CITYLIFE

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GAY.CH #60

A J A C C I O, A M S T E R D A M , A P P E N Z E L L , B A L T I M O R E , B A N G K O K , B A R C E L O N A , B A S E L , B E R N , B U D A P E S T, C A N N E S , G E N E V E , G L A S G O W, H E L S I N K I , H O N G K O N G , M O S K A U, L A U S A N N E , L I S S A B O N , L O N D O N , L U Z E R N , N E A P E L , PA R I S , P R A G , R O M , Q U E E N S T OW N , S I T G E S , S T. G E O R G E S , S T O C K H O L M , T A I P E H , Y A O U N D E , Z Ü R I C H

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CITY LIFE gay.ch #60 ABO: 6 AUSGABEN: CHF 30 CALL 044 271 92 00 / CHECk: WWW.GAY.CH/MAG / MAIL: INFO@GAY.CH NEUE AUSGABE / NEUES THEMA / NEUER LOOK / BE A VIP: www.facebook.com/gay.ch.switzerland

amsterdam: glasgow: 25 LONDON: 24, 27 WIEN: 27 Verlag: PUNTO MEDIA GMBH Bahnhofstrasse 57, 8600 Dübendorf Tel. 044 271 92 00, info@gay.ch Chefredaktoren: Luis Pestana: luis@gay.ch und Dominique Eichler: dominique@gay.ch

SITGES: 25 lissabon: 43 BALTIMORE: 23 BUDAPEST: 27 BARCELONA: 23 ST. GEORGES: 23 cannes: 23

Redaktionelle Mitarbeiter: Luis Pestana, Dominique Eichler, Gianni Antonitti und Tante Tratsch Cover: JONATHAN by Luis Pestana

ONLINE: www.gay.ch www.gayL.ch www.gayX.ch www.gaynet.ch

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Grafik + Fotos: Luis Pestana Partydaten melden: agenda@gay.ch Anzeigen + Abo: Tel. 044 271 92 00 / luis@gay.ch Auflage: 8000 / Leser 16‘000 (gem. eigener Umfrage) Bilder und Texte dürfen nicht ohne unsere Genehmigung verwendet werden.

Ajaccio: 23

NEAPEL: 23


Appenzell: 23 BASEL: 30 Bern: 9, 41, 30 Genéve: 7 Lausanne: 42 LUZERN: 6, 31 Zürich: 1, 4-5, 29, 31, 35, 44-45, 46

MOSKAU: 9 PARIS: 18-19, 25, 27 HELSINKI: 27 STOCKHOLM: 27, 43

: 25

PANAJI: 23

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bangkok: 23

YAOUNDE: 20-21 TAIPEH: 10 HONG KONG: 12-15

next: #61 ausklingen okt.nov.2013 out: sept. 23TH

QUEENSTOWN: 16-17 3


Z Ü R I C H

Für den Start unserer Ausgabe „City Life“ geht es zuerst einmal nach unten: Dort, wo das liegt, was die Stadtmenschen ins Wasser werfen. René Fürst taucht unter und putzt - unter anderem - den Zürichsee. Just am Tag, als die Pride-Parade durch die Strassen von Zürich zog, war gay.ch-Leser René Fürst (Bild oben) „Down Under“. Über 40 Freiwillige holten innerhalb von fünf Stunden rund fünf Tonnen Abfall - auf einem Seeabschnitt von knapp 100 Metern - aus dem Wasser. Ganze 5000 Flaschen (grosses Bild unten, von René), darunter sehr viele Champagnerflaschen, 2500 Aludosen ein Dutzend Fahrräder, leere Portemonnaies, Handys, Kleider und Sonnenbrillen sind das Fazit der Seereinigung der Schweizer Umwelt- und Abfalltaucher, SUAT.

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PUTZAKTION UNTER WASSER GAY.CH-LESER IM INTERVIEW

In welchen Städten hast du bereits an der „SeePutzete“ teilgenommen? Bis anhin nur im Vierwaldstättersee und im Zürichsee, wobei es zu Unterscheiden gilt. Ich bin seit letztem November Mitglied bei SUAT, den Schweizer Umwelt- und Abfalltauchern. Ich las vor zwei Jahren einmal darüber im Tages-Anzeiger und fand es eine gute Sache. Ich musste allerdings erst den AOWD (Advanced Open Water Diver) nachholen, da sie dies voraussetzen. Diesen machte ich dann letzten Sommer, anschliessend bewarb ich mich. Ich wurde für den November zum Check-Dive eingeladen, der im Vierwaldstättersee stattfand. Das Wasser hatte 17° C, die Aussentemperatur betrog -5° C. Das war übrigens jener Tag, an dem ich mich entschieden habe, mir einen „Tröckeler“, also einen Trockentauchanzug anzuschaffen. Zwanzig Minuten mit dem 7mm Neopren bei 17° sind ja kein Problem. Sich anschliessend bei -5° C auf dem Parkplatz wieder umzuziehen ist dann eine andere Geschichte. Ich glaube, ich spürte meine Füsse etwa eine Stunde lang nicht mehr. Aber wie auch immer, wir fuhren dann mit dem Boot von Hergiswil rüber nach Kehrsiten. Ich hatte damals erst rund zwanzig Tauchgänge absolviert. Es ging aber vor allem darum, einander erst einmal richtig kennenzulernen, um zu sehen, welche Ziele und welche Motivation man hat, und sicher auch, um zu schauen, wie man sich im Wasser verhält. Was sie grundsätzlich nicht wollen sind Kamikaze-Taucher. Wir achten auf die Sicherheit, die geht immer vor und wir haben vor allem alle Spass am Tauchen und an der Natur und wollen das Hobby mit dem Nützlichen verbinden. Unsere Gewässer sehen von aussen zwar alle schön sauber und rein aus, doch der Schein trügt oft. Was wir beispielsweise im Zürichsee bei der Grossputzete angetroffen haben, hat mich, und ich glaube uns alle, ziemlich schockiert. Etwa ab drei Metern vom Ufer weg, also ab Wurfnähe, eröffnete sich uns ein durchgehender Flaschenteppich, wobei Glas noch am wenigsten problematisch ist. Schlimmer sind beispielsweise Kunst- oder andere Werkstoffe, die sich über die Zeit in Kleinstpartikel zersetzen, von den Fischen gefressen werden und so auch früher oder später in unsere Nahrungskette gelangen können. Also, grundsätzlich ist zu sagen, dass es sich hierbei um einen Grossanlass handelte. Wir waren rund 27 Taucher und haben innert fünf Stunden rund fünf Tonnen Abfall aus dem See geholt. Gerne wollen wir dies auch nach der Street Parade mit etwa fünfzig Tauchern wiederholen, wenn wir so viele zusammenkriegen. Diesen Anlass organisierten wir mit der Zürich Versicherung und dem Tauchershop.ch, dessen Inhaber auch der Sektionsleiter von Zürich ist.


Ansonsten ist die SUAT einmal pro Woche im Wasser um kleinere Tauchgänge und „Putzeten“ durchzuführen. Da trifft man sich spontan, beziehungsweise, man plant kurz davor über WhatsApp, Facebook oder die interne Website. Da wird dann entweder Abfall mit hochgeholt, oder man kartografiert Stellen mit Abfall für zukünftige Tauchgänge. Die Sektion Innerschweiz ist so wöchentlich am Dienstagabend im Vierwaldstättersee, und die Sektion Zürich wöchentlich am Donnerstagabend im Zürichsee am Tauchen. Wie unterscheidet sich der Einsatz zwischen dem Vierwaldstättersee und dem Zürichsee? Der Vierwaldstättersee ist der Hammer. Dagegen ist der Zürichsee ein Tümpel, aber ich liebe Zürich über alles, inklusive See und Limmat. Aber wenn man im Vierwaldstättersee die steilen Abhänge unter Wasser sieht, das klare Wasser, das Ganze dann auch noch nachts mit Licht, so ist es einfach mystisch. Wenn ich im Moment genügend Zeit hätte, wäre ich jeden Dienstag mit den Jungs im Vierwaldstättersee und wohl nur jeden zweiten Donnerstag mit im Zürichsee. Leider fehlt mir aber im Moment die Zeit dazu. Ich könnte mehr beitragen, leider. Wie bist du dazu gekommen? Ich liebe einfach das Tauchen. Ich bin jetzt bei ca. 30 Tauchgängen und war eben auch in der Ostsee. Dort habe ich einen gesunkenen Frachter und einen Seekutter betaucht und meine Freunde auf Facebook genervt, indem ich dazu wieder 1000 Bilder gepostet habe. Aber wie gesagt, ich finde es eine gute Sache und ich bin nicht jemand, der gute Sicht, warmes Wasser, Korallen und viele Fische voraussetzt. Das finde ich zwar auch schön, schlussendlich finde ich es aber auch toll, einfach im Wasser zu sein und eine Dimension mehr zu haben: Das ist wie fliegen. Das Blubbern, die Atemgeräusche, ganz auf sich gestellt zu sein mit dem Tauchpartner und alles richtig zu machen, damit man wieder heil hoch kommt, zudem jedes mal etwas an der Technik feilen um immer wieder etwas besser zu werden. Das letzte Mal warst du an der „Seeputzete“ in Zürich mit dabei: Wie viele Personen haben daran teilgenommen und wie lange hat die Aktion gedauert? 27 Taucher, 23 Helfer an Land, 5 Stunden, 2 Tauchgänge mit einer Pause dazwischen, 5 Tonnen Abfall und wir haben nur einen Bruchteil dessen raufgeholt, was da unten liegt. Was habt ihr alles gefunden? Etwa zehn bis zwölf Fahrräder, Trottinetts, einen Trol-

ley vom Flughafen, weiss der Geier wie der da runter kam, Jacken, Flaschen, Dosen, Blumenvasen, Laternen, eine Geldschatulle, Sonnenbrillen, Brieftaschen und vieles mehr. Welche Objekte sind besonders gefährlich? Wie bereits erwähnt ist Glas ziemlich unproblematisch. Schwierig sind Kunststoffe, weil sich diese zersetzen. Vielleicht sollte man an dieser Stelle auch noch an die riesigen Kunststoffteppiche erinnern, die man in den Meeren entdeckt hat. Man sollte sich einfach bewusst sein, dass alles, was man ins Wasser schmeisst unter Umständen früher oder später im Meer landet und damit unser Leben beeinflusst. Unsere Gewässer sind in sich selbst geschlossene und hochsensible Ökosysteme. Wir haben seit letztem Jahr übrigens zwei neue Mitglieder, die uns unterstützen um mehr mit der Natur zu tauchen. So haben wir einen Unterwasserarchäologen, der uns zum Schutz von archäologisch wertvollen Plätzen hilft, und jemanden, der eben an der ETH zum Thema Unterwasserschnecken doktoriert hat und uns in Bezug auf Laichplätze berät. Tatsächlich laichen Fische am Boden und Aale hängen ihren Laich an Äste. Viele Taucher sind sich nicht bewusst, wann und wo welche Fische laichen und zerstören oder beinflussen so unbewusst Laichplätze. Es ist uns ein Anliegen, auch in solchen Fragen in Zukunft allenfalls beratend zu wirken und eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Gibt es auch Abfälle, die eine spezielle Entsorgung abverlangen? Ja, unter Umständen. In diesem Fall aber meldet SUAT den Fund an die entsprechenden Behörden. Wo kann man sich melden, falls man selber mit dabei sein will und wie sind die Aufnahmekriterien? Die entsprechenden Informationen findet man unter www.suat.ch oder man folgt uns im Facebook unter www.facebook.com/suat.ch. Wann und wo kommst du wieder zum Einsatz? Ich hoffe irgendwann im August nochmals ein-zwei kleinere Einsätze zu haben, dann sicher aber am 21. September. Dann beginnen wir morgens um 03 Uhr 30 hinter dem KKL in Luzern. Von 4 bis 6 Uhr werden wir dann das gesamte Luzerner Seebecken beidseitig abtauchen, säubern und anschliessend zusammen frühstücken. Danach geht es nach Zug, wo wir in Zusammenarbeit mit dem Kanton, der Seepolizei und anderen im Zugersee weiterfahren werden.

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L U Z E R N

BÖSE BUBEN, MITTWOCHS IN LUZERN

BAR BERLIN ON IT‘S WAY

IST BERLIN IN LUZERN? ALS BAR SCHON. UND MITTWOCHS SOGAR ALS GAY-NACHT ZU HABEN. RAINER STÖCKLE ERZÄHLT EUCH, WIE ER DAZU GEWKOMMEN IST, IM HERZEN DER SCHWEIZ EINEN GAY-ABEND INS LEBEN ZU RUFEN. Das Herz von Rainer Stöckle schlägt für Luzern, bzw. Berlin: „Bereits seit 15 Jahren veranstalte ich schwullesbische Events. Da ich nun bereits seit fünf Jahren in Luzern lebe, früher bereits in Freiburg über Jahre in der schwulen Szenenbar „Sonderbar“ gearbeitet habe und ich mich gerne für die Szene engagiere, kam ich auf die Idee, in der Bar Berlin selbst einen schwullesbischen Abend ins Leben zu rufen. Einfach um Gleichgesinnte zu treffen, etwas zu plaudern oder neue Leute kennenzulernen. Mal weg von Romeo und Co. Zudem fehlte mir der schwule Ausgang etwas in Luzern.“ Die Bar ist bereits nach nur zwei Jahren zu einer beliebten Institution in Luzern geworden. Normalerweise trifft man auf ein gemischtes Publikum - etwas mit Studenten-Groove. Berlin kann man als leicht alternativ einstufen, auch von der Musik her: Dort hört man von Indie über Funk, Soul, Reggae, Rock, 50/60er bis hin zu Rockabilly alles. Die Bar befindet sich leicht versteckt und unscheinbar im multikulturellen Viertel an der Baselstrasse. Wer nach der Bar Ausschau hält, findet sie durch das grosse „B“ an der Hauswand. Bei schönem Wetter wird ausserdem die kleine Terrasse bedient. Das Getränkeangebot ist im mittleren Preisfeld zu finden und umfasst unter anderem Gurten Bier, Berliner Weisse,

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Trendgetränke wie Sailor Moul, Ginger Beer, Pims, Lillet Viva, Hugo und Co, aber auch Cocktails, Wein, sowie eine grosse Auswahl an Gin und Whiskey. Einmal in der Woche verwandelt sich die Bar zu einem Treffpunkt für die Community: Der Gay-Tag „Böse Buben“ findet seit rund drei Monaten jeden Mittwoch in der Bar Berlin statt. Dann läuft von Electronica, Indie Dance, House bis hin zu Alternative. Ab und zu steht auch ein DJ live auf der kleinen Bühne. Die Gäste sind auch am Mittwoch kunterbunt gemischt. Wer Lust bekommen hat, den bösen Buben zu spielen, muss sich jedoch momentan noch gedulden: Bis am 21. August herrscht Sommerpause. Doch danach geht es dann jeden Mittwoch wieder rund: von 17 Uhr bis 01 Uhr morgens. Adresse: Lädelistrasse 6, Luzern


G E N E V E

BARTHOLOMÉ TECIA:

GEDENKTAFEL EINGEWEIHT

AUF DEN TAG GENAU 447 JAHRE NACH SEINER VERURTEILUNG WIRD FÜR BARTHOLOMÉ TECIA EINE GEDENKTAFEL AM ORT SEINER HINRICHTUNG IN GENF ENTHÜLLT. WIR WAREN VOR ORT, ALS DIE GEDENKTAFEL EINGEWEIHT WURDE.

