wildEr

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gay*ch THEMA: wildER / Ausgabe Oktober/November 2018 /

NR. 92

portfolio: daniel bolliger INDIEN MACHTS LEGAL * SELBSTBESTIMMUNGSINITIATIVE NEIN! DER FARBENBLINDE FLORIST * DER RUSSISCHE PIANIST FILME * KULTUR * MUSIK * PARTYS * REISE-TIPPS 1


Nein

zur SelbstbeschneidungsInitiative der SVP

Die sogenannte Selbstbestimmungsinitiative der SVP ist ein gefährlicher Etikettenschwindel und betrifft uns als LGBTIQ-Menschen besonders: Sie beschneidet unsere Grundrechte.

Dank Urteilen des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte konnten die Rechte der LGBTIQ-Community in Europa und in der Schweiz massiv verbessert werden. Diese und zukünftige Urteile würden in der Schweiz wirkungslos.

Sie gefährdet unsere Sicherheit.

Schweizer Gerichtsurteile wären vom politischen Klima geprägt und willkürliche Verfassungsänderungen könnten durch eine Mehrheit des Parlaments oder des Volkes durchgesetzt werden. Wir LGBTIQ-Menschen als Minderheit wären vor Diskriminierungen nicht mehr geschützt. Wir müssen die Menschenrechte verteidigen! NEIN zur Selbstbestimmungsinitiative am 25. November 2018. Weitere Infos unter: sbi-nein.ch Allianz der Zivilgesellschaft

M I LC H JUGEND

FALSCHSEXUELLE WELTEN

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IMPRESSUM THEMA: wildER

Okt./Nov. 2018 ........................................................ neue Ausgabe, neues Thema, neues Design ....................................................... Verlag: PUNTO MEDIA GMBH, Strehlgasse 3, 8600 Dübendorf, Tel. 044 271 92 00, info@gay.ch ........................................................ Redaktionelle Mitarbeiter: Luis Pestana, Dominique Eichler ........................................................ Cover: Daniel Bolliger Grafik: Luis Pestana ........................................................ Partydaten melden: agenda@gay.ch ........................................................ Anzeigen + Abo: Tel. 044 271 92 00 oder luis@gay.ch ........................................................ Bilder und Texte dürfen nicht ohne unsere Genehmigung verwendet werden. ........................................................ ONLINE: www.gay.ch www.gayL.ch Der Shop bietet dir eine grosse Auswahl an Kondomen, Gleitgels, Toys, Büchern und Under-, sowie Swimwear. Das Sortiment wird stets angepasst und ausgebaut und bietet alles, was das schwule Herz begehrt. Ab 100 CHF ist deine Bestellung zudem versandkostenfrei, und natürlich sind die Pakete diskret verpackt und mit neutralem Absender. Mit jeder Lieferung erhältst du zudem jeweils auch die neuste Ausgabe des gay.ch-Magazins. ........................................................ SOCIAL MEDIA: www.facebook.com/gay.ch.switzerland www.instagram.com/gaypunktch www.twitter.com/gaydotch www.pinterest.ch/gaypunktch

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92: inhalt 4-5 6-7 8-9 11 12-15 17 19 20-21 22-23 25 26-27 28-29 31

Internationale LGBT-News Portrait/Interview: Harry Crane - Piano. Tattoos. New York. Portrait/Interview: Benjamin Avery - Farbenblind. Florist. Künstler: Comics. Pop. Indien / LGBT im Glück: Endlich legal Selbstbestimmungsinitiative: Ab an die Urne / Interview HIV-Selbsttest: Teste dich zu Hause Kino-Fieber: Queersicht, Pink & Co. Kultur pur: Bilder, Musik & Nostalgie „wilde“ Reise-Tipps Party-Agenda: Von gay.ch unterstützte Partys Cover/Portfolio: Daniel Bolliger LGBT-Rückblick im 5-Jahres-Takt

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lgbt-news: neues aus der g -----------------------------------------------------------------------------------

TRINIDAD/ TOBAGO:

Gericht beurteilt gleichgeschlechtlichen Sex erneut als legal

Die Regierung von Trinidad und Tobago erlitt Schiffbruch mit ihrer Klage: Die Richter des Obergerichts unterstützten ein Urteil von April und erklärten erneut, dass einvernehmlicher, gleichgeschlechtlicher Sex unter Erwachsenen legal ist. Die Regierung geht aber wieder in Berufung... Es gibt nun nur noch eine Instanz, nämlich den Privy Council in Grossbritannien, an den sich die Regierung von Trinidad und Tobago wenden kann, dann sind sämtliche Rechtsmittel ausgeschöpft. Der Generalstaatsanwalt hat diesen Schritt auch bereits angekündigt. Die Angelegenheit sei von höchster Wichtigkeit, weshalb das Oberste Berufungsgericht, in diesem Fall der Privy Council, darüber entscheiden soll. Das Gericht ist die letzte Instanz für Angelegenheiten von Grossbritannien, sowie gewissen Überseeterritorien und Commonwealth Staaten wie eben Trinidad und Tobago. Die Regierung des Karibikstaats will das Urteil früherer Instanzen, wie nun das Urteil des Obergerichts, nicht akzeptieren, dass gleichgeschlechtlicher Sex zwischen Erwachsenen legalisiert werden soll. Im jüngsten Urteil des Obergerichts fügte die Richterin die Worte „nicht einvernehmlich“ zum bestehenden Gesetzesartikel hinzu. Damit ist nur noch der gleichgeschlechtliche Sex illegal, welcher nicht einvernehmlich zwischen Erwachsenen stattfindet. Dies gilt ja quasi auch bei heterosexuellen Paaren. Laut Gay Aktivist Jason Jones, der den Fall mit seiner Klage ins Rollen gebracht hat, liege es auf der Hand, dass die Regierung einfach unter keinen Umständen verlieren wolle. Er kämpfe, weil es dabei nicht nur um LGBTs, sondern generell um die Rechte und die Freiheiten gehe, welche die Verfassung garantiere. -----------------------------------------------------------------------------------

MALAYSIA: Schwerer Stand für die Rechte von LGBTs

Statt sich erst mal auf die Grundrechte und die Entkriminalisierung von Homosexualität zu kümmern und vorwärts zu machen, lassen sowohl die Menschenrechtskommission, sowie auch der Premierminister von Malaysia verlauten, was sie nicht wollen, nämlich die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Die Diskussionen rund um die Rechte für LGBTs befeuern damit umso mehr die Homophobie im Land... Eigentlich sind sich die Menschenrechtskommission Malaysias, Suhakam, sowie Premierminister Mahathir Mohamad einig: Sie wollen die Grundrechte der Schwulen, Lesben und Transgender im Land schützen und dafür sorgen, dass niemand das Recht hat, sie zu diskriminieren, oder sie mit Hass und Gewalt zu bedrohen. Doch gerade wenn es um die Rechte von LGBTs geht, machen schnell Gerüchte die Runde, Ängste werden innerhalb der Bevölkerung geschürt und damit Homophobie befeuert. So verbreitete sich plötzlich, dass sowohl Suhakam, wie auch der Premier daran arbeiten, die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnen zu wollen. Worauf beide mit einem Dementi reagierten.

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Jedes Wort wird mittlerweile auf die Goldwaage gelegt, denn die Gerüchte tauchten auf, nachdem Mahathir angedeutet hat, dass die Menschenrechtskommission an der Gleichstellung der Rechte für LGBTs arbeite. Dabei meinte der Premier lediglich die Grundrechte und niemals Marriage Equality. Man habe ein anderes Wertesystem als der Westen, erklärte der Premierminister, obwohl man die grundlegende Haltung von Suhakam unterstütze. Das Konzept Malaysias sei es, dass Familien aus einem Paar und deren Kindern, auch adoptierten Kindern, bestehe, doch zwei Männer und zwei Frauen können keine Familie sein. Im Zuge des Dementis von Mahathir sah sich schliesslich auch Suhakam dazu benötigt ihre Pläne zu konkretisieren. Razali Ismail, Vorsitzender der Menschenrechtskommission, erklärte daher, dass die Suhakam die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nicht unterstütze. Man glaube aber an die Allgemeingültigkeit der Menschenrechte, doch man beziehe dabei immer auch die spezifischen Werte diesbezüglich mit ein. Suhakam bleibe in seiner Position standfest, dass niemand das Recht habe, LGBTs zu diskriminieren, oder sie mit Gewalt oder Hass zu bedrohen, führt Razali weiter aus. Dazu seien auch Anti-Diskriminierungsgesetze nötig, die alle Bürger Malaysias schützen. Die Regierung dürfe es nicht zulassen, so der Vorsitzende weiter, dass persönliche, religiöse Ansichten kombiniert mit der Untätigkeit der Regierung und politischer Homophobie eine Lizenz für die Gewalt gegen LGBTs werde. Man halte zudem daran fest, dass jede Person, egal welcher sexueller Orientierung oder Geschlechteridentität, die selben Grundrechte hat, welche ihr durch die Verfassung zugesichert werden. -----------------------------------------------------------------------------------


ga(y)nzen welt dem National Centre for Sex Education (Cenesex), war denn auch eine der treibenden Kräfte hinter der Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Raul Castro hat in diesem April sein Amt als Staatspräsident abgegeben und Miguel Diaz-Canel ist dessen Nachfolge angetreten. Kuba blickt auf eine bewegte, und früher äusserst brutale Vergangenheit in Bezug auf die LGBT-Community zurück: Nachdem Fidel Castro 1959 an die Macht kam, wurden viele LGBTs von der Polizei festgenommen und auf Geheiss des Revolutionsführers entweder ins Gefängnis oder in Umerziehungslager gesteckt. Im Jahr 2010 entschuldigte sich Fidel Castro öffentlich für diese Taten von damals und übernahm die volle Verantwortung dafür. -----------------------------------------------------------------------------------

CHILE: Neues Transgender-Gesetz bringt viele Verbesserungen

Fünf Jahre lang haben Transgender-Aktivisten auf diesen Tag gewartet, und nun war es endlich soweit: Ein neues Gesetz zur Geschlechteridentität hat in Chile praktisch alle Hürden gemeistert und bringt für Transgender viele Verbesserungen mit sich... Zuerst hat der Senat das Gesetz mit 26 zu 14 Stimmen doch recht deutlich genehmigt, und nur wenige Tage später hat auch der Nationalkongress mit 95 zu 46 Stimmen grünes Licht für die Einführung gegeben. Nun hat der chilenische Präsident Sebastián Piñera 30 Tage Zeit um das Gesetz in Kraft treten zu lassen. Da er das Gesetz auch öffentlich unterstützt hat, gilt seine Unterschrift als sicher.

