things that changed the lgbt world

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juni/juli 2019

gay ch

things that changed the lgbt world Ausgabe Nr./Erscheinungsjahr

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MARK RONSON

LATE NIGHT FEELINGS Das neue Album, inkl. der Hit-Single „Nothing Breaks Like a Heart“ (featuring Miley Cyrus) Ab 21. Juni 2019 erhältlich

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maluma

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Jubiläum: Zurich Pride / Stonewall

MARK RONSON POSTER INSIDE!

CHINA / JAPAN / SCHWEIZ / ENGLAND / DEUTSCHLAND community / people / konzerte / filme / partys / musik / fotos

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Die Medien und die Stereotypen aus der LGBTI+ Community

inhaltsverzeichnis seite 6/7 WIE EIN TRAURIGES SCHICKSAL DIE WELT FÜR LGBTI+ IN JAPAN ZU VERÄNDERN BEGANN

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Portfolio marc antonio

London und der Werbeboykott

seite 18/19 MALUMA & ANITTA seite 21 LEINWAND-TIPPS seite 22/23 STONEWALL, PRIDE & BASEL seite24/28 PARTY-AGENDA & PINK LAKE

seite 8/9 LGBTI+ ENGAGEMENTS VON UNTERNEHMEN

seite 27 THE BEAUTY AND THE MEN

seite 13 SO WURDE IN CHINA DAS WORT GENOSSE GAYFRIENDLY

seite 28/29 PORTFOLIO marc antonio

seite 14 KONZERT-TIPPS

seite 30 KOCHZEREPT maxprivé

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Millionen von Menschen nutzen die öffentlichen Verkehrsmittel in London Tag für Tag und absolvieren dutzende Millionen an Fahrten. Klar, dass die Tube oder die berühmten, roten Doppeldecker der Stadt auch für Werbekunden interessant sind. Doch nun hat die britische Hauptstadt mit einem Werbeboykott für zwölf Länder ein eindrückliches Statement für die Rechte der LGBTI+ Community gesetzt. gay.ch hat sich gefragt, ob ein solches Verbot auch in der Schweiz denkbar wäre und hat bei einigen der grossen Unternehmen des Öffentlichen Verkehrs nachgefragt...

Täglich werden in den Londoner U-Bahnen, Hochbahnen, Bussen, Trams, Booten auf der Themse und vielen anderen Verkehrsmitteln mehr rund 31 Millionen Fahrten absolviert, und alleine die Underground wird Tag für Tag von fast fünf Millionen Menschen benutzt. Verantwortlich dafür ist Transport for London TfL: Eben diese Betreibergesellschaft hat nun im Mai ein wichtiges Zeichen für die Menschenrechte gesetzt, indem sie ein Werbeverbot für insgesamt 12 Länder und deren staatlichen Firmen erlassen hat, in welchen Homosexualität mit dem Tod bestraft wird oder werden könnte.

BRUNEI ALS AUSLÖSER

Als Referenz hat TfL die aktuellsten Angaben der ILGA, der International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association, dem weltweiten Dachverband der Lesben-, Schwulen-, Bisexuellen-, Trans- und Intersexorganisationen, genommen. Demnach wurden der Iran, der Jemen, Nigeria, Saudi Arabien, Somalia und der Sudan mit einem Verbot belegt, aber auch Afghanistan, Katar, Mauretanien, Pakistan, sowie die Vereinten Arabischen Emirate, in welchen LGBTI+ laut ILGA möglicherweise die Todesstrafe droht. Als Erste von den Sanktionen betroffen war aber der Auslöser dieses Boykotts: Brunei.

Nur wenige Tage nachdem das kleine Land in Südostasien sein neues, auf der Scharia basierendes Strafgesetz im April dieses Jahres eingeführt hat und damit unter anderem gleichgeschlechtliche Aktivitäten unter Männern mit dem Tod durch Steinigung bestrafen kann, reagierte TfL und liess alle Werbeplakate der staatlichen Fluggesellschaft Royal Brunei Airlines aus dem ganzen ÖV-Netz entfernen. Während viele der erwähnten Staaten wohl kaum je Werbung in den Londoner Verkehrsmitteln machen werden, so trifft der Boykott aber auch ein paar doch sehr namhafte Unternehmen, so etwa Emirates, die staatliche Airline der Vereinten Arabischen Emirate mit Sitz in Dubai, oder auch Qatar Airways, die staatliche Fluggesellschaft von Katar, hinzu kommen aber auch nationale Tourismus-Organisationen, welche betroffen sein können.

Dass das Werbeverbot überhaupt zustande gekommen ist, dürfte nicht zuletzt am Londoner Bürgermeister Sadiq Khan liegen, welcher gleichzeitig auch Vorsitzender von Transport of London ist.

Seit er 2016 das Amt übernommen hat, setzt er sich unermüdlich für die LGBTI+ Community ein. So nimmt er immer an vorderster Front an der Pride teil und hat Massnahmen gegen das Gaybar- und Clubsterben in der britischen Hauptstadt getroffen.

London hat mit diesem Boykott ein wichtiges Zeichen für die Menschenrechte und die Rechte der LGBTI+ Community in die Welt geschickt. Doch wie schaut es bei den Schweizer Transportunternehmen aus. Könnten sich die Post, die SBB oder etwa die VBZ auch für ein solches Verbot erwärmen? gay.ch hat dazu bei einigen der grössten öffentlichen Transportunternehmen hierzulande nachgefragt. Zürich, Basel und Genf

Die meisten regionalen oder lokalen Verkehrsbetriebe antworten ebenfalls sehr grundsätzlich: Gemäss ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) schliessen die Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) Werbung politischer Natur, für alkoholische Getränke, Raucherwaren oder mit Texten und Bildern, die in irgendeiner Form Anstoss erregen könnten oder diskriminierend wirken, aus, erklärt Daniela Tobler, die Leiterin der Medienstelle der VBZ. Auch die Basler Verkehrs-Betriebe verweisen auf ihre AGB. So erklärt Benjamin Schmid, Mediensprecher der BVB, dass man Anfragen aus den genannten Ländern auf Basis von Punkt 8 in den AGBs prüfen werde. Verantwortlich dafür ist letztendlich die Moving Media Basel AG, eine Tochterfirma der BVB und der BLT, welche für die Vermarktung der Fahrzeuge zuständig ist. Gar keine Auskunft geben konnte Genf: Die TPG, die Transports publics genevois, seien nicht für die Werbungen verantwortlich. Dies übernehme die TP Publicité SA, welche ihr eigenes Management und ihre eigenen Entscheidungsprozesse habe. Keine Auskunft erhielten wir zudem von Bern und St. Gallen. 4


London und der Werbeboykott Text: Dominique / Fotos: Luis

PostAuto

Der Mediensprecher der PostAuto, Urs Bloch, erklärt, dass sich die Frage noch nie gestellt hat, und deshalb gibt es auch keine entsprechenden Regeln. Die Werbung in den Fahrzeugen sei praktisch ausschliesslich regional und lokal, und man habe kaum nationale, und schon gar keine internationalen Kampagnen. Gebe es Anfragen für Werbekampagnen, die heikel sind, werden sie intern immer sehr genau und von mehreren Personen geprüft, bevor sie freigeben werden, erklärt Bloch weiter. Dabei stellt sich unter anderem jeweils auch die Frage, ob nicht allenfalls gewisse Bevölkerungsgruppen durch eine Kampagne diskriminiert werden könnten. Wäre dies der Fall, liesse man die Werbung nicht zu.

Stadtbus Winterthur

Bei Stadtbus Winterthur seien zwar nicht generell Werbungen aus bestimmten Ländern verboten, allerdings sind nur Reklamen zugelassen, die die Anforderungen des geltenden Rechts, insbesondere des Wettbewerb- und Persönlichkeitsrechts, erfüllen, so Marlen Schellmann, Projektleiterin Marketing und Kommunikation. Nicht zugelassen sind zum Beispiel Reklamen mit polemischem, diskriminierendem oder sexistischem Inhalt oder solchem, der in irgendeiner Weise gegen die guten Sitten oder Moral verstösst, aber auch Reklamen, welche Gewalttaten fördern oder unterstützen und Reklamen, welche Personen oder Institutionen in ihrer Ehre oder Würde verletzen. Die Werbungen bei Stadtbus Winterthur seien jedoch hauptsächlich aus dem Grossraum Winterthur und Umgebung.

SBB

Bei der SBB erklärt man, dass einem die Hände diesbezüglich gebunden seien. Seit einem Bundesgerichtsurteil 2012 gelten Bahnhöfe als öffentlicher Raum. Damit dürfe die SBB ihre Bahnhöfe im Zusammenhang mit Werbung nicht anders behandeln als Kommunen ihre öffentlichen Räume, erklärte Mediensprecher Daniele Pallecchi. Somit sei die SBB klar nicht befugt, die in der Bundesverfassung verankerte Meinungsäusserungsfreiheit zu beschneiden. Sie könne nur da einschreiten, wo die öffentliche Ordnung gefährdet wird oder Sitte und Anstand verletzt werde. Die SBB beurteile zusammen mit ihrer Bewirtschafterin für die entsprechenden Flächen, der APG, allfällige heikle Gesuche.

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LE GRAND BAIN ein Becken voller Männer

Der Grosserfolg aus Frankreich AB 27. JUNI IM KINO

Er war gerade mal 25, Student, und wurde tot unterhalb eines Hochhauses auf dem Campus der Hitotsubashi Universität in Tokio aufgefunden. Kurz zuvor wurde er von einem Mitstudenten geoutet und weder seine Freunde, noch die Universität standen ihm zur Seite, weshalb er im Suizid den einzigen Ausweg sah... Er nahm all seinen Mut zusammen und vertraute sich einem Mitstudenten an. Dieser wusste aber nichts besseres als es in einem Gruppenchat mit neun weiteren Mitstudenten zu teilen: Es sei unmöglich für ihn, die Tatsachte weiter zu verstecken, dass sein Mitstudent schwul sei, sorry, schrieb er seinen Kollegen. Mit dem Gefühl, vor allen blossgestellt worden zu sein, suchte sich der Student schliesslich Hilfe in einer Klinik, welche sich auf psychosomatische Störungen spezialisiert hat. Seinen Mitstudenten, welche von seinem Schwulsein wussten, teilte er zudem mit, dass er nicht mehr mit ihnen zusammenarbeiten könne. Gleichzeitig stellte er bei der Hitotsubashi Universität einen Antrag um seine gewählten Studiengänge wechseln zu dürfen. Das ist das letzte, was vom 25-Jährigen bekannt ist. Offenbar völlig auf sich alleine gestellt, wurde er kurz darauf tot vor einem Hochhaus auf dem Campus aufgefunden.

