PINK.

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p i n k . Die Themenzeitschrift von www.gay.ch August/September 2016 THEMA PINK NUMMER 79 seit 2002

g a y . c h

GANGBANG AUF DEM MOND

PINKWASHING

RIOS PINKER ANSTRICH GAYS AGAINST GUNS

S P K P F

EXYNESS E O P L E U L T U R A R T Y I L M

W I E D I E G E G N E R D E R S T I E F K I N D A D O P T I O N T I C K E N1


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v EINLEITUNG:

Text: Luis Foto: Andrew Macpherson / Sony Music

PINK, PINK, PINK & PINK FARBE: PINK

Ist Pink eigentlich das Gleiche wie Rosa? Laut Wikipedia ist das nicht ganz klar: „Es ist umstritten, ob das Wort Pink im Deutschen heute einen anderen Farbton als das Wort Rosa beschreibt. Manche Quellen besagen, dass Pink für intensivere Purpurfarbtöne als rosa steht. Diese Vorstellung geht möglicherweise auf den Farbton shocking pink zurück, ein Markenzeichen der Designerin Elsa Schiaparelli. Dieser Farbton, auch hot pink genannt, wurde erstmals 1937 für das Design der Schachtel ihres Parfüms „Shocking“ verwendet.“

Bühne, wenn sie auf Tour war. Am 2. Oktober 1996 sang sie „Pink Cadillac“ mit Bruce Springsteen als Duett während ihrem Konzert in Milwaukee. Der Song wurde inzwischen von verschiedensten Künstlern neu interpretiert, zuletzt 2006 von Rock’n’Roll-Legende Jerry Lee Lewis.

SÄNGERIN: P!NK

Dass die Sängerin der LGBTI-Szene sehr nah steht – und sich auch diesbezüglich sehr engagiert – das dürfte inzwischen bekannt sein. Im Jahr 2012 sagte sie gegenüber der Homo-Zeitschrift „The Advocate“, sie müsste eigentlich lesbisch sein, so wie sie aussehe. Die Gays seien klar ihre treusten Fans. Einen neuen Fan hat sie übrigens auch in Celine Dion gefunden. Am 26. August erscheint nämlich deren neues Album und unter den Songs ist auch einer aus der Feder von P!nk. Celine meint dazu: „Sie hat für mich einen Song geschrieben und ich liebe ihn schon jetzt. Ich drehe förmlich durch.“

SONG: PINK CADILLAC

Geschrieben von Bruce Springsteen, erschien der Song 1984 als B-Side seiner Single „Dancing in the Dark“. Bette Midler wollte den Song im gleichen Zeitraum veröffentlichen, doch Bruce verbat ihr das, mit der Begründung, dass es kein Lied für eine Frau sei. Er muss seine Meinung geändert haben, denn bereits 1988 veröffentlichte Nathalie Cole den Track als Single und landete damit einen ihrer grössten Hits. Melissa Etheridge sang den Song oft auf der

FILM: PINK FLAMINGOS

Der 1972 veröffentlichte Film von John Waters hat Divine zu Berühmtheit verholfen. Der Film ist jedoch nichts für schwache Nerven: Die Grenzwertigkeit äussert sich zum Beispiel in einer Sexszene, bei der ein Huhn mitbeteiligt ist, welches anschliessend verzehrt wird. Oder in einer Szene mit dem Butler der Marvels, der sein Ejakulat in einer Spritze aufzieht und damit eine Geisel schwängert. Oder Divine, die ihren Sohn oral befriedigt, oder einer Musikszene mit einem „singenden“ Anus in Grossaufnahme, oder der berüchtigten Schlussszene, in der Divine „live“ und ohne Schnitt warmen Hundekot in den Mund nimmt.

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Save the date

20.PinkAPPLE

Zürich, 26.4 – 4.5.2017

Frauenfeld, 5.5 – 7.5.2017

Zürich, jeden Tag

25 08

19h Victim 21h Children's Hour

29 12

19h Making Love 21h Lianna

29 09

19h The Killing of Sister George Podiumsdiskussion 21h Cruising

26 01

19h Fried Green Tomatoes 21h Torch Song Trilogy

27 10

19h Sunday, Bloody Sunday 21h Personal Best

23 02

19h The Hours and Times 21h Orlando

24 11

19h Desert Hearts 21h The Boys in the Band

23 03

19h Go Fish 21h The Adventures of Priscilla, Queen of the Desert

2016

2016

2016

2016

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2016

2017

2017

2017


p i n k

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I N H A L T S V E R Z E I C H N I S

6 + 7 8, 9 + 11 12,13 + 14 1 5 16 &+ 17 1 9 2 1 2 3 24 + 25 26 + 27 28 + 29 30 + 31 32 + 33 3 4

Pride, Diskriminierung & Blutspendeverbot Gays against Guns Interview mit den Gegnern der Stiefkindadoption 36 LGBT-Athleten reisen nach Rio Rios pinker Anstrich pink, pink & pink (Reisen & Co.) Bondage & Co. Kultur: BĂźhnenreif Joe Black & die BĂźhne Gay Party Agenda K i n o T i p p s Pinkwashing: Der kleine Unterschied PinkCross: Gang Bang auf dem Mond Tante Tratsch: Die rosarote Brille

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y INTERNATIONAL:

P R I DE , D I S K R I M I N I E R U NG & ISRAEL: Pride nach Gerichtsurteil abgesagt Es wäre die erste Gay Pride in der israelischen Stadt Be’er Scheva gewesen, doch nach dem ein Gericht den Veranstaltern die Änderung der geplanten Route aufgetragen hat, entschieden sich diese, die Pride gleich ganz abzusagen. Ihrer Meinung nach gehört eine Pride auf die Hauptstrasse und nicht auf eine Nebenstrasse im Abseits… Eigentlich hätte die erste Pride in Be’er Scheva über eine der Hauptachsen der Stadt im Süden Israels führen sollen. Doch die Polizei meldete massive Sicherheitsbedenken und eine lebensgefährliche Bedrohungslage für die Teilnehmer an und sie forderten per Gerichtsbeschluss eine Änderung der geplanten Route. Das Obergericht gab den Sicherheitskräften recht und zwang die Veranstalter, die Route zu ändern. Weiter erklärten die Richter, dass einige der Teilnehmer auch selber zur Gewalteskalation beitragen könnten, indem sie sich verteidigen. Die Veranstalter der Pride, das Be’er Scheva Pride House und die Association for Civil Rights Israel, weigerten sich aber die neue Route zu akzeptieren, da sich diese zu versteckt und im Abseits befinde. Aus diesem Grund sagten sie die Pride ab, doch dafür kündigten die Organisatoren an, dass sie eine Protestaktion in der Innenstadt planen werden. Es sei nicht logisch, dass man die Gay Community und ihre Pride Parade zurückstufe und auf eine Nebenstrasse verbanne, statt sie auf der Hauptstrasse marschieren zu lassen. Wenn es Drohungen gebe, so die Association for Civil Rights, dann müsse die Polizei sowieso handeln, ob auf einer Seitenstrasse oder auf der Hauptstrasse. Auch zwei Anträge von Non-Profitorganisationen wurden vom Gericht abgelehnt. Die Richter waren der Meinung, dass die Sicherheitsberichte der Polizei glaubwürdig seien. Die Sicherheitsbedenken sind denn auch nicht ganz unbegründet. Erst im vergangenen Jahr hat ein ultraorthodoxer Jude mehrere Teilnehmer der Jerusalem Pride niedergestochen, eine Jugendliche ist dabei ihren schweren Verletzungen erlegen. Der Täter wurde vor wenigen Wochen zu einer lebenslangen Haftstrafe plus 31 Jahren verurteilt. ........................................................................................................................

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JAPAN: Diskriminierung von LGBTs soll eine Form von sexueller Belästigung werden Der japanische Arbeitsminister definiert in seinen neuen Richtlinien für Arbeitgeber, dass die Diskriminierung von Schwulen, Lesben und Transgender künftig als sexuelle Belästigung gelten und geahndet werden soll. Diese neuen Richtlinien sollen im Januar 2017 eingeführt werden... Es war sicherlich auch zahlreichen Grosskonzernen zu verdanken, dass der Arbeitsminister nun einen ersten Schritt zum Ausbau der Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender in Japan unternommen hat. Vor wenigen Wochen hat nämlich eine Gruppe von 30 Unternehmen, darunter IBM Japan, Sony, Panasonic, Dai-ichi Life Insurance und Dentsu angekündigt, dass sie neue Richtlinien einführen werden, welche auch die Rechte der LGBT stärken und damit die Diversität und Inklusivität am Arbeitsplatz fördern sollen. So sahen sie vor, dass sie unter anderem gleichgeschlechtliche Partnerschaften anerkennen, schwullesbischen Partnern die gleichen Vorteile wie Ehepartnern zukommen lassen und für Transgender angemessene Regeln für die Toiletten gewähren werden. In Japan ist gleichgeschlechtlicher Sex zwar legal und LGBTs


BLU T S P E N DEV E R BOT dürfen auch im Militär dienen, doch sonst gibt es kaum eine rechtliche Absicherung: So kennt das Land weder ein Partnerschaftsgesetz noch Marriage Equality, Kinder können durch gleichgeschlechtliche Paare nicht adoptiert werden und auch ein AntiDiskriminierungsgesetz existiert nicht. Einzig einige, wenige Stadtviertel und Städte bieten schwullesbischen Paaren derzeit die Möglichkeit einer Eingetragenen Partnerschaft auf kommunaler Ebene an. Diese sind jedoch nicht bindend und bieten nur sehr eingeschränkte Rechte. Aus diesen Gesichtspunkten ist die Ankündigung des japanischen Arbeitsministers umso erfreulicher. Künftig sollen Arbeitgeber nämlich die Diskriminierung von sexuellen Minderheiten als eine Form der sexuellen Belästigung betrachten und entsprechend ahnden, schreibt die Japan Times, und zwar vom Arbeitgeber ausgehend, wie auch unter den Arbeitnehmern selber. Bislang gab es das Vergehen der sexuellen Belästigung – verbal und physisch – bereits in den Richtlinien, doch waren Schwule, Lesben, Bisexuelle und Transgender dort nicht explizit erwähnt. Dies soll sich nun ändern, indem die sexuelle Orientierung und die Geschlechteridentität künftig in diesen Richtlinien an die Arbeitgeber mit eingeschlossen werden.

Text: Dominique Foto: Luis

Verschiedenste LGBT-Organisationen zeigten sich erfreut, und bezeichneten die Massnahmen des Arbeitsministers als Schritt in die richtige Richtung, aber es gehe noch zu wenig weit. Es solle vielmehr vergleichbare Richtlinien geben, welche sexuelle Minderheiten schützen, und zwar auf der Basis der sexuellen Orientierung und der Geschlechteridentität, zudem soll auch ein vollwertiges Anti-Diskriminierungsgesetz ausgearbeitet werden. ........................................................................................................................

