal, Strom und Investitionen, den Radiologen zu schaffen. Für viele ist es in der Folge eine sinnvolle Lösung, ihre Praxis an Private Equity Firmen zu verkaufen. Das hat auf der einen Seite Vorteile: Die Firmen sind solvent und können notwendige Investitionen tätigen, während die Ärzte als Angestellte Planbarkeit, weniger bürokratischen Aufwand, finanzielle Sicherheit und eine bessere Work-Life-Balance erhalten.

Gewinnmaximierung versus ärztliches Handeln

Doch es gibt auch Nachteile: Private Equity Unternehmen akquirieren die Praxen häufig mit dem Ziel, sie später für mehr Geld wieder zu verkaufen. Auch arbeiten Radiologen gewinnorientiert, doch die Ausrichtung an einer reinen Gewinnmaximierung könnte nicht im Sinne der Ärzte sein. Zudem ist der Radiologe als Angestellter nicht mehr der „eigene Herr“. Als eine Art Alternative dazu sind inhabergeführte Praxen mit mehreren Standorten auch in Deutschland auf dem Vormarsch. Diese können oft ebenfalls größere Investitionen stemmen, finanzielle Lasten leichter konsolidieren und gleichzeitig effizienter arbeiten.

Um den künftigen Herausforderungen in der Gesundheitswirtschaft zu begegnen, braucht es eine gute Balance zwischen dem Erfüllen von wirtschaftlichen Anforderungen an die Radiologen sowie den Ansprüchen an das ärztliche Handeln. Wie jeder Arzt damit umgeht, ist prinzipiell eine individuelle Frage. Dennoch sollten sich Fachgesellschaften, Ärzte und Standesvertreter gestalterisch einbringen und sich gemeinsam dafür einsetzen, dass die Kräfte auf dem Gesundheitsmarkt nicht ungleich verteilt werden.

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Den Wandel gestalten

Leading Through Change, lautete das Motto des letzten RSNA-Kongresses in Chicago. Aber: Wie sieht ein gelungenes Change Management aus? Diese Frage bringt

Prof. Dr. Dr. Nils Große Hokamp, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln, vom letzten RSNA-Kongress in Chicago mit.

Change Management ist ein systematischer Ansatz, um organisatorische Veränderungen zu planen und zu implementieren. In seinem Vortrag legte Große Hokamp unter anderem dar, dass die vom Wandel betroffenen Menschen aktiv in den Prozess eingebunden werden müssen. Dafür sei es wichtig, eine Vision sowie eine Strategie zu formulieren. Als Nächstes gelte es, deren Vorteile aufzuzeigen, um dann Stakeholder festzulegen, die am Veränderungsprozess beteiligt sind und diese an Bord zu holen. Das ist die Voraussetzung, damit diese bereit sind, Veränderungen anzunehmen und umzusetzen. „Change management is people management“, zitiert Große Hokamp den bekannten Theoretiker Steve Harris.

Während Instrumente des Change Managements bei (nahezu) jeder tagtäglichen Veränderung schon unterbewusst verwendet werden, so gibt es zur Auslösung eines formalen Verände-

rungsprozesses häufig externe Auslöser. Als Beispiel führt der Referent disruptive Technologien, ernst zu nehmende Bedrohungen und große Innovationssprünge an. Beispiele aus diesen Bereichen wurden auch in den Plenarsitzungen des RSNA-Kongresses aufgegriffen: Künstliche Intelligenz, Personalknappheit und eine Vision für die Zukunft der Gesundheitsversorgung, die ohne den klassischen Arztbesuch auskommt.

KI braucht Vertrauen

Das Aufkommen disruptiver Technologien, wie etwa die KI, löst bei vielen Menschen erst einmal Abwehr- und Vermeidungshaltung aus. Diese muss zunächst überwunden werden. Dennoch sind die Vorteile der Technik nicht von der Hand zu weisen. Sie macht die Arbeit von Ärzten effizienter und durchdringt inzwischen nahezu jeden Bereich der Medizin. Damit sie von den Protagonisten besser angenommen wird, sind noch viele Fra-

gen zu klären, etwa wie die Kostenerstattung für KI-Medizin oder die Implementierung des Datenschutzes aussehen soll. Nicht zu vergessen, wie die KI an sich so gestaltet werden kann, dass sie für Anwender und Patienten erklärbar und nachvollziehbar ist, damit sie ausreichend Vertrauen dazu aufbauen. Hier lohnt ein Blick in die USA, die hier innovativer agieren als Deutschland.

Gutes Change Management nimmt die Menschen mit Ein dritter Themenkomplex, den Große Hokamp vom RSNA vorstellt, befasst sich mit Workforce. Wie in vielen anderen Bereichen stellt der Nachwuchs in der Radiologie andere Anforderungen an den Beruf. Es stellt sich die Frage nach der „willingness to work“, so Große Hokamps Formulierung, die darauf abzielt, Bedürfnisse zukünftiger Arbeitnehmer in Hinblick auf Umfang und Rahmen der beruflichen Tätigkeit bei

UPDATE RSNA
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der Stellengestaltung mitzuberücksichtigen. Veränderungen der „willingness to work“ sind sicher durch den Generationenwechsel bedingt, werden aber zudem durch eine zunehmend steigende Arbeitsbelastung negativ beeinflusst. So zeigen aktuelle Zahlen, dass Radiologen von besonders hohen Burnout-Raten betroffen sind. Hinzu kommt, dass 40 Prozent mit dem Gedanken spielen, die Fachrichtung zu wechseln und ganze 30 Prozent überlegen, den Beruf an den Nagel zu hängen – alarmierende Zahlen.

Mehr große Ideen Angesichts zahlreicher Veränderungen braucht es Visionen, über die in Deutschland noch zu wenig gesprochen wird, findet Große Hokamp. Große Ideen und Strategien sollten in ein funktionierendes Change Management eingebettet sein, bei dem unter anderem auch kurzfristige Erfolge eingeplant sind: Diese Short Term Wins überzeugen die Skeptiker und nehmen sie mit auf den Weg zur langfristigen Veränderung. Nur wer diese Prozesse sorgfältig plant und durchführt, kann damit rechnen, dass

„Von Veränderungsprozessen betroffene Menschen müssen aktiv ins Projekt eingebunden werden, um den Wandel anzunehmen und umzusetzen.“

Prof. Nils Große Hokamp, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Uniklinik Köln

die nötigen transformatorischen Schritte gemacht werden und dann auch eine nachhaltige Wirkung entfalten.

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KI in der Radiologie

Pro und Contra

Während des Update RSNA im Mutterhaus in Köln moderierte

Prof. Clemens Cyran, Klinik und Poliklinik für Radiologie, LMU Klinikum Ludwig-Maximilians-Universität München eine Oxford-Debatte. Zwei Teams präsentierten ihre Argumente und warben um die Gunst und Zustimmung der Zuhörenden.

Während eine Partei sich für den Einsatz von KI in der Radiologie aussprach, hatte die andere Partei die Contra-Position einzunehmen.

Die Debatte beschäftigt sich mit drei Thesen: Die erste postuliert, dass in fünf Jahren die zehn wichtigsten Diagnosen dank KI rein bildbasiert erstellbar sind. These zwei sagt für denselben Zeitraum voraus, dass es KI ermöglicht, mit einer geringeren Anzahl von MRT-Anlagen die Untersuchungszahlen mindestens zu verdoppeln. Die letzte These stellt zur Diskussion, dass dank KI in fünf Jahren nur die Hälfte der Radiologen zur Bewältigung der diagnostischen Arbeitslast benötigt werden.

Als Vertreter der Pro-Seite fungieren Johannes Haubold, Klinische KIIntervention, Uniklinik Essen und Prof. Mike Notohamiprodjo, Die Radiologie, München. In seinem Redebeitrag betont Haubold, dass bereits heute KI in der Radiologie erfolgreich eingesetzt wird und für die Ermittlung der zehn häufigsten Diagnosen herangezogen werden kann. „Mittlerweile sind mehr als

550 verschiedene KI-Algorithmen in der Medizin als Medizinprodukt zertifiziert und für die klinische Routine verfügbar, die meisten davon in der Radiologie.“ Er verweist auf seine Tätigkeit an der Uniklinik Essen, wo smarte Algorithmen sowohl bei der Vermessung, etwa einer Skoliose, bis hin zum Erkennen von seltenen Erkrankungen helfen. „Wir werden quantitativ wichtige Informationen immer mehr an Biomarkern aus den Blinddaten ablesen können“, lautet seine Voraussage. So werden beispielsweise bereits KI-gestützte Body Composition-Analysen durchgeführt, bei der die Segmentierung vollautomatisiert in 3D abläuft und die Muskulatur sowie das Fettgewebe in verschiedenen Kompartimenten darstellbar sind. Solche Systeme stellen zudem einen PDF-Report zur Verfügung, der dann in der klinischen Routine zum Beispiel der Einteilung von Risikogruppen dient.

Prof. Clemens Cyran moderierte die OxfordDebatte zum Thema „KI in der Radiologie: Pro und Contra“. Während Prof. Mike Notohamiprodjo und PD Dr. Johannes Haubold für KI in der Radiologie warben, argumentierten PD Dr. Daniel Pinto dos Santos und Prof. Daniel Truhn dagegen.

Signifikante Produktivitätssteigerung dank KI

Hinsichtlich einer möglichen Effizienzsteigerung in der radiologischen Arbeit und der damit verbundenen geringeren Anzahl benötigter Radiologen, verweist Hauburg ebenfalls auf sein eige-

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nes Krankenhaus. Dort hat man in der Radiologie seit dem Jahr 2018 einen beständig wachsenden Workload, bei gleichzeitiger Produktivitätssteigerung um knapp 100 Prozent festgestellt. Haubold ist sich sicher: „KI hat dabei eine sehr große Rolle gespielt.“

Sein Kollege Notohamiprodjo spricht sich klar für KI aus, weil diese eine immer schnellere und präzisere Bildakquisition ermöglicht. Ohne den Einsatz von KI wird man den steigenden Anforderungen und Bedürfnissen in der Radiologie

nicht gerecht werden können, so Notohamiprodjo. Dabei sei die KI in jedem Teil der Wertschöpfungskette bereits angekommen. „Der Flow umfasst alles: von der Terminierung über die Geräteauslastung und die Protokollierung bis hin zur klassischen Bildanalyse. Hinzu kommt die Extraktion der Daten und deren Analyse. Die Value Chain ist fast unendlich – und da haben wir noch nicht mal über KI-basierte Therapieempfehlungen gesprochen.“ Mit der wachsenden Bedeutung der persona -

lisierten Medizin wird auch die Bedeutung diagnostischer Daten exponentiell zunehmen. Für deren Auswertung ist die Technologie eine zwingende Voraussetzung und dass diese zu mehr Effizienz und besseren Ergebnissen führt, sei unbestritten, findet Notohamiprodjo.

Macht KI Radiologen wirklich besser? Trotz vieler Vorteile hat die KI-Nutzung auch negative Seiten. Diese beleuchtet Prof. Daniel Truhn, Klinik für Diagnostische und Interventionelle Radio -

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Systeme aus Kostengründen die Arbeit übernehmen, sei ein negativer Backlash nicht auszuschließen.

logie, Uniklinik RWTH Aachen, mit einigen Gegenargumenten. Er verweist auf die Gefahren von KI, etwa dass diese keineswegs absolut sicher ist, wie eine kürzlich veröffentlichte Studie bewiesen hat. Dabei hatten Forscher ChatGPT durch die unendliche Wiederholung eines Worts dazu gebracht, Trainingsdaten herauszugeben. Zudem ist KI nachweislich nicht frei von Bias. Basierend auf den Trainingsdaten, die auch immer die reale – und damit von Vorurteilen geprägte – Welt widerspiegeln, kann die KI eine schlechtere Behandlung und Diagnose bei bestimmten Patienten zur Folge haben. „Führt KI wirklich zu besseren Diagnosen? Manchmal ja, manchmal nein. Wenn wir das aber nicht erkennen, ist das in der Summe gefährlicher, als ohne KI zu arbeiten“, so Thuns Mahnung. Auch die mögliche Reduzierung von Arbeitskräften aufgrund von KI kann sich seinem Dafürhalten nach als ungünstig herausstellen. Vor allem, wenn noch unausgereifte

Auf ein weiteres Problem weist Dr. Daniel Pinto dos Santos hin und zieht eine Parallele zum Fliegen. Hier hatten sich Piloten in der Vergangenheit zu sehr auf die Technik verlassen. Als diese ausfiel, konnten sie das Flugzeug nicht mehr landen. Dieses so genannte Automation Bias könnte in der Medizin fatale Folgen haben. „Wir Ärzte müssen dafür sorgen, dass die KI macht, was sie soll“, folgert dos Santos. Ob Ärzte diese Verantwortung übernehmen wollen, bleibt abzuwarten.

Dos Santos gibt darüber hinaus zu bedenken, dass Ärzte nicht damit rechnen sollten, dass die KI dabei hilft, die Arbeitslast zu reduzieren. Vielmehr sei davon auszugehen, dass sie genutzt wird, um schneller mehr Patienten zu behandeln und so den Arbeitsdruck zu erhöhen. „Wir gehören jetzt schon zu den Berufen mit den höchsten Burnout-Zahlen. Selbst wenn alles, was die Vorredner sagen, möglich wird, müssen wir überlegen, ob wir das auch wollen.“ Schlussendlich – und darin sind sich

die Redner einig – gilt es, die Entwicklungen aufmerksam mitzuverfolgen und diese aktiv mitzugestalten. „Es bleibt die Frage, ob die KI das Gute, Wahre, Schöne in die Medizin bringt oder ob wir uns damit ein Stück von dem Menschlichen in der Medizin wegbewegen. Das ist eine philosophische Frage. Am Ende müssen wir uns aber damit beschäftigen, ob die KI-Medizin dem Wohle der Patienten dient und uns als Ärzte besser macht. Außerdem lohnt sich die Beschäftigung mit der Überlegung, wie wir als Radiologen die Entwicklungen im Geiste des Humanismus und des ärztlichen Handelns begleiten können“, fasste der Moderator Prof. Clemens Cyran zusammen. Sicher ist, dass Ärzte nicht als Zuschauer am Spielfeldrand, sondern als aktiv Mitgestaltende in das Geschehen eingreifen sollten. Dazu braucht es Kompetenzen, Ideen und einen gewissen Gestaltungswillen.

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PD Dr. Johannes Haubold zeigte, mit welcher Dynamik die Anzahl der von der FDA zugelassenen KI-Algorithmen zunimmt.

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Befunden in der Cloud

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39 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 AUS DEN UNTERNEHMEN Advertorial

Mit Wachstum gegen den Trend

Während die Teilnehmerzahlen vieler Kongresse rückläufig sind, entwickelt sich der Radiologiekongress Ruhr gegen den Trend.

Am 9. und 10. November 2023 fanden sich in den Dortmunder

Westfalenhallen erneut über 1.200 Besuchende zum 15. Radiologiekongress Ruhr zusammen. Guido Gebhardt sprach mit Prof. Marco

Das, wie er es schaffte, so viele Teilnehmende zu begeistern.

þ Das Interesse von Radiologinnen und Radiologen, Kongresse zu besuchen, nimmt in letzter Zeit deutlich ab. Der RKR entwickelt sich jedoch gegen den Trend. Wie gelingt Ihnen das?

Zunächst muss man sagen, dass die Bedeutung der Weiterbildung für Ärzte und speziell für Radiologen hoch bleibt. Die COVID-19-Pandemie hat jedoch zu einer Verschiebung hin zu Online-Weiterbildungsangeboten geführt. Während andere Veranstaltungen durch mehrmonatige Online-Angebote mit ihrer eigenen Präsenzveranstaltung konkurrieren,

setzen wir in Dortmund ausschließlich auf den Kongress vor Ort.

Das positive Feedback von Ärzten, medizinisch-technischen Radiologieassistenten (MTRs) und der Industrie, insbesondere zur Qualität der Vorträge und dem Wert des Netzwerkaustauschs, sehe ich als Wertschätzung für unsere physische Veranstaltung hier im Herzen NRWs. Kurz zusammengefasst lautet unser Erfolgsrezept: persönlicher Austausch mit Kollegen und Industrie, in Verbindung mit einem interessanten, wissenschaftlichen Vortragsangebot.