KUBA: Staatspräsident unterstützt Marriage Equality

Kuba soll eine neue Verfassung erhalten, und der Prozess dazu ist bereits sehr weit fortgeschritten. Im Entwurf werden auch die Weichen zur Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare gestellt, doch genau dagegen formiert sich Widerstand unter anderem von der katholischen Kirche. Nun haben die Befürworter von Marriage Equality aber Unterstützung von höchster Stelle erhalten: Staatspräsident Miguel Diaz-Canel sprach sich offiziell für die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare aus... Bislang hat sich kein Staatspräsident von Kuba jemals offen für die Ehe von Schwulen, Lesben und Transgender ausgesprochen, bis jetzt: Miguel Diaz-Canel hat im April das Amt übernommen und nun im Zuge der Debatte um die neue Verfassung in einem Interview gegenüber dem Fernsehsender TV Telesur erklärt, dass er für die Anerkennung der Ehe zwischen zwei Personen ohne jegliche Einschränkungen sei, denn dies werde helfen alle Formen von Diskriminierungen innerhalb der Gesellschaft zu eliminieren. Kuba besitzt immer noch eine Verfassung beeinflusst durch die Sowjetzeiten, doch seit geraumer Zeit läuft der Prozess für eine umfassende Reform, welche in einer neuen Verfassung enden soll um das Land zu modernisieren. Der Entwurf liegt seit einigen Wochen vor und kann nun öffentlich debattiert werden, bevor es dann in einigen Monaten zu einer Volksabstimmung kommen wird. Vorsitzender der Verfassungskommission ist der ehemalige Staatspräsident Raul Castro, seines Zeichens Bruder von Fidel Castro. Raul Castros Tochter Mariela mit ihrer staatlichen Organisation,

Mit dem neuen Gesetz werden zahlreiche Verbesserungen für Transgender in Kraft treten. So sollen Transmenschen bereits ab dem Alter von 14 Jahren ihren Namen und ihr Geschlecht im Pass wechseln dürfen, und dies ohne eine geschlechtsangleichende Operation vornehmen zu müssen. Der ursprüngliche Entwurf sah sogar gar keine Altersgrenze vor, doch dafür liess sich keine Mehrheit finden. Die 14- bis 18-jährigen Jugendlichen brauchen für die Änderungen in ihren Dokumenten aber das Einverständnis der Eltern oder von ihren Erziehungsberechtigten. Entsprechend richtet sich die Kritik der Transgender-Aktivisten auch auf diesen Punkt: Es sei ein bittersüsser Tag, erklärte Rolando Jimenez von der Organisation Movement for Homosexual Integration and Liberation, da die Diskriminierung jener unter 14 Jahren zu mehr Suiziden führen werde. Die NGO Fundación Iguales feierte hingegen das Gesetz als grosser Sieg für die Rechte der Transgender nach einem fast fünf jährigen Kampf. Auch die chilenische Schauspielerin Daniela Vega, selber Transgender und Hauptdarstellerin im Oscar ausgezeichneten Film Una Mujer Fantastica, zeigte sich erfreut und postete auf Instagram ein berührendes Gedicht. Ob das Gesetz, welches nun eingeführt wird, so bleibt, ist ungewiss denn am Horizont ziehen dunkle Wolken auf: Die beiden konservativen Abgeordneten Sergio Bobadilla und Juan Antonio Coloma haben bereits angekündigt, dass sie vor das Verfassungsgericht ziehen wollen. Da sich das Gesetz auch an Minderjährige richte, verletzt es ihrer Meinung nach die Verfassung: Es untergrabe die biologische Identität von Minderjährigen... ----------------------------------------------------------------------------------News: Dominique / Foto: Luis

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HARRY: PIANO. TATTOOS. new york.

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Der Pianist Harry Crane hat Russland verlassen, um sich an internationalen Schulen weiterzubilden, und weil er sich um seine persönliche Sicherheit gefürchtet hat. Wird er je zurückkehren? Wir haben dem jungen Russen mit den vielen Tattoos Fragen über seine Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gestellt. Auch das Anti-Gay-Propagandagesetz in Russland spielte dabei eine Rolle. Du kommst aus einer musikalischen Familie… Meine Mutter ist Lehrerin für Musiktheorie, musikalische Literatur und Solfeggio, und mein Vater ist Leiter des Folk Orchestra von Wolgograd. Ich war von meiner Geburt an von Musik, Volksliedern und sonstigen Melodien umgeben, welche sich nun in meinen Werken widerspiegeln. Kannst du dich daran erinnern, wie du begonnen hast, Musik zu spielen? Meine Mutter hat mir, als ich vier Jahre alt war, das Klavierspielen beigebracht, und darauf absolvierte ich die Musikschule. Seit ich zurückdenken kann, hatte ich immer den Hang dazu, Musik zu schaffen. Als ich die Grundlagen des Klavierspielens verstanden habe, begann ich kleine Melodien zu schreiben, die in meinem Kopf rumgeisterten. Warum hast du dich entschieden, Russland zu verlassen? Um eine andere Musikschule zu besuchen? Die Welt der Musik ist ein Universum ohne Ende, und für Pianisten gibt es endlos viele Möglichkeiten an Techniken, Interpretationen, Visionen und Auftritten. Die Visionen in Bezug auf die Musik können sich in anderen Ländern, Schulen und Kulturen von dem unterscheiden, was du persönlich gewohnt bist. Ich habe schon seit meiner Kindheit davon geträumt, so viele Länder wie möglich zu

besuchen, um so viele wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Welche Schule hast du als erstes, ausserhalb von Russland besucht? Dies war in Pescara in Italien. Mein Mentor war der berühmte Pianist Giuliano Mazzocante. Sowohl sein sensibles Gefühl für seine musikalische Linie, als auch sein Temperament, haben mir gefallen. Bei ihm ist das Wichtigste an der Musik, die Musik per se und nicht die technischen Herausforderungen bei der Performance. Dies hatte einen grossen Einfluss auf meine Auffassung von Musik im Allgemeinen. Du warst auch in der Schweiz… In Lugano, da habe ich bei Anna Krachenko Unterricht genommen – einer bekannten Pianistin und Professorin vom Conservatorio della Svizzera italiana und der Gewinnerin der Busoni Competition (Italien, 1992). Ich habe ausserdem ein paar Konzerte in der Schweiz gegeben. Wo wohnst du jetzt? Ich wohne seit mehr als drei Jahren in den USA, in New York als politischer Flüchtling. Erzähl uns etwas mehr über den Song „I Miss You Mom“, den du deiner Mutter gewidmet hast. Für viele ist die Mutter die wichtigste Person im Leben und ich bin da keine Ausnahme. Meine Mutter ist zugleich meine beste Freundin, mit der ich über alles sprechen kann. Da es schwierig ist, für sie ein Visum für die USA zu bekommen, haben wir uns seit drei Jahren nicht mehr gesehen. Dafür telefonieren wir täglich. Die Gefühle, welche diese Distanz ausgelöst hat, habe ich in einem Musikstück verarbeitet und ihr gewidmet. Der Song wird auf meinem Album zu hören sein. Ich plane ausserdem dazu ein Video aufzunehmen. Hast du keine Angst ein Interview in einer Gay-Zeitschrift zu geben, schliesslich gibt es

in Russland ja dieses Anti-Gaypropagandagesetz… Es ist mein erstes Interview für ein Gay Magazin. Zuvor hatte ich etwas Angst um meine Reputation und um meine Sicherheit ganz im Allgemeinen. Jetzt hingegen habe ich Angst um meine Mutter. Sie wohnt in einem Land, dass gegenüber sexuellen Minderheiten, und deren Eltern, aggressiv ist, und diese Tendenz ist steigend. Zum Glück kann die Mehrheit der Russen aber kein Deutsch. Es ist nicht zu übersehen, dass du dir einige Tattoos hast stechen lassen. Wann hast du sie dir machen lassen und was bedeuten sie? Ich habe 14 Tattoos und jedes entstand in einer bestimmten Periode meines Lebens. Die meisten Tattoos sind Tiere, Vögel und Blumen. Mein liebstes Tattoo ist ein Phoenix, der fast meinen gesamten Rücken einnimmt und als Zeichen für einen der wichtigsten Momente meines Lebens gestochen wurde. Welche Pläne hast du für deine berufliche Karriere? Ich bereite mich vor, dem Colburn Conservatory in Los Angeles beizutreten, und mir so einen lang gehegten Traum zu verwirklichen, nämlich, mich in den USA weiterzubilden. Zudem arbeite ich an meinem Album, das im Herbst dieses Jahres erscheinen soll. Ausserdem plane ich Auftritte an verschiedenen Musik-Festivals in Philadelphia, Houston und in Kalifornien. Zurück nach Russland ist für dich keine Option? Ich möchte zu meiner eigenen Sicherheit ausserhalb von Russland bleiben, obwohl ich Russland vermisse. Damit ist aber weder Russland als Land, noch Moskau gemeint, sondern meine mir nahestehenden Freunde und meine Familie. Interview: Luis / Fotos: zvg

KURZBIO HARRY CRANE Am 4. Oktober 1991 in Wolgograd geboren, hat Harry Crane, so sein Künstlername, zuerst in seiner Heimatstadt studiert, bevor er nach Moskau zog um seine Musikausbildung weiterzuführen. Danach ging es für ihn ins Ausland, wo er neben einigen Master Classes auch in zahlreichen Ländern Konzerte gab, darunter in der renommierten Carnegie Hall. Seine grosse Leidenschaft sind die Werke von Debussy, Ravel und Liszt. Links: www.harrycranemusic.com http://instagram.com/harryvancrane 7


Dass er farbenblind ist, hielt ihn nicht davon ab, Florist zu werden. Sowohl im Job, als auch in seinem täglichen Leben, kommt er dabei immer wieder an seine Grenzen. Benjamin liess uns mehr über seinen Alltag wissen... Benjamin Avery ist kürzlich 27 geworden, er wohnt mit seinem Freund in einem Haus in Sydney und arbeitet als Florist. Wo er im Alltag Schwierigkeiten und wo es manchmal sogar Vorteile hat, farbenblind zu sein, hat er uns im Interview verraten... Wann hast du herausgefunden, dass du farbenblind bist? Ich habe es erfahren, als ich sechs war. In meiner Familie sind drei von vier Söhnen farbenblind, deshalb musste ich einen Test machen. Die Eltern legten Kleider auf die Wiese und man musste alle Kleider aufheben. Wenn die roten Kleider im Gras liegen bleiben, weiss man, dass man farbenblind ist. Welche Farben erkennst du, welche nicht? Gelb! Ich kann Gelb erkennen und ich weiss, dass es Gelb ist. Der Rest ist etwas verwirrend. Rot-, Grün- und Orange-Töne vermischen sich ineinander. Das Gleiche gilt für Pink, Lila und Blau. Die Farbe Lila habe ich noch nie erkennen können. Meine Augen registrieren diesen Ton einfach nicht. Kannst du dir vorstellen, wie die Farben aussehen, die du nicht sehen kannst? Das ist eine schwierige Frage. Ich weiss, wie Farben zusammengesetzt sind. Zum Beispiel, dass Rot und Blau zusammen gemischt Violett ergibt. Wie dies aber aussehen könnte, das kann ich mir nicht vorstellen.