Der 10. Juni 2013 ist ein grauer Tag, jedoch nichts im Vergleich zu dem, was vor 447 Jahren passiert ist: Der 10. Juni 1566 war ein schwarzer Tag. An diesem Datum wurde Bartholomé Tecia, ein 15-jähriger Schüler aus dem Piemont, für das Verbrechen der Homosexualität verurteilt und in der Rhone ertränkt. Dass das Schicksal des jungen Bartholomé nach Jahrhunderten wieder aus dem Genfer Kantonalarchiv auftaucht, ist dem Schriftsteller Jean-Claude Humbert und seinem 2008 uraufgeführten Theaterstück „Bartholomé Tecia – ein gewöhnlicher Prozess” zu verdanken. Vetreter der Stadt und aus dem Kanton Genf, sowie dem Kommissariat für Menschnrechte und der Präsident der Organisation Network wechseln sich am Mikrofon ab. Dass die Gedenktafel überhaupt zustande gekommen ist, ist der lokalen Gruppe von Network zu Gute zu schreiben. Das Urteil von damals wird nochmals verlesen: „(…) Du, Bartholomé Tecia, seist verurteilt, mit Stricken gebunden, die Corraterie hinaus an den Rhonestrom geführt und daselbst wie es sich gebührt ertränkt und überflutet, bis dass die Seele von deinem Körper scheide. Und so wirst du deine Tage beenden, zur Ermahnung all jener, die dergleichen Gräueltaten begehen wollen. Und euch, Büttel, gebieten wir, dieses Urteil unverzüglich und vollends zu vollstrecken.“

Wie grausam die Szene gewesen sein muss... Man hört weiter aus den Lautsprechern: „Weint er? Fleht er um Vergebung? In der Mitte des Flusses angekommen, kann man den Gesichtsausdruck des Jungen kaum erkennen. Er wird ins Wasser getaucht und vom Vollstrecker unter die Oberfläche gedrückt. Erst zappelt er, in einem Kampf der letzten Hoffnung. Dann lässt er nach und ertrinkt. Sein lebloser Körper wird auf die Barke gehoben und zurück ans Ufer gebracht. Als letztes Zeichen der Schande wird seine Leiche auf einen Gitterrost gebunden, bis zum Stadtgalgen geschleift und dort im Friedhof der Verurteilten verscharrt. Die Menschenmenge ist verstummt. Das Schauspiel hat seinen Zweck erfüllt und Angst und Schrecken verbreitet. An Bartholomé Tecia wurde ein Exempel statuiert.“ 447 Jahre später will man ein Zeichen setzen: Die Gedenktafel Bartholomé Tecia erinnert nicht nur an dieses historische Ereignis, sondern enthält auch eine Botschaft der Hoffnung – der Hoffnung auf eine universelle Anerkennung der Menschenrechte. Nach der Schweigeminute wirft eine Frau Blumen ins Wasser.

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In Zürich soll es eine ähnliche Geschichte geben. Man darf gespannt sein, ob es bald auch dort eine Gedenktafel geben wird... ...............................................................................

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(B E R N) M O S K A U So 15.9.13, 20.00, Kaufleuten Zürich

CocoRosie

Zart, zerbrechlich, schaurig schön

Fr 27.9.13, 20.00, Kaufleuten Zürich

Bonobo

The North Borders Tour 2013

Mi 2.10.13, 20.00, Kaufleuten Zürich

Dave Stewart Eurythmics-Mastermind

Sa 26.10.13, 20.00, Kaufleuten Zürich

Goldfrapp Tales Of Us-Tour 2013

Sa 26.10.13, 20.00, X-TRA Zürich

Wir haben nachgefasst: WIE STEHT DIE SCHWEIZ ZUR MOMENTAN SITUATION?

Skandinaviens Pop-Ikone

gay.ch hat deshalb beim Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten nachgefragt, und festgestellt, dass sich die Schweiz – wenn auch im Hintergrund – sehr wohl für die Rechte der LGBTs einsetzt. Auf konkrete Antworten wollte man sich im EDA allerdings trotzdem nicht einlassen, sondern, man blieb lieber allgemein.

Ane Brun

Mi 30.10.– Sa 2.11.13, Zürich

jazznojazz Festival 2013

Mit u.a. Buika, Ben L’Oncle Soul, The Brand New Heavies, Till Brönner www.jazznojazz.ch

Do 21.11.13, 20.00, Volkshaus Zürich

Woodkid The Golden Age-Tour VORVERKAUF:

Die Situation für Schwule, Lesben und Transgender hat sich in Russland in jüngster Zeit massiv verschlechtert. Während sich in Deutschland etwa Bundeskanzlerin Angela Merkel öffentlich gegen das Anti-Gay-Propaganda-Gesetz aussprach, blieb es in der Schweiz ziemlich ruhig.

www.allblues.ch • www.ticketcorner.ch

8Für Kaufleuten auch: www.kaufleuten.ch • VERANSTALTER: AllBlues Konzert AG

Ob es daran liegt, dass Russland scharf auf internationale Kritik reagiert, ob wirtschaftliche Interessen eine Rolle spielen oder ob es hinderlich für bilaterale Gespräche wäre, ist offen. Es bleibt zu hoffen, dass der diplomatische Druck auf Russland weiter zunimmt, denn die derzeitigen Zustände für die LGBT-Community sind unhaltbar!


GAY-BILATERAL

WIE DIE SCHWEIZ MIT DER ANTI-GAY-PROPAGANDA-SITUATION IN RUSSLAND UMGEHT. WIR HABEN BEIM EIDG. DEPARTMENT FÜR AUSWÄRTIGE ANGELEGENHEITEN NACHGEFRAGT.

gay.ch: Schwule, Lesben und Transgender leben in Russland immer gefährlicher. Immer neue Gesetze schränken die Menschenrechte für LGBTs massiv ein, wie etwa die freie Meinungsäusserung oder die Versammlungsfreiheit. Ist es vorgesehen, dass das EDA den russischen Botschafter in der Schweiz einberuft, damit er Stellung dazu nimmt? Die Schweiz spricht sich gegen jegliche Formen von Diskriminierungen gegen Schwule, Lesben und Transgender (LGBT) aus und ist beunruhigt über die Verschärfung der Gesetze, welche in Russland kürzlich eingetreten sind. Wie alle anderen für die Schweiz wichtigen Themen im Bereich der Menschenrechte, so wird auch die Frage der LGBTs im Rahmen des Dialogs in Bezug auf die Menschenrechte angesprochen, welchen wir regelmässig mit Russland pflegen. Dieser Dialog lässt es auch zu, dass diese Fragen auf eine offene Art angesprochen werden können. Die Schweiz verfolgt die Entwicklung der Situation, zudem werden auch die Kontakte mit der Zivilgesellschaft in Russland aufrechterhalten.

Welche Möglichkeiten hat das EDA überhaupt in solchen Situationen? Welchen Einfluss kann das EDA nehmen? Solche Situationen verstärken die Bedeutung des Engagements der Schweiz zugunsten der LGBTRechte, wie es sich in den letzten Jahren, sowohl auf bilateralem, wie auch auf multilateralem Weg, angebahnt hat. So unterstützt die Schweiz auch finanziell die Weiterverfolgung der Empfehlungen des Ministerausschuss des Europarats im Kampf gegen die Diskriminierung basierend auf der sexuellen Orientierung oder der Geschlechteridentität in den Mitgliedsländern, Russland eingeschlossen. Darüber hinaus unterstützt die Schweiz auch die Bemühungen des Menschenrechtsrats und der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) diese Fragen zu thematisieren und nimmt auch an parallel dazu stattfindenden Anlässen zu diesen Themen teil. Damit bezieht die Schweiz auch regelmässig Position in der OSZE gegen die Diskriminierung von LGBTs in den Mitgliedsstaaten, einschliesslich Russland. Schliesslich beteiligt sich die Schweiz auch aktiv an internationalen Netzwerken um mittels

informellen Kontakten zwischen Regierung und Zivilgesellschaften eine Anlaufstelle zu bieten, und dazu hat sie im November 2011 auch schon einen runden Tisch organisiert. Bei den Reisehinweisen wird das Thema Homosexualität kaum erwähnt, obwohl sich die Lage auch für Ausländer massiv verschärft hat. Nach dem neusten Gesetz können ausländische Homosexuelle, welche gegen das Anti-Gay-Propagandagesetz verstossen (zb. durch das blosse Tragen einer Regenbogenfahne) verhaftet und ausgewiesen werden. Werden die Hinweise diesbezüglich noch angepasst? Eine Anpassung im Kapitel „Besondere rechtliche Bestimmungen“ ist in Bearbeitung, da die neue russische Gesetzgebung in gewissen Bereichen wesentlich von der schweizerischen abweicht. Die Reisehinweise des EDA machen im aktuell publizierten Text bereits jetzt ausdrücklich darauf aufmerksam, dass in Russland „Übergriffe auf Personen vorkommen, die sich in der Öffentlichkeit als homosexuell zu erkennen geben“. ...................................................

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T A I P E H

In Taiwan wird sie von der LGBT-Community liebevoll „Mama Kuo“ genannt, und dies hat auch seine guten Gründe, setzt sich Georgia Kuo mit ihrer Organisation „Loving Parents of LGBT, Taiwan“ doch auch unermüdlich für die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender ein. Sie vermittelt und unterstützt beim Coming out, klärt auf und hilft damit nicht zuletzt auch Brücken zwischen den Generationen zu bauen. Sich selber bezeichnet Georgia Kuo bloss als gewöhnliche Ehefrau und Mutter, und ihre Familie bedeutet ihr alles. Doch wenn man ihr Engagement für die LGBT Community in Taiwan anschaut, kann keineswegs von „gewöhnlich“ die Rede sein. Sie und ihr Ehemann, ein Englischlehrer, sind seit dreissig Jahren verheiratet, haben zwei Kinder und sind katholisch. Aus diesem Grund ging Georgia Kuo als Mädchen auch auf eine katholische Schule, bevor sie ein Studium in Bibliothekswissenschaft begann und in einem Filmarchiv arbeitete. Als ihre „Goldenen Jahre“ bezeichnet sie diese Zeit, da sie damals viele Freunde gewonnen hat, darunter auch viele Schwulen und Lesben. Bevor sie darauf als Versicherungsagentin arbeitete, hatte sie während vielen Jahren eine Arbeitsstelle bei einer amerikanischen Firma in der taiwanesischen Hauptstadt Taipeh. Diese Stelle war es auch, welche ihr verstärkt die internationalen Ansichten und Werte vermittelte, erklärte Georgia Kuo im Interview. Seit vielen Jahren setzt sie sich nun bereits mit ihrer Organisation „Loving Parents of LGBT, Taiwan“ für die Rechte der LGBTs ein – nicht zuletzt auch für ihre eigene Tochter.

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MAMA KUO

EINE MUTTER SETZT SICH FÜR DIE COMMUNITY EIN

gay.ch: In Taiwan bist Du als „Mama Kuo“ bekannt und zu einem Symbol für Eltern geworden, welche für ihre LGBT-Kinder kämpfen. Wie bist Du zu dieser Rolle gekommen? Georgia Kuo: Als unsere Tochter mit 15 vor rund 12 Jahren ihr Coming out bei uns – sprich bei meinem Mann und mir – hatte, mussten wir uns zuerst finden und hatten uns mit so vielen Themen zu beschäftigen, über welche wir Informationen gesucht haben, oder jemanden, an den wir uns wenden konnten. Als ich dann 2004 erstmals die Chance hatte, mich mit einer LGBT-Gruppe und deren Eltern zu treffen, begann ich zu begreifen, was ihre Bedürfnisse waren, also sowohl der Eltern, wie auch jene der LGBT-Kinder. Neben diesen beiden Gruppen, den Eltern und den LGBTs, habe ich auch versucht den Dialog zwischen der Elternorganisation und der Gesellschaft im allgemeinen auszubauen, in der Hoffnung, dass mehr Leute die Schwulen, Lesben und Transgender besser verstehen. Die LGBT-Community in Taiwan wird immer sichtbarer: Wie schaut deine tägliche Arbeit als Aktivistin aus? Obwohl die LGBT-Themen in Taiwan immer mehr Aufmerksamkeit erhalten, gibt es nach wie vor Hindernisse, welche überwunden werden müssen. Seit sich unsere Gruppe, „Loving Parents of LGBT, Taiwan“, im Juli 2011 offiziell an die Öffentlichkeit gewandt hat, haben unzählige Freunde, aber auch Fremde uns angerufen oder via Internet und Facebook bei uns Hilfe gesucht. Etwa die Hälfte waren „Kinder“, die andere Hälfte Eltern. Die Kinder fragen uns dann etwa, wie sie sich bei ihren Eltern outen sollen, und die Eltern wiederum fragen uns, wie sie mit der Situation umgehen sollen. Wir versuchen so stark wie möglich, dass innerhalb der LGBT Community darüber gesprochen wird, warum man ein Coming Out wagen soll, wie und welche Vorteile dies bedeutet. Wir halten auch regelmässig treffen mit Eltern ab um sie zu unterstützen und um ihnen unser Wissen weiterzugeben, weil es gibt gerade auch von den Älteren so viel zu lernen. Du siehst


also, unser Leben ist sehr bunt und ich denke, wir machen einen sinnvollen Job. Welche Erfolge konntest Du bereits erzielen, und welche Feedbacks erhältst Du auf deine Arbeit – beispielsweise auch aus der Zusammenarbeit mit Politikern? Ich empfinde meine Arbeit als sehr dankbar, und meistens erlebt man auch viele Erfolge. Etwa von 18 bis 20 Uhr, während meinen „Come-out-of-thecloset”-Beratungsgesprächen, mit welchen ich den LGBTs bei ihrem Coming out bei ihren Eltern helfe und erfolgreich deren Beziehung zu einander verbessern kann. Oder manchmal gibt es auch zwei/ drei-stündige Telefongespräche oder auch Treffen, bei welchen sich die Ansichten und die Haltung der Eltern in Bezug auf Gender-Themen oder gegenüber der sexuellen Orientierung gleich ändern. Diesbezüglich habe ich schon sehr viel gutes Feedback erhalten. Mit Politikern hingegen habe ich bislang nicht zusammengearbeitet, aber ich bin daran mit anderen Gruppen und Aktivisten ein paar Abgeordnete anzugehen, dass sie uns helfen können, damit wir es schaffen, dass auch Taiwan das Gesetz überarbeitet und Marriage Equaity legalisiert. So wie ich es sehe, ist die Situation zwischen China und Taiwan politisch nicht sehr “einfach”: Wie schaut es in Bezug auf die LGBT-Anliegen aus? Arbeitest Du beispielsweise mit der der chinesischen Elternorganisation „PFLAG China“ zusammen, oder mit anderen internationalen Gruppierungen? Ich bin da sehr offen und arbeite gerne mit allen chinesischen Partnern zusammen. Mit einer LGBTOrganisation in Hong Kong bin ich bereits im Kontakt und habe sehr gutes Feedback erhalten. Ich bin sehr optimistisch für die Zukunft, auch bezüglich der Zusammenarbeit mit Organisationen aus Festland-China, teilen wir doch nicht zuletzt die selben Philosophien und die selben Familienwerte. Wie verlief das Coming out deiner Tochter? War es eine Überraschung oder hast Du schon früher etwas gemerkt – Mütter haben manchmal ein spezielles Gespür für solche Sachen… Schon als sie klein war, bemerkten wir ihr feines Gespür in Bezug auf die Wahl ihrer Kleider und ihrer Spielsachen. Als sie dann ihr Coming out wagte, hat dies nur geholfen, unserer Vermutungen zu bestätigen, auch weshalb sie schon während ihrer Pubertät lieber Mädchen als Freundinnen hatte. Ich

war also nicht sehr überrascht, als ich erfuhr, dass sie eine Lesbe ist. Als sie uns dann später sagte, dass sie ein Transmensch ist, haben wird dafür gesorgt, dass sie sämtliche Freiheiten hat, sich vollständig zu entwickeln und auszuleben. Und wir sind sowieso sehr stolz auf sie. Wie waren die Reaktionen in deiner Familie und bei deinen Freunden? LGBT-Anliegen sind oft auch eine Frage der Generation… Mein Ehemann und ich haben versucht so gut und so offen wie möglich mit unseren Freunden und nahen Verwandten über die sexuelle Orientierung und die Geschlechteridentität unserer Tochter zu sprechen. Ich glaube nicht, dass es unter ihnen jemals ein Thema gewesen ist. Ich sage den Jugendlichen immer, dass so viele Heteros einfach nie eine gute Gelegenheit hatten die LGBTs zu verstehen, vor allem nicht jene im mittleren Alter oder die Älteren, denn wenn sie diese Möglichkeit gehabt hätten, würden sie die LGBTs genauso akzeptieren, respektieren und sogar lieben wie wir es tun… Vielleicht eine etwas gewagte Frage: Würdest Du die LGBT-Community auch so unterstützen, wenn deine Tochter nicht transgender wäre? Oder anders gefragt: Wie waren deine Ansichten über LGBTs bevor Du es von deiner Tochter erfahren hast? Auch wenn unser Kind nicht LGBT wäre, so wäre ich trotzdem offen gegenüber allen Minderheiten, denke ich. Meine Offenheit diesbezüglich hat auch damit zu tun, dass ich bereits seit meiner Schul- und Studienzeit viele schwullesbischen Freunde hatte, und das hat sehr geholfen. Dafür bin ich sehr dankbar… Was sind deine Ziele in der nahen Zukunft oder auch längerfristig? Was denkst Du, ist in Taiwan möglich in Bezug auf die Anliegen der LGBTs? Für die nahe Zukunft ist die Legalisierung der gleichgeschlechtlichen Ehe mein Ziel. Längerfristig hoffe ich, dass mehr LGBTs heiraten, Kinder adoptieren und damit in einer besseren Beziehung mit ihren Partnern, aber auch mit ihren Eltern, leben können. Und als wichtigstes natürlich, dass sie stolz und glücklich leben können. Taiwan ist eine sehr offene Gesellschaft und ich bin zuversichtlich, dass wir bereits in den nächsten drei bis fünf Jahren einen bedeutenden Durchbruch für die LGBTs erreichen können. Website: http://goo.gl/J0QKK Facebook: http://www.facebook.com/Parents.LGBT