FRANKREICH: Blutspendeverbot für MSM gelockert Wie angekündigt hat nun auch Frankreich sein Blutspendeverbot für Männer, die mit Männern Sex haben, gelockert. Wie in anderen Staaten, so müssen aber die schwulen und bisexuellen Männer auch in Frankreich zuvor während mindestens zwölf Monaten ohne Sex leben, bevor sie Blut spenden dürfen. Dies ist ein gutes Zeichen, und es zeigt, dass Männer, welche Sex mit anderen Männern haben, immer weniger stigmatisiert werden. Ein Jahr sei jedoch eine lange Zeit, führt Sophie Aujean von ILGA Europe gegenüber France 24 weiter aus, und aus diesem Grund würden wohl viele Männer, die mit Männern Sex haben, weiterhin kein Blut spenden. Eine Periode von vier Monaten wäre da viel sinnvoller, erklärt Aujean weiter. Frankreich führt nun die gleichen Richtlinien ein, wie sie beispielsweise bereits in Grossbritannien und den Niederlanden gelten, und in der Schweiz ebenfalls diskutiert werden. Diesen Schritt hat Staatspräsident François Hollande bereits im vergangenen November angekündigt, nachdem die französische Gesundheitsministerin Marisol Touraine angekündigt hat, das Tabu und die Diskriminierungen anzugehen, weil Studien belegt haben, dass ein lebenslanges Blutspendeverbot für MSM nicht gerechtfertigt sei. Dieses wurde auf dem Höhepunkt der Aids-Krise eingeführt und seither nicht mehr angetastet. Hollande erklärte damals, dass kein Blutspender nur aufgrund seiner sexuellen Orientierung abgelehnt werden dürfe. Wie Marisol Touraine weiter ausführt, werde die Aufhebung des Blutspendeverbots in verschiedenen Stufen geschehen. Damit erhalten die Behörden Zeit um die Entwicklungen zu beobachten und mögliche neuen Risiken abzuschätzen. 7


y USA:

G AY S A G A I N S T G U N S „They‘ve hit us too close to home this time.“ Seit Jahren versuchen die Demokraten und verschiedenste Organisationen die amerikanische Waffenlobby rund um die NRA in die Knie zu zwingen, um endlich schärfere Waffengesetze durchzusetzen – bislang jedoch vergeblich. Mit dem Attentat von Orlando hat die NRA nun aber einen weiteren Gegner erhalten: Die LGBT-Community! Über 50 schwullesbische und transgender Organisationen haben der NRA in einem offenen Brief den Krieg erklärt... Wenn es darum geht, die National Rifle Association, die NRA, in die Schranken zu weisen und griffigere Waffengesetze durchzusetzen, so sind bislang alle gescheitert: Die tausenden Toten bei Amokläufen vermochten der Macht der Waffenlobby ebenso wenig entgegenzusetzen, wie die Millionen von verzweifelten Hinterbliebenen, welche ihren Unmut in zahlreichen Organisationen kundtun, oder die unzähligen Politiker, welche vor der Übermacht bereits eingeknickt sind. Weiterhin schnellen die Waffenverkäufe nach jedem Attentat in die Höhe, und noch immer fordert die NRA die Bürger auf, sich noch stärker zu bewaffnen um sich damit zur Wehr setzen zu können. Welche Formen dies bereits angenommen hat, zeigt ein Blick auf die Statistik: Mit 112.6 Waffen pro 100 Einwohner, rangieren die USA gemäss einer Studie aus dem Jahr 2014 unangefochten auf Platz 1. Weit abgeschlagen folgen dahinter Serbien mit 69.7, der Jemen mit 54.8 und auf Platz 4 die Schweiz mit 45.7 Waffen. Nach dem Attentat in Orlando könnte es nun aber Bewegung in die Debatte geben: Neben der Thematik des islamistischen Terrors kamen diesmal die erschreckend milden Waffengesetze und natürlich Homophobie hinzu. Damit hat die Waffenlobby in Form der LGBT-Community nun einen neuen Gegner erhalten – und damit könnte es für die NRA enger werden als je zuvor. Über 50 LGBT-Organisationen unterschrieben einen offenen Brief und erklärten damit der NRA öffentlich den Krieg. In weniger als 24 Stunden haben zudem die Vertreter von 122 LGBT Centers in den gesamten USA 8

ebenfalls einen Brief mit der Forderung nach schärferen Waffengesetzen unterzeichnet: Sie alleine stehen für über 2.2 Millionen Mitglieder. “There’s that expression: ‘Don’t wake a sleeping dog.’ I think they just woke up the gay dog.” Dave Garcia, Los Angeles LGBT Center Durch den Jahrzehnte langen Kampf für Anerkennung und die Gleichberechtigung haben die Schwulen, Lesben und Transgender ihre Federn gespitzt, um mit schlagfertigen Argumenten die öffentliche Meinung auf ihre Seite zu ziehen. Mit kreativen Aktionen verschaffen sie sich grosse Aufmerksamkeit, und ge-

paart mit ihrer enormen Willenskraft, der Hartnäckigkeit, den grossen finanziellen Mitteln und dem reichen Erfahrungsschatz haben sie nicht erst in jüngster


Text: Dominique Foto: Luis

Zeit teils spektakuläre Erfolge erzielt, welche nicht zuletzt zu gesellschaftspolitischen Meilensteinen in der amerikanischen Geschichte wurden. Die LGBT-Community lehnte sich erfolgreich gegen die Polizeiwillkür auf und begründete mit den Stonewall-Unruhen den Start der modernen Schwulenbewegung. In den 80er- und 90er-Jahren stürmten sie die Hauptsitze von Pharmamultis und organisierten Sit-ins um sie damit zur Reduktion der Preise für HIV-Medikamente zu zwingen. Ihre Kaufkraft als so genannte DINC - Double Income No Children – hat die Community schon damals gekonnt eingesetzt. Doch auch mit ihren kreativen Kampagnen und Aktivitäten, welche schlussendlich zur

vollständigen Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare beigetragen haben, erreichten sie durch ihren unermüdlichen Einsatz ihr Ziel.

Kaum eine Gruppe vermag so viele Prominente und Meinungsbildner hinter sich zu versammeln, wie die LGBT-Community. Sie schafft es immer wieder trotz ihres Status einer Minderheit – bei einem geschätzten Anteil zwischen 1 und 5 Prozent an der Bevölkerung -, sich lautstark bemerkbar zu machen, ihre Anliegen als höchste Priorität auf der politischen Agenda zu platzieren und damit nicht zuletzt den konservativen Kräften das Fürchten zu lernen. Verschiedenste, der NRA nahestehende Politiker und Vordenker haben den auch schon gewarnt, dass es diesmal ernst werden könnte: Was die Schwulen, Lesben und Transgender in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten erreicht haben, sei bemerkenswert. „The NRA and their enablers in D.C. have blood on their hands and make us gag in disgust. They‘ve hit us too close to home this time.“ John Grauwiler, Mitbegründer von GAG Eine Form des Protests gegen die Übermacht der Waffenlobby zeigt sich in Form von „GAG – Gays Against Guns“. Nur wenige Tage nach dem Attentat auf den Pulse Gay Club in Orlando von Kevin Hertzog, Brian Worth und John Grauwiler ins Leben gerufen, waren sie bereits an den darauffolgenden Prides äusserst sichtbar vertreten. Ihre Premiere feierten sie an der Pride in New York City und auf Anhieb schlossen sich ihnen rund 750 Personen an. Mit Schildern wie „Fuck NRA!“, „Gay H8 + Flawed Policy = Orlando.“, „NRA Stay Away“ oder „NRA Prepare To GAG“ und den so genannten „Die-Ins“ – dem inszenierten Sterben - zeigten sie schon einmal deutlich, was die Organisation in den kommenden Monaten und Jahren erwarten darf. Weiter sind sie daran, gerade in diesem wichtigen Wahljahr, sämtliche Politiker öffentlich an den Pranger zu stellen, welche mutmasslich enge Verbindungen zur Waffenlobby und der NRA haben. Auch Donald Trump bekam dies bereits zu spüren: Bereits am ersten Tag der Republican National Convention, an welchem die Republikaner ihren Präsidentschaftskandidaten offiziell ernennen, organisierte GAG eine Protestaktion vor dem Trump Tower an der Fifth Avenue in Manhattan. >>> Fortsetzung >>>

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y USA:

F o r t s e t z u n g : G AY S A G A I N S T G U N S

In New York ins Leben gerufen, ist GAG bereits mit verschiedenen Sektionen in Städten wie San Diego, Los Angeles, Chicago und Washington DC vertreten. Eng verbunden mit der frisch gestarteten Bewegung ist auch Catherine Marino-Thomas, welche während 17 Jahren Vorsitzende der Organisation Marriage Equality USA war. Während sie sich in dieser Funktion vor allem um die Lobbyarbeit gekümmert hat, so erklärte sie nun gegenüber dem Advocate, dass Gays Against Guns viel stärker mit konkreten Taten Einfluss nehmen werde. All jene Politiker, welche sich gegen LGBT Rights und gegen Gun Control stellen, werden vor ihren Wahlbüros früher oder später Besuch von GAG erhalten. So wurden etwa an der Parade zum Nationalfeiertag, dem Fourth Of July, in New York schon mal Flyer verteilt, welche den lokalen republikanischen Kongressabgeordneten Lee Zeldin und dessen Gesetzesvorstoss für Gun Control kritisierten. Man werde sich zudem mit anderen Organisationen, welche sich ebenfalls für schärfere Waffengesetze stark machen, in Verbindung setzen um eine gemeinsame Koalition gegen die NRA und die Waffenlobby zu bilden. „People taking money and support from hate groups, the NRA, etc. will be exposed.“ Catherine Marino-Thomas, GAG Die Kritik, dass es ein Attentat wie jenes in Orlando gebraucht habe, damit sich die LGBT-Community für Gun Control stark mache, wollen die Aushängeschilder von GAG nicht auf sich sitzen lassen. Catherine Marino-Thomas etwa erklärte dazu, dass sie sich schon immer für schärfere Waffengesetze stark gemacht habe, und sie auch bei anderen Ereignissen wie dem Amoklauf in Newtown zu tiefst schockiert war. An der Sandy Hook Elementary School im US-Bundesstaat Connecticut verloren damals im Jahr 2012 26 Menschen ihr Leben. Doch das Attentat von Orlando scheine nun noch mehr Unterstützer für schärfere Waffengesetze mobilisiert zu haben. Die LGBT-Community habe schon immer als Teil von verschiedensten Organisationen gegen Waffengewalt gekämpft, doch nun, nach Orlando, starte man eine eigene Bewegung um das gemeinsame Ziel zu erreichen. Andere Vorkämpfer von GAG betonen weiter, dass die LGBT-Community jeweils auch bei Mahnwachen von anderen Attentaten stets an vorderster Front mit

dabei war. Zudem machen sie auch darauf aufmerksam, dass Waffengewalt in keinster Weise etwas Neues ist für Schwule, Lesben und Transgender: Geschätzte 20 Prozent aller Hassverbrechen betreffen LGBTs. Dass etwas passieren muss, zeigt auch die Tatsache, dass die NRA und ihre Verbündeten bislang immer gewonnen haben. So haben nach dem Amoklauf an der Schule in Newtown 10 Bundesstaaten 17 neue Gesetze verabschiedet, allesamt haben die Restriktionen zum Kauf und Besitz von Waffen weiter gelockert. Wie in jeder heterogenen Gesellschaft, so gibt es jedoch auch eine Gegenbewegung zu GAG, und die besteht in Form der Pink Pistols bereits seit dem Jahr 2000. Unter dem Slogan „Pick on someone your own caliber“ machen sie sich für die laxen Waffengesetze stark. Die LGBT-Community soll sich mehr bewaffnen um sich damit wirkungsvoll gegen die Gewalt zu wehren, welche ihr immer wieder widerfährt. So erklärt etwa Pink Pistols-Mitglied Tom Nelson in einem Interview gegenüber dem Rolling Stone, dass eine Mahnwache zwar helfe, dass die Community enger zusammenstehe, doch es helfe jenen rein gar nichts, welche verprügelt, niedergestochen oder erschossen wurden. Eine Mahnwache schütze diese Menschen nicht und es existiere ein Unwille, zuzugeben, dass man diesen Menschen zeigen müsse, wie sie sich selber verteidigen können. Während die Pink Pistols zuvor rund 1500 Mitglieder zählten, so verdreifachte sich die Zahl bereits in der Woche nach dem Attentat von Orlando und per Ende Juli schnellte die Zahl sogar auf bereits über 7000 hoch. Wie es in Bezug auf die Waffengesetze in den USA weiter geht, wird sich weisen: Der Erfahrungsschatz der Community aus dem Kampf gegen Aids, gegen Hassverbrechen und Bullying und für Marriage Equality ist jedenfalls enorm. Eunic Ortiz vom Stonewall Democratic Club of New York City und Rick Zbur von Equality California warnen jedoch vor Übermut: Sie möchten nicht, dass die Leute denken, dass nun, weil die Gay Community mit an Bord ist, das magische Mittel gefunden wurde um schärfere Waffengesetze durchzusetzen. Dies werde erst passieren, wenn alle Communities zusammenstehen und endlich sagen: „Enough Is Enough!“

