art-y

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NUMMER 95 SEIT 2002 April/Mai 2019 / THEMA ART-Y

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ICH WAR NOCH NIEMALS IN

NEW YORK

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UDO JÃœRGENS BUCH GABRIEL BARYLLI & CHRISTIAN STRUPPECK BUCHADAPTION PIETER VAN DE WATERBEEMD ORCHESTRIERUNG ROY MOORE & MICHAEL REED REGIE DER HAMBURGER ORIGINALPRODUKTION CHRISTIAN STRUPPECK MUSIK

EINE PRODUKTION DER THUNERSEESPIELE AG IN ZUSAMMENARBEIT MIT STAGE ENTERTAINMENT Presenting Sponsor

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Hauptsponsoren

Klimapartnerin

Hauptpartner

Medienpartner


*95/ART-Y:

INHALTSVERZEICHNIS

Seite 6 bis 9:

UKRAINE: VIKTOR‘S ENGAGEMENT

Seite 28-29:

PORTFOLIO: DRRENWAY Seite 5: Seite 10: Seite 11: Seite 12-14: Seite 15: Seite 17: Seite 18-19: Seite 20-21: Seite 22-23: Seite 25: Seite 26:

News Alex aus Deutschland (Pianist) Alex aus Russland (Designer) Fernando Pessoa aus Portugal (Schriftsteller) Miguel aus Portugal (Weber) Shopping-Tipps (Blumen, Buch und Kleider) Kultur-Tipps (Cher & Co.) Party-Agenda (April/Mai-Tipps) Pink Apple & Kino-Tipps In-Szene (Ausstellung von gay.ch) Shopping Männerzone (Leder & Co.)

Seite 27:

SEXYNESS: JUNGS UND IHRE TATTOOS

Seite 30:

MENÜ: MXPRIVÉ 3


DAS DOPPEL-ALBUM VON ANNETT LOUISAN IST DA. AB SOFORT ERHÄLTLICH.

*IMPRESSUM art-y / April/Mai 2019 / neue Ausgabe, neues Thema, neues Design Verlag: PUNTO MEDIA GMBH, Strehlgasse 3, 8600 Dübendorf, Tel. 044 271 92 00, info@gay.ch ............................................................ Redaktionelle Mitarbeiter: Luis Pestana, Dominique Eichler, Thomas Voelkin, Carlos Pestana und mxprivé ............................................................ Cover: Antonin Dumas by ranobrac www.instagram.com/ranobrac Grafik: Luis Pestana ............................................................ 4

Partydaten melden: agenda@gay.ch ............................................................ Anzeigen + Abo: Tel. 044 271 92 00 oder luis@gay.ch ............................................................ Bilder und Texte dürfen nicht ohne unsere Genehmigung verwendet werden. ............................................................ ONLINE: www.gay.ch www.gayL.ch ............................................................

SOCIAL MEDIA: www.facebook.com/gay.ch.switzerland www.instagram.com/gaypunktch www.twitter.com/gaydotch www.pinterest.ch/gaypunktch ............................................................ NÄCHSTE AUSGABE: JUNI/JULI 2019 THEMA: things that changed the lgbt world (Nummer 96 seit 2002) ............................................................


NEWS WELTWEIT: UN-LGBTI+ Experte fordert Entkriminalisierung von Homosexualität bis 2030 Noch immer ist gleichgeschlechtlicher Sex in etwa 70 Ländern und Provinzen illegal und in sechs Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen droht gar die Todesstrafe: Nun richtet der LGBTI+ Experte der UN einen Aufruf an jene Staaten und fordert die Entkriminalisierung vom Homosexualität bis 2030... Er sehe keinen Grund, weshalb man nicht eine Welt fordern solle, welche bis ins Jahr 2030 frei von Kriminalisierung ist, so Victor Madrigal an der Welt-Konferenz der International Gay and Lesbian and Transgender Association (ILGA), welche in Neuseeland stattfand. Die Entkriminalisierung bringe uns nicht von 0 auf die 1, sondern von Minus 1 auf die 0. Es gebe keine juristischen Argumente, welche die Kriminalisierung von gleichgeschlechtlichen Beziehungen rechtfertige, so der LGBTI+ Experte der Vereinten Nationen weiter. Victor Madrigal kritisiert auch, dass Länder an der Situation nichts ändern wollen, weil sie argumentieren, dass ihre Gesetze gar nicht mehr angewandt werden. Die Gesetze würden nämlich immer noch dazu verwendet um LGBTI+ zu bedrohen und zu schikanieren. Eine Kriminalsierung spornt immer auch dazu an, jemanden zu verfolgen. Er werde nun mit den Staaten zusammenarbeiten, so Madrigal weiter. Es sei wichtig Koalitionen zu bilden, denn ein Staat alleine könne dies nicht hinkriegen. Im Iran, dem Jemen, Nigeria, Saudi Arabien, Somalia und im Sudan gibt es aktuell immer noch die Todesstrafe auf gleichgeschlechtliche Aktivitäten. In 26 weiteren Ländern variert die Höchststrafe zwischen zehn Jahren Haft und lebenslänglich. Mindestens 32 weitere UN-Mitgliedsstaaten haben zudem Gesetze in Kraft, welche die LGBTI+ Community in ihren Rechten, sich selber sein zu dürfen, einschränken. Auf der Gegenseite haben in der jüngeren Vergangenheit drei Staaten Homosexualität entkriminalisiert, so Angola, Indien und Trinidad & Tobago. Neun Staaten führen sexuelle Minderheiten in ihrer Verfassung auf um sie explizit vor Diskriminierung zu schützen. In 39 weiteren Ländern gibt es zudem Gesetze, welche Diskriminierungen, Hassverbrechen oder Gewalt basierend auf der sexuellen Orientierung strafbar machen. An der Welt-Konferenz der International Gay and Lesbian and Transgender Association (ILGA) trafen sich im März in Neuseeland über 500 Mitglieder aus rund 100 Staaten.

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370 MIO. So viele Pageviews verzeichnete Tumblr im Februar 2019. Der Rückgang, den Tumblr zu verzeichnen hat, ist eindrücklich: Während im Dezember noch 521 Millionen Seitenaufrufe zu verzeichnen waren, so waren es ein Monat später noch 437 Millionen. Vom Dezember bis Februar nahmen die Pageviews damit um rund einen Drittel ab. Der Grund: Tumblr hat hart durchgeriffen und sämtliche pornografischen Bilder, GIFs und Filme von seiner Plattform gelöscht. Man entschied sich zu diesem Schritt, nachdem die App aus dem App Store entfernt wurde, weil man Kinderpornografie entdeckt hat. Die Social Media-Plattform teilte darauf mit, dass ab dem 17. Dezember keine Genitalien von Personen, sowie keine Nippel von Frauen mehr zu sehen sein dürfen.

’I‘m proud of the work that London is doing to tackle HIV. But I’m shocked that the government is failing to provide local authorities in London with the funding they need to provide PrEP to all those who could benefit.’ Londons Bürgermeister Sadiq Khan ruft die britische Regierung öffentlich dazu auf, die Einsparungen im Gesundheitswesen auszusetzen und stattdessen dringend den kostenlosen Zugang zu PrEP für alle zu sichern... Es sei bewiesen, dass PrEP jenen helfe, welche sich dem Risiko einer Infektion aussetzen. Das Medikament werde einen spürbaren Einfluss bei die Gefährdetsten aller Londoner haben, und bei all jenen, welche sich PrEP privat nicht leisten können. Wolle man die gesteckten Ziele erreichen, dann sei es unverzichtbar, den Zugang zu dieser bewährten Behandlungsmethode auszuweiten. Aus diesem Grund sei es wichtig, dass die Regierung den Gesundheitsdienstleistern die Unterstützung zukommen lässt, welche sie brauchen, und deshalb mache er immer weiter darauf aufmerksam, welche Schäden die Einsparungen im Gesundheitswesen auf den Zugang und die Gleichbehandlung aller Londoner anrichte. 5


Ganz zur Ruhe gekommen ist die Ukraine noch immer nicht, und der Konflikt zum Nachbarn Russland droht ständig neu auszubrechen. Immer wieder kommt es diesbezüglich zu Scharmützeln an der Grenze. Doch es ist nicht nur der Konflikt mit Russland, welcher die Ukraine beschäftigt, sondern, das Land selber sucht sich derzeit ebenfalls seinen Platz innerhalb Europas. Aktiv mit dabei ist auch Viktor Pylypenko, welcher sich als erster Soldat der Ukraine im Rahmen einer Kunstausstellung als schwul geoutet hat. gay.ch hat Viktor interviewt und ihn zur aktuellen Lage in seiner Heimat, aber auch zu seinem mutigen Coming out befragt...

Während der Euromaidan-Protesten war Viktor Pylypenko mit von der Partie. Er kämpfte während dieser Revolution der Würde für seine Heimat und für eine Annäherung an Europa. Ausgebrochen waren die Bürgerproteste damals im November 2013, als die damalige Regierung überraschend angekündigt hat, dass sie das Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union vorerst nicht unterzeichnen wolle. Hunderttausende gingen auf die Strasse um ihren Unmut gegenüber der Regierung kundzutun. Die Proteste endeten schliesslich im Februar 2014 blutig. Der damalige Präsident Wiktor Janukowytsch setzte sich ins Ausland ab, und Oleksandr Turtschynows wurde zum Übergangspräsidenten gewählt. Kurz danach begann die russische Annexion der Krim und die Destabilisierung des Landes nahm ihren Lauf und gipfelte in einem bewaffneten Konflikt in zwei östlichen Oblasten der Ukraine.