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benjamin: FARBENBLIND. FLORIST.

Wie wird dein Leben davon beeinflusst, dass du farbenblind bist? Zum Beispiel, wenn ich mich anziehe und dabei versuche, dass ich am Schluss nicht wie ein grosser Farbklecks da stehe… Aber im Allgemeinen beeinflusst es mein Leben nicht sonderlich. Manchmal werfe ich etwas Farbiges in die weisse Wäsche, aber da kommt mir mein Partner zu Hilfe. Oder: Der Gedanke an blühenden, roten Blumen vor grünen Bäumen vorbeizulaufen, ohne diese zu bemerken. Wenn mich jemand nicht explizit darauf hinweist, laufe ich daran vorbei, ohne sie zu beachten. Ein anderes Beispiel ist der Regenbogen am Himmel, den ich nur als ein Band aus etwas Gelb-rotem erkennen kann. Oder die Farben der Augen der Menschen, die ich nicht unterscheiden kann. Aber es gibt auch Momente, bei denen es für mich Vorteile hat. Zum Beispiel beim Schnorcheln oder Tauchen: Da erkenne ich Schatten und Formen besser, als all die anderen, die mit mir im Wasser schwimmen. Im Gegensatz zu ihnen erkenne ich, wenn sich Schatten vor einem Camouflage-artigen Hintergrund bewegen.

Hat es im Vorfeld Menschen gegeben, die dir gesagt haben, dass es wohl schwierig sein könnte, als Farbenblinder Florist zu werden? Natürlich… Ich wurde laufend darauf angesprochen, wie das bloss möglich sein soll. Aber ich denke, die Kombination von Farben und Formen sind in diesem Beruf einmalig, und diese Kombination hat sich als hilfreich herausgestellt. Ich bin der Meinung, dass Menschen meistens Mühe haben etwas zu verstehen, von dem sie keine Erfahrung haben.

War Florist schon immer der Beruf, den du ausüben wolltest? Als ich klein war, wollte ich Entdecker werden, so etwa wie ein Indiana Jones oder ein Bergführer. Aber meine kreative Ader hat sich schliesslich durchgesetzt. Ich habe an der Universität Kunst studiert, mit Schwerpunkt Ölgemälde. Es war schwer vorstellbar, in diesem Bereich eine Arbeit zu finden, also habe ich mich in einem anderen kreativen Bereich umgesehen. Durch meine grosse Liebe zur Natur und zu Blumen, landete ich schnell beim Beruf Florist.

Und welches sind deine persönlichen, alltäglichen Herausforderungen in deinem Job? Ich würde sagen, wenn ein Kunde eine spezifische Idee einer Farbpalette hat. Oder wenn ein Kunde den Laden betritt und schon eine genaue Idee von der Farbzusammenstellung seines Blumenbouquet hat, und ich nicht passende Farben dazu auswählen kann. Das ist der Moment, wo du ein gutes Team hinter dir brauchst, das weiss, welche Probleme du mit Farben hast


Fotos: Fernando Miranda

und dir unter die Arme greift. Ich bin dankbar für die Unterstützung, welche ich von meinen Teamkollegen erhalte. Welche Blumen magst du am liebsten? Lavendel ist mit Sicherheit mein Favorit. Als ich klein war, habe ich vor dem Haus meiner Eltern die Bienen auf dem Lavendel zu fangen versucht. Ich glaube, das ist die erste Erinnerung, die ich überhaupt an eine Blume habe. Ich habe folgendes im Internet gefunden: „Gärten sind nicht interessant, wenn du farbenblind bist, weil es schwierig ist die meisten Pflanzen durch ihre Blätter, Beeren und Früchte zu unterscheiden. Es ist nicht einfach zu unterscheiden, ob eine Pflanze tot oder lebendig ist.“ Dies stammt aus dem Buch „Colour Blindness: Causes and Effects“ von Donald McIntyre. So beschreibt er einen Vorfall, als er in einer Gärtnerei einen Rosmarin kaufen wollte, der bereits ausgetrocknet war… Das ist ein gutes Beispiel und für mich sehr nachvollziehbar.

An Weihnachten habe ich laufend Probleme mit der Farbkombination Grün und Rot. Ich verliere mich komplett bei solchen Dekorationen. Ich kann nicht unterscheiden, ob eine Pflanze lebendig, bereits am austrocken oder schon tot ist. Da steht mir mein Freund zur Seite. Er zeigt mir dann, wo die roten Beeren oder die Blätter in herbstlichen Farben sind. Er ist mein zweites Augenpaar. Er kümmert sich in unserem Haus um vieles, wenn es um Farben geht. Ich bin mit Gärten aufgewachsen, also waren sie für mich schon immer interessant. Vielleicht auch, weil ich jetzt Florist bin und eine grosse Hingabe zur Natur habe. Ich glaube, jeder sollte sich mal die Zeit nehmen und an Blumen riechen... Interview: Luis

Links:

www.instagram.com/thecolourblindflorist www.hermeticaflowers.com.au

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PRESENTS GOLDEN

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SAMSTAG

NOVEMBER 2018

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SAMSUNG HALL ZÃœRICH

20 UHR

0900 800 800 CHF 1,19/MIN.


KUENSTLER: COMICS, POP ROSENSTOLZ

PANIC! AT THE DISCO

Es war eine grosse Überraschung: Völlig aus dem Nichts melden sich Rosenstolz mit einer neuen, bislang unveröffentlichten Single zurück. „Wenn es jetzt losgeht“ ist denn auch Teil eines Best-of-Albums, welches unter dem Titel „Lass es Liebe sein“ Ende September erschienen ist.

Es war erst vor wenigen Wochen, als Panic! At The Disco-Frontmann Brendon Urie für Schlagzeilen sorgte, als er sich als pansexuell geoutet hat: Er sei mit seiner Frau seit 2013 verheiratet, er sei sehr verliebt in sie, doch er sei auch gegenüber einem Mann nicht abgeneigt, denn er verliebe sich jeweils in eine Person. Er glaube, so Urie weiter, dass man so etwas als pansexuell bezeichnen würde, aber dies sei ihm eigentlich egal. Wenn eine Person grossartig ist, dann ist eine Person eben grossartig.

Alles begann in einer Wohnung in einem Hinterhof in Berlin, und sie legten eine grandiose Karriere hin. Gar zum erfolgreichsten, deutschsprachigen Musik-Duo des neuen Jahrtauends haben sie es gebracht. Doch 2011 kam der Wendepunkt. Nach 12 Studio- und 4 Live-Alben verkündeten Rosenstolz damals überraschend, dass sie eine unbestimmt lange Pause einlegen werden. Fortan gingen Peter Plate und AnNa R getrennte Wege, blieben aber Beide der Musik treu. Während er Musik unter anderem für Sarah Connor und Udo Lindenberg produzierte, zog AnNa R. mit ihrer neuen Band Gleis 8 durch die Lande. Doch nun gibt es nach sieben Jahren wieder etwas Neues von Rosenstolz, auch wenn es wohl nicht ein wahres Comeback werden wird. Das Duo veröffentlicht ein Best-Of-Album, mit einigen neuen Songs, welche es damals nicht auf die Alben geschafft haben. Die Kollektion haben Peter Plate und AnNa R. selber zusammengestellt, quasi als umfassende Retrospektive. Daneben wurden die meisten Songs extra Remastered, respektive, sie sind in neuen Versionen auf der CD-Box zu finden: So etwa als Demo- oder in einer Alternativen Version, Live oder als Remix. Die neue Rosenstolz-Sammlung gibt es als 2CD, 4CD + DVD Deluxe Edition, 3fach-Vinyl, als DVD mit 31 Videoclips und auch als Download. Link www.rosenstolz.de

Bereits im Jahr 2013, just in dem Jahr, als er seine Frau Sarah Orzechowski geheiratet hat, koketierte der Sänger bereits mit dem Thema. Dies erzählt er dem Magazin Paper so: “Ich habe den Song ‘Girls, Girls, Boys’ über meinen ersten Dreier, den ich als 15- oder 16-Jähriger hatte, geschrieben. Wir haben es am Ende so umgetextet, dass sich jemand outet und sich selbst dafür akzeptiert. Es war eine viel bessere Message. Es war eine wundervolle Idee, dass man den Text genommen und so umgedichtet und die eigene Inspiration benutzt hat.“ „High Hopes“ ab dem Album „Pray For The Wicked“ heisst nun die aktuelle Single von Panic! At The Disco, und darin geht er wortwörtlich die Wände hoch - und so sagt er in seinen eigenen Worten: „Wie schwer deine Träume auch immer zu erreichen sind, bleib dran! Vielleicht musst Du sogar die Fassade eines Hochhauses in Downtown LA hochgehen, doch wenn Du erst mal oben bist, stellst Du fest, dass es sich gelohnt hat.“ Panic! At The Disco ist eine Band aus Las Vegas. Ihr erstes Album erschien 2005. Ihr aktuelles Album „Pray For The Wicked“ erschien im Juni 2018. Link: www.panicatthedisco.com

Joakim Juvelén ist ein finnischer Künstler, der die Ugly Monsters ins Leben gerufen hat. Die nächtlichen, sexy Geschichten rund um die schwulen Kreaturen wurden zuerst hauptsächlich auf Instagram verbreitet. Nun ist der Ugly Monster-Papa aus Helsinki ein Schritt weiter gegangen und hat daraus ein Bilderbuch gemacht, mit 96 Seiten. Mehr als die Hälfte der Bilder und Geschichten sind bisher unveröffentlicht. Das quadratische Buch mit den sehr expliziten Storys kostet 12 Euro und kann auch ausserhalb von Finnland im Online-Shop www.sammakko.com gekauft werden. Link: Instagram.com/ugly.monsters

Foto: Elina-Relander

UGLY MONSTERS

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INDIEN / lgbt im glueck:

Noch nie in der Geschichte waren so viele Schwule, Lesben und Transgender von einem Gerichtsurteil betroffen, wie anfangs September, als das Oberste Gericht Indiens den gleichgeschlechtlichen Sex endlich legalisiert hat. Rund 1.34 Milliarden Menschen, davon geschätzte 78 Millionen LGBTs, leben fortan in einem Land, welches Homosexualität nicht mehr kriminalisiert. Folgend eine Chronik über die Geschichte der weltweit heute noch weitverbreiteten Section 377 am Beispiel Indien... Das British Empire war das mächtigste Kolonialreich der Geschichte. Zur Zeit seiner grössten Ausdehnung 1922 umfasste es 458 Millionen Menschen, was damals rund ein Viertel der Weltbevölkerung darstellte. Auch die Fläche machte rund ein Viertel der weltweiten Landfläche aus. Dass auch im British Empire die Sonne nie unterging, versteht sich daher von selbst, hatten sich die Briten doch von zahlreichen Südseeinseln über Kanada, Teile der USA, einigen afrikanischen Ländereien, Pakistan, Indien, Länder in Südostasien bis hin zu Australien und Neuseeland einverleibt – jene Staaten, welche sich noch heute mehrheitlich unter dem Commonwealth of Nations zusammenschliessen. Mit der geografischen Expansion, transportierten die Engländer aber auch ihr Rechtssystem in die Welt, und damit die so genannte Section 377 des Strafgesetzes, welche widernatürlichen Sex unter Strafe stellte, womit jeweils auch gleichgeschlechtlicher Sex gemeint ist. Auch wenn einige Staaten des damaligen Empire, wie unter anderem Kanada, die USA, natürlich Grossbritannien selber, aber auch Australien, Südafrika und Neuseeland die Section 377 längst abgeschafft und die Gleichstellung von gleichgeschlechtlichen mit heterosexuellen Paaren entweder bereits umgesetzt haben, oder zumindest daran arbeiten, so hält sich die Section 377 – oder Abwandlungen und Anpassungen davon - in der Mehrheit

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der ehemaligen Kolonien noch immer hartnäckig. In 36 der 53 souveränen Commonwealth-Staaten ist der gleichgeschlechtliche Sex nämlich nach wie vor verboten. So kennen Staaten wie Singapur, Malaysia, Pakistan, Malediven und Jamaika noch immer die Section 377 wie anno dazumal, und andere Staaten, wie Sri Lanka, Kenia, Nigeria, Uganda, Samoa, Mauritius oder Botswana kennen Gesetze, welchen die Section 377 als Vorbild galt. Dabei sind jedoch in den meisten Ländern teils absurde Interpretationen davon in Kraft, etwa, dass Homosexualität an sich legal ist, und nur der gleichgeschlechtliche Sexualakt unter Strafe steht. Dies bedeutet, dass es in gewissen Staaten, wie etwa in Singapur, Gay Bars und Parties, Pride-Veranstaltungen und Filmfestivals gibt, obwohl der gleichgeschlechtliche Sex eigentlich verboten ist. Die britische Regierung, bereits unter David Cameron, aber noch verstärkt unter Theresa May, hat deshalb auch begonnen, sich für die Entkriminalisierung von Homosexualität in den ehemaligen Kolonien einzusetzen.

Auch Indien kannte noch bis zum 6. September 2018 die Section 377, welche gleichgeschlechtlichen Sex unter Strafe stellte. Obwohl Homosexualität in Indien nach wie vor ein grosses Tabu


eNDLICH LEGAL! 58 Prozent in einer von ILGA durchgeführten Umfrage, dass sie Schwulen, Lesben und Transgender die selben Rechte zugestehen würden, wie Heterosexuellen. Nur 30 Prozent zeigten sich nicht damit einverstanden. Frägt man jedoch direkt nach der Öffnung der Ehe, dann ist die Ablehnung nach wie vor sehr hoch: Laut der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association waren im Jahr 2016 35 Prozent für Marriage Equality, 35 Prozent dagegen und 30 Prozent hatten sich noch keine Meinung gebildet.

Rein gesetzlich ist es aber alles andere als klar, wie ein Gericht allenfalls über die Öffnung der Ehe entscheiden würde. Jeder indische Bürger hat das Recht, sich für eines von fünf Zivilgesetzbücher zu entscheiden. Dabei geht es um

ist, stieg der Druck von der LGBT-Community ausgehend stetig an, damit gleichgeschlechtlicher Sex legalisiert wird. In immer mehr Städten gab es Pride-Veranstaltungen, und die Teilnehmerzahlen wuchsen von Jahr zu Jahr teilweise rasant an. Doch trotzdem: Im Gegensatz etwa zu Singapur, wurde die Section 377 in Indien nach wie vor tatsächlich angewandt, und nicht selten wurden auch Personen der LGBT-Community damit durch Beamte erpresst. Laut dem Innenministerium wurden alleine im Jahr 2014 600 Personen aufgrund dieses Gesetzes verurteilt. 2015 waren es gemäss dem Büro für Kriminalstatistik mit 1491 Personen sogar fast 2.5 Mal so viele, darunter 207 Minderjährige und 16 Frauen. Das Thema war damals vermehrt in den Medien, etwa durch Pride-Veranstaltungen oder auch durch Gerichtsprozesse, wodurch gewisse Bevölkerungskreise begannen, LGBTs zu erpressen und zwangszuouten. Noch im Jahr 2012 übermittelte die indische Regierung an das Supreme Court, dass es in Indien rund 2.5 Millionen LGBTs gibt. Dies ist aber nur die Zahl jener, welche beim Innenministerium „gemeldet“ sind. Andere Statistiken gehen hingegen von rund 78 Millionen Schwulen, Lesben und Transgender aus. Diese Zahl ist viel realistischer, wenn man bedenkt, dass Indien heute 1.34 Milliarden Menschen zählt. Die schwullesbische Ehe wird in Indien nicht anerkannt, und kurz nach der Legalisierung von gleichgeschlechtlichem Sex durch das Supreme Court vor wenigen Wochen, liess die Regierung auch verlauten, dass man mit der Entkriminalisierung von Homosexualität zwar einverstanden sei, sich aber gegen weitere Forderungen wie Marriage Equality zur Wehr setzen werde. Der Support diesbezüglich nahm aber in der indischen Bevölkerung in den vergangenen Jahren stetig zu. Zuletzt erklärten 2017 rund

die Zugehörigkeit betreffend der Religion oder der Gemeinschaft. Durch die fünf verschiedenen Gesetzestexte wird die Lage recht kompliziert, doch es steht fest, dass keines der indischen Ehegesetze die Ehe als explizite Verbindung zwischen Mann und Frau definiert, und auch ein Verbot der gleichgeschlechtlichen Ehe steht nirgends niedergeschrieben. Da die Gesetze jedoch Heterosexualität untermauern, wurde es bislang so interpretiert, dass gleichgeschlechtliche Paare nicht anerkannt werden. Einzig der Bundesstaat Goa kennt nur ein Ehegesetz, dem jeder und jede unterstellt ist, egal wessen Gemeinschaft oder Religion jemand angehört. In diesem Eherecht ist die Ehe dann auch als Verbindung zwischen Personen des gegenteiligen Geschlechts definiert. Im Jahr 2017 wurde schliesslich ein einheitliches Zivilgesetz für das ganze Land und für alle Religionen versprochen, welches dann sogar die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare vorsehen würde. Bis es allerdings soweit sein wird, dürfte noch viel Wasser den Ganges runterfliessen.

Chronik Indien: 1533: Das englische Parlament führt den Buggery Act ein. Es war das erste nicht-kirchliche englische Gesetz, das Homosexualität, Analverkehr sowie Sodomie unter Todesstrafe stellte. ........................................................................................................... 1828: Der Buggery Act 1533 wurde durch den Offences against the Person Act ersetzt. Das Strafmass blieb das selbe. John Pratt und John Smith waren die letzten beiden Männer, welche deswegen 1835 gehängt wurden. ........................................................................................................... 1861: Der Offences against the Person Act wurde angepasst und das Strafmass wurde von der Todesstrafe in lebenslange Haft geändert. ........................................................................................................... 1861: Die britische Kolonialmacht führt die Section 377 im indischen Strafgesetz ein und macht gleichgeschlechtlichen Sex damit illegal. Damit wurden die bis anhin geltenden, so genannten Fatawa-e-Alamgiri-Gesetze ersetzt, welche auf Zina (ungesetzlichen Geschlechtsverkehr) verschiedene Strafen vorsahen: 50 Peitschenhiebe für Sklaven, 100 Peitschenhiebe für Ungläubige und die Todesstrafe durch Steinigung für Muslime. Fortsetzung: Bitte wenden >>>

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VINCENT LACOSTE

PIERRE DELADONCHAMPS

DENIS PODALYDÈS

PLAIRE CHRISTOPHE HONORÉ AIMER COURIR VITE AB 25. OKTOBER IM KINO. Un film de

ET

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«Elegant, feinfühlig und emotional komplex.» SIG HT & SOU ND


INDIEN / lgbt im glueck: eNDLICH LEGAL! 15.08.1947: Indien wird vom Vereinten Königreich unabhängig. .......................................................................................................... 1967: Analverkehr zwischen Männern gilt in England und Wales nicht mehr als Verbrechen. In Schottland war dies erst 1981 und in Nordirland gar erst 1982 der Fall. .......................................................................................................... 1987: Die nationale Presse berichtet von einer Hochzeit von zwei Polizistinnen in Indien. Seither ist es immer wieder zu gleichgeschlechtlichen Hochzeiten mit Hindu-Ritualen gekommen. Diese Hochzeiten, meistens zwischen Frauen, fanden jedoch in ländlichen Gebieten und fern von irgendwelchen LGBT-Bewegungen statt. Die Familien reagieren teils unterstützend, teils aber auch mit Gewalt. .......................................................................................................... 1999: In Kalkutta findet die erste Pride in Indien statt. 12.2002: Die Naz Foundation bringt die Section 377 vor das Obergericht in New Delhi. Das Urteil wird erst fünfeinhalb Jahre später bekanntgegeben. .......................................................................................................... 09.2006: Nobelpreisträger Amartya Sen, Schriftsteller Vikram Seth und andere indische Berühmtheiten fordern öffentlich, dass die Section 377 aus dem Strafgesetz gestrichen wird. .......................................................................................................... 30.06.2008: Der indische Arbeitsminister Oscar Fernandes unterstützt die Forderung zur Entkriminalisierung von einvernehmlichem, gleichgeschlechtlichem Sex. Premierminister Manmohan Singh ruft zudem zu mehr Toleranz gegenüber Homosexuellen auf. .......................................................................................................... 23.07.2008: Ein Richter des Obergerichts von Bombay erklärt, dass das Gesetz rund um unnatürlichen Sex neu beurteilt werden müsse. .......................................................................................................... 29.07.2008: Erstmals finden Pride-Veranstaltungen in New Delhi, Bangalore, Indore und Pondicherry statt. .......................................................................................................... 09.08.2008: Gesundheitsminister Anbumani Ramadoss stimmt mit ein und fordert die Abschaffung der Section 377. Später änderte er seine Ansichten aber wieder. .......................................................................................................... 02.07.2009: Das Obergericht in New Delhi beurteilt die Section 377 als nicht verfassungsmässig und legalisiert gleichgeschlechtlichen Sex erstmals. .......................................................................................................... 11.12.2013: Das Oberste Gericht Indiens hebt das Urteil des Obergerichts von New Delhi auf - die Richter hätten ihr Kompetenzen überschritten und nur der Gesetzgeber dürfe dies entscheiden. Gleichgeschlechtlicher Sex wurde wieder illegal. Das Urteil kam wohl auch durch den Einfluss von religiösen Führern zustande. .......................................................................................................... 28.01.2014: Die Obersten Richter lehnen eine Petition ab, wonach die Section 377 nochmals neu beurteilt werden soll. .......................................................................................................... 01./02.2014: Der Vorsitzende, sowie eine Sprecherin der Bharatiya Janata Partei erklären öffentlich, dass sie für die Entkriminalisierung von Homosexualität sind. .......................................................................................................... 01.2015: Das Büro für Kriminalstatistik veröffentlicht eine erste Statistik: Demnach wurden zwischen Dezember 2013, als die Section 377 wieder in Kraft trat, und Oktober 2014, 778 Fälle von Verstössen gegen die Section 377 verzeichnet, dabei kam es zu 587 Verhaftungen.