Seine Eltern kämpfen seither vor Gericht für Gerechtigkeit: Das letzte Mal standen sie im Februar 2019 vor den Richtern und mussten erfahren, dass ihre Klage gegen die Universität abgelehnt wurde.

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Doch der Anwalt, welcher die Familie vertritt, hat bereits bekanntgegeben, dass man in Berufung gehen und damit das Urteil an die nächst höhere Instanz ziehen werde. Sie sind der festen Überzeugung, dass die Verantwortlichen an der Hitotsubashi Universität versagt haben, indem sie es nicht schafften, eine Umgebung zu gestalten, welche Studenten darüber aufklärt, dass über sexuelle Minderheiten zu spotten und zu lästern als sexuelle Belästigung angesehen werden


Wie ein trauriges Schicksal die Welt für LGBTI+ in Japan zu verändern begann... Text: Dominique

muss, und welche Studenten vor Mobbing und Schikane schützt. Die Hitotsubashi Universität in Kunitachi in Tokio gilt als eine der renommiertesten Hochschulen in Japan, und ist besonders für die Fakultäten Soziologie, Volkswirtschaft und Betriebswirtschaft bekannt. Sie existiert seit 1875.

Augen geführt, dass sie in der Verantwortungen stehen und dass die Sexualität nicht nur als private Angelegenheit angesehen werden darf. Sowohl Studenten wie auch Lehrer müssen aufgeklärt werden, und die Politik muss folgen und die rechtlichen Grundlagen dazu schaffen.

DER BEKANNTE UNBEKANNTE

In Japan haben gleichgeschlechtliche Paare aktuell in rund 20 Städten oder Stadtvierteln die Möglichkeit, ein Partnerschaftszertifikat zu beantragen. Damit erhalten sie auf kommunaler Ebene gewisse Rechte zugesprochen. So schöpfen diese Orte all ihre Möglichkeiten aus, denn mehr Rechte sind nur noch über Gerichte oder via der Politik im ganzen Land zu erreichen. Die Ehe an sich muss durch den Artikel 24 der japanischen Verfassung aus Mann und Frau bestehen. Die Konstitutionell-Demokratische Partei hat als eine der ersten grösseren Parteien des Landes die Unterstützung für Marriage Equality erklärt. Die Abgeordneten wollen noch in diesem Jahr einen entsprechenden Gesetzesentwurf für die Öffnung der Ehe, oder zumindest für ein Partnerschaftsgesetz vorstellen. Der Bevölkerung dürfte es recht sein, denn eine Mehrheit befürwortet Umfragen zu folge die Öffnung der Ehe.

Der Tod des Studenten – sein Name ist öffentlich nicht bekannt, da die Privatsphäre in Japan auch im Tod sehr gut geschützt wird – hat das Umfeld für LGBTI+ in Japan verändert. Die Community stand plötzlich im Fokus der Öffentlichkeit, Themen wie das Coming out oder das gesellschaftliche Umfeld für Lesben, Schwule, Bisexuelle, sowie trans und inter Menschen wurde diskutiert und von den Medien aufgegriffen. Dies ist bemerkenswert, denn das „Konzept“ des Coming out existiert in Japan, wie in vielen anderen Ländern Asiens, praktisch nicht. Achtzig Prozent aller LGBTI+ Arbeitnehmer sind in ihrem beruflichen Umfeld nicht geoutet und verwenden Studien zufolge, bis zu dreissig Prozent ihrer Zeit damit, ihre wahre Identität zu verstecken. Der traurige Fall des Suizid des Studenten an der Hitotsubashi Universität hat wohl nur bedingt dazu geführt, dass es seither zu mehr Coming outs gekommen ist, doch es hat allen aufgezeigt, dass dies ein echtes Problem in der japanischen Gesellschaft ist. Das Fehlen an Aufklärung und ein Stück weit auch die Ignoranz gegenüber LGBTI+ Themen und der Sexualität im Allgemeinen können gerade für junge, queere Menschen toxisch sein. Der Tod des Studenten hat gerade den verschiedenen Bildungsinstitutionen vor

...................................................................................................... Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos währned 24 Stunden und sieben Tagen die Woche zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch ......................................................................................................

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Dass gewisse Konzerne mehr Geld bewegen als ganze Staaten, ist bekannt, und dass damit nicht nur Macht einher geht, sondern auch Verantwortung, sollte ebenfalls klar sein. Folgend ein paar Beispiele, wie sich die Wirtschaft dafür einsetzt, die Welt für Lesben, Schwule, Bisexuelle, sowie trans und inter Menschen zu einem besseren Ort zu machen... Es war Joe Biden, der ehemalige US-Vizepräsident und mögliche Herausforderer von Donald Trump bei den kommenden Wahlen, der beim World Economic Forum WEF in Davos die grössten Konzerne in die Pflicht nahm, sich mehr für die Menschenrechte, und damit auch für die Rechte der LGBTI+ einzusetzen. Auch wenn der Community mit Putin, Bolsonaro, Trump und anderen mehr, derzeit ein eisiger Wind entgegenbläst, haben sich doch einige der weltgrössten Unternehmen diese Worte zu Herzen genommen und sind sich ihrer Macht diesbezüglich durchaus bewusster geworden. Gleich auf mehreren Ebenen setzt sich etwa Google für die Community ein. Jeweils an der Pride wird die Route bei Google-Maps für alle User in Regenbogenfarben eingezeichnet: Ein wichtiges Zeichen für die Sichtbarkeit. Diversity in Werbekampagnen ist mittlerweile selbstverständlich, und nach Protesten aus der Community hat Google auch reagiert und eine App, welche Conversion Therapien promotet, aus dem Play Store entfernt. Besonders in den USA hat sich der Tech Gigant zudem bereits mehrfach anderen Unternehmen angeschlossen und bei der Regierung interveniert, wenn es um die Einführung homo- oder transphober Gesetze ging. Sei es gegen den Bathroom Bill in Texas oder North Carolina, oder gegen den Religious Freedom Act in Missouri. Als Georgia im Frühling 2016 ein Religious Freedom-Gesetz einführen wollte, welches die LGBTI+ massiv diskriminiert hätte, drohten Disney, Marvel und andere Hollywood-Studios damit, ihre Filme nicht mehr wie bis anhin in den Pinewood Studios ausserhalb Atlantas zu drehen. Auch Apple hat zudem angekündigt, den Bundesstaat bei künftigen Investitionen zu boykottieren. Während sowohl der Senat wie auch das Repräsentantenhaus das homo- und transphobe Gesetz angenommen haben, zeigte der zusätzlich aufgesetzte Druck durch die Unternehmen schliesslich bei Gouverneur Nathan Deal seine Wirkung. Er blockierte den Gesetzesentwurf mit seinem Veto. Ähnliches bekam auch der Bundesstaat North Carolina im selben Jahr zu spüren: Ein so genannter Bathroom Bill wollte Transmenschen vorschreiben, dass sie nur noch jene Toilet-

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LGBTI+ Engagements von Unternehmen Text: Dominique

ten und Umkleiden benutzen dürfen, welche dem Geschlecht ihrer Geburtsurkunde entsprechen. Zahlreiche Firmen machten darauf mobil gegen den Bundesstaat, welcher massive wirtschaftliche Einbussen zu verzeichnen hatte. Cirque Du Soleil, die Blue Man Group, die Musicals West Side Story, Footloose und Wicked, sowie zahlreiche Musiker sagten ihre Shows in North Carolina ab. Firmen wie IBM und Apple kündigten an, den Bundesstaat wirtschaftlich zu meiden. PayPal strich gar 400 Stellen und die Deutsche Bank machte die Schaffung von 250 neuen Stellen rückgängig. Die Konsequenz: Der Bathroom Bill wurde teilweise wieder abgeschafft, Gouverneur Pat McCrory wurde nicht wiedergewählt und laut der Associated Press soll ein wirtschaftlicher Schaden von 3.71 Milliarden Schweizer Franken über die kommenden Jahre entstanden sein. Als die Brasilianisch-Amerikanische Handelskammer in diesem Jahr angekündigt hat, dass sie den frisch gewählten Staatspräsidenten von Brasilien, Jair Bolsonaro, zur Person des Jahres ernennen wolle, meldeten sich gleich mehrere Firmen aus Protest vom Anlass in New York ab. So traten unter anderem Delta Airlines, die Financial Times und CNBC als Sponsoren zurück. Auch das American Museum of Natural History wollte nicht mehr Veranstaltungsort sein und lud die Handelskammer aus. Da sich auch noch der New Yorker Bürgermeister Bill de Blasio gegen einen Besuch des brasilianischen Präsidenten in seiner Stadt aussprach, zog Bolsonaro schliesslich die Notbremse und sagte seine Reise in den Big Apple ab. Als Brunei im April dieses Jahres sein neues Strafgesetz einführte und damit gleichgeschlechtlichen Sex unter Männern mit dem Tode bestrafte, war es neben den Regierungen auch die Wirtschaft, welche das Land und dessen Sultan unter Druck setzten. Nach der Deutschen Bank haben sich auch andere Finanzinstitute wie Citi, Goldman und Morgan Stanley dem Boykott der Hotels der Dorchester Collection angeschlossen, welche direkt dem Finanzministerium und damit dem Staat Brunei angeschlossen sind. Zudem wurde auch Shell von Menschenrechtsorganisationen aufgefordert, Einfluss auf den Sultan zu nehmen, da das Unternehmen massgeblich an den Ölgeschäften des Landes beteiligt ist. Dass der Boykott und auch die Reaktionen anderer Regierungen wirkten, zeigte sich bereits im Mai, als der Sultan von Brunei erklärte, dass die Todesstrafen nicht ausgesprochen würden, und dass es diesbezüglich ein Moratorium gebe. Es bleibt aber zu hoffen, dass die Massnahmen