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f ADOPTION DURCH GLEICHGESCHLECHTLICHE

I N T E RV I E W M I T DE N G E G N E R N Am 17. Juni haben die Eidgenössischen Räte beschlossen, die Stiefkindadoption durch gleichgeschlechtliche Paare zuzulassen. Die Arbeitsgruppe „Jugend und Familie“ schreibt auf ihrer Homepage: „Wir können solches nicht gutheissen. Jedes Kind hat ein natürliches Recht auf einen Vater und eine Mutter. Gemeinsam mit anderen Organisationen haben wir deshalb das Referendum gegen das neue Gesetz ergriffen. Die Referendumsfrist begann am 28. Juni zu laufen. Damit bleibt uns bis ca. 20. September Zeit, um die grosse Zahl von 50‘000 Unterschriften zusammen zu bringen.“ Die Arbeitsgruppe „Jugend und Familie“ ist eine überkonfessionelle, christliche Arbeitsgemeinschaft bestehend aus zumeist jungen Ehepaaren und Familien. Wir haben der Pressesprecherin der Gruppe, EDU-Mitglied Lisa Leisi, ein paar Fragen gestellt. Ihre Antworten haben wir bewusst kommentarlos und 1 zu 1 übernommen, wie wir sie von Frau Leisi erhalten haben. gay.ch: Bereits heute leben Tausende von Kindern in der Schweiz bei gleichgeschlechtlichen Eltern. Sie werden heute allein aufgrund der sexuellen Orientierung ihrer Eltern rechtlich, finanziell und sozial benachteiligt. Gemäss den UN-Kinderrechtskonventionen ( Art. 2 UN-KRK ), welche die Schweiz ebenfalls ratifiziert hat, darf kein Kind aufgrund seiner sozialen Herkunft benachteiligt werden. Wie können Sie es verantworten, diese Diskriminierung aufrecht zu erhalten? Lisa Leisi: Die Aussage, dass „in der Schweiz Tausende von Kindern bei gleichgeschlechtlichen Eltern“ leben, ist schlichtweg falsch. In der Schweiz gab es Ende 2014 rund 6‘700 eingetragene Partnerschaften gegenüber rund 3,5 Millionen Menschen, die in einer Ehe lebten. Von den rund 6‘700 gleichgeschlechtlichen Partnerschaften war bei rund 250 einer der Partner vorher verheiratet. Die Zahl der eingetragenen Partnerschaften mit Kindern im gleichen Haushalt dürfte effektiv bei etwa 80-120 liegen (Bundesamt für Statistik: Eingetragene Partnerschaften und Auflösungen 2007-2015; Eingetragene Partnerschaften nach Jahr/Zivilstand Partner/in 1 und 2 vor Eingehen der Partnerschaft). Selbst wenn die Zahl etwas höher läge, z.B. bei 250

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Partnerschaften mit Kindern, ist es schlicht billige Propaganda, von „Tausenden von Kindern in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften“ zu reden. Diskriminierend ist für mich, dass Menschen bewusst Kinder zeugen (lassen), welche dann durch absichtlich herbeigeführte Umstände nicht bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen können. Das von der Schweiz 1997 ratifizierte „Übereinkommen über die Rechte des Kindes“ besagt im Artikel 7, dass das Kind soweit als möglich das Recht hat, „seine Eltern zu kennen und von ihnen betreut zu werden“. Kinder, welche bei gleichgeschlechtlich empfindenden Partnern in eingetragenen Partnerschaften leben, sind bereits heute gut abgesichert und geschützt. Im erläuternden Bericht des Bundesrates zur Änderung des Zivilgesetzbuches (Adoptionsrecht, S 23; Botschaft zur Änderung des Schweizerischen Zivilgesetzbuches, Adoption vom 28, November 2014, Blb S 907) heisst es: „Es ist zu berücksichtigen, dass das Stiefkind wesentlich weniger auf die Adoption angewiesen ist als ein fremdes Kind, weil es eine bessere familienrechtliche Stellung hat. Das Stiefkind ist leibliches Kind des einen Ehegatten. Der andere Ehegatte hat diesem bei der Erfüllung der Unterhaltspflicht beizustehen (Art. 278 Abs. 2 ZGB). Diese Regelungen gelten auch für registrierte Partnerinnen oder Partner des sorgeberechtigten Elternteils (Art. 29 des Partnerschaftsgesetzes).“ Zudem kann eine Partnerin oder ein Partner nach einem allfälligen Tod des leiblichen Elternteils von der Vormundschaftsbehörde als Vormund des Kindes eingesetzt werden. Keine Vormundschaftsbehörde wird nach dem Tod des sorgeberechtigten Elternteils die Kinder aus einem stabilen Umfeld wegnehmen, sofern nicht eine stärkere Beziehung zu einer anderen Person besteht. Hat sich dagegen der nicht sorgeberechtigte Elternteil um eine tragfähige Beziehung bemüht, ist eine Adoption ohnehin ausgeschlossen, weil sie dessen Zustimmung voraussetzt. Sie weisen in der Broschüre „Zwölf Gründe gegen die Homoadoption“ darauf hin, dass es für ein bestmögliches Heranwachsen eines Kind eine natürliche, familiäre Umgebung bedarf. Was meinen Sie genau damit? Diese Broschüre habe ich nicht mitverfasst, kann sie jedoch unterstützen. Unter einem natürlichen familiären Umfeld verstehe ich - und ein grosser Bevölkerungsteil - eine Familie mit den leiblichen Eltern mit Mutter und Vater, wie es sich bei Umfragen die allermeisten jungen Leute in Bezug auf eine eigene Familie vorstellen und anstreben. Allgemein bekannt und eigentlich


PAARE: logisch ist dabei, dass die Unterschiedlichkeit von Mutter und Vater einen grösseren Entwicklungsanreiz als Gleichheit bietet. Mutter und Vater geben insgesamt eben auch geschlechtsbedingt Unterschiedliches an ihre Kinder weiter. Zudem spielen Vater und Mutter mit ihrem Vorbild eine wichtige Rolle für die Identitätsfindung ihrer Kinder. Seit 40 Jahren wird zu diesem Thema geforscht mit dem Fazit: Kinder aus Regenbogenfamilien gedeihen genauso gut wie andere. Entscheidend für das Wohlergehen der Kinder ist die Beziehungsqualität und das Klima in der Familie, nicht das Geschlecht oder die sexuelle Orientierung der Eltern. Dies haben 72 quantitative und qualitative Langzeitstudien aus Deutschland, England, den Niederlanden, Frankreich, Kanada, den USA und Australien ergeben. Es gibt aus 40 Jahren Forschung nicht einmal 100 Studien zu diesem Thema. Und zudem muss man sagen, dass die Aussagekräftigsten dieser Studien die Theorie widerlegen, es spiele für Kinder keine Rolle, ob sie bei ihren leiblichen Eltern aufwachsen, oder bei zweigeschlechtlichen Personen. Zu nennen wäre hier z.B. die Studie von Regnerus (2012). Die Metastudie von Marks (2012) hat zudem 59 der Studien, welche die „Kein-Unterschied“-Theorie stützen, untersucht und sie aus Sicht der empirischen Sozialforschung als gravierend mangelhaft bewertet. Auch neueste Studien dieser Richtung sind mangelhaft, z.B. wegen der geringen Anzahl Probanden, die gar keine signifikanten Unterschiede zwischen den Familienformen zulässt, wie z.B. Baiocco et al. (2015) oder Bos et al. (2016). Angesichts dieser Datenlage kann keineswegs behauptet werden, es sei für Kinder egal, in welchem „geschlechtlichen“ Umfeld sie aufwachsen. Im Gegensatz dazu belegt die Familienforschung mit Zehntausenden von Studien in den letzten Jahrzehnten, wie wichtig die Präsenz und das Zusammenleben beider biologischen Elternteile für die Entwicklung des Kindes sind. Und vor diesem Hintergrund ist es geboten, soziale Experimente mit Kindern sein zu lassen! Wie kommt es, dass sämtliche renommierten Kinderschutzorganisationen (KOKES, Pro Juventute, Kinderschutz Schweiz) und Familienorganisationen (Pro Familia Schweiz) für die Öffnung der Stiefkindadoption einstehen und nur Ihre Organisation eine Bedrohung für das Kindeswohl sieht? Die obgenannten Organisationen profitieren ausnahmslos von

Interview: Luis

öffentlichen Geldern und müssen sich deshalb der Political Correctness beugen. Diesem Zwang müssen wir uns nicht unterwerfen. Auch zeigt sich in den Positionen der genannten Gremien die sehr erfolgreiche Lobbyarbeit von gleichgeschlechtlich gesinnten Gruppierungen. Wie können Sie diese Ungleichbehandlung eines Tages den betroffenen Kindern erklären? Wird es dannzumal auch nötig sein, Gelder aus einem Fonds zu sprechen, wie dies derzeit für die „Verdingkinder“ gemacht wird? Das Problem ist doch, dass Sie mit Ihren Verbündeten gerade solche betroffenen Kinder bewusst schaffen wollen! Von Kindern, welche ihre Eltern oder einen Elternteil nicht kennen, weiss man, wie gross das Bedürfnis ist, die eigene Herkunft zu kennen und die leiblichen Elternteile kennenzulernen. Auch ist allgemein bekannt, dass solche Kinder sehr oft mit Nöten und Belastungen zu kämpfen haben und sich eine andere Familiensituation gewünscht hätten: eine natürliche Familie mit biologischen Eltern eben. Uns interessiert, was Sie wirklich dazu anleitet, ein solches Referendum zu starten. Sie wollen eigentlich Familien helfen und diese fördern, deren Rechte stärken und mehr Unterstützung für Grossfamilien erreichen, warum sollte man dann eine Familienform ausschliessen? Wir verstehen bedauerlicherweise nicht das Gleiche unter dem Begriff Familie. Familien bestehen aus den leiblichen Eltern mit Mutter und Vater und ihren Kindern und eventuell weiteren Angehörigen und/oder Mitbewohnern (da Sie Grossfamilien ansprechen). Dann gibt es nicht oder nicht mehr vollständige Familien, also Alleinerziehende, weiter sogenannte neu zusammengesetzte „Patchwork Familien“ und Pflegefamilien, sowie Familien mit Adoptivkindern. Solche Formen haben für die Kinder oft einen leidvollen Hintergrund und sind nicht zum Vornherein aus so gewünschten Umständen entstanden. Für die Kinder in Pflege- oder Adoptivfamilien gilt es, bei wenigen begründeten Ausnahmen, ein möglichst natürliches Umfeld mit „Ersatzeltern“ zu schaffen, die wiederum aus einem männlichen und weiblichen Elternteil bestehen. Damit kann ein Stück weit Ersatz und eine gewisse Normalität geboten werden. Uns geht es allein um das Kindswohl, welches wir gefährdet sehen bei Ihren Bestrebungen. Zudem haben wohl die wenigsten gleichgeschlechtlichen Paare den Wunsch, Kinder gross zu ziehen. Dieses Bedürfnis erscheint uns künstlich hochgespielt.