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Auch während diesen kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ostukraine war Viktor Pylypenko dabei. Er kämpfte an der Front für sein Land, war Mitglied bei Donbas, einem freiwilligen Bataillon, er bediente die Granatwerfer und war auch bei den Sanitätern. Mittlerweile ist der 32-Jährige Kriegsveteran, arbeitet als Übersetzer und als Drehbuch-Supervisor bei einer Filmproduktionsfirma und lebt in Kiew. Als erster Soldat der ukrainischen Armee hatte er sein Coming out, und seither kämpft er für die Akzeptanz und die Sichtbarkeit der LGBTI+ Community in der Ukraine. Du warst der erste, offen schwule Soldat im ukrainischen Militär: Wann hast Du Dich für ein Coming out entschieden? Es geschah alles im Rahmen einer Fotoausstellung unter dem Titel „Wir sind hier“ von Anton Shebetko, einem professionellen Fotograf und Künstler. Ich habe ihm erlaubt, mich zu fotografieren, aber damals habe ich mein Gesicht


Interview: Dominique Foto gross / Kiew: Dmitry A. Mottl Fotos klein: ZVG

UKRAINE:

VIKTOR‘S ENGAGEMENT meinen Coming out-Post. Es gab ein paar ältere Männer, sowie einer, der sehr religiös ist, welche schrieben, dass sie mich als Kämpfer zwar respektieren, aber nichts über meine Orientierung wissen wollen, denn dies sei nicht angebracht. Und deine Familie? Meine Mutter wiederum fand es okay, meine Schwester wusste es eh schon lange, doch mein Vater kann es noch immer nicht akzeptieren und ignoriert das Thema ganz einfach. Was hat sich mit deinem Coming out vereinfacht, was wurde schwieriger? Eigentlich wurde alles für mich viel einfacher. Ich kann mich nun anziehen wie ich will, ich kann mein Haar blond bleichen, und dann, wie gerade jetzt, rot färben. Ich kann mich offen mit anderen Schwulen treffen. Ich muss mich auch nicht mehr verstecken oder auf den Mund sitzen, wenn jemand versucht sich vor mir über Gays lustig zu machen oder sie zu verurteilen. Nun kann ich ihnen einfach direkt ins Gesicht sagen, dass ich schwul bin und dass sie ruhig sein und mich und alle anderen LGBTI+ respektieren sollen – dies hilft meistens sofort :)

noch versteckt. Als die Vorbereitungen für die Ausstellung immer weiter fortschritten, habe ich mich plötzlich entschieden, dass es nun eigentlich der richtige Zeitpunkt wäre, mein Gesicht zu zeigen und mich als schwul öffentlich zu outen. Ich habe mich entschieden, dass die Menschen mein Gesicht, meinen Namen und meine Geschichte kennenlernen und erfahren sollen, dass Schwule für die Freiheit aller an der Front kämpfen, und dass wir einfach nur Menschen wie alle anderen sind. Was hat sich seit deinem Coming Out verändert? Wie fielen die Reaktionen von deinen Kameraden aus? Es war alles andere als eine einfache Entscheidung, und es gab von den verschiedensten Leuten ganz unterschiedliche Meinungen dem gegenüber. Doch jene, welche mich wirklich gut kannten, welche mit mir an der Front Seite an Seite gekämpft haben, die unterstützten und akzeptierten mich. Sie schrieben alle unterstützende Kommentare unter

Wenn Du zurückblickst: Bist Du glücklich, dass Du dein Coming out gewagt hast, und würdest Du es wieder tun? Ja, ich fühle mich nun viel besser, da ich damit auch den Frieden mit mir selber gefunden habe. Ich muss mich nicht mehr anlügen, und auch niemand anderes mehr. Dies ist ein sehr wertvolles Gefühl. Auch habe ich nun das Gefühl, dass ich jeden Tag einen wichtigen Beitrag leiste, indem ich mich selber als schwul bei meinem Umfeld vorstelle und ihnen damit helfe, ihre Einstellung zu ändern. Es fiel mir auf, dass die wenigsten Leute einen Verwandten, einen Freund oder auch nur einen Bekannten haben, der zu seiner sexuellen Orientierung steht. Sie schauen uns immer als etwas unanständiges und unmoralisches an. Wenn man ihnen dann aber sagt, dass man selber schwul ist, dann sind sie für gewöhnlich sehr freundlich und wirken überrascht. Ich kann dann richtig sehen, wie sich die Welt für sie verändert, wie sie sich von ihren Vorurteilen lösen, wie sie inklusiver denken und sich für etwas anderes, neues öffnen. Ich kann dadurch richtig spüren, wie ich mein gesellschaftliches Umfeld toleranter, freundlicher und demokratischer machen kann, wenn ich ihnen von der Gleichstellung aller Menschen erzähle, oder vom Kampf für die Freiheit für unser Land, und dass jeder Bürger ein Soldat werden kann. Somit habe ich fast jeden Tag ein neues Coming out, denn die meisten Menschen, mit denen ich im Alltag spreche, kennen meine Geschichte nicht, und sobald sich unser Gespräch um die Akzeptanz gegenüber der LGBTI+ Community dreht, dann erzähle ich den Leuten, dass ich schwul bin. Fortsetzung: Bitte wenden >>> 7


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UKRAINE:

VIKTOR‘S ENGAGEMENT Trotzdem, Homophobie ist in der Ukraine weit verbreitet: Wie würdest Du die aktuelle Situation beschreiben? Die junge Generation ist absolut okay mit dem Thema Homosexualität, aber die Älteren, welche noch in der damaligen Sowjetunion aufgewachsen sind, können uns nicht akzeptieren. Das gleiche gilt für Anhänger von radikalen oder religiösen Bewegungen. Es fällt mir auch schwer einen gemeinsamen Nenner mit jenen zu finden, welche die Werte von Putins modernem Russland unterstützen. Diese akzeptieren mich meist nicht als Schwuler, da die russisch-orthodoxe Kirche ihnen eintrichtert, dass es eine tödliche Sünde sei. Sie hassen mich zudem, weil ich am Krieg gegen die russischen Besetzer und Kollaborateure teilgenommen habe. Eine Kollegin, eine Frau in ihren Fünfzigern, beispielsweise hat mich immer verurteilt, weil ich an den Protesten auf dem Maidan, unserer Revolution der Würde, teilgenommen, und weil ich unser Land verteidigt habe. Sie war plötzlich ganz froh, dass ich schwul bin, da sie doch selber äusserst homophob ist. Ich habe dann mit ihr aber mal ein sehr ernstes Wort geredet und ihr ins Gesicht gesagt, dass ich schwul bin und dass sie aufhören solle, schlecht über mich zu reden, und dass all meine Kollegen auf meiner Seite sind, und seither hat es sich sehr gebessert. Wie muss ich mir die LGBTI+ Community in der Ukraine vorstellen? Ist alles ganz versteckt oder gibt es auch Gay Clubs und Bars, etwa in Städten wie Kiew? Es gibt verschiedenste gay-friendly Orte in Kiew, sowie einen Gay Club mit dem Namen Lift. Gay Cruising Bars und Gay Saunas gibt es auch. Es gibt aber auch moderne Orte für Kunst und zum Tanzen, wie das Closer und das Otel’, oder Technoparties wie die Schema, wo sich LGBTI+ treffen, sich offen küssen und sich selber sein können. Es gibt auch politisch gewisse, positiven Anzeichen: Ein Anti-Gay-Propagandagesetz nach russischem Vorbild ist erst mal vom Tisch, und Pride-Events werden immer populärer – wie beurteilst Du diese Entwicklung? Die Zivilgesellschaft, welche während der Zeit der Maidan-Demonstrationen gewachsen ist, leistet ihre Arbeit. Immer mehr Menschen, welche sich um soziale Anliegen kümmern, Aktivisten sowie Leute mit starken Prinzipien und gesellschaftlich offener Haltung, beginnen gegen Ignoranz und veraltete Strukturen zu kämpfen. Dies ist sehr wichtig, denn unser Land befindet sich im Wandel, doch es gibt noch viel zu tun, dass die Ukraine freier und europäischer wird.

schwuler Soldat die Gesellschaft tatsächlich zum besseren verändern kann. Gibt es auch Versuche für gewisse Rechte für die LGBTI+ Community zu kämpfen, wie etwa für ein Anti-Diskriminierungsgesetz, für ein Partnerschaftsgesetz oder sogar für die Ehe für alle? LGBTI+ Nichtregierungsorganisationen versuchen ein Partnerschaftsgesetz vor den Obersten Rat zu bringen, und es wurden zudem auch Schritte unternommen, um ein Anti-Diskriminierungsgesetz vorzustellen. Die Kiew Pride, oder der Marsch für Gleichstellung, wie es bei uns heisst, konnte rund 5000 Teilnehmer anziehen und das Motto war die gleichgeschlechtliche Ehe und die gleichen Rechte für alle Bürger unseres Landes. Wenn Du an deine Zukunft als schwuler Mann in der Ukraine denkst, wo siehst Du dich? Wirst Du in Kiew bleiben und was denkst Du, wie wird die Zukunft für LGBTI+ in der Ukraine, auch hinsichtlich der rechtlichen Situation? Ja, ich möchte nirgendwo anders hin, denn ich mag die Stadt in der ich lebe. Ich liebe mein Land, auch wenn es derzeit gerade sehr arm ist. Die Ukraine ist aber sehr reich an Kultur und an Naturschätzen. Ich habe für das Land gekämpft, für die Leute, und somit möchte ich auch hier bleiben. Ich möchte zudem meinen zukünftigen Mann an meiner Seite heiraten und hier auch Kinder haben 

Wie sieht dein eigenes Engagement diesbezüglich aus? Nach meinem Coming out habe ich mich entschieden, eine geschlossene Gruppe mit dem Namen Ukrainische LGBT Soldaten und ihre Unterstützer zu gründen, wo sich schwule, lesbische und transgender Militärs, aber auch ihre heterosexuellen Unterstützer miteinander verknüpfen, um den Leuten zu zeigen, dass ich längst nicht der einzige bin. Ich versuche gerade den Männern auch zu erklären, dass sie in Würde leben sollen und will ihnen anhand meines Beispiels zeigen, dass ein Coming out als

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DEUTSCHLAND:

Interview: Luis / Foto: Oliver Mark

FROM ALEX WITH LOVE Alexander Krichel ist ein deutscher Pianist, der auf der ganzen Welt sein Publikum mit klassischer Musik begeistert. Doch der Deutsche hat nicht nur ein musikalisches Talent, sondern auch ein grosses Herz. Als er in der Schweiz mit seinem neuen Programm „An die ferne Geliebte“ auf Tour war, haben wir ihn getroffen. In einem Interview verriet er uns, für was er sich engangiert. 1816 komponierte Ludwig van Beethoven mit „An die ferne Geliebte“ den ersten Liederzyklus der Musikgeschichte. Beethoven widmete ihn seinem Freund und Förderer Fürst Joseph von Lobkowitz, der das Werk, kurz nach dem Tod seiner Frau, bei ihm in Auftrag gab. Alexander Krichel hingegen hat sein neues Album seiner vor einem Jahr verstorbenen Grossmutter gewidmet: „Ich weiss nicht, wann es angefangen hat, aber meine Grossmutter hat mir stets kurz vor jedem Konzert angerufen, egal um welche Zeit. Durch das fühlte ich mich auf jeder Bühne zu Hause.“ Da er sich in der letzten Zeit sehr oft mit dem Thema Tod konfrontiert sah, begann er sich für das Thema Hospiz einzusetzen: „Es ist die letzte Station des Lebens, und da nicht alle Menschen in Würde gehen dürfen, ist die Arbeit der Hospiz so wichtig, weil sie Menschen die Möglichkeit geben, sich „anständig“ zu verabschieden.“ Aber auch die Situation der Menschen in Venezuela beschäftigt ihn sehr: „Ich bin 2014 bei den grossen Protesten der Studenten mitgelaufen und dabei habe ich mich dort in den Medien auch entsprechend geäussert. Für mich war das vor allem auch keine politische Tat, sondern eine menschliche. Während ich als privilegierter Deutscher in London Musik studiert habe und eigentlich überall hätte hingehen können, wurde es venezoleanischen Studenten verweigert, ihr Land fürs Studium und eine bessere Ausbildung zu verlassen. Da fand ich es einfach komplett ignorant, Konzerte zu spielen, während Menschen, die für ihre Freiheit kämpfen, die mir quasi in die Wiege gelegt wurde und für die ich nie etwas getan habe, erschossen werden.“