18.12.2015: Shashi Tharoor, Mitglied des Nationalkongress, reicht eine Motion ein, mit welcher die Section 377 aufgehoben werden soll. Doch der Vorstoss wird abgelehnt. Viele Politiker stimmen dagegen, weil sie sich um die Gunst ihrer Wähler fürchten. .......................................................................................................... 02.02.2016: Das Oberste Gericht gibt bekannt, dass es das Verbot von gleichgeschlechtlichem Sex doch beurteilen wird, wohl auch, weil es auf politischem Weg nicht vorwärts ging. .......................................................................................................... 12.03.2016: Shashi Tharoor reicht mit dem Ziel der Abschaffung der Section 377 erneut eine Motion ein, welche aber wieder abgelehnt wird. .......................................................................................................... 2017: Der Entwurf eines einheitlichen Zivilgesetzes für alle Inder, egal wessen Gemeinschaft oder Religion sie angehören, würde auch den Weg für Marriage Equality ebnen: Die Ehe wird darin als rechtliche Verbindung zwischen Mann und Frau, Mann und Mann, Frau und Frau, Transgender mit Transgender oder Transgender mit Mann oder Frau definiert. .......................................................................................................... 24.08.2017: Das Oberste Gericht urteilt, dass die sexuelle Orientierung durch das Recht auf Privatsphäre geschützt ist. Damit erhält die LGBT-Community Indiens das Recht, ihre sexuelle Orientierung frei auszudrücken. .......................................................................................................... 01.2018: Das Oberste Gericht akzeptiert eine Petition und willigt ein, dass es das Gerichtsurteil von 2013 nochmals begutachten wird. .......................................................................................................... 05.02.2018: Das Oberste Gericht urteilt, dass niemand in eine Ehe eingreifen dürfe, welche einvernehmlich zwischen zwei Personen geschlossen wurde. Dies gilt für Behörden, aber auch für Personen. Die Richter verzichten dabei bewusst auf eine Definition der Ehe und sprechen von zwei Personen. .......................................................................................................... 06.05.2018: Das Oberste Gericht entscheidet im Fall einer 20-jährigen Frau aus Kerala, deren Ehe annulliert wurde, dass sie selber entscheiden dürfe, mit wem sie zusammenleben wolle. Ein Paar bestehend aus erwachsenen Personen habe das Recht ohne Ehe zusammenleben zu dürfen. Damit wurden Konkubinatspaare erstmals rechtlich anerkannt, und die Richter haben wieder darauf verzichtet, diese Beziehungen als zwischen Mann und Frau zu definieren. .......................................................................................................... 10.07.2018: Das Supreme Court unterstreicht einmal mehr die Rechte der LGBT-Community und deutet auch bereits an, dass es für eine Entkriminalisierung von gleichgeschlechtlichem Sex sein könnte. Die Richter erklären es nämlich zu einem Grundrecht, dass jede Person selber seinen Partner, oder seine Partnerin aussuchen dürfe. .......................................................................................................... 06.09.2018: Das fünfköpfige Oberste Gericht entscheidet, dass die Section 377 ersatzlos gestrichen wird. Damit werden homosexuelle Sexualpraktiken legal. Das Gericht begründet die Entscheidung unter anderem mit dem Schutz der Privatsphäre. Das Urteil gilt jedoch nicht für die Provinzen Kashmir und Jammu, da dort das Ranbir-Strafgesetz gilt. .......................................................................................................... Text: Dominique

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Das fantastische Album mit den


WICHTIG: AB AN DIE URNE! Am 25. November gilt es ernst, dann stimmt die Schweizer Bevölkerung über die Selbstbestimmungsinitiative der SVP ab. Dass es gerade auch für die LGBT-Community um sehr viel geht, erklärt uns Hans-Peter Fricker, der Leiter der politischen Kommission von Network, im Interview... Was will die SVP mit ihrer Selbstbestimmungsinitiative? Die SVP will einen absoluten Vorrang der schweiz. Bundesverfassung gegenüber dem Völkerrecht, d.h. von der Schweiz international eingegangene Verpflichtungen, in unsere Verfassung schreiben. Heute gilt überwiegend die Praxis, dass die von der Schweiz abgeschlossenen Verträge mit anderen Staaten oder mit Staatengemeinschaften dem Schweizer Recht übergeordnet sind. Die Initianten verlangen, dass ein völkerrechtlicher Vertrag (z.B. die Europäische Menschenrechtskonvention, kurz: EMRK) nicht angewendet wird und sogar gekündigt werden muss, wenn z.B. eine vom Volk angenommene Volksinitiative nicht mit ihm übereinstimmt. Was sind die Hauptargumente der SVP für die Selbstbestimmungsinitiative? Die SVP behauptet, damit die schweiz. Demokratie und die Unabhängigkeit unseres Landes vom Ausland stärken zu können. Und wie argumentieren die Gegner der Selbstbestimmungsinitiative? Die Gegner sind der Überzeugung, dass die Schweiz damit für andere Länder zu einem unsicheren, weil unzuverlässigen Vertragspartner wird und so ihre Position ihnen gegenüber dauerhaft schwächt. Wir könnten dann unsere Interessen wesentlich weniger gut durchsetzen und verteidigen als heute. Zudem würde bei einer Annahme der Initiative der gerade für uns Schweizer/innen seit eh und ja zentrale Schutz unserer Freiheits- und Grundrechte geschwächt. Welche anderen Parteien unterstützen diese Initiative? Keine. Selbstbestimmung klingt in erster Linie positiv und gut. Täuscht das? Natürlich klingt das gut. Wer möchte schon

nicht über alles, was ihn oder sie persönlich betrifft, selbst bestimmen können? In diesem Fall trügt aber der schöne Titel. Die Schweiz kann ja über alle internationalen Verträge, die sie eingeht, schon jetzt frei bestimmen. Die Initiative bringt also keinen Gewinn an Selbstbestimmung. Hingegen würden wir damit wesentliche Verluste einfahren. Denn das Völkerrecht regelt das Verhalten der Staaten untereinander, es vereinfacht die internationale Zusammenarbeit, macht sie berechenbar und schafft so die Grundlagen für Frieden und Stabilität. Daran hat gerade die Schweiz ein eminentes Interesse: Versagt das Völkerrecht, werden Kleinstaaten wie die Schweiz zum Spielball der Grossmächte. Inwiefern ist die LGBTI-Community davon betroffen? Eine von der Schweiz eingegangene völkerrechtliche Verpflichtung ist die oben erwähnte Europ. Menschenrechtskonvention (EMRK). Diese hat gerade für den Schutz der Freiheitsund Grundrechte von Minderheiten wie uns Schwulen eine grosse Bedeutung. Beschliesst das Parlament oder die Mehrheit der Stimmbevölkerung ein schwulenfeindliches Gesetz oder eine diskriminierende Verfassungsbestimmung, so kann jeder Betroffene heute beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) gegen einen solchen Beschluss Klage erheben, und er wird mit grosser Wahrscheinlichkeit Recht bekommen. Nach Annahme der Initiative ist das nicht mehr möglich: eine Mehrheit des Volkes oder des Parlamentes könnte per Gesetz oder Verfassungsbestimmung die in der EMRK verankerten Menschenrechte verletzen, ohne dass wir uns dagegen wehren könnten. Diese absolute Macht der Mehrheit untergräbt Demokratie und Rechtsstaat und gefährdet die Rechte von uns Minderheiten.

nommen wird? Das ist jetzt, rund zwei Monate vor der Abstimmung, noch schwer zu sagen. Zwar wehren sich alle übrigen Parteien, die Wirtschaft und eine grosse Zahl von Organisationen aus der Zivilgesellschaft wie z.B. Amnesty International, Operation Libero oder eben die LGBTI-Verbände gegen die Initiative. Bei denjenigen, die sich nicht genauer mit der Materie befassen, könnte aber das Schlagwort von den „fremden Richtern“, die bei uns etwas zu sagen hätten, schon verfangen. Weshalb ist es so wichtig, an die Urne zu gehen? Es ist immer wichtig, an die Urne zu gehen, um so die Gesellschaft, in der man lebt, aktiv mitzugestalten. In diesem Fall ist es besonders wichtig, weil gesellschaftliche Minderheiten wie wir Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transpersonen bei einer Annahme der Initiative wesentliche Rechte verlieren würden. Entscheidend ist zudem, dass wir auch unser Umfeld, unsere Freund/innen, Verwandten, Kolleg/innen davon überzeugen, an die Urne zu gehen und ein klares Nein einzulegen! Hans-Peter Fricker Leiter der Politischen Kommission von Network Link: www.sbi-nein.ch

Kann man schon einschätzen, wie hoch die Chancen stehen, dass diese Initiative ange17


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HIV: TESTE DICH ZU HAUSE Jetzt erhältlich: «autotest-VIH®» Mepha, der HIV-Selbsttest für zu Hause.

In der Schweiz erhalten jährlich 500 Personen neu die Diagnose einer HIV-Infektion. Mit dem HIV-Selbsttest «autotest VIH®» von Mepha lässt sich zuverlässig und schnell zu Hause abklären, ob eine HIV-Infektion vorliegt. HIV ist bis heute noch nicht heilbar, aber dank Medikamenten bricht AIDS nicht aus. HIV-Infizierte können ein weitgehend normales Leben führen. Gemäss AIDS-Hilfe Schweiz sind die rund 20‘000 HIV-infizierten Menschen grundsätzlich nicht mehr ansteckend, wenn sie ihre Therapie nach Plan einnehmen und ihre Virenlast nicht mehr nachweisbar ist. Neuansteckungen erfolgen hauptsächlich durch HIV-Infizierte, die nichts von ihrer Krankheit ahnen. Diese Personen haben zudem ein erhöhtes Risiko, dass bei ihnen AIDS ausbricht. Die Früherkennung der Infektion ist wichtig, damit die weitere Ausbreitung der Viren verhindert werden kann und HIV-positive Menschen sich baldmöglichst behandeln und vor einem AIDS-Ausbruch schützen können.