þ Spielt dabei eventuell auch eine Rolle, dass viele hier in NRW eine kurze Anreise haben und nicht im Hotel übernachten müssen?

Ja, genau. Der regionale Kongress im Ballungszentrum bietet erhebliche Vorteile. Viele Besucher nutzen die Gelegenheit, nur für einen Tag anzureisen, um gezielt an Vorträgen teilzunehmen, die für sie von besonderem Interesse sind. Die Nähe zu großen Städten wie Dortmund und Duisburg ermöglicht es den Teilnehmern, mit relativ geringem Zeitaufwand zum Kongress zu reisen. In einer Region mit 17 Millionen Einwohnern stellt das einen erheblichen Vorteil dar und fördert gleichzeitig eine höhere Teilnahme und Wahrnehmung des Kongresses.

Nach der Pandemie hat der Kongress mit Mut und Innovation begonnen, und wir sind in größere Räumlichkeiten umgezogen. Bereits der letzte Kongress wurde als großer Erfolg gefeiert, was die positive Entwicklung und die steigende Beliebtheit des RKR unterstreicht.

þ Zahlreiche Verbände haben wohl aufgrund der aus dem Berufsleben ausscheidenden Babyboomer mit rückläufigen Mitgliederzahlen zu kämpfen. Wie sieht das bei Ihnen aus?

Neben den Babyboomern kommt ja auch noch hinzu, dass der Anteil an Private Equity finanzierten Praxen ständig steigt. Da angestellte Radiologinnen und Radiologen nur mehr in geringem Maße in strategische Entscheidungen eingebunden sind, sinkt auch deren Bedürfnis, sich berufspolitisch zu organisieren.

Um diesem Trend entgegenzuwirken, war der Anspruch meiner Präsidentschaft der RWRG, zu versuchen, die junge Generation ins Verbandsleben zu integrieren, und das ist ganz gut

40 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 BRANCHENTREFF
Der ehemalige Kongresspräsident und Vorsitzende der RWRG Prof. Dr. Marco Das, MBA

Aussteller hatten die Möglichkeit, ihre Produkte und Lösungen in Kurzvorträgen auf einer Pitchbühne zu präsentieren, wie hier PD Dr.med. Joshua Gawlitza von Informme.

þ Wie könnte man die Herausforderungen der Radiologie kurz zusammenfassen?

Eine große Herausforderung ist schon immer, dass wir die Patienten nicht primär selbst sehen, sondern auf Zuweisungen angewiesen sind. Gleichzeitig wird die interdisziplinäre Kooperation zukünftig wahnsinnig an Bedeutung gewinnen. Mit KI sehen sich wahrscheinlich auch Teilgebietsradiologen in der Lage, gute Befunde zu erstellen. Wenn unsere Hauptzuweiser anfangen, die Bildgebung selbst durchzuführen, haben wir ein großes Problem. Wir müssen als Radiologen zeigen, was wir können und was wir alles tun. Das ist in den letzten Jahren oder vielleicht sogar Jahrzehnten zu wenig passiert.

Wenn man heute in Dortmund auf die Straße geht und die Leute fragt, was macht der Radiologe, verbinden das viele mit der Röhre. Aber das komplette Diagnosespektrum ist vielen unbekannt.  Wir sollten deshalb zukünftig nicht nur deutlicher zeigen, wie gut wir diagnostizieren und befunden, sondern, dass hinter unserem Beruf deutlich mehr steckt. Letztendlich sind wir die einzigen Ärzte, die sich nicht nur auf Teilgebiete spezialisiert haben, denn wir haben immer den gesamten Körper im Blick. radiologiekongress.ruhr/

gelungen. Bei uns gibt es speziell auf junge Assistenten und Assistentinnen zugeschnittene Fortbildungsprogramme, wie beispielsweise „Radiate“. Außerdem gibt es noch Programme, die speziell auf bestimmte Gruppen ausgerichtet sind. Allem Anschein nach funktioniert unsere Strategie ganz gut. Von den 90 neuen Mitgliedern, die wir im letzten Jahr bekommen haben, waren zwei Drittel junge Assistenten. Und das heißt, uns ist gelungen, auch hier den Trend umzukehren. Man muss sich halt bemühen und den Nerv treffen.

Das Netzwerken mit Kollegen und Industriepartnern aus der Region ist ein entscheidender Erfolgsfaktor des Radiologiekongress Ruhr.

Über Künstliche Intelligenz in der Radiologie sprach PD Dr. med. Saif Afat. Hier auf der Bühne mit der neuen Kongresspräsidentin und Vorsitzenden der RWRG PD Dr. med. Mirjam Gerwing und Prof. Dr. med. Marco Das.

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Gekommen, um zu bleiben

Ein Radiologie-KI Kommentar von Guido Gebhardt

Nicht nur die Industrie, sondern auch die Fachgesellschaften befeuern die Kunden und Mitglieder international auf den Fachkongressen mit Aufrufen zu neuer Technologie. „Leading through Change“ hieß es in Chicago auf dem RSNA 2023, in Wien auf dem ECR lautet das Motto „Next Generation Radiology“ und im Mai folgt der RÖKO mit „Radio-

logie in Transformation“. Auch wenn man von der neuen Technologie selbst bislang nicht überzeugt ist, KI ist gekommen, um zu bleiben.

So sehr ich mich seit 35 Jahren mit der Radiologie identifiziere, so sehr kann ich die Zurückhaltung der Radiologinnen und Radiologen in puncto KIunterstützter Diagnostik verstehen.

Vielen von ihnen, denke ich, geht es genauso wie mir: Die Lage rund um KI ist noch nicht richtig einzuschätzen und die Angebote irgendwie unüberschaubar, obwohl sich schon einige Unternehmen herauskristallisiert haben, die zu den zukünftigen Marktführern gehören werden und gehören wollen. Außerdem setzen viele Anwender KI noch mit Befundunterstützung gleich (Pixel-KI). KI-Algorithmen findet man jedoch ebenfalls schon integriert in Modalitäten (Geräte-KI) oder zur Optimierung von Arbeitsabläufen (Workflow-KI).

Unübersichtlicher Markt

Die Funktionsfähigkeit irgendwelcher Algorithmen oder digitaler Plattformen soll hier wirklich nicht infrage gestellt werden. Aber in Summe fehlt mir immer

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noch ein schlüssiges Konzept, um KI in den radiologischen Alltag zu integrieren: Zu mannigfaltig sind die Möglichkeiten, zu konkurrierend die Angebote und zu schwer einzuschätzen sind die künftigen Entwicklungen.

Aber eines ist klar: KI ist gekommen, um zu bleiben. Und daran kann man auch nicht rütteln. Denn, und dessen scheinen sich noch nicht alle bewusst zu sein: die KI-Revolution geht nicht von der Radiologie aus! Künstliche Intelligenz ist eine seit vielen Jahren bekannte Technologie, deren Durchbruch nur solange gedauert hat, weil die entsprechende Computerleistung bisher nicht zur Verfügung stand.

Mit dem so genannten Turing-Test formulierte Alan Turing bereits 1950 eine Idee, um festzustellen, ob ein Compu-

ter über ein menschliches Denkvermögen verfügt. Gordon Moore stellte 1965 fest, dass sich bei gleichbleibenden Fertigungskosten die Zahl der integrierten Schaltkreise alle ein bis zwei Jahre verdoppeln wird. Inzwischen stehen die ersten Quantencomputer zur Verfügung, die nicht mehr nur die Zustände 0 und 1 kennen, sondern auch mit dem gleichzeitigen Zustand von 0 und 1 umgehen können und nach dem Prinzip der Quantenmechanik funktionieren.

Neuheiten im Wochentakt

Wie Mustafa Suleyman, der Gründer von DeepMind, in seinem neuesten Buch schreibt, ist Technologie ein stetiger Prozess. Neue Erfindungen tragen zu neuen Erfindungen bei. 2010 wurde DeepMind von Mustafa Suleyman mit

gegründet. Seit 2014 gehört das Unternehmen zu Google. DeepMinds Algorithmus AlphaGo besiegte bereits 2015 den mehrfachen Europameister Fan Hui im japanischen Brettspiel Go.

Seitdem vergeht kaum ein Monat, in dem nicht neue Fortschritte bei der Künstlichen Intelligenz verkündet werden. Die aktuellsten Meldungen zu ChatGPT und Large Language Modellen dürften an kaum jemandem unbemerkt vorübergegangen sein.

Um sich darüber zu informieren, welches Potenzial in KI steckt, unser Leben zu verändern, dem sei Mustafa Suleyman neuestes Buch „The Coming Wave“ empfohlen. „Noch sprechen wir von Künstlicher Intelligenz, aber sobald es funktioniert, werden wir nur noch von Software sprechen“, postuliert der Autor.

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Massive Marktkonsolidierung Künstliche Intelligenz geht also nicht von der Radiologie aus, sondern die Radiologie wird, wie wohl alle anderen Branchen auch, von der kommenden Welle überrollt, ohne Möglichkeit Nein zu sagen! Die Wucht der Aussagen von Suleyman hat mich selbst derart überrascht, dass ich diesen Artikel weniger als eine Woche vor Erscheinen des Magazins neu geschrieben habe.

Die beiden Übersichten auf den folgenden Seiten habe ich noch im Herbst mit der Intention erstellt, einen Überblick über den aktuellen Markt zu bieten.

Dabei geht es in der ersten Übersicht um die KI-Anbieter und deren Algorithmen. Die zweite Übersicht stellt dar, auf welchen digitalen Plattformen die unterschiedlichen Algorithmen angeboten werden. Dass die beiden Übersichten nur eine Momentaufnahme sein können, ist klar.

Seit letztem November mussten schon zwei Änderungen aufgrund von Firmenübernahmen eingepflegt werden:

Aidence gehört nun genauso wie Quantib zu RadNet und beide verschmolzen zu DeepHealth. Außerdem gehört Osimis nun zu deepc. Erstere sind KI-Anbie-

ter, bei deepc und Osimis handelt es sich um digitale Plattformen. Die Marktbereinigung ist in vollem Gang.

KI in der Radiologie macht jetzt schon Sinn!

Die oft zitierte Aussage von Geoff Hinton aus dem Jahr 2016, dass wir aufhören sollten, Radiologen auszubilden, wird branchenweit immer wieder infrage gestellt. Und bis zur Lektüre von „The Coming Wave“ war ich derselben Meinung.

Glaubt man der Erfahrung und dem Fachwissen von Suleyman, befinden

Vorhersagen, wie sich KI in der Radiologie entwickeln wird 1 6 2 7 3 8 4 9 5 10

Pixel-KI-Unternehmen werden ihr Angebot ausbauen

Bildanalyse und Befundbericht wachsen

enger zusammen

Die Vielzahl an KI-Anbietern wird rasch abnehmen

Strukturierte Befundung bald mithilfe von LLMs

Wir werden deutlich mehr Geräte-KI sehen

Tiefe Integrationen sind einfacher zu realisieren

Wir werden deutlich mehr Workflow-KI sehen

Plattformen, PACS und Pixel-KI wachsen zusammen

Schnittstellen zwischen KI, Befundung und PACS werden standardisiert

Cloud-Computing wird sich zum Standard entwickeln

44 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 MEINUNG

sich die aktuellen Entwicklung von KILösungen noch in den Kinderschuhen, denn die Algorithmen müssen anhand von Daten trainiert werden. Doch schon bald werden Large Language Models dafür sorgen, dass die Algorithmen sich anhand eigener Beobachtungen selbst trainieren. Es ist also zu erwarten, dass die Leistungsfähigkeit der momentan verfügbaren Lösungen von Monat zu Monat zunehmen wird.

Stellt sich die Frage: Ist es ein Vabanquespiel, sich bereits jetzt für eine Lösung und ein Unternehmen zu entscheiden, da eine radikale Marktkonsolidierung unmittelbar bevorsteht?

Trotz des Entwicklungspotenzials und der bevorstehenden Marktbereinigung lautet meine Antwort eindeutig Ja. Denn KI ist gekommen, um zu bleiben und die Algorithmen werden sich sehr schnell weiter entwickeln. Da sich der KI-Markt in den nächsten Jahren dyna-

Die Menschheitsgeschichte kennt Innovationsschübe, die unaufhaltsam wie ein Tsunami alles verändern. Als Mitgründer von DeepMind weiß Mustafa Suleyman wie nur wenige andere, was die neuen Technologien können und was sie anzurichten vermögen. In seinem neuen Buch verortet der KI-Pionier die kommende Welle in der Geschichte, spielt die politischen und gesellschaftlichen Folgen durch und stellt sich dem größten Dilemma des 21. Jahrhunderts: wie wir von KI profitieren, ohne die Kontrolle zu verlieren.

misch entwickeln wird, habe ich einige Vorhersagen formuliert, die Interessenten bei der Entscheidung „KI jetzt oder später“ helfen sollen. (siehe linke Seite)

Sich jetzt mit KI nicht nur auseinanderzusetzen, sondern die Technik bereits anzuwenden, bringt Vorteile.

c onnec t MT

Verbund für medizinische Telekooperationen Im

Aber: Es bedarf einer klaren Strategie wo und wie man den Workflow in der eigenen Einrichtung verbessern möchte.

www.radiology-ai.com

45 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 MEINUNG
(vormals Westdeutscher
angeschlossenen Kliniken und Radiologischen
KI-Services
www.med-ki.de Nutzen Sie unsere kostenfreie Testphase mit rund 20 KI-Services! Treffen Sie uns auf der DMEA und dem Dt. Röntgenkongress am Stand unseres Partners VISUS
etablierten Netzwerk connectMT
Teleradiologieverbund), mit 700
Praxen, werden zunehmend verschiedene
über die bestehende Infrastruktur genutzt.

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Digitale Radiologie-Portale CARPL Nuance Philips TeraRecon aiOS Blackford Platform Calantic Digital Solutions Automation Platform Universal Platform MED-KI Marktplatz deepcOS Ferrum Platform Incepto Folio AI Platform Precision Imaging Network Sphere AI Manager Amplifi er Store Digital Health Platform Eureka Agamon  Agamon aidoc     aidoc AIQ Solutions  AIQ Solutions AIRAmed  AIRAmed Annalise.ai   Annalise.ai Avicenna             Avicenna AZ Med     AZ Med Bialogics  Bialogics Bot Image   Bot Image Brainomix  Brainomix Brainreader  Brainreader BrainScan  BrainScan Cercare      Cercare Cerebriu  Cerebriu Circle CV Imaging  Circle CV Imaging ClariPi      ClariPi Collective Minds  Collective Minds Combinostics   Combinostics contextflow     contextflow Coread Coread Coreline       Coreline Cortechs    Cortechs CureMetrix  CureMetrix deephealth       deephealth DeepLook Medical  DeepLook Medical Deepnoid  Deepnoid Densitas   Densitas Digist Digist Enlitic  Enlitic Exini  Exini Gleamer            Gleamer HealthOST  HealthOST HeartLung  HeartLung Hera-MI  Hera-MI Huiyihuiying Medical  Huiyihuiying Medical IB Lab            IB Lab iCAD    iCAD icometrix        icometrix Imaging Biometrics    Imaging Biometrics imbio      imbio Infervision     Infervision Keya Medical Keya Medical Koios Medical  Koios Medical Ligence   Ligence 48 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 MARKTÜBERSICHT

Rayscape

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www.radiology-ai.com Lucida Medical    Lucida Medical Lunit         Lunit mediaire        mediaire MedoAI  MedoAI MeVis   MeVis Milvue     Milvue Monitor  Monitor Motilent   Motilent Nanox      Nanox NicoLab   NicoLab Oxipit    Oxipit PAIRE  PAIRE Perspectum  Perspectum Pixyl    Pixyl Qlarity  Clarity Qubiotech Health   Qubiotech Health Quibim   Quibim Qure.ai          Qure.ai Qynapse  Qynapse RadAI  RadAI Radiobiotics     Radiobiotics Radlogics  Radlogics Raylytic Raylytic
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         Riverain
      Screenpoint
See-Mode  See-Mode Smart Soft
        
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        us2.ai
 VEObrain Vida    Vida VinBrain   VinBrain
   Vuno aiOS Blackford Platform Calantic Digital Solutions Automation PlaTFORM Universal Platform MED-KI Marktplatz deepcOS Ferrum Platform Incepto Folio AI Platform Precision Imaging Network Sphere AI Manager Amplifi er Store Digital Health Platform Eureka aidoc Tel Aviv Israel contact web Blackford Analysis Edinburg UK contact web Bayer Leverkusen Germany contact web Canon Medical Amstelven The Netherlands contact web CARPL MedEcon Telemedizin GmbH Bochum Germany contact web deepc GmbH Munich Germany contact web Ferrum Health Sunnyvale USA contact web Incepto Medical S.A.S Paris France contact web INFINITT Europe GmbH Frankfurt/Main Germany contact web Nuance Olea Medical La Ciotat France contact web Philips SECTRA, Linköping Sweden contact web Siemens Healthineers Erlangen Germany contact web TeraRecon 49 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 MARKTÜBERSICHT
Rayscape Resonance Health
Resonance Health Riverain
Robovision Robovision Screenpoint Medical
Medical
Healthcare
Smarter Diagnostics Subtle
Subtle TaiHao
TaiHao Therapixel
Therapixel Thirona
Thirona us2.ai
VEObrain
Vuno

Active Surveillance leicht gemacht

Die Zukunft der Prostatabefundung

Active Surveillance etabliert sich immer mehr als zukunftsweisende Behandlungsform für Prostatakrebs. Wir haben hierzu Prof. Dr. Henrik Michaely vom MVZ Karlsruhe für ein Gespräch getroffen. In dem kurzen Interview beantwortet er Fragen bezüglich der Bedeutung von KI für die weitere Etablierung, aber auch welchen Einfluss der Einsatz von Kontrastmitteln seiner Meinung nach auf die Umsetzung von Active Surveillance hat.