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H O N G

K O N G

MAMA LILY JOK

EINE MUTTER FOLGT IHREM SOHN

Auf ein Coming out kann man eigentlich nicht vorbereitet sein, diese Erfahrung machte auch Lily Jok, die Mutter von Billy. Als sich ihr Sohn bei ihr geoutet hat, wurde ihr quasi der Boden unter den Füssen weggezogen. Heute ist sie zu einem Vorbild für viele Eltern in Hong Kong geworden, hält selber Reden bei Demonstrationen und setzt sich für die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender ein. Von ihrem Sohn wurde sie quasi ins kalte Wasser geworfen: Während einer Werbeunterbrechung im Fernsehen, eröffnet Billy ihr, dass er schwul ist. Und nur kurze Zeit später spricht er sein Vorhaben an, die Regierung von Hong Kong vor Gericht zerren zu wollen um zu erreichen, dass das Schutzalter für Homosexuelle jenem von Heterosexuellen angepasst wird. Billy war und ist ein Mann der Taten und bereits in jungen Jahren zeigte er sich von seiner kämpferischen Seite – seiner Mutter derweil blieb fast nichts anderes übrig als mitzuziehen. Durch das enorme Medienecho, welches die Klage vor Gericht mit sich brachte, erfuhren auch gleich alle Verwandten und Freunde von Lily Jok, dass ihr Sohn schwul ist. Doch das Feedback darauf war umso positiver. Selber bezeichnet sich Lily Jok als eine typische Frau mit einem alltäglichen Leben. Sie sei nicht besonders gebildet, da sie nur die Grundschule besuchte, da die Bildung zu ihrer Zeit noch nicht frei war. Ihre Familie hatte ein Geschäft, welches jedoch noch vor der Geburt von Billy schloss. Darauf arbeitete sie als Nagelpflegerin. In den letzten Jahren habe sich ihr Leben aber sehr stark verändert. Sie sei gewachsen und habe viel mehr von der Welt gesehen. Im Interview mit gay.ch erzählt Lily Jok vom Coming out ihres Sohnes, darüber, wie sie selber zu einer LGBT-Aktivistin wurde und über ihre Wünsche für Billy und für die Zukunft der Community. gay.ch: Wie war das Coming out von Billy für Dich? War es eine Überraschung oder hattest Du bereits eine Vorahnung – viele Mütter haben ja dieses spezielle Gespür für so etwas… Lily Jok: Ich denke, ich hatte schon immer das Gefühl, dass Billy schwul ist, aber ich wollte es nie wahrhaben und habe es immer verdrängt. Mit verdrängen meine ich, dass ich nie wirklich darüber nachgedacht habe. Als er dann sein Coming out hatte, war ich dann sehr überrascht und auch bestürzt. Ich konnte an nichts anders mehr denken, war sehr betroffen und ich machte mir auch grosse Sorgen, dass er niemanden hat, welchen ihn durchs Leben begleiten wird. Ich wollte immer erleben, dass Billy heiratet und Kinder hat, und diese Seifenblase zerplatze auf einmal mit seinem Coming out. Wir waren damals am Fernsehen, und während einer Werbeunterbrechung sagte er mir, dass er mir etwas sagen müsse, und ich wusste gleich, dass nun etwas passieren wird. Er sagte damals nicht nur,

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dass er schwul ist, sondern, er erklärte mir zu dieser Zeit auch gleich, dass er die Regierung vor Gericht bringen wolle, da es es für Homo- und Heterosexuelle ein unterschiedliches Schutzalter gebe. Ich wusste gar nicht, wie ich ihm dabei helfen konnte. Wir hatten viele Gespräche, und ich habe mir aber immer eingeredet, dass er sich wieder ändern werde. Er war ja noch sehr jung und vielleicht war er auch einfach verwirrt. Das alles war vor acht Jahren, heute habe ich nicht nur gelernt damit umzugehen, sondern, ich habe es auch akzeptiert. Ich weiss, dass er immer noch einen Partner finden und Kinder haben kann, wenn er möchte. All dies spielt nun keine Rolle mehr, so lange er glücklich ist, und dabei soll es überhaupt egal sein ob sein Partner nun ein Mann oder eine Frau ist.


Wie haben deine Familie und Freunde reagiert? Haben sie sich gegenüber Dir verändert? Ich musste mich nicht quasi “selber outen” bei meinen Freunden und meiner Familie. Billy’s Klage gegen die Regierung erregte soviel Aufmerksamkeit in den Medien, dass es alle, welche die Zeitung lesen, praktisch zur gleichen Zeit erfahren haben. Überraschenderweise waren mein Mann, meine Brüder und Schwestern und auch meine Mutter sehr unterstützend. Auch die Freunde, welche mich anriefen, sagten mir nur positives. Dies hat mich zu einem grossen Stück erleichtert. Bist Du darauf mit anderen Müttern und Väter in Kontakt getreten, welche die Anliegen der LGBTs mit Dir zusammen unterstützen? Als sich Billy bei mir geoutet hat, kannte ich keine anderen Eltern von LGBT-Kindern. Erst etwa drei Jahre später ging ich in eine Elternorganisation, welche zur BGCA (Boys and Girls Culb Asso) gehört, und welche mich eingeladen haben um an einer Dokumentation mitzuarbeiten, welche sich um die Erfahrungen von Eltern dreht, deren Kinder sich bei ihnen geoutet haben. Es war die Idee von Billy, dass ich an diesem Dreh mitmachen solle. Doch mit dem Release dieses Shortfilms fingen sie an, mich immer wieder zu sich einzuladen. Anfangs dachte ich, dass ich das Ganze zuerst alleine verarbeiten muss, doch als ich dort war, sah ich viele Eltern, welchen es noch viel schlechter ging als mir. Und mit schlechter meine ich deren Gefühlslage und die Akzeptanz darüber, als sie von der sexuellen Orientierung ihrer Kinder erfahren haben. Es war auch damals als ich merkte, dass ich positiver sein muss um dort bei den Eltern zu sein, um ihnen auch zu zeigen, dass alles okay ist. Bevor ich anfing zur Elternorganisation zu gehen, wusste ich wirklich nicht wie ich damit umgehen soll und ich hatte niemanden um darüber zu sprechen. Heute machst Du sogar öffentliche Auftritte um für die Rechte für deinen Sohn und für die gesamte LGBT-Community zu kämpfen. Dafür brauchst Du sicher auch viel Energie, denn ich denke, es geht diesbezüglich nur in kleinen Schritten vorwärts. Woher nimmst Du die Kraft immer weiterzumachen? Die vielen Eltern, welche ich traf, gaben mir sehr viel Kraft, wie auch bei BGCA, welche auch ein LGBT-Jugendzentrum haben, in welchem sich jeweils die Jungen treffen können. Als sie mich dort trafen und mir sagten, wie sie sich freuten, als sie Billy und mich zusammen gesehen haben, und mir dann auch noch sagten, dass sie sich wünschten, dass ihre Mutter ebenfalls so offen wäre, gab mir das nochmals enorm viel Kraft. Einmal kam sogar eines der „Kinder“ zu mir und fragte mich, ob sie mich umarmen dürfe. Unsere Kinder bleiben unsere Kinder und wir lieben sie. Wir sollten sie unendlich und bedingungslos lieben, egal was für eine sexuelle Orientierung sie haben.

Hong Kong hat innerhalb von China einen Sonderstatus, habt ihr auch Kontakt zu anderen Organisationen in China, wie etwa zur Elternorganisation PFLAG China, welche momentan sehr aktiv ist? Und wie sieht es mit internationaler Unterstützung aus? Wir hatten lange keinen Kontakt zu China, bis vor wenigen Wochen. Am zweiten Juli-Wochenende kamen uns erstmals Eltern von PFLAG China besuchen. Das war das erste Mal, dass wir sie trafen. Vor ein paar Monaten war zudem Mama Kuo aus Taiwan in Hong Kong zu Besuch, und sie kam auch an ein Treffen unserer Elternorganisation. Ich lernte damals, wie weit fortgeschritten sie bereits sind um die Rechte von LGBTs zu schützen. Etwas was sie mir sagte, hat mich sehr betroffen gemacht: Wir würden immer sagen, wie wir unsere Kinder lieben, dass wir für sie da waren als sie von Bullying betroffen waren oder diskriminiert wurden als sie jünger waren, oder als sie grösser wurden und in die Schule gingen. Wir seien immer für sie da gewesen. Das hat mich sehr getroffen, und ich fragte mich, wo ich war, als Billy mit all dem auf sich alleine gestellt war. Vielleicht eine etwas heikle Frage: Würdest Du die LGBT-Community ebenfalls unterstützen wenn dein Sohn nicht schwul wäre? Oder anders gefragt: Welche Haltung hattest Du gegenüber LGBTs bevor sich Billy bei Dir geoutet hat? Ich lernte durch meine Arbeit früher auch Lesben kennen und sie sagten mir immer, wie schwierig es für sie sei, ihren Eltern nicht erzählen zu können, wer sie wirklich sind. Ich habe immer mit ihnen mitgefühlt. Aber als sich mein Sohn bei mir geoutet hat, war es trotzdem ein Schlag. Jetzt, wenn ich daran denke, würde ich mehr für meine LGBT–Freunde da sein. Was ist dein kurzfristiges Ziel für die LGBT-Community, welches dein längerfristiges? Was denkst Du, ist in Hong Kong überhaupt möglich zu erreichen? Hong Kong bleibt eines der wirtschaftlich fortschrittlichsten Zentren der Welt, welches aber die Problematik der Diskriminierung von LGBTs immer noch missachtet. Wir haben nach wie vor kein Anti-Diskriminierungsgesetz, welches dies verbietet. Ich bleibe aber voller Hoffnung, dass sich dies ändern wird. Wir haben in Hong Kong nun den ersten, offen schwulen Abgeordneten und ich war bei Treffen, bei welchen wir viel Unterstützung erhalten haben. Nur schon alleine, einfach da zu sein, damit erhoffe ich, dass sich mehr Eltern zu diesem Schritt entscheiden ohne dass sie sich davor fürchten müssen, wenn ihre Freunde oder Verwandten erfahren, dass ihr Sohn oder ihre Tochter schwul oder lesbisch ist.

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H O N G

K O N G

Während andere Städte und Metropolen eine Pride Week haben, so feiert Hong Kong gleich eine ganze „Pink Season“ und damit das grösste Kunst-, Sport- und Kulturfestival für LGBTs in ganz Asien. Von Ende August bis Anfangs November finden Parties, Contests, Konferenzen, ein Filmfestival und vieles mehr statt. Der Startschuss fällt bereits Ende August mit dem HK Gay and Lesbian Film Festival. Während zwei Wochen zeigt das Filmfestival eine Auswahl an LGBT Streifen aus allen Teilen der Welt und verleiht über dies auch noch den Prism Award. Zu den weiteren Highlights gehören sicherlich auch die beiden Openair Parties: Am 6. Oktober heisst es Out in the Open, und am 20. Oktober Flotilla. Bei Out in the Open stürzen sich die Jungs in die Speedos und geniessen einen heissen Tag am Strand unter der Sonne Hong Kongs – coole Drinks und die besten DJs der Stadt inklusive. Bei Flotilla geht es dann ab auf See: Duzende von Boote setzen Segel und fahren miteinander von Downtown Hong Kong etwa 40 bis 50 Minuten bis zu einer der vorgelagerten Inseln, ankern und dann wird gefeiert. Man schwimmt von Boot zu Boot, lernt neue Freunde kennen, geniesst die Sonne und einen schönen Tag auf und im Wasser.

PINK SEASON

IM HERBST GEHT ES IN HONG KONG RUND

In diesem Jahr wird es zudem am 24. Oktober erstmals einen Out On The Street-Event im Fernen Osten geben, eine Konferenz von LGBT-Führungskräften, welche für und vom Finanzsektor organisiert wird. Angefangen haben diesen Event die grossen Wallstreet-Banken, und mittlerweile finden immer wieder solche Konferenzen rund um den Globus statt mit Teilnehmern von allen namhaften und weltweittätigen Grosskonzernen, um ein Zeichen für ihre LGBT-Mitarbeiter zusetzen. Für die Lesben wiederum bietet Pink Season ebenfalls zahlreiche Events, wie unter anderem zwei Parties, am 1. Oktober und am 5. November, welcher von Les Peches organisiert werden. Des Weiteren gibt es während dem Festival auch diverse Sportveranstaltungen wie Volleyball oder Wandern, aber auch Drag Games, und in diesem Jahr wird zudem wieder ein Mr. Gay Hong Kong gewählt. Wie in den USA bereits Tradition, schliesst sich auch das Disneyland Hong Kong dem Festival an und lädt zu einem Gay Day.

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Weitere Infos zur Pink Season in Hong Kong findest Du hier: www.pinkseason.hk

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Q U E E N S T Wieso bist du nach Queenstown umgezogen? Ich habe mich Ende 2009 entschieden, dass ich mal von Europa weg muss für ein Jahr. Meine Englischkenntnisse waren ebenfalls nicht die Besten. Ich hatte kein bestimmtes Ziel, dachte an Australien, aber meine frühere Arbeitskollegin hat mir Neuseeland sehr empfohlen. Nach kurzer Überlegung war mein Flug gebucht und das Visum beantragt. Im April 2010 ging es los. In Queenstown ist mir dann das Geld ausgegangen und so habe ich dort nach Arbeit gesucht und etwas gefunden. Wann und wo hast du deinen Partner Tom kennengelernt? Ich habe Tom im November 2010 durch meine Freunde im Hostel in Queenstown kennengelernt. Er hat in einem Irish Pub gearbeitet, indem wir uns öfters aufgehalten haben. Er lebt schon seit ein paar Jahren in Queenstown.