Einfach, schnell und anonym HIV-Tests konnten bisher nur in Gesundheitszentren oder beim Arzt durchgeführt werden. Der neue «autotest VIH®» von Mepha ist rezeptfrei in Apotheken und Drogerien erhältlich. Für den Test benötigt man lediglich einen winzigen Tropfen Blut. Diesen gewinnt man durch einen Pikser in den Finger. Der Bluttropfen wird dann in ein Teströhrchen gegeben, und das Ergebnis ist bereits nach 15 Minuten ersichtlich. In der Packung sind neben dem Teströhrchen sämtliche Utensilien für eine hygienische Durchführung des Tests enthalten. In einem Video (http://www.mepha.ch/de/autotest-vih) wird die Anwendung des Tests genau erklärt. Der neue Test von Mepha bietet den grossen Vorteil, dass er einfach und anonym durchführbar ist. Er kann jedoch nur HIV-Infektionen nachweisen, die mindestens drei Monate zurückliegen. So lange kann es dauern, bis sich genügend Antikörper im Blut gebildet haben. Bei einem positiven Testergebnis muss der Befund mit einem Labortest bestätigt werden, damit eine Behandlung eingeleitet werden kann.

Kooperation mit der AIDS-Hilfe Schweiz

Mepha hat eine Zusammenarbeit mit der AIDS-Hilfe Schweiz abgeschlossen. Die AIDS-Hilfe Schweiz bietet Interessierten eine Telefonhotline für medizinische Auskünfte zum Test sowie weitergehende Beratungsgespräche an. Mepha stiftet einen Teil des Erlöses aus dem Verkauf des «autotest-VIH®» an die AIDS-Hilfe Schweiz. Text: Susanna Steimer Miller / Publireportage Symbolbild: Luis Pestana

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D IN A LT E R N ATE B O L D ( 1 0 0 )

KINO-FIEBER: QUEERSICHT Bereits zum 22. Mal zeigt Queersicht – das LGBTI-Filmfestival von Bern – die Höhepunkte des Queer-Cinema und lockt damit jeweils rund 3000 Besucher und Besucherinnen in die Kinos der Bundesstadt: Dabei fokussieren sie sich auf Filme, welche den Weg ins „normale“ Kino nicht finden. Auch das Programm 2018 umfasst wieder eine spannende Auswahl an Kurz-, Spiel- und Dokumentarfilmen, rund 40 an der Zahl.

Häringstrasse 14 CH-8001 Zürich +41 (0) 43 243 79 07 alessandro@haarsturm.ch www.haarsturm.ch

gay.ch freut sich ausserordentlich, den isländischen Thriller Rökkur von Filmemacher Erlingur Thoroddsen als Medienpartner zu präsentieren: Monate nach ihrer Trennung erhält Gunnar einen Anruf von seinem Exfreund Einar. Dieser klingt verzweifelt. Gunnar fährt in die abgelegene Hütte, in der sich Einar verschanzt hat. Bald schon treffen sie auf seltsame Nachbarschaft. Bei Rökkur handelt es sich nicht nur um einen geheimnisvollen Thriller, sondern vielmehr auch um ein Aufarbeiten einer vergangenen Beziehung. Thoroddsen wurde für den Film unter anderem am L.A. Outfest mit dem Artistic Vision Award ausgezeichnet. Am Ende des Queersicht wird der beste Kurzfilm auch in diesem Jahr wieder mit dem Publikumspreis „Die Rosa Brille“ ausgezeichnet. Neben dem Film gibt’s es zudem erneut ein facettenreiches Rahmenprogramm mit Workshops, Diskussionen, Barbetrieb und sonstigen kulturellen Veranstaltungen.

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REGIE

FESTIVAL DE CANNES

UN CERTAIN REGARD

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QUEERSICHT, PINK & CO. PLAIRE, AIMER ET COURIR VITE Bei den Filmfestspielen in Cannes sowohl für die Palme d’Or, sowie auch für die Queer Palme nominiert, kommt nun der neuste Film von Christophe Honoré auch zu uns in die Kinos: Eine Herzensangelegenheit, wie der Filmemacher selber betont, voller Intimität, Sehnsucht, aber auch schonungslosem Realismus. Während er an der Universität Rennes studiert, lernt der zwanzigjährige Arthur den Pariser Schriftsteller Jacques kennen. Verliebt verbringen sie gemeinsam den Sommer 1993 miteinander, doch vor allem für Arthur nimmt das Leben damit eine jähe Wendung. Jacques weiss nämlich, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt um diese Liebe zu leben... Kinostart: 25.10.18

BOHEMIAN RHAPSODY Langerwartet ist nur der Vorname für dieses Biopic über den Queen-Frontmann Freddie Mercury: Kaum eine Biografie hat bereits im Vorfeld soviel zu Reden gegeben und kaum je wurde einem Trailer mehr entgegengefiebert, wie bei Bohemian Rhapsody. Doch es ist auch kein Wunder, geht es doch um einen der beliebtesten Entertainer der Welt, dessen Vermächtnis bis heute nichts an seiner Strahlkraft eingebüsst hat. In Bohemian Rhapsody wird der kometenhafte Aufstieg von Queen förmlich gefeiert, deren einzigartigen Songs und der revolutionäre Sound. Sie haben beispielslosen Erfolg, als sich Freddie Mercury plötzlich von ihnen abwendet und eine Solokarriere startet. Die Trennung fällt ihm aber viel schwieriger als gedacht, doch es gelingt ihm die Band gerade rechtzeitig zum Live Aid wieder zu vereinen. Trotz seiner Aids-Diagnose wird es eines der herausragendsten Konzerte in der Geschichte der Rockmusik... Kinostart: 31.10.18

GIRL Sie hat einen grossen Traum, sie will Balletttänzerin werden, und diesen verfolgt sie mit eisernem Willen. Sie zieht sogar mit ihrem Vater und ihrem Bruder nach Brüssel, als sie von einer renommierten Akademie unter Vorbehalt angenommen wird. Doch Lara kämpft nicht nur um ihre Karriere, sie will auch noch einen zweiten Kampf gewinnen, ihre geschlechtsanpassende Operation steht nämlich kurz bevor. Rein äusserlich ist Lara zwar bereits ein Mädchen, doch körperlich wird sie immer wieder an ihr früheres Leben als Viktor erinnert... Der Erstling von Filmemacher Lukas Dhonts ist ruhig, und orientiert sich offen, ehrlich und absolut realistisch am Leben von Lara. Ohne die gängigen Klischees von Transgender zu bedienen, geht es schliesslich vor allem um eine junge Frau in der Pubertät, welche aber eben in doppeltem Sinne zu kämpfen hat. Gerne hätte Lukas Dhonts auch eine Transperson in der Hauptrolle gesehen, statt wie jetzt ein cis-gender Mann, doch trotz höchsten Anstrengungen beim Casting konnte er niemanden finden, welcher sowohl Schauspielern kann und eine Ballettausbildung, oder zumindest Balletterfahrungen mit sich bringen konnte. Aus diesem Grund betont Dhonts auch, dass er sich deshalb besonders bemüht hat, die Geschichte medizinisch möglichst korrekt und akkurat zu gestalten, und zudem auch Erfahrungen von Transmenschen miteinbezog. Kinostart: 18.10.18

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Fr. 30. November 2018

BOY GEORGE & CULTURE CLUB Was für ein Comeback: Sie holten den Grammy, sind in der Rock And Roll Hall Of Fame und nun geht Boy George zusammen mit Culture Club wieder auf Tour – und fast zwanzig Jahre nach dem letzten Album gibt’s von den Jungs auch gleich noch ein neues Album on Top. Karma Chameleon und Everything I Own sind ebenso unvergessen wie Do You Really Want To Hurt Me?, und damit haben sie sich ein Denkmal in den 80ern gesetzt. Doch es war nicht nur ihr Sound, mit dem sie damals für Aufsehen sorgten, sondern auch der schrille, betont weibliche Style von Frontmann Boy George war dafür verantwortlich. Keine Farbkombination liess er aus, und Make-up gehörte zu jedem Auftritt mit dazu. 1986 war dann erst mal Schluss und die Band trennte sich, kam dann aber 2014 erneut für eine Wiedervereinigung zusammen. Neuen Sound gab es aber bis in diesem Jahr keinen. Dann endlich im Sommer 2018: Mit Let Somebody Love You stellten sie eine neue Single vor, die Erste ab dem neuen Album Life. Es ist das erste neue Material der Briten seit langen 19 Jahren. Freue Dich auf eine 80er Party der Sonderklasse und tanze mit Boy George und Culture Club im Komplex 457 in Zürich um die Wette... Komplex 457, Hohlstrasse 457, 8048 Zürich Tickets und Infos: www.gay.ch/kultur und www.goodnews.ch

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BUEHNE, MUSIK & NOSTALGIE

12. März bis 14. April 2019

MAMMA MIA! Zuerst im Theater 11 in Zürich, danach geht’s gleich nahtlos im Musical Theater in Basel weiter: Bereits über 54 Millionen Zuschauer haben das mitreissende Musical, welches 22 der grössten ABBA-Hits mit einer turbulenten und humorvollen Geschichte verbindet, in 400 Städten weltweit gesehen. Diesmal kommt Mamma Mia in seiner deutschen Fassung in die Schweiz.

Im Jahr 1994 hatten Benny und Björn die Idee für ein Musical mit den grossen ABBA-Hymnen, doch sie wollten nicht die Geschichte der Band auf die Bühne bringen. So erzählen sie vom Mut, die eigenen Träume zu verwirklichen, von Liebe, Freundschaft und der Bedeutung der Vergangenheit für das Glück der Zukunft. Angesiedelt ist alles in einer ebenso bewegenden, wie humorvollen Familiengeschichte auf einer griechischen Insel... 12.-31.03.19: Theater 11, Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich 02.-14.04.19: Musical Theater, Feldbergstrasse 151, 4058 Basel Tickets und Infos: www.musical.ch und bei www.ticketcorner.ch

Sa. 01. und So. 02. Dezember 2018

Sa. 19. Januar 2019

PARCELS

NAMIKA

Sie heissen Patrick Hetherington, Louie Swain, Noah Hill, Anatole Serret und Jules Crommelin, und kaum haben sie die Highschool in ihrer Heimat Byron Bay, Australien, abgeschlossen, machten sie sich auf den Weg nach Berlin, wo sie zusammen die Parcels gründeten.