Link: www.alexanderkrichel.de

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MOSKAU:

Interview: Luis / Foto: ZVG

FROM RUSSIA WITH LOVE Es wird viel über das Anti-Gay-Propagandagesetz in Russland gesprochen. Es gibt aber nicht nur Negatives zu berichten. Wenn man in gewissen Kreisen – in diesem Fall städtisch und in der Umgebung von Künstlern - verkehrt, dann spürt man nicht eben viele Veränderungen, welche mit dem Gesetz im Zusammenhang stehen. Alex ist 31 Jahre alt und lebt in Moskau. Er ist Mitbegründer eines jungen Labels für Frauenkleider, und arbeitet dort als Designer. Im Leben von Alex hat sich seit der Einführung des Anti-Gay-Propagandagesetzes nicht wirklich viel geändert: „Es gibt immer noch Gay-Clubs und Gay-Saunas und auch schwule Literatur wird noch immer verkauft. In der Community als solches hat sich nichts geändert. Manchmal, wenn ich durch die Strassen von Moskau laufe, sehe ich einen Schwulen mit viel Make-Up und er versteckt sich deswegen nicht. Das Gesetz existiert zwar, aber es funktioniert nicht und es gibt auch keine Kontrollen. Weder ich noch meine Freunde haben bis jetzt Probleme gehabt.“

„Damit halten sie ihre Macht in der Hand und bereichern sich weiter. Die Regierung lässt diese Menschen an die Idee glauben, dass Russland eine wachsende Nation und Wirtschaft ist, und dies ist die beste Waffe gegen einen wirklichen Niedergang und den Verlust der internationalen Machtposition. Und sie lassen uns glauben, dass es in Russland keine Schwulen gibt!“ Darauf angesprochen, dass einige Schwule Russland verlassen haben, meint Alex: „Als das Gesetz eingeführt wurde, haben viele Angst bekommen und haben das Land deswegen

Auf die Frage, wie die Gays, die in der Öffentlichkeit stehen, ihr Leben bestreiten, sagt Alex: „Die meisten im Showbusiness sind schwul, davon gibt es sogar eine Liste. Schwule gibt es überall: In der Politik, auf der Bühne oder auf der Leinwand, genauso wie in anderen Ländern auch. Ein Freund von mir hatte sogar per Grindr ein Sex-Date mit einem Fernseh-Moderator. Aber es ist nun mal so, dass sich die meisten nicht outen. Da sind wir noch sehr weit entfernt von Europa und Amerika, wo solche Sachen öffentlich diskutiert werden. Aber ich hoffe, das wird auch mal bei uns passieren.“ Wie es überhaupt zum Anti-Gay-Propagandagesetz kommen konnte, das 2013 durch die Unterschrift von Vladimir Putin eingeführt wurde, und welches das positive Darstellen von nicht traditionellen Familien gegenüber Minderjährigen verbietet, erklärt Alex so: „In Russland gibt es viele kleine Ortschaften mit 500 bis 1000 Einwohnern, und dort herrscht hohe Arbeitslosigkeit. Wer Glück hat, einer Arbeit nachgehen zu können, der verdient nur rund 300 Franken pro Monat. Ausserdem ist Alkoholmissbrauch weit verbreitet und medizinische Leistungen sind für die meisten praktisch nicht vorhanden. Viele Menschen trinken so viel, dass sie zu Aussenseitern werden. Die meisten Russen haben keine Möglichkeit über die Grenzen ihres Wohnorts zu schauen und haben keine Idee darüber, wie Menschen in anderen Ländern leben. Diskriminierungsgesetze, gleichgeschlechtliche Ehe und so weiter sind ihnen fremd. Als Folge sind solche Menschen einfach „abzuholen“, also kreiert unsere Regierung neue Gesetze, um von den eigentlichen globalen Problemen abzulenken.“

verlassen. Viele sind auch deshalb ausgewandert, weil sie nicht hinter der Haltung gegenüber der Community stehen können und sich in einem anderen Land ein besseres Leben gesucht haben. Wir leben nur ein Mal und wir wollen ein schönes Leben haben und auch mit dem Partner Hand in Hand durch die Strassen laufen. Wir wollen keine Angst haben und glücklich sein mit dem Partner, den wir lieben.“ Zu guter Letzt möchte Alex noch betonen: „Ich möchte, dass die Gays da draussen keine Angst vor einer Reise nach Russland haben. Wir sind ein freundliches Volk mit einer interessanten Geschichte, schönen Städten und einem offenen Herz.“

Link: Instagram/sexinthelift 11


Auf der Suche nach dem (schwulen) Sein Lissabon, Fernando Pessoa und das moderne Selbstverständnis als Person Lissabon, die alte, stolze Stadt am Meer, von wo die Seefahrer die Welt eroberten, ist immer eine Reise wert. Besonders jetzt im Frühling lohnt sich der Besuch. Die grosse Altstadt lädt ein zum Flanieren, Restaurants, Cafés, Imbisslokale und Bars gibt es an allen Ecken, viele davon bestehen schon seit Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten. Einer der grossen Flaneure in dieser Stadt war Fernando Pessoa (1888–1935). Heute sieht man ihn als den überragenden portugiesischen Schriftsteller seiner Zeit. Sein kleines Büchlein „Mein Lissabon“ erläutert auf amüsante Art die historischen Gebäude, Strassen 12

und Plätze der weitläufigen Altstadt. Sehenswert ist ausserdem das Gebiet der Weltausstellung von 1998, das sich in ein modernes, futuristisches Stadtquartier wandelt, mit dem Oceanário (Meeres-Aquarium) und mehreren Museen. Als Reiseführer eignet sich „Mein Lissabon“ allerdings nicht, es gibt Ungereimtheiten und geografische Fehler darin. Denn es ist zu Lebzeiten Pessoas nicht publiziert worden. Das Manuskript fand sich in seiner „Truhe“, zusammen mit über 25 000 weiteren literarischen Entwürfen: Aphorismen, Gedichten, Briefen, Erzählungen und Essays.


PORTUGAL:

FERNANDO PESSOA Text: Thomas

WER WAR FERNANDO PESSOA? Geboren wurde er in eine gutbürgerliche Familie. Sein Vater war höherer Staatsbeamter. Der starb als Fernando fünf Jahre alt war. Als er sieben war, heiratete die Mutter zum zweiten Mal, ein Staatsbeamter aus dem diplomatischen Corps. Die Familie zog nach Durban in Südafrika, wo der Stiefvater Konsul wurde. Fernando besuchte dort die englischsprachigen Schulen. Dank seiner sprachlichen Begabung gelang es ihm schon bald, Gedichte in dieser für ihn neuen Sprache zu schreiben. In Zeugnissen wurde er gelobt mit „very good indeed“. Mit seinen Gedichten in Englisch gewann er sogar den Queen Victoria Memorial Price. Nach Abschluss des Gymnasiums reiste er als 17-Jähriger 1905 allein zurück nach Lissabon, um an der dortigen Universität Philosophie studieren. Das Studium brach er nach einem Semester ab. Er wohnte bei mehreren Verwandten, später in möblierten Zimmern, die er oft wechselte. Er betätigte sich schriftstellerisch und war als Übersetzer für die englische und französische Korrespondenz von Handelshäusern tätig. 1907 starb seine Grossmutter und vermachte ihm ein kleines Erbe. Damit versuchte er eine Druckerei mit Verlag zu gründen, ging aber bald bankrott. 1912 erschienen drei Artikel von ihm in der Zeitschrift „A Águia (Der Adler): Organ der portugiesischen Renaissance“ unter den Titeln „Die neue portugiesische Dichtung soziologisch betrachtet“, „Reincidindo (Wiederbeachtung)“ und „Die neue portugiesische Poesie und ihr psychologischer Aspekt“. Der Bruder seines Stiefvaters, der pensionierte General Henrique Rosa, führte ihn zu dieser Zeit in die literarischen Zirkel ein, welche sich im Café „A Brasileira“ trafen. 1915 beteiligte Pessoa sich an der Herausgabe der literarischen Zeitung „Orpheu“, von der nur zwei Nummern erschienen. 1924, zusammen mit dem Künstler Ruy Vaz, lancierte er die Zeitschrift Athena, wo er das „Drama der Leute“, das heisst

einige seiner Heteronyme (Personen des gegensätzlichen Ichs) und einige deren Gedichte veröffentlichte, sowie sich selbst vorstellte. 1935, kurz vor seinem Tod, erschien in der Zeitschrift „Sudoeste“ ein Artikel von ihm unter dem Titel „Wir von Orpheu“. Pessoa starb im 47. Altersjahr an Leberversagen, verursacht durch „regelmässigen, hohen Alkoholkonsum“, wie die Todesurkunde feststellt, wobei zu sagen ist, neben dieser Diagnose litt er wahrscheinlich an Pankreatitis und/oder Hepatitis. In drei Zeitungen erschienen Nachrufe.