>>>> FORTSETZUNG 13


f ADOPTION DURCH GLEICHGESCHLECHTLICHE PAARE:

F ORT S E T Z U NG : I N T E RV I EW M I T DE N GE G NE R N

Eine weitere Frage ist sicherlich, ob Sie schon mal Kontakt mit einer Regenbogenfamilie hatten und mal deren Leben kennengelernt haben? Es gibt auch bei den Regenbogenfamilien sicherlich Grossfamilien, wenn ich mich da an Fernsehreportagen erinnere, wo zwei Väter sich um schwer erziehbare Kinder kümmern und diese auch adoptiert haben. Aus Ihrer Fragestellung schliesse ich, dass Sie selbst - wie ich - auch keine solche „Regenbogengrossfamilie“ kennen. Dies zeigt doch, wie generell wenig real, angestrebt und selten diese Lebensform eigentlich ist. Die dringendste Frage allerdings bleibt: Warum konzentriert man seine Kraft nicht auf die eigentlichen Ziele dieser Arbeitsgruppe. Nämlich bei Bund und Kantonen dafür einzustehen, dass Grossfamilien gefördert werden, das sie Unterstützung erhalten, das sie Vergünstigungen erhalten? Leider wurde die Familieninitiative der CVP kürzlich abgelehnt. Auch profitieren gesellschaftlich gewollt nur ausser Haus tätige Mütter/Familien von der Mutterschaftsversicherung. Wer die Kinder fremdbetreuen lässt, kann die Kosten dafür von den Steuern abziehen. Wer auf einen zweiten Verdienst verzichtet, geht leer aus. Vom Staat gewollt sind „Zweiverdienerfamilien“ mit Fremdbetreuung. Unsere Kreise setzen sich jeweils sehr für auch Grossfamilien freundliche Bedingungen ein und Ihre Kreise? Vielleicht verstehen wir jedoch wiederum nicht das Gleiche darunter… Sicher klar ist, dass Doppelverdiener in der Regel nicht noch die Zeit und Kraft haben, sich daheim um eine Grossfamilie zu kümmern. Sie bezeichnen sich als Christin: was ist mit der Nächstenliebe? Wahre Nächstenliebe will das auf lange Sicht Beste für den Nächsten. Darunter verstehen leider wiederum nicht alle das Gleiche. Entscheidungen und Lebensausrichtungen haben Konsequenzen. Wer sich für ein Single-Dasein entscheidet oder so geführt wird, akzeptiert in der Regel auch, dass eigene Kinder nicht dazu gehören werden und das ist gut so. Man kann trotzdem ein erfülltes Leben haben. Weshalb akzeptieren homosexuell empfindende Menschen nicht auch,

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dass damit Elternschaft nicht dazu gehört? Einmal mehr: Das Wohl der Kinder steht für mich an erster Stelle. Was nehmen wir Homosexuellen ihnen weg? Vor was haben Sie Angst? Noch einmal: Ich fürchte alleine um das Wohl der Kinder. Ich sehe, dass damit in einem weiteren Schritt die Samen- und Eizellspende, sowie die Leihmutterschaft legalisiert werden sollen, sowie die „Ehe für Alle“. Das von der Schweiz 1997 ratifizierte „Übereinkommen über die Rechte des Kindes“ besagt im Artikel 7, dass das Kind soweit als möglich das Recht hat, „seine Eltern zu kennen und von ihnen betreut zu werden“. Dieses Recht wird in allen Verfahren mit Samenoder Eispende und Leihmutterschaft vorsätzlich mit Füssen getreten. Solche Kinder werden zur Handelsware degradiert. Nach Artikel 35 der UN-Kinderrechtskonvention haben die Vertragsstaaten Maßnahmen zu ergreifen, um die Entführung und den Handel mit Kindern zu verhindern. Die Leihmutterschaft degradiert die Mutter zudem zur „Gebärmaschine“ und ist für die „Leihmutter“ wie das Kind mit vielen Belastungen und Not verbunden. Forschungen zeigen, dass mit der Zeugung eines Embryos ein weitreichender Prozess in Gang gesetzt wird, welcher auf Austausch, Beziehung und Verbundenheit zur austragenden Mutter angelegt ist. Informationen und Reaktionen gehen hin und her zwischen dem mütterlichen und kindlichen Organismus. Die Einflüsse der Umwelt, Wahrnehmungen auch über die sich entwickelnden Sinne des Kindes und stetes Lernen beeinflussen das Gedeihen des Kindes von Anfang an viel mehr, als lange Zeit vermutet wurde. Dabei spielen die Gefühle und die Einstellung zum Kind durch die Mutter wie den Vater eine wichtige Rolle. Belastungen, Stress, Erregungen und die Abwehr mütterlicher Gefühle belasten das Kind und die Entwicklung seines Gehirns deshalb enorm. Aus diesen vielen oben genannten Gründen gilt es solche unmenschlicheN Entwicklungen zu verhindern! Zum Wohl der Kinder und unserer künftigen Generationen. Homepage: www.jugendundfamilie.ch


d RIO:

3 6 L G B T- AT H L E T E N RE I S E N NAC H R IO. . . Noch nie waren so viele offen schwullesbische, respektive transgender Athleten an Olympischen Spielen mit dabei wie in diesem Sommer in Rio de Janeiro: Insgesamt 36 reisen im August nach Brasilien, um sich dort an den Wettkämpfen zu messen. Mit Sicherheit, es werden eigentlich viel mehr sein, doch auch sonst ist die Zahl erfreulich: Insgesamt 36 Schwule, Lesben und Transgender, welche ihr öffentliches Coming out gewagt haben, treten an den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro an – so viele wie noch nie zuvor. Sie werden in ein paar der 28 Sportarten, 42 Disziplinen und insgesamt 306 Wettbewerben mit von der Partie sein. Die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro finden unter dem Motto „Viva sua Paixão – Lebe deine Leidenschaft“ vom 5. bis zum 21. August statt. Es sind die ersten Spiele überhaupt in Südamerika, und nach Mexiko-Stadt im Jahr 1968 erst die Zweiten in Lateinamerika. Dies sind die 36 Athleten, welche neben ihren Ländern und ihren Sportarten auch offen die LGBT-Community in Rio vertreten werden: Alexandra Lacrabere – Frankreich - Handball Angel McCoughrty – USA - Basketball Ari-Pekka Liukkonen – Finnland - Schwimmen Ashley Nee – USA – Kayak Wildwasser Slalom Brittney Griner – USA – Basketball Carl Hester – Grossbritannien - Reiten Carlien Diskse van den Heuvel – Niederlande - Landhockey

Text: Dominique Foto: Jim Thurston

Caroline Seger – Schweden - Fussball Caster Semenya – Südafrika – Leichtathletik Dutee Chand – Indien – Leichtathletik Edward Gal – Niederlande – Reiten Hans Peter Minderhoud – Niederlande – Reiten Hedvig Lindahl – Schweden – Fussball Helen Richardson-Walsh – Grossbritannien - Landhockey Ian Matos – Brasilien - Turmspringen Jeffrey Wammes – Niederlande – Gymanstik Kate Richardson-Walsh – Grossbritannien – Landhockey Katie Duncan – Neuseeland – Fussball Lisa Dahlkvist – Schweden – Fussball Larissa Franca – Brasilien - Volleyball Marie-Eve Nault – Kanada - Fussball Martje Paumen – Niederlande – Landhockey Mayssa Pessoa – Brasilien - Handball Megan Rapinoe – USA – Fussball Melissa Tancredi – Kanada – Fussball Michelle Heyman – Australien - Fussball Nadine Müller – Deutschland – Diskuswurf Nicola Adams – Grossbritannien – Boxen Nilla Fischer – Schweden – Fussball Robbie Manson – Neuseeland – Rudern Seimone Augustus – USA – Basketball Spencer Wilton – Grossbritannien – Reiten Stephanie Labbe – Kanada – Fussball Susannah Townsend – Grossbritannien Landhockey Tom Bosworth – Grossbritannien - Gehen Tom Daley – Grossbritannien – Turmspringen (Bild)

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Der neue Film von

LAURENT TIRARD

f PINK MONEY:

Regisseur von DER KLEINE NICK und

ASTERIX & OBELIX, IM AUFTRAG IHRER MAJESTÄT

R IO S PI N KE R

Jean

DUJARDIN

Virginie

EFIRA

Un homme

Hauteur à la

Mein ziemlich kleiner Freund

Se p A b 1. 16

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Pink Money ist begehrt, dies zeigt auch das Beispiel Rio de Janeiro – doch dort zeigen sich nun sehr dunkle Wolken am Horizont. Die Olympia-Stadt 2016 gibt sich Mühe als so genannter Hotspot für die Schwulen und Lesben zu gelten und investiert dazu viel Geld in internationale Kampagnen. Rio soll nämlich nicht nur für Copacabana und Schönheit stehen, sondern auch für Diversität, und da gehört auch die LGBT-Community dazu. Und es scheint – oberflächlich betrachtet - fürs Erste funktioniert zu haben, gilt doch die Stadt heute nach New York als beliebtestes Reiseziel für Schwule und Lesben, noch vor Metropolen wie Sydney, San Francisco, London, Paris oder Berlin. Die Verantwortlichen freuen sich, zeigen doch Studien, dass die LGBT-Touristen rund doppelt so viel Geld ausgeben wie Touristen anderer Segmente. Pink Money, also all jenes Geld, welches durch die LGBT-Community umgesetzt wird, respektive deren Kaufkraft, ist in den Fokus vieler TourismusDestinationen geraten.


ANSTRICH Die Farme De Amoedo ist einer der Magnete von Rio – die angeblich schwulste Strasse der Welt. Clubs wechseln hier mit Bars und Cafés ab, und wenn die Sonne erstmal hinter dem Horizont verschwunden ist, dann gibt es kaum ein Durchkommen mehr. Ein weiteres Highlight ist sicherlich auch die Pride, welche jeweils im November stattfindet. Zwar nicht ganz so gross wie jene in Sao Paulo, aber trotzdem werden dazu immerhin noch gegen eine Millionen Besucher in Rio erwartet. Doch während an diesen Orten Highlife herrscht, so hat die LGBT-Community in den Vororten und im ländlichen Brasilien ganz schön zu kämpfen. Die Mordrate an Schwulen, Lesben und Transgender ist die höchste weltweit. Alle 23 Stunden soll laut Statistiken ein Transgender in Brasilien umgebracht werden. Die Dunkelziffer dürfte aber noch um einiges höher liegen, denn viele so genannte Hassverbrechen werden nicht als solche klassifiziert, um die latente Homo- und Transphobie unter den Teppich zu kehren. Seit dem Sturz von Staatspräsidentin Dilma Rousseff geht es der Community nun auch politisch an den Kragen. Dass ultrakonservative Evangelikale nach der Macht streben und zur stärksten Fraktion im brasilianischen Kongress wurden, wird an der Situation für die Community wohl kaum etwas ändern. So haben sie bereits angekündigt, dass Marriage Equality wieder rückgängig gemacht werden soll, indem nur noch eine Ehe zwischen einem Mann und einer Frau akzeptiert würde. Ob ein Gesetzesentwurf, welcher Homophobie noch stärker ahnden soll und seit 2011 im Kongress auf die lange Bank geschoben wird, jetzt noch umgesetzt wird, bleibt damit mehr als fraglich.