gegen das Land beibehalten werden, denn der Gesetzesteil wurde trotz dieser Ankündigung nicht gelöscht, er wird nur nicht angewandt – derzeit. Auch in Taiwan haben sich 15 grosse, internationale Unternehmen, darunter Mastercard, Microsoft, Airbnb, die Deutsche Bank, Hewlett Packard, Dow und EY (Ernst & Young) an die Seite der LGBTI+ Community gestellt, und im April `19 während der laufenden Parlamentsdebatte über die Öffnung der Ehe ihre volle Unterstützung für das Anliegen öffentlich gemacht. In Hong Kong wiederum hat sich die Credit Suisse mit mehr als einem Dutzend anderen, weltweit tätigen Finanzinstituten und Anwaltskanzleien zusammengeschlossen um gemeinsam ein lesbisches Paar vor Gericht zu unterstützen, welches die Regierung dahingehend verklagt, da der Antrag für eine Aufenthaltsbewilligung von einer der Frauen abgelehnt wurde, obwohl sie verheiratet sind. Mit ihrer Klage wollten sie erreichen, dass ihre Ehe auch von Hong Kong anerkannt wird. Die Konzerne wurden schlussendlich aber vom Gericht zurückgepfiffen und sie durften das Paar nicht unterstützen, doch für die beiden Frauen, und damit für die LGBTI+ Community gab es trotzdem ein Happy End – sie erhielten Recht und konnten daher fortan zusammen unbefristet in Hong Kong leben. Dass dieser mächtige Support nicht nur die Richter und die Regierung in Hong Kong nervös machte, zeigte sich auch in Singapur. Dort haben die grossen Konzerne während Jahren das Pink Dot Festival, quasi die Pride des Stadtstaats, finanziell unterstützt. Nach Protesten von religiösen und konservativen Organisationen schritt die Regierung schliesslich ein und sprach ein Verbot für diese „Einflussnahme“ aus. Beim Pink Dot im Hong Lim Park handle es sich um eine innere Angelegenheit Singapurs, und deshalb dürfen sich ausländische Firmen diesbezüglich nicht einmischen. Natürlich gibt es auch grosse Konzerne, auch unter den genannten, welche nicht immer nur Rücksicht auf Menschenund LGBTI+ Rechte nehmen, doch diese Beispiele zeigen trotzdem, wie auch die Wirtschaft, vielleicht sogar manchmal mehr als die Regierungen, ihre Macht zu Gunsten der Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen, sowie trans und inter Menschen einsetzen können oder könnten.

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Text & Foto: Luis

Die Medien und die Stereotypen aus der LGBTI+ Community Findet irgendwo auf der Welt eine Pride statt, sind die Medien meistens dabei und schiessen viele Fotos. Was danach als Berichterstattung veröffentlicht wird, bedient sich meistens am gleichen Muster: Voilà, die Stereotypen sind da. Lesben mit kurzen Haaren, küssende Männer in Lederkluft und ganz, ganz viele Männer in Frauenkleidern – Perücke inklusive, versteht sich. In der Headline dürfen diese Wörter selten fehlen: Schrill und bunt. Es gibt Menschen in der Community, die fragen sich jedes Jahr: Ist das auch gut so? Wird hier das Ebenbild der „Family“ gezeigt? Stört mich das? Eine allgemeine Antwort auf diese Fragen gibt es nicht, zu unterschiedlich sind die individuellen Ansichten der Menschen. Und trotzdem wagen wir einen Essay zu diesem Thema.

ES IST FASNACHT...

Wenn deine Nachbarin, die du nur vom Sehen her kennst, an der Fasnacht in einem sehr provokativen Domina-Gewand, mit einer Peitsche in der Hand, fotografiert wird, und dieses Bild dann auf der Titelseite einer Tageszeitung veröffentlicht wird – die Headline dazu ist: „Fasnacht fördert das Fremdgehen! “ - was denkst du dir dabei? Wenn der Mitarbeiter von der Buchhaltungsabteilung, mit dem du noch nie gesprochen hast, an der Street Parade in einem Mönchs-Kostüm, mit einer Jesus-Statue in der Hand, fotografiert wird und dieses Bild auf der Titelseite einer Tageszeitung veröffentlicht wird – die Headline dazu ist: „Gehört Religion an die Street Parade?“ - was denkst du dir dabei? Auflage, Klicks, Likes, Kommentare, Verlinkungen und Co.: Medien möchten im Gespräch bleiben, und sie tun vieles

dafür. Es kommt ganz auf die Strategie an: Verkauft man das halb leere oder das halb volle Glas? Vielleicht war es aber ja auch nur ein Grappa-Gläschen? Oder lässt man die Leserschaft sich ihre eigene Meinung bilden? Das haben Medien ganz in der eigenen Hand. Ganz oben steht meistens, in welche Richtung es auch geht, ganz salopp zusammengefasst: Einfach die passende Verpackung kreieren und nicht mit Reizen geizen. Am besten reizt man mit Fotos, Headlines oder mit Beidem. Medien haben eine Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit, egal ob bei Homosexualität, Politik, Kultur, Mord und Totschlag, Unfällen, Katastrophen oder einfach nur beim Wetter. Es gilt dabei immer: „C’est le ton, qui fait la musique.“

Quoten wegen immer dabei sein. Leider wird dann das Thema zwanghaft an den Haaren herbeigezogen, und an was bedient man sich denn da am ehesten: Voilà, an Stereotypen… So greifen Medien ab und zu Vorfälle auf, die eigentlich in der Öffentlichkeit nichts zu suchen haben. Als Beispiel: Vor ein paar Monaten gab es ein Bericht über jemanden, der nicht in eine Schwulen-Disco reingelassen wurde. So what? Die Gründe dafür können enorm vielfältig sein, und sind schwierig nachzuvollziehen.

Wir leben in einer Zeit, in der die Herausforderungen für die Medien enorm gewachsen und äusserst komplex geworden sind. Die digitale Welt hat auch diese Branche komplett auf den Kopf gestellt und für die Medienschaffenden ist es alles andere als einfach, dabei einen klaren Kopf zu bewahren. Dass sich viele in solchen Zeiten nicht immer anders zu helfen wissen als auf „Drama-Modus“ zu schalten, das ist nicht zu verhindern. Andere wiederum zielen genau auf Provokation, um möglichst prominent aufzufallen. Das fördert nun mal den „Stereotypen-Modus“.

Uns bleibt nur, in unserem Umfeld Menschen zu sensibilisieren und zum Beispiel im Kollegenkreis immer wieder zu erklären, dass wir zwar viel erreicht haben, aber wir uns bei den Rechten weltweit nur im Mittelfeld bewegen, und dass uns Länder wie Portugal und Spanien längst voraus sind. Der Schweiz stehen schliesslich wichtige, öffentliche Debatten bevor, wie die „Ehe für alle“ oder die „Erweiterung der Anti-Rassismusstrafnorm“. Es bleibt zu hoffen, dass wenn die Medien diese zwei Themen aufgreifen, sie ihre Berichterstattung mit anderen Bildern illustrieren, als jene von einer Pride-Parade mit den gängigen Stereotypen, schliesslich geht es bei diesen zwei Punkten um unseren Alltag. Und Fasnacht ist auch nicht jeden Tag…

Aufmerksamkeit ist gefragt. Vielleicht hat der eine oder andere von euch schon mal vom „Quotenschwulen“ gehört, quasi: Ein Schwuler muss der

Menschen, welche die LGBTI+Community als abnor mal empfinden, werden das weiterhin tun, ob wir jetzt mit oder ohne Tutu durch die Stadt laufen.

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So wurde in China das Wort „Genosse„ gayfriendly... Text: Dominique

Ein stark verbreitetes Wort, welches mit einer neuen Bedeutung für viele die Welt bedeutet: Unter Kommunisten, Sozialisten, aber auch unter Sozialdemokraten ist das Wort „Genosse“ noch immer verbreitet, so auch in China. Dort hat das chinesische Äquivalent „Tongzhi“ aber seit den späten 80er Jahren eine neue Bedeutung erhalten, was der Führung in Peking alles andere als recht ist... Gute Miene zum bösen Spiel, so lässt sich die Haltung der chinesischen Führung in Peking derzeit am besten umschreiben. Da Tongzhi durch die wirtschaftliche Öffnung des Landes an Bedeutung verlor, hat die Kommunistische Partei eine neue Initiative lanciert, um das Wort wieder als offizielle Anredeform innerhalb der Partei populärer zu machen. Man solle das Wort Tongzhi, auf Deutsch äquivalent mit Genosse oder Kamerad, weiterhin gebrauchen, heisst es von der politischen Führung, denn das Wort stellt quasi alle Parteimitglieder auf eine Ebene, Titel und Ehrungen fallen weg, und es ist zudem geschlechtsneutral und demokratisch. Doch es war nicht zuletzt auch ein Versuch, um die Bedeutung quasi wieder zurückzuerobern.

Tongzhi steht im Mandarin für Genosse, und bedeutet soviel wie der gleiche Wille, die gleiche Absicht. Das Wort geht bis auf die Qin-Dynastie zurück, die erste Dynastie des chinesischen Kaiserreichs in den Jahren 221 bis 207 vor Christus.

Grosse Bedeutung erhielt Tongzhi aber vor allem durch die Kommunistische

Partei, welche 1921 gegründet wurde und 1949 zur herrschenden Partei Chinas wurde. Doch je besser es der chinesischen Wirtschaft ab den späten 1970er Jahren lief, und je mehr man sich gegen den Westen hin öffnete, desto mehr begann auch die Bedeutung des Wortes Tongzhi zu schwinden. In der Zwischenzeit hat der Begriff aber eine weitere Bedeutung dazugewonnen: Der Hong Konger Kolumnist und Veranstalter des lokalen Lesbian and Gay Film Festivals hat Tongzhi 1989 erstmals in den Zusammenhang mit Homosexuellen gestellt. Das Wort wird als positiv angesehen, und es ist zudem geschlechtsneutral. Er ist zudem nahe am Begriff Tóngxìngliàn, was sexualwissenschaftlich homosexuell heisst. Tongzhi als Wort für Homosexualität wurde darauf erst in Hong Kong, und dann auch in Taiwan äusserst populär. Schliesslich schwappte dieser Wortgebrauch auch auf Festland-China über. Dort versucht sich aber zumindest die politische Führung des Landes dagegen zu stemmen. Chinas wichtigstes Wörterbuch, das Xiandai Hanyu Cidian, vergleichbar mit dem Duden hierzulande, anerkennt die Definition für Homosexualität nicht, sondern führt

nur das Wort Genosse als Erklrung auf. Auch Baidu, die wichtigste Suchmaschine für die chinesische Sprache, blendet diese Bedeutung aus. Einzig Google Translate übersetzt den Begriff Tongzhi Guanxi mit Gleichgeschlechtlicher Beziehung.

