2 minute read

Leu Art Family und Bruce Conner

Museum Tinguely

Leu Art Family. Caresser la peau du ciel

Advertisement

03.03.2021 – 31.10.2021

Titine Leu, The Princess, 1998

Die Familie Leu ist in der Tattoo-Szene weltbekannt. Felix Leu, der Sohn von Eva Aeppli, der ersten Frau von Jean Tinguely, und Loretta Leu haben in den späten 1960er und 1970er-Jahren mit Tätowieren ihren Lebensunterhalt verdient und sind dabei mit ihren vier Kindern Ama, Aia, Filip und Ajja um die ganze Welt gereist. All diese Jahre des Reisens wurden von einer künstlerischen Neugierde genährt und haben einen Familienkosmos entstehen lassen. Die Idee zu einer Ausstellung entstand aus dem Wunsch heraus, diesen Kosmos mit den künstlerischen Werken aller Mitglieder dieses Clans dem Publikum zugänglich zu machen. Sie sind vom 3. März bis zum 31. Oktober 2021 im Museum Tinguely in Basel zu entdecken.

Gestern Vagabunden, heute sesshaft, aber immer Bewohner*innen und bewohnt von ihrem aus tausend künstlerischen Erkundungsreisen gewobenen-geflochtenen eigenen Universum. Loretta und Felix lernen sich 1965 bei der Vernissage einer Ausstellung von Jean Tinguely in New York kennen. Sie arbeiten mit Tinguely und Niki de Saint Phalle bei der Realisierung ihrer monumentalen Skulptur für die Weltausstellung in Montreal zusammen (1967). Und dann brechen sie auf… In der im Museum Tinguely präsentierten Ausstellung führen drei Generationen einen Dialog miteinander: Felix und Loretta Leu, Filip und Titine Leu, Ama, Doug, Summer und Poppy Leu-Wilson, Aia, Steve, Fay und Indica Leu-Allin, Ajja und Tanya Leu, Jane Leu Rekas, Miriam Tinguely, Rolf Kesselring, Cajun Leu und Chloé Liberge, und Cressa Mc Laren.

Die Ausstellung

Der erste Saal ist nächtlich, beinahe spirituell, der zweite leuchtend, körperlich, überbordend. Zwei Räume wie das Yin und das Yang, der Mond und die Sonne. Die Dunkelheit birgt die ursprünglichen Gesten. Träume der ersten stilisierten Darstellungen, in den prähistorischen Höhlen. Der ersten Tänze, der ersten Trancen im Schein der Fackeln, in diesen Bäuchen der Erde, in diesen Bäuchen aus Stein. Die ersten künstlerischen Spuren der Menschheit sind Zeichnungen. Das Zeichnen kommt auch beim Kind zuerst, noch vor dem Sprechen. In diesem von der Nacht getragenen ersten Teil der Ausstellung wiegt sich ein Meer aus Skizzen im Rhythmus eines elektronischen Pulsars. Man kann an das Werk Unter dem Vulkan von Malcolm Lowry denken, der das Buch der Legende nach drei Mal geschrieben haben soll … Literarisches Treibgut.

Der zweite Saal steht im Zeichen des Himmels, an dem alle Sterne hängen. Dieser Kosmos präsentiert sich als Gesamtkunstwerk. Es ist der Himmel der Leu Art Family: der Versuch, über die zahlreichen malerischen Zeugnisse der einzelnen Familienmitglieder ein Universum, eine Philosophie und eine Weltanschauung aufzuzeigen. Die Wände verschwinden, über und über bedeckt mit den Werken der zwanzig Mitglieder dieses Clans. Ein Rausch, überbordende Fülle, Spiegel der Grosszügigkeit dieser vielköpfigen Familie. Hier wird jeder seinen Stern finden … ◀

Museum Tinguely

Bruce Conner. Light out of Darkness

Danse Macabre No. VI

05.05.2021 – 28.11.2021

Bruce Conners (1933-2008) kritische Haltung zur Kunstwelt ist ebenso legendär wie sein Ruf als Vater des Videoclips. Sein Schaffen in vielen Medien ist politisch, subversiv und von einer unmittelbaren sinnlichen Kraft, die unter die Haut geht. Die Ausstellung stellt sein filmisches Schaffen ins Zentrum, darunter die Arbeit CROSSROADS (1976), die Filmmaterial des ersten US-Unterwasser-Atombombentests von 1946 beim Bikini-Atoll zu einer 36-minütigen Studie über Horror und Sublimität dieses apokalyptischen Ereignisses zusammenfügt. ◀