þ Über die Notwendigkeit von MRT-Untersuchungen für eine kostengünstige und zeiteffiziente Active Surveillance Strategie sind wir uns einig. Braucht es Ihrer Meinung nach auch smartere Technologien, um die aktive Überwachung zu ermöglichen? Wie alle wissen, ist der ständige Zeitdruck und die steigende Zahl an Untersuchungen eine große Herausforderung in der Radiologie. Das wird nicht weniger, wenn wir eine engmaschige Kon -

trolle einer immer größer werdenden Patienten-Gruppe ermöglichen wollen. Also ja, Effizienz spielt eine wichtige Rolle und KI ist hier meiner Erfahrung nach eine große Stütze. Entscheidend ist, dass KI-Tools auch im longitudinalen Setting einen echten Mehrwert bieten. So können mittelfristig Informationen einbezogen werden, die wir aktuell teils nicht erfassen können und die Diagnostik und Behandlung optimieren können.

þ Mit Blick auf die Effizienz wird von zahlreichen Radiologen berichtet, dass die Nutzung von Kontrastmitteln die Umsetzung regelmäßiger Verlaufsuntersuchungen erschwert. Wie stehen Sie zu dieser Debatte?

Die Radiologie befindet sich stets im Wandel und das ist unabdingbar. Prinzipiell gehe ich davon aus, dass der Stellenwert der DCE für die Gesamtheit aller Untersuchungen abnimmt, jedoch

AUS DEN UNTERNEHMEN 50 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 Advertorial

weiterhin Vorteile für Einzelfälle mitbringt, zum Beispiel bei sehr kleinen Läsionen oder entzündlichen Veränderungen. Im Idealfall ermöglichen KI-Anwendungen hier in Zukunft einen zielgerichteten Einsatz der DCE oder machen diese eben im Regelfall obsolet.

þ Und Sie erwähnten ja bereits die Nutzung von KI-Technologien, mit Blick auf zukünftige Entwicklungen. Sind denn KI-Tools im Bereich der Prostatabefundung heute bereits soweit entwickelt, dass Sie Active Surveillance erleichtern?

In jedem Fall, Lösungen wie beispielsweise von mediaire bieten bereits heute Vorteile durch Effizienzgewinne. Die Befundung durch semi-automatische Detektionen und Klassifikationen ist ein erster wichtiger Schritt gewesen. Mit mdprostate hat mediaire nun nochmal eine zukunftsweisende Neuerung auf den Markt gebracht. Das Tool unterstützt durch die vollautomatische Detektion und Klassifikation nach PI-RADS 2.1 mit longitudinaler Auswertung. Generell kann man aber beobachten, dass sich die KI-Tools sehr schnell entwickeln und immer mehr Vorteile bieten, weit über die Effizienz hinaus.

þ Warum sehen Sie in der Entwicklung einer vollautomatischen Lösung wie mdprostate so viel Potenzial für die Zukunft?

Ich bin überzeugt, dass vollautomatische, in unseren Arbeitsablauf integrierte Lösungen essentiell sind, um uns Radiologen entscheidend zu entlasten. Das kristallisiert sich insbesondere dann heraus, wenn wie bei mdprostate neuerdings auch die Auswertung von Verlaufsuntersuchungen unterstützt wird. Durch die hohe Qualität der Ergebnisse muss ich nur noch in Ausnahmefällen die Ergebnisse korrigieren, was einfach möglich ist. Für alle anderen Fälle kann ich mich voll und ganz auf die teils komplexe Befundung konzentrieren, so wie es sein sollte. Ganzheitlich betrachtet werden dadurch nicht nur wir Radiologen profitieren, sondern insbesondere unsere Patienten und urologischen Zuweiser.

www.mediaire.ai

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Das ultraleichte Material und das ergonomische Design vereinfachen die Handhabung

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Das innovative Röntgensystem revolutioniert die Möglichkeiten in der mobilen Radiographie

51 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 AUS DEN UNTERNEHMEN
MINOLTA HEALTHCARE
Prof. Dr. Henrik Michaely, MVZ Karlsruhe
KONICA

Revolution in der Bildgebung

Mit der Inbetriebnahme des Computertomographen Revolution Maxima von GE Healthcare im Frühjahr 2023 hat die Gemeinschaftspraxis Radiologie Brüderweg Dortmund ihr Untersuchungsspektrum um die Kardio-CT erweitert. Seit Mai 2023 kann das neunköpfige Ärzteteam seinen Patientinnen und Patienten CT-Untersuchungen mit dem neuen 64-Zeilen CT (128 Schichten) anbieten – beispielsweise zur Einschätzung des Risikos für einen Herzinfarkt mit Darstellung des Herzens in 3D und Messung des Kalkscores. Der neue High-End-CT ersetzt einen von zwei GE HealthCare 16-Zeilern und bietet eine hochauflösende Bildqualität bei deutlich geringerer Strahlendosis, was die Sicherheit und den Patientenkomfort signifikant steigert.

Großen Wert legt die inhabergeführte Gemeinschaftspraxis, die im November 2024 ihr 50-jähriges Bestehen feiern wird, auf das persönliche Arztgespräch mit den Patientinnen und Patienten. Sowohl Aufklärung vor als auch Erklärung der Befunde nach einer Untersuchung, sind für das Team selbstverständlich, ganz gleich, ob es um die Untersuchung des Herzens oder eine Ausschlussdiagnostik bei Kopfschmerz geht.

Hauptsächlich zuständig für den Bereich CT ist Dr. Eren Demirel, Facharzt für Diagnostische Radiologie. Er ist einer von sechs Gesellschaftern und feierte kürzlich sein 15-jähriges Jubiläum. „Was uns ausmacht ist, dass unsere Praxis lokal gewachsen ist“, so Dr. Demirel. „Wir haben uns bewusst gegen eine Expandierung unserer Radiologie auf mehrere Standorte entschieden, um hier vor Ort die Ressourcen besser zu konzentrieren. Und wir sprechen wirk-

lich mit jedem Patienten. Das zeichnet uns auch gegenüber anderen größeren Radiologien aus.“

Dr. Christoph Heute, ebenfalls Gesellschafter, ist seit Mitte 2022 als Facharzt für Diagnostische Radiologie in der Praxis tätig. Er wechselte aus dem klinischen Bereich und hatte auch in seiner vorangegangenen Tätigkeit viel mit Herz-Bildgebung zu tun, sowohl im Bereich CT als auch in der MRT.

„Was mich bei meinem Eintritt in die Praxis überzeugt hat, war das breite Spektrum, das im Prinzip die komplette diagnostische Radiologie und dazu noch die Nuklearmedizin abdeckt“, so Dr. Heute. Ihn überzeugte auch die technische Ausstattung: „Wir sind, sowohl mit unseren MRTs als auch CTs, wirklich sehr gut aufgestellt.“

Der logische nächste Schritt war die Anschaffung eines Kardio-CTs. „Wir hätten natürlich auch mit den beiden

16-Zeilern ganz normal weiterarbeiten können“, so Dr. Demirel. „Aber neben der Marktfähigkeit kam schnell die Frage nach der Durchführbarkeit von Kardio-CT- Untersuchungen auf.“

Im Entscheidungsprozess verglichen die Ärzte Systeme mehrerer Anbieter. „Unsere Mindestanforderung für den Kardio-CT lag bei einer Detektorbreite von vier Zentimetern – hier ist der Revolution Maxima breiter als die 64-Zeiler anderer von uns geprüfter Anbieter“, erklärt Dr. Demirel. „Ein wichtiges Entscheidungskriterium war neben den technischen Anforderungen der KardioCT die Deckenkamera. Auch die technischen Möglichkeiten, wie die iterative Rekonstruktion und die Metallunterdrückung spielten eine Rolle. Und da wir traditionell in der CT mit GE HealthCare arbeiten – aus Gründen wie beispielsweise dem Service und den Technikern, die wir mittlerweile gut kennen – fiel

52 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 VOR ORT IM EINSATZ

unsere Entscheidung auf ein System von GE HealthCare.“

Die bisherigen Erfahrungen mit dem Revolution Maxima sind durchweg positiv, die Kolleginnen und Kollegen waren

schnell eingearbeitet. So hatte die Gemeinschaftspraxis innerhalb kürzester Zeit Routine, auch in der Kardio-CT.

„Schon die Einarbeitung war super, und durch die langjährige Erfahrung mit

GE-Geräten war es keine große Veränderung für uns, abgesehen von neuen Tools, wie dem smartMAR (Metallartefaktreduktion) und der Deckenkamera“, so die leitende MTR Hedwig

53 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 VOR ORT IM EINSATZ

Die leitende MTR Hedwig Lautenschläger gemeinsam mit den beiden Gesellschaftern Dr. Eren Demirel und Dr. Christoph Heute (v. r. n. l.) vor dem neuen Computertomographen Revolution Maxima von GE HealthCare. Sie ist bereits seit 32 Jahren in der Praxis und übernahm vor 14 Jahren die leitende Tätigkeit im Bereich CT.

Lautenschläger. „Das hat uns auch wirklich sehr gut gefallen und wir sind innerhalb kürzester Zeit wieder so fit geworden wie vorher mit dem Optima 540.“

Im Anschluss an die Einarbeitung arbeitete das Team bereits nach einer Woche im Routinebetrieb. „Wir konnten im Rahmen der Einarbeitung sieben Wochen Erfahrungen sammeln und das Gerät kennenlernen. Die Kardio haben wir innerhalb von zwei Tagen gelernt und bereits ab dem dritten Tag fast selbstständig durchgeführt“, freut sich Frau Lautenschläger.

So sieht dies auch Dr. Demirel: „Es ging so schnell, dass wir mittlerweile nicht nur ein oder zwei Kollegen haben, die die Kardio-CT wirklich können. So ist der Workflow mittlerweile auf mehrere

Schultern verteilt. Mit guter Qualität und routiniert. Das ist ja auch ein Zeichen dafür, dass die Einarbeitung schnell ging.“

Dr. Heute, der bisher viel mit Geräten anderer Hersteller gearbeitet hat, ist ebenfalls überzeugt. „Die Technik läuft robust und stabil, auch im Kardiobereich, hier empfinde ich insbesondere die Nachverarbeitung, sowohl in der Durchführung als auch durch die übersichtliche Darstellung der Befunde, als komfortabel.“

Dr. Demirel gefällt insbesondere die Nachverarbeitung sehr: „Wir haben uns im Entscheidungsprozess die Nachverarbeitung – speziell vom Herzen – bei mehreren Herstellern angeschaut und das fand ich um einiges komplizierter, als jetzt bei GE HealthCare.“

Neben der Schnelligkeit des Gerätes beeindruckt die leitende MTR insbesondere die Autopositionierung: „Meine Erfahrung mit der Deckenkamera ist

gut. Die Bedienung ist sehr komfortabel“, so Frau Lautenschläger. „Man legt den Patienten auf, drückt auf den Knopf und alles andere wird vom Gerät durch die Autopositionierung eingestellt. Und man hat noch ein gutes Gefühl dabei, weil man weiß, das ist wirklich isozentrisch. Es ist exakt positioniert und der Patient bekommt weniger Dosis, das macht es natürlich aus. Das Gerät lässt sich einfach gut bedienen. Wir sind sehr gut in das Gerät eingewiesen und in die Kardio-Untersuchungen eingearbeitet worden. Und mir persönlich gefällt smartMAR, da es uns ermöglicht, trotz Metallartefakten mehr an Informationen zu sehen.“

Der Maxima kommt in der Radiologie Brüderweg, außer in der KardioCT, im gesamten radiologischen Spektrum – von Akutfällen über Onkologie bis zu CT-Angiographien – zum Einsatz. Im Monat absolviert die Praxis im Bereich

54 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 VOR ORT IM EINSATZ

CT ungefähr 1.000 Untersuchungen „Wir liegen im Tagesschnitt in etwa bei 50 CT-Untersuchungen“, so Dr. Heute. „Im Kardiobereich liegen wir bei 20 bis 25 Untersuchungen im Monat, verteilt auf fünf bis sechs Termine in der Woche.“

Die Praxis-Abläufe wurden entsprechend angepasst: Aktuell vergibt die Radiologie Brüderweg an drei Tagen der Woche zwei feste Kardio-CT-Termine und reagiert ansonsten je nach Auslastung und Patientenanforderung flexibel auf Terminanfragen.

Hinsichtlich der Bildqualität und applizierter Dosis hat der Maxima die an ihn gestellten Erwartungen voll erfüllt. Verglichen mit den Referenzwerten konnte diese in fast allen Bereichen deutlich reduziert werden. „Durch die neuen Rekonstruktionstechnologien wurde die Dosis im Schnitt um bis zu 35 Prozent reduziert. Damit liegen wir bei den meisten Untersuchungen deutlich unter dem Dosisreferenzwert und das bei besserer Bildqualität“, so Dr. Demirel. „Die höhere Rekonstruktionsmatrix des 64-Zeilers gegenüber den 16-Zeilen-CTs ermöglicht es uns zudem, Knochenbilder in wesentlich besserer Qualität zu erstellen.“

Auch Dr. Heute kann dies bestätigen: „Einen Unterschied in Bezug auf die Qualität der Bilder habe ich insbesondere bei den cCTs bemerken können. Hier zeigt sich ein immenser Sprung in der Qualität im Vergleich zu den 16-Zeilern –und das sogar noch bei einer Dosisreduktion insgesamt. Wir erreichen Dosiswerte in der Routine, die weit unter dem entsprechenden Referenzwert liegen.“

Zudem überzeugen die Low-DoseProtokolle: „Die Qualität der Low DoseProtokolle, Protokolle für Abdomen, Lunge und NNH, sind von der Qualität her gut. Und die Dosis macht auch Spaß,“ so Hedwig Lautenschläger.

Für Dr. Demirel sind die Low-DoseProtokolle auch in einem weiteren Bereich wichtig: „Niedrigdosis-CT gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Wir haben immer wieder Zuweiser, die auf dem Überweisungsschein ihre explizite Bitte um eine Untersuchung in Low-Dose-Technik vermerken. Mit dem Revolution Maxima erreichen wir sehr niedrige Dosiswerte und sind gewappnet für das Lungenscreening.“

Die Information über das neue System verbreitete sich hauptsächlich durch Mund-zu-Mund-Propaganda und sorgte sehr schnell für einen entsprechenden Zulauf. „Wir haben bereits 70 bis 80 Prozent der kardiologischen Praxen in Dortmund erreichen können, die regelmäßig Patienten an uns überweisen“, so Dr. Demirel.

Die Praxis misst der Vorbereitung ihrer Patientinnen und Patienten großen Wert bei: „Unsere Patienten werden gut und mehrfach aufgeklärt. So kommen sie meist beruhigt in die Praxis. Unsere Routine sorgt dann zusätzlich für ein gutes Gefühl“, so Frau Lautenschläger. So verwundert es nicht, dass das Feedback der Patientinnen und Patienten bisher durchweg positiv ist. „Die meisten Kardio-Patienten sind zudem froh, diese Untersuchung in einer ambulanten Praxis machen lassen zu können“, erklärt Frau Lautenschläger.