PORTUGAL ZU SEINER ZEIT Durch die Seefahrerei und den Handel mit den Kolonien wurde Portugal reich. Am 1. November 1755, an Allerheiligen, als die Menschen in der Kirche waren, zerstörte ein grosses Erdbeben und nachfolgende Brände ein Grossteil von Lissabon. Dabei kamen nicht nur die Stadt und seine Bewohner zu Schaden, sondern auch der christliche Glaube. Konnte es sein, es ist Gottes Wille, gläubige Christen in der Kirche unter Trümmern zu begraben? Oder gibt es diesen Willen gar nicht? Hat Gott keine Gewalt auf dieser Erde? Existiert er gar nicht? In der Folge der französischen Revolution wurde Portugal, wie fast ganz Europa, in kriegerische Auseinandersetzungen hineingezogen. Der König floh nach Brasilen und regierte von dort aus. Es folgten Jahre mit wechselnden Regimes und wechselndem Staatsverständnis. Schliesslich wurde Portugal eine konstitutionelle Monarchie mit Parlament nach britischem Vorbild. Zudem übernahmen britische Handelsschiffe den Warenverkehr mit den Kolonien. Der Versuch, die Kolonien durch Eroberungen zu stärken, scheiterte am Widerstand Englands. Ein wirtschaftlicher Niedergang war die Folge. Politisch herrschte das Chaos. Der König versuchte wieder ein christliches-katholisches Königreich zu errichten, in dem jeder durch Gottes Wille sei-

nen Platz hat. Die Macht des Parlaments wurde eingeschränkt. Doch der Glaube an Gottes Ordnung war nicht mehr da. Am 1. Februar 1908 wird der König, gemeinsam mit dem Thronfolger Ludwig Philipp, auf der Praça do Comércio in Lissabon erschossen. Emanuel II., ein jüngerer Sohn des ermordeten Königs, bestieg darauf, erst 18-jährig, als Letzter den Thron. Doch er konnte die angeschlagene Monarchie nicht mehr retten. Darauf folgte nach zwei Jahren die erste Republik, die durch ein grosses Mass an politischer Instabilität gekennzeichnet war. 1926 wurde die republikanische Verfassung durch einen Militärputsch beseitigt. Ab 1928 war Salazar der starke Mann im Staat. 1933 erliess er eine neue Verfassung, die einen Einparteienstaat festschrieb, und begann mit der Errichtung seines „Estado Novo”. Dieser war geprägt durch die katholische Kirche, faschistoides Gedankengut, Zensur, brutale Verfolgung von Regimegegnern, wirtschaftlicher und geistiger Stagnation. Die grosse Masse der Bevölkerung wurde bewusst in Armut, Unwissenheit und Rückständigkeit gehalten, um den Portugiesen die „Übel der Moderne“ zu ersparen. Über ein Drittel des Volkes waren unter Salazar Analphabeten. In den 60er Jahren strebten die Kolonien nach Unabhängigkeit. Das Regime reagierte mit brutalen militärischen Mitteln. 1968 trat Salazar infolge eines Schlaganfalls zurück. Gegen sein Nachfolger Marcelo Gaetano putschten 1974 Teile der Armee, der sich bald alle Heeresteile anschlossen, denn die Kriege in den Kolonien waren aussichtslos. Diese friedliche „Nelkenrevolution“ war der Startschuss zum heutigen modernen Portugal. Die Generäle übergaben nach einem Jahr die Herrschaft an das Parlament und eine gewählte Regierung. Seit 1986 ist Portugal Mitglied der EU.

Fortsetzung: Bitte wenden >>> 13


PORTUGAL:

FERNANDO PESSOA

PESSOAS WERK

NEVOEIRO

Zu Lebzeiten sind von Pessoa wenig Werke publiziert worden. Das hängt teilweise mit den politischen Umständen seiner Zeit zusammen. Doch auch mit seiner Person und seiner Denkweise: „Nichts ist tragischer, als wenn intellektuelles und moralisches Vermögen in der ein und derselben Seele oder in ein und demselben Menschen gleich stark ausgeprägt sind. Um eindeutig und absolut moralisch sein zu können, muss ein Mensch etwas dumm sein. Um absolut intellektuell sein zu können, muss der Mensch etwas unmoralisch sein. Ich weiss nicht welches Spiel oder welche Ironie der Dinge den Menschen weitgehend zu dieser Dualität verdammt. Zu meinem Übel vollzieht sie sich in mir. So, im Besitz zweier Stärken, habe ich niemals etwas aus mir zu machen vermocht. Nicht eine, sondern zwei gleich starke Eigenschaften verkümmerten mir das Leben.“ Fraglos, die unzähligen Gedichte aus der Feder von Pessoa sind sprachlich wunderbar. Und sie erinnern an den Fado, die portugiesischen Volksweisen voller Sehnsucht, unerfüllter Liebe und dem vergeblichen Suchen nach Glück. Doch sein Werk ist weit mehr, es ist philosophisch, psychologisch und politisch, es analysiert das Denken und das Sein des Menschen auf eine äusserst präzise Art und Weise.

Nem rei nem lei, nem paz nem guerra, Define com perfil e ser Este fulgor baço da terra Que é Portugal a entristecer – Brilho sem luz em sem arder, Como o que o fogo-fátuo encerra. Ninguém sabe que coisa quer. Ninguém conhece que alma tem, Nem o que é mal nem o que é bem. (Que ânsia distante perto chora?) Tudo é incerto e derradeiro. Tudo é disperso, nada é inteiro. Ô Portugal, hoje és nevoeiro … É a Hora! NEBEL Kein König noch Gesetz, kein Frieden noch Krieg, / Definiert unser Sein und was sei / Dies ist Milzbrand des Landes / Wie konnte Portugal so traurig werden – / Ist feurig ohne Licht und Flamme, / Wie oder was glimmt das falsche Feuer. / Niemand weiss was er will. / Niemand weiss was die Seele hat. / Weder das Böse noch das Gute. / (Welcher ferne Eifer für nahe Schreie?) / Alles ist unsicher und endgültig. / Alles ist zerstreut, nichts ist ganz. / O Portugal, heute herrscht Nebel … / Es ist Zeit!

Um das Wesen des Menschen zu verdeutlichen, schuf Pessoa Heteronyme (Gegensätzliche Ichs). Kenner seines Werkes zählen über 70 verschiedene, darunter António Mora, Álvaro de Campos, Alberto Caeiro, Dr. Ricardo Reis, Bernardo Soares, Jacob Satan, Alexander Search oder Baron von Teive. Im Buch der Unruhe lässt er beispielsweise den Hilfsbuchhalter Bernardo Soares zu Wort kommen, der ohne grosse Ambitionen die kleinen Dinge der Welt betrachtet und sich darüber Gedanken macht. Oder Dr. Ricardo Reis, Schöngeist und Bewunderer der alten Griechen, der in allen Dingen die Götter der Antike walten sieht. Oder der Baron von Teive, der auf seinem Landgut Macieira (so heisst auch ein portugiesischer Brandy/Cognac) niederschreibt, warum er in Kürze den Freitod wählen wird. Neben unzähligen Fragmenten zu seinen Heteronymen hat Pessoa auch philosophische Essays über politische und religiöse Fragen geschrieben. Beispielsweise und sehr amüsant die Erzählung: „Ein anarchistischer Bankier“.

DAS PRIVATE LEBEN Pessoa war ein Einzelgänger. Er lebte seit 1910 soweit man weiss alleine. Die einzige bekannte Beziehung zu einer Frau begann 1920 im Büro seines Cousins, wo die 19-jährige Ophelia Queiroz sich für eine Stelle als Sekretärin vorstellte. Die beiden gingen wenig später ein kurzes Verlöbnis ein und Pessoa schrieb der jungen Frau 1920 und dann erneut 1929 insgesamt 48 Briefe. Er war zuhause, schrieb und machte seine Streifzüge durch die Stadt, besuchte immer wieder die gleichen Lokale, ohne dabei gross Bekanntschaften zu machen, jedenfalls ist davon ausser ein paar befreundeten Künstlern nichts bekannt. Da stellt man sich die Frage, war er nebst Schriftsteller, Handelskorrespondent, rätselhafter Sonderling auch schwuler Stadtstreicher? Verkehrte er auch in Parks, auf Toiletten, Kinos, schmutzigen Hafenkneipen voller geiler Matrosen? Vieles deutet darauf hin. Doch er schreibt auch: „Sexualität ist Teil des Privatlebens und kann und darf aus diesem Grunde nicht durch Verse öffentlich gemacht werden; es ist Teil eines persönlichen Lebens und nicht für die literarische Öffentlichkeit geeignet, denn weder fehlende noch unbefriedigende sexuelle Beziehungen stellen etwas Typisches oder weit Verbreitetes in der Menschheitserfahrung dar.“ Seine Sexualität war im also literarisch nicht wichtig. Es gibt kein „Tod in Venedig“ wie von Thomas Mann, auch kein Gedicht wie „Mile et Tre“ von Verlaine. Aber er spricht durch sein Heteronym Álvaro de Campos in der Meeresode: „… He, meine behaarten, raubeinigen Helden des Abenteuers und Verbrechens! / Meine Bestien der Meere, Gatten meiner Phantasie! / Gelegenheitsliebhaber meiner schrägen Empfindungen! / Zu gern wär ich diejenige, die euch in den Häfen erwartet, / Euch, ihr verhassten Geliebten des Piratenblutes ihrer Träume! / Gewütet hätt ich mit euch, wenn auch nur im Geist …“.

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Auch der «Gruss an Walt Whitman», dem schwulen amerikanischen Schriftsteller (1819–1892 ) ist ziemlich deutlich: „… Wie oft küsse ich dein Bildnis! / Dort, wo du jetzt bist (ich weiss nicht, wo es ist, aber es ist Gott), / Fühlst du es, ich weiss es, und meine Küsse sind heisser (küsse ich Menschen) / und so magst du sie, mein Guter, und dankst von drüben, / Ich weiss es, etwas verrät es mir, ein Glücksgefühl in meinem Geist, / Eine abstrakte und indirekte Erektion auf dem Grund meiner Seele …“


PORTUGAL:

DER WEBER VON LISSABON Interview: Carlos + Luis / Foto: F. Levita [RAOL da artéria e CML]

Der „Time Out Market“ ist in den letzten Jahren zu einem Hotspot geworden, für all die Touristen, die Lissabon besuchen, vor allem weil sich dort ein grosser Foodcourt befindet, wo portugiesische Spezialitäten angeboten werden. Wie in jedem anderen Markt auch, können die internationalen Gäste Produkte einheimischer Handwerker kaufen, so auch jeden Samstag die Produkte des Webers Miguel Oliveira und seiner Mutter. Seit 2015 unterstützt Miguel seine Mutter Etelberta in diesem Handwerk. Sie haben sich vor allem auf das Weben von hochwertigen Halstüchern, Schals, Stolen, Mäntel oder Ponchos spezialisiert. Dabei legen sie Wert darauf keine Kollektionen zu produzieren, sondern betrachten ihre Produkte ausschliesslich als Einzelexemplare. Diese werden bevorzugt aus Wolle oder Leine gewoben, Miguel hat aber auch schon Latex verwendet. Als nämlich die Stadt Lissabon Künstlerinnen und Künstler zu einem Wettbewerb zum Thema „Sardinen“, dem neuen inoffiziellen Wahrzeichen Lissabons, einlud, fand Miguel Oliveira als schwuler Mann Inspiration bei der LGBTI+

