Gastwirtschaft Floh - 20 Jahre

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WERTE, DIE UNS AUSMACHEN Josef Floh sen. übernahm die Gastwirtschaft 1967 …

natürlich gibt es die gastwirtschaft floh in langenlebarn nicht erst seit 20 Jahren. Meine Eltern haben sie 1967 von meinen Großeltern, Auguste und Karl Hof, übernommen. Aber 1993 und 1994 haben wir umgebaut, und der erste Tag nach dem damaligen Umbau, der 30. April 1994, war der Tag der Übergabe des Wirtshauses an mich. Über meine Wirtshauskind-Kindheit habe ich schon 2004 in unserer 10-Jahres-Zeitung geschrieben. In Vorbereitung unseres 20-Jahr-Jubiläums hab ich sie noch einmal nachgelesen, hier ein paar Auszüge: … ich war der Nachzügler, das Nestscheißerl, verwöhnt, dick, Musterschüler. Den einzigen Dreier hatte ich in Turnen. Im Wirthaus musste die große Schwester Gerda helfen. Nicht ich. Ich war der Pacman-Weltmeister von Langenlebarn. Wir haben im Wirtshaus einen Automaten gehabt, ich hab mir den Schlüssel für die Münzlade geschnappt und mit ein paar Haberern handvollweise die Fünfer verspielt. … ich war gefürchteter Vorstopper in der Jugend beim SV Langenlebarn. In einem Match haben sie einmal drei Gegenspieler rausgetragen; ich war einen Kopf größer und zwanzig Kilo schwerer als die anderen, ein Rempler war da schon eine ernste Sache. Es war aber absehbar, dass ich keine große Fußballkarriere machen werd’: Außer Wucht war nicht viel da.

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Die Zeit rast: 1994 übernahm Josef jun. die Gastwirtschaft, 2002 übernahm Elisabeth Josefs Nachnamen.

… sechs Jahre nach der Heirat mit Auguste Hof.

… als ich in Tulln in der Hauptschule war, hat mein Vater begonnen, mich in unsere Landwirtschaft einzuspannen. Wir hatten Schweine und Hasen, mein Vater hat mich bei der Fleischzerteilung helfen lassen. Ich wollte das nicht, aber heute bin ich dafür dankbar; ich hab gelernt, wie man ein Karree zerteilt, eine Schulter. Meine erste Praxis dann im Sommer 1987 im „Hotel Seerose“ in Fuschl am See, Patissier mit 300 Bananensplit in drei Stunden als Rekord. (Der steht bis heute.) Zuhause durfte ich kochen, wenn Sparvereinsauszahlung war: Hirschbraten mit Serviettenknödel für 80 Leute. Danach verschiedene andere Stationen, bis 1992 … auf dem Weg zum Prince-Konzert in München Vorstellungsgespräch bei Heinz Winkler in Aschau. Tatsächlich durfte ich im September 1992 dort anfangen, bei einem der Top-20-Restaurants weltweit. Schon nach ein paar Wochen war ich dort Gardemanger, in einem Team, das um den dritten Michelinstern kämpfte. In dieser Zeit hab ich unendlich viel gelernt, auch wenn sie nur knapp ein Jahr gedauert hat. 1993 bin ich nach Langenlebarn zurück gekehrt, und um das nötige Geld für den Umbau zu verdienen, haben wir damals im Akkord am Radweg an der Donau gearbeitet: Schnitzel, Würstel, Grillkotelett, zackzack, so ging das den ganzen Sommer.

… der Umbau hat von Herbst bis April gedauert, die Gaststube war aber immer offen, weil wir uns das nicht hätten leisten können. Ich war ein halbes Jahr nicht in der Küche, sondern hab Ziegel aufgestellt, Mörtel angerührt, gestemmt, Leitungen verlegt. Ah ja, ich war doch eine Zeit in der Küche: zum Fliesenlegen. Ich wusste, der Floh muss immer ein Wirtshaus sein und bleiben, und ein Wirtshaus lebt von seiner Schank, vom Gastraum und von den Gästen aus der Umgebung. Aber ich wusste auch, dass wir ein besonderes Wirtshaus sein wollten. Wir experimentierten, und da gab es in den Anfangsjahren auch komische Missgeschicke: … unseren Weg sind wir auch weitergegangen. Wir haben den hinteren Bereich „Basiliskenstüberl“ genannt, den Feinschmeckerbereich, Basilisk, weil es da diesen beleuchteten Brunnen gibt mit der Figur drinnen. Die Leute haben aber immer gesagt „Basilikumstüberl“, weil keiner gewusst hat, was ein Basilisk ist. Dann haben wir einen Extra-Eingang hinten gemacht, wo heute die „Alte Küche“ ist, sozusagen den feinen Eingang. War das vielleicht eine blöde Idee. Wir haben vorne genug zu tun gehabt, das heißt, dass hinten niemand die Gäste begrüßen konnte. Die Leute sind also durch den feinen Eingang reingegangen, da war aber natürlich keiner, und dann haben sie nach vorn ins Wirtshaus gerufen: „Haaallo! Haaallo!“ Das mit dem feinen Eingang haben wir wieder gelassen …

Vier Flöhe anno 2014: Elisabeth, Josef, Gerda, Luisa.

Die Herzensthemen hatten sich schon bald herausgestellt, der Wein und die besondere Beziehung zu den Lieferanten. Auch das war in den ersten Jahren noch, sagen wir, experimentell: … die ersten zwei, drei Jahre bin ich jede Woche nach Wien zum Großgrünmarkt gefahren, aber nicht in der Früh, sondern schon am Abend, dann waren wir im U4 bis fünf Uhr, dann zum Großgrünmarkt, dann heim, bis zu Mittag geschlafen … eine wilde Zeit.