So wird auch der durch eine orale Vorbereitung der Patientinnen und Patienten mittels Betablocker etwas verlängerte Aufenthalt in der Praxis gerne in Kauf genommen. „Bei Kardiopatienten habe ich selten erlebt, dass sich über eventuelle Wartezeit beschwert wird“, so Dr. Demirel.

Bei herausfordernden Untersuchungen durch hohe Herzfrequenzen oder Adipositas weiß Dr. Heute insbesondere die Snapshot Freeze-Technologie zu schätzen: „In der Nachverarbeitung bei dieser Patientengruppe bietet mir Snapshot Freeze die Möglichkeit, Artefakte mit dem Postprocessing zu reduzieren. Häufig gelingt es, bei Akquisition eines ausreichenden Bereichs des Herzzyklus – wir scannen bei 35 bis 75 Prozent – mit entsprechender Nachver-

Die Gemeinschaftspraxis Radiologie Brüderweg liegt direkt im Herzen von Dortmund und bietet ein breites Leistungsspektrum aller radiologischen und nuklearmedizinischen Verfahren. Schwerpunkte sind die Schnittbilddiagnostik (Kernspin- und Computertomographie) sowie die CT-gesteuerte Schmerztherapie. Darüber hinaus ist die Praxis Standort des Programms „Mammographiescreening Dortmund –Hagen“ und Partner der Dortmunder Brustzentren.

Allein seit Einführung der EDV im Jahre 1992 bis heute sind 1.200.000 Patienten aus Dortmund und Umgebung in der Praxis radiologisch versorgt und über vier Millionen Untersuchungen durchgeführt worden. Diese Erfahrung garantiert den Patienten eine maximale radiologische Fachkompetenz. Mittlerweile sind am Standort acht Radiologinnen und Radiologen sowie ein Doppelfacharzt für Radiologie und Nuklearmedizin tätig.

arbeitung aus einer nicht beurteilbaren Untersuchung, eine diagnostische zu machen.“

Für die kommenden Jahre rechnen die Radiologen der Gemeinschaftspraxis nicht zuletzt aufgrund des geplanten Reimbursements für Kardio-CTs mit einem tendenziell weiterwachsenden Bedarf und damit einhergehenden steigenden Patientenzahlen. „Man merkt schon heute, dass der Bedarf wirklich hoch ist,“ so Dr. Heute „Und ich glaube auch, dass es tendenziell zunehmen wird. Bereits in den vergangenen Jahren hat die Nachfrage kontinuierlich zugenommen.“

55 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 VOR ORT IM EINSATZ
www.do-ra.de/ www.gehealthcare.de/

Revolution in Diagnostik und Therapie

Quantencomputing ist eine bahnbrechende Technologie, die auf den Prinzipien der Quantenmechanik basiert und sich in naher Zukunft in der Gesundheitsbranche etablieren wird.

Siemens Healthineers und die International Service Logistics Association (ISLA) veranstalteten im September 2023 in München die Veranstaltung „Opportunities of Quantum Computing in the Healthcare Industry and Beyond“, um die Technologie und ihr transformatives Potenzial in der Diagnostik und Arzneimittelentwicklung zu diskutieren.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Computern, die Daten entweder als 0 oder 1 darstellen, verwenden Quantencomputer Qubits, die in einer Kombination aus 0 und 1 gleichzeitig existieren können. Diese einzigartige Fähigkeit ermöglicht es Quantencomputern, komplexe Berechnungen mit einer Präzision durchzuführen, die herkömmliche Computer weit übertreffen.

Verbesserte Diagnose

Quantencomputing eröffnet im Bereich der Diagnose bahnbrechende Möglichkeiten. Medizinische Bildgebungsverfahren, wie Magnetresonanztomographie (MRT) und Computertomographie (CT), werden davon profitieren. Die Echtzeitverarbeitung und -analyse hochauflösender Bilder kann die Erkennung von Krankheiten beschleunigen, was zu schnelleren und präziseren Diagnosen führt. Darüber hinaus kann mithilfe von Quantencomputing die Dauer für Genomanalysen  erheblich verkürzt werden, ein Bereich, der durch große und komplizierte Datensätze gekennzeichnet ist. Herkömmliche

Berechnungsmethoden kommen mit der Komplexität genomischer Daten oft nicht zurecht. Quantencomputing hat jedoch das Potenzial, genetische Marker, Mutationen und Veranlagungen für Krankheiten schnell zu erkennen. Dies ermöglicht einen weiteren Schritt in Richtung personalisierter Medizin, bei der die Behandlungspläne auf das einzigartige genetische Profil unterschiedlicher Individuen zugeschnitten sind.

Beschleunigte Medikamentenentwicklung Quantencomputer verfügen über die Fähigkeit, molekulare Wechselwirkungen zu simulieren, was einen wesentlicher Vorteil in der Arzneimittelentwicklung darstellt. Konventionelle Ansätze zur Modellierung molekularer Prozesse sind rechenintensiv und zeitaufwändig. Die neue Computertechnologie eignet sich besonders für die Simulation von Quantensystemen und ermöglicht die detaillierte Modellierung komplexer biologischer Wechselwirkungen zwischen Arzneimittelmolekülen und Zielproteinen.

Quantencomputer beschleunigen auch das Screening von Arzneimitteln. Forscher können Millionen potenzieller Wirkstoffverbindungen effizient bewerten, eine Aufgabe, die mit klassischen Computern sehr lange dauern würde. Dieser schnelle Screening-Prozess beschleunigt die Identifizierung neuer Wirkstoffkandidaten und gibt Hoffnung auf effizientere und kostengünstigere Forschungsergebnisse.

Quantencomputer im Einsatz Konkrete Beispiele für die Auswirkungen des Quantencomputings auf das Gesundheitswesen gibt es bereits. In der Diagnose hilft die Fähigkeit des Quantencomputings, medizinische Bilder mit außergewöhnlicher Präzision zu analysieren, um Krankheiten wie Krebs frühzeitig zu erkennen. Durch die Erkennung subtiler Anomalien in MRT-Scans verbessert Quantencomputing die Diagnosegenauigkeit und kann durch frühzeitiges Eingreifen Leben retten.

In der Präzisionsmedizin ermöglicht die innovative Technik durch die Analyse umfangreicher genomischer

56 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 AUS DER WISSENSCHAFT

Daten die Identifizierung von genetischen Markern, die mit Krankheiten in Verbindung stehen. Anhand dieser Informationen können Fachkräfte im Gesundheitswesen Behandlungspläne entwerfen, die auf die genetische Konstitution einer Person zugeschnitten sind, und so die therapeutischen Ergebnisse optimieren.

In der Arzneimittelentwicklung ist die Fähigkeit des Quantencomputers, die Wechselwirkungen zwischen Arzneimittelkandidaten und Zielproteinen auf der Quantenebene zu simulieren, ein bedeutender Schritt nach vorn. Dies erleichtert die Entdeckung und Verfeinerung neuer Medika -

mente und könnte die Pharmaindustrie revolutionieren. Darüber hinaus optimieren  Quantencomputer die Planung klinischer Studien durch die Analyse von Patientendaten und Studienparametern. Sie ermittelt optimale Patientenkohorten und Behandlungsschemata, wodurch die Studienkosten gesenkt und die Entwicklung neuer Therapien beschleunigt werden.

Trotz ihres immensen Potenzials steht die Quanteninformatik im Gesundheitswesen vor Herausforderungen. Die Entwicklung von Quantencomputern steckt noch in den Kinderschuhen und der Aufbau

Quantencomputer überwinden die Grenzen der traditionellen Datenverarbeitung. Sie können nicht nur 0 oder 1, sondern auch beides gleichzeitig.

groß angelegter, fehlerbereinigter Systeme ist eine gewaltige Aufgabe. Die Lösung von Problemen im Zusammenhang mit der Fehlerkorrektur und die Gewährleistung einer nahtlosen Integration des Quantencomputers in die allgemeine Gesundheitsversorgung erfordern gemeinsame Anstrengungen von Physikern, Informatikern und Medizinern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Quantencomputing über das Potenzial verfügt, das Gesundheitswesen zu revolutionieren, indem es die Diagnose von Krankheiten beschleunigt, eine personalisierte Medizin ermöglicht, die Entwicklung von Medikamenten beschleunigt und klinische Versuche optimiert. Auch wenn es noch Herausforderungen gibt, lassen die Fortschritte bei der Quantenhardware und den Algorithmen auf eine vielversprechende Zukunft für eine erfolgreiche Integration ins Gesundheitswesen schließen. Mit der Weiterentwicklung der Technologie werden sich deren Auswirkungen auf das Gesundheitswesen immer stärker bemerkbar machen und die Art und Weise, wie wir an die Diagnostik und die Entwicklung von Medikamenten herangehen, verändern.

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57 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 AUS DER WISSENSCHAFT
Bild ©: Bartek Wróblewski · stock.adobe.com

KI in Geräten angekommen

KI-Systeme sind auch aus vielen medizinischen Geräten nicht mehr wegzudenken. Dies gilt besonders für die radiologische Diagnostik. Doch wie weit sind die Hersteller hier? Welchen Nutzen haben die Algorithmen in den Geräten und welchen Einfluss haben die Erfahrungen und Wünsche der Anwender?

Antworten auf diese und viele andere Fragen gab es bei einer Online-Veranstaltung der Reihe Zukunft Teleradiologie. Insgesamt fünf erfahrene Experten aus

namhaften Unternehmen haben über 80 interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmern ihre Produktinnovationen vorgestellt und einen Blick in die Zukunft der intelligenten Systeme geworfen.

Den Anfang machte Dr. Tobias Heimann. Er ist Head of Artificial Intelligence Germany bei Siemens Healthineers. Das Unternehmen hat in den letzten 20 Jahren mehr als 80 KI-Lösungen auf den Markt gebracht, unter anderem im Bereich der Scan-Automatisierung sowie der Bildaufnahme und -auswertung. „Dank einer 3D-Kamera an der Decke bei unseren CT- und Röntgengeräten, können die Patienten optimal vermessen und die Scan-Parameter automatisiert perfekt auf sie eingestellt werden. Das vereinfacht und beschleu-

nigt nicht nur den Scan-Workflow, sondern sorgt auch dafür, dass weniger Strahlendosis benötigt wird“, erklärte Dr. Heimann. Bei der Bildaufnahme helfen verschiedene Deep Resolve-Technologien, das Rauschen zu reduzieren und die Qualität der Aufnahmen zu verbessern. Außerdem kann dadurch im besten Fall bis zu 88 Prozent der Scan-Zeit eingespart werden. Was die Bild-Auswertung anbelangt, so hat Siemens Healthineers kürzlich ein Produkt herausgebracht, das in CT-Scans Hirnblutungen automatisch erkennt und eine entsprechende Warnmeldung anzeigt, was vor allem im Bereich der Notfallbefundung hilfreich ist, so Dr. Heimann. Gleichzeitig erkennt das System automatisch, wo sich der Schä-

58 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 BRANCHENTREFF

del des Patienten befindet, markiert diesen und „entfaltet ihn“ (Stichwort Skull Unfolding), sodass eine Visualisierung erzeugt wird. Dadurch sieht man die komplette Schädeldecke auf einen Blick. „Verletzungen und Brüche werden so wesentlich schneller entdeckt“, betonte der Experte.

Dr. Heimann ist sich sicher, dass trotz der rasanten Fortschritte der vergangenen Jahre, das Ende der Entwicklung noch lange nicht erreicht ist, da die globalen Trends, die die KI-Entwicklung antreiben, so schnell nicht ihre Gültigkeit verlieren werden. Zum einen verweist er in diesem Zusammenhang auf die demografische Entwicklung. „Wir brauchen die Automatisierung, um auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige

medizinische Versorgung sicherzustellen.“ Möglich wird die Automatisierung immer besser durch den zweiten Trend, den Dr. Heimann im Rahmen seines Vortrags ansprach: die technologische Entwicklung. „Die Rechenkapazität steigt exponentiell an.“

Vor diesem Hintergrund arbeite Siemens Healthineers kontinuierlich weiter an immer neuen KI-Produkten. Derzeit unter anderem an einem Prototyp zur Analyse von Koronararterien. Im Bereich der Therapie sei das Unternehmen dabei, ein System weiterzuentwickeln, das, basierend auf Bilddaten und Daten aus der Patientenakte, Vorhersagen darüber treffen kann, ob ein Patient auf die geplante Therapie ansprechen wird oder nicht. „Dies ermöglicht in

Zukunft eine wesentlich zielgerichtetere Therapie und wir sparen kostbare Zeit“, so Dr. Heimann.

In greifbare Nähe gerückt sei auch ein virtueller, KI-gestützter RadiologieAssistent. Gerade der Bereich Onkologie wird komplexer. Wir haben immer mehr Informationen (molekulare Daten, genetische Profile etc.), die es zu berücksichtigen gilt. Doch wer bewahrt bei so vielen Informationen aus unterschiedlichen Bereichen den Überblick? „Im Rahmen eines Forschungsprojektes mit der Universität Göttingen bauen wir gerade ein System, das die Daten zusammenführt und bewertet. Der behandelnde Arzt kann sich dann mit einem virtuellen Radiologie-Assistenten über den Patienten unterhalten; dieser reagiert

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Bild ©: Jing stock.adobe.com

auf natürliche Sprache,“ erklärte Dr. Heimann. Noch sei das System nicht so weit ausgereift, dass man es sofort anwenden könnte (Stichwort Halluzinationen), „doch bei der schnellen Entwicklung glauben wir, dass es kein Science Fiction mehr ist, sondern wir es relativ bald, vielleicht in einem Zeitraum von fünf Jahren, tatsächlich erleben werden“, so Dr. Heimann abschließend.

Nach Siemens Healthineers stellte mit GE HealthCare, ein weiterer Großer der Branche, seine KI-Innovationen vor. In ihren Vorträgen zeigten Dr. Claudia Stehle, Product Manager MR, und David Hahn, Product Specialist CT, wie KI den klinischen Workflow unterstützt. „GE HealthCare bietet verschiedene digitale KI-gestützte Lösungen für Anwender, die man grob in zwei Bereiche aufteilen kann“, erklärte Dr. Stehle. „Zum einen bieten wir Lösungen, die mehr in der Peripherie der Geräte ihren Einsatz finden.“ Hier sei vor allem die Plattform Imaging 360 zu nennen, die verschiedene Bausteine biete, die Anwender dabei unterstützen, Prozesse zu optimieren und zu standardisieren. „Das geht bei der Terminierung der Patienten los. Hier treffen RIS-basierte KI-Tools unter Einbeziehung von Wetter- und

Verkehrsdaten Vorhersagen darüber, ob ein Patient an einem bestimmten Tag zur Untersuchung erscheint oder nicht, was dabei hilft, die Terminierung zu optimieren und Wartezeiten zu verkürzen,“ so Dr. Stehle. Weiter gehe es mit Tools zur Nutzungsanalyse des Geräteparks und standardisierten Untersuchungsprotokollen für den gesamten Gerätepark. Ein weiterer Baustein helfe dabei, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken: „Mit unserem Digital Expert Access bieten wir die Möglichkeit, Remote zu

scannen und zu unterstützen. Das heißt, eine hoch qualifizierte Fachkraft sitzt in einem Cockpit und kann mehrere Geräte bedienen oder Anwender vor Ort unterstützen, die nicht ausreichend geschult sind, eine schwierige Untersuchung allein durchzuführen,“ betonte die Expertin. Neben den peripheren KI-Lösungen bietet GE HealthCare aber auch eine ganze Reihe KI-Lösungen, die direkt in die MRT- und CT-Geräte integriert sind und dazu beitragen, Untersuchungs- und Wartezeiten zu verkürzen, die Bildqualität zu verbessern, Fehler zu minimieren, die Strahlendosis zu reduzieren sowie die Qualität der Befundung zu erhöhen. Im Bereich der CT-Nachverarbeitung verwies David Hahn auf ein ganz besonderes Feature: „Unsere Deep Learning Bildrekonstruktion TrueFidelity ist in der Lage, die Bildqualität deutlich zu verbessern. Gleichzeitig kann die Dosis laut Studien um bis zu 96 Prozent, im Vergleich zu bisherigen, iterativen Verfahren, gesenkt werden. Zu dieser etablierten GE HealthCare Technologie gibt es fast 100 wissenschaftlichen Studien.“ so der Experte.