Community und wob abgelaufene Kondome mit Nylon und anderen, in der Fischerei verwendeten Materialien zusammen, woraus „prophylaktische Sardinen“ entstanden. Miguel Oliveira ist durch den Besuch des „Lycée Français“ in Lissabon mehrsprachig aufgewachsen und hat Afrikanistik studiert, und er machte einen Master in Internationale Migration. Nachdem er einige Jahre als Berater für unterschiedliche Firmen gearbeitet hat, entdeckte er die Liebe zum Faden, was ihn bewog sich seiner Mutter anzuschliessen und sich von ihr zum Weber ausbilden zu lassen. Etelberta Oliveira selber hat in Lissabon diverse Ausbildungen in

dekorative Künste durchlaufen. In den neunziger Jahren arbeitete sie für die Textilindustrie, wo sie unter anderem Kollektionen für Babykleider entwarf und gleichzeitig den Norden Portugals dienstlich bereiste. Diese Tätigkeit erlaubte es ihr aber auch wertvolle Kontakte zu knüpfen und ermöglichte ihr ein eigenes Geschäft in Lissabon zu eröffnen. 2009 schloss sie sich einer Webergruppe des Ethnologie Museums in Lissabon an, wo sie Isabel Bordeiro traf, die ihr half eine anerkannte Weber-Ausbildung zu machen. 2013 gründet sie das Projekt „Torcer Ideias“ in dessen Rahmen sie fortan hochwertige Produkte herstellen und ausstellen konnte. Miguel und Etelberta verkaufen ihre Produkte in den unterschiedlichen Märkten Lissabons, besitzen selber ein kleines Atelier im Mercado Alfacinha im Stadtteil Olaias. Trotz dem Druck der industriellen Massenproduktion, glaubt Miguel, dass es weiterhin Platz für die Handweberei geben wird, auch wenn diese Nische wohl vor allem im Luxussegment anzusiedeln ist. Miguel liebt es bei der Weberei Stoffreste zu recyclieren oder mit neuen Methoden zu experimentieren, wie zum Beispiel mit Holz, das mit Hilfe eines Lasers geschnitten wurde und ihm ermöglichte, im MUDE auszustellen, einem Museum in Lissabon für Design und Mode. Links: www.facebook.com/TorcerIdeias www.instagram.com/torcerideias

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SCHILLER “MORGENSTUND“

ab sofort erhältlich

16 neue Stücke im atemberaubenden, einzigartigen SCHILLER-Sound. Unter anderem in Zusammenarbeit mit dem oscarprämierten Musikproduzent und Komponist Giorgio Moroder!

Vanessa

Paradis Camille

Cottin Pierre

Deladonchamps Jean-Pierre

Bacri

Chantal

Lauby

Photo de Famille Ein Film von

Cécilia Rouaud Ab 9. Mai im Kino 16

„VOLLER HUMOR, ZÄRTLICHKEIT UND FANTASIE“ Le Parisien


SHOPPING NICOLE CARTIER: Individuelle Blumen

SANDRA WALSER: Auf Nordlandfahrt Sandra Walser und ihre wunderschönen Bilder aus dem Hohen Norden haben wir bereits 2010 in unserem Magazin gezeigt. In dieser Ausgabe freuen wir uns ihr Buch „Auf Nordlandfahrt“ vorzustellen: Quasi ein Rückblick auf den Winter, doch bei angenehmen Temperaturen. Dass Sandra durch und durch ein „Nordmensch“ ist, spürt man auch in ihrem Buch, das den Leser mit viel Herzblut und Charme an das Thema heranführt.

Zum Frühlingsanfang 2019 erscheint die Website von Atelier Cartier im neuen Design. Inhaberin und passionierte Floristin, Nicole Cartier, kreiert einzigartige Blumensträusse anhand von Charakterzügen und Vorlieben der Person. Zu welcher Geschichte, welchem Anlass oder für welche Person ist der Blumenstrauss gedacht? Auf der Website unter der Rubrik „Strauss bestellen“, hat man die Möglichkeit, die Person, die man beschenken möchte, kurz zu beschreiben. Nicole Cartier kreiert den Strauss anhand der ausgewählten Charakterzügen und Vorlieben. Es entstehen edle Blumenkreationen, die es nur ein Mal gibt. Unikate, die einzig und allein für die auserwählte Person angefertigt werden.

Im Sommer 1896 steuert ein kleines Dampfschiff von Hamburg aus den Rand der damals bekannten Welt an: Spitzbergen. Die 52 Gäste an Bord gehören zu den ersten Polartourist*innen überhaupt. Mit dabei ist der junge Schweizer Künstler Hans Beat Wieland, der eigentlich so gar nicht in die illustre Gesellschaft passt. Ihm liegt wenig an Champagner, Frack und Dekolleté. Sein Interesse gilt der Erkundung der Landschaft, in der er viele Parallelen zu seiner Heimat entdeckt.

Nicole Cartier ist ausgebildete Floristin mit langjähriger Erfahrung. Seit der Gründung 2009 beliefert sie die Stadt Zürich und Umgebung mit ihrer unverwechselbaren Floristik. In ihrem Atelier, einer charmanten Garage aus den 1920er Jahren im schönen Kreis 6, fertigt Nicole Cartier ihre einzigartigen Blumenkreationen liebevoll an. „In meiner Arbeit gibt es weder Grenzen noch Schubladen. Bei Blumen und Menschen funktioniert diese Denkweise nicht. Ich begegne beiden immer mit Interesse. Nur so kann ich Unikate erschaffen, mit denen man sich identifizieren kann.“

120 Jahre später stösst die Historikerin Sandra Walser auf Wielands Erinnerungsstücke. Ihr sorgfältig recherchiertes und prächtig bebildertes Buch lädt ein zu einer lustvollen Entdeckungsreise entlang der legendären Hurtigruten-Strecke und weiter Richtung Eismeer. Mit ansteckender Begeisterung führt sie in eine Zeit, in der der (Arktis-)Tourismus noch jung und wild war und weisse Flecken auf der Landkarte Anlass zu grossen Geschichten gaben.

Die Kreationen von Atelier Cartier verkörpern Vielfalt und Leidenschaft. Von detailverliebt bis pompös, heimisch bis exotisch, klassisch bis extravagant – bei Atelier Cartier erwachen die Bedürfnisse des Kunden zum Leben. Für Dekorationen, Events, Stylings und Installationen ist Atelier Cartier in der ganzen Schweiz tätig – mit Erfahrung und Zuverlässigkeit. Link: www.ateliercartier.ch

www.gayl.ch: Sexyness hat einen Namen... Andrew Christian Sie heissen Happy Unicorn, Almost Naked, Heartbeat, Show It, Trophy Boy oder Eat Me: Die neuen Underwear Styles des amerikanischen Tonangebers in Sachen Sexyness findest Du unter www.gayL.ch... Wenn es um Trends geht, dann gibt es nur wenige Underwear Labels, welche mit Andrew Christian mithalten können. Entsprechend selbstbewusst betitelt

er auch seine Styles - von Almost Naked über Happy Unicorn bis hin zu Eat Me oder Show it: Ob Briefs, Strings oder Jockstrap, Andrew Christian weiss deinen Body bestens in Szene zu setzen: Sei es über den Farbkontrast, den körperbetonten Schnitt oder die bisweilen sexy Motive als Prints. Dabei setzt das Label auch auf verschiedene Materialien wie etwa Mesh mit dem gewissen Durchblick.

Link: www.gayl.ch

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Samstag, 22. Juni 2019 LENA Sie hat sich Zeit genommen, viel Zeit für ihr neues Album, und hat dazu sogar ihre eigentlich für letztes Jahr geplante Tour verschoben. Doch man merkt es am Resultat: Ausgefeilt und raffiniert kommt Only Love, L daher, und mit dem Release steht nun auch einer Tour nichts mehr im Weg. Am 22. Juni besucht Lena Meyer-Landrut das Zürcher Plaza um die neuen Songs erstmals live in der Schweiz vorzustellen. Doch dies ist bei weitem nicht das einzige Engagement, welches die Eurovision-Gewinnerin derzeit inne hat. Nach Sing Meinen Song ist Lena zudem erneut im Fernsehen zu sehen, sie kehrte nämlich als Coach zu The Voice Kids zurück... Plaza, Badenerstrasse 109, 8004 Zürich Infos & Tickets: www.gay.ch/kultur oder www.gadget.ch

Montag, 20. Mai 2019, 20 Uhr 30 TOKIO HOTEL 15-jähriges Bestehen auf der Bühne, neues Album, neue Tour: Tokio Hotel melden sich zurück und besuchen auf ihrer Melancholic Paradise Tour auch Zürich. Trotz ihres alles andere als gewöhnlichen Karriereverlauf haben sich die Jungs aus ihrer Heimat, einer kleinen deutschen Stadt, zu einem internationalen Popphänomen gemausert. Das Resultat: Weit über 100 Awards, darunter den Moonman von den MTV Videomusic Awards in den USA, 5 European Music Awards, 4 MTV Latin Music Awards und auch den MTV Japan Music Award. In 68 Ländern holten sie mit ihren Alben zudem Platin-Status. Ihre neue Tour soll nicht nur was für die Ohren bieten, sondern auch visuell einzigartig sein. Die Setlist haben sie dazu speziell für ihre Fans geschaffen. Volkshaus, Helvetiaplatz, 8004 Zürich Infos & Tickets: www.gay.ch/kultur oder www.goodnews.ch 18


LIVE ON STAGE Mittwoch, 9. Oktober 2019, 20 Uhr CHER

eine riesige Show und unzählige Kostümwechsel... quasi: Broadway trifft auf Hollywood. Hinzu kommt ein enormes Repertoire an Hymen und Hits, welches von den 1960ern, damals noch mit Sonny Bono, über ihren Mega-Hit Believe, bis ins Hier und Jetzt reicht.

Wer hätte es für möglich gehalten, doch Cher kommt tatsächlich wieder zurück auf eine Schweizer Bühne: Am 9. Oktober 2019 wird die Gay Ikone mit ihrer Here We Go Again-Tour im Zürcher Hallenstadion Halt machen...