AUSDRUCK FÜR GLEICHGESCHLECHTLICHE LIEBE

Tongzhi hat sich heute trotz all dieser Hindernisse zum geläufigsten Ausdruck für die gleichgeschlechtliche Liebe im Chinesischen entwickelt. Und da die Kommunistische Partei dieses Wort wieder verstärkt für sich in Anspruch nehmen wollte, halfen sie wohl unfreiwillig dabei mit, Homosexualität in der Öffentlichkeit zu thematisieren und damit die Sichtbarkeit im alltäglichen Sprachgebrauch zu fördern. Tongzhi wurde damit nämlich längst nicht nur ein Wort für Homosexualität, sondern es wurde auch zu einem Begriff, mit welchem sich LGBTI+ einerseits selber identifiziert, aber auch womit andere ihre Solidarität oder ihre Unterstützung für die Community zeigen können.

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Konzert-Tipps Samstag, 14. September 2019, 20 Uhr

Freitag, 15. November 2019, 20 Uhr

Verschiedene Daten Ab 10. Dezember 2019

SYML

LISA STANSFIELD

THE BOOK OF MORMON

Entweder war er auf Tour oder in seinem Heimstudio, etwas anderes hat es für Brian Fennell aka SYML im vergangenen Jahr nicht gegeben, und es hat sich gelohnt, wie seinem eben erschienenen Debutalbum zu entnehmen ist. Mit zartem Klavier, feinen Streichern und seinem souveränen Gesang verkörpern seine Songs ein komplettes Freilassen aller Emotionen – eine seelische Reinigung durch Musik. Atmosphärischer Pop vom Feinsten...

Mit This Is The Right Time, What Did I Do To You? und All Around The World schuf Lisa Stansfield Welthits und alle drei erschienen auf Affection, welches nicht nur ihr Debutalbum war, sondern 2019 auch sein dreissig jähriges Jubiläum feiert. Um diesen Geburtstag zu zelebrieren geht die Pop-Soul-Ikone im Herbst auf Tour, und macht dabei auch Halt in Zürich. Dabei wird sie viele grossen Hits wie Change oder The Real Thing performen.

Papiersaal, Kalanderplatz 6, 8045 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/kultur oder bei www.mainlandmusic.com

Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/kultur oder bei www.allblues.ch

Mittwoch, 20. September 2019, 20 Uhr

Dienstag, 3. Dezember 2019, 20 Uhr

MICHAEL BUBLE

THE NATIONAL

Es waren turbulente Jahre für Michael Bublé, auf denen er sich voll und ganz auf seine Familie konzentrierte, doch nun kehrt der King of Swing wieder auf die Bühne zurück und macht mit seiner aktuellen Tour zum Album Love auch im Zürcher Hallenstadion Halt. Es sind alles Songs, wie er sie selber liebt, so gespielt, wie er sie liebt, und mit und über jene Menschen, die er liebt, also ein äusserst persönliches Werk.

Den melancholischen Pop-Hymnen von The National verfällt man obsessive und ihre Songs mit der warmen Stimme von Matt Berninger werden unweigerlich zur Sucht. Nach 5 Jahren kehrt die Band endlich zurück und spielt im Dezember eine exklusive Schweizer Show in der Samsung Hall.

Hallenstadion, Wallisellenstrasse 45, 8050 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/kultur oder bei www.abc-production.ch

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Eine unverschämte Musical-Komödie von den Machern von South Park, Trey Parker und Matt Stone, sowie von Bobby Lopez, welcher an Frozen beteiligt war: Zwei Mormonen erfüllen ihre Mission in Uganda, fern von ihrem Zuhause in Salt Lake City, darauf baut The Book Of Mormon auf. 9-fach mit dem Musical-Oscar, den Tony Awards, ausgezeichnet, kommt der Broadway-Smash-Hit nun erstmals im englischen Original in den deutschsprachigen Raum... Theater 11, Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich Tickets und Infos: www.musical.ch

Ihre Musik ist elegant, geprägt von Melancholie und Ausbruch und klingt zu jedem Zeitpunkt absolut herrlich. Die Stärke der Band, bestehend aus den Gitarrenzwillingen Aaron und Bryce Dessner und den Rhytmusbrüdern Bryan und Scott Devendorf, liegt darin, den Hörer in die wunderbaren Tiefen der Melancholie mitzunehmen. Sanfte Pianotupfer und leicht federndes Schlagzeug hüllen einem ein während mit grandios gezogenem Spannungsbogen und dichten Klängen, stets ein perfektes Stück Musik gezaubert wird. Samsung Hall, Hoffnigstrasse 1, 8600 Dübendorf Infos und Tickets: www.gay.ch/kultur oder bei www.gadget.ch


11:11 - das neue album von maluma 16 BRANDNEUE TRACKS, INKL. DER SINGLE „11PM“ SOWIE SONGS FEAT. MADONNA, RICKY MARTIN U.V.A.M. out now!

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LATE NIGHT FEELINGS

Das neue Album, inkl. der Hit-Single „Nothing Breaks Like a Heart“ (featuring Miley Cyrus) Ab 21. Juni 2019 erhältlich

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Sound und Sänger: hot... Maluma! Mitte Zwanzig und schon ein Weltstar: Malumas Karriere ist eindrücklich. Das kommt wohl auch davon, dass er sich in keine Schublade stecken lässt. Text: Luis / Foto: Sony Music Entertainment

Im Januar dieses Jahres hat Maluma seinen 25. Geburtstag gefeiert. Er dürfte zu diesem Zeitpunkt auch darauf angestossen haben, bald mit Madonna Songs zu veröffentlichen, einer davon mit dem Titel „Soltera“, der auf seinem neuen Album „11:11“ zu hören ist. Die Gerüchteküche brodelte diesbezüglich seit Langem. Dass er mit grossen Namen aus dem Musikbusiness gemeinsame Sachen macht, ist aber nichts Neues. Auf seiner „Referenz-Liste“ befinden sich so einige, die man kennt: Shakira, Marc Anthony, Jason Derulo oder Anitta, um nur ein paar zu nennen. Eine Zusammenarbeit jedoch hat für besondere Gerüchte gesorgt, nämlich wonach Maluma schwul sein könnte: Am 23. September 2016 erschien der Song „Vente Pa’ca“, auf dem er an der Seite von Ricky Martin gesungen hat. Schon bald wurde gemunkelt, dass sie auch das Bett miteinander geteilt haben. Darauf angesprochen, zeigte sich Maluma bei einem Video-Interview mit „El Tiempo“, einer kolumbi18

anischen News-Sendung, ganz locker: „Das macht mir überhaupt nichts aus, dass man mich für schwul hält. Ich muss dabei sogar ein bisschen schmunzeln.“ Dass er mit Ricky Martin zusammenarbeitet, zeigt deutlich, dass er keine Berührungsängste hat. Privat ist Maluma mit Natalia Barulich zusammen. Sie haben sich beim Videodreh zu „Felices Los 4“ kennengelernt.

anzutreffen, wo er Peak 12 erreicht hat. Er ist mit mehr als 42 Millionen Instagram-Followern zudem der populärste männliche Latin-Künstler in der Social Media-Welt. Neben Hits wie „Chantaje“ (mit Shakira) und „Felices Los 4“, sorgte er besonders mit „Colours“ für Furore. Der Song wurde zur offiziellen Coca Cola-Fussball-WM-Hymne 2018 und er hat ihn mit Jason Derulo eingesungen.

Musikalisch seit über neun Jahren aktiv, hat Maluma schon sehr viel erreicht: Unter anderem gewann er einen Latin Grammy Award und zwei Latin American Music Awards.

Letztes Jahr war der Kolumbianer, der auf den gebürtigen Namen Juan Luis Londoño Arias hört, das erste Mal auf einer Schweizer Bühne zu sehen gewesen. Aufmerksame gay.ch-Leser kennen ihn ebenfalls bereits, denn in der Sommer-Ausgabe von 2018, also genau vor einem Jahr, wurde er von uns zum heissesten Latino-Sänger gekürt. Und zu guter Letzt… Es gibt ein Déjà-vu-Moment zu vermelden: Der dritte Song auf dem neuen Maluma-Album heisst „No Se Me Quita“, und was steht da? Richtig: Featuring Ricky Martin!

Inzwischen hat er, neben seinen vier Studio-Alben, 44 Singles veröffentlicht, 23 davon als Featuring-Artist, was wiederum zeigt, wie beliebt er als musikalischer Partner ist. In der Schweiz ist Maluma hingegen erst seit letztem Jahr bekannt: Sein drittes Album „F.A.M.E.“ war das erste Mal in den Schweizer Album-Charts


....................................... IMPRESSUM NR. 96 seit 2002 things that changed the lgbt world .......................................

GigTipp! Sonntag, 28. Juli 2019, 20 Uhr

ANITTA

JUNI/JULI 2019 neue Ausgabe, neues Thema, neues Design Verlag: PUNTO MEDIA GMBH, Strehlgasse 3, 8600 Dübendorf, Tel. 044 271 92 00, info@gay.ch Chefredaktoren: Luis Pestana: luis@gay.ch Dominique Eichler: dominique@gay.ch

Sie gilt als Madonna Brasiliens, sie ist die Frau mit den meisten Social Media-Followers im ganzen Land und als Mitglied der LGBTI+ Community, wie sie auf Twitter selber schrieb, setzt sie mit dem Plakat auch ein schönes Zeichen gegen Bolsonaros aktuelle, homo- und transphobe Politik: Am 28. Juli kommt mit Anitta Brasiliens Nummer 1 endlich in die Schweiz...

Gastbeiträge Rezept by mxprivé: instagram.com/mxprive Porfolio by marc antonio: www.marcantonio-photografien.de

Was sie mit ihren 24 Jahren bereits erreicht hat, dafür brauchen andere gleich mehrere Leben, doch Anitta dürfte noch lange nicht auf ihrem Höhepunkt angelangt sein. Dass ihr auf Instagram bereits mehr als 36 Millionen folgen, und auf Youtube ebenfalls beeindruckende 11 Millionen, spricht für sich: Sie ist damit die Frau mit den meisten Social Media-Followers in ganz Brasilien. Dass sie sich via Twitter zudem als bi und Mitglied der LGBTI+ Family bezeichnete brachte ihr auch viel Zuspruch aus der Community.