Um den Nutzen von KI und Deep-Learning vor, während und nach dem CT-

Ein virtueller, KI-gestützter Radiologie-Assistent kann die Tumor-Behandlung der Zukunft stark unterstützen. Dr. Claudia Stehle, Product Manager MR bei GE HealthCare
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David Hahn, Product Specialist CT bei GE HealthCare

sowie MRT-Scan ging es auch in dem Vortrag von Michael Glasa, Produktmanager Healthcare IT & Manager Sales Support CT bei Canon Medical. Auch bei diesem Unternehmen helfen kamerabasierte Systeme, die Scan-Vorbereitung so zu automatisieren, dass der Patient perfekt positioniert ist. „Die MTR muss jetzt nur noch dem System sagen, welche Region gescannt werden soll und den Scan auslösen“, so Glasa. Beim Scan selbst, gibt es bei Canon Medical allerdings eine Neuerung. Das Unternehmen nutze hier nicht mehr klassisches AP und laterale Scanogramme, sondern setze stattdessen auf ein Scanogram mit Automatic Landmark Detection (ALD), wodurch die Untersuchung komplett automatisch geplant werden könne.

Im Bereich der Bildgenerierung hat das Unternehmen seinen 2019 zugelassenen Deep-Learning-Rekonstruktionsalgorithmus AiCE zur nochmaligen Optimierung der Visualisierungen weiter ausgebaut und setzt nun auf den PIQEAlgorithmus. Damit befände man sich im ultrahochauflösenden Bereich, wodurch auch kleinste Strukturen besser sichtbar gemacht werden könnten. Dies sei vor

allem bei der Visualisierung von Plaque, Stents, Calcium und Lumen relevant und ermögliche in diesem Bereich eine bessere Befundungsqualität.

Bei der Rekonstruktion bzw. Nachverarbeitung der Bilder greift Canon Medical auf seine Automation Platform zurück. „Dabei handelt es sich um eine sogenannte Null-Klick-Lösung“, erklärte Glasa. „Das heißt, der Anwendende macht keinen einzigen Klick, denn die Bilder werden automatisch von den jeweiligen Systemen an die Automation Platform geschickt, wo das Ganze prozessiert wird.“ Die Automation Platform verwende auch einen Deep-Learning-Algorithmus zur Erkennung der anatomischen Strukturen, was hervorragend dazu diene, Anomalitäten festzustellen sowie eine genauere Triage vorzunehmen.

Nicht um Schnittstellenverfahren, sondern um die intelligente Assistenz beim Röntgen ging es im letzten Vortrag der Session. Frank Barzen, Head of Marketing & Pre-Sales Europe bei Agfa HealthCare Germany, stellte mit dem SmartXR-Portfolio Lösungen vor, die Radiologietechnologen während

einer Untersuchung dabei unterstützen, gleich das erste Bild korrekt zu erstellen und den Radiologinnen und Radiologen zusätzliche klinische Informationen zu liefern. Durch den Einsatz intelligenter Software und Sensoren könnten Nachbearbeitungen sowie Wiederholungsaufnahmen reduziert und damit Zeit gespart werden. Zur Verdeutlichung gab Barzen ein beeindruckendes Rechenbeispiel: „Ein Röntgenraum im Krankenhaus hat an 365 Tagen pro Jahr täglich 50 Patienten. Im Durchschnitt müssen 18 Prozent aller Röntgenaufnahmen wiederholt werden, was in 68 Prozent der Fälle an einer ungenauen Positionierung des Patienten liegt. Durch die Eliminierung von Positionierungsfehlern mit SmartPositioning könnte das Krankenhaus 2.233 Wiederholungsaufnahmen im Jahr vermeiden. Da eine Wiederholungsaufnahme etwa drei Minuten dauert, entspricht dies einer Zeitersparnis von 111 Stunden pro Jahr.“ Außerdem erhöhten die intelligenten Lösungen die Konsistenz bei der Bildaufnahme sowie der Bilddarstellung und ermöglichten eine schnellere und patientenspezifischere Dosiseinstellung.

Wie Barzen erklärte, hat Agfa noch ein weiteres großes KI-gestütztes

Michael Glasa, Product Manager Healthcare IT & Manager Sales Support CT bei Canon Medical
61 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 BRANCHENTREFF
Frank Barzen, Head of Marketing & Pre-Sales Europe bei Agfa HealthCare Germany

Neben den peripheren KI-Lösungen tragen direkt in die Modalitäten integrierte Algorithmen dazu bei, Untersuchungs- und Wartezeiten zu verkürzen, die Bildqualität zu verbessern, sowie die Strahlendosis zu reduzieren.

Produktportfolio: die ScanXR-Reihe. Damit biete das Unternehmen Radiologinnen und Radiologen ein Sicherheitsnetz, indem sie die Erkennung von Pathologien aus routinemäßigen Röntgenbildern automatisieren und den Behandlungspfad optimieren. Das sei vor allem in der Notfallbefundung sehr wichtig.

Beeindruckende Entwicklung

Nach den Vorträgen zeigten sich die Initiatoren der Veranstaltungsreihe Zukunft Teleradiologie beeindruckt: „Es ist erstaunlich, was sich auf diesem Gebiet inzwischen getan hat“, freut sich Dr. med. Torsten Möller, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Teleradiologie und Vorstand von Deutschlands größtem, zertifizierten Teleradiologienetz reif & möller. „Die KI ist mittlerweile sowohl in fast allen medizinischen Großgeräten als auch in der täglichen Routine angekommen.“ „Und zwar zum Nutzen sowohl der Ärzte und des medizinischen Personals als auch der Patienten“, ergänzte sein Mit-Initia-

tor, Dr. Uwe Engelmann, Geschäftsführer der Nexus/Chili GmbH. „Und die Entwicklung geht rasant weiter“, fügt der dritte Initiator der Veranstaltungsreihe, Detlef Hans Franke, Geschäftsführender Gesellschafter der auf Gesundheit spezialisierten Frankfurter Kommunikationsund Marketingagentur FuP, hinzu.

Einig waren sich die drei auch in dem Punkt, dass trotz der beeindruckenden Entwicklung, Ärzte und medizinisches Personal keine Angst haben müssen, dass sie durch den Einsatz intelligenter Systeme überflüssig werden: „Ärzte und

medizinisches Personal wird es immer geben“, ist sich Franke sicher. „Es werden sich nur teilweise die Aufgaben und Prozesse verändern“, so Engelmann. „Am Ende wird die KI nicht den Arzt als Fachkraft ersetzen, sondern nur diejenigen, die keine KI nutzen wollen“, prognostizierte Dr. Möller und rät deshalb seinen Kollegen, sich dieser Entwicklung nicht zu verschließen, sondern besser deren Richtung zu beeinflussen und an der Weiterentwicklung mitzuarbeiten.

Detlef Hans Franke und Pia Bolten, FuP Kommunikation, Frankfurt am Main

Zukunft Teleradiologie geht in eine neue Runde

Nach den Erfolgen der vergangenen drei Jahre, wird die Veranstaltungsreihe Zukunft Teleradiologie auch 2024 weiter fortgesetzt. Dann geht es, wie immer an einem Donnerstag von 15 bis 17 Uhr, um Neues rund um das Thema KI. Den Auftakt machte am 22. Februar 2024 die renommierte niederländische Wissenschaftlerin Kicky van Leeuwen.Sie berichtete über neue Studien, Erkenntnisse und Gesetze rund um die Anwendung von KI in der Teleradiologie. Einen Mittschnitt dieser Veranstaltung sowie Informationen zu allen früheren und noch folgenden Veranstaltungen finden sich auf der Zukunft Teleradiologie-Webseite.

zukunft-teleradiologie.de/

Bild ©: kwanchaift stock.adobe.com
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Leistungsstarke KI-Synergien nutzen

Müheloses KI-Management – die Macht der Einfachheit

In der hochdynamischen Welt des Gesundheitswesens haben sich KI-Lösungen zu unverzichtbaren Verbündeten der medizinischen Fachkräfte entwickelt.

DeepUnity AI Cube ist eine Cloud-native Integrationslösung, die den diagnostischen Workflow in der Radiologie rationalisiert und die diagnostische Genauigkeit durch die nahtlose Verbindung von KI-Lösungen verbessert. Dieser unsichtbare Power Cube verbindet Ihr PACS nahtlos mit einem Netzwerk hochmoderner KI-Lösungen und verbessert die Effizienz, die Untersuchungsergebnisse und die diagnostische Präzision. Die Lösung bietet alles aus einer Hand. Sie unterstützt die Radiologen und optimiert den Workflow.

Einzigartiger Nutzen für PACSonWEB Diagnostic-Anwender: Noch einfachere Bereitstellung des DeepUnity AI Cube durch einfache Aktivierung. Der DeepUnity AI Cube kann zukünftig mit jedem PACS eines Drittanbieters verbunden werden.

Key features

◾ DICOM-Routing

◾ Rules Engine zur Auswahl der richtigen KI-Lösung

◾ Fallpriorisierung

◾ KI-Verarbeitungsstatus-Management

◾ KI-Ergebnis als Bericht

Hauptvorteile

◾ Zugang zu verschiedenen KI-Lösungen mit geringeren Kosten

◾ Verbesserung der Diagnosegenauigkeit durch die angebotenen KI-Lösungen

◾ Effizienzsteigerung: Priorisierung von Fällen

◾ Nahtloser Workflow: KI-Ergebnisse direkt in Ihrem PACS

◾ Anbindung an beliebige PACS von Drittanbietern (in Kürze verfügbar) www.dedalusgroup.de

3. Daten Übertragung zur geeigneten AI-Engine

4. AI Lösung Fast processing 1. Images von unterschiedlichen Quellen 2 Pseudonymisierung 5. Rückübermittlung der AI-Ergebnisse 6 De-Pseudonymisierung
63 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 AUS DEN UNTERNEHMEN Advertorial
7. Zugriff auf AI-Ergebnisse DeepUnity AI Cube

Wenn man Veränderung kaum spürt

Obwohl das Thema des RSNA 2023 „Leading through Change“ lautete, war in Chicago nicht viel von Wandel zu spüren. Selbst die Ansprache des Präsidenten hinterließ den Beigeschmack einer Wiederholungssendung. Fortschritt in der Technologie JA, Fortschritt in der Anwendung vor Ort NEIN.

Unter Veränderung versteht man im Allgemeinen, Dinge anders und besser zu machen oder Arbeitsabläufe zu beschleunigen, um die Effizienz zu steigern. KI-Unternehmen versprechen dies schon seit vielen Jahren. Aber so richtig vorangekommen ist noch nichts.

Ein Grund dafür ist sicherlich, dass anfangs Algorithmen angeboten wurden, für die es in der Radiologie gar keine Probleme gab. Das ist jetzt besser, da an vielen jungen Unternehmen nun Radiologen beteiligt sind, die wissen wo der Schuh drückt.

Zum anderen sind die Möglichkeiten, KI in den eigenen Workflow zu integrieren, alles andere als einfach zu verstehen oder umzusetzen. Und die Kostenmodelle der KI-Anbieter orientieren sich

wohl eher am Wunsch der Investoren, ihr Geld möglichst schnell wieder hereinzuholen, als an den Marktbedingungen. Das mag in den USA anders sein. Aber in Europa mit seinen eher sozial ausgerichteten Gesundheitssystemen sind die hohen Kosten ein Problem.

Massive Marktkonsolidierung steht bevor Nicht zuletzt ist kaum ein KI-Unternehmen in der Lage, eine breitere Palette von Anwendungen anzubieten. Wenn also mehrere verschiedene Algorithmen gleichzeitig genutzt werden sollen, kann dies zu erheblichen monatlichen Kosten führen – vor allem, wenn die Option der Integration über eine digitale Plattform gewählt wird, ist nicht einmal gewähr-

leistet, dass alle gewünschten Anwendungen auf derselben Plattform verfügbar sind (siehe Übersichten auf Seite 46 bis 49). Hier müssen die Anbieter wirklich noch nacharbeiten. Wenn es aber mal so weit ist, dass fast alle Plattformanbieter alle Algorithmenanbieter im Programm haben, wo ist dann noch der Unterschied. Das hat wohl zur Folge, dass es schneller zu einer Marktbereinigung kommen wird, als vielen Investoren lieb ist.

64 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 BRANCHENTREFF

Der RSNA 2023, der vom 26. bis 30. November 2023 im McCormick Place in Chicago stattfand, bot den 40.661 angemeldeten Teilnehmern ein umfassendes Vortragsprogramm.

Die etablierten Modalitätenanbieter können sich in diesem Zusammenhang ruhig zurücklehnen und beobachten. Ihre KI-Integrationen „direkt an der Konsole“ werden immer wichtiger. Sie optimieren die Patientenpositionierung, verkürzen die Scanzeiten, optimieren die Dosis und beschleunigen die Abläufe.

Den größten Sprung nach vorn machen derzeit die Ultraschallgeräte. Während man früher ein Gefühl für die Schallköpfe haben musste, zeigen die neuen Systeme, wie man die Sonde halten muss und in welchem Winkel man das gesuchte Organ am besten sichtbar machen kann. 3D gibt es herstellerun-

abhängig zum Nachrüsten – wie soll‘s anders sein – von einem Start-up.

Kooperieren oder sterben

Aber es gibt auch schon Anbieter, die eng mit den Modalitätenherstellern kooperieren, um ihre Lösungen tief in die Funktionsweise der Großgeräte zu integrieren und in vielen Fällen auch ältere Systeme aufwerten.

65 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 BRANCHENTREFF

In seiner Rede erläuterte Dr. Mauro mehrere Ansätze, die Radiologen dabei helfen, Teams und Organisationen durch einen transformativen Wandel im Gesundheitswesen zielgerichtet und proaktiv zu führen.

Ein Trend, der auch bei etablierten Anbietern zu beobachten ist, besteht darin, dass sie Partnerschaften mit KIUnternehmen eingehen oder einfach Know-how einkaufen, wie Philips und Quibim, Bayer und Blackford, Bracco und Subtle, Agfa und Lunit, Fujifilm und Lunit, Canon und Olea und so weiter.

Aber auch KI-Unternehmen gehen untereinander Kooperationen ein oder fusionieren. Aidence und Quantib wurden zu DeepHealth und gehören jetzt zu Radnet, einem der größten Radiologieunternehmen in den USA. Das neue Dogma scheint zu lauten: „Kooperieren oder sterben“. Es mag sein, dass der KI-Bereich des RSNA 2023 mehr Fläche einnahm als im Vorjahr, aber es war auch offensichtlich, dass die Größe einiger Stände von Unternehmen im

Vergleich zum Vorjahr geschrumpft ist. Ein klares Indiz dafür, dass es noch an Einnahmen mangelt.

Oft unterschätzt: Workflowlösungen Große Fortschritte sind auch bei der automatisierten, strukturierten oder geführten Befundung zu verzeichnen. Was vor fast 15 Jahren mit Word-Vorlagen begann, hat sich inzwischen zu Large Language Models und generativer KI weiterentwickelt. Es ist kaum zu glauben, was aus Philips Speech Recognition geworden ist. Im Jahr 2011 ging der ehemalige Marktführer an Nuance, und Nuance selbst wurde 2021 von Microsoft übernommen. Wenn man auf die letzten 30 Jahre in der Radiologie zurückblickt, wiederholen sich die Dinge einfach immer wieder.

Aber um auf das Thema „Führen durch Wandel“ zurückzukommen. Der RSNA 2023 beschäftigte sich auch sehr

mit dem Klimawandel. 16 wissenschaftliche Sitzungen waren der Nachhaltigkeit gewidmet und elf dem Klimawandel. Fast alle Sitzungen sorgten für volle Säle. Insbesondere „Was hat der Klimawandel mit der Radiologie zu tun?“ mit dem Radiologen und Klimaaktivisten Reed Omary, der die Eröffnungsvorlesung auf dem RSNA 2022 hielt, stieß auf großes Interesse.