Weltweit über 100 Millionen Tonträger verkauft, mit Believe die bis heute in England meistverkaufte Single einer Frau, und mit einer Karriere über fünf Jahrzehnte von der Bühne bis auf die Kinoleinwand und vor die Fernsehkamera, kann ihr kaum jemand im Musikbusiness das Wasser reichen.

gay.ch freut sich dieses Konzert als Medienpartner zu begleiten. Sie ist eine wahre Legende, und gehört zu den ganz ganz wenigen Superstars, welche schon Oscars, Emmys und Grammys ihr Eigen nennen können: Am 9. Oktober kommt Cher nach über einem Jahrzehnt endlich wieder zurück in die Schweiz um ihre Klassiker, aber auch neue Hits von ih-

Freue Dich auf eine Show der Superlative, schwelge in Erinnerungen und Tanze zu ihren aktuellen Abba-Covers...

rem Abba-Album live zu präsentieren. Wer Cher kennt, der weiss, auf was er sich gefasst machen darf: Bestens vorbereitet aus Las Vegas, garantiert sie

Montag, 15. Juli 2019, 20h GLADYS KNIGHT Seit vielen Jahren ist sie stolzes Mitglied der Rock’n’Roll Hall of Fame, zudem hat sie bereits sieben der begehrtesten Musikpreise, der Grammys, bei sich zu Hause stehen. Mit Licence To Kill erhielt sie die Ehre einen Bond-Song einsingen zu dürfen, und erst Anfangs Jahr durfte sie gar beim Super Bowl die Nationalhymne live zum Besten geben. Gladys Knight hat damit ihren Ruf als The Empress of Soul weiter zementiert.

Hallenstadion, Wallisellenstrasse 45, 8050 Zürich Infos & Tickets: www.gay.ch/kultur oder www.abc-production.ch

Montag, 26. August 2019, 20 Uhr HOZIER Mit Take Me To Church und dem dazugehörigen Videoclip schuff Hozier ein beeindruckendes Zeichen gegen Homophobie. Ganze vier Jahre ist dies bereits her, und nach der EP Nina Cried Power im vergangenen September gibts nun mit Wasteland, Baby endlich ein Nachfolgealbum in voller Länge.

Am 15. Juli schaut die Ikone des Soul-Pops für ein exklusives Konzert in der Schweiz im Zürcher Theater 11 vorbei. Dabei wird sie sicherlich auch ihre Nummer-1-Hits Midnight Train To Georgia, The Way We Were, oder You’re The Best Thing (That Ever Happened To Me) live zum besten geben, mit welchen sie nicht weniger als Soulgeschichte geschrieben hat.

Mit seiner anmutigen Stimme hat der Ausnahmekünstler die Musikwelt, und damit auch die Charts rund um den Globus erobert, und nun kehrt der irische Soul und Folk Musiker auf die Schweizer Bühne zurück. Mit seiner Headline-Show spielt Hozier am 26. August im Zürcher Volkshaus.

Theater 11, Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich Infos & Tickets: www.gay.ch/kultur oder www.allblues.ch

Volkshaus, Helvetiaplatz, 8004 Zürich Infos & Tickets: www.gay.ch/kultur oder www.mainlandmusic.com 19


PARTY-AGENDA APRIL 2019 Fr.05.04.19, 23h BOYTESCHEMA Die Kick-off-Party anfangs Monat, wo das Bankkonto noch so voll ist wie die Drinks an der Bar... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich --------------------------------------Sa.06.04.19, 23h AVALON House-Fans aufgepasst: Das Heaven entführt Dich wieder in die House-Hochburg Avalon... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich --------------------------------------Fr.12.04.19, 23h HELL’s KITCHEN In dieser Nacht mutiert der Club zur sündigen Partyhölle mitten im Niederdorf... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich --------------------------------------Fr.12.04.19, 23h KIKI Nach dem Ausflug nach Luzern feiert das Label diesmal wieder in seiner angestammten Heimat... Frieda‘s Büxe, Friedaustrasse 23, 8003 Zürich ---------------------------------------

MAI 2019 Fr.03.05.19, 23h PINK APPLE PARTY Von der Leinwand direkt auf die Tanzfläche: Traditionsgemäss lädt das Heaven zur offiziellen Party vom LGBTI+ Filmfestival Pink Apple... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich --------------------------------------Sa.04.05.19, 23h PROM NIGHT: Agyness Champagne Diese Nacht ist Agyness Champagne gewidmet und als Showact stehen Tamara Mascara aus Wien, sowie Stella Divine und Mia Storm aus Zürich auf der Bühne. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ---------------------------------------

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Fr.12/Sa.13.04.19, 21h MR.B CONCEPT STORE PARTY Die Männerzone wird zum Concept Store des Fetisch-Labels Mr. B – und dies wird mit DJ und Goodies gefeiert... Männerzone, Kernstrasse 57, 8004 Zürich --------------------------------------Sa.13.04.19, 22h KING KONG Die King Kong im April steht voll und ganz im Zeichen des Frühlings – natürlich wiederum auf zwei Floors. Dynamo, Wasserwerkstrasse 21, 8006 Zürich --------------------------------------Sa.13.04.19, 23h PROM NIGHT: Zör Gollin Seit 2006 wirbelt der gebürtige Berliner und Wahl-Zürcher Zör Gollin durch die heimische Szene: Zeit also für eine eigene Prom Night... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich --------------------------------------Sa.13.04.19, 22h PURPLEMOON Alessandro Lesz und Red Cork werden zur Purplemoon in der Alten Kaserne am DJ-Pult stehen. Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich ---------------------------------------

Do.18.04.19, 23h HASENPFEFFER Vor dem Osterweekend zappeln und tanzen die süssen Hasen bereits heftig im Heaven... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich --------------------------------------Fr.19.04.19, 23h EI CARAMBA! Ostern im Heaven: Der Karfreitag wird besonders heiss, und so kannst Du dich perfekt Richtung Höhepunkt des verlängerten Wochenendes hochhangeln... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich --------------------------------------Fr.19./20.04.19, 21h OSTERN @ MÄNNERZONE Der Osterhase hoppelt durch die Männerzone und verteilt Eier... mit und ohne! Männerzone, Kernstrasse 57, 8004 Zürich --------------------------------------Sa.20.04.19, 23h HELL ON HEELs Die monatliche Zusammenkunft der Drag Queens und ihrer Verehrer*innen: Diesmal mit FKA aus London... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ---------------------------------------

So.21.04.19 15 JAHRE BOYAHKASHA Niemand geringeres als die Gewinnerin von RuPauls Drag Race, Aquaria, sowie Kameron Michaels von der Season 10 überbringen der Boyahkasha das Geburi-Ständchen zum 15. Geburtstag... Plaza, Badenerstrasse 109, 8005 Zürich --------------------------------------So.21.04.19, 23h BORDELLO Easter Die Bordello erobert auch an diesem Osterweekend wieder das Mad in Lausanne: Internationales Lineup und heisse GoGo Boys & Girls inklusive... Mad, Rue de Geneve 23, 1003 Lausanne --------------------------------------So.21.04.19, 22h KING KONG Nach der gelungenen Premiere im Gaskessel kehrt King Kong in die Bundesstadt zurück: Wieder mit einem Pop- und einem Electronica-Floor. Gaskessel, Sandrainstrasse 25, 3007 Bern ---------------------------------------

Sa.04.05.19, 23h SECRET GARDEN Die DJs des ehemaligen Labyrinth servieren wieder Techno, Progressive und Psy Trance. Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich --------------------------------------Fr.10.05.19, 23h BALKAN GAY NIGHT Egal ob mit Wurzeln im Balkan oder ohne, ob gay, bi oder straight, die legendäre Balkan Gay Night sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen! Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich --------------------------------------Fr.10.05.19, 23h BEHAVE Matija, Nici Faerber und Aaron Khaleian heissen die

Acts, welche an der Mai-Behave einheizen werden. Friedas Büxe, Friedaustrasse 23, 8003 Zürich --------------------------------------Sa.11.05.19, 23h ONE NIGHT IN HEAVEN Diese eine unvergessliche Partynacht, an welche Du immer wieder zurück denkst, beschert Dir das Heaven. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich --------------------------------------Fr.17.05.19, 23h HELL’s KITCHEN In dieser Nacht kommst Du in Teufels Küche, und dies mitten im Niederdorf – garantiert! Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ---------------------------------------

Sa.18.05.19, 23.30h AMOUR FOU Milky Diamond und Paprika heissen die Hosts und Nici Faerber und Polabdul stehen an der nächsten Amour Fou an den Plattentellern. Kaufleuten Lounge, Pelikanplatz, 8001 Zürich --------------------------------------Sa.18.05.19, 21h WE LOVE ESC Die grosse Eurovision Sause im Heaven: Zuerst Public Viewing auf der grossen Leinwand und danach die Party mit den grössten ESCHits... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ---------------------------------------


Mo.22.04.19, 04h Boyahkasha! AFTER Wer im Plaza noch nicht genug getanzt hat, den erwartet das Heaven am Ostermontagmorgen zur Afterhour... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich --------------------------------------Fr.26.04.19, 23h SISSY THAT WALK Call Her Paprika nimmt den Dancefloor für alle Cool Cats, Clubs Kids und Nightclubber unter ihre Fittiche... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich --------------------------------------Fr.26.04.19, 23h WHITE OUT! Der perfekte Start ins White Wochenende in Zürich: Die White Out steigt diesmal im Baroclub, dem ehemaligen Les Garçons... Baroclub, Kernstrasse 60, 8004 Zürich --------------------------------------Sa.27.04.19, 22h 25 YEARS WHITE PARTY Das X-tra wird erneut in weiss gehüllt: Bereits zum 25. Mal laden die angels zur White Party: Auf drei Floors wird auch zum Jubiläum wieder zum Sound von internationalen Acts getanzt. X-tra, Limmatstrasse 118, 8005 Zürich ---------------------------------------

Sa.27.04.19, 23h MILK Sie sind jung, wild und sexy: Diese Nacht gehört der Generation Z. Deshalb kommst Du bereits ab 16 und für nur 10 Stutz rein... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich --------------------------------------So.28.04.19, 06h WHITE AFTER Nur wenige Meter neben dem Xtra geht es nach dem Mainevent an der White Afterhour weiter. Diesmal im Attico, dem ehemaligen Flamingo, gleich bei der Tramhaltestelle Museum für Gestaltung. Attico Club, Limmatstrasse 65, 8005 Zürich --------------------------------------Di.30.04.19, 23h TANZ IN DEN MAI Ganz nach dem Motto „Lieber Kopfweh zum Zmorge als Tränengas zum Zmittag“ kannst Du im Heaven in den 1. Mai feiern... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ---------------------------------------

