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KUNST

DAM Preis 2022. Die besten Bauten in\aus Deutschland

›› Bis 27.3.22, Deutsches Architekturmuseum im DAM Ostend, Di-So 12-19 Uhr, dam-online.de, 2G+

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Das Votum der Jury war einstimmig. Gewinner des DAM Preises 2022 ist das in München Riem gelegene Wohnhaus „San Riemo“, ein genossenschaftliches Bauprojekt. Wie wird die Zukunft des Wohnens aussehen? Diese wichtige Frage wird mit der Entscheidung dieses Jahr in den Mittelpunkt gestellt. Spektakulärer sind vielleicht andere Projekte in der Shortlist, wie die adidas World of Sports ARENA, das neue Bürogebäude von adidas, das mit einer luftigen, netzartigen Fassade über einer künstlichen Landschaft zu schweben scheint. „San Riemo“ hat die Jury vor allem durch seine Funktionalität und sein Innenleben überzeugt. Überall gibt es flexibel veränderbare Wohneinheiten, fern vom typischen Wohnzimmer-, Schlafzimmer-, Kinderzimmer-Grundriss. So entstehen Räume, die klassisches Familienleben ermöglichen, aber auch gemeinschaftliches Wohnen oder Arbeiten. Übrigens gibt es auch in der Nähe von Frankfurt einige Projekte, die in der engeren Auswahl standen. Die kühn geschwungene, knallrote Rad- und Fußgängerbrücke am Mozartturm in Darmstadt etwa, oder die Wohnhäuser am Verna-Park in Rüs-

© Petter Krag

selsheim. Ann Wente-Jaeger

RENOIR. ROCOCO REVIVAL.

Der Impressionismus und die französische Kunst des 18. Jahrhunderts

›› 2.3.-19.6.2022, Städel Frankfurt, Di/Mi/Fr/Sa/So 10-18+Do 10-21 Uhr, staedelmuseum.de

VORANKÜNDIGUNG

Rokoko – der Begriff meint den spätbarocken Dekorationsstil (etwa 1715 bis etwa 1780), der in Architektur, Kunst und Kunstgewerbe, Mobiliar und Mode vorherrschte. Nach der Französischen Revolution 1789 galt er zunächst als antiquiert und frivol. Und doch erfuhr der Stil im 19. Jahrhundert ein sogenanntes „Rococo-Revival“. Die Schau im Städel setzt sich eingehend mit Bezügen im Werk des Impressionisten Pierre-Auguste Renoir zur Malerei des Rokoko auseinander. Denn der Rokoko war zu Lebzeiten Renoirs sehr präsent. Renoir – ausgebildeter Porzellanmaler – teilt ähnlich wie die Künstler des Rokoko das Faible für Motive und Themen wie das Flanieren in Parkanlagen und an Flussufern, Gartenfeste oder Picknick im Freien. Häusliche Szenen finden sich ebenso wie Familienabbildungen und ganz private Momente beim Baden, Lesen, Musizieren. Renoirs Arbeiten treffen in der Ausstellung auf Werke von Zeitgenossen:innen wie Edgar Degas, Édouard Manet, Claude Monet oder Berthe Morisot und eröffnen einen Blick auf die facettenreiche Auseinandersetzung mit dem Rokoko im Impressionismus. Sohra Nadjibi

©RMN Grand Palais

Rache. Geschichte und Fantasie

›› 18.3.-17.7.2022, Jüdisches Museum Frankfurt, Di/Mi/Fr-So 10-18+Do 10-21 Uhr, juedischesmuseum.de, 2G+