Text: Dominique Foto: Luis Immer mehr Brasilianer wenden sich von der katholischen Kirche ab und schliessen sich den evangelikalen Kirchen an, und dort vor allem den Pfingstgemeinden. Deren Homo- und Transphobie sind besonders hasserfüllt und scheinen vor nichts zurückzuschrecken. Bereits jetzt bekennt sich rund ein Viertel der Brasilianer einer protestantisch, evangelikalen Kirche zugehörig, und deren Vormarsch lässt sich kaum mehr aufhalten. Es wird erwartet, dass im Jahr 2050 bereits rund die Hälfte der brasilianischen Bevölkerung evangelikal sein wird. Die Kirche gewinnt wieder an Macht und Politiker, selbst in sehr hohen Ämtern, drohen unverhohlen, dass sie Schwulen und Lesben ihre Homosexualität rausprügeln werden. Dies beispielsweise, erklärte niemand geringeres als Jair Bolsonaro, der sich stark im Aufwind befindlichen, rechtsnationalistischen Fortschrittspartei. Er erhielt bei den vergangenen Wahlen die meisten Stimmen aller Politiker in seinem Wahlkreis Rio de Janeiro. Homosexualität entsteht seiner Meinung nach durch Drogenkonsum, arbeitende Mütter und die bürgerlichen Freiheiten, und die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare setzt er kurzerhand mit der Legalisierung von Pädophilie gleich. Trotz eines eigentlich fortschrittlichen Anti-Diskriminierungsgesetzes, sind Homo- und Transphobie tief in der Gesellschaft verwurzelt. Dies zeigt etwa die Tatsache, dass viele Eltern offen zugeben, dass sie lieber einen Dieb als Sohn haben als einen Schwulen, erklärte Luiz Mott, ein Gay Aktivist vor Ort. Gleichgeschlechtliche Paare werden von Taxifahrer oftmals nicht befördert, oder, lesbische Paare, welche sich küssen, werden kurzerhand aus Restaurants geschmissen, nennt Mott als weitere Beispiele. Schöne Aussichten für ein Land, dessen LGBT-Community damit quasi vom Regen in die Traufe kommt. Wie lange tatsächlich noch Pink Money nach Rio de Janeiro und Brasilien fliessen wird, bleibt damit mehr als fraglich, bei all den negativen Schlagzeilen können wohl bald auch all die teuren Tourismus-Kampagnen nichts mehr ausrichten...

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c RENNEN, WANDERN & GENIESSEN:

PINK, PINK & PINK PINK RIBBON CHARITY WALK

Sonntag, 4. September 2016 Der Pink Ribbon Charity Walk mobilisiert jedes Jahr tausende von Läuferinnen und Läufer aus der ganzen Schweiz und findet dieses Jahr am Sonntag, 4. September im Stadion Letzigrund statt. Die Teilnehmenden erwartet nebst dem Solidaritätslauf ein grosses Rahmenprogramm mit diversen Showacts und vielen Überraschungen. Auch beim neunten Walk wird keine Zeit gemessen. Die vier Kilometer können joggend oder gemütlich walkend absolviert werden, denn beim BrustkrebsSolidaritätslauf geht es nicht ums Gewinnen, es soll viel mehr allen Betroffenen und Angehörigen gezeigt werden, dass sie nicht alleine sind und es soll ihnen Zuversicht und Kraft geben. Letzigrund, Zürich Mehr Infos: www.pink-ribbon.ch

PINK ALPINE: WANDERUNG

28.10.2016 bis 30.10.2016 Genussvolles Herbstwandern im Unterengadin: Durch goldene Lärchenwälder und mit Blick auf frisch verschneite Berggipfel zu wandern ist beste Entschleunigung. Auf der Sonnenseite des Unterengadins führen unsere Routen durch ursprüngliche Dörfer wie Guarda oder Ardez. Die schönen Häuser und Gassen haben Selina Chönz und Alois Carigiet zu ihrem Kinderbuch Schellen-Ursli inspiriert. Die An- und Abstiege sind sanft - die längste Etappe beansprucht ca. 3 Stunden. Du buchst ein Pauschalangebot mit 2 Übernachtungen inkl. Frühstück in der 2015 neu eröffneten Guarda Lodge. Hier sind Andri und Thomas eure Gastgeber und schaffen die beste Grundlage für einen erholsamen Aufenthalt. Weiter inbegriffen sind die gesamte Planung, Organisation und Führung dieser drei-tägigen Herbstwanderungen

Text & Foto: Luis

durch den Guide von Pink Alpine. In der kleinen Männergruppe geniesst du die Herbstwanderungen sorgenlos. Treffpunkt: Freitag, 28. Oktober 2016 um 13.30 Uhr an der Réception der Guarda Lodge Mehr Infos: www.pinkalpine.ch

PINKCLOUD: WINTERZAUBER

Es gibt viele Listen über Reisen, die man mal gemacht haben muss. Lappland dürfte wohl in fast jeder dieser Auflistungen anzutreffen sein. Hoch im Norden, über dem Polarkreis, kommt man aus dem Staunen nicht heraus: Husky-Schlittenfahrten unternehmen, mit dem Snowmobile durch zauberhafte Schneelandschaften kurven oder sich von Rentieren ziehen lassen… Abends dann, geniesst man die Sauna in der eigenen Hütte. Und wenn man Glück hat, dann sieht man es, eines der wohl schönsten Naturspektakel: Die Nordlichter. Meint es das Wetter gut, ziehen farbige Schwaden von violett bis grün über den Horizont. Zeit, innezuhalten und einfach zu geniessen. Wer am Polarkreis aktiv schwitzen will, schnappt sich am besten die Langlaufskis oder Schneeschuhe. Auch wenn es schon früh dunkel ist, die Strecken sind beleuchtet. Dass es kalt ist, merkt man bei so vielen Aktivitäten fast gar nicht. Lappland hat Suchtpotential… Mehr Infos: www.pinkcloud.ch

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Ich suche nicht irgendwen, daher suche ich auch nicht irgendwo.

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u SEXYNESS BY GAYL.CH:

BO N DAGE & CO. iSex USB Toys Plug-n-Play bekommt hier eine ganz neue Bedeutung: Die iSex Produkte sind eine erstaunliche Sammlung an Toys, welche sich über ein USB-Port mit deinem Computer, dem Auto oder dem Handy-Ladelkabel verbinden lassen und schon kann der Spass beginnen. Bei gayL.ch findest Du von iSex unter anderem Analkugeln, Anal T Vibratoren, vibrierende Nippelklammern, Cockrings oder Super Stroker sowie Massage Kits, und dies bereits ab einem Preis von 18.50 CHF... Die iSex USB Toys findest Du im Shop von www.gayL.ch...

Fleshjack Boys

Bestraf Mich usw.

Diese Toys sind den Hintern oder dem Mund verschiedenster Pornostars nachempfunden: Brent Everett, Brent Corrigan, Joey Visconti oder Mick Lovell – Du hast die Qual der Wahl...

Neugierig auf die härtere Tour, aber keine Ahnung wie? Dieser reich illustrierte Ratgeber mit vielen Fotos, Experteninterviews und Erfahrungsberichten beantwortet alle wichtigen Fragen rund um S/M.

Diese Masturbatoren verhelfen Dir zu wahren Höhenflügen – die Fleshjack sind im Shop von gayL.ch ab 89.90 CHF erhältlich. Dann gilt es Dir nur noch viel Spass zu wünschen!

Aus dieser Bücherreihe stammen unter auch Benutz Mich!, Blas Mich!, Spiel Mit Mir, Bück Dich und andere mehr...

Verschiedenste Fleshjack findest Du bei www.gayL.ch...

Diese Bücher, so wie beispielsweise auch Kinky Gay Sex oder Bildbände von renommierten Fotografen gibt’s im Shop von www.gayl.ch bereits ab unter 10 CHF...

GUT ZU WISSEN: Bei gayL.ch liefern wir dir übrigens ab einem Bestellwert von 100CHF versandkostenfrei nach Hause, natürlich diskret verpackt und mit einem neutralen Absender, zudem liegt jeder Bestellung die aktuelle Ausgabe des gay.ch Magazins bei. 21


IMPRESSUM PINK AUGUST/SEPTEMBER 2016 neue Ausgabe, neues Thema, neues Design Verlag: PUNTO MEDIA GMBH, Strehlgasse 3, 8600 Dübendorf, Tel. 044 271 92 00, info@gay.ch Chefredaktoren: Luis Pestana: luis@gay.ch / Dominique Eichler: dominique@gay.ch Redaktionelle Mitarbeiter: Luis Pestana, Dominique Eichler und Tante Tratsch Cover: by Luis Pestana / Grafik + Fotos: Luis Pestana Partydaten melden: agenda@gay.ch / Anzeigen + Abo: Tel. 044 271 92 00 oder luis@gay.ch Bilder und Texte dürfen nicht ohne unsere Genehmigung verwendet werden.

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ONLINE: www.gay.ch www.gayL.ch

SOCIAL MEDIA: www.facebook.com/gay.ch.switzerland www.instagram.com/gaypunktch www.twitter.com/gaydotch

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ö KULTUR:

BÜHNENREIF

Tipps: Dominique Fotos: Schiller by Philip Glaser Universal Music, ZVG

Mo.10.10.16, 20h SCHILLER – Live 2016

Do.25.10.16, 20h PJ HARVEY

Bereits seit 17 Jahren tourt Christopher von Deylen mit seinem Musikprojekt Schiller durch die Welt, und er schafft es dabei wie kaum ein anderer die veschiedensten Genre unter einen Hut zu bringen. So gastierten auf Schiller-Alben unter anderem schon die Star-Sopranistin Anna Netrebko, RnB-Sänger Xavier Naidoo, der Graf von Unheilig, aber auch der legendäre Klassik-Pianist Lang Lang.

Sie ist verantwortlich für einige jener Alben, welche vom renommierten Musikmagazin Rolling Stone zu den „500 Greatest Albums of All Time“ gekürt wurden.

Sphärische Klänge werden durch Schiller zu einem emotionalen Late-Night-Erlebnis. Überzeuge Dich selber am 10. Oktober im Zürcher Hallenstadion... Hallenstadion, Wallisellenstrasse 45, 8050 Zürich Infos & Tickets: www.gay.ch/kultur und www.abc-production.ch

Am 25. Oktober kommt PJ Harvey nun zurück in die Schweiz und mit im Gepäck hat sie ihr neustes Meisterwerk „The Hope Six Demolition Project“, für welches sie sich ganze fünf Jahre seit ihrem letzten Album Zeit gelassen hat... Hallenstadion (Club), Wallisellenstrasse 45, 8050 Zürich Infos & Tickets: www.gay.ch/kultur und www.allblues.ch

Sa.05.11.16, 20h Y’AKOTO

Di.06.12.16, 19.30h RY X

Im Leben von Jennifer Yaa Akoto Kieck alias Y’akoto ist in den vergangenen zwei Jahren unglaublich viel passiert.