Sa.25.05.19, 23h STONEWALL 50 Das Heaven würdigt den 50. Jahrestag der Stonewall Unruhen in New York: Zu Gast sind dazu Gloria Viagra aus Berlin und Sherry Vine aus dem Big Apple. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich --------------------------------------Mi.29.05.19, 23h HIMMELFAHRTSKOMMANDO Den perfekten Einstieg für das verlängerte Auffahrtswochenende bietet Dir auch dieses Jahr wieder das Heaven... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich --------------------------------------Mi.29.05.19, 21h WILLIAM XXL Am Mittwoch vor Auffahrt

meldet sich William zurück: DJ Andream wird dazu an den Decks stehen. Café Marta, Kramgasse 8, 3011 Bern --------------------------------------Fr.31.05.19, 23h SISSY THAT WALK The Stage is yours: Die Bühne wird zum Laufsteg und damit zum Hotspot des Abends... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ---------------------------------------

www.gay.ch/parties ---------------------------------------

KOMODO & EVIL EMPIRE ORCHESTRA

11.04.2019 - EXIL ZÜRICH

TOKIO HOTEL

20.05.2019 - VOLKSHAUS ZÜRICH

SUPERTRAMP‘S ROGER HODGSON

28.05.2019 - KKL LUZERN 29.05.2019 - MUSICAL THEATER BASEL

THE PIANO GUYS

10.06.2019 - SAMSUNG HALL ZÜRICH

www.gay.ch/parties ---------------------------------------

ROYAL REPUBLIC

27.11.2019 - DYNAMO ZÜRICH

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DEMNÄCHST IN Zürich: 30. April bis 9. Mai 2019 Frauenfeld: 10. bis 12. Mai 2019

22. PINK APPLE

30 SONNTAG

JUNI 2019

HALLENSTADION ZÜRICH, 19 UHR

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0900 800 800 CHF 1,19/MIN.

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Es ist sozusagen ein halbes Jubiläum, welches das Pink Apple 2019 feiert. 1998 in Frauenfeld gegründet, findet das schwullesbische+ Festival in diesem Jahr bereits zum 20. Mal auch in Zürich statt. In einem Schwerpunkt erinnert Pink Apple diesmal an 50 Jahre Stonewall... Im letzten Jahr mit dem höchsten Kulturpreis des Kantons Zürich, der Goldenen Ehrenmedaille, ausgezeichnet, kehrt Pink Apple auch in diesem Jahr wieder voller Elan und frischer Energie zurück nach Zürich und Frauenfeld. Rund 120 Kurz- und Langfilme stehen in diesem Jahr auf dem Programm, und sie werden wie in den Jahren zuvor wieder über 10‘000 Besucher*innen in die Kinos locken. Zumeist sind es Schweizer Premieren, welche es hierzulande weder ins Kino noch ins Fernsehen schaffen.

22.02.19 07:20

Ein Schwerpunkt bildet in diesem Jahr der 50. Jahrestag von Stonewall, quasi dem Beginn der weltweiten, modernen LGBTI+ Bewegung. Das Festival zeigt dazu verschiedene Spiel- und Dokumentarfilme, welche an den Aufstand der Community im New Yorker Stonewall Inn erinnern. Zudem gibt es in der Helferei, dem traditionellen Begegnungsort des Pink Apple, eine Fotoausstellung, welche die Auswirkungen von Stonewall auf die Schweiz aufzeigt. Mit dem diesjährigen Pink Apple Festival Award wird Rosa von Praunheim für sein Lebenswerk geehrt. Dazu werden seine bekanntesten Filme im Zürcher Filmpodium als Retrospektive gezeigt. Der Filmemacher und Aktivist wird seinen Preis persönlich in Empfang nehmen und am 5. Mai seinen Kult-Film aus dem Jahr 1971, „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt“, einmal mehr selber vorstellen. Im Anschluss steht er zudem Red und Antwort, unter anderem im Gespräch mit dem Zürcher Schwulenaktivisten Ernst Ostertag, bekannt durch Der Kreis.

07

DIENSTAG

MAI 2019

VOLKSHAUS ZÜRICH, 20 UHR

Die Filme werden in Zürich in den Arthouse-Kinos, und in Frauenfeld im Cinema Luna gezeigt. Die meisten Filme von Rosa von Praunheim werden zudem im Zürcher Filmpodium zu sehen sein. Zu einem richtigen Filmfestival gehört zudem auch eine rauschende Party: Die findet am 3. Mai im Heaven statt.

DIDOMUSIC.COM

Infos und Tickets: www.gay.ch/kultur oder unter www.pinkapple.ch

www.abc-production.ch 0900 800 800 CHF 1,19/MIN.

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DEINEM KINO: MOVIES

PHOTO DE FAMILLE Elsa, Gabrielle und Mao sind eigentlich Geschwister, doch damit heisst es noch lange nicht, dass sie sich auch tatsächlich mögen. Da ihren Eltern der Familienzusammenhalt nie gross etwas bedeutet hat, mögen sich ihre Kinder auch nicht besonders. An der Beerdigung ihres Grossvaters müssen sie sich aber alle wiedersehen, und dabei stellt sich die Frage: Was machen wir nun mit der Grossmutter?

HELLBOY

WILDLIFE

Halbdämon Hellboy taucht wieder auf um im Kampf gegen das Böse kräftig mitzumischen: Diesmal setzt er sein geschärftes Schwert, seine glutroten Hörner und seine legendäre Eisenfaust gegen die mächtige Hexe Nimue und gegen das Monster Gruagach ein, welche zusammen Tod und Verwüstung über die Menschheit bringen wollen. Schaffen sie es Hellboy auf ihre Seite zu holen, da er schon einmal selbst den Weltuntergang starten wollte?

Sein Leben scheint vor seinen Augen zu zerbrechen: Als er seinen Job verliert entscheidet sich Jerry kurzerhand, als Freiwilliger an die Grenze zu Kanada zu gehen um die dort wütenden Waldbrände zu bekämpfen. Seine Frau Jeanette und sein 14-jähriger Sohn Joe sind plötzlich auf sich selber gestellt. Die Ehe der Beiden scheint sich langsam aufzulösen, und Joe muss erst noch mitansehen, wie sich seine Mutter in den schmierigen, aber reichen Warren verliebt. Jerry verliert darauf die Nerven und versucht seine Ehe noch zu retten...

Im neusten Teil der Comic-Verfilmung stand Neil Marshall, unter anderem bekannt für Serien wie Westworld, Hanniball oder Game of Thrones, hinter der Kamera, und davor agierten unter anderem David Harbour, Milla Jovovich und Alistair Petri...

Jake Gyllenhaal spielt an der Seite von Carey Mulligan in diesem Drama, welches im US-Bundesstaat Montana der 1960er Jahre spielt. Kinostart: 11. April 2019

Ein Wiedersehen mit Vanessa Paradis: Die Französin ist in der neuen Komödie von Cécilia Rouaud auf der Kinoleinwand zu sehen. An ihrer Seite spielen zudem Camille Cottin und Pierre Deladonchamps. Kinostart: 9. Mai 2019

GLAM GIRLS Sie könnten unterschiedlicher kaum sein: Lonnie ist der geborene Tollpatsch, die Andere ist eine hochklassige Trickbetrügerin. Doch nun wollen die Beiden gemeinsame Sache machen und auf Millionärsjagd gehen. Lonnies unkultiviertes Auftreten steht dem aber noch im Weg und so wird sie kurzerhand in die Kunst des Edelbetrugs eingeweiht: Statt Hoodie heisst es neu Highheels, und statt Twerken steht Tango auf dem Lehrplan. Ein alles andere als einfaches Unternehmen, doch auch aus einem Ganoven-Entlein wird irgendwann ein durchtrieben schöner Schwan mit (ganz eigenem) Stil. Kinostart: 9. Mai 2019

Kinostart: 11. April 2019 23


Das Debüt-Album des Grammy-, Tony-, und Emmy-Award ausgezeichneten

Jetzt Erhältlich

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Frauenfeld


ZÜRICH:

GAY.CH STELLT BILDER AUS Seit 17 Jahren fotografiert der Chef-Redaktor von gay.ch Menschen, welche sich in der LGBTI+ Community – auch von den Medien gerne als „Szene“ betitelt - bewegen. Zwischen dem 1. und 15. Mai präsentiert er 50 auserwählte Fotos in der Zürcher Cranberry Bar. Die Anzahl Bilder ist angelehnt an das 50-jährige Jubiläum der Stonewall-Bewegung. Bei der Auswahl der Bilder hat Luis Pestana Wert darauf gelegt, möglichst viele Facetten aus der Community zu zeigen. Die Spannweite umfasst Drag-Queens, Prominente, Künstler, Models, Transgender, Pride-Besucher, um nur einige zu nennen. Durch seine Arbeit als Reporter öffneten sich ihm viele Türen: Vom Backstage-Bereich über den roten Teppich bis hin zur grossen Party, wobei die Schweiz nicht das einzige Land geblieben ist, wo die Fotos entstanden sind. Luis Pestana begann seine Arbeit bei gay.ch am 1. Juni 2002 und, sozusagen als erste Tat, ist er an diesem Samstag nach Bern gefahren, um die ersten Party-Fotos zu schiessen. Zwei Wochen später startete er sein Projekt „PEPI“ (PE steht für People und PI für PIx), für welches er jeweils mit einer Person eine Foto-Strecke realisiert hat. Da Bilder sowohl für eine Plattform wie gay.ch, als auch für eine Zeitschrift – die gay.ch Ende 2002 lanciert hat - wichtig sind, entschied sich Luis Pestana die Sache selbst anzupacken. Im Verlauf der Jahre sammelte er immer mehr Erfahrungen und stellte sich immer wieder neuen Aufgaben: Mode, Reisen, Pride-Events oder Shootings mit bekannten Gesichtern. Die Ausstellung «INszene» ist nicht nur ein Rückblick auf die Bilder, welche während dieser Zeit entstanden sind, sie zeigen auch Momente, welche die LGBTI+ Community geprägt haben: Von der politischen Kampagne für die „gleichgeschlechtliche Partnerschaft“ bis hin zum letzten Tag des legendären T&M-Club oder der Pressekonferenz des Zurich Pride Festivals mit Conchita Wurst. Luis Pestana über seine Ausstellung: „Mit 20 Jahren hatte ich meine erste Ausstellung in Cham. Dort zeigte ich Gemälde und Skulpturen. Zur gleichen Zeit begann ich

