Österreich KULINARISCHE EXKURSION
www.knoblauchanbau.at Nutzpflanzen geht, die früher im Weingarten neben oder unter den Rebstöcken angebaut wurden. Eins der wichtigsten Beispiele ist der Weingartenknoblauch. Man erkennt ihn am leicht violett gefärbten Schaft, an seinen festen Zehen, die einreihig um den Schaft angeordnet sind, an seiner Schärfe und dem würzigen Geschmack. Angebaut wird er vor allem im westlichen Teil Niederösterreichs, allerdings nur noch auf gut 50 Hektar und nicht mehr allein in den Weingärten des Bundeslandes, sondern auch auf kleineren Äckern zwischen den Rebflächen.
Aufwändige Handarbeit kennzeichnen Anbau und Ernte, die sonst übliche Behandlung mit keimhemmenden Substanzen ist ebenso tabu wie die maschinelle Trocknung. Obwohl Slow Food Österreich die Spezialität zum Archeprodukt machte, blieb der Weingartenknoblauch eine Rarität. „Das liegt auch daran, dass die italienische Ware sogar in den Supermärkten weit preisgünstiger angeboten wird, als wir das ab Hof können“, sagt Erich Geißberger, der seit rund 25 Jahren den Weingartenknoblauch kultiviert. Seine Frau Erna erklärt, weshalb
das so ist: „Unser Aufwand ist gut doppelt so hoch wie bei den Italienern, die ihren Knoblauch maschinell ernten und ebenso trocknen.“ Die Geißbergers bewirtschaften im niederösterreichischen Statzendorf in der Nähe von St. Pölten einen Hof, der seit 85 Jahren in Familienbesitz ist und traditionell vom Kartoffel- und Gemüseanbau lebt. „Knoblauch wächst bei uns auf 60 Ar“, sagt Erich Geißberger, „das sind 0,6 Hektar.“ Verkauft werden die würzigen Knollen übrigens im Statzendorfer Hofladen und in Deutschland bei www.essbare-landschaften.de.
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