Partydaten melden: agenda@gay.ch

Als Komponistin ihrer eigenen Songs und als führende Künstlerin einer neuen Generation junger brasilianischer Sänger*innen, hat Anitta mit ihren bislang drei Alben sämtliche Airplay- und Streaming-Rekorde gebrochen und auch gleich all die wichtigsten Musikpreise in ihrer Heimat eingeheimst. Kein Wunder stehen auch jene Stars bei ihr Schlange, welche eine Kollaboration mit ihr wünschen: Und so hat sie unter anderem schon mit Rita Ora, Gilberto Gil, Andrea Bocelli und Major Lazer zusammengearbeitet.

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Am 28. Juli 2019 kommt die brasilianische Madonna, wie sie oft genannt wird, für ein Konzert in die Halle 622 nach Zürich und gay.ch freut sich ausserordentlich, das Konzert als Medienpartner zu präsentieren. Freue Dich auf einen heissen, tanzfreudigen Abend voller Latino-Rhythmen... Halle 622, Binzmühlestrasse 85, 8050 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/kultur oder bei www.goodnews.ch

Cover: Maluma Press Foto / Sony Music Entertainment Grafik + Fotos: Luis Pestana

Anzeigen + Abo (1 Jahr, 6 Ausgaben: 30 Franken, inkl. Porto) Tel. 044 271 92 00 oder info@gay.ch Bilder und Texte dürfen nicht ohne unsere Genehmigung verwendet werden.

ONLINE: www.gay.ch www.gayL.ch Der Shop bietet dir eine grosse Auswahl an Kondomen, Gleitgels, Toys, Büchern und Under-, sowie Swimwear. Das Sortiment wird stets angepasst und ausgebaut und bietet alles, was das schwule Herz begehrt. Ab 100 CHF ist deine Bestellung versandkostenfrei, und natürlich sind die Pakete diskret verpackt und mit neutralem Absender. Mit jeder Lieferung erhältst du zudem jeweils auch die neuste Ausgabe des gay.ch-Magazins. ...................................................................................................... SOCIAL MEDIA: www.facebook.com/gay.ch.switzerland www.instagram.com/gaypunktch www.twitter.com/gaydotch

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EIN MUSS FÜR ALLE

EUROVISION-FANS

EUROVISION SONG CONTEST 2019

OUT NOW!

Die Doppel-CD mit allen 41 Songs & 3 DVDs mit allen Länder-Beiträgen! Diese Doppel-CD gehört in deine ESC-Sammlung: Die Song-Beiträge sind, wie gewohnt, sehr abwechslungsreich: Von Balladen, über Oper bis hin zu Retro-Pop.

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Leinwand-Tipps EN LIBERTÉ

DOLOR Y GLORIA

Ein Wiedersehen mit Audrey „Amélie“ Tautou, sowie mit Adèle Haenel (120 BPM) und Pio Marmaï (Santa & Cie): Eine rasante Geschichte voller Irrungen, Wirrungen, Missverständnissen und vor allem witzigen Pointen, bei der am Ende garantiert kein Auge trocken bleibt...

Die Einladung, seinen grössten Film an einer Retrospektive in Madrid vorzustellen, bewegt den alternden Filmemacher Salvador (Antonio Banderas) dazu, sich mit seiner Vergangenheit auseinanderzusetzen. Freundschaft, Liebe und Leidenschaft ziehen sich als prägende Elemente durch sein Leben, begleitet von Schmerz, der es ihm früher ermöglichte, zu wachsen und im Leben voranzukommen, ihn heute aber zurückhält und einsperrt. Dabei realisiert er, dass Realität und Kreation in seinem Leben untrennbar verbunden sind.

Yvonne ist Polizistin und arbeitet in einer südfranzösischen Küstenstadt. Ihr Mann, er ist leider vor kurzem verstorben, war dort Polizeichef und wird nach wie vor als Held angesehen und verehrt. Doch wie Yvonne nun herausfindet, ist das Ansehen ihres Mannes auf einem Konstrukt aus Lügen aufgebaut, er war nämlich durch und durch korrupt. Um das Unrecht ihres Mannes wieder etwas gerade zu biegen, unterstützt sie Antoine, welcher deswegen während acht Jahren unschuldig im Gefängnis sass. Sie möchte dessen Ruf wieder aufpolieren, doch dies stellt sich als alles andere als einfach heraus... Kinostart: 30. Mai 2019

THE HARVESTERS Auch in Afrika gewinnt das so genannte Queer Cinema immer mehr an Gewicht, und da nimmt natürlich Südafrika eine führende Rolle ein. Mit The Harvesters kommt nun das neuste Werk zu uns in die Kinos, nachdem der Film bereits an zahlreichen, renommierten Filmfestivals nominiert war, darunter in Cannes, San Francisco und Sao Paulo.

Almodóvars neuer Film setzt verstärkt auf autobiografische Elemente und zeigt eine emotionale Intimität, wie sie nur Almodóvar auf die Leinwand bringen kann. Dazu bedient er sich eines Top-Casts; unter anderem spielen Penélope Cruz, Antonio Banderas, Julieta Serrano, Asier Etxeandía und Leonardo Sbaraglia mit. Kinostart: 23. Mai 2019

Die Provinz Freistaat in Südafrika ist sehr ländlich, und Männlichkeit, sowie Stärke sind die höchsten gesellschaftlichen Werte. Doch Janno entspricht dem überhaupt nicht, im Gegenteil, er ist zart und empfindsam. Als seine Mutter den Strassenjungen Pieter mit nach Hause bringt, entbrennt zwischen den Beiden ein erbitterter Machtkampf um die elterliche Liebe, die Traditionen und schlussendlich um Macht. Kinostart: 30. Mai 2019

LE GRAND BAIN Nicht zuletzt um seiner Midlife-Crisis zu entfliehen, wagt Bertrand einen mutigen Schritt, der sich in der Folge als genau richtig erweist: Er schliesst sich nämlich einem Team aus Synchronschwimmern an. Wie all seine Kollegen dort, nutzt auch Bertrand das Training um auf die eine oder andere Weise den eigenen Problemen zu entkommen. Gemeinsam fühlen sie sich stark und so lassen sie sich auf das ungewöhnliche Abenteuer ein, dem Spott und der Skepsis ihrer Mitmenschen zum Trotz. Ihr Ziel: Die internationalen Weltmeisterschaften im Synchronschwimmen der Männer... In der offiziellen Auswahl an den Filmfestspielen in Cannes gezeigt, konnte Le Grand Bain auch einen César abräumen, nämlich jener für die Beste Nebenrolle. Kinostart: 27. Juni 2019

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MADONNA

Stonewall 50 Jahre Stonewall

MADAME X DAS NEUE, FANTASTISCHE ALBUM THE QUEEN IS BACK! ab 14. Juni 2019 erhältlich

BEATRICE EGLI

Sie war erst 17, kurz vor ihrem 18. Geburtstag, als sie einmal mehr mit einem Schlagstock ausserhalb des Stonewall Inn geschlagen wurde, doch diesmal wollte sich dies Sylvia Rivera nicht gefallen lassen und sie warf eine Flasche nach dem Polizisten. Eben diese Flasche soll schlussendlich massgeblich zu den Stonewall-Unruhen geführt haben. Sylvia Rivera hatte einen äusserst harten Start ins Leben: Als Ray Rivera geboren, wurde sie von ihrem Vater verstossen, und als sie nur drei Jahre alt war, beging ihre Mutter Selbstmord. Fortan wuchs sie bei ihrer Grossmutter auf. Als sie während ihren Kindheitsjahren begann Makeup zu tragen, wurde sie im Alter von nur elf Jahren auf die Strasse gestellt. Fortan war sie obdachlos und verdiente ihr Geld als Kinderprostituierte, fand jedoch in der Drag Queen-Community der Stadt bald ihre neue Familie. Dort erhielt sie schliesslich auch den Namen Sylvia. STRICHER UND DRAG QUEEN IM FOKUS Zu dieser Zeit wurden Stricher und Drag Queens oftmals Opfer von willkürlicher Polizeigewalt, so auch im Frühsommer 1969. Sylvia Rivera verkehrte regelmässig im Stonewall Inn, als es wieder einmal zu einer Razzia kam. Doch diesmal war sie zusammen mit Marsha P. Johnson fest entschlossen, sich zu wehren. Als sie einmal mehr von einem Schlagstock getroffen wurde, nahm sie eine Flasche und warf diese nach dem Polizisten. Dies war einer der Schlüsselmomente und gilt als Beginn der Stonewall-Unruhen und damit als Beginn der modernen LGBTI+ Bewegung. Zusammen mit Johnson gründete sie bereits 1970 ihren ersten Verein, die Street Transvestite Action Revolutionaries (STAR), um obdachlose Drag Queens und Transgender zu unterstützen. Bald gab es Ableger in anderen Städten und so schafften es die Beiden viele junge Obdachlose vor der Prostitution zu wahren. Dazu arbeiteten sie auch mit anderen namhaften Organisationen zusammen. Doch Sylvia Rivera eckte auch immer wieder bei der Mainstream-LGBTI+ Community an, denn ihrer Meinung nach würde sich diese zu wenig für Transmenschen einsetzen. Ihr Engagement setzte sie energisch bis zu ihrem Tod fort.

Das neue Album

NATÜRLICH! 22

Schlager vom Feinstens: ab 21. Juni 2019 erhältlich. Ab sofort vorbestellen

Sylvia Rivera verstarb im Jahr 2002 im Alter von nur 50 Jahren in New York City an Leberkrebs. Zu ihrer Ehrung wurde die Ecke Christopher und Hudson Street im New Yorker Greenwich Village im Jahr 2005 in Sylvia Rivera Way umbenannt. 2015 wurde sie zudem in die National Portrait Gallery und 2016 auf dem Legacy Walk aufgenommen.


,Pride & Basel 25 Jahre Zurich Pride

Interview mit Johannes

Strong In Diversity ist das Motto der diesjährigen Pride, welche zum 25-Jahre-Jubiläum erstmals auf dem Sechseläutenplatz stattfinden wird. Die Bühne mit den grossen Konzerten wird für den 14. und 15. Juni 2019 vor dem Opernhaus aufgebaut, und das Pride Village befindet sich auf der Stadthausanlage beim Bürkliplatz.