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Bist du wegen ihm nach Neuseeland umgezogen? Ich bin nicht wegen ihm nach Neuseeland gekommen, aber ich bin wegen Tom in Neuseeland geblieben. Ich hatte bereits wieder Pläne nach Deutschland zurückzukehren. Ich wollte eigentlich keine feste Beziehung anfangen in Neuseeland, aber als ich Tom kennengelernt habe, wusste ich, dass er derjenige ist, den ich immer gesucht habe. Im April dieses Jahr bist du mit Tom eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft eingegangen, doch laut Gesetz wird die eigentliche gleichgeschlechtliche Ehe erst im August 2013 in Kraft treten. Werdet ihr dann „richtig“ heiraten? Ja, auf jeden Fall. In der Woche als wir unsere Partnerschaft eingetragen hatten, war die Entscheidung hier in Neuseeland gefallen. Es ist toll endlich die gleichen Rechte zu haben, wie alle anderen. Ist mit der Inkraftsetzung der gleichschlechtlichen Ehe neu auch die Adpotion durch ein Gay-Paar im Gesetz verankert? Ja das ist es. Ich denke jeder sollte das Recht haben Kinder adoptieren zu können.


LIEBE IN NEUSEELAND O W N

STEPHAN HILDEBRANDT BLIEB WEGEN DER LIEBE IN QUEENSTOWN, NEUSEELAND. WIR HABEN IHM EIN PAAR FRAGEN ZU SEINER NEUEN WAHLHEIMAT & DEREN COMMUNITY GESTELLT.

Gibt es auch Gegner, die immer wieder Aktionen durchführen? Von Aktionen habe ich eigentlich nichts mitbekommen. Auf jeden Fall gab es Gegner, aber die gingen nicht gleich auf die Strasse. Das was man in Frankreich sieht, finde ich sehr lächerlich. Die sollten sich eher um ihre eigenen Probleme kümmern. Wir leben nicht mehr im 15. Jahrhundert. Wie ist die allgemeine Stimmung in Neuseeland gegenüber der LGBTI-Community? Ich muss sagen, die ist sehr gut. Neuseeländer sind gegenüber unserer Community sehr offen. „Kiwis“, wie sich die Neuseeländer nennen, interessieren sich nicht so sehr dafür was du bist, es kommt eher auf deine Persönlichkeit an. Hier in Queenstown ist es sogar noch besser. Da in der Stadt sehr viele junge Leute leben, hat man hier eigentlich gar keine Proble-

me. Queenstown organisiert sogar jährlich eine Gay-Ski-Week. Die LGBTI-Community in Queenstown wächst jährlich. Nicht weit von euch liegt ein Inselstaat, der das pure Gegenteil ist: Im mit Neuseeland assoziierten Inselstaat Cook Islands ist Homosexualität illegal. Ist das in Neuseeland ein Thema? Ich habe nicht viel davon mitbekommen. Ich kann also leider nicht viel darüber sagen. Aber die Cookinseln sind sehr religiös. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir dort nicht aktzepiert werden. Da ist das Thema, dass man in Australien noch keine gleichgeschlechtliche Partnerschaft eintragen lassen kann, schon grösser, was Neuseeland nun ja eigentlich zu Gute kommt. Viele Paare aus Australien werden nun zu uns kommen und heiraten. Das heisst auch, mehr Geld für das Land. Ich hoffe nur,

dass wir bald auf der ganzen Welt akzepiert werden. Ist mit der Öffnung der Ehe in Neuseeland alles erreicht, oder gibt es noch Punkte, bei welchen die LGBTI für ihre Rechte kämpfen müssen? Ich denke, es ist alles erreicht mit der Öffnung. Wir haben nun die gleichen Rechte wie jeder andere auch. Es sollte ein Beispiel für alle Länder auf der Welt sein. Ich wünsche nur, dass auch in ganz Europa die gleichgeschlechtliche Ehe bald eingeführt wird, da Tom und ich auch zuhause ein Ehepaar sein möchten, mit allen Rechten und Pflichten. Bildlegende: Stephan (links) und Tom (rechts)

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FREDDY BURGER MANAGEMENT PRÄSENTIERT

P A R I S & Jugendliche, die nach ihrem ComingOut vor die Türe gesetzt werden, sind keine Seltenheit. Auch in Frankreich nicht. Seit zehn Jahre bietet die Organisation „La Refuge“ diesen Menschen Beistand, Hilfe und eine temporäre Bleibe. Die aufgeheizte Stimmung durch die Diskussion um die Öffnung der Ehe bekommen nun auch sie zu spüren.

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Im Juli 2012 kündigte die französische Regierung für 2013 an, die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen. Seither laufen im französischen Telefondienst „SOS Homophobie“ die Linien auf Hochtouren. Laut der Präsidentin dieses Telefonangebots, Elisabeth Ronzier, stieg die Anzahl im Jahr 2012 um 30 Prozent – Tendenz steigend. Bei „La Refuge“ fand eine ähnliche Entwicklung statt: Allein im Dezember 2012 gingen 200 Anrufe ein, sechs Mal soviele wie normalerweise.

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FÖRDERUNG DER JUGENDLICHEN „La Refuge“ ist eine einzigartige Organisation in Frankreich, welche im Frühling dieses Jahres ihr 10-jähriges Jubiläum feiern konnte. In Paris, Marseille, Lyon, Montpellier und Toulouse werden Gemeinschaftswohnungen für HomophobieOpfern zwischen 16 und 25 Jahre angeboten. Zurzeit werden 55 Jugendliche in WGs beherbergt. Zur Bleibe, die im Normalfall auf sechs Monate beschränkt ist, kommt pädagogische, medizinische und psychologische Hilfe dazu. Ob man den Schulabschluss macht, eine Arbeit sucht oder sich ein neues Leben aufbauen möchte: Die nötige Unterstützung wird den Jugendlichen angeboten. Die aktuell sehr aggressive Stimmung macht sich in Paris bemerkbar: Während die 21 Plätze früher immer gut belegt waren, so gibt es inzwischen sogar eine Warteliste. Im Mai konnte man Paris auf 24 Plätze aufstocken. Letztes Jahr wurde ausserdem das Mindestalter von 18 auf 16 heruntergeschraubt. Hinter den Menschen, welche sich dort melden, stecken meistens bewegende Geschichten. Neun von ihnen wurden im Jahr 2010 im Buch „Casse-toi!“ („Verschwinde!) des bekannten französischen Autors Jean-Marie Périer verpackt.


AUSGESTOSSEN IN FRANKREICH C O

WENN SCHWULE JUGENDLICHE PLÖTZLICH AUF DER STRASSE STEHEN: DIE GAY-WG-ORGANISATION “LA REFUGE“ HAT IMMER MEHR ANMELDUNGEN

Die Umstände der Jungendlichen sind traurig, wie bei Antoine. Seine Geschichte wurde anlässlich des diesjährigen Internationalen Tages gegen Homophobie, am 17. Mai, veröffentlicht: Antoine wurde als 17-Jähriger von der Mutter vor die Türe gesetzt. Seit bekannt wurde, dass er schwul ist, sprach der neue Lebenspartner seiner Mutter nicht mehr mit ihm. Als Antoine eines Tages per Zufall die Gabel vom Freund seiner Mutter berührte, wurde er angeschrieen: Er solle das ja nicht nicht wieder tun. Er sagte es so, als würde Antoine eine ansteckende Krankheit haben. Für ihn war klar, dass seine Tage zuhause gezählt waren. Nach dem Rauswurf flüchtete Antoine nach Paris. Doch er konnte alleine nicht Fuss fassen und so zog er zu seinem leiblichen Vater. Doch als dieser eines Tages durch einen

Telefonanruf merkte, dass Antoine mit seinem Boyfriend telefoniert, gab er ihm fünf Minuten, um das Haus für immer zu verlassen. Antoine musste auf der Strasse schlafen. Sein Freund Tim ermutigte ihn schliesslich in seine WG bei „La Refuge Paris“ zu fahren. Zum Glück war dort gerade ein Bett frei. Doch Antoine verfiel in Depressionen und bekam Selbstmordgedanken. Ohne „La Refuge“ und ohne seinen Freund hätte er es wohl nicht geschafft wieder auf die Beine zu kommen. Heute macht er sich sogar Gedanken, ob er Tim heiraten soll. Auch über Kinder denkt er nach.

sation neue Wege, in dem sie an Schulen Vorträge hält. Angesicht der jüngsten, homophoben Vorfälle in Frankreich ist dies ein wichtiges Präventionsmodell für die Zukunft. Zu tun gibt es im Nachbarland noch viel. Obwohl am 29. Mai 2013 das erste gleichgeschlechtliche Paar in Montpellier heiraten durfte, so wurde ein paar Tage später, mitten in Paris, ein 19-jähriger Gay-Aktivist von Neonazis zu Tode geprügelt. Doch, sollte Antoine wirklich einmal selber Kinder haben: Sie würden bestimmt nicht bei „Le Refuge“ landen…

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AUFKLÄRUNGSARBEIT Doch „Le Refuge“ begnügt sich längst nicht mehr nur damit, Jugendliche in Not aufzunehmen. Seit drei Jahren geht die Organi-

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Y A O U N D É

REPRESSIVES KAMERUN SCHWULENAKTIVIST ERMORDET

Während wir Millionenmetropolen stets mit Offenheit und Toleranz in Verbindung bringen, so ist dies leider nicht überall auf der Welt der Fall, besonders nicht, wenn es um das Thema Schwule, Lesben und Transgender geht. Besonders in den grossen Städten Afrikas, von Teilen Südafrikas einmal abgesehen, ist Homophobie tief in der Gesellschaft verankert. Wohin dies führen kann, zeigt der Fall des prominenten Schwulenaktivisten Eric Ohena Lembembe aus Yaoundé, der Hauptstadt Kameruns. Er wurde am 15. Juli 2013 ermordet bei sich zu Hause aufgefunden. Wenn das US-Aussenministerium ein offizielles Statement veröffentlicht und es erst noch nur einer einzelnen Person widmet, dann muss diese Person etwas Besonderes geleistet haben. Dies trifft bei Eric Ohena Lembembe mehr als zu, doch der Anlass für die öffentliche Erklärung ist leider mehr als schockierend. Die Leiche des prominenten Schwulenaktivisten aus Kamerun wurde von seinen Freunden am 15. Juli in seinem Zuhause in Yaoundé gefunden. Übel zugerichtet, wurde Lembembe zu Tode gefoltert. POLIZEI BRICHT TÜRE AUF Seine Freunde gingen zu ihm nach Hause, nachdem sie ihn per Telefon während der letzten zwei Tage nicht erreichen konnten. Die Türe war von Aussen verriegelt, doch durch ein Fenster konnten sie seine Leiche auf dem Bett sehen. Die herbeigerufene Polizei hat darauf die Türe aufgebrochen und damit sind sie ins Innere des Hauses gekommen. Das Genick und die Füsse von Lembembe waren gebrochen, und sein Gesicht, die Hände und die Füsse wurden – wohl mit einem Bügeleisen - verbrannt. In ihrem Statement verurteilt das amerikanische Aussenministerium den Mord an Eric Ohena Lembembe aufs schärfste und fordert die Behörden in Kamerun auf, den Mordfall präzise und konsequent aufzuklären und die mutmasslichen Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Die USA werden weiterhin dafür einstehen, dass die Menschenrechte, inklusive der Rechte für Schwule, Lesben und Transgender, respektiert werden – in Kamerun und überall auf der Welt. Man werde auch weiterhin solche Aktivisten unterstützen, wie Herr Lembembe, welcher für die Menschenrechte für alle einstand, egal wer sie sind oder wen sie lieben, heisst es weiter.

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Eric Ohena Lembembe war einer der prominentesten LGBTI-Aktivisten aus Kamerun, welcher weit über die Landesgrenzen hinaus auch international bekannt war, da er trotz widrigster Umstände und Todesdrohungen in seiner Heimat immer wieder die Stimme für die Rechte von Schwulen, Lesben und Transgender erhob. Kurz vor seinem Mord warnte er noch vor homophoben Schlägertrupps, welche es auf LGBT-Opfer abgesehen haben. Im Namen der Aids-Organisation Cameroonian Foundation for AIDS (CAMFAIDS) arbeitete er auch eng mit einer der weltweit grössten Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch, sowie mit den beiden lokalen Organisationen, Alternative-Cameroun und Association for the Defense of Homosexuals (ADEFHO), zusammen. Im Rahmen seiner Arbeit dokumentierte er Verhaftungen, Gewalt und Drohungen gegen LGBTIs im Land und versuchte auf politischem Weg zu erreichen, dass Homosexualität entkriminalisiert wird. ÜBER DEN TOD SCHOCKIERT Seine Organisationen sind schockiert über den Tod und sie teilen mit, dass sich die Situation, seit 2005, aber besonders in jüngster Zeit dramatisch verschlechtert habe. Bereits vor dem Mord habe es zahlreiche, gewaltsame Übergriffe auf Büros von Menschenrechts- und Schwulenorganisationen gegeben. So wurde der Hauptsitz von Alternative-Cameroun, wo unter anderem HIV-Medikamente an LGBTs abgegeben werden, kurz vorher in Brand gesteckt. Ein paar Tage vor dem Mord an Lembembe wurde im Büro des Menschenrechtsanwalt Michel Togué in der Hauptstadt Yaoundé eingebrochen. Der Anwalt vertritt diverse schwullesbische Klienten vor Gericht. Beim Einbruch wurde dessen Laptop gestohlen, sowie die Unterlagen zu den Fällen. Togué, wie auch Alice Nkom, welche ebenfalls LGBT-Opfer vertritt, haben beide auch schon mehrfach massive Morddrohungen erhalten, sowohl via eMail, wie auch via SMS. Obwohl sämtliche Vorfälle den Behörden gemeldet wurden, konnte bis heute kein Täter gefasst werden, damit liegt auch der Verdacht nahe, dass gar keine Anstrengungen unternommen wurden, um die Fälle aufzuklären. Togué selber ist bereits im Januar in die USA geflüchtet, nachdem er schon im November seine Familie dorthin geschickt hat, als ob er etwas geahnt hätte. Doch selbst in Amerika ist Togué nicht vor Anfeindungen sicher, noch immer erhält er massive Drohungen.

HOMOSEXUALITÄT ILLEGAL Homosexualität ist in Kamerun illegal und wird mit bis zu fünf Monaten Haft bestraft. Wie Human Rights Watch berichtet, geht kein Land südlich der Sahara vehementer gegen Homosexuelle vor als Kamerun. Sogar Politiker rufen immer wieder zu wahren Schwulenverfolgungen auf. Die Lage etwas zu beruhigen versucht hingegen der Staatspräsident von Kamerun. Nach einem Treffen mit dem französischen Staatspräsident François Hollande kam auch das Thema Homosexualität zur Sprache und Paul Biya beschwichtigte, dass sich die Haltung gegenüber Schwulen am Ändern sei. Dass es sich dabei aber vor allem um Schönfärberei handelt, zeigt alleine schon die Tatsache, dass es im Land immer wieder zu sehr willkürlichen Urteilen kommt. So wurden etwa im Oktober des vergangenen Jahres zwei Männer verhaftet. Ihnen wurde vorgeworfen, sie seien schwul, und das schlicht aus dem Grund, weil sie Baileys Irish Liquer getrunken haben. Dies sind nur zwei Männer von insgesamt mindestens 12, welche alleine im 2012 aufgrund ihrer angeblichen Homosexualität verhaftet und verurteilt wurden. Positiver stimmt jedoch die Tatsache, dass ein Gericht anfangs Januar ein Urteil gegen zwei Männer aufgehoben hat, welche zu jeweils fünf Jahren Haft verurteilt wurden, weil sie Frauenkleider und Make-up trugen. Dazu meinte Präsident Biya, dass er auch von Stammesangehörigen gehört habe, welche wegen ihrer Homosexualität in Gefängnissen einsassen und nun aber frei gelassen wurden. Das zeige, dass sich die Meinung diesbezüglich am Ändern sei und dass es keinen Grund zum Zweifeln gebe. Nach dem Mord an Eric Ohena Lembembe und den Überfällen und Drohungen zeigt sich aber vor allem, dass die Homophobie keine Grenzen zu kennen scheint, und dass da auch ein paar scheue Anzeichen eines Wandels die tiefsitzenden Probleme nicht lösen können werden. Da braucht es schon tiefgreifendere Reformen auf gesetzlicher Ebene, etwa in Form von Anti-Diskriminierungsgesetzen oder massiven Aufklärungskampagnen. Dabei sollten nicht zuletzt die Politiker mit gutem Beispiel vorangehen statt während dem Wahlkampf mit homophoben Aussagen Wählerstimmen zu erhaschen und damit die Stimmung weiter anzuheizen… ................................................................................