VORANKÜNDIGUNG

Die neue Schau im Jüdischen Museum widmet sich der Kulturgeschichte der jüdischen Rache, die relativ unbekannt ist und spannt einen Bogen von biblischen Erzählungen über rabbinische Schriften, judenfeindliche Mythen und jüdische Legenden bis hin zu populärkulturellen Erzählungen. Diese Kulturgeschichte ist sowohl eine Fantasie-Erzählung als auch die Geschichte jüdischer Selbstermächtigung, die für das heutige Selbstverständnis junger Jüdinnen und Juden wichtig ist. Historische Dokumente, Fotos, Bildende Kunst, zeremonielle Gegenstände und jüdische Schriften, so wie grafische Literatur, Film- und Videoarbeiten setzen sich mit „Rache. Geschichte und Fantasie“ auseinander. Künstlerischer Kurator der Ausstellung ist der Lyriker und Publizist Dr. Max Czollek („Desintegriert euch“/ „Gegenwartsbewältigung“). Quentin Tarantinos Baseballschläger aus „Inglourious Basterds“ markiert den Auftakt der Schau, die auch historische Zeugnisse jüdischer Racheakte gegen die Nazis zeigt. Widerstand und Racheakte an Repräsentanten des Nationalsozialismus, Mitgliedern der Gestapo, der SA und SS oder Wehrmachtssoldaten werden gezeigt, als Teil einer im öffentlichen Gedächtnis unterschlagenen Geschichte. In einem interaktiven Archiv- und Bar-Raum können Besucher:innen in Graphic Novels, literarischen Erzählungen, Videospielen und TV-Serien in das Thema eintauchen. Außerdem stellen hier Künstler:innen der „Residencies“ ihre Arbeiten aus. Die Kurz-Stipendien (Residencies), vergab das Jüdische Museum in Kooperation mit „Dagesh. Jüdische Kunst im Kontext“ und „Asylum Arts: Global Network for Jewish Culture“ im Vorfeld der Ausstellung. Sohra Nadjibi

© Lukas Pichelmann

AW Galerie Frankfurt

Der White Cube-Ausstellungsraum der aw-Galerie im Eingangsbereich der Frankfurter Kleinmarkthalle zeigt die Schau „That’s My World“. In Kooperation mit dem Online-Magazin für Fotografie und Kunst tagree.de präsentieren internationale Fotograf:innen ihren Blick auf ihre Welt. ›› 5.3.-23.4.2022, Kleinmarkthalle/ Eingang Hasengasse 5-7, aw-galerie.com

Gallus Theater

Der Fotograf Thomas Wunsch zeigt in der Ausstellung „Full Fathom Five“ seine abstrakt anmutenden Fotografien. Die Betrachter:innen stehen im Mittelpunkt der Fotografien von Thomas Wunsch, lässt doch das Fehlen jeglicher Anhaltspunkte, was fotografiert wurde, viel Spielraum für Interpretationen. Wunschs Arbeiten werden als LP- und CD-Cover veröffentlicht, er kuratiert Fotoausstellungen, unterrichtet „Kreative Fotografie“, hält weltweit Vorträge über Fotografie und ist Jury-Mitglied von „Moscow International Photo Awards“ und der „London International Creative Competition“. ›› 1.-31.3.2022, Gallus Theater/ Foyer, Di-Fr 14-18 Uhr zu den Theaterveranstaltungen, gallustheater.de

MMK

Einem der Wegbereiter des Dadaismus und Surrealismus ist die Schau im MMK gewidmet. Marcel Duchamp – Objektkünstler und Maler – zählt zu den wichtigsten Künstlern der Moderne. Der Erfinder der „Ready-mades“ sagte einst: „Ein Kunstwerk existiert dann, wenn der Betrachter es angeschaut hat. Bis dahin ist es nur etwas, das gemacht worden ist und wieder verschwinden kann, ohne dass jemand davon weiß“ ›› 19.3.-18.9.2022, Domstr. 10, Di/Do-So 10-18+Mi 10-20 Uhr, mmk.art

Schirn

Carlos Bunga verwendet für seine monumentalen Werke Alltags-Material wie Kartonplatten und Klebeband. Seine Installationen hinterfragen die Vorstellung von Sicherheit und Gewissheit der menschlichen und materiellen Existenz. Das Werk des Künstlers ist geprägt von Vertreibung, Migration und der Instabilität des Lebensraums. Bunga bezeichnet das Nomadische als charakteristisch für sich und seine Arbeit. Für die Rotunde der SCHIRN entwickelt der Künstler eine neue Installation. ›› Bis 22.5.2022, Römerberg, Di/Fr-So 10-19/Mi+Do 10-22 Uhr, schirn.de