Ein Rückblick und Ausblick zugleich von gaybasel-Daddy und Anderland-Gründungsmitglied Johannes Sieber.

Musikalisch wird die diesjährige Pride am Freitag zu einer wahren 90er Party, denn auf der Bühne stehen neben Rednex auch Loona und Whigfield. Zudem gibt’s Unterstützung am Samstag von Dodo, Ayo Hope und Marcella Rockefeller. Der Höhepunkt bildet auch in diesem Jahr wieder der Demonstrationsumzug am 15. Juni 2019 durch die Zürcher Innenstadt. Um 12 Uhr ist dazu Besammlung am Helvetiaplatz, nach den Reden ab 13 Uhr startet der Umzug um etwa 13 Uhr 45. Vom Helvetiaplatz geht es diesmal via Stauffacherstrasse, Werdstrasse und Sihlbrücke zur Sihlstrasse. Dann via Bahnhofstrasse, Poststrasse bis zur Fraumünsterstrasse und zum Bürkliplatz. Das detaillierte Programm zum Zurich Pride Festival findest Du unter www.gay.ch. ------------------------------------------------------------------

Geneva Pride Nach 2011, nach acht Jahren, kriegt am 6. Juli auch Genf wieder eine Pride: Nach der ersten Pride im Tessin im vergangenen Jahr kehrt die Veranstaltung 2019 wieder in die Romandie zurück. Unter dem Motto Make History soll nicht zuletzt auch an das 50-Jahre-Jubiläum von Stonewall erinnert werden. Der Treffpunkt ist um 14 Uhr beim Palais Wilson, und nach den Reden ab 15 Uhr startet die Parade um 15 Uhr 30 in Richtung Parc des Bastions. Weitere Details zur Geneva Pride werden zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Mehr Infos: www.genevapride.ch ------------------------------------------------------------------

Kannst du dich an deine erste Gay Party in Basel erinnern? Unscharf, aber es war eine “Homoextra“ der Habs im Sudhaus. Organisation und Lokal heissen heute anders, die Party gibt’s nicht mehr. Aber es war super, es lief 80er-Disko-Mukke und ich knutschte hinter einem dicken Vorhang, der von der Decke bis auf den geplättelten Boden der alten Brauerei hing.

Was ist an der Anderland Sommerparty besonders gegenüber den gängigen Anderland-Partys? Das Anderland Sommerfest ist eine Art Nachfolge vom GayBasel Schiff. Am 31. August wird bereits ab 16 Was hat sich seither geändert in Uhr Programm auf dem Dach geboBasel? ten. Es hat Bars und Essensstände, Es ist bekanntlich schwierig zu die LGBT-Organisationen aus dem sagen, ob sich die Zeiten ändern oder wir uns. Sicher ist: Ich bin etwa Dreiländereck und der Schweiz sind eingeladen, sich einzubringen. Das ein viertel Jahrhundert älter geworden. Das Angebot für LGBTs ist Tagesprogramm ist zudem ohne insbesondere für Nachtschwärmer Eintritt zugänglich. Man kann auch grösser geworden. Die Randgruppe einfach kurz vorbeischauen. Die Party läuft im Club auf zwei Floors. ist für Clubs zu einer Zielgruppe Der Mainfloor spielt Deephouse geworden. Clubbetreiber wisund im kleinen Dancing spielt die sen heute, dass ein Laden ohne „Gayties“ Disko aus den 80er- und LGBT-Frequenz ein Ort für Prole90er Jahren – letzteres macht Giusi ten oder Nazis ist – also ziemlich für Partytanten in meinem Alter. uncool. Das sind soziokulturelle Erfolge jenseits von Gesetzgebung Wie, deiner Meinung nach, hat und politischem Gedöns. Versteh’ das Internet das Ausgehverhalten mich richtig, ich finde es wichtig, dass die Diskriminierungsstrafnorm verändert? Es ist spontaner geworden. Man auf die sexuelle Orientierung und steigt mit einer Handvoll Ausdie Geschlechtsidentität erweitert geh-Optionen ins Wochenende und wird, aber noch viel wichtiger für mich ist, dass 90% der Türsteher in landet letztlich doch an einem anBasel verstanden haben, dass zwei deren Ort – oder aber bleibt beim Vorglühen zuhause hängen. Das ist küssende Männer keine Gefahr ein generelles Phänomen und nicht sind. Szenen-spezifisch. Das Verschwinden der klassischen Gaybars hat Wann fand die erste Anderland meiner Ansicht nach weniger mit Party statt? dem Internet zu tun als damit, dass Vor nicht allzu langer Zeit, im LGBTs zwischenzeitlich auch an Herbst 2017. Nach den 9 Jahren anderen Orten gern gesehene „GayBasel Schiff“ (2007 bis 2015) Gäste sind, hinter den Bars arbeiten wurde Das Schiff verkauft und ich oder selber Bars betreiben, die sie war länger auf der Suche nach nicht explizit als GayBars bezeicheinem geeigneten Ort, den ich nen. Der Gay-Ausgang ist hybrider im Viertel fand. Das Viertel liegt geworden. Mir gefällt das. zwar nicht am Rhein, hat aber ein ähnlich hübsches ‘Freideck’ und Link: www.gaybasel.org die Clubinfrastruktur lässt keine Wünsche offen. Wir haben Anderland als grösseres Kollektiv lanciert. Zwischenzeitlich ist Party-Animal Giuseppe Cottone alias DJ Juiceppe der Dompteur, ich unterstütze ihn mit GayBasel bei der Promotion.

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Party Agenda Juni/Juli Sa.01.06.19, 23h – BARBARELLA Barbarella erobert zum Monatsanfang wieder die Heimat in Basel: Für den passenden Sound sorgt dabei DJ Juiceppe... Heimat, Erlenstrasse 59, 4058 Basel ........................................................................... Sa.01.06.19, 23h - KING KONG Splish, Splash, I was takin’ a Bath: Bevor die King Kong bis September eine Pause einlegt, feiert das Label noch einmal auf zwei Floors im Dynamo. Dynamo, Wasserwerkstrasse 21, 8006 Zürich ........................................................................... Sa.01.06.19, 23h - MALE Official Pride Pre Party Die zweite Male Zurich ist gleichzeitig die offizielle Pre-Party der Zurich Pride: An den Decks stehen Max del Principe, GSP und David Leroy... Härterei, Hardstrasse 219, 8005 Zürich ........................................................................... Sa.01.06.19, 23h - PROM NIGHT: Lady Gaga Pasta Parisa wird mit ihrer Show auf der Bühne stehen, und Zör Gollin ehrt Lady Gaga musikalisch mit seinem Set... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ........................................................................... So.02.06.19, 06h - STEEL – Afterhour Direkt nach der Male geht’s im Moods im Schiffbau mit der offiziellen Afterhour weiter: Aufspielen werden dort Skippo und Maik Conrath. Moods, Schiffbaustrasse 6, 8005 Zürich ........................................................................... Fr.07.06.19, 23h – BOYTESCHEMA In dieser Nacht bläst das Heaven zur Jagd, nämlich auf dein BOYteschema. Gleichzeitig ist es die Kick-off-Party zur Pride Week... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ........................................................................... Sa.08.06.19, 23h – HELL ON HEELS Charlet C. House aus Berlin übernimmt in dieser Nacht das Zepter im Heaven. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ........................................................................... So.09.06.19, 23h – BORDELLO – Chulo Ein Club, vier Floors: Die Bordello übernimmt am Pfingstsonntag wieder das Mad in Lausanne mit zahlreichen, internationalen DJs und Gogo’s... Mad, Rue de Geneve 23, 1003 Lausanne ........................................................................... So.09.06.19, 23h - BOYAHKASHA 50 Jahre Stonewall Boyahkasha reiht sich am Pfingstsonntag in das globale Eventfeuerwerk rund um den 50. Jahrestag vom New Yorker Stonewall ein: Mit dabei sind eine ganze Reihe an berühmten Drag Queens aus ganz Europa... Plaza, Badenerstrasse 109, 8004 Zürich ........................................................................... Mo.10.06.19, 06h – Boyahkasha AFTERPARTY Nach dem Plaza geht’s am Pfingstmontagmorgen im Heaven mit der offiziellen Boyahkasha-Afterparty weiter... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ........................................................................... Fr.14.06.19, 23h – PRIDE 25 Die Startparty ins Pride Weekend: Nur einen Katzensprung vom Festival entfernt stehen im Heaven in dieser Nacht DJ U-Go-Boy und als Showact Marcella Rockefeller im Einsatz. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ...........................................................................

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Fr.14.06.19, 23h – LA LECHE! Die Girlie Circuit gehört zu den bekanntesten Lesben-Festivals in Europa: Die Pre-Party macht auch in diesem Jahr wieder Halt in Zürich, und zwar am Pride-Freitag... Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich ........................................................................... Fr.14./Sa.15.06.19, 21h – STONEWALL im Kreis 4 Männerwirtschaft zum Brand löschen: Die Männerzone ehrt am Pride Weekend das 50-Jahre-Jubiläum von Stonewall... Männerzone, Kernstrasse 57, 8004 Zürich ........................................................................... Sa.15.06.19, 23h – OFFICIAL ZURICH PRIDE PARTY Das Plaza und das Hive hosten auch in diesem Jahr wieder die offiziellen Pride Partys: Während im Hive die Liebhaber von Electronica und Techno voll auf ihre Kosten kommen, so stehen Pop und Housemixes im Plaza auf der Playlist. Dazu stehen unter anderem Darling Peter, Laila Licious, Nancy Go-Reng, Bang Goes, Herr Müller und Vanita am DJ-Pult. Natürlich gilt auch diesmal wieder: 1 Ticket – 2 Clubs – 4 Floors... Plaza, Badenerstrasse 109, 8004 Zürich Hive, Geroldstrasse 5, 8005 Zürich ........................................................................... Sa.15.06.19, 23h – FREE TO LOVE Psy & Progressive Trance geben an der Free To Love den Takt an, und dazu stehen Artemiss, Alison, Bobby Bella und Ambient P. im Einsatz... Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich ........................................................................... Sa.15.06.19, 23h – MILK PRIDE Sie sind jung, wild und sexy: Diese Pride Nacht gehört der Generation Z, den jüngsten Nachtschwärmern. Das Heaven öffnet seine Türen daher für alle die Ü16 sind... und dies für nur 10 Franken Eintritt. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ........................................................................... Sa.15.06.19, 23h – MOLKE 7 Who run the World? Queers! Zum ersten Mal feiert die Molke 7 an dieser Pride im Stall 6. Eintritt bereits ab 16 Jahren. Stall 6, Gessnerallee 8, 8001 Zürich ........................................................................... Fr.21.06.19, 23h – SISSY THAT WALK Die Party für alle Cool Cats, Club Kids und deren Moves: Die Bühne wird zum Laufsteg und damit zum Hotspot... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ........................................................................... Sa.22.06.19. 23h – ONE NIGHT IN HEAVEN Amy String wird in dieser Nacht ihre Show präsentieren, und Sound gibt’s zudem von U-GoBoy aus Köln... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ........................................................................... Fr.28.06.19, 23h – HELL’s KITCHEN In dieser Nacht mutiert das Heaven zur sündigen Partyhölle: Steig hinab und wage einen heissen Ritt auf der dunklen Seite des Dancefloors... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ........................................................................... Fr.28./Sa.29.06.19, 21h – TROPICAL PARTY DJ, Caipirinha und Deko: In der Männerzone wird es an diesem Wochenende tropisch heiss... Männerzone, Kernstrasse 57, 8004 Zürich ........................................................................... Sa.29.06.19, 23h – DUDECUTE! Die süssesten Jungs der Stadt besuchen in dieser Nacht das Heaven und tanzen zu den Beats von Alessandro Caruso aus Wien... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich