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APPENZELL: Freigelegte Intimbereiche und nackte Hintern gehören der Vergangenheit an. Ansonsten fallen für Nacktwanderer 200 Franken Bussgeld an. BALTIMORE / USA: 10-Dollar-Strafe für ärmellose Hemden. Das Gesetz stammt aus dem Jahre 1898! Der kleine Bundesstaat Maryland ist bekannt für seine skurrilen Gesetze aus alten Zeiten. So dürfen beispielsweise auch keine Löwen mit ins Kino genommen werden... BARCELONA: Dieses Bild (oben), welches im Oktober 2010 aufgenommen wurde, gehört der Vergangenheit an - im wahrsten Sinn des Wortes. Was früher erlaubt war, gilt nicht mehr: Nackt durch Barcelona zu gehen ist seit Mai 2011 verboten. Nackte Touristen stören der Meinung der Stadtverwaltung nach den Blick auf La Rambla, Sagrada Família und das gotische Viertel, und deshalb haben sie „Nacktheit auf öffentlichen Plätzen“ verboten. Sogar wer in Badeklamotten durch die Stadt läuft, muss mit 300 Euro Strafe rechnen. CANNES / FRANKREICH: Das Ende des berüchtigten Nacktbadestrandes Palm Beach an der Côte d‘Azur ist dem Besitzer eines angrenzenden Jachtclubs zu verdanken. Wer ertappt wird, zahlt elf Euro, Wiederholungstäter landen im Gefängnis. CASTELLAMMARE DI STABIA / ITALIEN: In der kleinen Stadt in der Nähe von Neapel sind Mini-

NACKTE TATSACHEN WO WAS NICHT ERLAUBT IST

Röcke strikte verboten, sonst gibts eine 500-EuroBusse. GOA / INDIEN: Touristen ist es seit 2010 verboten, die religiösen Stätten in Bikinis oder durchsichtigen Kleidungsstücken zu betreten. Auch am Strand - wo Nacktbaden nicht erlaubt ist - und öffentlichen Plätzen gilt: sexy Bikinis sind verboten. GRENADA / KARIBIK: Schnell in Shorts oder Bikini geschlüpft und auf geht’s zum Badestrand. Doch so einfach läuft das auf der kleinen Insel nicht: Der Ausflug zum Strand – egal ob vom Hotel oder Schiff aus – sollte nicht in Bademode vorgenommen werden, sonst winken die grenadischen Polizisten mit einem Strafzettel über 270 Dollar. KORSIKA: Oben ohne baden und sonnen ist in Frankreich generell akzeptiert – ausser in Korsika: Hier sind 150 Euro Strafe für jede Frau fällig, die sich obenrum frei macht und dabei erwischt wird. VATIKAN: Trägerärmel sowie kurze Hosen sind im ganzen Vatikan verboten. Findige Händler haben das zum lukrativen Geschäft gemacht: Sie verkaufen Hosen aus Papier zum Einmalgebrauch für einen Euro. THAILAND: T-Shirt-freies Autofahren? Ein No-Go! Sonst müssen mehrere 100 Baht hingeblättert werden - umgerechnet ca. 10 Franken.

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E U R O P A Tante Tratsch hat wieder Mal ihren Freundenskreis geplagt und es ist Zeit für ein Ratespiel um wahre Geschichten. Zum Thema des Magazins drehen sich alle Storys um Städte. Wie gewohnt: Eine davon ist eine Ente – also erfunden. Quack! Wer meint zu wissen, welcher Reisebericht frei erfunden ist, der schreibt uns an info@gay.ch mit dem Betreff: „Stadtente“. Zu gewinnen gibts einen Duft mit einer Prise von Reiselust aus dem Jean Paul Gaultier-Universum. Na dann, einsteigen und auf Reisen gehen. Aber bitte vorher anschnallen. Ein glücklicher Gewinner wird Ende September „Ahoi“ rufen. Zu gewinnen gibt es das schöne Eau de Toilette-Flakon von Jean Paul Gaultier „Le Male“ in der limiterten, saisonalen Verpackung „The Sailor Guy“. Einsendeschluss ist der 15. September. Viel Glück! Der Rechtsweg sowie die Korrespondenz über den Wettbewerb sind ausgeschlossen.

«IN FASZINIERENDEN BILDERN FÄNGT DER FILM DIE EXTREME HERAUSFORDERUNG FÜR DIE MÄNNER EIN. GEWALTIG IST AUCH DIE LEISTUNG DER FILMCREW, DIE FAST JEDEN FUSSTRITT DER MÄNNER, JEDE DISKUSSION UND FRUSTRATION EINFÄNGT. » ZITTY «SO EXTREM WIE DER WAGEMUT DER PROTAGONISTEN IST AUCH DER FILM, DER WIE KEINE ANDERE DOKU ZUVOR ABENTEUERLUST, ÜBERLEBENSDRAMA UND SCHWINDELERREGENDE BILDER MITEINANDER VERBINDET.» CINEMA «EXPEDITION INS UNGEWISSE» WDR 5

AB DEM 15. AUGUST IM KINO 24

LONDON SCHWULER KNUTSCHT MIT PROMI-LESBE Band Wir zählen das Jahr 1993 und die dem auf de 4 Non Blondes sind gera die Peak ihrer Karriere und erobern Meine Welt mit ihrem Hit „What’s Up“. ein Kollegin macht gerade in London Sprachkurs, also gehe ich sie besu r eine in wir en geh nds chen. Eines Abe Bier ein Bar n bare hein unsc , nen klei ne kippen und plötzlich entdeckt mei die und d, tglie dmi Ban ein Kollegin auso Dame ist erst noch lesbisch, gen hin en geh Wir . egin Koll ne wie mei en das und nach ein paar Gläsern fang en. tsch knu zu an ich und d Bandmitglie Wohl gemerkt: Ich schwul, sie lesr bisch. Meine Kollegin verlässt saue n im die Bar. Die Nacht habe ich dan eiFreien verbracht: Sie hat sich gew umaaufz re gstü nun Woh die mir , gert chen…


EINMALIGE REISEBERICHTE RATESPIEL: WO BLOSS IST DIE ENTE?

AMSTERDAM KURIER SPIELEN, NIGHTLIFE GENIESSEN „Dieses Muster muss noch heute zum Kunden nach Amsterdam“, sagte mein Chef damals. Es war 14 Uhr, ich rief alle Kurierunterneh ins „Ab sagte: Chef Mein . Absage eine überall bekam ich und an men Flugzeug“. Tat ich dann auch. Am Flughafen eilte der Kunde herbei, nahm die Ware mit und weg war er. Ich nahm ein Hotelzimmer gleich auf beim Flughafen. Teuer zwar, aber auf Nummer Sicher. Ging ja auch in nie noch war ich und lig langwei mir war es Aber n… Geschäftskoste , Amsterdam gewesen, also ging ich rein in die Stadt, fand eine Gay-Bar s morgen Uhr 8 Um Zeit. die vergass und ty landete in einer Gay-Par Hotel, musste ich dann auf den Rückflug: Noch in letzter Sekunde zum sleep! No Kids. de Lärmen mir: Vor g. kurz duschen und ab ins Flugzeu fürs Als ich ankam musste ich gleich an einen externen Kurs, den ich Spät halten. wach kaum mich konnte Geschäft absolvieren musste. Ich mich wenn Auch g. Wohnun meine endlich ich e erreicht am Abend habe mein Gewissen geplagt hat wegen dem teuren Hotelzimmer: Ich Das tet. gebeich nie aber es ich hab Chef Meinem fen. sehr gut geschla war bisher die teuerste Dusche in meinem Leben…

PARIS DATE ENDET AN DERS, ALS GEDACHT Es hätte ein rom antisches Date se in sollen. Damals wa r Internet-Dating noch was Neues und Au fregendes. Glüc k hatte ich, dass der He rr auch der auf de m Bild war. Schliesslich bin ich von der Sc hweiz aus mit dem Zug nach Paris gefahr en. Bevor wir zu ihm fahren konnten, musste er aber noch wa s erledigen, also liess er mich in einer Ba r warten. Währe nd der Wartezeit setzte sich ein sehr att raktiver Mann zu mir und wir unterhielten uns prächtig. Dann ka m mein Date zurü ck und war so eifers üchtig geworden , dass er mir erstmal di e Leviten gelese n hat… Wir fuhren zu ih m, aber die Stim mung war definitiv im Tief . Ich packte meine Sachen und verli ess das Haus. Irg endwo, mitten in einem Vorort von Paris . Bis ich wieder in der Sta dtmitte war, wurd e es wieder hell. Am Nachmittag nahm ich den Zug zurück in die Schweiz. W enigstens da hab ich prächtig geschlaf en und vom schöne n Pariser geträum t, den ich in der Bar ge troffen hatte…

SITGES WIEDERSEHEN MIT PAPA Im Sommer 2007, nach einer langen Zeit ohne Ferien, entschieden sich mein bester Kumpel und ich mal richtig auf die Pauke zu hauen. Sitges schien uns die richtige Destination: Eine Woche Sonne, Party, schöne Männer. Am zweiten Tag… Sonnenbrand vom Feinsten. Ich blieb im Hotel, cremte mich den ganzen Tag ein, am Tag danach wieder Strandpause. Die Hälfte der Woche war vorbei. Frust! Am Abend sagte ich: „Los, ausgehen. Ich muss raus!“ In der ersten GayBar sah ich nach ein paar Minuten People-Check meinen Vater mit einem anderen Mann knutschen! Meine Eltern sind seit 1997 geschieden und gingen im Streit auseinander. Mit meinem Dad hatte ich seither den Kontakt abgebrochen. Er wusste damals noch nicht, dass ich schwul bin… Auf jeden Fall sind wir aber husch und schnell aus dem Laden gewesen. Ich hab es am nächsten Tag meiner Mam erzählt. Sie wusste damals auch noch nichts davon!

GLASGOW WENN DIE STADT ZUR METHODE WIRD Mein Freund und ich sind nach Glasgow gefahren, weil da eine britische Sängerin auf Tournee war, die noch nie in der Schweiz aufgetreten ist, und es wohl auch nie tun wird. Wir sind nach Edinburgh geflogen, haben die Stadt zwei Tage lange erkundet, haben ein Auto gemietet und sind mit Müh und Not bei Linksverkehr los gefahren. Kaum ein paar Meter durch die Stadt gefahren, fuhren wir so schräg in eine Verkehrsinsel, dass der Pneu gleich ein Loch bekam. Radwechsel: Das schaffen wir locker. Mit grosser Freude sitzen wir ein paar Stunden später im Konzert. Während dem Gig jedoch der nächste Schock: Ein grosser Knall ertönt... Eine Frau ist ohnmächtig geworden und mit dem Kopf gegen die Bar geknallt. Mein Freund, ein Assistenzarzt, eilt herbei und leistet erste Hilfe. Dabei muss er die Glasgow Coma ScaleMethode anwenden: Damit wird die Erfassung der Bewusstseinsstörung erfasst. Die Frau wird mit dem Krankenwagen abtransportiert, das Konzert geht weiter. Wir kehren zurück ins Hotel. Irgendwie müssen wir schmunzeln. GlasgowMethode in Glasgow...

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E U R O P A Falls du von einer Stadt nicht genug kriegst, dann nimm doch zwei auf einmal. Wir liefern dir drei Vorschläge dazu. HELSINKI – STOCKHOLM Vorzugsweise machst du diese Tour im Sommer, denn im Hohen Norden sind dann die Tage länger. Wenn du es noch nie erlebt hast: Um Mitternacht ist es noch nicht richtig dunkel, und so bekommst du ein ganz anderes Zeitgefühl. Für Helsinki nimmst du dir zwei Tage Zeit. Die Stadt ist vor allem für seine architektonischen Highlights bekannt. Neben eindrucksvollen Sehenswürdigkeiten bietet die Hauptstadt Finnlands aber auch zahlreiche Naherholungsgebiete, denn dreissig Prozent des Stadtgebiets bestehen nämlich aus Parks oder Wäldern. Den Weg nach Stockholm machst du dann mit einer Fähre, etwa mit der Gesellschaft „Silja Line“. Die Fahrt dauert rund 17 Stunden und die günstigste Kabine gibt’s bereits für rund 250 Franken. Stockholm ist eine bezaubernde Stadt. Nicht nur die besondere Lage am Ufer und auf zahlreichen Inseln machen die skandinavische Metropole aus, sondern auch eine Vielzahl an Sehenswürdigkeiten laden zu einem schönen Stadtrundgang: Im Trendquartier Södermalm ist vor allem die junge Szene unterwegs und es hat viele SecondHand-Läden. Für ABBA-Fans gibt es seit neuestem zudem ein ABBAMuseum. Ebenso attraktiv sind die zahlreichen, kleinen Parks und Museen, die gerne auch von den kunstinteressierten Einheimischen besucht werden. PARIS – LONDON Zwei Metropolen, die zwar ähnlich pulsieren, jedoch sowohl vom Stadtbild wie auch von der Kultur

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EINE REISE, ZWEI STÄDTE

her einen äusserst spannenden Kontrast bieten. Ausserdem haben sie schier endlos viele Sehenswürdigkeiten und ein kaum überblickbares Kulturangebot zu bieten. In Paris ist der Eiffelturm natürlich ein Muss um einen ersten Überblick über die Stadt zu gewinnen. Zum Verweilen bieten sich dann unter anderem die Parks Jardin Du Luxembourg oder der Parc des Buttes-Chaumont an. Aktuellstes Highlight ist zudem die in diesem Sommer eröffnete, neue Uferpromenade vom Eiffelturm in Richtung Notre-Dame: Wo früher tausende Autos pro Stunde über den Asphalt rollten, gibt es nun auf 2.3 Kilometern schwimmende Gärten, Sportgeräte, Kletterwände und vieles mehr. Kunstinteressierte wiederum finden grossartige Ausstellungen in Museen wie dem Palais de Tokyo, der Fondation Cartier oder dem bekannten Centre Pompidou. Das feine Essen aus aller Herren Ländern sollte man ebenso in aller Ruhe geniessen. Mit der Metro kommt man zudem schnell und einfach überall hin. Nach London „hoppt“ man am Besten mit dem Eurostar. Die Zugfahrt dauert rund 2.5 Stunden, ist man einmal im Tunnel drin, kommt man nach 20 Minuten bereits in England raus und nach weiteren 30 Minuten erreicht man bereits die britische Hauptstadt. London ist vor allem für sein intensives und ausschweifendes Nachtleben bekannt, doch wer es lieber ruhiger mag, der findet auch eine schier unendliche Zahl an Musicals und Theater, in welchen auch immer wieder Hollywood-Grössen zu sehen sind, aktuell unter anderem Daniel Radcliffe und Kim Cattrall oder demnächst Vanessa Redgrave und Jude Law. Spannend ist zudem auch der aktuelle Bauboom in der Stadt: Die Wolkenkratzer werden

immer spektakulärer und wachsen immer höher in den Himmel und in zahlreichen Entwicklungsgebieten schiessen ganz neue Stadtviertel aus dem Boden. Das Gay-Viertel in Soho mit all seinen Bars ist zudem immer ein Abstecher wert. WIEN – BUDAPEST Ab in den Osten von Europa, historisch geprägte Städte entdecken und dazwischen noch eine schöne Flussfahrt geniessen. Eine Kombination für alle Sinne. Der unglaubliche Charme von Wien ist bekannt: Die Hauptstadt Österreichs atmet schwule und lesbische Geschichte wie kaum eine andere europäische Metropole - schwule Kaiser, Kriegsherren und Komponisten. Die Donaustadt bietet ein herausragendes Kulturangebot von Kunst über Oper bis hin zu einer bunten Partyszene. Doch auch architektonisch ist Wien eine wahre Perle: Von den Prachtbauten des Barock über den goldenen Jugendstil bis hin zu aktueller Architektur. Von Wien aus geht’s dann zu Wasser auf der Donau in Richtung Budapest. Die ungarische Hauptstadt verbindet auf einzigartige Weise Historisches und Modernes. Die Donau, die sich wie ein Faden durch die Stadt zieht, trennt das hügelige Buda vom flacheren Pest. In Budapest sollte man ein Besuch in einem der vielen Bäder unbedingt einplanen, denn die ungarische Metropole ist die grösste Kurstadt Europas. Falls du Lust bekommen hast, eine dieser Reisen zu machen, melde dich bei unserem Partner Pinkcloud Travel Service, von dem wir die Idee für diese Reportage bekommen haben: www.pinkcloud.ch