Davon abgesehen ist die Jahrestagung des RSNA immer eine Reise wert. Nirgendwo sonst gibt es so viel Radiologie in so konzentrierter Form. 2024 werden wir vom 1. bis 5. Dezember wieder im McCormick Place sein. Und wir können es kaum erwarten, zu sehen, was sich bis dahin verändert hat.

www.rsna.org/annual-meeting 66 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 BRANCHENTREFF
Philips feiert sieben Jahre BlueSeal mit nur sieben Liter

Helium und 70 cm

Komfort-Tunnel

Als Marktführer von 1,5T MRT-Systemen im Helium-freien1 Betrieb erstreckt sich die BlueSeal Erfolgsgeschichte bereits über sieben Jahre. Philips BlueSeal Magnete benötigen nur sieben Liter Helium in einem versiegelten 1,5T MRT – ein Bruchteil im Vergleich zu konventionellen Magneten.

Durch die vollständige Versiegelung des Magneten wird langfristige Kostenund Betriebssicherheit gewährleistet. Unsere Kunden sind unabhängig von der Heliumpreisentwicklung und effektiv vor Versorgungsengpässen geschützt. Das Quenchrohr entfällt und die Montage erfolgt in wesentlich verkürzter Zeit.

Die etablierte Magnetfeldstärke von 1,5T sorgt dabei für exzellente Bildqualität. Selbstverständlich sind BlueSeal Systeme nahtlos in den klinischen Workflow integriert und mit SmartSpeed kompatibel, unserer Bildakquisitionsbeschleunigung mit preisgekröntem2 KI-Algorithmus.

In der MRT-Entwicklung waren die 70 cm KomfortTunnel ein Meilenstein, der sich wegen des herausragenden Patientenkomforts und erstklassiger Zugänglichkeit rasch als Standard etablierte. Diesen uneingeschränkten Patientenkomfort bietet auch Philips BlueSeal. Weitere zentrale Merkmale sind das große Messfeld von 55 × 55 × 50 cm³ und die

exzellente Gradientenperformance für kompromisslose Spitzenleistung. Als bislang einziger Hersteller bietet Philips ein vollständig versiegeltes

1.5T Portfolio für Neusysteme an. Bereits mehr als 1.000 Kunden weltweit tragen mit ihrem Vertrauen dazu bei, dass diese innovative und nachhaltige Technologie sich umfangreich in der klinischen Routine etabliert.

1 MR-Betrieb mit versiegeltem und austrittsfreiem BlueSeal Magneten mit 7 Litern Helium.

2 FastMRI Challenge 2019 von Facebook AI Research und New York Langone Health.

www.philips.de/healthcare

Advertorial
67 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 AUS DEN UNTERNEHMEN
Bilder Seite 68 / 70 ©: Hanah Theile

Medizinische Physik in ihrer ganzen Vielfalt

Vier Tage lang neueste Forschungsergebnisse und technologische Trends dargestellt in exzellenten Fachvorträgen – die 54. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik (DGMP) in Magdeburg war ein großer Erfolg.

Mehr als 840 Teilnehmende diskutierten aktuelle Entwicklungen zu Forschung, Entwicklung und Anwendung physikalischer und technischer Methoden in der Medizin. Wie in den Tagungen der Vorjahre setzten die beiden Tagungspräsidenten, Prof. Dr. rer. nat. Christoph Hoeschen, Institut für Medizintechnik, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und Dr. rer. nat. Kerstin Jungnickel, Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie, Klinikum Magdeburg, auch diesmal wieder ganz besondere Schwerpunkte.

Eindrucksvoller Kongressauftakt

Ein erstes Highlight hatten die Kongresspräsidenten direkt zur Eröffnung vorbereitet – angekündigt war eine „Experimentelle Überraschung“: Eine aus zwei Hälfen bestehende Metallkugel, wie sie auch auf dem diesjährigen Tagungslogo angedeutet zu erkennen war, wurde als historisches Exponat von Mitarbeitern der Otto-von-Guericke-Stiftung in den Raum getragen. Zur Freude der Kongressteilnehmer wurde der spektaku -

läre Halbkugel-Versuch des berühmten Naturwissenschaftlers zur Kraft des Luftdrucks auf die evakuierte Kugel durchgeführt – live und vor aller Augen als Mitmach-Experiment. Statt der Kraft der 24 Pferde, die Otto von Guericke im Jahr 1657 öffentlichkeitswirksam einsetzte, um die beiden Halbkugeln auseinanderzuziehen, versuchte sich zunächst der DGMP-Vorstand beim Tauziehen. Erst unterstützt vom Beirat und immer mehr Mitgliedern der Jungen Medizinphysik und weiteren Kongressteilnehmern, sprangen die Halbkugeln beim kollektiven Kräftemessen mit einem lauten Knall auseinander, begleitet vom großen Applaus der Zuschauenden – ein eindrucksvoller Kongressauftakt!

Die wachsende Bedeutung der Medizinphysik stellte Prof. John Damilakis, Präsident der International Organisation for Medical Physics (IOMP), in den Vordergrund seines Grußwortes. „It’s great to meet so many colleagues and friends“, hieß es angesichts der guten Stimmung im Kreise international renommierter Fachleute.

Die Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Medizinische Physik ist die größte Fachveranstaltung auf dem Gebiet der Medizinphysik innerhalb Deutschlands. Jedes Jahr kommen über 800 Expertinnen und Experten aus der Medizinischen Physik und angrenzenden Disziplinen zusammen, um sich über aktuelle Entwicklungen in ihrem Fachgebiet auszutauschen. In insgesamt fast 30 wissenschaftlichen Sitzungen werden mehr als 160 Vorträge und 100 Poster präsentiert. Über 40 Industrieaussteller zeigen neue Geräte und innovative Software und stehen für den intensiven Austausch mit wissenschaftlich und klinisch tätigen Medizinphysikern zur Verfügung. Ferner bilden Aktualisierungskurse für die Fachkunde im Strahlenschutz einen festen Bestandteil des Tagungsprogramms.

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Über 800 Expertinnen und Experten aus der Medizinischen Physik und angrenzenden Disziplinen zusammen kamen in Magdeburg, um sich über aktuelle Entwicklungen in ihrem Fachgebiet auszutauschen. In insgesamt fast 30 wissenschaftlichen Sitzungen werden mehr als 160 Vorträge und 100 Poster präsentiert.

Prof. Jens Strackeljan, Rektor der Ottovon- Guericke-Universität, stellte auf dem Kongress in Magdeburg einen ansteigenden Frauenanteil fest. Prof. Dr. Martin Fiebich, Präsident der DGMP, bedankte sich bei den Kongresspräsidenten für das sorgfältig ausgesuchte Programm und den schönen Tagungsort und hielt eine Laudatio auf Dr. Georg Stamm, Göttingen, den diesjährigen Preisträger des Expertenpreises der DGMP.

Schwerpunkt radiologische Bildgebung

In insgesamt 51 wissenschaftlichen Sessions, 287 Vorträgen, über 80 Postervorstellungen und neun Industriesymposien bekamen die Teilnehmenden an vier Kongresstagen einen aktuellen Überblick über neueste Forschungen in der Medizinischen Physik, ihre Auswirkungen und Anwendungen. Mit Vorträgen zu

allen Bereichen der Medizinischen Physik legten die Tagungsleiter, beide vor allem tätig im Bereich Röntgendiagnostik, in diesem Jahr einen größeren Schwerpunkt auf die radiologische Bildgebung. Von der Ultrahochfeld-MRT über molekulare Bildgebung und Diagnostik, die neuesten Entwicklungen der Strahlentherapie und Dosimetrie bis hin zur Physik der Audiologie – das Spektrum des Programms war breit. Ein weiterer Fokus lag auf der Forschung im Bereich der molekularen Verfahren, um die personalisierte Medizin weiter zu verbessern.

Der Kongress profitierte davon, dass beide Kongresspräsidenten zwei verschiedene Pole repräsentieren: die universitäre Forschung mit Christoph Hoeschen und die klinische Praxis mit Kerstin Jungnickel. Für Medizinphysiker, die mit den Ärzten und MTRs in den Kliniken und Praxen zusammenarbeiten, diente die Jahrestagung so auch der Fortbildung. Dabei ging es nicht nur um die praktische Umsetzung des Strahlenschutzes,

sondern auch darum, was mit neuen Techniken möglich ist. Zum Beispiel gab es zur Spektral-CT, einer neuen Technik der Computertomographie, die verschiedene Energiebereiche des Röntgenspektrums getrennt zur Bildgebung einsetzt, eine eigene Sitzung.

Schwerpunkt Künstliche Intelligenz Künstliche Intelligenz war ein weiterer Schwerpunkt der Tagung. Es wurde gezeigt, wie die Bildqualität der Magnetresonanztomographie den schon sehr guten Kontrast im Bereich der Weichteile, insbesondere im Gehirn, immer noch weiter verbessert werden kann. Bei den neuen Computertomographen ging es darum, die Auflösung zu erhöhen, um mit weniger Dosis und weniger Rauschen eine immer bessere Bildqualität zu bekommen. Die Tagung machte deutlich, dass der Prozess qualitativ hochwertiger diagnostischer Verfahren und präziser, schonender und spezialisierter Therapie-Optionen auf Grund -

70 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 BRANCHENTREFF

lage der Medizinphysik immer noch weiter voranschreitet. KI ermöglicht neue Ansätze in der Strahlentherapie, um einen Tumor so präzise wie möglich zu bestrahlen und das restliche Gewebe so weit wie möglich zu schonen.

Als eine weitere Entwicklung wird mit KI auch wieder eine verstärkte Annäherung zwischen der Bildgebung und der Strahlentherapie versucht, indem Informationen aus der Bildgebung direkt übertragen werden, um die Dosisverteilung der Bestrahlung genauer anzupassen.

„Solche adaptiven Strahlentherapieverfahren setzen sich immer mehr durch –in verschiedenen Kombinationen mit einem MRT oder mit CT-Systemen“, so Christoph Hoeschen. „Die Implementierung dieser Verfahren und die bestmögliche Anwendung erfährt durch KI möglicherweise einen bedeutenden Schub“. Ganz wichtig sei allerdings die Qualitätssicherung der KI-Algorithmen, um Fehlinformationen zu vermeiden.

Personalisierte Medizin war ebenfalls

ein großes Thema mit verschiedenen technologischen Ansätzen. Am Rande der vielfältigen Tagung wurden vier Führungen angeboten, als besonderes Highlight die zum 7-Tesla-Connectome. Damit hat die Otto-von-Guericke-Universität den europaweit leistungsstärksten Magnetresonanztomographen und ist nun der führende Standort für bildgestützte Hirnforschung.

Junge Medizinphysik –Nachwuchs stark vertreten

Zur guten Stimmung beim Kongress trugen auch die Jungen Medizinphysiker (jMP) bei, die wieder intensiv in das Programm mit eingebunden waren. Neben einer Session mit Erfahrungsberichten zur Qualifizierung und zum Eintritt in den Arbeitsmarkt, gab es spannende Beiträge von Spezialisten und individuelle Coachings. Gut besucht waren die Refresherkurse mit praktischem Update medizin-physikalischer Grundlagen in verschiedenen Themenbereichen und die jMP-Sessions.

Besonders gut besucht war in diesem Jahr das Young Investigator Forum, bei dem sechs junge Wissenschaftler ihre Forschungsergebnisse vortrugen. Neben dem Young Investigator Award wurden auch Preise für die beste Masterarbeit, Dissertation, das beste Poster und der Behnken-Berger-Preis für die beste Forschungsarbeit vergeben. Mit dem höchsten Preis der DGMP, der Glocker Medaille, wurde Frau Prof. Sibylle Ziegler ausgezeichnet, die für ihre herausragende Arbeit im Bereich der Medizinischen Physik geehrt wurde.

Auf dem Messegelände Magdeburg konnten die Kongressteilnehmer auch am Rande der Sitzungen unkompliziert miteinander in Kontakt kommen. Kerstin Jungnickel hob die besondere Bedeutung von Medizinphysikerinnen und Medizinphysikern im praktischen Bereich hervor: „In den Kliniken und Praxen sind wir im Moment „Goldstaub“. Wir sind einfach deutlich zu wenige

und brauchen unbedingt Nachwuchs!“ Das Interesse an diesem interdisziplinär ausgerichteten Beruf ist auch bei Frauen groß. Bei dem erfolgreich und mit viel Spaß durchgeführten Schülertag, der wieder von Prof. Dr. Markus Buchgeister von der Berliner Hochschule für Technik geleitet wurde, konnten naturwissenschaftlich interessierte Schüler das besondere Berufsfeld der Medizinphysik kennenlernen.

Auch in diesem Jahr durfte der Gesellschaftsabend nicht fehlen. Rund 200 Personen nahmen an dem Abendessen in der Festung Mark teil, welches nahtlos in eine große Tanzparty überging. Insgesamt prägte wissenschaftlicher und kollegialer Austausch diese Tagung der kurzen Wege, wobei auch –DGMP goes Green sei Dank – auf eine nachhaltige Durchführung geachtet und der unvermeidliche CO 2 -Fußabdruck kompensiert wurde.

dgmp-kongress.de/ BRANCHENTREFF

Ausblick MedizinphysikKongress 2024

Die Fortführung der spannenden Diskussionen im gesamten Bereich der Medizinphysik mit Teilnehmern aus ganz Europa ist vom 11. bis 14. September 2024 zu erwarten. Dann laden die Tagungspräsidentinnen Prof. Dr. Katia Parodi (Präsidentin des Dreiländerkongresses der DGMP, ÖGMP und SGSMP) und Dr. Yolanda Prezado (Kongresspräsidentin der EFOMP) zum European Congress of Medical Physics in Verbindung mit der Dreiländertagung der deutschsprachigen Medizinphysikgesellschaften nach München ein. 71 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024

DeepHealth verfügt über ein umfassendes Angebot an Lösungen für die Gesundheitsinformatik

Die Radiologie ist mehr als nur die Erzeugung von Bildern. Sie umfasst eine Vielzahl an Aufgaben im Gesundheitswesen, vom Screening, über die Verlaufskontrolle bis hin zu Nachsorgeprogrammen. DeepHealth zielt darauf ab, den Paradigmenwechsel durch die Einführung eines bahnbrechenden Cloudnativen Betriebssystems (OS) zu vollziehen, das von klinischer KI angetrieben wird, um das klinische Vertrauen der Patienten und die Bereitstellung der Pflege effizient zu verbessern.

DeepHealth hat es sich zum Ziel gesetzt, die Herausforderungen in der Radiologie zu meistern – von der Überweisungsplanung, der Terminplanung und der Einbindung der Patienten bis hin zu den Arbeitsabläufen der MTRs und der Interpretation.

DeepHealth möchte die Nutzer entlang der gesamten Versorgungskette mit personalisierten Arbeitsabläufen unterstützen, um eine bessere Versorgung zu gewährleisten.

Kundenstamm, der es ermöglicht, Produkte zu entwickeln, die den spezifischen Bedürfnissen der globalen Märkte entsprechen. Durch diese Maßnahmen wird sichergestellt, dass die Produkte relevant, effektiv und langfristig erfolgreich sind. „Das DeepHealth OS wird sowohl klinische als auch operative Arbeitsabläufe integrieren und ist modular und offen konzipiert. KI- und Workflow-Anwendungen können separat eingesetzt werden, um mit den besten Ökosystemlösungen zu interagieren“, sagt Sham Sokka, Chief Operating and Technology Officer von DeepHealth.  DeepHealths einzigartiger „Ein-System“-Ansatz wird die medizinische Bildgebung optimieren und Radiologieabteilungen weltweit mit einer umfassenden Lösung für die medizinische Bildgebung unterstützen, einschließlich operativer Lösungen und End-to-End-Services für alle Beteiligten des gesamten Versorgungskontinuums. Das DeepHealth-Portfolio wird von RadNet und mehr als 300 externen Kunden genutzt, die jährlich über 15 Millionen Untersuchungen durchführen. Die KI-Technologie von DeepHealth ermöglichte es, mehr als zwei Millionen Diagnosen in großen Screening-Programmen in den USA und Europa zu verbessern.

DeepHealth ist ein führender Anbieter von Radiologie-Informatik mit amerikanischen und europäischen Wurzeln, was dem Unternehmen einen Vorteil in Bezug auf Glaubwürdigkeit, Vertrauenswürdigkeit und Marktposition verschafft. Die 2015 und 2012 gegründeten Unternehmen Aidence und Quantib stellen integrale Bestandteile der Marke DeepHealth dar und sind ein Beleg für das kontinuierliche Engagement des Unternehmens in der Region. DeepHealth verfügt über Niederlassungen, Mitarbeiter, starke Partnerschaften und einen treuen www.deephealth.com/

Besucher des ECR 2024 können sich über die Verfügbarkeit der KI-gestützten Gesundheitsinformatik und der klinischen KI-Anwendungen von DeepHealth am Stand AI-13 informieren.