Nach seinem Debüt im Jahr 2010, welches unter seinem vollen Namen veröffentlicht wurde, erschien drei Jahre später seine EP mit dem Titel „Berlin“ erstmals als RY X. Kommerziell erfolgreich rund um den Globus, verschaffte ihm dies die Möglichkeit, sich musikalisch auch noch bei anderen Projekten zu entfalten, darunter auch mit der Elektrogruppe „The Acid“.

Ihr gefeiertes Debütalbum „Babyblues“ wurde von der Musikpresse zum neuvertonten Vermächtnis verdienter Gesangsgöttinnen wie Billie Holiday und Nina Simone erklärt. Zudem hat sie mit ihrer Mischung aus Folk, Pop und Singer/Songwriter-Soul mit Afro-Approach mal kurzerhand ein neues Genre namens „Soul Seeking Music“ aus der Taufe gehoben… Nicht zu vergessen die erfolgreiche Veröffentlichung der Platte in den USA, das Avancieren ihrer Single „Without You“ zum Radio-Hit in Italien und die unzähligen Shows, die Y’akoto mit so gestandenen Künstlerinnen wie Erykah Badu, Nneka und Joy Denalane bestritten hat. Gessnerallee Zürich, Gessnerallee 8, 8001 Zürich Infos & Tickets: www.gay.ch/kultur und www.jazznojazz.ch

Minimalistisch und voller Melancholie, stellt er auch auf seinem neusten, vor kurzem erschienenen Album „Dawn“, die beeindruckende Bandbreite seiner Stimme unter Beweis. Wer sich den Australier auch noch live anhören möchte, der hat die Möglichkeit am 6. Dezember im Zürcher Kaufleuten. Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich Infos & Tickets: www.gay.ch/kultur und www.mainlandmusic.com

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e INTERVIEW:

JOE BL AC K & Von der britischen Zeitung Metro wird Joe Black als „The King of Cabaret Noir“ bezeichnet. Wir haben mit dem Ausnahmetalent über die Bühne, seine Parallele zu Glenn Close und über Ru Paul gesprochen. Auf der Bühne zieht er das Publikum in seinen Bann: Er schreit, er singt, er spielt. Joe Black ist ein Multitalent und ein wahres Enfant Terrible. Er wohnt zwar in Brighton, doch er ist nicht nur in England auf der Bühne, sondern unter anderem auch schon in Basel an einem Anlass des Cabaret Bizarre.

Greta GerwiG ethan hawke und Julianne Moore

MAGGIE’S PLAN Ein Film von

rebecca Miller

gay.ch: Wann bist du das erste Mal in deinem Leben auf der Bühne gestanden? Joe Black: In der Schule. Ich war damals sehr an Schauspiel und Drama interessiert. Ich muss so um die zehn Jahre alt gewesen sein, vielleicht sogar etwas jünger. Ich war davon so angetan, dass ich einfach weiter gemacht habe. Wie viel von dir als Privatperson ist in der Figur Joe Black? Schon ein bisschen… Es ist zwar eine andere Seite von mir, aber auch diese gehört zu mir. Auf der Bühne bin ich selbstbewusster und bereit mehr zu machen, um die Leute zu unterhalten. Ich kann da meine theatralische Ader mehr ausleben. In meinem persönlichen Alltag bin ich etwas scheuer und reservierter. Wie sehr hat Glenn Close die Figur Joe Black beeinflusst? Nicht wirklich. Es wurde zum Dauerwitz, dass ich aussehe wie Glenn Close, wenn ich nicht verkleidet bin. Obwohl, auch dann, wenn ich Kostüme trage. Unsere Gesichter gleichen sich sehr. Darum mache ich sehr oft darüber Witze, dass ich wie Glenn als Cruella De Vil im Film 101 Dalmatiner aussehe, oder dass ich ihr gleiche, als sie Norma Desmond in Sunset Boulevard spielte. Sie ist unglaublich. Obwohl sie für mich als Performer keinen Einfluss gehabt hat, so finde ich sie gerade als Norma Desmond unglaublich. Ich bin in diese Rolle verliebt.

ab 18. auGust iM kino 24

In welchem bekannten Film hättest du gerne mitgespielt? Emcee im Film Cabaret ist eine Traumrolle. Wie bereits erwähnt, hätte ich auch gerne die Norma Desmond oder Cruella De Vil gespielt, aber ganz, ganz oben auf der Wunschliste steht


DIE BÜHNE auf jeden Fall die Rolle Emcee. Diese Rolle zu spielen hätte ich geliebt. Wie viele Outfits hast du in

deiner Garderobe hängen? Ich werde die Sachen regelmässig los. Momentan müssten es um die 15 sein. Also, wenn ich die Sachen vermische, dann sind es 15 komplette Kostüme. Ich habe nicht genug Platz, um alles zu behalten. Manchmal verschenke ich sie an Freunde, die sie mögen, manchmal verkaufe ich sie. Ich versuche nicht vieles zu behalten, weil sich das Leben und die

Interview: Luis Foto: Scott Chalmers Leute verändern. Ein frischer Start ist immer inspirierend. Wie hat Ru Pauls Drag Race deine Karriere verändert? Nun, ich habe ja beim Ru Pauls Drag Race UK Ambassador Contest mitgemacht. Es hat ein paar Sachen verändert, vor allem in Punkto Beachtung und Publikum. Es hat mich inspiriert. Aber ich würde nicht sagen, dass es mein Leben verändert hat. Meine Richtung und mein Drive sind deswegen ein bisschen grösser und besser geworden. Es hat ein Feuer entfacht und mich inspiriert. Links: www.misterjoeblack.com www.facebook.com/misterjoeblackmusic

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y AUSGEHEN:

G AY PA R T Y A G E N D A Fr.05.08.16, 23:59h – BEHAVE

Sa.13.08.16, 23h - STREET PARADE im Heaven

Fr.05.08.16, 23h - SCREAM & SHOUT

So.14.08.16, 06h – Flash AFTERHOUR

Der August Besuch von Behave bei Tante Frieda ist mittlerweile schon fast so etwas wie Tradition: Diesmal mit Aaron Khaleian, Nici Faerber und Markus Kenel. Friedas Büxe, Friedaustrasse 23, 8003 Zürich ------------------------------------------------------------------

Scream and shout and let it all out... hören Partygäste nicht nur in Britneys Clubhit singen, sondern, so lautet auch das Motto an der gleichnamigen Party im Heaven. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------------------

Sa.06.08.16, 23h – AVALON

Die Partyreihe hat sich seit ihrem Bestehen zu der Lieblingsparty vieler eingefleischter House-Fans gemausert. Mit dabei sind DJ José Parra und Angel O. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------------------

Sa.06.08.16, 23h – INSIDE – Sommer Party

Wenn ganz Zürich an der Street Parade zu heftigen Elektro Beats abgeht, feiert auch das Heaven mit. Extra aus Berlin reist dazu Charlet C. House nach Zürich... Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------------------

Nach der Flash Party zur Street Parade im Xtra gehts mit der offiziellen Flash Afterhour in der Alten Kaserne weiter... Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich ------------------------------------------------------------------

Fr.19.08.16, 23h – BALKAN GAY NIGHT

Die Balkan Gay Night gehört zu den heissesten Partylabels Zürichs. Die Temperaturen steigen, DJ Countessa sei Dank, diesmal noch mehr in die Höhe... Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------------------

Sa.20.08.16, 23h – RAINBOW OPEN Afterparty

Auch im August steht das Gaylabel im Club oben an der Treppe alles andere als still: Die Inside lädt zur grossen Sommer Party mit Show und Special Deko. Stairs Club, Baslerstrasse 50, 8048 Zürich ------------------------------------------------------------------

Superzandy ist seit Jahren einer der beliebtesten Residents im legendären GMF, und nun besucht die abgefahrene Berlinerin einmal mehr das Zürcher Heaven und wird den Tanzenden richtig einheizen. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------------------

Fr.12.08.16, 23h – ATTITUDE

Fr.26.08.16, 18h – HEAVEN @ Dörflifäscht

It’s all about the Attitude... und dafür sorgt der Host des Abends, Vicky Goldfinger, gleich selber: In Form von Stimmung auf der Tanzfläche! Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------------------

Sa.13.08.16, 22h – angels FLASH PARTY

Zur Street Parade melden sich die Superhelden zurück: Beweise deine Superkräfte und tauche ein in eine Partynacht wie von einer anderen Welt... X-tra, Limmatstrasse 118, 8005 Zürich ------------------------------------------------------------------

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Der Freitag des Dörflifäscht ist auf dem Hirschenplatz ganz in der Hand des Heaven: Auf der Openair-Bühne spielen unter anderem Vicky Goldfinger, Dennis Sommer und Lady Michel, und die Heaven Drag Race Girls liefern zudem eine Show. Danach geht’s im Heaven, gleich nebenan, mit der Afterparty weiter. Niederdorf, Hirschenplatz, 8001 Zürich Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------------------


Von gay.ch unterstützte Parties

Sa.27.08.16, 22h – RAINBOW – Feel The Heaven

Sa.17.09.16, 23h – HELL ON HEELS

Fr.02.09.16, 23h - MOLKE 7

Sa.24.09.16, 20h – HEAVEN DRAG RACE

In Basel kannst Du nirgendwo näher am Himmel feiern als in der Bar Rouge, in den obersten beiden Stockwerken des Messeturms. Bar Rouge, Messeplatz 10, 4058 Basel ------------------------------------------------------------------

Alle zwei Monate stürmt die Milchjugend – die Organisation für lesbische, schwule, bi, trans* und asexuelle Jugendliche – das Heaven: Dann gilt jeweils nur 10 CHF Eintritt und Du kommst bereits ab 16 rein... Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------------------

Sa.03.09.16, 23h – KIKI

Der Sommer ist vorbei, die heissen Tage aber noch lange nicht: Die bunteste Eventreihe im schmucken Revier kehrt aus den Sommerferien zurück... Revier, Hohlstrasse 18, 8004 Zürich ------------------------------------------------------------------

Sa.03.09.16, 23h – LONDON NIGHT

London ist nicht nur wegen der Queen oder den berühmten Doppelstöckern ein Touristenmagnet. Genauso viele reisen in die britische Metropole, um die Party ihres Lebens zu feiern. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------------------

Fr.09.09.16, 23h - BOYTESCHEMA

Es wird wieder Zeit, auf Jagd nach deinem Boyteschema zu gehen! Vergiss den Herbst, denn durch DjCK blühen hier die Frühlingsgefühle. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------------------

Sa.10.09.16, 23h – KUNT

Der KUNT-Trashglam findet diesmal im Exil in Zürich-West statt: An den Decks versammeln sich dazu die DJs Deesse und Nina Nana... Exil, Hardstrasse 245, 8005 Zürich ------------------------------------------------------------------

Drag Queens sind nicht nur überaus auffällige und meist kunterbunt schrille Wesen, sie sind auch richtig gut im Partymachen , und das beweisen sie an der Hell on Heels! Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------------------

Am Heaven Drag Race treffen die talentiertesten Drag Queens der Schweiz aufeinander und buhlen mit ihren besten Looks, Performances und deutlich mehr Selbstironie als bei sonstigen Miss-Wahlen um die Gunst der prominenten Jury. Wegen dem grossen Andrang findet die Wahl diesmal im Theater Neumarkt statt. Theater Neumarkt, Neumarkt 5, 8001 Zürich ------------------------------------------------------------------

Sa.24.09.16, 23h – HEAVEN DRAG RACE AFTERPARTY

Sobald die Miss Heaven 2016 ihr Krönchen aufgesetzt hat, geht’s ab in den nahegelegenen Heaven Club, wo die Gewinnerin bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wird. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------------------

Sa.24.09.16, 23h – WONDERWORLD Club Edition 3

Bereits zum dritten Mal präsentiert das Wonderworld-Team ihre Partyreihe Club Edition in der alten Kaserne in Zürich. An den Decks stehen Ambient P., Vasco und Bobby Bella. Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich ------------------------------------------------------------------

Fr.30.09.16, 23h – G.U.Y.

