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Rodin / Arp Fondation Beyeler

Fondation Beyeler

Rodin / Arp

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bis 16.05.2021

Rodin und Arp – Zwei Pioniere der modernen Skulptur im Dialog

bis 16.05.2021

Erstmals in einer Museumsausstellung trifft im Dialog zwischen Auguste Rodin (1840–1917) und Hans Arp (1886–1966) das bahnbrechende Œuvre des grossen Erneuerers der Bildhauerei des späten 19. Jahrhunderts auf das einflussreiche Schaffen eines Protagonisten der abstrakten Skulptur des 20. Jahrhunderts.

Als skulpturale Meilensteine veranschaulichen die Werke Rodins und Arps auf eindrückliche und exemplarische Weise grundlegende Aspekte in der Entwicklung der modernen Bildhauerei. So führte Rodin umwälzende Ideen und neue künstlerische Möglichkeiten in die Skulptur ein, die von Arp später aufgegriffen und in seinen biomorphen Formen auf neuartige Weise weiterentwickelt und neu interpretiert wurden. So befassten sich beide Künstler auf ihre eigene Weise mit zeitlosen, existentiellen Themen wie Schöpfung, Verwandlung und Verfall und nutzen Zufall, Fragmentierung und Assemblage als künstlerische Prinzipien. Obgleich bis heute nicht gesichert ist, dass sich Rodin und Arp jemals tatsächlich persönlich kennengelernt haben, weisen ihre Werke zahlreiche künstlerische Verwandtschaften und Bezugspunkte, aber auch Differenzen auf, welche die Gegenüberstellung ihrer unverkennbaren Schöpfungen zu einer besonders aufschlussreichen visuellen Erfahrung machen.

Mit rund 110 Werken aus internationalen Museen und Privatsammlungen ist Rodin / Arp eine der bislang umfangreichsten Skulpturenausstellungen der Fondation Beyeler. Neben Skulpturen beider Künstler, wozu auch Rodins monumentaler Kuss im Park des Muse-

ums gehört, sind auch Reliefs sowie Zeichnungen und Collagen zu sehen.

Den Auftakt der Ausstellung bildet die monumentale Gegenüberstellung von Rodins epochalem Denker von 1903 und Arps imposantem Ptolemäus III von 1961, die in einem offenen Dialog den bahnbrechenden Wandel von der Figuration zur Abstraktion in der Skulptur veranschaulichen. Der Denker entstand als Teil des sogenannten Höllentors, wo er den grossen Dichter Dante Alighieri, Verfasser der berühmten Göttlichen Komödie, darstellt. Gleichsam auf seinem eigenen Sockel sitzend, verkörpert dieser den reflektierenden Künstler und Menschen selbst. Arp nimmt in seinem abstrakten Spätwerk Ptolemäus III Bezug auf den griechischen Denker Claudius Ptolemäus, der in der Antike das für Jahrhunderte massgebliche geozentrische Weltbild prägte. In seiner Skulptur durchbricht Arp die Masse der Form und ergänzt sie um den Aspekt der Leere. Ptolemäus und Dante haben Bilder der diesseitigen und jenseitigen Welt erdacht – Rodin und Arp ihrerseits haben ihnen eine eigene neuartige künstlerische Form verliehen.

Die Ausstellung entsteht in Zusammenarbeit mit dem Arp Museum Bahnhof Rolandseck und wird vom Musée Rodin in Paris massgeblich unterstützt.