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STATIONEN AUF UNSEREM WEG

Damals war für so etwas Radikales wie den „Radius 66“ natürlich noch nicht die Zeit, aber die Konsequenz dahinter zeichnete sich schon ab: Wir hatten einmal gegen Ende der 1990er monatelang kein Rindfleisch auf der Karte, weil ich keinen geeigneten Lieferanten gefunden hatte. Das waren die Anfänge. Diese Zeiten sind weit über ein Jahrzehnt her. Aber sie sind dann doch noch ganz nah. Denn die Grundsätze von heute sind dieselben wie damals: die Verbundenheit zu Langenlebarn, zu den Langenlebarnerinnen und Langenlebarnern, die Faszination am Wein, der Respekt vor der Natur und vor den Menschen, die mit Hilfe der Natur so großartige Produkte erzeugen. Ein großes Danke an alle, die uns seit 20 Jahren auf unserem Weg begleiten.

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LEGENDÄRE GERICHTE UND WEINE JETZT NEU SERVIERT

FREUNDE UND PARTNER, DENEN WIR BESONDERES VERDANKEN


Hochzeit Als Elisabeth Buder zu Elisabeth Floh wurde … unvergessliche Tage in Kössen in Tirol mit Familie und Freunden.

Bürgermeister-Wahl Ein tief verschneiter Winter-Montagabend. Am Stammtisch wurde Harry Bichler per Akklamation zum „Bürgermeister“ von Langenlebarn gewählt. 10 Jahre Jubiläums-Spektakel mit 450 Gästen an 6 Genuss-Stationen. Riesenzelt im Garten, Tag der offenen Tür im Weinkeller! Umbau 28.5.2012, der letzte Tag im alten Wirtshaus vor dem Umbau – ein wenig Wehmut und noch viel mehr Vorfreude.

Strand 45 „Wegen Umbau geöffnet“: 45 ganz entspannte Strand-Tage im Sommer 2012. Mit Floh-Küche und Floh-Weinen. Flohpacabana in Langenlebarn!

eröffnung Der Floh als Maurer, Hilfsarbeiter, Fliesenleger … und nach 8 Monaten Umbau endlich als Koch! Eröffnungsfeier am 30.4.1994, die Gäste haben zwei Stunden aufs Essen gewartet …

Falco-Menü 19.2.2007, zum 50. Geburtstag das Falco-Menü beim Floh, Gerichte nach Liedern des Großmeisters benannt. Salzstraße mit Butter und Kreditkarte auf einem Spiegel …

Neueröffnung Wiedereröffnung der neuen alten Gastwirtschaft nach dem Umbau am 15.8.2012. Im Mittelpunkt: die alte Schank und der alte Gastraum, behutsam restauriert.

Sepperlbier Saftig, malzig, bio und sehr trinkfreudig … das Sepperlbier aus der Schremser Brauerei von Karl Trojan. Seit 1999 weltexklusiv beim Floh!

Wein-Oskar Von 2000 bis 2005. Mit Winzer-Talenten wie Ott, Sabathi, Mayr, Schiefer. 2005 kam ein Brief aus Hollywood wegen „Oskar“ … der Brief hat einen Ehrenplatz im Büro!

Floh Wein-Cup Große Matches gab es 2006 bis 2011 bei der Meisterschaft der österreichischen Wein-Orte: Feuersbrunn City, Eintracht Kitzeck, Atletico Illmitz, Lokomotive Neckenmarkt … mit Pepperl Flohaska als Chefanalytiker!

Comeback-Abend 5.3.2012: Die besten Floh-Schüler der vergangenen Jahre zeigen, was sie beim Floh gelernt haben. Viel Stolz beim Lehrmeister!

Die Anna & der Floh 2009 bis 2012 besuchten die Anna & der Floh Produzenten mit der Kamera (Clips auf YouTube!) – und die Produzenten kamen nach Langenlebarn.

Legendäre Verkostungen Liebe zum Wein, von Anfang an: Schon in den Jahren ab 2000 gab‘s große Verkostungen mit Knoll, Bründlmayer oder Alzinger (Bild). Bis heute lebt Weinkultur beim Floh in allen Ausprägungen.

„Best of Award of Excellence“ Langenlebarn jubelt über die weltweit höchste Auszeichnung für eine Weinkarte vom „Wine Spectator“.

© Ewald Rauscher

Donaugartl Gerdas Donaugartl – jeden Sommer die Floh-Außenstelle, Treffpunkt für Radler, Lebarner und Sonnenanbeter. 2014 frisch gestrichen und mit Facebook-Auslage!

Floh-Kirtag Unvergesslich: die Floh-Kirtage. 1998 der erste. Mit Gummistiefelweitschmeißen und Oberaigen-vs.-Unteraigen-Strudelwettessen.

Trophée Gourmet & NÖ Top-Wirt Preise und Ehrungen bestätigen den Weg … aber die wichtigste Auszeichnung ist immer die Freude der Gäste, die Motivation der Mitarbeiter und das schöne Gefühl, den richten Beruf zu haben!

Floh-Markt Langenlebarn für Zuhause. Eigene Kreationen und vom Floh ausgewählte Lieblings-Produkte zum Mitnehmen. Oder im Rennenglisch: Radius 66 to floh!

Radius 66 Am 10.2.2009 wird die Idee vorgestellt, ausschließlich Produkte aus einem Umkreis von 66 km zu verwenden – und sie wird seither beim Floh gelebt.


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