Man nehme einen Schuss Underground, einen Esslöffel Alternativ, fülle es mit elektronischer Tanzmusik und dekoriere das Ganze mit Coco Chanel, und schon ist die G.U.Y. geboren. Heaven, Spitalgasse 3, 8001 Zürich ------------------------------------------------------------------

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q AUSGEHEN:

KINO-TIPPS

MAGGIE’s PLAN

MEIN ZIEMLICH KLEINER FREUND

Julianne Moore, Greta Gerwig und Ethan Hawke sind ein paar der Namen, welche in dieser New Yorker Dreiecksbeziehungskomödie mit Biss und Humor mitspielen. Zudem gibt es auf der Leinwand auch ein Wiedersehen mit Travis Fimmel – uns in allerbester Erinnerung als Calvin Klein-Underwearmodel...

Does size matter? Dies ist die Frage aller Fragen, und der geht auch diese romantische Komödie nach – jedoch anders, als man vielleicht vermutet. Im Film von Laurent Tirard kommt es unter anderem zu einem Wiedersehen mit The Artist-Star Jean Dujardin, und dies erst noch in seiner wohl überraschendsten Rolle.

Sie möchte zwar ein Baby, doch sich an einen Mann binden, dies kommt für Maggie (Gerwig) nicht in Frage. Aus diesem Grund schmiedet sie einen Plan. Das Schicksal schlägt ihr jedoch ein Schnippchen und so findet sich Maggie alsbald in einer doch ziemlich komplizierten Dreiecksbeziehung wieder. Mit involviert dabei sind der selbstverliebte Uniprofessor John (Hawke) und dessen nicht minder exzentrische Ex-Frau (Moore). Doch Maggie hält auch dafür wieder einen Plan bereit, wie sie sich aus dieser verzwickten Lebenssituation befreien will...

Vor ein paar Jahren hat sie das letzte Kapitel ihrer Ehe abgeschlossen und seither geht Diane alleine durchs Leben. Als erfolgreiche Anwältin hat sie keinen Mann mehr gefunden, der auf ihrer Höhe wäre. Doch dann verliert Diane ihr Handy und plötzlich meldet sich der Mann, der es gefunden hat, am Telefon. Er heisst Alexandre, ist Architekt und äusserst charmant. Ihr erstes Treffen nimmt allerdings eine ungeahnte Wendung... Kinostart: 01.09.16

Kinostart: 18.08.16

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Text: Dominique Fotos: Presse

WEITERE KINO-TIPPS: RETOUR CHEZ MA MERE – ab 11.08.16 Es ist quasi der Klassiker in Bezug auf die Generationenkonflikte, nämlich jener zwischen Mutter und Tochter: Vor Witz sprühende Wortgefechte, überaus komische Situationen und mit viel Liebe ausgestattete Figuren. Willkommen im Hotel Mama ist turbulent und zeigt das perfekte Familienchaos... -----------------------------------------------------------------RARA – ab 24.08.16

SING STREET Es herrscht Rezession im Dublin der 80er Jahre, und Conor sieht sich gezwungen, deshalb seine idyllische Privatschule zu verlassen und an eine öffentliche Schule zu wechseln. Der Schulalltag ist hart, rau der Umgang. Der einzige Hoffnungsschimmer findet Conor in der hinreissenden und obercoolen Raphina. Mit dem Hintergedanken, ihr Herz erobern zu können, fragt er sie, ob sie nicht im Musikvideo seiner Band eine Hauptrolle übernehmen wolle - und Raphina sagt zu seiner Überraschung zu. In Zugzwang geraten, muss Conor nun eine eigene Band gründen, und damit taucht er in die pulsierende Welt der Rockmusik der 80er Jahre ein... Wärme und Humor wird in Sing Street mit einer Prise PunkRock kombiniert und dabei wird nicht nur der Soundtrack des Films unvergesslich. Dieser versammelt nämlich Hits von The Cure über The Police und Genesis bis hin zu Duran Duran. Entstanden ist ein elektrisierender Coming-of-Age-Film, der jeden Musik-Fan faszinieren wird...

Ihre Eltern haben sich getrennt, und seither lebt Sara mit ihrer jüngeren Schwester bei der Mutter, welche jetzt mit einer Frau zusammen ist. Während sich der Alltag der Regenbogenfamilie kaum von dem anderer Familien unterscheidet und sich Sara auch richtig wohl fühlt, ist die Situation für ihren Vater unerträglich. Der chilenische Film beruht auf wahren Ereignissen und wird aus der Sicht der 13-jährigen Sara erzählt. -----------------------------------------------------------------BEN HUR – ab 01.09.16 Der homoerotische Unterton des Filmklassikers ist legendär, und nun kommt der Film mit einer Neuverfilmung in unsere Kinos. Mit an Bord sind neben Jack Huston, Toby Kebbell und Nazanin Boniadi auch Morgan Freeman. -----------------------------------------------------------------POLDER – ab 01.09.16 Der an verschiedenen Filmfestivals mehrfach ausgezeichnete Film vom Schweizer Samuel Schwarz dreht sich um Games, welche die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Fantasie aufheben. Digitale Parallelwelten öffnen sich, Menschen verschwinden und in China passieren gleichzeitig furchtbare Dinge. Eine Welt voller Dämonen, Hexen, Ritter und Terroristen tut sich auf... ------------------------------------------------------------------

Kinostart: 08.09.16

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m PINKWASHING:

DE R KLE I NE U N T E R S C H I E D

In den letzten Monaten und Jahren hat sich ein neuer Begriff verstärkt in den Medien durchgesetzt, das so genannte „Pinkwashing“. Es ist eine Verbindung des Wortes „Whitewashing“, was so viel bedeutet wie „Schönfärberei“, und pink. Eigentlich wird der Begriff bereits seit Jahrzehnten gebraucht, jedoch in einem etwas anderen Zusammenhang: Es waren nämlich amerikanische Kosmetikfirmen, welche rosarote Schleifen als Symbol für ihr Engagement gegen Brustkrebs auf ihre Packungen druckten, und dies, obwohl ihre Produkte unter Verdacht standen, selber Brustkrebs auszulösen. Daher ist der Begriff des „Pinkwashing“ aufgetaucht, denn Kritiker sahen in der rosaroten Schleife vielmehr eine Marketingstrategie als ein ernsthaftes Engagement gegen Brustkrebs. 30

Die LGBT-Community hat Pinkwashing jedoch in den vergangenen Jahren und Monaten immer stärker für sich beansprucht. Sei es als Marketingstrategie, um die Schwulen, Lesben und Transgender auf ein bestimmtes Produkt aufmerksam zu machen, oder auch als Ablenkungsmanöver, um den Fokus auf die LGBT-Community zu richten, statt auf andere Probleme, Pinkwashing wird in den verschiedensten Zusammenhängen gebraucht. Es geht dabei vor allem um Personen, aber auch Einrichtungen und ganze Unternehmen oder politische Gremien und Regierungen, welche sich in der Öffentlichkeit für die Belange von Schwulen, Lesben und Transgender einsetzten, deren doppeltes Spiel aber auch durchschaut werden kann, da sie es vor allem deshalb machen, weil sie selber davon profitieren können. Dabei entsteht ein schmaler Grat zwischen wahrer Unterstützung


Text: Domiinique Bild: Luis

und eben, dem Pinkwashing. So gehören zu letzterem unter anderem Firmen oder auch Regierungen, welche sich zwar für die Rechte der LGBT-Community einsetzen, aber gleichzeitig Geschäfte mit Regierungen oder Firmen machen, welche sich einen Deut um LGBT Rights scheren oder diese gar wissentlich verletzen.

der Rutgers University, bezeichnete dieses Handeln als eine Form des Pinkwashing. Indem man den LGBTs gewisse Rechte zugestehe, lenke man davon ab, dass man die Menschenrechte der Palästinenser dafür immer wieder verletze, erklärt auch Joseph Massad, Professor für moderne, arabische Politik der Columbia University.

So wird das Wort Pinkwashing etwa auch in wirtschaftlicher Hinsicht immer öfters verwendet: So wurde dies unter anderem einer Kampagne vorgeworfen, mit welcher man versucht hat, eine äusserst umstrittene Ölpipeline von Kanada bis runter in die USA „pink zu waschen“. Um die öffentliche Haltung gegenüber dem kontroversen Projekt zu verbessern, wurde nämlich unter anderem auch das Argument ins Feld geführt, dass man besser eine solche Pipeline aus Kanada unterstütze, da der nördliche Nachbar der USA eine viel bessere Bilanz in Bezug auf die Rechte für Schwule, Lesben und Transgender habe, als alle anderen ölfördernden Staaten dieser Welt. Dazu wurde auch eine entsprechende Kampagne mit dem Titel OpecHatesgays.com lanciert, wobei Opec die Organisation der erdölexportierenden Länder ist, zu welcher Kanada und auch die USA nicht gehören. Mit dieser Kampagne wollte man das Image dieses Projekts aufpolieren, denn die Umweltverträglichkeitsprüfung hat gezeigt, dass bei der Gewinnung des Öls in Kanada, welches für den Transport in der Keystone-Pipeline vorgesehen ist, rund 17 Prozent mehr CO2 freigesetzt wird als beim Durchschnitt aller Öllieferungen in die USA. Auch Hillary Clinton sprach sind im Wahlkampf gegen die Pipeline aus: Der Bau der Pipeline sei nicht das, was man tun sollte, um die globale Erwärmung zu bekämpfen.

In Berlin ist es deshalb zu einer Demonstration während der Demonstration gekommen: Die Gruppe „Berlin Against Pinkwashing“ protestierte nämlich, dass die israelische Botschaft mit einem eigenen Stand am lesbischschwulen Stadtfest vertreten war. Es dürfe nicht sein, dass der Staat Israel an einem Fest für Menschenrechte und Gleichstellung teilnehme, wenn der selbe Staat Palästina nach wie vor Kolonialisiere und die Palästinenser unter illegaler Besatzung zu leiden haben. Die Gruppe organisierte dazu als Protest ein so genanntes „Die-In“ vor dem Stand – quasi ein „öffentliches Sterben“.