Mit Je Ne Parle Pas Français schaffte sie einen Nummer 1-Hit, was zur Folge hatte, dass ihre dazugehörige Release-Tour innert kurzer Zeit restlos ausverkauft war. Keine Frage also, dass sie ihre Tour rund um ihr Album Que Walou nun ausdehnt und auch die Schweiz nochmals besucht.

Zu ihren Einflüssen zählt alles von Chic bis Daft Punk, Hauptsache es ist ausreichend Funk mit dabei, und ihr Sound ist eine bunte Disko-Party auf Acid. Spielpraxis haben sie in diversen Bands gesammelt, doch es war erst in der deutschen Hauptstadt wo sie den typischen Parcels Sounds kreierten, der ausnahmslos jedes Publikum in Ekstase versetzt... Sa.01.12.18, 20.30h – Les Docks, Avenue de Sévelin 34, 1004 Lausanne So.02.12.18, 20h - Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich Tickets und Infos: www.gay.ch/kultur oder bei www.gadget.ch

Anfangs Jahr steht die gebürtige Frankfurterin im Zürcher Kaufleuten auf der Bühne und wird neben ihren aktuellen Tracks sicherlich auch Stücke ab ihrem Debüt Nador live präsentieren. Obwohl sie Hip Hop als ihre wesentliche, musikalische Inspirationsquelle nennt, bedient sie die in Deutschland üblichen Klischees des Genre nur bedingt, sondern orientiert sich viel eher an der amerikanischen Konkurrenz, welche die Strasse und das Milieu in ihren Texten längst hinter sich gelassen haben. Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich Tickets und Infos: www.gay.ch/kultur und www.mainlandmusic.com

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reisen: abenteuer inklusive! Tipps für dein nächstes Reiseabenteuer: Wo soll es als nächstes hingehen: Wir haben bei Pink Cloud nach nicht ganz alltäglichen Reisetipps gefragt. Das Abenteuer ruft, im Dschungel, in den Bergen, Unterwasser oder in der Luft, oder auch mal am Abgrund...

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Baden im teuflischsten Pool der Erde Nur wenige Meter ist der sichere Bereich beim Devil’s Pool bei den Victoriafällen auf der Seite von Sambia gross, dahinter geht es dann 110 Meter in die Tiefe – Nervenkitzel pur. Ein Guide vor Ort zeigt aber den Teilnehmern, wo sie gefahrlos ins Becken springen können, ohne die Angst zu haben, über den Rand gespült zu werden. Die Victoriafälle an der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia lassen sich zudem auch perfekt mit Naturparks und Safaris im südlichen Afrika kombinieren. Einer der sehenswertesten ist dabei wohl sicher das Okavango Delta in Botswana. Ob zu Wasser oder zu Land, in diesem einzigartigen Nationalpark lässt sich die faszinierende Tierwelt Afrikas bestens beobachten...

Sonnenaufgang über den Pagoden von Bagan Es ist eines der eindrücklichsten Erlebnisse, welches Dir Myanmar zu bieten hat: Während dem Sonnenaufgang in einem Heissluftballon über die unzähligen Pagoden und Tempel von Bagan zu schweben. Die Ballone steigen auf eine Höhe von bis zu 600 Metern und dabei geniesst Du einen atemberaubenden Blick über die Weiten von Bagan.

Mystisches Trekking zum Machu Picchu Am Ufer des Rio Urubamba geht einer der bekanntesten Inka-Pfade in Peru los und er führt zu der wohl bekanntesten Sehenswürdigkeit des Landes, dem Machu Picchu. Auf einer Höhe von 2430 Metern liegt die erst 1911 wiederentdeckte Ruinenstadt rund 75 Kilometer nordwestlich von Cusco. Da es sich beim Inka-Pfad um teils im Original erhaltene Wege handelt, wurde die Zahl der Besucher auf rund 500 am Tag begrenzt, welche den Weg zu Fuss absolvieren dürfen. Damit ist die Begrenzung noch strikter als beim Machu Picchu selber. Der Inka-Pfad ist jeweils auf Monate im Voraus ausgebucht, deshalb ist eine gute Planung wichtig um in den Genuss dieses einzigartigen Erlebnisses zu kommen.

Mit Walhaien tauchen am Ningaloo Reef 220 Korallenarten beheimatet das UNESCO-Welterbe, und anders als das berühmte Great Barrier Reef, liegt das rund 300 Kilometer lange Ningaloo Reef im Westen Australiens oftmals nur etwa 100 Meter vom Festland entfernt. Damit ist das Riff auch gut für Schwimmer und Schnorchler zu erreichen. Zu den tierischen Bewohnern zählen neben Wasserschildkröten, verschiedenen Rochen, auch Dugongs und diverse Arten von Haien. Während zwischen Juni und November jeweils die Buckelwale an der Küste vorbeiziehen, können von Mai bis Juli regelmässig Walhaie rund um das Ningaloo Reef beobachtet werden.

Besuche die Orang Utans im Dschungel von Borneo In den tropischen Wäldern Borneos befinden sich einige der letzten Rückzugsgebiete der Orang Utans: Nach der Anreise nach Pangkalanbun in Indonesien geht’s mit dem Boot weiter in die Rimba Lodge. Mit einem Führer erlebst Du den Dschungel mit seiner faszinierenden Tierwelt während Halbtages-Trekking-Touren und spannenden Fahrten auf dem Urwaldfluss. Dabei wirst Du in der Nähe von Camp Leaky, einer bekannten Forschungsstation im Tanjung Puting Nationalpark, auch Orang Utans beobachten können.

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party agenda schweiz: von gay o k t o b e r 2 0 1 8 ..................................................................... Fr. 05.10.18, 23h – BOYTESCHEMA Never change a winning team: Der erste Freitag im Monat gehört DjCK. Der Kölner DJ und Produzent weiss wie kein Zweiter, wie man eine Partynacht in ein heisses Tanz-Erlebnis verwandelt. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ..................................................................... Sa. 06.10.18, 23h - FLEXX Huntingtime Flexx bläst zur Jagd: Erstmals überhaupt in der Schweiz, wird DJ Asaf Dolev als Special Guest an den Decks stehen. Zudem wird auch Ricardo Ruhga in dieser Nacht im Einsatz sein. Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich ..................................................................... Sa. 06.10.18, 23h – PROM NIGHT: Stella Divine Vor genau 11 Jahren erschien die Göttliche erstmals in der Szene und ist seit damals nicht mehr wegzudenken, Grund genug ihr eine Prom Night zu widmen: Stella Divine! Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ..................................................................... Fr. 12.10.18, 23h - KIKI Wie der Wald seine Blätter, so lässt die Kiki ihre Hemmungen fallen: Hinter dem DJ Pult stehen Beni Berger, Dani Nydegger, Juen, Qebeq, Temo Sayin und Tom

Hängs. Für die Animation sind zudem Ennia Face, Giulio Falcone, Mish Madish und Valerie Glitzerfee im Einsatz. Frieda’s Büxe, Friedaustrasse 23, 8003 Zürich ..................................................................... Sa. 13.10.18, 22h - BOYAHKASHA – Glow Das Plaza im Zürcher Kreis 4 verwandelt sich in dieser Nacht in einen wahren Neonpalast - und on Top gibts mit Aja einen waschechten Drag-Superstar aus den USA, sowie mit The G-Team eine grosse Premiere auf der Bühne. Da das Heaven an diesem Wochenende geschlossen ist, übernimmt der Club zudem den oberen Dancefloor... Plaza, Badenerstrasse 109, 8004 Zürich ..................................................................... 19. / 20.10.18, 21h – OKTOBERFEST Alles was zu einem richtigen Oktoberfest gehört, findest Du an diesem Wochenende in der Männerzone: Bier vom Fass, Brezn und Weisswurst, und zudem ist auch noch Romy Travis mit dabei. Männerzone, Kernstrasse 57, 8004 Zürich ..................................................................... Fr. 19.10.18, 23h – SISSY THAT WALK The Stage Is Yours: Cool Cats, Club Kids, Party Gals, Nightclubbers, Celebrators, Funseekers und Social Lions übernehmen die Tanzfläche im Heaven... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich .....................................................................

Sa. 20.10.18, 23h - FREE TO LOVE Die Freiheit, zu lieben wen man will, wird in dieser Nacht in der Alten Kaserne zelebriert: An der Free To Love stehen Chris Bekker, Artemiss, Bobby Bella und Ambient P. im Einsatz. Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich ..................................................................... Sa. 20.10.18, 23h – VOULEZ-VOUS Willkommen in einer Welt im Fahrwasser alter Disco Tage wo die Hosen auch schon eng waren, das Brusthaar ungehemmt spriessen konnte, der Pornobalken Kult wurde und Disco Diven die Charts anführten. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ..................................................................... Mo. 22.10.18, 23h – PINK MONDAY Afterparty Wie das Bier auf die Wiesn, gehört zum Oktoberfest in Zürich der Pink Monday der Tag, an dem die LGBTQ-Community die Festzelte für einen Tag einnimmt. Wenn sich die Zelte auf dem Bauschänzli nahe beim Bürkliplatz langsam leeren, geht‘s im hübsch gewärmten Heaven weiter... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................... 26. / 27.10.18, 21h – OKTOBERFEST Auch am zweiten Oktoberfest-Wochenende trumpft die Männerzone auf: Zu den Brezn und den Weisswürsten gibt’s Bier vom Fass und auch Romy Travis ist wieder mit von der Partie... Männerzone, Kernstrasse 57, 8004 Zürich ................................................................... Fr. 26.10.18, 23h – NIGHT OF THE WALKING DRAG Es gibt nur ein Wochenende im ganzen Jahr, an dem Schneewittchen auf Godzilla und Graf Dracula auf Paris Hilton im Latexanzug trifft: Es ist das Halloween Weekend im Heaven! Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ...................................................................

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y.ch unterstuetzte partys Sa. 27.10.18, 23h – DISCO BLOODBATH Das Halloween-Wochenende erreicht am Samstag seinen Höhepunkt, wenn Charlet C House ein weiteres Mal ins Heaven lädt. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ..................................................................... n o v e m b e r 2 0 1 8 ..................................................................... Fr. 02.11.18, 23h - 9 JAHRE BEHAVE Gleichschritt, Jestics und Marc Feldmann: Dies sind die Acts, welche der Behave das Geburtstagsständchen überbringen werden. Frieda’s Büxe, Friedaustrasse 23, 8003 Zürich ..................................................................... Fr. 02.11.18, 23h – DESPACITO Latin Pop vom Feinsten, und dazu DjCK an den Decks. Im Heaven wird der Start in den November tropisch heiss... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ..................................................................... Sa. 03.11.18, 23h – AUF DER JAGD Das aera entert nach der Blumennacht gleich noch ein zweites Mal in diesem Jahr das Hive: Auf der Jagd heisst die Herbstparty, und erneut wird auf zwei Floors die Nacht zum Tag gemacht... Halali! Hive, Geroldstrasse 5, 8005 Zürich ..................................................................... Sa. 03.11.18, 23h – HELL ON HEELS Bekannt vom Jackie’O in Mykonos ist Sella diesmal die Schirmherrin der Hell On Heels – der ohne Zweifel schrägsten Party im Heaven. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ..................................................................... Sa. 03.11.18, 22h – PURPLEMOON – Halloween Gruselig umdekoriert, übernehmen diesmal unheimliche Wesen und Zombies das Zepter in der Alten Kaserne. Der Grund: Purplemoon feiert seine Halloween-Party im Herzen des Kreis 4. Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich .....................................................................