Fr.05.07.19, 23h – SUMMER BREAK Das Heaven feiert den Sommer: Coole Drinks und heisse Beats stehen dann im Club im Zürcher Niederdorf auf dem Programm... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ............................................................................... Sa.06.07.19, 23h – HEAVEN FÄSCHT Wenn sich die ganze Stadt zum Züri Fäscht in eine einzige Party verwandelt, dann steht natürlich auch das Heaven nicht hinten an... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ............................................................................... Fr.12.07.19, 23h – HELL’s KITCHEN Unbekannte Verführer, frivoles Treiben, Dirty Dancing und lasterhafter Betrieb – eine sündig-spassige Nacht also... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ............................................................................... Sa.13.07.19, 23h – PROM NIGHT: Beyoncé In dieser Nacht dreht sich alles um Beyoncé... und um Destiny Drescher aus Berlin, welche an den Plattentellern stehen wird. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ............................................................................... Fr.19.07.19, 23h – SISSY THAT WALK The Stage is yours... in dieser Nacht ziehst Du mit deiner Performance das Heaven in deinen Bann... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ............................................................................... Sa.20.07.19, 23h – BOOM BOOM 90s Das Heaven bringt die 90s ins hier und jetzt: Dazu steht das C’est Laut 90s DJ Team an den Decks, und Drag 2 The Future zeigen ihre Show... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ............................................................................... Fr.26.07.19, 23h – MILK Bereits ab 16 Jahren kommst Du in dieser Nacht in den Club, und dies für nur 10 CHF – Starte dein Weekend mit DjCK im Heaven... Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ............................................................................... Sa.27.07.19, 23h – DUDECUTE! Das letzte Juli-Weekend steht im Heaven voll und ganz im Zeichen der süssen Jungs – Dudecute heisst die Party und Alessandro Caruso aus Wien wird dazu aufspielen. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ............................................................................... Mi.31.07.19, 23h - HIVEAHKASHA! Jeweils in der Nacht vor dem Nationalfeiertag verschmilzt die Boyahkasha mit dem Hive: Für das musikalische Feuerwerk sorgen diesmal unter anderem Boris vom Berliner Berghain, sowie Gleichschritt. Hive, Geroldstrasse 5, 8005 Zürich ............................................................................... Mi.31.07.19, 21h – Schweizer GEBURTSTAGS Warm up Tell mit seinem Geschoss: Die Männerzone feiert die Nacht in den Nationalfeiertag.... Männerzone, Kernstrasse 57, 8004 Zürich ...............................................................................

Die gesamte Party-Agenda findest online unter: www.gay.ch/parties


Pink Lake 2019 Näher als Mykonos und kultiger als Ibiza: Das Pink Lake Festival in Pörtschach am Wörthersee lädt auch in diesem Jahr wieder zum internationalen Get Together vor österreichischer Traumkulisse. Wie bereits in den Vorjahren, so stellt auch bei der Edition 2019 wieder die Boat Cruise-Party das Highlight des Festivals dar: Aufgrund der enormen Nachfrage werden gleich drei Schiffe aus der Flotte der Wörthersee-Schifffahrt in See stechen. Nach einer abendlichen Partytour werden die Schiffe danach geschickt vertaut, und damit entsteht die grösste Tanzfläche am See.

Der Wörthersee wird dieses Jahr mittlerweile bereits zum 12. Mal zum Treffpunkt der internationalen Gay Community: Dann findet in den beschaulichen Orten Pörtschach und Velden nämlich wiederum das Pink Lake Festival statt. Vom Donnerstag 22. bis zum Sonntag, 25. August wird jeweils nachts gefeiert und durch den Tag am See gechillt, daneben gibt’s ein vielseitiges Angebot an Wassersportarten, Sun & FunErlebnissen und Beachgames. Auch in diesem Jahr war der Run auf die Tickets wieder enorm und alles deutet daraufhin, dass die Rekordteilnehmerzahl vom vergangenen Jahr erneut überboten werden kann. Das Pink Lake Festival wächst rasant, und dies hat nicht zuletzt mit der engen Verbundenheit mit der Region zu tun, denn Pörtschach, Velden und das gesamte Gebiet um und am Wörthersee trägt den Anlass nach Kräften mit. Das abwechslungsreiche Programm und die exklusiven Lokalitäten tragen zudem ihr übriges zum Erfolg mit bei. Als Partnerhotels des Pink Lake stehen Dir diesmal wieder das Werzer’s Hotel Velden, das Hermitage Vital Hotel, sowie das Ferienhotel Wörthersee zur Verfügung.

Im Schloss Leonstain, einer weiteren exquisiten Lokalität am Wörthersee, steigt am Donnerstag schliesslich die Almdudler Almrausch Party, das offizielle Opening des Festivals. Wies’n Feeling gibt’s bereits am Abend im Schlossgarten, bevor dann ab 21 Uhr „unter der Linde!“ zu der erfolgreichen Live-Partyband Stockhiatla getanzt wird. Im Anschluss: Top-Guest „Tamara Mascara“ (Euro Pride Vienna 2019) on the Turntables! Mehr Musik gibt es von DJane Käry & DJ James Munich: Sie heizen in der „Sissy-Lounge“ & „Franzl-Lounge“ ein. Partystimmung unlimited! ZWEI DANCEFLOORS Auf zwei Dancefloors wird am Freitag an der Pink Lake Club Night in der Fabrik Techelsberg gefeiert: Bis weit in den nächsten Tag hinein wird getanzt, als ob es kein Morgen gebe. Die Lokalität bietet mit all seinen Zahnrädern, Maschinenteilen und Hochöfen ein besonderes Ambiente, denn der Name Fabrik ist schliesslich Programm. Hinter dem Plattenteller stehen in der „Kleinen Disco“ DJ Sunshine, im „Doppel-D-Dancefloor“ DJane Käry / DJ James Munich. Für die einfache Anreise stehen Shuttlebusse von und zum Monte Carlo-Platz in Pörtschach bereit.

Neben diesen Schwerpunkten steht Dir der Beachclub Pink Island auf der Blumeninsel beim Promenadenbad tagtäglich offen: Beachgames, Beachgastro, Boatshuttle, Sound und Sport sorgen für einen kurzweiligen Tag. Im Speziellen für Frauen gibt’s zudem am (L)eonbeach den Ladies Beach Club – bequem per Boatshuttle zu erreichen. Beim Musikpavillon auf der Blumenpromenade am See steht zudem der Pink Pop up bereit, der Meetingpoint für alle Infos rund um das Festival, sowie für das Check-in und Merchandising. Einem gelungen Sommer-Partyhighlight steht damit nichts mehr im Weg. ................................................................. Das Pink Lake Festival erreichst Du per Flugzeug über den Flughafen Klagenfurt. Von dort sind es nur noch wenige Minuten mit dem Taxi oder dem Mietauto bis nach Velden am Wörthersee. Jeweils rund 100 respektive 130 Kilometer entfernt befinden sich zudem die Flughäfen von Ljubljana und Graz. Neben der Anreise mit dem eigenen Auto halten im Bahnhof Velden auch internationale Fern- und Nahverkehrszüge. ................................................................. Infos und Buchung: www.pinklake.at

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www.gayl.ch FA S H I O N , S E X Y N E S S , T OYS U N D M E H R : D E I N O N L I N E S H O P.

09 MITTWOCH

OKTOBER 2019

www.abc-production.ch

HALLENSTADION ZÃœRICH 20 UHR

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The Beauty and the Men

Seit Jahren gibt uns unser Beauty-Partner Body Esthetic immer wieder Einblicke in seine Arbeit. In unserem Interview dreht sich nun alles darum, wie sich die Bedürfnisse der Männer rund um ihr Aussehen verändert haben. Interview & Fotos: Luis Bei euch kann man sich einer Penisverdickung unterziehen, bei der die Grösse der Eichel auf schonende Weise angepasst wird. Ich stelle mir das etwas schmerzhaft vor… Alle Menschen denken das Gleiche. Was jedoch unglaublich ist, dass weder während noch nach der Behandlung der Patient Schmerzen oder Beschwerden hat. Der Grund dafür ist, dass der Kunde eine Anästhesiecreme aufgetragen bekommt, welche die Schmerzen hemmt.