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Z Ü R I C H So.15.09.13, 20h: COCOROSIE Seit mehr als zehn Jahren musizieren die beiden Schwestern bereits miteinander, und dabei sind Bianca und Sierra aka CocoRosie heute trendiger denn je. „Freak Folk“ ist derzeit in aller Munde, doch CocoRosie scheren sich um jegliche Trends, viel lieber tauchen sie ein in ihre ganz eigenen Klangsphären und bringen zusammen, was eigentlich nicht zusammengehört. Pop-affine und wunderbar melodiöse Stücke werden dank Sierras Opernstimme zart-zerbrechlich und schaurig schön. Am 15. September schauen die Beiden im Zürcher Kaufleuten vorbei um ihr aktuelles Album „Tales Of Grass Widow“ live zu präsentieren… Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich Infos zum Konzert und Tickets gewinnen: www.gay.ch/events und www.allblues.ch ------------------------------------------------------------------Di.08.10.13, 19.15h (Biberist), Mi.09.10.13, 19.15h (Zürich): BEATRICE EGLI Sie ging nach Deutschland um zu gewinnen, und wie: Beatrice Egli aus Pfäffikon gewann mit einem überwältigenden Stimmenanteil von über 70 Prozent Europas grösste Castingshow, nämlich Deutschland sucht den Superstar. Mit ihrem Album „Glücksgefühle“ hielt sie sich hierzulande während Wochen auf der 1 der Albumcharts auf, höchste Zeit also, dass sie nun die Herzen ihrer Fans auch live auf der Bühne erobert. Zusammen mit einer Live-Band kommt nun Beatrice Egli erstmals für zwei Konzerte in ihre Heimat zurück: Am 8. Oktober wird sie in Biberist, und am darauffolgenden Tag in Zürich ihre Schlagerqualitäten unter Beweis stellen… Biberena, Emmenstrasse 3, 4562 Biberist Volkshaus, Helvetiaplatz, 8004 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/events oder www.starclick.ch ------------------------------------------------------------------Mi.27.11. – So.22.12.13, Div. Zeiten DIE SCHÖNE UND DAS BIEST Nach ausverkauften Gastspielen in Wien und Köln, sowie Aufführungen in der renommierten Semperoper Dresden kommt das Musical mit insgesamt über 100 Beteiligten nun für vier Wochen vom 27. November bis zum 22. Dezember ins Zürcher Theater 11. Zwei Oscars und fünf Grammys für die Musik, sowie eine Oscar-Nominierung in der Kategorie „Bester Film“: Disney schuf mit Die Schöne Und Das Biest Anfang der 90er einen seiner grössten Filmerfolge. Ein unvergessliches Erlebnis für alle, die sich von der Magie einer der romantischsten Liebesgeschichten betören lassen möchten! Theater 11, Thurgauerstrasse 7, 8050 Zürich Infos und Tickets: www.gay.ch/events und www.musical.ch

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KULTUR-TIPPS

VORSCHAU AUF 3 KONZERTE & 1 MUSICAL

MEDIENPARTNERSCHAFT

Mi.02.10.2013, 19.30h YOAV

Ein Mann – eine Gitarre – unglaublicher Sound: Am 2. Oktober stellt Yoav im Zürcher Papiersaal sein einzigartiges Können live unter Beweis und präsentiert dabei auch gleich sein neues Album „Blood Vine“. gay.ch freut sich ausserordentlich das Konzert von Yoav als Medienpartner zu präsentieren. Yoav hämmert auf seiner Gitarre, klopft, zupft und kratzt, dann loopt er das Ganze live auf der Bühne und singt dazu: So entstanden Tracks mit einem elektronisch anmutenden Beat, eigenwillig und einfach typisch Yoav. Songs wie „Club Thing“, „Beautiful Lie“ oder „Adore Adore“ schafften es dann auch die Charts in Europa zu erobern.

Seine Wurzeln liegen in Israel, Rumänien und Südafrika, er studierte in London, zog darauf nach New York, lebte zudem in Paris und Berlin und ist nun wieder zurück in London. Genauso schwierig wie die wirkliche Heimat des Kosmopoliten, so ist auch sein Sound einzuordnen – Yoav lässt sich nun mal schlecht in eine Schublade pressen. Er bezeichnet seine Musik selbst schlicht als „Beck meets Buckley meets Björk“, was vielleicht gar nicht mal so verkehrt ist. Nach seinem erfolgreichen Debütalbum „Charmed & Strange“ folgte das zweite Album „A Foolproof Escape Plan“, und nun ist er mit seinem dritten Album „Blood Vine“ auf Tour um es live vorzustellen – und dazu nimmt er auch gleich noch einen Special Guest mit. Papiersaal, Kalanderplatz 1, 8045 Zürich Mehr Infos und Tickets: www.gay.ch/events und www. mainlandmusic.com

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S C H W E I Z

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BASEL:

-----------------------------------------------------------------------Fr.16.08.13, 22h – ESCARGOT: Birthday In dieser Nacht steht für einmal das Label im Mittelpunkt, feiert Escargot doch seinen zweiten Geburtstag! Kuppel, Binningerstrasse 14, 4051 Basel ................................................................................... Sa.17.08.13, 22h - GAMEBOYS: Mario Aureo Nach einer Pause kehrt die GameBoys am 17. August wieder auf den Partykalender zurück, und holt dazu Mario Aureo an die Decks… Kuppel, Binningerstrasse 14, 4051 Basel ................................................................................... Sa.17.08.13, 23h – QUEERPLANET Nach der Sommerpause meldet sich die queerPlanet am 17. August zurück: Resident Taylor Cruz und Olivier aus Strassburg sorgen für den entsprechenden Sound… Singerhaus, Marktplatz 34, 4051 Basel ................................................................................... Sa.24.08.13, 22h - RAINBOW - Feel The Heaven Feiern ganz nah am Himmel: Am 24. August an der Rainbow – Feel The Heaven auf zwei Dancefloors in der Bar Rouge. Bar Rouge, Messeplatz 10, 4058 Basel ................................................................................... Sa.07.09.13, 21h - ISOLA - Opening Event Das Isola hat eine neue Heimat gefunden: Nach dem En Vogue ist das Partylabel ab September regelmässig einmal im Monat im Saxo zu Gast… Saxo, Theaterstrasse 4, 4051 Basel ................................................................................... Sa.14.09.13, 23h – QUEERPLANET José Jones und Resident Taylor Cruz werden an der September-queerPlanet am DJ Pult im Singerhaus stehen… Singerhaus,Marktplatz 34, 4051 Basel ...................................................................................

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................................................................................... Fr.20.09.13, 22h – ESCARGOT: audiotheque Aus Bern reisen für diese Nacht audiotheque in die Basler Kuppel – Unterstützung gibt’s von Mickey Morris und den Suddenly Neighbours… Kuppel, Binningerstrasse 14, 4051 Basel ................................................................................... Fr.04.10.13, 22h – SUPERGAY Supergay is back... Die Garage wird wieder zur Heimat der Superhelden – Supergay heisst das Label, welches sich einen festen Platz in der Basler Partyagenda erobert hat. Garage, Binningerstrasse 14, 4051 Basel ................................................................................... Sa.05.10.13, 22h - GAMEBOYS: Mercury & Aslan Nach der letzten Ausgabe im August bitten die GameBoys und Playgirls am 5. Oktober wieder zum Spiel – diesmal mit Mercury und Aslan als Headliner. Kuppel, Binningerstrasse 14, 4051 Basel ................................................................................... Sa.05.10.13, 21h – ISOLA Von 80s und 90s bis hin zu Dancefloor Sound – dies das Konzept der Isola Partys im Saxo: An den Decks werden jeweils DJ Mary & Friends stehen… Saxo, Theaterstrasse 4, 4051 Basel ................................................................................... --------------------------------------------------------------------------

BERN:

-------------------------------------------------------------------------Sa.03.08.13, 17h - GAYWEST Nach der erfolgreichen ersten Ausgabe, geht es am 3. August mit GayWest auf dem Berner Bundeshausplatz in die zweite Runde: Konzerte, Shows, Reden plus Afterparty… Bundeshausplatz, Bern ................................................................................... Sa.24.08.13, 22h – Sommer TOLERDANCE Midnight-Show, Openair-Bar, DJ Ludwig, PCB, Thomy L. – dies nur ein paar der Highlights an der Sommer Tolerdance im ISC… ISC, Neubrückstrasse 10, 3012 Bern ................................................................................... Sa.28.09.13, 22h – Golden TOLERDANCE All die grossen Disco-Diven stehen in dieser Nacht auf dem musikalischen Menüplan im ISC in Bern – serviert von den DJs Ludwig und Dodo… ISC, Neubrückstrasse 10, 3012 Bern ...................................................................................


GAY PARTY AGENDA von gay.ch unterstützte Parties

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LUZERN:

-----------------------------------------------------------------------Fr.16.08.13, 22h – FRIGAY NIGHT Nach der überaus geglückten Premiere in den frisch renovierten Räumlichkeiten im Luzerner Loft, geht es im gewohnten Frigay-Rhythmus weiter: Immer am 3. Freitag im Monat… Loft, Haldenstrasse 21, 6006 Luzern ................................................................................... Fr.30.08.13, 22h – FRIGAY NIGHT: Sommer Special Der Sommer will gefeiert werden, und da der August fünf Freitage hat, laden die Frigay-Jungs am 30. August wieder zur Specialparty, diesmal ganz im Zeichen der warmen Jahreszeit. Loft, Haldenstrasse 21, 6006 Luzern ................................................................................... Fr.20.09.13, 22h – FRIGAY NIGHT Zurück im gewohnten Rhythmus: Resident DJ C-Side steht an den Decks im Loft. Loft, Haldenstrasse 21, 6006 Luzern ................................................................................... ------------------------------------------------------------------------

ZÜRICH:

-----------------------------------------------------------------------Fr.02.08.13, 23h – PARADISE GARAGE Sommerpause kennt die Paradise Garage nicht, und so gehts direkt nach dem Nationalfeiertag am 2. August mit der nächsten Ausgabe weiter. Supermarket, Geroldstrasse 17, 8005 Zürich ................................................................................... Fr.08.08.13, 23h – PARADE TO HEAVEN Ausnahmsweise öffnet das Heaven seine Tore bereits am Donnerstag – Grund dafür: Die Street Parade steht vor der Türe… Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................................... Sa.10.08.13, 22h - angels FLASH Stell Dir vor: Zürich gefangen von einem üblen Bösewicht... doch die angels sind nah und bringen Rettung: Flash zur Street Parade im Zürcher Volkshaus! Volkshaus, Helvetiaplatz, 8004 Zürich ................................................................................... Do.05.09.13, 23h – PLAN D Zürich erhält einen neuen schwulen Donnerstag, und zwar lädt das Heaven ab September jeweils donnerstags zur Plan D ins Niederdorf… Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................................... Fr.06.09.13, 23h – PARADISE GARAGE Paradise Garage – benannt nach dem weltberühmten Club in New York – hält immer am ersten Freitag im Monat Hof im Zürcher Supermarket. Supermarket, Geroldstrasse 17, 8005 Zürich ...................................................................................

................................................................................... Fr.06.09.13, 23h – TURNT – Label Release Zürichs Nachtleben bekommt Zuwachs: Am 6. September feiert Turnt im Revier im Herzen des Kreis 4 seine Release Party mit Rumlaut, Zwillingsmann, Juen und Dario La Mazza. Revier, Hohlstrasse 18, 8004 Zürich ................................................................................... Sa.07.09.13, 22.30h – AVIATOR: Marrakesch Gogo Dancers aus dem Orient werden die Aviator anfangs September versüssen: Reiseziel ist diesmal Marrakesch in Marokko und als DJs spielen Thiago und Angel O. Alte Kaserne, Kanonengasse 16, 8004 Zürich ................................................................................... Fr.13.09.13, 23h – SCREAM & SHOUT RnB, Pop und Dance dröhnen in dieser Nacht aus den Boxen, und dafür verantwortlich ist diesmal Louis de Fumer. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................................... Sa.14.09.13, 21h - COME TOGETHER Nach der Sommerpause meldet sich die Ü-30-Party im September wieder auf dem Partykalender zurück: DJ Matteo wird dazu an den Decks stehen. Marquee Club, Weinbergstrasse 68, 8006 Zürich ................................................................................... Sa.14.09.13, 23h – JACK mit Terry Vietheer An der September-Jack ist Terry Vietheer der Headliner: Der Ex-Australier aus Sydney wohnt heute in London und steht für heissen House mit coolen Beats – perfekt für Jack eben! Festsaal im Kaufleuten, Pelikanplatz, 8001 Zürich ................................................................................... Fr.20.09.13, 22h – KUNT Zur Saisoneröffnung der Gessnerallee verlässt Kunt seine angestammte Heimat in der Ambossrampe um im Stall 6 zu feiern… Gessnerallee, Gessnerallee 8, 8001 Zürich ................................................................................... Fr.27.09.13, 23h – BALKAN GAY NIGHT Balkan Beats kombiniert mit einer Show: Am 27. September nehmen wieder die Balkan Boys das Heaven in Beschlag und am DJ Pult wird Q-Bass stehen. Heaven, Spitalgasse 5, 8001 Zürich ................................................................................... Sa.05.10.13, 22.30h - WE PARTY Formula 1 heisst das Thema der zweiten WE Party in Zürich: Musikalisch werden Dich im Komplex auf zwei Floors Phil Romano, Manuel De Diego, Glitzerhaus und Luca Papini verwöhnen. Komplex 457, Hohlstrasse 457, 8048 Zürich ...................................................................................

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S C H W E I Z

THE SAPPHIRES

THE BLING RING

JÄGER DES AUGENBLICKS

Diskriminiert und gemieden, doch die drei Geschwister Gail, Cynthia und Julie mit Aborigines Abstammung lassen es sich nicht verbieten, doch an einem Talentwettbewerb teilzunehmen. Ein fairer Contest kann unter diesen Bedingungen, damals 1968 in Australien, nicht erwartet werden. Der Veranstalter – ein wahrer Loser - erkennt schnell das Talent der drei Girls, rät ihnen aber Soul zu singen, um grössere Chancen zu haben. Als Hauptgewinn lockt ein Auftritt vor den amerikanischen Truppen in Vietnam. Für zusätzliche Unterstützung holen die drei Schwestern zudem auch noch ihre Cousine Kay ins Boot. Sie gehört der „Lost Generation“ an, jenen Kindern, welche den Eltern entrissen wurden, damit sie die „weisse Lebensart“ erlernen. Geht es für die Vier schon bald nach Vietnam, wo nicht nur ein Auftritt auf sie wartet, sondern die harte Realität eines Krieges…?