72 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 AUS DEN UNTERNEHMEN Advertorial

Hochdruckinjektionssysteme (CT, MRT, Angio)

Kreatinin-Messgerät (Statsensor/NOVA Biomedical)

CO2 - Insufflatoren

Disposables

Verkauf und Leasing von Neu- u. Gebrauchtgeräten

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www.vmp-medizintechnik.de

AUS DER PRAXIS RADIOLOGIE MAGAZIN

Neuheiten 2024

Der RSNA beginnt jedes Jahr am Sonntag nach Thanksgiving. Es gehört schon zur Tradition, dass alle Hersteller im McCormick Place in Chicago die Neuheiten des kommenden Jahres vorstellen. Die Industrie-Ausstellungen des RSNA 2023 erstreckten sich über 398.400 Quadratmeter. Insgesamt 691 Aussteller, darunter 133 RSNA-Erstaussteller, zeigten ihre neuesten Produkte und Lösungen aus den Bereichen Röntgen, CT, MRT, Ultraschall, RIS, PACS sowie KI und zahlreiches Zubehör.

Canon Medical

Aquilion Serve SP

Mit dem neuen Aquilion Serve SP stärkt Canon Medical die klinische Sicherheit bei Routineuntersuchungen, einschließlich Trauma und Kardiologie. Die 80 cm Gantry verfügt über zwei einfach zu bedienende Touchscreens und integrierte Kameras, die eine automatische Patientenpositionierung auf Knopfdruck unterstützen. Wie beim Aquilion ONE / INSIGHT Edition macht der INSTINX-Workflow das Erlernen und die Verwendung des Systems zu einem schnellen und unkomplizierten Prozess und sorgt für konsistentes Scannen.

Eine wichtige Entwicklung ist die Einführung der Advanced Intelligent Clear-IQ Engine (AiCE) Technologie von Canon Medical Systems in alle Segmente des CT-Portfolios. Im Jahr 2018 wurde die immense Rechenleistung von Deep Learning Neural Networks mit der Entwicklung von AiCE erstmals auf die Bildrekonstruktion angewendet. Ursprünglich für den ultrahochauflösenden CT Aquilion Precision entwickelt, wurde es später auf andere Systeme übertragen. Jetzt ist es zum ersten Mal auch für den Einstiegsbereich verfügbar, wodurch das geringe Rauschen, die verbesserte räumliche

Canon Medical

Precise IQ Engine (PIQE)

Auflösung und die Dosisreduzierung für alle Kunden zugänglich werden. AiCE und PIQE werden von Altivity, der multimodalen, übergreifenden Marke, die alle KI-Technologien von Canon Medical Systems unter einem Namen zusammenfasst, unterstützt.

auf ein neues Niveau zu heben. Die PIQE-Anwendung erzeugt aus Bildern mit geringer Auflösung Bilder mit hoher räumlicher Auflösung, wobei die Bildqualität erhalten bleibt und Ringing-Artefakte reduziert werden. Darüber hinaus ermöglicht PIQE dem Benutzer eine Verdreifachung der Matrix in beiden Richtungen der Ebene, also einen Faktor von 9. NEUHEITEN

Canon Medical kündigte die Einführung von Precise IQ Engine (PIQE) an, einer Deep Learning Rekonstruktionstechnologie für MRT. PIQE ist die hochauflösende Deep-LearningRekonstruktion für MRTs von Canon Medical Systems, angetrieben von Altivity, einem kühnen neuen Ansatz für KI-Innovationen, der intelligente Technologien nutzt, um ein völlig neues Niveau an Qualität, Einblick und Wert zu erreichen. PIQE vergrößert die Matrix, entfernt Rauschen und liefert scharfe anatomische Bilder, um die MRT-Bildgebung 74 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024

Canon Medical

12" × 12" High-Definition Detektor für die Angiographie

Bei interventionellen Eingriffen setzt Canon Medical seinen Fokus auf Klarheit und Präzision fort und führt für das Alphenix Sky 12 HD den hochauflösenden HD 76 Hi-Def Detektor ein.

Der neue Detektor bietet eine mehr als doppelt so hohe räumliche Auflösung wie herkömmliche Flachbilddetektoren und hilft dem Anwender, feine Details bei komplexen interventionellen Verfahren zu erkennen.

Das Alphenix Sky 12 HD mit 12“ ×12“-Hi-Def-Detektor verbessert die Bilddarstellung bei interventioneller Kardiologie (IC), interventioneller Neurologie (IN), interventioneller Onkologie (IO) und interventioneller Radiologie (IR), einschließlich pädiatrischer Verfahren.

Der neue 12" ×12"-Hi-Def-Detektor erweitert die Alphenix-Familie und ergänzt den bestehenden 12" × 16"-Hi-Def-Detektor. Beide Optionen bieten Klinikern jetzt die Wahlmöglichkeit für unterschiedliche Verfahrensanforderungen und ergänzen die bestehende Palette der Alphenix Sky+, Alphenix 4D CT, Alphenix Biplane und Alphenix Core+ Systeme.

Fujifilm

FCT iStream

Fujifilm stellte auf dem RSNA 2023 mehrere neue medizinische Systeme vor. Zu den ausgestellten neuen Bildgebungssystemen gehören drei digitale Radiographie-Suiten (DR), zwei Durchleuchtungssysteme, ein 0,4T-MRT-System und ein 128-SchichtComputertomographie-System (CT).

Das neue kompakte 128-Schicht-CT-System FCT iStream nutzt die iterative Rekonstruktion mit Bildmodellierung (IPV) für eine Dosisreduzierung von bis zu 83 Prozent und intelliODM, einen organbasierten Röhrenstrom, der die Dosis um 30 Prozent reduziert, ohne die Bildqualität zu beeinträchtigen. Gleichzeitig ist das neue System in der Lage, 60 Bilder pro Sekunde aufzunehmen, was zu einem schnelleren Scan-Erlebnis für den Patienten und einem optimierten Arbeitsablauf für den Arzt beiträgt.

75 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 NEUHEITEN

Fujifilm

APERTO Lucent Plus

Neben dem neuen CT präsentierte Fujifilm mehrere neue DR-Suiten zur Vereinfachung von Röntgen-Scans und ein MRT der nächsten Generation: Den APERTO Lucent Plus.

Die MR-Bildgebungstechnologie des APERTO Lucent Plus basiert auf einem Permanentmagnetsystem mit einer statischen Feldstärke von 0,4 T und einem platzsparenden, patientenfreundlichen Gantry-Design. Das System verfügt über ein einzigartiges Design mit nur einer Säule und einem offenen Blickwinkel von 320 Grad, um gleichzeitig den Platzbedarf zu reduzieren, den Zugang zur Untersuchung zu vereinfachen und den Patienten mehr Komfort zu bieten. Darüber

hinaus verfügt das System über einen seitlichen Verschiebetisch, eine Bewegungskompensationsanwendung sowie RADAR- und RF FatSat-Funktionen zur Rationalisierung des Arbeitsablaufs.

Philips

Healthcare Mobiles MRT-System erweitert den Zugang zur Versorgung

Das mobile MRT-System BlueSeal MR Mobile zeigte Philips auf dem RSNA in einem Lastwagen. Der vollständig versiegelte 1,5TMagnet ist für den heliumfreiem Betrieb konzipiert.

Fujifilm

Persona RF PREMIUM+

Das Persona RF PREMIUM+ ist ein vielseitig einsetzbares Röntgen- und Fluoroskopiesystem für Krankenhäuser und medizinische Zentren jeder Größe, das Echtzeit-Bildgebung für das Skelett, den Verdauungstrakt, die Harnwege, die Atemwege und die Fortpflanzungsorgane sowie für bestimmte Organe wie Herz, Lunge und Nieren bietet.

Das System verfügt über einzigartige Optionen, einschließlich der Möglichkeit, einen Abstand von 180 cm zwischen Fokus und Bild (SID) zu erreichen, um Untersuchungen des Brustkorbs und lange Wirbelsäulen- oder Beinaufnahmen zu ermöglichen.

Das mobile Konzept ermöglicht patientenorientierte MRT-Untersuchungen, wo und wann immer sie benötigt werden und verbraucht dabei weniger Helium als ein nicht versiegelter Magnet. Mit mehr als 600 weltweit installierten Systemen haben MRT-Scanner, die mit der BlueSeal-Magnettechnologie von Philips

ausgestattet sind, seit 2018 mehr als 1,5 Millionen Liter Helium eingespart. Mit der in einem mobilen LKW montierten Technologie, möchte Philips den Zugang zu MRT-Untersuchungen an bisher unterversorgten Orten verbessern.

76 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 NEUHEITEN

Philips Healthcare

Ultraschall EPIQ Elite

Zu den neuen Funktionen und wichtigen Verbesserungen, die in die neuesten Ultraschallsysteme von Philips integriert sind und für eine verbesserte Visualisierung und Effizienz sorgen, gehören:

Kontrastverstärkter Ultraschall Das verbesserte hochauflösende MVI des EPIQ Elite bietet eine Verbesserung der räumlichen Auflösung für kontrastverstärkten Ultraschall und liefert Informationen über das Muster des Blutflusses bei der Charakterisierung von Läsionen. Ultra-Hochfrequenz-Schallkopf Im Vergleich zu bisherigen Schallköpfen verbessert der UltrahochfrequenzSchallkopf mL26-8 die räumliche Auflösung und die Eindringtiefe für die EPIQ-Plattform.

3D-ähnliche Farb-Doppler-Bildgebung Flow Viewer erzeugt ein 3D-ähnliches Bild des Blutflusses in den Gefäßen, das die Diagnose in schwierigen Fällen verbessern kann.

Siemens Healthineers

Somatom Pro.Pulse

Schnelle, qualitativ hochwertige Bilderfassung Ein neuer AutoSCAN-Assistent verbessert die Effizienz der Arbeitsabläufe und ermöglicht Scans mit einer reduzierten Anzahl von Tastendrucken während einer Untersuchung, wobei das Bild automatisch Pixel für Pixel optimiert wird.

Philips Healthcare

Cloudbasiertes PACS mit neuen KI-gestützten klinischen und operativen Workflows

Philips HealthSuite Imaging ist die nächste Generation des cloudbasierten Philips Vue PACS, das es ermöglicht, neue Funktionen schneller zu nutzen, die Effizienz zu steigern und die Patientenversorgung zu verbessern. HealthSuite Imaging auf Amazon Web Services (AWS) bietet neue Funktionen, wie den leistungsstarken Fernzugriff für die Befundung, integriertes Reporting und KI-gestützte Workflow-Orchestrierung, die alle sicher über die Cloud bereitgestellt werden, um die IT-Verwaltung zu entlasten. Der Philips AI Manager, eine End-to-End-Lösung für KI, die in die IT-Infrastruktur des Kunden integriert wird und Radiologen die Nutzung von mehr als 100 KI-Anwendungen für eine umfassendere Bewertung und tiefere klinische Einblicke in den radiologischen Workflow ermöglicht, wurden ebenfalls vorgestellt

Mit dem Somatom Pro.Pulse stellte Siemens Healthineers einen neuen Dual-Source-CT vor, der sich auch für kleinere und ländliche Einrichtungen sowie ambulante Diagnosezentren eignet. Die Kosten über den gesamten Produktlebenszyklus sind aufgrund eines verbesserten Kühlsystems und eines effizienteren Stromverbrauchs niedriger als bei anderen DualSource-Systemen. So überwindet der Scanner erstmals eine der größten Hürden für die Anschaffung eines der Dual-Source-Systems –nämlich die Lebenszykluskosten.

Mit dem Somatom Pro.Pulse möchte Siemens die Dual-Source-CTScanner mehr Patientinnen und Patienten zugänglich machen. Standardisierte Arbeitsabläufe sorgen für eine verbesserte Reproduzierbarkeit.

77 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 NEUHEITEN

Siemens Healthineers Acuson Maple

Das neue Ultraschallsystem Acuson Maple von Siemens Healthineers ist auf Vielseitigkeit ausgelegt, unterstützt 15 Schallköpfe und verfügt über 25 erweiterte Funktionen, die die Benutzerfreundlichkeit verbessern und den Arbeitsablauf optimieren.

Durch einen integrierten Akku kann mit dem System bis zu 75 Minuten ohne externe Stromversorgung gescannt werden. Dies hilft vor allem in Ländern mit Herausforderungen bei der Stromversorgung und in klinischen Umgebungen, die den Wechsel zwischen den Untersuchungsräumen für eine schnelle Beurteilung von Patientinnen und Patienten erforderlich machen.

Die KI-gestützten Werkzeuge des Systems bieten Konsistenz bei wiederkehrenden Aufgaben. Für die Bildgebung in der Geburtshilfe und Gynäkologie nutzt die Auto-OBFunktion KI-Funktionen, um das Alter und Gewicht des Fötus automatisch zu berechnen und so die Gesamtmesszeit zu reduzieren.

In der kardialen Bildgebung führt die durch Macchine Learning trainierte eSie MeasureFunktion während einer routinemäßigen Echokardiographie-Untersuchung automatisch Herzmessungen durch. eSie Measure reduziert Tastenanschläge und verkürzt die Zeit für routinemäßige Echountersuchungen.

Siemens Healthineers zeigte auf dem RSNA 2023 Ideen und Prototypen für den Einsatz generativer KI. Software wie ChatGPT hat in den letzten Monaten gezeigt, dass KI nicht nur existierende Datensätze analysieren kann, sondern daraus auch neue Inhalte erstellt. Viele Unternehmen positionieren sich mit generativer KI in den Bereichen Text- oder Bildgenerierung.

Siemens Healthineers setzt nicht nur auf Bild- oder nur auf Textanwendungen – das Unternehmen bringt beides zusammen. Ein Chatsystem lädt, verknüpft und bereitet die passenden Antworten, Reports und Bilder auf. So kann zum Beispiel durch Klicks auf das medizinische Bild der passende Bereich im Report

hervorgehoben werden – und andersherum. Außerdem sollen beim Lesen diagnostischer Bilder Reports durch generative KI dynamisch erstellt und noch vor dem Lesen anhand ihrer Wichtigkeit priorisiert werden.

Außerdem arbeitet das Unternehmen an generativer KI für den Einsatz im Service und Support von Kunden sowie Schulungen für medizinisches Personal. Damit wird generative KI ein wichtiger Bestandteil der sogenannten Smart Imaging Value Chain. Sie beinhaltet die intelligente Datenintegration, entlang des gesamten Bildgebungsprozesses – von der Historie der Patientinnen und Patienten bis zum Reporting.

78 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 NEUHEITEN
Siemens Healthineers Generative KI hat das Potential massive Effizienzsprünge zu generieren

Intelligente Technologie liefert auf Anhieb das richtige Bild

Agfa HealthCare zeigte auf dem RSNA 2023 neue Soft- und Hardware: MUSICA, SmartXR und ScanXR sowie die neuesten Versionen des mobilen Röntgensystems DR 100s und des Röntgenraums DR 600, die dazu beitragen, vom ersten Röntgenbild an, genaue und hochwertige diagnostische Informationen zu liefern.

Das SmartXR-Portfolio erweitert die DR-Lösungen von Agfa, um die Bildakquisition zu unterstützen und die Arbeitsbelastung der Röntgenassistenten zu verringern.

ScanXR identifiziert verdächtige kritische Pathologien und stellt sicher, dass Bilder mit wichtigen diagnostischen Informationen am Point of Care sofort als vorrangig markiert werden können.

Der Röntgenraum DR 600 ist ein vollautomatischer, deckenmontierter Röntgenarbeitsplatz, der den Arbeitsablauf optimiert und den Durchsatz erhöht. Er wird von MUSICA angetrieben und ist ideal für hochfrequentierte Umgebungen. Bewährte Technologien wie ZeroForceManövrierbarkeit und EasyStitch-Bildgebung für die gesamte Wirbelsäule sowie die Beine verbessern den Bedienkomfort und erhöhen die Produktivität.

Sowohl das DR 100s als auch der DR 600 sind mit dem gesamten SmartXR-Portfolio erhältlich.