Fr. 09.11.18, 23h - Angels BLACK OUT

Do. 15.11.18, 23h – FEMME FATALE

Das Opening des Black Weekends steigt diesmal im frisch eröffneten Tender am Ort des ehemaligen Les Garçons: Als Mainact stehen Joao Angelo und De Felipe Dj an den Plattentellern. Tender, Kernstrasse 60, 8004 Zürich .....................................................................

Die Afterparty zur legendären Femme Fatale im Weissen Wind: Bei kostenlosem Eintritt kannst Du in dieser Nacht im Heaven gleich weiterfeiern... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich .....................................................................

Fr. 09.11.18, 23h – BALKAN GAY NIGHT Ob mit oder ohne Wurzeln im Balkan, ob gay, bi oder straight: Die Balkan Gay Night solltest Du unter keinen Umständen verpassen. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ..................................................................... Sa. 10.11.18, 22h - Angels BLACK PARTY - Anaconda Sexy Gogo Boys, eine spektakuläre Deko und Lichtshow, international renommierte DJs, sowie der Auftritt von Eurovision-Sängerin Meital de Razon aus Israel machen die Black Party auch in diesem Jahr wieder zu einem wahren Highlight. Der Vorverkauf wird empfohlen... X-tra, Limmatstrasse 118, 8005 Zürich ..................................................................... Sa. 10.11.18, 23h – MOLKE 7 Zur Milchbüechli-Party kommst Du wieder bereits ab 16 Jahren rein: An den Decks steht in dieser Nacht Stella Sanchez. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ..................................................................... Sa. 10.11.18, 23h - QUEER PLANET Die Beats servieren diesmal der Kölner Gast-DJ Matthew Black, sowie Rhythm Mistress DJ Taylor Cruz. Das Parterre One liegt auf dem Kasernenareal direkt neben der Zischbar... Parterre One, Klybeckstrasse 1b, 4057 Basel ..................................................................... So. 11.11.18, 06h – BLACK AFTER! Nach der Black Mainparty geht’s im Hard One mit der Afterparty weiter: Direkt an der Tramhaltestelle Schiffbau gelegen, ist der Club vom X-tra her bequem ohne Umsteigen zu erreichen. Hard One, Hardstrasse 260, 8005 Zürich .....................................................................

Fr. 16.11.18, 23h – FEMME FATALE Disco Fatale – auch in dieser Nacht gibt die Femme Fatale den Ton an: Der perfekte Start in dein Wochenende... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ..................................................................... Sa. 17.11.18, 22h - KING KONG Zwei Floors, 15 CHF Eintritt und wiederum im Dynamo, direkt am Ufer der Limmat: Es bleibt wie es ist – bei der King Kong sind alle willkommen, die Spass haben wollen. Dynamo, Wasserwerkstrasse 21, 8006 Zürich ..................................................................... Sa. 24.11.18, 23h – 5 JAHRE DUDECUTE Bereits seit fünf Jahren verbreitet die Dudecute sexyness im Heaven – und dieses Jubiläum wird mit Alessandro Caruso am DJ-Pult gefeiert! Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ..................................................................... Sa. 24.11.18, 22h - ANDERLAND Basels Community vereint sich in dieser Nacht wieder zur Anderland im Viertel: Für das Amusement sorgt Salon Morpheus, und musikalisches gibt’s von Sharon O’Love, Taylor Cruz, DJ Juiceppe, Pussy Galore und von Noxeema Jackson. Das Viertel, Münchensteinstrasse 81, 4052 Basel ..................................................................... Sa. 24.11.18, 21h – SWISS RUBBERMEN Die Männerzone lädt zu einer weiteren Fetischnacht in ihre Bar: Diesmal sind die Swiss Rubbermen zu Gast. Es gilt aber kein Dresscode an diesem Abend. Männerzone, Kernstrasse 57, 8004 Zürich ...................................................................

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DANIEL BOLLIGER Daniel Bolliger ist ein Fotograf / Creative Director, der in der Schweiz aufgewachsen ist. Er hat lange in NYC und LA gelebt und gearbeitet. Seit 5 Monaten ist er wieder in Zürich zuhause. Sein Stil als Fotograf liegt irgendwo zwischen Kunst, Mode und Kommerz. Damit trifft Bolliger genau den Nerv der Zeit und ist als Fotograf und Künstler in Weltmetropolen wie New York, Los Angeles, Lon-

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don oder Berlin unterwegs. Seine künstlerische Laufbahn ist geprägt von einer Vielzahl an Aus- und Weiterbildungen, von Ausstellungen in der Schweiz, in Deutschland, in den USA, in China, Japan und Grossbritannien sowie einer Fülle an Auszeichnungen und Preisen: „Die Essenz meiner Arbeit ist eine Kombination von mindestens drei Kunstrichtungen. Meine Werke sind einerseits stark von der Modefotografie beeinflusst, sind aber auch indirekt geprägt von meiner früheren Tätigkeit auf dem Gebiet der Malerei. Die Hauptkomponente bildet jedoch die digitale Bildbearbeitung – meine persönliche Königsdisziplin. Mit ihr führe ich diese beiden individuellen Kunstrichtungen

auf eine völlig neue Ebene – durch die gezielte Bildbearbeitung erhalten die Fotografien ihre malerische Komponente. Das Ergebnis ist etwas Neues, das von einer ganz eigenwilligen Charakteristik geprägt wird.“ Wer seine Arbeiten „live“ sehen möchte, besucht am 11. Oktober 2018 die Vernissage (Gruppenausstellung) in der Galerie SOON an der Münstergasse 62 in Bern ab 18uhr: www.galerie-soon.ch Mehr Infos über Daniel Bolliger: www.danielbolligerstudio.com www.instagram.com/danielbolliger


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Was ist im Monat November, aus Sicht der LGBT-Community so alles geschehen? Wir blicken in den Geschichtsbüchern zurück. Vor 40 Jahren: November 1978 Am 27. November 1978 wird Harvey Bernard Milk erschossen. Der US-amerikanische Politiker (Demokratische Partei) und Bürgerrechtler der Schwulen- und Lesbenbewegung, war der erste offen schwule Politiker in Amerika.

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Vor 35 Jahren: November 1983 Mario Cuomo war damals nicht nur Gouverneur des Bundesstaats New York, sondern auch ein Pionier seinesgleichen: Er war in den USA der erste Politiker, der den Vorstoss machte, die Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung zu verbieten. Vor 30 Jahren: November 1988 Am 6. November im Jahr 1988 erblickte Tom Neuwirth in Gmunden, in Oberösterreich, das Licht der Welt. 26 Jahre später, im Mai 2014, gewann er als Kunstfigur Conchita Wurst mit „Rise Like A Phonenix“ die 59. Folge des Eurovision Song Contests in Kopenhagen. Vor 25 Jahren: November 1993 Der 30. November ist für die LGBT-Community ein schwarzer Tag: An diesem Tag wird „Don’t ask, don’t tell“ eingeführt. „Wir [das Militär] fragen nicht und du sagst nichts“ war eine wehrrechtliche Praxis, die den Status von Homosexuellen in den Streitkräften der Vereinigten Staaten betraf.

Vor 15 Jahren: November 2003 Am 15. November heiratet Ted Nebbeling - Mitglied der Legislativversammlung von British Columbia und später Staatsminister für die Olympischen Winterspiele 2010 - nach 32 Jahren Beziehung, seinen Lebenspartner. Diese gleichgeschlechtliche Ehe gilt als die erste unter Politikern.

Vor 20 Jahren: November 1998 1998 wurde Tammy Baldwin nicht nur als erste Frau aus dem Bundesstaat Wisconsin in das Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten gewählt, sondern, 14 Jahre später war sie auch das erste offen homosexuelle Mitglied des US-Senats überhaupt.

WIR SIND DAS GANZE JAHR FÜR DICH DA!

Vor 10 Jahren: November 2008 Proposition 8 war ein Antrag zur Änderung der kalifornischen Verfassung per Referendum mit dem Ziel, nur noch heterosexuelle Ehen staatlich anzuerkennen. In der Abstimmung am 4. November 2008 sprach sich die Mehrheit der Bürger für den Vorschlag und damit gegen die gleichgeschlechtliche Ehe aus, die damals von Juni 2008 bis zur Verfassungsänderung galt. Die Kampagne um Proposition 8 und die Konsequenzen der erfolgreichen Abstimmung hatten erheblichen Einfluss auf die Politik und Rechtsprechung der Vereinigten Staaten in den darauffolgenden Jahren. 2010 erklärte ein Bundesgericht die Volksabstimmung für verfassungswidrig. Einsprüche gegen dieses Urteil wies der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten im Juni 2013 zurück, so dass die Abstimmung über Proposition 8 ungültig wurde. Vor 5 Jahren: November 2013 Im November 2013 wurde Griechenland vom Europäischen Gerichtshof verurteilt, weil die in Griechenland bestehende Eingetragene Partnerschaft nur für heterosexuelle Paare ausgestaltet war. Nach zwei gescheiterten Versuchen im November 2013 und im September 2014 beschloss das griechische Parlament im Dezember 2015 die Eingetragenen Lebenspartnerschaften für gleichgeschlechtliche Paare einzuführen.

Öffnungszeiten: Mo 14 – 20 Uhr / Di & Do 9 – 17 Uhr Mi & Fr 12 – 20 Uhr / So 16 – 20 Uhr www.myCheckpoint.ch

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FREDDY BURGER MANAGEMENT PRÄSENTIERT BB Promotion GmbH in cooperation with Freddy Burger Management presents a Théâtre du Châtelet, Paris co-production

Das neue Musical direkt aus Kuba

Georges Bizets

30.10.–11.11.2018 | Theater 11 Zürich

6.–11.11.2018 | Musical Theater Basel 13.–18.11.2018 | Theater 11 Zürich

28.11.2018–13.01.2019 | Theater 11 Zürich

22.– 27.01. 2019 | Musical Theater Basel 29.01.– 03.02. 2019 | Theater 11 Zürich

TM © 1981 RUG LTD

TM © 1988 CML

Inspired by Carmen Jones by Oscar Hammerstein ii

27.01.2019 | 18 Uhr | Hallenstadion Zürich

musical.ch

12.–24.02.2019 | Theater 11 Zürich

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