Ihre Helden sind die Paris Hiltons, Lindsay Lohans und Kim Kardashians. Für sie zählen nur Glamour und der schöne Schein, die glitzernd-faszinierende Welt der Reichen und Schönen: Ihre Clique nennt sich The Bling Ring. Nachts schleichen sie sich in die Häuser ihrer Idole und klauen Klamotten, Geld, Medis und was ihnen sonst noch gefällt. Dass das eines Tages auffliegen wird - gerade im digitalen Zeitalter - war unausweichlich.

Achtung, anschnallen: Es geht Hoch hinauf. Die Klettersportler Stefan Glowacz, Holger Heuber und Kurt Albert machen sich auf zu einer Expedition mit ungewissem Ausgang: Der Tafelberg Roraima im Dreiländereck von Brasilien, Venezuela und Guyana soll bezwungen werden.

Viele Emotionen, noch mehr Soul und mitreissende Musik, und obwohl der Film 1968 spielt, passt er mehr als gut ins heutige Zeitalter der Casting Shows: Australiens Antwort auf „Dreamgirls“! Kinostart: 15.08.13 (DCH), TBA (FCH/ ICH)

Nachdem sich Sofia Coppola mit Lost in Translation und Somewhere mit den existentiellen Nöten des Startums beschäftigt hatte, betrachtet The Bling Ring das Thema von einer anderen Seite. Ins Zentrum rücken die Jünger des Starkultes, die die Leere des Jetsetlebens keineswegs als Manko, sondern als äusserst erstrebenswert ansehen. Um The Bling Ring die nötige Dosis Authentizität zu verschaffen, absolvierten Kirsten Dunst und Paris Hilton Gastauftritte im Film. Hier handelt es sich um eine wahre Geschichte. Wie selbstverliebt und egozentrisch sie sind, zeigt die Tatsache, dass sich der Kopf der Clique so zum Film geäussert hat: Er sei zu kitschig... Kinostart: 15.08.13 (DCH), TBA (FCH/ ICH)

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Nachdem unerwartete Launen der Natur die waghalsige Unternehmung zum Abbruch zwingen, kehren Stefan Glowacz und Holger Heuber nur einige Monate später zurück, um die Tour zu beenden. Davor aber, nimmt der Film eine dramatische Wende... Mit atemberaubenden Bildern kann der Zuschauer auf ihre Expedition mitgehen und die schwindelerregenden Höhen miterleben. Entstanden ist ein Dokumentarfilm, der durch ein spannendes Drehbuch, durch die Kameraführung und interessante Filmschnitte überzeugt. „Jäger des Augenblicks“ ist nah am Geschehen und an den Protagonisten steht. Dadurch wird der Film nicht nur sehr persönlich, sondern, die Spannung schwappt augenblicklich auf den Zuschauer rüber. Kinostart: 15.08.13 (DCH), TBA (FCH/ ICH)


KINO-TIPPS

DEMNÄCHST IN IHREM KINO

GLORIA Olé! Eine Frau, die man einfach lieben muss! Gloria, 58-jährig, geschieden, zwei Kinder, welche längst aus dem Haus sind: Ihre Tage und Nächte will sie aber nicht alleine verbringen, und so geht sie auf die Piste, tanzt ausgelassen an Single-Partys, flirtet was das Zeug hält und geniesst das Leben in vollen Zügen. Als sie Rodolfo, ebenfalls geschieden, kennenlernt, beginnt für sie eine emotionale Achterbahnfahrt. Doch auch nach jedem Rückschlag steht Gloria wieder auf, lässt sich nie unterkriegen und ihr Stern strahlt jeweils noch heller als zuvor. Gloria ist eine mitreissende Heldin, wie man sie im Kino lange nicht mehr gesehen hat... Besonders Hauptdarstellerin Paulina García wurde für ihre Darstellung von Gloria gefeiert, und wohl auch ihr ist es zu verdanken, dass der Film an der diesjährigen Berlinale sowohl vom Publikum, wie auch den Kritikern gefeiert wurde. Schlussendlich wurde García für ihre schauspielerische Leistung auch mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet. Sebastián Lelios Spielfilm ist das Porträt einer humorvollen und souveränen Frau, die das Leben liebt und lebt.

L’INCONNU DU LAC In diesem Jahr an den renommierten Filmfestspielen in Cannes mit der Queer Palme und für die Beste Regie in der Reihe „Un Certain Regard” ausgezeichnet, kommt mit „L’Inconnu du lac” vom Regisseur Alain Guiraudie ein spannungsgeladener, erotisch-expliziter doch gleichsam poetischer Film über den sommerlichen Cruising-Kosmos an einem idyllischen See in Frankreich zu uns in die Kinos. Türkisfarbenes Wasser, ein angrenzender Wald, Sonne, das Rauschen des Windes in den Bäumen... Es ist gerade Hochsommer an einem abgelegenen See und die Tage vertreiben sich die Besucher mit Schwimmen, Gesprächen, gepflegter Langeweile… und mit Sex, denn der Ort ist auch ein beliebter Cruising Spot. Mittendrin der gutaussehende Franck, welcher vor allem wegen Letzterem dorthin kommt, und der kauzige Mitfünfziger Henri, welcher sich kaum um die unkeuschen Abenteuer der anderen kümmert. Doch, da wäre auch noch Michel: ein äussert attraktiver Mann. Franck fühlt sich gleich zu ihm hingezogen, und dies, obwohl er weiss, dass Michel nicht nur charismatisch ist, sondern auch brandgefährlich… Nicht verwunderlich also, dass der Film die Altersgrenze 18 Jahre hat. Kinostart: 09.09.13

Kinostart: 12.09.13

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Z Ü R I C H

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DER KREIS

BEHIND THE SCENES


DIE AUFERSTEHUNG VOM LEGENDÄREN „KREIS“: DIE EINMALIGE SCHWULENORGANISATION UND DIE LIEBESGESCHICHTE UM RÖBI RAPP UND ERNST OSTERTAG WIRD VON REGISSEUR STEFAN HAUPT VERFILMT. EIN BLICK HINTER DIE KULISSEN.

Der Kinofilm „Der Kreis“ wird Anfang 2014 ins Kino kommen. Als wir am 15. Juli in Zürich am Drehort waren, fiel zum letzten Mal die Klappe. Wir haben uns mit dem Filmteam über das Projekt unterhalten.

BILDLEGENDE: Grosses Bild oben: Hier verfolgt das Team den Dreh. Grosses Bild unten: Dreh im Schulzimmer. Kleines Bild oben: Zwicky-Areal. Kleines Bild mitte: Nachgebaute Barfüsser-Bar Kleines Bild unten: Die beiden Produzenten Urs Frey und Ivan Madeo in ihrem temporären Produktions-Büro im Zwicky-Areal Grosse Bilder: Luis Pestana Kleine Bilder: Thomas Voelkin

Der Montag, 15. Juli, war ein sonniger und heisser Tag. Während einige im See eine Abkühlung genossen, wurde im Schulhaus Hirschengraben noch fleissig gedreht – zum letzten Mal. Doch gerade am letzten Drehtag kommt die erste Szene des Films „Der Kreis“ in den Kasten. Produzent Ivan Madeo erklärt: „Man kann ja selten einen Film chronologisch drehen, unter anderem weil die Verfügbarkeiten der Drehorte und Schauspieler unterschiedlich sind. Der Dreh hier im Schulhaus etwa war wegen der Schulferien erst am Schluss unserer Drehzeit möglich.“ Gedreht wird eine Szene in einem Schulzimmer. Im Fokus der Szene steht Matthias Hungerbühler, der die Hauptfigur „Ernst“ spielt. „Der Kreis“ lässt nämlich nicht nur die Geschichte der gleichnamigen legendären Schwulenorganisation neu aufleben, sondern erzählt auch die Lovestory eines der berühmtesten Schwulenpaare der Schweiz, Röbi und Ernst. ORIGINALGETREU Der Film basiert auf wahren Begebenheiten und spielt in den 50er- und frühen 60er-Jahren in Zürich: Ernst Ostertag ist ein junger Lehrer und verliebt sich unsterblich in den Varieté-Künstler Röbi Rapp, der von Sven Schelker gespielt wird. Ernst muss sich zwischen bürgerlicher Existenz und dem Bekenntnis zur Homosexualität entscheiden. Er wird Mitglied der Schweizer Untergrundorganisation „Der Kreis“ und erlebt Blütezeit und Zerschlagung dieses europaweit einzigartigen Wegbereiters der schwulen Emanzipation. Zwischen 1945 und 1958 war Zürich dem Rest der Welt in einigem voraus, denn im heutigen Theater am Neumarkt trafen sich schwule Männer und konnten zusammen feiern. Jährlich gab es drei bis vier grosse, bald international berühmte Ballnächte.

Mittagspause für Schauspieler und Statisten: Alle müssen sich eine Serviette um den Hals binden, denn die Kleider sind wertvolle Originale aus der Epoche. Man hat sie eigens aus einem Berliner Fundus einfliegen lassen und muss sie natürlich schonen. Überhaupt hat man für „Der Kreis“ grossen Wert auf Ausstattung und Requisiten gelegt: Die Barfüsser-Bar zum Beispiel wurde in einer leer stehenden, alten Fabrik im ZwickyAreal zwischen Wallisellen und Dübendorf nachgebaut. Auch die Anzahl Mitwirkenden kann sich sehen lassen: 38 Schauspieler (in Sprechrollen) und total 254 Statisten. Dazu kommen die Produzenten Ivan Madeo und Urs Frey von Contrast Film sowie eine Crew von rund 40 Leuten. Gedreht wurde der Spielfilmteil innerhalb von 18 Tagen und an 14 verschiedenen Drehorten. NACH DEN DREHARBEITEN Zum fiktionalen Filmmaterial, das in den 50ern und 60ern spielt, wird auch interessantes Dokumentarmaterial dazukommen: Das Paar Röbi Rapp und Ernst Ostertag berichten persönlich über die damalige Zeit. So wird „Der Kreis“ eine Mischung aus Spiel- und Dokumentarfilm werden. Die Türe zum Schulzimmer geht zu… „Ruhe! Klappe! Action!“: Die „Schülerinnen“ und Matthias Hungerbühler spielen die Szene mehrmals durch. Draussen verfolgt die Crew die Aufnahmen am Sichtmonitor. Ivan Madeo erzählt: „Morgen feiern wir unser Abschlussfest… Aber heute werden wir sicher noch einmal viel länger arbeiten als geplant.“ Während der Mittagspause erzählt uns Matthias Hungerbühler, dass er nach den Dreharbeiten vermutlich in ein emotionales Loch fallen werde, zu sehr hat er sich an die intensive Arbeit und an das familiäre Team gewöhnt. Für die zwei Produzenten und für Regisseur Stefan Haupt geht die Arbeit aber nahtlos weiter, denn schon bald wird der Film geschnitten und vertont. gay.ch wird ebenfalls dran bleiben und euch bis zum Kinostart weitere Einblicke in diesen neuen schwulen Kinofilm liefern.

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@ H O M E

DVD-TIPPS REINGESCHAUT

WARM BODIES Zombie Movies sind in aller Munde. „World War Z“ ist das jüngste Beispiel. Es gibt davon aber auch, sagen wir mal, etwas sanftere Versionen. Gruselige Zombies kommen zwar auch hier vor, aber wie es der deutsche Titel „Zombies mit Herz“ erahnen lässt, geht es hier weniger um eine düstere Geschichte. Der Junge „R“ erzählt aus seiner Perspektive, wie es ist, ein Zombie zu sein, und wie er mit seiner Art zurechtkommt. Als ein paar Menschen die Grenze der isolierten Zone überschreiten, kommt es dann unverhofft zur Bekanntschaft mit Julie. Er frisst sie jedoch nicht, sondern entführt sie in sein Versteck. Komischerweise empfindet er Sympathie für sie, obwohl er eigentlich als Zombie gar keine Gefühle haben dürfte… Die beiden beginnen zu kommunizieren, sich anzufreunden, was in „R“ allmählich wieder den Puls des Lebens entfacht – und damit auch die Lösung für alle Todgeweihten. Die Frage ist nur, wie beweisen sie das nun gegenüber den Menschen… Zugegeben: Der Tiefgang fehlt etwas, dennoch ist es eine süss-lustige TeenieRomanze, gemischt mit ein bisschen „schaurigen“ Elementen. Ab 12 Jahren (also ganz harmlos).

MASTERED IN 4K Haben wir uns doch endlich mal an das Wort „Full HD“ gewohnt, extra dafür neue Geräte angeschafft um auch in den Genuss aller Vorzüge der hochauflösenden Bilder in 1920x1080 Pixeln zu kommen, und nun? Nun steht schon der Nachfolger in den Startlöchern. Dachten wird doch, schärfer geht’s nimmer. Doch, es geht! Die neue Ära braucht zwar noch eine Weile, aber sie wird kommen. Begonnen hat sie nun mit der Veröffentlichung der ersten Filme in 4K UHD (4K = viermal so viele Pixel wie Full HD, sprich 3840x2160). Um in den Genuss davon zu kommen ist allerdings derzeit noch nicht so einfach. Aktuelle BD-Player und TVs können diese Auflösung gar nicht abspielen. Nichts desto trotz zeigt Sony mit der Veröffentlichung der 4K-Titel als Erstes wohin die Zukunft gehen wird. Vom Kult-Klassiker „Ghostbusters“, dem Ur-Gestein „Gozilla“ über den mystischen „Illuminati“ bis zum neuen „Spider-Man“ sind nur einige Titel schon 4KMastered. Die Frage ist jetzt, wem bringt es derzeit diese zu kaufen. Nun. Irgendwann muss man mit was Neuem beginnen. Und bekanntlich ist jeder Anfang schwer (und kostet viel Geld). Wir erinnern uns an die Anfänge der Blu-Ray Disc, welche sich auch zuerst gegen HD DVD durchsetzen musste und zu Beginn sau teuer war. Heute sind sie kaum teurer als eine DVD. Damals hatte es Sony dank überlegener Technologie geschafft sich durchzusetzen. Und vielleicht gelingt es erneut. Der erste 4K-TV und ein 4K-Videoplayer gibt’s jedenfalls schon (allerdings noch ohne Blu-Ray Laufwerk). Die Entwicklung ist spannend! Doch bis wir die neue Ära der Unterhaltung im Wohnzimmer haben (und sie auch bezahlen können) wird wohl noch ein bisschen Zeit vergehen. Macht aber nichts. Denn auch mit der „alten“ Generation, lässt es sich doch ganz gut unterhalten.