Sehr oft wird das Wort in jüngster Zeit aber im Zusammenhang mit Israel, und damit im politischen Sinne, verwendet. So wird der Regierung vorgeworfen, die Rechte für Schwule, Lesben und Transgender nur deshalb voranzutreiben, um Israel als moderne Demokratie zu zeigen, als sicherer Ort für wirtschaftliche Investitionen und als Tourismusdestination mit Sonne und Strand. So erklärte etwa auch die Jerusalem Post, dass das Aussenministerium „Gay Israel“ vor allem auch deshalb international derart bekannt mache um den negativen Stereotypen entgegenzutreten, welche bei vielen liberalen Europäern und Amerikanern noch vorherrschen. Jasbir Puar, Professorin für Women‘s and Gender Studies

Gar nichts vom Vorwurf des Pinkwashing wissen will hingegen Alan Dershowitz, Rechtsprofessor der Harvard University. Der Begriff des Pinkwashing werde im Zusammenhang mit Israel nur von radikalen Gay Aktivisten gebraucht, welche auch noch antisemitisch sind. Israel wolle damit nichts verstecken, sondern lediglich die Debatte darüber führen. Man wolle eine Balance zwischen den verschiedenen Communities schaffen. Auch andere Kritiker sind der Meinung, dass es dem jüdischen Staat immer wieder zum Nachtteil ausgelegt werde, selbst wenn er etwas Gutes tue. Sie fordern gar, dass der Begriff des Pinkwashing gar nicht mehr verwendet werden sollte, da er bereits derart antisemitisch belastet sei. Ob im politischen, oder auch im wirtschaftlichen Sinne: Pinkwashing wird uns in der kommenden Zeit wohl noch des Öfteren begegnen, ist es doch zu einem Schlagwort geworden, welches bereits jetzt bei vielen Prides und anderen Demonstrationen präsent war. Nicht zuletzt durch den zunehmenden Support der LGBT Rights wird es immer wichtiger genau hinzuschauen, wie diese Unterstützung ausschaut – egal ob sie nun von Regierungen, oder von Firmen und Organisationen ausgeht...

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f PINK CROSS:

GANGBANG Wer sich in der Öffentlichkeit exponiert, der wird auch angreifbar. Dies gilt insbesondere auch, wenn es um die Anliegen der LGBT-Community geht. Pinke Post, jedoch im negativen Sinn, davon kann auch die schwule Dachorganisation Pink Cross ein Liedchen singen.

www.gayl.ch KONDOME, GELS, TOYS

& FASHION

D I N A LT E R NATE B O L D ( 1 0 0 )

Pink Cross-Geschäftsführer Bastian Baumann wird dabei nicht selten zur Zielscheibe, ist er doch als Gesicht der Organisation auch ab und an im TV zu sehen. Oftmals sehr persönlich, meist sehr primitiv und unter der Gürtellinie, wird er per eMail, per Post oder auch schon mal per Telefon oder von Angesicht zu Angesicht angegriffen. gay.ch hat Bastian ein paar Fragen rund um dieses Thema gestellt: Von der Anonymität im Internet über Scherzanrufe bis hin zu offenen Drohungen... gay.ch: Pink Cross bekommt ja „Fan Post“ der ganz besonderen Art: Was sind das für Leute, und überwiegen die mit oder die ohne Absender? Bastian Baumann: Ich kenne diese Leute nicht persönlich. Meistens sind solche Schreiben anonym verfasst oder im Schutze von unpersönlichen E-Mail-Adressen getippt. Sehr selten stehen Menschen zu ihrer extremen Haltung. Somit ist leider kein Dialog oder keine Reaktionsmöglichkeit vorhanden, was ich teilweise bedaure. Hackt man denn generell eher auf Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender rum? Man hackt auf allem rum, was nicht der Heteronormativität entspricht. Schwule Männer scheinen bei anderen Männern auch heute noch Verunsicherung bis hin zu Ablehnung auszulösen. Wie es der LOS und TGNS mit Beschimpfungsmails ergeht, weiss ich nicht.

Häringstrasse 14 CH-8001 Zürich +41 (0) 43 243 79 07 alessandro@haarsturm.ch www.haarsturm.ch

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Welche Themen kommen am meisten vor: Adoption, Sex oder…? Die Schreiberlinge sind teilweise sehr phantasievoll. Der Wunsch, dass wir uns alle auf dem Mond mit Mars-Homos treffen und dort einen Gangbang feiern, war aber mein bisheriges Highlight dieses Jahr. Beim Thema Adoption sehen viele das Kindswohl in Gefahr, beim Orlando-Attentat haben sich einige offene Islamophobie gewünscht und häufig drehen sich die Mails um den sexuellen Aspekt in einer homosexuellen Beziehung, etwas, dass diese Schreiberling anscheinend fasziniert...


AUF DEM MOND Beantwortet ihr diese Schreiben immer? Wir verdanken jede EMail und jeden Brief mit Absenderangaben. Teilweise lass ich mich auch auf eine Diskussion ein mit der Erfahrung, dass diese häufig nur noch schlimmere und verstörendere Reaktionen zurückwirft. Gab es auch schon konkrete Drohungen? Wir hatten mal eine Schmiererei an unserem Hausschild. Konkrete Gewaltdrohungen sind zum Glück noch nicht eingetroffen. Und wie sieht es aus mit der Kontaktaufnahme per Telefon oder sogar vor der Bürotüre? Es gibt ab und zu Scherzanrufe im Büro, wo sich junge Jungs als schwul ausgeben. Das ist amüsant. Ansonsten haben wir vielleicht einmal im Jahr einen Besucher im Büro, bei dem es mir etwas mulmig wird, aber bisher ist glücklicherweise nie etwas passiert. Bist du selber auch schon unter die Räder gekommen? Ich wurde schon als Hurensohn, als krankhaft und pädophil beschimpft und man hat mir schon mehrmals den Tod gewünscht. Einige sind auch der Meinung, ich sei für die HIV-Herausforderung in Afrika zuständig und solle mich dort am besten selber verbrennen und vergraben gehen. Meistens wünschen sich die Schreiberlinge, dass ich mich selbst aus dem Staub mache, eine konkrete Androhung zu Gewalt oder Schlimmerem war glücklicherweise noch nicht darunter und ich hoffe, das bleibt so.

Interview: Luis Foto: ZVG

Wieso machst du trotzdem weiter, obwohl du sogar mit dem Tod bedroht wurdest? Ich fühle mich von solchen Anfeindungen nicht persönlich verletzt. Man legt sich mit der Zeit ein dickeres Fell zu. Und ich hoffe, dass unsere Arbeit am Ende dazu beiträgt, dass solche Hasskommentare irgendwann weniger werden.

Bastians bisherige „FanPost-Highlights“ 2016 Genügt es Ihnen nicht, dass Homosexuelle heiraten dürfen? Gibt man Euch den kleinen Finger dann wollt Ihr die ganze Hand und noch mehr! Homosexualität ist eine krankhafte Neigung, welche hauptsächlich in der Prägungszeit eines Menschens entsteht. Es ist stossend, beschämend und einfach Respektlos, solch etwas zu fordern. Wie kommt das heraus, wenn Ihr noch Kinder adoptieren dürftet? Wie sollen Menschen mit einer, meiner Meinung nach, krankhaften Prägung Kinder erziehen? Wir müssen gesunde Kinder vor Euch fernhalten und schützen, wir brauchen keine homosexuelle Welt!!! Bitte lasst einfach mit euerer Neigung die Oeffentlichkeit in Ruhe! Wir haben interessantere und dringendere Themen als uns mit solchem Unsinn, beschämenden Frechheiten und Forderungen von solchen Gruppierungen zu befassen, welche es nicht geben dürfte! Ich geben Ihnen noch einen Denkanstoss. Offenbar soll es ja Leben auf dem Mond geben!? Treibt doch voran, dass Ihr Euch dort das erste „Homo-Villiage“, wie bei Ramschiff Enterprise, bauen dürftet. Dies wäre doch eine super, tolle und extra-ordinäre Sache! Da oben könnt Ihr machen was Ihr wollt und wir müssen nicht zuschauen und zuhören! Und bstimmt hat es hier bereits schon so heisse Mars-Homos, welche nur auf Euch warten, für den heissestn Gang-Bang aller Zeiten...... Herr Baumann sowie alle Ihre Jünger, bitte lassen Sie uns wenigstens den Sommer geniessen, ohne dass wir uns mit Ihren langweiligen und sinnlosen Themen beschäftigen müssen.

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,,, TANTE TRATSCH:

D I E RO SAROT E BR I LLE

Gerade als Kind läuft man oft mit der rosaroten Brille durchs Leben. Mit dem Alter jedoch legt man sie immer mehr ab. Das ist nicht immer gut so. Für diese Kolumne war ich gerade an einem ersten Entwurf über die momentane, bewegende Entwicklung in unserer Welt, da erschienen die ersten Schockmeldungen aus Nizza im Internet. Also legte ich mal das Blatt und den Kugelschreiber für ein paar Tage zur Seite. Weil nur wenig später auch gleich die Meldungen aus der Türkei in Gang gekommen sind. Endlos. So geht es weiter und weiter. Morgen, übermorgen, nächste Woche, Monat, Jahr und so weiter… Mein Entschluss stand fest: Ich schreibe zwar weiter, aber ich will das Thema anders anpacken. Information, Mitgefühl und so weiter, das ist alles gut und recht, aber man darf sich deswegen nicht zu fest nach unten ziehen lassen. Wir leben

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Foto: Luis

in einer Welt, wo der Informationsfluss unheimlich schnell passiert. Wenn dann noch persönliche Schicksalsschläge dazu kommen, kann das die Stimmung, das Unterbewusstsein und die Psyche belasten. Klar: Man darf die Augen nicht vor Allem verschliessen, aber irgendwann muss auch mal Schluss sein mit dem Aufsaugen von diesen endlosen Informationen. Manchmal vergisst man, dass die Medien so etwas wie eine Entertainment-Fabrik sind. Auch die schreien die ganze Zeit nach Aufmerksamkeit. Wie kleine Kinder, eben… Es war schon immer so - und daran wird sich wohl in naher Zukunft auch nicht viel ändern: In den Medien überwiegen die schlechten Nachrichten. Wir brauchen alle mal etwas Distanz davon. Mit der rosaroten Brille geht das bestens. Falls du nicht mehr weisst, wie das eigentlich geht, dann wird es höchste Zeit beim Kind in dir nachzufragen.


DISC 1 - BLUE (A) I Can Hear Music - Larry Lurex (1973) (B) Goin' Back – Larry Lurex DISC 2 - ORANGE (A) Love Kills (1984) DISC 3 - YELLOW (A) I Was Born To Love You (1985) (B) Stop All The Fighting DISC 4 - RED (A) Made In Heaven [Single Remix] (1985) (B) She Blows Hot And Cold DISC 5 - WHITE (A) Living On My Own [Single Edit] (1985) (B) My Love Is Dangerous

Am 5. September dieses Jahres wäre Freddie Mercury 70 Jahre alt geworden.

Am 2. September 2016 erscheint diese wunderschöne Singles-Box.

DISC 6 - RED (A) Love Me Like There's No Tomorrow (1985) (B) Let's Turn It On DISC 7 - CYAN (A) Time (1986) (B) Time [Instrumental] DISC 8 - ORANGE (A) The Great Pretender (1987) (B) Exercises In Free Love [Freddie's Vocal] DISC 9 - CLEAR (A) Barcelona [Single Version] (1987) (B) Exercises In Free Love [Montserrat's Vocal] DISC 10 - GOLD (A) The Golden Boy [Single Edit] (1988) (B) The Fallen Priest [B-Side Edit] DISC 11 - GREEN (A) How Can I Go On [Single Version] (1989) (B) Overture Piccante

Ebenso erhältlich als: 2CD-Set mit 20-seitigem Booklet und als Digital Album.

DISC 12 – NEON PINK (A) In My Defence (1992) (B) Love Kills [Wolf Euro Mix] DISC 13 - YELLOW (A) Living On My Own [No More Brothers Radio Mix] (1993) (B) Living On My Own [Julian Raymond Album Mix]

FREDDIE MERCURY MESSENGER OF THE GODS – THE SINGLES COLOURED 7“ SINGLES VINYL BOX

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26.08.16

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