Robinson Morett ist seit vielen Jahren in der Geschäftsleitung von Body Esthetic und kann deshalb auf viele Erfahrungswerte zurückgreifen. Wir haben ihm ein paar Fragen gestellt, ganz nach dem Motto: „The Beauty and the Men.“ Man hört und liest es sehr oft: Die männliche Kundschaft ist längst kein kleiner Prozentsatz mehr, wenn es um die Besuche beim „Beauty-Doc“ geht. Seit wann kannst du diese Entwicklung beobachten? Der genaue Zeitpunkt ist schwer zu definieren. Wir können nach 16 Jahren Erfahrung sagen, dass sich der Besuch von männlichen Kunden im ästhetischen Zentrum jedes Jahr erhöht. Wir eröffneten unsere Ästhetik-Praxis als der Boom der metrosexuellen Männer, welches heterosexuelle Männer mit einem starken Interesse an Körperpflege und ihrem persönlichen Aussehen sind, begann. Die meisten Kunden waren Frauen und homosexuelle Männer, jetzt holen viele Kunden auch ihre Ehemänner und Partner nach. Heute möchte jeder unabhängig von Geschlecht, Alter, Religion und Kultur gut aussehen. Früher waren es eher die Schwulen, die viel Wert auf ihr Äusseres gelegt haben. Die Heteros haben da mitt-

lerweile wohl aber stark aufgeholt. Stimmt unsere Behauptung? In unseren Kundenportfolis dominierten schwule Männer, jedoch hat der Anteil der heterosexuellen Männer stark zugenommen. Männer sind von Frauen beeinflusst und möchten gut, verjüngt und besser aussehen. Jetzt werden Ergebnis und Erfolg geteilt. Welche Behandlung sind im Moment bei Männern besonders beliebt? Das Spektrum der Behandlungen ist umfangreich, zu den beliebtesten Behandlungen zählen wir die Behandlung von Falten in den Bereichen: Stirn, Krähenfüsse, Zornesfalte und Nasolabial. Was jedoch seit neuem von schwulen und heterosexuellen Männern stark nachgefragt wird, ist die Füllung von Kiefer- und Kinn-Partie um eine markantere Gesichtsform zu erzielen. Was seit vielen Jahren vorhanden und beliebt ist, ist die dauerhafte Haarentfernung praktisch am ganzen Körper und die Fettreduktion durch Kryolipolyse und Accent, sowie natürlich die Penisverdickung. Haben sich denn die Präferenzen bei den Männern in den vergangenen zehn Jahren verändert? Insgesamt ist es auch für männliche Kunden eine Priorität gut auszusehen, und deshalb haben männliche Kunden an Ästhetik gewonnen. Sie entscheiden darüber, wieviel und in was sie für ihre persönliche Pflege und ihr Aussehen investieren wollen.

Viele Männer legen Wert auf Natürlichkeit… Welche Alternativen gibt es, wenn man ohne Botox sein Gesicht auffrischen möchte? Die am meisten nachgefragte natürliche Behandlung mit den besten Ergebnissen ist die Hochfrequenz, welche hilft, die Elastizität und Kollagenproduktion während und nach der Behandlung zu reaktivieren. Bei uns führen wir diese Behandlung mit der Maschine Accent von Alma Laser durch. Aber auch Behandlungen wie CO2, die das Hautbild verbessern, es glätten und Falten reduzieren, sind gefragt. Diese Behandlung wird vor allem dann bevorzugt, wenn sie ein wunderbares sofortiges Ergebnis wünschen. Gesichtsreinigung ist nach wie vor ein Marktführer, hier sieht man auch die Zunahme von männlichen Kunden, denn es ist eine präventive und effektive Behandlung, die dem Gesicht ein gesundes und frisches Aussehen verleiht. Wenn du nun für uns noch einen Blick in die Zukunft wagst: Wo siehst du die neusten Trends? Die Zukunft ist heute, Männer sind offen für ästhetische Behandlungen, sie sind glücklich mit den Ergebnissen und das macht sie attraktiver. Der Trend ist: natürlich, jünger und frischer auszusehen, ohne dass andere Menschen diesen Eingriff sofort erkennen können. Heute sind die Kunden anspruchsvoller, somit möchten die Kunden die Falten beseitigen, aber die Muskelbewegung und den Ausdruck im Gesicht behalten. Link: www.bodyesthetic.ch

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marc antonio In dieser Ausgabe stellen wir euch den Deutschen Fotografen marc antonio aus Chemnitz in Sachsen vor. Mehr Ăźber ihn erfahrt ihr im Interview.

Bild-Titel: nightswimming

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Wie und wann hast du angefangen zu fotografieren? 
 Sprichwörtlich von heute auf morgen. Vor 20 Jahren lieh ich mir eine Kamera aus und kaufte mir drei Schwarz-Weiss-Filme. Ich realisierte mit einer wunderschönen Frau aus Chemnitz ein Shooting in einer alten Fabrik. Kurz darauf wurden einige dieser Fotos in einer Ausstellung gezeigt. Da ahnte ich, dass ich fotografieren musste.

Bild-Titel: dancing trees

Wie findest du deine Models, wie deine Locations? 
 Meine Models finde ich auf verschiedensten Wegen, teils aus meinem Freundeskreis, teils über die sozialen Medien. Bei jeder Reise informiere ich mich vorgängig über die Gegend. So entdecke ich oft exponierte Orte, die mich reizen. Wenn ich ein Shooting dort für realisierbar halte, dann setze ich alles daran, es umzusetzen. Hast du ein bestimmtes Bild im Kopf oder entstehen die Fotos spontan? 
 Ja und nein. Ich entwickle für die Orte Ideen, die mir passend erscheinen. Die Umstände vor Ort zwingen mich jedoch oft, meine Ideen anzupassen oder manchmal auch zu verwerfen. Insofern ist Spontaneität fast immer mit dabei. Ich liebe es auch, zu improvisieren. Bald steht die Eröffnung eines Aktfoto-Museums an, bei der du der einzige Männeraktfotograf bist. Erzähle uns mehr davon… 
 Im Juli 2019 eröffnet das erste sächsische Aktfotomuseum in Dresden. Der Einladung, dort vertreten zu sein, komme ich gerne nach. Das interessante daran ist, dass ich der einzige Vertreter des Männerakts bin.

Was steckt hinter deiner neuesten Bilder-Serie „Mister X“? 
 Inspiriert wurde ich von Madonnas neuem Alter Ego, Madame X. Spontan entschied ich mich vor kurzem in Limone sul Garda, eine venezianische Maske zu kaufen, um damit mein Model konsequent als ´Mister X´ durch meine Geschichten zu führen. Madonna hat mich schon in vielerlei Hinsicht inspiriert. Anmerkung der Redaktion: Das Bild rechts unten stammt aus der erwähnten Serie.

Wie intim sind Akt-Bilder, für den Fotografen, für das Model – oder die Models - und die Zusammenarbeit zwischen den beiden „Parteien“? 
 Ich empfinde dabei keine Intimität, vielmehr würde ich von Vertrauen sprechen. Die Basis meiner Zusammenarbeit ist das Vertrauen. Ich verlange den Models oft viel ab, dabei müssen sie mir Vertrauen entgegenbringen. gelingt das, entstehen sehr gute Ergebnisse. Welches sind die grössten Herausforderungen, wenn ihr im Freien Aktfotos realisiert? 
 Da viele meiner Aktfotos an exponierten Orten entstehen, sind die grössten Herausforderung, das Zeitmanagement und Timing, respektive die Rücksichtnahme auf die teils vielen Menschen, welche diese Orte besuchen. Deshalb finden die meisten meiner Shootings sehr früh am Morgen, kurz vor und nach Sonnenaufgang statt. Links:
 www.marcantonio-photografien.de
 www.instagram.com/marcantoniophotografien

Bild-Titel: i’m a lady

Bild-Titel: bell e

Bild-Titel: sleeping beauty

Bild-Titel: mister x

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mxprivé food+art

Kochrezept

Food Styling, Rezept, Text und Foto: mxprivé (instagram.com/mxprive)

Wildkräutersalat mit essbaren Blüten 250g Wildkräutersalat, essbare Blüten, 3 EL Distelöl, 2 EL Sherryessig, 1 TL scharfer Senf, Salz, Pfeffer, Zucker Die Blüten vorsichtig zur Seite legen. Den Salat waschen und trocken schleudern. Für die Vinaigrette das Öl, den Essig und den Senf in eine Schüssel geben. Zu einer Emulsion verrühren und mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. Den Wildkräutersalat gut mit der Vinaigrette vermischen. Limonenseitlinge 200g Limonenseitlinge, Salz, Pfeffer, 1/2 Bio-Limette Die Limonenseitlinge vorsichtig von der Traube lösen. Mit etwas Salz und Pfeffer scharf anbraten. Nach Belieben ein paar Spritzer Limettensaft und Schalenabrieb dazugeben um das fruchtige, leicht säuerliche Aroma der Pilze zu unterstreichen. Kabeljau Kabeljaufilets à 150g, Weisswein, Salz, Pfeffer, Die schönste Jahreszeit wartet auf uns. Um bei Sonnenschein nicht zu viel Zeit in der Küche zu verbringen, habe ich diesmal ein leichtes Gericht für euch ausgewählt.

Kabeljau // Limonenseitlinge, Wildkräutersalat (Rezept für 2 Personen)

Die Filets mit einen Schuss Weisswein in einer flachen, beschichteten Pfanne mit Deckel bei mittlerer Hitze ca. 5min dünsten. Nach Belieben salzen und pfeffern. Anrichten Den marinierten Wildkräutersalat auf den Teller geben und mit ein paar essbaren Blüten garnieren. Den Kabeljau daneben legen und mit den gebratenen Limonenseitlingen bedecken.

INFOS ZU mxprivé Unser Team-Mitglied lebt in Deutschland und ist weder Koch, noch Fotograf. Alle Gerichte entstehen bei ihm zu Hause und werden von ihm mit dem iPhone fotografiert: „Der Wunsch, mein Essen visuell zu teilen, führte mich eher zufällig zu Instagram. Am 3. März 2017 postete ich mein erstes Bild Lachs/Gurke/ Grapefruit. Das Feedback meiner Follower (Foodies, Köche, Fotografen) weckte den Ehrgeiz in mir, sowohl auf dem Teller, wie auch hinter dem iPhone besser zu werden.“

WIR SIND DAS GANZE JAHR FÜR DICH DA!

Öffnungszeiten: Mo 14 – 20 Uhr / Di & Do 9 – 17 Uhr Mi & Fr 12 – 20 Uhr / So 16 – 20 Uhr www.myCheckpoint.ch

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FAIR WARNING. WE’RE NOT GOING ANYWHERE. WHATEVER YOU THROW AT US, WE’LL COME BACK STRONGER. MORE DETERMINED TO ADVANCE THE SCIENCE AND THE PARTNER­ SHIPS THAT COMBAT YOU AND WHAT YOU DO, AND WILL ONE DAY ERADICATE YOU ALTOGETHER. WE ARE STRONG IN DIVERSITY WE ARE UNITED AGAINST HIV

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