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DIENSTAG, 8. OKTOBER 2013 BIBERENA BIBERIST Das neue Album «Glücksgefühle» im Handel erhältlich

MITTWOCH, 9. OKTOBER 2013 VOLKSHAUS ZÜRICH

DOORS: 18.15 | SHOW: 19.15 WWW.STARCLICK.CH 0900 800 800 CHF 1.19/min., Festnetztarif

I N D I E G A Y- PA R T YW E LT E I N T A U C H E N 38

w w w . g a y . c h / p a r t y


W E L T W E I T

MUSIK-TIPPS REINGEHÖRT

POP/ROCK AUS DÄNEMARK MADS LANGER „IN THESE WATERS“ Vor zwei Jahren gelang dem hochsympathischen dänischen Sänger und Songwriter Mads Langer mit der Olive-Coverversion „You’re Not Alone“ nicht nur ein veritabler Top 20-Airplay-Hit in Deutschland, die Single schaffte hierzulande auch den Sprung in die Top 40 der Verkaufscharts. Auch in vielen anderen europäischen Ländern gelang dem aus Skive stammenden Musiker der Durchbruch, in Dänemark und Italien überschritt „You’re Not Alone“ sogar die Goldgrenze. Das zweite Album zeigt den Singer/Songwriter definitiv von seiner stärksten Seite: Sein neues Werk ist solid, abwechslungsreich und gespickt mit kreativen Schüben. Keine Frage, Mads Langer hat sich auf eine erstaunliche Weise weiterentwickelt. Unter den neuen Kollaborationspartnern finden sich einige der führenden Pop-Persönlichkeiten unserer Tage, u.a. SeventyEight, die nicht nur im vergangenen Jahr für den Eurovision-Siegertitel „Euphoria“ der Sängerin Loreen verantwortlich waren, sondern auch den US-Hit „The Lucky Ones“ (Nummer eins der US Dance Charts) der estnischen Sängerin Kerli produziert hatten. Achtung: Geheimtipp! ........................................................................................................................................................................... R&B/FUNK AUS DEN USA MAYER HAWTHORNE „WHERE DOES THIS DOOR GO“ Wer auf zeitlosen Sound steht, gerne die Mischung R&B und Funk aus den Boxen erklingen hört, der ist hier genau beim richtigen Mann angelangt. Mit seinem letzten Album „How Do You Do“ feierte er seinen internationalen Durchbruch und wurde von Kollegen wie Kanye West, John Mayer, Snoop Dogg und Justin Timberlake mit Lobeshymnen überschüttet. Jetzt kehrt Mayer Hawthorne mit seinem dritten Album “Where Does This Door Go” zurück. Zu den Produzenten gehören Pharrell Williams (u.a. Robin Thicke), Greg Wells, Jack Splash und Oak (von Oak & Pop). „Where Does This Door Go“ wurde in Los Angeles, Miami und New York aufgenommen. „Die einzige Regel, die ich bei diesem Album hatte, war, dass es Spass machen muss”, erklärt Mayer. Dass er Spass hatte, spürt man und hat man, beim Zuhören. ........................................................................................................................................................................... PIANO-POP AUS DEN USA (UND DEN NIEDERLANDEN) LAURA JANSEN „ELBA“ Verträumt und verspielt: Die gebürtige Niederländerin erinnert zwar etwas an Regina Spektor, hat jedoch ihre ganz eigene Note. Die Singer-Songwriterin, die u. a. ihre Ausbildung am Berklee College of Music in den USA, dem Herkunftsland ihrer Mutter, genoss, lebt heute in L.A. und gehört dort zur Community des berühmten „Hotel Café“, wo bereits die Karrieren von Stars wie Katy Perry, John Mayer oder Joshua Radin begannen. Im „Hotel Café“ Umfeld traf sie auch den britischen Songwriter und Produzenten Matt Hales (Lianne La Havas, Paloma Faith). Das Ergebnis der Zusammenarbeit mit ihm ist eine Reihe von Songs, die an Jansen‘s verträumten Piano-Pop anknüpften, ihn mit Beats und intelligenter Produktion erweitert, ohne dabei ihrer makellos-klaren Stimme in den Weg zu kommen – oder den zutiefst einfühlsamen Songtexten den nötigen Raum zu nehmen.

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B E R N

NIK THOMI:

HITPARADEN-CHECK

VIER JAHRE LANG HAT ER DIE OFFIZIELLE SCHWEIZER HITPARADE AUF SRF3 (DAMALS DRS3) MODERIERT. SEIT 2002 IST ER LEITER UNTERHALTUNG BEI ENERGY BERN. ZUM 45. LEBENSJAHR DER HIESIGEN CHARTS HABEN WIR IHM FÜNF FRAGEN GESTELLT.

Wenn man mindestens in die Top 75 der Singles rein möchte, in etwa wieviele Singles muss man verkaufen? Dies ist das bestgehütetste Geheimnis der Musikindustrie. Das haben nicht mal wir vom DRS 3 erfahren. Was man mit Sicherheit sagen kann: Man muss nicht mehr so viele Singles verkaufen wie noch vor einigen Jahren. Die fetten Jahre der Musikindustrie sind vorbei. Was man auch sagen kann: Es gibt saisonale Schwankungen. Anfangs Jahr braucht es viel weniger Verkäufe, als im Weihnachtsgeschäft. Inwiefern haben die Downloads die Charts verändert? Die Downloads geben kleinen, unbekannten Künstlern die Möglichkeit, einen kurzfristigen Chart-Erfolg zu haben, ohne eine physische Single zu produzieren. Ich erinnere mich zum Beispiel an den Zürcher Musiker Fraui, der Dank einer CharityAktion einen Song in die Charts katapultierte, aber einige Wochen später wieder verschwunden ist. Der Song wurde in kurzer Zeit massiv runtergeladen. Was hätte die Musikindustrie deiner Meinung nach besser machen können, um den negativen Rutsch der Verkäufe möglichst verhindern zu können?

Sie hätte sich nicht auf dem Erfolg der CDs ausruhen dürfen. Wenn sie den digitalen Trend erkannt hätte, hätte sie das lukrative Feld der Musik-Downloads nicht einem Computer-Anbieter (!) überlassen müssen. Während der Zeit, als du die Schweizer Hitparade moderiert hast, welcher Song (oder welche Songs), haben dich auf eine ungewöhnliche Weise überrascht? Jeder House-Song, der nach dem 08/15-Schema in die Top 10 reinbretterte: Es ist erstaunlich, mit wie wenig Kreativität und plumpem Songwriting man die Masse begeistern kann. Obwohl ich zugeben muss, dass auch ich zu Remadys „Single Ladies“ im Club rumhüpfe. Ist eigentlich bekannt, weshalb die AlbumCharts in der Schweiz erst am 6. November 1983 dazu gekommen sind? Ist mir so nicht bekannt. Ich nehme aber an, dass die Album-Charts erst mit dem Boom der LPs ermittelt wurden. Mehr über Nik unter: www.nikthomi.ch

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L A U S A N N E

RED BALL PROJECT

INTERVIEW MIT KURT PERSCHKE

SEIT 2001 IST KURT PERSCHKE MIT SEINEM 400 KG SCHWEREN ROTEN BALL UNTERWEGS. ANFANGS JULI WAR LAUSANNE AN DER REIHE. WIR HABEN MIT IHM GESPROCHEN.

Deine Installation wird während dem Festival de la Cité Lausanne präsentiert. Wirst du immer von einem Festival eingeladen? Auch... Manchmal ist es eine Stadt selber, oder ein Galerist oder ein Museum... Das ist ganz unterschiedlich. Wichtig ist, dass ich jeweils einen Partner vor Ort habe, der sich zum Beispiel um die Bewilligungen, die Öffentlichkeitsarbeit, etc. kümmert. Aber es kann auch mal anders kommen. In Barcelona haben wir ein bisschen wie in einer Nacht und Nebel-Aktion gearbeitet, weil es nicht gänzlich legal war... Gibt es nur den einen Ball oder mehrere davon? Nein, das ist der Ball der erste Stunde. Er ist bisher auch nicht kaputt gegangen, und es hat bislang auch keiner versucht, ihn kaputt zu machen. Wie viele Leute braucht es, um den Ball zu platzieren? Ich habe immer einen Assistenten dabei und vor Ort kommen dann ein oder zwei Personen als Hilfe noch dazu. In London hing der Ball auf einer Brücke über den Köpfen der Passanten. War dies eine besonders schwierige Angelegenheit, die Installation hinzukriegen?

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Nicht wirklich. Viel schwieriger war es, die Bewilligung dafür zu bekommen! Gibt es eine Stadt, in der du schon immer dein Red Ball Project durchführen wolltest? Es gibt viele Städte... Kyoto wäre zum Beispiel eine... Wie wär es mit Lissabon? Witzig, dass du die gerade erwähnst. Ich bin tatsächlich im Gespräch mit Lissabon... Wie bereitest du dich vor, wenn eine Stadt feststeht? Ich besuche die Stadt vorher, schaue mir die Locations an und mache dann Skizzen. Die Skizzen werden übrigens später in Galerien ausgestellt und stehen zum Verkauf. Für die Installationen in Lausanne habe ich mir zum Beispiel eine Woche Zeit genommen, um die Standorte zu fixen. Dann ging ich wieder zurück nach Amerika und habe in meinem Studio die Skizzen fertig gezeichnet. Welche Stadt steht als nächstes an? Wahrscheinlich Hong Kong, während dem chinesischen Neujahrsfest.

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3 S T Ä D T E

JAN OLIVER

STÄDTEPLAN AUF ANFRAGE

WÄHREND SEINER PROMO-TOUR FÜR SEIN ERSTES ALBUM „THE GREAT ESCAPE“ HABEN WIR DEN EHEMALIGEN MISTER SCHWEIZ GEBETEN, UNS ÜBER DREI STÄDTE ETWAS ZU ERZÄHLEN.

Welche Stadt möchtest du unbedingt wieder besuchen? ROM: Die Stadt habe ich damals mit meiner Freundin sieben Tage lang entdeckt. Wir haben einen Lonely Planet Reiseführer gekauft und von Morgenfrüh bis am Abend alles besucht, was uns interessiert hat. Am Abend waren wir jeweils fix und fertig.

In welche Stadt würdest du auswandern? STOCKHOLM: Da war ich schon zwei Mal. Ich empfinde Stockholm als eine junge Stadt, mag aber auch, das historische Häuser das Stadtbild prägen. Altes und Modernes: Ich finde diesen Mix schön. Ich mag die Energie, welche die Stadt ausstrahlt und auch den Lifestyle.

Wohin wolltest du schon immer mal reisen? LISSABON: In Spanien war ich schon, aber bis nach Portugal habe ich es noch nie geschafft. Ich habe gehört, dass man in Lissabon gut essen kann, was mich anspricht, denn ich esse sehr gerne. Viel mehr weiss ich nicht. Ich lasse mich also gerne überraschen. Die Stadt gehört sicher zu meiner „To-DoListe“.

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CITY-SONG-LIST: TANTE TRATSCH EMPFIEHLT... „NEW YORK, NEW YORK“ VON FRANK SINATRA: Der Klassiker und Karaoke-Liebling. „LES CHAMPS-ÉLYSÉES“ VON JOE DASSIN: Liebeslied an die Stadt der Liebe. War auch in der Schweiz ein grosser Hit. „HABEN SIE WIEN SCHON BEI NACHT GESEHEN“ VON RAIN-

HARD FENDRICH Die 80er lassen grüssen. „BARCELONA“ VON MONSERRAT CABALLE & FREDDIE MERCURY Eröffnungssong der Olympischen Spiele 1992. Freddie war schon tot, deshalb wurde er filmisch während dem Auftritt von Monserrat „reingeschmuggelt“

„COPACABANA“ VON BARRY MANILOW Sommerfrischer Song, unzählige Mal gecovert. „WEISSE ROSEN AUS ATHEN“ VON NANA MOUSKOURI Ein Schlager aus alten Zeiten. Danach am besten „Griechischer Wein“ laufen lassen...

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Z Ü R I C H

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ES COLLECTION STORE FOTO-SESSION DOWN TOWN

ES COLLECTION neu mit eigenem Store in Zürich Am 3. Juli hat ES Collection aus Barcelona seinen Flagship-Store an der Weiten Gasse im Zürcher Oberdorf eröffnet. Geführt wird der Store von den Betreibern des Online-Shops adamsBlatt. ch, welche die beiden Labels bereits seit längerem in der Schweiz anbieten. Doch die Spanier um Designer Eduardo Suñer bringen nicht nur ES Collection nach Zürich, sondern auch gleich noch ihr Sublabel „addicted“. Und dass sie stolz auf ihr Land sind, zeigt sich nicht nur in ihrem Stil, sondern auch in ihrer Werthaltung: Sämtliche Teile werden nämlich nicht nur in Spanien entworfen,

sondern auch zu 100 Prozent im Inland produziert. Eine doch sehr bemerkenswerte Wertschätzung in der heutigen, globalisierten Zeit! Für euch sind wir wortwörtlich Down Town gegangen und haben in einem städtischen Keller ein Shooting mit Kleidern aus dem ES-Store gemacht. Mehr Fotos davon siehst du online unter: www.gayl.ch ES Collection Flagship Store Weite Gasse 8 8001 Zürich www.escollection.ch

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Z Ü R I C H

Ein Jung-SVPler hat gesprochen: Die Pride in Zürich ist Sch*****. Andere Schwule haben wohlwollend zugestimmt. Drag Queens, Tunten, Traktorlesben, Paradiesvögel und das bunte, queere Völkchen sind... Puuh! Welche Partei gilt dabei als BEschämend, BEklemmend, BEdrückend und BEdenklich? Wer hat das bessere BE-Wort zu bieten?

Ist es das bunte Volk, das man kritisiert hat? Oder der Jung-SVPler – sorry, ich erinnere mich nicht an seinen Namen... Oder aber die „schwule, verallgemeinernde Partei“, die im Bericht von 20min.ch ihre bedenklichen Kommentare eingetippt haben? Für die Kritiker aus den eigenen Reihen gelten sowieso zwei Regeln. Nummer Eins: Obacht, Landeier könnten denken, wir sind alle so. Wir sind alle Sch****. Daran denken alleine bewegt aber nichts. Tatsache bleibt: Das machen die sowieso. Ausser, man tut was dagegen. Argument Nummer Zwei: Die Medien bilden nur diese schwullesbischkosmischen Gestalten ab. Machen sie sowieso. Müssen sie also nun alle weg aus der Pride? Seid beruhigt, die finden auch dann noch was „Interessantes“ in der Meute: Ein Schwuler im Lederkostüm, eine Lesbe mit Military-Hosen, ein Typ mit Lipgloss oder ein sonst passendes Accessoire. Wer sucht der findet. Bedrückend nicht? An alle rosaroten Nörgler, Besserwisser und beklemmende Anti-Pridler: Bitte informiert euch doch erstmal. Wenn ihr schon so genannte „Familienmitglieder“ seid… Ihr gehört nun mal dazu. Da könnt ihr noch so auf Distanz gehen: Schwul ist schwul, lesbisch ist lesbisch, etc. Also, ihr Lieben: Wer waren die ersten, die am 28. Juni 1969 die Christopher Street-Bewegung

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DIE PRIDE IST SCH***** WENN DIE PARADE PICKST.

ausgelöst haben? Zur Information: CSD = Christopher Street Day, wird neuerdings modern und globaltendenziell auch Pride genannt… An diesem besagtem Tag flogen als erstes keine Steine sondern Handtaschen. Die Drag Queens und Transsexuellen waren die ersten. Genau: DIE! Die Dikes, Ledertrinnen, Transsexuellen und all das bunte, picksende, queere Völkchen… Sie sind ein Teil von uns. Sie haben Spass. Und das solltet ihr auch haben. Wenn es euch nicht passt, dann bleibt einfach zu Hause, macht auf Hetero und gut ist. Sollte die PrideParade vor eurem Fenster durchlaufen: Fenster zu. Wenn im TV davon berichtet wird: Gerät ausmachen. Wenn die Zeitungen davon schreiben: Umblättern. Wenn der Nachbar euch zu einer Pride-Party einlädt, dann knallt doch die Türe einfach zu und bricht den Kontakt ab. Beschämend: Der Sommer bringt nicht nur diese furchtbar widerlich stechenden Mücken mit sich, sondern auch diese Sch*****... Nur, ihr stecht euch selber ins Fleisch. Wenn ihr die Meute aus den eigenen Reihen nicht akzeptiert, dann liegt das Problem wohl doch eher unter dem eigenen Teppich. Geht doch schnell putzen unter dem Ding, damit es gesellschaftlich adäquat aussieht. Und vögelt recht schön. Macht ihr sowieso. Beschämend. Beklemmend. Bedrückend. Bedenklich: Alle BE -Wörter sind zum Einsatz bekommen. Nun fehlt nur noch ein Wort. Das BE -Wort, das ich gesucht habe. Ich hab es: BEreichernd. Denkt mal darüber nach… Es pickst nicht. Ausser...

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Achtung: Schöne News!

2RAUMWOHNUNG ... melden sich mit ihrem neuen Album

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Ab 6. September erhältlich

Inkl. der Single „bei dir bin ich schön“ 47


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“BEzauBERt mit ChaRmE unD Witz!”

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