INszene

Start der Ausstellung: Vernissage: Ende der Ausstellung:

als „Nicht-Profi-Model“ meine ersten Erfahrungen vor der Kamera zu sammeln: Darunter für die Deutsche Post, Technics oder in einem Werbespot für Credit Suisse oder Fit Pic. Doch die 90er Jahre waren geprägt von Menschen, die an Aids gestorben sind und so widmete ich mich mit einem Musik-Projekt dieser Thematik, die mich wiederum zu gay.ch gebracht hat. Ich wechselte die Fronten und begann Menschen in den Fokus zu stellen. So auch in der Fotografie. Mit 40 hatte ich meine zweite Ausstellung. Dort zeigte ich Fotos, die – im Kontrast zu meinen Foto-Arbeiten – zufällig entstanden sind. Eigentlich wollte ich nächstes Jahr eine Foto-Ausstellungen machen, weil ich da 50 werde. Da aber die Stonewall-Bewegung dieses Jahr 50 wird, habe ich mich entschieden meine Ausstellung vorzuverlegen. Mein Coming-Out war 1989. Das passt von der Zahl her ja bestens visuell zu 1969…» Die Hälfte der Fotos werden physisch aufgehängt, die andere Hälfte wird auf einem Bildschirm im Dia-Modus gezeigt. Ausserdem wird ein Fotobuch aufliegen, wo man sich in Ruhe alle Bilder ansehen kann und etwas mehr darüber erfahren darf. .......................................................................................................... Start der Ausstellung: Vernissage: Ende der Ausstellung:

01. Mai 2019 05. Mai 2019 15. Mai 2019

Ausstellungs-Ort: Eintritt:

Cranberry Bar, Metzgergasse 3, 8001 Zürich Kostenlos

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01. Mai 2019 05. Mai 2019 ab 18h 15. Mai 2019

Ausstellungs-Ort: Bar Cranberry, Metzgergasse 3, 8001 Zürich Eintritt: Kostenlos

by luis pestana

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Für Doggy und Puppy-Liebhaber bietet das Label „Fetch“ Masken und Zubehör - eine breite Palette bis hin zum Fressnapf. Ein Fetisch der insbesondre bei jungen Leuten beliebt ist, nicht zuletzt weil die Preise attraktiv sind. Nebst all dem präsentiert sich ein vielfältiges Sortiment an Toys und Gleitgels im Concept Store, wo Pius und Melchior dich gerne fachgerecht beraten, und gerne auch mal etwas für dich bestellen, um deine Wünsche zu erfüllen. Somit wird mit dem neuen Concept Store einer der grössten Shops in Sachen Fetisch-Bekleidung und Accessoires für Männer seinen Standort in Zürich haben. Man kann schauen , anprobieren und sich in einer lockeren Atmosphäre bei einem Kaffee oder einer Cola beraten lassen: So findest auch du garantiert das richtige um deinen Fetisch auszuleben. Sich inspirieren lassen, und in die Fetischwelt eintauchen. Die Eröffnung wird am 12.+ 13.April mit einer Party ab 21.00 Uhr in der Männerzone-Bar an der Kernstrasse 57 in Zürich gefeiert! Öffnungszeiten: Di – Fr 12.00-19.00 Sa 12.00-17.00 Link: www.maennerzone.ch


ALL OVER YOUR SKIN

ICH UND MEINE TATTOOS: SHANE PRINCE

ICH UND MEINE TATTOOS: CHRISTIAN

Name: Shane Prince Wohnort: Ontario, Kanada Alter: 30 Beruf: Performer Nationalität: Kroatien

Name: Christian Wohnort: Hamburg, Deutschland Alter: 39 Beruf: Designer / christianvonderheide.de Nationalität: Deutschland

Wann hast du mit den Tattoos angefangen? Mein erstes Tattoo habe ich mir mit 18 stechen lassen. Welches (und wo) war dein erstes Tattoo? Auf meinem Bauch wurde das erste Mal ein Tattoo gestochen. Es ist das Wort „Forgivenes“ Wie viele Tattoos (und wo) hast du inzwischen? Inzwischen sind es sieben an der Zahl: Ein Rosenkranz auf der Hand, „live and let die“ am linken Unterarm, „what lies behind us and what lies before us are tiny matters compared to what lies within us- emerson“ am rechten Unterarm, sowie ein unfertiges Zwillingssymbol auf der Brust. Dazu kommt das bereits erwähnte „Forgivenes“-Tattoo und eines am Hals, das meinem Grossvater gewidmet ist. Wie viele Stunden hast du bisher im Tattoo-Studio verbracht? So um die 20. Mehr sollen folgen... Wie viele Tattoos planst du noch? Ich möchte ein wandelndes Stück Kunst sein: Komplett mit Tattoos ausgefüllt. Haben die Tattoos eine Bedeutung? Jedes Tattoo erzählt eine düstere Episode aus meinem Leben. Kunst ist für mich Therapie. Entweder Tanzen oder Tattoos. Ich kämpfe mich durchs Leben. Meine Tätowierungen erinnern mich an diesen Kampf.

Wann hast du mit den Tattoos angefangen? Letztendlich habe ich recht spät angefangen, mit 30, da die Suche nach dem für mich richtigen Tätowierer etwas länger gedauert hat. Daher hatte ich jedoch die Zeit, mir die Motive und Art gründlich zu überlegen. Welches (und wo) war dein erstes Tattoo? Angefangen haben wir am linken Unterarm, es war aber sofort klar, dass es dabei nicht bleiben sollte. Wie viele Tattoos (und wo) hast du inzwischen? Im Grunde ist nicht mehr viel Platz ohne Farbe. Es ist ein grosses Tattoo, keine einzelnen Teile. Nur auf dem Kopf, den Handinnenflächen und unter den Füssen ist noch Platz. Wie viele Stunden hast du bisher im Tattoo-Studio verbracht? Ich glaube, das kann man nicht mehr rekonstruieren - in jedem Fall war es so viel Zeit, dass ich jetzt gut mit meiner Tätowiererin befreundet bin. Wie viele Tattoos planst du noch? Die wenigen Lücken werden natürlich noch geschlossen. Haben die Tattoos eine Bedeutung? Ja klar - ich fände es auch sehr fragwürdig den kompletten Körper ohne Bedeutung tätowieren zu lassen. Die Bedeutungen sind allerdings recht privat, einige mein Leben als Ganzes betreffend, andere beziehen sich auf konkrete Begebenheiten oder Personen.

Link: www.instagram.com/shane_prince89

Link: www.instagram.com/vonderheidechristian

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Unser Portfolio zeigt die Bilder vom 45-jährigen Ren, der in London lebt und seine Fotos unter dem Pseudonym „drrenway“ nur in seinem InstagramProfil veröffentlicht. Wann er angefangen hat zu fotografieren, kann Ren nicht mehr sagen: „Ich fotografiere, seit ich denken kann. Meine erste Kamera habe ich von meiner Grossmutter geschenkt bekommen.“ Auch wenn die Fotos so aussehen, als seien sie in einem Studio aufgenommen worden, so ist das nicht der

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Fall: „Ich habe noch nie in einem Studio Fotos geschossen. Meistens entstehen sie im Garten um mein Haus.“ Die Menschen, die er fotografiert sind seine Freunde: „Ich habe noch nie nach Models gesucht. Vielleicht sollte ich das mal auf die To-Do-Liste tun...“

Auf die Frage, ob die jeweiligen Fotos mit einer fixen Idee geschossen werden, sagt er: „Ich beginne tatsächlich mit einer fixen Idee, aber die Aufnahmen haben eine Eigendynamik und schlussendlich ist das Resultat stets etwas anders, als die ursprüngliche Idee.“


PORTFOLIO drrenway

Interview: Luis Fotos: Ren Link: www.instagram.com/drrenway 29


MENÜ

Heute möchte ich mit euch etwas zurückschauen, und habe mir für diese Ausgabe eines der ersten Gerichte meines Instagram Accounts ausgesucht.

Kaninchenrücken | Morchelrahm | Erbsen mxprivé food+art Food Styling, Rezept, Text und Foto: mxprivé (instagram.com/mxprive) Erbsen 300g Erbsenschoten, alternativ 100g tiefgefrorene Erbsen, etwas Butter, Salz, Pfeffer Die Schoten öffnen, die Erbsen herausholen und in Salzwasser 20 Sekunden blanchieren. Danach mit dem Fingernagel die dünne Erbsenhaut einritzen und die Erbsenkerne vorsichtig „herausschießen“. Vor dem Anrichten kurz in warmer Butter schwenken. Nach Bedarf mit Salz und Pfeffer würzen. Speck 4 Scheiben Frühstücksspeck Den Speck langsam in einer Pfanne auslassen bis er schön knusprig wird. Auf Küchenpapier abtropfen lassen.

Morchelrahm 300g Morcheln, 60g Schalotten, 30g Butter, 2 El Olivenöl, Salz, 100 ml Wermut (Noilly Prat), 250 ml Kalbsfond, 200 ml Schlagsahne, 3-4 Stiele (französischer) Estragon Morcheln putzen. Schalotten fein würfeln. Die Hälfte der Butter und das Öl erhitzen. Die Morcheln darin bei mittlerer Hitze dünsten, salzen, herausheben. Restliche Butter hineingeben und schmelzen, Schalotten darin glasig dünsten. Mit Wermut ablöschen, stark einkochen, Fond und Sahne dazugeben, auf 200 ml einkochen, pürieren. Estragonblätter abzupfen und grob schneiden. Morcheln und Estragon kurz in der Sauce erwärmen, mit Salz und Pfeffer würzen.

Kaninchenrücken 4 Kaninchenrücken, ausgelöst Die Rücken parieren, leicht salzen und in einer Pfanne anbraten. Hitze herunter stellen und das Fleisch knapp durchgaren. Mit etwas frischem Pfeffer würzen. Fertigstellen Die Kaninchenrücken zurecht schneiden und in der Mitte des Tellers platzieren. Jeweils eine Scheibe krossen Frühstücksspeck an das Kaninchen legen. Den Morchelrahm und die Erbsenkerne drumherum anrichten.

INFOS ZU mxprivé Unser neues Team-Mitglied lebt in Deutschland und ist weder Koch, noch Fotograf. Alle Gerichte entstehen bei ihm zu Hause und werden von ihm mit dem iPhone fotografiert: „Der Wunsch, mein Essen visuell zu teilen, führte mich eher zufällig zu Instagram. Am 3. März 2017 postete ich mein erstes Bild Lachs/Gurke/Grapefruit. Das Feedback meiner Follower (Foodies, Köche, Fotografen) weckte den Ehrgeiz in mir, sowohl auf dem Teller, wie auch hinter dem iPhone besser zu werden.“

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NEW ALBUM 26.04.19! INKL. «WALK ME HOME»

P!NK WORLDTOUR 2019 30.07.2019, LETZIGRUND ZÜRICH 31


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