MUSICA optimiert automatisch die Bildverarbeitung, um die Bildqualität zu verbessern, und ist standardmäßig in allen Agfa-Direktradiographie- (DR) und Computerradiographie-Systemen (CR) enthalten. Das System analysiert automatisch die Eigenschaften von Rohbilddaten und optimiert die Verarbeitungsparameter, unabhängig von Körperteilen oder Dosisabweichungen.

Das mobile Röntgengerät DR 100s bietet eine außergewöhnliche mobile Ergonomie und Agilität und kombiniert die Aufnahme von Röntgenbildern mit Manövrierbarkeit und Benutzerfreundlichkeit. Die Verbesserungen betreffen:

◾ die motorunterstützte ZeroForce-Bewegung der vertikalen Säule

◾ Doppelauslösetasten in den Griffen des Röhrengehäuses für Feineinstellungen

◾ bewährte und weithin verfügbare Bleibatterien, die die niedrigsten TCO bieten

◾ einen Barcode-Leser, der einen verbesserten Arbeitsablauf ohne Mausklick ermöglicht

◾ SmartRotate für elf weitere Körperteile

79 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 NEUHEITEN

Bracco

Unlocking the Invisible

Bei Bracco standen die Aktivitäten während des RSNA 2023 unter dem Motto „Unlocking the Invisible“. Damit demonstrierte das Unternehmen sein Engagement für die Optimierung der diagnostischen Genauigkeit und Nachhaltigkeit.

Mit dem MR Symposium „Die Zukunft ist jetzt –Das neuartige GBCA Gadopiclenol“ boten führende Experten Einblicke, die zeigten wie sie Vueway seit der FDA-Zulassung im letzten Jahr in ihre Praxis implementiert haben, wobei die Hälfte des Gadoliniums (0,05 mmol/kg) im Vergleich zu anderen makrozyklischen GBCAs mit zugelassenen Dosen von 0,1 mmol/kg in zugelassenen Indikationen in den USA verwendet wird.

Cerebriu

Außerdem schloss Bracco eine Vereinbarung mit Subtle Medical zur Erforschung neuer KI-Algorithmen, um besser zu verstehen, welche Rolle KI in der kontrastverstärkten MRT-Bildgebung spielen kann. Die Vereinbarung bringt Braccos Expertise in der diagnostischen Bildgebung mit der innovativen KI-Technologie von Subtle Medical für die Bilderfassung zusammen. Durch die Integration von KI in die kontrastverstärkte MRT zielt die Partnerschaft darauf ab, eine bessere Bildqualität, kürzere Interpretationszeiten und letztlich eine bessere Diagnostik und Versorgung für Patienten zu erreichen.

Automatisierung von MRT-Scans mithilfe von Künstlicher Intelligenz

Smart Protocol – Echtzeit-Anpassung von MRT-Scanprotokollen

Smart Protocol analysiert die initialen Aufnahmen nach Auffälligkeiten und schlägt die am besten geeigneten nächsten Sequenzen vor, während sich der Patient noch im Scanner befindet.

◾ Unterstützung von MRT-Technologen bei der Durchführung von speziellen Gehirnprotokollen

◾ Zeitersparnis für Radiologen, da geeignete Befundungsdaten vorliegen

◾ Vermeidung von Wiederholungsuntersuchungen

Smart Alert –Sofortige Erkennung kritischer Befunde für eine priorisierte Befundung

Smart Alert erkennt kritische Auffälligkeiten bereits während der MRT-Aufnahme und ermöglicht so die Priorisierung der radiologischen Untersuchung und die sofortige Benachrichtigung.

◾ Sichere Identifizierung von Auffälligkeiten

◾ Verkürzung der Zeit bis zur Befundung und der Weiterbehandlung

◾ Vermeidung von Wiederholungsuntersuchungen

80 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 NEUHEITEN

GE HealthCare

Mehrere Meilensteine bei unterschiedlichen Modalitäten

2023 gab es bei GE HealthCare gleich mehrere Meilensteine bei unterschiedlichen Modalitäten zu feiern: 30 Jahre Ultraschall, 40 Jahre SIGNA MR und 50 Jahre MICT-Technologie.

Mit 58 Zulassungen führt GE HealthCare die Liste der KI-fähigen Medizinprodukte der US-amerikanischen Food and Drug Administration (FDA) bereits das zweite Jahr in Folge an.

Zu den auf dem RSNA 2023 vorgestellten KI-gestützten DeepLearning-Innovationen gehören:

MyBreastAI Suite bietet eine All-in-One-Plattform, die eine umfassende Sammlung von KI-Tools integriert, mit denen Künstliche Intelligenz nahtlos in den Arbeitsablauf der Brustbildgebung integriert werden kann.

Critical Care Suite 2.1 erweitert die Triage-Fähigkeiten mit der FDAZulassung einer neuen KI, die einen vermuteten Pneumothorax (PTX) erkennt und lokalisiert – mit sofortiger Benachrichtigung und Overlay auf dem Gerät für das Vorhandensein oder Fehlen eines PTX.

SIGNA Champion ist ein neuer 1,5T-Scanner, der viel Patientenkomfort in einem Wide-Bore-System bietet, mit Zugang zu Technologien wie AIR Recon DL, Sonic DL und AIR Coils. Außerdem verfügt er über KI-fähige Workflow-Funktionen, die Effizienz und Bildqualität unabhängig von der Erfahrung des Anwenders unterstützen sollen.

Der Theranostics Pathway Manager Tile on Command Center zielt darauf ab, Gesundheitsdienstleistern eine einfach zu bedienende Anwendung zu bieten, die die mühsame Arbeit der Koordinierung des onkologischen Versorgungspfads und der Identifizierung und Verfolgung potenzieller Theranostik-Kandidaten vereinfacht –eine Arbeit, die in der Vergangenheit manuell und mühsam war.

Die Revolution Ascend Platform ist eine neue CT-Lösung mit integrierter Skalierbarkeit für Upgrades der CT-Detektorabdeckung vor Ort. Die Plattform ermöglicht es, die Scanner-Technologie zu modernisieren, ohne die Gantry zu ersetzen.

Dies baut auf dem Erfolg der ähnlich skalierbaren Revolution Apex-Plattform auf, die um die neue Funktion ECG-less Cardiac erweitert wird, mit der Kliniker Bilder ohne die Hilfe der EKG-Unterstützung des Patienten aufnehmen können.

81 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024 NEUHEITEN

Advanced Digital Research

Ludwig-Wagner-Straße 19 · 69168 Wiesloch · Deutschland

+49 (0)6222-9388-0 discus@adr-ag.de · www.dicom-disc.de

Agfa HealthCare Germany GmbH

Paul-Thomas-Straße 58 · 40599 Düsseldorf · Deutschland

+49 211 22986-0

info-medimg.dach@agfa.com · www.agfa.com

Aidoc Medical

Aminadav St. 3 · Tel-Aviv-Yafo · 6706703 · Israel aidoc.com

Annalise-AI B.V.

C/- Zedra Management B.V · Schiphol Boulevard 359 · WTC Schiphol Airport D-Toren 11de etage · 1118BJ Schiphol · Niederlande info@annalise.ai · annalise.ai

Bayer Vital GmbH

Gebäude K 56 · 51366 Leverkusen · Deutschland

+49 214 30-1

www.radiologie.bayer.de

Dr. Wolf, Beckelmann & Partner GmbH

Robert-Florin-Straße 1 · 46238 Bottrop · Deutschland

+49 2041 7464-0

info@beckelmann.de · www.beckelmann.de

Blackford Analysis

160 Causewayside ·Edinburgh EH9 1PR · Vereinigtes Königreich

+44 131 473 1156 www. blackfordanalysis.com

Bracco Imaging Deutschland GmbH

Max-Stromeyer-Strasse 116 · 78467 Konstanz · Deutschland

+49 7531 3631000

kontrastmittel@bracco.com · www.bracco.com/de-de

Brainlab AG

Olof-Palme-Straße 9 · 81829 München · Deutschland

+42 89 9915680

contact@brainlab.com · www.brainlab.com

Canon Medical Systems GmbH

Hellersbergstraße 4 · 41460 Neuss · Deutschland

+49 2131 1809-0

info.de@eu.medical.canon · de.medical.canon

Cerebriu

Danneskiold-Samsøes Allé 41 · 1434 Kopenhagen · Dänemark info@cerebriu.com · www.cerebriu.com/de/

FIRMENÜBERSICHT 82 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024

Coreline Europe GmbH

Ludwig-Erhard-Straße 30 – 34 · 65760 Eschborn · Deutschland

+49 6196 5 233460 info@corelinesoft.eu · www.corelinesoft.com

Dedalus HealthCare GmbH

Konrad-Zuse-Platz 1 – 3 · 53227 Bonn · Deutschland

+49 228 2668-000 healthcare.de@dedalus-group.com · www.dedalusgroup.de

deepc GmbH

Blumenstraße 28 · 80331 München · Deutschland contact@deepc.ai ·www.deepc.ai

deephealth

212 Elm St. · Somerville · MA 02144 · Vereinigte Staaten www.deephealth.com

Digithurst · Bildverarbeitungssysteme GmbH & Co. KG Wasserrunzel 5 · 91186 Büchenbach · Deutschland

+49 9171 9671-0 info@digithurst.de · www.digithurst.de

Ferrum

440 North Wolfe Road · Sunnyvale, California · 94085 · Vereinigte Staaten info@ferrumhealth.com · ferrumhealth.com

Floy GmbH

Augustenstraße 22 · 80333 München · Deutschland

+49 89 244136090 info@floy.com · www.floy.com

FUJIFILM Deutschland · Niederlassung der FUJIFILM Europe GmbH Balcke-Dürr-Allee 6 · 40882 Ratingen · Deutschland

+49 2102 5364-0 medical_feg@fujifilm.com · www.fujifilm.com/de

GE Healthcare

Oskar-Schlemmer-Straße 11 · 80807 München · Deutschland

+49 89 96281-0 www.gehealthcare.de

Gemedico GmbH

Tulpenstraße 3 · 35108 Allendorf (Eder) · Deutschland

+49 6452 5099960 info@gemedico.com · gemedico.com

GLEAMER

5 avenue du Général de Gaulle ·94160 Saint Mandé · Frankreich

+49 152 58295559 www.gleamer.ai

FIRMENÜBERSICHT 83 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024

Telemedizin GmbH

Idana AG

Ellen-Gottlieb-Straße 19 · 79106 Freiburg · Deutschland +49 761 6006784-0 info@idana.com · www.idana.com

ImageBiopsy Lab

Zehetnergasse 6/2/2 · 1140 Wien · Österreich +43 1 9 051206 sales@imagebiopsy.com · imagebiopsy.com

Icometrix

Kolonel Begaultlaan 1b / 12 ·3012 Leuven · Belgien +32 16 369000 info@icometrix.com · www.icometrix.com

Incepto Deutschland GmbH

Basler Straße 115 · 79115 Freiburg · Deutschland contact@incepto-medical.com · www.incepto-deutschland.de

INFINITT Europe GmbH

Gaugrafenstraße 34 · 60489 Frankfurt am Main · Deutschland +49 69 583000-200 ieusales@infinitt.com · www.infinitt.com

Konica Minolta · Business Solutions Deutschland GmbH · Healthcare Business Werner-Eckert-Straße 2 · 81829 München · Deutschland +49 89 238875-0 healthcare@konicaminolta.de · www.konicaminolta.de/de-de/healthcare

Lunit

Amsterdam · Niederlande www.lunit.io/en

MedEcon Telemedizin GmbH

Gesundheitscampus-Süd 29 · 44801 Bochum · Deutschland +49 234 97836-0 info@medecon-telemedizin.de · www.medecon-telemedizin.de

mediaire GmbH

Möckernstraße 63 · 10965 Berlin · Deutschland +49 30 28649067 info@mediaire.de · www.mediaire.de

MEDTRON AG

Hauptstraße 255 · 66128 Saarbrücken · Deutschland +49 681 97017-0 info@medtron.com · www.medtron.com

NEXUS / CHILI GmbH

Friedrich-Ebert-Straße 2 · 69221 Dossenheim · Deutschland +49 6221 18079-10 info@nexus-chili.com · www.nexus-chili.com

Olea Medical

Z.I. Athelia IV · 93 Avenue des Sorbiers · 13600 La Ciotat · Frankreich +33 4 42 71 24 20 contact@olea-medical.com · olea-medical.com

FIRMENÜBERSICHT 84 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024

Philips Healthcare

Röntgenstraße 22 · 22335 Hamburg · Deutschland

+49 40 2899-0

healthcare.deutschland@philips.com · www.philips.de/healthcare

Quibim

((USA, UK oder Spanien)) www.quibim.com

RA Radiology Advanced GmbH

Schloßstraße 34 · 12163 Berlin · Deutschland +49 30 403664660

office@radiology-advanced.com · www.radiology-advanced.com

Rayscape

Calea Torontalului ST. No 69 · Timisoara · Rumänien +40 721265969

office@rayscape.ai· www.rayscape.ai

reif & möller diagnostic network AG

Gathmannstraße 3 · 66763 Dillingen/Saar · Deutschland +49 6831 6989722

telerad@reif-moeller.de · diagnostic-network-ag.de

Sectra Medical Systems

Gustav-Heinemann-Ufer 74c · 50968 Köln ·Deutschland +49 221 474570

info.de@sectra.com · www.sectra.com/dach

Siemens Healthcare GmbH

Henkestraße 127 · 91052 Erlangen · Deutschland

+49 9131 84-0 www.healthcare.siemens.de

Subtle Medical

883 Santa Cruz Ave, Suite 205 · Menlo Park, CA, 94025 · Vereinigte Staaten subtlemedical.com/

Telepaxx Medical Data GmbH

Wasserrunzel 5 · 91186 Büchenbach · Deutschland

+49 9171 898180 info@telepaxx.de · www.telepaxx.de

Thirona

Toernooiveld 300 · 6525 EC Nijmegen · Niederlande info@thirona.eu · www.thirona.eu

Vieworks

41-3, Burim-ro 170beon-gil, Dongan-gu, Anyang-si, Gyeonggi-do, 14055 · Republik Korea MedicalImagingSalesTeam@vieworks.com · xrayimaging.vieworks.com

VMP GmbH

Robert-Florin-Straße 1 · 46238 Bottrop · Deutschland +49 2041 7758-95 info@vmp-medizintechnik.de · www.vmp-medizintechnik.de

FIRMENÜBERSICHT 85 RADIOLOGIE MAGAZIN 1-2024

Das nächste RADIOLOGIE MAGAZIN erscheint am 27. Juni 2024

Der Themenschwerpunkt der nächsten Ausgabe lautet:

MRT-SYSTEME, INJEKTOREN UND KONTRASTMITTEL

Die vergangen Monate hat sich in der Magnetresonantomographie viel getan. In allen Leistungsklassen kamen Systeme mit neuer innovativer Technik auf den Markt. Zur Verbesserung der Bildqualität trägt aber nicht nur die Feldstärke und das Gradientensystem oder moderne Spulenkonzepte bei, sondern auch optimierte Untersuchungssequenzen sowie automatisierte Nachbearbeitungsalgorithmen. Außerdem versuchen die Anbieter den Energieverbrauch zu reduzieren. Neu in der MRT ist, dass KI-Anbieter versu-

chen ihre innovativen Lösungen tief in der MRT-Konsole zu integrieren, um bessere Bilder zu erhalten und den MRT-Workflow zu beschleunigen. Gleichzeitig kamen neue Kontrastmittel auf den Markt, die aufgrund ihrer Relaxivität vielversprechende Eigenschaften aufweisen, die Kontrastmittelmenge zu reduzieren.

Im Themenschwerpunkt Kernspintomographie zeigen und erklären wir im nächsten Magazin alle Neuheiten vom Algorithmus über Injektoren sowie Kontrastmittel und Spulen bis zum Zero-Helium-MRT.

IMPRESSUM

Radiologie Magazin · Ausgabe 1-2024

Herausgeber / Redaktion / Anzeigenmarketing Guido Gebhardt

Adalbert-Stifter-Weg 2 b · 85661 Forstinning · Deutschland +49 15115674833 gg@radmag.de · www.radiologiemagazin.de

Gestaltung / Layout / Produktion

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Adlerweg 15 · 84061 Ergoldsbach · Deutschland +49 8771 4039663 info@muschiol-online.de

Gesamtherstellung

Weber Offset GmbH

Ehrenbreitsteiner Straße 42 · 80993 München · Deutschland +49 89 143150-0 info@weber-offset.de · www.weber-offset.de

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